Wörterbuch zu
Dr. Martin
uthers
deutschen
Schriften
Philipp Dietz
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1
Diriiti.?nri hv C'onnlr
WÖRTERBÜCH
ZU
DR. MARTIN LUTHERS
VON
PH. PIETZ,
Vr- ~
IN MAHUUKG.
£R8TfiR BAND.
(A-F)
. . wwrf»^ a usf ährliehtn, di,r Eigenheit der Spraehf LtJk*s bgktmdtinden Vorworte
^ ^'V\f^^,n V^^rn^chnUu dn bmut^un zahlreichen O riginalintflu Uietehtr
Schriften und Handschriften,
LEIPZIG,
VEKLAü VON F. C. W. VOGEU
1870.
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Dmek vm J> B. 1IirBehf*14 U Lmpiiv,
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Seit Diederich von Stade hai man es zwar wiederhoU uniemonunen,
dne anzM „aUerthOmSeker und teUaur autdrücke if. MarHn Imikars
hl^eHtherseitunff" bolä in MdbtUMigm nfSrterb&chem bald in abhmdhmgm
zw ^etehe Luihert bdffeffehenm wärterverzeiehnitsen zu erkiSrm,*) aber
noch nicht ist e$ bis jetzt versucht worden^ dm gesamnUen spraehsehaiz L*s
zu verzeiehntn^ wie verdiautUch auch ein solches unternehmen ßir die sprach-
forsrhrtng {jfwesen rrrirc, tnmnl L.'s Schriften in den nhd. n'Örlerhücheni hin
nvf Crlmm fast gar keine herücksichtigung aefvnrhm hatten, nas allerdings
rtnii'j hr/r''!niini darf, dn z. b. Adching Luthers hibel ßir nichts weniger als
classtsch gehalten wissen wollte {vgl. Ichrgebäude 1, 66), und in seinem gram-
matisch-kritischen wörterbuche" beispiele aus dieser mir deshalb nahm^ weil
dieselbe in jedermans Händen und steBen aus denken den meisten bekatmt
*) feh /tihre Itter nur folgend« an :
ffieJfrieh von Sladf, erläuler- und erkläruni; der vornfhmalrn (Ipulscticn frörlrr,
deren sieh dooL Martin Luther in überastsung der bibel in diedeuttc/te spracfie gebraucltet,
Brtmm, 17».
Teller, vofUtäitiige dartfellung und ht>urlh*tlufig dtr iwOtektn »prseh« in Lutktn
tSMäkertettung. 2 tfieile. Berlin, 1794. 1795.
Piaehon, erklärung der hauptsächlichMten veralietm deutschen Wörter in dr. Lullter'g
kMMtntttwtig. tintodimgttehrift der preiuaiaekeH kmtpt' UMgetelteekafll sw SOJSkr,
iftyfan^jr/ki'M* der gesell whaft am 9- Ott. iSH. Berlin^ bei Trowiitsch und eohn.
Beck, wörlerbucfi zu Lufhrr.t bibelührrnetzunf^. Siefen u. ff'ivsbttdfn. IRf^.
Hop ff Würdigung der Luthersctien bittelverdeutschung mit rüc/isicht auf ältere und
uemer« MeMtwtmgmu IfBrmitrg* iW.
Mönc keberg, MtrBg* «M* wUr^gwn h«r$lelbmg iet Lulkuieehen biMUiwwttung.
Bambttrg, 1855.
Beelii*, lexilogut zur Lutherischen bittet - itbersetzitng des n. lest, für gymnasien.
«nMM Programm dm fymjtavAniw wu Stendal von 1857.
ffetsel, die spräche Luthers tri seiner tiif/elfibfrsefzunii . Sfidf^'nrt.
Bitt», über die arclurismen in Luthers bibelübertettung. in einem programm derstäd-
IbdUit realtehuU tn Pottdam von lS6t.
Jütiing, bibUsehes wIMm-tmdi enthMÜMtd «fiw wkUumitf der oUerihäädiehM und
mUeamt mmadraak» in JT. iMlhrnfM UMüUnvtnmg, Uipittg, iBßl.
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VORWORT.
seien (t» wtb* i, XV), erst in dem „deutschen wSrterhnchtS" der geMder
Grimm kmmt, wie sieh nickt anders erwarten iiesx, Ltdher als ein/er „äer
sprachgewaliiffsten und wichHgsten ' sckrifMeUer" der nhd. Sprachperiode zu
seinem recht, indem belege aus seinen schHften reichlich beigebracht werden,
diese belege sind Jrrhchy wie es auch kaum anders sein konnte, fast atts-
schtieszHch einer splUercn, nirht hlosz sprachlich unzuveiUhzigen, sonrlern
auch unvüllutätidigcn gesnmmluusgabe von Lnthers werken enlnomtnen,*) wo-
her es gekommen, dasz eine ganze reihe von Wörtern, die doch zum (heil
wiederholt bei Luther begegnen, theils der belege aus L.'s scUriften entbehrt,
theits gar nicht einmal zur Verzeichnung gelangt ist.**} diese Hkcke des
*] Hin und wieder sind zwar anch im Grtmm'schen wtb, einsrldrtteke L'te/ier
uctirijlen iugeiogen. die aber zum iheii o/fmltare nachdrücke ggtoetm sein miusen, welche
aujtfcaben, deren r«4golafm gm»lt Mau» or^gin^äntvk« v^rtagm {9gt. m. di» m'HM aapel,
enlbitten, furkor).
*•) Alt beteg liierfür diene ein nur die bucfuiaben A und B umfauendei Verzeichnis,
w»M df» M Grimm fithtmden wSrter mit tim^m 9t»mekM tmrtsteAnet gindt aal imguitta\,
a;!"^. .'ibarhfilpn (demerrrf), *:iMi;inin'ii, nMniszcii, alibililfii, aliliindiMi. ntiMallcti, ;iti!)org<»n, ab-
bringen. :)liderkcr, abiiieiien, abdrürkeii, abcndbrod, 'abpruibHlle, *abendfreii«rr, ^abendmahhtexl,
abendo^ir« r, *abpndswolf, ^ubeudwache, *abcndwerk, abculeurer, ^abergdsUichkeil, aberglaubc,
«bcrgUubif , abergliubiwh, abmmls. *abenrater« aberwitEif;, abesMo, abfordm, abfrmeo, ab-
frof/rn. nliacl cn. nhu'ci/f ri. nliu'ii >><!<'n, ntisriniilie. •abglüiibiscb. abgulU'risrh, abgöitin. *;ilij4r»ttlfin.
*abgultsbild, ^abgüUe, abgrabi'n, aligür(«>n. ubIiatH-u, ablinllen, abhalUiiig, abheben, abjai^cn,
abkaufen, abkratzen, abkandigrii, «ablai^zbapst, «ablaszhiibe, *ablaszbulle, «ablasikiurer, ''ablasz-
krtmer, *ablaszpredigfr, '^ablaszt<*iir<-l, ^ablaszverreehter, *abhuiTOft, abUlateni, abtegung, Ab-
lehnung, ablernen, ablesen. *,ibleser. ablitlmen, ablÖM-n, iilifiiffcn. abmnhiieii. ahiiiHen, abmessen,
abitBgeu, abaOUiigeu, ubpQückcu, ^abpoltem, abrechneu, abreden, abreiben, abreikn, absägen,
abachabcn, ab«ehaffen, AbsehafTnng, abschätzen, abaHiaumni, abacheren, ahgcheu f., abachiesaen,
abi^chiiiden, absrhreiben, abschrifl. ab<«ehä|lelDt *sbsrhwitzen. al)HieKen,abaoiideittng,abspeiaeD,
abstechen, abslellcn. abslrei. heu. iitif.itizen. ablhiinng. äblis?*!», abirennen, ablrockneti. *;)b-
trOunigkeil, aburlbeileu, *abverlilgen, abwägen, *dbwiirügkeiL, abwaiicben, abwaschung, ab-
wechadn, abwf f. abweichen, abwendig, abweudnng, abwetzen, abwickeln, abwinden, abwurhern,
abwürgen, alizielen, abzirkeln, abzuchl ( - ahzuff). abz\«'ingen, aehlbnr. fu-litigen, ariitsam,
ächzen, aekerban. *arkerbnl»(*. lu kerknerlil. *ail:Hn:inl, *adaiiiruifisrh, adeln, *alfi'ol>ticM('iTi.
*aUengeM.'U, ^uirenltaufe, *ulteninaiil, ätllM-h, atlerglaube, afterkoseu, aflennontag, afterrede,
aAeraabbat, agiasirr, agtstein, able, abne, ahnen, ahnlierr. aMÜnziseh, *atterachtbantt, *aller31teat
(«. I». a. ziis tmmenseliuiiffen mit aller), *i)lpliabel>< lifiler, allratin, ♦allarijote. allarlein. allar-
liclit, allar«:leiii. tiirli. nU'if'ru'chi rieht, al berkoniniend. alMieli. nuillians. ruiiticin. :niits\ iT-
walter, anbetialten, ^antiekleben. anbilden, anbisz, aublieken, *andaeliligUcli, '''anderwo, ^atniers-
woher, andrehen, anererlit, anfahrt, anfjngfich, anFeimlen, anführen, angaifenf angelolten. angift
(arrb'i), aiiglanzeii. *ansjsll»ad. •aitk'stlieichle, *.jni;sler, *ait(,'sterzliure, angslherz. *aiigs(hnre.
ängs(ig;lieli. ängstlich an^'s'si li\\ eisi!, ^ariirstuerk, antialten, auhan^er. ^anltangung. aiilianchen,
anheimisch, ^anherdkuufl, auliel/.en, ani.s, *auklager, *anUlebig, ankleiben, anlachen, anleguug,
anleitang, anmalen, annnazen« annageln, annahen, anname (unintmi' , anregen, anregung, an-
reizuhg. anriifuns;. nunilulirli. an-rlil;ii;ii;. aiisi-hnaiien. aitsi lmnii^eti. afisi liiiren. *iiiisrlnirzen,
anselinng. aitspiinien, ans|irurli, aiispruheu, anstellen, auslinimen. nnsheirlicii. *antui>tung. an-
wachsen, anwail. anwai'uug, anweitier, anweisung, anwerben, anzapfeti, anzeirhnen, anziig,
apfelbiaz, Apostelstand, *apa8teltag.*apoatoUaeh,apotheke,apolheker,*apQlhekerknaat, aprilleu-
wctter, ai^heii, argliatig, annbmat, armbraatbogen, armbnBlschasZt armen, armeiikaslen, *armsal|
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VORWORT. V
«
GHmm'schm ü^örterhuchs möglichst muzußtlen, so»i6 einiges auf wort' und
ßexians/brmen siek beziehendes nachzutragen, mr ein gedanke, mit dem ich
mich schon seit längerer zeit umtrug^ als ich von verschiedenen selten bestimmt
«rniidig, an^elig^keit, *arresl, *arsi [ihumiud, aiscbloch, arten, ärüg, artland^ as, asch, aschen-
kndKO, *aacheiiplatz, 'asdH^iitupf, aMhemittwoch , aufkeisieii, aalbieten, ■ttfl>orgen, <^ttf>
bresten, aufbrüsten, aufdringen, oiifdnuken, anfiinporcn, ^uferholion, aafcnt|Ddiiig, ^aufer-
strhiTi. niifpfwachen, *anfpnv»Tk('r. ♦auf» rn <'! kniiif. •auirüliniT)-/, nufflirkt'ii. aiif'.'fl'nf luf 'ii -^zi-ti
aufgumpi?!!, *aufhang, aufliHfer, aufhciiktii, aiifkauren, aulkolirt- it, ^autlag, auilösuiig, auliuahiuii,
aufiMritan^, aufinantcni, adfiiageo, aufrecht, aalnchligkeit, *«iifrichtigHrh, aolHcbtung. auf-
rühri^r. *aufruhrteufel. aufsagen C— aitß-ündigen), aufscharren, aufsrheiirhcn, ■ufsrlireiben,
aufsehet, aufspaltmi. aufst('rkf»n, aufstellen, anfwisrlifn tni/fahren). rtiifzämtH'n, aiifzcicfincii.
auüüehung, ""augenhild, augeiiklicklicli, augeuacbein, augeuscheiulirh, üuglein, ausbauncn, aus-
bdcblai, ftnabdleD, *iiiwbllsenieren, ausUOhen, ambolwen, ausbreiler, aitsbreiliuig, ausbrach,
*aus<lanken, aoadenken, ausdienen, ausdrOeklich, ansfatten, ausfaslon, ausfaulen. ausfcinien, sm-
flatlem, an«:flie«?xfn. *an«f«lirt, nti^frihninfir, aiis^Suffor. ausgecken, ♦ausgt'ti'v ;iM>Ii;in(Jflu, aus-
harren, ausherr<H;hen, auskauten, ausklopfen, ausklügeln, auskratzen, aubkuiidigen {edicere},
anMioi, anldkKO, •mraubeii, auanuacheii, «nsKcbiMii, HiuKgieren, anntioifeii,
reiter. ausrotlung, ausrupfen, auasaugeo, aiütsi-haben, aussrhärfen, ausscheuern, ausschifTen,
aus54-hiuilen. atr^jchlaisr {tibra>npnlum\, ausschiie^zen, ausschnulrken. aussclireilmn«,'. niissdiwä-
reo, au6:>cbwiuuneu, aui»!$cbwitz«'ii, auüscngen, aussinnen, ausspähen, aus^peculiereii, ausspotten,
aii9spmg»o, ausspringcQ, amepriMgen, aussprach, auaspfimn, «üiwlnichung, auaslreM«D, aus-
studieren, "ausverachten. *ausverdeutscheu, *au»verhoir;ilIirii. auHWaeltseu, niisw chen, ausweiden,
ausM eisung. ausMisrhen, nuswürlling. answüigen. auszünieu, auszwacken; ^bachantisch, backen-
schiag, badeknecbt, *baderknccht, *badertaufe, badcstube, *badewcrk, badchut (badhut), bad-
«tüblrin, «badtoch, bihDcn, haixcn (beben), halbieren, ballnerer, *balUef«albc, balgen, ^balken>
dfK-t'ir. *balkenrichler, *balkenfr;i2('r. t'nll. |i;iN.inii>Tfti, *baUamzwei(if. bankart. *l)ankrten,
bauki-tieren, *baukpfül. baimbrief. bännuch, *'l)anuz<-tl«>I, *bapstei, ^iNipalerei, *bapslesel {u.v. a.
mii bapi»t gehHi0t0 tompotfla). bärenfusz, *bärenzahn, baretlein, 'liarfBsziafh, barhiiupt, banu-
hernglirfa, birligt, ^bärwolfisch, base, *bästen. bnilen, balze, ^bauchdieb, bauchfülle, *bauch-
polt, *baurhlehn\ *li;>iirli|u nlijfi. ♦bau< r;iiifni!ir. *l»aMcrhoirart. bant riv, ii. bauerknechl, 'Itniur
Uno, *l>auerlebeu, bäucrlein, *bauen)klüppel, ^baueniknecht, bauersfrau, *bauerskiieriit, baucrs-
Ifule, *baaerslenlleui, hauersmann, ^Itauersrock, bauerstdx, baoersrotk, bauik'eld, hauherr, bmi*
hob. bäulicti, bauroblatt . bnunigarten , *banu)kipfe. bäumlein, baiiwerk, br.iits.'-^len, being-
sfi'.." II !n r(ntworteu. *ht rhtlcin. beck, beckerli:ni-. b«i-kin, bedäclilifrki it. bedenken {— zu-
denken), beding, bedingung, bedüugeu, bedunk. bedünken, bedürftig, ^hceilern, beet, befalireu
befehden^ ^befehder, befesligtinf; befreunden, begabun^c. bearaukeln, begehrig, *be«rei)nin^. *be-
srirrdloh. begierlicbki it. ♦iicffieriuitf. ''Iiegieszer, begiifi^en, begrilf, besrifli^. begrflszen, behauen,
li' li.'itiiiri'»'. bi'ttrimui:.'. iM lK-iMliirlirli. bflirrziiff n. ln'ln'r/l . *I>i'I( liltii*ni;st. ]>t'irhtkind. l)eichlpfeiuiigt,
*beichlralb, *t»eicbltyrann, bcichtvater, beiderlei, *beibin, beilager, bciniaun, *beiniei^ter, •bei-
messe, beinahend, bdnehe», beinhaos, beisats, betseliljrerin, beischiag, beiseit, beiseits, *bei-
slehfr. beiweg. beiweib. beiwolinung. beizen, *bejclicn. '•'bejichlen, bekenner, ♦bcki>nnunff. be-
klaarf*' m . fifkommeruntr. *hrkirirtmiir, bekräiiken. *bekrinini«*run(f. fi«*ln«t*'rn. Jtdfttiifu. *l)ele-
gf rnng. beb-huen, lu'leurlilrn, *l)elferleiH, belletschier, bebduier, bennuitriii, benu-iden, brndel,
beneben, Iteoedigen, benehmen, bedien, bequemlirh, bequemlicbkeil, ^bequingen, beraubung,
beriurbern, berecbiien. bereiten (obcffititare), lnTgal). bergauf. ber«icfit, berglein, *b«Tgprane,
•lieryslriu. hergwrrk, bmcliter, *b« rr»!i'-tfn, beropH-n, *|iesrh;idiger. I»>sch;1digung. bescliairung,
brscliauuug, brsclieidlich , bescherting , bescbiruitT, ^beschlafuiig . beschmerzeu , besi'huüe-
ren, beschreibnng , besehrrilen, beschweniis, beseligen, besichUgnng, besiegeln, besingen,
f ' ^it/i-r, bfsobluiiz. ViP'-f nili iticb, bescirguiig (= bfsorffni^). besserer. *beslankmi , bcsliitigor,
b«»Uiiguog, i>e»lelier, bestellung, besüreilett (pdf-em euej, beslurmen, bestürzen, besucliung,
VI
VORWORT.
wurde, das mährend einer mehrjährigen beeehäft^fung mit den deiUschen
sthrifteyi L.'f; gen'oimenc mtiteria! zv einem den gesammUm n'ortt'orrnlh Z.'.v
aufnefunendeyi H'orterbi/chr zu bearbeiten, indem irh nun hiermit den ersten
band dieser arbeit der Öffentlichkeit übergebe^ scheint es mir nicht übcrflüszifj,
eine kurze Charakteristik der wesentlichsten eigenthümlichkeiten der spräche
L,'s vorauszuschicken, wobei jedoch von grammatischer Vollständigkeit ganz
und gar abgeeehen ist,
IHe Sprache Luthere, nach J, Grimm amdntek (gramm, 1\ XI) „kern
und grundlage der neuhochdeuttehen tpraehn$ederseizung*\ ist uns bekannUich
in einer ansehnlichen reihe von schripen ilherliefert, welche theils vtm ihm selbst,
theils {ttnd zwar zu einem nichi geringen theile) »cn andern herausgegeben sind,
vuf/ i's kann daher wenig befremden, wenn einzelne nnxfjaben L.'srher srhriften
srhnn aus diesem gründe nicht selten sprachlich bedeutend von einander abstehen,
dl, er auch die von L. seihst besorgten ausgäbet} seiner Schriften, worauf es hier
vornehmlich ankommt, lassen selbst bei einer nur oberflächlichen betrachtung eine
nicht unbedeutende sprachliche Verschiedenheit erkennen, welche zwischen den
seiner früheren schriftstellerischen periode ungehörigen werken und den späteren
Schriften stattfindet, auf diesen sprachHehen unterschied der firüheren und späte-
ren Schriften L,*s, den ich hier zunächst darzustdkn habe, ist zwar schon
wiederholt aufinerksam gemacht worden (man vgl, z. b. Hop f Würdigung der
hetbiich, beCcr, belhörung, ♦hoticin, bi'lpsalm, briraclit m., beirieb m., beliii i;fi. Im-ii iilmis,
b«*tKtrrtt1l<''ri. \u-\U \m., ♦bcllclbaiirli, !i»Ml(»lI(rot. ItHlclbniilrr. be(toll)ubo, *li«>tt( ll>nrh. Iirltclkiud,
*beUelkiiitll»'ui, betteikloüter, beltelkönig, bctl^'lmöuch, l>«Udordcn, *bplteln'rht, *bcUelreich,
*lielt(j»eh1ost, b«Uel9reut«nli«ml, beltelvolk, beUgenoMe, brttldn, bettlmi, b«tt]«rich, ^«ttlera-
Volk, bettwerk, •betweise, beiitelein. brnl<>l8<'btieifler, l»i'utl»>r. beiitpfennig. bewahrUDg, bewäl-
lijTi!, Iiowegniü, »bf ^nhhrbadoii. b»'7ri2rf*n, berichlisrfn. <!< rlirirsrr. Iiinlormann. Mcnirin,
i>iril)iauer, bierfasz, Itiorhaiis, biericlien, bierkanne, bierkeller, bicrknig, *hierritt(T, bieri^chnik,
*bil(lli«««!hliwr, bildkin, biMmhnilver, bildunir, *bildicicheD, *lNlf«in, bilgram, billidikdt, binde-
s, ' I. *l iiiilrerht. binnen, biret, *biretlein, birken, birnbanm, birnsliel, bisani. bischoferei,
*biMiii»r;;i>lzr, ♦bisrhofin, bischoflirb, *bisrbofmnntH. bisrbnfsbnl, bischorthiiin. bi«»wfil»Hi, bisz
(=> gebiMz). bitsrhier, bitler (petitor), bittening, blank, bläslein, blatten, blatlerirbt, blalteriein,
bUUUein, blecbfra, bMehroth, Ueieni, bldgewichl, bleiholx, *btHktainTie, blendung, ^leode-
scbhlssel, *hlind';rhirmrr. Mitulsrhb'irhe, blinzcn, Idöiliirkfil, liirw/ürli, Mölzliiisjcii, blulbad,
bbitdurst, bluirarbr. *bluli(-hl, *blu(kind. blüllein, blntHaugiT, bbit<itreHnd , '^btutsippschalt,
^blutszeichen , blutvergiesznng , bliilwurst , börkisch, *horJirussel , bocksbart, ^bockskopf,
bodcnim, borg^ börste (tete). *bö8zwilUg, *höszwillig)ifh, botenbrot, *b<»len9e1d, braeinnonat,
brachvogel, brrirkin, brandnarhc. brnndsrhade, brandschatzen, bralherincr. brnipfannr, bnfspiesz,
brauchiing, brauer, braiigeräth. bräunlein, brautbett, brautgang, *brauthor, '^hraulliebe, *brant-
messe, braulschroiirk, brautsegen, *brechftohn, breitopf, breme, brenner {lucanm ctirvut, s.
nsehträge). bretdein, briefWl8chef, brieflein, brieflräger. brotdicb, brotfresser, brotham, brot-
niesser, 4)rolrfia;iMi. brolrinde, brotiing. brüderhaus, brndorlein. brndiMrunrrli r *tirni!< Irtftbrief,
brunnloch, bninzen, ^bubenhaiu», bubeuleben, bubenslaiid, *bübleta, burbbitider, *bMi-lidieb, buch-
dnicker, *bileh<>rbatts, bflehs^, bOrbsenMhfltse, bfichsldn, budMtatnmn, badiatäbidn, bnflbii,
bubierei, buhlschaft, •bullenkrämi-r. *bullenlräger. *bullist, bfinünis, *buntkrdU!t, burgemeisler,
burgenieiHloiiii, biiiKfiin, bürgtrlirli. liflri;»'rn, bfirenrrerhf. hfirgfrschaft, bürgerssohn. Ijfir'Tfr-
tochter, bnrggrat, buschichl, buäzfaiiig, *butterfu9z, *buttergeld, *butterig, buttermilch, bulter-
weck, btttaenbut
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VORWORT. VII
iMtkenclulibibeherdeuiielumg. s,230; und Mönekeberg beitrüge ete.s.38^.);
üm Angehendsten aber hat sieh darüber erst in neuester zeit Opitz m «einem
sehriflehen: über die spräche Luthers* Halte 1869, ausgelassen tmä als sicheres
ergebrUs einer eingehenden itntersuchung ausgesprochen, auch durch zahlreiche
beispieie und proben nachgewiesen, 'das: die spräche L.'s bis in die mitte der
zwanziger Jahre hinter dem vorn altenden einflusze seines heimathlichen dialectes
{Thüringen} gcjilundeu habe, folglich fvesenflich ^/nHr^/irutsches gepriige (rage,
nachher aber eine durchgreifende umyesiaitung der sprachUchm fo inen nmhr-
genomtnen /lerde, üis deren wesentliches merkmai die conse^uentere durch-
/Uhrung des umktuts anzusehen sei. An diese im ailgemdmen unbestrett-
baren sätse knüpfe ich folgende theils ergänzende iheils berichtigende be-
mertungen.
Was zuerst das vorkommen des sog. mittddeutschm tocalismus in den
denkmalen der L.'schen spräche betrifft^ so musz bemerkt werden, dasz daffSar
aus den bis zum anfmg der zwanziger Jahre erschienenen Schriften allerdings
zahlreiche belege beigebracht nn-fien können, aber schon von 1521 an ein
successives schn indett desselben wa Ii r zunehmen ist. so erscheint z. b. a fiir o
m den schrifien wie eigenhändigen briefen L.s bis zum Jahre 1520 ziemlich
regelmäszig^ von da an aber in den nianuscripläberresten, so viel ich sehe,
gar nicht mehr und in den drucken nur tutch ausnahmsweise, denn wenn auch,
um nur ein beispia anzuflthren, die Septemberausgabe des n, test. van iö22
noch an vier stellen du evangeliums Matthdi (nemüch cap, IS, '6. iß, 36. 21,
25. 25, 39) adder aufweist, so begegnet daneben doch mehr als 40 mal odäitr.
Anders verhält es sich mit a stidt e: während einige hierher gehörige Wärter
nur anfangs hin und wieder des umlnnts entbehren, nie z. b. laugst [laogistj,
lare dorfrina, gelart, hocbgelart, imgeiart, vorkart, schmähen, verdolmatschen,
andere dagegen, z. h. walzen, prachtij; [n-elche beide noch in der hihel v. 1545
neben welaeii und prechtig vorkommen) langer schwanken, läszt L. bei einigen
den wntaut e nie zu, wie z. b. in gartner, weiogartner und dem pL von saal,
flud, Baebt. umgekehrt stehf e för a regelmäszig in den spätren wie firüheren
Schriften in «fbeit (das ein par mal begegnende arbeit rührt sicher nicht von
L, her), amiai, ebentonr und den davon gebildeten Wörtern, schwankend in
gsweUig, werlicli, offoiberlicb, senftmtttig etc. e für i kommt selten vor; zu den
von Opitz a. a. o. s. 9. 13. IS angeführten Wörtern, wovon sendt ■= sind
und enthalt iyihnli zu streichen sind, füge ich noch breiigen, wesel mustela,
und dessen diminutiv weät4ia. noch seltener ist e statt ei, auszer lewenzig {mhd.
zweinzic, heute zwanzig) und wegern (= weigern), welche bei L. ausschlieszlirh
gelten, können nur einige vereinzelt begegnende formen {wie z. b. enzul für
«inxel, eiDiiies /9r eimmeii ameise, erbes för erfads erbse, leb ßr leib [in eia
leb bfod. /er. 37, 2i nach der ausg. der propheten v. J. ±632, wo jedoch Ls
manuscr, \«fb hat, in den bibelausgg, steht seit iS39: leblin], Tortefiacher ßr
wrCeilifleher, das letzte beispiel nur in der bibel v. iSdS, denn die früheren
bibelausgg. haben gleich der ersten ausg. der propheten an der entsprechenden
steile {Mai, i, 14] Torteiliecher) angefahrt werden; Opitz bringt zwar noch
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vm VORWORT,
varaweffeln wid schm^^er bei, die ich Uber /ieher ß'ir dnirlcfchler hafim
möchte, desto häufiger ist der gebrauch des i für e, ein charactt'ristischcs
merkmal md. spräche, rroßir man hei Opitz eine reiche ausnalil von bei-
spielen fandet, denen nf^-h n eitere hcizußujen iiber/Iüszig sein dürfle. ^'ur habe
ich ZV hetnerken, ddsz üu^ei ycbraueh im allaemeincn bis zum Jahr 1025 un-
dauert, cinzciheitcn auch noch später vorkommen; durciiieucbtigist finde ich noch
In 4er auftchrift eines briefet mu dem j, 1533, auch wkrA 4at bis Heule Mbe^
haliene nniDfarbe hierher zu rechnen sein, i /tir d. obgleich L. seinem
mutter, der kaiserlichen und sächsischen canzki^rdchCf*) ent^echend mhd,
t von onfang an durch ei ausdrückt, mithin fSer mhd. bt, blt, dit, vrt, min,
diD, stn etc. stets bei, blei, drei, frei, mein, dein, sein schreibt (nur vereinzelt
erscheinende formen wie erdrlcli, byniclrich können dagegen nicht in anschlag
gebracht nerden], so weicht er d>}ch /?• einigen füllen von dieser retjel ent-
schieden ab. so tautet z. b. die bitdanf/ssiilw für diminutiva , abgesehen von
dem in den frühesten schrieen vorkommenden le, nur anfangs bistreiJen leiu,
später aber inu/tcr Im. ein anderes hier/ier gehöriges beispiel ist jcusoit (jen-
86id)^ »oßr lange {einige mal noch inderhibelv,i53B) jensid begegnet, während
doch diflSMfl M L. von anfimg an feststeht, gitig und geizig wechsein nur an-
fangs, för aint («ind seif), ainteiaal begcffnei anfimffs bisweUen Mint, seintenal.
Die bei^iele des i (y) /lir ie sind theifs solche, die nur in den /Hiheren schriflen
vorkotfunen^ theils solche» welche den spiUeren wie früheren angehören, bei-
spiele der ersten art sind: öpil ludus, fTPspiit, hilt, gribe, siben, yder {doch I 'j23
auch schon yeder), yderman {noch i^ 'il i, fiV\d nebeti geiidf frido (erscheint bis
zum j. 1530 noch vorhetrschend ohne e), sich aegrotus, diser etc.; beispiele
der letzten: begir, begirde, girig, beging, begirlidi, papir, über neben fieber,
wider [widder], fidern, gefidert [fiddern, gefiddertj, unzifer, stifebi [aüffolnj, sibe,
igliobi itzt, itzig, itsimd* bei der endung ierai sehwankt L. zwischen Iren und
ieren. o /Sr a. hierfür hat bereits Opitz aus bis zum fahr 1620 erschienenen
Schriften genügende belege beigebracht, wovon Jedoch golfen, weil druckfehler
. /Ur hoffen, zu sireichen ist. ich gebe noch einige aus späteren drucketi etit-
nommene: stolen {fwr staleu stahlen), sprocheo {/Ur spracluMi i, eracbrockon ( für
erschraken), woffen, wage {die beiden letztem noch in der bihel v. 1545 öper
neben waffen und woge), o statt e, bis in den aufang der zn anziger jähre
schreibt Z., wie schon Opitz bemerkt luit, die vorsilbe ver fast ausnahmsios
vor, welche Schreibung seit dem j. 1522 bei ihm verschwindet {schon in der
sepfendferausgabe des n. test. v. 1522 erscheint vor — vor nur noch vereinzelt),
während andere md. Sprachdenkmale sie noch weit länger festhalten, £in»ge
mal begegnet auch swolff /Ur iwelff. o füru kommt auszer in den von Opitz
bereits aufge/Uhrten wärterm hai^tsächäch noch vor ä^: bekommenii goost
(gonztig, missgonstig), maulworff, worfschaaffel, Erfort, Frankfort, ton, worst (brsfe-
worst), Bclios jaculatiOy bösen (bösem] ^smttf, moacliel, botter, welche wort formen
sich nicht etwa biosz auf die früheren schriflen beschränken, sondern zum
*i man tgl. den artikel canzolei.
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VORWORT.
IX
Ikeil, wie die belege hei dm diese fvörier hehmdelnden arül<i-in zeigen, gcnidc
in dm spätem drucken vorherrschen, umgekehrt gehriiuchl Z., mehr dem mhd-
Inutslnnd entsprechend, anfange noch u ßr spättrcs d in kiimmt'n (fnrknmtnen,
Tberkummen, wilkummen), suminer, ktinnen {do^ j>rnrt. kund, kuiidte, ial sogar
in den späteren schriften noch die hrrrschouit /fr/m, gewuuncn, gespiinneii,
i»UH<lern, snnderlich, bcijuiulcrs (Matth. 20, 17. 24, 3 und Öfter im n. lest. v.
j. iö22), kuuig, kunigin, kuniglicli, kunigreich, furt (doch in manchen zitsOVi-
wtemetzungen, z, b, hinfiirt auch später noch), vberkeit obrigkeii, almusen,
iniui mmlmn* mährend neben ^esen wertem schon ftHhe die /brmen mit o
(6) sieh ffeitenä machen, tritt fronmi neben fnmm erst gegen i530 auf,
ohne jedoch die äflere form ganz zu verdrängen, eben so hielt sich mUgen
neben mögen, hUle neben höh höhle; in halseD ligneus läszt L. niemals ö zu,
n ßr an ist eben so wenig häufig afs i für ei: aus den früheren schrißcn weisz
ich nur die imch hei ffpi/z rcrzcirJi/tfIcti wnrtcr i'iiirunt'ii uiitl utlerstciulnii»
Hiiziifuhrcn, uns spateren etwa noch ;iiriiu alruxn, bnicli gehranrJi, ditinmelu
immeln. dte wenigen beispiele des u für eii und umgekehrt sind unter cu
3) zusamtnengeste/lt. öfter begegnet man einem schwanketi zwischen au (aw)
nnd ea (ew): neben den gavöhntichen formen blewen, dewen, drewen, fi'eweii,
Ttweay fltKweny verleugnen , tenfer, kenfer etc. erscheinen auch bUwen (sti-
tUwen)^ daweiiy dnwen, firawen (m erfhiwen), rawen, stnwen (venstraweny ler-
itniven)) veriangnon, tanfer, kanfer (verkaufier). An diese letzte bemerkung
schliesze ich noch einiges über das auftreten des tttnlaufs in L.'s schripen.
finf geiimie vergfeichnng alter ivitographa L.'s ergibt, dasz zwar schnn in den
friihi'sti'n (Irxrken nie rnnrnfscripten einzelne spuren des Umlaufs. (Irr sich im
md. hdannilich nur nuf das ;i erstreekl, <^iieh bei o uyid u au/tanckcn, die
consequenlere durch fiihrung dieses ,,charaelcnsli6chai merkmals der süd^
dentsehen dialect^* aber erst später erfolgt, wie diesz auch Opitz nachzu-
Ktisen versucht hat^ dieser atierdings seit 1524 regehnäsziger werdende ge-
brauch der umlaute ö und u schdni jedoch nach den von mir angestellten
tauersuehungen nicht von Z. selbst, sondern von den correetoren, ivenn nicht
f/nr ran den sctzem seiner Schriften herzurühren, wie es überhaupt ein irr-
thum ist, wenn mmi meint, dasz uns mit L.'s werken, wenigstens der originai-
drurke , mich dessen se/ireihn-eisr gennn überliefert sei. vergleicht man nem-
tieh die drucke mit den zum iheil noch vorhinidenen manuscriiduherrt-su-n, so
(njdii sich bald, dasz die ttis zum jähr 1530 rrschienenen nusgohen Lidhei (scher
schnften zwar int allgemeinen die Orthographie X. s n iedergef^en, während alle
späteren Abrücke bedeutende abweichungeft sich erlauben, in der anwatdung
der umlautsbezeichnutigen 9 und ü dagegen gleich diesen von L.'s Schreibung in
der regei abmeiehen. um zugleich ein bild von der «brklkhen Schreibung L/s*)
und dem Verhältnis der drudte zu derselben zu geben, mögen statt einer aus-
*) Zur v0rooUtländiguHg dietm bHd«M Iomm ich noch einige attschuU» au§ »igen-
UHdigen bHtfen L*M, hitr 9in$ $Mh findm, wXtkt «o gewählt find, dtu» ti* Mttgleiek
itm fortschrllt zu mner ft'nfacfirrrn nrttw^rnpttir erknuirn fiis.n-n.
Aach goedig«tcr lim. das ich incyu Uvw ef({ auch cuccygc vuud lueyii itofckleyd vvr-
Itana. WditaikMh. B
X
VORWimT.
rvnhl von einzelnen wettern folgende zwei proben dienen, nwvQfi dir rnsfe tteile
der if}2^ zum crsfeii und 1534 zum zwcilm mal gedruckicn schrip: ,,vom
aheytdmnf CMsfi** rnfnommen, die zweite ein eiüCk aus der ttifersetzmg des
Propheten Jermias ist.
turnt. Ick hab gvhdrt. wie dam tt. f. g. ntcb Mbgaiig dinet auffsttsw. wolle eyne andere
vniid viltoirlif scbwiTer auirst-tzra. Sio e. f. >f. »il wolt vorachten, pynes armen l>eUelerK
Rebecl. Bill ich wolts. vinb Kottt-j. willen, iiil laszen daiiyun kiiiTKn. rlann myrs von hrrlxrn
ey4 iäzl vimd vielen, e. t. g. giitisligeuü. lUis auch diüze sclu lzüii|j. i-. I. leUlea tagcun.
szo Till gutes gerachls flaiuen tnnd giutst beranbl ImU. GoU b«L e. f. g. woi mit hoher ror-
nnrfffl begnadet, das sie ynn di.szen suclit-n wryler «lebl. danT» ich adder villetchl allf e. f. s;
vitdtTlIianen. Aber mag dueh wol s< yiiii. .1» goK will e« »in haben, das ^ro«£ vnrminlll
zru weylcu durch weniger voruuuill gewi»zcu weide, aud das niciuaud auff sich selb sich
vorlasse. suiideroD allcyne auff gott vnsicnin kern. wUcher spar e. f. g. gesund mm sc«
^Mifr. Viiml iliinincli *>. f. k. Sidni zcuT selirkeit. Ameu (aus tintm britfe v.J. 1St7 im
ges. archiv zu /f 'ttirnar i\. lOS. 4 t).
DamnlT goedigslcr herr, K C G ich Tiilerlheuiger uicynug nicht will verhalten, das ich
lolchs EGO aasachen, alledlhalben su vntertbcnigeni dandi, angenomcn 'hak. Vnd ma^
E C 0 mit pittom 'j^nuid schreybeu, das» niiyii -p^cniull vnd nieynüg, ou rhüm zn>ehreyben
lault« auch eltUcher uieyuer vorigen erbieiun(,' uflenlUcb gescbehcu, uyc gcwcsl, auch noch
nidit isl. yemands von hoben odder nyden slcndcfl «tsehmdien, odder lehts sitschrcyben
odder leren odder |iredigen. das tn kewcgUDg. vngehorsant, vneynickeyt vud antrrnr yni heyl.
Reich odder dir ("lirislt iirnt tisclicii ytin yrrntigi znfurcn vnjach geben nmge da widdt r i< li Miieh
oillmahi tiarl gesciiricben vud geprcdi^jl halte, sondern meyn rurnrnieu ye vud ye alleyu
gewessen vnd noch ist nichts anders tuachreybcti, Irren, predigen, Ireyben vnd fioddero, dann
was zn sterckung guKis wort(e>» vnd ehre, iuicli des heyligen warliiiltigen gUiubens vnd der
lii'fic (los rifliisJrii vird aWn In yl u'cfiifyticr rini<-fi'nfieyll dienstlich notlig vnd mitrlirb. wie
ich mich anek mit guttiieiirr hiiit , lur ii|y.'ynem (jott mit gullcut gewissen zu cntschnliligen
weyss. (n»f «Amhi Mtf v. J. 1S2$ im gm. areki» sti ^mm». 0. pag. 74 FF. 3.\
Ich merke aber, das der selben iiigent viel, »olch geschrey der pestilentz gern gehört.
llrrTu rOlicIir den schweren anff riem SihiilMick. rtlliche die Colie» ytiii den bnchern, eHliclie
den grind an den feddern, eltliciie die giciii am papir kriegen. Vielen i^l die liudleu «chini*
Kehl worden. So haben ancb sonst etliche die nntterfarieae gefifvssen dauon sie das hertoe
wehe vnd schne«ncht zam vnterland gewonnen. Vnd nnigen vileicht der gleichen schwacb-
lickeit mehr »ein denn ich erzclfti kittin. Vnd isl wtil die fahr dabey, wo die herro vnd
Uberherrn, solchen krauckheiien nictil nül nnsl vndaUerley ertzucy hclflcu vud »teuren werden
soll wol ein land sterben drans werden, bis man weder prediger noch pfarhcr oder Schul-
niri<fiT li.tivrn knndlr zu h tzl ( yd f -cu vnd hündc das beste viehe mfislen sein lassen. Diihin
doch gar vieissig dir papish'u erbeilcn. (iiitf einem brief v. J. lA^iS im get, arekiv zu
Weimar A. pag. 109 II. 42. 1. «.)
ich bitte Ekfg viiieithcniglicb^ie wollen sieb wol bedendum, ob H.philippm msduckra
sey, aufT das ilzige zu Ri 'jfn>pnrg ntchlig \nd vergeblich CoIIoquinm. d;) kHiie hoffnung isl.
denn sie haben keiucu man auO ihrer tmleü , der ichlc» werd &cy. Vyd U. Alaier bl mehr
denn gnng dazu, wenn er gHch nichts kundle. denn, Kern oder Ja daan sagen. Vud ist
Schoepp vnd Breul ins auch da. die ylinen nichts lassen uemen, vud ob sie wollen eliwas
lassen nenien So i^t isl ikkIi «In iiiiMtoi ^j^n^' da, das man vns fragen niAS» (oWS sinsm
V. j. i546 ün gel. archiv s« lyeimar U ful. 6&J x\o. läJo.)
uiyiii^ed by
VORWIWT.
tiiiniysrripf. *)
Ks mangelt den hohai
geistern dns sie dip mlc
knnit griUUQiatica i>ü tiuan
Tun 4er kind«r Scholen
lerety tMtA reeht aRMben
INe Mlbiee knwt lerat
wie ein kMbe solle um
eineiii «oii swey odder
drey tnachcD, odder wie
er einerley wort, ncwcn
brauch vud mehr dcutunK^
groben muge, Als das iefas
mit ettliciien exerop«ln be-
weite Das wort, blume
aaeli seteer ^nd «1-
tea d0ftttt«geyhei«itei,6iM
1060% liliMiy fiolen vnd
der gleiclie«, die ans der
.erden wf»chst vnd blnhet,
Wonn ich iifl Christum
woit mit eym feinen
lobe preisen, vnd sehe
wie er von dor Jungiraw
Maria kompl so ein sduNi
Idady mag Mi das wort
bUnae aenflo, Tnd olaen
tmpn« aadien odder
eine newc dontnnge vnd
brauch geben, vnd sogen
riiristus eine binmo.
W'tv sjtrt chen alle gratn-
matiei "ilder redemeißter,
Das blume ^ey ein new
wart wotdoB vad liabe
«■e uewe 'denlnag/ Vnd
iMMta BB aMit melir) die
blaiae anfT dett felde,
(■(indem dsB kind Jhesns,
Vnd mitSiie tiirlit hie das
wort (lat) zur deutoley
ffnfrf: v. J. f.") 2^.'
mangelt den höiien
goiateni, dns sie die rede
knnot graiuiuuiica, uküj
ynn der kinder achnlen
leret ideht reeht aaiehen.
IHe selbige kvnat leret»
wie «n kaabe solle aus
ctaem wott swey odder
drey machen, odder wie
er einerley wort, newen
brauch viid mehr deutunge
geben mUge. AU das ichs
mit etlichen exempeln bo-
weisc. Das woil, blume,
naeh seiaer erstea Tnd al'
ten deutoage, heist es eine
rasen, ülien, TieleB vnd
der gleichen, die au« der
erden wechst vnd blühet.
WcTMi ich IUI Chnstuni
wnlt Tiiit eym leinen
IoIh" |uriscn, vnd sehe,
wie er von der innglraweu
Maria kompt, so ein adiön
Und, mag ich des vort
blame, neuen, md einen
tevi|Nim maohea 'odder
eiae newe deatange vad
braue]) ^eben, Tad sagen,
Christum ist eine blume.
Hie spreelien alle gram-
matiei cd (irr redenuKMHler,
Das biiinu« ^'.y ein new
wort worden vnd iiabe
eine newe deatung, Vnd
heisse nn niebt mehr, die
biomo aaif dem Mde,
sondern des kind Jhosns,
Vnd mllsse nicht hie das
wort (Istj 2U1' dcuteley
fh '^rl r. J. 1534.
Es nian^n^H den iiuiieu
«reistei ii, da.s .sie die rede
iiuii^l graitunatica, ao mtui
Jnn der kinder schulen
leret, niofat reeht sasehen.
Die selbige knnsl leret,
wie ein knabe solle aas
einem wort swey odd«r
drey machen, odder wie
er einerley wort, lu wcn
brauch vnd mehr deiituiige
geben möge. Als das ichs
mit etiiclieu exeuipeiii be-
weise. DsB wort, blume,
nsefa seiner ersten rnd äl-
ten daatnage, heist es ein«
rosen, lilien, violen, vnd
der gleichen, die aus der
erde wechst vnd blühet.
Wenn ich nn Christü
wolt mit liuem feinen
lobe pi"ei(M»n. vnd »elie
wie er v«)U dt r jungfrawen
Maria kompt, t>o ein Mcküu
kind, mag ich dsa wort
binme, nemen, md ewen
lro|n»B maohea odder
eine newe deutango vad
brauch geben, vnd sogen,
Christus ist eine blume.
llic sprechen alb' ^rum-
niatici oddt'r r('(it*juuf'ii?ter.
Das blume avy ein new
w<H^ worden vnd liabc
«ae newe dantang', Vnd
lieisae nn nicht mehr, die
blnme aalT dem felde,
sondern da» kind Jliesus,
Vnd nitlsse iiit-ht h'w das
Wort (lj»t> zur dcntelcy
♦) hniehttürkf (fpt manvtcrifit^ zn (Irr schrip : mm ahntdmni ('fm'sli befinden tirh im
drr kersMglifhen bibliothfk zu II ollmbUlld und in der landrtUiUiolhek zu Fulda.
xn
VOWOBT.
werden, Üf»nn Christus
bcdfütut «iclit »Miic bliimp,
boudern er ibt eine bliluiu
(luch ein ander blume
denn die naturlidie.
Denn so spricht dw
poet HoTstinSy DUerii
egregie) notmn si callida
verbnm, reddiderit iun-
ctitra notlflra, das iat, Gar
lein ists 'jr'M-t'dt, wenn du
ein gemein wuil kaasl \s ul
verneweii. Durauü mau
hat das einerley wort,
zwnj odder vieleriey wort
wirdy wenn ea yber seine
gemeine deutnnge andere
newe dentuiige krisgt»
AU Blume, ist ein ander
wort, wenn es Christum
heisst, vnd ein anders
wenn es die natürliche
rosen vnd der gleichen
heisat Item ein anders,
wenn es ehie gnlden,
aylbem odder httltieni
rosen heisst, Also wenn
man von einem kargen
man spricht, Er ist ein
hnnd, Hie heisst hiind den
kargen liUtz, rnd ist nu.s
dem allten wort eiii ut w
wort worden nach der
lere Horaty Vnd mos
nicht hie Ist eine dante-
ley sein denn der Icarge
bedeutet nieht einenHand.
Also redet man nu ynn
allen sprachen, vnd Ver-
ne wct dii" worter, jiIs,
wriiii wir üugen Marin i^t
eine murgeurodte ( 'hl i^tll.s
ist eine frucht des leibes,
der teflffel ist ein Gott
werden. Denn l^hrlstns
bedeutet nicht eine blitmr,
sondern er ist eine bliune,
Doch ein ander blnme
denn die natttrUche,
Denn so spricht der
Poet Horatitts, Dixeris
^re^e» notum si callida
verbnm , reddiderit iun-
etura nonnm, das ist, (Jar
Ii in ists giTodt, wenn du
ein gemeyu wurt kan^t wul
vernewen. Darauä uum
hat| das einerley wort,
swey odder vieleriey wort
wird, wenn es v1>er SMoe
gemeyne deutnnge andere
uewe deutunge kriegt,
Als blume, ist ein ander
wort, wenn es Christum
hpist, vnd ein anders
wenn es die natürliche
rosen vnd der gleichen
heiat, Item ein anders,
wenn es eine gttlden,
qrlbem odder haitaem
tosen heist. Also wenn
mau von einem kai*gen
man spricht. Er ist ein
hund. Hie heist hund den
kargen filtz, vnd ist aus
dem alten wort ein lu w
wort worden, nach der
lere Horatij, Vnd mas
nicht hie (Ist) ehie dente-
ley sein, denn der karge
bedentet nicht einen hnnd.
Also redet man nn ynn
allen sprachen, vnd ver-
hi'WiA die wOrter, als,
wenn wir sa^en, Maria ist
eine morgenrüdte, Cinistus
ist eine frudit des leibe»,
der tenffel ist ein Gott
werden. Dmn riiristna
bedeutet nicht eine blume,
sondern et i^l eine blume,
Doch eine ander blume
denn die natürliche.
Denn so spricht der
poet Horatina , Dixeris
egregie, notmn si callida
verbum , reddiderit iuu-
ctura nouum, das ist, Gar
fein his trm dpt. wnin du
ein gemein win t k^uA wol
vernewen. Daruujs man
hat, das einerley wort,
swey odder vieleriey wort
wird wenn es vber seine
gemeine dentnnge andere
newe deutunge kriegt,
Als blume, ist ein ander
wort, wenn es Christum
heist, vnd ein anders,
wenn es die natfirliche
rosen vnd der gleichen
beist. Item ein anders
wenn es eine gttlden,
silbem odder hfiltsem
rosen heist Also wenn
man von einem kargen
man spricht, Er ist ein
hund. Hie heist hund den
kargen filtz, vnd ist aus
dem alten wort ei« new
wort worden, nach der
lere Horatij, Vnd mus
nicht hie (Ist) eine dente-
ley sein, denn der kaige
bedentet nicht einen band.
Also redet man nn jnn
allen sprachen, vnd ver-
newet die Wörter, als
weil wir sagen, Maria ist
i-ine ftiorgenrudt, Christus
ist eine frucht des leibs,
Der Teiniel ist ein Gott
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VOBWORT.
xui
*U'r wellt, Der bapst itil
.ludaM S. Aiigustiii ist
Paulua, S. Bernai'd lat
eine taube D«iiid ist
ein bolttwilniiliii. Ynd
ao fort an, ist die aehrift
solcher rede vol. Vnd
hcM tpopns odderlfetap
phora ynn der gramma-
tica wenn man zweyerley
din^n , oinorley iiamen
gibt, vmb lies willen das
ein gleidinitt ymi beiden
iai, Vnd ist dam denel-
bige Bame, nach den
bacbataben wol ain^ley
wort aber potestate ae
si^ificatione plura, nach
der nutclit brauch deu-
tunge zwey wort, ein
alltfs vnd npwcs, wie
Honitins sagt vnd die
kiuüer wol wisüeu.
mamueript,*)
Daa £r8t Capitel
Dis sind die geichichte
von Jeremia des sons Hil-
kia ans den priestern zn
Anathoth ym lande Ben-
jamin, zu welcheni ge-
miha^li das wort des
HBRBN war seit Jod«
dea aeaa Amon des
fcooigea Joda ym drei-
reiclis Vnd hernach znr
zeit des koni^s Juda
Joakini des mm Jusia
bii aüü ende des eilflieu
der wellt. Der Bapi$t ist
JnduH, 8. Angiistin ist
Huulus, S. Bernhard ist
eine taube, Danid ist
ein boitswUmilin, Vnd
so fort an, ist die sehriflt
soleher rede vol, vnd
beist tropns odder Heta-
phora ynn der granima-
tica, wenn man zweyerley
dingen, eincrlcy nanien
l^ibt, vinb des willen, das
ein gleiciinis ynn beiden
ist, Vnd ist denn der sel-
bige name naeb dem
baehstaben wol einerley
wort| aber polestate ae
signlfieatione pltira, nach
der macht, brauch, deu-
tunge, zwey wort, ein
aU<»s vnd newes, wie
Horatius sagt und die
kinder wol wissen.
fh uck V. j. 1532
{erste autg. der prophetert),
Daa £nt CspiteL
DIs sind die geschichte
Jeremia des sons Ililicia,
aus den Priestern zn
Anathoth im lande Ben
Jamin, Zu welelieiu ge-
schach das wort des
UEIRRN, zur zeit Josia
des sons Amon des
Königes Jnda, im drei-
zebednen jar seines Kdoig-
reieliB, Vnd hernach zur
zeit des Königes Jada
.Toakim des sons .losia,
bis ans eude des eilflteu
der weit, Der Hapst ist
judas, S. Augustia int
Faulub, äuut Bernhard ist
eine taube, Danid ist
ein itoltawUrmlin, Vnd
so fort an, ist die schrifll
soleher rede toI, vu
heisst tropuB oder Hots-
phora jnn der gramnin-
tiea, wenn mau zweierlcy
dingen , einerley nanien
gibt, vmb des willen, das
ein gleichuis Jun beiden
ist, Vnd ist deii der sel-
bige name aaeh dem
bnefastaben wol einerley
wort, aber potestate ac
sigiuficationc plura, naeh
der macht, brauch, deu-
tunge, zwey wort, «»in
altes vnd newes, wie
Uoratiu» sagt die
kiuder wol wiäsitn.
druck V. y. i&4&,
Cap. L
Dis sind die Oeschichte
Jeremia, des sons Hilkia,
ans den Priestern zu
Anathoth, im lande Ben
Jamin. Zu welchem ge
schacl) das wort det$
HERRN, Zur zeit Josia,
des sons Amon, des
Itdniges Jada, im drei-
lehenden jar seines König-
reichs. Vnd hernach zur
zeit des königes Juda,
Joiakim , de^s sons Josia.
Bis ajis ende des eilffteu
*) /lüi tnaiiuscript der iibersßtiuag lies propheteH Jeremia lietitit die he$%Oglieke M-
biitithek zu Uotha.
■
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xrr
i*re8 Zedekia des srtnH
.loRia des konigosJndR bis
auffs gefenfriiii« .Icrnsnlf*!«,
Vnd deslltiiiiN woH
gesehach m mir vnd
sprach loh kaiidte dieh
ehe deim ich dieh ynn
matter toibe bereitet vnd
enrelefe di^ ehe denn
dn von der mutter
j'-oboren wnrtlest 7.nm
]>r«»ph(!ten vnter viel
v(jlcker.
Ich aber sprach Ah
HErr, HERR, toh taflg
nicht m predigen, denn
ich bin cu inng der
HERB «ptncli aber so
mir Sage ntclit Ich bin
zn inng sondern du solt
gfhfn wo hin ich dich
scndo vnd predigen, wa»
ich dicli heisse furcht
dich nicht Air yhnen,
denn teh bin bey dir
vnd wii dich erretten,
spricht der HERR vnd
der HB8R recket seine
band aus vnd rürtit infni-
nen miind, vnd sprach
ZM mir, 8ihe, ic!i lofjo
iiicinc wort ynn deincii
oiiind Sihe ich netze
dich iiente dieses tages
vber vGlckof vnd konig-
r^che, das dn ans roissen
anbrechen verstoren vnd
verderben sott vnd bawen
vnd pflantien.
Vnd 08 gescliaeh des
IIKKRN wort zu mir
vwd «prach, Jereniisi, was
aihestu? Icli sprach, Ich
ja res Zedekin des sons
Josia desKrmiges.TiHl.i Iiis
anfFs gefengnis Jerusalem,
im fnnfftcn moiidon.
Vnd des lIEKli>i wort
goschacb au mir, vnd
sprach, lefa kandte dich
ehe dm ich didi jnn
mntlar leibe ttcreitet, vnd
enpeleto dich, ehe denn
dn von drr mntter
»f»borpn ■wurdest , zrwn
Propheten vnter viel
vöicker.
Ich aber sprach, Ah
UErr HERR, lob taug
nicht wa predigen , dem
ich bin in Jnng, Der
ESXR aptach aber an
mir, Sage nicht, Ich bin
sn jnng, aondem du solt
gehen , wo hin ich dicli
sende, vnd predigen, w.ih
ich dich heibjie, Furcht
dicli nicht für jnen,
Denn ich bin bey dir
vnd wil dich erretten,
aprwht der HERB. Vnd
der HESR reoket seine
band aas, vndrtret mei'
nen rannd, vnd sprach
zn mir, Sihe, ich lege
mnine wort jnn deinen
muud, Sihe, ich set/x'
dich houte dieses tages
vber vMcker vnd KOnig-
reiche, daadn ans rteen,
anbrechen, versUlren, vnd
verderben sdt, vndbawen
vnd pdantaen.
Vnd es gesciiauh dus
HERRN wort zu mir
vud spracli, Jcrcmia, was
sihcstu? Ich sprach, Ich
jars Zedekia, des soub
J(i>i:i des königs Juda, bis
Äufl's Gefenpnif! Jerusalesa,
im fünrtten nKniden.
Vnd des iii'.KHN wort
gesohaeh au mii', vnd
sprach ich kandte dich
ehe denn idi dich in
Hntterleibe bemitet, vnd
sonderte dich ans, elie
denn du von der Mutter
^••♦'börn wurdest, und
stellet dich zum prophctcJi
vnter die völcker.
Ich aber sprach, Ah
HBrr HBRB, Ich tang
nicht sn predigen, Denn
ich bin an jnsig. Dnr
HERR* aprach aber m
mir, Sage niclit, ich bin
zu jung, sondern du solt
}?rhen , wo hin ich dieh
st nde, vnd predigren, was
ich dich hcissj-, Filrcht
dich nicht iui juen,
Denn ich bin l>ey dir,
vnd wil didi erretten,
spricht der BSRR. Vnd
der HBRR recket aebe
liand ans. vnd rfiret mei-
nen Mund, vnd sprach
an mir, Sihe, Ich lege
meine wort in deinen
inund. Sihe, Ich setac
dich bßuU- diobcs tagcs
vber vMcker vnd Ktaig"
reishe, Dna dn ausraisseat
sttbre^^, versttfren, vnd
verderben solt, vndbawen
vnd pflMisen,
Vnd es gesehach des
HERRN wort zu mir,
vnd sprach, Jercniin, w;i«
tfihestuV Ich sprach, ich
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•dl», einen wiidkera atab
Vnd der HERR sprieh
XQ ndr da hsLsi rocht
gesehen denn ich wil
wacker t*f^iu vhcr mein
wort iU» icJis Umu.
■ Vnd <«8 geschacli des
lIElUiN wort zum an-
dern mal iB mir vnd
epnsk, was nheitn?
Ich Bpnoh Ich sehe «■
beie Bwdeud topffen von
mitt(3macbt her, vnd der
HEHR nprach zu mir
Von mittt'rnaclit wird (I-h
vn^lüi-k komcii vber
a\k* dk ym lande woiiisu,
dcnnSihc, ich wU rUffen
all« hnten ynn den ko*
ugraebeD g^;en mitter-
udrt» qnieht der HERR
^sic koinon sollen vnd
jrhre stuelc setzen für den
thoren zn Jerusalem vnd
riugs vmb ilii! maureu
her, \iid fiir alle stedte
Jada Viid ich wil doB
nett hueen vber sie
idieii mli alle ylirer boa-
Mt «Uten, das sie adeli
miara vnd reneheni
«ndern ^^ottem vnd beten
u yhrer hende werck
So bopurto nu deine
lenih'ii vnd mache dicli
aijff vnd predige yJui
ulltn waä Ich dich heisse
ftudite dich nicht für
Xlmen als aolt ich dieh
aiMelirecken, denn ieb
wU dich beute snr feston
fltod, anr eifsera aenle
vnd aor ebenen mauren
machen jm gantaen lande
VORWORT.
sehe, einen waokem itab,
Vnd der HERR sprach
an ndr, Da hast recht
gesehen^ Denn ich wil
wacker sein vber mein
wert, dsH iclis thue.
Vnd es j^escliHeli de«
liEKKN Wort 2uui an-
detn mal au mir, vnd
spraoh, Waa aihestu?
Ich sprach, Ich sehe eui
heia siedend töpflfon von
mitternacht hör, Vnd der
HEHR sprach zu mir,
Von mittemaelit wird das^
vn^rlflck komen vb«r
alle die im lande wonen,
Düua üihu, icli wil rUffcu
alle Forsten jnn d«i Kd-
lugreiehett gegen mittor»
nacht, spricht der HERR,
dsa sie komen sollen^ vnd
jre stttle setzen fttr den
tlioron zu Jerusalem, vnd
rings vmb die man reu
her, vnd für alle stedte
Juda. Vnd ich wil da^:;
recht lassen vber öie
gehen, vmb alle Jrer boa^
heit willen, das sie mich
verlassen, vnd rendiem
andeitt Göttern, vnd beton
an jrer heiide werck.
So begUrte nu deine
lejiden, vnd luaclie dich
au IV, vnd predige» jn,
alles wan ich dich heisse,
Furchte dicli nicht für
jucn, als seit ich dich
abschrecken. Denn ieb
wil dich hento aar festen
sted^ aar eisern seale,
vnd snr ehernen mauren
nuMshen im gänteen lande,
XV
sehe einen waokera stob.
Vnd der HERR sprach
an nur, Da hast recht
gesehen, Denn ieli wil
wacker sein vber mein
wort , das ichs thue.
Vud m Aeschach dos
HERRN wurt «um an-
dern mal an mir, vnd
sprach. Was sibestn?
Ich sprach, Ich sehe ein
heia siedend TöpITen Mm
Mitternacht her. Vnd der
HEUK sprach zu mir,
Voll Mitternacht wird das •
Viiglück aubbrelieu vber
alle die im lande woncn.
Denn sihe, Ich wil ruffcn
alle Fürsten in den Kd-
nigreichen gegen Bfittor-
nacht, apriobt der HERR,
Das ttc kernen sollen, vnd
jre Stttele setaen (tu den
Tlioren zu Jerusalem, vnd
rings vmb die mauren
her, ^riid für alle »tedto
Juda. Vnd ich wil das
Hecht Ui^m vber sie
gehen, vmb alle jre bes-
beit willen, Das sie mich
verlassen, vnd renchem
andern Gdttem, vnd beten
an jrer hende werck.
80 begtlrte nu deine
Lenden, vnd mache dieli
aufF, vnd predige jnen,
alles was ieb dich hciböc.
Fürchte dich nicht für
jnen, als seit ich dich
abschrecken, Denn ich
wil dich bento snr festen
stad, anr eisern seule,
vnd zur ehernen Mauren
maohen im gantaen lande,
«
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XVI
Volt W( UVF.
Widder die konige JodA,
Widder yhre fursten,
Widder 3'lire priestor,
Widder dHS volckymlAnde,
da:*, wenn sie gleieh
Widder dich str^-itcii, den
noch nicht äolleii wider
dich wegen, denn ich
bin bey dir, spricht der
HBRR du ich dich er-
rette.
Vnd des HERBN wort
geschacli zu mir vnd
Hpracli Gehe hin vnd
predige oflfentliclt zti Je
rusalt'm vnd sprich, bo
spricht der HLKK leb ge-
dencke der wolthat so dir
ynndeineriugent gcsehmh
vnd der liebe die ich dir
orsrigt, da dn tohon wä-
rest, da du mir folgetest
ynn der wüsten ym lande
da niMii nieltts soot , da
Israel dcH IIEKHN fiircii
wHid vnd seine crsie
frucht, wer sie fressen
wolt mflste herhatten
vnd vnglttck vber yhn
komen spricht der
HERB.
Widder die Könige Juda,
Widder jrc fUrsten,
Widder Jre l^riester,
widderdas volck im l;inde,
das, wenn »ic gleich
Widder dich streiten, den-
noch nicht sollen widder
dich siegen, Denn ich
bin bey dir, spridit der
HERR, das ich dieh er-
rette.
Vnd des HERRN wort
geschieh zu mir, vnd
sprucli, (iclie liiii vnd
predige otlentlicli zu Je-
rusalem vnd »ipricli , So
spricht derllERR, Ich gc-
dcncke der wolthat, so dir
jnn deiner jugent gescbaeb,
vnd der liebe, die ich dir
eracflgti da du schfio wa-
rest, da du mir folgotcst
jnn der wüsten, im lande,
da man nichts aeet, da
brael des HERRN eigen
ward , vnd seine erete
frucht| wer sie fressen
wott| mOflte herhalten,
vnd vnglflck vber jn
komen spricht der
wider die KAnige Jnda,
wider jre Fürsten,
wider jre Priester,
wider das Volk im lande.
Das, wenn aic gleich
wider dich streiten, den-
noch niclit sollen wider
dieh siegen, Denn ich
bin bey dir, spricht der
H£RR, das ich dieh er-
rette.
Vnd des HERRN wort
geschach zu mir, vnd
«prach , (Jclie liiu vnd
predifre öffentlich zu .le-
l usalem , vnd spi ich, So
spriclit der lihKU, ich
gedeucke da dti ein
frenndliche junge Dir-
ne, vnd ein liebe
brant wärest, da dn
mir folgetest, in der
wüsten, im Lande, da
man nichts soet. Da
Israel des HERRN eigen
war, vnd seine erste
Frucht, wer sie lie»«en
wolt, moste schult haben,
vnd vnglflck vber jn
komen, spricht der
HERR.
Diese btiden probm so wie die in der note mUgetheiUeii stellen ans briefen
L.'s werden, wie ich glanbe , genihjcnd ühcrzengt haben y dasz, wenigstens in
den manuscrißlen L.'s, dns fahlen der nmldfife ö tmd tJ regel ist, die nntfnufs-
hezeichymng dnffcgen die rnisnahme hiidt'f. lüiflrcrsriis aber wird es auch
nirhl taihciiifrkt f/chHeben sein, dasz hin imd nieder, n'ie z. h. i)i ml [nun),
zu, rhün» iruhm), blüme, rüfien, toüffel, deutünge, bedeutet, denen ich mis an-
dern eigenhändigen sehri/tsiü^en t.*s noch thfl, frflm (— fl^omm), bapstüm,
nflr (nur), wQnn (wurm), ausrflfliBn, rüge {ruhe), vnrüge, iügent, die iüngen
knaben, gflt gut), bIQten (bhOen), armfltt, demfltt, leflten bei/Üge, ein stnui
myewöhfMcher umImU erseheint, da Jedoch L das Zeichen 11 nicht selten
auch da penvendel, wo an einen twtlaui gar nicht gedacht werden kann, wie
z. B. in novum, Universität, frevel, nnntium, welche bei L. noüüro, vniücraitet,
freüel, nüntiam geschrieben vorkommen, so mag es auch bei den vorhin angC'
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VORWORT.
XVll
führten Wörtern oft zweifelhaft sein, ob L, mit fl den umiaut hol bezeichnen
woUen oder rächt,
Mcht minder bedeutend nis hei den vocalen sind die schn^ankungcnf
welchen man bei den consonanlen begegnet, zu deren dnrstelhing ich nunmehr
übergehe, vor nlfcm i^t in den früheren schripen eine bevorzugung rfer fCNuis
hmcrlJxir , an deren sitile später die mcdid tritt, (un eiifsr/i irdensten >/i<ir/if
sich ilie.se regei hei dfn labialen gcltetnt. Iwispielc des p f/r b sind unter
B s. 198 angegeben und es bedarf hier weder einer Wiederholung noch Ver-
mehrung derselben, nur mag noch bemerkt werden, dost hei einigen woriern,
^ wir heute mit b schreiben, auch in den späteren Schriften L/s noch p vor*
kommt, wie z. b> patl| pataen, pintsen, puech, pttschel; auch schreibt L.
Aogspnrg, Ifuparg (neben Uuekpntg), Bf^enspturg, Salxpnrg, Strwpnrg, und
zwar nicht btosz anfangs, sondenif wie das in einem brief r. 15iß vorkom-
mende Regcuspurg beweist^ auch später noch, umgcJ.e/irt steht b ftir heußges
p in baiiit r, b.uikc , breiig berlc, bilger, blapporn, buchen, bosaune (basauno),
brangi'ii, brausen, neben welchen jedoch auch die form mit p erscheint; nur
in Lenbt [rapHl) imd seifirn zahlreichen zusummensetznngen hat L., wie mhd.y
stets b statt des Jetzt geltenden p , wie er auch ditrchfjängig bapst schrieb.
p ßr f begegnet in wappen (wupcn) pir wiiO\'ii nur noch anfangs, wapucu
mSMn dagegen hat noch die bibet v, i54ö, pf für einfaches f bietet das
noch in deri52$ erschienenen msgdbe des ersten theils des a. fest, wiederholt vor-
Umwende pflasclke, welche Variante zu fluche s, 67S* nachzutragen ist, vereinzelt
kommt noch vor entpfremden ßr entfremden, entpflielien /5r wtfliehen, harpffe för
hirfe, scharpff fl'/r ?j( hai f, scherpffe für scborfe schärfe» Oeber den verhall des b
zu f (v) vgl. F2) s. 62 P. md. w für b kommt vor in wase, neben welchem baso
mir selten erscheint. Für den Wechsel zwischen media und tenuis der äcnialrn
ii'i'i, nie ich glaube, genügende beispiele unter D s. S^O. 3^1 hei gebracht ;
liier nur noch die hemerkmig , dasz L. zwar noch nfi einfaches t hat , wo
heute th in gebrauch ist, nie z. h. in tal, teil und den davon stammenden
Wörtern, schwankend auch in taw {ros)j tawen, auftawcn und der endung tum
{vgt»htpsÜam, bisthum, eigcnthtiDi; fBisteDthntiii, heiligthum, reichtimm u. s. w.),
^Snfiger jedoch schon tii verwendet, z, b. in that, thewr (thewrung)) thier, tbon
orgiUa, (bor porta und thor stultus (doch torbeiti Mricht), tbnjn, thOre, tharm,
eher auch in tbam agger, thiim dorn (thiimberr^ thumkirche, tbumpfaff, tbum-
probst) und thum stupidus (thiimkUn, UmmkQhnbcit) , in welchen wertem heute
nur d gilt, noch verdient erwähnt zu werden, dasz Luther seinen namen bis
^'oii j. 1317 Liidpr schrieb. Mit k (gk, ck) ßr g kommt vor kmckeln, kegcii
<lu-en\vi'rtip:keit , eiitkegen), krieche (kriochi««h), kucken, bergk (Wittenbergk,
mich Witt< nbiirgk, doch seit 152t nur Wittcnibcrjr), »liiijrk, tranjfk, balck (blas-
baleky lÄoUtjbalck), burck; rinck, biiick, .■>(uixk, .schwaiick, »priiuek, hitzick, barm-
bcRieklich, emtnohlieklicb) kerklicb (kärglich), wilUcklich u. s, w. schwanken
findet auch statt in der Schreibung der substantiva auf keit; während L osKfmgs.
2. b, bttmhenickeit, eiDickeii, gerechtickelt, geaehwindickeit, beilickeit, leichtfer-
tiekeit, aeUckeit, TOtertheniekeit , ferlickeit, Arenndliokeit, herrlickeit, aebwaeh«
XVUf
VORWORT.
lickoit, zim!irk(Mt rtc. srhrrihf , bieten die späleren schriflen baruiherzi^rkcit,
<'iiiif,'kcit, <:f r( r litigk( it clc, aber auch ferli{?keit, freundligkeit , herrlif^-
kcit etc. p; /'</ k fingetjen sieht vereinzelt in volg, zang, häufiger in den mit
worck (werg) ziistuMnemjcsetztoi Wörtern^ z, b. bolwerg, fellworg, iiajitlwirg,
rauchwcrg, weidwerg, wergzciig u. «.; imch marggraf schreibt L. ßtr nuurkgraf.
tft rage und dessen ntanigfaliigen zttsammmsetzungen sieht g ßr mhd,
nhd. b; nueh ßr unser reihe begegnet hei L* nttr da» md, rtge, riege. eh
wechselt mit g in eioieher, eiDieherleii dn Bohlecbety er aehleeht» mlehe formen
neben eioigeri einigerlei, aohlegst, »chlcgt noch in der bihel v. 16i5 vorkommen.'
vereinzelt begegnen mich saiidicli, vntoi-thenich, widdersiiuiicU /ur sandig, viitor-
tlionJg:, widersinnig;, das prnet. v. ziolicn, welches heute zag gesrhriehen wird,
/nutet bei L. noch, n-ie mhd., zoch. e/>enso hat flielien das pmet. HucL, heute
floh, andere heispielc des cli statt des heutigen h sind »chuch (schucli-
riracn), rauch, gcachach, geschieht (geschieht), getichmecht , anfangs auch noch
»ich für tsieh, viuch für \\ah, höcher ffkr höher, für ach dagegen begegnet in
den späteren Schriften h&ußg «h* In den mit heit empmierten mbst, ver-
schmilzt mhd. das h der endung mit dem voraufgehenden eh (Mfa); ebenso
bei Ihf me z, b. in fredieit, gleiehei^ schwaeheit, faleeheity keuacheit tu s. w,
h fehlt in den späteren wie früheren Schriften in bitten {nebeti blühen), glüen»
frftey ktte (vaccae), welchen Wörtern mhd. j zustand, das fehlen der spiratis
h in der pnrtihel er ßir her {z. h. in orab, orauf, crnach, orzu) ist ehenfnlls
eine der sprach'' f . 's überhaupt eignende cigenthimlichkeit. Schliesziich noch
ein paar bemerkungen in betreff der liquiden, den Wechsel zwischen m und
n belegen bcsem und besen, bo»om und boscu, fadem und laden, tburn und
thurm. gewöhnlich gebraucht L. schon pfenuig, wie könig und honig, doch
hat er einige med auch noch ohne syncope des n pfenniug. für hier bietet er,
einige Zusammensetzungen ausgenommen, stets apocopiertes hie. für weit kommt
m den frühesten schriflen {z. b. in den sieben buszpsahnen) bisweilen noch
werft (aM. weralt) vor.
Die Verschiedenheiten, p^elche eine vergteichung der aus dem anfange der
schriftstellerischen thätigla il L.'s stantmenden werke mit dcfi späteren schripen
in bezug atif die flexi un ergibt, sind im ganzen mn nur geringer bedeu-
tung ; als das hftnptsHchUchste beispiel , worauf auch Opitz a. a. O. s. 2,5
besonders aufmcrksiun macht, wird das b(s zum j. 1524 fast regchnaszige
fehlen der vorpartikel ge bei dem part. cuizusehen sein. Desto erheblicher
sind die fälle, in denen t's flexion von den heutiges tages geltenden regeln
abweicht, ich beschränke mich hier auf eine Zusammenstellung nur der
wesentlichsten dieser abweichungen. Was zunächst die declination der subst.
betriff so ist vor allem bemerkenswerth, dasz bei L. zwar schon mehrere
Wörter schwache form statt der allen starken angenommen hohen, wie z. b,
hold {doch hegegnet noch der pl. beide), hirto, schatte [n], andere dagegen,
die heute gleichfalls zur schwachen dcelinalion i'daTgetreten sind, w// noch
sUu'k declinieren. so deciinierl er z, b. fast uustuihmlos;
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VORWORT.
fum» der frit^du
gen. de» fri('d68 (frieds)
dal. dorn friede
acc. den triedo.
ri/enso herfegnel von rabp(n) noch der ycn. rabens. schwanken zmiachen sfarAer
und schn ucher /hrm findet sUill bei Tel«, wovon der yen. sing, bald feUes bald
i'eUen Uiuiel. Auf der andern seile sind ehemals schmiche nomtna heule I heil-
weise oder ganz in die starke decHnalUm omgenncheny »ährend £, auch hier-
bei noch oft an der tmprüingUehen decänation festhält, wie z, 6. bei nond,
weichet er regetimzig decUniert:
nm. der mond
gen* des monden
dnf. dem monden
(icr. <lf n monden.
ebenso iI«t ^ai-tef«), wovon der /i/. nncii {^arton, yiicht, wie heule, giiiteii, Jaulet,
bei andern komml sc/noi die genilivfurm -eii^, neben -en vor ^ z. b. knabens
neben kuaben, hcrzens neben herzen, namens 7iehen namen, menschenä neben
mßMekett, oder -ens gi/i allein, wie z, b. bei bogciis. als verdnzelt begegnmde
tchwache phsraf formen mögen noch angeßhrt werden bliteen, festen, knediten,
rinekes {ringe) ^ etemeOi «trauuen, tagen , welche am theU, wie z. b* blitaen
ifiMf Sternen, auch mhd erscheinen, bei den fem. zeigt sich im sing* eine
starke neignny zu der schwachen form auch bei solchen Wörtern, die mhd.
stark decHtUert wurden, wie z. b. erde, dessen declination m der reget lautet-
nom. ( r(li\ mich erden
gen. erden
dal. erden
acc. erden.
mehr hHspiele s. bei MÖnekeberg beitrüge s. SO, 8t, Die umgekehrte er-
tcheimmg bietet der pL; während nämlich Jetzt auch die starken fem, einen
schwachen pl haben, begegnet bei L häufig die starke form seihst bei worlem,
welche vtrsprünglich der sehwachen decUnuiiim angehörten, tfd^piele s. gletch'
falls bei Mönckehcrg n. a. o. s. S2. In betreff des Übertritts ton der A-
declinadon zur I-deelindtian ist zu heinerken , das? , wie schon oben gezeigt
wvrde, der gehnvich der umhnile, zumal «h's 0 und fl, hei L. noch sehr
bwankend ist, woher es koimni, dasz manche yinrier im pl. bald t/iil
hnld ohne nmlanl erscheinen, wie z. b. bödcn nt'ben boden, dr>rn(ii neben
doruen, vugel neben vuf^il, liürtcn neben hurten, aber auch eiupte neben ampto
denn« neb^ ditino, anfangs auch noch banme (allerley ,bawni. 1 Mos. 2^ V
m dem iö23 erschienenen ersten theil des a, test.) neben beume. Einzelne
maseulina he^en zwar bei L, schon die dem neutrvm zugehörige pluralendung
er nebst dem damit verbundenen umlaut angenommen, z, >. mann menner, gott
gOtter, geist gmster, bfisewicht bösewichter, doch gelten daneben auch noch die
pl. man {d. i. manne), gotte (gölte), geiste, böaewichte, wie er auch noch weide,
(onDflnde, wttrme, ieibe hat, ebenso bietet Z» neben den heute aliein geltenden
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4
XX
VORWORT.
neutralen />/. bilder, dörfcr, ni^st r, frldcr, iiätipter, lander, Hfdor, sclnverter,
-thümer, weiber etc. in der reget noch bilde, dorfe, fas-^c, iVldc, lit Hjit*', laude,
liede, sclnv tili.,, -thUnie, weihe etc. nicht selten finden sich noch die jetzt imye-
bräuchUchen pL eugcle, büfjüle, brüdere, jUiigere, töclitere tieben engel, liül^^l;
brüder, jünger, töeUter, doch erscheint hdufiy auch apocope des e da, wo die
heutige Schriftsprache in gewöhnlicher prosa dieselbe nicht geslatM, wie z, h.
arm ßr arme, iss ßr ässe» bret ßr breto (welcher pL 2. Mm, 26, 20, 22,
23, 27 u, öfl&r neben bretter varkonmtt/f brot för brote, ding fär dmge^ fau
ßr fasse ^ frUeeb ßr frOache, frttcht ßr frflcbte n. s. f. Ueherhaupt ist bei
l, ein nicht geringes schmmken in bezug mf die bei der deciinatim (»ie
conjuyution) in anwendung kommende apocope und ^t/ncope zu bemerken,
nobei er sich, rrie Ml'nickeberg trohl mit recht bemerkt, einzig und ullcin
durch sein ge/uhi (eilen liesz. diesz tjilt namentlich nm dem tj im gen. und
dat. sing, der starken declination , welches L. bald setzt bald auch neyläszt.
so steht, um auch hierfür ein paar beispiele anzu/uhren, 1 Mos. 2, 17: welches
tAges da da von isBeat, tmd eup. S, 5: welcbs tugu jr da tod esset; 2, 17:
des todes sterben, dagegen H, 4i des tods sterben; /er. 36, 12 um kOniges
liaus, 4»y>. 38, 7: ins kOnigs hause; cap, i, 3 in der bibel v, 1545: des eillRen
ja», in der ersten ausgäbe der propheien wie in L*s mamiscripl aber: des
eilffteii jares; — 1 .Mos. ^, 5: am ersten tag, v. i'i: am ersten tage; Jes. 23, t5i
wir haben mit dem tod einen biind, v. 18: ewer bund mit dem tode; / Thess,
I, 2: wir diuicken gott, cap. 2, 13: darumb aueli wir on vnterlati gotte dauckeu.
bei den auf Zischlaut (s, sch, z) ausgehenden n örlern ist die sijncope des e
im gen. sing, eigentlich unstatthaft , doch L. läszt sie öfter zu; er hat z. b.
des tiächs. 4 .Mos. 3, 31; eiu stück llcistlia. l chruu. 17, 3; deti eitZö.
2 Mos, 3H, 29; des gesetss. €al, 3,2, die nwira auf -uis entbehren sogar
im gen. sing, der flexicn ganz, es keiszt: fels des ergemis. Jes, 8, 14; im
▼orhofe des gefengnis. Jer, 32, 2; tafeln des aeognis. 2 Mos. 31, 18; ebenso
begegnet baw des hana. 2 ckron, 24, 27; vmb hass vnd badders willen.
Phil, i, lö; doch vol hassea. HOm. 1, 20, wo die erste» ousgg. des n, lest,
voll h:isz (hass) hatten, noch mag bemerkt »rrden, dasz der van Grimm gratnm.
P, (JfJ9 mishilligfe gen. ^oh ßr gotcs bei L. häufig erscheint, dasselbe
ichirankoi zwischen den volleren und syucopta tcn Utpocopierten) flexions formen
herrscht nun auch hei der declination der adjecliva. und anderer declinierbarer
Wörter, hier nur weniyc beispiele: mein armsz vntertheniga gopect. oriyimdbr.
V, J, 1619; mein armes gebet. Jud. 9, 14; guts muU. 1 kön. 8, 60; gutes
mttts. 21, 7; was gutes. 2 cHron, 12, 12; wat> gutä. 19, 3; eyn gautis
creutx. originalbr. v. J, 1622, die gen, meine, deine, seins, yfa», ewrs statt
mein», deines, seines, yhrea, ewres sind ganz gew&hnlich, ebenso die gen,
von ein und kein, z. b. eins mana sibie. i Mos. 42 y 11; « r n un sich kclns
dings an. 39, so wie die neutralen nom, iacc,) siny. welch» und solchs.
ßlr meinem, deinem, Heiiiem, einem, keinem gebraucht L. häufty und zwar nicht
bfnsz im unftuig , dein inhd. entsprechend, die abyekürzten formen nieim, dciui,
seim, eim, keim, n ofiir beispiele bei den betreffeHden n örlern gebracht n erden.
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VORWORT.
XXf
seHerifT sind dagegen die accusaliv/hrmen inoin, (It in, sein, ein, kein /ür meinen,
deincij, »einen, «M*nen, kein»'n. Das der l-declimiiKin zuslelirmle bildungs-e er-
leidet oflf wie schun tnhd., apocopc , doch hal L. nicht seilen auch auch die
v9Ue form wie z. b. aiigeneUmo, dicke, dünne, dürre, feste u. s. n>., Ja an- *
fiags begegnet sogar noch das a^, aanft, wie mhd,, mit dem umlaute wie
Mnftmatig mH aanftmfltig noch in der bibel v. 1545 wechselt. Auch im gebrauche
der Uarken und schwachen declinaiion der atO'ectiva weicht L, v<m den heui-
TtUage geltendett regeln nfl n hrhlich ab; während iiendich heute der bestimmte
nrtikel nur die schwache^ form des adjectirs verlangt, läszl L. bisweilen
auch die starke form folgen, wofür ich zu den bereits unter der III, 2 s.
i27' angeführten beispielen hier noch folgende nachfrage: des morgendes
tagres. .?/>;*. 27, 1 ; die sprenkiiche vnd bnndte bücke. / Mos. 30, 3ü : die
beilige kleider. 2 Mos. 40, 13; die schöne gotlesdienst. ^.v. 27, 4; die du ke
voleken. 77, 18. fulyaijnchrere a4i.i so stehen oft schwache mid starke ft^rm
Nctoi dnmder, wie z, b* die sieben sehdnen fette ktte. i Mos, 40, 4; die
ueben dieke vnd volle ehern. 4t^, 7; die sieben magere vnd hesliehe klle. 40, 20,
häufiger noch begegne die starke form nach all {vgl, all 6 s, 52**) und dieser
(a'eA dieser II. 3 s. 439^), starke form verleiht Z. auch den einem sahst, ohne
artihl vorausgehenden adj., z. b. heutiges tage«, i Mos. 22, ff: die au-
brochens hertzen sind. ps. 34, tH; nidriges stummes. Ezeeh. 17, G; treffliches
hohes geystos. das iindtT leyl triddiT d. hgnd. prophelm (1525) BiiiJ^;
über ziisclilagi-ns vnd demütigen -reists. /cv. .'57. /.;>. drr attrilmdre vocativ
hal bei L. im gct/cnsatz zu der heufigeti srhnftspraehe stets die organische
ichmtche form, z. b. lieben herrn. ps. 4, 3; lieben söne. 1 Macc. 2, 50;
liebeo kindlin. Joh, i3, 33; lieben mener. apost, gesch. 2, 14, allein stehende
sehsanken zwischen starker und schwacher decünaiion, z* b» beide
genehte vnd vngereehte. Ezeeh, 2i, 3; beiden gerechten vnd vngereehten.
2/, 4; nieht viel weisen nach dem fidsch, nicht viel gewaltige, nicht viel
edl« nnd bcruffen. l Cor. 1, 26. oft ist die flexion gänzlich abgelegt,
ZMSuU nach dem unbestimmten artikel, z. b. ein from man. i Mos. 0, 9;
ein schwecr man. 1 Sam. 4, / ein gros man. 1 chron. 21, 0; ein eben ■
Und, 1 Mos. 11, 2; ein zart gut kalb, f^, 7; doch auch nach dem he-
stimmteti artikel , z. b. der ewig gott. originalhr. v. j. 1523; für den blind
maulworffen. au/f das vbirchristlich buch {1521 ) Ciif . Bei der compiu alion
fiectieren die adj. werUg anders als Jetzt, als besonders bemerkenswerth mag
(tngeföhrt werden, dasz im superlaHv das e vor dem st sich oft findet, z. b,
ftiaeat, kleinest, ergeat, höhest, nehest (der neheste nächste) u. s, w.
Bedeutender noch als €Ue decHnaüon steht L*s confagalion von der Jetzt
üblichen ab, doch werde ich ndch bei der darsteUung dieser abwdchungen noch
fnekr als bisher nur auf das allerwesentlichste beschränken mlisseti, utn nicht zu
lästiger n iederholung des bereits im wtb. selbst bemerkten geid/thigt zu sein. In
hetreffdcr apocope und atßicopc begegnet bei der conjvgndrm dasselbe schwanken
»TU' lifi tkr ilccfrnalion. im alhjrnit'incti gilt bei L. die nhd. reget, das "»s/autende
* der enten persm praes. ituiic. überall zu setzen (Jbeispiele bietet die bibel
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XXII
VÖBWORT.
Hilf fitlen bfättern), doch fehlt es auch nicht an heiajnflru pir das abgeworfene
c dei' endung, z. b. icli dauck fnnf/ viitcrthenigliclu origmaihr. r. j. /.'5.7.> ; ich
bitt vntcrthonip:lioh. rhr/id.: soh Iis .st laeib ich. orighiafhr. v. j. J/i4(Jy ich kemi
<lioh wol. das ander teyl tridder d. hijml. prophefcn {lü2ä} Aif ; ich hab euch
gegeben.' i Mos. 1, 29 (jf. auch Bind seil 7, XLVIU). häufiger, ja fast
regel ist, bd L, die ajmcope des enämgs^ im praet, der schwachen cw^juga-
lion, wodurch die dritte person sing, praet* der 3. sing, praes. gleich wird, bei-
spiele hie/ur sind bei dem buehstaben £ ö) angeßhrt, wo auf diese eigenheit
der Sprache L*s bereits aufmerksam gemacht wur^c. dagegen hat er o/t ein
falsches auslmtfendcs c in der i. und 3. sing, praet, uui., z. b. ich sähe deiu
angesicht. / Vor. V V. 10: gott sjihc, das m. w. i, 4; das mecr saJio vnd
flöhe, ps. 114, 'S; er schhip^c. / Marc. 5, 3; läse. 5, i4. ebenso heim impe-
rativ: gehe in den feben vnd vt rbiige dich in der erden. Jes. 2, lu ; li< sc dns
, bneh. Jes. 30, 6. In der 2. sing, praes. behält L. das e der flea hui öfters
bei, wo die jetzige spräche es auswirft, z. b. du Iieltest mich. ps. 73, 32; du
trittMt 89, 40; wirffest 89, 40; du weiaaest Joh, 2i, 13, neben dvL weieet
V. 17; was betrttbestn dich, ps» 43, aber v. 12: wm beftrttlNittt dich, der-
selbe Wechsel begegnet in der H. sing, imd 2* pl, z* b, wer vor Ahab stirbt
in der atad und: wer auff dem (ctde stirboi i k$n. 2i, 24; wer glenbt vnsor
predigt? Jes. 53, 1, aber: wer gleubet vnsenu prcdigon? Joh. 38; wenn
sich trdbsal vnd Verfolgung erhebt. Matth. 13, 21 ; alle höhe die sich erhebet.
2 Cor. 10, 5; wem weit jr denn gott naclibilden V oder was fiir eiu gleichnis
wollet jr jni ziii ichti'nV Jes. 40, IS. geht die nmrzel des verbums auf t aus,
so läszt in der -J. sing, jtracs. gewöhn/ich die endung et g(mz wegfallen,
z. b. ciji kOnig rieht dab luiiJ auü'. spr. 29, 4; ein uarr tidiUU deinen geist gar
aas. V. ii ; bodeni Dan. 8, 22. seltner wenn die wurzel mit d endet, z. b»
enistnd. 4 Mos. 5, 30. ebenso bei dm part. praet. der schwachen ce^fuga-
tion: meine gebeine sind vemclimachi ps. 3i, H; jr blut wird Üiewr geseilt
werden. T2, 14. Bei den bildungen mit el ist bald dose der bitdungssiibe (wie
z. b. in bettlen, heuchlen, aamlon, strauchlen), bald das der endung syncopierl
'(z. b. betteln, handeln, wandeln), bald auch die vollere fort» gebraucht (z. b.
straiiclielen. ps. 119, IIj.'j). chensn srhnanken die verba auf en zivischen voIUt
und sgneopicrti-r form; so erscheint bcf^refren und begegnen neben begegeneu,
reehen und rechnen neben reehencii , rcf^^eii und reguca neben regenen, segen
Und Hegnen neben segenen u. s. w. Das praet. langsilbiger verbcn erscheint
bald mit, bald ohne rückumlaut; es kommt z. b. vor brandte, kandte (bekandtc,
cr1candte)| nantc, sandtOi wandte, satate, vereinzeU aiueh karete, ^ch steht auch
bekennetOi erkenneie, nennetey setzte, ebenso das part. praet., z, b» belnnd
und bekennet y erinmd und erkennet, genant und genennet, geaelunael^t und
geschmeckt u. s. w. Schon oben wurde bemerkt, dasz die votparOkel ge,
welche man jetzt als nothwendig zur fiexion des part. praet. geldmg ansieht,
bei L. anfangs in der regel fehlt, und erst seit 1524 (z. h. in dem 2. teil
des ((. fest.) anfängt häufiger zu werden, aber auch spädr verwendet L.
dieselbe noch nicht so regelmässig, wie diesz heutzutage der fall ist; in der
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VORWORT.
&fM V. 1545 erseheint z. b, blieben neben geblieben, bracht neben gebracht,
finden neben geftmden, geben neben gegeben, gangen neben gegangen ete,
Die frrfta gleichen Cvfrgleiclien), preisen, scheiden, weisen (abweisen, beweisen,
erweiÄcn) hahen bei L. noch die ifninr nrspnnujlirh zuhommende schivache
miju/jation. dfiriegm rrsn'hc'nit'n neben den schivnclicn p'ui. prnel. berewet,
gcbawct, ;:('bre\vct, ;,'e^i)aniii't "i/c/t Horb die sf/trken fnrinai '^cr' wrii, probiiwcn,
gebrcwi'u, gebpamu'ii. nehi'u ^cwcsi'n iirhrdiichl /,. mich hmi/iti ;^M'\vi'.st. ein-
zelne H'Örier, die heute der scluvaclien conJuijaiiOH folyen, coHjmjieren bei L.
noch stark, z. b. bellen. IMe Zeitwörter der ersten ablautsrcihe (goth. [tUid.}
prae*. i; prad. sing, a; pl. u; pnrt, praet. u) haben bei L, in äer reget im^
fl des praet, noch das n, z. b, hülfen, banden, fiinden, drangen, echwuugen,
Kwmigen, sanken (versunken), triuken, wnrfen, und demgmtäsz die cofytmcUve
liille, blinde, fllnde, drflnge etc. < einigemal steht o /Iff n, z. b. holfen, worfen,
gewonnen. Bei den rerbis der fünften conjugation {ahd, fmhd.J pracs. i;
priwt. sing, ei; pL i; part. praet. i) hält L. im praet. sing, das frühere ei
ffit; er ronjugiert z. h. schreien schrei, ersehoinen ersclii in , bleiben bleib,
sohroibfii schreib, treiben treib, ergreifen ei-reif, streiten stn-it, kiden leid,
l)csclmeideii beschm it, bciazon beisz, reiszen reisz, scinveijren schweif'-, ciitwc irlicii
entweich u. s. w. Den vcrbis der vierten ablautsrcihe {goth. pracs. m , praet.
sing, ao, pi. u ; part. praet. u) gibt L, m der 2. und 3, sing, praes, In^
und der 2. shig. imperaiivi fast ohne ausnähme en; die in' der bibel vorkonh
menden beispiele sind bei Frommann vorsehläge s, 76 ff* »ollständig gesatn-
nett, neben that begegnet nicht selten auch thet für den fndieeUiv, Als nur
anfangs bei L, erscheinende conjngationsformen mögen noch ermähnt werden
gabn gehen und stuu stehen mit den imper. gang und stand.
Endlich noch einige ficmcrhnngcn znr n'o r t h f fdutig. Obgleich L. sehr
gmeigt mir alte oidmif/s-c abzuwerfen, so bietdl er doch hei vielen substan-
tircn nfirh r»/7, n ie d-; . mhd., ein e ain ende , das jc(:l irc'jgetaszen wird,
z. b. der hane, der narre, der öchmerze, das* bette, da« bilde, duö j^eöctze,
das gesiebte, zttmat bei den fem. bildungai mit ung, z. b. begnadunge, den-
toage, hoflauDge, memunge, ordnunge {auch ordennnge), theilungc, thewruuge,
▼ergebnnge etc.; seltener bei der endung in, s. b, eselinne, lewinne, dienerfaine,
iBsanlnne, lacherinne, widwiane, meist nur im anfang erscheinend. Belege für
fi'is auslautende e bei adjectiven n nrden schon oben s. XXI gebracht, auch das
(ulvcrbiale e hat L. noch mehrfach beibehalten, wie z. b. in balde, ofte, abe
iman vgl. besonders die Zusammensetzungen mit ab); häufiger ist jedoch, nie nhd.
iiherhmipt, der n-cf/pfff desselben, wodurch der in der f'iKcrcn spräche bestehende
f'irmtUe unierschicä des adj. und adv., was hier gleich hcmerkt werden mag,
verloren gegangen ist. um so treuer hat er., bei den adverbien, mit der hil-
dun<jmlbe-V\Q)x die besondere adverbiale worlform festgehalten; eine reichliche
«tttaA/ von beispielen findet sieh bei Wetzet die spräche Luthers s. 74, 75,
^ti einzelnen adjectiven ow/'-iflch sehlieszt L. die bildungssilbe unmittelbar
^ «fea stamm an, während in der jetzigen spräche die bildungssilbe des
^eeUss erst an die schon abgeleitete substantivform anschlieszt. so kommt
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XXIV VUllWDUT.
2, b. vor hnriseh fiir hiirerisehj kriegisch ßr kriegerisob, in^lrdisch ßr mdrderiBchy
reubiBch ßr rcubcriscli, verÄhiisch för verHUhreriscL. ricr vocal vor dem sch
ist zu/veilm, wie rnkd-t weggemrfen^ z. b, in adelach, lütvettebdi, bettebch,
chebrccherscli, latiuscli ?/. $. n\
In bezug nuf die art vnci weise der eo/nposition begegnet mnn hei L.
iiDeh weit grosserer mamgfnltigkcit ais in der heutigen sc/iripsjiraehe , wie
/lies die von Mönckebcrg beitrage s. 83 — 8ß zusrnnme/tgesfef/feu beiapieie ans
der bibclübersctzung hinreichend d(wlhun, worauf ich hier niw verweisen
darf; nur bemerke kh noch, dasz der Mraneiekem^ gen., wdeher heute mit
dem folgenden substanti» zu einer uneigentHchen zusammenselzung verbunden
ist, beiL, noch oft seine freie tteUmg behauptet.
Wohl könnte noch gar manche bemerkenswerthe eigenheit der spräche L/s zu-
mal in betreff der sgntax angeßhrt werden, da es jedoch meine absieht nicht
sein kann, in dem engen rahmen eines Vorwortes eine grammatik der Lutherschcn
spräche zu geben, so glaube ich hier abbrechen und mit dem wünsche schtieszrn
zu dürfen, dajiz meine nrbeit, zu der sprurhliehes nie theidogisehes interease
vor nun fast zehn Jahren führte und hei weicher ich es wenigstens im fleisz
nicht habe fehlen lassen, bei den deutschen philulogcn wie theologen eine
billige beurtheilung finden und von ihnen nicht ganz ohne nutzen bei seile
gelegt »erden möge»
Mar bürg, itn September 1860.
Fb. Dieti.
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QUELLENVERZEICHNIS.*)
1516.
1. cyu gcVlili*^^ «^^i*^^ InidHci^un. j r>on rec^tev iiiDirfc^ci^b | önb mftanb, luaö
b€T I alt nett) menfci^c Wa9 Sbame | r>n \»<a gottU üitb fcl^. toff tote
a I Vnn onö fierBcn 1»itiib (S^vifm^ [ crftccn [aU. (Oarmtisr ein groszer Holz-
schnitt: Christus am kreuz). «Ue rückseite des fiteWlattes trägt &ne kurze
Vorrede mit der utitaschrifJ : iKattinu« Subcr | Su^fcti^jfit am ende: ^iSscaiSt 2it
SJittenkr^it bitt(i^ 3oanne [ OtHunciibevöf. Sinne, nad^ (S^rift ftcbutt | Xaitfcitt
funffbiinbcTt Dn im fw^tjcnbcn ; jar am tav3 iBarborc. | ©et? fccn 'älufluftincrn.
Ii hl.**) [siff. 91 -(5, (5 '> ^/rvf.s- bnchfcw, welches die cap. 7 — 2t
und 23 — 2^) der später unier dem tUel: cyii di iitscli theolo^'ia etc. herausge-
gebenen sciu iß endtidt, ist das erste deutsche product, welches L. hcrausfjnh,
und gehört deswegen zu den vorzügUehen Seltenheiten, es /ludet steh in dir
k. bibi. zu Berlin, mhin es aus der an Seltenheiten reichen Meusebach'schen
tibi, gekommen ist
1517.
2". Tni ©ttlien pu^jijfalnt mit | beiUjd^er auöjleflunfl nac^ | bem fc^tifftUc^eit '
f^itne I tyi (S^tifti »nto gotttd gnobeit, ne^n | fe^n« fetben. loate erünttitif). |
gnmtlk^ flctk^ am ende: d^udt t^u Stttenbctg! I^n bet d^^fitftttftlk^it
ftab i btirt^ 3oannem ^nmcn&ery^f ^oäf (S^rift | flcturt !3:auf«nb ^in|f^unM «nb
im fibentjen jar. | Sluguftinern.
//; f>f. isig. 91— hf/. A 4 hl., hg. Ii—H je H hl.), das letzte blatt ist
leer, die auf der rücksettc des titelhlattes siehende kurze vorrede ist unter-
zetchtiei: f, Martinas Luder Augustiner \ izu 14^'ittmberg. \ 1Ö17,
*\ Indem ich mich /irischfrAt' , die i-on mir lu niit-iten origi'ifildriickr T.uthoi scher
Mfkriflen tutamvtfmui teilen ^ fühle ich mich verpflichtet , vor allem der tiberatitäl, mit
iptlektr mir von dm jwteht«den$t»n hibtioih^ktn oß die sattmutm nnd tif«rtkvotl»ten
äekMt*e i-ur benutzung überlasten wurden, rühmend und dankbar zu gedenken.
**) Da* formal dieser cimeldrucke itt itt dtt rpffvt quart, W9»hal6 doMttbt nur dann
c7ig9g«h€H üif wenn et davon abweicht
Dan, WMvteck. D
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XX¥I OÜELLENV£lkZEicilins.
in tirr /. . hihi, rw StiKigtuu. eine andere, nur im lUci ela^m abweichende
originiUausf/of>f hrsiizf dir k. Mhl. zu Rerlin.
2''. t:io hieben i-niijpialm mit i tnitiAcr 011^5(031'^ bcm jd^riÜÜidKii j
l^nne tju ß^riftt tn aotti« gnabcn, neben | jei^nö ielbiii. n>ave (tlentnifj. fltüo*
lid) I gerichtet. | 1517.
bogemoM unä signaiwr der bogm me nr, 2*.
1518.
3. '(5l^nn vScrmon öon bem %h\o\\ \ »nnb j\nabc, birn^ bin ujttbtflen bcc^
tor« I ^JOZvirtimi Vut^t Slufluftincr | tju Sitten6cr<^f . om en4c : (^cbrudt tju ©It-
tenberg burc^ Scanne | (^runcnberäf. Jiac^ ^^ni'i flcbuvt jlau» | [cnt funnff ^un*
bert bnb vnt ac^tje^^enben } ^ar.
4 hl, letzte eelte leer, in der herz, tibi, zu GaihtL dieser serman
scheint nach einer stelle in einem Briefe L*s an Spalatin, den de Ivette i, 70
in den november i5i7 setzt, damals schon erschienen gewesen zu sein, dasz
d&'selbe b&'cHs im j. iSil ausgegangen sei, bczeuyt L. selbst in der praefatio
2U dem i. theii seiner Int. schripen. dasselbe gilt nach einer hanerkung in
der .Ich. nusg. der deutschen schritten L.'s 1 {1555), 588^ nnch von der
scfni/'l: ,,em frrihrii 7!rs srmMns bnpst/ichcn iihlds: nid gnad belangefid^'.
da mir von tlit^Li schrifl nur nachdrücke zu yebutt >h'iidvn, so benutzte ich
lieber fidijcndc sfiükre, beide scbri/'lot vcrt'i)iigende (lu.'^t/n/if:
4. (ii^n Scrmen cen bem 'ilblaö j on gnab. burd^ bcii iiHic^^e j I^'Octote
SKattinn ^ut^er ( ^luguftincr c^i \ tcnbergt. | (^tfti ^tt}i^\)t M ®entt9tt§ |
Set»ftlt(^n «Q>Ia6 gnab Be> | taitfl^tib 2)oct WlaxM Sut^ ] lotbber tie tou
Icgufts. fio )utr Idfmaäf fein, »nb bcffcU | beit ^txm cttiö^ am ende:
bnuft c}u SMmnbetot. | na(^ iSfyt\\t fl^itrt a;attfeitb gunff^iutbeit | »nb Svtnt«
ttgften tat.
.y hf;. (sif/. ?(-(5K M:tes bhtt leer. her:, bibl. zu Gotha.
5. (5^n beutfc^ X^eoloAta. baö ift | cii;n eble^ iBut^Ie^n, ccn rcd^tcm tcr*
ftanb, loaö | 3lbam oub ß^iiftiiö ici), m\\> unc ?lbam t^n | i>nd ficvbni, rnb (5^ri«
ftud cifteen faU. {darunter ein yroszer Uoizsckniii : Cbrislus mil der sii gisfa/ine
ron engein und mtlken umgeben), am ende: ^ctrucft ilUttcnbuvg burc^ 3can=
nem | (^rüncbctg. 92a(l^ (S^rtft ge^ntt Säufcnt | funff^unbert, onb t^m Stc^qe^n«
ben 3(it. (hierunier noch ein holzschnitt, »eleher einen grünenden berg darstelli),
iO bg. {sig. % — $t}, letzte seile leer, au f der rUckseite des tiielblattes
und AiJ* steht L.'s vorrede; den übrigen theil des bogens A ßllt das register,
0. 3(uöjlc0üg bcnt[(^ bfö f 53attcr bnnfcr für bie | {5i;nfcltiflcn l'ei^en , Dcc-
tcriö I 'a)hrtini Vutf^er , | lui t\\{ SittemNvg. | 3iic^t für bk fl^lmen.
(m ende steht: £cU beo ^cncv et i^lovi^u
der titef diisrr H bogen {.sig. — 3, letzte seife leer) slark^u schn/i steht
in einer etufui^ung mit der um das Areuz gvnundcnen schlänge, oben das
zwischen znei ihürmen ruhende sächsische wappcn. in der kurzen vorrede,
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QUELLENVfiRZRICHNIS.
XXVU
Kelche auf der rückscUc tlci; titelhlattes steht, henm kl L., äasz diesz pater
noster vorhin durch seine guten freunde ausgegangen sei. gemeini ist damii
fügende, von einem seiner schaler, Johann Sneiäer, vermsiaUete ausgäbe:
»nnb I $oc^eIarten f/em iRasttii*8iii^, ber (eUigi ft^ri^fft I !X)octorn, etiifibtcv
rcfonnttrt (sich Stufluftiner x^rbc«, in fac^ | fjoi )6icatüt9, ju ^Bittcbcrgf. 3ni
a)i. 3). enb ^mj, jar | flc^Jtebiflct^, in bcr faftcn, t?nnb fct^ncr jc^ulcr eignen, tyi j
fawmfn ^cfa^t. am ende: (^cbrucft t',u i^d^l?'^ Xaufcntf; funff ^unbctt uni>
ad^tl^fhniDcn 3at. ^ 0 bl., ncvon dn-s li lTic rinoi ijroszen hoh.<rhuttt:
Manu md üvm Jesuskind tragt), die auf der rück^eite des titeiblattes stelicude
«idmuny ist datirt: Uuitehn-ge idibus ianuurijs. 1,'iiH.
7. Sufdleguiig I bcö ^uui>evt m\> ncünb | ten pfatmcn. £)t|it bo | nttnitö
boDiino meo, | ^Doctov affattiiti bt | t^er Stuguftincr j IBUks^g, ya ^cnr
(ic»n]^ I ntttS ®tier | Sofungcr 1 Wxa \ krg. am ende: 40^<!t tu Kiiflf«
puTd bim^ @Uiianii Ctntar , om | atent tmfer Itctai fnuvcn ociitit. fbino
Biinft}e< | ^n^untert u^^ im ac^tjefeitbot jAlt.
^1/3 («'j;^- 91 -D, D ff 6/.). rÜekseite des tUeis und leitte seile unbe-
ämckL der tiiel steht in einer einfassnng.
der herausgeber dieser nusf/nbe der aus/egunf/ des 10!», /If* I psalms ist
rächt L.. sondern Spaiatin, n eJrhn- sie lüeronymus F.bner, iosunycr zu Dürn-
berg, widmete, die widmuny ilaliert: ^Iwqfpuv^ am ^ontafl bfni ad^ten bcr
^melfatt ber ßcbencbc^ten muttcr ^cttcö iMit^ ciui^cn juncffvaiü lütaric, nad^ (ö^rifti
Mleif ^otlstoc^r« gc6utt Soufenb, fünff^unbcrt, i>tib im ad^t^fycnbcn iar.
1519.
^\ l^cftrr a>?artiuue l*iitf;cr ^u- | .ytftinerö ^l^ntcrrtdit ouff ctlidi | "ärtidcU
öie Uli ocii jeöncii ab' j ^\unncvn aufjgcicgt onb 511 flc= | mcjiou "lauerten. | 15i9.
^ hl., letzte seile leer, die schrifi beginnt auf der rücAseUe des liüU-
UtUles.
diese cmsgabe, n eJcke sich auf der k. bibl. zu iierlin findet, scl^inl mir
efR dmcit Gronenbergs zu sein, wogegen folgende amgabe jeden faUs ctte
le^siger drvek ist:
n «ö 1 fdpiini abflmiient ouff ge« | legt Mb t^v gfnineit | Skcben. | 1519.
die schrifi erschien ende februar. vgl. de ff ette br. 1, 235.
9*. 6i?n (Sermon öon ban ölic^n | ftvinbt t>or«nbcrt »nb corrigirct. | burc^
i^. Dtartimi Stvd^n ?lu* | guftiner 5BtttcnbuT>";f. darunter noch eine kurze
rorf'h- i.'s, norin er sagt ,,es ist ci/n sennon voiit elichen slnndl ausztfegtirigen
eiLirr iiu'ijnein nntnni , das mifr viel lieber nit geschehen v ere^*. der sernuHt
idbst beginnt mif der rückseite des litels. am ende findrt sich auch folgende
ngobe: ^bvudt 4Bittenburgf 3iad^ ^\)xi\t gcburt | laufcnt funff ^unbert t)nb
V I StoH^ifetibcit tor.
xxnu
QU£LL£MV£KZ£1CHN1S.
4 bl. diete, in der lanäesbihl. zu Cfassel sich findende Wiitenberger tjriginal-
mugabe, tveiche ich ßr einen druck Grünenbergt halte, sümnU nicht ganz
mit der von Panzer zus, 155 932. s, verzeichneten.
^ ohne L.*s vonvissen veranetaltete autgabe dieses sermons ßhrt den
tiiel: gilt Sermon bon bcm cfic^cn [tanbt j J)ocloriö SRatttm 8tttter 9tu* j fluftiner
)tt iDittenbuTgt ge« | ^vct^igt ün taufciU fünf | ^unbert bQ neun^ | ^nbcn 3v-it.
{(inrnnter <^/irfLsr^< //r nuppnx). am ende: i^f^ftÜlU Sei^f jgt tOtn^ j^Olff«
gaiiA I '2tMü tu Der i.^ni?mt)id>on cs<x\kn 1519.
bisweilen U Hrde auch /hlgemh' a>/s;/(i/n- r. J. J '>2(J benutzt:
9''. (Jtjn Seimon öon bem (Slid)oii I [tabt i^oreiiDtTt öii corrigiret J burc^
UJkiUiium i Sut^cr ^ugufliiKV \ iLiUiU | krgf. {darunter die kurze vorrede).
am ende: (^bnuft ^ SNttenBetfit burc^ 3o^anne (S/tSanm^ \ krgl dkc^ S^rift
Saufentfiinff^nbett | vnnb 3n><^"^$idft€n tat.
4 bl., letzte seile leer.
10'. iEl^it ©crmon »on bcm gc^eet | »nb ^>rocc)fion. V" '^^ I njoc^m,
^cbrutft |u IS^ittenfterdt nad^ iSfyn\t gcbiitt | ^unff^eitfätert
On im ncunjc^cnben 3ar.
4 bl. der sermon beginnt artf di-r ri/c/,sril<' di-s litelblaUes.
in der k. bibl. zu Berlin, n o aich auch noch /hh/ende aus Joan. GrüneH-
bergs officin hervorgegangene ausgäbe v. j. io'JO /iudi t:
10''. (iV" ^«-'tMwn ton bcm gcpcct , oil i)rocc]fion. in bev ^rcu^j | lüocfwn.
JDoctott« Wtn I Äni ^aUfytx )(ugufti« | ncr }u Sitten:^ \ Bergt am ende:
teudt 2tt Sdittenkvflt bitt^ 3oan. tSTünncn« j betgl, naii^ 4S^t getwrt Safcnt
(«tcl) fnnff I bnb )ff)ettt»tgftm dat.
4 bl.
11*. ß^n töcrmon Don bcm ^cl^ttgcn | ^cc^unrbtgc« «Sactn | mcnt bcr Xauffc.]
2). I («w/* der rückseite des titelblattes ein gnt^zn- hnl:sehni(f). um
ende die dntchrwigabe: (^txndt ju SÖittcnbcvc^ tmd) M\mnc (shunciibcrg.
Jfad) ii^rift .^cburt. gunff^^cn l^uubcvt, bnb | im -Jicunic^cntcn iar^ i %m Mit^
msif i^ot iUiavtiuL
a bg.f letzte seile leer* k. bibl. zu ßaiin.
OMSzer Meter von mir benutzten ausgäbe finden sich in der k, bibl. zu
Berlin noch folgende späteren drucke:
ll^ Si^n ©ctmon bon bem | ^lisitn ftedfnM^n \ ©ocnunit ber tX^attffe.;
?Docto. SDhrtini i*u* \ t^cr Ktignftuut c)U ©itten* j bcrgf. um ende c^\^brudt
c|u Wittenberg! burd^ | 3oanncm (S^nnenbetgf, m6i (^nft ge^^it | ^oufent
funff ^unbcrt »nb tjttjcnfeigftcrt | lAR.
2 bg.y letzte seile leer, die lili lcin/hssiiiiij zviyl auf Jeder seile einen
musicierenden entjef, oben das Icursäebslsche n-ti/ijH'tt mit den zn ei schti erfern
in schwarze/n latd weiszem fehle, unten ein n nppenschild mit zwei ihitrmen
und dein dazniacheti ruhenden sächsischen wappen.
1 1'. 6vh ®ennon Son | bem ^cvligcn vod^^ i n>irbigcn <gacta^ | net bet
Xauffe. 1 ^. 'IRarti' | vxA ^u« i t^r. i SUtembevg. | 1523.
2 bg. in Odas, rüekseite des titelblattes und die drei letzten seilen leer*
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QUELLENVERZEICHISIS.
XXIX
12*. (Sifn <S<mon oon bem ^« | crameitt ber vufj \t. S. am ende:
Mnutt i» SSttten^evfll bun^ doanttcnt | Mitctikrgf md) (S^rift gehurt Zau\ini
fmff ^bctt, »fi im [ neunbi^el^nbeit | jar.
8 bL, letzte se'Ue leer. L. widmete diesen sermon der durchlenehten viul
boebgepornen lnntiiiii«ii vnd frawcn, frawcn Uargarothen geporne von Ketli-
bergc, herzogin bh BranBwigk vad Lanoburgk. die tndmmg auf der rHekseite
des titelhhties.
m der k. hibl. zu ßer/in, wo auch itnrh rhif ander r H tttenherger ausgäbe
aus detmelltm jrihr, nfxr dhiir anffubc des diuckers' sich /mdet.
12 . \i\)n 2cvüuu liU cciii 2vv I cramcnt t»cr pn\i \ D. 3)?. ! i'. um ende
<8tM(t ju iöittcnbag, nac^ ti^rift ac|)urt j Xaufeut fmiff Rimbert, tnb jnt
13'. (stfM Scrnten t>ott bm f>Di!^iDttbt | gen Sacramcnt, bc^ ^ct^ltgen mun
dttfc^naml (^rifti. | l^nb ton bcu S3niberf(^ftcn. | 5). M, 2. 3C. (^/"ru/^r^r
monstranz). ^üx öic ^ct^cn. noch f/rnszcre mnns^frfftn fiUU die
rücksede des tilelbUittes . am ende: (^Ncbrucft ju iBiltcllbcrgt burc^ 3o^an^
nein | ^runcnberg i)!ac^ (^rift gebutt S^aufeut 1 duuff^unbect oub ^tnnytfß^
m I 3ar.
^V* by. isiy. a — c). in der univ. bibl. zu Gieszen, auch in der lundes-
biU zu Casself in deren exempkar jedoch das rotkgedruckie titelblait fehit,
befand sich am 29» ww* i5i9 unter der presse, vgl. de Wette kr. 1,3€8.
im feifienden Jahre erschien eine zmeite „anderweyt geeorrigirte" ausgäbe
äiete termons:
13 . (itfn Scnnon öon bcm |)0<^tDir^ | bigcii ^acramct, bc« ^et^Iigcii n>aren
Vtn)ifnam§ (^^rifti. ( iönb tcii bcn ©rubcrfd^afftcii. !D. 3)?. 21. | ^nbcrtpci^t
jicccniiVTt. (darunter rine kleine monsfranz). '^ux bie Vc^cn. {auf der riick-
Kfth' (Jis fi(r/hfaf/es. fi if hri rir. I.V. rine bfaftf/roszr w<»ns(ranz). 'im riirfr'
^txudt ju ih?itkubcvöt tuxd) 3ol;auiicui (SJrüncn [ iKrgf, 9iac^ ^i)xi\i gcpurt
Jaui'cnt funff^unbert | bnb >iiücii^igftett iar.
3 hg. {sig. 9— (S), letzte seile leer, der sermen schHeszt auf hl, €i(f';
Ca^f folgt eine kurze nachschri/l l:*s: es aeyn ettlich die diasen sennon on
tUe Mt forworffeu heben etc.
kSnigl. hihi, zu Berlin.
W. öfin Sermon ton bot I 33iTct)tf((\ yim [ Sterben 1 1'. j % am ende:
^^tudt tL^ittenbcTgt tm^ 3ol^; ^vuiieubeigt j uoc^ ii^^vift gcpurt 1519.
2 hg. {xig. a — bK
herzogt, hihi, zn Gotha, der hrief (de If dte i, 383) ^ mit welchem L.
diesen sermon Situ/aii)i übryscndet, »st undatiert.
l4^ öi^n Sermon »on bcr krcl^tung ( cjum «Sterben ^J)oct. a)iar ) tini
8«^« »ugufti- 1 ncr su IBitteit | betgf. 1 Sittenbergf. | ANMf | M. i>. XJC. um
enäei (Sebruift tpt SKtttnbergf biird^ | dpfanitcnt. OMrOnenbeTgt { tta(^ G^iift gc
8 hL in der k. hibl zu Berlin.
XXX QUELLENV'ERZCICIINIS.
IS*. (Sl^tt ^kmen Mit toct (ettoc^^ | tung bc^ ^*v^iä<'" let^bcn^ | ^^rifti
tD. SRofttttt Suti^ I tßtttcnbefQ. (darunter ein ffroezer holzsc/mitt: Christvs
ftm kreuzi.
6 hl die_ ichrift begmnf auf der rSekteiie des HielhUülee und eehlieszi
bL A 5^ auf dem letzten hlati die angäbe des drurkortes und Jahres: <9c«
jt^cn« I bcn jar. seife leer.
in der k. hibL zu Berlin^ wo auch folgende spätere ausgäbe!
15''. (ii^n Sermon Don bct iöettac^ | tunfl bc« ^lyltgm ^ct^tcnö (S^rifti
I)cctcvt3 ! ^3)iaithti l'itt^^cr ^luiiiftincr | Sittcmbergf. nm ende: C^ebrudt ^ui
^iHttomlHvc\ tuvcti 3ol^n. ij^vuucnbetgl j silaü^ (5^ft g^UYt S^aujent funff^unbfTt
ünb e^a iMib jiiHMiyif^ftcn 3at.
4 bl. auf (h'in tllrlhhilt drrsr/hi' hofzsrhmff wie nr, lö*.
16. 2cvmcii wu bcm iliHidKV | T. 3}?. | V. darunter ein yroszer
hidrschnitt, ivrlclicr rinen Juden ilin slelll . nud dtniehen die irorfe: bc^aU,
ObDcr I flib ^iuü. da- sermon Inujinnt auf der rückseile di s uleihlaUes mit
der Überschrift: JHESUS. am ende eine correctur und darunter: (^ctaudi yn
SBtttenBcvD nac^ (S^rift gc^utt 1519.
4 bl. Ar. bibl. zu Berlin.
es ist dies der sog. kleine sermon von dem mtcher. vgl. nr. 32.
17. (Sin ®etmon ^SfiM^ l» ^Bfllt | i»ffiit ^lot oat tag ^ßctn »Ü
)>oi^ I (t t^m. ifiitti^ 3«, burd^ ben tvirbigcn itaier jDoctotem | SRtttttnH Sut^
auguftincr ju SUtciiburgl, mit j entjt^ülbigung c^Iicfccr articfot, fjp t^m Wn =
tijltd)cn feiner alviiiiiftic^fn ^Uvicmeffen | fet^ii, in ber ^it bcr $)i6^utacion ju {
^^'i^f^v^t c\c^altcn. (darunter L. 's ersfes- htld in medfullonform mit der um-
sehrifl: DtWTOfi. MAHTINTIS. LÜTTER. AUGUSTINER: W]TTEM:\
brucft 5U ßci^^flf burd? iBolffgang ©törfct im iav 1519.
4 bl. letzte seile leer, ich benutzte diesen Leipziger druek^ da mir eine
Wittenberger ausgäbe dieses sermons nicht zur, Iiand war, auch dBr/le dies-
mal gerade der Leipziger druck das original sein,
1520.*
1 ^\ ^^ordening ^t'octorid ] DiarHni ^ttt^ c&Ofn | Kni<teU. ^n fetnem ,
^crmö »on bcm ] küHy^Ö facra | mont.
4 bl., letzte seile leer, der titel sieht in (triaienln i s hliimenefiif>ismngj
welche oben dus särhsi.sche Wappenschild mit den znri u hirerlern trägt, in der
FYankenberger kirchenbibliothek. eine andere Originalausgabe dieser schrifl,
Vielehe im Januar i520 erschien {unter dem 26. Jan. sendet sie L. an Job.
Lange, vgl, de Wette br. i, 39$), findet sich in der k. bibl zu Berlin:
18^ tSoicIeruns !£)0€t^« | SRattint 8tt4ev ettif | SlttideL lyn fd^ne ^
©eniwn. i»on ton | ligoi ^oanuiif nt
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QUELLEffVEBZElCUKIS.
XXXI
4 bl. der tilci sieht in Lothars ein/assung nUl der uia das kreuz gewun-
denen schlänge.
19*. X^cctor iDJartinu« Vut^ct« <mt* | tuort au[f t>ic feo ontcr | bc0
OffidaH ^ 8to^ I pen figel ift au^ 1 gangen.
i 6^. ItYtf/ tfi einfhmmg* die t^pen weisen auf Lothers dtuekerei. foh
sende, bei Panzer fehlende mtsgäbe scheint ein Leipziger druck zu sein:
19'. I)octor 'mramtd $iit^ antkwTt | anff bie tcbcl, §0 «ntet bed OffU
*cialö I |}u ©tolpcn figcl ift auggangen.
4 bl. rückseite des titelhlattes und letzte sehe leer, beide ausgeben finden
sieh in der k. bibl. zu Berlin.
l. schrieb diese „(tntnorl'' tic. den 7. fcfnnar, den 12, februar war sie
schon im druck, vgl. flc H'rltc hr. 1, Uli u. i, 412.
20. I)octori« ajiartini vutl;er \ Mim obber bcruffung an | cl^n G^^rift*
frei^ viü* 1 cUiü J?on tciu 45apit [ 'vCO diiD jcvucui | Duvet^tciu [iC' j ueli \>ox*
«ipe I <et rcH t^i^tiret | Sittemterg. | ^M. ^. |
i hl,, letzte seife leer, in der herz, bibl. zu WolfenbiSUtel,
i\\ (Sl^tt hirc) Bonn ) bev cae^ g()^tt X). | SDtatttni | ^, \ (S^it htrQ fotm
bc§ I (trauten«. | (5Vn furcj fom beg j Gatter »nfta«. 1 ^^^'^ ^ SAT.4U
CHRISTI Am I iV; A XX, am ende: ®ebrucft qu ^^Bittcnkrg! burd) j 3o*
^nciit (^rnnenBcTfll, ^)laäf <^rift geputt SAufent | funff ^uitbcTt 3 tn*
ligfttn iar.
•?V2 ''^y < '-Jl — CS, (5 ^ ^'A), letzte scite leer, liki in Grünnfhrrgi! ein-
fansnng mit innker und pilgcr. die rückseite des titetblattes enthüll L. a n»r-
rede. in der Frankenberger kirchenbibliothek.
eine wiederholte ausgäbe dieser schrift ersehen im j, 152i :
21^ (Si^n fufc) form bor | cjefen ge)>ott S). | MoxM | S. | ®^ti bitca fem
fee| I ^UaibM, | (Si^n futq fomt bc| | Sßattet Dtigni«. | 3)}. ^. am encfe:
Mmdt tu Sittcmbergf biird^ 3Q^nnem <9tunenbcrg | Tia^i) (S^rift gc)>uTt U 5* 21.
bogenzuhl und iiteleitifassung wie nr. 2in. königl. bibl, zu Berlin,
12', 33Dn ben ernten 1 Scrdcü ; 1 T*. 59?. ! V. iMntrcnKn\v ^'m ende: (^c-
tnidt tu Wittenberg bei? beul langen älkld^iot 1 tott^r, 3in taufent funfl^unbert
pmtfc mvc^iiiAigiften iar.
/#' •» hg. (.v/</. ?l — C /i'i?'. 0 f> bl.). (kr liicl aUlil tu Lolihers einfu)>sHng
mit der um das kreuz gewundenen schlänge, die vorletzte seile füllt ein holz-
schnifl: Christus am kreuz, die letzte seite ist leer,
in der kirchenbibl. zu Frankenherg, eine davon verschiedene original'
tatsgobe besitzt die k, bibl, zu Berlin :
22^. 3Son bcrt guten | tocrdenn: [ T}. V. | ^JutttniKvj]. (un ende:
truc! iso!) ju Sittenberg bei; beut iungcn | 3ßet<^ioT t^ott^ Om ^^aufettt funff«
• 1 bcrt tnnb jKH'i)n|igi"ten 3ar.
hogcHzahl und tilelein/hssutig fi ic nr. 22'.
/.. n idtnclr diese schrift dem „dm t hli uclitigen liocli^eboruen lurütcn
viiii lit neii, larren JuLaiiscn hertzog tzu Saclijs-icii. Inndt^j-raff ty, '. niiringen ,inarg-
graff tzu Mcißseu." datiert ist die Widmung: :i3uutciilH'Vg am ^^i^. tag Dtavtij.
XXXII
QUELLENVfiRZBICUKIS.
(lie achrifi seihst wurde aber crsl im r/iai /?r(if/, denn in einem hriefe an
Spatatin v. i3. mai {de Wette br. 1, 447} wird sie als bald fcrlig cnvahnt.
23. l^on bcm iöapftum 9?omc: toib | ter bcn ^oc^bcrumptcn 9lo | ma*
8 hg* {Hg* H— letztes blatt leer, in meiner eignen hibUothek* der
drueker dieser ausg* ist Lotther* am 31. mai iÖ30 befimd sieh diese gegen Meki
den hochberühmten romanisicn, yerichtetc schriß L**s unter der presse, und
den IS. aug. war sie schon in 4000 exemplnren vergriffen.
21*. (5t?n 'Sermon ivmi tcm | nctvcn ^^cftamciU. fca« | ift ton bcr bc^Itge \
a)Jcffc Dort, i iUfar. 1 V. | iHii^v I ^IHttcnbcryif. am mdv : OActvitdt ju mitten-
bergf buTc^ 3o^an. (^ruucubcva | Müä) ^xi\t flcbun taü\mt> funfj ^uitbevt ))nb i
4 bg. {sig. 21 - !D), letzte seile leer, der titet in derselben einfassung wie
nr* i^. herzogt* bibl* zu Wot/etUfüttel* eine davon verschiedene, gleichfalts
aus Cronenbergs officm l^rvorgegcMgene ausgäbe desselben Jahres findet sich
in der k. bibl. zu Berlin:
24''. Qrfn Sermon oon bcm | neiwn Xeftamct. baö | ift wn b* ^cvligen :
.UJZeffe Xoct. | 'Max. i*. | 9lu0. | Sföittenberaf. [ 5Hnno. m. \ fj'. am ende: i^^tc
brucft III 'W\tt\:mhcxf\l burc^ 3o^ancm (ämnett^ | bergt Uwtf ^^tift flcbittt taitfent
funff f^miccit I iMib 3*i>c"Wtcn 3ar.
bogmznhl n ie nr. 24*. fitrleinfass'ienf/ mit piltjcr i/nd irinker.
eine drille U'iitcuhergcr ausgäbe bc^iizl dtc uiiiv. hihi, zu Marburg:
24". &)n v^eviuou üo bem | nctocn Xcftamet. baö \ ift t>on ber ^ei;Ugc
üD^cffe i:oct. I Wlw* i* I 1 ^UtenBergf. am ende: (S^ebnuft tpi SMttenfeiKal
^e((^ior Sptti^ t ber mng, SRod^ (S^rifti gefrurt Sau^ | fent ^infnunbevt, »itttb
im 1 ^tvcit^igfbtit lax.
5 bg. (sig. (5), letzte seife leer, titeleinfassufig mit der um das kreu^
gennmdenen sehlange, dieser druck Lotfhers ist ein nachdruck von nr. 24%
wie dies die beibehaltnng eines offenbaren druekfehd rs jener ausgebe beweist.
unter dem ü* mg. sendet L* diesen sermm m J»h, Voigt, s. de IVette
br* 1, 475.
2ö\ 2ln teil (5(;vi)tlid)on ?lbel { bniiid^cv ^Kation : oou bc^( | Ci^vifilid^n [tau-
be« I beficrunfl: r. | iliartiimö j Vutl^cr. j i)uiULUbaö.
12 bg. [sig. letztes blatt leer, in der kUrchenbibl* zu Franken- ^
berg* ^
gewinnet Hai L, diese sehriß seinem fremde Jfieolaus von Amsdorfs dam-
herrn zu Wittaibng. die Widmung ist datiert: 3u Sittenberg, t^nt SuflUftUteY
Ciloftcr, am abent ^ic^nm« bfMttt^toe. %m\tvtX fnitff^unbert Dnb ymL*
iifliten 3ai.
noch in demselben jnhre erschien riiw n> mehrte ausg. dieser sehr ift:
25''. 2ln bcn (5§vi)t(idHMni | ^Itcl bmitfd^cr i)iattcn: j t>cii tcö CSbrif!ltdvon |
\umm beijcrunö: j 5). ütavtinuö i ^^ut^er. | I^iiv* \}i}n iclbö ^e^ 1 mehret
»nb corrigirt. I !i3mttcmbcrg. am ende nur: ^nttcmbcrg, 3m 3ar. 3)^.
2). ff.
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QUELLENVERZEICHNIS.
XXXlil
i^i s bg. iaig. X— äR, ^ 6 hf\ letzte seite leer, der tifeittekt in Loitkers
einfwmg mit der tm tttts kreuz gemmdeiitn sfihftmge, neu zuge/Ugt ist der
in 'Irr her:, hihi. Zt/ Wutfeiihiiflrt.
26. ZiOitQX "JU^arttiiud Vut^^cv | ^aufluftiiievö l^t* | bieten.
'2 hl., li'tz/t' sfiff icn; die Si'hri/t heginiU auf der rückseile des iiielblaitei.
hihi, zu yyoifi'iihülh'l.
27. (iöii ieuBbrim an tcii 45apii | Vco teti Cäe^en^fII. X". ! iDiavtiuu^i Yu-
t^r [ au$ rem latev» | V'n> ^i'nt|cl) [ öomau^ | tt*U. ; 5h.niUinbcv8t | i5*io.
3 (avV/. ;ll r//>' riickseitr des titeUtk^es und das letzte blatt sind
leer, dieser sendhrieff dessen verdefdsch*mg von seihst herr&hrly ist datiert :
8ii €$ttten(eri|f Sfjrta S^temStti». tr>20.
28. "»Ott tvii itfiwn (£<ftf(^nti | Fullen t»nb (uflen X). | SDtoftini ^itl^.
^tttembcr(\. '//// mflf: '^l. 3^. if.
H hl. in der hihi, zu fl'ulfnihiUlcl.
29. Oöit'Kv bio ^Mkn bc« (inC* ) d^rift«: 2)octor 'J)l<mi« | nii« toX^x, '
4>uittcmber>if. ! .\av. l>i. fy.
2' j hff. {siff. ^1— iö. $J 6* ///.I. lelzic seile leer,
in der hihi, zu Wolfen hiUtel.
erschien im nnmnhrr iS20; nach einem hrief v. 4 ww. {de Wette br,
/, .52<>) n*ar sie eben ftnter der pressei
30. IBütum^ M 6a)>ft0 {ti^f | ntx 3ungrtil biK^ i»0ti ( ^oct äRcnrltiio
1 tifytx Dorbrat j fet^nlL | ^at au(^ anc^el^dt im te \ mit. nTarumb fie !D.
Vtt* 1 1^« bucbfT üov; I ^)rciinot l)a | ben. | Sittcinber>^f. 1 ÜW. D. | {|. «« «irfr;
(Sebrudt ;;u Sittemberflt ^liad> i lit^rift flepin t, I r)20. | MiH.
2 V/.. //-/r/^-y h'rr. srlwint ein dniel; (irfmenherga zu sein, in der
khrchenhihlinihf}, :ii l'niiil. rnhr) »j.
tembergoc. ( Jlmie i cuuiu ( 152».
d bg. <sig, % — (S). der titel ix Grünenbergs einfassung mit pilgei^ vnd
irmker. mf der rUckseite des titelhlattes steht die dedieatim m Hierony-
mus MülphArdty sfadtvogt zu Zmickau.
vielleiehi dürfte auch mch folgende ausgäbe als Witlenherger (LoUhersf)
druck gelten:
31 \ '^on Der ftii^^et^t | el^ne« (S^riften | menft^n. | ^OTttitud l'ut^T. | Ü^u
JÖmttenbft^f: 3iu | iar.
4 ////. isiff. 31 — D), lefztf si'i/r Ircr.
t'ou spfHert'ft fVif/enh. nusifahen l.rnne ich noch /"i'ifu'lr zwei:
31'. l^cnn &i»v ovei^l^'i^i | evniji (il^iijteun | menidKii. \ X. JJivutiiiuo l'utl^cr. ,
Stttembergf. | 1521. am ende: (^\>x\idi %u Sittembetftf Wc^ \ do^lt. (9rU'
noibfXgt 1521. '
9 bg, {sig, a — C), letzte seile leer* die IHekinfasiung nde nr, ii**.
!8f»it bcr $Tei^t<»t | tUfm «Soften | mcnf^. [ iD. affarttnii« \^u(^.
«irittmbetg I aüt !D. 3EJfiü.
Dim, Wactattaalk £
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3UCX1V
^0' (**ff' — C ^ f»l*)t f^^^^^ ^ ^
sehuMTZf/ruadUrtm emfassung, unten zwei läwen mit m ehtunder venchhm'
yenen schwänzen.
beide mugaben m der k\ hibl, zu BefHn.
32*. Sermon t>oii f&vuSfix. \ X^DCtort« ^torttni Mvsü^ \ lu'
guftiner ju ilUttenberöt. domnter ein httlzschuift , einen jnäeu vwüiellenä,
neben ne/cfieni die iroriv: iöejal ottcr .liib | jiiiij | TaMI id) t>c \ c\crc ^^cirinfj. am
en<i>- : iSS rnnft jii -iiUttiubctöf , iMiiM) 3oan. t^rüiiciibergt | :)iad? iS^^iifi üqpurt
laujeut fuitu buiiccvt imI i jn>cn^tg|teii 3av.
i by. {siy. a Di. riickseite des titeibittHes um/ ietzie aeile leer, iu der
Mtivers. bihl. :n (Hfszcn.
dieser suy. grosze sennirn vim dem inuhi-i- rrsfhir>t ijlrich th'in A/n/ten
nt . /6') ha'eits ifu j. l.'tlH, doch konnte ieit eine ausyuOe ans diesem jähre
yUcht erlangen.
eine .'spätere nnsgiüte fnsU::/ die /.. /><///. zu Herlin:
Scvmou \>m Coui | ^ii^iutev Tai. üJiav. j VuH>cr ^ugufti* , x\tv
iiUtte- I bcvgt. 1 liöittcmbcrftt ] ilJi. r. to» ende: CAotrucft ju JliUtteup
hetgf bisfc^ ^l^an. #rfiitatbcvgt | :}(adp (it^rift ^e^urtt taufeiit funfj ifuntm tonb
4 bg, (sig. %—^), letzte neite leer, tiiel m ein fastung; unten haHen zwei
engel ein teeret wappentchUd.
1521.
Ü3. (ihuuD ciiiib erfüll) al j Im vuiidcl iD. .üiaiti. | Vut|pcv: Duvcb | Sif^
mifcl^c ^uUe »n^ | ved?tUc^ oov i Mwi^t | jcijn. | iBiimcmbcrg.
14 6^. («f^. 0—0), fetzte teite leer, typen untl HteHufitttung {mit der
um das kreuz gewundenen schlänge) kennzeiehnen diese ausgäbe, welche sich
in der bibl. zu Wolfenbüitel findet, alt einen druck Lotihers.
nach Roter mund rerzeichnisz von den verschiedenen iiKSi/nfien der
sämmliichen Schriften th\ Martin Luthers s. 24 nr. übereinstimmend mit der
Hltlenb. ye.sammtausg. der deutschen n'crkr L., f/i. 7 t !.'/.')}) fJ. lo.j und der
Jen. yes. amg. th. t il.'t.'t.'t) fht. 3(17 .soll dirsr srhrifl lö'AO erschtcnm sein, rieh-
tiytT weis! sir jcilocfi die Jen. au.sy. I il.'j'iO) />»/. i(J(J dt^n Jahre i52i zu,
denn unter dem 21. jan. 1321 übet sendet L. Sjndntm den un/ang dieser schrift
{.vgl. de Wette br, i, 044), meldet dann unter dem 29. Jan. (de Wette br. i,
569), dasz täglich mehr fertig werde und erst unier dem 27. febr. und 6'.
merz übersendet er die letzten bogen derselben (de Wette br. 1, 661),
34*. iSxn tntmu^t btx 6et}(^ ] Knbev: »Mr Die wtpot | trn bväftt t>. SK. |
)iiit^v. I ^^uittcmberg. | 3m 3aT äR. Ib. Je^i.
4 bl. Lotlher
i*v«n tntl^rTiAt | für ric bei^t finlvr, Pbir lic 1 oc^Tpcttran b«cbfr I»,;
^ed by doogie
QL'ELLENVKRZEHJLNJS.
xxw
.Ü^itüit Vut^cr. {tktrunter ein hohscknitt: ein heichthärender mäneh,) ißuit«
tnnbecgf. | 1521.
4 hl., ieizte seifr fcrr. Gnmenherff (?).
k'hiii/f. hihi. T1I fterlin.
Uu'^c scltri/i sendet ^L. an SpaitiUn unter ilem 17. fehr, iö2i {de Wette
hr. 1, 569).
35. Än Den ^Öocf l'c^p^cf j X)cctor >J)fartinu6 | vut^cr. l SJuittcmberg.
* bL, letzte wile und rückteite des fUelhlnttett leer,
in der WoifenÖ&Hekr bibhothek.
auf diese srhri/i nntnmrtete Hieronymm Emser mit der tehrift'. ,,€M den
stier :u Wiftenberff-, worauf f.. nieder folgert liesz:
:ttuff De« bL^tf« ju vct)^>qicf ^tnt mort ü)?. Viit(;a'. ©ittembcrö. 1521.
^ hl. der titel sieht in fimr uns rrrsehiedenn/ fitfiiren zusammcfigesffTteff
''in/ussufif/ . trrfrhe in ilin ni unirrcH f heile die in einander rerschlungeneti
hHchstaheu JO {Joh. iirüneuhei y} trägt.
gleich falls in der bihl. zu ffolfenhüttet.
37. Suff 9ttt«^nft 1 (ic^ obirget^ftUcb , i^nb'Dfrhflmf^ | Uc^ biid^ ^odd
^§et9 |u I V>d^t>(t(t XntiDottt | ^. SK. | sbovl^itn aiid^ SDhintam fe^n§ | gc«
feüit flctoac^ rmxt. ( VHelct 9od fto| vaSOf ntt am^ende: <9e^<ltitt StttenttetgT
mdf 3c^ait. (^Tunm^dt | "Sladf iSfyA\k (t^int, ^ufeitt ftmff l^unbctt | bnb d^n
wb ^mf^^?if^^tcln
10 hg. {sig % — fti, letzte seitef sowie rückseitt des tiieiblitttes teer, hihi-
ZH Halfen hütfei.
dm 29. tnerz 1021 von L. <m Juh. Lnui/r i/csaudt \dc H rt/c In . 1^.580).
.{8. ^t»n n)ibbcr»>r«(b T). V'u- 1 leJ^uiö i^rrbm"; cv | c^UMin^uni birrcb Wn
ttl» i IcT l;üd>gclati)tcu pvic|tev gotti« { $)crrn ^pietouviuo ^inifev, j 'i^uarien ^ii
Slft?f 1 fem • •
ß hi., letzte seile leer, in der herz. bibl. zu WdlfailMdtel, bei Panzer
wmde» 2, S2 nr. 1186 ungemiu nach Waidaus naehricht rom leben Em-
sers, s. 45.
39. (^Xfu ^rmcn »on j bet n>trDigfn cmpfa^ung bc« ^ci^ligcnn | waren ?eic^==
b«« ruT(bicud)tigitcn >:»cd! [ gcfcoiiiü ,vuvncn omiD iüiavggran i \\i :6ranben-
4 hl., letzte seile lar. liteleinfassung inii iriui^er und pi/ger. ,,ohne
Zweifel der erste e^^hte druck und zwar von Johann Gronenberg zu Witten-
berg besorgt, wie ^ lettern und die /udzsehmitmnfastimff des fitels beweisen."
P' Meus^ach in seinem exemptnr dieses senmns, weichet sich Jetzt in der k,
bibl. zu Berlin findet.
40*. Zaß Wla^m^at. bot« ) teutf<^ bnitb ait|gt« | legt huxdf t^. 9]8avo ( tt*
Wim Vut^ I 9lugufti.
11 hg. {sig. a — Ii. f/f fetzte .»/Vr leer, der titel steht in Metch, Lot-
ihas eu^furnng ȟt der lun das kreuz ycimndenen schttmge.
XXXVI OUELLENVBRZEIGHKIS.
diese in der Umdeshiltl. zu fossc/ ^n-h fnnletidr. tmsf}nhc , ncfchr mit
/tcinri der bei Pnnzer 2, // nt\ iiis.'i idh.^ i crzeirhnt'ten nxstj'ihnt stimmt .
nird vonBindst'il All' pr,f/rn rielerdtu tu tjelnanchlen scitifiiitnisni, in»'
sie in originnidnu'/u'H h. selu-i s» hi i/'ten nicht rorznk*ttMmrn pfleyeu, für einen
ntichdntck gehatteuo 4n jedoch njn-ohl die lUetrmftmuny uts euch die lypni
dicteibe als einm druck Lotthers kemxeiehnen, m vermag ich «lietem Urthal
9inäseU$ ftichl beizustimmen: die von uwlem origitudamgahen ahufeichendm
Sreihweiem fassfH sich teicki m» dem umstände erklären, dtvsz der grasttr
AI dieser schrifi trährend L.'s ohwesenheil von H'ithtthtTg gedruckt trunfc.
in der herzoijl. bihl. zti H'itlfeubüllel und der könif/l. hihi, zu Bertht
findef sich rnn h folgende u'isijnhe ohne titcteinfassung , die ich ebenfails ßr
einen IVitteuherf/er drncL halle:
10''. INi^ iüfa<^iiificat st5orteut|\^t i i>nt> au^gclcflt twrcl? 2). J O^jattinum lut^
If hg. {siy. a — l), letzte Seite ieer.
die ersten bogen dieser schrifi, teeiefte L'dem herzog Johmm FHedrich
von Sachsen widmete {die »idmung ist dtdiert: SHttdllbetg, om 2^^teil tOfl
ÜRacc^. flnno. ^. 3C|t) nrurden twch vor Ws reise nach Worms gedruckt
iwder dem .V/, merz über sende! sie h. d&n herio;/ Joh. Friedrich, s» de Wette
hr. 1, .'ist), vo//endel aber wurde dieselbe ersi an/ der lynrihiirt/, ron wn aus
L» das manuarripl den 10. jinii an Sjt'tlitfni s<-hiti,ie [de Helfe hr. 2, lö).
41'. IVutfd? ^dif^ltaiia mficbeii | im jfdJtjiflite iJfalmf * x^otm ! rftcrta^ *
.^i^mclfart | OUb ^^^finftfUil * i ^ÜiavtillM« V » {dar unter ein hidzaehmlt: iHu ai
tnit der har/e .
^^it hg. {sig. A— (i, 2 b/h
m der kSnigl, bibh zu Bertin, wo noch /olgende spätere ausgäbe:
At\ {Dctt^d^ I Hu^lcftung bc« fie« i beit i»tib fe<^)igften | Walmcn, i»on tctn
XXIUl. atn ende: O^brucfl Stttmkrfl a)teUi^iot Öotter | bet jünger. 3)1 T.
^^h,bg. {sig. % — ^ 6 hl.), letztes blatt leer, der litel in einer ein-
fiissung: links ein sad/r mil eselsohren, rechts eine nackte fr an.
diese aiislegung des 07. {üH). psutms smulle L. den 2G. mai au Mehmch-
llwn {de Welle hr. 2, H).
42. 5>v (cd^d ofi fcmjf- I \uy\\{ vMalm ramö j c^neu el;viitlid>oii l'/oiifi^en
(ercn triften wibbcr bio j UJiutlcvou Per bönonn I ^1111? fvcucln | issioit^ncv. f 3u\x
tinuö X.üi^a. i 1521. am ende: ^^Htiudt itnuciuKiöf 1 lÜiciUüi^ iiad; VauViii-
tij. I 1521.
4 bg* (sig, Ü—^), letzte seile leer, titeleinfusstoig wie nr, i9\ auf der
rückseile des tUeb steht ein groszer holzschnifl: die ßmgfruu Maria mit dem
Jesuskind.
43'. $on bcT i&c\^t ob ! bic bcv ^ttapft ma« | dft fftAt )U fle» | pttltn, | ^*
in 3l)2artuiuö ! Vutf^rr. | -Iniittembetg.
•V'/t hg. {sig. a— b. f) 0 hl.), fiinjehätuji nuf tlrri nwiteren hoiim {sig.
i— l), wovon die letzte seile leer: iDej j^untcvt mit aä}V^ct}ci(ö | ^\nlm mtdiidf
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QÜElXErrVBRZElOHNIS.
xxxvu
JÖopft Dil I menfdjcn lere, lunteutidn't \ iuxd} 4 . U)uuiiiin | Vutl^cr.
(ikvc ausgäbe , nclclu- ohne zu ei Je! an drud* MeUhior Lutlhcrs ist itkr
iUtiitthl tu der ewfimuuff mt Oer tm tias kreuz gewundenen srManyi ), findet
ikh m der H'ulfenbüUeler hihlintkek. eine rmdere, Jedenfitfh aus Grünenbergs
«giein hervorgegaftgene wtsguhe besitzt die k. hiM, zu If er/in:
43^ ^on bcr ^ic^t Db | bic ^cr )Ba|>ft ma« l äft IfaU }u | aet)tet(ti. ) IDoc»
dieser litcl sirht in Hrüncnlterys eiHfUSsum/ ////'/ fiUyer und hinher. die
sehr i ff: von «Jcr bricht isl in dieser itusy. nitr 7 hy. (siy. "}[ — t>V wovon die
li't:tc .<eite leer) stark: der tl'i. {ti:>.t psahn dayet/rtt pilh nie hei dei' vor-
herge/toidcu nieder -J hy. p-ili. inunn die letzte seite »hen/h/Zs leer isl.
L. dedicierle diese- selni/l ..dem ^'«sfrfn^rcn vmi vll<■^u•ll Framiseo von
äiekiiigeD'^ ^tnd datierte diese zueiyunny.: ^<c^<\u\ \)m\ mcvncr "^atl^moö. '^rtma
dltlti|. ^^ ^. i. dm mmutscript zu der in rede stehenden sehrifl {jedoch
Ihne die fibersetzuug des iOf. psu/msi schickte L. am iO. ßmi m SpalattH^
Ktlcher die hermtsgabe besorgte. Üturr den druck iiuszert sich L, in einem
Mef mm tö. my, \de Wette ttr. 'J, 4i) sehr unzufrieden ^ tpeitthe äuszerung
die nr. hesr/iriehene iiusyiihe zu passen seheinI .
JM. Villip. I ^^i^ttauljerrt.
// htj. ist;/, "ii- X'l h-l:les hiall h-er. der lilel hm nur hol :s(ltHil(cia-
/(issuny iitil iHÜnvh und nonne. den tijfien nach etn druck M. LnUhtrs.
in der lundesbihi, zu Cussel. eine von dieser weniy verschiedene auS'
gehe befindet sieh tu der bibt. zu Wotfenb&Hel:
ülor. ärt^. I StttvmBcT0.
Htekinfassmig f bogenzahf und Signatur der bogen wie bei nr. 44% nur
die Orthographie »'eicht hin and rrirder yida'deutend ah.
eine dritte, sjditere rmsy/hr hat die k. hihi, zu Berlin:
4 V. üuaiiäelium | U5oii Den je^n au^^ | (ewigen Dorteutfd^t [ t^nb aiifuvlefli
^Jikrti. vutb. I !»<iiittiMnbtTft. am end.- : isVfevudt ÄÖUtfmbcva beij iUicld^ior
hogenzahl und lileleinfnssuny n ie die beiden lunheryehenden ausgaben.
gewidmet: „dorn ehro Testen viid gestrengen her Haugold von Einsiedln»
her Hunien von Doltcsk vond Uernliard von HymfeldV^ datiert: am tag JUwh
perti (i7. sept.) 1D^ ccccc. jp^ unier feeiehem dufum meh L. das manuscr^t an
Spaiatin übersendet (s. de Welle hr 2, :tS\.
15. (it^ii ^Bvtcül t' X^cdiw» ! %^t\x> ^iH'r t>ie lere rectov | Vut^erö. ;
felb iJarifif* ortevl für VutlHn'.
hfl. isiy 51 — tV, $ 0 bl.\, letzte seile leer, an/' der rih Lsrde des Ulelhlnttes
fftf kurze vurrede Luthers. Mehmchthuns .sehulzrede beginnt imf hl. liD iij''.
m da- Wulfcnbüttcler bibl.
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XXWUl
Ol EIXENVERZKICHMS.
46. i^afftonal C^riftt »nb | Äntic^riftt. {in einrr einfouttwig.)
14 hl. Jede seile Irn/jl einen holzschnill tmi einer wUemchrifl ^ und :wnr
.Ko . daxz die fignr Christi jedesf/ml auf folio verso nnd die mtsprfrhnxdr
ftff'tr des anlichrisfs mif foliu rerfn des fnlfjnide» hin lies sieht, dif fujurrv
sind von /.nrtfs Vrttnoeh zkiffn n hiri . dir intirrsrhriften von L. tjesteUt nordni.
die schrtfl soll lö'Ai zu H lUenhn y otisyetjangen sein. vgl. Eisl. stippl. i, 42'.
in der ttniv. hihi, zti Giefzen,
1522.
17. tluFU'Aitnj'^ tct I (ipiftcU onnt [ (JiutnActt I i'cv^ | \llDucntc*. f SOJartinu^
Vutl?cr. I ^UMncmbcrn- ! 'i?. 1^. ' xrn- ' "'i* - ^^V'M-ucft \\\ ^iiMitcmbcrg Mir*
3ü^ann dHmuiibcrg, nad^ ^il?n|t gepurt Xau- | jcnt funff^unt>crt »>nnfc ennt)
2$ hg. {sig, fetzte »eUe feer, die i. 3, 5. 7. und 9.
zeite den /Hefe *mä rnth gedruckt, derselbe steht in einer holzschnitieinfiissmgi
tporin eng^, blumen, weiniaub, imeeten u. a. imd zwei wappen, von denen
das im obem thhiie b^Smfficke «ü« zwei schwerter in weiszem und schwwzem
feld, das im untern theile zwei th&rme mit dazwischen stehendem sächs. wap'
pen enthfiU.
t*^. iHuploAiiiiA j Der ^i^JtftcUn j \>n (suanflclicn Die iiarl^ [ bvoucb Der firdH-n
I Icßcn n>crD€ oom i ^i^rifta^ bi^ | auff | ton Sonta^ nacb j (i*^>ip^inic. ] M<xx'
Hnu^ I Vut^)cr. >nn md»-: (SSoMiidf iMJ ilPtth'mboTA ^ltrd' *v>c^Ttn \ (S^nuicnbcrgf,
luid^ 'K>\)t\\x y^epitvtt iaujcut | fuufjl^uiiDevt »uc \j»uaj^ ml aHx^n^ | i^ftcn ^Wü,
66 by. ^sig. >l— 3, Jla— ^ aoft— ttl, die hg. II wnd ttt je 6 bl,\ ieUtes
hfatt leer.
Der titel sieht in einem holzschnitt, welcher in den vier ecken die vfm
kreisen umschhssenen embleme der 4 evangelisten enthält, zwischen den beiden
nhemt Lucas und Johatines, ist der gekreuzigte Christus^ zwischen den beiden
'Odern, )fiircfis nnd Maithäus, das säehs. trappen mit den zwei h'euzweis ge-
pfeilten st'htrertern in n-eiszem nnd si hnuirzem feld . nehsf der Jnhrzahl 1522
nnd dm iti i-iiniiidrr rrrsehlHnocnrn hnehslahen fli. iin linken seitrntheile der
nposfei l'efrus, im rechien Ihinlns. htide mit hedujeiuicUein , ilunjeslellt. auf
der rückseite des titeUdattes beginnl Lnthers zusehrifl an Aibrecht gra/en zu
JUttns/eld, welche bL Aiif schlieszt: „y:,v^hm ynn der wüsten {d, i. auf der
Warthttrg) am tag« iiaiict BliMhcth. 1521.^' hierauf folgt {Mif* — Äff'):
ffiyn kloyn vntorrieht wa« man ynn dfn «^uangems snohen nnd gewartten mII/*
die postille selltst beginnt mit bg. S.
diese beiden theile der kirehenposti/le ^ welche sich in dir bihl zu ff'ol
fenbiiHel befinden, gehören an/s engste znsatmnen^ wie diesz der srhtnsz der
auszl<^g. der <*p. vti<l cvait^. x om rliristnff ele. dentlieh beweist, hier hciszt es
mimlich hl. tu y: hie wollen wyr cyii wcyle (»tili hallten^ das nit werde dm
OVFJ.LGNVRnZli;iCHMS.
XXXIX
buch tzo groHZ vniid vbi iditjhoif; uu lt.s/.»n. wir wol ich buH", fK avy yiiii diszcii
CZHc'lffen rpistollu viid uaiigt* Ii r ii »'vu elirUtlicli lehni s/o nichlicJi
t'urgepildet, da)> eyiiein ehrifttoii menacheii vbrig giiug K^'^^ot ^«'J» ylun tonr
xoüekeyit nott ist. unter den swelf Apiftteln vnd f'VAiigelieu sinti aber die der
rier näpenU^OHniage utilbeffnffm. die dedictuhu und klein unterriehf
ele."' hätten demnach schun der nuszle^. der ep. viid («u«ng. (1<^b nduento vt/r-
grdnickt nerden sollen, nie dmn nueh gleich eitufnnijs der mistetj <l('s cfDitj.
um t. advent sielt nuf eine stelle fies ,,unferriehts'' hrzuf/eu n irit. tier ih'nelx
iler mislet/. </<r e/t. iühI fntyuj. drs rtrlvents selwinl Jednrfi hrn'tls hfijiyunen
zu hnhen , als /.. flie iruimmuj selu tvh, da (t selum unttT flnn Ht. juli
i^2l tmen theil des inanuseriples tiaeh ff 'itfenherf/ selitekle (s. de H elle hr. 2,
'ii). die ausley. der ep. und euang. vom rhnsiiay de. yieny mich einer be-
merkuny in der Jen, gesammtausg. i {1572) f\d. Hi*' den iH, febr. iö22 mts,
49*. SSom mi^ ( hxmSf txt \ muffen. 1 «Ißanituid ^utfftx. { ifiMtteiitfiietft. ^.
^ I HQ* ("^ «^tff^ ^nfagmnff, worin unim 2 n^ei rin ireres Wappenschild
halten.)
13. bg. (siy. % — letzte seile leer, mtf der ruc}<seite des Htelbtatie»
heyimtl die .3 seilen inn/jr rNsrlirifi an die .iuf/xsliner zu H itlenberg, welche
datierte: viuf; nioDiu'v uniitcmt am t<i^\ .Sivit^arinc. X). ^"f i.
49'*. iBcm mit i biaiicl) tot | ?0?cffcn. ! ^Wuirtimii? V'u. | il^ttcmbcrfl. | yji. T.
ff ij. hl f tue/H (irunenitenfs em/nssniuj imt jniyer und f/ inier nuehahmenden
kolzichnift, in tvcichem jedoch das obere wappensehiUl ymz leer isl und un-
ten das sonst zwischen den zwei thürmen ruhende sächs, wappen fehlt, im
46r^ai siimmi diese ausgäbe genau mit der vorhergehenden.
W,i&mW^ i toaut^beräßeffen. l ^arttnu« ( )<ut^. | Sittembeta. | 1523.
(die«r tüel steht in der schwarz grundierten einfassung mit znei Innen), am
nide die druekerangahe : ^kbrucft ^ttembftfl ÜD?el(^tPt »nb SWi* | d^el Vot«
gcbrübcr, 3m 3ar | ^J)i. D. ^.^üj.
/6*". hg. {sig . 2t— C, C ^ bl.\. das lefzfe htuti leer.
diese drei nusgnhen finden sieh in dn hthl. ^zu H^'rlin. *
50. ÖuUa <5cnc bomini: rao ifi; Die \ biiUa i^om ?lbciufri})\')i rcö [ allcr^ov-
Ugitcii ^ern b€« [ ii5ap] w ; i>ovDcu I t|d?t fcurd? | üJcavtin | Maii). \ Tom aller bct?-
liflftnt 9totittf(^ I {tuet ^unt nctoen 3are. | ^et^n maul tft i^oU flutend, trtr^cnB
XftSb ii^^ I !6ntcr feinet jungen tft mu^ »nb erbest j ^falmo. |. am rmlr:
^Sctnidl %a SBUtembcTg, 9l(i<i^ <S^ftt \ burt !3:auf(nt ^nff^utibert t>ttb i^m |
»incl^nb^tixn^tgftcn 3aT.
5' j hf/. Isig. 2t — (S fi hl.)^ wovon das letzte hlnti leer Ist. diese aus-
galte, N t'lrfi'' >ff der Uiudeshihl . Cnssel isf, srhein/ ein drnrf: l.tiKhers zu seiu.
51. (i^ii t'^'^ft' DoruuitninA ^JJiav^ | tint viitbov i.mi alle« liljurif | teil. 3id)
mbuteit I für auffru^ir iMuit | (Empörung. | 4>uittoiubcv>^.
2 1/2 ////. isig. 21— 4Ö, fi hl.u letzte seite lerr.
in der If'olfenhütteier hihi.
52. <S^n mtffiue oUcn j Den, b» von WCfteit be« toort gct | te^ terfDlAUu^^ leiben
tröftUA, von 9Rattkn 9iit^ | an ben (Srnnitffirnn I ^rttmittt Mntn | (Srenbrrft
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XL <,UELI,KNVKRZKU1IIMS.
1522.
21 i ////. flie titeieht/assunf/ zcif/t vrrsrhleilfntr Ihierffruppm tmd unirn
Uit in i'imuuler rnsrhfinif/t'neii hucltslnhcn Id.
i)oct. I lüiartiii "tw \ tl^cr«« mcu | iiun>v | *ilMtttMnl»crA ' ''-'t T. .I.V. ii
/ ////. f.v/V/. 'Jl — D), /t'tztrs htfUf /rff. /iU'/t'm/ussttni/ mii ftUijet uitä tritif.tr.
iliese si hrtft hultr A. tien -fo. mrr: unter händen Jf rtfr hr. 2, ITh'u
54". !Öon iiicii)cl?iMi j imn ^ii mei^tcii | D.^vtl Vuttjcv. j -.äJitteiikrg. 1 iW.
I>. ;^ tu n/» ende: (^ctnnft Sittrabetji. | ^ttd^U ^nt | (wd; Dnt
3'i ft^. {aig. W.J. *ins letzle Matt teer, der liiet steht fi*
ihwr portiUeinfatsuuff j in tfoni ohcm thvi/e rechts ein cntjfl die flöte bliisl.
finks ein anderer die tronwtel sehhitjt. initerlnilh der irötUumj xehweheu 2
engelslJipfi'. (ff> rechten seitenfhei/r hält ein uackles Littd ein n>ftpjfenschi/d
mit dem l.in/ürstlirh suehsisr/ir/i /injtjx'N t:irri seh^rer/rr in ireiszem und
schtfffirzim /eld), im Unken ein andires dns herzoglich Hucit^iache. irappen.
im untern Iheilc hängt eine kugcl, nehm n e/cher rechts die jahrzahl 1522 in
dem hotzschnitt steht, die rüdtseite de* titefbfattes enthält eine kurze vorrede,
noch in demethenjalw erschien folgende vermehrte ausgäbe dieser schrifi :
54^ men« | fc^it ler« }u | me^brn. | i(nttu>Dttt auff | f)»rüc^ |o man
ftttet meii« | fd^cn Im ntel^beii. tso statt ftevifen) ( t>, Watt, ^iit^. | ©tttfm-
H hg. isig. 51 — iS.t. h'lzle, seile leer, der fite! dieser nusgahe steht in der
holzschnittcin/'asstnifj mit p/tf/rr und Irinker und den t,eiden sächsischen n-ft/i
pen, oben dm km /Tnsilirh sächsische , unten dus hcrzntiHch sächsische, die
neu hinzugcl.iunincnc aiitwurt auf Hjiniclir etc. heginnt ouf hg.
hcide ttusgahcn he/inden sich in der Inndeshihl. zu Cassel.
55. (ipiftcl obber ^ntxt^ \ ric^t üon ben ^culi^cn , an bie | firc^ |ju (Irffurrt
Villi gctt j iMTV^amlet. | D.. ^JRatttit ^ut^ { (gccieftafted ^ Sittenu \ berg. am
ende nur die angaffe: d^fbnuft ftu SUtmbetd. | 1522.
4 hi,f fetzte Seite teer, diese epistet ist datiert: Sittembcir^ am
tag t>t^ ^mnonttf. 1**22, der titel steht in Gr&nenhergs einfitssung mit irinker
und pilger.
in der herz. lähl. ??/ ('mthd.
r>H. '4Bibcv t)eii j falfrt^ j^caaiiltc «KVltlul^cn iKiiiD | ocö :ÖaL>it rft | t>cr biict)-
offon ' r. '^Jfavt. I ViiKior | (^ccloiiai'tLii i t»u SitUMllbcvg. am ende: IJ^brucft ^jü
5 hg. {sig. ü — fetzte seife leer, titeleinfassung wie nr, W\
57. fCtitiooltt . bcutfd^ I SRart. l>u^ | tfyti^ auff | Höitig ^eitTit^ bon { (^ngcl^
kinb haäf, \ tfügen t^uit ml^r mä^t, | Sar^l fdlidv väf mäftf (in derselben
holzschmtteinfassung wie nr. .v/ i. am ende die druckmgnhe: @iebvuc(t %VL
a hg, {sig. 0), letzte seile leer.
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QVELLENVERZeiClINlS.
XU
58. $om (Sdtc^n ] Sieben. | üßattinu« ^üut^r. | SUtembeva. | m, 'S). {| ij.
{iilekin/'assung wie nr. 49 ).
4 hg. {sig. 31 — '5^). letzte Seite leer,
k. bibi. zu Berlin.
59. 'üMldw ^.Tfcit ivr^pten 1 fitib i?'.t cl^lict^en >?nn bei ^ev^id«?"" i<^^in^ I ^^'V^'^
Der fivuiiDid^vant i^iiD | üJi4>g)tVa[}i. | vcuu. IS.
nur 2 hl., wovon die erste und letzte seite leer sind, tm ende ttehi:
3Rar. iBut^. i %mi> m u H>
herz, bibl zu Wolfenbüttel,
60. (Sl^n fefmon } X). 9»aTtini j 6nt^. | SSJUtembetfl. | 3». ^.
emer einfiissung wie tir. il*/.
Ol. <5tin ScriiKMi Den | tcm imrcd^tcu [ lüuimiitpii | V'u. pt. ] 5)oct, MarU
Vfutt^cr. I ix>iltcmlHnA '^Hniie. | ^iV. T. rjii. {einfassung wie ttr. Ö2).
6 hl. in der IVoIfcnhuiirlci hihf.
62*. C2^n bell biidjUn. | %a CaClpon ^cpci. j Xcc* vjiaiübciiö. 1 ^cö üatcv m\ixi.
«tte 3Rartcit. | (5tlid^ tteTbcut|cl?tc | i^ialmcn. | Die (ipiftcll [aiict | i^aulö ^ju
Xito, ei^n ^riftlic^ leben Qu | ontcmc^ten. | Ü). SD^at. £ut^. i O^bntdt Sit»
(cmbeigt I 1522. am <^i</<f; (gk^Twft Stttembcrg buri^ | 3o^ann Okimcnberg \
diese nusg. der ersfen eirwichlung von L.'s betbüc/ilein findef sich in der
k. hiht. ZU Berlin tm auch ein originaldritck der zweiten einrichlung desselheii:
02 . criMi ii^ctt* j bud^ltn Ditt Icpc biutlin, ) ^'}?ar. l'ul(^. | ftcmetirct iMit? ^]c=^
bfffcrt. 1 luitU'UibcVyi (/// einer süulmein/'issKmj). am ende: (^ctTUCtt JU sllHttem*
bcvg ) cuvd? 'Jiidcl ii1;ulcuy | X). Hüj 3ar.
ociavt 9$ wovon bg. ^ Jedoch mtr 4 bl. zählte letzte seite leer, die
rückseite des titelblattes enthält folgendes inhaltsverzeichnis : je^en ge^cU. ,
ÜDec slawbe. | S>a9 »attet »nfer. | 91ue äRatta. | (Sttltc^ mbetitf^tc ^folmen. }
i>orT^cbc yaa 9lomem. j IDie dpiftel jun Ütomern. | !£)ie (g)nfteCn ^imo>'
iSfcon. \ Qp\)\d in Xiton. | Tic iip'i]kUi *^3ctti, | ünt» 3ube. m dieses ver*
zeichnis ist nicht nnfgenommen der hl. 2it|'' beginnende sennon von der be-
(rffchfung des heiligen leidens Christi, tref ehern Xij' ftdgender ftte! roraufgeht :
Cr^ii Sermon uen l tcr betvacl^tuu^ | ^cö ^ct^U^cii le^ | benö ii^rifti. \ ^. 3)iatt.
tvx^a I iBuUtcmbcrg.
von der dritten einrichlung des betbuchieins benutzte ich folgende, ebcn-
faHs in der Ar. bibl. zu Berlin sich findende ausgäbe:
62*. Ontt I Setbiu^lin { mit etm Miiber imb | ^afftonal, ^übfcb | m ^exidfL
X). fSftütt 9uÜf. I 1538 die i, 2. 6. und 7. zeile dieses titels, welcher in einer
einfassung sfeht, sind roth gedruckt.
kl. octav, 32 bg. {sig. §1—3» ^'-i\ fi*<f ^'f- i 6*' steht nur die drucker-
mxgabe: (^cbtudt %\x ^Mt^ | tcmbera tm^ | fKind ^Ufft. 1 £). IUlXVIU. die
ütn'igen 6 seifen .':ind leer.
IhBTX, Wücteikttck F
XLn
QUELlENVERZeiCHNIS.
222 hl. in folio. die ffnmitcrc hesciwcibimg dieser sog. sepiemberaus-
yahe des n. iesL s bei Bindscil /F.
1523.
64. Son »etttti(^ | er bberfel^tt | Mie tixt^ man | l^l^v ge^orfam | f(^ulbift fd^.
aWart. l^uf^nn- f i'iiittcmfccrA | T XXm. am ende: <^nt(ft SBtttmbcvg
^"2 fj{/. isifj. 91—^% ^ h/.), h-tzlf srifr feer. rfn Ute! steht in einer
pur kil f irm igrn ei)i/<iss/ntf/ , worin oben rct /ils ein nifjr/ ilic flöte bliist , eif)
anderer Zinks rinc Immnirl schhifjt, in jedem .•n-iientlieil ein fturkter knube
ein leeres tmppenschiid Unit, auf der rückseiie des lUelhiades und hl. ülij*
die am newen iarstag i523 datierte niämung anJohans her zog zu Sachsen^
in angri/fnahm Luther diese schrift den 20. dee. 1522 (vgl, de IVefle br. 2, 258).
in der bibl, zu Woifenb^iel, auch in meiner eigenen»
65. 8n He ^emt | tDeutfd^ Ortocnd, 1 bad fte falfti^ Intfi^t md^beit «nb
2itv testen liefen leufc^cvt | ^'jtct^ff^'n Grinau un^. | idanmter eine kleine ver*
zierung) ü)iartinuö ^ut^cr. | Sittcmkrö. | 1523.
hg. (aJf/. 5t— (i, 2 bl.\, fett f es hiatt feer. der lile/ steht in Grü-
nenbergs blunieneinfdssftnff mit den z/eet ijiusieierenden engein. das obere
Wappenschild ist ganz leer, dim untere hat nur die zwei thiirme.
66*. S^DM anbf* | tcn bcö Sacramctö | tcö i^c^ügcn | Ic^djnauiö ( ci^rijU. ;
Ü)iart. ^uXl^cv. I ilUttcmbcrg. | 3lnno. Dt. I). j Xy.v\. {tite/cinfossung wie nr, H5*)
Vit bg. (sig. 3t— 5), © 6 bL\ letzte seite leer,
in der landesbibL zu Cassel, eine andere ausg. findet sich in der k.
bibl zu Berlin:
66". 95on HnBeten bcö { Sactam tu^« b^i^ fn-bliacii lel^c^ | namd (5^* I ftl
bogenzah/ si//nnfnr der hngen und titeleinptssmig nie r^r. (Iii'.
67. 33r|ad). tub aiUi- 1 iin^rtt. iiiiiAf | fvame. tloftcr. got* i Uc^ »Uafien
muflc. 1 T>t>cter 51}?arttn9 | l'uti^cr. | ibittcmbcr^. i Di. X). üj.
6' bl., letzte seile leer, der titel dieser, von B iuäseil 4, XÄX sehr.
♦ff. 1 als ein zuverlässig echter druck bezeichneten ausgäbe steht in einem
holzschnüt, dessen beide seiterrtheile Je dne kantige säule enthalten, aus deren
oberem rundem theileje drei engel hmrorsehen, 8 andere oben zwischen beiden
Säulen stehende halten 3 h^e Schilde vor sieh.
die Zueignung an Leonhard Koppeiii bttrger zu Torg«w ist datiert: SB^tt*
temberg am t^tft^tafl i?itn bcr äDftcrtDo^e. %nnc. 1523.
08. ©ibbcr bic Ucrrc- | tcr iMit fclfd^cr | ^tcl^fcrlic^^ ' nuinbatö. | a)Jartinu« .
Qut^r. ' Sittcmbcrg. | 9W. i>. ^ iij. (in derselben ein/assung nie nr. 07.)
1 ' • hg. (sig. 91 — JÖ, wovon 5i3 nur 2 bl.), letzte seile leer, befindet sich
tn der kirehenbibl. zu Ftankenberg.
diese sehr iß war den ii. Juli i523 vollendet {de Wette br. 2, .?.50).
69*. 'S>bA ^^vA ^x\- I ftu^ et^n ^cbor« 1 ner ^bc | |cl^. | ^octor SUdtti«
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QreLUENveRzeicifNis. zliu
nud I ^ut^T. 1 a3mttembeTg. j SDl. 2). {| tij. (m lotthert Hielehifautmff mit nOnch
und nonne).
4*h («<V* 9—^» ^ ^ hl.).
ehenfaUs in der Frankenberger kirchenbibl, ich telM besitze folgende
originnlansgnhe :
00". tviö 3^c)iiö ^bx\' I ftu« c^n flcbcr* ! not 3ubc ]'cl^ I X)octOY SRartinu« j
\ iDittcmbn\i. | IV. ttj, ititelemfassung tvie nr, 67),
4\ii hg. {süj. x'l-iv, ^ 2 hl.).
70. Dad taujf buc^ | lin t>ertxutf(^t l \>ux<Si Muxt. \ tut^ct. | ^uittembetg |
m X). H
hg. (sig. a, b, (5), Icf^te seile leer, der fite/ dieser ausgäbe, welche
sich in der Inndeshihl. zu Casnel findet, slcUl in einem hol z schnitt , dessen
rechter seiientheil eine nackte frau nebst einem nucktai kinde, der linke einen
nackten mann mit eselsohren mit einem nackten kinde enthält
71. jDad cvii (5(;Tt)tltc^c i'ct« | famlung obbn* ^cnut^ne | xt6^i t>nb mad^t ^abe:
al* I If Im )u DTtc^lcn: ttnb \t* \ ter $u bcniffcn: ci^n ont | ab^ufe|}(it: <^nb |
wib xffM au« b(v ) f^tifft 9ßadl | Sut^er. | Sittmbeiar dm 3av | SR. !X>. {]nti.
[titelcinfassung mit mönch und wmneu am ende: ^cbtuit )U ®UtembeC0 htS^
a»fld?ier | Votter 3ni 3ar 3^. D. j( Uj.
2 ^f/. (sig. 31, iÖI, letztes hlatt leer, diese, in der kirchenbibl. zu Frnn-
kenherg sich /hidende itusgahe. stimmt mit keiner der Panzer 2, iöi, 162
nr. i711 — i7i5 va'zriehneien <uisij(ihcn.
4 bl. letzte seite leer, die titeleinfaseung fPte bei nr. $7,
73. OrlHjmiv] c»;nö gcnioi^' j neu faficnö. | SRab|c^Ia}\ tuie bic gcl^* | ftl^cn
fluttet 5U ^an« I tc(n fint. | ÜÄaTttnud li<ttt^. | X>* f( iii. (m dner weisz-^
grundierten eif^atsung, worin unien zwei löwen mit verschlungenen schwänzen),
4 bg. (sig. % — %)U f^'l^ «eiie leer, die von der gememäe zu Leisnick
aufgestellte, von L. mit einer vorrede herausgegebene „ordmmg eines gemeinen
kastens^* beginnt auf bogen IBj*. L.*s vorrede fidlt den bg, %
1\\ (5i?n ©cnbbriff | a^ar. iSut^er^ »bcr bie ( frage. Ob au(^ t^cmant on
Alaiibcu I Dcvftevbcn jclic^ [ wrbcn mugc. | %\\ I5r JpanBcn »en | red^nbetg }ut
irqjtact: j ^membcvg. | Jliinc. ^. (in ein/assung),
4 hl., .letzte seile leer.
74\ (j^n <Scntbrtff | :lJ^ar. l^ut^crö | t>bcr bie fTa^e. | Cb aiut | tjciitaiirt cn
c^lau)* I Ben i\nitcrb.ii jeli;! lüer* I bcn mnc\c jc. | 2ln (5r pan)cii | boii rcd^ciiberg
iut I ftäfiaDt Ii. I 'iJuitlciubirö. {in ylciehcr einfassung wie nr. 64, wodurch
sich diese ausgäbe als eine von Schyrlcntz gedruckte erweist).
4 fr/., letzte Seite leer.
in der k. bibl. zu Berlin.
75. (Ein fenbe^rieff | X). fDlaxL iSut j an 3^n »on | f(^let^ni^ ^u— Oan^V^^u«
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QIELLENVKUZEICIINIS.
gen I t^nn tf^at^ \ ^((eti. | Snlttemieva. i^etelbe portai/Örmiffe einfimung
wie nr, 64).
S J'h'Uter.
76. (Sin fcnbebricff | D. 3)iart. ^3iit. | an bic brct^ (?off | 3ungfratocn bic anfe
bcm I flauten '^tjmincr fro^^ i bcrg mnb be^ (Stian t ^cluim »ilteit »er | trieben
fein. I iBuittiMUbcr^V {eht/fiamnf; rr/e mr.).
2 hl., die letzte seile leer. Oeiäe sendbrie/e sind datiert: am dortistag
nach Vitt. 3». 5^. H iii.
77. (5J?n bricff an bic \ CS^viftcn t?m 'Jiib^ | bcrianc i vutl)cv.
/ bg*, das letzte blait leer» der titel hat eine einfatsung, in deren unterm
iheile zwei nackte reitende figuren eine seMUsel mit darauf liegender kugel
emporhalten.
die nr, 75, 76. 77 befanden sieh in Vilmars bibl.
78. t>cn Slußcrmrttcn : licfccn ^teunben | gotti«, aUcn (^ttften ju 9li |
9?oucU Pitb Iatbt(>o | t^iin IMcfflanb, mct?- 1 ncn lieben ^crrcn j tnb brubcrn t^nn
(5^Tiftc. I 3)kT. l<ut^ I (£ccU% l ^t^ttcnu j ^. H til (m derselben einfatsung
wie nr. 77).
4 hl., letzt" seife leer. k. hihi, zu Berlin,
beide .Sendschreiben sind zusammen f/edrurkt in:
79. 3>^f fdicn tro | \i['\d) |ciibbricif 9)?arti VHitl^cvo \ (icclf|ia|icn | iuittcn*
bciij. I iOi. .Ii; uj. {schtvurzgrundierte tifeleinfassung.]
4 bl., letzte seife leer.
80. Qi)n troft bricfj an [ bic c^riftcn ju j ^ua!>uva | SRartimi« 8utl)cr | Sit*
tcmBetg. am ende: i^^miit }tt SStttemberg bnrc^ | $and ^fft
/ bg*, letzte seile leer, die titeleinfassvng zeigt unten eine männliche und
eine nfeibliehe gestnlt mit fisch leih.
dieser hrief ist datiert: froyt.aj; n;ich Nicolai, iö23,
81. e^n 33cbftUcO 4)rcuc | bcm rabt cju ©am« 1 bcr^ ßcfanb tmbbet | bcn
l'nt^cT. I 9)^r tor^i^t tol^rtt ^berman offinbar | i»ctbcn. 2. Ximot^. 3. tm ende:
3»» D. f5 iij.
ß hl., letzte seife hur. dns mn L. mit (flössen versehene hiipstliche brerv
schlieszl hl. Aüij\ worauf noch eine kurze naclischrift L.'s folgt,
in der k. hihi, zu lierlin.
82. I^cuttiinci, tcr ^luc .^vciuliiücn , ("si^urcu Aikvüof'l^ >u ^Jiom cuD Dimiii>^
MH I 5U frci^bcvö \\\ Mt\i\\m funbcn | iJl^ili)>pud aJiclancbt^cn | Dort. Wortinn«
lut^cr l IBittemberft | ^. \\\
8 bl, letzte seile leer, auf der rückseite des tiletblnttes steht ein grosser
holzsehnitt: der bapstesel zu Rom; ebenso hl, : dm munchkalb zu Fireiberg.
h,*s deuiung des munehkalbs hef/mnt hh Bf.
83. ficbcb Cabitd | 5. ToiiH tcn I (E^erint^ctn | «uffldcgt \ buvd> j
aWartinnm mx^sx. | ilßittcmbctA. 1 'M. ^. n "I-
10 hfj. {sifj. 51— fi), dir -7 fetzten selten leer, der titel dieser ffiis'f/ft>>/',
welche ich selbst besitzet Ital dieselbe tilcleinfassung wie nr. 67- die rückseite
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QUELLEXVXRZEICHNIS.
des titefs ist leer, bi. A ij enfhaJl L/s dedicntion an dm ngeetrengMi vnd
vhesten IlaiL-« Lnszer zn PrctiMcli crbniMrsiliakk zu Sacbsen."
iJuituniibcrö. l üJi. D. H iij. {einfnssimif trie nr. 70).
26* hg. (siff. 3( — ^, na — cc), fefzfe .swffe /cer. auf der vnrlrizicn sriie
stehen iO correcinren und darunter die dnicLvrangabe : (^riufi ^tlstlcui*
bcrij burc^ Wiefel | Sdj^rlcnt} t>rcJ? tnb jnjcnöiiiiten iar.
in der landetbibl. zu Cassel,
S5. <Stn ®mm auff ba6 | ihtanfterion } tag na<i^ (5t»t))^' | nte.-
ti. I tD^arttnu« 8itt^. | jßttittrm^d. | 1523. *
^V» > -«^'^«^ öVf/ In Jf. Lotthtrt schmwzgrundierter
tmfmsung mit fhni 2 }<'>tr,'><
i^iiiltembcri^. | 152;i. u'infan.^ioi'i >rh- „r, H')). am ende: ^Vfcru.ft ^HttCQl'^
berö bci^ iü?clcf)ipr | Vottcr, 'Jiac^ <ii)xi\ii ae|>urt, | iÜi. J). iij.
i ^^7-, /etzle .seite feer.
S7. (5i;n Sermon | auff bcn i^fiiif^« 1 \tac\ • [ ^JDhrt * ^^ut^cr * | JL^uittcm^
berg ♦ I '3)?. 3). XX iij [ar. {titeleinfassung wie nr. 70).
3 bg. isig. 31— ß), die 3 letzten seifen teer,
8S. (itftt Sermon | auff M dmn^ i ^ciien i>oii bem | Stef^d^n man | t>nb
atmen Safato. | $uct am pl | SRart Vut^er. | S^uUtemberf). {dieselbe einfassung
nk w, ß4). am ende: @ebru<jft ^tt SBittcmberg 3)im^ %M \ S(^idcn^ l^m iar.
^ t). 3E3e ui
^V« ('<^- ^ — ^> ^ ^ ^^'^ f'l^f^ ^^1^ f^^' ^ nickseit§ dieses
sermns steht folgende warnw^ L.*s m die huehdrueker: „ich bitt vmb
Christus willen nllo dio do mejne Beimon scliroyben oder faasen, wollten sicTi
dpr solbf'n Tin flrncknn nind ansz 7m Ir\sf»«'n ontliallton, o« 8oy denn, das dTin-li
ineyiK liaiid gcfcrtigot odder liic zii Wittemberg durch meyn bcfolli zuuor ge-
druckt sind."'
s*j. ^Vfn ©ermon »bei- | Daß (5jtaT!j\clium | 3c^an. 4. (Sö wwx ci^n fonic^i^ |
id)CT bc^ fcn Irtii fmi!(f I (SaV»tniiainn etc. j {darunter eine kleine Verzierung)
iDtaninuö Vutl^er. i ? XX \\\. ysn-^ j ilii^ttcm. (titcleinpissiing wie nr. 77).
3 bg., letztes blatt feer.
90. Za^ M I tc lefia j nicut toutfd^. i a)t. Vutf;cr. 1 23toitttmbcvö. in fol.
der titei dieses nur die 5 bücker Mösts enthaftenden ersten theils des
allen testaments steht in einem portafförmigen holzsehnitt, welchen Panzer
tnimarf emer vottstänidiffen gesehiehte der deutschen bibel&bersetzung. Nümb,
t7fi3 s. i47 heseliriehen hat. auf der ruckseiie des titelb/attcs sffht ein
rerzeichnis der bücher des alten te.^taments. dann folgt auf pinf fdättem
(l'>f vorrede, am ende derselben steht Lotthers trappen : die um das Irreitz
inH uudene schlänge, hierauf beginnt mit fth J. das erst buch jV/^av, laid flns
fünfte endet fol. CXXXX^'. das folgende nicht numerierle blalt ist ganz mit
druckfehlern gefüllt.
XLTI
QUELLBNVERZE1CRNIS.
1524.
91. jCaö 'ilnbcr \ tci/l öcö vUun | tifiauieiUö. [darunter ein holzschnitt^
^nen sitzenden geharmtchten krieyer, vermuthüeh Josm^ Geleitend). foL
auf der rOckseite des iUelbiattes steht ,,daB regbter vber die bndier
diMseB teylls." mit fol. I hetjinnt fffis buch Josita, und d<us buch Esther
»schUeszt fol. CCXVt" mit der hemerhnng: ende des Uuclis Esther, darunter:
endo des aiulcr teyls dea Allt^ n tcstaments. darauf foUjcn vier {nichf drei,
wie l'unzt-r 'i;>,t'i),t) rorrrcli/rc/i und untej" denseihni sfehr/t die hridi'n trup-
pcn Luthers: (ins in //im tnil der .sir//rsf//trie und die weisze rose mit dem kreuz
im herzen, hieranler nird bemerkt: dm zeichen 8ey zeuge, da» buiohe bucher
durch meine band gangen sind, den des falsche druukcs vnd bucber vorderbons,
vleyssigen sieli ytst viel, worauf noch folgt: Gedraclit su Wittemberg. die
tetzte Seite ist leer.
92. Dad !t)ritte | tet}l bcd aUten i 2;eftaiiteitt9. {darunter eine kleine ver-
ziermtg) tBittcmbcvfl. ^JJt X^. üii.
dieser titel steht in einem bei l'anzer n. a. o. s. iöS beschriebenen
hotzsehniii. auf der rürkseite steht das regisler vber die buclier di.se.s teyl»,
fte/rhes tihrr /lirht bio.sz die in diesem fhcil sich /h/derfden hilcher (f/iob —
hohetied .Sa/nmonis), sondern auch wc/t dir /irnidic/i'n otikült. die rrste scite
des folgenden blattes enthüll die Vorrede auf das buch /Hob, und auf der
rückseite steht ein die ganze seile einnehmender holzschnitt , n elcher die ge-
schichte Hiohs vorstellt, mit fol. II beginnt das buch Hieb selbst und endet
auf fol. XX*^, wovon die rückseite leer ist. mit fol. XXI beginnt der psalter^^
welche in gespaltenen eohwmen gedruckt ist, er endet auf der ersten seife
des LXXI. blattes mit €brei eorrecturen. auf den 3 folgenden Seiten steht die
vorrede auf den psalter uml die rorrede auf die Sprüche üa/omo, welche fol,
L.WV/II beginitcn und vun cajt. 10 an ebenfalls in fjr.fpaltnien rtilumnen ge-
druckt sind, auf dtr ersten seile von blatt IC endet daa hohe lied Salomo, di^
letzte seile ist leer.
1)3. (5i)u vUKlnrf)t mic j (^ot ct;uer (frbarn | floficr ^ungfraioc | auSgol^olftcn
i)ikL 1 üJ^it ci;iuiu 3ciii>c^ | bricff Vutl^crö | au tic ^raffc« 1 aJittiißfctt. ,
mtemkrg. | 1524.
2 bg. letztes blati leer, der titel steht in einer einfassung, worin oben
^ enget ein leeres Wappenschild halten, unten ruhen zwei hirsche. rückseite
des titelblattes leer. hl. Aij* bis Aii/' enthalten die am mitwuchen nach oculi»
1521 datierte ZUschrifl nn die edeln vnd wolgebornen licriii herrn Gunther,
Krnst, Hoyer, Gebhard vnd Albi i i !i( i,^i;it. u zu Manszfelt. ///. Aiiij* hcgitiut <lt*r
mit einif/en glossen L.'s versehene „viiterriclit der erbarn vnd tugentsamen jung-
Irnwcii l' lorentiiui von Oberiiweymarj wie di<^ aus dem kluster durch goUiü kültt'
kouien ist'*, weichem L. noch eine kurze nuchschrifl folgen iaszi.
k. bihl. zu Berlin,
uiyiiized by Google
QLELLEiNVEKZElCUNIS.
XLV«
94 iSbriftlic^' I tft ttojtbvicff an I WUcv&tt^ ' gcr. | Sic )ie fiel? an
1^ fet^nben ! tec^it fallen, ou« bem 119. | ^falm. { ^oct. Wart | Sut^cr | ^mU
imUx% I ÜD JOE iti). (steht in derselben emfassung wie nr. 70u am ende:
^xüdt ivL mtkmh(x^ toinn^ {WM ^)ftUn%. I 3m 3ftt< 1524.
2 hg. isig. % iÖ).
95. ^cr t^uii&crt rM!^ ! Sieben iMib ju>cn* [ ^i^Ü \^)a\m aiiöflc^ | legt an t'ic
iihn I ftcn Siigcn | ynn ^iff' | lanb. a)jaTtinud l'u%r. j i^tttcmbetg. i M,
AÄIJ/l.
i ^^g- (•■^tg- — (5, ß 6' />/.), lelzU's biaU leer, der titel sieht in einer
lempehu tigen einf issung, in welcher unten 2 engel L*s Wappenschild (die tveisze
rose mit dem kreuz) kalten, neben welchem die buchsiaben ML stehen,
in der bibl zu fFoifenbOtfel.
96. anber | (Sptftd ^. | Dnb et^se ®. | ^vM gt« | l^ebtgt | ünb
aii9{)c(igt I buTcb 'JJIart. ^nt^er. | 'Btttcmberg. j D. XXIIIL tun ende: <äebnuft
^ k^ürmbcta burd? | ^nä ^ufft 1524.
/2 /y// sig. a — ini, drei letzten Seiten leer., die tileleinfassmg siinmt
mit der von nr. 77 ühtrei?/.
in der univcr.<ttiit<hilßl. zu Marhurg.
97. >ici^fcilid)e »n | einic^e iMit n?^t) ( bcwertiöc gc j ^oii bcn j t^r
ictcc I ffenb. [ 3m 3ar 1521. [einfiLssung wie nr* 93)*
4* 2 (.v^//. (S* ^ S ^Z-)/ blatt leer, auf der rückseite des
titelblaites begimd L.'» drei seilen Imge vorrede; hierauf folgt f^3' — <S4^)
dm mit glosun versehene warmser ediei v. 8* mai i52i, und i^V — (S^f*)
der nürnberger reichstagsabsehied v. iS april 1524; bl. (S3 steht noch eine
kurze nachschrift L.'s.
in der lirrhntfn'hf. zu Frankenhcrg.
9%. '^}itlor irac iHint | ^^b toll mtamitio ber fic | bon^ebcn articfcl t*on
bfT I olcubcn fdHMiMidH'ii 1 iMiiiiorfitet jii 3«' I AL^fiat ain"<- I ^vinAcn. | !ü)kvtinui3
i'ütl>)cr. j 3tcm bux Sienin:v 1 ^Urtidel ttJtbbct 'j>aulum | S|)ciaimii jan^jt jc^^ \ nct
anteort. am ende: SBittcmbcrg. 15^4.
^ bg- {sig. % — letzte seife leer. Speratus schrifl beginnt bl.
der titel dieser ausgäbe steht in derselben dnfassung wie nr. 93.
99; 5Da« (Slltern Wc | ftnber ^ur Qf^ \ ntc^t fingen nodf | ^l^nbcm, Snbbic )
finbcT on ber | etttcrn iinUen | ftc^ nicbt | lYtlobcn | foUcn. | fD^^tttnuft ^ut^cr. | (Sr
ft^uff fic ct^n mcnitn onb frcrolin [ ^Matt. 19. Uiteleinfassung wie nr. 96).
f) hf. in tler nniv. hihi, zu Marhurg,
Witter I ben neiucn ^Ib^ott | »iib aUten Xenffel | ber Hfci^jien | fol
a^abiii I Horben. | 9.Vartinud i'ut^er | SittcmbervV | M. D. .Wlflf. {in (t,r hei
nr. 77 heschriehenea tUeleinfassung). (Wi mde: (^cbrudt p tiJittembei^ Durd^ |
fWttö tu^U 1524.
3 bg, {sig. a— c), letzte seile leer,
in der bibl. zu Wolfenbüttel.
loO''. ©tbber bcn nch)^ | en ^Ibgott, bnb j aflten Zm^d ber j ju aWe^ffcit
jol I txfidbtn I loetben. attartinu« ^utfyn. \ SUtemberfl. | M. D. XXiUI. (m der-
XLVUl
giiELLENVEllZKIClIMS.
selben einfamang wie nr, 95), am ende: Oüe^udt Stttcmberg hird^ | Qü\tpf^
1524.
3 hg. (sig. ^ — 6), letzte seite leer,
in der k. hihf. zu Berlin.
101. iiiifT an ttc ^\iX'^ i ftcii ju ©ac^ien | »on bcm ( aurftutiit^cn gc^ft ,
aJiartituio ViitlH'V. t 4iMttcnU\n\v | 1524.
2 hg. {sig. % iÖi, letzte seite leer. Itk/cin/assung wie tu. U'^.
102. 5(n btc ^Kab^>crrn | aller ftctte beiitfd^ j cö lanbö: taö fio | cil^riitUcbf
[djutcii i auffiul^tcii j inib J l^vilUcu foUcii. j ^Diavtimiö ^utlper. j iiiMticmbciß. SDi. X.
iiij. I Vai'jt bte finber mir fernen | bitb tocret ^^nm itic^t SRott 19. (t'n
dSer tempelarüffen einfimung mit L/s moppen).
& hg. letztes blatt leer.
103. $on tauff^^attb' | (uttfl t>nb tvu« | äftt. \ 'Mmimt^ ^utftcx. \ iBttittcnt'
bcTg. I 1524. leinfassunff wie nr. 77). am ende: ^brucft }U Sittcinberft
tux6f $)anö Vufft.
.9 (i-<^. ^i— v!ij, leizic Si tte leer,
in der herz. hibl. zu Gotha.
10 1*. C^t^ii Scrincn ocn bor | 6in)rtM iMib bcm | Sactvimcnt. | 3icm tNom
braud? tub bcfcnt^ | niö (5l^vi)HicViv |ici;l;cit. ; lUavamiö Vut^cv | l>bitlcmbcrg. \
1524. [dieser titel steht in derselben einfussung wie nr. 80). am ende die
druekerangabe: O^bTudt burcü ^an^S It^ufft
4V« 6^. <Wjr. tt— !0 6 bl.)t letztes blafi leer.
10 r 2 n u n üon bcr ©cl^» | dft Wb bfm @0CWi | itwtll fS^Mtma \ ÖU*
tiftx. I 5:'. .\^\ f. I iBittcmbiTö-
^ ////. {sig. %-^), titel tu der schwarzgrundiertnt tiu/itssung mit den
2 litwen.
1525.
«
105. "Die jicbcn | i^ufe VHidncii i mit ccutjit | cv auit>M Ic | >tiuiI|,^ wr« | b.'ficvt
biivd^) I aJ^artin t'utl^cr. i ^m. 1525. vkr ende: (^bructtju ^Utcmbcv^i buvcV
m oc/at^, .'^V^ [sig, 9( — 3^ 3 9 bl.). der iUel steht in eifter ein/assung,
welche auf Jeder seite eine säulet oben David mit der harfe, unten L's wappen
nebst den buchstaben ML zeigt, auf der rückseite des titelblattes steht L/s
vorrede: Vnler moyiien ersten büchUo Uea icb dazu mal auch auBgehen die sie-
ben bnfpsalmen mit einer anslegnngo etc.-
lOö. 4^011 s^enrico t?tin | Dicbmar berbranb, | \ampi bem ^V<^*it' | bcu
4 Ixj. \sig. % — 'D, wovon 31 6'. 2 ///. Jutt}. der fi/el in einer cinfhs-
sung, deren seilctUheile je. eine emjach verzier te säutt enthalten, der obere
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QUELLENVERZEICIIMS.
XLIX
(keil links eine mäntUiche, rechts eine n eihliche ßgur mit flägehl tmd in em-
ander verschhmgenem pschüknHch&n hinterleib zeigt.
Wis Vilmars hihi.
KU', il^t^^cr t^ic ^^me^' | (ifAni prcpbeten, | tcii t>cn bilhnii | i>ub iSacva?
mem ic. | iiiaidniic^ viiti;cr. 1 )')bv aul^ci^t unr& i^berman ojiiu j bar ipcrbcn. 2.
limct^, 3. I ©CDiudt ju lüiuciiibirfl. ^in ^/tr Icinpelurligen cinfassuny mit L.'s
Kappen),
ii bff, {sig, die letzte seite leer* die schrifl beginnt auf der rück-
tdte des HtelblaUet, tan ende stehen mehrere correcturen,
107''. Da« anber tc^I tt>it | tcr bte ^t^mliutcn | ^>rot)^tcn | üom | ©acra*
ment | Ü)iartinu« ?ut^ct. | 3I)v tot^cDt mirb J^bcrman oniii | bar Jocrbcn. 2. SCimot^.
3. 1 CVbrucf {sie') IM S5>ittcmbovc^. [m tlerselhen einfnsximfi tvic tir. 107*.)
l'-> h(j. {$ig. % — UUle seile leer, auf der vorletzten nette stehen 3
corrertiirm.
in der wolfenhütleler bihl.
unter dem Ii. Jan. 1525 meldet L, dasz er wider Carlstadt sehreibe und
zmr schon am 2. abschnitt, tmd unter dem 2. febr, zeigt er M, Hausmann
at, dasz er fertig sei,
108. (SVn (S^ftTtc^ f(^nfft | an ^ctttt Solffgang | 92ct{fen(uf4 ber ^Riäfti j
tmx titb ^h«ce|)toT | ju l'ic(itcmbcr»^ | 5anct ?liito* | niuö | Orbcnö, | fid? ^nit
(^^Uc^cn fianb ^aJM&ebttu | ^tottittud l^ut^er. | SBittcmbcva. (titelein/assung
wie nr. 73).
4 bl. der hrit'f ist datiert: zu H'iHemherg u/n nionldt/ um lt Icfarr. 152^.
109. (Spti bricff D. üJJar* \ tmt Vut^cr §ln | bic ^Iniftcu ! ^ii ^^liiti^rff. \<i'i-
rnntn eine kleine Verzierung \ ffiittcmbcrg. j 1525. v^av. {einptssung wte m . y^).
6 bl., wovon die 3 letzten seilen leer sind.
110. C^n Hieff an bie | ^^riftcn 3u | Strasburg | mtbbeir b«t \S(MX» \ mtt
^ I iDbiTttit Sutfier. | t)a ftnnct ben lorg bcr 0C« ( rechten, aber bcr
Mlofen iDcg totsb ) bm^fontmeii. $fal 1. 1 Q^ittemicvg. [einfassung wie nr,
iOP),
6 bl., die letzte seife Ifer
die nr. 108. lOH und IfO finden sich in der her:, hihi, zu (iothn.
111. iBcrtrag ^n>ifc^cn | tcm Icblid^cii Öunb ju 2dnra | bon, mX) bcti gw^cn
1 ffeit tnb DiTivimfunc^ | bt'v iöamrn am | iöobcnfce j Ditb %.{^ ) <^m. \ 9)?. 2).
1306. ) iL-tuembti^. «ijwj ende-, ©ct-vucft ^nitcmbcrA turc^ ) 3o|'c))l^ iiiuß.
2 (K, &/<!// /(efT. die rückseite des titelblattes enthält L:s
vomie, der tifel steht in einer einfassung f in welcher unten mehrere nackte
«mf b^ieidete personen zu sehen sind; oben unter der Wölbung zerreissi
Simsm den lömen.
k. hihi, zu Berlin.
112*. (^nnanun^e jum j fribc aiiff ^ie jjiDoIff j artlfel ber SÖaun* | fdmfft i^un I
^(^üKibcn. 1 Diart. l'ut^er ©ittcmbcTA- ' 1525. iiitefeinfnssnntj nie nr. 95],
5 by. {ug. ^ — (&) letzte seile leer, um ende sieht : coiiuertetur dolor eius
n e&pat eloa | et in verticem ipsiaa iniquita» eins desceudat.
L
QOELLENVERZeiCHNlS.
noch in demselben jahi i fi-si-//!rh ci/u- vermelwle ausgahf fi/csir sr/in'p:
®cfcJiHil\ii. I ?luc^ tpifctcv tii^ rcubifd^cn ( \.n\t> m^rbifdjcn rcttcii \ bcr anfccrii bam^
ICH. I iDtart. i*ut^cr. t iiMttcmbcV;]. | fialm. 7. | 3cl^nc tM tPitbcn bim fclbc
trcficn j uiic )c\^n mutiuiu, ivuo ebcv J^^u auo^il^cn. | 1525. [dicseWc eui/nssuny
wie nr. iiS*).
B hg. (tig. ^ ^^^^^
113. (Bü^n ^enbMeff oon 1 tont Ratten buc^^ | Vin »ibb» bie | Uaam, \ Wlüt<
(titu0 %ut^ i SUtcmBetfl. | 9ft t> XXV.
4 6^. (M|r. a — b)> letzte Seite ieet* der titel in Melchior LoUhers schwarz-
grundierten einfussung mit den 2 föfven.
in der universitütsbifjl. zu Marburg.
114. (51)11 Sdjnnflid) >v 1 \^n^t mt> gerieft (l^otc^ »bcr | I^omaS 2)?uitfecr,
bar^nn | #ott offcntUd^ bejjcibi* | gen flevi* lüt^cnftrafft | üiib »crbam» | nct. {eintf
kleine ver:rierung) SWciTt. ^ut^Ct. (m dem nr. III Iti-srhriefmtm hnhsrhiiitl\.
2 bg. \sig. % SB), letztes blatt teer, diese schri/i cnihnli hyu:fe Th"-
mos Münzers und einen hrief der cbmtUciicu versamlunge zu i raukonhauscii,
w^he L, mit einer vorrede und einm naehwori herausgab.
in der k. Mbl, zu BerHn,
115. f$on bem STemd j ber @tiame)jc, fo | man ben | non itnt' | net.
{darunter eine kleine Verzierung) SßaYtiitud Sut^ | SßUtembrrg. | SOI ^. to.
{in eifMT portatßrmigen einfassung; auf Jeder seite eine runde sätde).
4 fjg. isig. die schrift schlieszt hl. bl' 'S^vCi^ enthält nvr die
(inicktraugnbe : (^^cbrucft SittcmbcTfl biird? ^aiiö I SSk^ß Xaufcnt [unff ^unbert
iMib I fun[f tnb ^trcntjif^' | ficn iar. das fetzte blatt, welches aber in dem ejcern-
plw der k. lütfl. zu Berlin fehlt, ist leer.
116. ?tu^(cj]iiTt^"^c bcr I t£|)i|tcln iMib ciikiii | gelten mow ber ^el?' | Ugcii i^rev
töni* I flc fc|t bis | auff | Cftcrn gcbcjicrt | burd> SDiar. Vut^cr. | (iVbrucff jii Hxx-
tembcrg. j 3)i. ü). jp. (dieser titel steht in dm tempelartigen huizschniu, i7i
dessen unterm theile 2 engel L**e Wappen halten»
51 bg, {sig. % — ^3/ ^ — Ji Äa— €c, wovon bg. % 6 bL. JDb dagegen nur '
2 bL hat)* bl Wii enthält L/s „vorrbede ^nd vermanunge an die drueker'S
woraus sich ergibt, dasz das mamtscrlpt zu diesem theile der postille noch vor
Vollendung des druckes {von einem setz er i entwetidet und darnach ohne L*s
wissoi und willen „auszer land" iin Mirnberg, vgl. de llette br. 6, 70) tjedrnchl
n'nrden war. atts diesem umstfindf erklärt sich anrfi, dasz derselbe, obgleich
den t4 merz iö24 bereits unter der presse {vgl. de Wette br, 2, 48^), erst
1Ö20 esschieti.
diese ausgäbe Itefindci sich in der kirchmlnhl. zu Frankmberg.
117. jDaö 45cncbictu0 *, obbcr locVliaflung | bcö ^ci^Ugen 3«^?* I ^"»vic, vucc. j,
bUTd; 1 5D. M<xxL l^ut^cr \ ßc^Mcbigt iMib | aiiögclegt. | (^Vbrucft ili>it' \ tembcrg.
1535. am ende: (8ebvil(ft )ö ^ttembcvg | butd^ vUn\^ Jilpaa\ , ic 1525.
5^lt bg» (tig* H — (S nur 2 bl,), letzte seile leer, deir titel dieser, in
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LI
der Htuv, biM^ zu Halle sieh findenden prcduji steht in einem holzschniit
mekher berge und bäume, nebst 13 paamteise geordneten männam darstellt.
118. (Slytte t>iebtgt am | funfftcn Montage | nat^ Dfient | do^n. | |Dt. | ^D^<tr«
tinm \!ut^. I Stttcmbcrfl. | Di. T). ff t). {titch'hif'ismng n ie nr. 115). am ni-
<!■■: (^Htrucft Sittcmbctg tutd^ |)an9 | %m\m gunff ^uitbevt Dttb 0ttitff
2 hg,, n'omn fing letzte h!<iil leer, in der hih/. zu IVolfenhütfeK
1 19. (5^n vveoivit miD 1 mavurni^T, ficf> \\\ \ initiMi für fa(fd>en ''Prcpbcton, | aitff
trae euangclimt. | 9)?att^ci. Vll. | \ ^luo Lnfad;, iravuiiib öimt rotten | unt: fa-ti'n
«nter öiiö fdjicfct. | 2 5$cn yin vcrlci^ kriiffima ym prc' | bißam})t. i 3 Sic man
bif geölter ouff brcvcrict? | n>c»?fe, ;>robiten uitb brüfon [oU. | a»art Öut^cr. | ®lt*
tnnbcrg. 1525. (etn/Hssrng wie nr. 117). am ende: ^icbtftitt )u Sittembctg
haxdf { 9l^ti>. Kn. ». 1525.
•:?''2 8— ^D, 6 n;/r 2 ft/.), die 3 letzten seifen leer.
(S\n Scmoii i>oii I /^iirifdH'n reicfri? t^nb | bcr mit enbc. [ li??att^.
•21. t^Vcprcuigt am I. t^toti | Sciuag nad) ; ^^finöfteii. | aWar. i^nt^. | ©Utemberg.
WM (TMrA'r (%brurft -ii^ttcmbcrft burcb ] ^nö V'ufft. 1525.
2V'2 ''/i^. ^ — (5 ^ einer einfft.ssn/u/ , in trelelu^r
zwischen sänlcn 2 personen hervortreten , wovon Jede eine andere auf der
Schulter trägt.
121. (Si^n ^ttmx i»pn I bnb ^itncmeit bee gtat» [ bcttd »nb bev liebe.
^ \ bcr iSfiftel ®. | )un [ 1S)>^ | fctn. | 9Ravttni]« Sut^ • | Stttem<'
brrg. I 1. 5. 25. (d'ie /iteleinfassung wie nr. 85). am ende: (§>ebmift )U ®tt^
tembcTfl fcuT(^ $onö | ScJ^ß. 1. 5. 25.
2' : ?( (5. 33 2 /('/r^- ,vn7r /r^r.
122. KYX SEK | mon ihmi ra' s^n- 1 (ilnuufl 3cru' | falcm. i Daö tmitfcf)
lantt I aitcf) alfo jcrftßrt ©er^, iro | cö öie jcl^t ieiiier ^et>m= | fiic^iin^ nia-t j er*
im. 1 Sas &cr tempcl | ©ottiö \c\}. | ^J)iartinuÖ Vut^. | Sittembcvß. | S^HiB.
(//< der pttrtalformigni einfassung mif fliitcnblmer und trommler).
2^li hg. isig. ® 2 OL), letzte seife leer, bl, «ii* sieht der text:
123. 3mo ))tcbt0t auff | bte <S|nfteI ^. ^iili 1. S^. | 4. S). gßavttnt Su'*
%r ge« 1 bbct ber UW bcd (Ef^fit | furftcu .Np.-rUcg Bittberii^ ; )u ©at^fen.
^tem ej^nc trfftunAC an | (Sljürfurficn fon 3ad))cn fcli | ^cr onb G^riftUd^cv ge-
habt* I nid, gTotna^ö narf) ^ä^xl \ antia X^omini, tcn Ic^ | ten fc^nc« leben«
t?io auf er- ! ton. | (^''CorjViiv? 2|MlatiiiU'8. ' !f>2r» 'm einfnssnng: in rfen rrer
eekeu die sm/ihnle der vier erangelisleu , zinschen den beiden untern der aposlel
l'mdus, Zivi sehen dm hetden ohcrn Petrus).
J'i hg. (sig. % — (ä, 2) nur 2 hl.}, letztes hlatt leer. Spaluüns iröstung
hegimt bl (^'.
UI
QUELLCNVEUZLiGiLMS.
1526.
124. Die e^iftcl I be« iJrc^j^tcn | 3cfaia, fo mau | \)im x^x (S^rtftnuffc lif^
fct, I au«<^etof\t onb öe^iebißt i burd^ | SWart. i'ut^ct 1 äJu.ttcmberft. | 1520 {fUcsrr
tilcl steht in eine/n holzschnill , welcher die yehuK Jeau durstelU). am ende:
(^brudt iVL ©ittemBera burc^ itttcotaum | 5cl^irten|}, itac^ ß^tlfii flcpurt, Xau« 1 jcnt
funff ^uttbflrt, t»itb Vnt I »nü jioenijtdften dar.
7 A^. (#1^. 91- (9)} A?«r. bh fAifinihäH die efiistel {Jes. 9).
125. Vtx '^xcpifct 3ona, aii^ t flftcgt bim^ Äart g«t^. {dartmier ein
groszer, die geschickte des Jonas dnrsteüetider holzschmU), am ende: d^ebtudt
itt aMttcmbftfl, l ^id^l gottcru^t. 3m | lO?. r. XXVI. tar.
ii'/-2 ft^. 15/V7. 2t — ÜW, wovon SSfl iii'r 2 hf.], letzte nette leer.
riO. X)er i?rc^^t .fKtbocitc ' au5, clcjU tiivd) 'JJiart. l*ut(^. / /n/tr cm /f>/^-
schnUt , der den f/rophcten vor einem au/ einem throne sitzenden kimige und
vor einer groszen versamndung redend dtirstelU). tun ende: (^brudt JU 3Öit*
tmux^ I m<f)d mtx, I m. xxvi. . '
ii bf/, (siff. a — Xi^, die letzte seHe leer,
nr. i%5 ti. i2S befinden sich in der bibL zu WolfenbMeL
den Propheten Ilahacuc hatte L. den 2. Juni lö2ti In arbeit (vgl. de frette
hr. 3, tii); den 14. oct. ist er nebst dem proph, Jonas fertig {de Wette ör»
3, 129).
127. ^wui ®crmort | auff baö. yt>. üiit. n'i- ! (Sapitcl V»» bcr j ,
[c^ic^te. ( ^iiavtinud Sut^r. | ^ittcmber^ { 1520. fi/n ende: (^brudt burc^ ^an« .
in octav, 4 bg. {sig. 21— X>», die 2 letzten bldtter leer, der Htel sieht in
einer einfitsswiff, mrin unten 2 enget das kurßrstlich sächsische wappen halten,
128. tro I ftlid^ ^\almm \ %n bie 9&n\^ )u $uii« | flerit oit^ltgt
bufi!^ I ^attinum iatfytt ] SttttniBoft. | !&• 26. (in einfitssunif: auf Jeder seile
eine ruiule säule, worauf die wölhung ruht, unten hält ein nigel ein Wappen-
schild mit kreuz und anker vor sich), am endei %b(Udt ifi ^tttaJkt^ butd^ !
^n« iöartf;. 1. 5. 26.
octav, 7 />;/. {sig, % — (^V). /ef:(e seite teer, die znsehr iß an die kmifjin
Marin von f/ngarn {hl. %\\* — 2iiij") ist daiieri: iÜJittcmbcrg am iriteil bid
Mntev monbö. 1. 5. 20.
129. 8erttton von | bet ^eubtfum | ma (^ottc0 0<t>otd, | bar^u bom ittidbtaucfy l
Dttb ttSi\m ibtaut^ | bed ^efc^d, %vi» beT | <i)>lftc( I 1. XvbmL | 1. 1 SDlar.
tüutf. I 9QittemBe(B* I. 5. 26.
m octax>» 5 bg, (sig» a — e), die drei letzten seilen leer, der titet dieses,
bei Panzer fehlenden sermnns steht in einer ein/iutsungt in deren unterm theil
ein engel ein Wappenschild mit den in einamler versrhhmgenen huchstaben
IlW {Hans If^eisz) hi'ilt. hl bS' //. enthalten: ,,d»n- spnich sant Pauli ausge-
lebt, (lot wil, diU) alle nimiDchcii guni^n viid zu crkontnis der warheit komen,
i. Timo. 2."
^ed by dooQle
.QUELLENV£RZElCilMS.
LllI
130. ®t!mm I fßon bem (Sa | aamctit ha MM | onb UuM (S$n« | ftt, mtb«
bct toie I (^loanit^ | gcifttt. | SDZwtmii^ ^uüfftt. ) ^ttembetfl. t 1526. (tf/e/ein-
fatmmg: auf jeder «eile «ftfÄ/ n^fren einer nmdeu säule eine dieselbe tanfiU'
eenäe nackte person). am ende: ^brucft biird? | Öufft.
oc/ov, 4 hg. (sif/. i[—T)y hizli's blaff leer.
en ijiprctij^n | Diird) | üJtvU. Viit^. ; ilBittcmbcrg. 1. 5. 20. am ende. (^'l)rudt
^jjittcuibecd j Jp^»^ iBfi^B- 1. 5. 26.
«K 06109, ifi {sig. D, wouMi IC 9> i> ^ vnd t> 2 bi.
zählt}, letzte seUe leer» der tUel in einer einfamung: tmf jeder seUe eine ver-
zierte iHule, oben halten i engel ein leeret »appenMchild.
1 32. jÖeT ^fang { v^imeoitt^ obber | 92unc bimit^ | tid ge^rc« | btgt | tottb
0116^ I ^-^elegt burd^ | 9ttat. Sut|. | fl^ttemtorg. 1. 5. 26. {titekmfammg wie
w, 131).
in octnr. H hg. (sig. 21 — (S, (5 Z'/. i, fefzfe .vr//<' Avr.
r/ir wr. 127 his 132 befinden sit h tn ihr hihi. :u If'al/hiim Ut ! .
!ä3. 2)eubic^c i 'Mt\\t oiib orb* i imiig ^üttid | bicm'tö. \ ilBluciubci^. '///♦
au/e; (^btucft ju ^tttember^ j SIL D. 3^3£^i. darunter noch eine correctur.
6 hg. {sig. 3( — /eTzte «dte i^er. der titel In dnem holzsehniilt worin
unten 4 hirsche stehen* auf der rüekteife dee titelblaitet beginnt die „vorrhede
lluünr Luther.«
134. SD« ^unWtt | üiib jmclffte pfalm üDa ( uib«, »on rcic^t^umb, | e^r t>nb
luft, ©ic bie <\(^ \ redeten, bcr ©ol ge» | braud^cu, bnb btc gct^ | lofeu mi6braud)cii.
c\c I ^religt tiird) | 'Slav. l^ut^. | ©ittcmbcrg 1. 5. 20. {einfassung t>ie w, i29)
am ende: <.sV'brüdt yt ©ittcinberg | burcb ^ün€ ^Beif« ) 1526.
in ociai', .5 ' » />i/. (a*/^. a — f, f 4 bi.), die J letzten seilen leer.
ff'ol/enbülleier bihl.
1527.
135. Ob ftiegö Iciittc aud) j i^mi feliaeiii ftnn I fcl^ii fün [ bcn. | Ü)^ai*.
l'ut^. I (j^cbrudt ju Sitkmb^rg. | 3)?. T^. .liL>ij. {äurunter die zwei wappen L.'s,
rechts: die rose mit dem kreuz im furzen, links: das Itunm mit der Sieges-
fahne), tun ende: ©ebrudt ju ^tUtkmbevg | burd? iÜart. 1. 5, 27.
^Vs bg^ i^*!/- ^—^^ ^ ^ bl.), dat letzte bkUt leer, diese sehri/t, welche
sich schon den - 14. od* iÖ26 unter der presse befand (»gl, de fFette br, 3,*
i2S), hat L, ,»deai gestrengen vnd eni ▼besten Aeea von Kram ritter'' zti^e-
eiyiwt ^ 2 selten lange zueignmg beginnt auf der rückseiie des titelblaites
in meiner eignen bihl
VM\. }(uff m I fönig« jit {ixi* I fleUanb leftev | f(^rifft | titel, | ä)lait i^u^
t^^«. i ilntWölt 1 M. D. XXVIL
UV
2 hg. (K, d), wovon die leitte seile leer, iüe iiteleinftutung wie bei
«r. 133.
ht (Irr hihi. :// Golhu.
V.M. ^uMc i iDcrt ^ihtiftt r.v:^ ' tft mein leib etc.) j ncct> feft [tf^>cn trit-
tie ^c^tiHniu ' aciftcr. i *Q}i\in. vuiI^it, j M. I). XXV II. {liit'lciiifngsunfj me
tir. 133). am aulc: o)cDntctt V« ^h^ittcmbcrc^ | lUitduicl Vctt^'t | £>. XXVll,
lü^ß hg. {siij. <X' )i, ö 6' ///.), das letzte hlatt leer,
in der khrchetibihl. zu F^emkenberg,
diese scärifi wnr den 2i, mfirz 1527 fertig {s. de Wette //r. 3^ 1H5),
138. StO' ) ftutii^e an bte | (S^ttften }u | Dber | i£v CAeotflen | (ntc
bi^)crd tot. j SD^arti. Vut^cr. | Sittemberg. | äl^. ijri^it. aw cni/cf: <Se^<It in
^KttfiubcTA. I tiir* ipxin« vufft.
. //^. X;, D 2 hi.). der Ittel Imt eine holzschntttein/as-
.s-Hfifj. firrnt ^-rffct/fltrifr jf 'J pfrs-/>nrff, einen sitzenden nackten mann und einen
dftruntvr slcln'iiih n hnr'io . (■nthnlh'it.
hefihili'i sir/t tti 'It r lit i z. hthl. : f/ (to/Jot.
Cb mau | für fccm (tcr [ bcii fliegen | muflc, | l^iart. Lutger j itvitcm-
ber^]. j ^. XXVIL (gleiche einfassung mit w. 120). am ende: i^ebrutft
SU SBtttemberg. i burc^ $>ait« l^nfft
H^k hg. (sig, K— <l>, t> 2 hl,), letzte seile leer.
140. :BBeT M (srft | M üDIofe, pxt^ | bigete | Wlwct i^t^. | fampt einer
Miteni<i^t, »ie | tlVefc? yj tcvcn t|t. | OJetwfirft ©ittemb. 1527.
dieser litel steht in einer einfns^inng. welche nnten den z/ri.when den hei-
f/i'fi xrhf'iehi'rv f>ni kreuz h/h/f/rit^ffn Christum zi'if/f. für ^rifmtheile heslehtn
'(US iuertu ki<if ii mit hmhit ri l; rerzwrioi s'ii//cn , welche nhrn durch eine tröl-
hung vcrhunden .sind, nchen der frhlhumj .stehen 2 eth/c/^ /..'s noppen vor
sich hallend, auf dem rechten wappen steht das lamm mit der Siegesfahne,
auf dem linken die rose mit dem kreuz im herzen.
CCCLXII gezählte und 14 ungezählte {das register enthaltende) biälter,
trnvon die 3 letzten seilen leer situl die hogensignatur läuft durch 4 alphor
bete (Ä— 3/ «— 8r tl«— BS» «a— M)» *V rUckseite des titelblattes enthält L,'s
vorrede, die antslegung schlieszt bl, CCCLäII* mit : ^^ott sey ewig lob. da'
runter stehen die znei runden nuppen, >his lamm und die rose, und hier auf
dir druckeranf/'thr: {SSm'mit ]u 'ilMrtoinl'ovA | t^nrd^ C^'S^pt^i ^^aiim | 3W.
.V.V^ij. cf/i/r <h-s registrrs s/r/im noch 6 correcturou
in dir U/UV. hihi, zu Mar hui ij.
I II. ein cpiftel auö | tcm i^roi-^b^'tm Mxt* \ mivi, i>en el;ii|üiö rcid) | tiib
liJ^riftUc^r frcv* j Veit, jKpvetiöt Mivd? | iWar. l^tl>er, | Sittmbcvd 1 1. 5. 27.
(porlttlfSrmige tifeleinfassung t in deren unterem f heile 2 enget ein wappen-'
Schild mit einer eine bltme httlf enden hand halten), am endet (S©X>t ^^52).
in octav, 4 bg. (sig 9( — ^). die epistel: Jeremie am. xxüj. capitel sieht
auf der rüelcseite des titrihinttes.
! 12. '?(iK'*U\iinij\ I tev iSiianflelicn, | iH>rt Oftern biö | auffö ^buent, j ^re*
Digt tw^ I MiixL tfu^ 1 I )ijt^ttteuibe¥g. | 1. ö. 2. 7. (tn einfassung).
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0UELLENVEBZE1CHNIS.
LV
kl. octav, 58 htj. (sig. 31- Jä» — h 8la— ÜJiUi). mif der rückseitr des
iitelhlalles foffl hl. sWhf L.'s vorrede, hierauf fiilyl die vorrede Stephan
liodt's, den /tt-raxst/rJurs dieser evantfeltmnush'f/umf, das regislei' über die pre-
digten und aidtich auf den 3 letzten selten »Ich bogens % eine „V( riunnuji}^
md kurtze deutiuig des vater vnaer«." mit by, iB beginnt dann die postille selbst,
mrm Jedesmal zwischen dm text und die auslegung die von Rodt verdeutsch'
tm fjsammn Johann -Bngenluigen PomerB" eingeschoben sind,
diese ausgäbe des sOfmnertheHs, welche sich in dar biil, zu Wolfenb^iel
findet, ist jedenfalls^ gleich dm hernach unter w. i4S angefahrten fesfiheil
ein druck Schirl enfz.
1 13. "^luSICjUng j tix i^-'-ura^i^dkn | an bcn füvncmiftcn Avftcn | t)m gativ^cu iarc,
^ipTc^ j tigt Durc^ | ^lax. l'utl;. t (Ji^cbrücft ju ti>ittcmbcrg. | 1527 am ende;
fcnirft lü 'ii^iUmhcx^ \ turd> ^Vtcolaum | Sc^irlcii^. | 1527
kl. octuv, fjl hg. der iilei die.sir ausgäbe^ welche sich glfu hfalls tu der
W6?. zu Wolfenbüttel findet^ steht in einem holzschnitt, welcher in den 4 ecken
die syn^le der eoangeiisten enthält, zwischen den bdden oberen zeigt sie
Christus mit der erdkugel, im rechten seitentheil Petrus und darunter L,*s wap^
pen mit der rose, im linken Pauhts und darunter das kmm mit der fahne.
mtcn hält ein engel 2 Wappenschilder, von welchen das eine die buchstaben
/. A', das andere zwei steme trägt, die rückseite des tiielbiatles ist h rr. mif dem
'2. hlniie des ersten mit aa signierten tnujens steht die „vorrliodt* Martin iiiitlM i'',
*pif flcn 6* folgenden hhUtern die vorrede des herfn(sy;eh(Ts , Stephanus Itodt^
i'iul iliis „iT^rigter vbi r die <ni.in^'^olien von den lurneiiK stni lösten yni gantzen
iar, w;te tnu ygliclis handelt viul wo sie zu finden. ///. aa ^ ist nicht leer,
me Bind seil 6, XXJCIV vermuthct, sondern enthält, wie nr. 139 eine „vcr-
nuuinng und knrtze dentung des vater vnaera." die folgenden bogen sind mit
^^B> ^ — }i ÜS-^-CC) signiert,, auf bt. %\ beginnt die postille selbst und zu-
gleich die römischen blattzahlen, welche von I^CCCCL VI fortlaufen, die rück'
sdte dieses letzten bluties ist leer, die hiermf folgenden 24 ungezählten blätter
nHhdten das alphabetische Sachregister, tmter d< ssen ende die oben verzeich-
nete drnckerangabe steht, zwischen te.vf and auslegung stehen, wie bei der
süumerpostille, die sitmmarien liagenhagens.
144. IHe tDcifja* j ^^iino^c v^cl;aiuiiö Sl\6^ \ tnibcv^^cvc* bcut>ic^, I jui^criAt mit
ölcj^. I ®amvt einer maui | cinn t^orvebe i>nb iMiteniitt j D. iDiartiu vutl^cvö,
©tt 1 man tie i'elfciäe uiit biv i ^icitbc iucijjaöunge \ mnemcn jol. | iinilcmbcra.
^ ^. fpii. {titeleinfassung wie nr. 138). am ende: Derbeutfc^t burc^ @te»
lAomm itobt und darunter 'die drucker angäbe: ®et¥Udt 31t StttemBerft btt¥<j^
trat« Suftt ) 3)^. S). |¥»ti.
t9 bg. {sig. 21— S).
konigl. hibl. zu Berlin,
145. ötüdH't (^ottlo)en 1 t>nb luibberd^riftt- | )d)cn lere t>cii tcr ^a^^ifti^c^>c^ |
Ü)icficn, fo i>cr i^arfuffcr i^- \ furt T. iionrab Hliiiö \yti}nn, j U>et:legunfl Durd)
Ouftum I üJiemum am Sontafl \ 9ieuüiiijcere gc- | |>rebiöet | 1527. (rinfassung
mc nr. 77). ain etule: (i^cbVUcJt ißjittembcvg tüXfS} ^ail« tü\\i, \ 1527.
QUKLLBIWERZEIClfNIS,
5 hg. (siff. %-^), letzte seite leer» äie rückseUe des tUelbUUtea mthält
eine vorrede L's.
1528.
146. *S>tx fvo^^t Scu^ 3a, aii^«' ) (egt bwr^ 9RaTt Sittl^. (darunier
der bei Bindseil 4, XÄI beschriebene /lolzschnitti. am ende: ®Afiuft JU
«HttcOTberg. | WViä^d «Otter, | XXVIU.
bff. isiff. 9la— Äf, Srt h/., wovon dm lelzle hinti her ist).
.Hij'— Ättij* enthalten flic vorrede L's. ist leer, begiimt die über"
seizung des propheteti, ivelche Xinj' schlieszt.
diese (msgabe, die einzige Originalausgabe dieser schriff, besitze ich
selbst.
obgleieh sehen den iO, Jan. 1527 unier der presse {de Wette br> 3, i54\
ist der prophet Socharja den 2. sept. doch erst zur hälfie fertig (de Wette
br, 3f i99); den 28» dec, i527 sendet L, ihn an Spalatin (de Wette br. S,
248).
147V 23omaknbmaI I (5^rifti,i0efcnbm« ! ü)iartA'ut^t't. SBittcrabetg. 1528.
3rf^lc(^t mt> recht hc^mit niicft. | "^falnt. 25. {ein/assung nie nr. ^ft). am
e/ule: {^&xiidt ju iCnttcmbcrii | UJiid^cI Vcttber. | T>. XXVIU. (siel).
HO Oy. isig. o — J, Ü — letzte seite leer, ^iii* umi ^iüj* enlUiUlcn
cotrccturen.
neben dieser ersten ausgäbe, welche L. unter dem 28, märz 1528 an Wen'
ceslaus lAnk sendet (de Wette hr, 3, 296 \, wurde zumeHen auch benutzt
147^ nm Wüb I mal (Sl^ftt, 9t* ) kuMib \ SRat. | (9ebni^ an tott*
tem« I Ut^ hwcdf l^ata Sßeiffen ) 1. 5. 34.
35 bg. {sig. a— 91— der titcl Steht In einem holzschnitti Damder*
sticht den riesen Goliath.
ein czemplnr der ersten ausgäbe /hulel sich in der Jcirchenbibl, zuDrofh
kenberg, letztere in dtr i/nir. hibl. zu Marburg.
\ \^. Gitic bc* t rid^t an einen 1 pten fronnb I t»on iöeibcv f^cftalt bc^ | ^a^-
crauiciue aufjö iÜi* | fd^offd ju i'^ci)|cu j uiauCat. \ iiiavt. l'ut^. am ende: (Sc&iudt
SUtcmbcrg | burc^ 3o[c)>^ j^Hug. | .1. 5. 28.
8 bg. {sig* %—^\f letzte seite leer, pertalßrmige titeleinfassungt worin
auf Jeder seite 2 krieger stehen, unten 2 enget das Wappenschild mit den 2
sehwertem halten.
in meiner bibl,
149. ^iuMt Ter I SBibbcrtauffc | an -^twen ^favt^erm, | ein bricff i iüiart
Lutger, j roittcmbtrc^. | 9)?. D. XXVIU. (in der hei nr. 120 beschriebenen ein-
/assmg), <im ende: (iVtvucft tpittcmberq, | buvd? ^an« ^uf(t
0 bg. (sig. %~^)j die drei letzten seilen leer,
in der bibl. zu IVolfenbüttel.
150. 8oii <Er t Lenfatb leifcr | ^nn ^^^m. tmlb liuam ] gclü totUcn
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QUfiLLENVERZElGUNlS. I,V1I
lW*Wiibt (Kitc I feligc gefc^it^t | SWott Lutger. ( ©tttfUtbctfl. [ 3». 1). XXVIII.
i^aelbe emfastung wie »r. i20\, am ende: (SIcbTinft »tttfmkrfl. | burd^
fttn« ?ufft
^ 21— S), ^//A? letzte hhitt leer,
151. (5in >i,cfi*tc üöru^ ( ber ^laufen i^nn 5cI?tDCt^^ | t>nb feine beu* i tuitflc
(finn/Hf'-r r/n ho/zschnitl^ welcher in einetn kreise ein haupt mit der dreipicficn
kipsUu hrii hriinc flarütelff, von n^efchem 3 xrhivertspilzen ausgehen und rhen
so viele hnifinijrhn,. diese/he /if/rtr kehrt />/. j'' n ieder), ^l^iiinfmbcrfl MDXXVIU.
am ende: O^trudt iöJUteiubctg buvcl) i Oiirfel ^d^ivleiife, \ 152S.
2 ög, {$ig. % Mzie seite leer,
hibl. XU WolfenbatteL
152. S)et ^to|)^ 3cfoia | X)fttbf(^. | SütanBetg. 1528. darunter sieht ein
grüner,' auf Jes. (f ach beziehender holzsehnitt.
iS^fi 6g, {Bindseil 4, ÄlJf werden irrthümlich nur iJ^ji hg.nngegehm)^
letzte hlatt leer, die rückseite des titelhlattcs und die 3 folgenden hlätter
cnUhiltrn rVir vnrrede Luthers, auf dem .'>. J/latte ticijitDil der prophct selbst,
m ende sieht eine correciur und äarunier die druckcrangabc: ^blPUCttt
2Jittcmbk:rA ! tuvc^ .^aiid l*ufft
den 26. mni iö2H wtw L. noch mit der Übersetzung des proph. Jesuiu he-
ichäfiigt ide 9Felte br. 326), und den 20, ocf, »ar diese ausgäbe sehm
Hrgriffen.
153. 9u«lcsiiii0 I ber gefeit ge^ot, ISycx \ SDtoit. Snl^ \ bigt }|t
fficttfinterfl, | bem. i»nb. |f^. ] (S(M>itet be« anbcrn | bud)d 9}?ofv I X^'^
Hntt taterrid^ | tote aKofc« gu | fcten ift. j SKart. l'ut^er. j ©ittcmbcrö 1. 5. 28.
(tiiekinfmsung wie nr. 129), am ende: d^btudt }U StUembetg j bim^ J^it«
fBtif«. I T. mn.
ocfav, 12^.1 hg. {sifj. ^Jl— lW. 1W i hf.).
nr, 151 — iö'i in der f»il>/. zu IVulfetihnttet.
154. ^xi bell furfäritiii ju ; iöranbctibuiö iJtavggvaue« i 3oafi^iin, (i^vifiltc^c
iwinanung. | D. aWartin Uxi^x.
i bg, der brief^ welcher vom montag nach fVaneisei, 1528 datiert ist, be-
ginnt auf der rückseite des titetbluttes und schHeszt auf der vorletzten seite,
^ letzte Seite ist /«er.
befindet sich in der k. bibl. zu Berlin.
l.'f). rcr. I)urc^(eu(fctigcn ^c(^gcbörnen ^. 2?rfiilcn, <f)er' | tjofltn "iSlon-
ftrrterg tc. (vrc^ | fin jii iV>icg etc. S^rifiiic^ i ovioc^ tce berfaffen flo \ [totö
^.^bcTf^. um ende: (s^ctritcft ju aöittom(>a>i | burc^ ^<x\\i Lufft | 1. 5. 2. 8.
^ bg. {sig. ^ — ö). diese „verjuiuvui tiinjfc der hochgcborncn F. Vrsulen,
heiUogin zu Mönsterberg" eic, wurde von L. mtt einer nacltschri/'t, welche bt,
t4s {^itt|'' steht, ausgeliusen,
bibl, zu Woißnbüttel,
156. Soll ^)tuflt(T j be« tottbi» | gen tenil igtcenttoten | ^teffatt fitmge*
^t, \ mit einer $Sov' | tcbe | Stait 8nt^. | Sttlem^. (nr/) | 1528. [dieser
Ut€i hat eine einfastumg, fporin unten die gehurt Jesu dargestellt is(), am
Ihm. «tetcttadb H
I
I
* LVili QUELLENVERZKICHMS.
ende: ^^mOt )u StttraiBfig bimi^ %M ®<^r(rtt«, | Dm 3at. ÜR. X.
6 hg, (siff. % Q), leizk- seile leer. 1,'$ Porrede steht bis Wiii^
in (Irr Frioil^cnhcrfjcr kirchenhlhl.
157. ;*luölcyvin>\ bcr Crpt* | ftcln Mm UriiaiiAcUni i?cm Vlt>< I ucnt viu bi« auff
0|tcrri. i ^Il^e^•uvl^^ i^ortt^vvt tiivd) | lUZartin lUitbcr. I Bavukr ein \\m \ JÄfjvftcT.
M. D. xxviii. ( Sittcmbii^i. w/i ende: (^'briKft ^Wittcmberg j üjac^acl l'i>t!?ct.
2». XXVIII. m /olio.
der HIel eBeser ausgäbe, weiche ich selbst besitze, sieht in einem hohschnitt,
in dessen mitte oben der heil, geist in taubengestalt schwebt, rechts da»cn
Christus mit der domenkrone, links gott der vaier, beide wm engeM umgeben,
unten wird ein zug gerüsteter krieger dargestellt, die rückseite des titcis ist
leer, die folgenden 12 hl. enlUalteii nutzer der zuscltrip an Alhreeht grafen
zu ytansfeld, und „ein kloin viit«^rru5ht rtr.^* ein nfpfiahrthrhes Sachregister,
hieran f fnt gl die poslitle seihst, die fiogni ilrrsclhoi siml mit $1- 3» — 35»
%^{(\ ^TcYkU sifinicrl : die hfntter tragen die mmisi hfu hiattzahlcn l — CCCXLHII
{druck fehler für CCCLiiU). die letzte saie ist leer.
1529.
15S. 35on ^eim | t»nb geftctcn 1 bricffcn, 2amy>t einem | ^fatm ait^c^clegt, |
totofcer ipcr^oö I ^corflcn ju 5ad>ffn. | "iOlaxt. Liitb. [ 'M. D. XXIX. ( lueirin-
fussung wie nr. i'iOu am ende: i^ebnictt :!U)ittcuU>cTd , tut(^ | >t\x^i,
1. 5. 2. y.
5» 2 hfj. isig. 31—^5), letzte seife leer, diese schrift erschien jedenfalls
gleich im anfange des Jahres 1^29, da L. bereits im dec* des J, i528 dtaran
schrieb.
159*. {Deubjc^ | (Sateij^tf« | mu«. | ^mxt ^ntl^t. (dieselbe tUelemfassung wie
bei nr. 140), am ende: ^xMt }u ffitttem^ tmdf { i^m^n SR.
xm.
25»/« f^ff- (^'0- B- 3 ^' '^''•l' die :j letzten seilen leer, die blätter %\\~^
f) hahrn die romischen llatt zahlen l -XCII. hl. I—III enthalten die rorrede,
hl. \\\V XLVU'' die nmirtpmij der 10 gfhnfe. hl. XLVIir—lJ'It dir ans-
legung des glnnhens, hl. Lt'JP'—LÄÄJ/I' ron dem gebcte und die auslegung
des vater unsers, hl. LXXIIf'—LXAXli ioh dein sacramait der taufe, bl.
LXXXUr—XCIP von äan saaiunent des a/tars.
diese ausgäbe findet sich in der univ, bibl. zu Marburg, noch m rfem-
selben Jahre erschien folgende^ in der bibl, zu JFolfenbUttel sich findende nug-
gäbe:
ISQ*». jDci^fd^ (Sft' I ted^ifmu«. | (^cmc^rct mit cinot ittlwit 1 ontcrric^t önb
Dcvma^ I nung ju ber ©ric^t. | aWort. m\). \ 1529. am ende: Ocbtücft
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QUElXEiSVmElCILNiS.
LIX
i» ocia», iö hg. {si{/. % — letzte seife leer, der tUel, dessen i. 3. Ö.
und $, seile roth gedruckt ist, sieht in einer parialförmigen einfasstinff, »orin
tmAn ein o/ISmes buch Hegt, die Mütter ha^ die romischen btaUzohlen 1—
CXyill. im text sind 24 thcih gruszere thei/s kleinere Holzschnitte angebracht,
159*. 2)cui>fc^ I (Satec^if* [ mu«. | ©ciwe^ret mit einer nrt» | eit wtt^cbf , »nb
Der* I maniinöc ju bcr | S?cid)t. \ iffiittomkra. 'chifans^mg wie nr. i48J. am
ende: ^Vtrüttt ju Sittcmkvjj | burc^ 6H'cr^cti Mifaw | ü)l. 2). XXX.
21 hij. (sig. % — jEj, die 3 tetzten seilen leer, die neue vorrede slelu bl,
bis Siüii".
von den späteren ausgaben nmrde noch folgende benutzt:
159*. X)eiibf(^ I (Sotec^if^ 1 mud. | 8ut^. [ ^luffd itdo (Sonifiitt «nb | gc«
leffnl I IBittemBcyfl. 1542. {in einer einfassung, welche unten m der mitte
das säehsisehe mppen, rechts davon ein »€^pensehild mit der um das kreuz
gewundenen schlänge^ links L,'s Wappen [tUe «eise rose] zagt.) am ende:
(9(bTu(!t yix WiiXiWiUx^ burd^ | (Georgen W^iln* in octav.
^Vt bg, (sig, a, wovon h nur 4 bl, hat), die letzte seite ist
ker.
nr. iöd" u. 159^ finden sich in der k. hibl. zu />rr/i)i.
160. 33otn $tricgc n>ib* I ber bie Xür* | den, ! Waitinuö X'nthcr. | (SSi-briuft
M\t' I terabcrg. | 3K. S). XXIX. a/n ende: (^iliudi ibUiLiubtig Duiü/ j ^aiiö
Seif« 9R. Sb, XXIX. I «m. XVL toA bc9 WptXL
8 bg. {sig, $)j die vorletzte s^te ist leer, auf der letzten seite stehm
tße beiden wappen L,'s, Snks das lamm mii der fahne, rechts die rose mit dem
kreuz im Gerzen, der titel hat eine einfasstmg, deren seilentheile durch Je eine
runde säule gebildet werden, auf weicher neben der obeni Wölbung eine nackte
pfrmi steht (rech f. < i'hie weibliche, links eine männliche), im untern theile
baitcn znci nackte kinder L.'s wappen, die weisze rose mU dem kreuz,
in der laudesf/ihl rv Cassel.
diese Schrift n-idiictic A. ,,deni dnrchleuelitigen lioch^ebornen fUrstcn vnd
herrn, herni riiilippä laudgrauen m Hessen, grauen zu Katzenelliugeii, Zjgen*
bm vnd NiddA**. die dedicaäon ist datiert: am neonden oetobrii IS28.
1dl. IGk tvei« I ^kilomo | niö, 9bt bte SÜ^xan \ nen, IBefbeubfd^t | biirc^
Vi 8litl|. I fBlttcillcis. I 1. 5. 2. 9. (m derselben einfassung wie nr. 138), am
oide: (Schfilft )u Sittemi&cra, tmdf j ^n» 8itfft l. 5. % 9.
^V> ^9* ("fH' % ^ bL), letzte seife leer, bl. Kij* bis ^mi^ steht
L,*s vorrede.
in iler nnir >>ibl. zu Marburg.
nach einem hrief JL's an IV, Link den 2ö. tnai unter der presse {s. de
fVette ftr. 3. 4r>U).
162. Dtcfer i^criuid; ! mjvubnicn 9lrti^ | fein, ^bcii fid^ t^ic ^iv \>\u j tcv
befcfatiebcn, ju SKaT" | ^jurg ccralic^cu, %ix- \ tia OdoBri« ic. | Ü)J X) XXIX. I
tMkttCiu« M I fliaiiben«. | 2). SRoit Lut^erd | ISNtlniiBerg. | Jüc!. ^c^ivL
d bg, {% in octav,
k, bibL SU BerHn,
il'
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I.X QUELLENvenzEicinns.
163'. (ihic ^tcx^ I prebiflt i»it>bcr i bcn Xiirde«. j aWott' Lut^. ( ©ittcm*
bnroi. 1 MDXXIX. (dieser titel steht in cintr rinfnssung, in deren nhereni tJieile
die heilige dreieinigkeit von wölken und cnt/vtn umgehen dargcstrlli ist. im
uniern Iheile stehen zn-ei grosze trappenschilde^ wovon das rechts stehende die
um ein freut gminidoif schlänge, das littks stehende Luthers wappen [die
weisse rose mit dem kreuz] trägt, zwischen beiden wappenschilden die gehurt
Jesu), a$n mde: ^t^cicüät ait Sittemi^ bitt^ | Wtd ^\xim\i, %mo | WH
!£) XXIX.
7* Ii bg, (siff. ^—fy bei nur Ü hl,), des UUte blatt leer,
in der Umdabibl, zu Cassel.
den 30. oct. 1629 arheifcfc L noch an dieser, schrip {de Welte hr. 3,
516) und den 3. Jan. 1Ö30 sendet er schon die 2. aufi. derselben an Aic-
Uaxwnann (de Welle hr. 3, 5 '18).
neben dieser ersten ist liisueilen noch folgende ansg. ritiert:
IGii''. läinc ipccv* I |>Tcbic\t, iiUtor | Den lüuicii. 1 lU^art. ViUb. | ihJittcmberg. j
1542. ojn ende: ©cbrüdt ÜxJil» 1 tcmbcrö, tutd^ | 9iutil ^d^ir* ( kntj. Süino j
g», JD. XLH.
9 hg» {sig. ti~3), letzte seile leer, der titel hat eine holzsehnitteinfas-
snng, in deren unierm theile David und GoHaih dargestellt sind.
164*. ißon ber fun^ | l>e lotbber ( bcn f)ct%n O^ft | <Stn ©crmon. | ^axL
V'ut^. 1 'M. D. XXIX. (die einfussung wie w\ U7J, am ende: <^ru<fl )n
Mttcmbetfl, | bind) {V^form 9?^n>. I "-U^- XXIX.
4" 2 hg. \sig. (i. nuron hg, iö nur 3 bL hol), letzte seile leer.
in der Wolfenhiiiteler hild.
oft tst auch fügende^ spätere ausgäbe dieses sermons, welche sich in der
univ. bibL zu Marburg findet, bejiutzt worden:
164"; $3oii ber fun« | be | beii ^eiligen gcift, dxn \ ^mon. I Slott
(Sit^tta hxüUtn »nt ] jc^tDeftenir (Ein an* | bet ^vmon. | ^wtt, HutSi, \ H. D.
XXXiUI. am ende: <SebTtntt lu ISMIlmfxvd | \mdt diesen | 9(^w. | 9R.
XXXlllI.
hogcnzahl und titeleinfassung wie nr. 164*.
Ceconomia iil;ri I fttann, boö tft, ton (il^vifi= : lidjcv l^auöl^aUuH^ | 3ufti iüicuii.
'Mt ein« fd^emii i>orrcbc | X). l^cartini Vutlicv. | iiiJittembcra. | XXIX.
[titeleinfassung wie nr. 77.) um aide: ^bnirft ^ Sittemberg | bUTC^ jpand
VJufIt. I 3are, j i)^ X). XXIX.
i^Vs ^j^- i^'^ff- ^— C> ^ 2 fr/.), letztes blatt leer, Us vorrede^ welche
zugleich znsehriß an „Hans Metaeh henbtmm su Wittembei^' ist, steht bL
bis nitti".
in der univ. bibl. zu Marburg.
160. !lMe (SpU I )tel ®. "^auU juit j ^olofjern burd^ ^^tti^ | ^um ä){clan(i^
ton i^m la* | tein jum anbern mal | aii^^jideflt. j i>evbcubid}t burd> Ouftuni | 3oiiüat
mit eiiMT HtlMicn ihh' | ibobc iiliartiiu vuttKV j an bic beubfc^ii | fejet j ötfbruCEt l
1529. um ende: gcbrurft aJüc^cl l'ottcr. 1529.
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QLCLLENVEKZfilCUNiS.
25 hg, {Hg. % — die 3 hizten mien teer. L,*s vorrede steht auf
irt|. der Utel dieter sekrift steht in einhn holzschiitt, marin unten zwei enget
ein n-appenschilfi mit der um dn^ fcreuz geimmäenen seMonge lutlien,
befindet sich in iler k. bihl. zu, firrlin.
'i67. ©n fur^ iMi I tcrridjt bcii 5tet | benbcn menfcöcn ! gani« treftlid) iMib
jeliä' 1 tic^ fiiTju^alten an [ vcin leiUfii ciiDc, j mit einet iBom | t>c 5). iükrt. \ '
Vut^. I liBittcmbcig. I 1529. {in einfmmng). am ende: (^t>xudt burd^ 3o*
oeta», i3 bl*, letzte seite leer, L,'s vmrede bl. bis %\\^.
in der k, bibl, zu Berlin,
1530.
{einfussuny n ie nr. 120). nm ende: #obnicft jii iBitteinberyi, J butc^ Jpanß Viifft.
// hy. isiy. ii — letzte .seite teet\ bl. ^}\Ä\" bis ^litti' enthalten die Wid-
mung an den kur/Srsten ,yJ<diaiiB Fridrich hertzogen zu Sachsen, landgratteu
yim OnriDgen yuA marggrauen in Ifeiaaen" bl, ^y* beginnt „die vcrrhede**
welche (Etnj* sehHeszt. i&i^^ ßdU ein auf N^^ucadnezars träum (Dan, S} sich
beziehender holzschnitt, welcher ^tti* noch einmal vorkommt, ^* /bigt die
Übersetzung des prophetm.
\m. !Da« XXX ViU I önb XXXIX t 6a|>ito! i c^icl i>om | ©oß. | 35cr-
bfubfd^t buvd) 1 ^Tmt. Liit^or. Söittcmberg. i MüXXX. um ende: ^xwü ya.
fijittcwbcrg biir* ^^^itfcl | Sc^irlcng. ÜJ^t)m*.
der titfi ätrst-i 2 hy. (siff. % ÜÖ) starketi ,'ichn/t steht in demselben holz-
schutii, nie nr. lUJ. die rückscitc des iiielhlaltes ist leer, die /olgenden 3
bl. des bogens % enthalten die vorrede Luthers,
nr, 168 u, i69 in der bibl, zu fTolfenbüttel,
170. (Sine Bcfonb | mb (g^riftUc^er le | xt onb gloiiBenf, X)un( | SRart ^u«
t^, I ^nn fteBctij^ j ftrtilel Der» | faffct. | SOt. 'S), WL (gleiche einfassung
mU NT. 123). (un ende: (^bTUdt su Stttembetg bun^ 3ofe))^ flUft.
nur 4 bl. wovon die letzte seite leer,
k. bibl. zu fit^lifi
171. (5in I ;I^iuif au j ben (Sarbiual (irt^^ \ bifd^off iüicn^. iDJart. Vut^.
{einfassung wie nr. 140). am ende: i^btudt ©Uttflttberg | bUK^ C^OJgcn
2 bg. \sig. %, SJ), die 3 letzten seilen sind leer, dieser brief ist datiert :
» erano (dL I. 4ft> /ivle Coburg), feria 4. pont visitationis, anno 1530.
172*. ieernianüg | an tote gnftlUl^u | rserfamlet auff bem | iRetd^tog $(ugd« j
Inno. 1530. 1 IKtttt. 8ui^er. | SNttemberg. | Psai. 2. \ Et nunc Reges tn-
lelHffite, | fimdMi/ Judices terrae, {in derselben einfasstmg nie nr. 120).
endci <9(brinfl )» föittembecgr bim^ $an0 Lnfft | SR X) XXX.
Lxn
gi; ELLEIS VÜJIZEICHKIS.
9 hg. (siff. 3), tiif 2 letzten hlätter leer.
172''. ^rmanöf^ ! an bic flciitlicbcn ! öcrfamlct auff bcm | 9?cid>«tafl ju Hugd* |
burfl, ftnno. 1530. | 4}^irt. Lutger. | iiMttcmbfra. i Psaf. 2. f Et nunc Rerjes m-
li'lUyite, I Erudimini Ja dir m hrrar. \lileleinfassun(j wie nr i72*). am ende:
(äcbrurft ©tttcmberg, | tuxdf 3cic^?f; Uug. 1 Sß. 5).
7 (sig. 31 — /etzte seile leer.
unler dem 12. mai setidel L. das mamisa'ipt dieser schrift zum druc/c
nach muenberg {de Wette br. 4, U),
173. f<^aiic I <Sottftlcmtiii, an I bcr sal ber I GXVm 9fafm | «itfg^
bun^ l'gRatt ^fftt. \ ^al 'Jb XXX. f SittnnBn^ {rtUleinfiusung me nr, 120}.
14 hg, (eiff. ?l — £)), wovon das letzte hlaU leer ist. hl. Diü'' !^teht mtr
die dntckerangahe: C^i^cbrudt Sittembetfl | burc^ ^"»aiiö \?ufft. | 3)2. X;. XXX.
das schöne conptcmini widmete L. „dem orwirdi^'t n licrren rridricheii ab
zu sanct Ilgen zu Nürmhcrg'', und dnlirrlr ilicsc tiidmuny: ex cn mo, prinin
•Itilij. 1530. versendet wird diese schn/i von L. den 22. mg. {s. de fVettc
br. 4, 136. 137).
nr. 171—173 befinden sieh in der bibL xu fFolfenbiUiel, letztere schrift
auch in der meinigen.
174. (Sine fxtß \ btgl, SRavt Ln* 1 M man ftn" | ber pvc ^^n* | (en
^Itot i fofle. I 9BittembcV0. | «D2!I)XXX. (einßssung wie nr. i69). am ende:
<9ebnt(tt jn Stttcm^ | bttin^ mM \ ten^
SVi hg. {sig. %—% $ 2 bl.), die S letzten seifen leer, hl «i» bis WiY"
steht die dedication an Lazarus Spengler, welchem L. die schri/l imfer dem
24. nug. zusendt f < fir U'ciii' hr. 4, 139): hierauf folgt die 4 seilen lange Zu-
schrift an alle „pfarlierni vnd predi^rf^r, die Ohriatom mit trewen meine»'*.
auf hl. JÖiii' beginnt der sermnn seihst.
diese misgabe besitze ich seihst.
1 75. tf in Sib* I bctruft { Dem \ ^^qcux. | l'?art. l^nt^r. | Sittcmberfl. |
1530. {in der hei nr. 148 hesehriehenen einfasstmg). am ende: (SkbtlMft
6 hg. (sig. ^— t^), das letzte bktit leer, auszer dieser ausgäbe gibt es
auch noch eine von Hans tufft gedruckte ^ wovon mir aber mir der letzte
bogen (bg. %) zu gesieht gekommen ist
diese schrift befand sich unter der presse den 20. Juli 1530 | {vgl. de
IVette br. 4, 104).
176. ®0Q Uli I 3<^tüffeln | Ü)?art. Öut^cr. | «Bittcmberö- | aOtDXXX. (*-m-
fassung wie nr. 120). am ende: (i$ebru(ft iiS^ittembevg | £>ttrc^ ^ufft j
m ü) XXX.
10 hg. (sig. "ä—U), letzte seife leer.
nr. 17.5 und 17G in der univ. hihi, zu Marburg.
177'. A)a ^un-' \ Wni viiö 2tc- | bcn^c^cnb | "^falm. | ?liiv5^iclcgt burt^ \ T>.
Maxt. ViU(i. j M. Ü. XXX. [eifi/ftssu/ig wie ttr. 120). am ende, iä^tüdt
^it I tcmberg but(^ ) Georgen ( iütfm.
bigiiizeo by <^OOg
QUCLLENVERZEICUNIS.
LXIU
«Vs f*d' im- 9—0, $ 2 bL\ dU 3 letztm seitm teer. M, 9ltl* bU Uni)«
9tthi die „ans der wosten am aoonabent naeh Baitholomei. 15d0'' datierte »id-
nmg an den „geBtrengen md ern vhesten Hans von Sternberg ritter/' ilie /b/-
pou/c ist leer.
dieser misgahc des 117. psnims, fvelche sich in der bibl. zu IVolfenbiltlel,
uuch in der meiniijen. ßndi-t. iji^'riq fnlarnde 2v Cohurff, wo sich L. trährend
des reielisliujes zu AniishHr<j (luflneii, (icilnicL l voaus , t on welcher L. iu der
Zuschrift HU Harn von Sfernherg sagt; „ich hab lu^wlicb eiu bucUlin vbor den
Oxry psalm laMim .ausgehen, aber weil da» selbige jnn eil unneraeheiiB so
gns worden, daso mit ebiesn geringen anseheii^ bloa vod naoket ausgangen ist,
lud» iehs widerOmb tob newem Jnn die eaie geatosaen vnd (wie wol mcht viel)
gebessert, damit ee ein wenig bas bekleideti angenemer werden vnd mehr frucht
aebaffen mOcht/'
177". rer Rimbert »nb | licbenje^enbc | "^falnu | «uegclcgt burc^ | D. 9)iart.
ifut^. I ;5in II?. T). i'3ti'. 3ar. am ende stehen z/eei correcturen vnd darunter
die druck er nhiiabe: @cbru(ft ju (SobuTgf buTc^ | ^an« ©fern, l^rn 1530. oar.
'5 bg. {sig. 2t — (*), ietzle seife leer, der tifel hat eine einfasmng , worin
Untat zwei aufrecht siehende löwen ein nappcmchild hallen.
178. Qin (gcnb* | bTieff,oon X>o\mcU | \ä)cn, onb gttrbit* | tc ber 4)ei* | Uflcn. i
S>. ^att 8iit]^r. I SUtembcTg. | M. D. XXX. (emf issung wie nr, 96), am
emk: (Scbr&tt | tmhn^ bimf | Vorfielt 9t^.
4 bg, (siff. H—ÜD)« letztes blatt teer, mf bh i^f nur die druckerangabe.
diesen von L. „ex crcmo octauA septembris 1530" geschriebenen sendbrief
hat We n r e s l a r(s L i n c k herausgegeben.
179*. iikrnivi j nung jum Sacra | mcnt fcoe* fcibo enb j felutö cnicvö 1
^3?fH5?. I m<xxi. l'iitf)fv. ( 3lMmmbci^j. j m. Z. iü. {in dersefhni cmfastfung
me nr. UH). am ende: ^cbnidt »ittcmbcra | buic^ 3ofei5^ tlug. j ÜD.
9 bg. {sig. %~^), die drei letzten seilen leer.
m meiner bibL ztaveUen wurde auch nach der folgenden, in der uni»,
jwK zu Glessen sich findenden ausgäbe v. j\ 1537 citiert:
179. ^ Serpa i nunfl gum ©acta ) ment bcd kibß | onb blutd onjerd I
«a «Kfe: (S^brucft ^öittemberg | burc^ Oofep^ flug. | 1}. m*. Vii.
ft^r. f5/V/. % — 3>, ^0* /er/?/^' blatt leer der titel in einer einfassung mit
der dnhobmg der bundeslade durch David.
' ISO. SXt ^pini I bert Pub eilfftc | ^^falm aii%'' ' (cc^t biirA T^. | OJtavtin
^Ut^r. I SEßUtcuibiv^. | JJi. X. ^dieselbe einfassung nie nr. IGü). mt en-
de: ©ebrudt ya mttmhcx^ \>üXiS) \ 5>anö mi^ Slnno ic | 9)?. 2). XXX.
A bg. (sig» %^^), dße letzte seile leer, in meiner eignen bibl,
diese auslegung des iU. psaHms dedicierte Z. „dem gestrengen vnd vhesten
Caspar von Kokeritz zum Sees.'' die dedtcation, welche den ersten bogen ßlUtt
ist datiert: ju SBittcmbcrg ÜJJoiUag nac^ «at^atine. !D. XXX.
m\ tS^ I fac^. I moxL Lut^. | XBittembetg. | m, XXX. («in-
LUV QUELLENVEBZEICRNIS.
fassutig wie nr, 138), am endei (Üktnutt fS^HUmbn%, \ bun^ {Kin< Lufft
■ SW. T^. XXX.
i(> ////. (,v//7. ^^l— M», /('fzh's hlatt leer, diese (n/st/ahc besitze ich sefhsf.
diese sehr iß L.'s t-r schien später nochmals mü einer schrift J 0 h. B u g c a-
hagens zusmnmm unter dem fifcl:
18l^ 35oii cVi.iad^n. | X. i^iaU. j ^uti?. | 3tcnt. | ©om (S^cbrud^ | imid i^ö'
lauffen | 3). 3o^an ©u^en^a- 1 gen ferner, an Königli(^e | ÜRaieftat Dcnnc»= \
wtttUn tc I Pe arbore eensan- 1 gukdtaH» et affhUtati», tiue de gradi- 1 6m#. f
PM/t>»pi Mekaühenit. (eich \ V^üaBübtx^ \ %,WM, Wt. t>. XL. am ende; Mmdl
itt SUtentberg, burc^ 3ofcp^ ftCug. | m. ®. XXXX.
2/ bg, isig, tt^I/ Z.'« dbhandlnng reicht bis bi* 3RüiA ^ der mhf*
bibl. zu Marburg.
182. l^oit ct^o I iti't At-'^i'd^tiflffit. I <5tn Sermon. 1 JJtart. Lut^. | ^ßittembevg. i
"Üi. T). XXX. {einfassmg wie nr. 138). am enäe: (^trutit ^tt Sittembecfl^ 1
burd? |)aii0 t\i\\t
3 bg. (sig. % — Ii), k-lzte seife leer.
183. LXXXU. 1 ^falm, Slud- j actcgt. j aRort. Lut^r. | ffiittcmbcta. ,
MOXXX. {titekinfastutng nne nr. i€S), am ende: fScbtiKtt Sittemfectg bim^
Wkl W^tiias^ I a» !D XXX.
8 bg. {sig, 9^$), leutes biatt leer.
184. I)ad @ifbcn)e^ | ^nb (Sa^ttei | 3o^nnid, l ton bm geBp- | te (i^rifti. I
©eprcbigt tnb auögelcflt | burc^ t).ÜKaT. mffcx | SiitembctA. ' T>. a», XXX.
Ol» m«/^': Cftcbni(ft ',u '^Btttnnbcrc^ f biirrf? ^an« ^Dcict. ^litiio. :c. | 3J?. T». IIX".
//y. {sig. "-ä Z. 2 :^ ///-s /elzle seife leer, der titel steht in der-
selben einfassung nie nr. KU), nuf der riuLseile des titels L.'s „vorrhed»*.'*
woraus sich ergibt, dmz nicht L. seihst, sondern C. Cr eutziyer der herutia-
geber dieser predigten ist.
die nr. 183 und 184 sind in meiner eignen bibl.
185. !Der Wiibrc* \ loitffet lere »8 g^m^ | iti0, au« $et%r f^fft tmbbct«* [
legt, mt emev f(^itnt S$ombe, | aRavtim Lutl^. | Psam. LXin. j @te ccttd^tm
fi^Id^U. . . I »nb alle menf<^n eif^taden. | Sittembcrg. | M D XXX {tueiein-
fassimg: Johannes eiithamptmg), am ende: ^bnt(ft Sittem^vg butt^ | 9hfle(
@(^irlenfe. | a)J!rxxx.
2^V« bg. {fig. leUtes blali letr. Us vorrede steht bl. Äij* bis
186. ettli(^c offentUd^c ( not brieffe. | ÜRortini Lut^r« \ iln btn Äurfürften
Öranbenburg ' *•
)tt Omit I bcnlbuTg. 1 %n bk ^ifc^offc ^auelbcrg . %n bie Stitterfd^fft ber
3Ra«t I Sil ffat^vuta|>onittnfl€. | Sittemberg. | 9R!3DXXX. <im «lul«: iSebnuft
In föittembers, | 9lt<te( ®(^iT(en|.
6 bl
nr, 185 u. 186 in der k. bibl. zu Berlin,
QUfiLL£NVGRZElGUNlS.
1531.
187. ^Okmiutge f !0. SRortini ^ | t^cr, feine | Mm txtüt* | \
WMbtx%. I t53i. {einfassnng wie nr. 120). am endet (^cbnidtt QMttent^
6ct0 I JDutd^ fKin« igufft | S)^. !£>. XXXL {äanmier noch ehe kleine verzie-
rmg).
S hg. {sig. §( — .Y)i, ilk letzte seile leer.
in flcr miir. })ihl. zu iiit'szm. auch m der mtir. hihi, zu Martmrgf deren
cjcempiar aber unf dein titelhlatt die jähr zahl VJ'il hat.
ISS. "^luf taiJ '-ba^ i meint ÄciffTltc^ (iWct, | Sluö.^aiivjcu jin 1531 iarc, nad? Dem
»fu^taöc I te«1530.iar«. | (SJlofa, | D. aKart. Lutger«. | ©ittembcTg. | DÜ}iXXXI.
(tief), am ende: ^^Mt )U fötttentBerg burc^ | Wkl ®^trM}.
7 bg. (nff. K— letzte seite leer, die titeleinfiissitnif wie w* 185.
nr. 187 it. 188 mduen vor dem 16, e^nil 1531 erschienen sein (vgl. de
ifette hr. 4; 23H).
ISO. ^Btbtcr I ton ^JJ?inid)lcr | '5U X)re[en [ c^ebrncft. ( ".^J^art. Vittficr. f Stttcm»
betA. { 1531. am aide: (^Drudt ^OiHttembecg j £ittid^ tufft. \ ""M. <D.
'i^ji l)*J' K^ig' 'il— X)). der lUel steht in einem In dz schnitt, worin unten
unter einer Wölbung ein löwe liegt. — diese scUrifl musz vor dem 8. mai 1531
erschienen sein {vgl, de Welte hr. 4, 252).
nr. 188 u, 189 besitze ich selbst.
190. Cnse |>0(l^ | yat i^iebigt^tBet | ben f^mnl^ pm | ent om. ifiijl. iSa« |
Ijilel. I (^^jrebtget bttnl^ 3). | 2Rar. Ünt^x. \ ©ittcmbctg | l. 5. 3. 1. (einfdssung
wie nr. 160). am ende: O^Tttift (tt Stttcmbecg \ :llkt« ^. Wl
XXXI.
.3 hg. {sig. a — c), die letzte seile leer,
in der univ. hibl. zu Gieszen.
191'. (Sin ^rc | biflt oon bcn | ^Sngdn. | »Jart. Vutf). | Sittcmbcr^v | 1031.
t tilelein/ussung wie nr. 120). (un ende: (S^biuitt Ü3ittemberg | burc^ ^anÄ
t'ufft. 1 M *Jb XXXL
I91^ €iit ^ I btflt »9tt ben | (Sttgelit. | 3Rait 8ut$. | 8Htteinlc<a. | 1535.
{ehtftis.omg ?rie nr. 120). am ende: ®ebnt^ |u ilBitteinfietg | binni^l^n« Sufft |
» SD. XXXV.
2V-2 bg. tffig. (5. i,f,),
192. (^n »Sermon | i^bcv taö ciumgdion, | 3o^nni« am. fj:. 5Scn | ^Jlatio
üWagbalcna, ( @p man lieiet am | Cftermit* | md}. \ 7>. '»Slaxt Vut6. | ilMttem*
bexp,. I XXXl. {in ein/assung). <un aide: Ü^btucft ju Jföittcmbcrö | cuid) ^eor*
gtn
3 hg. {sig. 31—^), ktzte seite leer.
nr. i9P und 192 finden sieh in der herz, bibl. zu Gotha.
193. CBn @et» | mon mx (Eteul} | tmb (eiben, «i^ une man m boveln 1
"Dm WMtriMk. I
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UXVl
gUELLEiNVEIlÄKlCHMS.
fc^ideit fot. ( 5IRort. mi). | Sittcmbcrg. | 1531. ieinfnssung wie nr,
nm ende: ©cbrürft ju ©ittembcrg | !£utc^ $)an« $ufft ) SK. 3). XXXL
.? (*/^. 31— G). '■//V '/'■''/■ telzti'ii sei ff» fi'fr.
194. X)cr ! -lliifcvove, tcutidi aue | gelegt, i:urri) 3)?. (Jaitt'i [ um
btum. j SDJit emcr i^cnctc | lluirt. LiithcT. | iiMttnnl'era. ( 90^ X) XXXl. \iiielein-
fnssimg mit ihr mth'tuphi.x! Johannes des taufen:), am ende: ©Cbtudt
iß>ittembcrg i t'md» Oitcfcl ^(l>u> , lentj.
il'ii hg. ist ff. 'ä—m, 2 2 bl), die letzte teite leer, hl. Iii* bis m\*
enthalten (He „yonho^e** L**,
nr. m u, 194 «nd in der hibl zu fVolfenhmel.
195. iStn Sermon | »oit ber (Sbrlft | ßc^cn ^tc^, bimi^ | lüe^tum
C^Yofner i^on | (EoIt>i^ auff bcm 6c^(od ju | ^efben jnn Ü}2et)feit, gf^nr^gt. | ü)ht
einet torrcbe | ^»Kirt. ?ittf>cr. | SittembetiV | 1531. {emfassung me nr, 13%),
am ende: (»ctrucft SBittcinberA burc!^ ipanö Viifft.
i.j hg. \sig. %-~^}, /ffzfc seile leer, die rorrr//r /,. .<: s/i'/ii luif thi/i 2
und 3. blatte des ersten buyen.^ {%), Slitij ein kert.s hind. üö' mriintn he-
gbmt auf dem 5. blatte welches nochmals mit % sif/nitTt ist.
196. €tit Sermon } »wn ^oAtoirb^en | t^eiligen Socromcnt, | be« leiM onb
Uui& I (E^riftu nixö) ^He|tunt | (^rofner Don (&»lti% aitff beut ^ 1 lod jDrcfben
tntt SDZeiffen | gf^nrabiet | 9Rtt etnct »ovr^e | SDtott. ^hi^CT. | «Bttemk^ ( M. D-
XXXI. {einpismng wie nr. 189), am endet (&ehmät )tt ffiittmiBerg | hia6f
$an« Sitfft I J}^ t>. XXXI.
^ (sig. St— |)).
m «fer />/7*/. zu Gotha.
197. Si?to l^ii iSfe« ) fa*cn, tnb jnn Den | feilen, h ber* | ^►altfn
trafen, n.nl) b\H j liefen biUicben iRecbten, i (Sbrtftcnltcb i^an^ | cdn fe^. | Jct^an-
iöventiuö. | l'Jiit einer üßorr^^ebc j lüton. vut^Knd. ieinfnssung nie nr. ißO).
am ende: <Se1>rS(ft )U l^SHttcnt)* | Berg biirt^ Jorgen | d^^otv. I 3)2. T), XXXi.
^V* i — 3f & ^ '^^^^ vorrede bl, %Sc(
hie Wi\
nr, 19$ u. 197 in der k. bibL zu Berlin,
1532.
11>^. X\t 'l^re^Jljieten | aüc Ä::€iiM'cb. | T. ^J^art. 9nt6. | 3«ittcmborNV | iäi. T^.
XXXII. am emlei ®cbrucft ju sSßittembcrg bnrd? \ ^an« \!unt, Jm jar. j il)?.
!D. XXXII.
die genauere bescHreibunff dieter au.<!gabe, welche ich aus der Mbl. des
herm pro f. Heppe vor mir habe, siehe Panzer eniwurf mn/or vollständigen
geschichte etc. s, 239 f,
diese erste ausgäbe der praphcten befand sieh den 18. nct, 1531 bereits
unter der presse {vgl, de Wette br. 4, 311),
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Ql'ELLEiNVEBZEICHNIS.
^utvn
199. !S)ad funf^ | % @(^te tonb | ©irtenb, (Sa)»tt«I @. | Ütßott^i, m^Ai^t •
tn^ ou^dcgt I biitc^ I T>. iKRott V'ut^r. | Sittcmberq. | 1532. HHeieinfassung .
wie nr, i48). am ende: ^cbrudt )U iSMttembera | ;)ofe^^ fiiug. | S). 3PPgu
(daninler noch fünf correcturen .
60\i hg. {sig. ?l— Bf ft— Jr öa— 00 2 bl.h letzte seite leer, Sliji' bis
iiij* */<fÄ/ L.'s „vorrhf'de".
in der WolfeHhülieler bibf. *
200. Der CXLVII. | 'ßialm , t*auDa 3c | tuialeuu ilud* | ö^^iv^t Mird^ j 5:;.
IMart ^ut^cT. | IQMttem&crg. j ^. XXXII. {hu denelben einfaumg wie nr.
160). am ende: <SebtU(It jtt SBittmberg | tuscdf $Nmd iDCt«. | SR. X). XXXU.
6 b(f. {sig, letzte» hlatt leer, die rückseife des lilelblaUes enthält
die tvidmmg an Hans Löser erbmarschalok za SachaeD» datiert: „sonnabont nach
Lteie obgleich ende des Jahres 15'it gesehrieben, gieng diese psal-
merümkffUing doch erst im Januar iö32 durch den druck am {vgl, Jen. St
46V' \.
in meiner eignen bibl.
201. Der I cien, fo man iiait | tct SWeffc fvrtdüt cbcv i bac< i^clcf, au^
fccm 1 ticrfccn buti^c iDioji, | am. üj. iSa^. ^^u«k j gelegt hlxö) \ Z. xKaxt. Lut^. i
Qitttmbetg. ] MDXXXII. (einfassung wie nr. i63u am ende: (Sebrtuft WrU
2 hg. {%, fb) letzte seite leer.
in der landesbibl. zu Cassel.
202. ßin ©rieft ! ^Slaxt. Lut^cvä, i^on | bcn Sc&lciAern öitb 2öin* | (tet*
picttgern. | ©ittcmbeni. | '31 D XXXII. (m rfm holzsclmiii . ur'rher die ent-
hmpiung Johannes des täufers äarsielU). am ende: i^tixüdl Sittemberg .
fcurd> Stiefel S rf?iv* 1 lent.
3 A^. äl— t5 i, die o ietzten sciten leer, dieser hrief ist Eberhard von
der Tanneu amptman zu Wartburg zugeschrieben.
in meiner bibL
203. Sin bell ^buxdf I ku(!^tigcit ^oc^^cbor ] nen dürften Dnb $»ernt, fymt
Kbml^tai, iD{arfl0taffen |u | ^anbctibutg, inn $tcii | flen tc ^er^jog^n tc i (S\n
Benbbrieff ^oct | SRaTt Lut^f. SMb* | ber fttluj^c mtkn^ | geifter. | ^eSUtemberg. !
I^?X)XXXII. (in derselben einfassung wie nr. 202). am ende: (Scbifidt }U
^k^toembcrg | burcb ^ttfcl «Scfair» | Icntj.
2 hg. (sig. % ^Ö), /e/«/t? Seite leer, auf der vorletzten seile steht nur die
druckerini/jnbe.
in der bibl. zu Wolf< nl>iittel.
■ 204. 3»o ^rcbtflt i>bcr £)cr I Lctcbc iX'öi iiniiui , |icu .v^cti^ug v'^C- \ .^ilOio
ju I ^at^i'jcn. I D. iDhrt Lutger« | ©tttcmBcvö. | MDXXXII. (dieselbe einfas _
Mtg wie nr. 202), am ende: (Scbnicft ^tttcmbcrg, burc^ j Wlti ^öfitUnl^^
m im I aiJDxxxn.
^ bg. (sig. %—^), dos letzte blatt leer.
landesbibl. zu Cassel.
2o5. Söic baö I J?nb iiua>-jcliiMi rccbt f^vüitb | lic^ juontcridboibcn finb. '<
mvct. ^ut^tö 1 {»rebigt. i 3tein, ^tfx.\m^ onb | fein ^tfuigicid^ [c^, M ;
r
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Lzvm
QUELLERVEBZ^CÜNIS.
bei ftr\ 160 beschrichcitcn i'ifi/'asmng). tun eiulei Ü^bltuÜ ^ j£i^ittemberg | burc^
5)anö T': XXXI I.
SKt by. (sig. %—X)f ^ hi.),jUe letzle Seite ker.
univ. bibl. zu Marbwy.
206. CHn I lU^ 1)Xf!Hgt oon 1 Der juhiiifft (E^rifti, tMib j ben borge^ntocn
^eui^n I be« 3fitieftett togf. 1 1b* Wbsxt Lut^. | fflitifmfectfl. | 1532. ißmfiutma
wie w. iaOf, am ende: UScbnuft )u Sittemberfl | butd^ f)an« ^uffi, | fD^. t).
4 bg. {sig. ^—3)), /e/z/e «f<V<f /eer,
herx, bibl. zu U^oifenbüttel,
1533.
207. 't)a5 Sed)[lc 1 i^ap'M tov Crptftel | *JJauli an Die (jpl^c^ | fcr, ßcn tcx
berq. I M. D. XXXHl. «/« e«r/t'; (^ccriicft ju tiJittcmbfrs burc^ | Georgen di^^to.
1533.
i<> fr^. (W^. 9—^. <fi> /e/zre «e/fe /«r. der titel ttehi in einem hoiz-
schnitt: Simson zerreiszt den löwen.
in der wm, bibh zu ßieszen.
in der Jen. ausg. der deutschen schriflen L.*s 6, ÖOS^ werden diete pre~
digtai ins Jahr 1532 gesetzt.
20S. i^crantivor | tuiui bor auffgetc^tcn ' 'Jliifftitr, ihmi Syx\^i'^^ ' (^Vorc\cn,
(SanH)t ei' | nem Iroftbrioff an ric (ibri ( ften, dou ibin VcivtuA I iMiic^ülci^
wrtac^t. I gWart. Lutger ; JWittcmbetfl. | MDXXXllI. i nufrissung u ic tir. 202).
am aidf. (s^cbrürft ju ©ütcmbcTfl | burc^ ^Jiicfcl (Sd;ir^ | Icn^^.
8 by. {wovon der erste bogen mit f, die sieben folgenden mit (ä sig-
nierl sind), die letzte seite ist leer,
in der k. bibh zu Berlin, auch in der minigen,
209. T)k Keine | Wmmt auff | ^ i^mstn | ite^efM iMf, \ ^wtotiOlaxl \
£ut^cr. I Sittcmbctrt. (dieser titel in derselben einfass>rn<j wie nr. i89u am
ende: (iVbvucft Sittcmbcrfl. | bur(^ ^wn« Ifufft. | I). XXXIU.
7» 2 bg. {sig. (V» nur 2 bl.), das letzte blatt ist leer.
ein e.rrmplftr ftieser srbri/t besitzt die univ. bibl. zu Marhitrtj.
210. Summa j beö librtftiicbeu | tebcn^5, auö S. ^aulo. | 1. Ximot^. 1. | ^Im*
lid^ gc|)rebigt | burd) ] T. JJuut. Vut^). i iinttcmbcrfl. | 1533. {einfassung wie nr,
t48u (tm ende: ©ebvudt ÜiJittemberg | Duvd/ flug. l ANNO. M. D. XXXin.
€ bg. [Sig. Sl— g). WolfenbOttOer bibl.
211. «tlu^e I f(^9ne ^rcbig^ | tm, 9nd ber erftcn | (Sp\\iä ®. ^ | ^niti«. 1
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QIEIXENYERZEICUMS.
LZfX
Son ber Stcbe. f ^. aßatt. iBut^. | M. D. XXXUI. {einfasswng wie nr. 148).
am ende*, ^i&mät )tt 93ttteinb««fl | buv^ Oofeip^ fidtg.
ii 9(— 8). die prediiften sehlieszm auf bl. Sti^ bl, en/Aä//
w«r flie angäbe des druekortes und druckars, die übrigen selten sind k'er.
der heruusgeber dieser predigten ist Caspar Creutziger, welcher sie
„dein orbam vnd fnrsicli(i;j:('ii rircj^on*» Herndt ratlierru za Uörlits" widmete,
die prima Mmj 1j:^:s f/alirrtc iiuliitunf/ sli'ht hl.
heßndt l sic/i in der /(tndeabibl. zu Ciissei.
212. 5i?cu I ü^rifto eine ^re^^ | bi{\t, D. a)iart, . t'ut^rö, ju $>ofc
Xoigm ge))TC« I bigt. | SUtembetg. i MDXXXUI (m dem nr, lß3 beschriebenen
hoizschnitth am ende eine ewreetur und darunter: ®ebrudt }tt iE^itteintorg |
lam^ mü Bäj^ \ lettl». | fDia)XZXm.
iOt/s bg. {tig. H— 2 M.)» letzte seite leer,
hibL ZU Gieszen.
213*. SScT! U)in* I (felmeffe onb | ^Jfaffen ©ei^e. | S). 3)Javt. Lutger. '
©itterabcrg | DMXXXIII. {einfaumyuj nie nr. 202), am ende: (^Tiutt
aßittcmbfTii I burd> ^dü ^c^ir» | leu^. | m T XXXUI.
/y//. (A///. Ä— O), /e/z/« ^^<7^ /«?tr, an/ der vorletzten seile nur die
druckerangube. •
in einem briefe 9, 17, dec. 1533 an Hausmann (de Wette br. 4, 494) er^
mähni L, diese sehrift ai$ neu erschienen,
neben diesar ausgäbe, welche ich selbst besitze, ist noch folgende
benutzt:
21 3''. Sßon ber 31Mn* | delmcffc i>nb | pfaffcn n>ci^ | D. Wart. Lutger, j
^ittembetd. | MDXXXIUL am ende: (^rfltft £$ittrmk(0 I bim^^Jütfel B^ix* \
len«. I m. T. xxxmi.
boi/ftiziihl und titeleinfasstmg (junz nif nr. 2f.H*.
214. ^iii bricu I an bie ju | övandiovt i am 'JJicnn. | Watt l'u* | tbcx.
iLniumKrg. \ M. Li. XX.XIll. (die einfassung wie.nr. 138), am ende: ^cbrucft
lu Mticnibcrg | burd^ |>aH« Vufft. j Wi. 2). XXXUII.
4\i bg. {sig. iD ^ bl,), die letzte seite leer, auf der vorletzten
seife nur die druekerangabe,
dieser brief ist datiert i zu Weimar am sontag assumpäoms Marie SDL
in der hihi, zu Gotha.
215. (S'xm %^xc^ I bi^t, 5Bom m* | tcrcn ®dmf. l^ucc. jrö. | 3). SDiavt. Vutl;.
3u :4^itiembcvc\, für | bem (i^urfurftcii ju | ©ad^fcn, ^rjog 3o* | tyribrid)
2C. I geprebtgt. | M. D. XXXUI. a/n aide: (^bvudt Sitt<;mbcrg, buvc^ :pau<>
^fft I M. D. XXXllI.
6 /^j^. (sig. K — letzte seite leer, der tit^ dieser predigt hat eine holz*
sehnittehißssung, in deren unterm theile Jesus, ein lamm auf den schultern
tragend, UehL auszerdem enthält dieser hohschnitt noch 5 von kränzen um-
schloszene wappen: oben links die weisze rose mit dem kreuz im herzen und
darüber die buchsfaben ML {Martin Luther)^ rechts die um das kreuz gewun-
1
LXX ' Ol KLl-KNVtHZEICHMS.
dene sehlange, doHlber PM {Fhtfipp Melanchthan), im rechten seitentheile eine
harfe und darüber die huchsiaben I.B (.f<>hn,tn niißenhagen\, im linken: Jih
tKis wird von einem fisch versch/nngen, darüber \.\ {Justus Jomis), unteti die
taube mit dem oelzweig der arche zufliegend und darüber C.C {Caspar Creu-
ziger).
in fJrr univ. bibl. zu Gieszen.
2lo. :>icc^c)ci^iit bc« glau | htm: Icr t;icn|"t ünt» | vScvcmcauu, ber 45vuDeT
}n I i^c^cmcn oitt 3)2c^Ten, ] »dd^e Don ctltdbcn ^id ar« | ten , onb Mit ettii^
Ü^tben jer genant | toerbcn. | ®ain|)t einer nüt^Uc^n t^en^cbc | !Doct. 9Ratt Lut^. \
!i)cn seijpt bem|>ffet nid^t, bte »etffa^mg | toerad^tet ittd^i, prüfet a^t attc«, Dnb =
toad gute (eiltet. \. X^falo- | Stttcmbcrg. | Wi, ^. Hatü). am ende: ®ebTiictt
}tt SSittemkrg I burd? .pan? Viifft. 1 'JJi. X^. XHiii.
i {sig. M bl.), letzte Seite leer, l/s vorrede steht öl
Slij* bin Slüij*, ffic fnfficnffe sfite ist leer.
in der k. bibl. zu Berlin.
217. i^ctt ^Itmcteti I AJb:it, (5^n S:rinpit, I (Safpcrd ^kx iz. mit
D. iUuiu. Lutt^eiö I l^orrctc. [ Sittcmkvg. üJfi XXXIll. \einfajisnng nie )ir»
202h om ende: (^brudt ^Utemkrg | butc^ ^c^ir- | leii^.
^ bg. (sig, 9—% ög. % 6 bl, 3 i bl), die leUte seite leer, cüe vorrede
L,*s Sieht bl. mi und «nj.
218. i^cn biMU falf* 1 en blut iMib 3l6gott im 1 Zifum ju ®(^»erin. | iDKt
einer jc^ijncn l'orrcbc ( D. >D?art. Loit^. | X)»rc^ '^l. (Sflibium t5abntm. | Sittcm^
bctij. I IDijDiXl'iil. i'firsrlhr i'/iipis\<t)/nr/ trie vorher nr. 2i7\. am ende: &e*
örutft lü ^li^ittombcryi \ oimt Otufcl 2Ativ loiin. I ^X^-XXXIII. ixirl)
7 bg. {sig. 31 — C^S . /ri:fr sriir /rer. L.s vorrede auf hl. "Kxy bis ^iii".
219. Sibbcr baei IC' j ftcv iMib liiocn biiM'xn ! '?l\iricoli" ^i^lm ii, genant Qftcoxc^ '
'Mt^cl ilntmxi, 43aUl^a^ 1 i\ax :KaiDa ^.iav^cvv ju i Jpivöfao. j t^errebe 2). iüfar*
tini I Lut^cri. ) iBittembetQ. i))ttiXXXlII. [titeleinfassteng wie vorher), am en-
de: Gcbnnft }u 98tttembevg | bjirc^ mdd Bdjüt' | ten«.
6 bg. {sig. %^^), letzte seite leer. L:s vorrede sieht flti* bis W\\\
die nr. 217 — 2i9 befin/len sich in der kirchenbibl. zu Frankenberg.
220\ (5ataIo^ | guö ober die^ | gifter aller ©lieber | tonb fc^rifftcn, 5). | üRart
^ut^. turc^ 1 in au^lanen, öpiu | iar M. D. XVUl. bi« \n^. XXXlll. ^^SIM cinnr
$or« 1 r^ebc. | Sittemberg. im einfassung). am ende: <^V^bruc(t^ Sittemberg, ^
bur(^> ^vinc viifjt. M D. XXXilT.
in octav. 2 htj. iÖ), lefzfe scifr leer. L. s vorrede sieht hl. — 5lüi*»
hierauf folgen SUiij* -216" <//t' latemisehen schri/ten, mit bl. Üi*^' beginnt die
Verzeichnung der y^dendsclten bucher d. Martini Luther^', welche m folgende
ntbriken gebrachi nnd: i) auslegungen, 2) sermone, S) bucher und ver-
mane büeher^', 4) vermanungen, 5) verdeudschte ffüeher {der h. schrift\ 6}
vorreden a»tff,/rembde buchUn**, 7) sireitbücher, 8) sendbriefCy 9) nachgeschrien
bene serman und auslegung zu Wittemberg gedruckt.
dieser cataloy ist nichts weiter als eine erweiterung des bereits 1528 ge^
druckten Verzeichnisses der bis dahin erschienenen sehrißen L.'s, betitelt'.
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Qt ELLEN VKKZEiGiINLS.
LXXl
I bim^ 1^ aii«g^(affcn | $3om dar ^. itrit}. Bt« ^nS ad^ Mb
oc^iJ, /elzte seife leer.
nr. 220* findet sich in der groszherz. bihi, zu Wemar, nr, 220^ m der
Wolfmlnuieier bibl.
1534.
Iii. crin brieff [ X. JJiari. >iüti). | l>cu ftniicm j iöiuü Dev ::ü>indel | iue)jen,
an einen ] guten freunt). j SKttemberg. | M. D. XXXIIII, (einfassung wie nr.
Siö). am ende: O^brudt )U ^iUmhet^ tvtx6 ^pviitd \>ufft. | ü)}. X). XXXlilL
J ft^. (sig* ^—4), letzte Seite her.
222. "l^a LXV | «ßfatm, bim^ | D. ÜRart. «ut^. | p JDeffa», für be« | Pr*
fun }u ^ii^alt I gcpretiigt. | 1. 5. 3. 1. (tiieieinfimung wie nr. tiO). am ende
(Irtrucft ju 2Bit' I tembcrg tuvd? 1 (S^orgcn | ?R^anj.
«Vi 9J 3, ^Z), /^^"/'' nette leer, auf bL tlij* steht L.'s
kurze „vorrhedc", ^ij** tmä Vüiji' der pstihn.
223. Der \ CI. ^^jalin, 1 J)urc^ | D. iUfav. ^'utt;. | ^2lue.^cU\^t. ( Sirtembcv.^. ;
M. D. XX XI III. {die ein fassang wie tu: 215). am ende: ^cbnirft ^Mittcm*
trrs, I burc^ :pan^ l'ufft. | 9ß. XXXV.
i9 («t^. %--^)> imte seile leer.
nr. 222 u. 2dd /fiutoi sieh in der landesbibl zu Cassel.
224. S)fl« XV. 1 eq)itot ber | ©Pften Cpiftcf. S 5tn He ^ovititb.r. i
3^on ber •^iuncrftc* j ^ung ber tobten, j ®c^rebigt onb audgetcgt butd^ | T). 4Äar.
Vm^. I SBittemberg I M. n. XXXIIII. {gleiche einfnssunn mit nr. 2if>). am
nide: ©ctnictt yt wittcwbctg ( buvc^ OoK^)^ «lug. | M. 2). Jb'3li3^;30i)^. idarunUr
weh > correcturen).
S6 hg. die rvckseite des tUelbUmcs und die nüchslfoigviidc acite eulhniien
de» herausgehers {Caspar Creutziyer) dedication an. den kur/iirslen van
Sachsen, Johann fi-ieärieh. auf dm folgenden 5 selten dieses ersten nicht
signierten bogens sieht die übers^zmg von i Cor. 15, die folgenden mit 91 —
a m (( nur 2 hl.) signierten bogen enthalten die auslegung mit vorange'
stellter vorrede, die auslegtmg endigt auf bl. mnji''.
in der univ. bihl. zu Mt/rburg.
22.1. (5in ScTTTicn I ober bciö (5iiaiui:lton ' 5n?arci am lij. Üa)). ,ju \ SBittcnt*
2ad?* \ jcn H'. I X). a)iart. LutlHn- | ihJittcmbcr^v t 1534. \enifn.ssuiuj nie iu\
202). nm ende: (^'ebrugt [sie!) jU Sittcmbcrg buvav | 9ii(fel 5d?irlen^ l 1534.
4 by. {sig. i)), seile leer.
f^'ifenbmteler bibi.
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yiiLLLLiNVEUZtiICUNIS.
1535.
226. 9$on ber ^fi« | seit Zauffc: [ prebigtcn. | 9ßart $iit$. | SBUtemkis. .
"M* ÜD. X2LXV. (m einftusimg wie nr. 207), am ende: <9ctoVuA )U
Wt^ I temkrg tmä^ | (Seorgen | W^m,
iV 1 hfj. der erste mit a signierte bogen enihcUt (tuf dem zweiten bleute
L.'s vorrede, auf dem dritten den text: cuantjeHim Matthei tun \\\ (r. i3 — il);
das 4. ht. fehlt in dem von mir henutztm ci fm/fiar der landeshihl zv Cassel,
die ffdijenden 13^ i hg., welche die predigten enthaUeHt sind mit wovon
9J nur 2 hl. hat, signiert.
227. Hin 3crmon | 35on bcui ^eubtman [ ju Cojjernauui, 1 iUiauV- inij. | T).
MkL ^ut^cr. I M. D. XXXV. [einfauung wie nr. 207 \. am ende: (^ebvuift
}tt SHt* I tanbng burc^ | (Georgen 9^^.
S bg. (sig, dat letzte blatt leer,
2->S'. (Sin 3ermon auff | IDtatt^ jf|ti. 8om | itn0groffc(>cn. [ ^. IDtavt
t^. I StttembcTg. i M. D. XXXV. am ende: ®^xudt |tt iS^itteitberg. | twtä^
^\tpi) ^lug. 1 Sinne. | M. D. XXXV.
4'/2 bg. (sig. "iH — (5 2 bi). der titfl hat keine änfassmg,
nr, 227 u. tu der univ. hihi, zu Cicszen.
228''. (5in ^Scr | mon iiuff ajiat | ti^d ^pj. i^om ^in«= j rtVoifAcn. l 2). ÜÄat*
tini i ^utl^cr. | SöittcmbCTö. I M. D. XXXV. {tuclänfusuny wie nr. 138), am
ende: O^btuift p fölttenBcrg. | burd) 3o)>^ fing. | ^nno. | M. D. XXXV.
S bg, {sig, die zwei letzten blätter sind teer,
229. 3100 ipm* I bigt, eine oim bef | l^rtgeti ^Dvetfattiatnt, | iDie mhet, oon
bem ) grcffcn abenb^ | mal. | ^T). 3Rart. Sut^. | 1535. (</^<; einfassung wie nr,
i79^). am ende: ^cbnidt aMttembctg ) bttt«^ 3of<)^ 1^ ) 1535.
7 bg, (si;/. ?t— (^M, frf:'rs- }.hiti Ifer.
230. tfin CSlniflli | cl)cr id^öua' troü iitn 1 aücvlei; Icifcn iMit trübiat,
Dem I ^äc^tcn Ciap. \\\\\ Oiömoiii, )am^)t | ber au^ilcgung beö üuaagclioii auji ( bcn
IHctbcn eoutaö riacV iiinitatiö, ge^rcbigt | burd) | SDiort. l'nt^. ! Stnno. 1 '»35. ;
^HHttembevg. {die einfassung ist ein holzschuiu, welcher unten den kämpf Da-
vids und Goliaths darstelU), am ende: @ebcudt Sittcmberg | burc^ (Georgen
9 bg, (sig. 9C— 3), die drei letzten seifen leer.
nr. 229 x. 230 in der bibl. zu ffo Ifenbüttel.
231. ®n cinfe^ | % »orife | 35ctcn^ fwv | einen fluten freunb | a)Mrt.
Vnt^cT. I \^y^'y \chipissnng wie nr. 2iö). am ende: i^tudt i^SSUtembetg |
burd; viint. i X?. XXXV.
4 hg. isif/. ?I D), letzte Seite leer, die sr/irift beginnt mit der ijU^er-
schri/l: wie man beten &ol für meister Peter Balbirer.
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QUGLLfiNVmEiCUNlS. LXXin
23*2. (Sine ik^ai^afl* | tigc ^ftoiHa a^'jc^e* | \)in ^^tasfait, am abciit '
ferr 0im(^^Ti|ti, jm j MDXXXnu jove. { einet Wntn S3oTTebc, | iD^art.
Lutger 1 i^emA IStttemkrg, | @^iTltn| j 1535 {emfasmng wie nr,
2Vj bff, (tiff, Ä-Mß, 4& Ä bL), letzte seitt leer. L.'s vorrede {widmi^ an
UMms von An^sdorf prediger zu Magdeburg) steht hl. Slij* bU
2:^3. SiL-borto- 1 gunn tcr 'JRüiiftiTi [ fd)cn ncixH-'it Salentinianer iMtr ' rcna>-
ttftcri bcfcnmu^i, an &tc | (i^riftcii ju £iiiabruc|f, | \\\v. ^l'hM^^Un, \ burd) | T. iHv
laniim ^Xcgiiim j ^JJHt einer SJorrebe Doctor j SDiartuii \!ut|^cw. j Sittembcta. Iä35.
\in derselbai t'i)i/'iissH)tg wie nr. 230).
17 hg. {sig. 21 — di), letzte seite leer, die vorrede L.'s bl. Slij' bis Sliiij'",
234. ^ff«bte 92eiK jqt* i tung von äRünftev | URaftuii igut^er ] '3ot>
r^f. I IBtanbcvfl. | H. D. XXXV.
1 hl, beffintu mf der rückmte des Htelbtaites.
235. I5tli4ie Ärtitfel fo | t>on ton %\\>\)[cn i^t neto* | lic^ ivrforfitt imb bd^
lidj I öcr^ümet U)it>bcr »nd | J<itt^ri|ic^n. | ^am^t einem ^ticffe, | I). üDkrt
F utb ; Ii^tttembeT9. ( lö35. am ende: O^bnictt iu ^ittembetg, { Dutc^ Elidel
dc^iikn^, I 1535.
2 hg. i% iÖ), /^-f?/^ seife leer. L.'s hrirf beginnt hl. ^\*.
236. gttliitc ! i>ruc^e J)üc. j iUi\utiiü müKX, mibcr | bad ßonrilium Cbftan*
tifnje, 1 (u»oli fagcu) ^^onftantien* | ]e, ©ittcmberg gc* | fteUet dud d^^alten, j
tNib tto man ) no(^ toit i SOI. 3EnS3. (t» einfiusung). am ende: (Sebnidt
p Ott* I tembina bnn^ | (Kin« Sufft
ocHof, 3 bff' {tagt, %. — ^ die drei iettten seilen leer.
die nr. 231 bis 23S finden sich in der k. hihi, zu Berlin.
2 57. 53cfenbni« ^ia^axi \ Bptn^icx ton ] lanb Ä^n^ici I 8tat)t ähmn»
btrg. I iDiit JBorr^be. | D. OJJart. i^iit^. [ ^ilUttcmbejg. | M. ü. XXXV. am ende:
«jterudt |u iiJittembcrfl burcb 3eic;>l; | s^lug. | M. D. XXXV.
21 1 (aV/;, 'il— (S, iö 2 bL), letzte seite leer.
in tia l irchenbihl. zu Franketiberg.
238. Z^x CIX "^^i'alm | Den« laubcm. | Wm ben iBen^ter | 3uba. | ilJnb
tribet ade, bie 3ub(K «rt | an fic^ ^ben, aU ba ftnb, alte j ^krfolgev onb tRodnt,
1» I bct ^ftud »ort 1 Sbtfgel^t bnr^ | SRatt. ikjut^. | SittomBcig. 1535.
{tiMeinfasstmg wie nr* 2Ü7), am ende: (gktonNft JU fEiittemBecg | ^mdf i&wt*
ß bg» (ßig. ü—^), letztes blati leet\
239. Ä)er XXUI ^\QXm, \ ^u|f an obcnb ober | Itfcb, nacb bem (^ra= 1 tia«,
«iM(9^ I bttnb i X). aOQturt. Lut^. { ®itteihbetg. | MDXXXVI (rin/itssung wie
am ende: <8cM<ft su SOBtttembctg biird^ | €M^itIen|}.
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LXXlT QUELLENV£RZ£1CÜMS.
9 bff, IHff, S— d)r Mite t^te teer,
nr. 2S8 u. 239 in 4er kmäesbibl. zu CaeeeL
240. iDer. f(i|.$fatiii !CamM mi \ bev smtt ter ftinuiie <8otl«9, | titit toen
lüfften^ fin bie 9ie | gentni, ^ant^t etfid^n f<!^« | li^en «itgeiintlmt, fo ftd^
im negft Dor^^ano^nem [ 3avf Inn ter SIefi« | en Begeben ^\Un, auf^^c^ I Icc^t
onb aejc^ricben. I Tnx^ 35. 31mbrofium SWoi» | banum ^at^rx '^u I öieilaiD. | 3Wtt
cir r i>nriotc [ Z. Ü)iartini @itt^. am eiu/e: (^cbtiutt }U Sittembc¥0 | bim^
jpanö ^ufft. I M. D. XXXVI.
24 hff., das 2. und 3. blaff des ersten, unstgn. bogens enthnftm L 's vor-
rede, das 4. hlaft ist leer, die übrigen bogen sind mit 31 — 3 {f^ovoji das letzte
bl. leer) signiert, der tilel siehi m einem hoUschnitl, welcher unteti einen
cia»ienpiekiiden Juden äaretettt.
iibf. zu Berlin,
24K 3100 t ^ec^^eit | ^Kbtfllen [ «Rar. | i SStttembeig. | 1536.
{in der hei nr, 216 beschriebenen exnftmung). am ende: (S^tndt ^ QKttail'
fet9 I l»I«cl^ C)an« Lufft. | m. T^. XXXVI.
7»/i bg. (sig. 21— ® 2 bl.) , letztes blatt leer, die zweite, auf dem
eehiosz Eilenburg gehaltene predigt beginnt bl. mit einer kleinen vorrede.
in der bibi. zu Gotha.
1537.
242. ^ Sflgenb »on j ®. do^anne <&ffx\f* | |oftomo, att bie |)eiltaen | ter
Inn bcm mmetnten | (Sondito )tt Sßontua, j burc!^ JD. 9RaTtL | Vitt^cT gcfanb.
ffitttembevg* | SR. XXXVn. am ende: Mcfiftt }n { tembet^ hmdf ( |>aii«
^ I m. 2). XXXVII.
4 bf/. {siff. 2t— <te» toter« bhut leer.
ffolfenbütteler bibl.
2i;i. (Siner auö ben | ^o^cn 3lrtifclii | be« lUer^etligeften ) ©e^ftlic^cn glau»
bcitö, I genant, I:onatio | Confiaiitini, $)urc^ | D. üKarti. l?u | %r 35erbcufci(^t, ;
irni baö auffgcjc^obcne ! (ieiicilium ton | ÜJiantua. | ©tttemberg. i \f>'M. (einftis-
suiKj : flu f jeder sritc cinf nwlirfnch zusammengescfzfe säule). atn ende:
brütfi 3u ^iMtem 1 berg buni^ ^pand | gufft | 2K. XXXV Ii.
9 d^. (a/^. — j^); au/* (iter fetzten seite steht Lufis drucker zeichen: das
mit 2 sehUmgen ummtndene schiert
244. m\äfe I Mciie do^n* | m» (ufd be« f^tflcit | 3)Ieftem«, oiK bem
ge» I fengntd^ufSoftenl, | Knbte IDä^nnen j flefd^iutoi. | SVHt einer S3on^ebe j l^od.
3Wart. i<ut^e. {einf(i!ismio n-ie nr. 148), am ende: (^ebnuft yn SÖitttmbtx^ \
dof«^^ fiug. t ibtno. I 'S>. mm.
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QU£LLfiNV£RZ£lCUKlS.
ucxv
j>/s bff, (sig. 1—$, a 2 ÖL), letztes bkut leer, die vwrede l/t steht bl
9q* bis itif , sein naehmrt beginnt bf, (Sf.
-245. (Sin H(t (E^Ük^ I (SoitcUütm, für ^miff ^ittu | bett taten }u iSangta
jnn ^o^^Ia« j gonia gehalten, tDi&er t>ie t^oc^ | genante ^eitigtett t>cT |
m Si' I Dertcuffcr. | 3tem ein alt toun» i bctbarlic^c (SVi'c^idjt önt) | auffr^ur, oon
üfnen. fcic (S^rijium j viii 3ürcn »nb :pciben recihon 1 moltcn. Unc t»cn ticlcn | an«
^erIl ivod^en, am nfl^i)lcii ^^lot | »erjcic^ent. | T^mö^ iüi. 3c^anncm sipmeuui, ^farr»
l«r I iU y)cmberg imi y)cffcn , »er^ t^iHiDidu i>nt au^p;oU\^t. | lUht einer 53er«
r^te 1 Z. ÜJiart. «ut^eri. am ende: t^cbructi i:t>ittemberg \ t>üxd) y^i>\Gpi} illug.
m. D. XXXVII.
91/3 f'ff- i^iff' d ^ bL), ktzte Seite teer. l,*s vorrede steht bL
bis iHj^ das 4, blatt dieses ersten bogens ist teer,
246. ^ ^lui^ I aSZanbat 3^fu | iS^ttfti m\tx» fyvm | onb ^lanbe«
I (^^et ifQi Inn bic | gan^ tfxlt, onb )>Tebiflet bad (Suangelt« i um etc. ÜDlaxd
p\. Zmn ju einem m- \ terric&t, \o baö ^rebigamt »nb bie | Sacramcnt ß^rifti
fiir unnftig | jur [eelen t)itl ad)ten möllen, | ge^anbelt. | J5urc^ 5lmbrofiuni 'Wo'i'
banuoi l^far^Tr ju iöreflaib, | SWit einer 3Sorrc^:bc | Wtaxt. ] iilHttcnv
bn% 'im ende: ©ebrudi ju iöittem« j bcrg burc^ (Si* | otgcn Öi^au). j 'M. A).
XXXVII.
dj^. die ersten 6 unstgnierten blätier enthalten die vorrede L.'8 md
Moibans mdmung, die folgenden, die sehrift selbst enthaltenden bogen sind
mit X-Hi signiert, das letzte blatt ist leer, der titel dieser sehrift steht in
mtm holxschmttf in dessen rechtem seitentheil Christus am kreuz hängt, im
finkm der sündenftUl dargestellt ist. unten steht in der mitte ein bäum, links
darunter Moses mit den gesetf tafeln, rechts Christus, mit dem drachen käm^
pfenf/.
die nr. 243 his 246 beftndi n sich in der k. hihf. :i/ Berlin.
247". 3n>of(^öne | trÖfttirfH^ free igt | ju Smalfaltcn | ^ctl^aii, Mud? | D. ÜJhrt.
Lutt^CT. 1 ©ittemberg. | 1537. {emfassung ivic nr. 202). out ende: ®cbruc£t
Qitttmfcerg | burd^ WM ©c^irlent j "M. T). XXX Vii.
^ bg. (sig. K— 1$), letzte säte 'leer.
diese ausgäbe besitze ich selbst, ein anderer originaldruck findet sich in
Ar k. bibl. zu Berlin:
24 7^ 3mo I fd^dne tr&ft« { lic^ ^tiflt )U | ^malfattoen | ^tXffan, j bun^ | 'S),
2)?ar. 'M. [ M. 1). XXXVII. {einfassung wie nr. t48u am ende: ®ebru(tt )U
«Httcnibcrg | burd? 3oiq>^) Älug. | ÜK. I). XXXVIL
6* bg. (sig. 1— g), letzte seite leer.
1538.
248. %xÄM, I fo bft ^tten fol | (en auff6 <SoncUtoii )u | ^atitua, ober n>o
<S ivfttbe I fdn, tt^ntivottiet »eXben, | Mn »nfer« t^ild ipegen. I $nb »ir
oncnm | obop geben Ittiiblen { ober n^t tc | !{). 9R<urt. i^. \ Sittemberg.
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LXXVI
QUELLEN VEHZeiCiiMS.
M. D. X^Vm. iin der bd nr, 2iö beschriebenen einfoitung), am endev
(grbrintt \ temfens fyai» Sufft | Sät. t>, XXXVIII.
8 bg, {iig* ^k-—^), Mzie seite leer, bogen % enthält die auf der rück'
Seite des tHeiblaties beginnende „vomde 0. Murtioi Lather.*'
249. ^te bret^ | ^^itiBota ober | fentntö bcd glau' | hcni (S^rtfti \nn bcr
Üti^n etnm(^% i iu^8<^tau(^^ I MuxtLutftnX). | QJtttembetfl ^. i V. XXVill.
(in ff er selben einfttsmng wie nr, 24$), am ende: (^txüdk ||t toUtcmbevg burd^ !
3©^. »ei« 9)? T XXXVIII.
6* hff. {si(j. ^l— ("51, /t'lzlf seile Ictr. dit' rHcksfiff flrs- fil' ls ts/ nuhrdruekt.
fite 3 folgnificn sritrH cHij'- -^ui") nilhallrtt L. s „VürrluHli-'*, /;/. täüj'' das
nposfo/ischc tjhnihenisln kenntma ala diu erale^ hl. und das atliun/msrhe
als diis zu fi/c und iBij den arnbros. lobgesang als das dritte symbolum; das
nicäische folgt erst am ende der sehriß als mhang.
nr. 348 und 349 in der herz, bibh zu Gotha. #
250. ?Rat^fc^lag cinö au«* I ic^u«J etlicher (Sarbiiicl, Ji3ap)t | ^ttb U9 nameit«
bem bittteit, auff \ feinen befel^ gejc^riebeit Dnb | xikianimtitL | SRit einet wttM
Sßatt. Sut^. {darunter ein huizsehnitt, das innere einer kirehe darsielleud),
Sophiama Chrymppi. j 8i raentim , etiam quod vernm dieis, mentirb. am en-
de: i^tudt }it Stt- 1 temtorfl t^utc^ t^n« ( Siifft. | 9)2. 5D. XXXVlil.
5 bg. (sig. letztes blatt im-. L's rorrrdr steht hl. «if—
die Übersetzung des l/". riginals, welches den titel führt: \S IL/ LM
DKLECTORUM CARDL\ÄL1UM ( rt afinnim Praelutorum, de emen- \ dandn
Ecrfesin" rührt von f.. setlist her und nurde von ihm mit rnndf;f"!>sf'7> versfhen.
251. C^n iörieft 4?. | iWiart. Vutl^er | ■^Bt^^crt^ic Sabbat^'V | %\\ ctmni vpitcn ;
jrcunb. | i^ittcmberß. | {tiic/cix/assunf/ /tif nr. '>0'2\. atn ende: \k)(t>XüAt
\VL ^lUttembetg, | öurd) >)acfel ^ittvlonu j M D XXXVlil.
Ä bg. isig. 3t — letztes ttiutt leer,
in meiner hibl.
unter dem 37, merz 1638 schickt L, diese schrift nebst dem ^^ratselilag
eines ansacbun*' (nr, 3S0) an Nie. Hantsmam (s. de Wette br, i04),
252. Dad I Xm. bitb XV. ) i^apM ®. Oo^an*» | ni«, burd^ 1 ÜKoTt
^ut^. I ßcpTerigt onb | viu(>geleflt j i^BittemKT^. | 1538. (einfassting wie nr, 3i6u
fm ende: igkebcudt XBittemterfl | tmdf 3of<t»$ $tLug. 1538.
73 bg, der erste bogen , welcher die iulersetzung van Joh, 14 und eine
vorrede enthält, ist mit \ die folgenden mit Ä— 3r ^^i~3^ " Ihh ^% ®^
signiert, die ausleguHg des l5. cap. hegimtt auf hl. i^ji*. auf hl. stehen
iif correcfnren und darunter die änickerangabe. die letzte seite ist leer.
in der hihi, zu tf 'olfenhüttel.
•253. 5DaS XVI. | tiapitcl 2. 3c 1 6anni8 ; (^V^v^cbigt önb auöfle- | leflt
buvd> 1 r. ^yian. | ^'lUl^cv. | M. D. XXX vi n. | Mttembeift. am ende: iäkbtudt
2b hg. \si(f. Ül— 3/ ^« — Iffife seile leer, der tiiel dieser ausgäbe,
welche ich seihst besitze, steht in einem ludzschnift , in dessen unlnm theile
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QUELLENVm£iCUNlS.
LXXYl l
ä» fettHehar aufzuff von kriegem dargetUUi mird, der obere theU enthälf
eine täiUenhaUe, em wdeher zuechmter hmaheehen.
254'. (^tne ®c^5nc | Ofterprcbigt, %\xt \ bem Ct^itrfjfacfieit | ^c^cn ( ^
t^ii. I a)2art Lutger , Sittembetg | M D XXXVIII. {ehtfassimff wie nr, 202),
m ende: (^obrucft }u )2lMttemberg buT(| Mväei (^trUnt}.
4 bg. (si<j. 3( — X)), letzte' seile leer.
in (hr univ. bibl, zu Gieszen* eine andere (tusgabe beeint die herz, hibl,
zu H ulfmbülleL
254^ ©ne @(f)ßnc | Oftcrprcbiat , %\\x \ bcm ti^urfüvncn j «Sac^ffcn 1 ji?«'
t^ii, j i$on ber iörucerid^fit. j D. -Uüut. Lutl^cv. j Sittcmbcrg | M ü XXX\ iii.
am e»de : ^ebrucft ju iCßtttcmbctg | burc^ Midti Sc^itlen^.
Hteleinfaisimg, bogenzahl und signtUur der bogen wie nr» 254\
255. t>n ^ptu I <^ €S. ^ua. i. I ((S^ttftud ^at fu^ felM für | »nfet
Sante geben, SDa« ec | on« emtttt Don Mefev flcgen | iDctttfltn otflot Seit) k.
lib I len betrübten »nb engftiden j gciDiffcn ^cilfarn onb trOft« | lu^. ^Durd^ X>.
ülart. j ^:^iit^ aufgelegt. | ^ittemberg. ü)^ X. jr^^onj. (der titel in demselben
huizsrhnilt nie nr, 24HJ. am ende: Okbnuft SittenbCTg bllK^ |
1. 5. HS.
256. ^ftotta I (^aieaui (SapeUc, a>ic | bfr ^x%^ \\x SWetlanb, | ^anrifcuö,
R?i^f^ oiii- I o,<:kMi ift, Pom 21. | iar bi«5 jini | tvi«5 H(i. | 35crbfubfcf)ct burc^ (
iiMiulaum mtea. i üJät einer ülhicDc | X. iiavt \jut^. ( äöiiunibcrg- | 15:i8.
{änfiiisimg wie nr. 241)), am ende: i^hxudt Sit« | temberg bur(^ |)and
1 9». xxxvni.
iS bg. {sig. 1—3, a—e)^ teMe seite her. L's vorrede steht 9lif— 9[mt^
257. ®ctf oltff I bcm jRet^ftog 3^ | ißinanberg, bon oegen | 0q>ftlu|er ^
ligfeit, an ftctfer(t(^ | aKaieftat Gtat^llet bnb ©tenbe, l^u» | t^erif(^ fac^
^Iben belangt, onb | barauff geanttoort motben t[t, | 'äud) etlid^e bing, tvie bie
jolgcnbe furtje 35or* | rcbe onb 9iegtfter | anjeigt. | SDZit einer JBorreb | jD. iÜiart.
brtt. I 2öittembcrg. 1538. "/'T /^Vc/ in einetn hohschnift , in dessen ohtrm
(half -i engel ein leeres n appenschild huiten, unten in jeder ecke ein hirsch,
in der mitte ein engel auf einem seil sitzend.) am ende-, (^bnidt ^^ittent:
berg, bur* ( ^anö ^rifc^mut.
18 bg. {a'tg. % — letztes biatl leer, auf der rückseite des titelUluUes
tiekt ein regitter, die folgenden ö seifen mthattm In't vorrede, bl, 14" ist
mbedruckt.
258. Wk ein t^fiäjex | ^^rtft gegen atterUl^ Ic» | te, gut unb B5fe, na^ | Igotte«
Mcl^ifi^grbfi«» I Ik^^n foL | «KU einer Sonfcbe | 2). ÜRatt Lut^. | 3ufm<
SNÜtf. I Sittemberg | MDXXXVllI {einfassung wie 7ir. 202). am ende:
nndt ju SBittemberg | burc^ mdd @<^r(enbr | SR ^ XXXVIIl
6 bg. {sig. 31—3), ^^f^^'' ^ '*'^'' ^-'^ vorrede steht auf dem 2. imd S,
bliut des ersten bogens. hl. %\ ist nnbedruckt.
dte nr. 255 bis 2'iM finden sich in dir k. hibl. zu iJerlin.
259. i^nter« | rid^t ber ^\\v \ tatorn, an bie ^far^rn } im Iturfürjtejit^uni
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J
LXXyiU QUELLEN veaZEICHMS.
SU I moäf^, tdt biml j muxL | cmiftfett. | OUtembcrft. | 1538. («H«
Hlelemfaasung wie nr. 2i5). am ende: iMmdt }U ®tt* | temktg tnxtäf \
I üR. X). xxxvm.
ftjjr- Sl — /e/2/e Seite leer, auf der rüekseite des tUeU ein
kurzes vom'nrt L.'s ^ worin er die vorgenommenen änderuuffen recktferdgL
bi. %\\* ffis ibi'' /(tffft seine vorrrde.
in der univ. bibl. zu Gieszeii,
1539.
260.Sim brn I <SoilcUQ« Otit I ftirc&en. i ^. Matt, mff. | Sittcmberg. | 1539.
{einfnssuny wie nr. 2tö), am ende: (S^TitcCt ^it» | tembctg tvxdf I {Kin^
^fft. I D. XXXIX.
^5 {sig. % — 3/ «—0« ^^tzte seile etUhäit nur Lußi drucket •
zeichen.
in der univ. hihi, zu Git'szen und in meiner eignen.
den 14. merz löjy mfiäci L. Melanchthon, dasz er diese sehr iß ferliy
habe (de IVette br. 5, i72).
26i. mozt i ten ^^ifc^ejf su ] a^agtH^burg | ^Ibtec^t (Sar« | bitial. | "Slax.
Liit^. I 1539. {einfassung wie nr. 189), am ende: ^tltxüdt }U Sßit' | tembtrg
tmxdf I ^11« Sttfft I SDi !Z>. XXXIX.
9 6^. {ng, %—^), letzte seite leer, auf der vorletzten seile nur die
druckerangabe.
landesbihl. zu Cassel.
2f->2 ^ibcr bic | ^ittitiontCT | max, l^tt^. ( Sittentberg. j 15^9. {ein
faisung wie nr. 123).
V hg. {sig. % — die schrift ist Caspar U Uttel, prediger zu Eis-
leben, yetvidmt't.
herz. hihi. :u ihitha.
2Ü3. iinc mau bie 1 eiiifduöcn, onb fon* | terlicU bie itrancfon, im j (i^n|ien"
t^umb I terrid^ten [ol, ( X)ut(i^ ^. ( lyriberic^ aj^ecum. } :il$ittembeTg. | Anao
XXXIX. {einfassung wie nr. am ende: <Mn«fl |tt Otttanbctg | bil^
d untignierte und 18 mit V— <E biälter ^ wovon das letzte blatt leer
ist. L/s vorrede steht auf dem zweiten {tmsign.) blatte.
264. ShiT^c Dnb ein« | fettige ^«legung bei | (^ftebi onb (Suan^elten , fo
auff bie «Sonntage önb für* i ncraiften Seftc burd^« | gan^ \ax, jnn bcr | ÄtT(!^e«
geleffii t ttJcrbcn. ] '^cr bic anne ^far^ | bnrrn önb ^au^bcter gc«' ) ftelt, Tinxdif ÜR.
tlntoni» ( Uin ^oruinuin. j Non nobis homine nuii nobis. secT iioiuini tn«> du
^[lorlam. \ Witumbn^. f M. D. XXXIX. uw einfassung \. am ende: (j^rudt
^ ^lUiUibcrg burcV | (Jorgen ^f)m. | Wit. XXX IX. in folio.
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QUKiLE^iVeRZeiCUiNlS.
LXXIX
das ganze hueh zerßttt in 3 iheile, wopon der erste tkeil ^ bogen, dir
j»HH theii fft hg, und der dritte m bogen zühiu jeder theii hat eSnen be-
sondern titel. die 3 enten seifen des ersten theües enthalten 2 vorreden L/s.
nr. 263 und 364 in der k. biU. zu Berlin.
265. ENflllRIDlON | !3:cr fteinc (Sotn^mu« fiK | X)ic flcmetne ^far^cr [ »itb
^letiflrr. j äRwct \ MltlaaBbtt^, ^ | touft mi. ®dfa, \ 1539 in
oelav.
dieser fite/, wovon rfU' 2. 3. 4. 5. und 7. reife rofh oedrnckf sind, steht
1« einer einfassung. die rückseite dts titeiblattes ist leer, die fohjeuden H
Matter enthalten L.'x varredr. auf bl. §18* folgt ein neuer . ebenfalls in em-
fammg stehender litel, n r/rher wieder mit nn.snuhme der iahresz'ihl rofh ge-
druckt iai: Die ^c^u 1 gebet, iKic jie | ein ^auö üatct | jemcm gejiiicc ein *
feiti^ füt I galten | foL | 1539. bei jedem gebot steht ein holzsehmtt, ebenso
bä jedem der drei artikel, bei jeder der 7 bitten, der taufe und dem abend-
mal. auszer der auf bl. Qi** beginnenden haustafel enthält diese ausgäbe des
Id. chatech. noch „em trawbnchlm fnr die emfeltigen pfinrherr"« bis mSf")
und „dis tonürbflelitiii verdendaclif ' bis auf bl. beginnt das
te deum laudanm. 'bl, ^Iff. fehlen in dem von mir benutzten exemplar der k.
bibl. zu Berlin,
2hrt. Lutkr. I ^Mttcmbcrj^ | 1539. {einfassung wie nr. 202). am ende: Qk*
biudl äu mu j temberg burc^ | mdti <B6fiX' | kn\}. ] 3)?. T). XXXIX.
SO^ji bg. (sig. % — 3> ^ — ft- ^ ^'•^» letzte seile leer.
landesbibl. zu Cassel.
267. ;Do« LIII. ^<t- I pitd tes i*rop^eten | 3efäta, ^Bon bcm Veiten | cnb ber
^niigfeit | ß^rifti, ^uöge* | legt burd^ ! t). üKart. Lut^r. | i^itteniberg. I 1539.
{titeleinfassung mit der enthnuptung Johannes des fäufers). am ende: ®cbtu<ft
iu föittem I bctg, tiixd^ i)iidcl | ^d^irlenft. | ÜJI Z. XXXIX.
9Vs bg. {sig. 3 2 bl.), letztes blatt leer.
m der herz. bibl. zu Gotha.
1540.
«
26S*. 9n bte I ißfavt^n, \ bet bot SBiul^t } fnccbiQ^. | tkratanuitfi ,
X). a»art ^ütff. I ©tttemberg. ! ^"0? D. XI.. ieinfissunrf wie nr. 123). am
atde: O^ebtudt ^ittemberg, | Dutc^ 3ofe))^ ftlug. j SA. £)* XL.
il bg. (sig. % — letzte seife leer.
m\ an fcic I i3farv^errn m \ ber bcn %^ü-- I c^cr ju pxc'oi- ! gen. 1 a^er
manunci D. ( aWatttni Vut^ev | IlHttemberg. I iSR. XXXX. am ende: (äcbrurft
' oiyui^uo uy Google
LXXX QUELLENVERZfinCHNIS.
t2 hg, iitiff, ktztei bkm leer, die titekinfatsunff wie bei fir.
die erste nnsgahe dieser schrift befindet eich in der umv. bibL tu Giesten,
die zweite besitze ich selbst»
1541.
209, Jißicci- ipaiiö I Sovft. | D. 'Müxi \ Viui^cv. | 2öittemberfl. | ajl D. XJil.
. am ende: f^txMt Sit- i ttwSm^ bitrc^ | ^ufft. | ^J)t XLI.
iß bg. tsiff, ft— Q), die zwei letzten seilen leer, der Htel steht in einer
einfassung, welche unten Hnen an seiner linken hinierttUze saugenden hären
darstellt,
diese schrift musz vor dem 12. april 154i erschienen sein {vgl, de Weile
br, 6j 34i), wiewohl L. den i3, febr, iwch daran sehrieb (6, 28C),
in meiner eignen bibl.
270. ^ßcrmanunge | }um iS^bct, | ©tbcr bcn | Görden. | ^Katt. Vutt). [ Bit*
tonibcrA. | MDXLI. ieinfnssung me tir. 202). (un ende: (^Midt )U fSäiU | Um*
berg Mird) [ ^}Md 2rf)ir | imt}. %nnc \ 'dl i), XLI.
7 hg. [siy. letzten blatt teer,
in der univ. bibl. zu Gieszen.
271. ^Tcbigten, ! T^. "^Slart X'ntf^cx \ Ünw Der .^in^cvtauffc teö [ 3un(^fn
$frtletn iöern^arb«, ^ür» 1 \mi Joban'on ihmi ünifüit *S«Mt. 3n j A^fltnunntij^knt
beffclben iÖrübcrn, \ »nb be^« iBifctipffö wn JÖranbcnbiir^. I)ei{aiü, rornfiavi;«!
»nb I örcttagö in Cfiern ^^l- | i'd^cl^cu. | ^\tciu, (iiu 2'(ifö> J uc iSermoii am folgen»
^it I ©ontag, Quasi «odo g«iiiti. X) . | iSUatt. i^mtf. Hibtt ben ®pnic^ ^oif. \ am
20. tak mvdf bet iSater | gi [anb ^at. @o fenbe tij^ | ni<^ ic | Ottttm^
M. D. XL. am ende stehen 4 eorrecluren und darunter: i$^miiA |ii flKttm«
berg I WiM | &äfvc\en^. I m, XLI.
/21/i /yjf. (sig. nur Sl W.)» 'W«'*
Wolfenmteler bibL
(Sin Sermon | D. ßafpar #uttcl, ! tluff bcm (5^ott«a icr | ju (Sidleubfn
Uiü/J get^on. I m\t einer SBorrcbe ®. | SWart. Öirt^. | ffiittemberg | MDXLI. (der-
selbe holzschnill nfs lUefeinfassrnu! feie hei nr. 202). am ende: ^t^BtXtdt )U
©ittem j bcrg Duvcl? 'Jiicfd | ^Sc^irlcinj. i iüi, XJJ.
.5 hg. isig. 21 — ßy, letzte seile leer. A,.',? vorred»' —%\\\\*\ 'v/ <v>ie
ztischrip an .fohann Bttgenhnge n, dein er diesen sermun (tutfe/s zum durch-
lesen zuschickt, da er keine zeit habe dtia hüchlein mit musze zu lesen,
in der k. hihi, zu Berlin.
©ibcr bie (^cttlofcn | btouifiiv^cii 5auliteu ühc i Xivgiun £;cki ic^»
ten fcrlid^n jcitcn, Der. lij. | ^)alm aufge^ i legt. | Durd^ D. Urbanum StRegium. i
QOGLLBNVERZEIGHNIS.
aXit fincT iöorrcbc X). \ ÜJtoini Viitbcri. ( l^tttcmbcrg. 1 Slnno. 1. 5. H. fun en-
de: ©etriitft SBittcm* | berg, ßurd? 3o|cpI? | illitg. | Anno. M. D. XLI.
7 6^/. {stg. 31—®), ^/f«»/ letzten hlätler leer, die vorrede L.'s steht
U «ij*— 3liüj%- bl. mi" ist leer,
in der biöL zu WoirenbOHel
274. SDer JDmbfc^e | ^faltet | Wt tcn (Summatten. | ^. 9ß. {da-
nmter ein holzschnitt, »elcher den könig David betend darstelit). 3^
teinberg | <8etnicft buvc^ (Jorgen | ^f^w. ANNO. | M. D. XLI. am ende: iS^Mdt
in ^Httent | berg burc^ <^cot' | gen 9{^tü. | 'ilnno iD'{. ^XLII.
leer.
m der herzogl, bibl. zu Gotha.
1542.
275. (Sienqse^ iSi« | tten Sect^teit (g^rti> | üc^n SifcMf I I ®e«
)iiT 'JQemtiBitrfl, | «ttno 1542. | 20. 3anuatti. | IDZaTt. 8ut^. | SEßU«
tmÄerg. ieinftLsmmg : David tind Colint/i). am ende: iSebtUift )tt Ö^it« | teot«
beig, bstd^ I (fei Sc^irlen^, | m. T>. XLII.
5 ft^r. {sig. 3( — 3), '//V? letzte seite teer.
m imiv. hihi, zu (rieszc»
276. 'JÖerleqinui Dilcoran [ ^öriiDer ^Hicbarbi, *^Jrc^ | biger Crbciio, %\\' \
no. 130(K I ;^5erDcu^ld^t öurd? I T). lükr. ^u. \ ^^öittembera. | M. I>. Xl.ll. {der
tilel in der einfussunt/ mil dem rhu iiTupielenden Juden), am ende: (^bvucft
iu Gittern* I bcr^i; Duid^ :pauö ^ tuift. | AI. D. XLü,
2i (5i<7. X), letzte eeUe leer.
mit dieter »chrifl war L, beschäßigi den 26» merz 1542 {s. de Wette br,
462),
277. 3)ev evtfu | fct Watäft (Sakn\^ ( gel onb Hlcoratt. | !D{it einer Sßoti*
wbc D. I SJ^artint ^ut^. | Verstcu. Franciscanorum. \ Franciscus est in coeto, \
Hesponso. | Quis dubiUU de Ülo? \ Antipho. \ Tolus mundus. | M. H. XLII. [ein-
ffusung wie nr. 71), am ende: <^mft |u ätBittembeifl, 'im^ | ^tt^ ^fft [
M. ü. XLII.
20' -. fjg. (die '2 crstrit ipg. sind mit * sign., die fnUifudtm ntil :?! — X, %
hat nur 2 bl.), die letzte seite ist leer. L.'s rnrrcdr stth( auf bl. bis 4*.
278. X)eT jryty. | *I?fviIrtt aiids^e* I legt, 5)iiri-l) j Doctov Jol^viti JÖiiv^en^aqcn,
^ßowerw. I Darinnen vuid) i ueii itinber ivtujio. | 3tcm ucii Den imi j jv^born
ftn^, onb I oon ben tobern bic man | nic^t teuffcn fan. | (Sin trojt I). | üÄar*
titit $ii%rd für bic | XBeiietn, tocliteti cd »ngetat | gegangen ift mit jtinbet | ^
fem. I Anno M. D. XLII. am ende: <Sktou(tt JU ^ittemWlg, | bitnl^ 3pfcp^
flnt. I tbiiio I ^ 3>. XLn.
Üigiiizeü by i^üOgle
9 hg. {siy. %—% ietzie teiie leer. Us „frott" 9iehi SJ"— 3i8J'.
ftr. 276—276 befinden sieh m der Inbl zu Wolfenbmtl,
1543.
279. ii?on K-n | i)cn onö iren | l'ügen. | '5). M. ^uU^. | i^&rücft gu SU*
tcmbiTg, I Durd; ^aiie l^ufft. | 9)?. 55. XLIU. {einfnssntng wie m. 276).
31} hg. [sig. % — 3» — ^^"^ Jetzte hlatl leer, am ende stehen zwei
curreclwreti, die rücksetiv des tilelhlailcs t-nthäli eine kurze vorrede L.'s, wo-
rin er die herausgäbe dieser sckrift rechtferligt. geschrieben morde dieselbe .
noch im J. 1542, wie aus mehreren stellen ^selben hervorgeht und durch
einen brief v. 2i. dee, 1642 {de Wette' br, 517) bestätigt wird.
280. ^om $)am>' | p^ettoü: Snb oom | <9ef(I^I(^ (S^tv* | ftt. | SD^at^
tt^ct am ). i&oupM. J T). iälaxt mff. \ StttcmBetg. | tVL S>. XLIII. am ende:
<8cbrucft jU tBittcmbcTö, | burc^ borgen 9i^to.
16' bg. (sig. ^— G), /elzie seife leer.
281. iHMt bcn I ten Sorten | rauitvi. | T- 'Maxt. Vutl?cr. 5li>ittcmb€r>j
.MIjXLUI, (t'in/(Uisung : Si/ftsoti zerreiszi den lauen), am ende: i^bviuft
'Mttniv I bctA bitrd? i)acfcl | Sd^irlcn^j. | 1«. 2). XLIU.
21 hg. isig. a — X), fetzte seife teer,
die nr. 279 — '2fH in meiner eignen hibl.
282. SLudleguiti} t>cr j (S)}tftclit »nb ) (Suangetten, oom SlbuctU | an (tft auff
Cftetn. I üDurc^ ^Doctonm aRap« | tbium ^t^er. i ^uff^ nen> cotriflitt i»nb etiDO
0^ I beffett I 3RU dttem nüt^lttl^ S^efliftet. | S^tttembeig. | M. D. XLUl. am en-
de: «Scbnutt Sil Stttembecft bun^ | {ian« Igufft | 9R. 2). XL t» foHo,
der Ittel dieser wisgahe steht in einem holzschnilt, welcher im rechten
seitent heile die Opferung Isaaks, im Unken )f"<n> mit den ff c setz tafeln dar-
stellt, die rückseite des titelblattes ist leer, die darauf folgenden -5 hl «Itter
enthalten L.'s dedication an den yrafnt von Mansfeld und ,,nnteni(/it'' etc.
donn ffi/f/l ein ^ hl. langes regtsftT. dir foh/cuilcn l/ogeii, n r/rhr dir /»redif/
ten CHthulU'ii. sind sign. ^ — ^ ü — ^ %A — Ji. die uheren blailzahlen laujen von
1 bis CCCÄXXTL
muv. bibi. zu Gieszen.
1544.
'28;?. ÄuöIcy^uuA ^cr | ti^^iftcln ent? ! ($uan<^cltcn , üen Cftcrii bid auff Ki^
^auö I M. U. XLlIll. atn ende; i^icDviidi :h.Hucmbcrg Durc^ ^anö X}X\\if
Anno M. D. XLllU.
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QUKLL£NVfiRZElGHN18.
LXXXII
fier liiel dieser von Creuziger hcsorylm poslii/e steht in einem holz-
sekHittf dessen oberer theil goit den vater von wölken und engein umgehen
vmMU. die rüekseite des (itels ist leer, die drei folgenden seifen bis
liii') enihnifen die dedieaHon Creuziger s an Georg först zu Anhalt, welcher
sich auf den 4 folgenden seiten (ä^^—fS^') l/s vorrede ansehlieszt. auf bl.
95^ stehen mehrere carrecturen, bl, 86 ist leer, hierauf folgen iO bl register,
die predigten enthaltenden bogen sind sign, mit 91—3, <»— fc* Sb» ^
und tragen die oberen blatizahlen I—CCCCLXJIIL
Gieszen
2S4. (iinc iUcrivV L^bcr bie (it>i]tc(, fo I man Itejet »on beu ^cilif^en | i:rnflclii
:^cc. I Xli. I MqxL ^ut^. 1 Momberg, j MUXLIill. (in derselben einfassung
wie nr. 202).
4 bg. {sig. 31 -D), letzte seile leer.
in der landesbibl. zu Cassel,
285. Stax% k&itt' [ ni0 ^. SRort tnit^crd, Mm \ ^eiligen ^cta«« | ment 1
%6abak tu ÜBBitMBerg, } !C>im^ ^onx^ Vufft. | M. D. XLIUL (einfassung wie
nr. 369), am ende nur: M. D. XLUII.
7 bg, (sig, K— (S^), letzte seile leer,
Wolfenhütteier hibl
286. SSon bem ®cift | bct SBtberteiiffct, ' ^iiftu« SÖZentu«. | ü)Ht einer 35or*
tctc. ' gWort. Lut^. I 5BittombctyV I M. l). XLUII. {einfnssunr) »r. 2021
IM ende steht eine corrccfur und flnrvnter die druckerwigohe : (^bruclt
ötttcm 1 berg, ^)ur(^ Oiicfct 5d^it(en0 j m T> XLUII.
19 /;j7. {sig. 1). 5 torrc^fc hl. bis Wif.
m der k. hihi, zu Berlin.
1545.
2S7. iSm ®dltf<^ I Sägenf^vifft, t»on !t)octo« ( tt« maxtxni ^ut^ { tc»bt,
3lein I OUtgangen. | A///'/ f/uid aegroto sua fata precare f.uthcro, \ yn melius,
Hiuat seu morialur. tiahrs. j /*• tua dum uiuil, peslis te ad/ligif et urit, \ Mors
*m tmr cerfc aun m >rietia\ erit. ' f>r'rn Ines pestis , sed mors- est durior il'
'<t, I Eityt; nunc iUrum perfide Papa uelis. j SBittcmberg, [ (^Xüdt bUTC^ JpOll^
vUfft I lö45. {in einfassung).
4 bl., n ovon die rückseiie des iitelhlaties uiul dfis iiaiienische original,
W. Ifäi* bis SUi^'' L.'s Übersetzung nebst einer naclischrifl enthalten.
herz. bibl. zu Gotha.
288. Wmx M J^ftum I Boiit Dom Teuffei geftifft, [ WixL 8ittfer
(darunter ein grosz& holzschnitt: der b^st wird von teufefn in den höUen-
raeksH gestoszen), Wi^Mbtt^ 1545. | biird^ $an« &tfft
24 bg. (sig. «— ?la), das letzte Matt leer.
m der univ. bibl, zu Gieszen,
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LXXXIV <,)ÜELLENVKKZEICUNIS.
289. smet bie | XXXII. «Ttilel | bet ^(ofltften wn | mtn, \ SRatt 8ttft^. ;
SBUtem^erg. | M. D. XLV. (einfasmng wie nr. 281). am ende: <^bnnft Jit
fflit* I tcmbcrA, Dur* | mdd ed^tr 1 len^. | M. D. XLV.
iO hl. (siff. (S 2 bl.), letztes blatt leer.
290. 3ln Äurfurftcn ju 1 ?acf)fcit rrtr ^'ant< | vjraucn 5U ^cücii, 9J^irt j
^x'ittf»cr l^cn tcm cnff.inc^cncn y^. [ \n ilh-inniui>v I ^Öittcmbcrfl. «//» ende 2 i nner-
turtn und (ha unter: oktvutlt in hcx l^l^urfuijUi' 1 (^cn '^tat üt^Utcmberg Durc^
3oi'cp^ Älufl. I Stitno Ü)?. $5. XÄPß.
^ ^i^. 21— (äj.
nr. 299 tm<l 290 befinden sich in der herz. zu Cotha.
291. :^a)}ft tsm {Kibvtani üt|. | onb Kqcanber^ III. gegen jtct^jcr | t^bc»
Ttd^n i^tbavojfa geübt. bev ^ift | orta ^ufanten gqog^n nfi^Uc^ i lefett. [
Wi einer $onr^be | ü). SD2ar. Sutfwrd. {danmier ein grcszer holzsebmtt den
hupst und kniser darstellend i. am ende: (Slebnuft yn Wittm \ bevg, bunj^ 3o«
* h{/. (si{/. 51 ^//c drei letzten seilen leer. L.'s vorrede steht hl. Sltj'
his 5ütii'' enthalt einni tjms-zen holzsehnitt {der hapsl tritt dm huser
auf den hals) mit der üherschri/f : historia ron hapst Alexander III. n n- er
den Leiser Friedrichen B^u hnrossa detH Türcken verrhateti hat. hl ein fein
exempel der nachaulycr s. I'etri.
292. tiia i)iaIoviuö 1 bem li^tanb i\x j cl;i\n gofci^vicbiii. | ruvd> 3)?. 3o^aii
övcber, 5ln ] bic X)uvc^leu(^tig|ie ^oc^cbor 1 nc Jütjun, gratre X)üioi^ia, 1 itonigin
IVitKxito I mattfK. I iDht einet 9}inn;ebe^.| ^attLnt^. | Sttlmbctg. M. D.XLV.
[ein/asenng wie nr. 202). am ende: (gcbruift )U Wb^ | tembefg Ibotdf | 9ltdU
®#r« I len«. | SO^. fS>. XLV.
/^V« ^—^f O 2 H). vorrede ßilt die biätier tli|* bis
»if.
nr. 2,9i w. 252 in der k. bihl. zu Berlin.
293. .<>viufpD|"tiUa I »bcr bti^ SoiitaAÖ tut [ bcv fiirnfmcftm Jvcftc (5nan>-\c- !
Ita, I^urc^ ta€i gait^e iar. j ^. JJt\\v. V<utl^. i Jh^ittemberjü. | Mit t^Wxü aiiifö neHJ
t)bcT i fc^cn, acbcffcTt, mit etlid^n | ^rebigten gemc^ict. | (^cudt butc^ | ^
kx Seife. I ^J)i. (D. XLV. m
(//CArr fitel, dessen l. 2. ö. 7. 8. und 9. zeile roth gedruckt sind, steht
in demselben holzschnitl wie nr. 282. bl. 2lii* etUhält X.V vorrede, welcher bt.
%Kf hin liiij* de» Herausgebers, F. Dietrichj vorrede folgt, die hantsposL
zerf^H in 3 theile: wintertheii, sommeriheil und feeUheii^ wovon der S. tkeil
einen besonderen, in einem Aotzschniit stehenden iitel hat. der- erste Iheil
zählt CXV, der zweite CLIX und der dritte theil iOi foU bUUier,
WolfenSmel,
uiyiii^ad kDy Google
QIELLEI^VERZEICIIMS.
LSXXV
1546
294. SlMcr '^rctifl» | tcn beö ö^rtDirbigen ^rxn 1). | a)?artini l'ut^cr«, ju
It'^ i ben t>cr feinem abfc^ieb | au^ btefem leben | flet^aii. | Oi^ebrucft jii fjittim-
berg ( CHT* pvin^ Vitfft, ! 1546. (einfmsmig wie nr. 269). am ende: (j^t>X\kdt
iu Sit' j tcmberg Durd? j .pon« ^"fft. | I54G.
18 hg. (siff. 21— S), die lei2t€ seile leer, au/ der vorletzten seile sieht
Hur die druckerangabe.
in meiner eignen hihi.
295. (Srflctung | !D. SWart. iut^m | oon bet fraae, bie ^fleU \ mtfx belon*
(KXb. . SRtt Sorvetoen $^iliv)}i 9)ltcton4oittd | Dnb !Doct 3t»^. ^u^^enl^a«
M ^an« I 8ufft ^ 1547.
20 6/., mowm L,'s erkiürung die 4 letzten bUUier ßllt, dieselbe ist von
fi. Rörer an lag gegeben.
in der bibl. zu fVolffnIinilel.
'äu^U'flun«^ , e^lidjeT | Xrofif|)rn(*c , fe ber (5^ninrbiv-\c i «pcrr, Doctor
Üliarhnuö §u» ! t^cr, jnn feiner lieben i^crrn, i>nb | ^wii^w ivreunben ibibeln »nr
iPeitiUen, mit eigener | ^anbt (ju feinem ^t- | bccJ?tniöj ge* | fc^rieben. j ^falm.
ril. I Xu wptteft .... beinc (5^re.
7 bg. {iig. letzte seile teer.
diese smnmhmg wurde vm Aurifitber »ermulattet, eine andere sammhmg
gith G. Rorarius heraus unter dem tUel:
^96^ SKMelei; f<4j^ | nen <S))tüc^ and ^iS^n \ €$(^ftfft au^legung, tmwXi \
^ tnb Xtoft }it ncstien loeU [ (|e ber e^nttttibi0e fyn \ ^oct. ^avt. Sut^
fftiger, tielen in irc | ^iblien gefd^tidbe. j ierflleicben iB^>tüd^ bon anbetn | f)erTn
»iii^Ai'lL'At, finb aud) mit ein- | aomciuKt. | ^?it t)leid »iberumb burc^ fe^^n, | »nb
äCine^rct. | C^bvucft ju gittern* j berfl burd^ ^anö l^ufft. | 1549. in octav.
'Jf! hfl. isif/. a-c/, letzte seile leer, die i. 6*. und 14, zeile des
Uleh si)itl roth gedritckl.
in der hibl. zu Weimar .
207. ^auöpcftiU ( »ber bieSrnta v^ t>nb ber für ! ncmoftcn ^oftc <fitan<^etien,
tiKdj bod gan^ Mx, \ üon 5). IWai imc i'ui^cvü icii^oi gcptcti^t, auö lUi. (Otogen
ÄJwrt fefigen aefc^riebfnen ©liefern, «>ic er bie oon jar iar aud feinem be«
^odoi« 9Ruttb auffgefafft t>nb Infanten bracht, Xteiv ' fi^ on alle (Snberung,
^HiinH^r Ober 3)if<tir <^uff^ I }P9f^^t ^ tu S)tu(! geben, (danmier ein
hohschtuU: Christus am kreuz, tmter welchem L. und kurförsi Johann Firied' ,
rirh roH Sachsen knien). II. "^etri I. | ©it ^aben ... »on bem ^eil. geift |
<^bru(ft ju 3^€na, burc^ ß^riftian SRöbinger« Grbcn. | Sinne 2). LIX. am
eiuie: (^fbrudt ya O^cna burd^ | (S^riftian 9?öbinöer« (irben. fol.
f^ii'nc von Andreas Poach aus 'lern h inier lassetien manm-cripfe Georg Rörcr's
uut einer vorrede von Mc. v. Amsdorf besorgte ausgäbe der hanspof^ltllc ent-
hält 4 bi. vorstäche, 498 fol. und öi unfol. bUüter, bl. i8i beginnt der
LXXXV1
QUELLENVERZEICUNIS.
„tummerteU dtsr hawposHUm*' bl 437 der festig. dS^ 5i mfoL bUtiter ent-
hallen reffister und correcturen.
298. OOLI.OQUIA I Ober I Itfc^rcben J£)o» 1 dor ülKartini i'ut^cri, fo tt
in üiclen | 3arcn, t)ie ^cit Kinc« l^cbcnö, gegen (^le^tten VJcut^en, 31u(j^ | frembbcn
(Ji^cftcn iMiiit foiiTivi XifitvV'^t^t'n c\cfü^rct. T^vtrinn Pcn allen Slrti* j (fein »nfcr
9?eUflii>n, '2lud^ tiMi beben 2tü(fon, «vrciAcn lmiiid i'liinrort; ^txm, \ »iel mercf liefen
.^iftcrij^, »nb lonfi üon allcrloi) Vobro, Xrpfi, ^Kat6, | föciffaftung, Söarnung, »nb
ccrmauunfl, söeric^t, | onnb ontoniAt, jh finbt'n. i Änfcnfllic^« »on 3)i. Stnt^cnio
tautcrba* j^ufamcn c^etraqen, ^ciiiad?in in ^iXo\\\t \ Locos Commimcs j)crfrtffet,
au& üil aiiberer (^Vcle^rur Veutc Collecinncis j^eme^rct | $)urt^ 3o^nncm iliinia
(ent. I ®<iinfot bie toBttgot Sroto, ba^ nic^t^ i>inl&totniite. 3o^ii. 6. {darunter
ein hohiehrntty eine Usckgetellsehaß von S personen darsleilend). f^ttmSt ju
Statidfurt am SRai^n, im 3« 1574. Fol.
auf der rückseite des titelblattet steht ein grosxer, die taufe Jesu darsteilender
holzschnilt mit der ühcrschrip : diese ist mein liobcr »on an welchem ich ein
wohlgefalleu habe. M.ittluM 3. die folgenden 9 bl. enthalten die vom 7. Juli 1569
datierte vorrede Atirifabers und das regisler. hierauf folgen auf 446 foU bl,
((fie<« bff.) die tuchreden.
in der hiesiffen yyttmasialbibliolhek.
lull dt'fi his Jetzt cxUtiercnäen gcsamtniemgaben d&r deutschen sehr t/Ken
Luthers wurften benutzt:
1) die Wittenbei'ger ausgäbe von löJÜ — 1558. 12 foliobände.
2) die Jenaer ausgäbe, und zwar th. i von 1555. 2, 1555, 3, 1556. 4,
im. 5, 1575. e, 1557. 7, 1558. 8, 1558.
3) die Eisleber ausgäbe von 1564 — 1565. 2 foUobände, welche als sup-
filemenfbände zu den zwei vorhergehenden ausgaben anzusehen und.
4) die ffallesche (Walch*sche) ausgäbe v. 1740—1753. 24 bdnde in quart.
5) die ErlangtT ausgäbe. 1826 — 1856 in 67 octavbänden erschienen.
Die biblischen belege wurden in der regel liindseils ausgäbe von Lu-
thers bibeUibersetzung entnommen, nclche den text von 1S45 zu gründe legt,
öfters sind jedoch auch frnhcrr drui-Lc , znmai die ersten ausgaben der ei»-
zclnen Iheite der hihel herungrziKjoi nnrden.
Luthers briefe nach ilrr rmt dr If'cfte 1825 — l82s in :'i hmidm her-
ausgegebenen Sammlung, iixlchcr Seide mann 1856 norh ri/irn sechsten hin-
zupigte, und D urkhardt, dr. .Varlin Luther s brie/mehsel. Lcipz. 1866.
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Abkttrzimgen.
es ffenUgi hier nur die in der grammatik ÜbHchen zu vtrzHchnen» alfe
übrigen erkiärm sich leicht von selbst
ace. acct4sa.tio^
a^. (uijectiv.
adv. fiffverb.
ahti. aithochdeutsch.
comp. compariUh*.
eor^', conjtsncHon^ an^funetip»
d(it. datir.
f. fern in hl f/ ff i.
gen. gcmtir.
goth, gothisch*
gr. griechisch.
imp. imperttliv*
irui. inäieatitK
inf. Infinitiv.
mir. Mransiiiv, intransHirum.
tat, lateinisch.
m. masadinnm.
md, mitleldetitsrh.
mhd. mittelhochdeutsch,
n. neutrurn.
nd. niederdeutsch,
nhd. neuhochdeutsch,
nom. nominaiiv.
part. participium.
pl. pluralis.
praes. praesens,
praet. praeteritvm.
refl. reflexiv^ reflexiimm.
sing, singuiaris.
subst. Substantiv,
sup, superlatio.
tr, transiOit, transiiimm.
A.
k, üt edelstt^ und ursprüngHchste aller
rocallaule, stehl in den ältpstm nritpnnl-
drucken der deulschen aümjlen LuUiers,
«w in 4HHn »odk vmhmnämen eigadtän»
diiji'n hriefen aus den Jahre» 1517 6» 1519
hiiufiij für o. so begegnen z. h. dem wlid.
iautsiand enlsprecfuud an (d. i. aiio ) für
ohne, angerehr für oinigcßilir, argwahn (arg-
mi) ßr argwöhn, ksl für koth, stram
iBeynslram, wasserslrani ) /^iir slrom , lachl
pir lochl; daneben erftchehien aber auch
af» für ob, adiler (ädert für oder, nach ßir
■ocli , sali für soll , welche letztere formen
itr »og. mittetieuUdie» mmiart anj^«-
hören. mit dem Jt^n 1520 verschwinden
die den mitield. rocalismus repräsentieren-
den a bei Lulh. gänzlich, während beispiele
Wier ort sich länger erhalten haben ; arg-
kommt »ogar »oeA in 4er hibel t. j.
I"T45 neben «rgwon vor.*)
V'/n ilf'm dehnzfichen all marht Luth. nur
uli^R gebrauch u$iä noch sellener erscheint
«u Mcsfc hierfür einige beispiele , die ror*
migtmeite moniwcr^lfifrerrMfcii wnd de» die
'^nhngraphie L.s am treuesten wiedergeben-
df'n. hix zum j<ihr 153ü gednuiUen auiogr.
h^. entnommen sind. •
«) Üe ddmung bleibt wnbexei^et: asz
{ipiter assl, ban, bare, bewaren, bexalen.
«rfaren, emianung, fane, far gefahr),
fareo, han (fianenschrri , wotlerhan), har,
j^r, kal, 1dm, inriing. par. rat, ralen, rat-
Khiag, schar, tal, vemanen, verwaren, wnl.
war terue (warh«it, fflrwar), tal, tan.
f)) mit dehnendem h: ahnen, hahr (baar).
halir ibahrp). fahl und falh, Talir, knlin und
khan, l.ihni. rhaiu sordes', ihat, \riiei-llian,
die bele^ für diese und die folfenden
^tiipiete eebe mmn tMt den die betirenenden
vOrt«r behandelnden srükelB.
Dnn^ WMerbMk.
vorrlialen und verralhcn. \orfahr, Wahl mnd
\valh, wahn, wahr (= waare).
c) die dehnung wird durch geminaium
ausgedrOdtt : aal aiidula, «aal, »aat, in der
bibel V. j. 1545 auch einigemal zaan neben
7rui. hiemach ist Kehre i n tjr. d <1. spräche
(its Id.- — \l.jh. \ , 3 zu benchdqi'n. wo be-
itauplel wird , L. habe kein aa und aU bei'
Spiel kOnigssal 1 Mas. 14, 17 dienen mves,
ein worl das in L.s bibelübersetzung gar
nicht vorkommt; in der von Mehrein citierten
stelle sieht könj};stal.
In seiner eigenschaß als erster bucli^iabe
des alj^betes steht »in deroffenb.M, 1» 8
u. a. a. St. vorkommenden formet : das a und
das 0 der ay^f'inq viu! d'is rndt\ wie auch
erklärend hinzuge/ugl wird, denn a {alplMi)
ist der erste und das lange o [ömega) der
letzte bneh^abe des grieeMeehen alphabetes.
Einmal dient der bu<^stahe a aneh als
abkürzung für das obscene, sonst von Luth.
nicht gemiedene wort arslnch : mir ist wie
dir, mein adelichs a. 1« imer drahen, du
rindest noch wol deinn gleichen, von efte*
Sachen. (1530). Ej\ so wird den „mü gm*
tfn gesellen" davon laufenden treiberfi von
ihren männem nachgesungen, die verbin'
dung des adj. adelicb mit anloeh Ml tiodk
heute in Hessen unter dem volk ganz ge»
wöhnlich.
\, den Umlaut des langen wie kurzen a,
drückt Luth. steis durch e(eh, ee) aus. bei-
spiele kierßr s, unter e.
Aal (al, i^,9h])*m.anguiUa, einbekannter
schlangenartiger fisch \ bei Luth. häufig die
von der Schlüpfrigkeit dieses thieres herge-
nommene sprüchwörtliche redensart „den
aal beim sehwemz haben**: es ist nur vmb
eynen bucbslaben zu thun , das man das d
JOS b and das b p» d verwandele» so wird
1
AAS
aus dein worl leyd »las worl leyb und wid-
(Icriimli (f! i umgekehrt} su li i^in f*-: w'w
den at hc\ dem schwaiilz. das ander lajl
Widder d. hymlischen propheten. Willemb.
(152&). Gitj»; es ist der teulTel, der ako
geuckelt vnd warfel spielel mit derachriJlt
und sie drchel wie er wil, das, no man jn
angreifet, soll man den ael bey dem äcliwanlz
geia.süi-l haben, das 14. vnd 15. cap. Jo-
kemnU. WiUehb. 1538. Xmj*>; er(d«rcar-
dinal Cajetan) dachte er helle mich in der
kliipfM'n, so hat er den ahl bey dem srJiwnn-
Ue. KUl.ausg. 1,3''; ich besorge, ich werde
suleUl den ah! bei dem sclnvaulze niohl hnl-
ten. Bnrkkardt LulKen knefw, 293.
— Für den pl. von aal , welcher mhd, aele
lautet, bietet Luther keinen beleg.
Die eiymologie des wortes aal ist norh
«luieher; GrimM vermuthei {wtb. 1, 5),
dasx aal aus ahal, der Verkleinerung oder
ableitung einet verlornen aha {tcMange}
en^/»rti>(f/»'n sft und glaubt diese rermu-
Utung durch die bei Luth. vorkommende
«cArdfrNiiDi ahl iHiterrfilUen su können,
wnn wir nun aiicA diese kerteümtff 4m
Wortes aal nicht bestreiten {in der von J.
Jonas verdeutschten schrift Ls: das der
freie IVille niciUs sey. Witlemb. 1526.
begegnet sogar iUe tehreibui^ ahel), «o
glauben wir doch, datx das h in ahl bei L,
nur dehnteichi n /sf. — ahd. und mhd. gilt
nur ;'l (firaff i. 224. //-/(. I. 1\)
Aas (iisz, ass», 'as^, «. cadaver, todter
körpevt weichet worl Weigand {wtb, d.
d. aynon. 3, 11$7) u. a. von aa«x esea,
sppffp, fhifrfrasz als unrertrandt gänzlich
(ji s' Uii-dvn wissen wollen und nur letzleres
von eszen ableiten, während Grimm wtb.
1« 6 (v^. oiMsA deMen geseh. d. d. spräche
2. aM/l. 701) beiden Wörtern ¥un als Wur-
zel suiceist. (jpf) raucht Luth. «oiaoA/ für
esca als auch für carlavci .
1 ) ßir esca : du wirst aiiirs land Tallcn \ n*i
niehl wider ausgelesen noch genmlel wer-
den, sondern den tliieren aulT dem land mhI
den vogeln liiiiicK znm n<s «»M-dcn.
Ezech. 29,5 \hebr. A VA' yruf'-imoiKt,
t VI
ruiy. ad derorandum; J. F. r. Meyer über-
tust: frass, efreiifo Sthmieder bei Ger*
lüch die heUige Stihrißy
2 AB
2} für die leiche der Ihiere . und das ge-
iiogel liel aiifT die ass. t V /v \ ',. 1 1 ; und
(SiimoH) Iral au.v dt iii woge, das er das ass
des leweos besehe, sihe, da war ein bica-
seh warn in dem ass des lewens. ridtt» 1 4, 9 ;
wo aber ein as;> {1*122: asz i ist, da sanileu
sieli die adliT ( I 522 : n'lf If i ). Matth 21. 'iS.
3) für die menschliche leiche: ,i[^o \v:inl
das ass hebel wie kol aufl* dem felde. 2 kön.
9 » 37 ; Itcin «cheodlicher, vnleidlicher ass
aolT erden isi, denn des menschen, zwo pre*
digt vber der leiche des kürfurslen herlzog
Johans zu Sachssen. Hlltemb. 1 532. Fiij*.
den gebraudt det wories aas für den eada^
rer det menschen vor iMther belegt Ben.
1, 61: einen beleg aus neueter zeit gibt
Wei ga n d wlb. d. d. xj/nnn. \ , 2. hier slehi'
noch ein solclter aus der ersten deuLuhen
bibel; 1 Jlfos.50, 3 Aeistf et vondertatbung
det teuAnamt Jaeobt: dila was die gewon*
heil der bewarten eser (vutg. : iste qnippe
mos pr,il cadaverum conditorum),
der pl. von aas lauiei bei Luüier { 1 Mos.
15, Ii; (He ass d, i. atte. die Nürnberger
bibel V. 14 S3 Aal an der betreffenden ttetk
dy osse, während sie sonst auch <z.b. I Sa».
l 7, 1 B : 31,12 dir» ii'is bietet, die .«o//. er^tf
deutsche bibel dagegen hat auch hier wie
Gen. SO, 3 die esser.
Ah (ahe), mAd. ab, ahe^ ahd. apa. aba,
goth. af, der laulrerschiebung und der be-
di'utunff nach mit gr. n tu. Int. alt stimmend,
ist heute fast nur als udrerh in vielen
tammentetiungen uftri^, «edArend et frtdur
rege, weitwaltende praepotition war. v^.
G rimm gr.3, 25;i. wtb. 1,6. für den prar-
positionalen gebrauch des ab bietet Luth.
keine belege, wenn auch schriflsteller des
Iß. ja 17. jh. wenigstens in bestimmte»
fällen bei der alten praeposition beharrlen;
zahlreich sind dii(je<jcn die mit dem ndeerhin-
{cH^h ijeliildrleii annpnsita. von denen einige
Luth. wohl selbst erst gebildet haben mag.
fVat die bedeulung dieter partik^
()eht, so bexHdsnel sie im allgemeinen Iren-
nung. entfernung, die sofrnht ein denrsum
als seorsutn sein hunn; an und ab, n\ und
ab, auf und ali bilden miÜUn gegen*älze :
die feldmaus woasle nirgend hin, lief
die wand auff und abe. Jen. 5» 272^;
Google
ABARBEITEN
ABBILDE]»
ich bin ia (leiiiülignii getiorsain bereit, so
ich gnugsam vmicJicrung vnd ein frey geleil
avir viid abe wider in mein gewarum erlang,
ttf aeclul kllDinigein rcichslag zu Wurinbs
211 komcn. Jfn. 1, 480' ; auch halte
er oiit lii^er sach uichts zu ihun, jnociiU>
dertialb tu und ab» hin widar lieben,
«debe stund er wolt. «üm. 1, 181*; der
il«D hämisch anlegt, sol sich nicht rhttmcn
(fer jn liat ahgelegl. l kön. 20, 1 1. vgl.
auch ah- und zugehen, ab- und zureilen»
UqmP «Md faimbiilirMi «. a.
iltlMtia (aberbeiien), kübwrando coti-
iwiier«, in mehrfacher antoendung.
1) trerkzeuge durch arheit abnützen: die
schueilea an den senseu vud haweu und gaiteln
fsdbeilen waren abgeerbeitet 1 Sam. 1 3.2 1 .
2) e(N« tdkuld rnitUl* atimt abtragen :
«lie andern XX (sc. guidni) soll er mir ab-
arheilen. de Welte br. ü. 327.
3j ende bringen, erledigen: itzl las^l
tau dme worl David suuor abarbeiten, von
dea leisten teorlen Dauid, (1543.) Ci^j^
ktVrh<r gehfirl auch wohl: on were wol fein,
jiiili Wü hl /II ihuii {neinUch das oslerfesl
IN alier wrlt zu gleicher seil zu feiern), wo
CS die hohen naieateten thun woiten» wcM
es bereu alles Fein abgeerbeitel (die da$ otter-
fett betreffende asirommisrhe hcrechnung
zu ende geführt) ist (hiroli die aslrononios,
vad aiJeiu am ausscbreiiten oder gebot feilet.
VM df» emeiUJe vnd MrcAe». (1539). Lij .
iUl, pater, am aramdiidtei worl (ehald.
tq», syr. \^\, wetehes im n. lest, an drei
HeUen {Marc, l l. 30. Hörn, b, l 5. Gal. 1, ü;
tieti wtü beigefügter Ubereebnmg «nekeint.
Wer stehe Luihers eigne erklärung dieses
Kdrtes, icie er sie in der ansU gung der epi-
*tel am S. sonnliKj nach Iriniiatis {ausle-
fmg der episteiu vnd euangelien von ostem
Miaiif dM adttmU Wiitemb. 1544. Aavj")
gibt : das ebreiüchc w ort ( abba ) welches
liei-s( fwie er {der apostel] <'-\h-< deutet) lie-
be« vjier, isl da:» rUflcn, wie ein junges kind-
fifi, so der erbe ist. aus einfelliger kindlicher
leoerMcht mit seinetn valer lallet vnd jm
rtflet, ät», ab , denn es i^l das leicbtosle
*"or1, so ein kind kau reden lernen, o Ut wie
<iie alle dcuUcbe Sprache auch schiei- leich-
ter geredl liat, etha, elha iyemeiut ist mit
eUia doa ^o<A. alla Luc. 2. 48, ahd. allo
Graff I, 145, mhd. atte Bm, 1, 67, toel-
ches auch bairisch, schwdbiich underkwei^
zerisch den umlaul hat).
AbbaiUiany miHels sirajandrohung des
bäumte Mringen: wie wol seine kirche
selbs dmmb tOroet (daex nemlieh herxog
Heinrich von Braunschweig das bisthum
Uildesheitn an sich iienommen hatte) vtuf
geben jlzl für, mc woHüiks jni abbanncn. uiäer
BansWarei ( 1 54 1 ) Nj*. vgl. bann und banaeo.
AbbeiaM«) davon beisMen : wenn dn weia-
lieh geloben wilt, so gelobe die nasen dir
selb nicht abzubci^sen , das kanstu halten.
Jen. 2| 153''; dancke du goU, das ich dir
den hals nteht abgebissen lubB* Jen. 5,272*;
die saw aber beisseta von der wunel abe.
Uschi: 3fi\
Abbeteo, durcA beten abwenden, entzie-
hen: es ninst ein armer tcuffel sein, dem die
(sc. meszpfaffen) sollen eine seda abbelen
{wühl: durch gebet bewirken, dass ein»
si'i-tf aus dem frgfeuer erlöst und so der
ijiwalt de,« (euffli entzogen werde), ein
n tdderruff vom fegefeur. (153ÜJ. Fj''. £«-
Hier fuhrt diese stelle ate ein eprUehwort
an, mit we/cAem das ^appergebet der mes-
selescnden priester verspottet irurde , die,
wie er selbst sn^f. ,,(h'p Heben p.^almvn dahin
schnatterten, wie die gäfise das liaberstroh.^'
AbbcttclH (abebelleln ). ein«m dureh an-
haltendes bülen (s. betteln) etwas abzudrin-
gen suchen : wo e. k. f. g. denselbigen iimb
^iollt's Wille»! wollte etwas lassen geben, ei-
ücii gubien oder sechs, wäre gut, wo iiicbl,
müssen wir sie abfertigen, vnd geben was
wir vcnnugen. vnd doch am andern mal e.
k. f.g. widd.M- alicbettpln. delfeMe 6r. 3. 1 02.
Abbilden^ • <» bild von etwas eulirerfen :
darumb isls fein lue abgebddet. der prophei
Sacharja. (1528). Sj''; vnser lieber herrgolt
sich ao schon, bcrrlii h vnd lieblich in dreien
Personen ald)d(l(!t vnd darslt-lb-t. Jm. S. 300''.
Abbinden, ligumen solveie, einen haß
lösen: vud wil sie (die auf dem libanon
g^tasmen eedem) in fldasen legen lassen
auir dem mecr, bki an den ort, den du mir
wirsl ansagen la<!«en, vnd wil sie dast lbs nb-
bittden {die flösze wieder zerlegen). 1 kön.
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ABBITTEN
4
ABBfi£GU£N
5, 9. II» <i«r ersten, vermuUUich 1524 er-
«cAmimimii tusgabe de$ otidem theUs da
oU. tesU übwi^U LtUher „wahrechlen"
{später waldrcchffji d.) atistatl aliliiiulRn,
welche Übersetzung erat bei der grnszen revi-
sion deryaiueti bibel 1 54 1 ) geändert wurde.
iUlttni (abebitt«o), lUMft LtOhert eig-
ner erklärung, die er in der atulagmug der
sieben busspsalmen v.J. 1517 xu ps. f» H»
(,,!.'oU hat orliorl mein abbilten") gibt, ein
t/ULen, wodurch altwendung, wegschaffring
in hSttm «rreidu wetim soll, voähreni er
für das gebet um erlangung des gtUen erbit-
ten gebraucht itis-^fn ^n'll ivgl. Jen. attsg.
1, IS*), mit dieser erklärung, die in der
verbesserten ausgäbe der sieben busspsai'
men v. /. 1535, da die verdnderie Acnef«
xmagkeine veranlas zung bot, wegfiel, «Ijmni
mm auch drr (ji'iinmrh . drn Luüi. von ab-
bitten in folgenden sleUen macht: darmub
kommen sie zuuorn mit forcht md biltea das
•be mil demut (te, nidu von goUee angesidu
verworfen zu werden), die sieben puszpsalm.
(1517). Eij''; raerck eben, da« man ilas vbt-l
am aUerleizlen abebitlel vnud abebitlen soll.
amstegung deutsdideMvaUervnmer. (1518)
Jj*; ich wU mich rechen» und aol mir kein
mensch abbitten ( mich durch bitten bewegen
von der ausführung der über Babel be-
schlossenen strafe absustehen). Jes. 47, 3;
doch ist neben der gemeinen schuld auch
eine sonderliche, wo einer dnen andern
erzürnet hat, das er es yhm abebitle. deutsch
catechismus. fl520). verm. ausg. ; da
haslu Ueiueiu neciisten oITeutUcli sciiatlen zu-
gefügt, solchen sdiaden weder «bgebeien
noch widerlegt, hampost. fH^Uenb. 1545.
fesilheil 99". Aber auch die von Grimm
iwib. l, 13) oiw den briefen Luthers ange-
luiirlen zwei stellen stehen, wie der Zusam-
menhang zeigt, nicht gerade im vriderspruch
WIÜ obiger erklärung, da es neft in der er-
sten stelle {de )Velte br. 3, 5) um die wegschaf-
fung einer rotlerei, und in der andern {de
Wette br. 1 , 382, 6«» Gr. gedr. 82 J um die nie-
derlegung einet sioiveAfn dem Hschof von
Begensburg und dem ratli ausgiAroehenen
Streites hnndell. unziceifelhaß aber steht
abbitten für crbiUen in folgender stelle:
kau aber die melze abbtUeo> das sie bey
dem ersten mOgc bleiben, so sie je grosse lusl
tu ihm hat, mag sie wol thnn. SM. 1,
Abblatten (abblaten) , blätter aMrsdkM.*
vnd heisset das worl hasaph. (C|^n, Jü. 29»
9) ahhlaten. Eisl. 2, 96".
AbbergeUf u'tu das einfache borgen, $o
fem ee auf borg nehmen bcdeufel, UHKumf,
entlehnen: wende dich nicht von dem, der
dir abborgen wil (erste ausg. des n. test. r.
j. 1522: der von dyr borj^en wdli Matth,
b, 42; alsu haben wir auch ynii deuUchen
landen den namen, das eltUcfaeheissea Krallt
odder KrtllUnann, wUchs dem ebreischea
nach gemacht odder abgoborget ist. die epi-
siel des propheten Jesaia. (i52GK Güij*;
solche weise die schriffi zu fureii ht;t!»st ka-
taehresis, abusiuns modus KMiuendi, ein mis-
versland, das man der schrilfl zu weüen ci-
iMM! xfiriK-b abborgel und reissi't tbnuf »'inen
bu5bcu. ein widderruff vom fegejeur,
(1530) Diij''.
AbbfMhM (abebrecben)» ahd, apap(b)re-
chan (Graff 3, 264), Mtieammengehöriges
oder auch nur zusammenhängendes (durrh
brechen) trennen; die abgezogneren be-
de*Uungen ergeben sieh MdU aus der sUm'
Hdsen,
I. transitiver gebrauch.
\) sinnlifhfs nlthn^rhen. a) Früchte, bläl-
ler, zweige {vom 6aum} abbrechen: ich wd
Ihun wie ein guter bäum wenn man die rrttchte
abbricht, die er heur getragen hat. hauS'
post. fVittemb. 1545, sommerlheil 71"; vnd
sihe ein oleldal Iiaüe si»« fdie l onSodh aus-
geschickte (uu&tfjabgebrucheu. 1 Mos. 6, 11 ;
wenn sie dyr nu eyn Idatt abbrechen, «so
wollen sie den gansen wallt gewonnen haben.
von beider gestalt (1 522) Ciij'". b) glie-
der {vom leibe) abbrecf»»n: vnd sol seine
Hügel spalten, aber nicht abbrechen. '^Mos.
1,17; vnd jr (der op/arfatiAe) den kopfl
kneipen hinder dem genick, vnd nicht aln
brechen. 5,8. c) das hebt abbrechen»
d. i. einen butzen vom licht brechen, es
putzen, weshalb die lichtputse früher (s.
b. bei Alberne dicL KKif) aucAabbreche
hiesz: was sind die zweige der Olebewmer
wtdi'Iif stehen bey den zwo giiblon soliiieu-
Izen damit man abbricht? der prophet Sa-
charja. (1528J üiij''. sputer fügte Luth. an
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ABBBCCÜ£N
5
ABBRUCH
ier bHnffimdem Stelle {Saeh, 4, 12) noch
hinzu: oben von den giflden ieucliler.
d) bildsaiileii. mntiern,gebäucle abbreclion
«= nipderreiszrji: s\ as ists abrr, gülzen ciisser-
bcii üiiitreciteu vuii ynuorlicli viel gOlzen yiu
kcrtsea aaflHchten? der prophet Satharja.
(1&28X Bhiij' ; viul (^.(i'i brachen abc die
fflaureo zu Jerusalem. 2 chron. HC. 19;
ich wi! meine scliru neu {früher ächcurcn)
abbrechen. Luc. 12, 18.
2) eiDe rede oder schrift abbrechen d. •'.
plötzlich inne hatten, ohne dtese^ tu
ende yi'füJirl zu haben, tcodurch dann der
susamnu'tthang zu einander gehüriger theite
geslörl wird: das heyssl nicht leren, bo lui
fftxeil, tdclusdi vnd kartz die rede ab-
btfechcD vnd mversehens vnd vnuerwar-
nel auff anders fnllen. das ander
leyl tcidäer die hyml. prophelen. (I525i.
Fj': (las bat bisher viel yrrc getuachl ynn
dea prephete», das, wenn sie vom jadischen
reich reden, kurlz abbrechen vnd von Chrislo
Jsil unter reden, der prophet Habarur.
{152Cjl)j''; ich luus abbrechen und da!>
ktiU slQck Uaggai andern lassen, von den
jUm vnd jrm lügen. (1543). Viij*. ein
«Ortvordrai muud abbrechen: wie leicht
kann man einen v.-iler überreden, (iberlaiibeii,
oder eiti wort für dem maul abbreclien dureii
Mieodigkeil unzähUger weise, de iVeite br,
617.
3) icenn nbbrocben die bedeutung von
rerkürztn , enlziehen, schaden, abhnirh
th»n hal, so verbindet es Lulh. gewöhnlich
edr dem däHv der pereon oder «acAe; La-
ban auch seynen ej^enen bindern abebricht,
rnd das yhre Airlielt. r&er das erst buch
Mme. (1527). Yyij'; s. ßernhftrdus ist auc h
eyn zeyiUng ynn solcher lorheil gewesen,
wie wol er sonst eyn heyliger man war. das
er deni leyb so viel abbrach, das yhm der
oddem »tyncken wart, epistel sanct Petri.
(1523' Küj' ; h.ib ich nil dem bapsl, bisschoF-
fea, jiUÜcu vnnd uiunciien alUyn mit dem
nend an allenn svhwerdschlag mehr abbre-
chen, denn yhm biazher alle kcyszer vnnd
konige vnd fursten mit alte \br j,'e\\ali ha-
b«n abbriM-bef), egn Irew rormanung sieh
M torhuien jur auffruhr. (I522j. Bij' ; ich
habe (M elbeneUentg der heik «cftH/f ) ehe
vrDtten der deutschen spräche abbrechen,
denn von dem worl weichen, ein sendbrieff
von dolmetschen. (1530). Cj''; ob sie jm
nicht alle gcborciieii nach dem euangeUp
bricht seiner herrschaiU vher alle crealuren
nichts abe. von den lebten warten ikntidi,
(1543). Ciiij''.
II. intransitiv steht abbrechen in folgen-
der stelle: diszc epistel (am 2. sonnlag
nach eyiph.j Lrichl um ende alzu vuzeyllig
abe. mwl. d. ep, end evnn^. von der hegl.
dregisSnige feei Ine auff osiem. { \ 525). Eij\
Abbrechen , n., der inj. abbrechen sub-
stantivisch: ich hab aiuli mit yhm viid an-
dern heundlicbgercdt des abbreciieiis au der
stadmaur halber. Bnrkhardt Mefw, 193.
Ibbrcnnen, abbrann, (r. brinneu). vom
fetter verzehrt werden: wo ein haus rtltliren-
nel, da silzl ahveg ein teiiniin tiabey. haus-
posl. Wittemb. 154C>. (esilheil 7b ; nach
solchem ist jm (£eonA«rd JTeifer) hende
vnd Tuss vnd der kopff abgebmnnen. Jen.
3, -151''.
Abbrennen» abbrannte, (r. brennen, dem
factÜiv von brinneu) machent dass etwas
eem fever vertUgi wird: lieber bruder. wilt
du nicht ein Christ sein, so wollen wir dein
haus abbrennen. Eisl.ausg. 1,317\ figür-
lich: wen nit eyn glaub da wcre, sollen
warlich solch feurig spiesz eynem das herlz
abbroinen. ai^ das vhirehniÜU^ buch
bocks Emszers. Wittemb. 1521. Aüj".
Abbringen» wegschaffen, entfernen, auszer
gebrauch kommen lassen: vnd (Manasse)
bawet die Mhen, die sein val^ Hiskta hatte
abgebracht.' 2 kön, 21,3; gemeine frawen-
heuszer sind schwerlich ahlzubringen. VOn
den guten tcercken (1520) Aiij''.
.ibbrnch, m., von abbrechen, steht bei
Imther gewÖhnUch fUr verlutt, schaden,
naehtheil (vgl. abbrechen 3.) : es hat wyder
Silber, goll, edelgcstcin, iiüch kein köstlich
ding szo niauchfclligc tzusetzc vnd abbruch,
als die guten weick. ron den guten wer-
dten, (1520) Aij"; weyl das ablass abgehet
vnd viel mehr abbruchs geschieht dem aller
bt'vlii^slcn Sinei zn Rum. ein sendebrieff an
Jhan von Schleguilz. {l'o'2'.i) Aij''; so hl nn
das mchl allem ein diehstahl, so man zu
nachts ynn die heusser bricht vnd eynem
oiy ii^uo uy Google
AUBUÜCUIG
6
ABüC.NKEL
d« sayne heymlkh bey Mchi nympt, suii-
de D ein yglicher abbruoh oddnr scliade, liur
da ge^i'hirbl deinem ncbistcn am gut. amley.
der Jiehen gepoL (152&i). Mvj"; wen {(Unn}
diu 'ul vnchrisüicli » ji auch vaiuilurlicii ge-
nieyos nuts» vod schuUimge genissen, vnd
doch nicbl aui:h gomeino l>ist vnd ;ilili(ii<-]i
tragen, vnterrichi dem ralh zcu allen Stel-
Im. ( 152;<J. Aij'. (de Welle br. 2. 2US).
— ftierro» gebildet ist das folgende adj.
AMridiig (abbrüchig), emtrag ihuend,
nachtheilig, ein von Adi tuntj [trfft. 1,11)
getadelter gebrauch dieses aüj.: am if^li« lu r
dieszcr dreyer arlickel isl abbrucliig den
geysllidicn Stenden, eyn vrleyl der theolO'
gen tsuPoritZ, (1521 ) Aiiij''; abhi udn^' dn-
kirohnngewall. ebend. Bj" ; abl»i ucliig der
machl der sacrament. ebd. Itj' ; et i c/c; ^a/js/)
zureisset au<$ voller gcwall, alle gelübde.
xusagiing, friede, eide vnd verbdodois, die
on bepsUi( liL' geuall vnd bcsieUunge ge-
scbelien sind vnd sonderlich so sie seinen
geislli! Ih m beuchen, jrer frpiheil, jren Zin-
sen vnd renleu vnd hureiey ui nahe vnd ah-
brttchig sind. Jen. 2, — wie hier ob-
brüchi;^ gebrauchte man äller-nhd. auch ah-
bruchlich : fili etlicher »dM-ikeil nil ahbrufh-
lirh oder nachlhedig. Urkunde v.j. 1 *>()U im
der zeilichnfl für heu. gesch. und landcs-
Jtwtde 8. 255. bei Grimm fehteni,
Abe (abece), n. l ) die ecAon mhd. vor-
handene {Ben. 1, 3l, mn den ihf! ersten
buchslaben entnommene bem nixtny dvr gan-
zen reihe derselben: ein frunier sobul-
meisler wenn jm ein jnnger knabe sol das
a b c auffsagen, iian seer wo! gedtilt haben.
das 16. cap. s. Jnhnnnis. (1538). Ddj ; wie
man die kuuiei jun der schulen Icrel die
buchslaben kciincn, daü sie raQssen das a b c
Air sich vnd hinder sich sagen, vom acftem
hamphwrae. V'f ; diszer romanisl
das alM-i <' >-i li!r k.inii l)isz atif das b. von
dem bajinlum zu Hvme, U52U). Bij\ 2) so-
dann beseiehnet abc auch den anfang, die
elemente einer eaehe iUterhauft: jenes eus-
seriwh leiden ist noch kinder werck» vnd
nur das a b c vom elend vml leiden dt i
irhrislen. das 15. cap. der [. ep. an die
Corinther. (1534). Kiiij'; vnd da wir viel
darinnen (m der heil, eehriß) ktfnnen vnd
venUeben, so klinnen wir kanm das abc
tischr. 2'-.
Abcteufi'l, »H »v'n If'ufel , der noch nii fil
über die aulangsyianäe der teufeiiicheh
hünete Hinauegelmmen iet, dem die Hti
und schtauheil des „rechtem giderten Im-
/t'/i" noch abgehl: ab das isl enlwedcr ein
junger a. 1». c. IciiIpI oder schiidlPiifTelin,
eines, das noch uiciii i ecbl burlislabeu kao.
Hillen». 2» 4I6I' (Jen, 6.341": sehael tca-
felin, der). Grimm meint (wtb. I, 18), d(U2
di'f namP- .ilicUMiff^ 'rahrsihcinlirh aas ei'
nrm ^r'ff'r: iiUcr schul fcsle zu deiUvn sfi.
Abdecker (abedecker;, m. tischr. 401'*
name de* eekindere, ron abdecken, den fr-
fitllnen tieh die haut (decke) abziehen.
Abdienen, etwas durch dienslleislung er-
langen, bezahlen, abverdienen : irh wil für
helOeu, vnd das aus lauter gnaden, daiUU
ülirs nicht abdienen, anafijfr. der sehen gt-
poi. (I52S}. Pv ; als mOsse er jhm sotchs
(das eirii/,' leben} ersl aufls new durch vnser
vvf'K k all dienen lassen, dus I 7. rap. s.
Johannis. (1530). Fij' ; {Christus hat) aoi
creulae Tur dieselbigen (unsere «ümlenj dnreb
sein tod und leiden genug gelban, und sie
dein \,(irr iIiLM-ditMiel. Eisl. I.94\
Abdriugeu, 1) einem eltcas abzwingen,
abnöthigen: wie mir Emszer will abdringen,
mi( gantaeni slunn. auff dae vhtrdtriitüdk
buch bocke Bmezer, (1521. niiij"; die zu
Hl Miidenburg haben vns einen feinen ruplan
iiiiL hoher hille ahgcdrungen. Burcklturdt
briefw.'d'h ; Simei (ßand) schuld gab, er
iietle Saul das kdnigrmch mit gewait abgedran-
gen. derprophelHabacuc. (1 7)20 ) nj'"; durch
u tu lier ahgedrungenc giltor. Jen. 3, 185".
2) einen abdringen, ron eii%ei stelle weg-
drängen: 31. Holsleiu nichl bcgebrl die gil*
kisch Icction, noch H. Veit als den Sltem
:iLzuilrii)i..'i'ii. de Welte br. 5, 387.
Abdrflrkrn . tlm-rh drncL absondt vf». fupir-
lich in der l eäeimirl <l.»s herz abdritckm
das leben nehmen: der stein wil jnen das
herts abdrucken [daex nemUeh ein eaneiHm
über den bapst sei), wider da» baptiMmsa
Rom. ( I f) }.") !. Aiiij'.
Abdünkel (abedunckel ), m. falscher dun-
kel: es isl eyu abcgott vnd abeglauben {Jen,
3, 226 : überglauben) vnd abedunckel, der
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ABEND
7
ABENDFRSSSülN
weyi ii;ylf i {tiemUch Chmtum /itr einen goU
Ukmj der äen pfatttn und kappe» hotä
uiy wie die manche gltmbemK der prvphel
Jona t I ?)2Gl. f:j' .
Abend «aUcnU, m. mhd. Alma ißen. \ , \k
akd. a(>^ii)anl. abunl (Graff \, 98, 99). be-
mdmH t) die xeU kun vör md «oeA tm-
nenunlergang t aUwiUMts des tages und
ÜHbruch der nachl: p«? wil alieiid wvr-
ian. hic, 24, 20; in ilrr (inniiuit iiiifr am
abcii<i. spr. 7, 'J ; am abeiui alier, «Ui die
«Mm untergegangen war. Marc. 1, 32;
wenn SAost keyn vngttchickeyi t\a ist, werc
es kein siiod, wer am abeiUodor miUernaclit
neszliielt. anltrrirH dnit^rh auff könig Hen-
rieft* von Engeiland buch. (1522). Ciij";
e. k. (. g. schrillt vnd gnedig» bettencken isl
mir zukoneil, auff freilas; 7.11 alieiul. Jen.
2, »Ö*". redOi^arlen : heiligen aboiid ge-
ben, feierabend machen lassen, deutsch ca-
leeAitmiu. ( i 529.1. Dij'-; es isl aber dainil
iMch me bl aller läge abeot» die eadte Aal
damit noch kern ende, der Ml, prai«.
fi53f>i. r.tj'.
2) die gegend des sonnenKiüeiyangs : vnd
(il6nUka«i) ncblcl seine hilllen aufT, das> er
Bethel gegen abend vnd Ai gegen dem mor-
gen hatte. Ilfaa. t2.B: vi(>I \\r\;h^n komen
vom m"ir?fn villi vom nlx'iitl vinl iiiil Alira-
bam vrnl isaair %imI Jacoli nn himelrcicii sil-
aen. Kauh. S, 1 1 ; gölte» worl isl wie ein
pült» der ynn einem huy von morgen gehet
bis zum abend, austeg. d. euang,v»n oUem
bis auffs aduenl. f l ö27 1. q vij''.
B'iftt die etymologie des icortes abend be-
(rt|t, sodeuiet es Grimm itclb. 1,22) aufi
emem verlornen ^olA. iban, af, 4^huii mi*( der
praetensbedeuiung aeque pendere ttcoron
ihn-i nhd. ('pan\ dessen praet. die hedfu-
tuag ton aus äem gieiciufewicht kommen,
m He neige gemiken, angenmnmen {«o>
herdie jMrtütelaf» aftd. apa), und also Apant
die neige, Senkung des lages wäre, mö-
gen diesir rntijfrfutm auch noch weitere be-
9nindu$tg crloriUrn, so darf doch die rer-
i»andtsehaß mit ah teoJU kaum hesweifell
werden.
thendbret f n. , ein für den abend be-
ttimtnles ieinfachex\ fs<tfn- ♦■vii morgen
vnodabentlbrotii. auszUy. deuUcJtdes vatter
innser. (1518). Fj''. vollständiger s. die
stelle unter morgnnhrot.
Abendhnlle, f. die am abend ahgefasUe
tnilli':^ niyr isl gnufi das mnyn namr tzu
ildiii .Ulli' das' fest {der grüne donnerstag ist
yttmcini) aio hcrlich auszgcrutfcn wirt mit
den armen keltern vnd nu in der well Nrob-
fnret wir! in dcrtnincken abentbnllcn. buUa
cnw domini. 1 l'rüi. Aiiij''. ijfmrint isl mit
(h'r truneken aliciitluillc die von Luih. in
arger Verhöhnung bulle vom abenlfresseu
(«. d.) des allerlicyligsten hem des bapMs
genannte bulle in eocna dumini vom 2S.
mi'rz(quintohn!>'!t iiprilis\di:s juhn-^ 1521,
welche Lulh. utUvr den keliern aufführt
und als solchen verdammt, irunkcnc abend"
bulle heiszt sielMth., weil er annimmt, dasx
dieselbe vom papaf in trunkenem zustande
abgefas-i <;ri.
Abeude>seu, n. »i/»rf. i\benie3;7,cn (Ut^n.
\, 759, mysl. J , 1S9, IU>, abendmahUeit,
rerwendei Luther m der übersetsung des «.
tesi. zweimal {Joh. t3. 2; 21, 2<>) für die
rom herrn am ro ruhend seim^s Iridfus mit
den jungem yekullene passahinahl wil, »rä/i-
rend er sonst das gr. wort dtinyor, welches
wie das lal. eoena die gegen abend ge^
haltene hauptmahlzeit bezeichnet, durdi
abendtnahl (ä. d ) ülirrscizif. in den ror-
luth. bibeln steht überall, auch da, wo
iMth. abendmabl hat, abenlessen. dass
abendesaen wie abendmabl fttrdUtcA aiieA
das sacrament des altars beziichm', liissi
sich »'•!> Grimm Ihui aus der wtb. 1,2 3
geführten stelle (J^n. 157, tu dem enten
Jenaerdruck 3, 16b'i nicht folgern; nhme
tweifel bexeidimet hier, wie auch Jen. \,
479' ; 2,21'' u.a.a. st. ahendessenjtnes pas-
xahmnhl überhaupt, wobei das heil, afn-nd-
inahl eingesetzt wurde, evidentere belege
fUr den gebraudi des Wortes abendessen —
heil, abendmahl sind wUUtommen.
Abendfrrssen , ». üppiges prassen zu
abend: so gibt es dir kiiiisl desabcndfressens.
Jen.ausg. 2,83''. häufig in der von LuUi.mit
glossen, vor' undnaehwört herausgegebenen
«nfer abendbulle eniMiAnfeN Nilfa do-
mini; die hochbernmpte vnd liefT bcfurcbte
vnd weyf vorporgene biilia vom abrntfressen
deynes Herrn. buUa cene domini. (i522).
Üigiiizeü by <jüOgle
8.
ABEiXOS
Aj'*: bull« tl«s •beairnmeiM. tibeni.Aiy.
in der iMU /(m.3. 187* {M Grimm 3,95):
(lio lontp zti entitindcn von den vorlieliallo-
ncn MWn in dcjn ahcndfressen des aiierhei-
ligHten herrii des bapsls bcgrilTeu ist nUl
ftbendftvsven tibm wM jene hmUe genuhu,
Offenbmr ^ieiv ^EmIA. mit dieser bezeich-
nttng der mehr erxt ahnten hulh in seiner
verspoUunij des päbMÜichen Stuhles zu writ,
da dieselbe zugleich eine anspielung auf
den namen eaene dmami enthüi^ welcher
bekamtUieh Uesen eoUeciiwerbannungsfor-
mein gegeben war, weil ihre Verkündigung
mit der gro^zen ahendmahUfeier am grü-
nen donnerslage verbunden wurde, vgl.
Jen. Z, 188 die gheee F.
Abeiifrfuerjm. beteichnung des pabtlea :
eynem truncken man sol oin fml ii i [j n> nusz
«lern wcge \veych«»n, schweygc dftin Ülinslus
und s. Pcler dem abcnlfresscr. buUa cene
ilom^Mj. (1522). Bj\
Abcndnahl (abendnial) , n. co«tMi, he-
zeichnet I i dem griechischen iunvftr^ lat^
coena entsprechend eine am abend gehaltene
moA/self, besonders gastmahl {gemma gern-
manm rij'* obMnor*. abeolmal essen) : nach
dem abondm.il rurcten sie denjungon Tubiam
zu der jiingfrawen in die l»nmi*r. Tob. 8, 1 ;
vod es kam ein gelegener lag. das Herodes
atlir seinen jartag ein abendmal gab. Marc.
6. 21 ; sechs tage vor osletn kam Jbesns
gen Belbanicn. daselbs macblcn sie jm ein
abendinnl. Joh. 12, 1. 2; es war ein
mensch, der machte ein gros abendmal. Luc.
14, 16. die warte „nach dem abendmal"
^Ht. 22» 20 erklärt Imlh, telbet Mmch dem
sie zu abend gegessen halten", wie er auch
in den erxten ausgg. de.< n. (est. übersetzte.
2) das sacramcnt des allars: wenn ilir
nn znsamen koinct, so hell man da nicht des
heim abendmal. I Cor. 11, 20 ; icli lasse
CS Villi Iiortzon ^orne zu. das dis aliondmal
ein sacrainont scy, obs wol m<-}\\. ynn der
iicbrifH so genennet wird, vom abendmal
Ghmtf. (1528). q iiij"; nu wollen wir jhn
(den Itl.ptatm) widder Turn anfaben vnd
anfl \Tispr nslerf. st, das ist, aufls abendmal
odder messe ziIilmi. der III. psalm. Wit-
lemb. 1530. Cuj''; so sind doch die andern
abendmal nach der himelfart dawidder. «om
abendmal ChrUU baftenfnia. (1534) büj*.
— Nach Grimm {wtb. 1, 25) u. a. $eU
al)cndina]il trü* naclilinahl als bezeichnvtng
des sacramenls erst mit der reformaUm
aufgekommen sein, jenes bei den LiUhera'
nem. dieeee bei den Reformierten; iodh
würde man irren, wollte man hieraus sfhlie-
szen. al)»Midinalil sei der speeifvtch lutheri-
sche, narlilnialil dagegen der aussrfilieszUch
reformierte ausdruck für cummunio, da Lu'
fher eelbH des toortee nachUnahl wieder^
holt sich bediente vnd umgekehrt in streng
reformirten hehenntnisschriften abendOMU
neben nachlmaht gebraucht irird.
Abendaablsteit, m., die einseizungsicorle
des heil. abendmahU: vnd hab die oren ge-
wassehen, das ich wol htfre wie ym abends^
mallexl (sie) das folgende sKlcke (der für
euch gcpolipn ist) soll»» vork!oicri das u<irge-
heude stück (das ist mein leib), vom abendr
mal Gtristi, bekentnii. (1528). ciij''.
AbCBiopff r, n., dae hei den judent jeden
abend gebradile brandopfer {vgl. 2 Mos. 29,
30 ff.): ich sas einsam bis an das abend-
opIVi r. Esra 9, 4 ; um die seil des abeod-
opIVors. Dan. 9, 21.
Abendpredigt (abcolprcdig) . f. abends
gebotene predigt: vnd die selbige ganue
abeniprodige pl. ) vnd valete was sind es anders
denn eilel rodle vnd Irosl wnrt ym leiden?
die episteld.prnphetenJesnia. (1520). Eiif'.
Abcttdrcgcnj m.. eigentlich ein abends fal-
lender, in den dreietellen der Luther'schen
belübertete»ng{Hiob 20>23 ; epr. 5al. 1 6, 1 5:
Jac. 5, 7) jedoch Übersetzung von d^pbn
und vfTog nt!'ifincund steht mithin /lir spiftre-
gen (s.d.f, was Luther uHch sonst verwandte.
Abends, vespere, adverbialischer gern-
Htf} abents wem es fein» das man drey ves-
pcr psalinen sOnge. vnlerridu d. vieHaloren.
I 153S) Kij ; abnnls wenn die kinder zu bans
jjtt'hen. ebend. Mj'' ; der Phili<?tpr iral ertu
Irüc morgens und aheuds. 1 Sam. 17, 16.
mil «oraMtfefcend^r praeposMon: es kan
vor abends wol anders werden. Sir. 1 8. 26 :
(»in j^'liriis iifufnin im gantzcn Israel sols
{das passahiamm ) sclilaclitcn zwischen
abends. 2 Mos. 1 2, 6. die letztere formel,
welekelUbifi0wiederk^ (2 Mm. 29,39. 41 :
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ABENDSWOLF
9
ABENT£(J£B
30> 8. 8. JTot. 28, 5 ti. o. «f.) miigte 9ig$nt-
lick heiszen zwischen den beiden abenden,
womit nach Ger lach (die heil, schrifl
l, 146 SU 2 Mos. 12, ö> die zeil des
mmtmmtargangs gemeint ist, indem nem-
ikkä§riml0rgw^ der tcmte Jto MtU,
eke man unbestimmt abmtä lUimf, m Mwd
kiUften theill.
äktniiW^itf m. die erkim-ung dieses trorles
jOl iAUher ieik$i im der auslegung des j^o-
fketen Betbaaie su eap. I, 8 »beiMigtr denn
dte wolffe des abends" : abcndswülflc venlol-
roelzen elliche wolfle aus der wüsten, denn
«s beydes ym ebreischcn mag aus den buch-
sttben genomen Wflrden, doeh icb halts, das
abeoikwiMfllB teyen, das die neyauiige aey,
der Wiilir, Weichs von nalur ein reyssend,
raubwrh. juonHscb Ihier isl, aber am abend
vwl rtuliiicher isl, weil er den tag vi»er niclil
lehalfa, md also auf den abend hungerig
tft, das ^eich so vjd gesagt s«, abendswflUfe
alsbiingerige wölfTe, die lange nicht gessen
haben, dt-r prophel Habacur. (1326). diiij''.
Alroitwaciiej f., gegensatx su morgen-
«iche. der mie tluU der in vier ahechmiue
gHkeilien naeM. Jen. 1. 88\
.Ufad^ärts, adv. gegen abend, toest-
warts. bei Luth. noch gelrennt ■ viid hielten
iH-isciien Bethel und Ai g^en abend werts
aa Ai. /m. 8. 9 ; der für den Id Bfenam
Ugt von abend werls. Jos. 19, 1 1. wirls
{^rt. vafrjti';, vnfr|)s, ahd. \v?rlos , wartes,
mhd. wt-riisi /.s( die adverbiale genilivform
von dem nur noch in zusammemetsungen
terkemdenen adj. wAi (wart) ^vMn ge-
richtei, ije wendet, vgl. Grimm gr, 8, 89 jf.
Grnff' 1. 'HS ff. Ben. 3. 596. 597.
A^endwerkf n. am abend verrichtete ar-
die ersten inugeu hcyssen die abenl-
wmk, die andemiidie nioffen werek. mif«-
^gwig der epiet. «. musng, vms ehriektg ele.
n'>-2? Onj»., morgenwerk.
ibenieier, rebcnteur, ebentheur), ». mhd.
iwaliure f., aus dem romanischen adven-
aveatan, avenlnre, eeaker es ediom die
«Ad. dichter enUeknlm wnd häufig to ver-
tdnedenen bedeuiunfjei} rfncandten. vgl.
1, 67— 72. mm /,/. w/n. 1,84 ff.
^ 1, 27. aud» Luther gebraucht
^ wert e^ Mir iMdU in der MM.
Onm. WAitertaolb
i ) svmaflftil beeeidmet abcntcuer seinem
Ursprünge gerndte etwae dae nikeemt, ge-
schieht, ein ereignis. ein Vorfall überhaupt,
in diesem sinne steht es noch bei Luther in
folgender stelle: nicht das ich sorge, kei-
seHiehe maiesut werde solchen gimblasero
rolges, vnd solchen uobUlicbeii krieg anfe*
hon, somlorii dns ich das meine nicht vei*-
seuiiip, vimI nü^'niluilben aufT alle ebenihour
Jj= au/ jeden möglichen fall) mein gewissen
eBtsehOldigl vnd vnbeschweret erhalten wil.
wamunge an seine Hede» dendidien. WH-
temk» 1531. Dij«.
2) gewSknüeh «erkn^i/lt tteh oder mll
abenteuer die Vorstellung eines ereignieee,
wagnises , Unternehmens mit ungetrissem,
unsicherm ausgang, und so ist auch bei
Luih, auf abenteuer « tn et ^n^um. auf ge-
ralhewohl, auf geA fföele, amf eigne gefakr:
wer din t.mffe aufl* den glauben gründet vnd
leiiffl auiT ebentheur, vnd niclil gfwis ist,
ob glauhe da sey, der Ihut nichts besscrs,
denn der on glaube teutTet. Jen. 4, 323**;
die erzte sol man loben, die da wol vnd ge«
wis wissen, was die seuche sey, so können
sie dem knnrkeii deste bas hclflen, sonst
wenn sie aull ebenlhewer einhin geben, so
gerets auch wie es kan. ausUgung d. epist.
und euang. von oeiem Mi auff dae adnent,
(1544). DDj'-; wer da zweilTclt odder auff
cbentcür bellet, da were besser, er lies es
anstehen, vom kriege widder die türcken.
(1529). Gj'' ; das heissel das gebele ynn die
sehantz geschlagen vnd aull ebentheur hyn
gemurrel. deudsch catechismus. (1529).
Piiij*; als uii aucli on e. c. rat wis-
sen vnd willen mich ci-sllich gen VVittemberg
aiitr meyn ebenteur widderumb gerügt habe.
Jen. 2, 265». de Welte br. 2, 837. wir
geben die stelle nach dem im gesammtar^
■hiv zu Weimar Reg. üpag. 74 FF. 2 beßnd-
Ucluin original, wovon beide drucke abwei'
chen,
3) vereinMelt begegnet aucA abenleur wa-
gen «Nulabeoleor stehen /Qr^/Ubr^rn^feiulte
unternehmen, bestehen: er wage sein eben-
theur. Jen. 2. SS**, wenn eyn kaulTinan den
beuücl vol gellts hat vnd nicht mehr will
mil soynen gdtem vber land odder meer
j y Google
ABEKTEIEKÜCU
10
ABER
ebenteur lUhen. von kwffdumihmg vmt
Wucher. (1524). Dj\
Abentfierliehi adj. teundcrhnr, gelUam
gotl ist eliPiUewrlich iii den hohen (sprich i
der 93 psalm). Jen. 5, 2\ keine der psal-
mtnSbeneUimgen Lu^en tief«! «war an
der betreffenden stelle (ps. 93, 4) ebenleur-
Itch, die vulg. aber hat: inirabilis in allis
dominus, traf die Nümb. bibel von 1483
übersetzt: der herr ist wunderlich in de%
KOhen. das ist eine ebentenerliche rede, mn
MtUUktrteMMr IrotL (1535). Ej''; es hl
ohn Zweifel mein nl»<'nih(nier!ir|] gcschrcy
für euch koinen» al.n t>oUl ich ein ehemann
worden sein. d§ WeUt kr, Z, U ; das wil
ein wunderbarlicher ebenlewerlicber herr
sein , der seine hcrrschafll oben aufT seinem
halse ltf^i,'t hauspost. Jhena. J559. &/.433\
ibcntetterllrlif adv. seltsam, ungereimt:
es scheinet ji su vnbHKeh vnd vngcrcimpi,
das gell das spiet so ebenlhenrlich angreiflen,
vnd sich so lüriich zur sache stellen sol inii
seinem porii hi, das weil Adam jnn einen
apllei hcissci. sol er souiel ausgerichlel ha-
ben , das alle menschen nach jm bis sn end
der well müssen des lods sein, das 1 5. cap.
der erstert ep. s. Pauli an die CorinOter.
fl534). daraufT fehcl s. Thomas an lu
wundern vnd isl jm ebenihcurhch geredl*
das er (CMslnf ) sagl , sie wissen wo er hin
wolle, diu 11. und 15. cap. s. Johannis.
(1538). Fiij"; (Ircilalli^'kcil laulel ebenlewr-
Ucb. hausposi Jhena. 1559. bl 464\
Abentcnern; »sohl gleichviel mit gaukeln :
was ists nu wunder, das leichtferüge schwer-
mer mit (ien Worten des ahendninls nach
yhrem iliinckel gaiickeln vnd ebcntheuren.
das die worl Chrisli elc. fl527). h iiij''.
Abcntearer, m. mhd. dcenliuraere {Ben.
U 72). 1) isl es (Jacob) nicht ein hOrischer
^eniewrcr, das yhm nicht genügt an zwcycn
(fC. weibern), sniirlpni noch zwo da/u Imhen
mus? vber das entle buch Mose. (1527).
Ssiij*. 2) ein mit blendwerk tmgehenderf
Hn gavMer: das der Mahroet sampl seinen
gesellen, auch ein solcher ehenlheurer ge-
west sey, wie den (denn) bey <l*'n nri!>»Tii,
i^eiueu landsleulen, solche schwarUkunsl alle
zeit gewest vnd noch heutiges lages ist. ver-
figwfl^ 49t olcoron. (t 542). Ty».
AkartMM.aber. aver (0en. 1,72), oM. aver,
avar, afar, avur (öra/f 1, 177 ff.), goth. afar.
ilif'Sf parfikf'l, welche ohne zwei fei fort*
bUäung der einfachen partikel ab {»() ist,
und nieht, ide Adelung (wtb. 1 . 24. 27)
meAil, «Ml ober oder aber Aerkommf, mardt
im goth. stets nur als praep. mit dtr be-
deutung nach, hinler gebraucht; im ahd.
avar erlosch die natur der praep., es ward
Notset «beerbt Wt endKcib «itcft Jfaeor ai>
verMofe febratieft oUmäMidk tfuär obft*
zogenen conjunction weichen muste. vgl.
Grimm gr. 3, 259. 4, 787. 788. Uftb. l,
29. 30.
1) aber als adv erb ßr wieder, wiede*
mm hegegoH im Lje eekr^Ua noch oß:
ich armer brudor hab aber einn new fewT
antzundl. euangelium von den izehen ausz*
selzigen. (1521). aij"; es ist aber etwas oews
aoir den plan kmumen. vom dem b^elkmaMa
Rome. (1520). Aij*; erbeyle ein yglicher
lies taps, den er lohi, morgen weys er nicht,
oll fr k'he, leliel er so erlieiie er aher. vber
das erste buch Mose. (1527) Niiij^; Abram
einen altar bawel tu Sichern , darnach aber
einen als er gen Bethel kompL ebend. hiij*;
^vcnn f's aber offenbar isl, das es yederman
wcys, vnd nicht mehr vertlerkl hb^ih* n Knn.
soUen wir es aber eins hclfl'un sciiuiucken
vnd besdiOnen, biiij''; mit diesem andern
ttura ist aber eins die bepslräche messe '~—>
zu Boden pcstossen. Jen. 2, 11''; es stund
(Ii*' i'hrislenliehe warheyii eyn mall alleyn
au II saucl Pauel, aber eyn iiiil aud' s. Alha-
nasij. mwNitcr. der bibHofbdi^ x« Galka
cod. Chart. 379 pag. 9 {Erl. aaeg. 24, 13);
da sehen wir aber ein mal W3<: gott von
uns helf. Jen. 1 , 525". gern venrendel
Lulh. aber bei Wiederholungen: nüszliQ
beysz royr aulT Heyntz von Engelland, trots
vnd aber trotz, antwortt deutsch auff könig
Henrichs von Engelland buch. ( \ 522). Eiiij* ;
0 weh %'nd aber weh eu( h verdamplen fal-
schen pruphcteo. Jen. 3, 1Ü5'; amen vnd
aber amen. Jen. 6, 122*; vnselig vnd aber
vnselig sind die , so diesen schätz {das wort
gottes) reichlich für fi'T (fntr h:\hn] vnd jnen
doch verachten, der 23. psa(m. (1536).
Biij'' ; es tragen sich täglich neuwe vnnd aber
neuwe jmbumb in. fitehredtn da
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ABER
11
AB£&GUU0£
»HS IM tausent vni aber Uosrat cchckAe
bescbeinen. em cAmtf. «dUfiMr Iroff. ( 1 535).
lliüj^
Sicht minder zahlreich sind die beirrjp
für d(U adterbiale aber in Luthers btb'
Um^Mimg, in nmertn HbetmugtAen je-
ioth häMf^ mil abermal vertauscht : vnd ei-
lel vnd tross deu knig aus in die troncko mkI
lieff aber {hebr. liy, LXX nuhv) zum bruu
iu schepflen. l Mos. 24, 20 ; und sie ward
aber (Mk*. wdg. vwnumque) schwan-
ger. 38, 4 ; zum andern mal gieng er aber
liin. MaUh. 26, 42 ; pcn Tlic!:>;il<jiiicli
tel jr iw meiner nolduHIl ein mal vml d;ii-
luch aber ein mal. Phil. 4 , IG. u. a. st.
efter rnckf ^eAörf tUeiher die von Grimm
«16. I, 29 angefiArte {und navh ihm auch
ton Jülling biht. tcörtrrh. ciUerte) Stelle
Joh. 21. I. da hier Ludu r das gr. nuXiy
{tvig. iUrum) durch überuiai übersetzte.
i)firäe bald ffelindem hold stärliem
gegemalz bexeichntnde c o n j u nclion aber
hieltifast jedes blatt der schriften L.s sowie
jtdei capilel der bibel belege ; es erscheint
4flAer überßiusig hierfür stellen auszuheben.
M stUnitken fällen, namentiieh wo '»her
rerieuUchung det ffr. di itt, tfeilf es trent-
ger dazu einen gegensalz auszudrücken^ als
vielmehr den forigang der erzählung darzu-
Ifgen, vie denn auch :. b. die nl. bibel hier
*Mlf Jiaar, sondern ende verwendet, um
den gegensatz stärker auszudrücken, rer-
bindet sieh aber mit doch: S.iimiel ^ahe
Sani fUrder nichl mehr, bis an den sei-
nes tod<$, aber doch trug Samuel leide vmb
Seal. I Sem. 15, 35; aber doch hiell Jebu
nicbt, das er im geseU des berm des gottes
Israel wandeile von ^ranlzem hertzen. 2 kön.
10, 31; aber doch isi was guls an dir fun-
dee, 2 thron. 19,3. häufig ist bei Luth.
tnuA die verMndmtg oder aber: vnd ob ich
bi«ber zuweylen yhres bedunckens zu ernst-
lich cxMor si'himpflich gps( liri*'J»eii hett, 0(l<lf^r
aber auch hynfur schreiben wurdt, {bitte ich)
aur das freuntlich ttraorUeyhen, Luthers
trüetm. ( 1 52 1 ). bl. ij" ; ich kome entweder
widenmb zu euch vnvcrlcizt vnd vnabgeson-
dert, od^^r aber ich wende mich an ein an-
dern ort verbannt. Jen. 1, 137'.
S) eoM de» loorl aber tstgt Luther: es
ist aber ein wOrtlin, das heisst aber» das hat
den bauch vol mancher seltzamen ^hMeD*
sulclis aber mnclil das du vnd ich müssen zu
weilen niclil glawben* noch wissen . dvis wir
iloih f^lßwben vnd wissen, von hiimUchen
vnd gestoten Meffen. (1529). nj\
Abcracbt, f. mitteldeuUche form für oher-
achll = überacfit^, also nichl xciederhoUe acht
{von alM T ~ wieder), sondern lu>rfi$ter (iraU
der achLierkiarung , conscriptio superior,
wiewohl Friath (wfb. i, 9) «. «. aberachl
und oberachl Irennen. dieses, gewöhnlich
in der formet acht vnd aberadit gebrauchte
wort ist uns /trnr in den von Luther selbst
verfaszten schrillen nicht begegnet, gleicK-
teoM fuhren wir e$ Mer auf, daeein dm
von Luther mit randgtossen herauigegi^e-'
nen liaiserlirheu edict vom 8. mag 1521
wiederhotl vurkomml. zwei keyserliche tn-
einige tnä wydderwerüge gepvll. (1524).
Cj>'; Cij-; GUü*. die bei Grimm wfb. I, 32
Mn(er aberachl angeplhrte stelle ist der 1 520
unter dem namen des hapsls Leo X. wider
LuUmr ausgegangenen bulle entnommen, uo
jedoch der Jenaer druck v. j. 1555 (1,
352*») vberacht hat.
Aberichtfr, m. ein mit der oberachl öe-
/e^(er: verseil riehen en cchteiti viidaherech-
lern. in dem „vertrag zwischen dem löb'
liehen band zu Schwaben vnd den zweien
hauffen der vereamiung der bawren am
Bodensee vnd Algew," dessen naehdrudt
Lutht r besorgte, .h-n. ,f 104''.
AbergeUtlich, jedcnfalU. wie aberachl,
aberglaube u. a. gebildet un4 ultrageistUch
amdrikkend: auch das ich nicht der niei-
nung bin , das durchs etiaogcliam solteo alle
künsle zu boden geschlagen werden vnd
vergehen, wie etliche ahergeistliche (Eist.
\, 187" abcrgeisllichen) furgeben, Jen.
8, 392*.
AberglanbCj m. ein erst im 15. jh. auf-
tretendes, dem tat. superstitio nachgebilde-
tes wort , in welchem aber icie in aberachl,
ahergeistlich «tue miibilduny aui ober,
Ober itt, wie auch das hoM. overgdAf
bestätigt, und es kann hein zwei fei dar-
über obwalten, dasz man ursprünglich mU
demselben einen unchristlicheti, widerchrist-
Hehen tnyimiften hat beMeichnen woHen
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ABEßOUliilÜ
12
ABERWITZ
{v^dtm mrÜM abcrglauben in Wa gener 's
Haati' und gesellschaßs -iexirnn I 102 /f.
vnd Vilmar pastoral - (heu i. biallvr 4,
169 ff') in diesem sinn verwendet auch
lASlkw dtu «ort; ich hab geschrieben und
gelerel — — zu ausrotlung der fchrttchen
misbreach vnd aberglauben. Jen. 1 , 4SI;
das haben die arme leulc von »ulchcii
lerem, das sie weg gelrieben werden vnd
surstrewet wie ene herd. yon mniclier*
ley aberglauben und rollen, der prophet
Saeharja. (1528). f><'i'; /.»leUl haben
auch die kriegsleulu viel aberglaubens ym
slreyl. ob kriegtleute awh in sei, stände
MkikMm, (1527). 0^^; du mm keinen
abeigtanbeo draus maeho, vnd halle solche
geistcritlr menschen * I« n. hauspost. Jhena.
1559. bl. 197K aposl. yejich. 25, 19 ist
aberglaube übersetiung von 6um9mt^ov(u
(mig, Bttpentilio), wddki9 toorf Mer nach
Zeller bibl. wtb. I. 9 rettgion, glau-
ben überhattpl hfZHirhnf» so//, da Fcstus
ja sonst seinen gasly den judenkonig Agnppa,
miisst€ h^MdigH hohen, inian §r $§$ne
rriigfym aberglanhen namnU* da$9 Jedoch
iMther es so nicht verstanden hat, be-
tpeist seine randglosse xu dieser stelle : wie
8|>dlüscli vnd vereciillicb redcl der sloiUe
beide von Gbristo vnd vnierni glauben, vor-'
Mh. kibeln haben: toq seines imeligcn
gelnubens wogen.
ibcrgiäobig; superstiliosus : ich sehe
euch, das jr lu allen slUcken allzu abergieu-
big seid. Act. 22.
Abcrgl&lbiseb^ was abergUbMg: ich habe
niii?Ii nichb anders beulisscn an tag zu brin-
gen, denn die euangclisclit' warlioit, wider
die abei^leubischen opinion oder wahn
menschlicher tradition. Jen, t, 220^; 6r»-
gorius ist ein iieili;;er man, aber an viel or-
ten allzu abergleiiluscli. 2, 32' : das yhr mir
nidil aberglcubisch oclil< i fnlsclie heuchler
vnd gleiüner werdet, der prophel Saeharja.
(1528). Ziij'.
ibenMl , ade, naeh ein mal, tcieder ein
mal, zusfimmt'nfetsung des adverbialrn dhn
tcieder) mildemacc. mal, bei Luüt. noch
getrennt: ich sage aber mal gnade vuiid gluck
von gott Unm newen hej^igthnm. original-
bnef in dem geeamtuwihi» m Wemair
Aey. N. 108. 42; hie werdel ybr aber mal
sagen, das ist warlich beymlich geballcn.
vrsach vnd anlwort. (1523). Aij* ; Adam
crkandle aber uidi sein weib. 1 Mos. 4, 25 ;
(iVM) lies aber mal eine laube Siegen. 8.
10. — abwechselnd mit abemial« docA «eile-
ner gebraucht Luth. auch
Abermais, adv. Verbindung der partikel
aber mi dem gen. males: da hub sich aber-
niab ein tnmuU nnd wurde wider wd abeiw
mab Rf r den Ecicen erfcant md gesprochen, /bn.
t. 146"; damit abermals die jfiden gelrOstel
werden, der praphet Saehaffja {lb2S). Tij'*.
Aberraler, m. groszrater : wenn ichaulfer-
stche, so stehet ziif Ifirh nipiri woih auch aufT,
meine kiuder auch, ja luciu vaicr viid muUer,
vnd dessdben vatcr vnd gm»vater vnd so
Ton an, item» mein hei r odder landsAlrst vnd
desselben valer vnd aliervalcr. das 15. Cfltjl.
der ersten epist. an die Corinllier. (1534).
Iiiij'. vgl. Friich wlb. l, 4 abercnc,
Sehmelter w(h, l» 1 0 aberuranherr.
Abcnrlti, f(?), verttandloeigkeü, ««rrfidU-
heit, icahntcili: allhie da man entweder geh-
\\n<i hinstirbt, oder in aberwilz aus schwach-
heil feil, hauspost. Wittemb. 1545. fest-
theU bl. lor\ in der correspondierenden
eleUe bl, tOO** heitU e$: das «Ueser mensch
gehling hingaagen oder in Wahnwitz gefollen
ist. f!iT t on fr r f m m %ctb. \, 35 flux Luth.
beigebrachte beleg: darumb musz der apuslel
zu den Uebrccm sehr in die aberwilz gaugen
sein Ml «na troU feMerhoUernaehfenehung
nicht aufgestossen. dasx die redensart: in
die aberwilz gehen zu l^dher^ zeit geläufig
war, xe^l die bei Grmm aHgejührte stelle
am Pauli eehimpf 10, vaüäm wir sioeb
folgende au$ SieinhSwel Reep 17* {Fre^
burger druck v. j. 1545) xufügen: Xan-
tiis w.ird betrübet von den Worten vnd ge-
dacht von erst injm selber weder (eit(u7ed«r)
gond die In die d>arwfts oder ich*
Naeh Weigand wtb, l,Aiei aberwiti m*
summensetzung aus aber und witz, ahd. die
wizze, mhd. die vvitze, rersfand, einsieht;
Grimm meint , dasz aber in diesem fall sich
am dem ä des ahd. awizzi, mhd. iwiUe
entfallet habe, — Dasypodin» dieL 460^
alicrWiue» wanwitie^
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ABERWITZIG
13
1^%)wim§r»tändig ; in dem kaiserlichen edicl
rom 8. merx 1521 (:tct'i key^ertiche gepoU.
Wütemh. 1524. ßj**) werden Luthers Schrif-
ten aU abei wiuige bezeichneL
Ikmim, voH ttwat kenmttr euen, einen
iMOffl abessen, die frOchte dmWNn ki$ auf
He lelxle ver:f'hr''n: du wilt 'p. c^^cn vnd
nasscben von ciucui bauro, ich wii dir einen
ToUen zurichten, den du niueroiehr kaust
ibesMit. Jen, 5, 264^
Abfall, m. 1 ) für die sintUiehe Mkuiung
d(*> niffltT- Hitd wegfnllens einer sacke wovon
sklu uru aui Luih. kein beleg zugebvl, desto
käufiger begegnet die abgezognere iet HtK^
imagens, frennene von einer penon oder
iodie, an die man gebunden war: diese stad
von ahers her wider die königc sich cinpf^rel
bat, und auflrhur vnd abfall drinnen geschieht.
Bira 4,19; er kompl nicht, es sey denn,
dastunor der abblle (1522: abbll) kome.
2 Thesi. 2, 3; vnd wollet vnsenu eiiangclio,
das goU tob jtzt wideruuib blühet , jn kein
vnefare aufllhun durch ewcrn abfall. Jen.
2. t32-.
2) elbgang, verfall, veraehiung: (der kai-
ser) Sülle den bapst vermögen. d.T« er IvLin
ablas mehr jnn deudscliland scliicken wolle,
aogeseheo dass er jnn abldli vnd Verachtung
kmiea wen. von dertoinekelmesse. (1 534).
Aq**; ich bin in so grossen abfiül vnd terach-
tang komen durch diese meine beirat. Jen.
ibfaiien (alictaUen) , sich wovon ablösen
mi medef/tellen» mhd. abevallen (Ben. 3.
218).
1 ) iinnltrhr^ abfallen, blätter und früchtc
fallen (rom bauai) ab: gleich wie die grflnon
blelter aulT einem schonen hawm etliche abfal-
kaedicbeifider wachsen. Sir, 14, 19; durch
ngcwiuer alszo viel hluei vortirbt, Jhicht
»bpfclt. euangelium vnn rfrn iz,lien ausz-
ttiügen. (1521 I. Fiij". — die blunie falll .ib
(com Stengel f : das gra<» ial verdorret und die
Uwe abf ebilea. l Af. I > 24. die kröne
^t ab (rom haupt): die krön vnsers heubts
»st al)gef.dlif»ii. klagt. Jer. 5, 16. — der kalk
Cüll Uort der mauer) ab: sprich zu den liln-
ebern, die luit lo&eiu kalck tünchen, das
iMaOm wird. Jbceh. 13» II. — in key-
serihunen mdkOnigreichen sihet notn nidits
mehr, denn abfallen vnd auffsitzcn, gerade
als sey fif" gantze well mit ybrer öberkeit,
gotu tuniyr vnd reulerey, da siebs vnlcrnan-
dcr sticht vnd bricht, der prophet Habacuc.
(1526). ciif.
2 ) ßgiirUch. seinem irdischen und himm-
lischen lierni .ihrnllcn, ihm untreu werden.
Nimrod hetsset auH' deudsch ein abtrünniger,
als wenn einer seinem herrn, dem er geschwo-
ren vnd gehuldet bat, abfeit, vker da» erete
buch Mose. ( 1 527 ). c iij'' ; owr veter hatten
niicli vr?ac!ie vnd aiifecliliinpe von vhren
nachbani, das mir abtielen. der prophet
Saeharja. (1528). Eüij\ einer meinung ab-
fallen : ja wenn gleich alle wellt vnser mei-
nunge abfiele, das ander teyl widder
hyml. Propheten. (1 525). .fiiij''. das gewis-
sen l^lil uns ab , wenn es uns anstatt su
enUd^digen anklagt: sihe, hie wttrde dir
die weit su enge werden, sönderlicb» wenn
das gewissen dir auch abfiele. Jen. 1, IVO**.
3) abfallen = entfallen: es sind ein ar-
tikel oddcr sechs autt's ander examen mir
durch sie fürgc halten worden, wilche nur
mehres teils abgefallen, von er Lenhard
Keiser. (1528). Bj\ in einem dieser eehriß
L.'s einverleibten briefe h'>'is> r<
Abfällige adj, bei LuUi. huu/u/ für ab-
trünnig, freu/oa: aulT wen verlessesta denn
dich , das du mir bisi abfellig worden ? Jei.
30, 5; der tenfel verfürel sie (Eva) \iu\
luacbt sie zu h\\ , das >ie von golt abfellii;
ward, zwo hudiicil predigten. (153ö;. Gij'';
( Judo» an» GaHlaea) machet viel volcks ab-
fellig jm nach, apost. gesch. 5, 37*
Ahfeimeu , den feim {schäum, obenauf
sich setzende unreiniykeit) abnehmen, ab-
schäumen, abklären: diss wort (Tnjl M(
gemeint) aber heiaset nicht allein lauter, son-
dern aucb auserlesen, das abgefeimet ist anfl
dn^ Inrterste, Eist. ausg. 2, 73'; widde-
niuib ists tröstlich, wenn viel einerlei leiden,
da feilet docii nicht su eui schrecklicher ge-
denken ein, als sey er allein abgefeimet vnd
verworffeu. das schöne conßlemini. i 1 530).
Uiij*. f/rfs' von Luth. h'iufu} gebrauchte
pari, praei. hat die bedeutuiig von ausge-
zeidinel böse: die verzweiuelle vnd abge-
lieimete rotten der sopbisten. Jen. 6, 344* ;
AUFEUTIGEN
14
ABGEBE»
ein ahfs'cfeirablcr bube vber alle buben. G,
522''; die losen abtrünnigen, .il)gefeinielen
chrislen. 8, 133"; ein retiiter abgefeym-
ler sacrilcgus. von der beycht, (1521).
eif ; (David) dtn ncidliartvnd schmeichl«r
forn an setzl als den abgefcimplen schaick.
der im. psalm. M r>M4 1. Piiij*'. Adelung,
welcher abn»uraen schreibt, erklärt {wlb. 1,
32) (Ue zulelzt angeführt« rgdeniort „ein
dbgeßimm»«r «ofcott d. i* der au^midvon
i^Un Schälken , ein listiger, durchtriebener
mensch, der zu allen schelmereyen gMekiam
verft'hifri ist." — vgl. ausfcimen.
Abfertigeuj 1 ) zum absenden {zur Jährt)
btnit «tacftm iinil «HHUiefc enttenden: wie
Christus seinen Jüngern die lelze gäbe vnd
sie abffTlipol. dcudsch catechismus. (1529).
Aiij'',' tlasz man auf;? rodderlichsi bollschafl
abfertiget, de Wette br. 3, 336; als nu iüsau
Mhe, ibs Isiac Jacob gesegnet hatte vnd ab-
geferligel in Mesopotamien. 1 Mos. 28, 6 ; da
fcrtigeten die brdder Paalttm alao balde ab.
apost, gcfich. 17, 14.
2j weil er aber von iN. mit .\X lloreii ab-
geferligel« so andere 100 lloreii kriegen.
Jm* 6, 540\
3) SU ende hringen: {ich) ta weilen des
Iicnht<! 3!MMpr«ichonen mit der grossem crbeil,
die propbelen voilend zuuerdeudscben, rugon
' vnd Teiren nius, welche ich hofle auci} bald abzu -
fertigen, dat s^ßne eanßemini{l5Z0), Aij\
AhMeB) fiehenUi^ wm einem erbiUen:
solche vemiahnnng nchnul Tfir gnl, die mir
euer ^iolin mit groszem fleisz abgeflehel hat.
de HV'»f br. 5, 279.
Abf«rilern (abfuddcrn). t) die abgäbe
wovon veriamgen: der mich vnd dich für
da.ss eine nnspi c( hcn vnd aU die seinen vom
ICuiTcl alifiMKIerii wolio. /uiutpoff. WiUemb.
1545. uHHlcrth^il bl. 20''.
2) einen tun einer stelle sui iickrulen : bei
c. k. f. g. anxuregen um eine scbrift, darin-
nen er von e* k. f. g. wieder abgeTordert
wQrde sich wieder gen Wittenberg zu TUgen.
de Wette br. 3, 452; wir können mit gullcni
gewissen, aus vnserro beruif nicht tretteu,
bis so lange wir tuit gewalt dauon gedrun-
gen, oder von gott auffs new durch prophe-
ten oder wundeneicfaenabgefoddcn werden.
vermanunge zum gebet. (1541). Cji"* *****
die form abfoddern s. fo(l(l»'rn.
Abfressen, von ettnis u rg fressen : die
hewschrecken Werdens [die fruchi tum feld)
abfressen, i^eiif. 28» 88; das kdberda selbs
weiden vnd rügen vnd daselbst reiser (ron
den bäninen) abfressen. Jes. 27, 10; es
(da« scha-eri} wird dich abfressen wie die
kefer. Nah. 3, 15.
AbfreUeUj abweiden: vnd wenn es schon
daher wecbsl. wie bald kund es mit hitne»
Wetter, liagel verd eiltet werden, von k' f .m
vnd aiiilorn thicrcn abgefretzel wordi n * drr
147. psalm. Willemb. 1532. Ciig\ ^ — ab-
fretzcn verhält sich zu abfressen wie frelzea
Mm fressen, «oelcM man <eAe.
Abfibrai^ leovoii weg Mien: sotcher
dnnckcl vns abfurct von gott. der prophel
Jona. (152G). Ej^; weiter vom glauben ge-
gangen v^jiil abgefUrel. von Jhesu Christo,
(1533). Uiiij*; dieiuchl, die da abfflret von
vemflnflUger lere, tfr, SaL 19. 27. auch
für einfaches fdren : der wog ist breit, der
zur verdamnis abftircl* Mauh. 7, 13. f>§L
V. 14.
Abgang} m. nihd. abeganc (Ben. 1. 475).
1) entferwmg, wegfaU: ich hab gehört wie
dasz e. f. g. nach abgang dieszes aufT^tses
wolle rvnc andere vnnd villeiclif ^r-hwerer
antt'selzen. de Wette br. \ , TS. hier nach
dem original, wovon d. W. nur in der Ortho-
graphie abteeidtt,
2) für tod d, i, abgang aus diesem lebw:
es hat mich ewer son N. I t r rhi des jnmers
vnd vnfalls. so eueli zntfeslaiKien durch cwers
lieben lierru aliganj.'. Jen. 4, 384''.
Abgankeln, „einem durch blendweHt enl-
ziehem'* (Grimm wtb. 1 , 44); weuD sie
aber dir gleich alle euangclisten abgegaockell
haben, vnd den kclch allein an ff siib gezogen,
so werden sie dir s. Paulus niolil abgauckeln.
eine bericht an einen guten freund. (1 528).
Bij^
Abgeben, von sich geben , fahren lassen,
uie mhd. noch mit gen. der sache: vnser
lieublman Hans Met2sch ist viel vnd oftmals
von mir gatlicb vnd enstlich vermanei, er
soHle der bnrerey vnd buberef mit weibem
abgeben. Bmrkhardtbri^, 192.
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ABGEFEIMT
15
AB6UUBE
\l>^efeimt ^. abfi>imeri.
ikgetieii, davon gehn. 1) von lebendi-
gen itt gnngs machligen Wien: jrer war
vid, die abe vnd xtt giengen. Marc, 6, 3 ! ;
\nil dl LT (der prophet) von jin abgieng
Und jn ein lewo vnd sclilnp»' jn. 1 hön.
20 , 36. mil loil abgehen . aus dem leben
' gtbu, lief de» («. abgaiig 2): sich betrflben
nitäDem guten freunde der mii (od abge-
gangen isl. ziro predig! vber der leiche des
kirfurslen herliog JoUans. (1532). Aiij»,-
wom ein lieber freuiui, weib, kind elc. mit
ledUtalgangcu. /la Kaposi. WtUemh» 1545.
MmturUfL H. 156*. Grimm denkt bei die'
ser schon vor l.uih. nhlivfu^n redensari an
eingehen im geUnie des abhoienden todes.
2) von «aclien, die $ich ablösen: wenn
sidi inenner haddern vod verletzen ein
schwaagor weib, das jr die fhicbl abgehet.
2 Mos. 21, 22; o der mörderischen slad, die
ein solcli»'! ioi>n* i>.t, da das angcbranle drin-
nen klt'l»! \m\ nicht abgehen wil. Ezech.
24, 6; daü jm alle zccn, nqgcl vnd har des
ganUen leibes abgiengen. Jen. 6* 525\
3) /8rbinabgeben, «i'eft nieäerw&rlt he-
wegen: gehll eyne wage schussel aull die
.inikr alte, auslegung der episl. vnd euong.
vomchiiidig elc. (1522). Rrij''.
4) tou stalten gehn, er gehn, hingehn:
du wint «in fein vernflnflUg mensch werden,
dem* alles wol anslehet vnd abgehet, was du
angreiffe^t. randgl. zu spr. Sal. 3. 4 ; solche
predigt L'chet on frilchle iiiclil abe. zico predig-
t€n auff derkinderlauffe etc. (154Ü). Ciij';
wo vid wert sind, da gelieta on sfinde ntchl
ab. spr. Sal. 10, 19; es sol keinem ge-
schenckt werden, noch vngestraiU abgeben.
deudtch caiechismu<!. (1 529). Ciiij'.
5) abgehen, mangeln, aujhören, ver-
eeheinden : gelobt sey der herr der dir nicht
tat btaen abgeben einen erben. Ruth 4,
14; — das eyne ^gliche sladt vnd flegk yhre
arme leul selb vorsori'ften , d;is der bet-
te! gar abe ginge, ton kauffihandlung vnd\
*eelk«r. ( 1 524). Fiiij* ; nu ist abgangen der
praacb speysee vnd gelt insanmien tragen
io der mesz. eyn sermon von dem n. iest.
(Gfüneherga drurk r. j. 1520). Cj*'; wenn
soicbe Ordnungen abgeben. Jer. 31 > 36.
6) hat ibj^ehen die bedeutung von sich ent-
halten, soterMnielei «tdk mit dem gen. : das
ich aber scbarffer md hittiger byn, vber die
schriin zuerhallen, wen {denn) ctlich ley^ten
niugen, sol mir niemand billieb vorw<>ysen,
ich Wils auch nil abgab», von dem bapslum
zu Mme. (1520). iliij\ vnd ward ofll ge-
warnet von aeincm nachbar, das er des worts
abgienge. das 15. cap. d«rentenefi.an4ie
Corinther. (1534). aif.
AbgeilCD; einem durch geiz entziehen : da-
mit zeigt er an, wie der künig zu Babylon sein
gebew nicht gelban habe mit rechtem gut,
sondern hais landen vnd leulen abgegeilzt.
der prophet Uabacuc. (1520 :. kiij"; dns
man diesem reirliPtt hecrn tiii lit m?c nlij^'eilzen
^nd abwucheru. an die pjarrherm iciderden
wu^er mt predigen. (1540). Lij\
Abgcmesaei «. abmessen.
Abgesagt s. absagen.
4b:;csr!iieden v .ibscbeidcu.
Abgesondert ä. absondern.
Abgesterben s. absterben.
Abgewinen (abcgewinnen)» von einem (»ni
JMmj)/* im boMlelf verfcebr) j^eielnnen, erton>
gen: der zuuor nicht menschen kund vber-
winden, ytzund engcln abegcwynnet. vber
das erste buch Mose. (1527). bbj^; die well
ynn dem wahn stehet, du sie mit goll wil
kauff sehlagen, verdienen vnd abgewynnen.
auslegung der euang. an den fürnemisten
festen. W/K'-mh. 1527. sij"**. wie diese und
andere bei Grimm (wlb. l, 4S) angeführten
Stetten »eigen, conitrwterte Lvüh., dem mkd.
(erwAnde im abe gewinnen. Trist. 158, 10)
entsprechend, .ibgcwinnen uocfi ohne acc. der
Sache, doch fehlt es bei ihm auch nicht an
steilen, in äeneu der sächliche acc. zugefügt
ist: hendel, dadurch man Aimimpt dem
nehistcn etwas abzugewinnen, deudeeh eale^
c^mi». ( 1 529). Liirj'; vnd Dnvid gewan jm
ab tausent wagen, sieben lauseiU reuiot vud
zwenzig tauscnt man zu ru<ts. 1 chron. tü, 4.
Abglessen , durch gitszen über einen ge^
genetand ein büd von deme^ben fMAmen:
es mag conterfeit seyn oder abgegossen, de
Wette br. 4, 631.
.Ibglaabe (abeglanbei . m. vom rech-
ten glauben sich entfernender, falscher
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ABGUUBIG
16
ABGOTT£REI
glaube , bei ImIH. gleidwM mit abcrglaubc ;
«0 Obeneut er m. h. Colau. 2, 23 ii^ id't"
Xo9g^iuia xa) ranuroqQoavvri (vvlg.: in
saperslilione el humililalei in der schriffl
„auff das vbirchristUch buch bock^ Emzers":
vnd ist doch abergltuben md bbcbe nermch
demuih, in «br „amiegung der efitL vtmd
euaug. des aduents" dagegen : yn dcniul vnd
abglawben (beide Varianten fehlen bei Bin d-
seil). da sihestu, wo ber alle abegoUcrey
kompt vnd vrarumb «• bHlkdi abegoU vod
«br^brnbe vnd abegoUerty beiise» on xweyffd
daruiub, das solcher duiickel vns abruret von
goll vnti abwendet von rcchlcin golls dienst.
der prcphei Jona. (Iö26;. £j\ s. auch die
wOer abdflnkel gekrackte steÜe.
A^läHbig (ahcglcubig), irrgläubig: nach
der hislory weyi icb nichts draus zu machen
{aus cap. 23 der Genest.^), denn das
CS 7U Widder den ahcglcubigen \nd hollerli-
gen heiligen {die werkheiiiyen sind gemeint)
geschriben isL pber dae ente Audi Iftwe.
(1527). Ddij^; den ketzerischen ahgleubigen
bflchern. Jen. 1, 583".
Abi^lRublsck, was ah'^IfinMg: szo ist der
grozz man {Gerson) betrogen worden von
der abglewbischen , englischen geysllickeiU
omüeg^dw epUUvmtA «itang, de* aihtmU».
(1522). Cij' ; abgöttisch, ahglewbisch, bep-
stisrh, liprodisrhor poUesdienst. auszleg. d.
episl. Kud evang. vom chrislag etc. ( 1 522).
pppj'-
A^dtea, «.diireA gleiten vom etwa» ah'
kommen" (Adelung Vbtb. 1 , 42): da gleit
(glitl) die hcllebnrt vmi der leiteni ab, mkI '
durchstach den heilri'fMi marlerer [Heinrich
von Diedmar) uuiieu durt-h. Jen. 3, 41".
daex mit henebart die bekannte Me6- «md
Stichwaffe gemeint ist, würde iu bemerken
iiherßüssig sein, hätte nicht Grimm fiellc-
lorl gelesen und dies: twlb. 1, 50) »»W^
gclmt l der hOlle" erklärt.
Abgdnner (abgunner), m. Widersacher:
wtewm nver meine bocher von meinen ab-
gOnnem verbrennt, de Wette br, l, 599;
ebenso in dem tUel ««er 151 9 erschienenen
^rhrift J.nihers: vnleri'ifhl ntiir ctlirh ar-
iKkel tlic tai von scynen abgunnern auff ge-
legt vnd ttu gemessen werden.
Abgttt (abegoil, abtgoitj, m. /VüAtfr n.»
mM. abgot, apgot nnd die oiidk bei Luther
nochvortauchende entstellte nebenform aplgot
(Ben. 1, 557), ahd. ap(btkot, abgot {Graff
\, 149. 150). falscher gott, gölze. — der
gewöhnliche pt, i»t abgOller (abgoiicrj. doch
begegnet aneh einmal der dat. pL abgotlca
(1 Joh. 5, 21 in der septemberausg. des
n. Ie<i V j. 1522i, was wohl niehl l'l»<tzer
druckfeiUer ist; auch die erste deutsche
bibHhat 2 kön, 16: nach den abgüiien der
beyden.
Die form abtgott bietenbis zum jähr 1 522
erschienene Schriften Luth.s, dochnichtmehr
das n. lest. : vuszer schuieychlcr habens szo
hoch bracht vnd vns einen abtgoi gemacbt.
an den ehrittüchen adel, (1520). Gj*; nu
litUe was gotl mehr von deynem abtgott vnA
meiisclieii lei eti sagt, auff das vbirchristUch
buch bovks Emssers. (1521). Gj'; den abl-
gollcrn geopflerl. aoizlegung der epist. vnnd
euang. des aduaa*, (1522). B^j^ nun fre-
lege ßr aliegoU und ahpoll: wo die Iieidcn
ein ahetjöt hellen, da hatten die j'irl' n vlir
uel vnd war kein dortl nocii {gedr. nach)
n eckten sie betten ein abegott darynne. der
112. psalm. (152C). dij''; {Gregorius) her-
berpel liey einem heidnischen kinhner. df^r
halte ein ahegolt, der antwortet ihm w.i<i er
fragcU auslegung der euang. von ostem etc,
( 1 527). cf**. ». aiieb die unter abglaobe an»
dem prog^teten Jana angeführte »teile, der
hap«! owr altgott, fehrel srhier mit halbem
karn. von er Lenhard h'eiser. (1528j. Fij";
der sauir hleihi ein ailinechtiger abgoll hei
vns deudscheo. der 101. jwnliii. (1&84K
Oiiij : dyr grawelt für den abgottem. Rom.
2, 22 in den ersten ausg. des n. lest., spä-
ter gOtzcn ; es kriniell vnd wimelt von al>-
göltern allenthalben, die drey sgmbola.
(153S). Giij*.
Abgötter, m., gölzendiener {Frisch wtb. \,
362): wie ein erlzlesterlieher geucklcr, reo-
berer vnd ahgötter. Je«. 8, 114". Grimm
tadeil diese form, weil sie sich mit dem
pl, van abgott ndeeht, und tfeht abgüttO"
rer vor.
Abgötterei ( abegötterei , ahtpmterei ) f.
götzendienst , falscher gotlesdienst über-
haupt : wir lesen nicht, das bey den Juden
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ABGUTT£U1^U1
tehaft) sey abgiUterey gewesen, aber an slat
der vorigen abgüUerey koropl liie das bucli
die kunst, Weisheit vod lere, welche die
rechte •bgfflteMy yv herlioi anrichtet , das
ut, den «igen dondtel vnd idmmcImii gebot
äer prophel Sacharja. Qiiij'"; vber
daii alles hat diosor irachenschwaiitzdic messe,
fiel vnzifers vnd geschmeis luanchorley ah-
gMterey gezedgel. avUdkel io da htttm
400(11 m/f« eone. mu Manlua vbermUwtrM
•cmf^. n538). Biiij''; solohor abcgiUlnrcy
isl die weit vol vol. dasyliin ein yglirh^r trolt
abmalet oacb seiucm walm vnd giildüuckeu,
nd wil yfan ehren milfelbserdachlem dienst.
tber das ernte buch Mote. (1527). Yyj'';
ilaliLT iili flirclit, <l;is il/J viin der clinsten-
h«it mehr ablgotliTtn- diircli die messen ge-
schehen, daii ybe gescliehcn ist vuler den
judei. 9mnrmon von dem n» te$i. (1620.
Grimebergs liruck). ßiij''. — abgüllerei isl
mitleUt der atlrifunggendung -ei (mhd. -le,
d. i. -i-e atts romanUtl^em -ia , -i>. vgl.
Brim m gr, % 96) com pl. abgOUer gebildet ,
«t«M miUteUt der nbMlm^ibt -ieeh da$
folgende adj. abgölteriscb.
il|öttfri«!rh fnltgoUerisohl. der abfjötte-
ret ergeben, a) adj,: e« ist keyn zweylltil,
du alle priesler vnd ninnich disier tieyt mit
hiKboflto vnd «Uen ybren vbrern abgölte^
ri^ch sind, eyn vrlay^ der Iheohgen txu
Pari$: ft52l). Bj".
lubHantivUch : weii aiic aligulierische
eben ancii also sagen, die propheien alle
inueh. (1532). bl. 4**. später dafür das
r'/m -tn/j ::\t'_'nil gebildete nhgiUliscIi.
Ak^öttin, /., iias femininum von abgoll:
da» wir sie (Maria) wöUen machen zu einer
abglHttB, das woHen noeh tollen wir nicht
Ihnen, ausleg. der euang. an den fümemi-
if^t. fxien. { 15271. CCiiij'".
.ihgöttlKrh f alicgiillisclil . ndj. von yott
ebgeteandt und den göden ergeben, der ab-
§SUerei dienend: wer geiing ist der ist abe-
gdtiisch. tber das erste bueh Mose (.1527).
^ Iii]' , abtrdnnige abegültissche leute. der
pToithet Saeharja. (1528). Eiiij''; er {Pau-
bii) sähe die slad so gar abgöttisch, apost.
fMb. 17, 16 (JVärnbevyw Mdel «• j. 1483 .
<r nb die ilat, daa sie geben was der abgilt*
Ow*. WarUrliicb.
terey). das ist ein abgtKtisches vnglcubigtf
bertz, das mehr einem menschen denn gotl
verlrawot. Jen. i, 465; rechte abgöHis ihr
bilder. teidder die hymelischen prophe(en.
(1525). Cij", ein lauter abgöttisch fest, ein
predi§i wm den engein. (1S35). Aij^; ab-
göltisolu: gebellin, das 5. 6. vnd 7. cap. ».
Matth. (1532). bbj\ subslaiiltiisvh ge-
braucht: Mabmel aber ist ein abgöttischer,
ein mOrder, frawensebcnder, renber vnd al-
ler laster vol gewest. verügung dee nieo»
ran. (1512*. Rij"; Haussen sind die hunde
vnd zenlx^rfr, vnd die hurer, vnd todschle-
ger, vnd dio ahgöllischcn {vorluUi. bibelm
diener der abgöiierj. offenb. Jeh, 22, 1 5.
Abgittiacb, udv.: lur könige zeit verlrt-
tpn die pricster ofTl das vnlrk für gott gantz
p-iHt!nli vnd ilofh die königc das vokk re-
guli ii gantz aligoUisch, vnd widderumb.
der inophet Satharja, (1528). Vij".
Abgöttlein, n. äMiAiuttr von ahgott : so
wollen wir i f -hi nn»' rm lf^ haben, vnd den-
noch auch ein eigen abgölllin mit vns füreu.
Eist. ausg. \, 551''. Jen. 4, 458".
AbgnItabttÄ n., gStMenhüd: so werden
myr auch incync bildsttlrmer eyn cmeifix
(tddcr marienbilde las.«!<'n mfisscn, ianiirhpyn
abgoitshildc. tcidder die hgmelischen pro-
pheten. ( I 525). Biij»».
AbgnIlCt voff obfofl.* 80 hiengendoeh
Isniael vnd Esau an den abgttlcen. Eist,
nusg. 2, 468"'; darumb verbeut er so hart
die abgützen. 1, 495**.
Abgnbctt. diireb graben ableüen: dem
nicer vol wasser gleich, welchs niemand
anstrorkcn noch abgraben kan. der prapket
Habaf-^ir. ' 1 5261, 1 üij".
Abgrund, m. „zum erschrecken lief ab-
gehender grundt emdÜMe tiefe'* (Weiga^d
wtb. \. 5): vnd sie (die scMjfer) gen himel
füren vnd in abgrund fureu. ps. 107,26;
sein sinn ist reirher wfder kein nieer, vnd
sein wort lieilei' denn kein abgrund. Sir.
24. S9. vorxugeweiee urird abgrund leie
auch das ' ahd. ahcninli , mhd. abgründe
abgrunde, abgriTHfl {sämilich u.) itm der
Unterwelt, die man sich in der tiefe der
erde dachte, gebraucht, bald mit batd ^ne
beifngnng ,«der hellen«*: ynn a^;nind der
bellen sich sprengen, gpnmd wmd «raadk
3
i
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ABGRUNDUCH,
18
aller arUkel (1520). nj"*; vber einen liauf-
fen üpen im abgrund der hellen, an kur-
fursten Sachsen vnd landgrauen zu
Heiten. (1545). Eiiij''; vnd hatten vber eich
einen kOnig» einen engel aus dem abgrund.
^wnJb.Joh. 9, 11; vnd ich sähe einen en^^el
vom himel faren, der halte den schUtssc!
tum abgrund. 20, l. — figürlich: wie kan
man hie enden sagen, denn das der gott
doch nidito sey, denn ein abgrund ewiger
liebe. Jen. 6, 50"; gott hat auflgelhaii »leii
tieffslen abgrund seines veierlichen herUens.
^udsch caiechismus, (1529j. Pi\
Ahgnildlick, adj. untmftlHUk Utf, ««-
eryriiMHIdk; gotl sey gelobt vnd gebene-
dcvct, der nach ah^rriindlichem reychlumh
seyner barniherlzikeyii tzu dieszcn Izeylten
Widder auli'richlel seyu lieyliges euaagelion.
episul «n die ktrdt In» ErlfnitiL (1522).
jyi*; (der vaier aller bannh«rx^cil) mich
^evnf>ii Jhesnni Christum ausr, rth^^rnnfl-
helieni reychlKiiin seyner gnad hat erketiiien
vnd aiulercaucii leren lassen. xoidtrdetkfaUch
jitRanaen ^afAieAen «loiid. (1522). Aij*.
iignnst (abgonst), f., ,.di§ vom jemand
nhgptcandie fifundliche gesinnung" {Wei-
ga nd u;ib. 1, b): der legal e. k. f. durcb-
ieuchtigkeil — ein lehandfleek gern weit
anhengen vnd in ahgnnsl bei bepsüicher
heilig, bringen. Jen. 1, 130' ; das sie die
Schmach, Verachtung, hass vml abfrunsi iiiclii
erlragen mUgen. 4, 460": so hai ihn der
leidig neid und abgonst Widder vertrieben
unschttldlllich. de WeUe br. 3. 33S; (la>
ers thu, wie sichs gchdrt vnd recht ist, nicht
nach eigener gonst udder abgonst, sün(h3rn
nach licm recht, das isl, nach guUes worl.
der 82. pmlm* (1530). Cijv — mM. kmlete
^ $u^U abgflnste f. (Ben. l, 34), ahd.
dagegen ohne das praeßx </ (d. i. ge)
ap(b)unsl m. tdraff 1, 272). rgl. giiiist.
Abgänatig, adj. miigUnsUg, feindlich:
hofferlige lerer sind neydisch vnd abgdnsiig.
MMl^iMlfe der epist. vnd euang. von der
h. dreykSnigefesl elc 'l'i25). hfj*; abgOn-
stigc, mi$lrewige. eygcnnutüige, ehrgylUge,
verechugeleule. ebend. ij*; etliche des raths
sn Eisenacb ihm abgenatig. de WMe hr.
3, 162. — Luther verwendet abgünstig auch
tükiiantimeh für feind, g^pker: dasx ihr
k. mai. mich durch mein abgtlnstigcn nicht
wöllc vergewaltigen lassen, de WV/f# hr.
l, 599. — abgünslig erscheint nach H «t-
gandwIkA, 5«rfilMi 15./i^«n4ai0araiiersl
(1482) abgtuslig ; früher gaU ab(p)«istie.
Abgürtcn, den gurt lösen: nu weyl ich
dir das (tchwerd abgürltel hah, vnnd deyner
vurmessenbcil den köpf abschlagen \abge^
schlagen), wOllen wir wider avlT deynen
sfiiesz, degen vnd gantzen hämisch kuronen.
auff das vfiirchristUch buch bocks Etnssers.
(1521). Fnij"; das ich den küuigen das
schwerl abgürle. Jes. 45, l.
Ahhnben, einer penm eder a ocAe etwas
abhaben gebrawhte die frühere sprcu:heihm!'
lieh dem hendgen einem etwas nnhaben, so
auch Luther: wenn dertctifel d«T lere nichts
kaunabhabeu, so legt ersieh wider die person.
«on denßOemvndjrenUigen. (1543). biq^
Abhag, ein wert» welches {wie viele an»
di'rt') in f t r i mm s tr tb. 1, 53 Lulh.z^rnr rr<-
yeschrieben wird, demselben aber nicht an-
gehört, dfe bei GHmm angeführte formet
„spiess abhag absieben«* für den n^si^ et-
nu heeres von der feste ist einer der Jen,
ausg. der Schriften iMÜters einrerleihien
schriß Mchs entnommen. diUi original die^
•er eehriß i$t mm nicht su gesichl gekom-
men» doth muh dem ertlen Jen. druck < 1,
IGT") 3u urtheilen sehrieb Eck, der ein ober'
deutscher war, ah hag. tra.« '/» r Kielle aus
Hedion bei Frisch l, 394: vom hag ab-
sieben eolttvMMien enUpiiehL
Abhalten, von etmu mrüMtMltett : die
selbigen sollen sie abschrecken, das ist, ab-
hdllea vml abwenden, vlas euch nichts ge-
schehe von ybnen. der prophet Sacharja.
(1528). Hij^
Abbild^, «011 der htmd hemmend, ver*
loren gegangen, irie abhag von f.uth. <f'lh^t
nirht gebraucht, sondern in di'tn ,.vnt,-r-
richt der erbarn vnd tugentsamen jung-
frawen FtorenUna von ObemieeAMtr, tele
sie aus dem klotter, durch gotlee bfiljf k»-
tnen i.st" vorkommend, ebendaher auch das
wart abredig für in <U>rede steilen. Grimm
wtb. 1, 87.
AbhMfn (ebhawen), dnreb JkMen «eeveir
sondern. 1) «Amifci. den köpf (k«la) mm
tnmpfe, glieder «eei leibe abbaoen: wenn
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ABHEBEN
19
ABKEHREN
ich s«he, wie ein reuber oder mOrder finotn
deukojiT alihawc(, so ist daswerck eben dem
gleich du xiuieheu, üo der fürsl oder ricU-
t«r «Mm ImI* abiiaweii lest «m» Ao«ft-
M&U fniSglen. (1536). Aiiij*; vod hieben
juen i^en mördem Isboselhs) heiule vnd
füsAe abe. 2 Sam^A, 12; vod iPelrm) hieb
jm (ifaicAus) sein recht obr ab. XpIic. 22.
50. — gras, hob, Maint (vom Mm) iIh
Immmi: (gras, das) des ahends abgehauen
wird. ps. 90. 0 ; welcher bawm nicht gute
fruclu bringet winl abgdiaweii vnd ins fewr
geworiTen. MalfA. 3. 10.
2) fifMiik: das ich die vrsMbe aliiiawa.
2 Cor. 1 1 . 12 i&chon m der Nümb. bibel
[1 iSl'll: <la> icli abhawe ir vrsaeh). den alr
ten adjui abhauen. Jen. 1, 37''.
ibklee («beheben), Mbmid mUftmim!
Jheras »prteh, hebl den stein abe. 1 1,
30 , hüben sie den stein a!). 1 1, 41.
AbhrlffB, wovon hei ff n. erledigen:
a) mU dat. der persQn, gen, der saehe:
ImlftitafideriBsriarab. de IFelleftr. 187.
I) wUtderfraep, too slaU des gen. : esdie»
nel d.izii, (las vns von dfingilTl vnd den .Sün-
den abgebulilen werde. hauspo*L WiUwb.
1545. ioauMTiKeU 56\
c) «II def. der $aehe: solch vrleil heb
■eh aussen der sachen abzaheiren s]ireche&.
Burkhardt briefw. 410.
Abbrr, ton — htr: die von Jerusalem
«bber iiouicn waren. Marc. 3, 22. nach
Ofimm (wtb. 1 . 56) Ut aMer eine Am 15.
tmd \B. ßt. übliche Umstellung von herab,
Vfie abhin nm hinab („vnd manet jn er soll
»ie abhin nach des wasscrs lauU' suchen". S.
Brandt bei Sleinhöwel Esop {Freiburger
dmek«./. 1545) H 125"], anhervmi heran,
angliin von hinaus U. S. W. aber warum hal
n»r <in fUesfr f>in*'ft <ilel!e aliftiT \niil
9on»itUii iierab ? undiwa^ HodiaujjaUender
vC| warum tlellu num bei der revUion der
UMim fahr 1 54 1 doe «reprftn^Keb« abher,
wofür in den ersle» OMtgaben der gonstn
hi><»i I cr.-th gesetzt »cur, tri f der her?
ibjigeii, I ) jaqend itc/i ablösen: es kan
eiiSfia ein rad abjagen vom wagen. Bui. 2,
i) einem etwas abjagen, jagend neh-
mn; alsio haben wyr die tiween namen
[ ^^ itlder abiagl (a&j^e/U(;f)denkircben revvbern,
das sie nit kirch nocli pnesler siinl inelir
denn «die Christen, tyn widdenpruch d.
iMlhtm, (1521). bl. vj"; wir wollens euch
durch goUes worl abgexwungen wi 1 als den
leslerern, vcrrolpcrn v!)(! niönlcru abgeiagt
haben. vermanungantUegeistUchen, (1530).
Fj".
AhhMftB (abkenffen, abeken0en), durch
kauf von einem erlangem: vnd wSder bapat
keinen lassen Christen sein, er sey yhm den
voierworitcu, vnnd keuif yhmbley vnd wachs
abe. «0» dem ba^tum zu Rome. U520).
Eüij* ; sie wollen durch den freien willen so
viel Ibun, das sie gotles gnade jhm abver-
dienen vnd abkeußen mfigen. der 117. ]*salm.
(1530). Fj"; gol sein huld gleich abkaullen
ah wer er dn Iroedler ader tagloner, der
sein gnad vnd hnld nil vmhsnwl geben wolu
von den guten wercken. (1520). Biij**; dem
allerheihgsten vater , dem papsl , solltet ihr
geld gegeben haben vnd demselben fraueu-
krlmer solche Draue al^c kauft vnd beiahlec
haben, de Wette br, 3» 83. — «her die
furtii keiifen vyl. kaufen.
Abkehren, 1 j wegfegen: so ist v ns der teufel
feind, er wil vns rein abkeren. Jeu. ö, 4^
2) einem abkehren, Iftn horl «njlnehmen,
übel behandeln : was thut nu dieser schriQt-
gelerle darzu, die weil yfnii (irr herr su ab*
gekeret hat? ausleg. der euang. rou oslem
bis auffs aduent. (1527). rvij''; gelerleleule,
die drai bapst Jobonni redidi abkereten.
vorr. vber den propheten Daniel. Bindseil
L.'s bibetiifn'r:^ptzung 7, f?S5. Grimm zieht
auch die unter 1 ) angeführte Stelle hierher,
aber nUl unrecht.
Ahhehm^ «oerlere« «refieenden.
1 ) die äugen, das gesiebt (von einem) ab-
irlirefi- wo «7o!t zürnet vnd die aiigen ah-
ki^rcL auil. der episl. vnd euang.vonoilern
9U. (1544). Lv^
2) einen abkehren, ohteendei».' Lucas hie
nicht schreibt, wie die priester abgekoret
haben die neune. Eisl. ausg. l, 37*.
3) sich abkehren: so isls ein Ireilliche uiK
lige predigt gewest, das voldc su erhaltea,
das si^s nicht abkeret von gotl* der ^ro*
phet Sacharja. (1528). Eiif.
4} abkehren •-•uifweAden, zurücMtehrm;
3*
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ABkMbll>Ei\ 20 . ABLASSEN
•ietind m tielT vml zu ferne TOngoU. in das jre
ihVcTPliabgekeret) vnd ge^anppn. Jen 4''
5) suhstontiiisch renrendeler inf.: abe-
keren gutlis das ist ynnewendJg enlsagcn,
vorianen. ü« H^m puiwp$ttlm. (1517).
Aiij**; es iüt auch keine ander vrsache jrcs ab-
kerens on alk-in, das sie der ^arheit vberdrüs-
sig worden, der psalm miserere. (1531). AiJ''.
Abkehren rerrere und abkehren atwUre
HnA, ohwiM jeUt inadM/il wnd fmufrotke
völlig ein», ganz r erschieden, indem ersterem
mhd. ki^rou . korn nhd. cherran foherian),
letzterem dagegen mhd. k^ten, ahd. ch^rian
2« gründe Hegt.
AkkMipMy ^wmUken, abpfetten^müden
fingemägeln oder einer xange absondern : den
kopflT (der opferiatUte) abkneipen. 3 Jfo«. 1,
15; 5, 8.
Abkneipen iet nid. aflnipen (tofe anek
Bugenhagens Übertragung det MbeL Über-
setzung Luthers ins niedi'rjeutsche au den
betreffenden stellen hat), daher hochdeutscher
abkneifen; von kncip kurzes gekrümmtes
meeier), weldtet ndd. kneif Imilel, abknei-
pen völlig verschieden. — Albernt dkd»
hl. Oinj'' ni'iiilo, ich kncip ab.
AbkaniBieU; 1) \xfeg-, loskommen, frei
und ledig werden, aj ohne object: vnd kan
nicht abkomen (von haue) denn sein weib
kranck ligl. Burkhardt briefw. 124. —
h) wie mhd '.,H<'s stn'tps nhf kr»n>en") mit
gen. statt der heule üblichen praep. : danimb
bittet er (JiHUi)abemial vmb den lod, das er
der vnlntt abkeme. der prophet Jon«.
fl526). Kiiij"; damit wir aller yrrung ah-
komen, verdeiidsche ich den lexl Lm o lülfs
deudliclisl vnd kUrtzesl «ilso. vom abendmul
ChtrieU, (1528). ziijS- (manoftolMito) beken-
nen vnrecht, damit sie der marter abkomen.
trider den hisrhoff zu Magdeburg. (1539).
Kj^ ; h Ii wil jr hclfTcn . <ins ich jr abkome.
hauspoat. H''iHemb. 1545. tcintertheil 78''.
2) weser ge^rmuh hemmen: weil des
bapets tand ist abkomen. dewttdk cate-
chismus. (1529). Yiiij' ; so sol man die
bcichl oder nhsoltitio hei leib mrht lassen
abkomen jn der kirciien. artickel so da hei-
len eoüen auffe eeneUien w Memtun vler-
antwnrtci werden. (1538). Giij".
AUuatKii davenknizen ; wie man einen
I grynd abkratzt, auslegung der eudng. wen
fy^trrr} ffr. <1Ft27l Zviij''.
.ibkündlgenj den wegfall einer sache
kund thun: (die besoldung) isl im allem
auas baii des heiligea enangeyi abgekündigt.
0ttrkAa r df briefw. 448 ; der selbige reicbf*
lag stumpft, schinipnirli \f)<\ srliPiu^fich ward I
abgekündigt, vennanung an die geislUchen.
mttemb. 1530. Aiiij'.
khMmm, Mtner madten, verminiem:
solcher band ist von den Juden aiingehahen
vnd der stecke odder slab ahgekUrlzt. der
prophet Sacharja. (1528). Ffiij*; s. Pau-
los ans Jesaia 10 von dem abgektinten wort
lerei , das «s an die joden nicht reaciit nach
T^ir trifft, ehend. ; meine tage sind abgefcOrttt.
Uiob 17, 1.
Ablassen (abdassen). m/Mi. abe iki<m, zu-
iommengex. abelAn (Ben, 1, 949)« inen
laeeen.
1) getrohnlicfi ,,ron der fortsetzung einer \
thäUgkeit sich abwenden" : sie werden nichi
ablassen von allem das sie furgenoineii ha- |
ben tu tbun. 1 Mm. 11, 6; ab sie nnsabe,
das sie feste im sinn war mil jr zu gehen,
lies sie ah mit jr tiauon zn reden. Ruth 1,
IS; iSalomn) lies al» von knien vnd hende
ausbreiten gen hunel. 1 Aon. 8 , 54 ; las \
nieht ab den knaben su sOcbtigcn. spr. 23»
1 3. hänfig auch eliptisch : ah herr herr las
ahn tsc. XU strafenK Amns 7, 5; last ab lie- j
hen herrn, last ab, es isl euch zu starck da:»
trUncklin. der prophet Sacharja. ( 1 528).
Ggij**; da stund er anlf vnd bedrawete doi
wind vnd die woge des wassers vnd es liei
al). Imc. S, 24. das in Luthers bibelüber-
Setzung oft vorkommende von einem ablassen
iHÜe auf ihngeHtMieteMHgheUeinil^:
da lie« er von ihm ab (iicdk der w^Mege^ i
nen beschneidung des kinde^ hörte der herr
auf Mosen zu pia<fpn\ 2 Mos. 4, 26; Asahel
wolt nicht von iliui ablassen (trolle die Ver-
folgung Jhn^renitiU ekutellen}, 2 ^om. 2.
2 t ; lasset ab von diesen menschen («nicrlMsl
sie weiter zu verfolgen) apost. gesch. 5, 38.
2) erla.<isen, nachlassen: ablasz heysset
.szo viel alsz abelassen oder nachlassen, 'es
{dae dhlatt) lessit ab alles gnt vnd lessit sn
alles vngluck. grund vni vnaeh eMer ar- |
Üekel, (1520). iiiij*; gelt veigibt vnd ab- i
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ABuaz
21
ABLALFEN
leisl tllzcit umb sonst die «ttnde. Jen. \,
577* — in dieser Mentmtg «efcoA goth.
aniUn {Maiih. 6, l 2).
AUass ( ablas), anjangi wie ahä. und mhä.
tpüUr «9oM In /bif e ml. H»ßti$x9$ »..
MneMic/((>r erla.fs, nacMa$tm»g der genug-
(huMrii'/ für die Sünde (ums oh di»^
chrisLcnliche kirch noch heut besciilus?. vnnd
atm ercleret, dass der ablass mehr dann
die wefck der § enagthang hyn ndiine, «so
werc es dennocbt tauszcnlmal besser, das
koyti cliristc?! nxTiscli (}«>n ablas loszett addcr
(o«ier) begeret. eynn sermon von demablasx
tmd (fnade. (1518). Aij'*; der ablas ist
aiebl geboten auch niebc geraten, suDdemn
von <]pr (lifigcr tzall, die tzu gelaszen Tod er-
leuhi werden, ebnid. Aiij''; von dem ablasz
ist gBug einem gemeynen man zu wyssen,
da» idoM) ebiM sey enlledigung der genug-
thnttng für die tuiide. «nlerrjcAf auff etiieh
arU'rkel. ( 1 f> 1 9. Aij' ; (cardinal SancliSixti)
furgab, wenn it l> nur das ablas widderriefl",
szo bell das äuder kein nolt. grund vnd vr-
Mtk «Her arüdiel (1530). biiij" ; der sel-
bige Detzet Türet (fSreU) tto das al)las vmb
ber vTiJ vftrkaiifn (e) pnnde vml)s f^t-ll . so
Ihewr oder wul veil er aus allen krefFleii vcr-
tnochU loider Harn Worst. ( 1 54 1 ). Lj''.
Abhrtiiitj m. mn tMoiz eriheiknd»r:
ich beb grondtidi beweyssel, das die eblas-
bepste If ic-i ?i''r tro\vp>^7cn siiul. ntihrortt
deudsch auff könig Henrichs von Engeiland
buch. (1522). Gj\
AMMibrIlf» fcneve fnM^enftomtn: die
eblen briefTynn der bcyutzen kirdian. aiU-
%rftrtt d'-HfUch etc. Fij'; wie die ablas bnuc
zu sLulien vnd (logen sind, von der winckel'
messe. (1534). Aiij\
AUatibibCy in. mtOtg^ier ep, mieiuM^.
«em heyl. dreyköm'ge fest. (1525). Sf.
AbliH7.ball«>, f. Urkunde, in welcher ab-
imz ertheilt wird: sie lassen predigen yon
den dihssbnlbni. die tni Born sejnd eiua-
gangen, das die lentt milgen vnreeht gntl
fx'lialten , wo sie eyn leyl des selbigen ybn
geben, wider den falsch getumUen geifsl-
Uchensiand. (1522). Üiiij*.
Akhllbtlfery OT. 4er aMass IftsI ; solch ver-
legen soll DieiiienCgeftllen, denn allein den ab-
bnk«tftrp.asilfM»rtt4e«4lieftefe.(l 522).€ii*.
Ablasskram, m. ablaszhandel : damit ha-
ben sie jren jannarck miiI ablaskram der
Wen k Iiesielipen wollen. KisL amg.1, 154*.
Abliuixkräsier j m. einer der mit ablasz
htmdeit: vnnd solls lenger wereb itu lettt
auch die gensse vttd derkukuck bullenUneger
M! 1 ablaszkrcmcr - - werden niusten
[miiizlen). bulla cene dvnuni. (1522). Aj**.
Ablatuniarkt, m. was abla&zkraui : du bist
ein kelser vnd hast diegeisUiehen ordeoi den
ablas - vnd messenroarckl nider gel^. da9
14. vnd 15. f-np Johannis. i l538>. auu]**.
Ablnsipredigcr^ m. ein den ablasz rer-
ktmäigender: sie geben mir selbs allesampl
getteugniss darynn, das ieh rocht than habe,
das ich den ablasz predigern widderstanden
habe. Widder die buUen des endchriHi*
(1520). Aiiif.
Ablaaitenfelj m. t» der iäutß: von dsn
eoneiüieeMlMreben. (1539). eij\ woi^nfb.
mehrere arten von leufeln auffahrt.
Ablnsiverfec hier, «i. der den ablasz ver-
ihcidigi: die sach durch etlich ablas vor-
feebter — — sso weyl eingeriseen. tridder
die bullen des endeknsis. (1520). Af.
Ablasirof t, m. eommiuariui indutgenUa*
ram. Jm. 1,4**.
Ablanfen (abelaufeu), decurrere, mhd. abe
httfen (J^en. f , 1045). an« iMth, sfebl mr
der Iransitire gebrauch zu belegen:
a) das sie damit vns aulls aller höhisl foddern
rwm hyroel vnd ybn selbst den hals aufls eylen-
desl ablaufleu. der prophet Jona. ( 1 5 2G>. Aij'*.
h) sich ablaufen , dnreb tanfen ermlMeM:
hui IxH-k sey Uomig md stosz mich ein mal,
hol al pr üii zu weyl aus, dz {dasz) du dich
nit ablau rtist. auff das vbirchrisUich Imch
boeki Emtxers. (1521). Hiiij''; was haben
sie aber ausgeriditY on das sie sich alle
haben an r]ins(o abgelauffen. der t lO.fWnbn.
(1539). Hüj'' • wie lue der leufel mit seinem
Sturmwind vnd wellen an dem herm Christo
sich aMeulliet vnd stdaaet. Jen, 8« 220*.
e) einem etwas ablaufen, leefncbme»,
„durcA hurlitjheit oder lisl einem zuuor
kommen vnd das begehrte erlangen" [ Frisch
1. 586>; also kund der teufel den Christen
yhre walfen, wehre vod burck (das ist die
schrillt) aUanffen. das diese wort Christi
noeb fe$l sieben. (1527). a^"; der spmch
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ABUCrriG 22 ABLESBIÜ
ist euch abelauflen. grundwmivnadnUler
urtirh'l I ! 5201. kHij**.
Ablau fUg: den verschlossenen bnef bab
kb darumb so ablSuftig(?) gestflUct. obs e.
f. gefiel dttasdbigeD lassen lesoi oder «ich
wegschicken . dasz die drei fUrslen meine
ineiniin(< iiiciken sollten, de WeHe hr. 3,
503. die von Grimm wlb. \, Oy geye-
kene, «MilAMMMJidbe erktärmg JeUht
darüber hingl«it§ind" Uri^ß J«d9i»fßtt» nSefu
das richtige.
Ablänteru, aH/ären: also wird uiau der ge-
brcchligkeil vergessen vnd wird das gute abgc-
leutert. mm» freüft vbmr darttiehe d*i cMr-
furalen heriKOg Friederichs. (1525l. Biij\
Ableckeri(abe!cck( I II i, helrüglicherweis*'
ablocken : der römisch iNiiurod vnnd sundle-
rer aller well sund vnd helle vorlieaft vad
olle yhr gell vmb solchen mseglHdiea «cha-
deu anszseugl vnd abeleokcrt. grund vnnd
rrsach (liier arttchel. (1520). iiiij'',- man
sol den deulscbenn narren das goll ableckern
wie mm kau (tprü^teort der Börner), «on
dem bapitwmMu Rom»» (1520). «iüj*.— ob-
IfckL'iii ist zusammengesetzt aus ab und
IcckfiM {Jltentiaig vncab. lickeren, /o/ien
mit iisi) von lecker betrüget .
AUegea (abelegen), oiM.«be legen [Ben.
1, Ü9 1 1. deponere, nieder laeflffsn.
1 ) ftinnlirh, !;lei)Ier, waflcn elc. (rom leibe
oder von ihaien dei leihes) ahlegpii : (Tlia-
inui) legldeutuaulelab. iMus.db, Id; {iuiti
Pfarrer) frageten ybn aus was vreacb er das
heylige Ueyd abgidegl bette, von b. Hen-
riro fjfifi Ihedmar verbrand. 11525). Ciiij'';
ut'sl or diis uiordmesscr Uegl viul nicht ab-
legt, so trawe ich ybm nichU teider die
h!/melü€hen Propheten. (1525). Eitj^
2) ßgiirlirh. das an - vndo/l^Uegende von
sich ivcgschafftn, beseitigen. <>igenschaften,
lasier t^lc. ablegen : o. t. g. szal einen frcyen
freydigen mulh schopren vnd die blodigkeyt
ablegeno. dat mafftüfieat vorleuiieM. (1521).
liij^; l('|jft diclilgenab viiilrcdol die warheil.
Eph. 1, 25; so leget nu ab alle hofilieil vnd
allen betrug vnd beucbeley vnd neid vnd alles
aflUerreden. 1 Pel. 2» 1. — eine scbold ab-
legen, sie abtragen: dasEsie die schuld, so ich
noch schuldig bin, wo ich sie nitbei leben ab-
lege, aulsich nehmen soll, de ff >lle br, 5^ 423.
3) ablegen in der hedeutung von erlassen .
nachlassen: (das ablaszi vnsz ein naszen
macht, es lege das drille leil {sc. der busxe)
die genugihuijg abe. ^fiii iftmdvrtaek ol-
ler artickel. (1520). eij''; gollisworlmag
niemandt altleprcn ( ililer ^van(ie]n. eyn yer-
mon von dem ablas. (1520). Hj''; die.se
gütliche gebut durch Gregonum angezeigt,
teucbl er mil den baren, das jm die scbwar-
ten krachen zu der busse, die der bapst^ab-
legen km. Jen. 1, I>1\ rr;/. ablassen 2).
4> neben diesen conslruclionen des transi-
Uven ablegen mit acc. erscheint bei Lmth.
€meh «odi die'verbindemg mit dem d&tht
es gerate mit meioen spruchen wie es wolle,,
'-o viel sie auch dem ablas ablegen (abbruch
iViuft) , veriuane ich dich doch , das du der
mal einsl nioht in mmn lorheil geralesU
Jen. I, lObi*.
Ablegnngf f. in verschiedenen bedeulun-
gen des ahlegens: durch ablegung des süntl-
licheu Icibes. Co/. 2, 1 1 ; nu ist niemant
nerriach (auszgenummen derbapsi vnd seine
sclinicichler) der do halt, das ableguag oder
nachlaNsiing ilerslran yemand bessere, grund
vnnd vrsarh aller nrlickel. (1520). i iiij*.
Ablehuangj /. decUnaliu, abwendang : zu
ablehnung der pein (sc. im fegfeuer) ■— —
— ein dmuscn in diekaslen, so in s. Peters
nninstcr stehen einigen. Jetu 3, 186*. vgt.
altleiiHing.
Akleibicht , adj. vom leib kovmenä, ab-
elerbeni anno 38 den 15. lag Aug. fiel ein
leiner, geschickler studenl in wabnwilz, ar-
beite vnd machte sich ma(( vnd ableibicht
mit stetem wachen vnd reden, tischr. 4 1 6".
Ableinenj ablehnen, ablenken, susanmen-
gee, au» ab «nd leinen , mM. leinen (üen.
1. 964). ahd. bleinan {Gra/f 4, 1095):
sie rhümen forn an jmcdiit, wie das der vn-
sern bekcntnis so zu Augsburg ist vberaiil-
worl, sey verlegt vnd abgeleynel durch die
beiligMi euangelia. an^ dae vermeint keieer»
lieh edict. (1531). Aij''.
Abiffniing, f. von ableincn, was ahloh-
nung : so in die rhUmliche slad Rom i\x ab-
leinung ihrer sttnden komen. Jen. 3, 1S7^
Ableachea e, ablfisdien.
Ablesen, durch lesen t c oll igere) abson-
dern; X. &.federu(vemJUetd);dumttsiest laiige
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ABLESEH
23
ABMESSEN
die schu wisschen, fedder ab leszcn vnd dich
crausz putzen, das »liit in (»^stament erlangi<<t.
eyn termon von dem netpen teslament.
(1520). Bij^ beeren («ottdd^«faiMto)ible80n*:>
ich bin ein knchirt, der maiilheer ablieset.
Amot 7, 11. anstatt tlio irnuhcii von dem
slork heiszi es auch den Weinberg ablesen:
vnd lasen ab jre weiobergc. rieht. 9, 27.
lUeser» m,derdatiMeieHder weinberye
wrrichtet : die iblMer werden sie ablesen.
Abli^^^en, Jifßteri s. abldgen.
Ablohnfii, verdienten lohti zahlen, bei
MmAer «Mo» nill pwiSidithem aee,: wie
dan got die knecht ablöset» md nit die kin-'
der. auszlegvmg ieuHek de» vaUer wiuer.
(15181. AijK
AblÖ!>rk«n , bei Luth. noch die alle nc/t-
f^e ttkrd^mng ablescben, in der figürUehen
ftedmiMif »finde abieschen , tilgen : wilm
genug thnn vnd lU'vnp srlml? helralon, deyne
siindc abieschen, höre nieinmi radt. ausle-
gung dMltdk des v. u. (1518). Giij*'; ver-
nnnffl kan es nicht hoher brengen denn da-
bin, das sie {^encket, ich habe gesundiget
mit wercken, so mus ich widder mit wcrcken
gnuglhuen« die sunde ablescben vnd beza-
len. ausUg. d. eudng. von oHem hu aufft
Qduent. (1527). MnijK
ibiesen, h» machen: vnd als bald wenn
jr hin ein kompt, werdet jr finden ein füllen
angebunden Idset es ab vnd füret es
her. Mwt, 11,2'. vnd Itfsetens ab. 11, 4 ;
was machet jr, das jr das füllen abltfsett 1 1« 5.
Abligen , hei Luth. richtiger aldicgen («.
lügen», ahlduffnen: du %virsl mir auch nit
abliegen das buch Thome Hadini, lieber kige-
ner. «njf dta hodtt sw Leypcxkh antwort.
0521). aiiij*-.
Abaihncn falunnncn), zur herausgäbe
♦fOrtrti mahnen, ubforflent : ist siarck
gnug, ders jnen wirU aljiuaiieii (daa durch
in tbkus unreMiiättig erworbene getd).
leider Hans Warst. (1541). Mij".
AbMalfo (;»heinalcn ) , pingere. 1) fhirrh
umieu ein bild tcovon enlwerfen : weiche
die /eute nicht kundten vnter äugen ehren,
dinrAibdEas sie tu ferne woneten, liesscn
m «09 /eme landen des angcsieht abmalen.
wA. 14, 17.
2 ) geistiges abmalen , beschreiben , dar-
stellen, vorstellen: gleych wie die euaiif,'oIi
Christum abemalen. awsslg.d.epist. vnd euang.
wm ehritlag-He. (1522j. Hiiij"; das yhin
ein yglidher gotl abmalet nach seinem walm
vnd gutdüncken. t'6er das erste bui h Mose.
{ 1 527). Yyj*"; sie f</<> Juden) Iiabeii jren messia
bey jnen scibs abgciualet. von den Juden
vnd jren lügen. ( 1 543). Bj'' ; o bapsl wiebistn
hie mit deynerkirchensowolabgemaletin der
parnholen oder gleychnis. von der beyehL
(1521). biij»; mich dunckt der meisler er Just
Nenius hab darynnen ewres hertzen ein gros
stnck wol gcirolTen vnd ewer nolturA (wie
wol blintsUng) fein vnd eben abgemalet.
rorr. su der srhrifi .]. Menü von thrisUfcher
hamhaltung. |152*J). Aij".
3j abgrenzen: wie die adeler yhn kein ort
abmalen, we sie hin fliegen wollen, sondern wo
ein ass ist, da finden sie sich hiu.^ ein sermon
von 'h's judisclipit reirhs ende. ( 1 r>25). Cij''.
AbmeleHj abmähen: da sprach d. M. L.
sie meyen aufl* allen enden aulTs reinste ab»
fisebredeti 6P; der faawren arbeit ist am
frölichsien vnnd voller hoffirnng* denn aeren,
pilügen, siicn, pn.inizen, pfroplTon, abmeyen,
einscbneyden. (iriisclien , holtzhauweu. das
hat alles grosse hoirnuiig. eftend. 389^ —
«ebo» mhd. begegnet meigen »eften macjen,
mähen [Ben. 2, 20). vgl. auch grasmcider.
Abmcrgeln (,.ilf*Mn<<r'„'nln nhmni-crpln > bis
aufs mark entkrajten, vom mark kommen
iMeen** (Grimm wtb. {, IS) : (der Türke)
macht seine Widersacher vnd feinde also matt
vnd müde vnd mergelt sie abe. tischr. 127' ;
aitff das sie (rfie kinder Israel) durch «legel-
stem streichen vnd andere frondteusle an
den festnngen abgcmorgdt wurden. JEtsl.
ausg. 1, 281**. — vgl. zermergeln.
Abmessen (nbinnessen i. 1) ein bestimmtes
masz zutbeilen, masz und ziel stecken: du
stund er (gott) zwischen Israel vnd denEgyp>
tem vnd mas das land also abe» das dieEgyp-
ter nicht weiter kundten, denn er yhn ab-
gemessen halte, der prr>phet Habacuc,
(I526i. niiij"; die göttliche gewall aber
mag vnd kan nicht also beschlossen vnd ab-
gemessen sein, da« di««e werl CkrieU noch
fest tUhOk, (1527). riiij^; die weil welt-
lich gebot keinen nutz ym hyrael scbaifen
^ kj i^uo uy Google
ABNAOBN
24
ABQUETSCHEN
so ist dennoch sein (goHes) gebot vnd bcfeih
da, das weltlich gebot also abgemessen <oin
sol. eine befiehl an einen guten freund.
(1528). Fj''; wie kmsttt teine igottei)
Weisheit vnd gcwalt abmesseOp diier seinen
leib vikI hliii iiiclii allem im sarr.imcnl kiinil
hahen, das deimocli seine seel vinl polllieil
nicht darinnen were, obgleich seine »eel vnd
goltheit on leib vnd Mut nicht sein km?
Jen. 3. 574'*; wir aber rhttmen vns nicht
vhf 1 ilts 7ifM, somlern nnr nach dem ziel
tler tegei, ilainil vns go(l abgomessen hat das
' ziel zu gelangen auch bis an euch. 2 Cor.
10, 13. " ««dfkmlfolfdl jFedraiieftle
jpcrf. pnut. hat die b§ieutung von zuge-
messen: ein jeder vnler dem mroki^cluMi
dienslgesiude hat sein abgemesseoe» an
speise. KM. ausg. 1. 522". ,
2) naeJk dem verMtffiUe «Aiee OMlem
dinges beuriheilen: auch das man alte an-
dere böse stuck ans diesem erkennen vnd
abmessen intigc. von kauffuhandlung vnd
lencAer. (i524j. Cij^
AliitgM) noimd ablösen: so hastu mir
aber mein wiesen vnd ccker abgenaget vnd
verderbet. Jen. 5, 270\
Abnehmen (abnemen, abcnemeuj, mhd.
abe nKmen (Heil. 2, 366), oAd. ai)(b)anünian
(Graff K 1062).
/. (ransidv. l ) sinnliches davon-, henin-
lernehmen: wen man reisen sol, so sollen
die ieuiten die wonung abnemen. 4 Mos. l,
51 ; zur selbigen aeit wird der herr den bart
abnemen. Jes. 7, 20; dic'jndcn baten Pila>
tiTfii. tb< jre (der gekreuzigten) gebeine gc-
bruilicn vud sie abgenomen wurden. Joh.
19, 31 ; {Sauls diener) musten wol das h(il-
lin fdr yhm (David) abnemen, da er bei gna-
den war. vier (rof llidke jMaAnen. (1526).
cvj^
2) die Sünden abnehmen; zum ersten
aehretbt er (Eck) ich mackel das sacramenl
der laulT, das ich sage, es neme nii alle sund
abe. von den newenE^Ui^aHbidlm, VmH-
umb. 1520. Aj^
3) figürlich i>i abnehmen wovon ak er-
kemMu* xifhmt, mOnthmen: {Gorgias) sähe
denraneh, dauon konde er abnemen. was
geschehen war. l Marc. 4. 20; yhr kund
wol abnehmen, wie ein helle grosse slymm
es hat miissen seyn. amUg.äaruketigfot.
fl52S;., Hvj'.
II. miratutUves abucluiicu bezeidmei ein
aUmShli^es «elMite, verminilani, eine
bedeutung, die «mA am der lra$uÜi»»H
/ffV/if i'rijifit , denn wan abgenommen ist,
fehll und gebricht: vnd das gewesscr ver—
lieCr sich von der erden Juier hin vnd oaio
abe. l Mm. 8, 3; nach dem mond recfaent
man die feste, es ist ein liecht das abnimpL
vnd nieder 7fimni[)i. Sir. 43, 7; die heili-
gen haben abgenomen. ps. 12, 2; (Abra-
ham) nam ab vnd starb. 1 Mos. 25, 8; ein
Irawrig Ifaier aboimpt vnd mager wird. vorr.
auf den psa!(er. Binätail L.'sbtb^Sher^
Setzung 7, 322.
Abnehmen) n. der subsiantn isch gesetzte
infitäUv: das dir lu hmlsen gehe aller
Christen vnd der ganUen gemetii abnemen
oder fall. Jen. I, 212^ Syllogismus ist ein
nlmenimen wie man spricht: das könnet jr
bcy euch selbs wul abuemmcn. ituchr. 409''.
Atoithigen, MHngen, abzwingen: keui
gcseizwerek gehel mit liist vnd liebe abe,
es ist alles erzwniigen vnd abgenriligel, rorr.
auf das a. lest. Ii i n d s e i l hil)elüben>etxnng
7, 308. — gebildet lon.nOlhig, wie ab-
mdszigen von rottszig.
Ab|Mllckc«> mit den ßngerspitxen (de*
(laumens und zeigeßngers) abbrechen: es
gebet im lande \nd nn voick eben als wenn
ein ulebawm abge|dloi-kl i^l. Jes. 24, 13.
abpflocken carpere «c9kon in der eralon
deutsch, bibel. pilockeii ist eine nebenform
von pl1(lcken(Da«j/p. pflneken), wie mittelndd,
plocken von phickcn (vgl. I}iut. 2, 204, 210).
Abp«ehen| eig. losschlagen, losklopfen
(vgl. pochen), in folgmuhr statte figMiek
ßr abtwbugen, abnöthigen : vnd wollen gott
mit solchnm lesferlichem Verdampfern ofhci
seine gnade abpochen, von den jüden vnd
Jren lügen. (1543). Biiij''.
Abpoltcra« was obpochen: als da leider
sind der mehrteil im geistlichen stand, die da
golt mit jren hiibscbet) wtTckcn wollen den
himel abpollern. Eist. ausg. l, 23*.
Abqnetachra (abe<iue{8ehen, in den Jffdk-
raden und der Eist. atug. von LtUh^ sttuif'
len auch alxpietzseben), eine zwsammen-
setsung von ab und dem^iMiMacAa^bmenden
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ABRECBNSN
25
ABMCHTEN
qnetsTbra, gebraucht Lulh. von den an das
u[er anschlagenden vnd wieder zurückpral'
IniM wfllm; gtneh wie die mdea «alT
deiD raeer vber den fels dahyn TalleB md
^tschon s'u h ihrtn n!) ausleg. der fiuang.
4» den fürnevitslen jesien. (1527). liij";
die waftserwogcn inass«D sich am vfer ab-
^pMsdieii. Uichr» 442^ «ff. Brem» «vlft.
3, 398. Vilmaridiol. 308.
Abreckaes, abr'M-fton, abkürxung für ab-
rcdtcDco. l) von eUoait abziehen : so man
die feiertage vnd andere müssige tage ab
ntheat dbr 147. fvaAn. WÜlmtb. 1632.
Küj*.
2} rechnend vergleichen: als wolle erjnen
solch« auITrOckeii oddor ruii jiicn ab rechnen.
ehu tdOne ptUrpredigt. (L53S). Cj*; ich
wü eines gegen dem endem abgefeciinet,
>!erge«sen vnd vergeben. hau^o$L WiUmb.
1545. sommertheil. 1 4 2''
i)m ende rechnen, ausrechnen: (weiche)
fielst das 4ie xdl gewis ebrecfaenl vnd
«tiniBMl, wie laoge vnd wie viel iar dahin
sein sollen, der prophet Daniel. (1530).
Eij''; ah das sie ((Ue Juden) doch einen guten
asironomoQ hellen hie gehabt, der es ein
weuig ^enawer liette abgereciinet {nemUA
wie viel jähre der xieefte leni^ feiger ft-
ftanden als dt^r erste), vom dem jSden «nd
Jreniugen. 0543). Hij*.
i^rcden gebraitchl Lulh. /ur das steifer
hümgende verabreden, ««re^ftoreii: fifrder
>^t aiigcredt. dasz die Häuser so jetzo an
kirchen vnd schulen gebracht worden, sie
gehilren welchem hcnn si« wollen, forlhiii
bey den schulen vnd Lirclien bleiben sollen.
dt Wetu br, 796.
Ibvedig, vgl. abhandig.
Abrtibea, durch reiben wovon absondern,
wegschaffen: wolt gern seinen bösen grind
▼nd gnatz an mir abreiben, die kleine ant-
WON mff Oeorgem buch. (1533.) Gj«;
mit eim Ziegelstein die liaul abreiben. All.
i. 92^
Abrtlsxen (ahrcissen, abereisscn^, mhd.
abe tl^en {Ben, 2. 756). UriU im swei haupl-
ktdememgem auf: 1) inrek reUnem dbtrem»
nen, intrantUie und transitiv, a) imtransi-
<t« : das jr jnen «;>L"n, wie das wasser des
Jorduis aligerissen sey für der lade des bun-
km, W&rtorbach.
des des herrn. Jos. 4, 7. b) gewöhnlicher
transitiv und zwar sowohl sinnlich: reissei
ab die gttlden obrenringe. 2 Mos. 32, 2 ; vnd
die heoblieute Hessen jnen die kleider ab-
reissen. a/)o'^^f g>'^rh. 1 6, 22 ; ich wil hingehen
vnd jm deu koj)!) abreisscn. 2 Sam. 1 6, 9. als
auch f^ürlich entziehen, hinwegreiszen:
der nam (ee. prtcs ler) ist mss allen gemein
n)it aller seyner gewaUt, redit vnd zuhorung,
wilcbs vnsz disze rewber vnd goüsdiebe
gemn ahreyssen wollten vnd yhn selb alleyn
tzu eygen. eyn widderspruch, (1521). bl.
5^; so aob doch daran nicht mangeh (ob
goU wil) das ich die warheit hell vnd dürre
gnug wtl Tur yhre äugen stellen vtul «Mlit-he
ybrer schuler abretssen. das diese wort
Ckrita »Mk feu iMiem, (1527). hf.
2) eim bäd wnwm {im dem Aai^Huiten)
entwerfen: das etwa ein gelerler ehrlicher
man solch bild h^t angeben vnd abreisscn
lassen, vom seinem hamphoras. (1543).
Eüj* ; vnd mir vMekht Ibst feind shid, das
ich sie bisher nicht recht vnd gnug gemalet
habe, sondern allein aulT ein piipier schlecht
abgerissen, ein widderruff vom fegefewr»
ikniUm, teegreilemi da ist ein solch xn-
vnd abreiten. Jem, 5, 21*.
Abrennen, sich, vom rosze stürzen, un-
terliegen: das wir nur dunste mehr yhien
falschen vnlucbligen gruQii ündcu und sehen
sollen, (io<e sie) sich selb vom ross abeenr'
nen mit yhre m vnstilrnigen toben, auff das
vbirchrisllich burh bocks Emszers. (1521).
Hiij''; alszo tlauclil nach Emser helle sich
selb abgerandl vnd uiyr gewonnen geben, ein
mddersprueh. (1521). Aüj"; aihe das beist
sich sclbs abgeronnen mit eigen worlen.
vom abendmai Chrisli. '1528). qij' diys
starke part. praet, abgcrouaen, welches der
im ganzen sich treu an Luth. manusc. hal"
temde origimaldrudt bietet (die Jen, mmg.
3» 518" bot abgerant)» iii eigemitteh fan.
von abrinnen.
Abrichten tritt bei Luth. nur an einer
stelle vor, wo es die bedeutung von abferti-
gem, abwettemhat: du bist yhe mein son,
wo mil habe ich das verdienet, das du mich
so abrichtest, von der sunde widder den
heil, geist. (1529). Dij''. ist in dieser &«-
4
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
1
ARRLTFEN 26 ABSCHEIDEN
deutung, welche auch >tdd, affrichten hatte
(he riehtote «e Ond ail t Sam, 25» 14 tM,
W^el v.J, 1561 ; Xüllk. : er ichnaubele sie
an), jetzt frloschen. — vgl. ausriclilen.
AbrnpfVn, durch rttpfen absondern: wenn
ilu in (tic saat lieines oeheslcn ^eiieüt, $o
inagBltt mit der band ehren abnipifeiu 5 Jfot.
23. 25. — rupfen wl au» iem nd. einge-
drungene intensive nehenform von raiifcn,
vgl. Weigand tvtb. der d. sgnon. 2, 517.
Absagen (n besagen), mAd. abcsagen (Ben.
2\ 1 8). in mehrfacher emweAdung.
1) fUtahwhiagmt gegensalxvon zusagen :
(hizn sagl er widrler (tvcd'er] nlir nodi tzu,
oh er vnsz avoIIo loynigni. euang. ron den
Uehen amzselsigen. (1521). Fiij'' ; der driUC
enlschaldiget sieh gar nichts, saget schlecht
abe, er künnc nicht komen. uro predigt.
(1585). Eiij'-.
2) aufkündigen : darauf ich yhm abgesagt
für meiue person alle gemeioschan. Burk'
hat 4t hriefie, 192.
3) rer^aj^en, im stich latten: weil men-
schen IifllfTp \Tt< ,-il<vr>gi. <;n wird ficwisl-rh
4{0Ues hQlH'e Itcy vns sein, die Weisheit Salo-
«tOMM. (1529). Aij''; wenn ich wei«. das
einem sein gewissen absagt md widerstehet,
so kan ich mich für jni nicht furchten, ein
brief ton », buch der winekelmesee, (1534).
VA}'.
4) entsagen, «teA immmni Uasagem der
nicht absaget afom das er hat, fcan er nicht
mein jünger sein. Luc. 14, 33; darnach
lasz der priesler das ktnd durch spvnf yMcn
dem teullel absagen, das tauffbuchlm
(1523). biij''.
5) Aernnaso^, erlUiren : so ists knrtsOmb
abgesagt mit dem spriirJi, das wir allo ster-
ben müssen, vber das erste buch Mose,
1 1527^ Oj\
6) das part. praet. abgesagt ^ öffentlich
eH^Srt: Syluester meyn abgesagter widder-
sachcr. appellalion. (1520). \\y i hvriog
(Jcor^ ist mein alif^esagler Feind, vun heim-
lichen vnd geslolen brieffen. ^i529j. Hiij'.
doneift« MAtfottliowcA; als «nen (yrannen
vnd abgesagten des euaiifielii. Jen. 3, 160^.
Absägen (abse,?en), milleist dersngewnvnn
irennen: wie er \der arzt) die liand nlj-
hcwet odder d^s bem äbsegel. ob kriegs-
leule auch ynn seligem stände seyn bänden.
(1527) . Aiiij*.
Absats, m. „lier orl, wo eAie ^emads Urne
oder fläche unterbrochen icird" (Campe
irtb. 1, 45); absalz des allars. £seeA.
43, 14.
AbtchifcfB, Abreiben: vnd so11«i den ab-
geschabcnen leimen hin aus für die Stadt an
einen tinreinen ort schdtten. 3 Mos. t4, 41.
späli re ousgg. der bibel änderu^n das starke
j>ar<.abgesohabeotn abgeschabt, schaben.
AbaclMfei (abescbairen),«0«^«cAa/fen,ba-
seitigen: hie schaffet er stracks abe vnd
wirlU zurUcke das ganlze alle tcslament.
Eist. aM.<(^. 2, 22"; wir haben alliie das aittf-
hebcn des »acrameiUs abgeschalTl. Jen. 8.
Abschalen (abschclen), eig. HeedmieW'
von ablösen, figürlich absondern, (rennen'.
also kanslu auch mclil die goUhcil von der
loenschheilabschelcn. com abendmal ChrisU.
(1528) . iij".
AbschaCMtt^ alt «letier oder Schätzung
fregnehmen : ein gcitzwansl dem filrsten
mehr abschätzen, denn eine ganlze stad ge-
ben kan, amleg. der episL vnd euang. von
ostemele, (1544). AaiQ*.
.Ibschinmen (abscheumen), eig. den
schäum wovon tcegnehmm, figürlieh das
beste wovon nehmen: nun scheumet oben
ab von den bistamen, klostem wnd lehnen,
an den ehrtHl, adet. (verm. weg. 1520).
Ciij'-.
Abscheid s. abschied.
Abscheiden^ mhd. absclieiiicn (Ben. 2%
98), teotfon IrauM». absondern, «oieoM in-
transitiv als transitiv.
\] intransitiv a) für vundannengehn : ym
absebeiden saj^en wir, gehabt eucii \vo\, habt
gute nacht, lasis euch uol gehen, titer Irosl-
liehe pealmen, (1526). Cij\ b) für out die-
sem leben eeheiden, sterben: ich habe tust
abzuscheiden \rii! bei Cfiti«lo zu sein. Phil.
1, 23. ei das pari, praet. erscheint schon in
der form abgeschieden : abgeschiedene See-
len, sermon tron der AettptaiMiiMi gottae ge-
pols. ( 1 526). Avii]\
2) transilirrs' f rennen: die capcrnaitcn
seheideten aiuii das werck vom worl vnd
heleit autr das leibheb fleiscii essen, gleich
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ABSCHEIDEN
27
ABSGUlNDfiN
-wie vn^er schwermer thun, sch«'ideii die
W(M( nh vn<! lassen sie farcn, darynn das
geibllicli es.<ci) stehet, das diese wort ChrüU
mock fnl «Mftm. (1527). Iiij\ im pari.
tdMQsäA iMÜk. swifcAfn abgeseheiden imd
abgescheidet ; so steht Matth, b, 32 und 19,
9 abgi>><-l).-iilotc undiMC, 16, 18 abgesdiei-
dene jur Utmüsa.
3) ioiE iMh* abidieidiin wush für fertig
werden, «i ciule kwmmm «eneMd«, we
Grimm xctb. 1, 97 anffibt. können wir
nicht bfsfntigm. die von Grimm hierfür
angefüiirte stelle gehört aicA< Luth^ sondern
im kurf, V. Sa^en herxög FtUäiiä^ an,
vnd hat abscheiden hier wU muh J«n. 1,
131' und \ , 134" die bedeutung von schliesi-
Udi festsli'llen, verabreden, vfil. abschied 4).
Abcbciden, n. weggang aus diesem leben,
lad: die seil meines abscheidens ist Airban-
den. 2 Tim. 4, 6.;
ibifheren, mhd. .»be schcni (Ben. 2-,
149), mit der scfieere abschneiden: der all
hohe pnester tuusi {durfte) sein bar nil
bssen abscheren, von dem hapttum xu
Rome. TitiUenb. (1520). Eiij''; und am sie-
benden l.ipr sni fr alle seine li.ir .iIiscIktcu
anCTdcm heubt, am barl, an doii aughi uii«-i),
da& alle liar abgeschoren si ieii, '^JUos. 14, 9 ;
und (Deiäa) rieff einem, der jm {SimtM)
die sieben locke seines heubls abscMtre.
richi. IC, 19. die abgeschome -wolle.
Btndsfil 1, 492.
Ab»cb<*H, f. gegenständ vor dem man su-
HkketkretklL: hdUcn aoeh vnsem herren
gelt mir ab einen sirobpotzen, der im hanfT
den vogeln zur abscbew gesteckt wird. £t<^.
l, 498".
ibschencbeii davon-, vpeg-, fortscheu-
eben: »ie werden ibene abscbeucben tnd
abhallcn, ilas der baw mus fort geben, der
prophet Sacharja. (152S). Hij''; vom leben
vnd bimol abgcsclieucht. Eisl. 1, 261\
Abscbeuig, adj. von abtcben: gehässig
vnd abscbeuig machen, de WeUe br, 5, 28.
Crimm erklärt ,,verabscheuenswerth'*.
Abschied, abscheid, m. leizlerci die
ältere, rechte geslalt, ersteres die jüngere
form üeeeM «eoHes. in laUh. tduifien laufen
beide formen neben einander her; doiM da-
«dt, wie Irr »mm vemuilAen mSehfe, ein
mtlers chied der bedevlu ng angedeutet werde,
müsien wir bezire^eln, da für ein und die-
selbe bedeutung des Wortes bald abscheid
bald absehied veneandi wird.
1) ßr weg$angt enifenamg, namemHeh
wie auch abscheiden für das scheiden aus
diesem leben, den ('kI: ikuIi meinem ab-
schied (A'ümb. 6(6 loh I4b3: uach mei-
ner abscheydung) werden vnler euch kernen
grewliche woUTe. opoaf. ge$eh, 20. 29 ; ich
wil ab<T \!('is ihun da» jr allenlballx n habt
nach meinem ab.schiod (erste ausgg,: Aus-
gang) solches in gedechlnis zu halten. 2Pet.
\, 15 ; vnd wenn die zeilkompu gib vns ein
gnediges stdndlin vnd aeligen abschied (der
Grimmas wtb. zu gründe liegende druck
hat: abscheid) von diesem jimierlii.il. Jm.
6,331''; euch tu veruianeu in ewrem vniall,
so euch jlit durch abscheid ewers sons als
den ellern widerfaren. Jen. 8, 228*.
2) die beim scheiden staHß$ideHde förm-
liche heurlaubnny, sowohl d«* nehmen «/x
geben des uriaubn: er \^Chriilus) seiiieu ab-
scheid nimpt vnd die leUe lessl mit eilel Irosl
vnd freudeü. ausl. der epist. vnd euang, ton
oslem ete. (1544). Fv'': d.is sol nuin ab-
ürliifd vnd lelze sein, ebend. biij''. crlenbc
mir 211 uor, das ich einen abscheid mache wil
denen, die in meinem hause sind. £«c.9.6l ;
darnach macht er seinen abschied (1522: ab-
scheyd i Hill <le»i l'nifl.'rn. apnst.gcsch. 18, 18.
3) diens(eniiaf':>ung: welcher ilJtl gen Tor-
gau zum eaplan bei ufen wird vnd sein abüchieil
wird nehmcif. Bnrkhardt briefte» 329.
4) enditdk ist abschied auch der beim
ausgang einer Verhandlung gefaszte 6e»
schlusii den abschied zu Augspurg . . . hat
mir mein gn. herr hertiog Emsl von Lüne-
burg mündlich vnd scbrilllirh oflenbarl.
Burkhardt briefw. 331; der slende ab-
srliif'd vnd bp«clilirs. brief an churf Frie^l-
rich V. freitag nach Pfingsten 1 h 2 3 . nach dem
orig. im ardUt» *» Weimar, Opag. 74FF.2.
AbscUcswM («beschiessen ), wegschietxen,
losschiesxen : als wenn ein pfeii .ibgcschossen
wird lum ziel, weish. 5. 12; lieber, wie la-
det man diese bUchse? oddci wiescheussl man
sieabeT^naacMneeon/ifemtni. {I&3U). (üj*.
AbSfUldten labeschinden), mA(/. iilic t^chin-
den (J^en. 2*, 140), die haut obMiehen: jr
4»
^ kj i^uo uy Google
ABSGHU6EN
ABSCHRECKSM
scliindel jnen die haut ^\\<f. Mirh.3,2. dann
ßgurlirh, berauben: alle vnszer gut hat er
(der pabsi) abgei^cliuaden. buUacenedomiwi.
(1522j. Eij*,
IfcMUmfM (aiitchlalieii ), mhd. abeslahcn,
susammengezög. ihe slan {Ben. 2-, 371),
ahd. a|>aslalian (Graff G. 7 6 Co, davon MchU'
geUf in vielfacher anicrndung.
i) den köpf VOM nmpfe^ den staub vMi
4Mi Meiiem, die Mite «wi 4er ähre schla-
gen: da nu der brautUg ansz w.ir, Hrs? rr
dem man di'ii kcipH* ahschlaheu. ton irW/t-
Ucher vberkeyli. (1323j. Fv"*; auch den
fliaob, der sieh an vns gehenget hat vott ewer
sudt, scfaltfaeii wir abe. Imo, 10, 11: wie
die erste lilflet an don eiiern werden sie ab-
gffsclihgen werden. Hwb 14, 24.
2; lui krieg abschlagen, scMagettä abneh-
mm, abgewimntni der könig Jerabeam so
gluckselig war vnd gewsn slle^ widder, was
Ilasaol der KOnig tu Syrien liailc dLUi kö-
iiigreich Israel abgeschlagen . der prophet
Jona. (1526). Bij''; Jas wir dem teuflel
viel leute abschlagen vnd am seim rächen
jcisspu. die epistel des propheten Jesaia.
(1^2* K Fj''; (Pelrwi) durch eine predigt
dem leulTcl •ibschliig drey lausint seelen.
hausposUUe Jhena. (1559). hl. 44 1^
3) figMkk iH etwas abschlagen von ncA
weisen, verweigern, rtrsagen: wilchs yb»
alles abgesriilu'on vnd v^t'^d'jI vmarh vnd
anltcorU das lunghlruicvn hlo&ler goUich
verlauen mugen. (1523). Aiij*; die bitte
des denden Schlahe nicht ab. Sir. 4» 4;
das e. f. g. dem elenden man yn des eyn
gnodiuo .inf\vr>r( oder Vertröstung nicht gar
absciitalto. Burk Hardt briefw. 99; dasz
wir vns selbe nicht im licht stehen vnd sol-
chen (Heden abschlagen, de WetU hr. 4, 37 1.
4 ) al«s( hiagen « im preise fallen : wenn
das korn oder der wein ab^chlegt. hau^^post.
WilUmb. 1545. winUrtheil 92^; «ias der
arm mau soigen mns. die wahre weDe ab-
schlagen. Jen. 2* 477^
5) ans der art abschlagen, degenerare:
wenn die Christen ausz der art absrblagcn
vnnd abrallcn, so sind sie viel ürger vnd gott-
loser denn die heyden. Uitl». 393*. in die»
sem fall settemiair heule einfügt schlagen.
Abacbiagng v'^^^^^^s)* f' terwäge-
rung : zu di^m fnHli, rtril geeilel wor-
den, em gemetin ! lM >rlilus der sach be-
schehen mil abschiahuog [Jen. 3, 450^ a}>-
»><.-hlagung) weiters fUrbringets. wm er
Lenhard Meieer. (152S). Diij*.
Abschneiden fabscbneilon, abesclineilen),
mhd. aho Hutdeß {Ben, 2*» 438), davo»
schneiden.
1 ) etmnlMk: den hart vom Wn», die haare
vom Haupt, das liaupt vom rümpfe, glieder
mm leibe, don zi|»rel vom kleide, die rebe
vom ueiytstock u s.w. abschneiden: aller
bat! ist ftbgescbntUeu. Je*. 15, 2; wU sie
sieh nicht bedecken» so schneite man jr aucii
das bar abe. 1 Cor. II, 6; darnach srhnciL
svhnill) vio jni d«'n k()[ tf :i' Jud. 13» 9;
(f//f juden\ doni kniddin ilie vorbaut ab-
schnellen, ton den Juden und ihren lügen.
(1548). Diij*; haslu gnug gesogen md bist
slarck worden, willu drumb die aitzen ab-
sclmfiten , das die andern nicht saugen
können? Jen. 2, 55'; da er (David) den
zipflel Saul halte abgeschniltcn, schlug er
in sich. 1 Sam. 24, 6; vnd sie kamen bin
an den bach Escol vnd scIniiUtMi daselbt eine
reben ab. 4 Jlfos. 13, 24; das man die
Stengel mus mit sicheln abschneiden. Jet,
18. 5.
2) /lyftritcb: 4t) mlf blossem «ce. wo mao
aber alle werck so rein abschneil, da mus in
die meiniinjr >^''in.
allein der f,'laube pe-
recht mat he. einnendbrieff tondoimeiscHen.
(1530). CiJ'; ich berste schier für zom vud
Widerwillen vnd bitte, schnrit die sache nur
abe, hdK aufl weiter mit jnen zn handeln.
aus einem rerdeuischten brirff Lulh. an J.
Jonas. Jen. 3, 147. 6) mit acc. der sacHe
und persönHdkem dativ : das ist auch secr
ein gemein laster, das da heisat dem nehe-
slcn sein ehre >iid leumnod abschneiden.
auxL d. episl. vnd ennng. von osl^rn r(r.
(1544). yiij*. die ere abschneiden begegnet
adboN In der iVümfr. bibei. 2 Jfos. 22.
Abacbifcb«i(abeschrecken), ei^.absprtn-
gen inueben {vgl. schrecken).
1) einen ahs( lircrkcn, ..einen auffahren
machen, in furcht jagen i nd von etwa* ab-
halten** {Grimm wlb. 1, 109) : da hinderte
das Volk im lande die hand des voiks Jnda
vnd schfeckten sie ab im bawen. JSsr« 4* 4 ^
uiyi
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AfiSCllMlB£N
29
AbSEUFZEN
so sanA« dem Tebi« brmMi mich abni-
schrecken. Üfdk. 6, 19; du drewiftt aucli,
vil liucher zu rt^jili( i<'ren vnd Irolzist mit
grossem vorradl deyncr ktmsi, dnmil du mich
abescbreckeu will, auff das vbirchrüüich
Weh Mu BmtMen. (1521). Jiüf; noch
vns lassen sein« grosse gewalt, ehre, eieg,
gliiok vnd gut angleissen vnd locken, noch
51 III jrrcwlich sehwert vns abschrecken, ver-
UguHf/ des aUoran. (I542j. Bj*.
2) mm etwM abichrecken, „dnrdt dro-
Im wnd emgeßStwie fi»rcht abnehmen"
(Grimm a. a. o.): so weis ich doch auch
»idertimh, das Christus noch lebet vnd re-
girl, vnd Liii det>. gewis, und las mirs auch
bkehiem weg ab9ebreckeii,.ea sein jm vn-
terworflen alle ding. Jen, I, 214''.
Ab^rhrelbf n, Jescribere : mein J^n«nlig^le^
berr Uertiog Fridericli folch liilrliliti las nb-
sdireibeD. vom kriege widder die Türcken.
(1529). Anj*-; dasselbig bttcMeia mir beim-
lieh, Ivcmer rechten weis, abgelrogen oder
abf r ? n ben Ul. de Welle br. 3, 121.
ib&rlirlfll, f. eopie: daraiifT !*rhicke ich c.
L t. g. hieujit die abschnfl des anl^^orls, su
idi hermg Georgen gegeben, de Wttte hr.
ä, 404; ich meiner bricfe keiner abschrifi
behaltf-. ebthd. 5, 4 11; vnd Lille j^.iiili de-
mütig e. l. g. wollen mich mit suklien ze-
deb odderabschrtfflen vnuersuchl lassen, t-on
kemUekemmdgestoUn Mtffen. ( 1 529). kii^.
kktAüfttm, wovon wegslotsen, enlfer-
nen: (lunikl > da»lnrf !i man furnimpl, dem
nekesleu etwas abzugewinnen vnd jn von
dem seinen abxuscbupffen. d«uäteh Cale-
tMmtu, (1 529). tiiij". tgl. acbSpfen.
IbscknttelB (abeschatleln). durch schüt'
tdn absondern : vnd schüttelt (1522: scliui-
icU; auch ab den staub von ewern russeii.
^ 9» 5.
lli^witttB (abachwetien), imrt^ ge-
sehwälz enlnefken, abnehmen : sollen sie nu
Wich werden, so mfis'^en ^i^ os den leulen
mit lu^^enpredigen ah»* iiwiuiMi vndabstelen.
irr j>ropAef Saeharja. { 1 528). Rij'*.
Ahada (abe sein), mkd, ab« sin, abe we-
MQ. ahd. apa wesan, gebraui^t Lulh. »ehr oft
1 1 in d^^ bedeutung von abgethan , zu
ende sein, auftwren: wo die vom geseU er-
ben and» so ist der glaitbe .nichts, vnd die
verbeissung ist abe. Ahn. 4, 14; die gepul»
dem volck brael gegeben, die das eusserlicbe
wc??en betrefTon, las iclifaren. . . die ;_'t'sctzc
sind lod vnd abe. vber das ersle buch Mose.
(1627j. BJ"; es sol nicht heimlich noch jiin
einm winckel geMheben, das hie einer vnd
dort einer aulTerslehe, sondern ein oOeutlich
wcscn sein für .iller weit, da beide tod, sUnd
vnd alle vn^^lück sh soin wird, das 15. cap.
der ersten ep. s. i^auii, an die Corinlher.
( 1 534). Pj**; weil das geblUrh regtmeol des
Worts vnd glaubens auflhOren s<d, iO mu5
auch des keisers vnd meister hansens mit
dem sehwerd abe sein, ebend. Pjüj''.
2 j mit gen. verbunden entspringt die
deMung de» lot mnd ledig seinsi wenn dyn
man stirbt, so ist die fr^w auch ledig vnd ist
also eyns des andern loss vnd abe. rorr.
auf die epist. an die Hörn er (nach der sep-
letnberausg. des n. lest. v.J. 1522;; mc uu
aller erst recht frey ist, einen andern tnne«
men, das sie vorhin nicht kumlle ihun, che
sie jf n' s ?fKinnes ab wsr. ebend. Bindseil
bibel 7, 4 43.
.4bse4sem (abesetzcn), mhd. abe setzen
(Bern. 2'. 350), dtiten aelMn, abthun,
1 ) sinnliehi die von brüsten abgesettt sind.
Jes. 28, n. (ffgensalx fff ;nf^"t7en.
2) ßyurlich, tomaml, dii-n$l enlselzcn: er
setzt könige abe vnd setzt künigc em. Dan. 2,
21; ym geistlichenn recht stet, wen der bapel
szo schedlich boss were, das er gleich die
seelenn mit grossen haoffen sum leußel füret,
kund man yhn dennocht nit absetzen, anden
ckritUieken adel. (1521). Biij ; ein abge»
oelsler firiester. ehend. B l^
3) «feAl absetzen auch dem zusetzen eft(-
/jf'fjen, f^iru'rsnrhf eiwas entziehen: cssihet,
als hab der 3ialiaal vielcichl etwas gestellel,
darnach seien so viel meisler dartlber kö-
rnen, da einer das, der ander das, dran ge-
zimmert ab vnd zu gesetzt nach eines jedem
dünckel. verlegmug des alcoram. (1542).
Vj".
Abscttfiea« äitnktenßer Mü^ftm: sie
haben noch lange an schreien, ehe sie das
herwidder schreien, das jhn der Luther mit
poltcs gnaden hat ahgesiifitzet. in der rorr.
SU Laz. Spengler $ bekendnis. Wtiiemb.
1535. Ai^.
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ABSTECHEN
AMitgil^ eiuem absiegen, durch besiegen j dem goUtchen brauch, autxleg. deutsch desi
nhfjf'frinHen : (Chrütus) ^\i^r k^cIiIp siegman | r. u. MfilSi. Biij'; der bindesclildssel isldie
isl, der dem teuffl lu semtui reich so viel
leule ahsicget. Uausposl. Jhena. (1559).
bL 442. daga§9m ttl «bsiegen in f(^geniMr
iUlle wohl so vie( ais obsiegen, besiegen:
nu halte er (Anliochus d. gr.) zttuür, da die
RöDier yhni absiegtcn, .seinen son Anliochus,
geoanl eddel, den geriogsten vnd vngeacb-
tcslen gen Rom zur gisä odder.pfaod ge-
«chickl. der prophet Daniel. (1530). Diiij*.
Absondern « il»» sondern), mhd, ab sundern.
gctcvhnln her emjaches sundern {Ben. 2^*
742. 743), ablnrnnen, abscheide»*
1) mit traiuithem ßecs es wird schuldig
vnd vusehuldig einer mit dem andern leyden
mftsst'n, wip ps denn allwege zugehet miü
macUl oüder auipl, den sUuder {so uichl büs-
sen wü) zu slraflen mil einem ofleullicbeu
vrteil sttm ewigen tod doreh ebsondenni^
von der chrislenheit. von den schlüsseln.
(1530). Jiiif. 3 Mos. 10, 2'. 26 gebrauche
Luth. absonderung für das UeUr. n*^^» die
monatliche reinigung des frauetusmmen;
im der entern amg, der ßasf Mieter Mem:
bcylhun.
AbapanneUj eig. ablocken, vom ahd. spa-
nan (Graff 6. 339 ff.) locken, überreden,
und darum auch vorzugswetee vom abweii-
digmaehen detgesinde» g^randU! de speel
yhin I in t ( in magd ab, der ander ein knechl.
der 1 12. psalm. (1526). biij''; das isl aber
emcr gemeinen iandschallt, das mau da iiiclii bey vns nichl sellzani da« einer dem andern
kau die mschuldtgen eb^oiidem. der pro- ] sein kneehl oder dienslmagd abspannei vnd
fhet Habüeue. (1526). ej*^; (derJter) von enifritmbdet. deudteh eateehiemiu* (1&29).
alters her dazu sondcrhch isl gebawel vnd
abgesondert, das man daselbst bat dassacra-
mcni ^ehandi'U. der Iii. psalm. (1530).
; da« nacht alles die vnbescbeydenbeit,
die do nicht abszondert, die Itusetsung des
gesangos oder gebotles, von der rechten na-
lurliiiif II iiiesz. eyn sermon t on dem n. lest.
Liiij''. o6er auch von Sachen: hie aber iüt
auch gewehret dem nehisfen nicht« abzu-
spannen, ob man gleich mit ehren fuv der
weit dasu komen kau. ebend. Liij''; [die loL
übersetMung dee gr, kateck. im coneordien-
buch hat an der entsprechenden stelle : hic
vcru ea quoque anmii pravilas etversufia in-
(1520). htf i cxc(iu)iiiuuicare licysl von der leriiicla est, uc ijuid proximo poräuasione
gemeyn thunvnd eyn glyd von di«eni corper aUqua e manibns auleramus). — mehtsuvef'
ab»sondem. tifmsermon von demhoehwir- leechulnmitfhspumtn, ^jmtgerewmoM.
digen sacrament. (1510). a ij'". pari. ;il>gi'- «spannan, spien.
somlert. separalus : ilie ;ibgeso»iderle lienl. j Abspei.sen, .s«/<<</('« : <o er viel leule rail
1 Mos. 30, 40; neben dem abgesonderten i brot in den wüsten abspeisen soll, haus-
plais des heil^hums. Eieck. 45, 6. dat*
eetde eubetamUnisch : pbariseer das isl die
ah^^esnndorten. autleg. der eusmg»wmoetem
elf. (1527). fvij^.
2) sich absondern: zu Christus zeilen sol
kein vnheiliger nicht in der ehristenfaeil
aein. sie müssen alle eines geists vod glau-
ben«! sein, tt.i« wi(bk'r Itceder) ketzer noch
sonst fcibciie chnsten bey yhn bleiben , ja
sie sondern sich auch selbsabcwic diusprew.
derpro^ettaeharja, (152S>. Kkv^; darumb
gehet ati5 von jncn viul sdiKlt rl euch abc,
spricht der licrr. 2 Cur G. 17.
Absonderung (ali^underung), /*., (rennuit^,
eeheidung : sybe nu vorsleeslu was hcyligeuu
beyst, was beilig ist* dan es ist nit anders
dan einabsundeniDg von dem mbsprauch tau
potl. Wiltemb, (1545.) vsmertheü 91*.
Abspielen» heimlich verabreden, was dae
heutige abkarten : der kaiser gleichwohl dem
pap«tniif die>t'iu c,'»'s|ir;i< lif eiiu' LM us/f schilk-
heit lliul, dtecr im iii^'eiu liai wäre dcitu
also zuuor abgespielei). de WetHe dr. 5» 864.
Absprechen, mhd. abe sprechen (Ben. 2*.
52C), ubjudicare, ,,durch entschiedene er-
klärung entziehen" ( W eig and tcfb. 1 . S -
habt yhr des auth bewcisung aus doj ^^rhnÜU
die gotls allmechtickeit dis stuck abspreche?
das diese wort Christi noch fest stehen..
(1527). eiij*; ich Heber die metze dem ZuU-
dorf ab- denn /.ii^esproi'hen helle. Murk~
hardt briefw. 416.
Abaifchcii 1) dmth stecken absondern:
wenn ich ein Christen were» so were ich ge--
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ABSTEHEN
31
ABSTlllMEir
synnet, das mir 6iii€r lieber den hels «1>-
•teche, denn solch tfleklio beweiset, da ich
inil meinem biicli rrnis den scelcu ^ilTl fiir
tragen, das diesp tcfirt Christi noch fest
4teheH. (1527j. s my -, iicruües luil ralschein
lierlxeB sieb voteniebel Christiuii insttbeten
tnd wil jhni doch deo hab abetechcD. EM,
-awy. 1, 29V
2i durch graben ableiten: ein suKli rlitl-
tueii, (las nicht eim bach vol wassers gleich
nj, welchen man aaatrockeo odder ab-
j^tecbeii (geär.: abschrecken) kan, sondern
mppr vnl wnss^r gleich, Weichs niemand
»iistrflrkeo noch .ilj^^rahen k.in. der prophet
äabacuc. (I52ü>. liiij' {Jen. 3, 276'').
JlelihM^ wotom (aateit, auf eUoa$ ver-
0» mit gen.: «üsz die aller ailcliohist vnnd
lewri^le lugenl des glaubcns isl, das er in
diszem Tal seyn äugen Izulhui vnnd eynrel-
tielNcben selicher Porftchaog abstehet eyn
iendbrieff' ob auch yemanl on glauben elc.
M523i. Alj''; weil sie der Sachen nichl ab-
sieiieo. de i^'ette br. 4, 142.
I) mlierpraep. von: stehe ab vom zonit
ft, 31» 8 ; er ntuste von seinem freudn Air-
oemeii abslehen. 2 Jfacc. 5,18; d;«s kan die
vemnnm nichl lassen vmhjrflion. iIt-; <ln-
uon (tc. für die Sünde selbst genug zu Ihun)
abstaede. amnon an d«m 23. fontag naeh
ffmSHgu. (1523). Bij*. — mM. abe sieben.
lusammengex. abestan (Ben. 2-, 575).
iksicklen f ;il>stelen), Aeim/jV' ^rf^qnehmen.
1) einem absleblen: vnd wii itioiric hcnde
fewascben habeo von aller bliit, der seelen
«ie {Jen, 3, 378* ändert: von aller bliil der
sfelen. die sie) roil solcher gillt Christo ah-
sidcn. das diese wort Christi noch fest
iUken, (1527). bj''; gleich nis wenn ich
vmm seine walbn mit lisiigeu werten ab-
«me. ^benA. ciij* ; die Obrigkeit solle straiTe
gehen lassen vh»'r die, so einem sein kind
bennhch abslclen mit Verlöbnis, von ehe-
4acAei».(t530). Dj''; es were allis Ireglicher.
WQ sie das gnt allein vns alsso ahslolen (ad-
faMeMsii). an dm ehrxsüiekemi adel. (1520.
'frm. ausg.) Ciiij*; vn-< rf wort abgestolen.
«OTT. auf den psaller. bind seil 7, 327.
2) sich absteiilen, sich heimlich enlfer-
mn: dasi ich itxt mit gewalt heb mdssen
mich abstelen von den Unten. 4« Wut§
br. 5. 83. (Jen. 6, 542').
Abstelgen (ahesleigpn), niederxteigen, gc'
gensalx von aufsteigen: da steig (stieg) er ab
{sc, vom wagen). 2 hon. 5, 1 4 ; ihr werdet
noch sehen den hymell ofllen slehn vnd die
engell aniT vnd absteygenn vbtr den tnn des
menschen, von der freyheyt eines ehristtn
menschen. (1620). Ciiij'' (aulTstPvtjf'n vnd ah-
steygen auiTden sun des mensciica Joh. 1,51,
In der Kfimd. Mbel v. j. 1 483 : erste aiisy^.
des n. lest. : aulT vnd nydder sleygen) ; die
leitor hedLMitet .mrh CIiri<;fiim, atif würliPiu
die pro|»liL'ten vnd die g.inUc sclirilll auff
vnd abc sici^jot. vber das erste buch Mose,
(1527). Qqiij'. figiMtehr ist derhalb kein
wunder, das die kranckheit vom heubt in die
glicdfT, vMfi hr>|»sten in andere niedere preis*
teil abgi'sln'gt'ü isl. Jen. 2, t?!**.
Abstellen; figürlich für aufheben: das
solch vbel vnd ergernis in der sliflikirehen
abgestellet werden. Jen. 2, 276^; o Hebe
kindtT I (>.f vn'i gott ernstlich bitten, das vns
golt wiiler sein l^endige wort zuschick, vnd
seinen som abstelle. EisL 1, 29''.
AhtlMhM, \) imrek tod oJbgthmn, iakhs
sterben: das allein Jnn sirich Airslenthttm, bey
den vicrtansenl golerlerpersonen pcltnrpn, der
leghch jnn zehcn jaren wol das drille led ab-
sterben, dos man Mnder xw tdiulen hallen
solle. (1530). Diiij^: dasu so bin ich auch alt
vnd schier abgestorben, de Wette br. 5, 8.
2) ßgürUrh <'ini<m dinge ahstprl)pn. für
dasselbe nicht mehr vorhanden sein, ihm
enliogen: nu sind wff vom gesets los vnd jra
abgestorben. Affm. 7» 6 ; der sttnde abgestor-
ben. 1 Pet. 2, 24; vnd sterbest dem |allem
abe, was dir angeboren ist. vber das erste
buch Mose. (1527). bj*.
Ahsterbei, n.. inf. des vorigen, to4: nach
absterben keiser Heinrichs, rorr. vber den
Propheten Daniel bei Bindseil 7, 384;
dazu ilzt dnr( Ii sein absierben seins weibs in
Jamer vnd elend steckt, de Wette br, 5»
403; es ist alhie er Peter Juterbocks leben
auf e. k. r. g. still durch sein absterben los
wurden, fhtrkhardt briefxr. 234.
' AbstimnicD, tvomit nicht übereinstimmen:
diszer arlickel ... isl lalsch, abstimmend der
heyligea lerem vnd den rechten vorstand der
j y Google
ABSTIMIilG
32
ABTHEILEN
schrifft. eyn vrteyl der theologen txu ParUx.
(I52IK Miij''. davon fnlgcnde ndj.
AbsÜmaiig) nicht uberetnsUmmend, eni~
ffegen: (lisser arlickel ist falsch, ergerlich.
Mm goüiclieii viid natnriichem reeht «iMtyai-
nig. dmA. Cij*.
AbsUucij inhd. al»*« »:lM/0Ti (Ben. 1 PG 4 ).
itoiiend VDOVQH tmifernm: das sciiiü vooi
lande, die blätier vom kmm, den rdter vom
p/lml elc. abvloaun. voi dannoi slieMen
wir ab vnd schifflen nit«r Cypern hin, e^o»
slelgesch. 27, 1; eine cirhe vnd linde,
welche den Slam haben, ob woi jrc bleller
abgeslossen werden. J§s. 6» 13; dm er mit
eynem lugen tptest vnd kurtten d^en
drewei, den koriaser (vvie er mich aogaln
ablzuslosspn. eyn widderspruch (1521 J.
Aij'' ; Jason, der seinen brudcr von ätiioein
ampt abgeetonen halte. 2 JCmc. 4, 26 ;
von anbeghi der well büher sehen wir, wie
er <goU) jmcr einen künig durch den andern,
einen hcrrn durch den andern abstflsset vnd
audcre auflsetzt. Jen. 3, 254*.
ANtldch««, Aire* itnkh§ii «Ufemen,
gegaualz von anstreichen : ich wil yhm den
finievs nbstroiohon vnd die färbe nonob. 4er
prupUet Siuharja. (1528). Riij*.
Abstreifen (abestredcn), davon streifen,
enlsieften» «Innüdk tMul HfßHUh : hawet den
bawni vmb vnd bchawot jm die cslc vn I
slrcHn jin «Lt^ I.itih ahc. Dan. 4, II; streif-
fcic < r Mups seine hosen ab. tiscfir. 21S'';
jiir habt aber noch nicht gesehen wie man
eoeh den schdnen baick (balg) abstruffen
kan. vermanuug an die geislliehen, (1&30 1.
Giij' ; tl.irumi» wir solche ahgOüi'iche {ndio
viul loll lexl t'iitkleidcl vnd jnon die scliüiie
uiusica abgeslieiül uid dem lebendigen iiei-
ligen goltes wort angesogen, vorr. a» dtn
begräbnUgesängen V. j. 1543 hH Wacker-'
nagel kirchenlied S02. — mhd. nbe strei-
fen und ahe siioiiren {Ben. 2*. 6S9).
Abatrickcn, ßgürlich ßr wegnehmen,
entsiefteii (ng* vom «friefc löitm), «f« 1 6.
jh. häufig angewandtes, bei Luth. jedoch
nur in den tischr. vorkommendes irort: sol
nun unser lleiscb vom i(»de erlüsci vnd dem
teufel widenunb ahgeslricket vnd abgewon-
nen werden, titdw, 38"; damit macht er,
daaz uns die leut feind werdeRi strickt ai«
uns also ab. ebend. 259**. ^ BaUaus
hält nh<:trickeD für das nd, afIrerfceDr ^
ziehen (Urem. wtb. 5, 104}.
Abstünen, durch einen stürz absondern :
Mreten jn {Jesum) aur ilad hinaus, wollen
jro den hals den Ms hinunter abaCOftaes, ab
cint'm schedliehen menschen. /ei». 8» 141*.
Abt, m. Vorsteher einer abtei, mh. abbct,
abei, abt. .ipl {Ben. 1,2), ahd. abbat iGraff
1 , i)2>, von dem aus dem aramäischen abba
(s. 4.) in 4i9 toi. kireheiupraehe amfgmm'
.abbas. iMiher apneM sieh asiftal
über den Ursprung des vrortes aus: abba
Ik'vsI auf heljroisch eyn valler, dalicr kom-
inou ii>l, da;» elllicber klosicr prelalen abt
heyssen. muxleg, d^ epltl. vnd euang. vom
christag etc. (1522). Kkiij''; ein kloster ist
ein bellt', tlaiinn dtT teulTel abt vnd |>rior ist,
müuch .vnd nuiHicii die verdampitMi si'i'len.
die kleine anlworl. (1533;. Cj' . — der pl.
lautet getoßknlieh ibLe(eble): die wird er
zu grossen reichen cardincleu, bisschouen. eh-
ten . . . machen, rorr. vber den propheten
Daniel. Bindseil bibei 7, 383. doch be-
gegnet auch able z. b. bulla cene domini.
mttemb. 1522. Aj^
Abtaaieil, diircft lawKe» enfaicheii: (Jo-
hannes) von einer bübin der hals abgetantzet
ward, ausleg. der ep. vnd eiwMf. VOM ad>»
uenl etc. ( 1 543). p vj^
Abthäler fabethcler). m. abrogalor^ von
abthun, oftseho^e», tilgm: so mutt man den
bapsl nennen ein vorstorer der chrtateBheit
vnd abnthpfer potlis dienst, an den chriit»
liehen adef M r>2()). rerm. ausg. niiijv
Abtheilen lalitcilenl absondern, ablren^
nen, {) Irans.: dis stück, so abgeleilet ist,
beugen sie an das vorige stück, von «bis
ßiden und jren lügen. (1 543). ZiJ*; wefl na
der todalloin die » ho ^r-hcidet vnd losm.-?' lif^i.
so ist ein eljcbrciclier aucli schon gpschcidpn,
nicht durch menschen, sondern von gott
s^lbs, vnd nicht allein von seinem gemaUp
son loin von diesem leben abgeleilet Jota.
5, 3S2''.
2| refi.: es sind wol viel Christen, dic gern
milerben wnltcn sein vnd Jnn gcsamleten
leben mit dem herm Christo sitzen, aber sie
wollen nicht mit jm leiden» sondern teilem
33
ABTAAG£M
akk ah von jm joo diesem stddu ein dWitf-
ücfcer «c^ner Irofl. (153ü). Aiij*.
.Uiiiau (iiliclhun) , m/k/. abc tuon (£en.
3, 140), in mehreren bedeulungen.
l) zunächst für sinnliches davon-, weg-
lh«ii» «AfMlMm, ablegen, abn9hm: man
aittsz «Jas scbamhailin ablhun. hautposUUe.
W'illemh. 1545. winlertheil. 78*; ilarumi)
wolici! wir Cbrislo die ehre gebei^ . , jm zuu
fiLssen iälka, für jm das parel aülhua. Jen.
8, 288^; md wenn er (Moses) hin ein gieng
hr den lierrn niil jm zu reden, Ihet er die
decke alie. 2 Mos. 34, 34 ; der küiiig lliel abo
seinen tingerreifr Esih. 8, 2 ; jr nbcr scnl
jelrosl vnd ibul ewre heude iiiclil abe. 2
cftrm. 15. 7; thu nicht vnn mir die hand
ib, gol mein heil. ps. 27, 9.
2; fisr beseitigen, abschaffen : die gülzcn
jrei gouer ihul ob. 5 Mos. 12, 3; wptmi
das lej*ltch o|ifler abgclbau wird. Dan. l 'i,
11 ; CS ist wol der grosten not eine, das tlle
Itetleley ablhan wurden in aller cbrisU'iibeil.
M den christlichen adel. verm.amg. •
ia]^; «!ie grey>ilicb vnd weUIich vlirkeit sol-
len yu ^reui aoipl nil vnformUcb haudeliiu,
no ne alle betteieeek abtbeten, eyn «ermon
Mn iem Mmcher. (1520). bj**; o woll gol
»em hjoel, das » vn mril rtuch eyn solch re-
gi'ment wnnl angefangen , die gcmeynen
fraweclieuser abUulhuu. von den guten
wnkm. (1520). Hig*.
3) wird abtbim M bedeutung des (il>
gtriK nif hören machens auf lebendifj*' \r>>-
itn angewandt, so steht es für hinrichten,
icMadÜen; es worden aber auch hin gefurl
meen ander vbdtheler, das sie mit jm ab<
geiban wurden. Luc. 23 , 32 ; willlu inich
a'ii'h ablhun» wie du gistern fb'n El-viiKt
ileilialist? apost, gesch. 1, 28 nach der er-
ku ausg. des n, leiL v.J. 1522; die armen
Inte, die man richtet vnd abthnt vmb jhrer
mishethal willen, ein widderruffvomfegefeur.
(1530). Ciij" ; — wirstu sehen was die
hochzeit ist da j^oil sein ochsen vnd niasl-
ihe abeihan hat , wie ym euangelio siebet,
im lennan «on dem AnebwMifen foern*
«««f. (1519). biij"; was ist yhqi daran ge-
legen, das ntan keyn zickleyn soll ab (hun
^«yl es noch mdch seugt? epistel sanct Pe-
iri gepredigt. (1523). Jüj*.
ton, W«rt«ibMiu
4) sich abtbun» wie mhd, mit gen. der
Sachs, etwas aufgeben, sich eines dingst
entäuszem: diejenigen, so sich der lulhcri-
sdicü b re abUiun. de Wette br. 2, 416.
Grimm scheint alles le, noch ins heiden-
fbnm reiehende bedeutung vom «blbun die
des schlachtens der epferlkiere xusein; fte-
lege hierfür bieten Jeioch weder oM. HOek
miid. d^ythmälrr.
ihihnu, u. substanUvtsch gesetiter inf.
des vorigen : das ablhun des unflats am fleisch«
1 Pet. 3.21; allein sein {des sinskaufe) ab-
ibiin das einige vnd beste niiilel isl jm zu-
T tliUii. Jen. 2, 275''; ob man doch mil
ilie:>tiu diensl des ablhuos solcbs unaus*
sprechlichen greweb der messen mfldite den
zom lindem. Jen. 1, 35 1^
Abthnung, f. abschaffung : die kunige in
Jnda gepreisel werden \on ;tblliuitng der ido-
lolaUie. de Helle br. Ü, 2iJ (Jen. 7,391").
Abiilgen» mhd, abetilgen «. «be lUigen
(Ben. 3, 37), wegtilgen: tilge d> meyne vn-
fTorcchlickeil. die sieben puszpsalmen ffTl-
lemb, 1517. Diiij*; vnd tilgcte die allen ehr-
bcUen geselz ab. 2 Macc. 4,11.
Abtfesin (ebtissio), f, wntekerin einte
kloslers oder Stifts: sonst wird der tcuflel
(sorge icli) abl vnd seine multer cbtissin
werden, vermaming an die geistlichen.
(1530j. Füij'. alid. abalissa {Graff 1, 'J2),
mhd, eppetisse, mwb epUschtn (Ben. 1, 2),
voe. ex qua: eyn ebtyn.
AMrwf», m. ]) ay» viel als aiistrag, ende,
abschlusz: äoichc:> schreibe ich darum, dasz
ihr wollet dazu ihun vnd diese bitee sache
cum ende oder gfltliehen abtrage filrdem.
de Wellä frr. 4, 658.
2} genuglhuung : so hal müssen der einige
son goltes an vnser slat Irelten, für vnser
Sünde ein opffer werden, dadurch gotles roro
versBnet würde vnd abtrag geschehe, ans-
leg. der ep. vnd euang. von ostern etc,
(lü4Ij. Jiv\ — in dieser letzten bedeutung
nüid. abpirac {Ben. 3, 76. OberUn Uj.
Abtragtii, mM. ibe tragen {Ben. 3, 71),
«eovon Mmecffri^en, enfsifAen» gegemau
zutragen : es mussl nicht klein zutragen die
teil dem, «br die wahr allzeit vberkomen
mag, gleich wie sie nicht wenig ablregl dem,
der nicht kan der wahr los werden oder
&
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ABTREIBEN
34
ABTRLNNISCH
vbcrkomen. Jen. 1, 199*; wo die messe so
viel abliiJg als sie riilregl, sie liaM wer-
den, w;is der licutH nur wolle. Jen. 2, 143.
— /ur die diesem enlziehen ganz eulgegen-
guHMU bedeuHmg dt* gutma^em, enkUUn»
(•009011 das vorherige uhlrd'^ 2) können wir
aus Luth.'s :^u'hriflenheinenbelt'g beibringen.
Abtreibcu, mhd. abe Irllion iHen. 3, 87),
treibend wovon entfernen, a) mit acc. der
jpoMon: Minden vnd lamen werden dich ab-
treiben. 2 Sam, 5» 6. b)mil iaUv der
person: vnd Ihun aus dem geisl ;iMes frcy
wtUig, was das gcsclz vns ablreiben vud ab-
xwingen wolle, die epislel des propheten
AblrfBuen, n. substantivisch gesetzter
inf.: sie judcnchrislen) sin'l ,i!»pr be-
richt worden wubler dich, das du eyn ab-
trennen lerisl von Mose, opoal. geteh. 21,
21 {tuwh dem n. tetL «. 1522).
Abtreten fabelretlen), wovon hinte^nlen,
iinnlich und ßgiirlich : gleich als wenn einer
von einem hohen berge suirzct, da er meioel,
er gienge auff einem gulcn wege vnd Irelle
bey seit abe in die lullt vod fiele hhranler
jns lal odder meer. wamunge an seine lie-
ben deudschen. (1531). Flij"*; liieraufl gc-
scliaclis, das der eine bapsl , Gregorius gc-
. nannl, willigiicii abtrat vnd sein bapsium
dem concilio vbergab.. toider dM haptlum
zu Rom. (1545). Bj"; werc das ^chwerd
nii.iil cyii gulllichcr >t.iiit1 , s<.!( or su^ (Jo-
hannes d. t. die ihn fragenden krugiUnechle)
heysaen abtretlen. mm weMleJker vherkeit.
(1523). Aiiij*; wer alsso wolt leben modus
thun, vn<l wenn er wolt wider atdrellen.
auff das vbirchristlii h buch bocMs Emszers.
(1521). Üij". — mhd. abo Irclen (ßen.3,ü7;.
Afctriegen » belrüglicher weüe enCijolkeit:
dOMclbig bücMein mir heimlich, keiner rech-
ten weis abgelrogcn oder abgesclirieben ist.
Je Welle br. .3, 121. — wie Luther voch
richtig liejjen /ur lugen schrieb, so auch
Iriegnn ßr trügen.
Abtrocknrn, einem gegenständ die feuch-
liykeit enlziehen, daher ßgiirlich in folgen-
der stelle: ich bin aus de» vnlors liaiis ge-
schüpfil, habe kein crbleyl, rcyn abgelruck-
nct vnd veraigeo. vber dat enU ftudb Mose.
it527). onij'.
Abtr&BBif (abüninnig), abirinaig, Wm var-
bindung auffj>'hend, abgefallen, untreu.
1) adj.: Seruhabcl bat n)iissen auch mit
seiiu eigen volck fecblen, das sie nicht durch
vnnolze. monier verzagt, ablrannig, vnd lata
ztuu bawen wnrden. der prophet Sachorfü,
(152S). Piiij''; Pelms hntle den herm vor-
letiyiiel viitl \ cr^ehworcn mhI >it;li selbs ver-
üucbl vud diu andern w<iren alle llüchlig vnd
abtranig an jro worden, «ine tchöne oiter^
predigt. (I53S). Aiiij''; werdcl nicht abtrfln-
nig von dem herrn. Jos. 22, !0 ; dn^M w ^d
er (Hiikia) abtrünnig vom köiiige zu Assyneu.
2 kön. 1 8, 7. — die losen ablrUnnigcn, ab-
gereimten christon. rom ackern AornjiHoraa.
( I 543). Iliiij'' ; abtrünnige abegüttische leule.
der prophet Sacharja. Eiiij'' ; das snlek hat ein
abtrünnige.«, vngchorsames hcrlz. Jer. 5, 23.
2) belege für die substanUvische verwen"
durng: nu ials klar, das die eusserliebe ei-
nickeil römischer \ersamlung macht nit Chri-
sten, szo machl yhr cuszernung(£ic) gewisz-
lieh auch kein keUer od<lcr abtrünniger.
MHI dem bapgiim an Jlom. (1 520). i.f ; der
bapst apricht, wer my ein heiler nympl, der
sey des leuilels mit leyp vnd seel, ein kelzer,
ein ablrinniger vnd alles vnglück besiehe
ybn. buHa cene domini. {Ih22j. (Mj^; die
abtrinnigen werden sich nidit erliöhen ban-
nen, ps. 66, 7; die abtrttonigen blnben
in der dürre, ps. 68, 7 ; deine fUrsten sind
abtrünnige vnd di<d>s -Hcti. Jen. 1, 23.
ablrünnig, tnhä. abuunnig, abtrünnig,
abetrOnnec (Ben. 8, 96). M. ablniiinig
( 6'ra/f 5, 533) ist von der praelaHuUform
eines verlornen ahd. rerhums Irinnan (praet.
sing. Iran, pl, trunnuo^ henmUiten, tgL
trennen.
Abtrinnlghelt (abtrinnigkeit) . f. ahfaU,
Irenloiighcii: die bliadenfreuel richter solch»
aulT erden für kelzcrey vnd abtrinnigkeit
sdiellen. vrsach vnd antwort etc. (1523/.
Aij'; Talsclie lerer vnd roltengeister müssen
durch jie abtrttnnigkeit auch erkennet wer-
den, yvi.f/. 2, 2 1 r.\
Abtrünnlsch, adj. was abtrünnig: solchs
sage ich iinlsscn die prcdi^'cr vnd pfarhpr
bey solchen ablrunniscben leulen ihun. vom
kriege mdäer die TSreken. (1529;. Gj\
AblrSiBlich, Ado. «oeft dar laoiae aft-
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ABTRÜfiMMG
35
ABW£1$£N
MmHiger: aber da feret «wer bitchoff aller
erst redit erans, da er vennanet vod gebeat.
da* man das sacranient nirlit solle von yrri-
geu villi al)irilnnin;en prifsipm noch ahlrUn-
niscli reichen tasseu. eine beridU an einen
gulen frtftnä. n&28). Gij'*.
AMrdBBong (abtrinnung). f, abfoü: {der
tapsl) allein isl aller abliiiiniing vnd pnr-
leyeii heupt vrs.ich vnd aiilioher. grund vnnd
trsach aUer ariickei. (1530).
AlvlhellcBj eht endgUliffn miktU spre-
ehen: dieser sprinh giili nicht alleyn dem
leiiffel, sondern auch «Ion leslerern, wildio
er hie mtl ahvrloylpt vnd vcrdnmpl. ausleg.
der ep. vnd euang. von der heyl. dreykö-
nige feei ele. (1525). sij*.
IbffffdlcMl (ab«nrerdietteii), durch dienst
ro» jemand crrrrrb^n : so ('rl)eilpn sie (die
Juden nitlit. v iTiiiotieri vns tiii'lits aht' . . .
noch liabeu sie vnser geltl vud gut. von den
jßäen vnd jren lügen. (1 543). Sij' ; goit hal
nicbt gedacht, das solche grosse heiUgen
komen '^Mtrf!<>n, die jm den mcssia würden
abverdicueii. ebend. Viij*; das is! prsl citi
rechl heilig werck, damit sie uieiaeii, guU
den himel abverdienet zu haben, das td.eop.
«. Jo^aimü. (153S). Diiij*.— vgf/. abdienen.
ibwägea (ab wegen'», ,,tcogegen nach
schwere u. [bildi. ) geholt prüfen"{ IV ei g and
Wl^. 1, 11): alles zelcn vnd abwegen. Sir.
42» 7; dis ül der brOffsleyn, das ricfatscheyd
vnd die wage, damit yhr alle lere soU ab w< -
gen. eyn predigt vnd tcamttng. (1525.
Biiij''; da oauicu wir eine gold wage^ das
wir» ia gewit treffen vnd gnaw abwegeten.
diu Mut »oH ChruU noch fnt $lehen,
(1527) eiif.
wffgen hl das .iturkbiegfinde mlid. wijgen,
«Ad. w^^an und wird daher richtiger wägen,
wiegst, wiegt, praet. wog sUM wagen,
«<gst. wägt, prael. wagte eonfugieri,
Abwilien, schon aM. abewelzan (Graff
I. 79f ). mhd. abe wehen {Ben. 3, HS),
voron wegwälsen : vnd wurden gewar , da.s
der stein abgewellset war. Jfarc. 16, 4;
aie fiiodea aber den stein abgewclliet von
dem grabe. Luc. 24, 5.
ibirRrf{gk<*lt , f. was ahwesenhcil: ynn
^bwertickt'yl des bisscbofi's. außzleg. der ep.
inU euang. deä oAiMli. (1522). BBj^
AbwasclMy «ftsof 4wth wueken eiU*
ferne»: vnd wusch jnen die strimen abe.
apost. gesch. 16. 33; las dich leuflen vnd
abwaschen deine sdnde. apost. gesch. 22,
16; vnd myr der bestien character mit szo
viel bttUen ist abgewaschen. Merdenfahtk
genanUen gegitUchen stand. (1522). Aj**;
{die taufe) wfsclil ali zwi yi'rloy vnflat. der
prophei Sarharja. (I."i28). llliiij'.
Abwaschung, f. die han«Uung des ab'
wuichens: ilieae abwa^chuug ge!»chic'hl allein
durch goUes willen. artidBd, $o da hdUen
etc. (153Si. Gj''; lieber warumb heisl denn
Paulus die laulTc ein abwaschung dersflnde?
vom abendmal Christi. (1528). eiij''.
Abwechseln, vertauschen: die collecleu
vnd suffragieu gesenge, so aulT der heiligen
hOlir lauten, {soUen) vmb collect cn vnd ge-
scn^^e von der zeit geendert vnd abgewech«
worden. Eisl. ausg. 1, 178''.
Abwegj Ml. ein vom rechten weg abfüh^
render: welche jren weg verkeren vnd fol-
gen jrem abwege. apr. 2, 15. *— «folt die-
ser Zusammensetzung aus ab und weg ge-
brauchte die ältere spräche äwicki, awiggi
n. {Graff 1, t)7 1^, mhd. awicke ii. {Ben. 3,
639), abweg ht uns sueral In derer^en
deuud^. Kbel begegnet: vnd betreugst sy
dl sy gend vppi^lich durch den abw«^ (vitl|r.
>nrutm>. llinb 1 2, 21.
Abweichen, sich wovon entfernen : »o ich
ducit aiiü' *«eyner ban meynea fuss setzt; vnd
seynen weg halHe vnd nicht abweychcifjob
23. II nach der Übersetzung v. j. 1524;
»las einer empfahc diesen dienst vnd a[)'i\i( I-
ainpf, dniion .ludas abgewichen ist. apost.
gesch. i, 25 {die ersten ausgg. des n. test.
haben abtretten); er (Hitkia) hieng dem
herrn an, vnd weich (wich) nicht binden
von jm al f- '2 hUn. 18. 6; sie sind alle ab-
gewichen, lioiii. 'A. 1 '2.
Abweichen, n. subslanuiisch gesetzter
inf. de$ torigen verbtuns; was sol man wei-
ter an euch schbhen, so jr des abweichens
nur dcsle mehr machet. Jet. 1. 5.
Abweisen faficwcison) , mhd. nlic wiseii
{Ben. 3, 750), wvg~ , zurücluet'isen : wer
also den tcullel kan abweisen aiiü den lierrii
Chrislnm, an welchem er das maul verbren-
5*
uiLjiiizuü Dy Google
ABW'ENDEiN
36
ABWESENDS
nei hat, der nt genesen, kamtpo^ Wil-
lemb. 1 545. ."SoTOi7if'rf^r?7 r." ; Till w^i«i>t er
s«ie jhe vefreuiullich al)e, von der sunde md-
der den heil. geül. (1534). Oj''; hiemil will
ich karttUch abgeweyset vnd vnlerriclit ge-
ben haben yderman. von kauffskandlung
vnd icucher. fl521). Cij" ; ila iM-- kindcr
nirht rechte erhen waren, s(»nd* r n wiinlon
uul eiin genannten {^iner hestimnüen aumme}
abgeweiset. fiieM*. 313'*.—' das part. ab-
gereist enUpricht der oAd. und mhd. allein
geltenden sch¥MU!h§m eonj. 4$t verbums
weisen d.).
Abweadeu (abewemleu), wovon tcegwen-
äeHj aitpbaileiH verkMern, «ie wenden mii
kehren, OMCh gleichviel mit abkehren , wes-
halb es dem zukelirr>n migegenslehen liann.
\) Irans, äj {Jerobeam) wand Israel bin-
den ab vom hcrrn. 2 hon. 17» 21 ; solcher
dottckel vns abforet von goU vnd abwendet
von rechtem gottsdicnsl. der pr9fhH Jona.
(lö'^r,) Fjv 6) inf. mit zu: wer sein obre
abwendet zu iiören d;i8 gcsctz, des gebet ist
ein grewel. spr. 28, 9. c) das , wovon ah-
gewndM wifd» tMH oß ovch mMvt$g«-
driichl, kann aber leicht ergänzt werden:
er {der känig) sol auch nicht viel weiber iic-
inen, das sein hertz nicht abgewand werde.
5 Mm, 17, 17; diesen finden wir das er
das votck abwendeL Luc» 23» 2; ich wireke»
wer Wils abwenden. Jes. 43, 13; anllilz
ahwcn«?<»n ist oin i/oiclifn ilos /nrns, zuke-
renii aber ein ucichcn der gnade, die sieben
jpuszpsa^m. (t5t7). Evj'-.
2) r^, : da die Obersten renter sahen» das
er nicht der künig Israel war, wandten sie
sich von jm abe. 2 chron. IS, 35; welche
sich von der warheil abwenden. Tit. 1, 14;
lassen sich auch von solcher jbrerlrendlerey
durch kdncricy vcrmanungvnnd schrifll nicht
abwfn'l.-n. ti'ichr. 20 1''.
Abwendig; nbwomlig machen, entfremden,
abspenstig, abtrünnig machen : hcisscts nicht
geslolen noch betrogen, so heisset es den-
noch des neheslen ^rtils bcgeret, das ist, dar-
nnch gestanden vn(! jm nl)wpiidig gemacht.
Jen. i, 107*'; wir «.oüen gotl fürchten vnd
lieben, das wir vnscrm neheslen nicht sein
weih, gesinde oder vihe abspannen, abdrin-
gen oder abwendig machen. Jen. 8» 383^
Abwendung, f. aversio : vetbergui^ odcp
n))w»^ni!nTip Ir :? nnllitzs ist, wenn das wort
der verheiHsiin^^ lilnwotr ist. Eist. 2. 53".
Abwerfen^ uüid. abe werfen ( /ien. 3,735),
ahd. abt werfen (Notker ps. 2, 3), werfend
absondern: wie ein olebawni seine blflet ab-
wirfTl. Hiob 15, 33; da sie abrr ^rtirien vnd
jre kletder ahworlfen. npost. gesch. 22,23;
.«zo last vns abwerffeu dte werck der fiosler-
niss vnd an legen die wapen des lio^ls.
Aöm. t3, 12 in der auszleg. der tf. vimi
e>ifin<f. dfs aduents. {\b2'2\. Aij\ — <ieh
abwerfen für sich empören, abfallen ge-
braucht Luther in seinen Schriften nicht;
die M Orimm wlft. 1* 152 angt^OsrlB
stelle gehört dem 1525 geschlossenen ver-
Irnrj zu-isrhen dem hund zu Schicaben und
der bauerschaß am Bodensee an, welchen
Luthw nur nocAdnidkeii liesx.
AbwescSf n. a^fsnbeil: was solt der
fleischlich mensch thun ym abwesen den
geistes odder der prnaden widder die szund,
S20 er yni heiweszen des gcistcs streiltet
Widder golt für die tund? grund vnd vrsach
alUr arMeftel. (1520V. eitij^; tfä kqecht
im aliweszen seyncs herrn grosser, wirdigo
vnd ehrlicher gehalten ist, denn ym bey w«'-
szen. auszleg. der ep. vnnd euang. des ad-
wnti, (1522). BBj*' ; wie e« vmb eine herd
schaffe »lebet, wenn der woUT yn des hirlen
abwesen vnter sie kompn ist. der prophel
Sacharja. (1528). Kj'; zu Wittenberg dnreh
mein abwesen der salan in mein bürden ge-
fiiUen ist. de Wette hr. 2, 48. Aenfe ist die-
ser milUtantMteh gebrandM ktf. des eer*
6um abwesen {ahd. abawesan, mhd. abe
weseni durch nbwesenheit verdrängt.
Al»we8cnd, nicht gegenwärtig, part,prae$.
von abwesen: derbalben ich aneh solehs ab-
wesend schreibe. 2 Cor. 13, tO; abwesend
von euch höre. Phil. \ , 27. die ersten
ausgg. der Lulh.' sehen Übersetzung hatten
in der letzten stelle wie cap. 2, 1 2 ynn mey-
nem abwesen. tubHanÜvUd^ ttdU abwesenl
weish. 14, 17: anlf das sie mit vleis houch*
len iniklilen dem nbwosenden.
Abwesend», genilivisrhe uebenform rmt
abicesend: fUr lügen vnd falscher dcutung
(sonderlich abwesends) kan ich nkhta. /m.
6, 3\
iJigiiizea by
ABWESENS 37 ABZIEHEN
IWtMBi» «Uhr. in obfimekM: wir mI-
tCB eiaem Ktficfaen cardiD«! glmiben, der vom
wider goll zum Iflgcner viTonlonl ist,
weun er sich selbs rhatnct vnd altwesens
«ises gegeD parts eines mans rede füret.
«Mir im litd^M Magdehwrg. (1539).
Dj"; ibwesens M. Philipp! hahich euer sclirilt
DiüsseD hrpchrn. ff'* Wette br. 5, 27 ; das
voDsislorium abwc»«fns tierperson auch nichts
tlwflfciiiHl. Burhhurdt hritfw, 419, —
4m ibwesens, tp«ldkM $dum fiiUueitig er-
imk, iH der gm, du obigen fiift«!. ebwe-
jen.
AbweUCD, etwas durch uelzen icegscha/'
fen: mein kopfl' isl wie ein mcsser, denn der
Stahl ist gsots vnd gar abgewetzt rad eyul
«fMtt wordea. Uedtr, 354^
liwIdelB) wickelnd icovon entfernen : d4
ist es gar yno einem h.iiiiri ii, anITuinctuknaul,
%venn dii fjleich lang ulj\vit k<,'I>l, so ftndcslu
«iuc/i iiiclib auiiers. vondersundewidderden
MUgeH gebt, (i529XAiif . vgL wickela,
Ibwlade«, ^cheiel ndl abwickeln, mhd.
ab winden {Ben. 9« 678): was man nicht
schlKlitm Linn ohne verstörung des fric-
•dens, &oU man es auf ein knebel winden, bis
«s geU selbst einmal abwinde, de fVetU br.
&, im.
iMscfcea (abwflsehenK durch weehen
entfernfn: w^nn mnn jnen ein ptirpiirkleid
anzeticlit, so raus man jnen den staub ab-
wisclten. bar. 6, 12; (das gohl) gleisset
niebt, wenn man den rost nicbt abwflschei.
6, 28; gott wird abwischen alle threncn
von jrpn anpen. offenh. Jnh. 21,4; die rol-
t<'tigpi<ier haben die liawrrn ynn ein schweys
^eftiH, den sie nicht bald werden abwischen.
«t«r iM enie hueh Moee. (1 527). Bii]**. —
WOsKrhen iii eme $chon mhd. vorkommende
Mebenform von wischen. {Ben, Z, 764).
ftgl. aurh auf«"i«ejicn.
AkvBchcrn (abe wuchern), durch icurher
entziehen: er wird auch seinem nebeslen
aidits abwochem. swo predigten auff der
MMderttinffe, (1S40). Bj*; vnd mil jnen
rechen, was sie vn«; abgownrlier! mi I dar-
nach gfitlich geteilcl. von d«n Juden vnd
Jren lügen. (1543). fij''; abgeilzcn vnd ab-
wachem, t, abgeiaen.
Ibwirgett> dnreh würgen eÜnSädgen:
er wurde es nicht leiden in gleichem fidl,
das man jm snlt vnuerhorl durch marter eiae
vrgichl abwürgen, tcider den bischoff su
Magdeburg. (1539j. Diiij*.
AhllhlcB (abcelen\ löMend aheondem:
vnd iSalomo) lelet ab siebcnzig tausent man
zur 1 2 thron. 2, 2 imUj. inini*'ravil
sepluaginla millia virorum porlaHUum hu-
merie, woneu^ die Nümb. hCbel v. 1483:
vnd xalt sibenlzigtaus4»t mann auf den ach-
scln tragende); zele es ab, was du zu geben
gedenrkesl, vom nndern gut, wi«' Miim'»; leret
die sehenden beylegen vnd Mbsundern. randgi,
suSiraeh 29, 15.
AbiiaaieBy den zatm abnehmen: also
fillircl er den m.m ins haus vnd zeumet die
kamel ab. I Mos. 24, 32; <?ie haben meine
saelen ausgespaniien, vnd mich zu nicht ge>
macht, vnd das meine abgeieumeU Sßch 30,
1 1 , wozu Luih. in einer rand^oeee 6e-
merht : id e<l, deposuernnl, prinarunl curru
et aurigatu, id est, doniinio m*'t>f Bindseir s
bibelhat: domino, was wohl äruckfehler isl).
Alllahm, abaihen, abezihen» mhd, abe
ziehen (Jten. 3» 926), ahd, abaziahan {Gr^
5, 60 G\ wovon wegziehen.
I. iramilive hedeutungen.
1) angelegte kleidungsstücke, waffen etc.
«jeh «elAtI iNitfr einem anibm abziehen : es
were eine kleine ehre, wenn ich den huel
für meinen ehern abzugc vnd licsse sie gleich
wol darneben hnnjrer leiden, auszleg. der
zehen gepot. {\i>2S). Kvij''; damit dem
sehalck seine laruen abgezogen werden, an
die pfarrherm wider den vmeher zu predi'
gen.(\hi\). Aij''; nn mm hie ein fleisch-
licher mensch seine schuhe uiizihen. vber
das erste buch Mose. (1527). Dij^; vnd lies
jm das purpuriileid, sampt dem andern
sehmnck abziehen. 2 Mace. 4, 3S ; \ n l so-
gen jm seine warten ab. 1 Sam. 31,9.
2) die haut abziehen, schinden: m.m sol
dem brandopOer die baut abziehen. 3 Mos.
1, 6; vnd sogen jm baat md bar ab. 2
Macc. 7, 7.
3"! die band wo\ on al)ziehen, zurückziehen:
Josua aber zoch nicht wider ab seine band,
damit er die lantze ausreckL Jet, 8, 26;
vnd Sani sprach som priester, sench deine
ABZiBkELN
3b
ACU
hand abe. 1 Sani. 14, 19: das jr innen I
werdet, was scy, wenn ich die haiid abziehe, i
4 Mm. 14, 34; das wir greilTcn hei ««o]
eben groben stUcken. wie from die nalur isl, ^
wenn goU die hand abzeucht von seinen
groaseo lieben beiltgen. «fter das ervfe hueh
Mose, (1527). iij*.
4) eine nnszipkeil ahzielicn. nhznpft'ti:
vnd den wein sol er auch zur zeit abzihen.
Surkhardl briefw. 358.
5) figSrUeh für enlsiflken, tee^neAmen:
er {ffoft) wil sie (die obrigkeil) absetzen vnd
die gotlheit abzihen. der ^1. psalm.( \ " "^O i j
Hij"; das ist aber bey vns niclil seilzaiu, das
dner dem andern sein knecht oder diensl-
inagd abspannet vnd enirrdmbdecodder sonst
mit guten worlen abzeucht, dmidseh cate-
chismus. fl529). Liiij''; abziehen (Wo sprisc,
die galt geben hat den gleubigen zu geuic-
sen. /an. 1. 4 ; da er cni Hoch vber sie gibt,
seucbt er das wort ab» vnd lessl sie in jrcr
nalur. Jen. 4, 7^
//. intransitiv steht nbziphfn, trr> das
einjache zieben für davon gehn, abgehn.
tieh wm mnem ort entftrnm: da lodi er
(Basael) ahe von Jerusalem. 2 hSn, 12,
IS; die ('haliJpin*. so für Jerii-ialnm gplogcii,
da sie solch gericht gehört hnilcii, \v;ir<Mi
von Jerusalem abgezogen. Jer. .37, 5; Jutlas
sog ab von der barg Sion. 1 Maee. 6, 32 ;
so zeucht der Vierde auch ahc. Burkhardt
briffw. 375; was nu e. k.f. !j. sclinllt hpyHo
niil «iem vorigen pfarrer abzuzit h» n, uinl mit
diesem genannten aufzuziehen, la^z tdi gott
wallen, de Wette br. 3» 49. — über die
amjuff, dieeee terbmu «fl. dat eimßdte
sieben.
AblieicH) ein ziel abstecken: also Iheten
die Juden, versuchten viid plagten gott wol
in der wOsten, mnrreten wider goU, was sie
nur wol'cn, mus'. er schier tbun aulT einen
gc-tratktcn tennin, als was-^'^r, \v,ichtclii vnd
hiinelbrut etc. geben, ziellcus jui ab mit mas
vnd zeit, wenn crs jncn geben seit. Eisl.
tttug. 1, 525".
AblirkffiB (abecirbeln) , mit dem zirkel
ahmfs^en, abgrenzen: der ander ziniert holz,
vnd mtssets mit der schnür vnd zeiclieis mit
rdtelstein, vnd bchcwct es vnd cirkelts abe.
Jee, 44. 13; Paulus sagl ynn den geschieh-
tettt das er einem ygltcben biraehaffl ab>
zirckelt. r&er das ersle buch Mose. (1527),
n iiij^'. daher bildlich, genau erforschen, be-
summen: daruinb lasse die klüger solches
abe sirkeln vnd messen, wir aber woUen jan
der einfalt des glaubens bleiben, «on Jhetu
Christo eine predigt. (1533). Fij^
Abznrht, f. abzvg, weggang: u:\rh li^r
aiizuciit der magi. auszleg. d,ep. vnd euang.
tem ekrittag el«, (1522). QqiiiJ*. — nM.
abezucht (Ben. 3, 939).
Abtwarken (abezwacken), bei Luth. nur
bildUrh. enfzifh'-n, nhdringen: zwackt >Tld
reissel er (der inrke) cUvas den grentzeu
vnd nachtbam (sie) abe. efne heer^edigt
Widder den türcken. (1529). Cij*; haben
sie ietzi liei ircii |)rnrro[i ein fleck hell» SO
zwackt man es mich iih. lischr. 1 I*".
AbswageUj abwaschen ^ wegspülen: ich
wil jhm die bnien, srbmindt vnd nanc«
oder schein, abziehen vnd abzw.igcn. lischr»
282". — abzw.igcn ist das mhd. al)p tw.ilicn
(£^«71. n, l')?) ron twaheii, ahd. llifd;\valian
(Graff b. 267), goth. Jjvahan {Joh. 13, I4,i
wasdien.
Abiwingen (abeswingen), einemmitgewaU
fit(ca.^ abnehmen: vermisset sich gott den
liinii'I ahe zn zwingen, deudsch catechismus.
(1529). Uiij'; wir Wullens euch durch gel-
tes worl abgezwangen vnd als den lesterem,
Verfolgern vnd raördem abgeiagl Ii i! > n. rer-
inn'nififf nn dif geistlichen i ! 530). Fj**.
Ach, in späteren drucken, nament(i( h in
der bibel fast nur ah, ahd. ah [Graff 1,
1 05), mM.ach (Ben. I, 5), <nfer/.a) äuese-
rung dee eehmerzes , der klage und t>er-
wandfer empßndungen , aber nicht ist es
uns als ausruf der freuäe bei Luth. begeg-
net: ah, au, vsch, das slücklin schmertxl sie.
ipuier das bapstum m Rom, (1545). Aiiij*;
ah, ich hab viel ein erg^rs gcthan. ebend.
Pj''; ach es ist buberey vfnl di-s icuffcls nml-
wille mit vns. trostunge an die Christen zu
Halle. (1 527). Biiij^ vnd er legt den leich-
nam in sein grab vnd klagten jn, ah brader.
1 kön. 13t 80; ich httre ein gcschrcy der
(oiJit^T Zion, die da klagt, vnd «lic luntlc
auswirUl, ah web mir. Jer. i, 31. einmal
auch wie M, «. mhd, mit gen.: ah mei-
nes jamers vnd herUenleids. Jer, 10, 19.
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ACH
39
ACUT
\) MvfSycff- auMärudt iet ßthentlUhm hit-
leM, wofttr Luih. es selbst erklärii so heisi.i
t»i hospa InVflT oder thti hflllTe, das na Iiinilen
t\nn lauiel tlehlich vnd bedeul ein herzlich
b«gkr, wie wir zu deudscli sagen : ach hilQ,
X/in httir, hOir «loch, gleich wie wir mit
Idittdibigeii ach odder doch «aieigt^^n vn^er
flelüich herlz. das schötw rnnfilemmi.
(1530). Nij"; ach goll lasz lurtiu ti priniz
gesujid. de Welle br. t>, 149 ; ah ht-i i slradc
nieh nicht in deinem torn. ps. ü, 2; ach
Chrisle mein her sich hend», lasz her bre-
cbennd einen iiingsien lag. an den chrisl-
tichen adel. renn, ausfj. (1520). Kj'"; ah
lieben brUder Ihul iiichl »o vLel. 1 üoji. 1 Ü,
7; ah mein herr gebet jr das kind lebciuhg.
1 kön. 3, 26. c) als ausdruck des unwilligen
abfceisens steht ach in folgender stelle: «ih
was r.hnstiis? Christus? das sind hitheriürh«»
bosseo. xvn den schlüsseln. (1530). Cij .
dieser letOe von Grimm nlcAl oti^emenfcie
gehrMsek üt noch volksüblich.
Ach; n. (fie substantivisch gesetzte intev'
jeelion \ odergieng dassubst. der inier j. vor-
aus?) : vnd sluud drinnen gtschnehtii, klage,
ah vnd webe. Ezeek. 2» 10; vnd gehen eitel eh
vnd weh vnd schrecken vhcrjn. etliche schöne
prediglm nm der 1. ep. Joh. (t533j. Jüj' ;
»o ciatza mai nichts denn ach vnd awe singen
kundten. das schöne confitemini.[ 1 530 J.Biiij' .
icfcie, /. die elan^ (finie), um die $kh
eitcas im kfei$9 bewe^ so am wagen das
querholz, um welches sich die rüder bena-
gen: vnd war£n reder wie die vviigeiireder,
vnd jr achsen. nahen, Speichen und Teigen
(vulg. et «res earwn, ei radit, et cantki,
et modioli) war aHes gegossen, l Arm. 7,
33. die erste deutsche bibel ( 1 1 Ci ■ nud
ebenso die Nümb. bibel v. 14ä3 haben luer
itid eemsldenpt. echten vem sing, echi, wie er
^ im der enlen .deuUeh, bibet Sir. 33,
5 fwbemmt.
Mhd. ahsc {Ben. 1. 14), ahd. ;ihsa
(Graff 1, ist ohne iweifel eins mit
Int. «Iis, gr. aiiüv, melehe a«/ «b'e loiirsel
*^ imleL agere, fir,^yu»leviesefL, mriickp
gehen, vgl. Weigand wid. 1, 13. Grimm
i, 1Ö3.
Jlekscl, /. schuUer, mhd. absei stall ah^clc
(Ben. 1, 14;, ahd, ahaala {Graff {, I39j,
wie axilla fortbüdtmg von «xis, so aclisel
von achse: Rebeca trug einen krog aulTjrer
achselii. l Mos. 24, lo; vnd wenn ers fuu-
den hal, so leget ers aud' seine achsrlt? üiit
Treuden. Luc. 15, 5 ; so falle meine »chulter
von der achseln. Biob 31, 32. «edMrend
Luther sonsl sdiuller mit achsel jrleicMe^
deutend gebraucht, unterscheidet er es hier,
zwar kann nicht mit Sicherheit ungegeben
werden, wie Luth. diese Unterscheidung
meittl, doch läiet Jtefc «ermnlft«», daeM
achsel hier in seiner eig. bedeniwitg („die
sti-ll", wo sich der oberarm an der schütter
dreht, " Grimm \r(b. 1, 103) gebraucht
sei. ebenso auch m julgender stelle: lege
diese luriasen vertragene alle lumpen vnter
deine uchsci. Jer. 3S. 12. — vgl. schuller.
Eine bei Luth. u^iederholt vorkommende
sprüchwörtliche redensart ist .iiif beiden ach-
teln tragen, den bäum aurbeiden achsein tragen
aid^ sweideuUg benehmen, nm et mal ket*
nemzu verderben (Weigandwtb. 1,13): ea
h> >^tr'!i THilit also vermrntcln.verploichcn vnd
aull Iteidea achseln Ira^cn, ik-s I)a|islsk»re vnil
das cuangehum Christi zugleich vud mit ein-
ander wollen haben vnd beide su frenn-
den behalten. Jen. 3, 189"; aber christlich
leben ist nicht priscillianisch, das den bäum
also auil beitieU'achsseln trage, sondern ein-
fellig, schlecht vud recht, wie es im herlzeu
glaubt, so redet es mit dem munde vnd lebt
rail dem leibe. Jen. 3, 434*"; ich achte aber,
cwcr rrUchlUn vnd kreutlin zu Halle hal nu
ausgclieuchelt vnd lange gnug den bäum auflT
beiden achseln getragen, wird nu seiner nes-
setart sich vieissigen das frOmichen. £S^I,
ausg. 2. 328*.
Arft! , die cardinalsahl. in der altem
spräche wesentlich sweisilbig, goth. ahlau,
ahd, ahlbt mM. ahie, laui w^kreehektHeh
dnai/brm, so daes acht Messe gteeimal vier
{SC. finger). die xweirilbige form begegnet
bei Luth. nur noch vereinzelt: wenn er
igott) oben crab sagte, nein, es (sc. 2 u. 5)
sind achte, so solle ichs gleuben. Jen. 6,
68^ gewöhnlich nUl abgelegtem e: diese
acht gebar Milca dem Nahor. 1 Mos. 22,
23; Josia war acht jar all 2 Aön '22. I ;
inwendig acht lagen, von den judtin cnd
jren lügen. (1543). kj\
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ACHT
40
ACaT£N
AcU, aclilc, f, lU^^Wßg, wfmerUamkeil,
beachlung, mhd. alite, ahl [Ben. 1, 15i:
a/irf. nlita (Graffl, lOS», irohl an^ riner
wurzei nut goth. alia ventand, und älijau
MIaH» maiwH: •) das gebet ym wheyne
vod leyplich ist das ousserlich mummeln vnd
plt'lipern inil dom imitnlc, on alle .irht. ausz-
leg. deudsch des v. u. l Ti ! S i Aij' ; viul wic-
wol dis buch (die Offenbarung Joiutnnü)
niclit solcher acht isl, das es sttm sireil die-
nel« hab ich doch dem widerteil etliche riMig-
nis liaratis wiJlIcn ffirlialtcu. Jen. 2, 12*';
icli hiü nicht enbchlairon vnd an nipin selbs
acht gegangen. Jen. 3, 21. — bj häufiger
im den no^ jeizi gangbaren rtdtntaH$n:
acht haben, acht geben, acht nehmen, ans
der acht lassen, ans der achl stillagen, aa)
d;i sie lanf^e Ik'IcI für dorn licrrn halle Ell
äolil duU jlircn muiid. 1 Sam. 1. 12; ha^u
nicht acht gehabt auff meinen knecht Hiob.
Hiob I, 8; habt acht auff cwor almnsen.
Matth. 6, I ; ein iglicher sol d u rnff .m lile
hahenn, was goU mit \ Inn wirekl. (/«i ma^ju-
fieat vordeulschl. (1521). ilinj''. auch mit
dem gm. sfaM der praep. avh gteichwol
woU ich dennucli, das sein adel vnd laml-
schafl dos Spiels ein acht hellen. Jen. 6, S**;
bb) niust achi drauff gehen vnd von hcrlzeti
vleissig sein, randgl. zu spr. 2, 2. — cc)
acht nehmen hat in der regel den gen. bei
sich: nii gehen sie hin sicher vnd nenien
derselben l'nl.h niehl aelit. Jen. 1, 24";
das man für allen dingen der sunden achl
ncme. der prophel Jona, (1526). Fij*. doch
ameh einmal mit der praep. auf: ach das
deine oren achl nehmen wollten auff das ge-
schrey meines lM((f>ns. ps. 130, 2 nach den
iieben pwizpsalmen ». j. 1517. — dd) dar-
umb wU ichs nicht aus der acht lassen, euch
alleseil solches zu erinnern. 2 Peir, 1, 12
nach der ersten ausg. des n. test. — ee) das
wort poii. 'v fclli licy \vctlen aiifl* die, die es
nicht auuonien vnd gar aus der acht schlagen.
Jen. 3, 172\
icUi „ouiUtkHeexmg *n SffentHcher
Verfolgung und ludtung": wiewol ich nu
wol drcy jar verbannei vml in die acht gc-
tltan. Jen. 2, 459'*; vher das acht ich, das
lentis dies ntndatts ich Martinus Lnther
solle hillicb aus bepstlicheoi vnd keyserlicheni
bann vnd acht seyn bis auffs kOnAtig eoa<-
eilinm. widder die verhehrer vnd feischer
keyserlicfis mandais. ilö23). Dj^; ein auff-
rhünscher mensch, den man des bezeugen
kan, sdion in gotles vnd keiserlicher acht
ist, das, wer am ersten kan vnd mag densel-^
l)en er\vOrg:en, recht und wul ihat. Jen. 3^
129'"; es sfv zum lüde oder in die acht..
{t'uig, »ive in mortem, sive inexihum, ^'ürnb..
6Ael.* es sey su dem lod oder tu dem eilend^
Esra 7, 26.
Mhd. hhlp, arli[-- liffn 1, IS), ahd. idila
[Graff 1, t'i'M jn-ii<i rijiitu untl persectilio^
Acittiiirj adj. nUid. aiilbaerc, ahteliaere
{Ben. I, 16)» «ehlwif verdienend: dbcr
hodigelert» Ihener achihar. ausl. der ep^
vnd euang. vom heil. (!reyl;iiniye tag etc.
(1525). Jiij*. — häufig in mein gebraucht z
aclabai, hochgclarlcr, lieber herr doclor.
Bnrkkardt briefw. 22Z, teo mehr hei-
spiele in br. an Luth. i, 122. 120.344;
auch gl ()>z;ichtparer 2S2.
Aehtbarkcit, f. würde, amehen, t un dtm
vorigen undebenfaUs als anrede : »oklies ums
ich mit cwer acblbarkeit freundlicher weise
schertzcD. Jen. 5. 120'; ewr acbtbarkeit
halle mir mein .'e« liwelze tu gut. 5, 120".
.trMe, die Ordinalzahl, lautete goih. ah-
ludd {Luc. I,59j, o/id. ahtodo(6ra/f 1, 138),
mM. ablode, able {Ben, 1, 14), etdu mOkiw
für achl'tc, achtete.- der achte tag SOl aueh
heilig hcissrn. 3 Mvs. 23, 36; am aehlen
tage kaiiieu mc zu beschneiten |tias kindtm.
Lim. i, 59 ; bul das ist der achl mund. 1 kön.
6,as.
Acktckalh (achlhalb), «teAe» wed ein Aol-
bes: gerade als werc der engcl sogar ein
narr oderkind, der nicht?, zclen künde, vn^l
spreche sieben, da er achlehalbe sprecheu
soll, von denfdden vnd jren lügen, (1543)*
aj''. achthalb wochen. ebend.
Achtm^ mhd. ahtcn {Den 1, \(\\. ahd.
ahton {Graff 1, 106;, von dem subst. achl,
wefcftet maii aehe* die vnprünglid^e be^
deakusg d»$ teoriea achten iai vfohl »einem
Ursprünge gemäss den geist, die sinne teo-
rauf rirhien , ttoraui dnnn emersfjf? die
Ibedeuiungen des aufmerkens, wahrnehmem,
beaehletu, beobaehtens, sorgelragens vpofmr,
andereneHe He de» eraehleiia, «eiMnf^
Digiiizuü Dy Google
ACHTEN
41
ACHTEN
4la/Sr luMent, iehaUem mUfrangen. doeA
teM/Sm Mde Iuui^eieiii»ng9n in eüuMitr
über, teeu man nichl beadtiel^ hMM «M»
üuck nicht und umgekehrt.
\) ichlen, putafe, opinari. ai imi in^n.:
du adil ich nicht geschebeii au»i vnwitseo.
M7a cra« dbmnrf. (1S22). Ay^; ich achte
« billicii s<?in. 2 Petr. 1 , 1 3 ; sie zürnen,
das ich den teiifol durch sie reden achte
{glaube, dass der teufel durch sie redet),
Jen, 3, 484*. b) *tQU in» inf, «in abhän-
^fv iült: ettich achteo, es sein vmbs bapst
willen zu Rom teglirli mehr dan zwontzi^'
taiiüciit niaiilpferd. von den n&icen Eckt-
tckeubuUen. (1520). Ai]^; ich adile aher,
«SMllt bitlicber seyn, das von der Christen*
fceftyoi newen lestament keyn bclleley were.
ron knnffshandlung rnd loucher. (1521).
Fj"; i' li 3(iit, du lessesl dirh IiltlhIcii. Jes.
30, 5 ; ich achte , dem er nin iiicisien ge-
«rheoefci hat. Luc, 7, 43: achte ich, die
well würde die bttcher Dicht begreiffeo. Joh.
21. 25; ich achte, das allp ppsiilontz »liiicli
die liö-sen feister wcnloii viiUt die leulf fjo-
bracht. ob man für dem sterben fliehen muye.
(iS'27). Biij* ; nu aber acht ich nicht, das
solchs gesetxet vnd geonlouiM seyvougrnben
hetichlera. thträas enU buch MÖte. (1527).
2) achten , aealimare, ycndere. ai mit
MC; die solch yre gepreslen gering achten,
ia den wind schiahn. auszleg. deutsch, des
t. n. 151Si. Cij'- ; ijls sii' \ Hagar) nu sähe,
das sie schwanger w.u-, achtet sie jr frawen
geringe gegen sich. 1 Mos. 1 U. 4 ; der die
hcfügen gtAü» worl ntt hoher acht vnd hand-
let, dan als het sie einn stock odder gelt narr
in <ler r,i>lti,ir!ii fnr ein mclirliii ertichtel.
ron deta bapstum zu Uume. il52Ü). Aij**;
CSam funfllca soll man yhe zu sehen mit
*ö«n erasl vnd vleysa, das man die heyligen
**craflBent gtoai acht, eyn sermon von der
bereylung zum si^^rffu. M rSl9). aij"; ah (ob)
^ yre gcrethlJtkeil luclits achtenn. die
^ifben putspaUm. (1517). Hv ; nun aeynd
clüch den disse wort der gnaden alsso leycht
geachtet *eyo. ebend.; jr hliil wini thewr
geadii werden für jm. ps. 72, 14; vnd soll
M TareiQ aebleu. 3 Mos. 11, 24 , zum an-
^era «chreybl doctor Eck mehr, das ich die
rew vomiehte vnnd vnnottig achte, von den
n»w9n BMekmi butUn. (1520). Af : nmb
der werck willen, die man sUnde achtet, toid-
der die verkerer vnd feischer keyxerlichs
mandats. ( 1 523). Aiiij'* ; das goit soll lUriun
sein volck achten, «oh denjüden vndjren lü-
gen. (1543). Hj^.
b) mit der praep. Ulr: wan ciichvHanfecli-
tting ansiosscn soll yrd isKclh Tiir prosz freud
achten, ausxleg. deutsch des v. u. (1518).
üiiij''; dammb acht es ntchtfur eyn schywpiT
lediog. ej/n preügt vnd tpamiMf. (1525).
Bj"; er achtet mich für seinen feiud. Hiob
1 ! ; der lempel der fjros<ion gütlin Diana
wild für nichts geachtet, apost.gesch, 19,27.
c) skM der praep. (ür wl die parÜM
wie oder als dem casus vorgeschoben: du
wollest doine m.igd nichl achten wie ein lose
w(mI). 1 Sam. I, 16; vnd sind geaclit»'! wie
schlachtschare, ps. 44, 23 (in der parallel-
«(eile Affin. 8» 36: für sehlachlschafe); er
achtel blulvergiesscn wie nichts. Sir. S, 1 9 ;
sie werden — — jr gold als einen vnflat
ar Ilten. Ezerh. 7. 10.
d) sich achten: da^ ist cm jenierlichu
schwere blindheit, dass sie sich yn dem hohen
grade der volknmmcnheil achten, dte «te6en
piiszpsatin. ( l f) I 7 '. Ilv* : irli aclito mich,
lieber Agii|i|>a. seiig, so ii li iiiich lieiUte fnr
dyr verautwortlen soll, apoit. yeach. 26,
2 im n. te$t. 9.J. 1522; darumb ich auch
mich selbs nicht wirdig geachtet heb, das
ich zu dir kemc. Luc. 1. 7 ; mvI m luet euch
HPlbs niehf werd des ewigen leheus. apost.
yesdi. l.i, 4G ; vnd sich doch (rome leul ach-
ten vnd achten lassen. Jen, 1,259^.
.3 ) achten, worauf merken,bea( hleit. .sorge
wofür tragen, a) mit dem gf'n : sIs r üsse
geyster, die die hymiische stymme alleyiie
haben, achten Treylich meyuer dolmetschuiig
nichts {beatMen He nicM). widäer üe Ay-
mefürAen propAele». (1525). Ilj' ; sie ach-
ten keines reelileti, spricht der heir. Arnos
3. 10; der miedlitig achtel der schafe nicht.
Joh. 10, 13; wo kein geset» ist, da achtet
man der stinde nicht. Röm, 5, 1 3 ; gros sind
die werck des herrn, wer jr achtet, der hal
eitel Inst dran. p«. 1 1 1, 2; was solider hö-
hest jr achten? ps. 73, II.
6j mt( acc.i du achtest nicht das ansehen
i^iyui^uo uy Google
ACHTEN
42 ACÜER
der mcDscben. Matlh. 22, 16; goll achtet
das ansehen der menschen nicht. GaL 2, 6 ;
vnd achten das anseiien der person vrabe
niiiz willen. Judä 16.
c) mtL der praep. auf: jr soll niclil auf
TOgel gcschrey achleo. 3 Mos. 19, 26; ich
habe einen bund gemacht mit meinen äugen,
das ich nicht achtet auff eine Jungfrau. Hiob
31, 1 ; wer .iiiff den wind achtel, der scet
nicht, pred. 11,4; cm böser aciitct aufr hüsc
mettler. spr. 17, 4; aber sie gehorchten
Bidit vnd achten nicht auS* mich» spricht der
herr. Sach. 1 , 4 (in der ausig. dieses pro-
pheten: vnd metklPti nicht aufT mich. h!.
Emj'); daran lernen die nachkomuien, dns
nichts besser sey, denn goit furchten, vnd
nichts sussers, denn auffgottes gd)Oi aditen.
Sir. 23, 37.
AflifPH, n. das subslantirisrh verwandle
verbuin, auwoM im sinne von beachten : weil
ich solches Standes (das maniMcr. slands)
und achten« bin. de Welte br. 3, 98; als
von erachten : er redet nicht (mcins achtens)
vom gcwürm auti dem l.niile. Jen. 3, 263;
das ist meines achtens, d.is der tcxt spricht.
randgl. su 1 kSn. 6, 4.
iffbtigcn ) ächten . in die acht erkiärtm
den cxbunnitis vnd pe.f rliliplen ist schon ;re-
rionimcn ihr sland und würdi'. <(r dneh nicht
alle feinde für geaeiiUgel m liallea. dcWetle
hr, 6, 224.
Achtaanif adj, aitenlus : wo das herlz also
achtsam der sr«eh jrewisz, beslendig vnd
auszgefcget ist, das ist ein rein fein herlz.
haiuposl. Willemb. 1545. winlertheil 67".
AcMnig, f M. achtunga {Graf 1.108),
hei LuÜter wie acht nur in der bedeuluny
von anfmerksamkeit , beachlung, obnchi:
das wcyttleudtige lasier der afllcrrcde vnd
achluug Trcmder siiiitie ist fast die vnscligst
snndt aull erden, amüeg. deiMeeh de» v.
u. (1518). llj*'; solche achtung vnd auITwar-
len 1i«M«<[ hie die htri des herrn. der prophel
üachuija. (1528). Niij''; vuler andern sagt
er zu jhoen {PaiUus zu den ältetlen von
Bfhetu») habt achtung aulT euch vnd aoffs
volck {apost. pesch. 20, 28: so habt nn acht
aufTcueli selt)s). Jt'n. 2. 17''; soll sich golt
die hohe maiestet also herunter lassen, das
er aull midi armen madensack solt achtung
haben, auszleg. der zehen gepotl. ( 1 528).
Evij*; vnd hatte hertsog Friederieh mich an
nth alda (zu Augsburg) verschrieben, das
sie gilt aclitiaig aulT micli li.ilK-n -oImm!. Eisi
1,2''; wenn Christus redet, so i>ul man heyde
obren fegen vnd mit hohem flei&z daraof
achtung haben was er redet. Heehrl ST*"*
Aehtiehcn , zmammenaelsvmg von adit
und '/.eben, die nicht tn h- achthundert acfcl-
mal hundert, achtlau>eud achlnuil tausend}
achtmal zehn bedeutet , sondern acht pliis
zehn ; bei Lnlher ttocft «rie mM. adnehao:
die kinder Israel dienelen EgUm* der Ncsbi^
l<T koiiit:, .ifli/.clieii jar. rieht. 3, 14.
Achlsehnle, die ordinalsahl^ wieder mit
dem mhd. etimmend bei Lnth. aidiieheBde.
Jen. 1, 59^ 68\ 185*; im achtehendeo jar
des l,rmi;,^s Josia. 2 kön. 22, 3.
Achtlig, d. i. (irhtmtt! '/ig igofh. ti?us,
ahd. zur, mhd. zic = zetinj. gleici^lails der
ausspräche gemäe* oAne t. wie lUieft Ten
schrieb: vnd Mose war acbzig jar alt. 21fst«
7. 7. goth. lautete jedoch ichlzig nirhl ettra
iilitniiligus. sondf'rn aiitaittehund. tceUhem
das ältere ahd. iihlozö eiUspricitt.
Aditilgstc, octngeshnue: im vier hundert
vnd achzigsten jar nach dem ausgang. 1
/.•n?l. C), 1 .
AcllICn, Hflc/j iVi'itjtind trlh. l, 14 tJOl»
ach ach ichreitn, lief auti der brüst ge-
prestle sehmerxenslavte ausslaeten : das ist
jr leiden vnd creiilze, darüber sie seultssl
vnd ächzet, auszleg. der ep. vnd eunnq. von
ostem etc. (1544). qiij": darüber vus aU
einem weih iu kindsiiolen bang ist, kreisten
vnd ächzen mossen. hauepotL H^itteint.
1545. wintertheit &%K — hemU M ner
hvh/.rn iihtich.
AcbieUj n. substantivische eerwendui^
des verbums: solclis seufllsen vnd ächzen
der creaturliabe ich nicht gehört, ein diriH'
Ucher eehöner trosl. (1535). Biiij''.
Afkfr, m. pt. hcker (erkerK mh4. acker
(Ben. \ . 6), aM.acchar {Graff \, 133)1, golh.
akrs (MaUh. 27, 7. 8. 10) wui m»< iol. ager.
gr. dypoe stimmend, wohl aue der vtnrsel,
dir sirh in agere treiben, thun zeigt , daher
tvahrsi-li.'infirh zunächst Weideland, iriß,
wohin duii Vieh getrieben wird, und dann
erei den angebiwte pflugland. vgl, Grime^
Üigiiizeü by ^.jOOgle
ACkEfiBAÜ
43
ACK£RWl!JlK
«A. 1, 172. Weigandw4b, l, 14. Lmh.
gebraucht es in der bibel sowohl für land,
feld überhaupt, als für dns einem eigen-
thumer zugehörige, abyeijn nzle stück pßug-
landi Avenu du den acker haweii wii>l sul
«r ilir fori seio TennOgen nicht geben (nL
hibd : als gij den aardbodeni bouwen i nlt,
hij u zijn vonnngeii niel mecr geven).
\ üüJt. 4 . 12; dein acker sol durch die
schaur ausgetcilel werden {rU. bibel: uw
fand zd door bet snoer oitgedeeld worden).
Jmot 7,17; bittet fitr mich gegen Ephron
son Zolinr, d.i^ er mir gebe seine 7.\vi-
facfae hüle. die er hat am ende seines ackcrs.
1 Jini. 23. Ü ; ich schencke dir den acker.
e. 1 1 ; vod basi vns ecker vnd Weinberge zu
erbieil gegeben. 4 Mos. 16, 14; aulF hilgehi
^Tid aufT o(4:'M r(. Jt-r. 13, 27. sprürhirnrt :
des lierru lu.>lajip( ii tiirigen den acker wol.
dat 14.«. 15. cap.Johannis.iibiS). Qqiiij'*.
icfccrbn, m. feUbau, tamUat»: weil das
volck weg gefurt ist, so ist das land wfistc
vriti '\%\ fcr'iri rt'fliitT ;ickorba\v noch vich-
mlit. der propl^el Habacuc, «1526). oiij'';
die jdden aber warteten jres ackerbawes.
2 Jfoce. 12, 1. — in der älierm spräche
kommt acVerhau kaum vor; mhd. ist dafür
aiktr; iiiL (ß^n I, 457) üblich, tcas in
/JeistH Hurh \f tlmar idioticon s. 7 bis
tumsrnsgange de$ 16. /A. m gehraueh ge-
veten ist. Grimm hat dot worf meAf, ob-
gleich noch bri Atberui A'el. Lij^ acker-
gang treilicM r/trkt>niinl .
irkerliMueu, zujuiuuncnluguity des inj.
mII dtm object : meinstu, das daruitib ange-
fangen scy, wie tnandichawero swinge. land
vnd Icut regirc, Ii.iijsli.ilten und ackerhnuen
lerne? das 15. cap. dt r ersten ep, s, J*auii
•n die Corinther (1534). Kj' .
iderbibe« m. aekerjunge, adkerineebt:
der bapst {säU) seyneg stand auch vnler^
werfleri firni ackt-rfmlien. amzleg. ihr ep.
twleuang. des nduents. (1522». Sirj''; vvaj>
were es für ein rhuin , wenn er einen stal-
bnecbl oder ackerbnben bette vertilget? der
iOl.psalm. (1534). Oiiij".
itkrri^rUi, n. ackerlohn: die böck gehen
dir (I is ackf'rt,'»rld {vulg. agri pretium). spr.
27,2G. in der schrifivonder beicht : das lohn-
frfb snm ackerbau. Binäteit M6«l3,d87.
Adccrhnfcbf, m. wo* ackeri>ube: mus '
docb eyn ackerknecht fntter vnd lohn von
, M'yner rrlicyt haben, von kauff.shandtung
\^ vtid u tirher. (1 524 ). Aiiij^ ; der geringste
aokeikneclit kan für dir besser sein, denn
ich. /m. 8. 221*.
Acktrlenfc (</i/f7i ockcrleut). di r pl. von
ackermann: aiill" (liirtlVii sin»! ackerleut vnd
viehe vnd was zur aarunge dienet, der pro-
phetSacharja. {lb2S). h}^' ; ewre söne wird
er (der kSnig) nemen au ackerleuten, die jm
<citi(>n acker bawen. 1 Sam. 8» 12.
Arkermann, m. ackerbauer, mhd. nt I t r-
nian (Ben. 2, 34). ahd. accharman {Uraff
2, 73^): Kaio aber ward ein ackcrman. 1
Jloa. 4p 2 ; Noah ward ein aekemian. 9,20 ;
pflüget oder brächet oder erbeitet auch ein
! .»ckcrman seinon arker jnimlar zur .saal?
Jes. 28. 24 ; ich bin kein |M-ophct, sondern
ein ackerman. Sach, 1 3, 4 , teelcheg lAtlh*
in der amteg. diese» ftoj^eten erklärt: ein
ackerman , das ist ein schlechter mensch
gleich den andern, der prophel Sacharja»
(1528). Jij\ .
Ackern, von acker, nath H^eigand lelb.
I» 15 eni mtf 1400 außommend (im Uber
ordinis rerum v.J. 1429 bl. 20*^: akt lnTen
== lat. ararc und colere). unsere ältere
spräche gebrauchte dafür cren {s. d.), wel-
ches noar nocfc bei Lulh. «oHkoimnl, aber
nirjii in der bibei. hier nur ackern und mehr
noch gleichbedeutend damit pflflj:pn, wiewohl
er beide undenrUrts uiedir unterscheidet:
wir sollen ackern, pdiigen, seen, erndlen.
hauspost. Jhena. 1559. bt. 138'*; wie kan
der der lere warh-ii. der ]inilgcri ums
er mns denrkt'ii, \\\e w ackoni sul. Sir. 38,
26. 27; es ki)iii|ii dii' zcii, spnclii der herr.
das man zogieieh ackern vnd erndten winl.
.^oa 9. 1 3 ; die pfidger haben aulT meinem
rocken geackert (derpsaller deutsch. Hlttemh,
1 52 t : gepfl(lget) ps. 1 29, 3. — vgl. pddgen.
Ackffwf rk, n. l) acfcerftau: das weysz
ich wol, das viel göttlicher wecrc ackerwerck
mehren, vnd kaoOmanschallt myndem. an
den ckrUtlkhen adel. verm. ausg. { I 520),
Miiij''; was sol ich mit der vnldstipeti liaus-
crlit ii oder ackerwerck vnd schweren diensl
mich zu plagen ? ausleg. der ep. vnd euattg»
«Ott of«m. (1544). Nvj"; darorob haben
6*
. j . > y Google
ADAM
44
die weisen aller menscbeo werek gefimet
vtlil geteilt in zwcy stildl, j^ciilluinin mmI
militiam, das ist, in ackerwerck >n(l knegs-
werck, wie sichs dcDU selbs ualiliin li aUu
teilet, ackerwerck solneeren, kricgswcrcksal
wehreo. Jen. 3, 356* ; jr seid gotte» ecker-
werrk f ru/^. (Iciagriculluraeslis). I Cor. 3,9.
'2 \ f/'i.v besilzlhum an ärker: ticnn or sein
ackerwerk und vieite so etlciid tiiclil ver-
ItuRMi kau. ie WiMe »r. 4. 209. — in bei-
den beieiUungen m Beaen ilAUeh.
Adam , der alle adam . gebraucht Luth.
oft für die nns ron Adam aufgeerbte siind-
Uche tialuri der t'aiilculzcr aller adani, <ier
nicht gerne erbeTtel mh seyn brod la er-
werben, wm kauffthatMimg vnd wud^er.
(1524). Jij" ; der adam isl zu scliweer vnd
hell zu hart widder. der prophel Sücharja.
(152Sj. Kj**; halleu yuicr an mil dcrsclltigeii
ersten lere widder den faulen adam. ebend»
Qfi*; das wir mllrb vnd gar werden nach
dem nitcn stindlichcn adnui. das sciuine con-
fUeviini. (1530). Liiij*; was bcdculel denn
soicii wa^äerlcuflcn ? es bcdejil das der alle
adam in uns diireh tegliche rew vnd busse
sol enenfl\ werden vnd steriten mit allen
Bünden vnd lM)>en lilslei) .h-n. 8, i^SU,
4damant, m. mhd. und aitü. ebenio, von
ätm Lal.'gr. adauias (gen. adauiaitlKS), ein
edelslelii (denuml?): die sluck, die den hcy-
Kgen römischen stuel halten, die sind alleyn
yn adamant gegraben, von der begeht. ( 1 521 j.
cj' . davon d<u folgende adjeetiv.
AdawMUtischf adamantiniu: da^ hcisL
dflrre den hiinel mit adamaatischen steinen
zugemauiTl vnd zugesefabssen. 2, 243''.
figürlich, hart, unbeugsam: so haben sie doch
ein adaiuanliü^clien kopfl vnd trotzigen geist,
derda niemand weichen will. Eisl. 1. 403'.
ide (adeh), mit ftelontan autlaia, mhd.
ad£ (Ben. 1,7). verkürzt aus franz. adieu
(= üdieu zugottl gottbefohlen !), (tlf'thifds-
grusz, leb' wohll adeb hehs Rom Nüuck iiu l
an was da stincfct. el» utidbrieff an den
kafwl Leo X. (1520). Aiiij^; ade gasetz.
wie das gesetz vnd euangelion tu vtUer-
scheiden sind. Wittemb. 15;^i>. Rij'-. sub-
stantivisch: vod geben vns dauiil ade zu
gntler nacht. vomabendmatCkriitL (1528).
Diij' ; tnr leite vnd ade. Jen, t58^ — heute
durch wiederhenteUung de$ vollen frau,
iilieu verdrängt.
Adel, m. mhd. adcl n. selten m. Ben. I.
7). a/td. adal n. {Graff 1, 142j. l) pmo-
neu hevorsugten getdUedUt und ifendw:
vnsere junker vom adcl haben bisher gaug
gebrassel. eine heerpredigt wider den lür-
cken. (1542). Fj"; es wirls doch die len(;e
nicht Iragen cyllel adcl nul adel heyraUen.
leider «Itn fited^ ^«noimfeii yc^^f/icA«»
staud. ( 1 522). Hiij** ; auch voniunlllige er-
f;ii»'n«lc rarsten, adel vnd leyen mocblen uiit
• tu r,ul >ilzcn. ron den neicnt Eckischen
üuUen. (1520). liij'; der deutsche adel.
ebend. AiJ"; der frenekisch adel. /eii,3,S52*;
der adel gcmeynigUch lewen, bercn, wolfTe
vnd andere wible thier yin sclidilc furel*
der prnphet Uabacuc. ( l r)2t> i d liij'.
2) dann würde und hohen uüerlMupl:
sie ist herlichs adels. weieh, 8, 3 ; gefaersaoi
ist aller werck adcl vnd gflle. vorr. auf dat
a. tes(. bei Uiiidst-il 7, HOG; Abraham .im
.idtd des i,M'l)lills odi !■ _ i Iturl nie Iiis gefcüfl iial.
tun den jüden vnd jren lügen. ( 1 543).Bitii''-
Die aMeUung des viortet adel isf neck
nichi skher feetgeeleiU; die endsilbe el iH
ableitungssilbf f Grimm gr. 2, 101), der
stamm dürfle tcuhl mit dem alls part. odaa
geboren und aiid. uodal valerianü, trbgtU, eir
nem wurssJeerfrumadan» nod an^eftfran.
Grimm wth* 1,177. Weigand wih, 1. 15.
Adfirr s. ndlrr.
Adclichj adj. nobilis, dem adcl gemäsz:
er weysz, das cbcnn disz die aller adelicbist
vnnd tewrste tugent des glaubens ist. ek
auch yemaui on glauben veretorben selig
trerden muge. fl.'')23). Aij''; sew vnd wililc
Uucre sind docii wir deulschen, da:» j^o gar
kein adehche gcdancken oder mul in vns isl.
Jen, 3, 327 ; Tur welchen sie sich rhnmettr
jrcr fleischlichen gehurt vnd adelichcni ge-
der vet«»r. von deu jüden vnd jren lür-
(jt'n. (1543). l^iiij^ — die Schreibung»^
lieh (fl. adeilich), nichi adelig teie bei de
Weiu br, 2, 454. wl die der bOdmg de$
Wortes allein entsprechende, da es nicht
von adel durch ig abgeleitet, sondern :u-
sammenselÄung von adel und lieh ist. mhd.
adellich (Ben. \,S),ahd. adalUb (Graff IJ 4 3).
Ideliich) «erlNinl adelsch, nach an der
uiyili^Cü üy Google
Al»ELN
45
AFFE
MbU: E. von S. treibet alle bendel vnd kre-
merev mit ander leiite schaden, iist das auch
aJelischt Uschr. 394'*; das ich aufl'adclsch
dauDO rede, ob kriegsleuUe auch ynn seli-
fm ttande «eyn kündm, [ 1 527). Dij'*.
Adeln, adel erlheilen: mit ilcin Idiil
Glun»ii geadelt seyn. de WeUe br. 5, 417.
MeUch s. adeliäch.
kitm 9. alheni und odem.
licr (sdtler),Md./bm/tir oder aHl, wie ab
f«r ob, nD( i) für iiOv)i,begegmel bis zum jähr
nichl allein iu li^n originaldrucken der
i(hn[Un huUiers, aunäern auch iu seimu
ägeüh&nügtn briefen. btlege unter oder.
Aicr, «mdi mU ver4mJUwng de» a in o
odder, vie noch landschaftlich gesprochen
wird, istbeiLuUi.. wie in der alleren spräche
übtthaupl, sowohl nervus als vena.
Ij die kedeulmtg wm netvui hat ader
dmgm^ste (y*i)9tmasM in »UmMtHehen
sltUen der bibel: mit beincii vnd aderii
ba*lii mirli ziisanimeii ^'offlget {LXX: 6att'~
<jig dt xut rttfft/ig fii tfHQug; vulg.: ossi-
bos cl nervts compegisU mc). Biob. 1 0, 1 1 :
die adcm »einer sciiam slarren wie ein as(
(Gcrlach: die bänder seiner leiideii sind
f«'>i ^erschlungen|. Uiob In, \2. t-inmai
auch von der sehne der annürun gebraucht :
der huugcr {bei der belagetung wm Jeru-
iülem durch Titus) so gros war, das sie die
offrlcrn von annhnislbogen rr.isscn. ein ser-
m(>n lon jmli.frhen reidui vnd der weit
ende. { 1 525j. Aiiij''.
2)ßurvma: da jm [Uakomet) etuc ju-
dmne die ader hat gelassen. Verlegung des
alroran. f 1 5 12). Ilij". auf das innere Uber-
haupt angewandt: werc andtrs v\\\ ^ulK^
oddcr ynu dyr. tcider den falsch genaHlleu
gtttmehen ttand, WiUetitb, 1522. HiJ\ —
ider {Ben. 1.0), ahd. ädera (Graff 1.
1' ' " pt dunkler herkunft.
Aderu «edertil . entnerven, der ädern be-
nuben: mil der oder jener sundc haslus ver-
dint, das man dich soll redern vnd edem.
d« 14. IMUI 15. Clip. $, JoAaiuitf. (1538).
AAj'; wenn ich ricliter were, so wolt ich
«oe soklit' frantiöiichte (lischr. 325" Iran-
ttöiisclitj giUU^c hure rcdcm vud edera las-
m.Jtn, 8, liS^
Idler (adeler/ m. einbtkannUr nmbttogel.
aquUm, mM. adeUr, adlar (Ben. \, 40), 2M-
sammengeselzt aus ahd. edel uut! iro
aar, also ~ edier aar. die bei LuUi. m btn
adler vorkommende form adeler, welclie sich
in der bibel bis int n.jh. eHUeU, begegnet
später nur noch dichterisch (z.b. „Ii>1m' den
horrf'ii 'I*'!- ;tlk's so herrlich regieret, der<ln li
auf adelet:» üuigeu sicher gefilhrcl"). in der
heil. Schrift wird von den eigenschaften des
ium köni§ der vSgel erhobenen adters vt«<-
fiiliiijer gebrauch gemacht: wie ich euch
getragen habe auf adeler lliigcln. 2 Mos.
19, 4. vgl. ö Mos. 32. II; vnd du wider
jung wirst wie ein adeler. |)«. 103, 5- die
auir den herm hirren kriegen newe kralR»
it.is >ii> aulfaren mit fflflgeln w ie udelcr. Jes.
40, 31 ; wo aber ein ass ist, da sanilen sich
die adler. MaUh. 24, hierzu bemerkt
Luther in der randgtoue : das bt ein sprich-
worl vnd wU sagen so viel, wir werden vns wol
züsamen finden. wo ich bin,wordct jr auch sein.
j;lcicli wie ass vnd adler siclMVolzvisamen fin-
den, vud darir kein ur( sonderlich anzeigen.
ilim (eucrni begegnet bei iMh. nur
epr. 17, 9: wer sUnde suileckl, der nuicfat
ft iMindschaiR. wer aber die sache cucrt (in
früheren nusfiy. iibi-r vnd abertii.il meldet)
der üiachl rursicu uueins {vvdg. qui altero
sermone repelit, separal loederatos). wie
Luth. äfern verslanden wissen will, sa^ er
selbst in der zu dieser stelle gegebenen rand-
ijlos.M' : K.'uern) witlerhojpii, w ider nnzirfien,
wulcr regen etc., woraus iuyieieJt ersicht-
lich ist, dasx er et nichts me Grimm meint,
mit eifern zelare mengte, wat allerdings
später geschah , u ie nicht allein dir nnch
J nli i n tj hibl. wtb. schon I 575 corfco/zuneiuie
cerballhornisieruug des Wortes «iferu in ei-
fern zeigt, «4Mid^ auch Stiel er teulteher
Sprachschatz s. 4 beweist. — mhd. afern
lUen. 1. 73 1, ahd. iivaion iGraff l, ISO)
von aviir - wieder, wie ilerare von iieruni.
Affe, m. simius: der aflc wil alle ding nach
thun. der 101. ptalm. (1434); also wil der
teufel yraerdar golles äffe sein, vber da»
erste buch Mose. { 1 527). Zz j" ; wo etwa ein
geugler kompl. der aulT dem scylu gehet od>
der ailcQ veyl hat, des kan man sich vwwun-
dem. der 1 1 Upsakn. (1530).Dtij*.'- mhd.
äffe {Ben. 1, 10), ahd. affb {Graff U 159),
Digi
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ArFEN
46
AMhUBÜRDE
toie es scIteiiU mit verlornem hl In nie su
anfange des worles dasgleicMeä.gr.xrjnog,
xtüiog, skr. kapi. t'^f^. Grimm u4b. 1,182.
Weiganü iclb. l, 17.
iffci ieffen), mhd. effen (Ben, I. 11).
von «flep Mum äffen machen, zum besten ha-
ben, vempiittf n in'hu'ijt'n [vocab, incipiens
leut. ante laiinum bl. aä'': allen, vexare. i.
Iribulare); bei Luther häufig: vnd circlen
seine prophelen {iUuikbmUfiiM profhHU),
2 chron. 30, 16; dor eaiiliiial mit {;cnso|ire-
tliu't well dlfl. wider den hisrhdff tti
Magdeburg. (153S). Eiiij'': also gclietü de-
nen, die da vvullcn goli tcusclien vad eflbn,
dn sie sich selbs effen vnd nerrcn. efn ter-
moH auff MaUkHxia}. (1535). Bj^; vnd
vd' t inrm selion, vviV sie die well mit falscliem
lieucitlischcu äclicin der iieilickcit eilen vnd
verlureo. deudick ßolechumm, (1529).
Hij* ; vnd isl mir schwer, dasi mein Uscli-
ginger sollt vnsre bttrgcrtochler Xffeii. de
Wetle br. 5.
AilenburbiciUj n. airenbuclilenemUJLu(/t.
m «etiler «cArtyi : von dem hapstwn mu Borne
undder den hochberumpten romaHUten xu
Leiptzi!,. Viiiltenb. (Id20|. lliij" eine zu
Leipzig er.si liifnt^nc anoni/nw schrift^ welche
die ebengenannte hervorrief.
UMnttmwn, n. betriigerei: (bapst, cardi-
nal) SSO vnvorst'hampt sind, das sie solche
yliren Inmrkcn peyfler vnil nflViirrnizcti
diirflen dfin du isllichen \iil<k furgeben.
buUa cene domini. Witlemb. 1522. Cij'. —
vgl, alfUntten «. flHeßlnxen.
Affengesell, n. albernes geselt: vnd las-
.scn sich dieweil des bapst affengesetz nicht
jrrcii. .Jeu. I , r>3 l".
AUcuhaute, m. vnd isl eyn rechter afleu-
ha%vtre, der da alles naeh IhuU was er sihel.
auszleg. der ep.rnd euang.von dni$tagetc.
Willem b. 1 Vvüj'.
Affenmaul, m. was maulalTe (s.d.): die
falschen prophelen %verden euch zu afleu-
meulem machen. Aaattji. IK»Uemd. 1545«
sommertheU BT"*
Affensfhwani) m. in der redensart: nnf
einen allenschwanlz führen =^ läuschen, be-
trügen: das heysl roeyn icii recht aufl' eynen
auffienschwaiitt gefürt, wie fraw putst die
naiur pflegt iiu ihiin. amüeg. der €p, vnd
euatuj. von chrisuuj etc. (1522). hhhiij'',
vud habe {sc r/iW.s/uv) seine braut, die
chrislenbeil, aull einen affenschwanlz geni-
rei, als ein leuscher odder blaslUcker. ton
den aeMüMebi. (1530). Kj\
Affeaaplet« n. potsen, gaukelspiel, fMu^
seherni : was nieynstn sollen solch leuU von
dir bock Emser ballen, der du eyttcll lugen
vnnd das aller vngeschickislalTenspiellfurlre-
gist ausz deynem «ygen kopIT ertrewnel? ,
auff das rberchrlstVah buch bocks Emtten* i
f 1 52 1 ). Kiij'' ; on dz {dasz i künig Hcyntz sevTi I
alfenlzen vud ail'enspiel (reiben mnsz. antuiort
deuttch. (1522). Eiij"; der teulFel slimetalle
winekel vol kirchen, da man tag vnd nacht pler«
ret vud lit iil' i. vnd des afl'enspielsvnselich viel
mehr, rhrr dax 4'rste fntch Mose. ( I527>.
mmj ; em reclit aüVnspiel vnd nnrrenwirck.
der prophel Saeharja. (1528). Yiij ; das
iüt nichts denn des teiiffeh affenspiel vnd be>
Ibiirung. das 14. tt. 15. vap. Johmtnis.
(I5HS). Rj'-; das bild so des Uufeh affea»
spiel gewescu. tischr. 92".
\Wtniff,w»$ affenspiel : haben nurlustnid i
gefallen zu dem narrenwerckvndeffimiendes
verdnniptt n cardinuls. Jen. ^,211^ bei Grimm. !
Aflisch. iiärnsrh oder betriigtirh'f vn»!
belreugl nur christtu ii gewissen mit scyuon ]
nichtigen, effischen gepoiien. vonderh^fdd.. \
(1521). f iiij". I
Affer, fortbilduiig der iKirfihel :ilt fgotb.
afi, crsiluint zuur hei Luth. nirhl m>'f\r
tcie ahd. ailar ifirafj' \, 185), mhä. aUcr |
(Jten. 1, l\) als praep. , leoM ober td$ ad-
t?er6 in mehreren inuammenselxungen, in ^
denen es die lii diudmgrnnnarh. hinlerhat, \
— das goth. 1 rrhii-li .sirh auth im hoch- '
deutschen in folge des nachlretenden I.
Aflerbirde (alterbnrt). f. a/ti-rgebwU
nachgeburt : gleich wie «las kiudlein in uMJl-
lerleibe \nil>pt ben vud gevvickcll isl mit ci- •
nem ddnneii lit iillin, d;«s di«» (iriei ben cii»-
rion nennen, wir Tciii.scben heisscns die
afllerkarde. iVfcAr. 172"; die aflkerbnrt, die
zwischen jr eigen bcinen sind ausgiin^uMi.
5 Mos. '2H, T)?. sptilerc nnxgg. setzen afliT-
geburl. — häufiger als alterbürde ist aller-
tütd, einfacl%es bürde, bürd {Alberus diel.
Rriilj*) für eeemtdae; das dkmn. burdlin
»ehon in der ersten denlaefcen bibel.
AFXfiRGLAUfiE
47
AGTSTEIN
Allifglube, Kl. «0M Aberglaube, irrgtwtbe,
fakdier fUnhe: es ist gar ein klep ding
vmb Löse silten viid werck Riegen falschen
leren vun«l alUpr^^faiihen. auff doHrbirrhriftt'
Uck buch bocks Enuizers. (152t). Jiij ' ; l'au-
Iw Gal. S. den «lllerglaaben vpd kelzerey
mrek des fleyschs ncnneL aM$leg. der ep.
tnd euatig, von der heyi dreykönige fest
tW fl5*i5i. Ar»''. — davon tii-hihlet ist das
adj. aUoi gia II bisch, das u;u ncar mchl bei
IsA, tetiM vorgekommen t«l, aber in den
MM Rodi verdeulschlen tummarien Joh»
Bugenhaffenx, wrU he dem festlheil dt-r kir-
chenpusdilr Luthers b^igerf^bm wurden,
begtgacl: alles li^l WKidiT liie nuiriiche
tmi aStergloiibischen leyhenbrUder. austeg.
inemang. andenßmemislenfe9len.{\^21 }.
Riij'. da dieses wnrt bei firimm trth. 1,
IbÖ nicht l erzt it'hnt't ixt, sogt hni wirnoch
emen beleg atm der rejormaUoHSieil : die
«Ites keisertseh aAergkiubMche weis. Bai'
tatar Siranberger ein dieUagnt das
tcori ti„fi,'s hidangt't. n. j. Aiij''.
Aflerko^eB. n. a/lerreäen , verleumden :
fcie soll ich auch sagen von dem grossen vnd
•diedlwlieii lasier des afllerkosens, so einer |
den andern verleilinpl, richl yhn aus vnd re-
det yliiM vbel nach, ausleg. der eiaamg, ton
ostem etc. (1527). p viij'*.
Koseo, mhd. kosen {Ben. 1, 863h ahd.
^tMo {Graft 4, 501), spree^, piandem
tiC enüehnt aus lal. caiisan eine rechts-
iarhe oder cirt-n rechilhandel (uhrfa . vor
gerichi tpredn-nü verlheidigen. vgl, iVei-
iondwtb. 1.626.
AfkeuMpatag. m. wie tmth. selbst erklärt
äer dinstag: gleich wie wir den dinslag nen-
nen den airiermonlag, also nennelen die jfl-
<i«n den andcro lag nach dem hohen sabballi
aflier sabbalh» wie das aus Hallb. xxvüj.
wol ZQ neoicn ist. randgtoese mu Imc 0, 1.
iindseil bibel 7. 5 IB.
Aflerred*', f. üble nachrede: das wpvU-
leuliiige lasier der allkrrede. aus zleg. deutsch
datt.li. (1518). Ilj^
Ukmäatf Ubel nad^reden. verleumden:
*er do gerne claflcl vnnd afllcrrcdl, der ist
Uynein menschen holdl. aussleg. deutsch
Au «. lt. ( 1 5 i Hij' ; aOterredel nicht vn-
iMBUder, Ucbtn brflder. Joe 4, 1 1 : daber
gchdrei sonderlich das leidige scbendltche
lasteraffterredenodderTerleymbden. deadtd^
ralechismus. (1529). Kiij*; beliegen, verra-
tlu'n, nn^ori '"'l<'n ikIci- büscn ! (>i im tind machen.
in der erklaruug des h.gebots. ./en. 8. 383**.
Aftcrrtier, m. Verleumder, eaiumnittlor:
das heissen du aflterreder, die es nicbt bey
dem wissen bleiben lassen, sondern fori fa-
rfti, vnd yns porirhl greilTen, vnd wfnn «ie
eiü ^.lücklin von einem andern wissen, tra-
gen sie es ynn alle wincbel, bulzeln vnd krawea
sich, das sie mflgen eins andern vnhisl rügen.
drudsrli tatrrh. fl5'29). Kiij'"; hi»' i^t .ibor
eint' \ nlcrsi liey !, /wisi lioti den alllerredcm
vnd Iromen, denn der fruuui Joseph hat sie
(«et'na brdder) nicht ausgetraf;en noch ein
bOae geschrey von yhn gemacht, sondern
wpiin er von andern ein böse gpscluov lifl-
rete, sagt eis iloni vnter boyndicli \ihI bnnfits
nicht weiter aus. vber das erste buch :Vose.
(1&27). hhjK
Aftcrsabbatb , m, nach Luthers eigner
rrhfär^tng ts. unter rincrinonJairi der tag
nach dem hohen sabbath : es be^;ab sich auff
einen aiTersabbalh. Luc. 0, 1.
Aglatlcr* f. dte efoler, ein bdtamUer
schwarxundweiezgeßt'di'rter. langeschwänz-
ler, zum rabengeschlecht gehöriger mgt'l:
also reden sie die woi l, gleich wie der pa-
pagoy oder die agiasler, die sie nicht ver^
slehen. der 130. paoAn. (1539). Dij^ fver-
deulschung der tat* auslegung. Luth.'s durdi
(ji. Major); wie es vnmdplieh ist, ilnsz die
agiastcr jr hdplTen vnd geizen lässet, die
schlänge ihr siechen, so wenig läsil derjflde
von seinem sinn ebristen vuihzubringen.
tischr. 423K
Apliislrr. mhd. agelsler {Ben. 1, 12), ahd.
agabstra {Uraffl, 131), ist nach Wacker-
nagel wlfr. 6 md Weigand «ald. t, 288
gusammemeUung dee ahd. A ^ oAne
und i,':i!siar (r. galan singen) gesaug.
Agtstein, m. sucrinum, in der rnndgl. zu
£sech, 1, 4: (licchl licile) in ebroo siebet,
wie die gestalt hasmal (VsatdrA, das wil nie-
mand wissen, was es aey. ' wir laasens sein
d.i<? allerhellest im fewer oder blitzen, das
etlu iie spfM'iem eiecth, dem weissen agl^item
gleicli tialleu.
Agislein tat mhd, agelslein bemaleiii und
^ kj .1^ uy Google
A11£R
4ä
AUN£
magnet (Ben. 3. 613), oM. agalstein lapis
nigellus ( fir ra/f 0. OS 7), in welchen das
erfite ttort der zusatnmensetzuiK) irahrschet'n-
Uch aus rtman, agaU {aciuil) H. gagale
kervorgieng, wi9 4enn im mitiHattBr adkat,
gtifoi, moffttet mni IwrtMein von iinJktnuii-
gen ofi verwechselt wurden, vgl. Weigand
wlü. 1, 19. neben ii^rlstfin begegnet auch
agslciu(z. 6. bei Dasyp.dicl.2^Ü^, touauch
300" augslein), vfh «dbo« mhä. ngcstein,
ohd. agislein.
ihfr (plicr), f. die ahre. goth. lautete
dies alle wort (ff'n . :\\\-.i< , ahd. mit wand'
iung des & in i aliii , später chir (Graff I,
134). wM, eher, Slier (Ben. 1, 411); doch
bieli'u roc.ex quo undgemma gemmarum noch
aber, die trurzel i.st all, jn'lrhi' dfn htujnff
des spitzen, starhelichli-n iti sich (räffi Wf/I.
tat. »cMi,,acies etc.). das genm war bis ins 10.
Jh. n»utnm {Dasyp. diet. 13" das spilzlin
an dem alier; 230'' eyn .'ilici : l he rus dict.
ttj'': spii M, (l;is hei Luih. ist jed<i<h
das /. kliri mit drm pl. alioni srhon durch'
gedrungen, tote die folgenden stellen zeigen:
wie gehet das tit, das der lialm aus der er-
den wcriisl, aus oinoin einigen korn vnil so
\iel k((rnlin aufl' licr flnn (sir) in-gt vnd ei-
nem igliclien seine gtsUiU gibl? sermon von
dem sacrament des leihs vnd bluts Christi.
(1526). Avj*; jnn dem faulen vnd verwesm
(«c. thi Saatkorns) , wenn c<; niclits mehr
faiip noch hleihl, kriegt es ersUich eine wur-
Uel vnler sich, vnd ein slenghn oddet li.iliii
vber sich vnd eine schOne clircn iVen. 6,274':
ehern) vol newer kOrner. da« 1 5. eap. <ler
mfen epislel », PouH OH tfie Corinther.
(1531). cij'', zweifelhaft ist es jednrh in
folgenderstelle: srhiiiolelh heissl ein eher
am korn. randgl. zu ricAf. 1 2, 6. /lir den
pt, bietet die bibetübenetxumg b^ge 1»
überflusz: die sifVioii ililriiif ehern verschlun-
gen die sieben dicke ehren, l Mos. 41, 24:
die sieben magere vnd versengele ehren sind
sieben jar thewreseit. 41, 27.
Ahto (aid), f, «nbtifo, ein werkzeug der
lederarbeiter, welches beim nähen zum vor-
stechen gebraucht wird: wie ein schusler
»einer nadel, aal vnd drat hrauehel zur er-
beiu deudsch eateekkmm. ( 1 539). Cij^ —
die wunel dieees «eoriM» ahd. «la {Qraff
I, 224), mhd. al iiroJ.kr. 1 17), «oc. e« qw>
Tv'' : subula. eyn scüel oder ael, ist dunkel;
mit lat. aeus und aculens ist et unver-
wandt, denn das h im hetUigen able ist nur
dehnseiehen (bei Dasyp. 235*. 295* wie bei
Luih. die eekreibmg aal).
Ahmen/ obmen, oinen. nnicn. Hn tms
heute nur noch in drr zusnmmensefzung
nnchahmen „nach maszgabe ähnlich
sich mudrOdsen oder daret^iend wieder^
geben" Weigand tefft. 2, 226; „eonor
exprimere alinrnm fartn seu rnnren , irh
om nach" Alber u n dict. VjC]^'), taurkt bei
Luth. einigemal als einfaches verbuiu auf:
hnie dich Air ohmen vnd nacliapieleir. vier
das erste buch Mose. (1527). inmj*; das i«t
-oUes bilde, das eben .ilso gesynnel ist, sol-
cln ri vfrsland vnd liechl hal vnd solche werrk
(biil wie gou vnd sich yuicr nach yhm omet.
ebd. Hj^ i die lieben veter, weyl sie on sprachen
gewesen sind, haben sie zuweilen mit vielen
wnrlen an cynem spnirh prei licilot vnd den-
iiiii'l] iturkaiiin bytinni li t^comtM vml lialbgera-
li'ii, halb gcfeylcl. an die radher maller sledie
denfscftea laiids, da$ «le ^ritUid*e admlen
auffrichten vnd halten «<»fleii.(l 524 ). Ciiij^;
im t'hri'isclit'n Inutcn lüc zwry wort fkorl» vtid
ende) fast gleich knil/ vii<lkelz. also (hnel er
von einem zum andern, vnd s|irichl, der korb, ja
das ende ist komen, wie wir sagen mochten,
ich wil mit dir reden, ja ich wil dich redem
rtr. rnndijl. zu .(//los' S, I. (frts im anfange
des \l.jh. in den iVilienb. bibeln noch er-
scheinende ömen änderten spätere ausgg,
in kommen, «et'e schon die nd, bibel e. 1 56 1
also (Sinei er übersetzt: also valt he.
\ach iVe i n <i n d wtb. 1 , 20 ein« mir mhd.
amen ein gefasz messen von äine name ei-
ne« mMses (vgl. Ben, 1 . 28. 29), welcKe
herleitnng des wtries fedoeh Grimm (wtb,
1 . 19t) ebenso bedenklich erscheint als die
ableitung aus den lat. wortem. vgl. dage-
gen Weigand wtb. d. d. sgnon. 3. 120^.
AbM (ayn, ain), f. /fadw- {hanf-) und
ähre»' (namenlltdk gersteni^Ten^) spUUer:
denn er doch nicht einer ayn gros gletchnis
an sich h.i!. vom abendmal ( hri.Hi. i \h^A).
s iij' ; da er nach stein vmi kaick greifl' {griff )^
ergreiA er spynweb vnd ajnen. das tmder
Myl Widder diekgmLprophelen. ( 1 525). G y*.
Google
49
Ahnt, coe. me, lem. ddvij*' ane (j» einer
Marburger hatten rechnuitg v.J. 1532 eyn.
AIhrrus aiin) <.!>< rf/c zminrnmengezogenc
form /nr afs'fii, //i/ui. ii^jeti»; (ßeM. I, 13), alut.
ü^jiM ( (f fü//" l, 1 32 1, yü(/i. ahaua (X.uc. 3, l 7 j
mdAaCoJbnejrwei/'d mil alter (ühre) ei'ii« und
äettlbe umrsel.
Ahnen, „dunkel vortinpßiulfn" lAlbc-
ruir did. Vij' prafsnj^io. uli imTck ziiuor.
esanelmirj: ps isl w<u, vr iiat yhu iiicla
crlenoel vor iler tittff, es wird ybm aber gc-
ihnl Ii;ihen. aiw/. der etianjr. an den /ur-
»wm«««» /"«Itf«. ( 1527). Z\j ; CS hat yliiii
litealinel oddcr villeirhl Sf» vrI fipsehrn vn«l
gebort bey seineu iiicuL-heiiiiünlern, das er
Brtlsie herhalten vnd Christus merterer wer^
üeo. troslunge an üe Christen jM Balle.
i t"i2Tt. Bj»; denn es mir selbs anl, golf
werüi' mir einnml zu seiner gnade hplffen.
•Int. 3, 158''; iial luich dti» UK-hlgeanl? hal
et mir ttHihl das herlz gesaget? EieL 2/397'.
die comtruclion mil dem acc. der pcrson,
Kfkh" th-r h-izU' hi'ft-ij bietet, gehört wohl
nulu LulU., sondern dem aufzeichner oder
herautgeber der predigten, denen die stelle
«iKWMiai ist, an.
^'h/. felM diet merkwürdige, in seiner
( l'^m-ilof^fV norh nicht fffin: ntifgchcllte wart;
mhd. dagegen encheml sowohl mich anel
ßlteueh mir ani l (Ben. \, 31). und /teufe
Ml n§mtxgeUiufig. nach SehmeUer vHb.
3, 537 und Grimm gr. 4, 241 gilt dane-
ben rolk. mundartlich auch : es stliu atit mir,
Jedoch nach meiner beobachlung mvhr
dw ihmUe rmckerinnertmg alt Vorahnung
bneiehneU
AbMiierr (anhcrr). tn. mhd. anh^rre (Bett.
l. Cfiß; teie das einfache an, anc, ahd. ano
H«r grosstater, bei Lulh, auch vorfahre
Uerhaupt .- so vbel lon^ er dem ^eH man
aeiatiB anherren, der ny das seehsie gelied
erreycliel hat. vber das erste buch Mose.
M527*. ISij'; Ik-rndes Agrippa, der ftdgeh'
»«»nes anberra vnd Vellern eiempel. haus-
ffM. WUte^A. 1545. fetUhnl. A%K
ibolieh (dinlich), «4/. «nd a4v.Hgent'
iiif* an das gleiche rührend, nicht völlig
ffUuh^ sondern der Hhereinstimmung sich
nnalternü, wiewohi im gemeinen leben mil
#(ich vtfmengt. tfhnlich, riduiffer Iniich,
Onn, Wftctartaeh..
itt nämUeh xutammengetettt aut an (mhd.
ano. ahd. und goth. »a») und Ucli (mM. Und
uhd. lii li. fjolfi. Iciks), dessen i den umluut
;i, doch erst nhä., bewirf,!'-, denn mhd. n<irh
ancUch ißen. l, U71j, ahä. auagaiicii {(Mrafj
2, 114», golh. analeiks.
1 ) belege für das adj. : elliclie sprachen,
er isls. (•[Iii Iie .ilier er isl jui eimlich. Joh.
9, 9 ; hal jemand Weissagung, »o sey sie dem
glauben ebniicli. Rom. 12, 7.
2) fardat oder, (der haptt) siliet dem
Mahomelh ans der massen ehnlich. vom
krif(jf' xridder die tiircken. { 1 529). Gij' ;
vikI siiir-L eins dem andern so fast ehnlich,
duü des buywc'üens oder beywoucns halben
kein vnlerseheid isl. xwo hoehseit predig-
ten, t l r)3(>). Aiij\
Ähnlichen, ähneln, eben so von gleichen
verschieden wti' ähnlich von j^lcali ; \ii.ser
(ifarhcr er Johann l'omer nieyuel, {vvm
kikajon Jonat itt die rede) htfysse bei sey»
uen Pomtm lieyli^e wurizel» vnd wachse so
gros, das vlier ein haus fiin gehe, wilch der
nacht sciiaüeii chnUihl. der propheiJona.
(1526). Kiiij''.
Hkum, m. de» harten loMSUem ange^
höriger bäum, den man an dem weinblältern
ähnlichen laub und seinen ßiii/rlfi itrhten
kennt \ Linne acer): icii bni auirgewachscn
wie ahürucn. Sir. 24, 19.
ihn, epiea e. iher.
• ihm (ärcn, ehren), arare, ackern, pflü-
g*'n : es isl iim li \ icl l.imull, (l.iHnilvmblrieben
vnd geclircl isl. an den christlichen adel.
WiUemb. 1520. Uij". vermehrU aatgake
Miiiji- (die ertte Jen. autg. hat l, Z41^ ge-
herei anstatt geehrel, was u ohl hlos druck-
fehler ist); der bawren arbeil ist am frö-
helislen, vnnd voller hoflnung, denn aeren,
pllugcn (also Iren and ptltigen «ftlerteftt'«-
den). Sien, pflantien, pfroplTen, abmeyen.
einschneyden, drüschen, hollzhaiien, das hal
iilles grosse hoflnung. f<AcAref/eri '539 '. — diC'
ses alle, goth. arjan (Ltic. 17,7), ahd. aran
and erran (Gra/f l, 402. 403)* mhd. aren
und eres (Jlen. 1 , 49) lautende and dem
lat. arare </ewau entsprechende tcorl isl heul'
zutage in der schrilf prarke durch das jün-
gere ackern (s.d.) terärungi (schon Frisch
fShH ei wihk 1, 33 «if o«m tehreiben nicht
I
AI
50
ALBER
mefcr ^»ftrAielUleA wf) imtf niif noth in
voUtsdialecten erhalten, vgl. Schmeller
wlb. I . 95 (gedr. 97), und Schmid tc(h.
17Ü. awh in Oberhessen lebt das irorl
Iren noch und zwar nicht aUein im pari.,
wie Vilmar UM. 16 amtimmt, sondern
amh im prae§, und inf. das pmei. lautet
wohl überall . wo orpn gebraucht urird, ur
statt icr, wie Tul statt tii>l, blus staU blies.
guQg statt gicDg u. a.
«ekr wtjwt w^rfmiy irt'e «cAetnl, «m
«Oft andern miC ei zu unterscheiden, z.b.
ain (ahne), linin, laib ipanis}, waibel, waisc;
dagegen schreibt er kciser, Icic , roei » seile
(dborAi), seitenspiel, weiien. «ini^e tMn^ff
ai, die auszer den oben aufgeführten in den
ältesten drucken der srhriften Luth. begegnen,
sind wohl auf rechnung süddeutscher setzer
XU schreiben.
aSktf fo das ufeiixe dkotAemit der gn$t'
liehen: nu isl aiiflhobcn des sarr.imcDl», pla-
ten tragen, kasel vnil aUton anlrgi^n elc. ein
thun, «la goU nit Iiis von geboton noch ver-
boten hal. Jen* 3. 62\ io der pbnr haben
wir nAcb kaKoU »Iben» altar. ehend, 62^
mhd. albe 'Ben. 1, 22) von tat. alba.
Alber, ein nnrh fitrm und bedeutung gro-
sxem Wechsel unterlegenes wort, gebraucht
Imäter noch im ekate wn selUicht, einfach,
WMrfahren. unkvndig, dumm und stellt es
dem witzig f-=^ ventSnüg), weise» klu^,
listig entgegen.
l) belege für den adj. gebrauch: ciufciiig
vnd alber sind die wort, das machet aiicii
das die klugen gcister ilarüber ranschen vnd
vrrnflilon, als hedoti sie os I.mgc nti kindcr
scliiiln'ii zulnUlen. das \1. cap. s. Johan-
nis. Wittemb. 1530. Itij''; das ist uicia ein
schleeht alber aehlengelin das froschlin Ma-
sel, sondern die ganlzcn writ verschlinget,
i<l (kr It'irlif^e totin' l in der srlil tn M-ti.
von den letzten trarten l^nuid.'i. \ytHemb.
1543. iNij wir smd gt-yt-u i>tfl(lic lisligo
ntd vnergrttndliche, wolffische klugheil fnr
war schlechte, albere srlicflin. Jen, S, 1*" ;
wer albcr isl, der mache sich hiidier. spr.
9, 4; verlasset das alber wesen, so werdi i
jr leben (ndd. bibel v. j. 1561 : vorlalel dal
altteme wesent). apr. 9, 6 ; ob ich alber bin
mit reden, so bin ich doch nicht alber in
dem erltentnis indd. bibel: wowol yck aluem
liyn myt redende, so byn yck doch nicht al-
iit-rn vn der erkentenisse). 2 Cor. 11,6.
es mocht viUtMcbleyn albcr mensch solch (l
jtfD«. 49, 1 1 ) verstehen, als sott diser Silo «nao
reicher konig werden, das der weyn liu sei*
ner tzeit so woifcyl als wasser seyn Mnirde.
das Jhesus Christus eyn gebomer Jude sey»
Vuittemb. 1523. Ciiij*'; os ist niemand so
alber, der nicht fcttnde gottes worl jnn nraid
n«nen aa einer creatnr vnd etwas diaiit
tnarlipn. wir die zciiberer vnd leulTelshuren.
von der heiligen tauffe. Wittemb. 1 535. Ciij";
OS sind fiirwahr nicht alber Icute, sondert
greifeos sehr weislich an. de IKeffebr.4,240.
2) für die snbtUKnUeiadie verwendest
ein nihor ^'l(Mil»f alles, aber ein witziger mcrckl
auU' seinen gang. spr. 14, 15; der willige
sihel das vnglUck vnd verbirgt sich, die al-
bern geben durch bin vnd werden beschedigU
spr. 22, 3 ; ilas zengn» des herm ist gewis
vnd macht die albern weise, ps. 19. 8; fli^
ist die sehrifll. die alle weisen vnd klugen
TO narren macht, vnd allein den kleinen vnd
albern olTen stehet, «orr. enf dee o. teaf.
Bindseil bibel 7. 304.
3) alher ah ndverb: ach kindisch vnd al-
bcr reden sie vom himcl. vom abendmal
OiritL Wittemt. 1&34. viiij\ solchs hab
ich so grob md alber daher müssen sagen
vmb der groben, faulen Christen willen, ter-
manung zumsarrament. Wittemb. 1 537.Hj''.
Was die etymotogie dieses Wortes betrifft,
so gicng ddjfiM. alher {eeU dem ende des \ 7.
jk. der fedenfaüs ans dm ndd. eingedrun-
gene nom. aing. ;ilf>crn , den jedorh noch
Frisch ictb. 1 , 17 verwirft) ntil icrs^r^r-
Uuny des w zu b aitifnAii. alewaere, dlwacrö,
alwftre >'/nip/cjT (Ben. 1, 27; 3, 52t) to^
vor, fottehem ahd. alawAri (einmal in der
bedeutung benignus emelwinend , ala\>Sr
i zusammengesetzt aus dem den begriff ver-
stärkenden ala und wür, vertu ^ ganz wahr)
zu gmnde Hegt. vgl. Waeksrn agel laib.
s. 9. Grimm wtb. I, 20t. die Aedenfmi^
(/■v irortes gieng hiernach von der des
irahren, offenen iit die des einf<ichen, ein-
fäUigen erst in gutem, dann in üblem rer-
flaiide Mer.
I
üigitize^ by Google
ALFÄNKEiX
51
ALL
ilfauitu (alfeulzen, allfcnlzeu>, narren,
fnktHnt etwas iwrhringen, vorspiegeln, um
:v läuschen, zu betriegen, gebraucht Lulh.
sehr häuf'Kj. doch nicht in der bibel: icli
mikhl auch ^omc hören eyncn lexl aus den
propheleu, die vuu eyui leyhe vud hlut vcr-
Undigen, das fitrdie sOnde soll« geben wer-
den, wie <licser Idgeii geysl alfentzl. das
ander liyl widder die hymL prttjthi'tcn.
(1525). Kiij' ; iiie soll tter trulzige hell aul-
worleu, so flallerl er für vbcr vud alfeulzl
die weU ein aade». vom t^endmal OtrüU.
(1534). piiij'; wenn kOnigHeynlz auch sty-
ne5 kOntgrcH I)- hell gewarlel, oddcr hasz
van der achnllläludierel, wurde er oichl^^zu
lolpisck alfentzCD mil jjollis worlleo. ant'
«ortt deuUeh. (1522;. Düf ; sie (der hipü
mit den «eine») mögen 9i(geo> luUCen vnnd
aUenl?»*n. was sie wollen, soll nie nifiiianl
richleu. auszleg. d. episi. vnd euang. com
«ftniftoj/ etc. (1522). MiiJ"; wen sie ihainar-
lea md alüenlxen widten, theUen das ynn
yhreu gfillem vnd lieasen goUis werek vnd
der Seelen gcscheffl mil friden. i'on heyder
jKiteil des sacramenls. (1522). B/; ein
Sutydies mtfcht alfenizcn , nein Petrus isl
nicht gelert» sondern seine sede. twnden
concilijt cnd kirchen. (1539J, Vüj«; ja es
hl ^nt Mückeln mit roncilrjs vml velern,
wenn man mil den bucbslaben alfenlzcl.
«*«Mt Bij». suManÜmMeh: atfenUen vnd
ganckelwerck» da nichts binden isl. wuUg.
4er ep, vnd euang. von der heyl. dreykSnige
fest etc. [ 1525 ). Oiij''; ich htin? lejrlich solch s
alUaalzen, das der Icuird hyu vnd her gc-
«rieiwft bat vnd noch treybi. tsMUer den
netcen abgott, (1524). bij'*; wissen sie selbs
lic s. liclcke gar wol, das es ein laulcr al-
ffolztii jvt , die vngelerlen jnn cLreischcn
sprachen zu cITcn. ein brieff wider die sab-
^oAer. (tS38). Uiiij" ; wer nu ein Christen
iii, der mache nur solches allfenlzen nichl
•i' l. ich bin ficy vom grselz, darumh mag
ich tluin, was tnioh grlüsiel. ausley. d. ep.
cnä euauy. von os lern etc. (1511;. Aaiiij :
daniinb sey den alfenlsens dis mal ^uw^ zum
enien teil Jen. 2. 154*-.
Ein anscheinend undeutsches, gleichwohl
aber in unsrer alten spräche begi und* le^
uort. zwar kann au* den aUd. und niiid. ]
denkmttlem weder das einfache feuzen, itoc4
das mit al«omjMH<nealfensen na^gewieien
werden, wohl aber begegnet ein ahd. gana-
vcnzon (Graff 3, 548), d. i. gi-ana-fcnzrui,
spotten, und dies ahd. fenzoii musz mit dem
nhd. lenzen in alfenzen, wie auch in dem
Lulher*t^en affenfenten und firlefenaen (ao
hat n&mlich der originaldruch , nicht firie->
ranzen i einerlei sein. ffT/'n aber entspringt
aus fauzjun , dus ein ahd. iaii/. voraussetzt,
welchem das alln. fanlr schalk entsprechen
würde, wnd woran« das »hd. aUun, aiefiuu,
alenraiiz {die fünfzehn Vmi^enoszen. 9.
hundtynosz aiij') hervorgegangen ist, vgl.
Orimm icib. l, 203. 204.
Alfnnierei i alfenlzcrey) , f. gaukelei, be-
Iriegerei: das isl die hObscbe enlgrobung,
sludirung, Verwunderung, llDgweyl vnd des
yl'^M Immi tf uflels allfenlzcrey. widder die hy-
meUschen prophelen. (1525). Giij ; daruiub
isls eitel alfenlxerey vnd lose teding mit jbren
gedancken. <taal7.oaj}.a./oJbamil«. (1530).
Lij' ; luii alfanzerey vinbgehen vnd die leiitn
belriegen. tischr. 12 V.
Alfeniiscb, adj. nugas: was isl alfeuizis-
scher, denn der Versor Tartarol vnd der glei-
chen achreyber. qF» vrtegt der Ifteolo^e» lau
Parisz. (1521). Dii^^
All, adj. integer, totus, omni^. u>tiversus,
cunctus^ quilibeli mlid. und ahd. al, golh.
a\U, nach Grimm wlb. 1 . 206 aus frOhe-^
rem sali, salv, aarv eniSfnmgen.
1 ) die formen mit den gescfUechtsendun'
gen (m. aller, f. alle, n. alles [im an fang bei
Lulh. noch die md. form allisz, allisj, mhd.
aller, alliu [elliu]. allez, iiAd.aUlr, aUiu [elliu,
ellu], allaz), dulden einen bestimmenden ar-
tikel nichl vor sich, auch entziehen sie sich
der schwachen flexion. vfj!. Grimm (jr.
4f 301. 516. es ist daher tudt ihaji, wenn
s. b. Stau „mit diesem altem" (jesagt wird
„mü diesem alten", wiewohl bei Xutik. in
diesem fall die schtcache flexion schon gen
läufig ist: wie dem allen, es isi viel guls
ilingcs drinnen, die weisheU 6alomonis.
( 1529j. Aiij^; in diesem allen sttndigelHiob
nicht. Hiob l, 22; in dem allen lesscl sein
zorn nicht ahe. Jes. 5 , 2 ") ; 9 , 12. 1 und
öfter; vor tiiosein allen werden sie die heude
lan euch le^jen. Luc. 21, 12; nach solchem
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allen tmcblen die beiden. Mafffc. 6, 32. Inr.
12» SO. der g«n. kiegi jt doch auch bei L.
nur slarh: auffs erst, daiickc ich meinotn
golt durch Jhcsimi Chrisl cwer aller halben.
Rom. 1, 8j welcher ist unser aller valer.
4, 16; die ist unser aller matter. <7al. 4.
2t) ; ein goU vnd valer vnser aller. 4,
(i ; die rrgcslf feinde virtfr«: li^-rrn \ndvnspr
aller, von denjüdenvndjren lügen. (1543).
2) iiaUdeinod^heute wlernJULvoraidikel
und possessiva tretenden flexionslosen ge-
braucht Luth. in der rerjcl unveränderlirfws
title: linde ich riindkig gerechten zu Sodont in
der stad, so >vil ich vuih jrer willen alle den orlen
vergeben. 1 Mo$. 1 8, 26 ; nlle liasland. das du
siliol. wil ich dir geben* 13. 15; alle das
ßer*»rf>ie hinl, das vergossen is! null erden.
Matth. 23. 35; du hasl alle mein hausral
hclaslct. 1 Mos. 31, 37 ; goU hat mich las-
sen vergessen alle meines vaiers hauset. 41,
51 ; der du vormals hasl nlle deinen zorn
.•infrL'fliahcn. 85, 4 ; alle sein tlmn isl
waHunt. Dan. 1, 34 ; so sol alle seiner li oai-
keil nichi gedacht werden. Euch, 33, 1 8 ;
da gebot Pharao alle seinem volek. 2 Jfo«.
1» 22. doch fehlt es auch nicht an beispie-
len fiir d^n g^'hraurh des all : fler liimfl h{
durchs wori des licrrn gemacht vnd all sein
lieer durch den geisl seines mnndes. jm. 38,
0; darumb szo ist den wercken der kopff
ab, vnd all yr leben vnd gute nichts, von
den guten tcercken. (1520). Aiij''; vnange-
sehcn ob der bapsl vnd all sein recht odder
vnrecht dawidder sey. an den cAmlltcften
aäet. (1520).
3) nach den praepositionen auf, für, in
mit, samt, (Iber, xii ti. n. scheint alle vor
arlikel oder possessiv Überrest des allen in-
strumentaK» (oAd. allu, mJM. alle) Sit sein
«md es ist möglich, dofx aus äiesem von der
praep. abhängigen nllo jpnfx unorganische
alle statt all herrorgimg: er hat spinca cn-
geln befohlen vher dir, das sie dich hchiUcn
auffalle deinen wegen, pt. 9.1, 11; ich wil
einen bund machen für alle deinem voick.
2 Mos. rU, 10; auch sollen sie rteiln'ii ha-
ben in olle mcitiom ktMiigreicrh. 1 Marc, in,
34; was vviiiunul alle dem beere. 1 i/u$. 33,
8 ; also kam Jacob gen Lus sampl alle dem
voIck, das mit jm war. I Ifos. 85, 6; die
heuhtleute vher alle sein beer. 2Jfof. 14» 7;
zu alle seinem diniivt. ?,'■}, 21.
4) doch erscheinl tn den unter 2. 3 auf-
geführten fällen nicht selten auch fiecüerte*
all : sihestu wol allen diesen grossen baw?
Jfarc. 13, 2 ; alles sein feit aber sol er ha-
ben. ;^ Mns. 4, 19; ebenso r. 20, dagegen:
alle sein fett. r. 31 ; sonst wunien alle blas-
beige vnd alles vnser bauchen kcineu scbuee
snrsehmeltaen. der 147. psabm. (1532).
Eij** ; auch Salonion in aller seiner berrlig-
keil iiii lii !'eU»M()(>i gewesen ist, als dersel-
bigen eins. Matth, 29; der nam (priesler)
ist vnss allen gemein, mit aller scyner gewallt,
recht vnd zuhorung. «yn wUienfnuÄ»
(1521). Av''; errette mich von aller nieiDer
Sünde, ps. 39. 9.
5) namentlich siehl volle (lexion, tcenn
all gani ((oliw) auadrilekl; solcher vnrat
flenssl aller daher* das man Christum ver>
leugnet hat. von den schlUssetn, (1530).
Üiyi snlrher jaiiH'i- aller aus diesem ahoT-
glaubeu erstanden, hauapost. fViUemb, 1 545*
sommerfeit 8^; das er seynen son ChrisUiai
hat sein blut alles vergtossen lassen. efistH
sancl Petri. (1523). Gij"; bett man meyn
sclireihrn laszen frey gehn , c« we«»r langst
alis geschwigen vnnd auszgcsUngen. de ^''eUe
dr. I, 207 (Ater nocA ImA:s kasidsehrifl);
vnd dis geschieht ward alles rttchtbar. Imc.
\, 65.
0) während in der alten .tprarhi^ dn< anf
all oder aWe /algende aäj. überwiegend starke
form kekani, neigt die hnUigs mehr xut
sehwaehen fteadon; Luth. zieht Üe starke
form vor: alle fleckete vnd bundte ziegen.
1 Moa.'?,^, 3n ; da p;ibf>n <;ie jm alle frembdc
gOtter. 35, 4 ; dem werden alle frome herl-
sen tnfbllen. jw. 94, 15; da regen sich all«
wilde Ihicr. 104, 20; alle heilige engcl mil
jm, Matth. 25. 31 ; diese rode von jin er—
seliall III nlle vmhhegende lemler. Luc. 7,
17. auch oblique stark: seid unlcrlhan al-
ler menschlicher Ordnung. 1 Ptt. 2, 1 3 ; ciii
hehellnis aller unreiner geister, vnd ein be-*
Iiellnis aller vnreiner feindseliger vngcl .
offcnb. Joh, 18, 2. doch auch schwach:
zu allemgulen wcrckgesctuekt. 2 Tim. 3, 17.
dbt aiMn au/hvlemie oäj, dagegen sekeinl
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ALLULUEIT
<r tttb tekwaeh m dttUnUfm: alle felleo |
auff erden, ps. 22« 30; daFUr wrrilen dich
alle heiligen lullen. 32. C; du wirlTsl alle
^olüosen auff erden \v(>g. 119« 119.
1) att dHldlil fowo/W ganzheit wi« aUfcfil
«M. tMlclbe feistere btägutung, ^ 4m ßt»-
gen, sich aus der ersleren entfallet haben
mag; dat. unversehrte, unserstückle ist, tceil
«tn gamei, iugleich ein all. der allheii ist
9m*pL aHfmiWMii. der ganiheU vorzuys-
«fftw $g. d«m pt. aXiestehi tintg, jeder lur
teite, doch verwendet LuUi. auch den sing,
ton all im sinne von jeder; so in folgenden
stellen: du suchest jn legltch heim, vnd ver-
fiMliesl jn alle alund. Biob 7* 18; meine
siralTe ist alle morgen da. fw. 73» Ii; seine
1 inithcrlzigkeil hat norh kein ende, sondern
MC Ist alle niDiLM H r;<nv. klagl. Jer. 3, 23;
4iete venBendung von all für jeder ist zu-
mal «Nfer dem tolk geMlueMidi, — die
ledeutung der ganzheU behauptet eieh bei
Lulk. noch oft im aing. ron all: aller slanb
des laoils w.inl lousc. 2 Mos. 8. 17; alle
w«Jl fürdile den herni. ps. 33, b ; alles voick
spredie amea. t06, 4S ; stehet dir nicht al-
les land offen? (vul^. ecce univcrsa lerra cü-
rara Ic e«l'. l Mos. \'.), 9. doch ziehl er
schnn häufiij ^niu vor: da hub Lol seino
jDjteü auil \m\ besähe die ganlze gegend am
Jontao. IJfo«. 13, 10; das ganli voick
aber, das im lager war, erschrack. 2 Mus.
19, If.. die alle spriuhe bediente sich dts
M fur tjiiuz noch ungU-icli häufiger; tvenn
iMÜt. Matth. 22, 37 vetdeulicht: du soll
lieben ^li deinen herra von gantxem her-
izvn, von ganizer seden, von ganUein gc-
mülc hifsz ahd. fon allcmo thtnomn lier-
2en, Ion allero ihiDoro siMii, foii ollomo t Iii-
Demo muole. Oei Lulh. Marc. 12, 30; von
fanUem hertzen, von gantaem gemflie, von
gaatter seele vnd von allen kreülen ist goth.
'«« allimr» liairliii {ti^inamma jaii us 'i "i-
valai j>eiDai jali lis nlfai gahugdai J>cinai jali
US aihi mabtai jiciuai.
8) olf meiiswUrdige eigeiAeU vnterer
spräche, «coro» otic^ Luth. häufigen ge-
brauch macht, ist endlich noch hervorzuhe- '
Itfit ein pra'dicaiii er gebrauch des all im
iinae ton erschöpft, beendigt, vernichtet:
die aisielhal der Amoritcr ist noch nicht
I alle. 1 Mos, 1 5. 16; nu die gesichte alle sind
vnd ein ende haben, der prophet Sochujo,
Witlemb 1 '>2S. Tiij''; ih lassen wyr die
messegewaiul, allar, liechler noch bleyben bis
sie alle werden, dewitefte mMae. WUten^,
1526. Biij*; bis das ewre leibe alle werden
in der wüsten [ndd. bibel: belli dalh yawe
lyue Iho nichte werden yn der wti'ilfuyc).
4 Mos. 14,33; es sol das drille leU von dir
.III der peslilents sterben vnd dur^ faunger
all werden {ndd. bibet: dorch hunger tha
nichic werden). Ezech. 5, 1 2 ; dennoch müs-
sen sie nntpfpohen , ja vergehen vnd alle
werden, de Wette br. 2, 72; hie mil wirsiu
die Syrer stossen , bis du sie alle machest,
t Jkön. 22. U tn der bibel v,j, 1534 ; zwar
goll selbs betihk'ts, d.is si»^ sich nislen sol-
len TAun slroit vnJ also stellen, pleieh nis
wollen sie Amalok mil dem .schwerl gar til-
gen vod schlagen, vnd sie sollen jn doch
nicht mit dem schwerl allinachen. Eisl, 1,
3Sl'': •illi'; allmai'hf'ns liab ich ein cikI ^q-
sphf'u. Übersetzung von ps. l 19, in d>'r
Schrift: von derbeidU. VuiUemb. 1521. kiij'.
Adelung erkiäri {teib, 1, 178j diee alters
dings selisufuf, ahd. und mhd. noch nicht
aufzuivi'isi'iiiU' all für gemein und ein adrtrb
' nebenicurl ), dc.^s en man sich in der (utsiiindi'
gern schreib' und sprechart lieber enihaite.
dodi aioerb kann et nickt eein, da der begriff
all das adverh ausschlieszt, auch die Verbin-
dung init sein, werden, iii.ilIicii noihwendig
ein adj. fordert, über den Ursprung dieses
praedicalivtn all vgl. Grimm tcib. 1,211.
9j seine tteUung kann ßectiertee wie «m»
ßectiertes all Mvoohl hinter ah vor dem no-
Hirn einnehmen, wie die <ihii;e)i heispiele XUr
ijeniuje zeigen, hier noch einige stellen, in
denen es nachfolgt: da er bcy myr war,
leucket er diese artikel alle, egn brief an
die Aoristen zu Anto^, (1525). Aiiij*; also
mtis ninii die Mliler all abbrechen, widdcr
dte hyml. Propheten. (1525). Uitij'; Üaniel
der vbcrlrair die fursien vnd landuüglu alle.
Dan. 6» 3 ; das Vierde Ihier, welchs gar än-
derst war, denn die andern alle. 7, 19;
' \\\r-^f mnchl wil ifli dir alle gehen. />wr. 4,6.
Allbereit, durch all verstärktes bereit:
wie denn allbcrcil etlichen geschehen ist.
4er dardUenehUgen hedtgebwmen f* Urtu-
^ kj .1^ uy Google
AULÜA
54
ALLLU
hn vnaeh eic. WUlemb. 1528. Fig**; denn
sie allifi< ;i L«?Mnitl'ii <^irid. zwo predigten
auff der kinät'riaulJi'. Willemb. 1540. Iliiij*;
wer an Cbnülum gleubel (sagten sie) der
were allbereit auffenUndeii. omI^. der
epist. vnd euang. von Ottern e<c. Wittmb*
154 4. Cj\ - wie späi^^r bereits vofyexof«»
tpurdf, so auch allljereil:>.
AlUa (alda), anfangs auch milunler mit
wrdnudt^tem a aldo» den durdi da auege-
drüekten orUbegriff verttärimä, daselbst:
vnd er predigt alda den n;(MM n ilt s lurrn.
1 Mos. 1 3, 4 ; vnd bleib (hltt-Oj vbcr »atlil
alda. 24, 54; vnd legi jn ins gefcngnis, da
des königs uefimgene inne lagen, vnd er lag
alda im gerengnis. 39> 21 ; vnnd wenn sie
hyri cynkoinfn wnncn siealdo. Matth. 12/15
in der ersten ausg. des n. test. v.j. 1 522 ; es
Ist auch gleiehwol die not alda, sieben kin-
der vnd keine inuUer dazu. Burkhardt
briefw. 269; vnd Hatto ht rlzog Friederieh
micli an ralh alda versebnehen A'/ /. 1. 2''.
— heule wird diese wohliaulenäe ^artikel
aii tteif gemeden.
AUeia (alleiae). 04/. eolut, für sieh abge-
sondert, ohne ein anderes, Verstärkung von
ein, eine, das schon dasselbe attsdrückt;
bei Lulh. häußg noch die schwache form al-
Icine, welche mAtf. «o^ar vorfterraefteiHi lear
{Ben. ]. 420): WQ ein solcher (ein vertag"
ter) in ist in oitier kaincr. zivo predigten
auff der kinderlau ffe. (1540). Mj"; rs h\
nicht gut, das der mensch allein sey. 1 Mm.
2» 18; vnd (Jaco5) hieib atlHn. 32, 24;
warumb silsest du allein? 2 Mos. 18, 14 ;
so 1.1111(0 das mal an jin ist, sol er vnrein
sein, alleine wom n. 3 . !/><>, 13,46; (Petrus)
»ahc die leinen tUclior alkme ligcn. Luc. 24,
12; fJhesus) weidi von dannen aulT einem
scbilTin eine wüsten alieine. Matth. 14, 13;
viid ffliol sio ;iulT finon liolicii bory beson-
ders olli'iiie. il/^rc. y, 2; i< ii UiMiii euch nicht
allein ertragen, b Mos. \, 9; wie kau leti
allein solche mdhe vnd last vnd badder von
euch ertragen? v. 12; als weren sie alleine
eitel hehlen und risen. eine heerprcdUß wi-
der den türchen. Wittemb. 1512. Ihj ; vrnl
wülle allcvne klug scynn. anlioorll deutsch.
(1522). Bij^
Allel* y ad», und eanj, aussehüetdi^.
nur: (der satanjbat biszber mitl myralleyne
gernngfn durch cytlcl grolni l<ilpi.sclu' kOjifT.
von beyder geslalt des sacraments. (1522).
Aj'* ; das niemand aulT sich selb sich vorlasse,
sundemu allejne auff gotu de Wetts kr. 1,
78 {hier nacA dem original); mchl allein
aber das, sondern wir rhüuien vns aticli gni-
tes. Rom. 5, 11; nicht alleine da^ ihuu,
sondern auch das wollen. 2 Cor. 8, 10; al-
lein, das du der stim des herru deines gölte»
gehorchest. 5 Mos. 15, 5; allein das du sei*
nes hluls nicht essest, r. 23; so aber das
wuib dir nicht folgen wii, so bistu dte»eä
eides quit, alleine bringe meinen son nicht
wider dortbin. t lfo«.24»8; jr aber lieben
brilder seid zur freibeit beruflen, allein sehet
TU, das jr durch die freiheit dem fleisch nicht
räum gebet. Gal. 5, 13.
Allenthalben, ad^. aufatUnssilan, nodb
jeder ncAlun^ Mn, in Jeder besS^ung: vnd
der berr halte jn (Abraham) gesegnet allenl-
biilheti. 1 Mos. 24, 1 : Joseph tbet allcnl-
iialbeu korubeuscr auff. 41, 56; darautf
waren gcuge allenthalben herumb. Bsach,
41, 5; wir haben atcbl einen hölienpriester,
der nicht künde mitleidon haben mit vnser
scbwacbeil. ^sondern der versucht ist allent-
halben. Heb. 4, 15; wie in der heiligen
schrillt alleulhalhen zu sehen ist. 9W0 pre^
digien auff der kinderlau ff e. fffllemk. 1540«
Liiij\ einigemal die weniger gute form al-
lonlhaU): ein j<?lirhf'r den ehestund an jm
villi andern allenllialb also ansehe, das es
\ (ni güll also gescbalTen. geordnet, gescbidtt
vnd (wie man sagt) beschert werde, xwo
hochzfitpredigten. iVittemb. 1536. Aiij";
wie er ilt iiii itllenlhalb im euangeho genialel
wird. das 16. cap. s.Johannis. {ib'iS). CciUy,
mhd, allenlhalben ( Jlen. 1,6 IS), anMnait-
dergerückte dal.pl. («dkd. all6n halbön;«M.
h.ilhä, mhd. Iialhe = spite, richluug mit
unoryaniscfifin eingeschobenen, aber mehr
adierbiuliiches ansehen gebenden t. vgl,
Grimm gr. 3, 217. US.
Aller^ gen. pl. von all, gevoöhnlieh Super-
lativen zur Verstärkung vorgesetzt, kommt
Pinmal alleinslehcnd als adeerb mit derbe'
deutung ganz und gar, omnino in Luüh.'s
bibelUbertetsung vor: er war so gar er-
schrocken, dai er aller sittwte. 2 Afac«. 3*
/
AILERACUTBARST 55 ALL£A£lNFÄLTiGST
17. so noch in ausgg. ausderztceitentMlße
iet n.ß.f $fSt€r in all milterte f dte4erl.
analoge beispiele bti Grimm wift. 1, 220
und Vilmar idinl. s. S, denen wir noch
folgende zuliujen : vi isl aller rein yrulg. est
mtiDdus lolus) Joh. 13,10 in der Sümb. bibel
9.J. 1483; die obgesehrebra flomme bai
WtUl. Wollensdileier «Her vor teil, register
aher rinnahmf m. ausgäbe der Capelle zu
Wehrshausen v. j, 1520. Vilmar eermu-
ÜM m aller eliptüdut* aller dinge ; Bugen-
Lnth:$ tfu ndd. hat auch 2 Maee. 3.17:
be was so ganls rorschrocken, datb ho aller-
diafte Uctorle.
illerecbibantt vcrbrtnne nur, s» bi^ii
leba« der allerachlbarest, hochgelcrtest do-
«or. Jen. I, 220".
Alleril(e«t: Terlullianiis, der .illor elleslc
lerer, so luao liaL sitit tler apusU'l zeit, das
iUifioH€hri4Hno€hfeHMen.{[b21). n iij\
ülcmd&dltlgtt: eine widwe betel(e) Rlr
jren lyranuen auifs alleranJeclitigst, «las jn
golt Wolle j.i hng(T lassen leben. Jen.3,340\
illcriirgest:^ais helle ich hcrtzog Georgen
«als aller ergeale geflucht, von hemtiddhtn
md gestolen brieffen. WiUemb. 1 529. Diij\
Allerbcheudest : <iie Weisheit ist das aller -
behcndcsi. trei^h. 7, 24.
illcriiercd&t : Uic weyszhcyt gols maclii
die «ragen der vnberedlen anffdas allerbe-
ledtist. egn deuUch iheologia. (1518). Aj''.
Allerbest: seiner snckpffifTiMi Iioll, i>t der
sller hesle srhnll. einbrieflan die zu Franck-
{ori am Meyn. Cj'*; viid gibl yhui
die aller besten wort. derjiropAel Satharja.
(1528). Giij*; das allerbeste scheadei er
mfls IhHio^I. Sir. 11, 32.
Allrrrbri.sllirh^t : dennoch sind es die al-
leitlifisihchi^ten leult. das Jhesus Chrislus
«iaieftomer juäe $ey. (1&23). Aiij".
lilflVdMIflligtt : die kiiider ziiuom seihs
ybr fldern vnd fi eiindseliafll aiilTs allor de-
BiMfistt ( t^ik IiI vrid ^elioleii hnhf» voib liliiH'
mm Uu kuiiieu. vrsach md antwortl etc.
(tS23). AHj*; das will ich. wie gesagt e. f.
9«(gollgdbe nit zur letae) aufs »llcrdeniii-
iht?(>stn v\v] treulichst geschriebeobabco. de
Weue br. 3, 57.
AUfrdcitlicbst : >vill ich elUich worl lue
kUrlzheh aulTs aller deuUichsl ich mag, aiis>
streichen, vorr. auff dl« Sprüche So/oaio.
Bindseil 7, 333.
(Ilcnllngc, adr. in allen shh-l.i'n, ganz
und gar, gewisztirh, bei LulU. noch uneer-
knüpfl aller dinge : wo warhalllige Christen
sind die sind aller di^gn eintrechlig. vbtr
das erste buch Mose. (1527)* eüj"; oh sie
{•li'M !i jt 'S H lie dlor dinge gcwiiunen lietten.
vom aOcndmal Christi. (1534). bij''; so sol-
len wir seine wort nicht ehe leuckeo» wir
wissen denn lu beweinen gewts, das Chrislns
leih aller dinge nieht mügc sein wo goli ist.
ebend. lij''; es sol aller dinge kein beider
vnler euch sein. öMos. 15,4; vnd cc{Ahab)
macht sich aun grossen grcwel , (bs er den
gOtaen nacbwandelt aller dinge, wie die Arno-
riler gclhan hatten. 1 kön. 21, 26; vnd ge-
boten jnen, das sie sieh .dlcr din^-e tiiclil InV
ren liessen. apost. geah. 14, i>; es war idier
dinge sein wille nicht, das er jlzt kerne. 1
Cor. 16* 12. Qß ancft «lil a^eiegtem e:
das sichs aller ding stellen wird als werde
nichts draus, rber das erste buch Mose.
(1527). niiij'*; da machet er ilie, den er
solchen befelh gilii jm aller ding gleich in der
Sendung, sieo predigten auff der JUnder-
tauffe. (1540). Jij"; sei nur gelrosl vnd seer
fn iditr, das du hallest vnd ihusl allrr ding
lucli dem gcsetz. Jos. 1, 7; also naoi Josua
alles land ein , aller ding wie der berr an
Mose geredt halte. 11, 23; ich aber sage
euch, das jr aller ding nii ht scinveren solt.
}fat(h. 5, 31 : ich nms nller ding das kilniUig
Icsl m Jerü!ialem hallen, apost, gesch. 18,
21 ; daher mnst er aller ding seinen brttdem
gleich werden. Hebr. 2, 17. — heutzutage
durch die form allerdings verdrängt, welche
den schon im gen. pl. ausgedrückten adver-
bialbegriff nochmals durch das s des gen,
sg. hervorsuheben tncM*
Alirrcdrist: gleich dem alleredleslen stein
einem hellen ja>i|)is. offenb. Juh. 21, 1 1 ; die
;dler edlisle vnd niiesle lierey hing zur messe.
eyn sermon von dtm n. teal. ( 1 520). Bij" ;
das erste vnnd höchste aller edelsl gut werck
ist der glaube in ChrisloiD. ron den guten
werclien. (1520). Aiij».
Allereittfülligst: der hcyhg geysl ist der
dller eynfelligst schrcyber vnd reiher. auff
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ALLLUEIMGST
56
4m vbirdirülUeh buch ftociw Bmxers.
(1521). Bij^; 'das schaf) ein fasl nerrisch
viul das üIKt fMiTrliiuicsi ihicr isl. ausl. der
enaiui rmi usinrn elc. (1527). Hviij\
ill(Tciuig!>t : ilas giuilich wescn isl «las alkr
eiDfgslweseu. diedreyiymbola. (153S).
Allerrlea^Mt: vn<l limlot sich also den
n\l'r t-l ndeslen menschen. 4er prophet Jona.
(I52l>). Eij'-.
AllcrerusUiarUg: wenn wollen wir doch
ein mal des teulTeis alier enulhaflligs äffen"
spiel yni hapsi erkeoueiiT ^imI mmdwwdk
(1520). niij\
Allf rerst : adj. umnmin primut: vnd diese
schai£iJii2{ war die allererslc. tue, 2, 2.
AUert rs(» a4», tnM. alfer dresi, allererst,
alr^rste» air^^rsl, alreste, alre$l.a]rest(Aeil. I,
438\ vt^r>liirl;h'>f, niihfr hf-dmind'X flrsi, dn
erst, dann ersi, eben erjit, gerade ersl, jelzl
erst: ich halle mich schier zu rüge geslellel
md meynet es were ausgestrillen, so hehl
Miclis aller crsl. wi449r die hymt. prophelen,
(lö?.')!. Aij ; mi Ihiin sii h riUer ersl die
tapfteii) iieile erfur zu Leyjilzck aufT dem
roarcki. von dem bapstum »uRome, (1520J.
Aij* ; dieser lölpc geysl will noch aller erst
alle Krii'chon zur schulen Airen. das ander
teyl Widder die hyml. prophelen. (1525).
Diiij"; o wie sollen sie aller ersl rechlschwer-
mcn, dattmeln vnil pollern, wenn sie bie her
koment kunx bdtennUidt vom heü* «ocns-
ment. (1544). Ej''; di wird sich allererst
die not anheben. Matth. 2 1, S.
Alierfeilidsclig&t : dazu ehren sie auch
die dierreindseligslen Ihier. «e^Jk. 15, 18.
Allerfielut: die dich die aller feynest ge-
dauchl hall, auff das rbirchristlich buch
borhs Emszft >;. ( 1521). Jiiij''; vnd vorsorijol
also seui vokk i>eide mit geseUen vnd Iculeu
auffs allerfeinesU vorr. anjf 4a» aU» U$t.
Bind seil 7, 305.
Allerfcstrfit : vnd wird nach den aller
feslen stedlcn Irachlrn. Dmt. 1 1, 24.
Allerfreindllchst: man lind wol die sich
gegen frembde avffs aller freundlichsl vnd
gelindisl hallten, auszleg. der eptil. tmnd
euanf}. f/'»: nrlnruts. { ir)22(. Zj .
AUvrfrömnist : fliTuhard der allcrfri)-
rocsl münch. Jen. H, 24.
AlkrIIrttlichit: die am aller Airsüichstenl
geberden wollen, der prophHDameL ( 1 530).
Aiii]".
Allerf;riitlirhot : welche mich ynu r fiabeo
Wüllen hohe dinj; vnd den alb r geistlichsten
geisl leren, d. proph.Sacliarja. (Ihl^j.Xiiy,
Allergclehrtett: weil er der alleigelebi^
tisi, IIlmv/.i^'I, rriimmest, Irewste ebrUisl ist.
dt' W'riti' br :i, 1S4.
Allergemcinsi ; wildior loufTt l hat ylm //A-
mnj doch gesagt, das die wui l die die aller-
gemeynslen, aller öffentlichsten sein sollen . .
sollen aller heymlichst vorporgeu sein? ey»
sermnn von 'h-m n. (i'st. i l52(M. Rüj".
Allergcriag.st : ich li:tl(p ;)lM'r. -«-ii habe
vns aposlel fUr ilie allciycnngsltu daijj'cslel-
lel. t Cor. 4, 9.
AllergewisiCBt: vnd wüste aulTs allerge-
wi<;si>si. da<« was goU verhetssel, das kan er
auch ihun. Rom. 4. 21.
AUergifligst : ja wenn alles lauh vnd gra»
Widder uns auffs altergifUgesl und bitterst
schündliclisi und liigenhafUgst schrieben, de
WVf/e br. \, 210.
AUerguÄUigüt: wie denn zu hochgenan-
ler kay. may. vnd e. k. f. g. ich mich dieser
vnd aller andern chrisllichen , kay. vnd l&r.
lugenl vnd gnaden, als zu meinen allergne-
digsten vnd gnedigslen herm Irüstlich ver-
sehe. Jen, 1, 4bü'-.
Allergränlichst : der aller grewiichst Audi
so ynn deudseher sprach isl. von heUUidun
vnd gestoten brieffen. (1529). Dij''.
AllersifrSsicst : «lic tewre vnd aller gr<is-
seslcn verheissuii;^(( II). 2 Pelr. t» 4; das isl
doch ja die aller gi össest bescheisserey die
auff erden komen isU 4io l%wnd von. «. Jo-
hanne Chrysostomo. (1537). Oiij*.
Allrrhnnd, aus dem zusamMeHrücken der
tji'u. p^. aller hande. aller hendc(0eii« 1,0^0)
^ jeder arl* enlq^run^cn, bei iAith. MoUen,
gewöhnlicher allerlei : aller hand mfthe wird
vher jn komeri. Iliob 20, 22; das wir das
sichende jar aller hand heschwerung frey
las^icn wollen. Neh. 10, 31. die ndd. über-
ietMwng hat a% beiden ttellen aller hande.
.Alleifccffligal : vnd alles, wie eincdulvber-
scliwommct h;il>pn aiifls .illorln IHigsl. rorr.
vber d. Propheten Daniel, liiiidseil 7,3S7.
AUerhriligst : wenn im hapslum kein ]r«
ihum were denn das der bapst der allerhoi-
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ALUtHBlUGSTE 57 AIXERMAfflnOLICH
ii(:i>si hiess^, so wolt i'-li jn lireiroal den
allerlieiligslen heissen. em bneff an die lu
VnmtikfoH am M^. f1533). Cj*; den
Ifrtit'iligstcn vaier doin pap^t solllel jhr gcld
gegeben haben. <te Welte br. 3, 83 ; aller
lK)'ligste btiMa <)e$ ahenlfressens. bulla cene
damni. (Id22^ ^ij** u, öfter; dem alleriiey-
Hpt«ii sind n Rom. ebenä. Aj'»; «nd solleii
<lie allerheiligslen uplTcr, iienilioh speisopfTer,
sandnpfler vnd schuidopQ'er daselbst hinein
legen. Ezech. 42, 13; erhawet euch auff*
cnm allerheilig&leD glauben, br. Jud, 20.
Illflrteillptey II. 4er HmenU ramn du
lempeU, in welchem die bundestaie stand:
rni(SaIomo] hawcl hindfin im hause jswpti-
ti% dien lang f.in cedern wand vom boden
m bit an die dedte vnd litwet daeelbet in-
«endii den cbor vnd das allerheil^iat. 1 kSn.
6. 16; also brachten dip pripstor ilie lade
des liuriiies de> herrn an jren ort in den chor
de« ii.iuses, m das allerheil igsU S. 6.
AllerlellaunI : ob wol solch peidit ds
(das) aller heilsamst dinck ist. em vnUrri^t
der ftr-i/rhfkindfr. f 1 521). aiiij'.
illerkeialicilät : wir halten ein laierne
vnd einen dielhch mit vns, brachen yhm yon
das aller Hejwliclisl kemerlia vnd schlosaen
alle Listen vnd laden auflT. das di€»e wort
Chrnf! noch fest st^hfu ' 1 527 ). 0 iij'".
AiJf riieJliit : jr (der sonne) liechl ist das
«Uerfaellest liechl. Sir. 42, 16.
AUoieiilicktt: so danke ichvoserm allere
hfrzliebsien viter im himel. Ja». 3, 389''
bei Grimm
illfrhoehfelebrtest : dem aller hochge-
tertislen trefliicben gnUis pnesler. eyn wid-
ienprueh, (1521). Aij*.
AllerborliMHthisst : was sollen die aller-
hfldrmftligslt'n ffpi^itPf df»m arnipn Luther
nicht ihno ? kurU ttekentnis vom keil, sacra'
«mt fl544). Diij'-.
Alletliiint: aber woh gott, das wirdeut-
sHien mesz zu d»^iitsrh leszen vn<l Hip li^vm-
lich$len wort anff^ aller liohist sungeii. eyn
»ermon vom dem n. test. Wtttemb. 1520.
Boj*^ ; halte von dieser achrifll als von dem
>llerbdbestett cdiicUtcn heiligtlmtn. oorr.
*»f das a. lest, ttindseil 7, H'M.
MlfrbÖcllste. w». •»» f^äußge be-
i*ickHung gottes : da der allerhoheäl die vul-
cker zerteilet. 5 Mos. 32. 8; vnd 1«>Kp «l'^inen
namen du allerhdhester. p$. 0. 3 mit bei-
stand des allerhdhesten. wtrlfgun<j dst «U*
coran. ( 1 542). Biij".
Allt rhölllschf : dis ist der dritte ergcsle
grcwel in fwer allcrheiligsten , ja allerhei-
iischlen newen kirclien. Jen. 7, 424^
AUerkllrlichnt: kennen doeb die poeten
auff das allerfeinest mit den allerkllriiebates
Worte» reden. Jen. 3, 477.
Allrrfcostiichiit : ausz der aller köstlichsten
vnd reichsten Tundgrube. tischr. 80''.
Allcffiralent: das allerliuterst gold. 1
chron. 29, 18.
Allerlei, tcas alicrlKtinf, und nurh teie
dieses durcA aneinanderrücken der gen. pl.
aller wn4 lei (leige mmA Grimm gr. 3, 79
rom. renuMMMAeii ley, loi, wHve, orl) ^aMI-
(lel, verwendet Lulh. äuszerst häu^: goll
scinill grosze walfische vnd allerley thier.
1 Mos. 1, 21 ; soll golt gesagt haben, jr soll
nicht essen von allerley bewme im garten?
3, 1 ; vnd machten jnen jr leben saur .• . .
mit allerley frünen aulT dem felde. 2 }fos.
1, 14; vnd namen hptiser ein vol allerley
giilei'. Neh. 9, 25. einigetnal Irin ps auch
aiM f «iner oMifiwn tMU in dU üfttU tnid
macAl dann einen gen. von sich abhängig:
vnd sich nicht mehr verunreinigen in allerley
jrer vbertrelliinp. Ezech. 14, i 1 ; nach dem
allerley seiner goiilicbeu krafll vnsgesclienckl
isU 2 Pelr, I, 3.
Allerleidest: myr ist das am aller leyde-
sten vnd hoch zu erliarmen. ermanunge tum
fride auff die xwetff arlikel der bawrsckaffi.
(1525). Eiij'.
AlMeM : bis du den aller letalen acberff
bczales!. Lnc. 12, 59.
Allerlieblicbst r vnser allerliepliclislor se-
ligmacber. ein trosttichs buchiein in aller
vriderwertidteiß, A(j*. *
Alifrliebal: darombwil ich mich am aller-
liebsten rhamen meiner schwacbeiu 2 Cor.
12, 9.
AÜcrmächtigat : dbcr der aller meciiligesl,
diser der aller christlichst . . . gebom vnd
her komen ist. aust. der ep. vnd euang. vo»
d. heyl. (Irnjhiinfijf f 1 525). iiij".
Allermänniglirii > ein jeder, jedermann:
tuyr solle auch vuucrboUen vnd vnoerweysz-
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ALLERNASZE
58
ALLBS
lieh seyn gegen üUcrmcnuigUcii. so in dem
Jen. 2, 264 ff. zum iheil abgedrudUen ori-
ghu^tderJm. 4nidthtajwa aUermeniglich.
ein altes gutes tcort, das jedoch heute wie
mäoniglich steif und kan:;l*'fmä^zig klingt,
ahd, allero inanno gallh (e&liorlaUo ad |>le-
bezQ christianaiu).
AUerwune, i» Jeder weii§: das ich das
kinülin sehe in der mutier schos , das ^^iclt
lessl hanJIoii, sotigen , Iic^t'd \nd warten,
aller iiiasse wie ein ander kiiid. Jen. 6, 7 OK
kUmmM, M» all«ro meist (Graff 2.
884) : so lasset vns gutes than an jedennan,
allermcisl ahcr an des glaubcns genossen.
Oal. 6, 1 0 ; die fürsten vnd herrcn , so das
worl golles sollen iordeni, die weren, ver-
bieten vnd rerfolgens am aller meisten, der
82. ptalm. (1530). Ej\
Allermat willigst: ein aller inutwdlig.-iler
bube. Wider d. bapslum suRomeJ 1 545).Oiiij'.
Allcra&rriacht : ich bin der aller neüisclil.
tfr. 30» 2.
AUeniltMst: welche das aller nützest
sind im meris'^li'Mi fn-ish. S, 7.
Allcrnätslicbst : dis weick (leren) aehest
dem predig atnpt das aller nfllzlichst, grOssesl
vn4 beste isU «tot wum fciiuler iwr acJMn
halten soll. (1530). Ilj'-.
Allcr6iestUcbst> beleg i. unter allerge-
meiost.
AUemichliehit: das gihi vns der psalter
aufls aller reichlichst, vorr. üuff den ptaUer.
Bindseil 7, 319.
Allem» fehst : ein aller reyclnsl ewiges gul-
les Icstauient. egn semwn t on dem n. test.
(1520). Bij*; von dw allerrcichstett fnnd-
gruben, vorr. tn^ iat o* tett. Bindeeil
bibel 7, ;?0 1.
Alierrein&t: das allerreinest lauter üle,
2 Mos. 21, 20.
Ulemlalget na«b (MflunpromKaalimif :
ich meine» dus .sey ein recht erlztücklin vnd das
al!erreys««igfNl >tiff k!in, (h"; mir Hfr leidige leii-
lel beweiseu könne, auff des hünigs zu Engel-
lanä.lesterschrifft. (1527). Biij*. vgl. reisig.
AllcncUldlidnl: die Juden aufb atter
schendliehsl wurden mit lasterschHRlen \nd
schmadirotlen jjeselipnHt'f, rorr. auff die
Weisheit Saiomoms. Uindseil 1, 414.
Allcrsrbinsl: gou liehen, du ist die iI-
lerschOnste weisheil. Sir. 1, 14; deine baw-
leut haben dich aufls aUersehönsle zugerichl.
Eiedh, 27, 4; idi bin die WenchOnsle. «.3.
Allersleherst: darumb isl dis das aller
sicherste, von Jhesn Christo. (1533). Hiiij'.
AUen|öttiHchst : aufla aller spölUschst
ausstreicheD. Aw 15. eap. .der%enl9% «f. «.
Pauli an die Corinther. (1534). ZiijK
Allerstoliest : die knnsl kan er (der tod)
das er die alier stollzeslen vnd freidigslen
verzagt vnd feig machet, ebend. Yüjj'*.
Allfniiieal: die biene ist ein Ueins vö-
gelin vnd gibt doch die allersüsseste ihicht.
Sir. 11.3.
Alierthenerst : ich setze gleich, da» s.
Augiistin, der aller levvrest lerer, ein solcher
escl gewesen were» wie sie sind. Jen. 3.51 1 ;
aller tewerster Felix, apost. gesch. 24, 3.
Allertlefst: die geistliche hoOart ist ds^
leUie vtind üllertyfleste laszier, die sieben
pusspsalm. (1517j. Hv".
Allertiefllcbst: in der allertreHicbsten
Sachen, vorr. auf d.psalt. BindseilT.Zl^.
Allernn^flehrf^'st : «1er aller vngeler»t<t"
leyh. ausleg. der euang. an den fumevUslen
festen. (1527). kvj'».
AUf mtent : aUeriey stende vom hoheslen
an bis zum alleriinlersten. vorr. auf die bm-
cher Sttl'>mnni^. Bindseil bibel 7, 3"^!
.Allere ntertbänigst: dank ich e. k. 1. g.
aufs atteninterthänigst. de Weite ftr. 5, 348.
AllmcnMeUnet: er war der aller verach-
test. Jes. 53, 3.
Allerferächtl5«*t : Jio juden wurden fiir
das aller vcreciuigsie vulck gehalten, ausleg.
der emmg. von otlem efe. (1527). oij^
Allerireis, wae allermasze und auch wie
dieses gebildet: sonst sind sie aller weis
gleich den vcrdani|)ten. Jen. I, 16' ,
Allerwenigst : die am allerwenigsten belen,
die da scheinen am aHerroeisten beten, /et».
1, 7l\
Allerwnnderüchst: das war das allerwtin-
derlichsie, das fewr am meisten im vmaer
hrand. weish. t6, 17.
Alleiiimlicbat: vnd der selben seiner
artickel viel meltr, dye aufls aller zymUchst
wol an'«te1ien der l)G|)s{lichen kirchen. ^miMi
vnd vrsach aller arUkel. { 1 520). 1 liij*'.
Alles, mhd. alle; (Ben. i, 20), MloerMo*
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ALLESAHNT
59
ALLMÄCHTIG
kr arcusatir, in der bedeuiung von aUezeit,
^Händig, immer, erscheint auch bei Lulh..
doch SU eimilbigem ab gekürzt: nieiti lieber
<oelor Siaupiu pfleg^(e) als m cagen. wenn
gou einen straffen wil, so macht er jn zuuor
Wind, der 101. pmim (1534). Slj''.
Betsen, tro dieser gebrauch des als noch
heule ganz getDÖhnUch ist {vgl. Vilmar
iäM. i. 9), kSfi mmi Mm und wIedtr oudi
akt ttalt als. ein solches alsl begegnet ein-
mal auch in Lulh.'s Mbelübersetzung: vnrl
Ai>$alom macbl sieb alst des morgens frUe
auf att i§t weg bey den thor. 2 Sem. 1 5,
3miA ätr wag. von tö45; spätere aus-
gaben setzen al< oder also , velches letztere
schon in einigen bei Lulh.'s lebzeiten er-
$chenenen ausgg. steht, die ndd. bibel t\ j.
1561 ubeneM alit dmnh alle tydt.
Allesuiat (aUeaampt), aUe gmammm,
tämmilirh: sie scyn alle sampt schriflfl-
Josie, nacketc. vugelcretc schreyber. der
36. psalm. (l&21j. DiiiJ": die machen
aOcaaDpt mit sdiien md töehleni drey vnd
drassig seelcn. 1 Moi, 46, 1 5 ; sie sind alle
abgewichen vnd alle sampt vntUchlig. ps.
14, 3 -, die rechte des herrn sind warhafTlig,
aUesampl gerecht. 19, 3; alle sampt seid
vitenandeir voterthan. 1 PHr. 5. 5. mM.
alle samt, .ille samet, alle samenl (Ben. 2^
47 L nhd. aJ samcnt, snmaul f 6'rH/f G, 4.3 1.
Allewege, an allen orten, überall, alle-
Stil: ml trage das ampl di^ kinder larael
anir »eiaeiii hertsen Air dem herrn alle wege.
2 Mos. 28, 30 ; es sol alle weg an seiner
«lirn sfm. v. 38; herr gib vns allewege ;«olch
brot. Joh. 6, 34 ; mgae zeit ist noch nicht
Ue, ewcr seit aber ist alle wege. 7, 6. —
sMaDew^e. alwege. allcwec (aOiwec),
Hen. 3, P)31). rg!. nI1wt<-.
illeseity zu jeder zett , immer, ahd. allo
ziÜ {Graff b, 634). tnhd. aUu dl {Trüt. 32.
I): das ne das volek alleieit richten. 2 Mos.
18, 22 : ich wil den herrn loben aUe seit.
J»* 34. 2 : jr hiht alle zeit armen bcy euch,
iutch aber habt jr uichl alle zeit. Matth. 20,
11. aucft ««rftüril allzeit (altzeit) : sund ist
dii beise der natur das de blcTben iat md
allzeit bleybl. die sieben puszpsaltn. Wit-
lemb. 1517. Rinj''; alszo ist an viel«^n ortten
ieatiches Uadla noch allzeit blieben das
iDummrli! von TA^ian llusz. von den neu;en
Eckischenn bullen. Vmttemb. 1520. Biij*;
die golloszcD fallen vnd scblipOern allzeyt hyn
vnd her. dtrZ%.piQlm. WUlemk, t52I.Güj".
.illeinma! (alle zumal, alle zu mal), mÜ.
;»!!»' 7 0 raSle (Ben. 2', 22), all zusammen:
aliezuuia) heibg vnd rein, der prophei
Sßehßfja. (152S). Kkij*; damit heben wir
nn des bapats tyranney, gepol vnd swang
allezumal aiifT. deudsch catechismus. verm,
ausfl. n ri!>9 I'ij"; wenn wir sollen alle
zuiual so jtic gcbora sind, widder auffeilte-
ben. das 15* e«p. der erHi» sp. a. PamU an
die Corinthor, (1534). Aj''; jr seid alle sn-
mal leidij^c IrHster. Hiob 10, 2; sondern
üttisien alle lu mal -«o viel jhc auff erden
icoiuen sind, ewiglich doriune |m der höUe)
bleiben, von Jkuu Christo. (1 533). Jiiij'.
Allgfbef, adv. immer, sM$: wer da spielt,
der kans nicht , aber wer zusihet , N r kans
allgebot besser. Eist. 2. 163''. vgl. Schmel''
ler wtb. \, 223. Grimm wlb. l, 215.
Allhfr (alher), wntMtte» her, Mtrfter:
sie wollen etwa den Dohken oder sonst je-
mand allher lassen komm<'n Wette br.
3, 29 : da er seine secte zu Lisleben gestilT-
let vnd vergifltet, kompt er alher gen Wii-
temberg. 6, 248. in 4er vorrede xnr deiif-
schen theologie Witlemb. 1518. Aij* auch alt
seitadrerb : ich danck golt, das ich yn deut-
scher Zungen meynen gott alszo höre vnd
finde, alss ick vndsiemitmyralhcrnilfnnden
haben, oder ist eidruätfe^erßr anher, wie
die Eisl. ausg. \, r hat?
Allhie (alhie), verstärktes lue (hieri, ^ler-
selbst: dazu hab ich auch allhie nichts ge-
ihan, das sie mich eingesetst haben. 1 Jfoa.*
40, 15; sind nicht auch seine Schwestern
alliie bey vns? Mnrr H, 3; ja wenn wir
solchs kündten, so weren wir Ixreit alhie
selig, eine schöne osterpredigt. ( 1 538).
Aiiij'' ; wir hdien euer Uebe nilkel und kinder
allhier angenommen, de Wette br. 5, 674;
weil «ler selli hv' Mpütt, kin ich nirhl gleu-
beu, das ciDc pcsUientz alhic scy. Qriginal-
brief im archiv zu Weimar. N. pag, 109.H,
Ail«lebtfg(almechtig), onmljMlen«, ahd,
alamahllc {Graffl, 618), mhd. almehlec
f//en. 2, 9): ich bin der allmer!i!!i7P goii.
1 Mos. n, 1 ; ich gleube an goU vaicr all-
j y Google
ALLNACHTIGKEIT 60
ALMOSEN
Ttircliiigeri, höpfTer hymels vnd der erden.
äeud^ch calerhti>mus. ( 1 529). Aiij* ; »ler mani-
luoit lül ein allinechliger goU. «in widder'
rmff wm ftgefmtr. ( 1 580). Oj'* ; itU oA Bichl
eyn allmechtig vnaussprechUcfi diigirmb den
glanlfon? nusl'^'fj. drr ep >nd euang. rutn
heiligen dreykOnige {esl etc. {Ib2b). Tij".
tubstantivisch, eine getcöhtUidte bezeichnung
foNi«: der ■llmechlige bat mich seer be-
tfHbt. Ruth l. 20 ; weger dich der zücbti-
^•ung de<? allmecliligen nichl. Hiob 5,17;
meiustu das dem aUmechligen gefalle, das du
dich so fron nttehMlY 22, 3 ; den dkuech-
ligea aber mageo sie nicht begreifleo. 37,28.
AUnarhtigkfit, f. bei Luih. nur dieses,
nicht das gleichbffl nllrtKicla : alle well weis
von gtiUlicher aliuechlickcyt zu sagen, der
^ro^t Jona. ( 1526). Gj*; alles sciaem wil-
len, Weisheit vnd almeditigkeit heim geben.
amleg. di r runnr} t on ostem etc. (1527|.
Ovii]**; goll zt'igl (iainit abcrinal an seine all-
nicchtickeit. der prophei Sacharja. (1528).
Pij^ ; wo gotlea allmecfaUglteil vns veriessi,
so islderleuflel an seine stalalttntvliiig. Lulh.
in der vorrcdp zu dtr srhrift E. Alberne:
der barfmer manche eiUenspteytl. HUlemb.
1542 mhd. aluiehlekeit (Ben. % 10).
AltaMlii^ieMial: sollt er {OvriOm) all-
inal erab vom hymel konien vnd selbs »egc-
nen? aniworl deutsch. (1522). Eij'*.
Aiiwcg. was allewege, deuen verkOnung
H Üt: neyn zeytt ist noch nicht hie, ewer;
leytl aber ist dweg. Jck,'7, 6 Moft 4er er-
sten ausg. des n.test.v.j. 1522, spätere ha-
ben allewege; es ist im aber das uttszlin all-
weg zu hart gewesen, de Wette br. 1, 315;
dastt so bin ich auch alt and schier abgestorben
nnd all weg kaum den halben lag tauglich.
5, 28. daneben auch noch allwcge und all-
wegen: frew ct euch in dem herrn allwegp.
Phil. 4,4; ein zerbrochener böge bebell
doch allwege ein naibe. kmupott, Jhema.
1 559. bl. 306' ; wo goll dieordenliche weise
wil endern, so Ihut nlhvegen wnndcr^ei-
chendabey. derprophetJcsaia.(\ 52Ö). £iij''.
Allin (alzüu, allzu), verstärktes zu , heut-
«nftift gnoShsMk, a^ohmenoth, mU dem
folgenden adj. oder adv. zusammengerUekt,
bei Lutit. noch getrennt <j es eh rieben: altsu
bepsUsoii. V9n beider gestalt. (1522). Aj**;
»ItzM euaageUsch. ebend. ; allzu gnugsam.
bericht. (1 528).Hnj^; alzcu hilzig. in einem
briefv.j. 1519. de WeUe br. I, 208; al-
tsu vngescluekl. appetl^Hmt. (1320). Aq*;
allzu weil, dus sehSne ooM^emtm. (I53n}.
ffif Schreibung alknwahr br. 5,72 gf-
hört ohne xweifel nicht dem originat, foa-
i»m4§ IFefMmi.
AUlunnt gHiuiummew; es sind aHsasHl
buflcn {buben) vnd lügncr ynn derhauL der
prophet Jona. ( 1 52G). b ij'' ; die janger all-
zumal babea aus diesem becher gelruncken.
von dm abmiimtd CkiülL (1528). yj';
vaser veCer vnd wir sollen alltucial narren
gewesl sein, der 1 ll.psalm. (1530). Cüi/;
jr seid gOller vud all zuiual kinder des hu-
hesten, ps, 82, 6 ; sie sind allzumal süoder.
RSm. 8, 23. «jjfl. alleimnal.
Almosen (almusen), n. m/td. altnuoseo ( Ben.
1 , 2 1 1, M. alamuo^.iii i (Jraf)' i , 2:^^>i. über
herleittmg, bedeulnny mni iji'iirnuch detvcQt'
tes spricht »ich Lulh. seiOsl uui : MaUk. 6.
spricht Christus habt acht auffewer wolihat
etc. welch wirnach der allen gewonheilaln><>-
seii n*'nnenaus dem griccliisclu n eleeraosyne
{t/.tr^^iavytj), wie wol das wotl aluio:»eii aucli
mil der zeit jnn den misbrauch kcNBcnislf
das man almosen nicht anders betssltdoia
ein slUcfc brods, dem bettlor für der lliflr ge-
geben, so es doch eigentlich eleemosyne,
beseü (non). wollliat oder guuiial UäsaL
ia$ »chSiU MtfilmüiL (1530J. Bij*\ ia»
genm «rg^m dMMekfoIgmä^ afcUsn; wie
das Wassel ein brennend fcwr lesschl.also
lüget das almosen die sdnde. Sir. 3, 33; er
beltclle das almoseu von denen, die in den
tempel giengen. apost. gesch. 3, 2 ; der and»
das almosen gesessen hatte. «. 1 0. nur ein-
mal (apost. gesch. 24, 17) erscheint cku f'
•'iiH' ahnoscn, an welcher stelle die ersten
ausgg. des n. lest, ein almosen {sept. ausg.
v.J. 1522: almossen) Anden, fatf Ifnnfe
Aier ein druckfehler angenmnmen xoerden,
doch begegnet das f. auch in der älteren
spräche (eyne alninse. urk. v.j. 1370; vwl»
solicher almusze wilu. urk. v. j. 1 467)> ' —
die «eftreidnnf abnusen (almusBnn)M«<snnur
die ältesten IViltenb. dmdte fMih.'scher
sehrifflen: die gnitjjthuung wir( \veytcr f?»'-
leylel yuo drey leyl, das ist, beeien, \As{tu,
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ALP
61
ALS
J««i<e. (151 S i. Aj^
Alp, m, böser dämoH: vnd wUrdcn jlsl zu
4iei«r seit tiis g»r fast wundern was diese
umenbniMt« cardinal, bisscbulT, inesscpraflen
fk'. .ts dir (liier«', obs kobold, kil-
kroU, luien oder aljieii jjewcsl vveren. ein
kfieff von seinem buch der winckelmesse.
(1&34). Cj^. — Hkärnr älteren tpraehe galt
alp {pl. elbe) atieA für die guten HcMgeiHer,
die nhd. eU>c, unridmig eibeo, itooA mntich-
liger clfen heiszen*
Aifkahtt, n. ätrvmtdmbeidmentengrie'
ekiteke» ^uchttaben hergenommene name
ßr das abece: im cbreiscbcn alpliabrtli. I i
all«- biM-li>i.ilH>() ziplireii odur zahliiuciis(.ilien
suiii. vom «c/Hfüt hamphoras, (i54ii}. Uij^'.
Atplw>cttcMter> m, 4er noch mU eiier-
MN^ 4e$ a6aee 4« ihm hat : gegen jn (den
teufd\ 7.(1 rechnen sind wir alphabetschfller.
Hahr. 2lü\
Alrann lallnini, /. name einer pflanze
wtÜrMfgarHgert infarmwndMlnkUrbeine
ftepmllener wurset, WUmdragora , ahd. al-
ruoa [Groff 2, 523), mhd. alrüne {lien. 1.
25). von Luih. in den 1523 -1528 er-
scktenenen amgg. des erslen Iheiles des aii.
lest, nb Übersetzung des I Moe. 30, 14 ff.
^oeekemmenden dunklen toartee fe-
hraucMl , mit welcher Übersetzung er frühe-
ren d*>imeUchern jolgle {vultj. mandragora,
wus die Nümb. bibel v.J. 14i>3 beibehält,
die $og. ente deulsehe Wdel aher ältreA al-
rujo, pl. alruinen. und die ndd. v. j. 1522
dtircA aJruDcn überfmfffu). f.uth. hielt je-
doch ipüler diene ubeiselzung für falsch,
«NtkoJfr er AHcA in der amgabe der ganzen
Miel e. J. 1S34 Ulic venlenfscAle und end^
lieh gar das hebr. worl wieder herstellte.
*cAon in Jen predigten über das erste buch
Mose sagt er: die aliiuii, vvilcbeaulTebrei&cb
h»ma dudaän, hallen eüiche es aeyen vio-
leagewest, aber es mdgen nichl die bbw
odtler gelc violen sein, denn hie sagt der
Iwt, Rüben habe sie ynn «ler wcitzpn
ersdie gefunden, wie auch Salomen ynn sei-
nem iiehenlied (c. 7, 13j spricht, dudatm die
geben yhren ruch. ans dein schänel es, das
e» sind feine blumen gewcst, die vmh die
seit der erndte vrol riechen, als bey vns die
neylichen, bbcn vnd ros(>n. aber was für blu-
men sind, wpys lu.ui nirhl k^^^^'^*' '^«'"^ ain r
alle duluiel£scber haben allruii Urau:* ge-
macht» wilchen ieh gefolget habe, weil sonst
kein gewisse binnen zu nennen war, halt
ich für nichls, was soll allrun riechen vnd
so wol gefallen den weiborn ? ich nenie ney-
bchea odder weisse lilien dafür, es scheinet,
weil ni«nand gewis gewnst hat, was dudaim
bcist, das elwa ein jilde lialie vnser gespoll,
hcisse allrun. vber das erste buch Mose,
Wiltemb. 1527. Tlij'' — iij".
Ueberden aberglävUiitchen gebrauch^ den
man von dieser ffImtMB nmoAle, «eoAer nncA
ihr name, vgi. Orimm mglk, 3. amtg, t*
376. 1153 /T.
AUi vergleichende j demonstrative und
conse&OiM parükel, leeiehe an« dtd» «IkA
(d. t. s6 mü ventäiritendem al), «Ad. alse,
als herxorgieng. die kraft von .iIm) ruhte
mithin im so, nicht im al . gleichwohl aber ist
unserm als von dem so nur das s geblieben.
/. ver^lejfAendeialsvfnMttdef /«lA. nocA
oft da, u o für das heulig» «prnc^f e/üM «i«r
wie stehen darf, und ticar
1 1 neben d«m verhum • Adrnn i>l worden
als Vilser einer. 1 Mus. S, Ii ; hal es vns
doch gehalten ab die frembden. 91, 15 ; du
soll deinen nehesteo lieben als dich selbs.
Matth. 22, 3y ; wer d.is hmcIi {jotles nichl
enipfebet als ein ktudlin, der wird uidil hm
ein konien. Marc. 10, 15; vud haben jn
nicht gepreiset als einen gott. Bffm. I. 21 ;
ermanejn als einen vaier. 1 Tifll. 5,1; zubeieil
als eine fresrliiutw-kte braut. offmb.Joh. 2 1.2.
2) neben dem subsl.: ich sehe des ersten
lauflt, als den laulf Ahimaas. 1 Snm. lb.27 ;
ein geschrey als eins getttmels. Jes. 13, 4;
glauben als ein senflkorn. Matth. 17, 20.
3) neben dem positiv des »djeetivs : ehe
der herr budoiua vnd (joiuuiia verderiieL
war sie wasserreich als ein Garten des herrn.
1 JÜM. 13, 10; weis als der schnee. JfaflA.
28, 3; weis als ein liechl. 17, 2; so dürr
,-il< ein scluMt. klag. Jer. 4, 8; so sttase aU
honig. £zech. 3, 3.
4) Atdetaen ^6raveAl «noA «cAon £«lA.
in allen diesen lagen fast überwiegend das
nr<;prvnfj(irh nur fragende wie: es ii»nn
junger gnug, das er sey wie sein uieisier
ALS
62
ALSBALD
vnd <ler kncclit wie seinlierr. Matth. t0,25;
?i!je<5!n wie ein mensch sitielt Hiob 10, 4;
haslu mich nichl wie milch gemoicken. c. 10;
seine geslalt war wie derbiiU. Maith,2Bt9;
ittgen wie rewerflamineii. offenb, Joh, 2, 1 8 ;
seine liende waren rauch, wie Esaii?« seines
hnidors honde. 1 JIIo#. 27,23; rot wie ItliU.
2 kön. 3, 22; schün wie der uiond, auss-
erwelet wie die sonne, sehreeUich wie die
beerspilzen. hohelied 6, 9.
f)) rjrfrhsßff fvf noch bei f.rilh. iPi'e im 16.
jh. überhaupt dus correlative als — als :
der bapsl solch« nit macht hat zu pietlen,
als wenig als er macht hat suuorpieien es-
sen, triti(-ken vnd den natürlichen auszgang.
an di'n ( hrislUchen adel. (i r>2! ) Hij"; das
wirl er bey keynem ding alsz woll erkennen,
alsz bey /len werckenn der Mehe. euange-
iUm wm den Isefte» aMsaefsjjfäi. (1521).
Eij''; als o(l als eine ehesache vorfallen winl.
de Wette br. 5, 795. rerHnzelt nogarnoch
also — als ; ich wil auch biscboue vnd jirc-
diger vnler yhn erw^en» also wol als ynn
iuda. der proffAel SoAarfa.iX 528). Aa iiij\
doch fehlt es auch nicht an beispielen für
so — als : es war aber in iiaiü/. hracl kein
man so acliün al^» Absalom. 2 Sam. 14, 25;
ich bin gotles eben so wol , als dn. Biob
33» 6; er war so schön als kein bawnt un
garten p'n(tf<. Ezech. 31, 8: rinrn ^tlun^ii
7,11 reellen last so lang als ein ulbogeti. der
prophel Uabacuc. (1526). kij".
6) neben den adv, fem, oft, viel lätat L,
die eine der beiden ewrektUofartUs^ a«»-
fnllpn: iMos-ps) vns nlchl weiter angehet,
denn als lern er mit dem natürlichen geselz
vbereiu kompt. auszleg. der sehen gepott.
t528. BHij^; alst olft idi weniger yn der
schrifTl dan Christum Funden Ii.il) , bin ich
TT.ieh {noch) nie sat wurden, die nieben pusz-
psalm. (15l7j. Uv; das ist die rechte weise
tu trOslen, du man den tod, den wir leiden,
aus den angen reissen, als viel es janmer
müglich ist. zwo predigt vberderMehedes
kiirfurslen. (1532). Aiiif.
7) vergleichendes als in einem zwischen-
aaff: ab ich achte, als ich sorge, als ich
sage, als vor gesagt ist sind bei Luth. häufig
vorkommende formein. als gesehriehcn ste-
het in den prophelea. Marc, l, 2 ; Ephraim,
als ich es aiivrh«', isl gepflanzt vnd hubscb.
Ho.s. 9, auch hei die-^er consümcHon;
brach später wie stall als durcA.
/I. ßewumetratwei als.
1 ) das im nom. »td^ende prädicat toini
durch ein als hervorgehoben : wir sind stets
als ein fluch der weit. 1 Cor. 4. 13. doch
atieA taie ahd. und mhd. noch ohne als : bistu
ein knechl bemflhn, sor^« dir nichL 7, 21 ;
darumb müssen alle heiligen vnd cfafisicn
sich Sünder erkenix'fi. Jen. 1, 1 5**.
2) ebenso der acc: hall jij als einen bei-
den vnd zOlncr. Matth, 1 b, 1 7 ; mit solchem
vnglauben macheslu deinen goU als einen
Ifigner. Jen, 1, 66*.
bei nnführvnrjen , nvfzählungen steht
als im sinne von nemiich: kom\>\ aher das
yhn hart bcytsel odder sUchl. aU ein bömis
odder wnrm , so wisscbl er aus dem schlsff.
der prophel Uabacuc. { 1 526). i iiij\
4) dem relativ pronomen tritt als hervor^
hebend bei: ich wil des meoscbefi leben re-
chen an einem jglichen menaehei, als der
sein bnider isl. 1 Mos. 9, 5 ; der sol deablnls
schuldig sein . als der hltii vergossen hat. 3
Mos. 17, 4 ; jr habt diesen menschen zu mir
braelii, als der das volck abwende. Imc. 23, 14.
5) eben so tHU als in der bedentnng von
nemiich auch vor die conjunction ^asi: solch
vcrbunlnis ninsz sich gründen vnd sieben auff
dem gewis.seu dtre. sn sieh verbunden, ah
dasz sie alle wollen eiuli üdiUglicb gifluben.
de Welte br, 3. 465.
(i) endlich steht demonslraUvee als mtdk
in der bedeutung dc.^ heutigen sn, trenn ifirh
ein folgendes da.*>z darauf bezieht: welelis
ab öffentlich am läge Jedermann bewust ist,
dass nit wol tu denken isL de Wettet, 1, 508.
///. Consecutives als.
Wie hinler comp, vergleichendes als on
die stelle des dann (denn; getreten, so con-
secutives als öfi ^ de* da : ab» DU Noah er^
wacht v<Ni seinem wein. 1 Jfos. 9, 24 ; ab
nu die sonne vnlergegangen. 1 5, 1 7 u. o.
st. doch gebraucht Luth. nurh «la (« d )
Alübald, <idv. und conj. gUich nach dem
augenbtiek, sogleich: abbald ward er von
seinem aussalz rein. JfatlA. 8, 3; ab baM
treib Jhesns seine jflnper, das sie in das schilT
trallen. 14, 22; vnd der feigenbawm ver-^
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ALSaANN
63
ALT
dorrel als balJe. 21. 19. soll der conjunc-
Imsbegriff erscheinen, so fügt Luth. in
4» Hbel erst ein wenn, da tunsu : als bald
wenn jr hin ein kompl, wcnlet jr finden oin
füllen angebunden. Marc. 11,2; als bald da
alles volck jii sähe, entsalzten sie sielt. 9, 15.
wdeii ttdrtyeit sehrifte»audiMtrHm99*mj.:
du auch als balde trOstest vnd erbebest,
akbald der mensch Tflrnimpt sich zu demfl-
tifen. J'Ti. ! , 20''; -ilsbald er (der mensch)
skcb eu) süiiüer «ukenncl, vnd djrs klaget,
ab bald ist er gereebU ümi, «b bald teiii
ieib ins begrebnis ist geleget worden, ist als
bald ein erschrecklicli rumor vnd gothilmol
gehört worden, ein wellische lügenschrifft.
(1515). Aiij''; aUbald sie von den schlangen
aigehaacbet wurden, ward jnen die baut
(ewerrot. huusposl. Jhena. 1559. bl. 2G6''.
mhd. iIm*, ..Iso (Ben. 1 . S!, 2-, 162).
AUiUDD ( ah(ieiiii I, adi'. verslurkles dann,
gekürzt aus aUudaun : deua vvil ich ge-
deneken an meinen bund. I Jfof. 9. 15; alt
denn soltu meines oides quit sein. 24. 41 ;
ili denn k<Mii vnd opirer dcitic gäbe. Matth,
h, 24 ; dcaa Vierden sie lasteu. 9.15;
so stunde es yhn als denn wol aji, das sie andern
deasptiller ans den äugen zttgen. eme (erteAl
an einen guten freund. ( 1 528). Alj**.
41%«^ durch al verstärktes so, mhd. a!s6
{ßcn t\ 461 if), oAd. als6 (öroif 6, 15.
16), voird gebraucht
1) ßr ÜOt Jo, fims 90, ^en io, auf dUu
art: also vnd ;iho hat Luther wider gollcs
wort geredt. J»'rt. 2, 17'>' ; i-u nii'hl also?
1 Mos. i, 1 i vvaruiuh Uiusiu Anot l kön.
I, 6; tbnn nicht die zOlner auch also? JfallA.
5. 47; rnd es geschach also. 1 ifo«. 1, 9.
II. 15. 24. 30; t's ist nicht uUo , du hast
pebrlii. IS, 15; \vi>lt jr leben, so Ihut also.
ii, LS; vnd mache ja {den kasleni also. 6,
15; dammb'solt jr also beten. Mailh, 6, 9;
der phariseer beloi bey sich selbs also. Luc.
IS, II; ^dte kund.fch(ifi''r) fucssen also. 4
Mos. 13, 5: .ilso sollu zu den kindcrn Israel
sagen. 2 üoü .3, 14; daucke^lu also dem
berm detnem golt 5M(M.S2,6; diescblang
betrog midi also, das ich ass. 1 Mos. 3, 1 3 ;
^ gpliel auch pfmpyMij^üch mit allen strafung
gutls ah»o, das die uberkcil am meysten ge-
sMaft, vird. der prophet Habacuc. ( 1 526j.
ciij"; nu hah ich dysseu arlickel niit aiszo
gesetzt, das wydder den Turcken nit zu streit-
ten sey. ^niiMl whI vr««eA. (1520). nitj^;
also hat golt die weit geliebet, das er seinen
eingeboren s<»n <j,A>. Joh. 3, IG.
2l als folgernde conjunction für itaque
gue Üa: also ward voleodel himel vnd
erden. 1 Jfoa . 2, 1 ; also gieiig Xaia von dem
angesichl des herm. 4. 16; also ward w-
tdget alles was aulTdem erdboden wnr 7,
23 ; wie der weise stirbt, also auch der narr.
pred. 2. 16 ; wie hycna mit dem bunde sieh
gesellet, also auch der reiche mit dem armen.
Sir. 13, 22 : yleicb wie n)an an dem beer-
panier erkennet, als bey eyui gewissen zei-
chen , was für eyn herr vnd heer zu felde
ligt, also erkennet man auch gewiss an dem
euangelio wo Christus vnd seyn beere ligt.
das eyn christliche versamlung maehi hahe
all'' h'Tc zu vrleyleti. i 15231. a ij".
Aisubnid (alno bald , abo bahlej, vollere
form fibr akbald; also balde stunden seine
sebeiickel vnd knöchel feste, apost.gesch. 3,7;
vnd also bald schied der cn;j:el vonjm. 12, 10 ;
also bald für ich zu vnd besprach mich nicht
darüber mit fleisch vnd blut. Gal. 1, 1 6 ; da zer>
berste also bald der basiUseus vndtersprang.
ausleg. der euang, vo» oüem. (1527). Rvj".
Alst s. alle.s.
Alt, velus. wie wir noch heute jung und
neu «nlertcAel^, so «liltradhi'etf dfe «A«
tpraeke oncA Mwittkem alt mtd Arne vmd
setzte alt dem jung, ßrne dem neu entgegen,
allmählich aber wurde der gebrauch des
Wortes firne {s. d.) immer besctn-änkter und
all« am »eht» ttelte tretend, dieMe tntnmsAr
ßr bddo bedeutungen.
1) alt sowohl in hin-irht auf lebenszeit
überhaupt, als besonders im yegensatz zu
jung: eiu jglich kneblin wens acht lag alt
ist, soll jr beschneiden. 1 Ifo«. 17, 12; ein
kind eins vierteil oder halben jars all. von
den jüdeti vnd jren lügen. f!543). Qij"; ei-
nes jars all. 3 .}Ios. 9. 3; ich bin jung ge-
wesen vnd all worden, ps. 37, 25; sorge
macht alt vor der zeit. Sir. 60, 26; von
groszem äugest deynes gerichts bin ich alt
vnnd graw worden, die sieben pusxpsalm.
( 1 5 1 7). Bv^ ; dazu so bin ich auch alt und
schier abgestorben, de Wette ^. 5, 28; je
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ALTAR
94
ALm
eher, je kerger (sprüchu!.).haiuposl.Jken4i.
IW, M. 1$^; »ihn hau« geharret, bis das
sie mit Hieb geredt hatten, weil sie oller
waren denn or. Hiob 32, 4 ; da roildort Si-
mon seine zween elteslen süne für sich. I
Jfaee. IK, 2. alt und jung >»alle; vnd umh-
gabes dashaofl, jung vnd all, dasganlietidcfc.
1 iUos. 19, 4; wir wollen ziehen inil jung
vnd all. 2 Mos. Iti. Ij ; vnd verhanlen alles
was in der »lad war beide man vnd weib, jung
vnd alt. Joi, 6, 2 1 ; da kam weib vnd man,
juDg vnd alt SU Osia. Jmd* 7, 13.
2) all im gegennatze zu noti: wor Imt
daran gezwcillell, das das nll ßcsctz vnd seine
figuren müssen yra newen erfüllet werden,
von 4leai bapiUm x« Ihme. (1520). Ej*;
alles was ym alten hohen priestcr ist figurirt.
musz im newen erfullel werden, ebend.; szo
folgen wirdcm allen vnd prewonÜchera brauch.
buUa cene domini. (1522). Aug*; vnd sich
erfindet, das sie die altekirche vnd jren alten
breutgam als ein erlzteufelshiirc verlassen.
wider Hans Wor^t. (1541). Kiij'' ; ziehet den
allen oienschen mit seinen wercken aus vnd
xiehet den newen an. Col. 3,9. 10; niemand
flickt ein alt kleid mit einem läppen von
newem luch. lUalth. 9, 10; man fasset audi
nicht roosl in alle schleuche. v. 17; d.is alle
ist vergangen , sihe es ist alles new worden.
2 Cor. 5, 1 7 ; der aus seinem sehals newes
vnd alles erfttr tregl. Mailh, 13, 52.
Nach Grimm igr. 2. 8. \clb. \, 262)
s^lammt all, mhd. u. ahd. nll <f :»lii, goth.
äi|>i.is, von alan, -iljan, laL alerc nähren, des-
sen pari/ alttts AoeA (4, i, m^g«ni^) int
bnUverschiebungnaehgAh. al))eiaeiilipHcAl.
rgl. aurh W'eigand trth. 1, 32.
Altar, m. opfertisch, ron tat. ahiu p : Xnoli
aber bawet dem hcrrn einen allar. i /I/o«.
9. 20; (Abraham) bawet daselbs dem herrn
einen altar. 12,7; das creulz isi vosers
hohenprieslers vnd bischofls altar. hausposl.
Jhena. 1559. 6/. 159''. der pl. von altar
isl nllar (d. i. allare): Assa Ibei weg die
Trembden altar. 2 cAron. 14. S ; vnd lies Air
jm abhreehen die altar baalim. 34. 4 ; ich
woll es wpren kt-yiu; (bilder) auffdon altaren.
von beider gesiall. (1522). Ciij' .^ — mhd.
sajrfe man deuucher alter (Ben. 1, 26), icas
einigemal ameh bei I«(A. tiocA encÄeinl;
dan saltu geben, szo du will, zu der kirchen,
altem, schmück, kilch. vonabUusvndpnaie.
(1518). Aiij*'. v ir haben mit der lal. fofm
aurh (Up uns fremdarUg« b^MMmg aUär fw-
rückgalührt.
Allarbnie» m.: eapellenboten, alter boten,
gioeken holen, lom boten. buUa cene do-
mini. (1522). Aj^
Allnrlieht. « • messegew.itxl , kirclien-
schmück , allcrliechl vnd der gleichen, vom
abendmat ChrisU. (1528). Giij-.
Altnrlin, n. arula : nach dem dureb Kains
lioslH'it der gollesdionsl gefallpn wnr, ward
er mal wider aiiffgmrhl, vnd jrgend
ein aluriin gebawel, dabin sie sich versam-
leten. das gottes wort suliOren vnd subelen.
randgt. zu 1 Mos. 4, 26.
Altarstein, m. Jen (1,
Altartneb , n. die decke des altars : man
findet auch elbob die vntcr dem altertoch
lassen mess halten, ein sertnon von dem n.
lest. (1520). Dij^
Alte, m. senex, die xchiearhe form des
adj.: ein frech volck, das nicht ansiliel die
person des alten. 5 Jlfo<. 28. 50 ; gehet es
ewram vater dem alten woL t Ifot. 43, 27 ;
einen alten schelte nicht. 1 Tim. 5, I ; für
i'im grawpn heubl sollu auflstehen vnd die
alten ehren. 3 Mos. 19, 32 ; wiewol gol tu
seilen wunderlich eisem iungcn mehr wiu
vnd verstand gibt denn eim alten, ab Timo-
tlico \ n(I Sainmon, so ist dorh dir? natürlich
onleiiiiriir , das die witz bey den alten ist.
ausleg. der sehen gepot. (152S). Cv**. Dan.
7, 9 deselebnef der alte goU alt dm emgen
(antiquus dieromi.
Alter, n. mhd. alter (Ben. !, 26). ahd.
allar {Graff l, 19SI ist 1 i aevum, zei(alt''r.
in welcher bedeutung es sich jedoch nur m
den adeerbiea vor alters, von allers eln/aeA
erAaflen Aal, wirrend man «on«l die s«-
sammensetzungen 7fMf:ilter, wp|l.ilfpr vor-
zieht; so auch bei Luth. : darnüch sollu be-
wonct werden wie vor allers. Jer. 46. 26;
vemewe vnser tage, wie vor allers. Ateff .
Jer. 5, 21; wed es von alter her also ^m--
werel hat. epiatel sanct Petri gepredigt.
(1523). Gij'; d.i» war aber von alter her
gewonheyl ynn Israel. Ruth. 4, 7 nocA der
erefen amg. dee andern tkeilu det a. tetL
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ÄLTESTE
65
AMBOSZ
(1524?) später hier # oiuf von alters her ;
ime waren »lie einAvoner von < )i er die-
ses lands. t Sam. 27, 8; goU i>L mein koöig
von allen her. jis. 74, 12. Älberus dict.
ttttij^: vor allen, aber von aller her.
2) aetas, lebensaller, auf jeder stufe, zu-
mal aber das höhere aller: (Ailams) gatilzes
aller wartl neunhundert vnd dreissig jar. 1
JIm. 5, 5 ; Jesus nam zu au webbeil, aller
viid gnade liey gott vnd den menschen. Luc,
2. .')2; Sara j:e! rir Altrahara einen son in
»eineiu aller, 1 Mos. 21, 2; in f^'iiirm nllcr
begraben wertlen. 15, 15; Ai>ral»aui starb
m einem rogigem alUr. 25, 8; da» alller ein
Kinvrer \ii selig wesen vnd leben ist. der
frophet Habacuc. f I ' 2^ i. cj'' ; das aller ist
vergessen vnd wesscliichl. tcider das baps-
iMmjtt Rome. (1545). Vi^^
iUctfc^ «t. #. eliesie.
Altkcfgchnichl, von allers hergebracht:
»nw althorgcliraclile religio. Jen. 8, 292'';
der altliergol.raclile glauhe. B, 295^
.UliierktaiMendj von allen zeilen her
'Hurnmi: ihr voriges altherkommend un-
Clirisüieh wesen. de Welte br. 3, 1 6.
AlUlfb, ;>frf Sltlicli , adv. senililer : der
^elen angsi vnd leiden eislrcckcl ^ich vnd
greifiel auch an den leib, das daä anililz ver-
blasset, die äugen stnmplTvnd inncltel wer-
«len, die stirn verruntzelt, vnd alles was am
geberde ist, alllich gestall(el) wird. Eis(. 1.
36". — früher allig (gemma gemmarum
flSlSJ bl. zij^), allledilig {Dasyp. diel.
221% 259^ 297-)» aitefc alteehtig [ehend.
S6%- 2«7').
Ahrater, m. \ ) palriarch, erzvnler: der
Allaaier Jacob. J(?n.4,2 1 4' ; die altuplt r Adaiu,
Kosh, Scn au0 demieihen berge (iJorija)
fall geebret, gefnrehl, gedienel haben.
nndgl. zu l Jlfo*. 22, 2.
2/ bezeichnung der ersten christlichen
eüuiedler: also hal ein .illvaterin der wüsten
5« guten Spruch gesagt. Jen, 3, 175"; es
ist ancb voraeilen ein fromer altvater gewe-
^n, An gfrailicn hat, sich des aacraneuis
w»:hl zu entli?!!f II Eis{. 1, 7'.
Altretteli&cli (aiiveltclsch, wte adelsch ßr
«ddisck), oUweibUtk, onittt: der vngeislli-
cfien aber vnd altuetlclschen fabeln enlsclilahc
dtch. 1 Tim. 4. 7 ; der vngeweyheten aber
vnd allveltliscIicCii) fabeln enlscltlahe dich.
von menschen leren (zu meydcn. il522).
Aiiij", bei Ii ind seil fehlende varianle zu
1 Jim. 4, 7 ; aUtvcllelsche merlin. ebend. Bj^ ;
altveltelsch geachweta. ebeiul. hei ikuifp.
allvetlisch, alluettlisch ; Aiberus: alt vcle-
lisch ; von vetlel und dieaea eom laL vetula,
alles frauenummer.
. Ani| venehm^ung derpraep. an mt dem
dat. eg. dee mAtmliefteii imtf netOn^en or»
likels, mhd. anme, ame, weil an deme : da am
ersten seine hüllen war. 1 Jfos. 13, 3 ; da df-r
lag am beisseslen war. 18,1; vnd hub am grüs-
seslen an bis aolT den jüngsten. 44, 12 ; anff
der straase durch der philiater land, die am
neheslen war. 2 Mos. 1 3. 1 7 ; ara letzten tage
des Tesles der am herrlichsten war. Joh. 1, 37.
AaiücbUg, schwach, kraftlos, ahd. ämah-
tig (Graff 2,6\S), mhd. «mehtec (0eii.2,9):
gedachten o der bapst hat kdnige, fiirslen
vnd hisrliofl gedempni, sollt er nirhl aucli
eynen anicchligen nulnch dempilen ? anlworl
d^uU(^. {1022}. Anij*'; vmb eines amcchligen
mflnchs willoi. taldder den meudUer tu
Dresen. (1531). Biij"; aitf derselben seile
aber auch ein ammerltliger müneh ; vndfris-
set dicii ein arneelitif^o ihu$ oder |tesldpntz
dahin, eine heerpredigl widäer den Türchen,
(1529). Dj*; ein amechiige peaUIenls. ob
man für dem sterben fliehen muge. ( \ 527).
Biij''; du amcchtiger toller Luther soll ich
dir antworten vnd deine sprtlche verlegen?
vom abendmal Christi, (1534). niij*; der
amechiige geist ebend. f i^*. hät^iger^iioeh
und in der bibel ausschUesxUch die «cArit-
bung ammechti^' ^ür anmlfrliiit' (s. d ).
AmboitZ (am hos, anfangs auch noch an-
hosz, anUosi, m. «lar eiaeme Mimaierblocfc
der eehmiede: sie fuleusz weniger den der
anbosz des Schmidts die li< rninersrhlef,' rnlot.
{\n% magniftrat. f 152 I i. pij''. auf dem fol-
genden blall nmbosz; eyn hertz wir cyn an-
bos haben. auUeg, der ep. vnd euai^, v. d,
heyl. dreyftö'n^e/ealele.(1525).qig^; (goU)
darir Keiner essen, hamcr, amhos noch zan-
geii. der 147. psalm. (1532). Dj ; ein
schmid, der mus bei seinem ambos sein.
Sir. 38, 29. den pl bieUt folg. siettes es ahul
grobe verstockte herlzen, die widd^(WMbr)
selbs fulen noch yhn von aadem sagen las-
9
I
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AMEISE
66
AMT
sen. wie der schmid amliossc. an die herm
deutsch^ Ordens. \] ititmb. 1023. Cij".
Grimm jueltt {vieUeichl durch den gen, pl.
der adunid «f. sekmtde img^M) in iKe-
$em ambosse ein ver^m mII dw beieiUmg
eudere.
Ambosz. mhd. .ineho^ {Ben. 1,191), ahd.
anapo^ ((t raff ^,232), ist zusammensetzy. aus
MB wid Ml schlag l ön^^i^n, bd2;cn schlagen,
klopfen, wobei das n vor b in m übergieng.
obgleich die form anbosz {bei Alber u s diel.
11 ij'' aiihii«7 neben ambosz) noch öfter im
jh. rorkommi, so begegnet aiulios;$ doch
«dkon tm 15. jh. {t. b, in dir ersten äeut-
sehen bibel Hiob 40, 15).
Aaicise; f „das als mnster des fleis:ies
hekannle insect", mhd. atitei^e (Ben. 1,2^*,
ahd. aiuc'i^ä {Graff 1 , 254), höchsltcahr-
«eft€tnlieA vtm der vmrst^ am, tum der eiueh
aUn. ami arbeil, mülie und ahd. emA7,k (un-
ier em^^iv:) abtji'leilel sind. vgl. Grimm wib.
l,2Sl. iVeigandwtb. 1,35. die äller-nhä.
formen dieses toortes sind auszerordentlich
mannigfaUig; voe, ex quo : amesz» ooe. I»-
dp. leul. ante laL: amais, Keisertberg
onieis , Afherus diel omo-s, <mh<'<7 und
eoieysz, in der barfüser inuncUe eultinapifgel
ebmes, beilMth, «inneM, eimmei» m. eimines :
gebe hin tur eminei»seti du fauler, ipr, 6,6 ;
ermachl ein l iuron ( ^pilcl von der emmcissen.
Verlegung des ttlcoran. (1542|. Hj''; die
eiminei$en ein »elnvach volck. spr. 30, 25 ; die
grillen kamen im winler, da sie nieht mehr
xtt essen fanden zu den eimmessen. ausleg.
der ep. vnd evfing. von ostern He* (1544 1
Auen, gewöhnlicher gebetsschlusz , vom
hebr* u^ahrlieh, pewis. so sei es, wie es
auch jLuIA. selbst wiederholt erklärt: das
worllein amen isl bebrcischer oder iiidi'srilpr
sprach vnd heysl auff deulscb vorwar oder
wcilich vnd isL iasl wol tzu bedcnckeo, dz
es druckt aus den glauben, den man haben
soll in allen bitten, ausleg. deuUth des v. u.
(1518). Jj' ; amon das isl gcwis vnd war-
hattltjj. randgl, zu 2 Cor. 1,20; und in der
b^saimtt» flejis des ki* eatedUstnus: amen,
amen, dash«st, ja, ja, es soUalso geschehen.
Amme, f. mhd. ainme (Ben. 1, 30), oAd.
ammi (Graff i» 251), ursprünglich, wie im
siuUichen Deutschland noch jetzt (vgl.
Srh m e Her ictb. 1 , 5 1 1, die mutter bezeich'
nend, bei Luth. ij {säugende) aufni^rerin
immI Wärterin, einet Jklmfef , nutrix: abo lies*
sen sie Aebeea jre •chwesicr ziehen mit jrer
ammon. 1 Jlfo«. 24, 59 ; wie eine amrae ein
kiini Iregl. 4 Mo«. M, 12; Naemi nani djs
kind, und legt» aull jren schos, vud ward
seine amme. XiKft. 4, 1 6 In denersten ausgg,
der bibel, spdler Wärterin.
2 ) hebamme : Moses schrcvbf, das gnit
ilen zwo ammni wol llial viid htniscr hawoto.
der 127.pja/m. Wiilemb. 1524. Aiiij '; so
auch die erale deutsche bibel 2 if«r. 1,
1 7 : die ammen Torehten golL
Ammer, f. unter der n^rh,' erhaltener
funke: wir nb»'r «ind vberbliubeu wie die
kolen vnd aiimieiii. der prophet Sacharja.
(1528). Nj^; wird man die ammem Widder
auff scharren vnd viel dreyn blasen, so mflgen
sie {»owarlen, wem diefuiirkcn jnn die aupen
stieben werden. Luth. in der vorr. zu H.
Raid's Schrift : ufidder das lesier end <«-
genbüeMin Agrieota PhagL mtlemb. 1633.
Aiij*; die amern so ein zeil lang vnter der
;i-<oben gelegen, dennoch wnli r fewr geben
vitd aazUnden, so uian sie rürel vnd aulT
blesel. mul, d. ep. vnd euang. von ostem ele.
(1544).biij*.— aM.eimurii (ffrojf t,25S), .
im vor. (heut, noch eymeron heysse asclie.
AmprI. f. lampe, soll unrh einem von
(jrimm wtb. 1, 279 gebrachten beleg bei
Luther in der anel^. d^a v. u. vwkommen,
ein originuldruek dSeser schrift ist uns zwar
eben nicht mehr zur hand, wir haben abt*r
einen solchen seiner zeit sorgfältig exrerpiert
und es würde uns ein woH wie diii{R'l geiris
nicht entgangen sHn. oAne xweifel liegt
Grimms citatein süddeutscher nachdruck zu
grundf', der das wort lam|M' des Originals mit
dem mehr oberdeutschen atn|i(^l verfauschte.
Amt (am|il), n. \ ) dienst, inbegriff übertra-
gener oderi^emommener oHiej^enAetle», mi"
nisterium, officium: vbcr drey läge wird Pha-
rao d' in lu ubl erheben vnd dich wider an dein
ampl slc'Ilcn. ( Mos. 40, 13; ich bin wider
an mein ampl (erste deutsche bibel: aabech-
tnnge, «ona< ambechlnngi gesetzt. 41. 13;
jr ampl $ol sein zu warten der bret vnd ri-
gel undseulen vndfttsseUer wonnng. 4ilfo«»
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AMT
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AUTMANN
3» 86; da die seil seiii«t ampl« war,
gieag er heim in aeiA bau«. Lue. 1, 23; ha!
jpfitanH ein arapt, so warte er des anipt*;.
Möm. 1 2, 7 ; etil arapt heisset ein geordnet
ding, so in einem jeden regimenl sein mus,
das es nancberiey beslellete vnd befolhene
werck habe von wegen def»derdieherrscl)alTt
hat, oder einer gjniten gemeine, iKis damit
den andern gedieoel wenie. ausleg, der ep.
ni ewi^. von Mlem «Ic. (1544). Ffij";
der vame Ibnl i«t nieht ein nane der natur
odder des wcseoSt sondern des ainpls. ein
predigt ton den engein. (1531). Cij'; epi-
•copus odder bi:^sciion' heysl eygeuliicii nicht
aadefsdefloeinaniptman vndbistumb einanipt.
«wr trottiichs pt€dmmu ( 1 526). Füij* ; thue
was dein nnipl oder sl,ind forden, das li.vnd
\b.cap. S.Johannis. (I53S}. l'iij' ; ich komc
Bicbl gelroU aus eigenem furnehiuen vndgut-
daadiea, sondern mns estbiinvoDainpts we-
ges. da« 5. 6. «nd 7 . eap. s. Mattk, ( 1 532).Bj*.
2) die messe, das hnchamlimgoUesdiensl :
der (rnfTcl einest in dpr kirchen vnler dem
bauiVeti l)ey dem aiiipl der messe gewesen.
me predigt «der üe 9p, «on d. heil. en§etn,
(1544). Aiüj" ; darnach folget das ampl vnd
dermnnge. deudsche messe. (1526). Diiij\
6)beärk: dieser pfarher sol superatlen-
deos sein aufl alle andern priesler, so im
anpt «der refier des orls sitsen. tmterrieht
der visitalum. (1538). Lij\
f-iirdinpl. bieten Lulh.'s Schriften die for^
Bien aiupie u. ampter, eropte u. empler : nu sind
da jüdische nienncr, welche du vberdieaiopl
(d. •*. anpie) im lande in babel gesetzl hasl.
iten. 3, 12; sie können der ampt auch nicht
^''warten. Sir. HS, 37 ; der konig hat ynn
den dreyeu anipliii mit den seinen ru schal-
feB.djeep. des prophetenJuaia. ( 1 526). Fj" ;
er stdt sich als wolt er knnige vnd lürsteo
Dil leslcrn, beysl aber yhre gewerhen vnd
aTnptt'r. bulla cene domini. (1522). Büj'";
Wie sollten disze ynn geistlichen emptcn
^d gfliem eynea synnes seyn. nntlef. 4er
fp- rnd emanff, von d, heil. dreikSnige feM.
U525). Jiij"; die andern al)t'r halten , tnan
inOirp wol fliehen, soiidprlirli die, so nirhtmil
eoipieii verhafTlct sind, üb mau für dem uler-
dw Rieften ttiuge. (1527). Aiji'; es komen
die grOMeston sehnlehe vnd bosewicbter jns
regiment vnd jnn die empler. warmmi§e an
seine /. deudsch^n. (1531). vnd sind
willig vnd weise zu allen emptern. 1 rhron.
2y, 21 ; viiterschicd der werek. ^ahon ' nd
empler sein müssen in dcrkin hen. vorr.auf
ienpeaUer, Bindseil 1, 324.
mhd. ambel, auipehte, anibahte {Ben. 1.
27), ahd. ampaht u. rmipahli iGraff 3, 25),
goih. andbaliti van dem persönlichen and-
bahla {ohd. ampaht , später erloschen , wo-
gegen da» bei N. 102» 21 ; 103, 4 ersehei-
nende ambahtari noch im 15. ftt. in der
form .'Mnlifv-fitiM- begegnet: Moyses vnd .fo<;iie
sein aiiibuiiiiei die sliinden auf. erste deut-
sche hibel. 2 Mos, 24 ; die ambecbter schlu-
gen in mitbackenscMegen. ebend, Marc, ti)»
einer zmnmmensetzung der parHkelinA (un-
ser lieudges cnt) -■= fp'^fi'tt mit <t>'m Imgoth.
fehlenden, aber altn. , all^. und angeU. tr-
haiUnMn bah * rOcIwn, won««Jk andbahls «r-
sprüngt. den im rücken, hinter einem ttehen"
drft li 'Z'irhnel. vgl. Grimm wtb. 1, 2S0.
Amtbaiis, n. uiohnung des amtmanns : \nn
süleliem sein die schergcn lur das amblbaus
gerilten vnd die swen heoger vndybrknecht
ynn das ambihaus gegangen, von erLenhart
A'eiser. f 1 '>'2s Oiiij'.
Imtli'in leuip(ltn), n. diminutiv von in>(
jtzt ist ktiia empllin so klein, da nicht ein jgli-
cberwil recht vnd macbl haben, xulhun vnd an
heissen wasjn gelüstet, ein serrn. auff MatthH
SXij. { 1 5^rj). Diiij' ; (Ins/. >ie m Zwii kau volllcn
hckouifii eui auiptliii. de Heile br. 4, -175.
Antlcnte> pL ton aiutmanu, beamte, vor^
eldttr: wir haben sio einen fntmen redli-
chen landtafiirsten vnd ampticut. das die
entschuldigunp kein I < I r ItV m.i;,' haben, von
den uetßeu Eckischenn (juiUn. ( 1 52U). Biiii** ;
ich sol vnd wil nicht mich des weltKchen re-
giments annemen, noch e. k. f. g. amptlenle
veninglimpfen. Burkhardt briefw. 192;
die amptleittp vrsarhen nemen aus dieser
schwinden zeit, selbst fursten zu Sachsen zu
sein, efrend. ; schaffe, das er amptlente ver-
ordne im lande. 1 üfos. 41. 3 1 ; richter vnd
an)i>(lnitr V dm dir setzen. 5 Mos. IC, IS.
Anitiiiiiiiii, m. mfkd. ainlieiTiiaiiri f//en. 2,
34 j, akd. aiiipahtmaii {Graff '6, 26): das
were mir ein w^Vneramptman» der da weite
im lorstenUium sitsen vnd sagen, ich bin des
9»
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AMTSCHlLDLEIN
68
ANBETEN
fürülen votcrthan, vnd halte jn für meinen
hcrni) aber was er mich heisset, das wil idi
lassen, das 14. vnd 15. cap. t, JohamUs,
(1538). Ecilij"*; der amplman vbcr das ge-
fengnis. 1 Mot. 39» 23 ; amplman vber die
schencken amplman vber die Becker.
40, 2.
Amtscbildlein, n. eine vom aUtfStament-
Uchen hohenpriesler auf derbrmlgi lrafj^nt-
vWTeckige lasche, in weldur sich das urim
«ml AüNMiiMi de/M. viß» 2 Mo». 2, 15 tf-
iHtiUcli« ». einvmibtamtelen zur aus-
Zeichnung getragenes: die anilskleidcr vnd
die heiligen kloidcr des pricslers Aaron. 2
Mos. 31, 10. mil Wegfall des gemlivischen
f.* machten sie Aaron amplUeider. 89, 1. 4 1 .
itttaergi (mefti ants^orge), f. die milder
venraltung eines amls verbundene : von die-
ser sorge rede! hie i3fatlh. G i (lliri.stiis nu ljl,
denn es ist eine auiplsorge. das 5. ti. vnd 7.
e^. a. JfolAci. (1532). rüij«.
AnUverwaUer, m. administrator prae-
fecturae: die well ist sonsl nichl wert, das
sie soleiie amUuerwaller haben solle. Eist.
1, 391''.
im, waUe porlftei» goA. ioa, «M. ana
{Graffl,21Zff.),mhd. ane {Ben. l,38if.), nach
Grimm wlb. 1 , 2^'\ d"m auch Weiga n <1
wtb. l, 37 betxiiimnt, einer wurxel mit dem
in dtr bedeulung verwandten in angehörig.
4i«nt
1) ah praeposition mit dat. oder
occ, je nachdem ruhe oder b a egung be-
zeichnet werden soU. mil dem fulgenden dal.
de» männUeKen mi neutralen artikel» hmn
an zu am {s. d.), mildem ace. des neutralen
tWlikets zu nns (s. d.) rerschniofzf^n werden,
belege für die einzelnen (uyiunji-ii hier «n-
zufiUiren, dürfle wol überfluiztg sein.
2) als adverb eneheint an hanplsädk-
Ud^ in Musammenselxungen, dann auch Ptn-
selnen suhsianliven oder parlikf!n »nmifff/
bar nachlretend und zu adverbialen redens-
arten sich m«l denselben verbindend, dieses
nadifotgende an ietjedoeh bwÜMther inder
re§et tiodb ^renn( gesckiieben.
fff'her den verhalt der partikel an zu den
verwandlen parlikeln in, bei, zu u. a. vgl,
Grimm gr. 4, 771 if.
Ailegln, m. unfmtg, der &nte ht^mt:
habt jrs nicht veraiaaden von «nbegin der
erden? Jes. 40, 21; von anbegtn aber ist»
nichl also gewesen. Matth. 19, 8; nadidem
ichs alles von anltepinne erkundet liabc. Lue.
1,3. — ahd. sagte man dafür anakin, ana-
ginni und bigin {Graff 4,215), mhd. anegis
und begin (Ben» 1, 529), ous welelbeii bei-
den zusammen anln-giini entsprang, doch
nichl erst im l(\.jh.; schon in der ersten
deutschen btbel: herre bistu denn nit von an-
begin mein heyligergott. Jla^. 1, 12; von dem
anbegind. ebend. Zach. 12, 7* mhd. anbe>
ginne 7!. ! Ben. 1 , 529
Anbehalten: nicht das er nacket gewesen
sey, sondern hat «he kuoigliclie kleider abge-
legt vnd nur gemeine kieider an beballen.
randgl. zu 1 Stun. 19, 24.
Anbeisfcn, an, in elttas beiszen, um es
zu kosten: vnd als er(Pt?lrM4) hungerig ward,
woUe er anbetssen (yitaaad^at, vutg. gu-
stare). ajMWC ^etcA. 10, 1 0; brach das brod
vndbeis {bisx) an. 20, 1 1 ; wir haben vnshart
verbannet niolils an zu heissen. 23, 14. —
ahd. sagte man für f^'ustare nicht anapi^an,
sondern anlpb^an, in^l^an, fnAd.enbt:(eni wo»
ton umor imbiaa noch OiMg itf .
Anbebicben, ums ankleben: meyne gc-
Itcyne seyn anlifclebet meiner bauU die w-
t)en puszpsalm. ( i 5 1 7j. Byj**.
Anbellen, aUatrare» beilwUk. «oeA etaek
cwjugierti vnd vnrd nicht ein hund dich
llidren anbellen. Jud. 11, 13; silien auf
unser misl vnd uns anbellen ist ein fsrblech-
Icr geisl. de Wette br. 2, 521; da sie nu
das trew htindlin der kirchen, Johannes Hu«,
in solcbcm dicbstal crrand, anbalh nd vorrlol,
fnren sie zu vnd niadilen aus dem diebslal
einen oflenberlichcn raub. Jen. 6, 348"; als
er nu aus dem lempel gieng, bullen die eherne
bände jhn an« vomseAemAamp/ioro«. (1543).
Aiiij".
Anbeten (anbetten), adorare, die ho(h.<le
(göitiirhe) vprehrtmg erweisen, a) der ge-
genständ des anbetens bleibt unausgedrüdit:
wenn wir angebetet haben, wollen wir wi>
der zu euch komen. 1 Mos. 22, 4 ; ^-nsor
veler haben aufl* diesem berge angi held vnd
jr saget zu Jerusalem sey die siele, da man
anbeten solle. Joh. 4, 20.
b) md dem «ee. derjierfMi pderaacAc:
uiLjiiizuü Dy Google
ANBETEN
69
ANBILDEN
du soll anLelen gott tlciiKii lierrn. Mallh.
4, 10; vnd {Manasse jheliei an allcrley hcer
an hhori. 2 ehron, «^3, 3; BaÜneba neiget
$ich riut hellet den kttnig an. 1 ^*6'fi. 1.16;
ili« IciiU' III Kj^'yptcn holen hoidft thior, lUni
rrocodil vnud deu igoeumoa für güUer an.
tuchr. 92^
t) du objeet m einem oMiäitgifen fa(f :
sie meinen, was sie lesen vnd jmaginiren,
• ffas mfi'i'ip ilso sein vnd alle wrlt anbeten
ton diu conrilfjn rndkirchen. ( 1 ;
im bapsiuiii da haben wir den leufel hüren
Bttasn» vnd Khi«r angebetet« was tün jeder
mOoch, mit vriaiib, g<-n>teii vrnl geraiixethaL
hauspost. Jh*>nn T ').')!.). bl. 31-1''.
d) mit praepostlionen: du soll aiibelen
(ordern herrn deinem goit. 5 Mos. 26. 10;
Abiaaai betet an für dem kOnige. 2 San».
18» 28; ich wil anbelen gegen deinem hei>
ligen lempol. ps. 5, 8 ; da fiel sif f Ruth) auff
jr angesiclil vnd betet an zur erdeo. RuÜi
2, 10; sie (Abigail) stand «ull md bettet an
«Uli jr angesiebl xnr erden. 1 Sam. 25, 41.
Ueber die bedeulung des tcories anbeten
o» und für sich erklärt sich Luther selbst
in der sehrifl: von anbeten des sacramenls.
WtUtmb. 1523. Ci^j^ teelehe erlsiärung hier
toUiiäMig wttigelheilt su «eerden verdient:
anbellen ist nicht mundwerck, szomti rn des
^aofzeo loih< werrk, ncmlich niii dfiii lifulii
neygen, sich Inirlien rail dem leybc, auü' die
iioye fallen, aulT die erden lallen etc* vnd
Uiun izuro tzeycben vnd bekentnis der
Uitrkeyt vtid gcw.dl , glt-irli wie man den
weltlichen lursien vnd heim .nah sliü-
ichweygendt sich neygel vnd wie die bepsl,
binetio^, ept vnd das voick sich lassen eh-
ren vnnd ebrbietcii mit bücken vnd knyen
elc. solclie cnsfr liehe ehrbieliingo lipyst ey-
genüich ynn der sehrifll anbeieii vad ist ausz
lauiter vnverslandt das wortlin adorarc ver-
iMlschl aaff anbeten, wilchs von betten des
BDads iiu atnrck lault, vnd weni nicht szo
gar were geraeyn worden, wereesnocbgutt,
man nicht spreche anbeten, szonderii
dubieten, oddcr wie das ebreisch gibt ney-
ge» f^emiuu tat ia» hithp. von rrnö . tcel-
die LXX Siefs durch n^wntvvth^iibsr-
ttUt}.
nbeleo erscheint zwar schon ahd. {Graff
3, 60 anapelön). weit häufiger aber sieht
für adorare das einfache mil dem acc. der
perscn instruierte pet6n» wiktthA mM.
beten Im siuM von adorare stets mit der
praep m verbunden wird.
Anbeten, n. der in f. des vurifjen verbums
substantivisch'^ solch vertrawen vnd beifallen
ist das recht anbeten. Jen. 1, 501)'' ; es macht
siedaseusserliLli anbeten jrre. 2,278*« diszes
riTihoUens ist jtzl h^dor alle wpllf, ynn allen
\v Mick ein voll, von anbeten des sacraments.
(1523). Clj^
Anbcitr» n». adoratar: es kompt die zeit
vnd ist schon jtzt, das die warhaiTtigen an-
Ix ti r werden den valer anbeten ira geisl vnd
111 der Wahrheit. Joh. 4,23; eine ton Bind-
seil nicht angegebene var. dieser stelle:
es kompt aber die Iseytt, vnnd ist schon iltt»
das rechtscbalTene anbeter den vatler anbe«
ton werden geystlich vnd rechtschafTcn. ron
anbeten des sacraments. ( 1 523). Cy" ; mau
wird mir meine anheter . . . h«4>ringen zum
gesehenck. ZepA. 3, 1 0. — das ahd. ana-
pelari {.Graft 3, 60) hat die bedeutung vm
liariolus.
Anbetiscb: das sage ich nicht darumb,
das ich die hflder verleydingen wttUe odder
dievrteylen, so sie zubrechen, sonderlich die,
die goltes vnd anbettiscbe liiltler' [hilder,
dii' angebetet werden] hrerhcii. widder d,
hgml. Propheten. (I525j. Cij*.
AiUetf ■ , offerre» mhd, ane biulen {Ben.
t , 1 82) : wenn du für eine Stadt zeuchst sie
zu I)eslreilen, SO soitu jr den friede ;uibie-
teii. :> Mos. 20, 10; wenn die füislen recht
anbieten, so isls fast an dem kucufllin, da
das bembd anhenget. der 1 0 1 . p«ahn. ( 1 534).
Biiij"; das ist das gedingvnd der vertrag, den
gr)ii seinem voick anbeut, ausleg. der zehi'n
gepot. (1528). Cv; da aber Simon sähe, das
der heilige geisl gegeben ward, wenn die
apostel die hende aufDegten, boter jnen gdt
an. apost. gesch. 8, ISj ybr habt die grosse
;nnd nicht verdienet, «nnilern is! eiu Ii lautier
viiiiisonvl angepollen. epistels. i*elri. {Ib2'd).
Eiiij^. vgl. bieten,
AaUMeiy in einem büd vorstellen: die
juden gott schuld geben, er habe Dauid nicht
trcw noch glauben f^'ohalten, weil er den
messias nicht geschickt hat, welcherlcy weise
oiy ii^uo uy Google
ANBINDEN
70 ANBRECRGN
sie CS gerne helten, vnd wie sie es jm für
malen vnd anbilden, ein brieff wider die
MaUur. (t538). Dij*.
Alktaieif durch binden an eticas be-
festigen, mhd. ane biiMleii iBen. \, 130).
\} sinnlieh: halde wenU't jr eiue osdin
finden angebunden. AfaUA. 21,2; den {kahn)
hiiben wir aulT vn«! bnuchten der boKTe vnd
banden jn vnlea an das schiif. aposl. yesi-h.
27, 17: fla wil keiner da? maul aullllnin
Oi\"v iHii' in.m sagti der Katzen die scht-llen
aiii'iiiilcn. das 14. vnd [b. cap. s. Johannis.
(1538).
2) figürlich ; wenn man yhn (gott) so wil
hellten vnd anbinden an leit, persnn vnd
stelo ... so hat man sein gefeylel. rber das
ersle buch Mose. (1527). Uiij''; darumb Ha-
bens die apostel auch selb« für nOlig ange-
sehen, das sie das newe testament in die
griprhisrhe spr.T* Ii Tasselon vnd anbundvn.
Jen. 2, 464". iwnmm meint, Lalher ver-
wende hier anbinden ßr Hbmrtßfim, ioeh
ku»n «fol VW einer überulMmg it* %. tett.
in die griechische tprüche dmth Me apMtel
keine rede sein.
'6) sich anbinden: es sey denn, das ersieh
dir anbinde vnd beseheide dich zu einem son-
derlichen lissch durrh sein wurl. das diese
icorl Christi noch fest stehen. i l527). liij''.
Anbisi) 'f'f'A iiiiliisz : ktniler liiilil ylir
cyu anbisz? Juh. 21, nach der stpi.auay.
des n» fe«l.v.y. 1522 ; später: habt jr nichts
KU essen? — voc. v. 1429 bei Schmeller
u th. 1,201*: jfiit.H nlitni, morgenprnt. anpis ;
voc. yemma gcmmarum (1513). bl. Üiij'':
vcsca. ein spysz oder ein arabysz.
ABblibea (anblehen) » «mbtörren, anbtS'
cken: wo dis (sc. da» amlegen) nichl gc-
scliiclit, >o ist ilieppmeyn«» der leclion nichts
gebcssort, wie ins her ynn kluslefh vnd still-
ten geschehen , da sie nur die wende ha-
ben angeblebet, von ordennnj^ goftU dienst,
( 1 523).Aij^ - von m/td.blachen {Ben. 1 , 1 9G ).
AnblasfUf an etwas lilnst-n, ahd. anaplä-
san {OraffZ, 236): wiud koni herzu aus
den winden vnd blase diese gelödlen an.
Jbecfc. 37, 9; vnd da er das saget» blies er
sie an. Joh. 20, 22; mit einem bPsen odeiu
anblasen, ob man für (fem xfrrhrn f^ithen
muge. (1527). Biij''; mau mus vn:> ansingen
vnd anblasen, da^ wir <len herrn sollen prei-
sen, der 147. psaim. (1532). Aiij^
Aibfartira f. anplalscD.
Anblick, m. einmuA audk n., mh± anblic
{Ben. 1, 207).
1) (las icas sich unserm bück zeigt:
der glaub uius ein geistlichen anblick habe»,
daran er haflle, aber brod ist ein leibUeb an-
Idick. wm aben>:!'n>i! Christi. (1&26). liij';
der glatih knn nichts leihlich«! znni .inhlirk
haben, ebend.; vber der tnnll'e Christi i^lntcbt
ein solcher schrcckliciier anblick m sehen gc-
west, wie am berge Sinay. meo predtgten
anff der hindertauffe. (1540). Eiitj*^; wie
lang s>dl ;inbli(k {das uns vor augfn
Stehende göttliche gericiu i«<yeMifj«() leuch-
ten, die sieben puszpsalm. ( 1 5 1 7). Bv ; wie
finster vnd tunckel ists dl, von aUeriey be-
Irflbtrm anblick des zorns gotles. votr. an/'
den psalter. H i n d sei l 7 ?>'}f^
2) der auf ettcas gerichtete blick : li euiid-
licfaer anblick erfrewet das herts. spr. 15,
30 ; nu isla ia einerley kimllin, einerley beilAnd»
vnd wird doch zweierley weise angesehen,
gpi«lhrh durchs worl, leiblicli durch den an-
blick. das diese UH^rl Christi noch fest stehen.
(lS27j. lj^
3) einmal aneh «eie das einfache blUk
für momenlum: das wir plülzlicli \ii<l jnn
cineni anbbek dieses trntts ver£;»'«sen liaben.
<iuA IG. cap. s. Johannis. (1538). Bbiij^.
vgl. augenblicb.
Anblicbciy den blick worauf richten:
bette aller infyn Tfeyntz vnszer biblien nur
eyn wenii: aiif:ehlickl. antteort d putsch. UVl-
lemb. 1522. Eiiij''. — mhd. Miiehlu keu (i^c^n.
l, 206), anaplicchin (GraffB, 244).
Anbrechen gebraucht Luth. \ } intransitiv
vom eintreten des lichtes, der morgevrothe,
destages imgegensatz zur nacht, dann auch
eines lagesübeH^aupl : Joäh mit seinen men-
nem giengen die ganise nacht das jnen das
liechl an brach zu Hebron. 2 Sam. 2, 3 1 ;
da rAx\<^ ein nm\ mit jm bis die morfcnröle
anbrach. 1 JUos. 32, 24; wenn der tag an-
bricht Stehet avITder mtfrder. Hiob 24. 1 4 ;
vnd der stbbatb brach an. Lvc. 23, 54. —
da es mhd. hiesz der tac bricitet Ar {Ben,
1, 240), so ist auch tpohl %inser nnlireehen
in der tag (morgen) bricht an zusammen^
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ANfiRBNIfEN
71
ANDXCBTIG
sftiuuij mil brt'clioii vmd nicht mit brilien
ieuchien, strahlen.
2)*igeniMmH^ ßr feinäHehsi embre-
cheii sit hi anbrechen in folgender slelle:
der Tunk liieserzcitfn an vioJ orten »inliriflil
vnd dt!r chri'<tenlieit grosseD ubbruch ibul.
Jen. 2,
IsIkmmi, m 4oppeUer anwendung,
1) XU breimen dtf^imien; wenn ein lieclil
otMer sirohnIrTi «.'r^r niispflirand, il/.l verles-
sciien wil, SU ^ibis eine flaniaic von sicli,
Wölls aller erst recht anbrennen, der pro-
' fkelDanSH.(\bnO). Aij*; sein zora wird
Md anbrennen, pf. 2, 12; mein zorn vnd
mein grimm isl ausgestlifU shor diesen ort . . .
vn<l der sol anbrennen das niemand Icsschen
möge, /er. 7, 20.
2\ heim kodtem «mlen o» den topf fe$t-
brennfn: das dio marcksttlckc anbrennen.
Exeeh. 24, 10 ; das ängebrdnlc wil nicht ab-
^ehea, denn es islzu sehr angebrand. v. 12.
iiirfngcn, 1 ) an eine perMvm hringen, mt-
theilen: sAlchs (dotM nemUeh der heU, geist
den heidfn gegeben wäre ohne das gesetz
Mmis\ bcsiPttigt nu Felms ym runeilio zu
Jerusalem, da Paulus vnd Uarnabas sdlchs
an» Anliodiia an brachten, «in« berieht an
einen guten frewtd. (1528|. Cnj". 2) in der
bihelülur.^elzung rcncenth'l Lulh. anl»riiif?('ii
aucit einmal in der der alleren spräche an-
gehörigen, heule erloschenen bedeuiung von
enrtiten» aufbringen: der kOnig lies die
«iephanten mit roten wein vnd manlbeersafll
besprUizen, sie an zn bringen vnd SU ersdr-
nen. | Marc. 6, 34.
iabricii, m. 1 ) da$ was zuerst von einer
tetihevetweggemtmmenwird: istderanbrueh
beiig, so ist auch der teig heilig di rj
^^tto/ji uytu, xai ro tpvgaua, vuitj. si d» -
hhiUo sancta est, et massa) Rom. 11,10; er
iOmslus) isl der erslling, anbrucb vnd pn-
■agenituni (wie Paului tagt) des geystlichen
lebfüs. epislel s.Pelri. Wiitemb. 1523. Viiij.
2\eintrin, anfnng. beginn: anbruch des
mten feyrtagü. ranägi. zu Matth. 2S, 1. vgl.
«brechen 1.
MMht, f. ^efrTMebl iAtth.
l)noc^ IM der älteren, tceiteren hedea-
(«ng von andenken überhaupt : das sind mir
^le aiierbeslen gesellen, die sich (ür der
schlacbl ermanen vnd erni.mcn I.issimi duioh
die löbliche andachl jrer bulschalU vnd lassen
jnen sagen, hni nu, denckt ein jglicfaer an sei-
nen liebsten bulcn. Jen. 3, S58*^ M^rm vgt,
Grimm mylh. s. 370.
"2 ) häufiger jedoch gchon mil Verengerung
des begriff's von der nchiung der gedanken
auf gStUiehet, heSUget: firey, trey »oHs seyn
nachdem du andaehl ynd gelcgenheyt hast.
roM anbeten des sacraments. (1523K Ciüj'';
die andern aber die nur büfPel erbeit draus
machflQ, können nimer mit last noch andachl
beten. dOt 5.6,«n«l7.eaji.<.JiraMi^. (1532).
g iij* ; zu dem wslen lempel, den Sainmo ba-
wct, lieset man nicht, das so vif-l li^idon vnd
könige dahin komen sind vnd .so viel andachl
dazu gehabt haben, als zu diesem letzten, der
propkH Saeharja. (1528). Ziiij"; zu seilen
kaum in einem halben jar einmal, kömet mich
oiri Mtd H'ht an, das ich hinzu gehe (sc. zwn
abenümai). EisL 1, 95".
3i oft steht andachl auch tm «tnne von
meinnng, dunkel, gutdünken: etliche als
Bonaventura lialit-n liio jr nndaclit, docji mit
freiem gewissen, dasJoliamies euangclist vnd
Maria .Magdalena seien breutgam vnd braut
gewest in der liochzeit zu Cana . . . dagegen
mag ein ander sein)- idoch frev) andachl ha-
ben, CS sei Simon oder Juda der breulgnm.
Jen. 8. 140"; vnd doch nichts isl, denn dein
dunckel oder aadarlil. 5, 510 ; lui isis vor-
mals oIR beweinet, das mllncherey on gottes
befehl vnd Avori . II in durch menschen an-
dachl vnd guldflnekel anlV knmen isl. Jen. 6,
22''; Gedeon nchlel .tus eigner andachl ein
ephod an. ein widderruff vom fegefeur.
(1530). Bij".
mhd. andalit {Ben* 1,360), oM. anadibl
iGriiff ;'), 103) ist zttsammengesefst aus ana
im und dähl denken, gedanke. das urspr.
lange a ror ch nocA dialektisch z. b. in
Beeten,
Andachtig (andecfaUg), pius. devotus: die
andeehligen vnd erbarn weiber (vulg. mu-
lieres religiosas et lionc^las), apost. ge»dk.
13, 50; wenn Christus selbe odder seine
mutier itsl etwa kranck lege, da were ein
iglicher so andechlig. Jas er gerne diener
vnd heHTer wolt sein, ob man für dem ster^
ben fliehen mi^e. (1527).Cj'; daselbst vnib-
j y Google
ANDiCHTIGLICfl 72
ANDER
licr an den weodeu kuu<i man solche au-
dediUg (wr «nddwftl dj«iwii^) büder Tod
gemcld« lasun malen, ebmd. Cvi**. — mhd.
«ndaelilic {Ben. 1 ,350), aM.aiiadihÜci(rraif
5» 163). von andnclil.
Aadächtiglick (andechliglicben)» adv.
dmott: als nun diese wert im patreni ge-
sangen halle vnd gcbclcl andeclitiglich. Eisl.
2t 431 ; so hilto ich ^'ar andecliliglichcn e.
c. h. wollen Hill- niciiioti tisrh- vnrt hausge-
nosscn vngemeisicri vnd vtigeliciel lassen.
* Jen. %, 327*. da «b'ete« von andlchtig miU«U
lieh gebildete adv. bei Grimm fäUt. so
ertnubf ich mir, den belegen aus Lulh.
nvch t'itiige and^ri' heizußujen : drey gesel-
len, zwcn hurger vnii ein Uawr gieiigeiil mil
einander kirchrerlen andeehligklich in die slal
Mecha. SieinhÖwel, Esop. Freib. lölTi.
blt 97''; vnd nntn <!i»^ hruoh arnipchliglicli
mil jra als wer os licilluaih. ebend. 127*.
voc. incip. ieul. ante lat. bl. hj': andech«
tigclidi deuole altenle suppliciter und: an'
derliligclichen bellen siipplicare.
Ander, mhd. ander (Ben. 1 . 3'> i, ahd. an-
dar {Graff I, 370), goth. an|>ar, comparativ
von einem poiUiv, welcher »kr, anja labtet
und mü 9ker$nng de« n tu I lat alius, ^flV.
alis, a/»d. all, olilCra//' 1,223). vgl. Grimm
gr. 3, 635. 636. trth. 1, 305. bei Luther
begegnet statt der mit den geschlechtsen-
^Mgen vendtenfn formen im nom. sing, bei-
«ohe wuner im/lec(ier((;t ander; wir ertau-
ben uns kaum noch zu sagen nndcr
i'Hi ander herz, Luth. unterdrückt auch die
männliche flexion : ein ander weihe es ein.
5 Jfof. 20, 4 ; kein ander boI von dem heil igen
essen. 3 Jlfo«. 2^,1 0 ; bis da.s ein ander kOnig
aiifri::nii. apost. gcsch. 7, 18; Lullier i^l fin
ander llus. Zsviugcl ist (.'in amlcr (^liure. vom
abendmal Christi. i \ b2b). biiij' . nochhäuß-
ger ist dieses unßectierte ander imarttkuHer>-
len nom. sing, aller gescMechter , wie über'
haupt Luth. das ,,üher!cngc e" gern ausfallen
Uesz. die obliquen casus fordern selbstver-
ständlich auch bei iMth. diefiesUm. Stander
wMeren form anderes (ahd. andarai;« «nM. an-
dere^) bedient sich Luth. der gekürzten an-
ders {mhd. andere;): ellicbc »cbrien sonst,
etliche ein anders, apost. gesch. 1 9, 32 ; viel
anders mehr vermanet vnd verkUndigei er
dem volck. Luc, 3^ 18; Helen sie auCT ein
anders IhOilich ftraemcn. «peMk. 19. 3.
Was die bedeutung wm ander betrifft, so
ist es
1) zunächst das ordnungszahlwort der
zweizahl. Luther zahlt stets der crsle, der
andere» zum ersten» tum andern und nüht
der zweite« zum zweiten : da wnrd aus abend
vnd morgen der andor lag. 1 Mos. l, 8; so
er kom|U in der aiulrrn wache vnd in der
drillen wache. Luc. 12, 38; das ander weh.
ist dahin, sihe das dritte weh kompt sclinel.
offenbtJeh, lt. 14; vnd der hahn krehet •
/imi nnd»>rn naal. Marc. 14,72; e6eii«o: da-?
ander buch Mose, das ander buch Samuelis,
die ander cpislel an die Corinther. hsMB
xiehsn wir zweile dem ander vor, doeh vor-
i'inzell haftet es noch. vgl. anderlhalb.
2) die bedeutung von aller behauptet an-
der in allen sätzen, wo eins daneben steht:
darein bewUligl sie , docli mil dem bedinge,
das der eine sie terel in den himel faren. der
ander, das sie wider herab farcn künde. Ver-
legung des nkoran. (1542). Kj" : ein nach-
bar {gedruckt nachlbar) isl dem andern einen
brand sdiüldig. der 147. jmoIni. (1532).
Biiij!*; ein woUT beschreyl den andern niu
die sieben puszpsalm. Willemb. 1517. Cliij'';
t'S wird srhiildifj vnd \ nsehiildifr einer mil
dem andern leydüu müssen, der prophet Ha-
baeue, (152ü). ej''.
3) ander = alius: ob sie \ die irunden-
male Christi} nncli frisvii. nlVi !) mk) roll sol-
len gewesl sein, wie die malcr m iVi n, l.i<sc
ich andere orlcrn. zwo predigt au/j der Aiti-
dertauffe. (1540). Nj**; Lneas sdireibt von
Paulo, Apollo vnd andern, das sie freidiglich
handelten, der prophet Habacuc. (1526:.
h ij' ; wenn ich ntir da? abla«! widderrieff,
szo hell das ander kein null, auff des bocks
SU Leypesiek «lUioorl. (1621). biiij"; (die
taufe) isl ein ander bad vnd waschen , denn
durch naUirlich wasser. zwo predigt auff d.
kindertauffe. { 1 540). Fj'' ; er wil niclil sagen,
das man die har nichl könne puluern, das sie
sehwartz odder ander färbe kriegen, das 5.
6. vnd 7. cop. s. Matthei. (1532). Yiiij*;
der rulel gem<»yniglit"li lewen, beren, wolffe
vnd andere wilde tlaer im Schilde furel. der
pr. Habacuc. diiij'.
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ANDBRUALB
73
ANDERSWOHIN
Alderhalb, die organische form für ari-
^erlbalb — > I \2, mhd. andcrhalp (Ben. 1 ,
614): Mdster d« etwa anderhtib hundert
personcD jnnen g<»lcl)l. auff das vermeint
keherfifh edict. (1531). Fiiij"; ein jglich
rad war anderhalb eilen hoch. 1 Aon. 1, 32 ;
mMalbe eilen lan^ und breit. Eweeh. 40,
42 ; vnd ich ward mit jr eins ymh funflsehen
$ilberlinge vnd anderhalben Iiomer gcrslen.
Hos, 3, 2. in der bibel kommf Jedoch auch diff
dtm ilritiiiaib, vierllialli nachgeahmte form
aadertban» vor: anderthalb eilen die breite
Will milerlialb eilen diehfthe. 2Jfo«.2&, 10.
inderleij anderer nvi. verschieden : das
du dein vich nicitl iassosl mii andcriey [vulg.
alierias generis) Ihier tu achalTeo haben. 3
tfttf. 19» 19; ich naeyn yhe das sey klar
pnii^ hfweysscl , d.ii wir alle priesler sein
vnd diese priesler nU anderley priesler, son-
der koechl vnd nrapl leult sein, oujf das
tHinAritlHeh buch »odU BauMW. (1521).
€]*; erstlich isl das'gewis, das Zwingel vnd
Frolimpad ym verstand eiiilrc( lilig sind, wio
wol die worl anderley sind, das diese wort
CkrUü noth fetf «feAen. (1527;. ciiij*'; c!«
were doch die Ittgen nicht so gros vnd die
«<linin\t nicht 550 gros, wenn sie einerley
Wfirt an .mdcrley orten vn^-itiit^li« 1) vm] vn-
gloicii 'If iiteit n. von detn abenämat Christi.
( 1 $2S ). 3 uiy. vgl. allerlei.
Inden (endern), mtOare, bei Luth.
\ ) transitiv : roiniget euch vnd cnderl
ewre klcider. 1 Mos. 'Aö, 2; vmj cndprlon
die oamen. 4 Mos. 32, 3b; die reclile haiul
des htf besten kan alles endera. p«. 77, 11;
«r endert zeit vnd stunde. Dan. 2, 2 1 .
2f refl. : wie die zeit des jars sich cnderl.
wish. 7, 18; weil gott loh Uzt die scliropfc
tm wenig sich geändert, de Wette br. 4/2 1 8 ;
die crfaning wirds geben, das dieser ordnupg
viel stuck wurden sich andern mUssen. 6,81»
^nderS) n. ; das endern vnd bessern sind
zweierlcy. der 1 0 1 . psalm. ( 1 534 ). Hj''.
Mkn,mhd. anders (Ben. 1, 36), ahd.
anderes {Gn^ 1, 377)» odverbuifor §9mtiv
ton ;inder.
1 ) atiler, auf andere irflse .■ vnd iiioclil
Wol gerne hören wer das ander» heweeren
«OH« cyim tsnnoii von dm oWa«. (1518).
Aij'; so ers wol kund andors zu wr^'cn brin-
gen, wider den bischoff zu Magdeburg
(1539). Giij*»; er treibt die teufel nicht an-
ders aus, denn durch Beelzebub. J)/a((A. 1 2,24.
2) alioqtiin , ftnnxt, übrigens: las in .'in
voick das mns diene, ich wil andere dis mal
afle meine plage über dich selbs senden.
2 Mob. 9, 14; man fistet auch nicht most
in alte schleuche, anders die scbleuche zu-
reisscn. Matth. 9, 17 ; Tiifriinnd fasset most
in alle schleuche, wo andere, so zureissel
der most die scbleuche. Imc. 5, 37 ; habe
ich anders gnade für deinen äugen fnnden.
4 Mos. 11, 15; so anders goltes geist in
euch wohnet. Röm. 8, 9.
Änderst^ adv. erscheint bei Luth., wie im
16. jh. #berAaiijpf, häufig f&r anders: ich
würde ybm die sporen änderst geriin kl lia-
bcn. VOM heimlichen vnd geslolen brieffen.
(1529). Ciij'; scyl yhr niclit aiicb hencker
vnd mörder Christi, ob yhr wol mit der fed-
der änderst kirret? «ndder die k^9U.prophe'
ten. (1525). Iliiij''; nu aber Ihun die ketxer
nicht änderst mit poltrs wnrl , fl"nn tl^ >vpr
es menschen wort, kurtz bekenlna vom heil.
«acrameHf. (1544). FiJ''; das vierde thier,
Weichs gar änderst war, denn die andern
alle. Dan. 7. 19.
Anderiswo, adv. an einem andern ort,
zusammengeschobenes anders wo: kan er
dich do auch nicht stOrtzcn, so greyill er
dich aber anderswo an. epti^l t. PMri.
(15231. crj"; dnrli liab ichs sonst anderswo
sidii fide f:;ol)raiirlil. ein sendbrieff lou dol-
metschen. (1530). Bij ; das icli wol geneigt,
jn anderswo hellTen au verbitten. Jen. 8,
425' ; sondern steiget anderswo hin ein.
Joh. U\ 1.
Ander!»Hoher^ adv. von einem andern ort
her: vnd es gewis dafttrhieUeD, er warde
nirgend anders woher komeo, denn von dem
stamme Dauid. Jen. 3, 462'*; ein fremdlmg
heissl ein einkömling oder nnsicnder, der an
dem ort da er wonel nicht bUrger ist von
ankunlit vnd gehurt, sondern anderswoher
sein aoknnin hau BM. 2, 137*'.
Anderswobin, ndv. an einen andern ort
hin: yliren kindeni vii<i erlien das hroll aus
dem maul nemeu vnd andeiszwo hyn wen-
den. onieiiiinj)f eyns gemeynen Aaalena.
10
Üigiiizeü by i^üOgle
A>'DtftTUALB
74
ANEINANDER
"(1523). Anj'*; ehe denn wir genannlea do-
clorcm ander$«woliiu ordnen. Burkhardl
hrt>'fu\ 300; wo solt dis bilde andcr<\M> Iiin
gehüreu, denn voier dielhierc in apücdl)|>äi?
Jen. 3, 34 f.
Jüiderihalli «. anderhalb.
Xnderiing, f. mulalio: \mh des lands
sunde willr-n werden viel cndminpr» der
farslCQlliUme. «|>r. 28, 2 ; bcy jnen isi kein
vntersefaeid der seit, siete, werk oder der
eoderungen. rani^ «« S»»d^ 26, 20.
Bind seil bibel 1, 527.
Audrrwcit, adv. hal bei Lulh, noch du-
bedeuiuny von ilerum, zum ztceilen male:
darumb hall Christus wollen geporn werden,
auir das wyr durch yhn anderweylt gepornn
wurden, auszleg. d. ep. vnd enang. von
chrislag etc. (1522). Fiij"; der alhneclilige
gol vud vallcr vuszcrs licrrn Jhcsu CUrisli,
der dich ander weyt gepom halt durdis
wasKcr vnd den iieyligen geysL das tauff-
huchlin verdeutscht. (I523L h lüj'". im n.
tesl, übersetzt Luth. yt^yr^t/f^ytu uvut&ty
„von nmum geboren weräem/' üb ttaUe
Gal. 4, 19: meine lieben kind«r, wdebe ich
abonnnl mit engsten gcberc, wird in der
nualcij. des propheten Sacharja Cciij'' ci-
iierl: weiclie ich auderweyl gcporc. —
mhd, anderweil, anderweide {Ben» 3, 552),
gtei^viel mU anderweit, anderweide ist an-
dcrwcrhe (toe. «X quo vgl. Grimm
gr. 3. 232.
.iudcrwoj wa* anderswo : dann aller erst,
sxo du will, niagslu geben tn dem gebewde
s. Pein s addor anderwo. sermon «Oü dem
abltm vnd gnade. fl5lSi. Aiij''.
Andrehen, drehend anlügen, in der figür-
lichen redensart: den rechten eine wcchs-
serne naseu andrehen. Biet» l, 392*.
Ane (an), nhne, praep. mit acc, ahd. Ann,
Aiio (Grafl 1. 2S:)), mhd. Ane, an {Ben. 1,
40j: an forchl vnd dcmul mag goll nieinanl
behagen, dl« at'e^en j^spseUm. WUtenb.
1517. Bij'* ; es wirl wol mebrdingaan grundl
vnnd bcwerung gesagt, eyn sermon von dem
abla^z. (151S). Aiij ; das nu wcni^ muglich,
vnd an suiid»Te güUis gnaden vniiiuglicli ist
(nem/ieA keutchheil tu halten), eyn termon
von dem ehelichen eland, (1519). Aij** ; Ge-
deon an all »cliwertschlag die feynd verjagt.
eyii «ermoA von der hereiflung xmn alerten.
(1519). bj"; das ist nit an sonderliche orde-
nung gottis gcschehfii. eyn kttrcz form der
ezehen gepoU. Hb'Iii). Aj''; alsto niagk ein
ylzlicher dewten an aHe ferligkeil. euang.
VOM d. tsthen auszsetzigen. (1521). Kj^; da
hat er :m tzweylTel gcwoUel, das man nit
srhiechl hyn glewbe den singentenJ/.ernn.
der '66, psalm. (1521;. Dnj''. später on{d.i.
one), e. ohne.
Ane (am, erseheint wie mhd. (Ben. 1,40)
]nifl ahd. \ Graff'\,2%^' amh noch bei Lulh.
m Verbindung mit sriii luid werden im iinne
ton los, ledig, frei, der ton ane abhängige
gen. geht aleli voran«.
a) iiitl sein: die bOsce fleyscUiche Inst,
der nicmaiil an ist. eyn sermon von rfwi eli'
liehen siandl. (1519). AiJ''; die Schmeichler
der kein herr magk an sein {ohne die kein
herr sein kann), dai wtagnifkaL (1521).
I ij''. in der septemiberauig, die n. ie«l. v. jf.
1522 statt an sein schon on sein: der Bun-
den on üeyn. 1 Pelr. 2, 24.
b) nut werden : ao man ansicbl acheynet
es wol, das ybre tichler lo vR iseyt vnd pai-
pyr gehabt, derselben nit batt wiszt pasz an
zu w'crdpn, d.inn das er mit vnsawcren Wor-
ten die warheyt angrißeu. egn sermon von
dem afrte« vnd ^nod. (1520). Aiiy''; alle»
bringen wir also vmh vnd werdens vnnttts
an. (iüchr. 429"; alle jr gut niii f m orlztpn
w.ir .inworden, lischr. 31*>'. m der verbind
dung mit werden erhielt «ich aUo alleres an
längevt wiewekl bei ff. Snefts auch on wer-
den begegnet: man fmdt aber . . . vil irun-
ckener pöltz, spieler, hürer, dif il i I.v; jr
vnniitz on wenlen. ein dialogus . . . den geyU
auch ander offenlich laster etc. betreffend.
(1524). Bij^ «l«0o seit dem 19. jh. erheeh
anwcrden in der schrißeprache.
Anelnandrr, contimtm. jugiler, znsam-
menschiebungder vorgesetzten praep. an mit
einander: wiiche spräche hal solche weyse
odder art in reden, das sie awisschcn aweyeii
werten die aneynander gehOren eynen sol*
eben baufTen wort vn<l solche eyne predigt
eynwerfTe? das ander legi widder d, hyml,
Propheten. (1525). Piiij^; wenn« andl eitel
türkische, taiieriache heiser vnd eilel tom^e
kttniga vnd fürslen regnete vnd schneiete
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AKERERBT
75
AiN>AUR£N
ueoBtar aneioander. vferirot^ehep$ttlmen.
(1526). Cv^. in der bibel die praep. auch
gesondert: fünfle (teppiche) sollu an cinan-
aader fügen. 2 Mos. 26, 9 ; &ie (die gotUo-
MR) hengen sieh an anandw. ps, 10, 2;
Tnd sind an einander erhitzet In jren ltl»ten.
Rüm. 1, 27. f^L aufeinander.
Aiirrcrbt, durch erb ^rhafl überkommen :
da sie inil einander sitzen in der ordenllKlien
laererblen gewalL üusieg. d.ep.vnd euang.
ton ostern etc. (1544). Mij*'. vgt. ererben.
Anfafaen , anheben, beginnrn, rnhd. an
valit ti, zmaiinnengt'z. ane Ni'in i Ben. 3, 203),
ahd. aitafärliaii {Oraff 394. 3ü5j. da»
hatte Muh hu prau, vofgedfw»gen» anfan-
gen Aal Lnth. nach nicht, doch iogt er An
praet. nur .inrieni,' ttnd im part. prttHw MÜ-
gefaug^n, nie antic und angefallen.
t) transitiv, a) mit acc: die Römer fahen
das jar an ealendis Januarij. hauspoit, Jhena.
1559. 67*; so wUsen wir das ale sol-
chen krieg niclu luiij^'* n jnu L'Olies naoicn
anfallen, uarnunge am.l. ütuduchen. (1531).
Bij*; wer sol für uns hin auff ziehen den
airat aozafahen mit den kindern AeDjamin.
rieht. 20, IS; Judas fieng einen gesang an.
2 Jtfacc. 12. 37 : Jlicsus Heng an eine lange
predigt. Marc. t>, 34 ; das ding iii nit yn
goUis aamen angefangen, auff des hocke tu
Leypcxick anlteorl. ( 1 52 1 ). a ij*.
b mit praepositionalem infin. : licxite wil
ich anfaiicu dich gros zu machen. Jos. 3, 7 ;
er wird aoEahcn Israel zu erlüsen. ricA(. 1 3,
5 ; ui den ich aber anfieng su reden, fiel der
liciUge gList auir sie. apost. gesch. 11, 15;
fieng an Toriulhis zu verklagen, 24. 2; vnd
Sengen an zu piedi^'iii mit aiuicrn zungcn.
2, 4; als wen mau anlicngu Izuleren es
wcre «ind des kflohs fnller antzururen.
roa Mder gestalt. (1522). Rj^: ich Hab
angef.ir^en ni geben für dir den Sihoti niil
«einem laude. 5 Bios. 2, 31 j es haben viele
adch ding zuslralTen angefangen. buUa cene
iemM. (1522). Kiij^ den biotJten inf, ohne
zo gebrauehi Luth, bei anfkogen nidU, käu-
fiff Heht aber
cj statt des inf. ein angereihtes und:
Keafa aber fieng an vnd ward ein ackennan.
1 Moe, 9, 20 ; Beltsazer fieng an vnd sprach.
^nt, d, 16 r vnd sie fiengen an vnd haten jn
(tml ^QjßatfTO netgeatttXtt^ ewi6y), Maro.
5. 1 7 ; da ßeng er an vnd saget (^^loTO AA
yuy). Luc. 1 1, 29.
d) bei anfangen finden sich die praep. an,
mit. von: fahel aber an an meinem heilig-
ihurn. vnd sie fiengen an an den alten leaten.
Ezech.9, 6; wenn man anfehel mit der
■«irhel in der saat. 5 üfo«. 16, 9; vnd (Jhe-
sus) fieng an von Mose vnd allen prophclcn.
Lue. 24, 27.
e) part. praet. : ich ttbenchicke e. f. g.
Iiicrrnit das nTigefangenc magnifical. de Wette
br. 1, 582; gott stfirkc puch im festen glau-
ben vnd verbring iii euch scm angefangen
werck seligltcb. ebend, 4» 532.
2} intransitives anfangen: von der tzeyt
an, da die sLluiIilieuloiiiL' , das ist die trie-
^isi lie thcolugic hatt angefangen, ist die theo-
iugie des crcutzis ausgelcdigt. ein vrteyl
der lAeo^en txu Paries, (1521). Ciüi*';
arme fibelisten vnd anfohende schdlcr. vo»
den concilijs tnd kirrhni. (1539). Cj".
3) sich anfabcn : wie dasz rotten vnd
zweiuiig sich suilen auch unter euch anfabcn.
de WeUe br, Z, 4. vgl. fahen.
Anfahen, n. : das anfahcn haben sie wv-
schen, das liaboii dir» [»apisten zuuor. Jen.
5, 307"; es ist noch alles das aufahen. de
Wette br. 2, 136.
Anlhhif ■ (anfareo), inlraneitiv und traii'
sitiv.
1) intramilif . faliiciiff rr» einen ort /ur-
ankomment mit dem sclulj a;u land fahren,
ianden: wir mflssen aber anfaren an eine
insulcn. apost, gw^ 27. 26; sie kamen in
das land Genesaretb vnd furcn an. .Ware. C,
53; Japbo i^t die stad Joppe da man ilzt
anlt'i'cl, wenn man zu Jerusalem fercl. der
prophet Jena. (1526). Cij*.
2) transiHt, einen anfahren, a) jeman-
den :u<itnafipn : die<e sclirifl Iiab irli eilend
abgeicrligt , das nicht e. k. 1. g. bctrUbnis
aofüre von dem gehöre meiner zukunflt. Jen.
2, 58*.
b) häufyer einen mit heftigen warten
anreden: vnd Petrus nam jn zti sich, fitr jn
an, vnd sprach hcrr schone dein selbs. Matth.
1 6, 22 ; die jünger aber füren siean. 19,1 3 ;
sondern {der heiHge geist) mm sie schelten
vnd vbel anfaroi. das 5. 6. tnd 7. cop. «.
10*
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AKFALL
76
ANFECHTER
MaUhei. (1532).biiij'; die gesellen, so yhm
(fx'rzog Georg} diesen meinen liricfTlirarhlen
vihi lettzleu Widder mich soll er mii fürsl-
lichem ernst angebren haben, von hemli'
ehen vnd geitalen hrieffen. { 1 529). Bij".
Anfall, m. mhd. anc\ <i1 (Ben. 3» 222),
bei Lulh. in doppelter Anwendung.
tj das, tcaa uns plüizUch bejaltl, wie
h, eine krwMieU, ein $ehrteken : vnd ist hie
KU nicrcLen> dass die»ser psaloi vod seyns
gleychen nymer mehr wir! pnintllirlt vfir-
sundcn adcr gebctt, »•^^ ^^c lio d.iri dem men-
schen der anfal vnder die äugen (es ist von
dem gehrecken vor der göUUehen strafe «tt'e
rede), die sieben puszpsalm. (lol7j. Aiij';
vrrd |.Mjll sich mit :Mi]rIii'ii lu.iiicherloy
husta aiiiellen als wull er die leul schlechls
Ireihcu vonderhureroy zum ehelichen leben.
Jen, 2. 159^
2) für heimfuU eines lehens: es hat auch
der liclte t ninholie geyir, »Ion |»raucli crdarhl,
das mau die (»freunden vnd lehcu vurkculU
\nd leyhet auf solchen vorteil, das der vor^
keuITer odder hanüthierer draufl IrhAi den
anfal vnd Zuspruch, das szo der hesilzcr
slirbl das lehon frcy witlilcr hovn« slerhe
dem der es vorhyn vorkanlii, vorhiien odder
vorlassen hat. an den dmsttichenn adeL
i 1520). venn. ausg. Diiij''.
;? I im n. lest. itb> rsrtz( T.idh. x/.r^ndg < ru!g.
sors) durch anfall : du w irsl weder lud noch
anfal haben an diesem wort, apost. getch.
8* 21 ; vnd {Judas Iseharioih) hatte vbir^
komen den anfal di»v .iiii|iis. 1, 17 iMieft
der er.*(ett ausg. dts ti. 1522.
Anfangi m. das crsd uovon, gegensatz
ron ende: am anl.nii; ^Lilu^' goU himel vnd
erden. 1 Jtfo«. 1, 1 ; im anfang war dasworl.
Joh. 1 , 1 ; ynn yhcnent leben ist anfang,
mitlel vnd viulv (Irr wrili ganlz aufl' eynem
klumpeu. epistcl s. Petri. (1523). Xy'i vn-
geschaffen, des wescn kein anfang noch ende
hal. d/e <lrey «yml>oto.(1538).Aiiij'' ; eshiini
ijit (I.is ni.iM wil .Tiiflitlaszen es hab ein gullen
aiil.iiig \ 1111(1 -l y ein gut werck, anden christl.
atlvi. \ iö20i. venn. ausg. llmi^ ; ym anfange,
ehe die kranckeit vbcrhand nympt. ob man
für dem sterben fliehen mii9e.(1527). CiiiJ\
nnfanjr pß' gl » «> »'ndc gern drm abhän-
gigen gen, nachzufolgen: die furchl des
herrn isl der Weisheit anfang. ps. III, 10;
den sthcndlichen götzen dienen ist alles liu-
sen anfaug. weish. 14, 27; das ist der uul
anfang. Jlfarc. 19, 8.
mhd. anevanc (Ben, 3. 210), oM. «Da-
fanc {druff 3, 41 Ij.
Anfnn;;en s. nnfabpn.
Anfänger j m. auclur, Urheber: auQsehen
auff Jhesum den anfeoger vnd volender des
glauben«. Hebr. 12,2; wcd er solchs spicis
aiifcnpor vnd meister ist tcidfr di'' anfino-
mer. il53ü). Aij^; aoleuger vnd vrsacher.
Je». 1. 144^
Alfllglidi für anfangend iai uns nur in
den ersten ausg ahm des n. test. begegnet;
nposl. gtich. 1, 22 uht-rs^ tzt Ln(h. an das
griechische genau sich anschlieszend : an-
fenglich von der tauffe Johann» {dgiöfti^
¥oq &nh tev ßaniiafmsos'Jwäww), itp«>
ter : yon itor laulle Johannis an.
Anfeehten, mhd. ane vehlcm//'» Ii, 310),
ahd. anaiebtan [Graff 3, 444j, t<</. an einea
fechten, bekämpfen, bestreiten ^ versuehen,
beunruhigen: tcgbch fechlcn sie meine worl
an. ps. 56, 0; der neidbart inair die wnrliril
aiiiochlen, aber er ma^' nytmiu r inclu' oblie-
gen, ausleg. d. euang. an den j urnemisten
festen, (1527). tv**: weyller sage ich, das
ich auch ynn dem bAch , das der IdgenkÖ-
nig aiiiichl, zu wenig than habe. oi>('rn,t
deutsch. (1522). Hj»; besorge auch, »o die-
sem mittel nicht folge geschieht, vnd weiter
werde angefochten mit gewalt odder Worten* •
so wird das ding allererst re< hi « raus fahren,
vnd aus dem srhmiprein ernsl w ei den. de Wette
br. 1,20S; vud ob wir damit angefothleo w ür-
den, das wir doch endlich gewinnen vnd den
sieg behalten. Jen.%,'d^h^ ; es fleht mich nichts
an, das cllich inyr schuil gebenn, ich wolt
inicl) anmaszen gröszer ktinst, dfiiti alle welll
halt, manuscr. d. bibliothek zu Gotha cod.
Chart. 379 pag. 9 {Erl 24, 13). das praei.
lautet bei Lulh. Mch anfacht : das der satan
zu seiner rechten stund vnd facht yhn an. der
prnphet Sncharja. { 1 528). Mlj'; dieses facht
luicli auch au, das ablas gering zu achten»
Jen, 1, 115''. oder ist es hier anfacbea
impellarc, incetidere?
InferbttT, m. In zeichiittng des Knifels als
Versucher: dazu wund^ch vnd biete ich e. f.
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AIiFECHTL£ili
77
ANGEBEI«
g. glack vnd heil, das es zur gesundheit
4ia€ nid zur veriechungdes anfechlen. «len.
6. 179". — mhd. anevöhlaere (Ben. 3, 312).
Aaferbtleio j n. eine leichte anfechlung:
er Uii-hel hat eio kleines auieclitlein bekoiu-
■wi. it WtlU br, 4, 490.
Alüechtllg, f, v&nudiunff, mhd, anvi^h-
tonge (fien. 3. 312.1: die anfeehliing lerel
auff? wnrf nicrckcn. Je.?. 28, 19; wacliel
vud htM, das jr iiiciil in aoTecblung fallel.
MatA, 26, 4 1 ; zu der zeit der aoreebtung
falkn sie abc. Luc. 8» 13; wiiMei iliiil' hal
Lm andi tiiiL' wtiliischc aiirechlung. vber
das ente buch Mose. (1527). Tlj"; ich bab
wul 50 harllc anrechluugc da erUUcn vnd
■ich geroDgen vnd gewuodeo, das ich gerne
eraus gewesen wcre. eyn brieff an die chri-
tkn zu Struspurg. (I52r)i. Aiiij' ; ilio
dem anfi'ctUungen vndleyctcn i»ind alles nucii
üidisiehweou dar gegen, amil^. der ep.
«ad mutg. vcn der heit, drey könige tag.
(J525). Ciij"«.
.iafeiaden, hassen: was km <!ii^ schaden,
ob üicb gleich alle weit aulis bOcbüle au-
feiadel. dos 14. «ml 15. eop. s. JoAannM.
(1S3S). Ooiiij*; wie isla mflglleh, weil die
Egypier die Hebreer also anreiudclcn , das
sie jncu jr Silbergeschirr borgen vnd Ipilicn
sqIIcüI Etil. 1, 332'' ; es sein dennoch goU
«rbana es, sonst aUzuuiel, die es {d.tccrtgotUs )
anrcindon, verfolgeii vndieslem. Jen. 8, 307".
Aafährea, anleiten^ unt^ricfisen : also lilrel
er (der teufeli tias wojb an. da^ sie denckct,
Adam wird es nicht rechl verstunden haben.
«Aar d^ mfe buch Mo*e> (1527|. KüJ - ; sie
trcden aufi der vernunltl duackd» der solsie
wo! rf Olli anfiiren. das diese vfWi Chrüli
Hoch fest stehen. ( 1 52 7 J. fij".
Aafart, wie das einfache furl bald m.
Md /*., ort xwn anlanden» Hafen: Sebulon
wird am ainfttrt des mh eis wooen vnd am
»nfurl der st hifTr. 1 Mos. i\) , 13; gegen
d«u aafurl des nieers. 5 Alos, 1, 7; eines
Mfnrts aber wurden sicgewar. apost.gesch.
27, 39; da ist der anfurt an das jttdisehe
Und. der prophet Jona. ( 1 526). Cij". iceib-
lich: Asser sass an der anftirt des ineers.
ritht, 5, 17; {Simon) erobcri die sladJopiJe
md die anftirt dabey. 1 Maee» 1 4, 5 ; da die
aalort «gelegen war zu wintern, opotf.
gesch. 27, 12* j»!.: 6as auch die anfurt er-
beben werden. Exeeh, 21 1 28i au alten an-
furlen des grossen meers. Jos. 9, 1 . die ndd.
Übersetzung Bugenhagen's hat mit aus-
nähme von 1 JUos. 49, 13. wo anfarl stellt
have, u>ae £«th. nur an einer stelle {E*.
25. 16) braucht, in den meieten dieser
stellen ist jedoch nach dem hebt, (qin) dat
gestade, die mpcrp.vfrti-ffp gemeint.
weder ahd. anafurt noch m/id. anevurt bß'
gegnetp aucJk m den «ocad. dee anegehenden
15. und angehenden 16.jA. habe ich anfurt
nicht finden können ; erst AI he nix fhrt.Zij':
jiorliis, n,m;il<'. slalio. srliiniiMid, ^iiiluil.
Augalfeü} mit yeöjlnelem munde und ueil
aufgeritsenen äugen beumndemd anttarren,
mhd. anekafTen, an kaphen, an kaprcn (Ben.
1, TSfl): die scheinenden heiligen aber gaf-
Icl cm jeder an. Jen. 3, 28'*. vgl. gaffen.
Angeben^ in mehrfacher anwendung,
1) andeiilefi, anteigen: dammb ich auch
yin vorigen capitel die allegorieu odderbeyin-
lidi' II (ti'iitiingen hieber gespart baln«, weil sie
derpi uphel hie üelbsleiTur zeucht vnd angibt.
der prophet Stt^rja. (152S). llüj'.
2) ftexeiefenen, nennen, wofür autgeben:
den kurisser wie er mich angab, eyn widder-
spnirh. (1521). was gotl für wunder
ihet, das waren keine wunder bey jnen (den
pharisäem) , was sie aber lUr wunder an-
gaben vnd slimpten, das solten wunder sein.
Jen. 2, 37S^
3) besehuldtiien , anklagen: das erden-
ckistu, nnch anlzugeben, wie du scbreybisl,
e ynen hochtragenden,hochmfliigen menschen.
auffdes borks zu Leypczick anttcort. (1521).
aiij'* ; tlaniiiil) li.il der leiill't l viitteinbube zu
samen gethan.rnicii für dt^r well an zugeben, als
belle ich bcrlzog Georgen auU's aller ergeste
gtQuchl. von heimlidten vnd geelolen Mef'
fen* (J529). Uiij^; da zu bat erdeinen knecbt
.Tfif^eprben (vulg. accusaviti für meinem berru
kuiiige. 2 Sam. 19, 27; für dem keiser aulls
allergill\igsl angegeben vnd verklagt, l orr. auff
die weitheit SaUmonie, Bindseil 7, 414.
4) sich angeben, sich wofür ausgeben : er
(der {eufeO knn aiioh die ktitt«t. ikis or sich iii
deruiaiestet für golt angibt, ausl. der ep. rnd
euang. von ostem ete. (tS44). bij*.
ABgfb«i| n. Ij vorseMag, raih: zum
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ÄiNGEBER
78
Ai\G£U£N
vierten hal roagister SpalatiDUt durch an*
geben herr Fabian von Feililz das voi^e>
schlagen, de Welte br. 1 , 203 ; man halle
auch aus des Plolemei angehen ein gebol
lassen aüigehen. % M^cc. 6i 8; hatte
mir fttrgenomen, durch framer laute ange-
ben, e. k. m. diese vier psalmen zu zuschrei-
ben, vier Iroslliche psalmen. (1526). Aij'.
2) anzeige, beschuldigung : die lugen vnd
falsch angehen der boszwlchl. auffdasifbir-
ehrisUich Imek bcekt Bm»er$. (1521). Aij'*.
Angrber, m. anzeiger: sif ist der heim-
lichtr Till im erkenlni'? troUos vud ein angc-
bcr hoiiier wcrck. iceUh. S, 1.
Angebarea (augcporn, angebom), mhd,
an geborn (Ben. 1, 157)» durch gehurt tnil-
getheilt: es niusz allis auszgefegl werden«,
was vnsz angeporn isl von Adam, tcidder
die bullen des endchrists. (1520). fiij''; ich
mus wol ein sunder sein , es isl mir ange-
boren* termon von dem ȟerament. (152C).
Cviij''; das sie böser art waren vttd jr lios-
heil Jücu angeborn. weish. 12, 10; das erb-
lich angeborn vbel. aHideet to da heUen
9oUen ete, (1538). Fij**; es kOmpt aber alles
von (Irr leidigen angebornen |dage vnd vbcl,
das da lit'i^Nl die eibsünde. ausleg. d. ep.
vnd tuaug. cuii oslem etc. (1544|. Rrv''.
Angefähr (angcfchr, angefer), adv. für
ohngeDihr is. d.} begegnet nur noch in den
ältpsten dnirl.vn Lulh.'srher Schriften: das
er (Eck) mirh vnvorseheiis rysse ynn eyn
dispuUlion vnd ergriffe bey eynem wurlie
von dem hapstum gesagl, das myr angefehr
empfallen war. egn scndbrieff an den bapst
Leo X. (1520). Aiiij''; es hognb sii li nlit r
angefer. Luc. 10, 3t t» der ersten ausg.
äet n, lest. v.j. 1522.
AigeMei» gleid^bedwlend mtl anheben»
do^ förmlich davon verschieden und nach
Grimm tttb. 1, 339 rondem subst. anhab,
angchab anfang ab zuteilen: deraiigehahende
getst vnd das erste stuck der gnaden hai al-
lein die arl, das es Widder die vbrigen sunde
crbcitlol grund vnd vrsach. (1520). ciiij'.
Angehahen,/Hjr/.prf?("f. nm anheben (s.d.).
Angehen ; mhd. ane gCu. ane g;1n (Ben.
1,467), oM. ana-gin, anagen (Graff
mit trans. und intrans. bedeutungenj die
jedoch ßrimm wl6. 1» 3U— 343 dadurch
QUizm^ehen $ueht, dau er für die füüe
anecheimi^er inlranailtoii emem weg^euH'
neu acc. annimmt.
i. transitive beät niuagen,
1} einen angehn, an einen herankommen,
heianwümehnngen towoM von heil aU ameh
von Unheil: so müsse dich auch ein gul jar
aiiy* heil. Jen. 2, iri""; pfu ilas euch dis oder
itii ni's angehe, aiwi. der zehen gepol. (152%}».
Fiiij'. öhkHt^ verwfknsehvmgen hei Agri-
cola tprichw.: das dich ein bös jar an-
gehe, rr 172; «las Falbel {fallend ubvh gi ho
dich an. n. 475; die dnis gclic tluh an. n.
4ä2. ohne xweifel reiilten diete fortneln m
höhet alterthm surficfc, wo man eidt w»-
heil, Seuchen» krankheiten noch als leben-
dige, den menschen feindlich anfallende
Wesen dachte, vgl. Grimm miglh, 3. autg.
s. 1106. .
2) eine ^leCeft uMe pJkraae üt QOth geht
einen an, welche bei Luth. einen wom «o-
ihigen, bestimmen ausdrückl: \\n< utrc
Uin&lum not angaogen, das er solciic woi l
so eben soHt vber dem darreichen vnd da er
heysst essen, sagen, so er wol ander seyt
dazu halle, das ander teyl tcidder d. hyml.
Propheten. (1525). Fj*; was wol
den euangeUslen not angehen, das er eben
hieher setzet, wie des herrn Christi mntter
vnd brdder draussen gestanden sind vnd mii
jui haben wollt n rt-tlcii. Jen. 1, 151''; vnd
wMs gicnpc IHM Ii no(h an in eins andern
Sachen ? de YVeUe br. 4, IS6.
3 ) häufiger isi angrhn mit ettea* tu ithaffen
hab< II, ddinitin Verbindung stehen, betreffen :
was ürlici dich der fried an? 2 kön. 9, 18;
was gcliel VHS das an? Matth. 27, 5; was
gehen mich die drayssen an? 1 Cor. 5. 12;
er (JVoses) vns nichl weiter angehet, denn
als fern er mil dem natürlichen geselz vber-
ein kompl. ausl. der zehen gepott. fI528)
Biiij''; ellwas das göUerey odder golles dtensl
nicht angehet, toidder d. hyml. propheten.
(1 52b) Bij'* ; was angehet dis xeiüich leben.
ztco predigt auff der Hindertauff, (1540)IIij*.
//. intransitive bedeulungen.
1) beginnen, anheben, das Icuer geht an.
beginnt m» brennen: man sola fceinenf fiBrstm
verargen, wo er merckt bey seynem naehlMir»
das es rancben wU, ob er friede vnd sidiefw-
ANGEUÖKEM 79 ANGEL
lieil begerd» ehe das fear ansehe. M» Meine
antwort. ( ! 533) Hij'' ; d.is fcwr isl angangen
durch meinen forn. 5 Mos. 32, 22. füur
^ieog aa io Jacob, ps. 78, 21; wenn das
hans der hultxera. vergUlüelen md vbcrsil-
lerten gjilien vom fewr angehet, ao lauJIen
«lie pfaffen dauon. Bar, 6, 54 ; dasz der wald
Lei VWnl.T rnicli .uiLvni^rii'n sei vml vii-l orten
mehr, Inlfi kein iusi hen. de WeUe br. 5. 200.
jWek im ßwr enihrmmi amd^ der grimm
wiiurn: dammb giengauch meinsom vnd
frimni nn. Jer, 44,6. der zoni gieng an vber
tlie %ngleubigen. Sir. 16, 7. vom einirelen
er$chr eckender wie froher ereignisse: die
pbge «arangangeii vnler dem vokk. 4 Jfoi.
16, 47; wo iler recht hewbtstreytt angehet
mit Afm tfiiffrl vntrr vns splhs, miisscn wvr
gewarten. d.is auch die fallen, dio ilzl ilic
«pUxen rureri. ro« 6etder getlalt. (1522).
J^i bnüger noasen wyr tau erst werden,
vnd new fasz machen, ehe die weyo emd an-
gelicl. elend. Biiij''; vnd storhen zur zoil der
«*len enidlen wenn die gerslenerndle an-
2 Sam. 21.0; Christus reich gieng
an, dl Josna al«m vod prieaierllium noch atund.
der profribei Saeharja. (1 528) Oq'>.
2t glnrke^n, iflhiqtn: Iriegen ist, wen die
lu^tu •ifraieo viul angehen, wie den bapsls-
Jo^en gesehehen ist. Mto cene domtm.
<1522). Eij*; (JnuMl) wird ein gewaltiger
meclitiger herr, gehet yhm glücklich an nach
»fineni rurncmen. vber das erste buch Mose,
il527). HUj"».
3) «ndüdkfrroiicMZMlAw angehn imgegen-
Mz SU abgehn auch ßr da» mUrtlMi eines
amlei!, (Ueitstes : vnil die nliorsten vber hun-
«l«rl Uiele» alles, wie jricii Joinda ilcr prifstcr
ße^ten balle vnd naoien zu sich jrc iiienner,
die des aabbaths angiengen mit deneo sie des
'sbhaths abgiengen. 2 kön. 11,9; wenn ein
teji ilijncng, so j^iong d.is ;inder an. randg.
2 knn. II, 5. // / n äs e i l bibel 7, 497.
Angeboren, an einen gehören^ zugeMren,
hemmen, bei LtUk. tete mhd. (vgL Ben.
h 713 ) und äUer-nhd. slets mit acc: wer
angehöret in der stad, den füre aus
Wiener «lel. l ifo*. 19, 12; meine toehler.
Wen gehürcsl du an? 24, 23; wer ledig ist,
der sofget, ffkt den herm angehöret» wie er
den herfn gefalle, wer aber freiet, der aoi^
get, was die well angehttret 1 Cor. 7, 32.
33. ebenso v. 34.; welche aber Chri&tom
aii;^fli(iron, die crci!t7ii''Mi jr fleisch sampt
den lUsten vnd hegirdcn. Gal. 5, 24 ; wenn
es zeit sein wird, sol er aulT einen lag alle
die jn angeboren widdererfur heissen komen,
das cap. der ersien ep. s. Pauli an die
Cnrinther. (1531). Pj\ im 17 jh. trai an
stelle des acc. der heule allgemein giltige
daliv ; eine WtUen^, bib^mug. t. j. 1664
heU noch beide caens «eben eiiMiiidef, s. b»
1 Mos. 19, 12: wer dich angchnrel, da-
gegen 24, 23; wem gehörest du an? 1 Cor.
7, 32 : was dem herrn angehöret, und v. 33 :
was die weit angehöret.
Angel gebraucht Lullt. 1) als masc. in
der bedeulung von hamus. fischangel:
yderman hels gerne verschlungen, aber der
ist yhii i/u hart vnd tzu scharirj,'ewr«t.
uniwart deutsch. (1522). Aj**; gehe Inn an
das meer vnd wirfl* deu angel. Malllt. 17,
27 ; wer nun nicht tust hat xur klaren, ge>
wissen wahrheil, kann skli loiclit verdrehen
tind idiswirckcn, ob er gleich das maul clwa
reiszen musz wie der hechl, wenn er sich
vom angel rciszt. de Welle br. 5, 2 1 5 ;
da hat der mensch angd, nette, garn,
körbe, reuscn vnd allerluy gerüst, das man
sicfehet. derprophel Iluhncuc { t ')2Ct). f iiij*' ;
alle die, so angel ins wasser wcrllen. Jes.
19, 8 ; das man euch wird eraus rücken mit
angeln, ilmoa 4, 2.
2) als f. in der bedeulung von eardo»
Ihüranget: ein fauler wendet sich im hettc.
wie die itiür in der .iiigid. npr. 2'». I J. auch
in dieser Bedeutung slt'ht In-i JaUH. der
starke pL angel, tcofür jedoch schon bibel-
ausgg. desM.jh. angeln eetxem auch waren
die angel an der thür am banse . . . gfllden.
I ki'in. 7. 50; das ein jgliche Ihör zwey blal
hatte an einander hangen in jren angeln. 6,
34. — eine bei Lutit. häufig begegnende
sprUehwörtHche redenwrt ist : swisehen thOr
und angel kommen , stecken in die klemme
gerafheu, bedrängt sein: danimh wnrdnn
die jüden, weil sie so zwischen tlnii vml
angel steckten, zu beiden seilen wol geplagU
der ^phei DanieL (1330). Cij*; die Pro-
pheten haben allielt «wyiichen thOr vnd angel
i^iyui^uo uy Google
AXGELANGEX
80
AXGESICUT
stehen müssen vnd sich klemmen lassen.
Uschr. 34S''. rj^^ ihUraiigehi.
Nach Grimm wUt. 1, 344 i<( angel,
mhd. angel {Ben. l. ib) ahd, angul (Gra ff
1» 345) forttiUhmg ie$ giHeMedeutendm
ahd. ango, mtid. anj^e, was vielleicht mit lal.
iiiinis haken tpurzelverttandt ist, vgl, da-
geyvn Adelung wlb. \, 2üS.
AngclangeB s, anlangen.
Angelegen «. anliegen.
Angeleben; versprechen: vnd Horodi an-
gelobt hellen wider zu jm zukoincD. haus-
poiL WiUenb. feslUieil 19^
AngeliMe, n . liieriiehe§ versprechen :vni
wird c. f. g. nichts helFun, dasz er aus seinem
angf liilMl pcschrillen isl. de Wette br. 5, 31.
Angeuehni (angcncm, angenheni), adj.
acceptus, gralus, tco* gern angenommen wird,
wohlgefällig, bei Lulh. KSufi0t nieht selten
noch in der vollen geUeM angeneine : wenn
du fron) bisi, so bistii angencnie. 1 Mus. 1,
7| keinjirophel isiangenem in seinem v<)ter-
lande. Luc. 4,24; Sarauel war angeoeme
bey dem lieirn vnd bey den menschen. 1 5am.
2, 2G; alles was einen feil ha(, soll jr nichl
oplTern, denn es wird für eiirh iriolit nngc-
iieme scm. 'dlUos. 22,20; cwer brando|)irt>r
sind mir nicht angeneroe. Jer, 6t 20 ; das
gftbei der rromen ist jm angeneme. spr. 15,
8; auffridilipkoil ist dir anpcnrm. 1 rhron.
30, 1 7 ; zu lobe seiner herrlichen gnade,
durch welche er vns hat angcnciu gemacht
in dem gelieblen. £pA«t. 1,6; (der glaube)
alle andere werck vorgnllet, angenem vnd
wirdig macht, von den guten wercken. (1520).
Aiii]**; aulV das m\ (Iii i ist u-» yhm hereyUei
eyn angenbeiu liebes vulok. eyn sermon von
dem n, leit (1&20). Aij**; er sucht, das er
fünde angeneme wori. pred. 1 2, 1 ü ; zu predi-
pen di»s angeneme jar des herni l.ur. 1, 19;
ich habe dich in der angeuemen zeil erhüret.
2e<»r.6,2. — ahd. $agl«wtttn ohne an n4mi,
groAmi {Grüff 2. 1073), mki, genaeme (nM.
genehm) und annaeme (Uen. 2, 370).
Anger, m. mhd. anger ( Ifen. 1 ,4 5)aAd.angnr
(Graff \,'Sb{)),giasplaiz, „wisenfleck" (foc.
ineip. teuf. bl. hj'') , „pratum , viridarimn*'
(Alb er US dict. Vuj''): die anger sind vol
scfiäfen, vnd die awon stoben di( k mit Vorn.
1». .65, 14; Ifebucad Keiar lies eia gülden
hild machen . . « vnd lies es setsen im lande
zu habe! aulT einen srbnnrn anger. Dan. 3,
1. — die herkunfl des wories isl dunkel;
Frisch 1, 28 leAel et von eng ab.
Angfsthca, adie. in belraehlrnng.
a) mitdemacc : habdoch, mein vorrougen
aiif-isoben, mief» alle tzeil tzu geringe er-
funden, elwa& für izuncmen, das wirdig sey
e. r. g. tsu erbieten, vom den guten wercken.
(1520). Aj^; also wird ftir^goll das herU
rein vnd das gewissen gut vnd sicher, im ht
angesohen mein eigfn reintpkeit oder leben
für der well, sondern angesehen den lieben
schätz, den mein herlceergreilTet./efi. 6, A2\
b) mit nachfolgendem dasz: angesehen,
das sie mich darüber für einen kflzer . . .
sciieldcn. Luthers erbieten (1521 ). bL ly ; c.
w. wird sich hierin christlich vnd ehrbarlich
wissen su halten, angesehen, dass sie
brüflerhäuser) weder dem pfarrherr, noch
ili'iii kiidispiel schüdlitli. snndt'rn fast nützlich
vnd bes.scrhch sind, de Wette br. 4, 334.
Angesicht, n. mhd. angesihle n. angesihl
f. {Ben, 2\ 288. 284) , ahi. ohne ge «na^
sibt [Graff 6, 124) vorMugsweise mit der
bedeututig von ansehen, anschauen, anbUck,
während nhd. die von facies, anlliu vor-
herrsehi und angesicht nur fUrisdIer flll als
das einfache gesichU
1) im sittnp von axpectu.i, ronspertus,
blick, gegenu arl des sehenden, gegenvart,
steht angesiclii in folgenden stellen: sie {die
aposteh giengen aber frOlich von des raU
angesicble (vulg.a conspeclu coneilii). oposl.
yt'nrh. j, 41 ; nai-h defii wir ewer eine weil
lierauiicl gewesen siml, naoli lioiii aiigesiclile,
nicht nach dem herizen {t ulg. aspeclu, non
corde). I 7%ess.2, 17; stellen Air das anfre-
sichte seiner herrligkeit iconstitiiti c ante
conspecltiin gloriae suae), br. Jud. 24 ; e-^ i<t
kein gesundbeit yn all meym fleysch vor <! • m
angesicht deines (zurnes. es ist keine mge
alle mcynem gd»eyne vor dem angesicht mei-
ner sunde. ps, 3S, 4 nach der übersettus^
in der ersten ausg. der sieben bmipsatmen
(1517). in der ausleg. hierzu sagt LutK,^
ielbstf dass angesicht in deridtrift oft ,,die
gegenwärtigkeil oder die empfindUchkeit
eines dinges" bedeute, eben^d trklärt er
auch das angesicht golles: gollis angosichl
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AK6BSICHTS
81
ANGUNZEN
heimi, das sirh gotf oflcnharl vnd sich kund-
Itdli kegeowerlig macht, wilc^is geschichl
dorch seyno wort vnnd wcrck vnd das isl
dea Uuea schrecklich den fttunineii trosüich.
itutiA 9UixteguHff ie$ 67. fwolmm. ( 1 52 1 ).
Aij«.
2 \ facies, antlitz: im «ichweis Heines an-
gesidils sollu dein hroi essen. 1 Mos. 3, 19;
fi«l Abram aaff sein ingeticht. 17, 3 ; im
aiigMicht des memehcn hal er das lehineisz-
hausz, die rinnen, in dio mitten gesetzt.
tUrhr. 42". mit angestellt der erden 4 Mos.
22, 3 in die Oberfläche derselben, wie sie
der p/. iit beilMh. nur «Dgesiehle, tiicht
aDgesichior: elfnn ist eine alle gewonluii
gewesen, dasz man die lodten also hegtalun
Tod gde^l hal, dasz die angesichtc gegen
nnigea vnd der sonnen auflgaug gewand
sind, tiidur. 145"; ein jglichf (lAter) hatte
vier nn^fsichle. Ezech. 1,6; der herr wird
die Ihrenen von allen angcsichton ah wischen.
Je4. 25, 8; mit gesrhmincklen angesichten.
3, 10; 9iir mit abgelegtem e: fewrroi wer-
de« jr angesicbt sein. Je*. 13. 8; aller an-
gesicht sind SO bleich wie die UfpOen. Joel
2, 6.
.io^fjiicliU, genitivisches adv. im anlßlirk :
Eck dahin arbeitet, wie er c. k. f. g. <lurcli
«eta gewAnlich lose geschwetx bewege,
^ns nur angesichts seines Schreibens vnd
■^chwintTs vrlfils zum land ausjagcn. Jen. 1,
151': er {Itenog Georg) vcrhoflH, mein
gnedigsier hcrr der kurfilrst würde mir an-
gcsicbls seiner sehrifll flugs alles ihuü, was
«rwol gern sehe. S, 3".
An«(winneB> an odereonemem jrewinnen,
ohgeu innen.
0/ titil dat. der person, acc. der sncitc :
Aiwa jaget Jerolieam nach vnd gewan jm
stedtean (nd. Mbelt vnede gewan ein siede
ifi). 2 chron. 13, 19; Sihoo hatte zuuor
am il< II) kuntge der Moahiter gestrillen vnd
jtn alle .sein land angewonnen (nd. bibel:
%ewunnen). 4 Mos. 21, 26; solche worl
loben den fromen bind ein rOte angewonnen.
WpMf. IfMemb. l^ib.fesllheil. 32''; die
wil vnscrm herrn gotl mil redii den
iitmel angewinnen. 1, 5Uü^; em weiser
Dorn, WirtctkucU.
gewynnel eym <lns herlz an. spr. 11, 3<>.
nach der ausg. des driUen theils des a. lest,
v.j, 1524.
fr) flau des aee. ein anhängiger eatxi wo
er {der ieufel) mir das angewönnc, das ich
Christum ah einen lautern mensclien fiir mich
gekreuuiget vnd gestorben ansciie, so were
ich verloren, dat 1 4. vnd 1 5. cap. s. Jo-
*a«inia. (1538). Bbiy*.
c) mit blossem dat. drückt angewinncn
besiegen, iibertcindm aus: die kncehip des
künigs zu Syrien sprachen zu jm, jre güller
sind berge göiicr, danjmb haben sie vna an->
gewannen, o das wirmitjnen auflT der ebene
.streillen mflsten, wn> gills wir wollen jnen
angewinncn? 1 kün. 20, 23; wie isi es denn
inUglich das man gol kuune angewynncn?
vber dat erste hueh Mose. (1527). hbj<-;
Jacob ist genennel ein man der goi ange-
wonnen Imt. rnn der heicht. (]\>2\). h ij''.
.di ohne jegtirheu ca^us: Israel iheiszt)
ein ffirsl oder kenipller gollcs, das isl der
mit gott ringet vnd angewinnet {nd. übel :
aiierwinl). rondgl. im 1 Mos. 32, 2S. —
mhd. an(e) gewinnen (Iteu. 3, 712), ahd.
anagawinnan (Graff 1, SSO), später wurde
dies von L. noch häufig verwendete „gute,
kräftige" teoH teUener; Frieeh führt e»
nicht auf.
inghszen, gieszend v^n-an be festigen. -
vnd CS waren zwo rigeii kiiolcn vmb das
meer her die mit angegossen waren, lehren,
4, 3.
Angifl, f. anijdil. angäbe, arrha: anno
1536 halff ich (Iregi r Tyselien sein heUslin
keilH'en vmb huiulerl gtildeii, die cr^le an-
giin gab ich fiir yhn. de Wettehr* 6, 336*
— «cAon ahd. erscheint anagifl {Groff 4»
125), aber in allgemeinerem sinn.
Grimm trtb. 1, 351 wird auch nngift,
m. für venettum, veneftcium aufgestellt und
eine eteUe aus L,'s sehriflendafUr tUs beleg
an<je:ogcu ; die betreffende stelle ist aber
nicht einer schrifl Luthers, sondern dem
ausschreiben des bischofs zu Meissen vom
24. Jan. 1520 entnommen.
Av^aHieB, glans woran werfen i wen
nur das gcjtrhiagene silber einen frolichen
Iduk gab vihI ylirc inschfn freuntlich an-
glcnlzcU bulla cene ävmini. (1522;. Aij*.
11
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AN6LEISZEK
83
ANGST
«
Angleisicn, »ra« ^indänzoti : (Kimil wirnirhl
mtl dem Malimel veriiainpl wenleii, noclt
vns lassen seine grosse gew«lt, ehre, sieg,
gladi vnd gut angleissen vnd locken, ver-
legunfj des alcoran. (1542)
Angletl^n, atarr ansehen, anstieren, cig.
mit weil aufyespernen äugen ansehen : wie
die narren cym yns maul sehen vnd mit den
angen angloUcn. das diese «««rf QuiiU noch
feUMt^M, (1527). liij*.
p!ol7nii, r-fsf ende des t5.jA. vorkommend,
steht nach H'eiganä wtb. I, 447 für
kloUcn V. mhd. klie:;cn, ahd. chlio;{an »
awHnonderreitseH, tpalUn.
AigrelfeB, prueL angreif» an «Iiom grei-
fen, in vielfacher antcendung.
1) siniiUch, intl der fmiid etwas anfassen :
da greitr er jre liaml ;uj vnd das lieber ver-
lies sie. UaUh. 8, 15; wer pecli aogreim,
der besudelt sich damit. Sir, 13, 1 ; wenn
du ein eisen angrcilTcsl, das jnn der essen
ligt umI tia grciffislu nicht schleclil
eisen, sundern fevvr au, das da brennet, von
der heil, tau/fe. (1535J Ej''; sulchc leutc soll
man dazumilbaumwollettaDgreifen. de Wette
br. 4, 241.
2) eine arbeit, ein werk angreifen, hand
daran legen, damit heginnen : man musz hie
mit einem vurtzog Icyplicher gcwall in de-
mütigem vortrawcn gottis dierachangreyffen.
an den dunstlichen adel. i i 520|. Aiij''; das
bilde slflrmcn habe ieli .ilsi» angrylTen, das
ich sie zu erst ditrrhs wori i^dllcs ;iiis den
hertzen rysse. widäer d. hyml. propheien.
(1525). Bj^; auffdas, ob sie ja mllsten oder
auch wollen golt jrgcnd einen eusserlichcn
dipnst thun, das sie dieser einen angrillen.
vorr. auf das n. tesl. ßindseil bibel 7,
307 ; es sind furwabr nicht alber leute, son-
dern greifens sehr weislich an. d« IKeMe hr.
4> 240.
3^ feindlich nnpreifen, bestreiten, be-
kämpfen . (Ins er rail vnsaweren worlen die
warheyl angi iüen. cyn sermon von dem ab'
laes, (1518). Aiuj' das ich bepstlichen
pracht hab angriffenn tbut meynem hem
dorior wehe, ron den ne^ren Erkisrhenn
bullen. I 15)20 !. Aij'"; wer luicli fcyp iiiai-lir'ii
Vr'il, nmsz nil mit lugen niicii aiigreillen. au//
des bocks zu Leyprzick antwort. (1521).
a lij' ; der heisst ein auH'rarer, der die obcr-
keit vnd redilnicht leiden wU, sondern greift
sie an vnd streit Widder sie. wamunge an e.
l. deudschen. (1531). Biiij*; also li.il der
leiiilel zu thun vfi«! fi'rpKTl rhri«;lain an iiiil
drey beer spiucn. die ärey symbola. ( I53bj.
Cj*; das sind nu solche »nieuflte, damit er
ider teufel) die^an'/i ■ In istenheil anpreiffet.
das 6. cap. der episiel Pauli an d. Epheser.
(l533). Diij^; da er also ausgeredt hatte,
greitr er die feinde an, ehe sie sichs ver-
sahen. 1 Ifaee. 3, 23.
1) geld, schätze angreiren, davon nehmen:
AiiliiK iiiH prcifT seine srhelzc an vnd ordnet
soUl i»uU" ein jar. l Macc. 3, 28.
5) sich angreifen, alle kräfte aufbielen,
sein dmxeretei thuni es ihuls nicht lieber
mensch, das du gedenckcsl, du wollest dich
hart angreiJTen ... so werde golt solche
harte busse vnd blulpeilzsehen ansehen, zwo
predigt au ff der Umäertauffe. (1540). Biij*;
wo er sich würde angreifen mit betalunge.
Burkhardl briefw. 200,
Angst i.ingest, angist), zuersi m., dann f.,
sowohl das beengende {bedrangnis, nolh,
gefahr), alt OMch den durcA dfe beengung
hervorgen^enen eeelenzustand (beklommen-
heit, bange erwartuni}, furchl) awidriickrnd :
vor groszem anpesl deynes gerii lils Ityn ich
alt vnd graw wurden, die sieben puszpsalm.
1 1 5 1 7). Bv* ; dcrhalben geschichls such, das
denen, die nit vnfidl haben odder an (ohne)
anfrist seyn, odder \ ii^IHi k iiil fillrii. <]}<?
heylig. sacranicnl nit nütz i^l. eyn sermon
von dem hochwirdigen sacrameni. (151 9).
aiiij''; vnd kOropt in solch angst vnd sagen
das jn niemand lioston norli aulfrioliien kan.
zxro predigt auff der kindertauffe. (l 't lO).
Mj'; wir sahen die angst seiner seeleii. 1 Mos.
42, 21; angst kim die Philister an.- 2 Mö*.
15, 14; die angst meines hertsen ist gros.
pr, 25, 17; in der weit habet jr angst. Joh,
16, 33; vnd hab auch d.irn i o>.f«li«>n jrnni;st.
wie sie die Egypter engsten {in den ersten
ausgg. der fünf büdurmoeit: ylir besebwe-
rung da mit sie die Egypter beschwereo). 2
^fos, 3. 9; der berr sähe vnser elend. nnp'<:i
vnil !iot. 5 Mos. 26. 7. einigemal begegnet 6,'i
Luih. jar angst schatYen, inacheD auch angst
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A.NGST£R
Uwn, «gie «dboii Otfried {IV, %, 29; 18.
I9)ja^: es wird wol ein ander mflde {mhd»
müede «= miiäigkeitj sein, die jnen angst
ihul. Jes. 9, 1 ; diese (liegen waren schier
Mä vnd sal, das sie mir uickl mehr so angst
ihelCB. /m. 3, 340*. der pl. ffo» «igst to«-
kte da. angusti, fi^^kk «Ad. mil um/auf
Snjrsle. ai»er «/cÄI Ungstea; Luther scheint
togar nocU den pl. angst (rf. i, angsle) ge-
brüHchl zu haben : augsl (l«.>r liellcu i*^*;)^!^
b^t, tulg. periemla infenU) hatten nucli
IroOen. ps. 116, 3. später nahm man angsl
für den ag. und änderte deshalb den pl. des
rerltums. Jonas in der Übersetzung der apo-
logie: die cngslc der hellen, sonst kommt
oiKfc M iMtik, dff WMfoitfmde pl, vor:
wenn mein berU in engsten ist, so rede ich.
pi. 77, 4; er sie errettet aus jreit engsten.
107. 6; uicine heben kinder, welche ich
abcfiuliuil engsten gcbcre, Gal, A, 19.
Aagsi, fshd. angest (Bm. 1, 43), ahd.
aogust {Graff 1, 342) mI mitteUt der ab-
leUxtngnsilbc ust von ahd. aiigi fun^erm enge)
gebüdet. diese herleitung von enge nimmt
idm IiHlA, «»: aiigtl im direiscben laui
das eogtt ist« wie ich aeht, das ini deud-
scb«n auch angst daher konie, das enge sey,
darin einem bange vnd welie wird, vnd gleicli
geJüeouDet, gcdruclit vud gepresset wird, wie
dem die anfechtitogea vnd vnglttcft than,
saeh dem sprich wort» es war mir die weite
wdt tu enge. 4a» *ehSne confilmm, (1 530 ).
Aagst, adjectivische vertcendung des
Mtol.: David sprach zv Gad, es bt mir fast
angst. 2 Sam» 24» 14; es wird vns augsl
vnd weh won?«'!!, wie einer geliereiia. Jer.
6. 24: Sm sol jng^t vnd hange werden.
Ezech. 30, lü; also viel engster sul dir
werden, wenn du Christus leiden hedenckest.
Jen. 1, ITO''. — über den übergong aus
dem mbu. in das o^, vgl, Grimm gr. 4,
24^. 244.
ingsthadj n.; vud ich dersclbigcn einer
geweal, der in diesem schwets ja angstbade
wol gebadet habe. ausl. d, ep. vnd euang.
ton oxtern. (1544). Tliiij'.
Ai^lbeiclite, in der angst geschehene
Mehle.* die grosse plage, marter vnd gewalt,
die sie aller weit haben angethan mit jrer
angst beichl. loormm^e an «. I. deudsehen.
(1531). G.ij .
Angstbösewirht, erzbösexticht : da weiser
selbs wol, der ongstbOsewicht, wa?; der Lu-
ther vom gehorsam schreibt. Jen. b, 303'';
der angslbteewicht vnd meuehebnordbrett'-
ner, der zu Wolllenhüttel den mordbraud habe
angericiit. u ider Hans Worsl. ( 1 511). Oiiij'.
Alberus dict. iiiiij'': rnioxuiuTJTiaoi. 1.
tribus morlibus diguus, ein angslhoszwichl.
vgl. angsterahure.
Ängsten (engsten j, 1) kedrängvn, bekhn^
men machen, in angst versetzen, ahd. an-
guslau [Graff l, 343): liab auch dazu ge-
scheu jr angst, wie sie die Egypler engsten.
2 Mo». 8, 9 ; dammh gabestu sie in die hand
jrer Teinde, die sie engslelcn. Neh. 9. 27;
ich allenthalben geengslet werde, ps. 6, 8 ;
mein geisl ist in mir geengstet. 143, 4 ; ich
wil dich engsten mit bolwerg. Jes. 29, 3 ;
die, so durch satsungen geengstet waren.
Zeph. 3. 18.
2) auch intr. /Urängsten, angi, ahd. an-
gusteu (Graff 1, 343): vnd heng an zu er-
izittem vnd au engsten. Afare. 14> 33 naeh
dem n. feal. v*J, 1522 (septemberamg.),
3) sich engsten : da wir haben müst schwit-
zen vi\d vns engsten, ein sendhrieff von dol-
metschen. { 1 530 ). liij" ; Wir haheu alieiilhalhcn
trubsal, aber wir engsten vns nicht. 2 Cor. 4,8;
mein hertz engstet sich in meinem leihe. pi. 55,
5 ; allecreatursehnol sich mit vns vnd cngstel
«ich noch jmer dar. Itöm. S, 22. zu dieser sit ile
Lulh. in der predigt über die ep. am i.
Sonntag nach trmitaHs {ausl. d. ep. vnd
euang. von ostem etc. Wittemb. 1544. rj"):
CS hrauoiiet aber hie Paiihis ein sonderlich
wort, welches wir nicht anders haben geben
künnen, denn engsten, es heissei aber eigent-
liche sohslM schmertzen vnd wehe» wie sie
ein weih in kiudsnöten hat. — ängstcn g«'
'{'üt^'H sich jetzt nur nnrh dickter, in der
prosa ist ängstigen gebrauchlicher, welches
spätere Ubelausgaben hin und wieder auch
in Luth.'i Obertetxung einiekwäntten,
.lngster> m. treiber, bedränger: spitsen»
spicsse, slreilbogen vnd alle engster sollen
von ybn geuomcn werden, das ist, es sol
nicht leiblich zugehen, da sol kein heerspit-
len« kein preil noch apies, kein bogen sein,
11*
JlNGSTEliZUüAE
84
AiNÜANG
auch kein feidhenbunm der sie treibe xu
streiten, der frvp9M Saeharj^, Wütemb.
1528. Üdj'-.
An^tenhiirej f. wag erzhure : die kunst
ktn «uch ein angsl erUhnre aoff der gasten.
Mer Hang WonL (1541). Bj*. vgl. aogil-
liure tt. anjrstbösewicht.
Angstglosse, /. srh(prhlt' (jhsse, wozu in
der atigsl gegriffen tcird: müssen hicIi iiiil
solchen angst glosieo vnd nodreden so lansx-
sich vnd bettclisch hchelOcn. von der beychl.
(1521). diij'. Grimm las durch einen
druck- oder schrt^ibfehler veranl(uzt angst-
lu^eu und stellte wib. i, 303 das unerfyid'
üeAe worl angsllose « auntde auf.
Aagdkeit» Caynss ding ist enge ding
vnd in.iclit eyteil verlra^tc anf^slln'ii/fn
auszleg. der ep. vnd euang. vom chruitay
efc. (1522). Ekij''.
Aaptkiief f. erdwn: einer tolcben angst-
buren solls nicht sawr werden, ein solcli
buch zu reden, wie ll;ins Worsl hie von
Woin'enbüllel geschnebcii hat. Jen. 7. 410".
ingstigj adj. angst empfindend, mit angst
erßUUi, ahd, aagosüe {Graff 1 . 342): der
bobepriester su engstig war. 2 Macc. 3,21 ;
soiHcni nphc<;t<'ii , dor cnp'stig ist vnd trost
begeil. zwo predigt auff der Kinder tau ffe.
(1540). Kij*. Aenl« fo^l man Heber ängst-
licb.
In^stiglirh, mittch( Wdi von Jingslij.'
gi-bil(lflc:i luli:. und niclil unuölhige icrlun-
gerung für ängstlich, wie Campe {wlb. i,
147) meint: wenn du sie attchtigest, so ruf-
fen sie engstiglich. Je$, 26« 16*
Ingstlicfa, dasselbe was ang«;!!^, ahd.
anguslh'li (Uraff 1, 3121: d.is cngsiliche
harren der crealur. Rom. b, 11) ; ylu iiiacbl
euch ewr brod vnd nsrung hart vnd aaur
vnd ist docbnichtder crbeyt schuld, sondern
ewers enf^sllieben vngicubigen herlaen. der
.127. psaim. (1524). Gij''.
Anhaben, in zweifacher bedeutang.
1) an sich haben» an sich trafen: ab nu
Joseph zu seinen briidem kam, sogen sie jm
seinen rook mit dem bundtenrock ;n)<, donpr
aubalte. 1 üo«. 37, 23 ; lange her den uiauiei,
den duanbast. Biaih. 3, 1 5 ; Golialh halle ein
schappicht panlter an. 1 Sam. 17» 5; so
.werde er jm, wie ein kleid, des er anhabe.
p$. 109, 19; naneheriey vnjg^cfc ist mir
angt tliati gewnitiglicb . . . vnd mus es an-
hnlu'ii, wie einen rock am halse, randgl. la
Uiub 30, 18.
2) einem etwas anhaben » an tfcm erfam-
gen : ob sie wider dich streiten, sollen sie
dir doch nichts tniliaben. Jer. 15, 20; er
{der tettfel) kan ylmi nu nichts- mehr an-
haben, traslunge an die chrialen zu Halle,
(1527). Ciiij'.
iBbrite^t an etwa« hallen » nicht davon
lassen, andauern, fortwähren: Iiall«*t an am
gehet. liiim. 12, 12; aull' das sie küiullfa
deslc herler anhalten au gcselz des htm.
2 d^nm. 31,4; halt an mit lesen, mit cr-
manen, mit leren, bis ichkoiue. 1 rmi. 4,13;
liiilict an mit dem streit wi«ler die slad. 2
Harn. 11, 25; ballet aber nur an mit viei$,
das jr thut nach dem gebot vuJ geselxe»
Joe. 22, 5; sur vermanung,' das e. k. oi*
solle friscii vnd rrdlicb aohallcn, das heilige
gottes worl in Hungertrland ?.u fiinlorn. Jen.
3, 304' i ab sie uu anhieUen jn zu fragen,
richtet er sich auffl Joh. S, 7 ; eins gerech-
im gebet vermag viel wenn es anhelL rem
kriege widder die türcken. ( 1529). Cij" {bei
Bindseil fehlende var. zu Jac. 5, 1 G >; h»'r-
renbufe haben viel zu Ihun vnd islnolb, da-
sclhfl anhalten, wie man sagt, de Wette br.
3, 38; vnser lioi r i:oii hat sotebegeÜer gern,
die gnlrost aiihallni. AaMJNWf. Wtttemb,
l.')4 5, wintert heil TS'.
2j einen wozu anhalten, wozu nothigen,
dringen: auflbeher, die das voick sum dienst
anhielten. 2 eftron. 2, 18.
Anhalten, n. anJauer, sliitifjkeit, dringen^
des bitten: wachet dazu mit allem anhalten
vnd flehen. Eph. i>, li>; nu bitten wir dar-
nmb, klagen vnd foddern mit allem anhaliett.
wamunge an s. l. deadi^en. (1531 ). Cj\
Anhalter, m. der wozu anhaltende, trei-
bende {tgl. anhalten 2;: so hat er auch dar-
neben eingesetzt slockmeysler, treybcr vnd
anhalter. dergeeangSimeonit. ( 1 526). Aviij^
Anhang , m. was anhängt, mhd. anebaae
(«t'/i. l, 611).
1 ) von pertmen : weil der hauO'e vnd an-
bang gros ... das machet sie kedce. der
110. fiokn, (1539). Piy''; wenn der bapst
nit 810 grosaenn tnhang vnnd scheyo heitcw
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Amil6£H
ANHEBEN
szo kuuii er uyoier eadcbrisl seyn. auff das
cMrdfirtlfdb buch bwki EmtMen. (1521).
Gij^; da es morgen ward . . . findet sich
Ariijs zeitlic h f= heilig) mil seirifiin anhang.
Zic't jiredujt. ( 1535). Ciiij" ; vrul lies allent-
kalLeiidcb JuUu auliang suchen. 1 Macc. 9,20.
. 2) /ür angehängte bedingung, datuel:
4u lim ich wol verba de riiluro heissen.
wenn ein conditio, aniiaiig oddor aiiszug da
bey gesellt würde, von ehe'^nrhcyh (1530).
fiuij'; das Stipendium nocii ein Jahr zu las-
tet, doch mit den anhing, wo er bey der
tlieologie wolt bleiben, de Wette br, 5, 27.
Anhaigcn , praH. anhieng, icoran han-
gen: teil hange an deinen zeugnisst^ti. ps.
119, 31 ; meine seele hanget dir an. ü3,ü ,
M finde ich mir na ein gesetx, der ich wil
das gule (hun, das mir das hOse alkhanget.
Böm, 7, 21 ; ein jglicher hange an seinem
erbe. 4 Mos. 30, 9 ; hanget dem guten au.
tAn. 12, 9 ; er wird einem (Aerm) anhan-
gen vnd den andern veraehien. Matth, 6,24 ;
bis das der helt kome, vnd demselben wer-
den die vüickcr anhangen. 1 Mos. 4*^, 10; ila
j(^rli<;h der oslerlag mil seinen anlLincontl* !!
testen lich endert. von den concilijs ind
ktfcMn. (1539). Lij*; (Hiskia) hicng dem
hcrrn an. 2 kö'n. 18, 6 ; alles voick liieDi:
jm f/r*«) an. Luc. 19, 4S: ctüclic iinMiiit r
aber üiengen jm {Paulo) an. aposL yentU.
17, 34; alle sein« fillchtigen, die jm an-
hiengen, sollen durchs schwerlfallen. Ezech.
17, 21. dnm/brn auch niihütipcn /tir anlian-
gca: der alle sciiljni iRiigcl mir so scfiwcr
an. run Jht»u Chrulo. (1533). Üij ; kueiilt-
lia, da das hembd anbenget. der 101. ^ahn.
(1534)1 fiuij«.
4ahän;i;f n , prnff. anhüngtc, anhaitijtnt
machen, Iram. und nßexiv: gnade vnd irew
werden dich nicht lassen, hengc sie an dei-
aen hals vnd schreib« sie in die lafel deines
bertzen. spr. 3, 3 ; am ende mus ich auch
da- 3!'heiigL'n. kurtz belientnis vom keil, sa-
crament. Fiij"; vnd schlug seme
feinde im bindern vnd henget(e) jnen eine
ewige sdiande an. |W. 78 > 60. neben
diesem richtigen praet. hängte auch das
praet. von hangen , mit tcelrhcm liünproii im
gebrauch sich mischt: dein hertz hicng sich
an die weiter vnd üessett dich sie bethOren
vad hiengest deiner ehre ein schandllecken
an. Sir. 47, 21 ; sie hiengen sich an Baal
Peor. p«. 106, 28. da« pari* von anhängeiw
»st angeliSngt: darifmf) hnt poU diesem gepot
ancli Olli enisllicli (Irciiwort angehenget.
deudiich caiechisniua. (U52i)j. Ciiij"; mit au-
gehcngter bitu w^ine^Mef im arehiv tu
W't'imar. Opag.lA.FF2. doch daneben auch
aiii;tlian<,'pn sfaff angehängt : vnd den rcisi^jeu
zeug m bcidt u seilen angehanj^'cii hatten. 2
Macc. 1 5, 20. neuere ausgaben änderten
idieama^ rÜMg) angebSnget.
Anbängefj nt. der einer person zu;/e(hone:
(Inrnit ftirkontfn worde , das idi >n(l moyn
aitlieuger nichts ncwcs, bis aull' das kunütig
concilium, schreybeo odder drucken lassen.
de Weite tr, 2, 336 (Mer nach dem im
Weimarer archiv befindlichen oriyinalj;
diesen psalm wil ich widder herlzog Georgen
gebettet vnd gesetzt haben, sampt allen sei-
nen brieOs dieben vnd anhengem. von heim*
liehen vnd gestolen brieffen. (1529). Fiiij*.
.4nhüngig, adj. zugelhan, beistimmend:
lip Irpfllirhc hocJigolarle loulc in fremh-
dm nntiun, die keinem teil anhengig sind,
ein gefallen dran haben vnd sich fast vber
mir frewen. Jen. 1. 225''; wie es die erfa<-
riinp zetiprt , das jr Icidoi- allzuuiel an gotl
IriMilds, viid dtMii It'idi^Hii Irnfel nur des gar-
stigen wansls iiaiben anhengig werden. Eisl.
1, 372^; weil sie dem euangelto anhengig
sind, de Welte br, 4, 561. eine anhängige
sac'lic ist eine vor grrirht schwi hrnde :
iiunlil alszo villeiclit die sach anhengig wer-
denii vitnd ynn yhr selbs vorgehu. de Welle
br. 1, 208 {hier nad^ dem In Gotha sieh
findenden original).
Anhan*nns;, .* die hpilip-cn drfv knnr^
auü die verlrawung golies vnd anhanguug
der prophecey Micheac 5. des heiligen w orls
gottes gen Bethlehem sihen. EUl. I» 28*.
Anhaocheni den aus dem mund kommen-
den athem woran sfHmen lassen : nlsbald
sie von den schlangen angehauchet wurden,
ward jnen die haut fewerrot. Ikittfpoal. JheiM,
1559. bl. 266^ bildlieh: on das ich sie sa
weilen auch ein wenig angehaucht, wider
die anliuotner. (1 530). Cj".
Anheben, prael. anhub, pari, angehaben,
vereku^ auch angehebt (s. b, Jfn, 3, 448'' :
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ANUEB£N
86
AMH£UI£N
angehebt md g«Mgl)> (hi/Sm^wn, begiimem,
^ansitiv und intransitiv.
1) Irans fli mit acc: die Juden heben
den lag wii der nachl an vnd ist jacn nachl
vnd tag ein gantier tag. htmpoiL Wittemh,
1545. sommerÜ^eü 1'*; da luib er {BUeam}
an seinen sprach. 4 Mos. 23, 7 ; darüber
haben die Meinlzischen tcmpelknechl vnd
secUeger (seeljäger) den slreyl vber euch
angehabcn. ej/n ekriiUitherfroitMeff nn die
JKIteii^er^r. (t524). Büj*; «lanuni) hab ich
an 7,11 hoben vnszer kiindschafll vnd freunl-
sch.ilU, ilisz traftaicll vmid sernion euch wol-
len zuftclireybcu. tun <kr freyheyt eynisz
ehritten menschen. (1520). Aij'*.
b) mit imf.: nu hebt golt an yhn Izu bc-
Izalen. exfn vrleyl der Iheotogen Izu Paris:.
(1521). Diij" ; wenn vns nur ein rauhes
wiadlin vaier augeu wehet oder ein klein vn-
glack vbergehet, heben wir an zu achreien vnd
heulen, ein christlicher scMner trost. ( 1 535).
Biij": das voick hiih an zu huren mit der
Uoabilcr lOchler. 4 Mos. 25« 1 ; da sit; aljer
anhoben daselba su wonen. 2 kSn. 17, 25 ;
Am» dem du lufiineD ang^aben hast. Esth.
6, 13"; szo gar zfyHlich {zeilig) li.dien die
paj)i>«ien angehabcn zu lu f^en. auff das rbir-
chriitlich buch bocksEmszers. ( 1 52 1 ). Hij' .
e) tiaU def inßn* eieht wie bei anfangen
oueh ein anreihendes und : so liebe nu an
vnd segcne das Iiaiis deines Kulm IiIs. 2 Sam.
7, 20; vnd dur biisewiclil liiib an Mid Lflet
zu dem heiin. 2 Mate. [), 13; Pelius abei
hub an vnd erzdets joen. «|N)tl. gee^ 1 1,4 ;
da» nil der mensch anfaeb vnd den ersten
sleyn lege, «yn termo» von dem n, tett.
(1520). Aiij'-.
2) die intransilion wird gewöhnlidt durch
Bich hetwrgeho^: die kircfaenfest sich am
abend zuuor anheben, hauspost. Wiltemb.
1545. sommertheil. da wirl sit li aller-
erst die not anheben. Matth. 24, 8 ; da alles
bereit ist, wai lum volck gotles gehöret,
hebt sich das werde vnd vbong an. vorr.
auf das a. lest. Bindseil bibel 7, 305;
lani dieses ersten frebots» das sich anhebet
ouHii:». Jen. I, 525^
3) jNirC ; siha so war isla, das ich Air dir
«in sttnder bin, das auch sflnUe mein nalur,
mein anhebendes wesen, mein empfengnis
ist. Jen. t, 2d"; disem göitlicbeo, aogehir
benen wi'ik zu folgen, de Welle br. 2, 498.
Anheben, n. an/ang, beginn: furcht ist
nicht anders, denn ein anheben des verzwei-
uebi, vnd boflnunge ein anheben des genesen.
Jen. 3, 25".
Anbeber, m. anßnger, urheber: es ligl
(sj»riclit man) an eyin fjuien anheher, vnd
ein guter aiilieber ist aller chieu werd. der
pn^het Stu^rjü, (1528). (4er tepsl)
der erst vnd allein ist aller ablriunung vnd
parleyen heupt vrsach vnd anbeber« gnmd
vnd x'raaeh. ( 1 520). i ij*.
Anheften, tcoran befestigen: vnd soliden
furhang mit beOlen anhefllen. 2 JVe«. 26»38 ;
dieses Hessen sie aull* mcssinge tafel schrei-
ben, das maus an die pfeiler .luflT dem lH r_'»»
Siou anheiHeu solt. 1 Macc. 14,20; {Jcjiuin)
habt jr genomen durch die bende der vnge-
rechten vnd jn angehefltet vnd erwürget.
apost. gesch. 2, 23 ; vnd ist nit eynangeheff-
tersternn gewes/4>ti, wie astronomi die «ternn
nennen, szuudermi cyu freyer slcro, der sich
beben vnd seocken ynn alle ortt wencken
hatt mugenn. auuUeg. d. ep. vnd euang. «o»
christag. ( 1 522). iilili ij'. das pari, hat auch
die bedeutung von angehürigi : mit aller de-
ami vnd ehrerbietuug vnib vcrgebuog vnd
giiad bäte, so ich etwas Avnelidb gehanddl
oder gcredt bette, mit angeheilter antttgUdg,
das ich j^antr willig \nd bereit werc, mich
zti weisen vnd It'reii lassen. Jen. 1, 124'';
luil augehcüier bill. brief v. freitag nach
pfingeien 1523.
Anhelm, accusativisches aiv^nadikaiue z
naclideni ieh du ein zeillang albic gewesen
vnd eucli gepredigt habe, auch nu anheim
inus. Jen. 8, 340"; {Zipora) kerel wider
zurücke anheim mit den ktndera. BiH. 1*
310\ gewöhnlicher ist das einfache \innk
(s. rf.). — im 16. jA. begegnet auch anheim
(ür daheim (Petrus ist vber feit, Paulus
ist nil auheym. Bodenstein appellation.
VuiUemb. t520.aiyi*), dach nSOa bei Imh, f'
die bei Grimm wlb. 1 , 372 dafür ange»
ßihrte aleUe ist einem bricf leorhart ATet—
sers etUnommen. — ■ Albe ras dut. Uj**s
domum, heym, anheym, ad locum.
ABheInci > wae anhdm : wir hoflßnt imd
bitten, dass golt vns vnsem lieben tandcsv»^
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ANHCilUSCH
87
ANKER
ter \nd gnäiiigslcn herni aufls schierst froli-
tich wieder «nheimen bellTe. de Wette ftr.
5, 64S« wex« Gritnm irlb. 1.372 bemerkt:
..venrt rffirhf form, falls rich(i(/ yole.sen ist."
doch hat auch Ai berus dict. . ich ker Diich
beymen zu. vgl. auch daheniieii.
ilbelBlscb« 2« hauie anwtend, daheim :
die teale ntchl eoheymisch gcwcsl. origi-
natbr. v, 2. aug. \ 513 auf derlandesbibl. zu
Cauel; solch vrtcil hab ich müssen der sa-
cken ebiuhelfen sprechen, weil vnser pfarr-
licr nirhl anheymisch vnd das consistorium
.il)Uf'sf<n> der person atteh nichts Ihun kund.
liurkhardi hriefw. 419. Grimm crkliiri
^ib. 1, 373 anheiniisch wie anheimscli /ur
enMdltet anbeims.
imker, ad». hieHker: ewr frage , ao yhr
anhfr gen WitloiiiI)^ zu vns geschickt
li.ilu't. ob man für dem sterben fliehen muge.
(I527 i. Aij-; CS hat nur herr Johann Poni-
tter, «nser pfarrer. gesdirieben aus HaifH*
kiirg, wie er sich gcriistet, wieder SDher su
lommcn. de HVfff hr. ^, 452. auch aU
ztiladverb : jr soll dein vulck nicht mehr
Stro .säoilen vnd geiieii , das sie ziegcl brcn-
MB« wie bb anber. 2 Mo». 5> 7 ; es sol auch
keinen kein leid widerfaren, vmb des wil-
len, so l)is an her \\'u\"r vns gelhan ist. 2
Macc. II, 31. — erst nlul. eoManden und
keMe weiäg mehr üblich.
ialUnkmtSt, f.: dass es mücbie aufge-
scliobcn werden bis zu der anherokunft ihro
rurstl. gnaden, de W*-Up br. C. 288. — zu-
MmmenseUung des subst. kunfl mit dem
wndtetem ai». anbcro statt anher. o tR an-
bero» ibro iei noeMkalf eines iUteren a, denn
ber lautet ahd. hera.
tnhrtifn, anreizen, antreiben irnzu: das
jiui (lif frawym hause des koiiigs horemeislcrs,
heb gewinnet vnd anhetael beyylir tu scblar-
Ten. vber das erste buch Mose. (15271.
ikü!]' (hn'iin das foUjmde subüt.
Aohfixfr, m. an ri fz i,antreiber, wofür unr
ober aiM Lulh. 's Schriften keinen beleg bei-
bfingea kSnnen, denn die bei Grimm wtb.
1. 375 aus Jen. 5« 17* angeführte StMe
(vil biJser Ihaten, der er nllor anhelzcr, 7.n-
schürer vnd vrsachcr gewesl) gehört Luth.
taUt» «ertlMifclef bis od» nmgMtrte»
hinan: tohelt ymer anhinn man soll frnm
Royn. auszleg. d. ep. vnd euang. ton chris-
tag ele. f 1522). Sij"; (Noah) lest sich aber
nicht erschrecken, [»roilifjel ymoranhyn. rfter
das erstr buch Mose. (152 7). Vij\
Ankören, wil ich nu zum drilten mnl
sie in ewer gegenwart vnd anhören ermaneu.
Jen. 2, 279%
Ankörrndj angehörig, part. von anhören
/ttranpohnrcn : vnd nifin .'in hörende sind ferne
von mir gestanden. Jen. 1, 25".
kmhf m. efne fteJbawUe gewürzpflanze :
die yhr vcrzehendel die mynts, anys vnd ky-
nicl. Ufa Ith. 23, 2^ nach der septemberausg.
des n.test. v.j. 1522. später {mehr dem gr,
uyifi/^oy entsprechend) tili.
neben anis, anisz, W«/. anl?, ». (Ben. 1,
46) aus lat. anisnm, welkes aus gr. Syttro^,
galt früher auch enis (erste d. bibcl Matth.
23. 23). cnisz (Dasyp. lOS 320% Albe-
rus dict. CCiij»),
Ankckren> anwenden, bei Luth. stets mit
Heiss verftwulai; nu musz man yn diszcm
handell allen vleisi ankebren, das man dysier
dreyer bild keyns zu hausz lade, eyn sermon
von der bereytung zum sterben, f 1 5 1 9). a iij" ;
lieber keret vieisz an vnd suchet , . . das yhr
das schwerd ia findet, auffdasvbirchristiich
buch bodss Emsxers, (1521). Gj^; doctor
F.vk ytin soyner disputation allen vleyss an*-
kerel liKt mich vnnd meyn matery besssig
zcu maclien. de Wette br. 6, 1 S ; ich solle
vleys ankeren, e. c. f. g. einen predigcr gen
der Ncwstad anzuzeigen. Burkardt briefw.
12 } ; (Simon) in alle wop' vicis ankeret, sei-
nem \ol( k f,MiIs ziillinii. 1 }lftrr. ! -J . 35.
Anker, »». ein eisernes, mtt uuderhaken
vers^enes Werkzeug, welches ausgeworfen
wird^ wenn das schiff stiU halten sollt vnd
worfTen binden vom schüre vier anckcr.
apost. gesch. 27, 29; da sie die .mcker
auO'gehubcn, Hessen sie sich dem iiieor. 40.
bmUeh: vnd hallen an der angeboten hoil-
nung, welche wir beben als einen sichern
vnd festen ancker vnser seele. Bebr. 0, 19.«
nnVrr. vor. ex quo encker, Dasyp. Hn-
cki'i. mhd. anker, enkcr I lietr 1, l(i>. /ihd
anchcr {Graff 1, 350j, ist enilehni aus lal.
ancora und diese aus gr. ayxvQu, dessen
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ANKLAGE
88
ANKOMMEN
grundbegrif^ das giMmmie (äytt^Xoi, ge-
krümmt) isL vgl. Weigand u>tb. 1, 43.
Anklage, f. accu.safio, besrhuldiyung :
du soll talscher anklage nicht gleuben. 2 Mos.
23, 1 ; iu) aufaiif; seines künigreiclis schrieben
sie eine anklage %vider die von Jude vad Je-
rusalem. Egra 4* 6 ; vnd raom empfahe, sich
der anklage 211 veratilwortcn. aposl. ffpsch.
25, 16; wo solch anklag nur fclschlich auü-
gclcgU würden e. k. f. g. nicht eben in so
grosser Talir stehen als ich, der ich nichls
bin? Jen. \. 22iK
Anklagen, (iccu«are, beschfilüirjfn 1 Macca-
bcus) brachiedie heuhtleutezusaiiicu vnd klag-
te siean, das siejrcbrüdervmbsgeld verkauffl
vnd die feinde danon hellen komen lassen.
2Macc. 10, 21 ; ich werde angeklagel vuihdcr
hofrntinp vnd anfTerslolHnig willen dcrlodlen.
apost. gesch 23, 6; vnd werdo angeklagt
vberderhoflTnnng an die verheissnn^o. 20, ti.
AlUageF) aecusator, rerkläger: stille den
gransamm nfncrrodfr, .inclager vnd frntsz-
mafhrr viisz* r sunde den höszen gcysl. eyn
kunz furin der czehm gepoU. ( 1 520). Cv" ;
ich wil herltog Georgen Widder zum richler»
rechlsprecher, mt isier noch herm haben,
sondern zum fcniili', ankln;2rpr vni! w- lfloi-
saoher. von heimlichen vnd gesloien bne/en.
(1529j. Diiij'. — heule gilt nur anklüger;
Grimm sUlU die «imfauftos« form gar nidU
avf.
Ankleben; eig. mitle!iil p?np,? klebrigt'n
Stoffes woran haften, meist aber figikrlich,
anhangen: allerley hOse laste, so vns
von natur ankleben, deuäsdi eatadrimus.
( 1 521> 1. Siij'*; er klebl an, wiekot am rad. das
1-1. vikI ! 5. rap. s. Johannis. (15381.
bbbiiij ; lasset vns ablegen die sündc, so vns
jmer anklebt. Hebr. 12, 1 . — «cfton ahd,
anaclilepßn (Graff 4, 545).
Auklebig, anklebend, fest anhaftend :
zum andern ist der au«!zsal7. ein surhlipro,
ankicbige plage, euangelium von den tzehen
aiuztetHgeH. (1521). Lij*. — M Grimm
nicht verzeichnet.
Anklebisrh, d'taxelbe was anklehig: noch
fule ich jinerdar den alten anklehischen vnllat.
iumma 4e$ ehrisüiehen iebens. (1533). Fij';
die anklehische sunde. Helfr. 12, In. letl.
«.i. 1522.
Aaklchnng; f, a^eiio, anhaiujung:
also auch wcre es vnDui^'licli, wyr moch-
ten reyn werden von der .inlsIrlMin- i]t'v zni-
lichcn guter, von kauffshandlung vnd wucher.
(1524). Eiiif.
AihJdh«!, anMefren: sie haben auch
frembde feddem (das ist spräche der scbrilR)
^rostnlen vnd mit wachse anfrekleibt. vom
abendmal Christi. (1534). kiiij''. — ahd.
anakleibcn {G raff 4, 544).
AaliUpfcn, woron JUop/en: ich stehe für
der thdr vnd klopflfe an. off!enb, Joh. 3, 20;
ih : I iln' st im meines frcHndes, der an-
klufdlcl. hoheUeä 5, 2; klopnet an, so wird
euch aufTgetbao* Jfolli. 7, 7 ; man Ihurste
nicht anklopffen oder hinein geben in des
nirsItMi zu Assyrien kamer. Jud. 14, 9. /i-
gürlich: waruiiih itli ge^chriobon vnd ange-
klupfll, vnd jtzl ütl'entlich anklupH'e vnd
schreibe. Jen, 4» 47 1 ; sie wollten aach
solt^hes anklopfTen unser gottes unslnvitg
auriielimt'M. de Wette br. 3, 336.
Anknüpfen^ knüpfend woran befestigen:
CS gilt aber, wer dem andern die schellen
ankuupfli. an den ^iHlieHen add, «erm.
ausg. ( 1 520). Aij" ; sie werden Wdl gehengt
werden, vnd schcndllrluT, denn wenn ^ic
vom henger angeknliplFl würden, ausl. der
zehen gepol. (152S). Miiij%' kauslu Jm {dem
Hnhom) dein joch anknUplTea die furchen
zu machen. Hiob 39, 10. ahd, anng*>
chntiph.in fGraff A, 582).
Anköken^ anspeim: sie {die fatscJ^nhei^
ligen) sind der gerechligkeit so vol, das sie
die andern armen sunder an koken, dat 5.
6 vnd 7. cap. «. MaUhH, (1532). Fiy*. v^l.
koken.
Aukommenj intransitiv und Iran^tiv, in
mehrfacher bedeutung.
I. intransitiv, wohin kommen, wafur die
älteresprache einfai heftVommon gebraurhtp :
wirkruiicn an zu Jyroivuig. veniutus Tyrum,
erste d. bibel: kamen zu ihyri). apvsl. gesch.
21. 3; vnd kamen des andern tages an tu
Sidon. 27« 3» Judas vernam, das Oemeiiius
Srleuci «;on /m Tripoli mit grossem volck vnd
viel schiiren ankörnen. 2 Macc. 14, 1. in
folgender stelle seheint ankommen die 6e<-
ileufun; von antXromiRen, ansreiehent fori'
kommen sn Aaden: d^st arme gesellen in
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89 ANLAUF
^mte idiwcren zeit mit solcher besoldung,
711 Rratinschweig nichim^geiiaiikonuneii.
<k neue &r. 4, 205.
Ii. trunsitivbedeutungen.
t) «0fe Mdton ohd, MiaquSnan mit acc.
ierptnon in der bedeulmg „ibw jemand
kommen", ihn befaden, ergreifen, a) mil
UHpertönlichem es : viid es kau sie hart an
vb«r der gebart. I Jfo«. 3&» 17. b) häufiger
mittbtmimmom* rt<fcgiMleimi><l.«'wg$tkani
die Philister an. 2 Mos. 15,14; es kam auch alle
Seelen furcht an. apo»t. getch.2, 43; zittern
lad schrecken kam sie an. Jud. 4, 2; es kam
«ie jre webe an. 1 Stm, 4, 19; ea mitcht
mieb ein vnral ankomeo. 1 Moi, 19, 19;
mirh wil aliiT sriiier ein schwin<It'l ankoiricn.
ton den concilij^ viu! kiri h*'n. ( i f)39). üij ';
iuerauff ist mich lusl aiikumcii m antworten.
wUeriat haptUan im Jtom. (1545). Aij*.
teil dem vorign jh. isl an du iMle des
allen. rkUtigen acc. der dativ getreten ; schon
Denisler hat neben es koinpl mich schwär
an, auch : das isl mir ^mv üiikoinmcn. Frisch
frtft. 1, 534 : es i»l ihm oder ihn die Inst an>
fekommen.
2"! «■inen ankommen ,.an ji'nmnd heran
kummtn", auf ihn &tüsztn. ihn anireffen:
irnd «rvrorgelen alles, was sich aufl* den
mamieD tor gegen wehr stellet vnd was hie
sonst ankamen. 2 Macc. \% \1\ wenn mich
ein mOrder auff der stmsscn aukeme. Jen.
6, 12'. dieter gebrauch von ankommen im
AnkBifly f. 1) origo, wprm»§, aMsunß.
afijitammung : dcrgottisdienst, der itzl allont-
hdJii'i) j^clitM, (i.ui cvn ( hnstlichc ft'vne nn-
kunfn. tun ordenuny gouu dienst. (Iö2l^).
Atj* ; was sein anknidlt aos der schrifll nicht
hrti. das ist gewislich vom leufTcl scibs. Jen.
2, IS**; warurob soIten wir nicht Tragen
Bach ankunin v.iMier gewonhcil. 2, 175'':
di^es namens, du er Jchouah genaudl wird
(apredieo die jaden selbs) weis man keine
^nach aoch ankimft anzuzeigen. 3» 470".
2l atfvftitii"? : nach dem alicr myr auf
n*eyn aiiknnn j4cstern zrwfiv slilck seyn für
gebaUeti. Burkhardt briefw. 39.
Aalackdny iiU^M «nuthen: wenn er
^ein ledarfl, kan er (Im Ii H in eflcn vnd lechell
4bch an. Sir. 13,7; doch bub er ybren Schleyer
auflT vnnd IcchcIl sie freunllieh an. 4m$ mo-
gnifxcai. ' 1 r>"2 ! < ij''.
Anlarbeu, gegen, an einen lachen : weil
man dich frcuntlich anlachet vod dich lieber
freund beyssel» so bistu wol tum. mui. dar
zehen gepot. (1528). Lviij'. tropisch: alle
creaturn vns frölich anlachen. au.<il. der ep,
vnd euang. von oslem etc. (1544J. cüij''.
Aibngen, a» «teen tonnen, rsid^
1) elneii nm Hma§ üMgtken, hittm: da
sehet jr den, vmb welche mich die gantze
menge der joden angelanget hal. apost.gesch.
25, 24 ; nu hat mich gedachte l^A&e mit wei-
nen und klagen angelangt, de IfeMe dr. 4,
273; da haben wir . . . demutiglich mit
bitten angclangct den durchleucliligslen linrh-
gebornen fUrslen. Jen. 4. 334 : aber mein
lieber bapsl vnd der heylige römische »tul
stost zu poden vnd vordampt solch heylige,
geysüich Ordnung gants mit einander dnrcii
anlanpenn (auf anregen, bitten) der priester^
scIialVi. an den chri^Uichen adel. (1520).
verm. ausg. Dtij'. statt anlangen begegnet
auch augelangen, «ioelk nkht bei LiUh. ; der
Grimm wtb. \, 345 vorkommende beleg
aus Luth.'s Schriften itt einem brief L.
heisers entnommen.
2) einen angehen, betreffen: du Emser
hast dich diesier saehen muttwillig ange-
raassel, die dich nichts anbn^cl. auff des
bncjix zu Let/pr:irt! nnhcnrt. fl'i'il). h üij''.
Anla»»€Hj sitli, *e gerere, sich gehalten,
den mtidkelmkalbenx wie sichs m gar nichts
da zu reymet vnd gar vnglcich anlasset, dmt
proptiet Sacharja. fl528). Yiij\ wcnns ge-
schieht, wie si.ltx anl!(<Jzt. de Wette br. 2, ,
597; vielleichl wird Wiiiemlierg, wie siclis
anixstt mil seinem regimenl nicht s. Veits
ImZf noch s. Johannis tanz, sondern den
heliU r tnnz oder beUebubs tau kriegen. 5»
753, vgl. lassen.
Anlassbrief, m.: notdürftig conipromiss
und anlasxbrier. bei Grimm wtb. 1. 398.
Anlaaf, m. „ausholende ^ehwinde (na*
menilirh fririfUirhe) bewegung worauf h>ff^'
{ Weigand wlü. 1, 43): er {Paulus} htMisel
aber sein slrcilten vnd kriegakunst einea
listigen anlanlT. dat 6. eap. der q^, a. d.
Epheser. (1533). Ciiij"; das ich im ersten
anlaulT schier aomig ward vber s. Hilahuou
12
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ANUVPEN
90
ANLEGEN
von den concilijs rnd kirchen. (1539). Oiij**.
pl. mU und ohne umlaut: was aber und wie
mancheriey »eine Uslige ankufle siod, wer-
den wir nicht enden noch erdenken kttnnen.
Jen. 5, 515'; das jr hestetien künd gegen
die lUligen anlauff des teufels. Eph. 6, II.
— o^. analouf (Graff 4, 1120)» mhd. an-
lonf (Ben. 1, 1046).
AnlMfMi» mhd. ane loufen (Ben. 1, 1045),
ahd. anahlaurau {Graff i, 1117), an einen,
an etwas laufen.
1) eioen anlaufen, „um Uuije und beisianä
bei einem anhalten": welche jn ansehen
vnd anlauffen, der angesicht wird nichl zu
sclinndon. ps. 34, 6. dazu die randiß. : die
j.icli zu ihm (Iringpii viid gicicii vberfallen,
wie die geilende IVaw den richtcr. Luc. 1 8.
. . . denn er bals gern, das man sudie, klopITe
vnd pollcii; inii beten on ablassen. Bind-
geil bibel 7, 504; <h iin der könig w idi r
heiitt reisele, licflea ju die jilden in allen
Stedten an und klagten jm, das Ouias vu-
sehflldiglich ermordet were. 2 4faee, 4, 36 ;
das ich teglich werde angelauffett. 3 Cor.
II, 28.
2) an etwas laufen, xicoran an^lossen,
wiäerrennen: so die bflsen.au mich wollen,
müssen, sie anlauffen und faUen. p*. 27, 2;
sind sie darum angclauflen, das sie fallen
.«ioltcn? Hörn. II, II; Iiiemit wil ich ydor-
jnau verwarnet liaben, das er nil durcli rö-
mischen bandet vnd docior Ecken beschissen
an mir anlaulT. von den newen Eckischen
bullen. (1520). Biiij"'; woil nii ylione das
nicht sehen lault'en sio an luil ylneni iiicn-
, sehen duuckel. sermon tun dem sacrameiU
äee ieibs «nd bim ChrUti. (1526). Biij ;
darunib ist dis das aller sicherste, wer da wil
recht farcn vnd riictit nnlauf[i'ii, das er nur
bleibe bei den worter», con Jhesu Chrislo
eine predigt. (1 533). Jiiij\ mehr belege s.
bei Grimm vib, 1, 304.
3) den stürm anlaufen, einen thamUauf
beginnen: da lies Judas atisrufTon im p-antzcn
hecr, das da.<« kriegsuolck eine Ordnung
machen solt» und den stürm aulauOcn. 1
Jfacr. 5. 51.
Aulanfen, n. anstossen: sie haben sich
geslos«:(Mi nn den stein des- niilnufffns (Vulg.
olTenderunt cuim in lapidem oüensiunis, erste
d. bibel: sy schatten an dem steine derscha-
dünge) Rom. 9, 32 ; iclt lege in Zion einen
stein des anlauffens. v. 33. dagegen Jes. 8»
14 : ein stein des anslossens.
Anlauft, m. ahd, analaufl {Graff 1 120),
was aulaiif: nach diesen ni knmen ein ander
aulaufli des schalckbaflligeu leutrck. da* 6.
cap. der ep. an die Bpheeer (1533). Dij^;
das yhr bestehen kundt gegen den lisügen
anlaufll des teuITels. Eph. G, 11.«. test. v.
j. 1522; ist vns wot von tiületi, da> wyr
:>eyues listigen ^nd schalckiiaÜ\igcu aiilnulUs
warnemen. der prophet Jona. (1526). Aij*.
pl.: das sind nn solche anleufTle, damit er die
,t:anlze clirislcnlirit anjirt.iÜVt. das 6* eap»
der ep. an die Kph*'-^er. I>iij''.
Anlegen^ nütä. anlegen {Ben. 1, d^l),
ahd. analeckan (Graff 2, 91), golh. uot-
lagjan.
1 ) iinnlich, h! iduni/ssliicke, tcaffen etc.
an den leib oder iheile des leibes legen:
vnd legt jm den leiuenrocL an. 3 Mos. 8,
7; lege dein Ueid an. Ruth 3, 3; vnd
legten jm einen purpur nianUd an. Matth.
27. 2S; wer xhiTwindet, d< t il mit weissen
kieidern ungelegt w crdeu. olßnb. Joh. 3, 5 ;
(Abab) legt einen sack an seinen leib. 1 Jbo».
21, 27; du soit deinen schmuck anlegen.
Ezech. 24, 17 ; man wird dir stricke nnlogcn.
3, 25 ; vn<l legt jm ein panlzcr an. 1 Sam. 1 7,
38 ; lasset vus anlegen die wallen des licchis.
Jloai. 13, 12. 6lo«se« anlegen isianlUeiden:
sorget nicht was jr essen, trincken vnd an-
legen soll. Jen. 2, 1G1".
2) ßf/iiiUch, oiiuMu leid, trfihs.il. ungUlck,
plage anlegen, wülur wir heute lieber ^uLhuu
sagen: der du den jaden alles leid anlegest.
2 Ifaee. 7, 31 ; nach dem es recht ist bcy
j,'ntl zuucrgelten trilbsal, denen die euch trtib«
sal ankyen. 2 Thess. 1.0: ich gedachte euch
vnglück auziilegcn. Such, b, 14 nacft der
Obenetmng in: der prophet Saeharja. IKtl-
lemb. 152S.Cij' ; bisher haben sie Rlr keUer.
lüi« tM-fnlget snd alle |d!Jgp anj;el''i,'f . so
beider yeslalt geuusscn habcu. warnujkye
an s. L deudschen (1531). Dij. ebenso ehre,
Schmach, schände anlegen : (äie glieder) die
vns düucken die vnehrUcbstai Min, denscl-
bigen legen wir am meisten ehre an. 1 Cor.
12, 23 ; vnd jm viel schmach anlegen. klu^L
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AKLEITEN
91 AMMACHTIG
Jfer, 8, 30 ; die vns aUe sch.iiide anlegen.
tlkt», \, 28,
Z)- anlegen amoMden: es gibt ofll
einer etwas, da ers vbel anlegt, ilagpppn,
gibl einer, da ers seer ttoI anlogt. Sir. 20,
10; dais man solche leier anlege gollcs wort
nkmea. demiieheaiM§ii$mtu, (1529). DJ'* ;
hat 6a nicht ein schöner marterer vnd h»t
dein blnl vnd put fast wol angelegt, trnr-
wt^e an s. l. dettdschen. (1531). Diiij'*; es
iat doch ein vergeben dienst, der an jnen
»eilt angelegt tsU cfn ^iritüieher tdtöMür
Iroit. (1535). Ciij* ; weil er alhie stndirt vnd
leine zeit ym slndio angclr-gf. nriffinatbr.
um 2. Aug» 1513 auf der landesbibL zu
GmmI; d«n er solche gäbe gottes vtSä gro-
»en Tcrstand in der schrift schuldig sei an-
xnle^pn. de Welle br. 5, 511.
Aslcften, an, zu elicas leiten, anweisen :
versleheslu auch was Hu liesest?* wie kan
ich, so mich nicht jemand anleitet. t^wL
gesch. S. 30. 31. — M. analeitan {Graff
2 ]^.\. IST).
iiileiluns, f. anweisung : Jo^aias auch
selbs gleich mit fingern seine hiser dahin
weiset ds zu einer anlcylunge vnd grund
seines bnchs. der prophet Jesma äeudsch.
(l 528).Mj* ; flas aber di'^ j'Mii'jcn, <tn r< nicht
besser wissen, ein anlcilung vnd vnlerrichl
haben, roir. auff das a. lest, Bindseil
h<he< 7, 303; der beide Jcthro greifft Mosi
fflr, gibl jme rat vnd anleitung. wie er re-
gieren vad es recht treffen solle. Ei$l. 1.
389«.
fliegen, bei Luik. noch rU^ig anligen,
ohd. analigan, woran liegen^ iUht tooran
9ehHe$sen.
1) sinnlich: das es (das srhiUUein\ anfl'
dem künstlich gemachten ieibrock hart an-
fige. 2 Mos. 28, 28; das es anffdeni leib-
ro. k li.irl anlag. 39, 21.
2) ßgnrlich , iroron hedräufjl werden: es
Ügt mir heidps liart an. Phil. 1. 23, in den
Wien ausfjy. des n. Usl.: denn icli werde
niit sweyerley gedrungen (errto d. hi6el:
jcl) wird bezwungen voniwaien.); darumb
Ihht-n hf-rrn. la<?sl eurh das wcrck anligen,
da^ gott so hoch von euch Toddert. Jen. 2,
467''; wenn den leuten etwas angelegen war.
^MMk 14, 21 ; ein wacker, fleissig mensch.
der des seinen mit vleis wartet, vnd icssls
jm angelegen sein. Jen. 6, 149^; crom
Vierden sol man beten nit ht wie gewonheit
ist, viel l)Ielter oder kornle tzclcii, soiuler
rthrhe anlijppnde nodt fnrnonicn. von üen
guten wercken. (1520). Fiiij''. ton personen
gebran^ keitxl et mü bitten drängen: sie
lagen jm i P<7aio) an mit grossem geschrey.
r^ir 2;r 2?,.
.tnliegeB; n. das, was engl, bedrängt:
wirfl* dein anligen anfl den hcrrn. ps. 55,
23; betet stets in allem anligen. Eph. 6,
18; mit mser not vnd anligen. der prophet *
Sacharja. Oij'': also llnin .Tirli rtlle heilige
gleissner, wenn sie etwas an.«ilüs.set, das sie
Dicht zu gottlanffen, sondern von vnd fdr
jm fliehen, nurgedencken wie sie durch sich
sclhs, oder menschliche büKTe, jres anligcns
Ifdig werden. Jen. 1, 259*. — hei Albe-
rus: ci» anljgens, undso noch in Oberhessen.
Aalägen^ bei Lnth. wie whd. anliegen
(Ben. 1. 102.'^), ahd. anaSngan {Gr äff 2,
131). n>tf einen lügen: wa«; ists wunder das
dw mich anlongist vnd si limehiüt. von den
newen Eckischen bullen. (1520). Aiiij"; das
er flugs forn an im titd vnd im anfang mich
vnd mein hu(hschendlich anleitet vnd lasiert.
Widder den meuchler zu Dresen. (1531).
Ai]**; wir machen auch seinen leih nicht aus
dem brod, wie vos der geist anlcugl. vom
aftenAnarCiMsfj. (1534). eiij"; sie stehen
alita \ nd liegen gott an. ron den Juden vnd
jren lilgen. (1543). Dj"; sie fhiin vns gewall
vnd liegen vns an. zwo predigt. { I 535), Aiiij' ;
jizt mus ich abbrechen vnd aulTs ooncilium»
so der bapsl mit den seinen angelogen vnd
villeirht auch ausgelogen hat. die drey sum-
bola. (I53S). Fj".
Anmacht^ Luth. assimilierend ammaeiit /.
deliquium: da er mit mir redet, sanck ich
in eine aromacht. Dan. 8. IS; noch muszlen
sie leben vnd solchen vberdnisz mit aller
macht vn«! ammacbt tran-en. de Welle br. 4,
415. sonst auch anmacht: funllzcdin mal in
anmacht fiel. fiscAr. 2^0^ und onmacht a*
Ohnmacht. — mhd. /kmabt (Ben. 2, 9), ebenio .
Alheru.i diel. rrij''.
Anmärhtig, ebenfalls gewöhnlich am-
machtig geschrieben, kraßlos, s<^wa^: so
mechtig als yhr gewesen seyt, so anmechtig
12*
^ kj .1^ uy Google
ANMALEN * 92
ANMUTEN
«eit yhr an. 4fo «p. der fr^phefm JtMia.
(1S26). Cij''; der alber ammcchli^e leiiHel
ineyncl, mnn «nllf vlin nicht sehen, da« an-
der Iheyl Widder ü. hyml, propheten. ( I525j.
Jij*; ewr glaube steht aaffeym^mechligen,
vngewissen piincl vnd btichsuben. ebend.
Dj**; CS i&l ylie fin sclilocliie ammcchtige
krain vn<er<! leibs gegen citicra geist. rber
das erste buch Mose. (1527). aaiiij''; iler
ammechligG elende meyssenkopr. de IKefle
kr. C, 247.
Anmalen, daran malen: vnd yhu) {goU)
eine J.uhc anmalen, das er so vnd so ge-
syunct sey. vber daa erste buch Mose. (1527).
Uiij^; (d/e heUien) yhrem Nercurio, der da*
reden ftlret» lillicbe engemalei haben, ebend.
Oijv
Anmasii'u, refi., sich aneignen, sich
unleriatigen, utUerwinien, tihi arrogare,
Mturpmret itadk Orimm tpfft. 1, 405 ahd.
und mkd. utworhanden , aitcA bei Lulher
nirhl erscheine ml. kommt gleich frf>hl in
Luthers schrillen häufig vor. aua den zalU-
reieh wrU^ende» belegen nur folgende:
a) mit dal. der person und acc der sache :
tvöllvn Sodoina vnd Guinorrlia vns nnrh be-
schuldigen, »las wir uns den umm huI der
schrilU aUetu aumassua? Jen. 2, 2 mit
dat, der pereon aiw/k det Alberue diel,
eeij**: arrogo mihi, ich inas mir en.
b} häufiger mit acc. drr perxon und gen.
der Sache: seine (C^mUigerechückcil, Weis-
heit, Icbcu und alle tagend die sind wein,
der meg ich mich vntenieben und anmessen
wie meins eygcnen gute, austeg. der euan-
geUen an den fumemtslen festen. Wittemb.
1527. oij"; es ücht mich uiclil« an, das ell-
lich rayr lehnlt gebenn ich well mich an-
messen grosser kuna denn alle weUt halt.
manuxc. der bibtiothek zu Gotha cod. chart.
370 pag. 9 (Erl. ausg. 2 1. 13); du Eniser
hast dich dieser machen niuttwüligaDgemasset,
die dich nichtn anhinget, auff de» boeiks m
LeypesU^ antworl. }Vitlemb. 1521. biiij'*;
so man gcyslliclie freyheyl lerel, mnst sich
das lley^ch der ftfvlu'vl an zu seyiiem imiit-
wUlcn. raitüyluise zu Matth. 9, IG nach
der eeptew^eroMtg, des n, letC v.J. 1522;
wenn ichs merckt oder htfret* das sie sich
meiner gemeinschafll anmassclen. Ipitrls 6e«
kentnis rem heUigm eaermmeni, (1544).
niitj\
c) einigemal stall des gen. der sache ein
inf. mit zu: wo seyt yhr lunckem die yhr
euch anmaeset die scbrifll ansssnlegen.
das vbirchristUch buch bodis Emszen.
ttlttemh. iri2l. Kij'; der sich mit Lucifcr
anniast vl)(}r st-yti «Iruirl vnd nmpl yiin potles
gerichl zu faHeu. ein tnlctTicht der beycM-
jUnder. Fujlleai*. 1521. aijK
d) dM pari, prael. hat die bedeutunf
von usurpiert: hieraus frilj^'t'i, das alle das-
jenige, so der bapsl aus sutciier falscher,
Treueler, lesterlichcr, angemaster gewali ge-
than nnd Aiiigenoronien bat» eitel tenfdiseh
geschieht und gcschefllgewestund noch scL
Jen. ausg. 6, 549''.
Sich anmaszen ist nach ti rimm tetb. 1»
406 ein an sich messen, aioft siMitff em bei-
iegen, erti w gvOem» nlhndüdi üs mketm
sinn; auch Weigand hält (tr(&. 1, 44) die
bedeutung: ,,über das ma.tz des xustehemdem
in anspruch nehmen" f ür die jüngere,
AaiiftiÜeM. efuMM die tShne weitem: nicht
das ich den schwermcrn diese sfirtlche for
lege, denn sie soUlmi die selhigon wol an
nuMiIeii vnd (lux vber huptfcn. da.s diae
wort Chi uU noch fest stehen. (1527 J. mij";
die biMer haben sie {die eehwermer) ein we-
nig angemeulet, aber doch nicht gcbisaen*
vom ahf}uhnnl Christi. (1534). liiij''; rrn-
meulcu viul {ilaudern heisse ich nicht beisseu.
e&end. viüj*. — Campe wlb. 1, 162 Aal
einen anmanlentaa. mU jJ^^Uen» fegenüm
das maul hängen kueen* awsk, gegen, th»
das maul verziehen.
Annnten, an einem begehren, iiUMUenp
onsttmen: vnd ihOren vm anmntea» ja intt
drewen vnd gewall daraulT treiben, das wir
jren menschen land für iin(i^ halten, das 5.
6. rnd 7. cap. s. Mailhei. (1532). Piüj*':
sonst sollen sie vnser hiüich auch verschonen
vnd solche torbeil oder hindbeit niclit an-
muten. «ottdencoitm(i)[t«ndMrclteii. ( l S39).
Jj**; er i der leuft l^ miisz ein bos/haflliger,
gin\if?er, dUrsliger ^oist seyn, dasz er dem
son goUcs darll anmuten, dasz er für jm sol
niderfallen vnd jn anbetlen. titehr* 200**.
Anrnntcn^ n. ttsbttanlivisch gebrauchter
inf. det vorigen: es isl nicht ein vni^ck
ANNAUEN
93
ANNEHMEN
uaum anwerbeo. tiidkr. 370^:
des Miiltrisilichen wesens vnd amnuten*.
Bu^l: h a rdl hrifftr •»<♦.
Anulien, für herannahm: auch mich
Bunmehr mil goU resolvirel, aniuheuden
hdL chriBlabend bey euch ta seyi. <b WeUe
kr. 5, 231.
Annainc, m. heiname, zuname in üblem
«)NM, unname, mkd, ÄiMine {Ben. 2, 307):
iaher komen die epMIiscben» bOsiecben an-
aiOMtt. hmupoit, WUtemb. 1545. vinter-
ikeil SS*", in einem brief herzogs Georg
zu Sachsen an Lulh. auch das verb. an-
uaaieu: so hastu doch aus deinem grimme
. . . vos «ach mit mehrer vnwarbeil weiler
«gegriffen vnd als deinen vnfpiedigen herrn
«»^•T'.nnrt, Jt-n. 3, 2 l ü''.
^iifH'hiiirn, Ol mehrfacher anwendung,
acciytrtj recipere, stucipere, sumere, assu-
aMfii
I) fretMÜteer gebrauch.
a) mUpersöntirhfm nhjfct: vnddcrknechl
oamRebeca an vad zucli luu. 1 Mos. 24,61 ;
thU nau die leviien au für alle erslcgeburt.
4 Jfot. S, 18; öaau nam er an an» Israel
hunderl Uuscnl slarcke kriegsicnte. 2 chron.
25, 6; vnd nam Maci nl-fii". ;ui zuiii frcitml.
2 Mau. 13, 24; dtt^ser uuu|U die süuder
an. Lac 1 5, 2 ; als aber der heubiman nahe
her ZQ kam, nam er jn (PnnliMi) an, vml
bies jn binden. apo»t. gesrh. 21 , '''.i ; dt in
»oll Hans Srhaiiz aiin" (l(»r ^torubiii'^' f;or.iiig-
bch angeiiuiuiu«:n sein, de Wette br. 4, 07 7 ;
irir haben euer liebe niftfl vnil kinder all-
Uff angenommen. 6, 674; die leer jungen.
'he TW solcln-r viilcrrirhl anfrcnonien >vnr(>n.
(kmtkcii^ m«s$e. nö2(i). Aiiij"; vicli'ii Iii
wird er mich anncmcu. ) Mus. '62, 20; viul
«9 each annemen aum votek. 2 Jfot. 6, 7 ;
werden iwecn aulT dem Tclde sein,
einer wird angcnomen, vnil der ander wird
verlas<(eii werden, zwo werden malen auU
der nUile, eine wird aogenomen, vnd die
ander wird verlaaacii werden. Jf aUA. 24.
41. 42.
bl das ohjert ixt eine sache: nim docli
den segeu von mir an. l Mos. 33, II; da
aaBea die heublknle jre speiae an. Ja» 9,
14; nemei an meine gnade. 2 Jfcffn. 18, 31 ;
g<l>el ntmpl der harr an. jm. 6» 10;
daromb fug ich e. f. g. au wissen, das mein
gnediger berr ineh vher lisch mein bitte
ffneditrlK Ii angenomen. de Welle br. 6, 209;
Ulm au weisheil, mm an verstand, spr. 4,5;
wer ahm' straOe anniai|)l, der wird klug wer-
den. 16, 5; (Onsaa) nam die Dreundtchaffl
vnd den bund an. 1 Macc. 12, 8; wenn sie
es hitren, nemen sie das wort mil freudeu
au. Luc. 8, 13; sein zeugui» nimpl niemand
an. JoA. 3, 82; niemand wird niichs bereden,
das ein vemuniriig mensch solch buch emsU
Hell annemen vnd filciibon künne. Verlegung
des aUoran. { 1542). Tj*; er natu die erma-
nung au. 2 Cor. 8, 17; darin er grosse
griimpen Tilrgibt, er habe die walh angeno»
men. ejrenipei ^nen rechten christtiehen M*
schaff zu weihen. (1542). Ej"; vnd ylin vor-
inancl solchs ampl anzunehmen, de Wette
br. 6, 101.
2) sich eitiea dinges, einer person anneh*
men, a<cA dämm dekümmem» iorge daßr
tragen, zu hergen gdten Inaien* v§L Bm»
2. 366. 367.
(i) mit gen. der pt'rson oder sache: vnd
er iiani sich kcius diugs an, weil er jn hatle,
dcun das er ass vnd Irauck. l Mos. 39, C ;
. was ist der mensch, das dn sein gedenckest
vnd des menschen kind. das du dich sein an-
ninipsl? ps. 8, 5 {in den ersten ausgg. des
psaUers: das du auü yhn sihcsltj ; wol »lern,
der sich des dttrOligen annimpt 41, 2; nie-
mand nimpi sich meiner seelen an. 142, 5;
ein v i I nimpt sich der leulc bertzlirh an.
spr. 11, 30 ; ich wil mich meiner lirrdc
selbs annemen. Esech. 34, 11; vnd nenien
sich keins rcgierens noch straffens an. ffa-
nteA 6, 53; sich allein des armen ratlen
ncstcs zu Wittemberg aunffnrn. zmopredigt.
fir)3'>l. Fij'*; ich sol vnd \vd nidil niirli i\ps
well Iii Iteu l egimcnls annemen. Burkhardt
^ > /< /(/>. 192; solche leute, die so gar nichts
fulen noch sich annemen, die heyssen rechte
bogdim vnd npllgicolcs. der j»ropAe< fla^o-
cuc. (1526j. fiij".
b) das ohject ist durch um (umh, m/wi.
umbej angeknüpft : das jr euch vmb diti r«>-
deknnst so ernstlich annemeL Je». 4, 877";
mit ernst vmb golt vnd sein worl annemen.
6, 146^
j y Google
ANNEHMEN
94
ANBEGEN
AlMliMay bey dem hmm niMenn
gott ist kein vnrecht, noch ansehen der per-
son, noch aDnebmeadesgescbeDclu. 2«ftnm.
19, 7.
AiBchMvig, f. annähme: di««r aidiMiiI
ven s«gt voD üer anncmiing «Itr beiden.
Jen. 1,99*; annemung »ler schweren, vn-
tropliclien menschon hilrdcn. 2, 52"; on-
nemung sonderlicher kleidung oder orden.
ma. u 101*.
AapfcNin, «fditare, auHniare: wenn man
jncn (l.ivnn snpet, sn ist jnen als wenn sie
eine gans aniififle. Eisi. 2, 2ü'': wie kl.ir,
hell vnd gewaUig sie golts wori wulder sich
bOren, ao hilflis nicbt , es ist als pfiffe sie
eine gans an. der proph^i Sacharja. ( 1 528).
Yj" (;^>>rfihtilirft ,,»n/< pffifcn ttud zischen
Schimpjcn" iFriich wib. 2, 50 >, pfeifend
spotlen, verhöhnen: vnd hat sie gegeben in
turslrewung vnd verwttttODg» das man sie
anpfeiflt. 2 chron. 29, 8 ; alle die für vber
{j>'hou, klappen mit hcnden , pfeiffen dich nn
^vulg. sibilaverunt, erste d. bibei: wispelienj
fnd scbflUeln den kopffvber der toebier Je-
rusalem. JUapl. Jer. 2. 15; sie werden an
dir komcn . . . vnd werden deine worle h<V
rcn, aher nichts darnach ihun. sondern wer-
den dich anpleiffen. Ezech. 33, 31; die jü-
den kamen lur predigt, ntrht das sie gleu-
beten oder sich bessern wollen» sondern
das sie den nnnen i'rnj.helen anpfinen vjid
>;])o(teii. randgi. zu Ezech. 33, 32. Bind-
seil 7, 527.
imfMaf daiselbe was anpreilTen: wenn
ich hic widemmb spreche , ich las mir den
leib Christi vom wort nicht st heiden, so sol-
len sie mich wol anpleiden vnd pfisten. das
diese wwrt ChrüU noch fest siehst (1527).
q tiij*'. pßsten von einem verlomenafarken
pfisen. pleis {voc. gemma gemmatim liiij":
sibilare : pfysen. l>axyp. pfeisen).
Anplatien lanhiatzcn), anreden: da sie
{Maria Magdalena) des berm Cbrisli ab
des gertners gewar wird, denckt sie nicht
weiter, hiatzt jhn an vnd meinet a!te vvctl
sey iml jhr f:l»'irh pr-sinnel. t-in sermon rber
das euang. Juh. elc. (1531 ). Aiij '. — von
platten plaudern (Alberue dict, HBiij":
ich blatz, blalero).
Aaredc, f* aUoaUio: kei. mai. bat ver^
heissen, s. e. f. g. gn«diger benr in Min vnd
nichts wider s. c. 1. g. ftlrznnemetl on vor-
gehende anrede. Jen. 7, 3S4''.
Anreden, an einen reden, einen an-
tpreehen, angehen wm efwwi.* als Tinnasv
ich michsnhoeb, das Ich vorachter, begebner
mensch, solche hohe vnnd grosze slende Ihar
anreden, an den chriAdichen adpl. (1520(.
Aij* ; sie waren nider geschlagen vnd lagen
auff der erden, vnd wenn sie Christus nidrt
widertlmb angeredt hette. legen sie noch miir
den heutigen lag. Eist, l, 135''; der nn-
meehlif?c vnd elende meiskopü'aliein dawider
{wider Lulhers iehrc) leslert vnd sie vnrcin
schendet, mevchlings vnd hinterlistig, ehe er
vns darumh angeredet oder ^>>r^v.1rnet. Jen.
7, .378*^; es Ii.ilien e. g. zu Torgaw mich
angeredt vuib ein schrillt. 3, 433"; vn-
ser Schwester ist klein vnd hat keine brüste,
was sollen wir vnser Schwester thnn, wen»
nian sie nu soll anreden (wn sie wtrbam)f
hdht'l. s, K ivii!(j. ijuid TaciemtK sorori nostn-^e
in die, ^uaiiilu alloqucnda est? und darnach
die erste d, tibel : an dem tag so sie ist an^
reredeo).
Anregen, l) nn etwas regen, rühren, be-
wegen, wozu antreiben, reisen, veranlassen:
auffrur vnd vngeliorsam, so ynn aller men-
schen herlten steckt vnd dnrcb den teoffel
angeregt wird, der pniphet Sacharja. ( 1 52S).
Niiij''; ich hin dem hadder feynd wij nien)ant<t
anregenn nocfi reyt/en. ei/n sendbrieff an dm
bap&i Leo X. (I52üj. Bij' ; ich wil nur an-
geregt vnd vrsach sugedencken geben haben.
an den ehristüchen adel. (1520). rerm.
ausg. F|" : erstlich gnedigster herr entschul-
dige ich mich, das ich so hart habe angeregt,
die vQiUersitel zu ordiniren. originaibrief des
arekivi sn Weimar. Reff. Ofog. 124. ESK
n. 4; darauf er nun wieder geschrieben vnd
•.'ehelen , Itey e. k. f. anzuregen WH ciae
schnft. de Wette br. 3, 452.
2) erwähnen , anführen , <n erimienM^
bringen: das sie gerne halten, so man ^ffore
hctnsche inpent \niier widdcr anrege vnd
rhumc. eine bericht an einen guten freund,
(1528). Aij'*.
Anregen, n. tncilafio.* wo das, so hett*
it'ii ans zweyfTidn mein anregen lassen an-
stehen. Originalbrief de* ardtivt tu Weimar*
95
Reg.O.pag. 124; das ucnmenl sollt yli« nur
darchanregen vnd bitte der hungerigen seelen
geliaiuiilt worden, von beyder gestalt des sa-
aments. [ 1 j22f. Cij''; (.Simeon) kam aus ao-
Kgen (leü gtiiüt^ä iu den lempel. Luc. 2» 27.
iutgcr, m. ineiUttor: daher auch der
Ae]f%g«ysl heyst paracleius, eyn anreger
dcribrertzt vnnd anlicUt Izumgutlen. atuz-
Uf. der ep. i:imä euang, des aduenls, (1 522).
ftj' ; ein lieubt vnd anreger der ««flrhOri-
«hcQ. im. 3, tO&\
iircf nug, f. incUatio : solchs alles wollte
«.c.f.g. 7iir vnlerlhenigenanregungc vonmyr
gnediglichaoneuien. originaHfi ief imges.'ar-
€kt9M Weimer. Reg. Opag. 124.BCE.».4.
Ittfimg, /. iuitigoüo: reichtumb, ehre
^ud gewall slarckc anrcilziing; vnd vrsach
geben zu dein hosen, das magmficat. (1521).
Ci^Sdaninib sind solcboiUndlich gebet nicht
wätermaDemen^dennab einanreiUuog vnd
heweguage derseclcn, das sie dem sinne vnd
den begirden nachdenckep die die wori an-
acigen. Jen. !, 70.
Aarenaen; wogegen rennen, kriegerisch
tusreifen: md rennet die feinde widerumb
vnd schlug sie in die flucht. 1 ilacc. 1 1,
11. — mhil. an rennen {Ben» 2, 719)« tthd.
anareuiwn {Graff 2, 50 S).
Airicbtca, nthd, auriliten (von guter speise
M Grimm wtb, I» 427).
1 1 fertige speisen zum auftragen zurich-
ten Idiiiwr (Ut hücheuttsch , auf welchem
ätesgeidüehl, die anrichte): wir essen gleicli
das, dasz die sawen vnnd andere vnuernanfl-
lisc Ütier essen, allein dass wir» gdLOcht in
die ^chUssel legen vnnd anrichten, tischr.
36*; liehes volck, Iiisher '^ciil jr pcladen. ilzl
i>t es zeit, kom|iL, ilzl wird man anricliteii.
sm predigt. (1535). Eij^ dann aueft das
awM aarieblen, anordnMi: gleich als hcite
dieser hausuater ein tnpiif^n mal angerichtet
VDÜ allein zu e^siii, aber nichts zu Iriucken
gcjcLcn. ebend. Üiij*.
2) vonpersoiMn, «KetDOZu inflnrferl wer-
den : bis er {der teufet) zu letzt eine alte wet-
t'irfiiire .Mincliii-t. das 14. vnd 15. cap. s.
Jokumu». W'ittt'mb. 1538. nimniiiij''.
3) einrichien, herrichten: wo die eitern
9kr Verweser der tugent diese muhe durch
sich selhs odder andere nicht wollen mit yhn
haben, so wird nymer mehr keya catechis-
uius angerichtet werden, deudsche messe.
(1:'"2')). Aiiij''; das er die schulen ^^ 'I l an
iniL lesen vnd singen hellTen aniichleii und
erhalten, de Wette br. G, b2; das er
midi audi auffii lungsl gericht lad, vber der
Schweriner messe, die er (Cardfadf) daiu
mal (hilfl* gül) wie mit grossem hoyligen
geyst hatte angerichlt. widder die hyml.
Propheten. (1525). Eiij*'; derhalbeu lies ich
dich in Greta, das du sottest voUend anridi*
ten, da ichs gelassen habe. Tit. 2. 5; {Sa*
muel) richtet ein königreich an. Sir. 46,16;
da richten sie zu Jerusalem heidaij>cke spielr
heuser an. 1 Ifaee. 1, 15 ; vnd richten den
lempel gaotx wider an. 4, 51; vnd ward
dieses opfler wider angerichtet, v. 54.
4) anstellen, anstiften: die nichts thun,
denn alle vnglUck anriuhleu, gibt man vherig
genug, vber das erste kudi Mos«. ( 1 527).
rriiij*; der teuilcl versucht allerlcy volust
vnd vneinigkeit jnn dein Ausland anzurich-
ten, zwo hochzeilprediijd'ii. (1536). Biiij"' ;
haben also viel ein gr«iwlicheru wüst iu der
Christenheit angericht, denn die pbariseer
vnd schrliHgelcrten. zwo jiredüEyl auff der
kindtrlauffe. (1540). Cj'"; sein Zungen rieht
mühe vnd erheil an. ps. 1 0, 7 ; der badder
zwischen brüdern anrieht, spr, 6, 19; ein
hart wort richtet grim an. 1 5, 1 ; das ge-
setz richtet nur zom an. Rom. A, 15; vnd
richteten eine aufTrhiir in der >lad an. apost.
gesrh. 17, 5 j vnd nclilen ruUeu an. der
praphet Ikteharja. (1528). aiij".
Anriechen, 1 j an einm rieben: im Ni-
derlandc ist ein sellzain prowlich vngehewr
vrabpfpl.tiiircn , so hocli ;ils ein nion^rh vnnd
IU gestail eines iiundes, das hat die leule an-
gerochen» die da haben sollen sterben. Hsehr*
217".
2) daurhi'n auch passiv, otlnre in faire:
der eine |>iitikl, welcher iincU WilzeJiäcU an-
reucht. de Welte br. 5, 233.
Airichtig» in üblem r«f{gerwih) »tehenä:
da sind sieben kinder mit valer vnd mutier
vprsioszen fdas aclit isl in (ksz gestorben)
vnd müssen dazu anrüciiiig vnd vnlüchtig
vor icdermau seyn. de Wette br, 5, 30.
Annifen, das rufen an einen richten, um
hälfe anipred^en: rufle mich an in der not.
uiLjiiizcü üy Google
(
ANRUFEN
96
ANSAGER
so wU ich dich erretten, pi . 50, 15; da du
mich in der nol anrießcsl, halir ich dir :uis.
81, 8; der herr ist nahe allen, die jn annif-
fcn, allen die jii mit crnsl anrufTen. 115, 1 R :
der dem vich !»eiü fuilergibt, den Jungen l a-
IwD die jn anruffen. t47, 9: ich niffiB aber
gotl an zum zeugen. 2 Cor. 1, 23; Muriam
zur furliittprin anrilflen. da* 14. vud Ij.
cap. s, Johannis. (1538). Oj* ; rullVt der-
halb die jungfraw Maria an, das sie . . . mein
rllekhallerin wolte sein. hoMtport. WiUemb.
1545. mnfarfell, 3^; da man die liehe mut-
ier Maria an *eine slal gesetxt , vnd als eine
millierin angeruOl. Jen. 6, 74'* ; die heiligen
aoUca für sich selbs nicht angemlli wwden.
6,354'*. aHcAvottfocftei»: ich werd soll lieyn
Christen für sich vnd seyne sache füren noch
anruflen. von tceltlirher rberkeü. (1523)-
Ciiij" ; rUlU holtz vnd stein an , bawet vnd
festet sich mit den selbigen, die sollen ylni
behflten. derprapket Habaeuc. ( 1 526). kiij'*.
Anrnfen , n.invocatin: daniiul) kiiimen
Avir aus dem nue Maria weiler ein gebet Doch
anruflcn machen. Jen. 2, 510'*.
Annifcr, m. inweaUtr: danimb hetasi er
noch heutes tags des anrUir* i-s i frühere ausgg.
anruirers) brun, der im kinbacken ward.
rtV/tl. 15. 19.
Anruf iiug, f. invocalio: vnd damit den
kaiser aller erst recht enOrnel vnd gleich
alle hohe ursach gegeben, siel) zur nolrache
zu begeben fnilanrufTungdesreicbs. de Welle
br. G, 107.
Anrühren y an efioa«, em einen rühren,
herühreHr tsomn heranreichen: euet nksht
da von, nirets auch nicht an. 1 JI/05. 3,3;
VfuI d.1 er sähe, das v.v jn nicht vhcrmochl,
rUrct er das gelenck seiner liiilllau. 32,25;
wer den berg anrflret* sol des tods sterben.
2 Hot. 19, 12; wer nu jrgend einen lodteo
mpiischcn anrtlret, der wird siilion tage vn-
reni si-in. 4 Mo$. 19, 11; da tr.ii E^^lhor
erzu vnd nirul die spitzen des seoplers an.
E$lh. 5, 2; einer gleich dnem menschen
rOret meine lippen an. Don. 10,10; vnd rü-
ret seines kleidcs sawm an. Matth. H, 20;
da rilrete er jrc augcn an. v. 29 ; es hat
mich jemand angerUret. Luc. 8, 46; vnd sie
brachten kindlin zu jm, das er sie anrarete.
Jfare. 10, 13 ; kein quäl rUret sie an. «eelth.
3, 1 ; jr bdadet die menschen mit «ntreg
lieben laslenf vnd jr rüret sie nicht mit einem
lincror rtn Lur. ] t, 46. früher auch ohne
umiaui : iilt mein lieber IMiili[)|ius yhn woU
lueisterltch lial geantworllet, hat er sie doch
tsn senllle angerurt. esrn wteU der IkeobfMi
tzu Pariss. (1521). Dij"; vnnd ruret den
< \w\i. an. Luc. 1, 14 nach der st-pi, ausg.
des n. iest. v. j. I 522. — mhd. anniorea
(Ben. 2, 814j. vgL auch rtthren.
Aafikrllchy adb.ai^lOa(harewe<ie:da jr
UM Ii nicht mehr anrfihrlich noch grdlflMh»
sondern mit dem glauhfn erkennen vnd hi-
ben sollet. ausL der ep. vnd euang. von
Ottern ete. (1544). .\vj^
kae, jnuammewtfekimg ier praep, an wM
dem artikel das, mhd. ani; (Ben. 1, 313')
wenn ich vom land ans wasser kome. das
14. vnd 15. cap. s. Johannis. (1538). Jüj*;
vnd rhomet steh hie» er habe mit dem suid
den bapst ans ore geschlagen, dat ander
teyt uiddfr die hymt. propheten. (1525).
Mj*'; den stiiuh ah^jewischet, f,'efef;et viui ans
liccht bracht, das 16. cap. s. Johannu.
(1 538). Rij\
Ansagen, 1) sagen, hersagen: sage an,
was sol dein lohn sein? 1 Mo.^. 20, U>: m>n
sage an, vnler welchem bauni iiaslu sie bey
einander ergrilFcn? Sus. 58 ; Simoo, ick habe
dir etwas tu sagen, er aber sprach, meister,
sage an. Luc. 7, 40; lieben brfldcr, woltjr
etwas reden vnd das voick ermanen, SO saget
an. apost. gesch. 13, 15.
2) nMen,WfkHndigen, anzeigen : ätkm
einer der enirunnen war, vnd aagets Ahm
an. 1 Mos. 14, 13; da wurden Rebeca an-
gesagt dise Worte jrcs gr«5s<;ern sons Esau.
27, 42; am dritten tage waids Laban ange-
sagt, das Jacob flOhe, 31. 22; wer b9ret
nuchcn vnd saget» nicht an, der hasset sein
leiten, spr. 29, 24 ; wenn man tihcr ia der
eaplan odder Seelsorger begerd das man sie
foddere odder lasse die kranckcn ansagen bcy
zeit, e/b man fmr dem sterben ßi^ten mi^i.
(1527). Ciiij\ — ahd. anasag^n {GraffS»
lüO). mhd. .insagcii (Ben. 2', IS).
Ansagen; n.-. dis/es Idal vnsers l>annc<.
maledeyung, nblltunsz, ansageus. bulla cene
domwi. (1522). Cij*.
AiMgWi m. nuntint, verkikidiger: diese
I
Üigiiizeü by <JOü^^
AH8CHAPFEN . 97 AKSCtlLAiiEN
nvKC mher vnd der ansaget haben mich seer
hfifhiich erfrewel. Jen. I, 120''; da
minJestu dem ansager antworten, bislu Ihü-
ikbt oder scherttesln? vom «dWin ham-
f Horas. (1543). »inj*.
lisckaifen, insiituere, anstifpen : j.i
kfin ?cheij) liä(i<', als durch euch aiigeschatlH.
de Helle br. 4, 523. — in dieser bedeu-
tm§ itocA hei Lofftm, vgl, Grimm ie(6.
1. 431.
iisrbftiei, (betrachtend) ansehrn : vnd
das wcib schawcl an, das von ileni bawni
gut zu essen were. 1 Mos. 3, G; {Moses}
hrehl« sich galt «n lu schawen. 2 Mot, 3,
6; vnd da sie sähe Pelnim sich wermen,
sfhawct «:ic jn an. Marc. 14, 67; gedenckel
an ewer lerer, die euch das worl gotles ge-
sagt babeo, -welcher ende scbawet an, vnd
folget jrtDi glauben nach, fleftr. 13, 7 ; die-
sen sprach, Marci x. mUssen wir nicht mit
kalhsaugcn nnosrliawpn, oder ansehen wie
eioe kuhc ein new Ihor ansihet. l»cAr. 155' ;
m chriit sdll dis teitliche leben nur mit zu-
gelhanen aagen vnd blindslich anschawen,
ab(r das ziikiinfnif^c , ewige loben solt er
niil pn\7 ,inirgellianen äugen, vnti mit klaren»
belleu liecht aosehen. Eüi. 2» 136'*. —
uihd. sMwbouwen (Be*. S*. 19B), ahd.
«nsceitwAn (Graff 6» 554). tgl. auch
schaner,
iasrhaiifo, n. : gnug haben allein an dem
biiek vnd dii>eliaweD. das \ 5. cap. d. ersten
«f. t. PomH an üt Cerfnffter. (1534).Tiij\
iisebaicr^ m. mM. ansrbouwaere {Ben.
2*, ?Ot) i: wyr sind anschancr gewesen sey-
oer maiesteu 2 Petr. 1, 16 nach ^ ersten
Mff. de« ». lerl. v. /. 1522.
ImckriacBt aj»por«rt; das niiebs otlt
ändert hat, wie ein mensch niöcht solchen
hass tragen vnd leben, wiewol es deinem
Uibe nicht wenig aDi»cheinet. Jen. 1, 360^
Aasehlagy m. mhd. anslac (ff«n. 2*, 382).
^ ^ ' fjrhahen, absieht, plan in gxtlem und
t^fjitm tinn: es ist goU kein sclicrtz uocl» ver-
geblicher anschlag gewesl, das er vn.s incn-
aeben dis sacrament gestifliel vnd eingesetzt
bat. vemanung zum sacrnmtnt. (1537).
fciij'; da aber Paulus Schwester son den an-
stblag höret, kam er dar. apost. gesch. 23,
1 6 ; da ich ein kind war, da redet ich wie
ein kind, vnd war klug wie ein kind vnd halle
kindische anschlege. 1 Cor. 13, 11; solch
rotlische vnd Uuge aosvhlcgc denckt der
geyst nicht, dasgoitsehe odderwercnktfade.
iridder die hyml. propheten. (1525). Gij'j
(Jes teuTels list, anschlege vnd titig. etil ter^
mon vom creuts. (1531). Cj%
2) eonet<i«m, ml, vorsdUag: vnd wird
anschlag des friedcs sein zwischen den
zweien. S<trhnrja C, 13 in der attsl. des
propheten Sacharja. ( 1 52S i.Tiiij^; er spricht,
cü solle ein anschlag odder rat des fridcs
zwisehen den tweien sein, ebend. \]*; denn
also bin ich horicht, das er sey ausil« r ttieu«
chelraörder thvi lilag durch hischofniclie lirie-
ue aus Halle gen AsschafTenburg gefoddert.
trostunge an die Christen zu Halle. (1527).
nj*; vnd were vnrechl, wo nirs anders
giengc (wenn ich mcnscblichen anschlegen
folge) denn den krebs gang nach, auff des
ki'iiiifjs zu England lesterschrifft. (1527).
Aiiij".
Anschlagen» tm prae», beilMth. nocA an-
selilahen , nihd. an slahen (Ben» 2*, 371),
ahd. anaslahan ' fi'raff 6, 766).
1) sinnlich, u) schlagen an etwas : sdiia-
het die sicheln an (den Kahn), denn die emd
ist rein". Joel 3, 18; schlag an niii deiner
sicheln vnd emdte. offenb. Joh. 14, 15; vnd
der auir der woicken sass, schlug an luii
seiner sicheln an die erde, vnd die erde ward
geemdtel. v. 1 6.
b) durch ansdUog bekannt macheni
vnd zu selilos Susan ward angeschlagen ein
gebot. Eslh. 3, 15; niitier weile ein roandat
wider mich vnd meine büchlin ausgangen
vnd an vielen orten angeschlagen ist worden.
Jen. ], ^ys^
c) einen kauf an»;f lib'^'pn * f ihn abschUe-
szen, was durch handanadilag geschah: wir
wollen nun siifahren vnd mit vnserm herr^
gott einen kauf anschlagen vnd im vnser
werck verlieulTen. lisehr, 352*. vgl* kanf-
srhlagen.
2) figürlich: a) schätzen, taxieren: lUr-
umb ist mein rat, das man die rOstung nicht
so geringe an Schlahe. tamhHege wiMer He
Türckcn. (1 520). 11 j*
b) aussinnen, beichUesze», sich vormh-
13
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ahsghlägig
98
AHSBHBtr
men: was liillUs denn viel sorgen vnd an-
gclilalifn WIR OS mit vn^ werden soH. de
Weile Ur. 2 , G09 ; des menschen liertz
leMehet seinen weg an. §pr, 16, 9; ehe
denn er nahe bey sie kam, « hingen sie wn,
das sie jn tiiiltcTi. 1 Mos. 37, 18.
Anscklügig, aäj.klug, j.gewandi zur am-
fiUirHng" : man wird von lag zu lag . . . ge-
ichwuMler vnd anseiilc^er anff den sehend*
liehen verfluchten geitz vnd wucher. htuup.
Wittemb. 154r>. tcinterteil. 90'.
Anschnauben^ heßig anfahren, schnau-
hmi amtimi: Oauki halt boten gcsand aus
der wflslen vnsern herrn cusegenen, er aber
schnauhol sie an, t Sam. 25, 11; die iuii-
per ah»^r sclinauhlen sio an. SlatUi. 19, 13.
ausg. des n. teni. v.J. 1522; one has zu
sein, nicht zornig zu sein« freundlich gebcrd
geben« nteht an zu schnawben, der ist kei*
ner nichl. aust. der euang. von osfem etc.
(1527). gj*. — mhd. an snonwen (Ben. 2^
450).
Aiechiamn» eine hei Keiienberg (pe$L
1, 31) vorkommende nebenform von an-
schnatilcti, ersrheinl t'inmal auch bei Luth.:
er aber scimauel sie an. 1 Harn. 25, 14 in
den beiden oekivatugg, «Ist andern IheiU
4e»ü, te$L f>,j. 1524«. 1527; die ersfe
(folio)nusg. hat :insrlinauben.
An«irhnttnfiCB, tca:^ anschnauben : dysze
Wort [Jüh. 2, 4) handeil Johannes Crisosto-
mus faeflUg warumb Christus seyn muuer
also angesehnautxt hab. ein sermon von dem
elichen slnndt. Lei/pszyk. 1519. Aiiil"*. —
frequenlativum von anscbnaulicn fan-
schnauen), und nichi auf sciinaulze zurück"
MvifSSuren, vgL Grimm tellb, t, 447.
Aiscivfilici, 1) an (in) ettoat tehreiben.
anmerken, nolieren: wul da«; paniz Israol
ward gerechnet, vnd sihe, sie sind au ge-
schrieben im buch der kOnige., 1 chron. 10,
I ; schreibet an diesen man flir einen ver-
dorben. Jcr. 22, 30; schreib diesen lag an.
Bieih. 24, 2; zu dergemoin*' 'l^^r fMsffM'lior-
nen, die im hiroel angeschrieben sind. Uebr.
12. 23; alle eingäbe vnd etnname anschrei-
ben. Sfr. 47.. 8; ich weis, das du sie (die
thränen) alle in deinem r^ster anschreibest.
Jen. 6. 122".
2) einen anschreiben « einen schriftlich
angehen: lieb wXre m?r«; gewesen, dasr
hochgenannier fursi micti selbs hatte vmh
solche rede lassen «men geringem, denndeu
knrfllrsten an^Nrecben oder ansdtreiben. de
Weite br. 4, 577.
Ansfhrflon. praeL ansoltiri, dai^ schreien
icoran rictUen: gleich wie wir iilcrde vnd
ochsen anschreien. Jen, 3, 440*; eine uw
kennet doch die fraw odder magd von vrel-
eher sie die Irester. kleyen vnd gestfod zu
frosson krigl, leufft jr narh vtid schreiel sie
an. der 147. pialm. (1d32j. Aüj''. i$t das
tchreieHangSUer oder wientehen gerichtet, »9
hexeiehnet es getcöhntich das ßehentOehe
anrufen um hülfe: gehet hin vnd schreiet
die güdor an <li<; jr prwclet habt, last enrh
dieselben iicUlen. rieht. 10, 14; ich schrey
ench an, aber jr haUt mir nicht. 13, 8; vnd
sie gieng aus, den kanig an zu schreien vab
jr hnii<= \ Tif! nrker. 2 kon. 8, 3.
Ansrhürrn, anregen, antreiben: wo man
da nichl jiner wider anschüret durch dis
Wort. hmup. W^llemb. 1545. teinferfesi.
1 07*. — von mAd. schtim tloeeen, svhiebwm
{Ben. 2\ 196).
AnschAnen^ anknüpfen, anbinden: ich
musz yhn die schellen voUeiid «nschOitsnn
vnnd den tenflel noch bess ertniraen. Mf-
worl deutsch. ( 1 522). Diiij\ — das wort
fehlt in Grimm's wlb. schürzen ^binden
schon im pass. 218, 94 (ein seil man oucb
d6 schurste vrobe einen hals).
Ansehen^ mhd. ansehen (Ben. 2*, S74)»
O^y. anasehan (Graff fi, 1171.
1 ) sinnlich, die augeri, den hiick auf ei-
nen gegenständ richten, a) das objeci ist
eine peraon: kflnd er mich mit besilukeo
äugen ansehen, so thet ers gewis. von den
jiiden vnd jren lügen. (1513). Riiij'*; vnd
Saul sähe Dauid saur an. 1 Sam. 1 S, 9 ; vnd
er (Jesus) sähe sie vmbher an mit zom.
Jfare. 3, 5: vnd der herr wandte ufk vnd
sähe Pctrura an. Luc. 22, 61 ; Pelms aber
sähe jn iden lahmen) an niil Joli.inne md
sprach, sihe vns an. aposl. gesd^. 3, 4 ; wer
ein weih ansihel jr zu hegeren, der hatscfaon *
mit jr die ehe gebrochen tn aemem hertBen«
Matth. 5. 28. — sich ansehen ist sich
wechseis IC eif^f ansehen: da sahen sich die
junger vnlcraauder an. Joh. 13, 22. —
^kj i^uo i y GüOgl
99
AKS£U£N
1) 4at objed Iff mm wehe: weiiu je-
uiaod eine schlänge beis ( praeU), «o uhe er
4ie eherof sdiLmgc an. 4 Mos. 21, 9; sthe
den rpjreiiluipi-n an. dir. 43, 12; vnd als
«rnaiie liiuzu kaui, sähe er die sUd »a,£Atc.
19, 4t ; sehet an den Mgenbawni md «He
bemne. 21. 39; wie gar acbarpff vnd genaw
telder r!i:in gottps werck angesehen, der
Hl.psabn. I 1532). f^^i^j^
c) iHf. fflilzu nach aüj.: vud golt der hcrr
ist snlVracbsenaiia derenlen allerie^bewme,
iflstig an zusehen v&d gut zu essen. 1 Mos.
2, 9: lieblich anzusehen. 3, t> ; ein seer gros
vnd hoch bilde stund gegen dir, das war
scfarsdtheb «azuseheo. Dmn. 2. 3 1 ; thier» die
Ml aniasehen sind, ueitk, 14* 19; vnd war
schrecklich anzusehen, stüdse inEttheri.B.
d) dieselbe fiigung mit wie : e« war aber
iuan wie coriander samen vnd anzusebeo wie
iMddfioi. 4 Mo*. 1 1, 7 ; seine geslalt war
anzusehen wie ein enget goltM. riehL 13,6;
die thiere waren anzusehen wie feurige ho-
fcn. Ezech. 1,13.
2) M( golt der amcKauetide^ so verbindet
sM auf ansehen häufig d§r begriff des er-
huwuHS, gnädigseins: du wolUisl dieszen
5. fTTiediiiliLli ansehen, das lauff buchlin
terd^ulsrht. flf)23i. aiij''; der herr sähe
gnedi^iicii au Habel vnd sein optfer, aber
Ssia vad sein opITer sähe nicht gnediglich
an. 1 Mos. 4, 4. 5 ; vnd der herr sähe an
Hiob. Hiob. 4 2, 9; ich hah mein volrk an-
gesehen vnd sein ge:$chrey ist für mich komen.
1 Soa». 9, 1 6 ; der herr hat angesehen mein
ikmdit. 1 JTo«. 29»82; loahas bat de» herm
•'^HL-esicht. viul der Iierr crhörel jn, denn er
sähe den j.nner Israel an. 2 kön. 13, 4; vnd
ersähe jre not an. ps. 106, 44; gedenck
bor, wie es vns gehet, sdiaw vnd sibe an
«ner schoiaeli. klagt, 6, 1.
3) einem etwas ansehen: was einer im
Hiin hat das sihet man jm an den äugen an.
•^r. 13. 31 : man sibels einem wol an. Id,
2S; oian sabe es jm an. weil er sich so jm
sag^webt entferiiei hatte, das erio grossen
«sgHten war. 2 Macc. 3, 16.
4) einen, etwas tro/ur ansehen, hailen:
<»■ »olt bald sprechen, wo für sihcslu mich
^ hdtcstu micfa Rir einen solchen? onafiy.
der Mim (1538). Mij-, habe icfas
auch Air gut angesehen» nach dem icbs alles
von anbeginne erbuidet habe, das idis tu
dir, mein guter Theophile, mit vleis ordent-
lichen schriebe. Luc. 1, 3; die diesz wesen
für teuUiseh ding ansehen, de Welle br. 2.
148; ja meine schrift kann man fUr scharf
vnd heilig ansehen. 4, 239 ; du sihest die
sr)i,Tj(pn fler lierpe für !eu(e .iii. rieht. 9,36.
doch auch noch ohne ztcischenyeschobenes
für : seine liebcu chriiilen lauter kiuder, nar-
ren wid bettler gegen sie ansnsehen sind.
Jen. 6. 159''.
5) beachten, berücksichtigen: e<t i<it hie
vielmehr antzusehen, was gemeynem haull'en
zur Seligkeit not isU an den christlichen
odal. ( 1 520). verm. wsg. Gy*' ; die fromen
Christen baten jn, er woll hey jnen bleiben
vnd ansehen, wie das euangehuni noch fast
schwach in dem volck were, sonderlich in
den vmbUgenden Stedten . . . auch ansehen,
das er von jnen berulTen were goUes wurt
zu predigen. Jen. 3, 38"; die pafiislen aber
hitl ich wollten au!»clien, dasz ich in kein
vnrechl thue, de Welte br. 2, 5ö. hierher
gehört auch die hibUteh^ redentart die per-
son ansehen.
f" I häufig ist endlich bei Luth. die rt denS'
an es siliel mich an für es scheint tu'.' so,
kommt mir so vor, diinkt midi: uitcli dieser
psalra ansihet» als sey er aufi solch osterfeat
gemacht. Jen. b. 203''; diese hblorien sihet
mich an. als wollt sie ein exempel werden.
de Wette br. 2, 1 4 ; vnd glcubcu. das gotlea
wiUe allzeil besser sey , weder vnser wille
ist, ob vns nach fleiachlichem dunckel viel
anders ansihet. ein trost D. M.^Lulhers für
die tteiber, (1542i. Jij'; vnd sihet sich an im
capitel vacca (das ist kue) als crieube er.
beide mannen vnd weibem die stummen
Sünden. Verlegung des oleoran. (1542). Cj*;
weil sirlis iinsihel, dasz euch gott hiermit
versuchen will, de Wette br. 5, 9S : tia sirhs an-
sehen lies, als wolt er keine giiade luelu cr-
xeigen. vberdas enU budtMae, ( 1 527 ). aj*.
AMrhfUj n. nadi den oerscAtadenen be*
deiUungen des ansehetis.
1 ) aspecluji, anblick, a)activ: dabist nicht
ein freundlicher bhck oder gncdig gesiebt,
aondam ein aawr sonig ansehen, ^aml. der
ep, vnd ndng. wm oalant etc. (1544). t^*.
13*
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A2«S£ilMiCU
100
b) passiv: jr aosebeo ist wie fackeln. iVaA.
2. 5 I» dm entern wtf§, äer iprojifcefen
und der ganzen bibel; weil seine gcslalt
lipslicher isl, (icnn amior l«*nto, vnd sein an-
sehen, denn der mensciicokmder. Je«. 52, 14 ;
das er aber von dem angesicht <lea vibea re-
det, meinet er das ansehen vnd gesUU des
tihcs. Jen. 1, 520".
2) rücksicht, beachlung : Iiov dem herrn
VQseringotl isl kein vnrechl nucli ansehen der
person. 2 ehren, 19. 7; der on ansehen der
person richtet. 1 Petr, UM,
3) achlung, ehre, auciorilnii : (die phari«
säer und sadiicücr) fin gros nnsehcn hallen,
weil sie die obeislen vü<1 regenleu im votck
traren. «wo predigt auff der kmderkn^e,
(1540). AUg^; einer von den grossen ban-
sen, vom hohen adcl, der grossen anhang im
voick vnd cm ansehen oder nanien halle, wie
Caiiliua zo Rom. randgl xu 2 Sern. 20, 1 ;
du soU niemand rhflmen vmb seines grossen
ansehcns willen, noch jemand verachten vmb
seines geriiipfti nn«ohens wiHen. Sir. 11,2;
vnd hespracli auch mit jncn vber dcui euaii-
gelio, das ich predige vnler den beiden, be-
sonder» aber mit denen, die das ansehen
hallen. Gal. 2. 2.
Ani^ebnlirb ( ansiilielich , aiisehlich i, an-
sehen habend, hervoiruyend, bedeutend:
der bock hatte ein ansehdich hom (mttg*
cornu insigne) zwischen seinen äugen. Dan,
8, 5; dazu (xtar Paulus) nicht ein ansehe-
liche person, gering vnd mager von leibe.
das 1 5. cap, der 1 . epistel s. Paidi an die
Corinther. ri5d4).Fiiij". «lall ansehelich er*
scheint in aen tisehreden 87^ anschlich : an-
schliche hdlflV, die mnn sehen, prcifen vnd,
fühlen kann, beide formen, anseiielich und
ansehlich, Hnd (wie audi unter ansehnlich)
aus ansehenlich Aerooti^efaiifsii, i0aa Jen,
1, 390 verwandt \cird (da riclilc ein an-
sclienliclicr magislcr die braiidsipii; am und
auch in den bibeln des 10. ti'i<i angehenden
% 7. jh. an die itelie von ansehelich fra(. je-
docfc schon gegen mille des \l.jh. in an-
sehnlich verkürzt uurde. da mhd. schaniili
und sehantllli (jalt^n, so diirfle nhd. auch
anschenthcii Uallhaft sein; die nd. bibel v.
j, 1561 gebraucht letttere form Dan. 8, 5. 8.
Aiaehaigi f, gehraneht wie ansehen: lie-
ben bfüder, halts nicht da für, das der glaube
an Jhesnm Christ inschnng der person leide.
Jac. 2, 1 . unsere bibeln setzen auch hier
ansehon der person ; mir das Ireuntlich zu-
uorUeyhen, yn ansehung, das es alles allein
der christlichen warheyt vnd nil meynem
loh oder geniesz zu gutt gescheen ist. La*
thers erbieten. (1521). Bij\
Ansctscn, mhd. au 'ioiyi^n [Ben, 2\ 3&1)*
ahd. anasezan (Graff 6, 2J7).
1 ) woran eitten «ocfeen, gegeneaU von
absetzen: der icurcl weis seine aigmnent
wol anznset^on. 7fri. (\, !03*.
2) bestimmen, anberaumen: der bapsl
nennet vnd setzt an {als orte, wo das con-
eüinim gdudten werden coli) die aller vnbe-
qiK III len vnd vngelegenstcii ort vnnd mal •
siele, lischr. 36S^; es gebUre nicht einem
keiaer noch jemand ein concilium anzusetzen.
wider das bapstam sn Rom. (1545). Aij';
(wir) diszer zeyt keyn trostlicher hofliicber
mittel haben erlrachlen künden, denn das
diT hapst mit verwilli^ung Ro. key. Mayst«
eyn Irey chrisll. conciiium an gelegen mal*
siat deutscher nation ausinschreybea vtA
mlh lengcst ynn jars Trist anlzusalsen TW*
schaffe. Originalbrief ün areh, mu Weimar,
0 pag. 74 VF 2
Ansicbtigi adj. nur noch in Verbindung
mü werden, jn» geeicht bdtoemen, erbUehenp
gewahr werden,
a) mit gen. : wenn er sein ansichtig wird,
schwinget ersieh da hin. Jiiob 40, 28.
b) häufiger wie mhd. mit ace.: ah er aber
den ersten bauffen des Maccahet ansichtig
ward. 2 Macc. 1 2, 22 ; als wir aber Cypern an-
1 siclilig wurden, apmt. ge<rh. 2!. {frühere
ausgg.: yns gesiclil Ivauienj ; su baidjrevveru
Widersacher ansichtig werdet, oder an ju
gedenckt, so lenlll mch die gaU vber. kaua^
püst. Wittemb. Ibih. sommerteil. Ti* ; >vie
er den Connliium vnd seinen hauflen isl an>
sichüg worden, hat er «ich iiiii den seinen
bald danon gemacht. ebetUL &2*.
mhd. aiisilaic {Ben. 2\ 285), ahd. ana*
sihli - (»raff f3, t 23).
Ansingen^ an einen singen: nun miis vns
ansingen viid anblaaen, das wir den herrn
adlen preisen, der 147. jMatei.{1582). Aüj<> •
muss mir zu mttla seyn, ab wen »ich eja
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101
ANSPfi£CH£;K
nttQers tbier ange^ungeo bell, serwuni von
4m Mßu vnd gttade. (1&18). Cg*.
Aisiiien, anmuten, zumuten, gebildet
nach mkd. an cinon sinnen, «inen um etwas
angehen [ohd. sinnan ^ gehen), doch statt
4e* persönlUhen aee. mit daUv inr penwn:
sind es papisien, die euch solcbs aasinaca.
Me^ von seinem buch der icinckelmessen.
0534(. Aij'"; es hat mir Cuspar Milllt-r aus
'C. g. befelh aull' zwey siUck aniwort ange-
iimt«a,Jen, 3, 165": es htt mein lieber
Iwrr ni ffeund, duclor Brück an mir gti-
sonaen, das Ich mich liiiifiiri des scharfleo
schreihrns tMiUialtcii wolt. 5, 332\
AatijMiuueU; mhd. aae spauneu (lien. 2',
481). wtn spannen, spien, bei Lulk, nur
tm spannen des xugvMue am dm wagen
gebraucht: spannet rosse an. Jer. -IG, 4;
du stad Lachiü spaii leuUer an vnd iare da
von. Mkka 1, 13. aber auch den wa^^eii
aupaanen: da spannet Joseph seinen wagen
sn. 1 Mos. 46, 29; vnd er (Pharao) span-
net seinen wagen an. 2 Mos. 14, G. <i>-ihsi
^se einen acc.: sage Aliali, 6|»an an vnd
ttre bin ab. l kSn, 18, 44 ; da sprach Jo-
tan, spannet an. 2 Mn. 9, 2t.
Ansppirn^ mhd. an sptwen (Ben. 2", 5 1 3 u
an einm,an etwas {zum zeichen d.verachlung)
speien : so soi setue schwegcnn zu jui trcl-
len für den eltestcn vnd Jm einen schuch
ausziehen von seinen fUssen vnd jn anspeien,
d Mos. 25, 9 ; vnd speielen jn an. Matth.
27, 30; vnd ein solch arm crealur seynen
goU schüpüer ttio erschrecklich» grewhch
anape^et vnd sprflet» dns «nch ontsetslicb ist
danon zu Iiiii eii vnnd reden* au(f das rbir-
fhrisüicU buch bocksEmszers M .'»2 l ). Ginj'' ;
0 ddi wäre ein küner heill, dci> man soll
^aspeyeu vnd mit lungen lum dorQ auswcrf-
len, da» diese wwrt QwisH noch fest sUAen.
{lS»27f. cüj\
4tt<ipiuii(pn, dg. spinnend verbinden, (i-
gurlict%, anknüpfen überiiaupti au£ diesem
trosl nn welchen dn hast, d«s du weist, das
fou seynen son fUr dich in den lod ^'eben
vnd dir gc^chcnckl hat, da soll du andere
lud m -lir arguaieiil auüpuineu. 2, 332'*.
Ans^racbei f. wie mhd. anspräche (Ben. 2
5S6| oM^MUcft: wer gettfdiet vrird, der
tlmi gnug durch den selben lod, hie aofl er>
den vnd nach dem jrdischeu regimenl gegen
denen, Widder die er gesundiget hat, das «r
da mit bezalet md niemand kein anspräche
mehr su jm hat. von Jhesu Christo. 1 1 f :l3).
GiijK was bexeichnet aber der pl. anspra-
chen in folgender ttdlet einlagen, zunfTige-
rechligkeitten, ansprtehen, bussen, straften,
vnd koren . . . sollen allenihalh ynu gemei-
nen kaslon gesciilagon vnd mit einirid>raohl
wertlen. ordenung eyns gemeynen kaslens,
(1623). Biij».
Ansprechen, mhd. an sprechen (Bm. 2,
526), ahd. anasprcdilian {Graff fS, 376).
1) v>orU' an jemand richten, anreden, be-
yriissen: vud spracii sie freundheh an. st. in
Esther 4, S; du hast mich getröstet vnd
deine magd AreandUch angesprochen. Ruth
2, 13; we wo! er sie anrh sonst mehr niii
harten worlen angesprochen hat. von der
aunde wider den Keit. geist. (1529). Dj'';
wer bat vngewdnücher, vngeschickter ding
jemals gesehen oder gehört, denn das der
küniff der königen vnd herr der herrn auff
erden sol von |dem geringsten, verachlesleu
mensdion angesprochen werden, ^e». 1,
220^ ; darttmb fehet nu an , mit eitel sol-
chen Worten, damit man pQegt kr'egsleute
anzusprechen vnd zuermauen, das sie ritter-
lich stehen vnd kempllen. das 6.cap. Ephes.
( 1 533). Aiij'' ; also kam Nicaaor su Juda vnd
sie empfiengen vnd sprachen einander fried*
hch an (vulg. salutavcnint se). 1 Macc. 7,
29; da sprachen sie einander an. 11, 6. auch
figürlich : ich mus hic yhr gewissen ein we-
nig ansprechen, das diese umrt ChrisU noch
feM Stehen. (1527). nij'.
2) um elicasansprerhm, bittend anreden :
sprich deinen neliesleii druoib ao. Sir. 1 9, 1 3 ;
sprich deinen freund danimh an. v. 15. s.
ttuek anschreiben 2.
3) fordern, verlangen, als das seine in *
anspruch nehmen: das seine anspn rhen vnd
fodderu*. das 5. G. vnd 7. cap. s. Matütei.
(1532). Zij": der mich vnd dich fiir das
sein«: ansprechen vnd als die seinen vom
teuilVd ahrnddorn wülle. Aanspofl. Wittemb»
I 34 trinter(>-il. 20*'.
-i j anj echten, vurkiagen: wo sichs be-
gibt ym sank, das ein öffentliche verlObnis
odd«: hochzeit durch ein heimlich vertöbnis
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102
ANSTECKEN
wird angesprochen vimI infeliMÜileR, wie bis,-
h» ofll geschehen iitl, beide mit Iflgen vnd
inil warhcit, sol man hinfiirt das lioiinlirhe
vi'rl«tl>tMs wiildor sehen nocli huren viitl den
au&linuli iiichl gestaten. von ehesachen.
(153U). Dj* ; was will« deim gewissen ent-
worteD, wenn Uicbs ansprechen wird, das
du dir wort Chrisli vom kelch Irin ken nichl
gclinltcn hn<ii. eine befiehl an einen guUn
freund. ( io2a). HJ*.
Aiepm^» m. 1) einred«: am Vierden (eo-
pllel)feheieran zu begegwieUliehen eynreden
vnd anspniche {späier*- nusfj^j. anspriichen).
vorr. auf d. ep. s. i'auU an die Römer,
2) rechtliche forderung, klage, anklage :
hat abw Demelrius vnd die mit jm sind vom
handwerck zu jemand einen anspruch {ndd.
bibel V. j. 15G1: anklage), so helt man go-
richu apoMl. gesch. lU, 38; goU bat jm das
vorteil behatten, das er «u einem jglicbcn
heiligen ein vrtadie vnd ansprach hal, das
jm niemand zu heilig ist. den er nichl kOnoe
mil recht verurteilen. Jm. t;, 40''.
Ansprühen (aosprücuj -s-. anspeien,
AlitnB4^ m. ininteiae, waffemHUtUmd
{Albßrui dict. Oij'*): die Rttmer haben mit
den Jddcfi einen friede vnd anstand pcmaclil.
von den jaden vnd jren lügen. ( l 54 !^ ). a iiij^ ;
wellliciie küi)i(<e, furüleu vnd berru, wenn sie
sieh mtlde gekrieget haben» so «machen ate
ein an- vnd friedstand etliche jar. Ü$ehr, 149**;
im Niei!f>rl:nirl soll ein anstand sein zwischen
den llurguadcrn vud herzogen von Juhch. de
Welle br. 5» 558. — Dasyp. dict. 58':
indueiae* ein anstal oder ir|de, der aufl* ge-
wisse seft bcstimpt ist.
Anstatt) diiirh •usamtnenrückung der
praep. an mt d«m mbst. %laH enUprungene
praepoMtion mit von stall abhängigem gfn.,
bei iMik. noch gelrennt an etat: ich wÜ dir
an stat alle deines leides zwyfeltigen trost
vnd puls gehen, der prophet Sacharja.
( I52b). Hbiij''; uzt stvh gebürl zu predigen
an slat der braut messe, swo ftocMeü jn*«-
digten. (1536). Ej*; darum sage ich noch,
das jch jnn dem gantzcn bapslnm mein leb-
tage nie keine fasten gesehen habe, die reclit
cbrisUich gefastet were, sondern eitel üchand-
faaten vnd fras an etat dee fitatens. da« 6. 6.
vnd 7. eap. $, MtMkäi. (1532). kigi*; daia
er (Jfelaiidklfte«)ansUtt seiner griken lection
der heiligen schrifl lecliott aich vnterwunde.
de tt'elte br. 2. 4in ; lipsptzt die siedle in
Sauiatia an slal der kinder Israel. 2kon. 17,
24", an stat deiner v eler wirstu kinder kriegen.
p9, 45, 1 7. häufig ertelMM der tMkängige
gen* siaiMshen an und stnt t : vnd opffert jn an
seines snns ^irrf \ Mos. 22, 13; 1^^ deinen
knechl hxf. ideihen an des knaben .slat. 44,
33. jr üeid aulfgetreten an ewr veter stal.
4 Afoa. 82> 14; vnd woneten an jrer etat
daselba. 5 Jfot. 2. 33; ich wolle jn hcy mir
behalten, das er mir an deiner sUl dieoet»
Philmnon Iii. vgl. stall.
Anstecke «ooron afeehen. Udenwrin
anstechen ßr dat ftux ntwfedhen, i«n «pmul
dtfrc^ stechen öffnen, anzapfen: den aller
hesten wein ansterhen, der 1!2. psalnt,
(152t};. avjK figürlich: meinen gnadigen
herra dorfl ich nicht analechen. WM»
br. 4, 523.
2) anrühren, berühren, zur spräche
bringen: uU will«; mir ilzt kitrizheh an
siechen vnd tzeyjj,.n, was von der ganlzen
lleyntKensehriiri viin den andera saeramenten
tzu halten sey. aniworl deutsch { \b'22) Fj^;
also (hnn die npostel allwegen, das sie zu
rück lanfl'enynn das allle leslamenl. wie irhs
droben auch anstaeb. tlas beHediclm. i l o2b).
Dj* ; nach dem der jdde, so mich bewegt hat,
nebest mal von den jaden zu schreiben, auch
dis ift' k rmstach, CS kdndle nicht beweiset
werden, das Jhesns vom Slam Juda were. vom
schem hamphoias. (1543). Gii^j*; (icA) wü
dis mal diese eaehen allein angestochen vnd
entworflen haben, die drey symbola. { 1 53S I.
Fj ' ; drohen hab ich auch angestochen, ob
man mit gutem gewissen mUge solche stücke
lassen verfallen sein, von den concilijs vnä
Mr(A<n.(l539).llij*.
Anstecken , bei Lulh. nur in der be^
deutung nnzünden . in hrnnd aelzen : thi
Karolc soll jmer fewr losgehen vnd Kranek-
reich sol jmer anstecken, wiäer da» baps^
ihum tu Aome. (1545). Ciüj*; ich wil ein
fewer vnter jnm thoren ' an>fpc^:r'Ti, rlas die
heu'icr zu Jein>;n!(»Tii ver/eren, Mui nirhl !?e-
lescbt werden sol. Jer. 17, 27; das man jre
synagoga oder schale mit feuer anstecke,
«on dtn ßiden wnd fren II^pm. (1 543).e iq* ;
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AMSTEBEN
103
ANSTOSZEN
d« sdtet zu das das dorff nicht werde ange-
Hedt fnüfg tMm 4$m engein. (1 535). Cg" ;
die sprew aber, das ist, den grossen golt-
Iftson 113110"»'»!, *\or verstockt Ii! , vnd jm
DKht sagen lusst. wird er auslecken \mi mii
«frigeni fear verbrämen, jrwo predig auff
krkmdertauffe. (1540). Bij''; wariirob ha-
ben (tf'ine kncrtiio mein stdck (aoiker) mit
fewr angestockt ? 2 Snm. 14, 31.
mhd. anstecken und anstechen {Ben, 2^,
623. 626).
iHtehen. 1) sinnliches stehen wenn:
vn ! weien lieber vber hundert moil gewesen,
denn vnden am berge an gestanden, ausleg.
4tr zehen gepolt. (1528). Cvij\
2) puuen, stemeii.- vod werden mirmetne
Ueider scheusUch anstehen. Hiob 9,3 1 ; denn
alsa heisren die prie<tf rkloidcr Exo. 28.
lob vud Zierde, darurab das im wnl anstehen.
ier ptophet SacKarja. {\b2S).\"i*' ; die glie-
der» £e ms vbel anstehen, die sehmtlcltet
man am meisten, denn die vns avoI anstehen,
die bed'irffrn- nicht. 1 Cor. 23. 24; es
stehet emcm narren nicht wui au von hohen
dqgen reden, apr. 17,7; hie selten sie su
ertt Widder yhr eigen gesellen schreiben vnd
sie strafff-n vnd deintJtiglich bekennen, das
ylin si»lch lasier leid were, so stünde es yhn
ab« denn wol an, das sie andern den sphlter
ans den aqgen sOgen. eine berüM an einen
fMfen fremd. ( 1 528). Aij^
3| rerziehen, tcarten. nnfnnlien: ob es
(da« urleü golles über den meineidigen) ein
weile lang ansiebet, sol yhn doch nichts ge-
lingen. dmdMb enuehiemm. ( 1 529). Dj\
4) anstellen lassen, tmler/cusen, «ein
lotsen : M wcrc mein trewer radt, da«; solche
vngeleme köpft yhr buchmachen Ueszen an
tteeo. au^ dcu vbirehrisüich ImA hoeks
Emeten, Fij'; das wir in ntsem
kirchen die eleuation haben fallen vnd an-
5tch«»n lassen, kurtz bekentnis v. abendmal.
U544). Fiij''i da nu Saul angesagt ward,
das David ven Kegila oitmnnen war, lies er
sein aosiieben anstehen. I Sam, 23, 13;
fdeit dirs aber nicht mit mir gen Babel zu
Siben. so ]i>i anflehen. 7er. 10, 1.
wM. anc sien, ane &lin und ane »landen
(Im. 2>, 575), «M. anastln, anastandan.
(tfmf 9, 591. S99).
Anstellen, anordnen : das eyn frey conci-
lium angestellei vnd ynn des die sadie ge-
stillet werde, toidder die verkerer vnd feh
scher key<ierl. mnndal^ ( l ."2,'l(. Aiij*.
Ansterben, durch loä eines andern übet'
hemmen: darttmb lesen wir, «las die kOnige
vnd herren >nel weiber gdiabt habai, das
niehrerleyl daher, das sie yhn angeslorben
sind, vber das erste buch Mose. (1527).
iiiij''. — mAd. an sterben und an ersterben
(J^en. 2S, 642. 643|.
Anstimmen, anfallen erschallen jcw
lassen: sol vnser iicrr goLt biemit die po-
saunen wider sie nngestttnmel haben, an
kurßurslen zu Sachsen. (1545j. Eiiij^
Aiitost (anslas), m. oefio und paetiv,
1) gegenständ, woran ges fassen wird,
bindernis, ärgernis: du soll für dem Mirulen
kein anstos setzen. 3 J#o«. 19, 14; reutuel den
weg, bebt die anstOsse aus den wegen mei-
nes vdeks. Jee* 57, 14; das niemand seinem
bruder einen anstos oder ergernis darstelle.
Rom. 14, 13: sehet aber zu, das diese ewre
freiheit nicht gerate zu einem anstos der
schwachen. 1 Cer* 8, 9.
2) anfaU, mngrift* anfeehtungt manicher
gehet dahin zwcnizig iar hat keinen anstoss,
wenn emuial ein heber kOmpt, das vher drey
tage werel, so wil er aus der band faren.
muleg. der eehen jwpoO. (1528). Gvij**; wir
viel ansltlsse vnd büffe darüber müssen leiden.
deudschcaterhi^m '( I 529 1. Uij"; vnd zappeln
sogar feichilicli ynn geringen anslössen. vier
Irösll. psalmen. ( l ^ 2i»). Ciij '. —mhd. anestö;;
(0en.2i.668), akd, anastft; (Graff 6, 786).
Ansfessen. 1 ) sinnHeh an efwo« sioszen :
da lurchlen sie sich, sie würden an harte
orte anstossen. apost. getch, 27, 29 ; slies
sieh das schiff an. 27, 41 ; ich wQ dieb null
rechter bahn leiten, das, wenn dn gehest,
dein gang dir nicht saur werde, vnd wenn du
leullc^L (hs du dich nicht anstossest. spr.4, 1 2.
figürlich: wirt uu der beiehtvaller yemand
forsefaen, ob er meine bnehle hsb odder lest^
vnnd da mit aein blodikeit ansiossen, sol er
yhm antworten, ein «nlerriekl der beffdU'
kinder. ( 152 1 1. a ij'.
2) befallen, zusiossen: iurwar die christ-
lich kireh auff erden niebt grosser nacht,
nticb werck bat, dan solch gemeyn gebet
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ANSTREICHEN
104
ANT1CURJSTI8CH
wider aU<», was sie aBstosteii mag. vom 4em I
guten wercken. (1520). Hij*; 0 bnider, w»n |
euch vil anTechtung anslossen, seit vr «l;t'<so!l»
Air gro^z rretid achten, auszleg. deuUch des
«. «. (1518j. Hiiij''; so aber yenand ^s
grawen md schawen für den krancken an
BtOsset, der sol einen rout neroen. ob man
für dem sterben ßiehen muge. f I527i. Bij'' ;
eio geringe anslossende [xtutossend«) kranck-
hcit. OMtleg* der ep. vnd eumtg. von oHem
efe. (1544). Hj-.
Anstrrlrhen, mhd. ansltlclicn Uten. 2 -, \
68.'» I, färbe woran streichen: der lil( kis( Ii
geylz vnlcrweykn yhm selb eync faili au
streychl, ab neme er das vbrige für eyn ge-
schenck. ton kauffshandtung rnd ttucher.
(1524). Gij''; meine schafo hnhim ein ander
merckzeichen, nicht mit rotltlsiein vnd färbe
gemalet oder angestrichen, ausleg, der ep.
vnd euang. von ostern. (1544). Nj%
AiMChfly angehen, ersuchen, bitten : zur
che 7U prpyffen sollt man ^viddfr (treder)
gefatterschafll noch paUschaflt ansehen, auch
Widder bapsl noch bwchoff dnmh ansnchen.
em toMrUff an Jkmi «on SiMegmtz,
(1523). Aiij": wiewol ich verachter mensch
mich zu pprinp halte, das ich solle so pro^sp
flirlrefnichc herrn ansucben vnd ansprechen.
Jen. 2, 130^; mit hier inliegender seiirift hat
Galixtus vns angesucht. 4e WttU br. 5, 30 1 .
insnrhfn, n. bitte, ersuchen: da lies eyn
weyjicr railt aiill" solch ansuchen furforiiom
die hauujeysler. ton 6. Uenrico. (1525).
Bj*; e. c. g. ich vntertbeniger raeynung nicht
will verhalten das ich solchs c. c. g. an-
sii*^fion t^llonlhalben zu vntrrlhcnigcin danck
angeiionieu hab. Originalbrief im ges. archiv
EU fl^'e^mar. 0 pag. 74.
Altastel, uute» leorsn. OMühren, tfn>
greifen, anpacken, vornehmlich in feind'
licher absieht: wer diesen man oder sein
weib anlastet, der sol des tods sterben. 1
Jfet. 26, i 1 ; ich habe mdnen knaben gc-
holen, das dich . niemand antasle. Ruth 2,
9; ta«te an alles waü er hat. Ifiob 1, tl;
tastet meine gesalbeleri nx lit an. t chron.
17, 22; auff das nil bey eihchen wolmey-
Bcnden hertsen werde angesehen, alsc thu
ich yhm tzu viel, das ich die grossen hermn
antaste, «otder den f<ü§ch genantim gtf^ \
\MeniUind. (1622). Aij^; md sie das alles
sie Dil belfTon mag. richten sie tzu ellicb
b>sze gesellen, die mit lasterschriiricu vnd
büszen huchem vns antasten. derZ^.psidm,
(1521). Aiij* ; solche tyraanen die das mit
gesellen wollen fUien wid ertiwingen. muss.
man scharflT vnd hart anlasten, von beider
(jestaU. i l5'?'2 i. rj^ ; i< h bynn alleyn vnnd
szoUieli wulilcrsaclit r um U szo grcwlicb an-
lasten. wrighMHef auf der NU. w Gctha*
cod. chaH. 379. pag» 9. — fM. asetasten»
II Den. 3. 17).
Antasterj m. aitreciaior: mich zu weren
vnd schützen gegen meine lugeohafllige vnd
ho!«zwillige aniaster. amff des ftoefa am Leyp*
tsick antwort. (1521). aij^.
Antastung, f. angriff: soll man auff alle
aniastung streuten vnd gar nichts vbt rseheo»
were nymmer keyn fHd. das magnifictsL
(1521). hj^
Anthnn^ mhd. ane liion (Ben. 3, 140),.
ahd. nntiiKMi. (Graff 5, 315). 1) induere,
ankleiden, anlegen: scm eigen Ueider an-
thuo. 3 ICo«. 16,24 ; eis man sol nicht weiber-
kleider anlhun. 5 Mae, 22, 5; vnd (Datutf)
thet andere kleider an. 2 Sam. 12, 20 ; auflT
einen Ix^^iimpten tag thet Herndes das kö-
nigliche klcid an. aposL gesch. 12, 21 ; liiu
deine schnch an. apatt, getdt, 12, 8; der
war aogethan mit einem kiltd* Offenb. Johm.
1, 13. auch ohnr nhji'ct ist es ankleiden:
sortret nicht fiir e\Aern leib was jr anthun
sollet. Luc. 12, 22. figürlich: jr aber soll
in der slad Jcntsaiem bleiben, bbdas jr ange»
than werdet mit krafll ans der höhe. 24,'49.
2) einem etwas anthun braucA^ f.u(h. nur
in der bedeutung ühics anthun : die grosse
plage, marter vnd gewalt, die sie alier wdt
haben aogethan mit jrer angstbeiehl. umst^
nuR^ an e. l. deudschen. (1531). Giij';
dieser is| ancli (br «pnlrh einer der den
jüdc'U das gehraiidle leid auUiui. von den Ju-
den vnd Uvren lügen. (1543). Qüj''; dieser
sprach thut den joden das gabrant« leid m.
ein brieff wider die sabbather. (153S) ; ob
sie vn<; tndten oder alles vngittcks anlhuD. da
tVette br. 2, 165.
Anlidiriitisrh, adj. widerekrieUlehi so
gar öSenllieb vnd unverscbimt ist die bulle
|in ihrem anlichrisilichen verdamniren« da
ANTLITZ
105
AiNTa£lfi£N
Wen» kr, l, — «Oll dm «m dem gr.
entlehntem «ntichrist, hei LvOh* endecbrisi.
(j. i.)
Anllili fandlitz), ti. angesicht. zahlreiche
belege l/ielel die lubeiuberselzung i es slehl
Mir wi& da* ghkMe^knimie angesicht
Dfür tulius: da nu seine billder xu jm
kamen, fielen sie für jm Dieder zur erden aufl*
jr andlUz. I Mos. 42, 6; Dauid neigt sein
udlitz zur erden vnd betet ao. 1 Sam. 24,
9 ; da da» Elia hAret verhaDet er sein andliU
mit seinem manlel. 1 kön. 19, 13; lege mei-
n«o Stab aiifT des knaben andlitz. 2 kön. 4,
29 ; vnd jre andiitz (j)/.)stiiiideD gegen ander.
2lfoi.37. 9.
2) /fir Äe maiUfettatiMf gegenwart got-
I«: M»d ich wil mein andlilz wider ciicli
»teilen. Ler. 26, 17; ich aber werde mein
aadlilz verbergen zu der zeit. 5 Mos. 31,
18; beff erbebe vbcr ms das liecht detnes
andliizs. pf . 4, 7 ; jr solt mein andlitz siulien.
27, S; las leuchten dein andUts vber deinen
knecfit. 31, 17.
Amlilz {Luihers Schreibung audiiu ist
mMiieuUeh) i$i mhd, anUitie. anütttae
{Ben. 1, lOGO) und anüutz (erste deutsche
bibel z. b. 1 Mos. 4. 14. 16; [), 23; 17.
3. u. oß), ahü. anlluzi, assimiliert annuzi.
{Graff 2f 322). golh. würde andavlits enl-
ipreeAem wofibr after oAne anda (oM. ant
=-gegen) blosz \\'ds und mit anda andavicizes,
beide t on vleiiaii blicken, anblicken, erschein
ntn. die formen anlluzt, auilUlze, anllulz
msttprangen jedenfeMs inrdb termengung
wU dem Mwar ^eMUtedeutenden, oder for-
mell verschiedenen ahd. anllulli, mhd. ant-
lulie, deren lulli, lülle auf tjath. Indja ^e-
iicht iuruckgeht. vgl. G r tmm wib. i, 501.
W§igand «016. 1, 48. anüilx wf aiiM
der wenigen «oAler, in denen sich die alte
Partikel ant erhalten half während M tenst
«t enl g»*<:rfnv:ie!)i wurde,
intragcn^ mhd. antragen (Ben. 3, 71).
I) an snh IrofM, mJhodefi: Afaia trug den
'^ilro(k an. 1 Sam. 14, 3; also haben sie
«diesen Johannem auch gelobet, dnrflnih das
er eyn rauche caroels haut angetragen, das
lowdtcda. (1525). Aüj"; die propbeten
tragen sedte an. der fropAei Sßdkaijn,
<t5M). Hhiiij'*; die welühimea geboren
nichl bieber, die sanbere kleidor anlragen.
de Wette Vr. 3, 356; (die /iMfen)nicbl einen
bissen essen, noch einen faden antragen, den
sie vns \w\\\ £j»>slo|t'ii vrid geraubet haben.
von den juätn und jren lügen. (1543j. Zj**;
weil er (dermenaei^) das fleisch antrat, mua
er >chmenen haben. Aod 14« 23.
2 i cliras nn eiru'n (ragen, vortragen, vor-
stellen, vorbringen, anbringen: wollen wir
recht mesz halten vnd vorslau, so uiui»sen
wir alles Ikren lassen, was die äugen vnd
alle sinn in dyszem hemäeH mngen tieygen
vnd antragen. ei;n sermon von dem n. lest.
(152t);. Aiij^'; das ich den selben Bun be-
wegt belt» meyn nodt vnd gewerb dem for-
sten anuulrsgen. eftend. Ciij* ; da nu Mose
dem volcke angelragen, das yhm der herr
befohlen hatte, ausleg. der sehen gepoU,
(1528). Dv^
iniragcn, n. rortlettam tiUen: (aema
tnu(fer) begcrd auch hülff vnd rad von ybn
mit demütigem vnd sidigern antragen, amleg.
der ep. vnd ettang. von der heil, dreykönige
fest (1525). Ltj^; deriialben wolt ewer hci--
ligkeil jre veterlidie obren, so an Chrislaa
stat, dis mein antragen hören. Jen. 1, 144".
Antreffet!, ahd. analn-Cui '(iraff 527).
IJ «M einen treffen, ihm begegnen, ihn /in-
den : jlzl werdet jr jn eben autrcflen. 1 Sam.
9, 13; daselbs werden dich antrdfien drey
menner. 10, 3; vnd es traffjn ao derpriH
phel Ahia von Silo auff den) wege. l kön.
II, 29 ; vnd sie Iraflen jn au aufl' dem ackcr
Naboth. 2 kön. 9. 2t ; (/oAMin Kolbe) hat
mich hie zu Torgaw antroflen. Bnrkhardt
briefw. 229. doch auch von sacJ^en: alles
was sie aiilrair, dn« fTis»; sie. Jer. 50, 7.
2) betreffen, angehen: dis verbot Irilll
alle ander an, aber dich nicht, et. in Alfter
4. S; weniis den glauben vnd gottes wort
antrilll, da gills iiiohl melir Yu-lvu odder gc-
düUig sein, vier trostliche jtsalmen. (1526).
Dv'' ; du must autf das wort sehen, das dich
belriflt, das zu dir geredt wird, vnd nicht
was einen andern antrifft. r5er das erste
buch Mose. (1 527). Blij*"; es Irim nichl ilaa
kbeu, sondern die lere an. ebend. aiiij''.
Antreiben, ettoas fortwährend, an*
dauernd treiben, wiedetheien: was jr bittet,
glenbet das jrs haben werdet, so iaitl jre
u
ANTRETEN
106
ANWALT
gewis, sonst wo mta mkh gebel jioerzu
vmb ein sach antreibet, ists ein zeichen, das
wir gott nicht gleuben. Jen, 2, 459".
Antreten j xdoMh treten (sich begeben),
um ein mnl, einen Menei xu ilkerndlmen:
ewer du dritte teil, die des sabbaths an-
treten (zum tfmpeldienst). 2 chron. 23, 4;
vnd 11 iru rii] j:r1irher seine lonte, die des sab-
bats atilraUcn mit denen, die des sahbatlis
abtratten. 23, 8.
Antwort^ durch tcorle einee «ndem, 6e-
•fo?if/>>r,? (hirrh deiten frage, vcranlaszte
rede, responsum, beseheid, enlgegnuHg, ver-
antworiung. tcas das genus belri/ft, so 6e-
gegne^ in LnOkU edufiflen wie mM. haid f.
bald n., doch mU beeorsugmig ie» Msteren.
Ifilefjp für das neutrum: ein richtiges ant-
wori lül wie ein Heblicher kus. spr. 24t 26 ;
aber was sagt jm das göttliche antwort.
RSm. 1 1 , 4 ; das antwort des heiligen geists,
Weichs hcrr Simeon vhorkomen hatte, das
diese icorf Chri-^li noc/» fest slehfn. f ] n*?7 i.
Ij''; sulctis autwort mus jch vnd iiu> luciacu
vns jtzt auch lassen gelten vnd gesagt sein.
wamunge an t. I. deudschen. (1531). Aij'*;
bin derhalben vnterthSniglich, wo seine bitte
ziemlich und e. k. f. g. zu thun ist, wolle
ihu ein gnadigs guls anlworl lassen widder-
fabren. de Wetu br, 3. 184; ich bit vmb
ein gnedigs richtiges antwort. von dem baps'
tum zu Rome. fl520). Eiij\ entschieden f.
tc< es in folgenden steUen: der kdnig gab
dem vokk eine hart« antwort. 1 MTn. 12,
13; auch ward er somig vber seine drey
freunde, das sie keine antwort fundcu. Hiob
32, 3 ; man wartet der antwort von dir. 34,
33 ; vnd verwunderten sich seiner antwort.
Imc. 20, 26; sein gegcnpart lassen daselbs
zur verhör vnd zur antwort (Verantwortung)
komcn. wider den bischoff zu Magdeburg.
("1539). Cij". in der bibel führten spätere
ausgaben das f. noch weiter ein; in einer
WUtenb. UM 9.j, 1664 iti dos f, tehon
kieanfdte eimige üsUs fleN% 8. 5 imrek-
gedrungen.
Antwort, im 16. jA. noch haußg antwurt
(voe. tue. teuL ante lat., voc. gemma-gem-
mamni, Da^fp, dlet. «. /. 1537, doeft 1540
daneben auch antwort), mhd, antwurt f. und
antwflrte n, (Ben. 3, 810), ahd. anlwurii n. |
tttid antwnrtl f. (Graff I > 1023), foük, «nda-
vaurdi n. ist xus ammengeselst aus andsL' (int-)
» gegen und einer ableitung ron wort, oitQ
gegcnwort. vgl. Weigand wlb. 1. 48.
Iitworteii mhd. antworten (ITen. 3, 8 1 1 ),
ahd. anlwurian (Gra/f 1, 1023), gtäk. and»
vourdjan, respondere, mtgfgfien, erwidern,
enlgegenreden, nnmentlich durch fragen
eine6 andern veranlasst : da sprachen sie zu
jm, wo ist dein weib Sarat er antwortet,
drinnen in der hUllc. 1 Mos. 1 8, 9 ; er sprach,
wie It^i-isestu? er antwortet, Jacob. 32, 27;
irage ich aber, so antwortet jr nicht. Luc.
22, 68. antwortete vnd sprach begegnet in
der HM io Mnfig» dnas belege inßr an««-
fuhren ^Sberflusiig erscheint, die sache, iror-
auf man antwortet, wurde ahd. und mhd.
in den gen, gesetzt, bei Luth, gelten eUe
praep. lu wn4 auf; antwortestn oiclrts la
dem, das diese wider dich zeigen. MnUk,
2G, 62; nu wollen wyr tzü iles königs idgen
vnnd allcntzen anlworltcn. antwort deutsch.
(1522J. Bj"; woU ich gern richtig vnd klar
SU dieser frag antworten, de Wette br. i,
381; — hat er lost mit jm zu bnddem, so
kan er jm auff lausend nicht eins antworten.
Hiob 9, 3: vnd er antwortet jm nicht mil
ein wort. Matth. 27, 14; hie luil i>ey geant-
wortet auir alle bOcher d. Carislads. da» m-
der teyl widder die hyml. propheten. ( 1 525)
Piij* ; daraufr mus ich antworten. Hiob 20
2 ; es ist nicht not, das wir dir drauff ant«
Worten. IN». 3, 16.
Bi^ ine 16. ^ hatte antworten «neb die
hedeutung von überliefern, übergeben, Lmth*
gebrauchtin diesePi sinn «MrüberanlworteTi ;
die beiden bei Grimm wtb. 1, 51 U dafür
gebrachten belege ans der Jenaer amsg. vo»
Luthers Schriften gekSnn Lnth, nickt nn.
Antwertnng, f. Verantwortung : vher das
vermag «ie niemand, das sie ans liclil wolle»
vud zur autworlung stehen on bcy jres glei~
eben. Jen* 2, 451*.
Anwacbseiy teoron ieaditen: wenn er
sich solcher gaben vherhebel, als weren sie
jm angewachsen vnd hctte sie nicht ein—
pfangcn, der machet jm ein abgoll draus.
mtiemb. (1539). 1, 222«. ^ «M. anawah*
san. {Graff I, 685).
1 Anwalt, M. «aebteoiler, ^meiiralor, An>
uiyiii^ed by GoQgle
AKWABTtJNG
107
AN2ei6S!C
einem bei bur khardt brie/wechiel «. 4 1 5 j
»ach einer abtchrifl milgetheitten brief
Labien Md «lorfc« bald «d^aeft« fvrm:
nsaU geuosch vtul holhypeley desanwaldes
Simon Blick; des rmwilden elslergesrhrftv.
— oM. aaawaUo [Graß' l, 813) von ana-
wall potestcu, gewall.
tpruch auf künftigen besitz": (Jfom) halle
<!ie anwarttmg, das nach Pharaonis todo er
^ wtre köoig worden. Eist. \, 291*. zuerst in
' ämrimgeir, mk. «. /. 1459: wir »dar ti-
szer erben enbehalden vos keyncriey recht,
fori' Tim:-f! .ider anwarlunpe iup darane.
Anweisen . ;)rr?' f anweisete, an, zu etwa$
ttmen, wozu hmfuhrenp anzetgen, bezeicK'
tm: vnd er sandte Jada fnr jm hin in Jo-
seph, das er jn anweiset zu Gosen« t Jfoi.
46, 2S; viel sind, die von den tilgenden
schretbea, mehr die namen preisen, denn jr
oalur anweisen. Jen. i, 21''; wie mich der
ihai tQ Aldenharg enniciit vnd gebeten, vmb
einen guten prediger ansttweisen. JSm. 3*
65'. ' 7/ weisen.
Aaweiscr, m. instructor, teiter, fütirer:
tt{Joluume») ist der aaweiser md ftlhrer
um wahren liecht, nieht das liechl sdbst.
Eis!. 2, 415'". — mhd. anwlser — &et-
ndnfler (Ben. 3, 7G2). roc. inc. teul. h iij:
anweyser Informator eruUilor inslruclor.
inrcltnng, f mM. anewbuoge {Ben. 3,
7621» ünleiiung: auff das die eiofelttgen vnd
(Ii? «0 der Historien nicht wissen not li lesen
können, dis buch s. Danielis doch ctlliclier
Qus&en mugen verneinen, wil ich mit dieser
iwrhede ein M«ne an Weisung geben, der
pfOfket Daniel. (1530). Bj*; solchs Uiti ieh
aJlennoisl darflmh, das ich damit allen andern.
e^ hcdurffei», vrsach odder an Weisung
gebe, ddjt heubtslUck vnaer chrislUcheii lere
iaa der sehrilll allenthalben vusuchen vnd
^uhandehi. «ier I17.p«a<in. Rij*K
AiwendeBi aneifias trenden, tporaxtfver-
teenden: er isl zu lohen, vnih seiner arbeit
vnd angewenles vieis willen. Jei^ 5, 260^
Inwcffeea» teeriton an Jemand, dej^ehren,
i- anmuten.
^Bwfrden. nne.
Anwerfen gebraucht Lulh. einmalimsinne ,
von amnektn, erwachen: da schickte der {
bischofT zween seyiier redte gen Bremen vnd
Hesse anwerflen, das man ylim den niünch
schicken wolt. von B, Hewieo ynn Died-
mar verbrand. (1525). Bj^
Anzahl (nn7i!), f. undm. in zwijnrhfr be-
deulung. 1 ) für numerus, wie geicOhnltch f. :
slro sül luan euch nicht geben, aber die au-
lal Siegel seit jr reichen. 3 tfes. 5« 18; et-
liehe aiizal der tage. 4 Hef. 9, 30; das rö-
mische reich allzeit s»inc gewisse anzal hatte
beide d«$ fusvolcks vnd reisigen zeugs. ver~
manmtge mm febel «sMier den TSreken»
(1541). Pitij"; eine redliche summa vnd an>
zaili korns vnd crbciss. ordniWjr ^pu ge»
meynen kaslens. (1523) Hj' .
2) im sinne von frohndienjit^ in welcher
bedeuHmg Luth, anzahl wUbmUeh «erwen-
det : vnd Salomo legt einen anzal (hebr. OO,
LXX rf oooi;, rulg. indictio, Lulh. in früheren
ausgg. aussclios) aufT ganlzes Israel, vnd der
aiizal war drei^si^ lauseul man. 1 kun. b,
18; vnd Adoniram war vber solehen anud
{nd, Mbel: anlal). v. 14. — bedeutung vnd
genus scheint sich aus dem niederdeutschen
antall — zukommender theil {Urem, tclb,
b, l O)demhochd. loorfe nUtgelheiU tu haben,
vgt.FrommannwndUiiee.n. -^ieeder
mhd. anezal, noch ahd. anazala begegnet.
Aniiipfpn (anzcpren), „mittelst eines
Zapfens die erste fliissigkeit auslassen**
{W^eigand »tb, 1, 49): vnd haben jre
reden also getautet, bette man das hier wider
im fasse so würde nians nicht ansf^lEen.
Eisl. 1, 529". r^f. anstechen 1).
AnieicJinenj bei Lulh. auzeichen d. t.
anseiehenen (e. teichnen), «ofare, anmerken;
so aber jemand nicht gehorsam ist vnserm
wort, den zeichenl an »Iure!! einen LrielT. 2
Thess. 3, 14; (die judenj vliessen sich da-
mit das sie fast alle mans bilder vnlcr yba
anseichneten. sermon von der kenbUnmma
goltes gepots. (1526). Aviij''.
Anzeigen, indirare, kund thun, melden,
offenbaren, bei Luth. sehr häufig : Christus
fodden hie (/eh. 31» 15 IT.) von sanct Petra
drey mal die lieb, ehe er yhm die sehafT be-
filliet, damit er klcrlich antzeigt, wo nit liebe
ist, dr) tr^hort (Iis schafTweyden nit hynn.
grunä mä vrsacii aller artickel, (1520). Ij*;
solche ausflOchlige rede leigen an, das vuul
14*
uiLjiiizcü üy Google
AKZEIGEN
108
ANZIEHEN
das liecbl schewet. auff das vermeint kei$er-
Ueh mKcI. (1S31). Ciij . damil ist also an-
geteigl, das wir hoben yhn der haut sind.
aiul. der zehen gepotl. fI52S i. Bvij' ; c. k.
f. g, wollen sich lose inäulfT nicht l.isscn
Widder mich hcwegeo vnd aus angezeigten
vnachen bedenken die hohe uimieidlich«
RoUi, die mich gedrungen hat »chArf BU
schreihcn. de Welte br. 240; man musz
grund aulzeygon, tlie widdersachcr zu-
scliweygca. von dem newen Eckischen bullen
vnä Utgen. (1520). Bnj*; daa mtlgtjri wo es
euch anders gcldslet, denen anseigen» die
vielctchl der Stf'nckcfoUl wiilor mich be-
stcnckcrl vnd hcsehiuei^:>t. kurtz bekentnis
iHMiiftetl. Sacrament. (1544). Diij'* ; scheuen
ist hie, das cyn iglicber hau müssen an sey-
gen wie viel er vermocht am gut. randgl. zu
Luc. 2, 1; dasz ihr dem pulen herrn unti
freund wollet anzeigen, dasz er nicht schul-
dig scy, solche weise fiirtunehmen sich und
sein hausvolcklein zu communicirn. de Wette
br. r>, 39; ilu liast mir IhmUc nnjrczeigel, wie
du gutes an mir gothan hast. I Sam. 24,
1 9 ; der berr hat mirs verborgen vnd nicht
angexeigei. 2 JMfn. 4, 37 ; herr, aller hertzen
kundiger, zeige an» weldicn du erwdet hast
vntcr die'jcn zweeti nptxt. rjesrh. 1, 21.
Anseigen^ n. inäictum, ameige^ merkmal^
«UMceidben; das doctor Eck von Rom sey
kttoimen, wirt mir dnrch viele tappere an-
tteygen bekundigl. von den newen Eckischen
bttWen. (1520). Aj'': es fodm die noddiirin
eyn antzeygen vnd vorrhede zu stellen, vorr.
Quf ia$ ». IctI. In der tf^^mhwmug. v. j.
1522. bl. 2*; das gilt otcbl, hat auch key-
nen grund noch anzeygen ynn der srlnilll.
der \21.psalm. fl524). Aiiij": vnd i.st gc-
wis ein anzeygen des gcylz odder fawihcyl.
«0» kamfftikmiiung vnd wueher. (1524).
Jiij*; fürwar es musz der zinszkouß' ein figur
lind nntzeyjren sein, das die w<'ll mit schwe-
ren Sünden dem leulTcl vorkanttt scy. an den
christlichen adel. (1521). Mj''; wclchs ist
ein anzeigen jnen der verdamnis, euch aber
der scliglceit. PML U 28. die ndd. Ubel hat
hier hewyss.
Anieigefi m.person oder sarhe die etwas
ßHxeifft: viUeicht seind die orgcicn der seihen
seoger vnd beler (die nur mit dem mwid
singen vnd beten) flgurvmi .ini/cyger. auszieg.
imaseh dts «. «. (1520). Dj*. '
Anzeigung, f. anweUm^t mueige, kund-
gebung, xeichen: wolan, so denn der hohe
geysl erstummet vnd keine anzeygunp gibt,
so bitten wyr vmb gnade, das ander theil
teadder die Ayml. jwvjiAeteii. (1 525). Cij*;
wer den heiligen propbetcn Jesaiam wfl
nützlich lesen vnd desle has verstehen, der
lasse yhm (so ers niclit besser hat odiier
weis) diesen meinen nt vnd aozeigung
(Bngenhügent Übertragung im ndd.:
anwysinge) nicht veracht sein, der prophet
Jesnias. (152S). bl. nlsn i^t das nu eine
heile klare anzeygung, das diese wort, damil
gotl hie drawet vnd verheyssei, ailetn die
Juden helreflcn. ausleg. der seben gepoU.
(1528). Fvij'; S7.0 hin ich eyn glid der
Christenheit nacli laut \nd .inzcygnn^ dis/e«
sacrauienls. eyn sermon t on der bereyiung
tum sierben. (t510). büj*; der seepter em
olTenllieli anzeigung vnd vrkund ist einer
küniglichen oder richterlichen herrsilialTl
vnd gewall. der 1 10. psalm. ( I531i). Kiiij'.
Anilehcn (anzibcn), mhd. ane ziuben, an
sien (Ben. 8, 924. 026.). ^ebmncbl £mA,
1 ) vom anlegen von kMdungsstücken aller
art, sich oder andern : am dritten tage zog
sieb Esther königlich an. Esth. b, 1 ; sorget
nicht Ihr ewreii leib, was jr anziehen werdet.
Jfaflik. 0. 25; vnd gotl der herr machet
Ad.im vnd seinem weihe röcke von feilen vnd
zog sie an. 1 Mo."?. 3, 21 ; brod zu e$scn
geben vnd kleidcr an zu ziehen. 28, 20;
(Itaiar) legt den maniel ab vnd zoch jre
widwenkleider wider an. 88» 19; vnd deo
seinen Aarnn soltu r(5cke, gftrtel vnd hniihen
machen, die licrrlich vnd sciiiin sL-ien, vnJ
solt sie deinem bruder Aaron sarapt seinen
sttnen anziehen. 2 Jfot. 25* 40. 41 ; daruinb
zihct secke an, klagt vnd beulet, /er. 4t 8;
villi «^rillen nicht mehr ein raiiclien mnntrl
anziehen. 6'ocÄ. 13,4; es grcyflen ni.incli>
mal zwcy zur ehe, die kaum eya heoiLü au-
zuzihen iiaben. 4er 127. ptaim, (1534).
Bj*; so w undert mich, das solcher kluger
kitnig nii ht n di noch die kindor s< )iMr!i rrn-
tzeuchi. aniicort deutsch. ( 1 522). Bij'. hieran
sehHetfl «icb
2) ein häufiger fyUrU^er gekraut-: vnd
iJiyiiizea by Google
109
ANZVVEIFEL
xoch n den Oiicb wie Mio hein1>d* ^f. 109,
JS; zeuch macht an du arm des herrn. Jes.
51,9: zeuch deine stcrrkc .in. 52, 1; er
xeucht gerecbligkeit an wie ein panlzer. 59.
17; liehet «o den herrn Jhesum Christ Affm.
13, 14; siefeet dea newen menschen an,
Efh. 4. 24 ; so ziehel nu an . . . Iierlzlichos
erbarmen, fremidlij:ikpil, «Ipinul. snniniuut,
gedulU C<tl. 3, 1 2 ; da zog der gei.sl dvs herrn
Oideon an. Hdu, 6, 94 ; der geisl soeh an
iraasia. 1 ehron. 13, 18; darumb wir solche
abgüitische lodle vnd loll f tükleidd viul
joen die sciHine musica abgesircilll viid dem
lebendigen lieiligen golles worl angezogen.
«MT. gm den begrähnUgetängm v. j. 1542.
W*ck0tma§§t ktrchenlied $. 802.
3) rorbringen, anßthren, cilieren: wan
ich dm giauben szo hoch anUyhe vnd solche
vngleubige wercfc furwirlT, schuliligen sie
mich idb vorMeie gal» werck. «e» den gulen
«ferdktn. (1520). Aiij''; es liatl her Carnlus
▼an Milliiz geslernn Iioch angezcogen die
voeer vond freuell, f>io durch mich der ro-
Bti^ea Urchen icugerugl. originalbrieff der
hihi lu Gotha cod. Chart. 379 fol. 2. de
Wette br. 1, 207; tlartmili i~t das mrlil ein
wunder, das sie ih% für ein wunder nnzdicn.
nemlich das jm ein gros leü der well ge-
tiBta ist. «erUgung det tUeoran* (1542).
Füj'; alhie {ML 16, 9) wird der vnglaub
fiir «tind angezogen, ausleg. der ec, von
ostem etc. (1527). Niij'; golics narae, worl
vfid Ulel, soll ntchl vergeblich noch vnnUlze
aeiogen werden, efmanmige stMi frUe.
(I&25). Bij'': drunil) bleiben wir auff Chri-
stus Worten dif ich ani/ogen Ii;ib. anlicorl
deuUch. (1522j. Ciuj"; diszer arlickell isl
der heobUrtickell, vnd das er ia wel eyn-
MMe, ttt er gar dvrch vidi capitell . . .
rmmer an vnd angetzogcn. warumb des
bapsts bucher varbrant. (1520). Aiij''; wie
die ilzt angezogen psalmen anzeigen, von
«^ner gereehtigkeit. (1530). Biiij^
4) einmal erscheint auch sich anzielion i
/iir si< h aniieluiien : d.is ihun nu die mied-
hnp'iih lil, die ziehen sic h der schpfllin nicht
an. awtl. der ev. va» oHer^n etc. (1527^.
Aningf ». Aie Keranzieheni es haben vns
bi» daher so nancherley newe aeilang vnd
geschrey von des TUrchen ansog endlich jrre
gem.icht. Ji'ti. 7. 392.
Anzünden (nnzundcn), \) brennbare Stoffe
in flamme setzen, entxünden': wenn ein fewr
ansfcompt vnd ergreifll die dornen vnd ver-
brcnd die garhen oder gelreide . . . sol d«r
widorslatten, der das fewr angf^zfln-b t lial.
2 Mos. 22, 6; vnd (seit) den j-Tinzen wider
anzünden auti dem altar. 29, i 3 ; das fewr
aulT dem aller sol brennen vnd nimer ver-
lesscboi, der priesler sol alle morgen holtz
drntifr anzünden. 3 Mos. 6,12; das liecht
Israel wird ein fewr sein vnd «soin heiliger
wird ein flamme sein, vnd wird seine dornen
vnd hecken ansitnden* Je$. 10, 17; man
zfindel auch nichl ein lierhl an vnd setzt es
viiter einen scbefTel. Mallh. ,'>. 1."); da das
der könig hürel ward er zornig vnd schiekele
seine beere ans vnd brachte diese mürdcr
vmb vnd tOndei jre sUd an. 22, 7 ; was ists
wiindnr das blick vnd donner offlkirchen an-
Izutidci. dipvvril wir aus dem li»Mh,Tisz ;il<:o
ein spulU.iusz niarhcu.t'ondcn guten ucrcken.
(1520). Ilij'-.
2i oft auch figütUeh: ich armer hruder
Ii.ili idier einn now ff^wr nnlzundt. euange-
Uum von den tzehen auHfetzigen. (1521).
aij*; richten auch an alle bindernis zum gu-
ten vnd alle foddemis zum bOsen, hetzen die
leute zQ samen, zünden hie vnd d.i fewr an»
wo sie können, derprophet Snrharju. (1 528).
Gij* ; ein zorniger mensch zUndel hadder an.
Sir. 2S, II; die zungc zündet an allen vn-
sem wandel, wenn sie von der helle enlzfln-
det ist. Joe. 3. 6.
die frühere .spräche verttendet für incen-
dtre wie accendei e nur entzünden (s. d.),
erst im 1 5. /b. begegnet anzünden (s. 5. m
der ersten deutsch, bibel: der do anzündet
da:; fewr, der gell den schaden, 2 Ifos. 22,
6 u. oft ff).
Anzweifele adv. ohne zwei/el: e.f. g.wolt
sich aller giinal vnnd trew zcu ym vorsehen,
I wie dann anzcweyfell e. f. g. die selbe olTt
an ym erfundenn. Originalbrief aus dem j.
1517; begere vorpehnng lauiteriicli vmb
gottis willen von allen menschen, deren wir
vill antsweyffel beleydigel haben, ejyneermot»
von der hereytung zum iterben. (1519). ajK
später on tweifei. — «oe. tne. teut» biij*:
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AKZVVLNGEN
110
APOST£LTAG£
anzwMfel «dteilimta proculdabio . . . sine
Aniwiilgei) durch zwang an einen &rin-
gen: so jemand tun gcbolcu vvuUaazwiiijjeii.
Ktdbr. 31
Apfel, m. Hne beiuuuUe obilaH, mhd.
apfel, aphel {Ben. 1, 47), ahd. aphttl, apbol
{tiraff 1,173). derpL igt beiLuth f/ftro/»»-
Uch wie tnhd. epfel , doch erscheint in eini-
orighuUdrueken seiner tehriften auch
Me hn 15. 16. tuul 17. jh. käitfige Schrei-
bung üpfel , wozu das vocab. ine. teut. bl.
rvij*' sogar den sing, opfel bietet. HeHeicht
ist apfel , dessen I von der würzet ausge-
Khlossen hieiken wmn', mit obsl wrwtmdt.
vgl. Grimm wib, I, 533. Weifandwtb.
1. 50.
a) beispiele fiir dm sfng.: das machfi
aber das er deu apüel ass, er hatte eine iicwe
brauU von der sünde wider den heil, yeist.
(I&34). Bij*; wdl Adim jnn daen apflel
faeissel toi er souil aofgerichlet liaben , das
n1lp meiTschen nach jm bis zu pn;! der weit
iuu>äen des lods sein, das 15. cap. der er-
tm ep. s. Pauli an die Cwinther. (1534).
Ny''.
b) pkr den pl.: er erquickcl micb mit
bluQicn vnd labet mich mit cplleln. hohe lied
2, 5; wenn man einen b.iwm schiillelt vnd
zwceii odder drcy epU'el darauü' bleiben, das
15. eap, der ersten ep. e. PauU an tfle Co-
rinlher. Oij''; fJer wucberer) crbeil nicht,
silzl hinder dem ofen vnd brett o()fk'l. an
die pfanherrn wider den wucher zu predi-
gen. (15-10). Ej\ kauslu bic uichl hüber
noch mian dencken, so bleib .binder dem
ofeu vnd brad die weil birn vnd dplTeL tom
ttbendmal Christi. (1528). iij''.
c i eine beiLulh. wiederholt vorkommende
redensart ist in einco sauren apfel beiszcn
ithwem mrOemehmen, unangenehmes
gestehen lassen: das mflssen wir lassen
geliPT! vnd als jnn einen sawern apfr! 1 bis-
sen, ein tröstliche predigt von der zukunfft
Christi. (1532). Cj'; e. k. f. g. em wenig
bat müssen weraiulb essen und in einen
sauren apfel beitsen. tfe Wette 5r. 4« 347.
ipfelbaanii m. malus: aus einem kleinen
kern einen solchen schonen apifelbawm odder
kirsciibawoi su machen, das 1 5. eap. i§r
ersten ep. s. Pauli an die Cnrinther.{ \ 534).
diij'; vnler dem npllVII> iwm weckt ich dich.
hohe lied S, 5 ; Granaibeume , palmbeume,
epirelbenme. Joel 1, 12. afnil dieeer an*
sammensetzung galt ahd. aprullri, aflallri
(draff 1, 1 74. 175), mhd. niriKer i Hen. 3,
'A l ). voc. inc. teut. h iij'': alfallem wo( druck'
fehler (ur allalleru, heute nur noch in ortS"
iMima» eiMfe». «fl. Grimm i9lb, 1,534.
Weigand mtb. 1. 18. Himer idiot. s. 5.
Apffibhi, m.: der apflelbisz, so S'hm
vnd iieua gethan, ist ein schwer dinggewest,
wir müssen des noch aUe eolgellen. litcAr.
44^
Apfelgelt, m. : was ist das anders, denn
aus gotl einen ''•»i^en, h einen apfelgotl
^eniacbel. deudsch cateciusmus. (1529).
I Apfelkönig, m.: was werens sonsl ffelr
kümge odder lienn? apfTelkilnigc oder ge»
malle herrn mtistens sein, der 1 17. psalm,
(1530). Ciij". bei Franck chron. 515*
auch apfelkaiser. — apid ^ienf in dlasen
zusammenseiamgen als beMeiehmng dm
geringfügigen.
Apostel (apostol), m. abgesandter, vom
gr. dnoctoXoQ, goth. apau!»laulus, aM. bei
Tat. 154, 16 posiul, «üktf. apostel: apostd
ist eben so viel gesagt als ein gesandter, ausl.
der er. an den furnemisten festen. ( 15271.
Aüij'*; zu den zeylen der aposlulen. et/n ser-
iRonvoniiflii NeiMn tesl. (1520). Cj'. die
äUere spradu verdentidUe twdibole.
Apostflamt, n. unocrroXi^: das einer em-
pbahe die«en dienst vnd apostelampt, dauon
Judas abgewichca isU apost. gesch. Ij 25;
damit leigi er selbs, das das apostel ampi
nichts anders ist, denn das ami eines iireiefa
oder hrniiiilipners. iiao Aochaetl ipred^ieii.
(1536). Euj'
ApestelsUmd, m.: Judas musl auch kei-
nen geringen, sondern den apoolelslant be*
schedigen. vcarumh de» frajMla ^mAot ror>
branl. i 1520j. Biij\
Apaüteltage) die den aposleln geiridmu-
len feiertage: dasz obngefahr eiu bcfelil ko-
men sey die swey stttcke Widder auffsorich-
ten, nXmlich das wetterleulen und die apo-
sleitage au feyren. de WeUe br. 3, 44ö.
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APOSrOLlSCil
III
ARBEIT
mi: die epistel Jacoiii keyn rechte apostlo-
Ksch episte! ist. epütets. Felri. { 1 523). Biiij'' ;
es mosz eyn apostolischer odder euaugeli-
wlier geyst kk i eyn. himI. ätr «p. mA
mmg. vo» ekriMtag «le. (1522). ee•Hj^
auch die vom bapst ausgehenden sehreiben
bekommen dieses aUribul: vorfplscher der
bullen odder apo&iolischen brieß'en. de cene
iMMU. (1522). Bj^ Bliij^
A^thcke, f*mkd. apoleke. appot^ke(Aen.
1, 48l, roc. ex quo Biiij» gekürzt ajitliek,
ro» gr. uno^r,i(r. fiyenUich magazin, Spei-
cher tUierhaupt, im milielaUer eingeschrätücl
mtfÜB wMM^ mm spwreim «rnd ors«
Mdm l^mmagemmarutn b vij* tpotheca: da
specery gadcii : fvler apolerk), so auch bei
Lulh.: der natne Josias ist ein eddel reuch-
werg aus der apoteken. Sir. 49, 1 ; lieber
was lind alle ertste» «peleken vod warter
gegen goU? ob man für dem sterben fUehe»
mn^e. n">27i. Ifiiij''; ich liahc da^'C^pn ein
ku&Uicb tinack vnd apoleckcn, so der siiudc
}T knft md gifll nimpt. owlcf , der «f>. vnd
imm§, eo» Miem ele. (1 544). Xx j* ; Chri-
stus ^^1ser Herr gebe c.k. f.g. . . . eine slarrke
erUney vnd apoteken i^e^'en sn!<'l!e kr.^nck-
hetl zu erhaUtii. ortginaibnel tm archw zu
IFeteer. N. pag. 109. H. Äiim. 42. I.e. —
heute ist apoiheke nur »JheUmiUeUaden.**
Apotheker, m. roc. er quo apteckcr, aus
miUellat. apotlieciniis, inhaber üiner apo-
iheke, pigmentarius , speciartus {voc. inc.
IMC.): der messeD ist die aueb, dai da mieh
gleychisl dem apoleker, die aufTyhr buchsen
pm liipH «rlirpvhenn vnd giffl drynnrn ha-
ben, auff das vbir christlich buch hocks Em-
tun. (1521). Jy"; allerley puluer eines
apetckers {^näg, pigmentarius). kehO, 9, 6;
seine backen ^mi wie die wachsende wurlz-
ptrllin der apoleker. 5, 13; der apoleker
{tuig. ungucntariusj macht ertzney draus.
Är. 38, 7.
IpiMMffiB, f.: ewre töcitter aber wird
nemen, das sie apolekcrin, kÖchin md
beck^^nn 'ioien. 1 Sam. 8, 13.
ip«thckfrknMt^ f.: die kusul wohlrie-
«kenie oHe, faifren, räuditnmit n herein
ttaf: ^nd mache ein heiliges salbole nach dtr
apeteker kimat. 2 ifoe. 30, 25; md macbe
reachwerg drans nach apoteker kunst ge-
mengt. 30, 35; allerley siteooroy nach ape-
Hikor kunsl gemacht. 2 chron. 16, 14.
April, m. der vierte monat im jähr, bei
Dasyp* fie5en aprill «mth aprel, tote noeJk
mumäarUiAt mM. abriile, aberdle (Ben. I ,
4. 5), welches schwach biegt, von lat. aprU
Iis: hey yhn (den Juden) ist dor orste mond
Tod des jani anfang der april. der prophet
Atdborja. (1528). FijK — imuhwMkm
gen. tcahrl die folgende xmammeneeimng*
Aprillenwetfer, n. veränderliches, unhe-
ständiges weiter, daher die frprürhtcöriliche
redensart: herrn gunst vnd apnllenwelter
verkeren sich bald. Aampetl. Jhena, 1 559.
476^ doch aucA aprillwetter:. (Dartd)
muste auch errarcn, das fflrsfm hnlt!»' april-
weiter were. riertrösliiche psaimen. { 1 526).
Ciiij'' ; fürslen gnad aprill welter. ebend. —
mhd* aberdien weler {Ben, 1, 5).
Arbeit; /. hei Lulh. nur erbeit, dialectisch
noch (z. b. in Obethetien, der IFetfera«)
«'r«et, ist
1 ) jede auf einen needk jmrfdklele IMU^
keif, 5eidUi/ll^iiiijr, dU «Öke «nd «melren-
gung fordert: (die Egypler) machten jnen
(den Israeliten) jr leben saur mit schworer
erbeit im thon vod zigeln vnd mit allerley
fronen auflT dem felde vnd mit alleriey erbeit,
die sie jnen aufTleglen. 2 Mos. 1, 14; vnd
die kindcr Israel siifl'zclen vber jrc crheil.
2, 23; sie liürelen jn niclil für seiifTlzon vnd
angst vnd harter erbeit. 6, 9 ; wer ein er-
beit ibut am sabbatb tage, sei des todes
sterben. 31, 15; drauben so on deine er-
beit wachsen soUu nicht lesen. 3 Mos. 25,
5; die hellll theten die erbeit, die ander
IteltR hielten spiesse, schilde, bogen vnd
pantaer. JVek. 4, r6; feyren das ist massig
stehen von der erbeit dendteh ealedWmiia.
(1529). Dif.
2) molestia^ mühsal, beschwerde: md
wens köstlich gewesen ist, so i^ mflhe md
erbeit gewesen, fe. 90, 10; do sihest die
erbevt der vntcrdrilcklcn, was sie levdon
müssen von den tyrannen. bulla cene do-
mini. (1522). Eiiij^
/n arbeit, mhd, arbeit, arebeit {Ben, t,
53), ahd. arap b)eil {Graff \, 407). goth.
arbai^, f^H arh dar wurse^ ett der ad-
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ARBEITEN
112
AfiCUE
Mtung XU, diesem wurzelhaften arb Ikgl
aber nichls miher als das goih. .itfn, (in,<
erbe «=• [nachgelaaenes) grundeij/enlhum,
und arbeit könnte ursprün0d^ teMsen auf
uimm grmiägifuUktim» feUlbeHeUuugief»;
doch hat schon das goth. arbii))s die bedeu-
tung bedrängnis.noth. vgl. Weigand wtb.
l, 52 tt. 299. Grimm wtb. 1. 539.
Arbeiten« goth* arbaidjan, oML tnpeitaii
tnui «npeitdn* mhd. »rebeiten, arbeiten, bei
Luth. erbeiten, me erbeit ßr arlieil.
1) intransiiir>:< iirhiiU u, tcirken, schaff
fen: der faulciiuer alter Adam, der nicht
gerne ertieylet vmb seyn brodi tu erwerben.
von kauffihttnälmtg vud muh», (1524).
Jij"; ettlirh vngchcwr crbrytcn vnd luilfn
doch kaum hrocl zu ossfii. der 121 . psalm.
(1524j. Bij'; erbeyle ein ygUchcr des tags,
den er lebt» morgen weys er nicht, ob er
lebe» lebet er, so crboyie or aber, vber das
erste buch Mose. il527). Niiij" ; das erste
stuck der guatlcu hat allein die art, das es
Widder die vbrigen suode erbeytlel. grund
«niul'erMM^. (1520). ctiij*; uehs ugesolto
erbeiten vnd alle dein ding beschicken. 2
Mos. 20, y ; wo haslu heul gelesen vnd wo
haslu geerbeitct ? Huth 2. 19; wo der herr
nicht das haus biwet, so erbeiten vBibsonst,
die dran bawen. ps. 127, 1 ; die da baweteti
vnd crboiton niii Iiauso lU's licrrn. 2 kön.
12, l 1 ; kilnsilii-h zu erbeiten otn gold , Sil-
ber, erlz. 2 Mos. 31, 4; su sende nur nu
einen weisen man su erbeUeo mit goM , Sil-
ber, erti» eisen. 2 chron, 2, 7 ; sie {die tu-
gentsame hausfrau) erbeilel gerne mit jren
hendcn. spr. 31,13; Hie da erbeileu im
Wüi t vnd in der lere, l Tim. 5, 1 7 ; vmb
meines namens willen erbeitesta. offenb.
Joh* 2. 3.
2) transitives arbeilen , bearbeiten , mit
acc. der sache : die vil besser tliuu, die der
selttifll naeh die erden erbeytten. an den
MtUieK9it«49l.(\b2 1 ). Mij« ; erbeite deinen
acber, 'l;irnach bawc dein haus. spr. 24, 27.
3) sich arhcilLMi, sich anstrengen, mühen:
hab doch ich selbs wol drey jar mich gc-
ertieitel, ehe ich aus des hapsis geseizen
mein gewissen erlflsel heb. Jtm. 2, 75*^ ; ich
erbeyle mich nnt mcyncm siiflzen. pg. B, 7
nach der übersetiung in den sieben busx'
pnUmen v. 1 525 ; s. Augustin de consensu
»u.Tiiü'clistanim vil sich drinnen ♦rbeilel.
vom abendmal Christi. (1528). ynij'.
irhdtea (erbeiten), n. tuikiUmtMtd^ ge»
5ftttioMer inf. : wo der heir nicht das faetm
bawet, da ist ilas erbeiten vmb sonst, der
prophet Sacharja. (152S). nj"* ; es ist f^in
einzeler vnd nicht selb ander vnd bat weder
Itind noch brOder, noch ist seines erbeüea»
kein ende. pred. 4, 8.
Arbeiter («Thciipr) , m. Operator , opera-
rius: lievleis.'iij^'e dich gölte zucrzcigcn euifu
rechbchaHeu vnd vustrefllicheu crhcilcr. 2
21m. 2» 15 ; was von epem leybeygen tue
Paulus sagt, das ist auch von alle gemiedleu
1 Ti( liff-n, Inflation, lagldner, erbcylter vnd
yc.siud gegen yluca berrn \Tid Trawen zu
ballten. ^ 7. cap. der ersten epistel «.
FauHan die Cormffter. (I52S). hi}*; an
siebenden lag aber sollen knecbl, tagiOMT
vnd allerley eiht-ylcr . . . rüge haben, aus-
leg, der xehen gepoU. (1528j. Jv; ein er-
beyter ist seiner spnse werd. JlnUft. 10,10;
das himelretch ist gleich einem hansvater,
der am morgen ausgieng erbeiler zu mieten
in seinen Weinberg. 20, !*. also machten
alle weise menner vuicr den erheitern am
werck die wonung. 2 M&t. 36, 8.
Arhcllmi (erbeitsam), voe. ex quo erbet*
sam, mhd. und ahd. arbeilsani.
\ \ nPTumnosus, beschwerlich , mühselig:
es will lijyr sauer vnd erblsaui {sicl} tneiu
leben. üeHebenpusspsalmen. (1517). Aiiij'* ;
das gantz puszende leben vnnd erhtstme
casteyung des flcischs. ebend. Fj^
2) laboriosus: aiu siebenden tag sollen
prerd, ochssen vnd ander erbeytsam viehc
rüge haben. muL der sdbe» i^epofl. (1 &28).
Jv.
Arbeitslente, pL des «tnf. arbeilaoiaiui»
Jen. 1, 2S3^
Arche (arcba), f. kosten, älttr wM. vmeh
»ch {erste deuUehebibel, NUmb, bib.), «iM.
arche, ahd. arrha, aika. goth. arka, entlehnt
aus lat. arca. 1) rorzugsiieise für das
kaslenartige schiff JSoahs gebraucht: das
man die archa nennet ist ein latiaiseh wort
ynn die deudsche sprach geraten, als wir
sonst \iel mehr latiniscli \iid welsche worl
haben, wir heis«ea$ aufl' vnsere sprach eigent*
ARG 1 13
ÄRGERN
beb eisen kasien odder ein lange laden, vber
das erste buch Mose. ^1527^ Tiiij''; Ins nii
(li'u liig, il.i Mix! zu (Ilt an lu'ii ciii^'u ng.
MaUk. 24, 38; zu ti«Mi Zeilen rsue, mao
ilie iftiia lurttttel. 1 Petr. 9» 20; es war
(rar evtl iierrUc!! reilc für (l«;n niunsichen. da
iNoe die arca kawcl vnd soj-t i die wt-IIi wiii de
vdntiai'ken. ausleg. der vp. vnd euang. von
Chrislag etc. (1522). Vyij' .
2) 4orh «ndk» ftUt 1» den vorliitik. bib»im
mctmtrgung der v%äg., vonderkundesiade :
die prifvh'r siuiulcn iiui der arr.1 ym Jordan,
«ytt sermoH con dtm hochwtrüigen sacra-
maa, (15 19). cj"; waran lial es ücn gufvh-
lelf was {wturi doch die archen odder laden
di, da goU so ge%vi<( war »U vni sacraiuenl.
aiu/. der euang. von ostem fir. f\b21).
vod der icmpel golles ward aiiilgellian
ua Umel fod die archaaeioesleaUmenls ward
ia sdaen lempel geaelieii. olfei^. Joh» 11,19.
<r;, ad/, übel, Ufa«, eowj». erger, ««i|>er/.
erpest.
o> au/' pertonen aHgewaHä^ . dis ist eine
aii^ alt. Mmc. 1 1 , 29; das wir etidsel wer-
den Ton den Miariiftcn vnd argen manschen.
2Thett.3,2; dniiiil) iiistii ein dich vnd
rcUhfr. u viel tTiirr denn ein siratichdielt.
auil. der zehen gepot. { Iö2b). Mvij^; yiie
erger sehikk ybe besser gtvck (aprtieftioorl).
d0r 1 12. ptalm.( 152(>|. aiij^; das si« mus-
aeo darüber sterben iilsilie crgeslenschecher
^ »ctiendliclisten buiiWK-lite. das lü. cop.
a. JbjkmtiM. ( 1 53S). Eij\
b) amf eatAen kewogem: ein fauler bawm
bnngel arge frOrhte. Maüh. 7. 17 ; aus dorn
hTf fpn komen arge gedancken. 15, 19; was
au5 fincm argen schalckliaßligen her(zen
kihopt, du ist aichl gut. vfterdat ertiefrud^
Mote, (1S27). Ziiij*^; flats mir gestern vnd
Aitif nacht mein hals ürger worden ist. de
Wette 6r. 5. 330; dis stück lesst niolil allein
keioe kirche bleiben, sondern inacbl das er-
geste stanck gemach des teurds draus, wider
Bern WonL ( 1 54 1 ). Düij".
n ohne beigoßU/les tubst.: icli linl) nirlits
arge» an tlir gespürt. I Smn. "29, 0 ; jr Inssel
das gute vod liebet das argn. Micha 3, 2 ; die
gaoue weit tigi im argen. 1 JoJk. 1fr, 19; sie
|k«n mir aiges vmb guls. ^.95, 12; ah
ick hab viel ein ci^rs geüian. wider dtu
liimm. Wdiiertrach.
haptUm Mu Rome» (1545). Bj^; (alle crea*
tiiren' . . . den Irnnipri dienen zum besten,
den Ixisen zum ergisten. vber das rrstebuch
Mose.{ lD27).Giiij''; esistnurdasdaserge^le,
dass man yrre wird wnd das volck yn sweifel
geret. Burkl^ardl briefw. 32S.
Ar«r, mhd. arc iBen. 1, "> }). ahd. arr, arac
ifjralf 1,41 1). halte in der älteren spräche
vonugswetse die Uedeuiung von geizig, fetg,
mrom He «aAr eiü^mMinem hede^ii^em§em
von bose, übel, schlimm Aervorgjang^e». tfC
(irimfn trfh. I, 515 ff.
Arg; ade. ahd. argo [Graff I, 413): uu
ich Wils nicht so arg auslegen, das dieee
wert Ckriiti noeik feet stehen. (1&27). biij^
Arge, m. dient als bexeiehnung des <ei4*
fels: so kompl der arpo vnd r»'isv(>t es hin,
was da geseet istinsetnberU. Alallh. 13.19;
der arge wirdjn nicht anlasten. lJoh.h,iS.
ifgerildiy «4/. anetSexig: beb dich sataa
von mir, du bist mir crgerlich ivulg. scanda-
lum es mihi). Matth. K», 23; seid nirbi er-
gerlicb (in den ersten ausgg. seyt vuanslus-
sig) weder den jtlden noch den griecheo. t
Cor. 10. 32; er wult gern nicht viel kosi
lassen drauf gehen , damit er nicht ergerhch
werc den frenekis«!rhen knabcn vodkoappen.
üurkhardl briefw . 151.
irgerlleh« ai». : ja sprechen sie, es laut är-
gerlich, einsendbr.v^do^mete^. ( 1 5H0K €ij''.
Irgern, tnhd. argem, erpern {Ben. 1,
ahd. argirt^n , ergtiruu {Graff' 1, 414) von
dem compar. argiro , daher eigentUeh ärger
«acften, verreM^dh^em, vertdUtinmem, ge* «
gensatx von bessern.
\ ) Irans, veranlassung sur siinde geben :
so eia priesler der ge»albet ist, sündigen
warde , das er das volck ergerl («ulf . delin-
queere fiicienspopulum). 3 Jfoa. 4, 3 ; ergcrt.
das ist, mit leren oder lolien on^jcfelir 7.ur
•«find vnd «sehnlfl vrsaelie |»'<'l)eti. vandgl. zu
vorstehender steile; ergert dich aber dein
rechts auge. so reis es aus. MaUk, 5, 29 ;
wer aber ergcrt diesw geringsten einen , die
an micli pleiibcn, dem were besser, das ein
niülsUiit an seinen hals gehcngel würde vnd
erseuDl würde im 'raecr. 1 S, 0 ; wer wird ge-
ergert vnd ich brenne nicht? 2 Cor. 1 1, 29.
2 1 reß. , ansiost woran neAmen ; selig ist
der sieb nicht an mir ergert. Ifaltft. 11, 6;
15
j y Google
114
AllOWÄlLNIG
in dieser nacht werdet jr euch alle ergern 1
an mir. 2H, '^ \ ; wenn sie auch alle sich [
dir ergcrten, so wtl tch doch midi niiner
mehr ergcm. 26, 31; du eidi viel vber dir
«rgem werden. Jet. 52, 14; widdenimb
slrstrt er die liochüunckenden menschen, die
sich oh denselben eynfeUigen sloszcn viid
ergern. eyn deulsch Iheologia. (1518). AJ**;
das sag ich daromb, das i^forwarnet haben
will eynen iglichen , der diss buchleyn listt,
das er spvnrn srhaden nit vnrwirckn vtid sich
«Tf^rre yn den) *^r)i!ei:hten deulscli. ebtnä. —
der gegemtand den argemisses tcurde früher
durch den gen. auigedrS^ (my$L 1, IO»U)»
ttelche fi'tfjting jedoch bei Lutk. ntcftf f^thr
erscheint; (iwstetli', welche Grimm ictb.
1, 54b ilafur aas Lulhers Schriften bei-
bringt, ial einem bnef Th. Münsers enl-
nommen. v^. Jen* 3, 145\
ilgernis (ergernis), anfangs f., später
vorherrschend n., o/fendiculum. scandalum.
anslosz: wo du jrengüUcru dienest, wn d dii^
zum ergernis geraten. 2 Jfos. 23 » 33 ; ein
stein des anstossens vnd ein fds des erger-
nis. Jen. H, 14 (in der paraUelttette Rom.
8, 33: fels der ergernis) ; das crffernis des
creuUes. Gal. b, 1 1 (in den ersten ausgg.
dei n. lesf. vnd der biM: die ergernis)'; das
rede ich darumb , das freylich die grosseste
ergernis ih-T S( hwcrmor ist . sn iWp vnvvirth-
gon leutlcn. vom abendmal < fu hii. ( 1 ö'iS).
ej'; drurob lieber lugcnor liüh ich ml ge-
sagt, wie du mir aulllegist, die ergernis ^
der einfeltigen sein mir so voracht, das ich
liesz den IcufTol drein sehlahen. auff des
bock^ zu Lejfpczirk anUrnrL <152!). niij'*;
vnd üie {die enyelf worden !>audeu au» sei-
nem reich alle ergemisse. MaUh. 13*41*
Ärgcrng» f, vtndUmmerm^, «ersdUec/i-
tentng, fjfigensnt: von besserung : das man
sie iiiti dcui munde nur gemuuimeil oder ge-
idapperl hat, od alle (rucht vnd besserung,
ja mit ergemng des Iiertsen. Jen. 1 , 71'*;
hah ich doch in dem seihen buch nichts von
dem Iiansthumh geschrieben, sondern nnr
von seiner besserung vud ergeruog. 1, 42b :
es mOst m btfszwicbt sän, auch erger den
Emser selbe, dem nicht berldich leydt were
des armen voicks ergerung. au(f des bocks
MU Leypcxik antworl. (152ij. aiij''.
ifi/id. ergerunge, arg i muf; iDen. 1, 56),
«Ad. ar'j'^runga {GmfJ i, U5), doch mthr
im sume vor scandalum, wie auch noch
äfter-uMi (nit lege die ergerung für den
bünden. 3 Mot, 19, 14 erste d. Mbel).
Argheit) argkeit, f. mhd. arkheil {Ben.
1, 55), mnliiin, nequitia : nicht im sawrtcyg
der boszhcyi vnd argheyt. 1 Cor. 5, 8 nach
den en(en auggg, dei n. lesl.; i» der «ep^
lemberausg. v. j. 1 522 : argkeyL
Arglistif , r nitidus : die arglistigen So-
phisten. Jen. 3, 360*.
Arglistigkeit, f. sc^uh^t: arglistigkeit
ist nicht Weisheit Sir. 19, 19.'— mhd. aro-
listekeil (&en. l. 1012); genma^emmmrwm
eij'' aij^flislikfil .
Ar^wahn, aud mt( Verdunkelung des ,i sit
o, argsvühn, m., itble meinungy r erdacht, mis-
trauen: hslt keinen rat mit den, ein
argwon zu dir hat. Sir. 37, tl; sagen» er
IteMf «s nicht beschlnssnn, das so sey, son-
dern einen argwöhn gehabt, tcider Hans
Worst. (1541).Nj'; das man soll schlechtem
ai^waha vnd bösem dlinckel oder auch btf*
sen meulern, so eine dirne heimlich ver-
leumhden, folgen, das wiiMer gotl vnd
recht, von ehesachen. (l 5;iO(. üj "; worl-
kriegen, aus weichen entspringet neid, bad'«
der, lesleruag, bOse argwahn. 1 Tim. 6, 4.
— mhd. und tcohl schon ahd. arcw^n , zu»
.tammengf Sitzt nttf; nvc nrq und whn fcahn.
die Verdunkelung des organischen i :u 6
begegnet «c/bon imlb.jh. (z.b. in der ersten
d, Mftel, 100 anclk arekwonnng neben arck-
won vorkommt K
Arfjwühncn Cirpwonen i , mhd. arcwacnen
[llen. '6,4^Jb), ahd. arcvv änan (6Va/f 1, S65),
arjwoAit, wrdtuM haben: aull das myr nit
not sey zu argwennen er hah sein gehirn
ym ketzsehpprg vorloren. anticort auff die
Izedel. (1520). Aij''. auch unperf^nnfich :
solch gesuche argwöhnet mir fast seiir. de
WeUe br, 5, 205.
ArgWähnig (argwchnig, argwonig), ad^,
von argwabn, in ocfteer und paeeiver be^
deulung
1 ) argte^n habend: {die Hebe) dciicLt
nicht arges, das ist, sie ist nicht argwehmg.
ausl. der ep. vnd euang. von derheyl.dre^
könige fest. ( i 525>. ii ij'' ; das sind aber feyne
uiLjiiizuü Dy Google
AAGWUUMGkClT 115 ARMBRUST
lentl. die alt« ding smn besten ausstegen vtid
sieht argwonig sein, epistet s. PHli gepre-
%''/.f 1523».Sij^; dfii iJüHigeii, argwenigen
tieulern. ein brieff an den cardkuU erUbi-
Hh9ff SU Mentz. (1530). Aii\
2) OfywoAi» emgntd, wriätMg: ich
rede iizl als ein argwoniger v(!rlaufrenni0nch.
di« kkine antttort. ( 1 533 1. Iliij'.
mhd. arcwaemc (Ben. 3, 495).
Argnölinigkcit. f. wi$ aiijwobn : dadoreh
«nier sie «in vordaehl vnd argwanigkeit als
vDgehorsauieD vnd wiiierslrebern der heil,
kirchen crwachspn. bei ^rtmiii«D(6. l»551t
gthäri tcohl Luth. nicht an.
Im, m. broMmn, inJM.arni(llen. 57).
tkd. aram {Grttff \, 425), golh. anns (arm
and eltt-nboffeni, mit dunkler tcurzel.
I i ,.<jlied des oOerkörpers zum umfangen
und arbeiten" : hab ich nu alles voick eiu-
pbogeo oder geboni , das da sn mir sagen
nagsl, trag es in deinen armen (wie eine
anrne ein kind Iregl). 4 Mos. Ii, 12; vnd
jrea lodlen son legi sie an meinen arm. 1
kBn, 3. 20 ; da nam er ja aiifl seine arm.
Inc. 2, 28 ; vnd vmbfieng sie mil seinen ar-
men. $t. in Esther 4. 8.
2| Schulterblatt der thiere: das sol aber
das redtl der pricsler sein an dem volck vnd
an denen , die da opfTern , es sey ochs oder
scbafe» das man dem pricster gebe den arm
Tod beide hacken vnd den wanst. 5 Mos. 1 8,3.
3) bildlich macht, stärke, kraft: vnd
wil euch erlügen durch eioeo ausgereckten
am. 2 Jfoa. 6. 7 ; auch verlas mich nicht gou
in alter, wenn ich graw werde, bis ich dei-
nen arui vcrkniiilifif kiiuls kiiidtTri viid doiiie
kralT\ allen die noch koiiioii sollen, ps. 7 1,
Ib; mit einem lioUcn arm füret er sie au»
dem selbigen, apost. geitik. 18, 17.
krm, adj. elend und dürfliy, mhd. .irm
iBen. l, 57t. ahd nrnn [liraff \ , 420).
jfoth. arm< idocU nur muer j nicltt pauper
ausdruckende, d^r compar. zuerst ohne,
dann mit wmknd: ds ollt aber ich meer dan
Christum funden hab, byn i<h nie .inner
wurden, die sieben puszpsalm. (l 5 1 7). Hv- ;
«ifl ander karget , da er nicht sol vnd wird
dach ermer. spr. U , 24.
t) ^a«per, äiSrfUg, gifentals von nUh»
•)fridiealw; bertsog Friederich war in
der erste arm. Uttihr, SiS**; ist er aber arm
. . . so nume er ein lamb zum schuldopfler.
3 Mos. 14. 21 : selig sind, die da geistlich
arm »lud. Matth. 5, 3 ; ist er (gotl) so diirlT-
tig arm, das er seine armen vnd widwen,
Waisen vnd firembdiing nicht emeeren kan,
er lasse denn dazu raubent verUgung des
«Ucoran. t \ r)42|. Nj'•^
b) attributiv: so sollu dein herlz nicht
verhärten, noch deine band saludten gegen
deinem armen bnider, sondern soll sie jm
auilthun vnd jm leihen nach dem er mangelU
5 Mos. \h, 7. S; icfi bin ein armer geringer
man. 1 Sam, 1 23 ; es kam eine arme widwe
vnd legte swei scherflUn ein. Jfore. 12, 42.
c) «HbflonltoMcft.* reiche vnd arme mOa-
sen vntern<in(ler sein. spr. 22, 2; armen
habt jr allezeil hey euch. Joh. 12, S.
■2)miser, elend, bemitleidenswerlh, gering:
ynn der hebreisehen sprach lautten die Iswey
worii arm vnd senffUnntig nit fast vngleych
vnd heysl eyn solchen armen, nitdergeprech
an gellt vnd jjiitl leydet, szondern der da ym
bertzen lamung viind genydrigl ist. ausleg.
der ep. vnd ewtng, in adnenla. ( 1 &22). EJ^ ;
der arm mensch wil schrcybeilD von dem
heubl der Christenheit vnd vor crro«isor dol-
heil meynel er, heubl vnd her sey ein ding.
von dem bapstwm xu Rome. (1520). Dij^;
myr ist gnug das meyn name tau Rom auff
das fest sao herlich auszgeruHen wirt mil
den armen ketzern. buUa cene domini.
(1522). Aiiij''; es must ein armer teullel
sein, dem die sollen eine seele abbaten, ei»
ir/dderm^Dom fegefeur. Yy", mein arm alte
letzte tage, de Wette br. 5,7 53; cwrn kur-
fürstlichen gn.i'lcn seynd mein anns trehett
vnd dienst allzeit zuuoran bereit, ebend. 1 ,349.
Arwbmsl, n. eitt iehafl und iogen
xlehende schieszwaffe : es gemahnet mich
doch des gcists eben als wenn ein toller
mensch ein armbrust hctlc, vnd mit grossem
gcschrey vnd wesen die winden neme vnd
das armbmst spannet. w)mabeitdnMUChn$li,
( I 528). f ij** : gott schaflU durch seine liebe
engel, das das armbrusl jin rmsx hlepi. hatis-
post. Wittemb. \b4b. feallheii. bl. 7b'. der
pl. lautet armbrUsle: feine silberne arm*
hrtlste. Jen. &, 268 ; init kleinen annbrilsten
schiessen, tbend.
Digiii^uu by G(.)0^1c
ARMßRüSTBOGE 116 • ARMCTIG
wM, armbrnst, itnnbrö»! (Um. t,61>. iil
ohne Zweifel nichts anden ati das deutsch
geformlp mittellal. arcubalista, arbalista.
vgl. (traff 1,475. Schmeller wlb. 1,118.
Grimm wth. Weigandwtb. l^^h.
Arabrattbage, der bunger so gros
war, das sie die oddem von armhruslbngen
frasscn, sermon van d§i JHäisehen rächs
ende. ( I52ä>. Aiüj\
ArMbfwtscbiiif cynarmbrusl schosz
weil, var, xm I JTot. 21.16. Bittd«#<ll,39.
Irnirl s. crmol.
Armen, ann machen, indem sprurhtcorl:
aliuüM.-u geben armet nicht, ausl. der cp. vnd
9uang. von o«lenielr.(1ft44). Aa ij''.mM.ü(
armen arm tcerden, arm maehm dagegen er-
mcn f ftrn. 1 . 50). ahd. aniij;Mi {Graff 1,423).
Arnieuka.stf n, m. kästen {kasset zur Un-
terstützung der armen: dasz e. k. f. g. dcii-
selliigeii annenkasten mit sokhem lehen be-
gnaden wolle. dB WeUä ftr. 3, 497.
ArmsHstlj? , arm nn fift-;(. ht^utt' -^ohlos.-
arm : die reychgeysUgcn müssen vorvolgen
die armgeysiigen wie E&au Jacob, die sieben
pMxpiafan. (1517). Cvj^
Arnagesrbneidei n. armschmuck : vnd nam
die krön von spinptn lieiil'l vnd tln?! annge-
schinid {sie!} von seinem arm. 26'am. 1,10;
keien, aringetfcbmcide. rioge.4 Jfot.3l, 50.
Amringi m. armUta : zween armringe an
jre hcnde. 1 Mos. 21, 22; als er salio die
>p.ingen vnd armrioge an seiner schvvcster
hende. 24, 30.
* Anüsal^ II. «nmilft, elend: in all seiner
nol vnd armsol. hantpost. (1545). sommer-
theil. 59\ — mfid. nrmsal ( Ben. I . nS i. davon
Arm^i'li^, wi/vcr: Clirislns ist g.iiiU vn«l
gar iirtuüelig. luiuspost. (154ö). winter'
IheiL M. 12* ; ao hater(£noa) mttssen heiseen,
das er ein hetrfiht armselig mensch i.<l gewe-
sen, rber f^Tv i-r^le hvrh Unsr. ( ! 527 ). RÜij*.
AvHiseligkcit, /. muieiui: das nameosolUi
Ismael beissen, darumb daä der herr dein
armselickeil erbOrel hat. var. *n 1 JfM. 1 6,
11. Uindseit 1, 29.
.irmsinnlg, was armgeislig: wo ein anO'
sinniger mensch bedarfl' eins meislers, da
b«lariir ein reieharinniger lehen meisicM*. Jen,
1* 94** ; je reichsinntger venranllk , je arm-
sinniger verstand, ebend.
Araapnige, f, wo« annrini^: die keielhi*'
die armspangen. die hanbcn. Jes. 3, 19.
Arnialh i.irniiit |. mAd. annuoi, arinuote,
armule, armöl (tien. 1, 58), akd. armuoli,
aramuolt {Graff I, 422. 423), mif «dkwnn-
fcendem gesekleehti ahd. gilt nmdasf., mhd.
erscheint neben diesem auch das «.. Luth.
gebraucht geiciihnlich das n., selten das f.,
was heute allein gilt, die bedeutung des
wortee ff I. wie nodh hente,
1 ) mangel (beecndere an setlHchen ffö-
lern), gegensatz von reidUktun: arniiil vnd
roichlhuni gib mir nicht, spr. 30, S; arnnn
weh thgl (sprüchxcort). der prophet üaba-
cuc. (1526). cij'*; es ist hie uiich das liebe
jrmnt. Bnrkhardl briefw.2SB\ werafls-
siggang nachgehet, winl ^ rrinits gnug haben.
spr. 2S, 19; weis ylin am h furwar anffdis
mal aus grossem armul kein ander Iranpgclt
zu geben, aiijf det ItiSnigt m Sngetiamd
lesterichrifft. (1527). Aij'*; ich weis deine
wcrck, vnd deine trttbsal vnd deine armnl.
apost. gesteh. 2, 9.
2) ärmlicher besitz: dii»si! iiitwe) hatvou
ji ein anuul alles was sie iial jre ganlze iia-
rung eingelegt. Jfarc. 12, 44 ; das wir die
maullreyber, stalkttedil, ia bum vnnd bubeno
zu Rom niil vnscrm armul rfvrh machen miis-
scn. t on dem bapstum zu Home. ( 1 520). llij*.
3) die armen leute: das man solcliein uf-
fenllichen mulwilleit sieure, da geboten für*
Bleu vnd Oberkeil zu, die selb» äugen vnd den
mal betten, Ordnung zu suücn \\n\ hallen
vnn allerley lieiiilel vntl kanü", mir das das
armul nicht bescinvcrct vnd vonlt ücklwUrde.
deudeeh catechismut. (1529). Kj".
B$ üf neeifelhaß, obin annulh ablcünny
miUelst der ahd. ableitungssilb'e bii^odertVfie
in demulh, langmuih, iihermuth u. a., eine :m-
.■mmmensctzung mil iiiiilh vorliegt, icährend
ürimm gr. 2, 25Ü da^ wori aU abititun^
behandelt (vgl. auch Ben. 1, 58), neigi er
wlb. I, 561 meAr anr annahtne einer m*
sammensetzung , welcher annähme anA
iVfirftind wlb. 1, 55 beialimmt.
Armtilig, gleichviel mil aimgcislig, arm-
sinnig: ncyn spricht er, sondern mcyn geyst
wonett ynn eynem annOtigea, dearilligen
geyst, der meyn worl ehrett. emiwoH dnOsA-^
. j by Googl
AMEST
117
ART
(1S22). Kj*. ~ dm btuHkUabtn nad^ 9anx
dat ahd. armmnotig pauper {Gvaff \ , 423).
Irrest, m.gerichllither he.-ff/i/rt(/; das pe-
treide were joea in der inarck aiillgchalion
ihireh eiii«B arrett kimiroer. tUekr. öO'-.
— rom atlfraiu. urosi, /elsf arrCl.
Arsfb, m. der korpertheil. wo dtr ma$t'
dann ausgehi, bei Lulh. noch teie tnhd. ars
{mi} mil dem pL erse : siha tia du beslia,
kneke mir in den ara (wmrtgUimg «o» an).
wider das bapslwm tu Rom, (1545). Bitij^
wer dich esc! . schfftren vnd linrh.iiilon mit
ruleo slriche, das dir das blul vorn arsotlosso.
ebeni, Tj''; icb luusz dem arsz seinregimfni
hsiea. ßtdtr. 44**; so wil ich jnendienehr-
iekite wort geben, vm! >m> lifissen Marcol-
phitm im arsz lecken, ebend. 330''; den kopir
für den arsz legen enthaupten, ebend. 317'';
filafT gülden crse. 1 Sain. b, 4 ; so luUsscl jr
an OMclieD gleiche gealalt ewren ersen. 6, 5.
EUfinologiach am näduten Hegt diesem.
Actff-» !!f< nit'drig gellenden und darum in
amldncUg^r yeaeilschaft gemiedenen, worle
dtu gr. o^Qog für ogaog slei»:. biirzel, mit
wüekm wartet mmaelM von vogefn md
vierfüssigen thieren gebraucht, falls es auf
uoYvui ich rege, bewege i%trückfjeht , sich
der begriff reger beweglichkeit terbindet.
vgf. Qtimm «alft. L h^i. WeiganA i0f6.
I, 57. db'e me im MrteAei», MneA« «. a.
vorgegangene icandlung des rs in rscli be-
gtifnei schon bei Atberus dict. rij'' (arsch,
arurbbacken, diinnarscli, dickarsch).
AvAmaely f. dn» oufdem heimUt^
gemach «iefc gern aufhaltende grosze fliege :
der scheispoct I.i-tiii-hcii. der mich einaolchc
»rshummel gewesl isi. Jen. 8. 284''.
Artdüech (arslochi.n. mAd. arsloch, ahd.
mlob. «Hct, ««Im.* wir aind bald gesciii<>-
iea, u ie nri reifer dreck nnd ein weil an-
loirb. df Wetif br. ö, '^Ms
irsckninrh, m. anUergtum: weil denn
e. c h. dem keiscr in sein kamcrgcrichle
Mliciaat, der »lad Halle die flnpiheil vnd dem
srhwerd zu Sachsen s< in recht nimpi , diuu
alle well vnd TernunlU filr fatilr arscliwithe
btU (so lauten fast die reden) vnd alle ding
90 |ar bepsiltcii, rOmitch vnd canlioaliseh
hndell, so wtrda, ob gotl wil, vnaer berr
gott dordi maer gebet schicken einmal, das
e. c. h. den dreck selbst wird massen au»>
fegen. Jett. 6,386'K — Alkeruä äSeU Hj''
anilergiuin ars7.\vt?fh , gemma gemmarum
bvj'' aDUlerginiii. ein arszwisch, vocmc. leul.
biiij** arawisch padiscus podiscius verpus.
äHf f. m mtkrfaeher beiemnmg.
1 ) generatio, getcMecht : Tod nichl wor-
den wie jre vetcr, ein iliirünnige vnd vnge-
liursame arl {erile ausgy. ein ablrttnig vnd
vngeborsara gesehledit). pt. 78» 8; die bOse
vnd chebrechersche art suchet ein seichen.
3Ialth. 12,39; n du \ iiglfiilii^'O vnd verkeile
art. 17, 17 nn der paralleUtitle Marc» II,
19: o du vngleubiges gcschiechl).
2) ^eniif. ffaUwng: diese art feret nicht
aus, denn durch belen vnd Tasten. JUallh. I 7»
21; die beste art {deradier) pflegt seine
jungpn mit den llflpreln zu ^rhlalicn vnd wa-
cker zu inaclieii, <iiis »ie lliegea lerneu. ausl.
vInrdaB Utd Möm. (1532N Diij»; die erde
bringe dttür leliondige (hier, ein jgliches
nach seiner art. 1 Mnit. l , 2 | ; den {»pypr,
den weihe und was äcmer art ist. 3 Mos.
11,14; alle rabeii mit Jrcr art. 11,15; frucht-
bare bewme, da ein jglicber nach seiner art
frucht trage. 1 Mos. 1 , 1 1 ; es ist luancherley
art der sliinmp in der weit. 1 Cor. 14, 10.
3) nalur, beschaffenheil: jlzt i^ey so vid
gesagt zum anzeygen , das du wissest , wie
dieses geyst art sey. dos ander leyl ssidder
die hgml. prophelen. (1525). Bj"; der adel
gemeyniglirh Icwcn , horon , wollTc vnd an-
dere wildere Ihitr yin schiide füret, es be-
deut yhre art. derprophtt iraioene.d 526\
diiij"'; ich weis die art der zanien vnd der
wilden Ihierr . . . mniiclicrlfv arl der pllati'.
zen vnd knilll der wiirlzidii. acish. 7, 20;
wir reden aber lUt niciii vom brauch uddcr
miszbraoch der stende, sondern von arl vnd
nalur der slcnde. d(U siebi-nd cap. s. Pauli
SU den Corinlhem. (1523). Üij*; alszo isl
das bapstiiin, wie aller tilgen art isl, wider-
spenstig ynu seiner lere, antwort deutsch.
(1522). Bij*; die nalur vnd arl des gebels.
ausleg. dmU«k dcf v. «. (1518). Aiiij* ; in
deutscher zungen jrtljls die srl dor spräche,
das wenn wir üuil eyn ding dcutieii, das für
vns ist, so nennen Tnd deulten wyrs eyn das.
das wder ttfft wiider dte hgml, propkeie»,
(1525). Düiji>; vnglaube vnd bOse lost ist
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ARTEN
IIS
ARZNEI
von <rt sundc. vorr. auff iaiaUeletUmeHL
Bindseil bibel 7.310; so wil nu Hahrmic,
(las «lic pardcn odiler wi)!!!»; schnelle sirni,
niclil das sie von «irl schnelles lauflics scyeii
fiir andern thieren, »ondern das sie «ylen vnd
yhn iach ist /.mn raabe. wenn sie hungern.
der prophet Hab(icuc.{\.b2^). diiij''; es wil
doch arl von arl «ichl lassen, vorr. auf die
schrifl des Uceniialen St. Klingebeyl: von
pHeüer ehe, (1&28). Ai^«.
4) modus, weise, manier: aUo ist sein
arl, er ferel gerne n iisie vnd wilde wf»ge.
Jen. 1, 553"; lucrck die apostolische art,
vrie btifllicli vnd seuberlich suchet s. Paulus
diese ateirre liey den BOniern. ranigl, sie
R§m. 15, 25; wilchs ist geprediget aulT die
arl der cnldeckungc des gcheymsz i vulf/. se-
cundum revelaliooem niystonn. Hörn. Ib,
25 nach der teptenUferauss. i\ j. 1522.
5) geschieh, lüchlij^^^: so doch golt sonst
0. f. gn. vil mein tii£,'pnt und .tri in andern
Sachen gegeben hat. de fVeUc br. 57.
mhd, an m. und f. (Ben. I, 50 jeden-
ftiiU nlcM ensf aran pßägen wurüekzujühren,
fi^tgHeh mit ahd. art aralio [Graff I, 404)
unr,TU'inuU, trii' 'luch dag mit unserm arl
genau uberetnalinmende slaw. rod" auf die
wurxel rodiü zeugen, gebären zurück gehl,
die aber von orali j^lügen aMeht, vgl,
Grlmnt uttb. 1, 568 ff, Weigandtotb. 1,
57. 58.
Artcn^ mhd. arten {Ben. I, 51), eine be-
leAajfenAeif Mem: also sollen die regenten
igeartet sein. Si*l. 1, 391"; {die mmuehliehe
liebe) arlel sich nach der rechten gölllichcn
liehe, etliche schöne predifftm. f ! 5;»3 1. Hiiij'".
Artig, mhd. erlic ; litiK i , 5 1 j adj. und adv.
l) adjecttcisch gebrmuht hat esheiLaUi.
die bedru(un(j von rechter, guter art, echt:
wir (1.1 iiiil (l('r alu?n kircheti «'liiilii Ii, ja eiicii
der SL'iht'ii rodiU' artijjp pIkmIim" miuI. widfr
haus lyoiil. (1542). Ciiij' ; aieiii artiger
geferle (ovLvyt yy^att vulg. germane com-
par). Phil. 4, 3 nach dem n.test. v,j, 1522.
"2 1 als adi\ ist artig auf eine gute nrt,
pannend, apte, concinne: vnd w<ir alles artig
in einander gefügt. Ezech. 41. 2k ; Mose ist
ein feiner doctor vnd lerer, der weis von
Sachen artig zu reden. Eist, tp497^; wir
deudsclien goli eben mit dem nanien von
alters her nennen r i r > r vnd artiger, deni»
koin aruler sprarli) nach dem worllin i,mM.
di'udsch calechismus. (1529). Biij'*. einmal
auch noch wie mhd. mit umlaut: das mau
den lattnischen lext verdolmetscht vnd
tinischcn don odder nolen behellt, las ici»
gesch»"lM'n. -tl^f^r os laut rm lil »Tlif^ noch rechl-
schanen. u idäer die hyml. prophttlen. ( 1 5 2 5
Lij''. die WiUenb. gesanmlausg. (2,24^) ftot
ertig beibehalteH, der Jem. druck (3» 66^)
ändert in artig.
Artikclsbrfff, m. Urkunde, welche kriegs*
Ordnungen enthält, statuta tnilitaria: die
kriegszleot in kriegen sagen : gehoraam vnd
sich nach dem ariickelsbrielT halten sey der
sie^;. lischr. 9^^. vgl. Frisch tctb. \, 37*.
Arlland. n. pßu^land, tfira arabilis:
viub HnU, iiaiiiursiadt vnd hey vns ists gar
eben, dass man drey melJen lang vber eitel
heydc zeucht, da vorseiten «rüand vnd Idter
gcwcsl. lischr. 132''.
ahd. all bcpßüqnng von der trurzel ar
in aran, goth. arjan arare, pflügen, daher
audi arlbar «rdär. artbaft, aiMHb arthaft%
(artbaltig gudes iand. Qeret«9Uf* dbron.
monum. Ilass. \, 102).
Arsuei) Luth. nur ertzney, /. UeilmUlei:
jrc fruchl wird zur speise dienen vnd jre
bletter xur ertxney. £M«fc. '47. 12 ; der herr
lesst die wUney aus (!< r erden wachsen*
Sir. 38, 4; ein<^n in ilzwaiisl k.in n>an trüsteo
aul gelt, einen ki aaken mit ertzucy. das 1 5.
cap. der I. ep. «, BamH ms dl« Corfmher.
(1534). Iii]*; wo die berm vnd vberherm
solchen kranckheilen nicht mit ernst vnd aller»
ley ertzney heliren vnd slcuren werden
wol ein Iand sterben tiraus werden, original-
brief det Weim. ardbte». Reg. A. pag. 109.
//. Nim. 42, ie; anflk erst las ich das die
dnriorps (|pr crfznny vrloilcn. ob man für
(Ifiu slerlnii flichrn muye. fl.T27t. V,v*.
mhd. »vmuw. u. iTzenie {Ben. i,ti4; nac/»
IKci^and iel6. 1, 58 mtl mAd. ertine»
heilen nicht von arzt, woher vielmehr da»
mhd. arzalie, älter-nhd. artzlei (ob es mit
dem gebrechen die arlztoy jhe lenger jhe
erger macht? Jonas apologia^Aw^ \, iondens
iMiArteAeinlieA, dd arx arci-
d. t archi- v.laU*^. archfgenes (d. Dafresne),
dann arvhienes arsf (voc. o|rt. 33S 3>».
AaZM£i£N
119
ASCHE
«■enf öfter hH Jwenatii S0I. 6, 285 «t-
genname «met »ehr berühmten, au$ Apamea
ga^iiirli'ivn nrztes \yfnyty{vrig). — Davon
knutitn (erl:neien\ , vihd. cizenljeu
llttrihuld 245 vtirerzeiiigcu), inil arznei
MmM»: mm tnlea leugt er» das ich der
Itfdiea den kopff wolle «bhawen vnnd dar-
nach den körpM" rrlzneycn. antwort di'utsrh.
^1522). Diij''; es i^^t vinhsonüt, das üu viel
erUDcicst, <iu wir^l doch niclil Iteil. Jer. 46,
tl ; UUr dir vor selber, ehe du andere arts-
MicsL^r* 18, 20; bellen liiliTt mehr denn
«rl?ncien. rnndgl. zu Sir. 3S, 13.
knif m. medicus, heiUiundiger : nn from-
mer »rtsl merckeU das den krancken wol zu
Wifea were mit einer hflner blühe oder
bissen fleissclis. von den concUijs rnä kirehen.
(15391. .ij''; arizl hilll' dir sellicr. Luc. 4,
2'6; liie starckeii dUrireo de» arü^lcs nichl,
soadera die krioelieQ. Jfollfr. 19, 2 ; wer fter
seinem schepfller sOndiffl, der mus dem arlzl
•ü die hende komen. Sir. 38, 15; Ins di u
arizl zu dir. 3*», 12. der pl., welrfifr mhd.
ärzäie, gekürzt »rzle lautet, ist bei Lulh.
irtle (erlxle) : was sind alle ente, apoteben
Mid warler gegen gotl? ob man für detn
4lerben ßifhen mug^. (1527). niiij''; viel er-
Udden von mi leii crtzlen. Marc. 5, 26; dir
bitte alle jre uüruiig an die erUlc {die erste
Mttg. des n, fest, vom jähr 1 522 ertsete)
fewaod. Luc. 8. 43.
mJid. arzel, ilhu. ! t;.'^|, o/id. arzAl
{Graff 1, 477), jedenfaUji nicht aus mittei-
le, artisla, sondern mil Wegfall des aus-
iMtendm r« sow^e lies i imicA cb von (of.
orcljiäier au» gr. &QyJaXQO^, oberster arzl.
€r$(er leiharzt. vgl. Grimm tDtb, l, 577.
T etyand wlb. l, 59.
int^cld. n. arsfloAti: kompt er anff, das
j'j »gebet an seinem slabe, so sol der jn
' lilii^'. vnschüldig sein, on das or jm Lezalc,
was er vcrseumel bat vnd dasartzigeld gebe.
2Mot. 21, 19.
isy «. die eins auf würfet imd karte, bei
Luth., tcie äUer-nhd. überhaupt, ess (noeA
bei Stitflcr 3SS o*!z), weil tnhd. u/id s/xYf-
«W. tss*. ^Uen. 1, 448. f^raff ]. IS!) am
dm iai. assis-^ as entspi unytnen HaLAssc :
liltess bat nicht, sees zing gibt nidit, qnaior
^^nj die helffen frey. rand^ sn JVipb. 9, 5.
Asdif m. lopfariiges gefäst abo seinen
küben die milcli auch geslolen wardtStreilfete
er n(i.i,'s scitit' iiosen ab vnnd selrele einen
wechler 111 einen ascli vnl milch, tisvhr.
218''. — mhd. im passional 351, 67 die
sehüss^, auf leeleAe Jt^annis d. f. Aaiipf
g*'l*'<jt wird,
it'T nnmp n%rh iro/i/ iccil das gefäss ur^
sprünglich am dem hoii der esclie {mhd*
acht ahd. asc) gedreht war.
AsdCy f. i )d«r wm verbrannten kSrpem
surürkbleibes^ feine staub: was wäre den
hliiidlirstijjpn, vnse!figen lyrannen tu ('ost-
nilz not, das sie uiil dem Indien vorpranien
Johan Husz, szo grewtich vnroeuschlich füren,
vnd Hessen die enten mit der eschen so tielT
aiiszgraben vnd in Heyn werfleb T ron den
newen Eckischen bullen vnd lügen. (1520).
Uij'' ; das gauUte lal der ieichen vnd asscbea
. . . wird dem herm heilig sein. Jer. 31,
40; vnd hal die siedle Sodona vnd Gomorra
zu asscben gemarlil. 2 Pet. 2, 0 ; diese vb-
rigen lessebbrrndc der tfirck vnd luipsl vnd
was an jm liangel, jlzl mil jrern rauch
das euangelium vnterstehen zu dempfTen,
aucii vollend m<lssen zu asschen vnd puluer
werden, der 110. psalm. (1539). Oiiij* ; es
sollen vnd mus-^en doch die papisten vnd jr
guU der leuflc), uiii jiem wülcn vnd loben
nichts anders than, denn jnn die asschen
blasen, das jncn die fdncken vnd asscben jn
die nn-ien *.tieltcn. vorr. Luth.'s auf l'rb.
Hegtibuch : wider die gottlosen blutdurstigen
SatOiten. (1541). Aiij*'.
2) staub H^ethaupt: ich habe mich vnter-
wiinden zu reden mit dem berrn, wiewol
u:h erde vnd ansehen bin. 1 .Vo,?. IS, 27;
der mensch würde wjüer zu ansehen wei-den.
^tofr 34, 15; das er alle steine des alters
inachM, wie tustossen steine zn asschen.
Je*. 27, 9.
31 das haupt mit aschc hcslreuen und in
der asche sitzen {liegen) war im allerllium
zefehen tiefster trauer, demäÜUgung, busxe:
Thamar w arlT asscben auff jr heubl. 2 Sam,
13. 10; Hinii sns<: in der asschen. Hiob 2,
S ; d.ininil) xin'lldige ii li mieh vnd Um hii-sc
in staub vnd as.'vchen. 42, b; 0 tocbter mei-
nes votcks zeuch secke an vnd lege 'dich in
die asscben, trag leide wie vmb einen einigen
^ kj .1^ .^ uy Google
äSCUEKBKOüEL 120 ASCUEiUllTTWOCa
Bon. /(BT. 6, 26 ; sok das die fasleD sein, die
ich crwele, wenn ein mensdi des (ages seine
scele casleyet vn<l sein heubl vmbliindel, wie
ein bund ftUro, vnti inachlsein lagerynn slaiib
viidi3iich«tttd.pro|)A. Sacharja. ( 1 528). Xj**.
4) häMUg Hnd bei Luih. auch die bild-
lichen redensarlcti in die asclic falirw. in der
ascbe liegen, zu .i-^rln' worden = verloren
gehen, in verachiung geraihen, in nichla
verfaUeu: vad bin der hoflhung, goU werde
je ewer etliche erwecken, da« mein Irewcr
ral nicht gar in die asschen falle. Jen. 2,
467''; ja ich habe dennoch elwa gesehen,
das der gerechte hat müssen vnlerhgen vud
ist «eioe stehe gar in die asschen gefalieo
fOr den goUlosen. .3, 309*; der hulTiiung
immer slehdl, es solle sirli viTVH'lif n vtkI rw-
lelzl dadurch in die aschen fallen, de iVt iU'
br, 5, 197; vnd bie mit boff ici«, ligi das
bapsturo in der asseben, aniwmrt deiMUcA.
(1522). Kiij"; hal er nu das irelllich keiser-
ihiinil), da ev am hoheslen gcwesl vnd inil
ehren das heubt der well geneniiel vnd ge-
rhOmel ist, also terrissen vnd in die asschen
gelegt, der WQ.pnOm. (1539). riij**; also
ligl der Zwingel mit seiner deulcley in der
asschen, das diese tcort Christi noch fest
stehen. (1527j. dij"; wie viel haben sie nur
sint der seit, d» das eoangflUnm islangangen,
rablsehleg filrgeaomen, vnd noch heuligs
tags filr vnd für eirit n \f»er den andern, flii'
alle /.n rftek sind gangen vnd zu asscbcn
worden. Jen. 5, 314.
.Asche, mhd, ascbe und (We noch heule
mundarUi^in Hessen) esclu.> (Ben. \, 65),
ahd. a-seA, 3sg;\ (Graff 1, 492), goth. Ugo
ist dunhlei- Abstanmung.
Aschenbrödel ( aschcnproddcl , aschen-
prttdd, asehenbrodel» asebenbrSdel), m. em
XU alterlei schmutsigen Verrichtungen im
hause verxloszener mfnsrh : ein gering gnnlz
euaogcliscii voracht asschen proddel. ausl.
der ep. vnd euang, wm ehristag ele. (1522).
Aiij*; was suche ich rflssicbier asschenprddel
zu ktinii;s viiil fiirsten hnfe? auff des königs
zu Enyeüand lesterschriffl. fl527). ßj" ;
{gott) wil das heriz rein haben, ob es gleich
auswendig ein asschenbrodel jnn der kuchen,
schwarts, rnsing vti«! bestoben ist. das 5. 6.
7. eaf, $, MaUhei, (1532). Qüi*", wer an
seinem Mrorl banget, sol kein aschenbrMd
hinder <ler thUr sein, von der eHnie wUer
den heil, geist. (1529). Eii]*"; sie yhn nicht
anders geiiallen haben» denn für eioea
aschenbrOdel. vber da* erste huh Mm,
(1527|. tiiij''; Jacob aber u)uste derueben-
Iirödel sein, ebend. Jtj''; der elende, nlvlilijie
.issehenhnidel H.iltfl nnsl. der ep, vndeuang.
von oslern etc. ( lö44). kij".
brodeln « «ejÜUe» «md Häuhem in der
asche. vgl, Weigand tPtb. I, 60. der i
hesmche name für asclienlirodel ist üschen-
(»ultei von pnlteln ^ in ßütsige» oäer
staub hin und her ichütlein.
AidMibfidlete» n. dimim.: das ann
asschenprodlin hal nichts denn eyttel inan^d |
Mtd vngentach. das magmifical verdenttchL
( I 521). ciij\
.iHchenl^afe^ m. ; seinen kropff mit seinen
feddem sol man neben dem altar gcgm dem
morgen au0 den asichen baülieB weiffen.
3 Mns. K IG.
Abcbenkuchen, m. in der asche gebackener
iMeAen: das volck macht jm ansehen kocbea
draus {aus dem manno). 4 J#oa. 11,8. — |
Alb er US dict. Rj* : üscbenkdch, mM. aacher- j
kuociic [iien. \, 856).
Aschcnplnti^ m. platz wo die ascite \ (äe
überrette: der eeriirmuMn leickMme) onf-
bewahrt wurden : der gaols lodten hoff md
der asscbeii |il.Uz, sanipt dem ganlzen lodlen
acker. Jer. 'M , iu in der ereten ausg. der
Propheten. {I'a,i2).
Asekeitnpt m. 2 Moe. 27. 3 ; 88; 3.
Ascbermülvrecb, m. dies cincris. der
erste mitltcoch in (l*'r fastenzeil ah tarj d'T i
bestreuung uUt asche zum gedaciums äa
iodes in der römisch-kalh. kirche. in der
„«emMHMin^ an lUe geieUiehen versneM
auff dem reichstag zu Augsburg" (1530t
/ti/trl Luth. den asscher railworfr mürr rf- « ,
stücken auf, die in der „gleissenden kuche \
in der futen In Übung vnd brauch find ;
gewett,'* — mhd, ascbUc (Sehmetler 1.
123. Ben. 3, 5), in einer ungedr. urk. 9.J, 1
1467: donersiT.' n;irli dem csrhriii^p. |
Ascher-, landschaltlich und aller-idid.
auch iscber-, mhd. asdier- in der obigen \
und andern, jetzt erhechenm xueammenr
tettungen tetxt ein von ahd, ascft eibgMlelee \
üiyiiizeü by GooglCj
AST
121
AUF
Wtti t9nM», warmu Am» «sehaere« «scher
wurde.
Ut, m. 1) df^ theil de^: haume<f, trelrhrr
unwUlelbar aus dem stamm enlspnest:
(iMMitdi) nam ein ait in seina hand, vnd
lüdi «inen ast von bcwmen. ricHL 9« 48 ;
?n iler teil werden die siedle jrer slercke
sein wie ein verlassen ast vnd xweig, Jes.
17, 9 ; md kriegle viel esle vnd lange zweige.
Sndk S»; alle vogel des himds nialeten
aofi seinen ^ten. 31,6.
2» ff! fnffjendcr Stelle dürfte ast = tc«r-
leiknolea des asles in dem stamm sein: so
Wirde doch nichts draus, denn solche grobe
n^esddaehle bewne, voller esle vnd knoten»
ob wir gleich lang dran waldrechlen vnd be-
schlügen, der tlO. psalm. (1539). Liij*''.
mhd, und ahd. asl {pl. mhd. esle, ahd.
esli), goth, asto (pL Mtia), woArtdMnUdk
sm einer tcurxel mit dm ^Mdbdedettieiuian
gr. o^og, itusofern diesz aus offTog hervor-
gegangen isl. das angels. osl ist nodus.
i&iigj ramosuSf nodosus: dicke eiche das
ist esslige. ranigt* wu 2 Swm* 18, 9 ; kram
vnd csUg hollz. iceish. 13, 13; was noch
estig vnd mschlachligs an jticn (den Christen)
ist von der alten gebort, ausleg. der ep. vnd
tuang. ton ostem etc. (1544). avj*; ein
kind, dem man seinen wfllen lest* wie rauch,
kndlicbt vnd estig dasselb wird. BUl, l,63^
4?"r. n. siehe aa?.
Atbeai (atem, adero, addem), m. die ein-
gesogenß wnd CWfM fessent tuft : (der leufel)
kan «Salles sa puhier vnd asschen machen,
werm er mit «pinem allirm ilrcin hlosot. das
6. cap. der ep. Pauli an die Epheser. { 1 533).
Ciij"; hie Emszer wollen wir schreyen, szo
lang wir atem habenn (Üben), miff dat
«MffcMflKcft buch bocks Emtzers. (1521).
Ilj**: er ?rlbrr ifrlfnn.in h^hnn vnd adt'in
{erile ü»sg. des n. lest, addcin; allenlhalbeu
gibt apost. gesch. 11, 25. sonst bietet die
ÜM Mir Odern, wtMi9i man s«Jk».
iikd. htm {Ben, 1, 66), ahd. Ilom, iina
{Grnff 1, 155) gehört xu den trorf^m, über
tieren absl<mmung schwwr xu urtheUen ist.
Qfimm wA, 1, 591 umd Weiganitolb.
1, 62 «erawltoi lee^en ist* Umgen, «oool-
^»iautM zusammenziehung aus einem ur<
tfrüngiichen ahatum von ah ui goüi, al^an
DtKtM, WftrtarbMli.
denken und aha verxlond^ woAer aNcJk ahnn
geisf. vgl. auch Otimmgr, 2, 241.
Alzen >. ntzon
Ab, ein schmerzensruf, geinthnUch mU
weh verhtndm, einfach in folgende tiefte:
ah, .au, vsch, das slückUn schmerzt sie. tndet
das bapstum zu Rom». (1545), Aiig*. —
vgl. auch awc.
IH} Umlaut des diphlh. au, bei Lulh. nur
eu, wie e «laM t.
Aich, Vermehrung anzeigende conjuni»
tion, mhd. oucl», ahd. ouh, goth. duk, offen-
bar zusammengehörig mit ahd. ouchdoy
ouhh6n (Graff 1, 119), goth. iukon ver-
mehren, welche der lautvertehiehung und
der bedeutung nach mit lat. augere, gr.
av^tty sdmmen. belege für den gebrauch
des aucli bieten sich überall.
Ane (awc), f. niedrig gelegenes, feuchtes,
geicächsreichee ^Mnde, tomehmlidiweide^
reicher tciesengrund, doch auch frucht'
bares ackerfeld: jnn der awe oddcr yra
gründe nicht aull eytn berge, der prophet
Sücharja. (1528). Jj"; ein land da boehe.
vnd brdnncn vnd seen innen sind, die an des
bergen vnd in den awen nipssen. 5 Mos. 8,
7 ; es hat bei^e vnd awen, die der regen von
himel Ircncken nius. 11, 1 1 ; er weidet n]ich
auir einer grOnen awen.jw. 23, 2; die anger
siui] vol scliafcn vnd die awen stehen dick
mit korn. 05. l } ; die tochler Zion ist wi*
eine schüne viid lustige awe. Jer. 6, 2.
Aue, abgek^nU au, mhd. ouwe {Ben. 2',
454). ahd. onwa (Graff 1, 504) hdngt
deutlich mit goth. ahv.i, ahd. aha «» fiutXt
lat. aqna traaser zusammen.
Anerecbsj s. uroelis.
Alf, adver^ und praepoHÜon,
I. alt adverb mit der bedeutut^ In äie
hohe, empor, steht 3!?f I) zumal trenn ^.>',
tcie oft in Lulh.'s btbelübersetzung, ermun^
temden ausruf bildet: aulT vnd jage den
menBem nach. I Jfoe. 44, 4; auJFvnd mache
vns göiler. 2 3fos. 32, 1 ; aolT laast vnn
Dieben. 2 Sam. 15, 14.
2) oder mit ab verbunden: andere bis-
thnm geben geringer auiT vnd ab. Jen. 6,
524^ auf und ab drückt eß aneA hloex hin
und her aus (z. b. bei Albe ras: ah wir
viel vff vnd ab geredl hatten), vgl. ab. atuüA
16
AUF
122
ALFARBEITEN
nieder bildet einen ftgmuU M» waL 9gl.
luf- und niedorslmgcn.
3) folgt aul einem subst,, welchem von
vorausgeht, so sieht es gleidibedeutend mit
u: das hab ich all« gttbaltaa von meiner
jugcDt auff. Marc. 10, 20; weil du von
kiD'J ( 1 522 : kiiullicyt) aufl die heilige schnfll
weissest. 2 Tim, 3. 15.
4) in 4m auammmuelgmigm mü tmrbis
«erMmlel »ieh wM. auf ofl auch die beden-
iung des öffnens (vgl. anrbciszpn, anfberslcn,
aufljreclicn, atifdecken u. o.) und de« voUen-
dens {vgl. aufarbeiten, auOressen u. a.).
U,diepraepo$* auf, «eelMbe tidt entiMeh
und luiefc out demadverh entwickelte (goth.
iu|t ist nuT adv.), fordert auf die frage too?
den dativ. anf die frage wohin't den accu-
saüv. mit dem acc. des sächlichen artihels
vendmüxi auf ItkM w anb» seUenw toird
auf dem zu iuUu imhd. Afem) ^aftiret: jrcn
trovt nnfls ablas seUen. tcamunge an s. l.
deudscbeu. (1531). Fij^'; von einem auits
ander, wider die sabbolher, (1538). Bij";
der mir anlfm fnese folget, swo preiigi auff
der kindertauffe. (\^iO), Bj^; aulTni loppel
spiel. Jen. 8, 112*'; auffm prcdigsliiel.
tischt. 95''. — der gebrauch, den Luth. von
derpraep, auf nuieAl, Ml, wie uhd, Mberhavpt,
cm muMigfaltiger,
I) vor n!(<-m dient sie zur bezeichnuny
räumliciti r rerliältnisse. a) mit datir: dcr-
selbige [Johannes) lag auif {später: au) der
bmt Jhestt. Joh. 13, 25 n, teff. v./. 1522 ;
der aufl* dem atncl aass sprach, sihc, ich
machs alle?: npw. offenh. Joh. 21, 5 \s(af.f
auf dem i^tuhl »iuen sagte man ahd. sizaii
ana sluole, goth. silan ana stula) ; Paulus aber
stund roiUen anlTdem ricbtplaU. apotUgtsch.
17i 22; füre mich aulF dem steige deiner
geböte, p«. 119, 35; »ler ieh nn auff der
gruben gehe, kurtz bekenlnis. (1544). Aij*;
er hat seinen engein befolhen Tber dir, das
sie dich behüten auff alle deinen wegen, das
sie dich aiilTdcn liendon tragen, ps. 91, 12.
b) mit acc. : den vergleiche ich einem k!n oii
man, der sein haus aufl* einen feb bawei.
JfofUW 7. 24; vnd woHTen jre Ueider auff
das füllen. Luc. 19, 35 ; da er nn bin zoeh,
breiteten sio jrekleidcr auff den weg;. i\ 3G;
entweich {entiPich) er abermal aufl den berg.
JoA. 6, 1 5 ; steig (stieg) Petrus hinauff aidl
doii süller zu beten, apnsi. gesch. 10, 9; ein
jgticher sähe auff &eiuen weg. Je*, 53, 6.
2) itt MeilMimmmgen: anlT den abend
kam eioer von den burgermaistern, Lucas
Cranach zu jm. tischr. 60*^; auffmontag nach
s. Nieolai. tcarumb des bapsls buch^r ror-
brant. (1520). Aj*"; Uerodes autfscmen jar-
tag ein abendmal gab. Jfare. 6, 21 ; lasst
vns aufl dis mal weichen. 1 Jfoee. 9, 9 ; vnd
stehe bis aiiH diesen tag. apost. gesch. 26,
22 ; er {der erbe) ist vnter den fiirniiliiden
vud pUegera bis aufl die bestimple xeil vom
vater. Gal. 4, 2.
3 ) rur bildung von weise, art, beschaffen-
heit ausdrückend i'n adverbien: gleieh wie
wir des worls vnglück audi auff zwo weyse
brauchen, der prophet Uabacuc. (152G).
eij' (oM. gaU bei wls* ivlsa die fraep. in.
vgl. Graff \, 1074); der ich mich auff solche
iM'letronlH'il vnd leuflte nicht;* versiehe, eine
/iet?»^i t;d»yHl542). Fiij''; er aber antwortet
aufl* sräie sprach. 2 Jfaec. 7, 8; vnti es
war geschrieben anlf ebreiscb, griechisch
vnd latinische sprach. Joh. 19. 20; lieber
rede mit deinen knechten auff syrisrli, denn
wir verstehens wol. Mid rede nicht auü' ju-
disch mit vns. Je», 36, 11; Uabacnc heysC
auS dendsch ein hertzer. der prophet Ha~
bacuc. ( 1 526). b iiij\ a«db tu diesen faUen
galt ahd. in statt anf.
III. endlich begegnet bei Luth. äu:szerst
häufig wrbindnng der con/imello» daas wU
auf mil der bedenimg „Mu dem zwecke dass*%
jedenfall.<i en(.*tprungen aus üfdaz daz imijst.
376, 6) auf das dasz, folglich auf auch hier
praeposition. vgl. Grimm wtb. 1, G05 IT.
Weigmnd telft. 1, 66. beleg« bietst A>
bibel allenthalben.
Als stamm /lir ««t*'r auf, mhd. A(, ahd.
öf, goth. setzt Grtmm gr. 1, 49 [vgl.
wtb. 1, G02j an: goth. iupan aup upuu, aAd.
iofan ouf ufun mU dmn pari, praet. ofkn
(unArr offeiO.
Anfarbeiten^ ffriig arbeiten: damit ich
meine bclller vnd geiler, die drücker «uff
den Leipziger marekt nicht versenmete» das
ich alle andere briefi in ein hachlin bittdien
vnd neben niieli legen mussU^ bia ick noff-
gearbeil baue. Jen, 5^ 528^
uiLjiiizuü Dy Google
AUFBAUEN
123
AUFALASfilf
idiMCl, «rftauen, aufrichten, in die
k&ußhren: vnd haben feste thflrm drin-
»cn auflgenclitcl vt\d pall.i<it aiilTgph.iwr't.
Jft. 23, 13; wenn sie können, so küiiiuMi
sie eine kUciie vnd scbmeisizhausz auin)a>%'en
vnl aaflnebten. Hsehr. iHV. '
AtftiMen, sich. eig. sich (baumähnlich)
«mporrichten , erheben, dann figürlich sich
tuffhnen: beuniple vrtd Irgte er sidi auch
Inder den künig auU. lischr. 418''. ausxer
äe$*rttetk IstfnneH vHr mu Lutk,'* ietinf-
ttn für das icntt so geläufige tcort keinen
Meg beibringptt ; fiurh hpi G rim n\ fr(h. 1 ,
ölb til nur eine slflle aus Lulh. ange(ü}irl,
düf (Ast gerade wieder einer Luöv. nicht
»Hörige» sehriß (die swStf arÜhBl der
huerfchaffl) entnommen wurde.
mhd. nur das eüifache, gieirhhfdeutiqt'
botiiut'ii : da;; ors hcguade sich bountei). Lo-
Ae^gr. 130. als einfaches verhwm in Hessen
tn* gewöhmHch, fekUfsdoeh hei Vilmar
Wodkon.
AiflM^iuen, mit den zähnen öffnen: es
hat mir noch keynn papisl disz nU:»zle aulT-
ImseQ vnd sola auch keyner nymer aulTlieys-
m. «ttf das vbirchrisUid^ buch koekt Em-
s:«*ry. (1521). Kij'' ; wenn du hapsl mil al-
len den deinen disz nuszlin üufriirMssf'st . . .
wiNicli alles widderruüeu. yrunäindvrsavU.
(1520). Iiiij^; dtsc nasdin bat noch niemanl
anirgeiussen. t on d. baptltuimRome.i 1 520).
ff : «las iMlv/lin (H-ysz myr anfT ffoinlz von
Engelidnd. aiUicorl deuUch. ( 1 522). Kiiij".
ilfWrsten^ aufbrechen : Judas sidi scibs
crheiicket vnd der bauch jm auOberstel.
AVAr. ?,Oii', vgl, aufl)reslen.
Aufbieten^ 1) zum kämpf aufrufen, wofür
^rt Luih. auch aufgebielcn {&. d.) : wo der
kcUer dorch seine teuffel die papisten v«»^
bttti^aoHbieten wurde su kriegen, wamunge
an 1. 1. äeudschen. (1531). Dij' ; {Anliochus)
be» auffbieleo imganlzenköoigreich. t Macc.
8, 27.
2) di> terle^ung wm der kanxel öffmU
lieh bfkannt machen, prodamleren.* man-
clipf li ii sciiu' liraiJl aus seinrn armfn müs-
sen lassen we^r furfii vnil \viililrr(u?crfer) ver-
JW»«us, noch zenj?cn, noch auilhielcn gchoKcn
bau ton ehesaehem. (1530). EijK
MMcte^y n. jrroetoinallp; weil er so
lang still geschwigen hat nach dein aufibie*
tan bis man sieb allerding geschickt bis aulT
den linrlizcin.ig. Burkhardt briefte.Ai^,
Ayfltindon, mehrfacher amcendunfj.
1) in die höhe binden: darumb donckeii s>ic
voHendleusejnn den pelts xu setzen vnd den
hunern den schwanlz aufl zubindtti. ein brieff
an die zu Franckfort am 3feyn. f 1 533). Ej'".
2) durrfi binden unrauf befestigen: vnd
jnen {Aaron und seinen söhnen) die bauben
anObinden. 2 Mos. 29» 9. hUdüeh: darunb
inus vns der bapst geselze anlf binden. tMW
den schlüsseln. (1530). Bij" ; da hat s. Paulus
vns pfarhcm vnd predigem vnser arapl hart
genug aufTgcbundcn. zwo predigt. ( 1 535). Bj^
3) aufinS^fen, öffkem: so wirsttt sehen,
wie er wird sack vnd seil aufT binden, das
schöne confitemini. ( 1 530). Üij''.
mhd. uf binden in alle» drei bedeutungen
{Ben. \, 130).
AiAllheij aufMasen, ditreA te/l am»
dehnen, bfi Lulh. nur fxijürlkh : fjute werck
blehen null vrul machen stollz. der prophet
Sacharja. { 1 528). Fj'' ; der bauer ist so niui-
willig vnd aulTgeblebet (übermUthig, sU>ls),
als were er herr vber alle herrn. einebericht
an einen guten freund. ( I 528). Aiij". sich
mtfTIvlHhen: es Ijkhcii sich clliche aufl. 1
Cor. 4, 18. — tgl. hiahfii und auHilasen.
AlfiliheB, «..* das nicht hadder, neid»
zom, sanck, ulTlerreden, ohrcnhlasen, anf-
blehen, ;iiilTrhur da sey. 2 Cor. 12, 20.
Anfblanen; infiare, sufßare. 1 j sinnlich.
Teuer (koleni aufblasen , durch Mosen an»
fachen: gleich wie die amem .. . wider
fowr geben vnd anzünden , so man rürel vnd
aulV lih'st't. auslcg. der ep. vnd euang. von
ostern etc. (1544). biij"; der schraid. so die
kolen im fewr auflblesel. Jes. 54, 1 6 ; es
wird jn ein fewr verzeren . das nicht auffge-
hlasen ist. Hiob 20, 20; ii Ii wil dus fewr
meines grimmr"^ vher dicli .iuiri>la<rn. Ezech.
21,31. — die iiackeu aufblasen, durch blasen
sehwdlen madien: ich sehe dort von fernen,
\vii> er die backen so lieHtig nuHblcset, das er
gleich rol wil l, irlderdie andnnmer. (1539),
— durch blauen wozu auffordern {zum
heerzug, zum aufbruch derkrieger) : versehen
I sie es, das er die posaunen auRblesct vnd in
die drnnimel slosset, so wird bapst, teuffd
16*
oiy ii^uo uy Google
AÜFBORtiEN
124
AlFßRECUEN
aampt jr«iii anbang vber einen hanffm ligen.
an kurßrtlen zu SsdkfM. (1545). Eiiij'';
so soll jr doch den son , der an dem wege
siebet, da ein jederman fur vber geben miis,
Ternemen vnd hOrMi, vml gleicherweis, ja
noch viel hellUger jn hOren rulTen, der mit
einem grossen gedüiif , nls einer gewalligen
posaunen auflblcset. ! , 4 I S**. G ri m m s
beleg drumb blies mau auü isl einer schrifl
MHanehthont enfnommefi.
2) vom aufblasen des feutrt «itMi d$r
backen ist bei Lulh. ein häußg rnrliommen-
der figürlicher gebrauch eninommen : ge-
bet oa eusseiiicb worl nicbl zu, welcbeü der
heilige geiat wo! weis Im berUen su erin-
Dem vnd auflzublascn, obs gleicb Tür »ehen
jaren gclirtret wcre. Jen. 5, 50''; ich weysz
woi, das der romiscbc bauü'e wird furwen-
4eii vnd hocb auffblaszenu , wie der bapsl
habe das heyltge romisehe reich von. dem
kriecbscben kcyscr genummen vnd an die
deulscbenn bracbt- an den christl. adel.
(1520. veroi. ausg,). Liiij'*; wo ybiu {dem
ieufel) gotl ranm lessl, da ist er ein meister
mit sanden aufT blasen vnd goUes com an-
zeigen, das schöne ton/iZemiiii. (i530)..Iiij»;
4ler bOsc geisl knn aucb die leule aufl1)i;ison,
keck vnd mulig macbcn. das 14. vnd 15.
cop. «. Johannü. (1538). Ddiiij''; das vvis-
scn bläscl auf. 1 Cor. $, 1. dat pari, prael.
hat zumeist die bedeutung von slolz, ii'wr-
mülhig: der hocbniUlige, auIT geblasene Ule).
Jen. 1, 344"; es sind aber nicbl denn ver-
gebliche» schwulsiige vndaufTgeblasene wort.
a» anier «f». Petri. (1524). bij''; sol ein
wt'isor man so auflgoblasen wort reden. //i ob
1 5, 2 ; wenn es (das tcorl goUes) io solche
weltherUeo feilet, macbu nur eyiel auffge-
blasen hertsen. Mla eene domtni. (1522).
Dbij**; ich wil erlernen nicbl die worl der
aufigeblasenen, sondern die krafiL 1 Cor,
4, 19.
3) aich aufblasen: ein viheroagd« die ein
«ehön har bat, blesel sieb aufTvnd wirdstoltz.
hausposl. Jhena. (1559). bl. 179''; nidii
ein newlins?, aulT das er sich nicbl aullblase.
.1 Tim. a, 6.
Alfhergen, wat das ein/beike borgen: ich
biiie aber ihsz die kircben» da er seyn soll»
ihm wollte sehrung scliickony oder wo ers
hie anfborgen muss» dort wieder enUtlen.
de Welte br. 3, 345.
Anfboti n. aufgebet zur heerfolge: sihe
zu, was du für sieg erlangen werdest vnd
mit waserley gewissen dn dem heiseiltehen
aufl1)ol gehorsam seiest, «oamunj^e an «. L
deud^chen. (1531). Hüj''; du soll .<lso sagen
zum autlbol des kcisors oder deines filrsion.
e^end. Eij**; der Irin freilicb aus der bahn,
vnd ist des teufels. wenn er gleicb aus ge-
horsam vnd durch aiinbol seines herm'krie-
gel. Jen. 356''. vgl. .-liifljii'tpn 1
Aufbrerben, transitiv und intransitiv.
1 ) transitiv, mit gewalt Öffnen, erbrechen:
vnd wolten die thOr auffbrechen. I Mm. 19«
9; will damit gewiinnm vnd kürisser auff>
liroi licn halten, auff das vbirchrisilich buch
bocks Etnszers. (1521r. Giij'; das er mit
eynem langen spicss vnd kurtzea degen
drewet» den kurisser (wie er mich angab)
ablzusU>ssen vnnd aufltzuprcchcn. eyn wU^
derspruch d. Luthers:. n521 '.'). Aij''.
2) scheinbar tnlransitiv , sich erheben
inm weUergehen: darnach brach er {Abrtm)
auff von dannen an einen berg« 1 ifof. 12,
8; wenn das beer aiifllitichl. 1 Mos. 1. 5:
wenn jr aber droraelet, so '^hIIoh die Inger
auirbrecben. 1 0, 5 ; Saobei ib iiracii aufl, zocb
weg vnd keret wider heim. Jet. 87, 37;
wenn er auffbrechen wird von der hocbzeiU
Luc. 12, 36; man soll mir gehorchet vnd
uichl vuii Greta auirgehrot-heii hahcit. apnst.
gesch. 27, 21 ; da brach ur auU' aus eyguem
frevel vnd tocb gen Orlamande. tvidtff r die
hyml. Propheten. (1525). Fig*.
3) intransitiv , sich öffnen : da«? ist der
lag, da autlbracheu alle brUnne der grossen
tieOen. 1 Mos, 7, 1 1.
4) III ^o^emler «lalle ist auffbrechen «ooM
gleichviel mit sich erheben , sich brüstct% :
sibe wie rein tregl sie (Maria) ^\\e thiy^ \u
golt» wie gar niuipl sie sieb kciucs vvercks»
keiner ehre, keines rbomens an» ihnl doch
eben wie vorbin» da sie der keines hnttc^
fragt atieli iiiolil mehr nacli ehren denn vf»r-
iiin, brüst sich iiielu, bricht nicht auff. nifTt
nicht aus, wie sie gottes muller worden sey.
Jen* 1, 463. Mether wird anoh sieb «nF-
brecben in folgender stelle xu ziehen sein :
das ist freylieb der tiiel aller keysertbum auff
AUFfiR£STEN
125
AUFDBUCKEN
«da, sooderlich die sich mil krieg aufl*«
Irerhpn. der propliet llabacuc. {\b26}. ej''.
iiArestenj was aufberslen (wie auch
/m. l,S1* da» auibrctteo des ariginaU ge-
MM wf): es wirt dir yhe Bit der bauch
djQuon auiTbrcslen. MMlcf . dniltd^ dM v.
•.(1518). Hf.
jiuajnmen^e«6U( au« auf und liresteu,
«M.bresleo 1, 256), ahd. breslan.
prMan ((rra/f 3, 271). «päler tcurde bre-
iten im «in von frangere dmrch 4m nd.
/orm hcisU'u verdrmujt.
AifbringeB) 1 f in dit hiilie bi iugen, auf"
Heble»: sie werdeo die alten wastungbawen
Tnd was vorzeilea suslArel isi, auObriDgen.
Je$.£i\, 4; wer nit von Cliri>ltis py|;riii
excmpel crvvartubl, eiuiantici vail gLrcyUl
wirll, wer will den selbigcu rcytzen vnü
wflbringeiiY nuixieg, der ep. vnd «mmg,
Üt a4iiento. ( 1 522). Cj^ hierher gehört
auch: so (liL- r«'inilc eine stad Nboifielcn, da
verdieoel der eliru vnd danck, der die andern
IK ersten «uSbringt (aiu demtMaf eneeeftl
eed jmr verlheidigmff auf die Mna Mngt,
abernicht, wie Grimm wtb. l,G29erJk|ar(,
gefangen nehmen). Jen. 1, 321.
2) auf die bahn, in gany, in iibung drin-
gen: fynantzer, die Tid newer fundle aofT»
hmgta, rendgi. Ma BSm. 1, 30 in der er-
sten ausg. des n. lest. v. j. 1522; kein lia-
chanl nncfi cso] ist so grob, wenn er nur
Üur was iiewt's auirbrlugen, j>o Icuül jdcr-
nae xa Tnd glcubts. da» 5. 6 vnd 7. cap.
a. jrel(lhei.(l&32).Nij*-; solch verkcrl mis-
brauch der men^^chen vnd der dinge lial aulV-
bracht das pf?i5iilirh rechl. Jen. 1,295''; men-
KbeD aus eigenem guldüncken .solches aull-
fdbncbt habeo. xwo pr»di0 auff derftjnder-
W<*(1540). Fiij*.
3) ror^rtfi^en, anßihren: wenn sie denn
au eynen sprufh der veller widder wich aull-
bringen,-szo lauten sie alle glucken, auff das
tkinhrütlieh hueh hwdt» Em»»»ir»,
Ciij'; wollen jn (Christum) schlechls tod
halten vml koinlion doch kein vrsacli atilT-
bringen. ein sermon auff Matth. 22. (1535;.
Aij^; vnd brachten anff viel vnd schwere
lläge vrider Pauiuni, welche sie nicht moch-
Ifn hcweisen. apost. gesrh, 25, 7; <l.i ilie
«nUeger auOlraUea« brachten sie der vr-
sache keine aufT, der ich mich versähe, v. 18;
da sihe wie sie den spruch so vhel aitllbrill-
gen. von ehesachen. (1540). Cij^.
4) tcer&en, herbeUekaffen, nuaiwiieii-
bringen: Lysias zoch ab gen Antioebte« wi-
(lerunrii kricgsvokk auff zubringen. 1 Maec
■\, 35; i Anliochus) zorh in Person, das sel-
bige iand zu schelzen vnd geid auU' zubrin^
gen. 3, 31 ; vnd ob der spräche mer wurden
auff bracht, müssen alle der massen verstan*
den werden, ob auch yemandt ou glauben
verstürben selig werden »nuye. ( 1 523>. Aiij*.
Aufbrttsten (aufbruslenj, herawistreidten,
hervofhehen: dnunb bmstel vnd mutsl er
solche wort aufl. das ander ieyl widder die
hyml Propheten. (1 525). Miij\ sich auf-
briblen. sich in die brusl werfen, sich auf-
blasen: wenn die nonucn im dosier ein
sölcb wert helten , das jr stand hiesse ein
!>eli;.:er sLinil. wie sollen sie sich auffbrdSten
vnd rhümen? 1, 214". vgt brüsten.
Anfdecken^ die decke wegnehmen, eiu-
blSten, aalkiUlen.
1) HmUich: vnd da sie nicht kundten bey
jn komcn für dem voick, deckten sie das
dach auff. Marc. 2, 4 ; du soll aneh nicht
aufl slufeu zu metneujallar steigen, das nicht
deine schäme auflgedeckt werde. 2 Mo». 20,
20: decke aull zu seinen füssen vml lege
dieh. Rath 3, 4 ; hilckl sich vnd (Icekei den
hinilern aull. wider da» baptthum iu üome.
(1545). Iluij\
2) figürHeh : ddne missethat, du tochter
Edoni, wird er heimzueilen, viid deine SUndtt
■.niiWU'cken. klagl. Jer.A, 22 : "Ins enange-'
lion die geystcrcy also auffdeckel. an die
herm deuUeh» ordern. (1523).Aij'; ich will
dyr, ob golt will, den teuflel au0 decken ynn
diesen prophelen. das ander teyl widder d.
hl/ml. propheten. ff '>'2'>i, Aiij''.
Aufdringen, au^noiUiycn, aufzwingen:
denn so das folscb vnd eriogen ist, das sie
mir aulTdringen, kan niemand demselben on
grosse tilir f,'liiu!»en geben. Jen. 1, 224'';
noch ist er für mir scheuchsam, dasz ielis
ihm musz aufdringen, was er bcdärl. de
Wetie br. 6, 92 ; der lieben christenheil mit
gewalt aulTgedrungen. ein »endbrieff wm
dolmctsrhcn. fir)30). Diij*.
Anfdrnckenj imprimere: bitte derhalbcu
AUFDRÜCKEN
120
AlFKRSTEUEK
gar freuDdUcli, wo es nicht Ix'schwprlictj ist,
woIIpI mirh (rnilirh heratUM» mit eim will-
prel unti sctbs daliey seyn und helffeo das
si^el aurdrucken. 4« WHU hr. 9, 11.
AiMrickfi. dasselbe: ancli die büclier
halxMi iäie paputeti) schm;)o1i iMichtTgeiuMi-
nel, Ma (lorh die n;imt'ii der Uehler auffge-
driirkl gewesen, utdder den meuchlet su
Dmen. (1531). Aij\
Aifeinandfr, bei Lulh. nocA maverbuH'
den niirein ninlfr, ;iiif einander, entsprungen
au* ein auf da» aiidt-r, ein auf den andern :
vnd sliesscn aufT einander aui Iciclt zu
beon. 2 Sam, 2» 13 ; sie waren schieclil au IT
ein ander gesetzt. Ezech. 42, 6; wie sie die
Schwert zuckten vnd auS eintDdcr schössen.
2 Macc. 5, 3.
AKfenlhalt, m. ibr on« 4is stäM wo ei-
ner woftnf, «t'cA aufhäUt geborgen ist: Aa-
' hin liefTiM) die alilrUnnigen , denn dascibs
hritU'ü sie ßpn ;niflrr'tilfialt. I Macc. 1 d. I 4 ;
da er verhotlle einen auflenliiatt zu tiadeu.
2 Maee. 5,9. I0«i7 der auffgenomaune auch
genährl und unterhalten wird, so KaUe frü'
her aiirrnili.ili auch die bedeutung von aus-
tcnltK Hlum , aliuifidum , wofür uns jedurh
ein beleg aus Luih.'s Schriften abgeht; die
von G rimm wtb. 1 , 637 dafür beigebrachte
stelle ist den ,*svPÖlf aHikeln der hnuer-
srhafft" i'iihtmfimen. auch die die bedeu-
tung erhallung, Unterhaltung belegende stelle :
aufeulhall und handhabung des chrisllichen
glauiieas begegnet nicht in LnUi**s sdmften.
doch steht aufentbalt in diesem sinne in fol-
'gender stelle: rs idai treltlich reffimef^lt i<\
imr eyn schütz vnd auftcuthail der iutNlieyi.
strmon am 23* Sonntag nach j^lingiten.
{lh2M) Aiij«',
Auferben, gleichviel mit anerben, durch
gebart miltheilen, als erbschaft "n. auf ei-
nen bringen: siiiche bo^zc tutk wid slurk
seind vns von Adam aulTgcerliel. aussleg.
deudsch des v. u. (1518). Diij''; sio hals
ybm Inämlich dem papxt das groszc gut)
(Ihrislns vnd sanct f'elor ain li iiit aiiff^'pprbel.
an den chrisllichen adel. Kij' ; wie
vna vnser vorfaren haben auffgcerbel dis ge-
heimnis . . . s« erben wir* jnen auch aufT.
Jen. 8. 49\
Alferhcbeij durch auf verstärktes erhe-
ben : daii ich mein seel aufTerhaben hab Uta
dir. ps. 1 43, S in der ausi, der »ieben
psalmen. (1517).
Aifentnd, einige mal noch bH Lulh,
für auTerstehung, doch nUht wie mhd. üf-
i'rsl;iiil {Heu. 2", r»90i m., sondern f.: er
{Christus) ist das lebendig vnd vnsterbhch
bild Widder den tod, den er erlillea vnd doch
mit seyiier aulTerstand von todten vbirwnn-
den. egn sermon von der bereytung Müsm
sterben. (1519). bj''; diszer wind das
fewr ist nach Christus aufTersland in die weit
vom himcl komcn. deutsch auszlegung des
67. (66.) jwalmeii. (1531). Aq«; ich glewb
eyn olBrstand (sie!) des fleyschsz. auszleg.
der ef, xnA euanjjf. vom ehristag elc. ( 1 522).
spätat ansser gebrauch gekoammt sehon
die Jen. ansg, der sdw^len ImO^*» svlal
(1, 1S3') für auferstand der ersten stelle
;iiifpr«;lehung; dor/t bringt Grimm teib. 1,
üli9 noch einen beleg aus der 2. häl/le des
16 jh.
ABfentilinis, f. di^elbe im« aufer-
st.Tii(l: musto doch Christus szo lang mit >oi-
iK'ii iiiii^Mrn innbgahn vnd yhren vnglaubco
iragenn bisz sie (jlcublcu seiner viTcrsleal-
nist (siet in der Jen, ausg, t, 342^ aufer-
stehung), noch einmal begegnet aulTersIcnl- *
IIIS in ih r auszletj. der ep. vnd euang. vom
chrtslag elc. (i522|. tjgiiij", später immer
aiiferstehung. — ahd. ustauloissi <=— resur-
reell« {Graff 6* 609).
AnferttehCB, sieh erheben, gehraucht
Ijiih ptur riiti der resurrectio der todten:
/II seiiit r zukuuiU iiiUsseu alle meonchen auS*-
erstehen mit jren eigen leibfin. (Ue drey sym^
bola. { 1 53S). Bj** ; deine lodten werden le-
ben vnd mit dem Iciclinain auiTerslehen. Jes,
26. 10; irh wil nach (Irrini l.'itrfn siiflfr-
siehen. Matth. 27, 63; Johannes der leultcr
ist von den todten huflerslAndcn. Marc 6»
1 4 ; dein bnider sol auflerstehen. Joh» 1 1.
23 u. öfter.
Anferstl-heB; n. 1) re«urref/<o; dio Sinlu-
cocr halten es scy kein aulTcrstchen. Matth.
22. 23; was ist doch das auffbrstehen von
den lodlen? Marc. 9, 10.
2 1 aufrichtung überhaupt : die^i r wird ge-
setzt zu einem fall vnd auflerstehen vieler m
Google
AUF£RST£HER 127
AÜFFAUREN
bnd. Lue, 2, 34. — in ^ crtfei» bedeu-
tung mhd. Aferstte (ny«f. 2, 116, 9).
iufor>tehfr,m. ; darüDiistsjtn (dem Aerm)
zu lliuii, il;is Thomas nur glcuhig vnd auch
ein auüersicher voq seineiu halslarrigen vn-
^uben vnd sande werde, mvo predigt auff
der kinderlaufe. ( 1 540). Miiij"». -
Atff retehing . /. tras aurerstaml , aurer-
sllndnts: ich Ijiii die aiiffcntchiin^' vnd das
leben. Joh. 11, 25; ein zeuge seiner aulT-
eRlebaii§. apoit, ge$^. 1, 22 ; dnreh einen
menschen die auUerslchuagder todien koiiipt.
1 Cor. 1 5, 2 1 ; dis »idieenleaufferslehuiig.
nfmb. Joh. 20, 5.
ikte* tcort, wofür in der aussleg. der ep.
t»d nunff, vom ehrislag ele. (1522) auch
einigemat vflersieh ung U. Kiij') be-
gegnet, gehürl zu ih-n neuprpn bildungen ;
iek finde es zuerst m der ersten deudschen
WM (1462).
lifienrackeB« Atnh auf ventäHttei ci^
wachen : ich bin der letzt aufT erwachet, wie
einer der im herbst narhlicsct. Sir. 33. IT;
leb bin ein mal zu mittler nai Iii auül'rwac hl.
w» ier mndselmeite. (1534 j. Aiiij^ daher
auch etliche valer den kaunieuleoaafferwacbl
vnd gewir wonlrn sind, das vnlcr yhmn
bandel iii.iiith hoscr grifl' vnd scInMÜ-cfio fv-
ailliie yiii brauch sind, von kaujl^handel
Wirf I««*«-. (1524). Aij\
iafenrcckea, was ia* einfache erwecken,
fncaihm tünchen, vrifui.tweise vom er-
vecken der todlen gebraucht: gott wird vn-
wre sterbliche leichnam auilerwcckcn. das
ouin kinäer mt iehuien hatten solle. ( 1 530).
Cij"*: wie der vatcr die todlen aufT erweckt
vn«! macht sie lebendig, al^Jo fi dt r son.
Joh. 5, 21; welcher ist vmb vnser sdnde
«üleD da hin gegeben vnd vmb vnser ge-
reebtigkeil willen auiTerwecket. RÖm, 4,25.
— wenn dorm dnr herr ricliler auiTerwecket,
<iie jnen iKdlltMi .ms dor roiiber band, rieht.
2, 16; jr meinet, der herr habe euch zu
Babel prophelen auflferweckl. Jer, 29. 1 5.
Aaferwecker, m. : aller todlcn au (Ter We-
cker, dieep. des proph. JesaiasJ l 52G |.Eij''.
iafeniehen, erziehe n, grosz zit hen : aull-
MXbgea in den worlen des glauben:«. 1 Jim.
4f 6; idi habe kinder auBerzogen vnd er-
hdkci vnd aind von mir aibgefiiUen, Jes, 1,2;
vnd bin in winddn anfierzogen mit sorgen.
weish. 7, 4; wenn man die kldater noch
lirauclielc Tur zuchlheuser, das man junge
knaben darin aullerztfge. han^osk W^emb,
1545. teinlertheil 14*.
Anfesacn, bis auf den leuten rest ver-
zehren : wo jr aber in einem hayaeicnmlamb
zu wenig sind, so ncine ers vn<l sein uehester
nacbbar an seMu iii hause, bis jr so viel wird,
das sie das laiub aullessen mügen. 2 Mos*
12, 4. — f» der sehrifispraeke mnr noch
selten angewandt, desto getBÖhnUcher m
gemeinen (eben.
Aüfetiettj auffressen: vnd sind nirht viel
grosser berru vnd Fürsten scbelze je mal wul
angelet, aondem gemeiniglich durch kriege
verheeret odder durch soll lu' lusefresswfirme
aungcL'tzei. das 5. 6. vnd T,cap, s,Mattltei»
miiij-.
. vgl. etxen.
Anffnken s. auffangen.
Anfahren) 1 ) in die höhe, gen himmel
fahren, von gotl: vnd goU fuhr aun'von Abra-
liaui. i Mos. 17, 22 ; wenn jr denn sehen
werdet des menschen son auflaren da hin,
da er ^or war? JoA. 6, 62; rühre mich nicht
an, denn ii li bin iiuch niilil aiiHgefaren zu
nii'iuem valer. 2<>, 17 ; <kM' tulh- geysi gfhel
nul den kinder gedancken vmb, alls iare
Christas auff vnd nydder. das ander teyl
tßidder die hymt. proj^eten, (1525). Oij^.
ron sich in dir luft emporhebenden suchen :
auU'areu mit Hügeln wie adeler. Jes. 4ü, 3i ;
vnd jre sprossen auflaren wie staub. 5, 24.
2) ateft pifflstfeA erAeAen, aitfspkngen
vor zom, schrecken, furcht: da fuhr die
gantze gemci"'' nilf vnd schrey. 4 Mos. 14,
1 i da enlsal^l sn ii der künig Ncbucad Nczar
vnd für eilende aufl. Dan, 3, 24 ; das die
hasen auflaren vnddabyn wischen, vierfrosi'
liehe psülmen. (152G ). Cv''.
3) ausbrechen, aufschieszen , aufaprie-
szen: vnd Mose sprenge jn {den rms) gegen
bimel für Pharao» das vber gantx Egyplen«
land steube vnd bOte schwartze blaitiM n anT-
faren beide an menschen vnd vieli. 2 3Ios.
9,9; wenn einem menschen an der haut
seines ücisches elwas auilerel. '6 Mos. 13, 2;
wenn vns nur ein bein wehe tbut odder ein
klein blalterlin auff feret, so ktfnnen wir .
^ kj .1^ uy Google
AUFFAHRT
128
AUFGANG
himel vnd erden vol Mfareien. iat «dUFne
confUemini. ( 1 530). Bj^
tn der ersten bedeulumg ithon oM. &0a-
ran (Grafr 3, 562).
Auffahrt (auOarl), f. hei iMh, nur (ür die
Mmmrifahri iu herm: wer wilden schwer-
mern gleuben, das die spräche von der auf-
Carl Christi sie ernsllich bewege ^^ iffd^r <lio
abendmal nach der aulTart. vom abendmai
Christi. (1528). güj*; in londefheit sol man
halten den christeg, beschneitnng, epiphenie*
die ostcrfcier, auflarl, pGngslcn. Jen. 7, 14.
mhd. Afvart {Ben. 3, 255)* ahd, Aflart
{Graff 3. 582),
kMkOMBgy f. erhebung: vnd haben die
nieht recht geleret, so gesagt haben» das des
gebet sey eine orliebung oder auffahrung des
herlzens zw goii. Eis!. 2, 90^ — Grimm
hat das u>ort nicht verzeichnet.
Anflkigf exc^pere, üUtreipere, ergrei-
fm, amfnehmen: solche predigte sind durch
an*l»v<^ jrf.!prte auffgefangen vnd nlliie zu sa-
mcii bt uclil. vber das erste buch Mose.
(1527). Aj**; des aber diese meine hauspre-
digten von magistro Vilo Dieterich» der zeit
meinen lischgesellen, auffgefangen vnd be-
halfon, habe ich nicht gewusl. forr. Luth's
zur hausposliile, mttemb. 1545. Aij*. . im
jproefene nocft auihhen: wer eine solche
mcnimc ist, das er alle wort wil aofikhcn. ob
kriegsleute e(c. f 1527).Ej'' ; aber wer isi der
grossist meer rewber vnd meer morclor,
denn der gotze mit scynem malcdeyen, der
alle Seelen aulTehet, lehnet vnnd vmbbriogt.
buHa cene domini. ( 1 522). Dj*. vgl. fahen.
Aufflicken, einen ßick (fleck) aufsetzen :
vnd hat eyne sonderliche mcynung zu dem
gantzcn völligen iexi hynzu gesetzt vnd auß«
geflickt, wie eyne mosschel aufl eym Jacobs
mantcl. das ander teyl vnditr die hyml.
Propheten. (1525). Ciij».
AttffrMacn> verzehren, wird gebraucht
1) von vieh wie von gierigen mentehen:
vnd die sieben magere vnd hesUche kOe,
firassen auff die sieben ersten fette kile. 1
Mos. 41, 20; (die hcuschrecken) frassen al-
les kraut im lande aufl. 2 Mos. 1 0, 1 2 ; da
kamen dis vdgel vnd frasaens auffL Matth.
13t 4; ynn des fressen sie Imd vnd leuic
anfll der profhet Sachasja, (1528). Xii";
die lieben idnger waren so geringes ansehen»
gegen yhre feinde, das die jfiden dacblevr
«(p wollen sie nicht allcinc auffressen vnd
verschlingen, sondern so leicht als einer ei-
nen becber odder leffel ausseuflt, verscbün-
gen vnd vmbbringen* eftentf. Ggij*; ich sehe
das wol, das der teuffcl, so er mich bisher
Tfidit hat mügen vmbrinpt'ii durch den bapst,
sucht er mich durch die bliiidiiirsligen mord-
Propheten vnd rotten gcyster so vnter evch
sind tu vertilgen vnd auffressen. ermamiNfn
zum friede auff die ztcelff arlikel der baicr-
schaft. (1525). nj"; so wenig sie Chrisiurn
auffgefressen vtid vcrzcri haben, so wenig
sollen sie vns auch versehren. das 16. eap,
s. Johannis. (1538). Eeiij".
2) auf feuer, zom angewandt : Ins mich,
das mein zom vber sie ergrimme vnd ^ie
auffresse. 2 Mos. 32« 10; durchs feuer auü-
gefressen worden, «eetsft. 16, 16.
Auffretien, welehee sich zh sufliressen
r erhält wie aufetzen zu aufessen, erscheint
nur einmal in Luth.'s bibelüberselzung : na
wird dieser hauffe aufifrelzen (die trsfet»
aiMfjf. des alle» tesU hohem anflhagen) wns
vmU vns ist, wie ein ochs kraut aulT den
fehle nunTretzct. 4 Mos. 22, 4.
Aufführen (aumiren), tn die höhe fuhren,
aufnchiem ich wil dich engsten mitbolwer^
vnd wil wallen vmb dich aoffilren lassen. Je*.
29, 3; er so! aufTilren den ersten stein. SnrÄ.
4, 7; vnd ilen grund noch eins (einmal) so
hoch riullTilret. Sir. 50, 2.
Aufgang, m. mhi. Afganc (Ben, I, 476),
oAd. dfkanc (Irrejf 4, 1 00) besetcftraet. «^ie
das lat. orti!«;, ffr. (n'c.To')?', rorz^f^sWfise
das hervor kommen von sonne, mond, Sternen
über den horizontf dann auch die gegend
des ä^ganffi, I) aeeensits: vnd jre helllle
hielt die spies von dem aurTg.mg der morgen-
röle bis die sierne luM fiir l.Tnicti. Neh^ 5. 21 .
2j die gegend des sonnenaulgang, orient :
die kinder Israd lagerten eich gegen der
sonnen anffgang. 4 Jfoe. 21, 11; gleich wie
der Iditz nusgehet vom auffgnng vnd scheinet
bis zum nidergang, also wird ,T»irh sein die
zuknnfll des menschen sons. MaUh. 24, 27.
3) der anffgang aus der hohe. Luc l, 7S-
ist „dh m Christo nufgeffmgenehimsiiUBch»
sonne,**
uiLjiiizuü Dy Google
AUFGEBEN
129
AUFGEOSN
AlfgrbfD; in mehrfacher anwendung.
\) proptmert, vorttgen: ieb wil «ucb «io
reUel »ufTgcbm. ritkt. 14, 12; gib dein
fCUel aulT. r. 13.
2) ausgeben: seid keine pfafTpii noch
oiünche viul halt des bapsls geseUe ja iiichl,
glciibi jm nudi nicht» das es sOndeodergewis-
:>eiisey, waserlttrsandaufTgibl. Jen. 2, 100\
3) tradere, übergeben: das wir euch gebe-
ten haben, die sind dem Holofcrni aulT zugeben.
Jud. 7, 1 7 ; darumb, das er die insel Cypern,
wetcbejm Pbilometor befohlen hatte, Anlioeho
dem edlen aufTgegeben halle. 2 Macc. 10,13.
4) den geisl aufgehen .sterben : Chri$lus
wird mein leben sein, wenn ich nu den geisl
ittl^ebeD floL tftts 1 4. vnd 1 5. cap. s. Jo^
hammi» (1538). Lij"; da Ananias aber diese
worl höret, fiel er nider \ nA g.ili den gcistaufl.
apost. gesch. 5, 5 ; {Herodes) ward gefressen
von den Würmern vnd gab den geisl auff. 1 2,23.
wM. iHgeben (Ben. 1, 502. 503).
Anfgf biete«) leoe aufbielen 1 ) : da nu Bac-
chides «il.-lis vcrnam, wnr er avilT mil seinem
gaulzoM lierr vnd lies den jüdcn auch aulfge-
biclen. i Macc. ^, 63; als nu Judas höret,
trie grewUch man mit seinen hindern gc-
li.ini\tU iialte, gebot er seinen Icuten auff.
2 3lticc. 12, 5; wo es kerne, das ein fdrst
ym iande odder öberkeil sich wcren vnd
schOlzen mus, viid aufTgebeut ynn die heer-
fnt, so gehe hyn ym namen gottes. oder ia9
eriU hieb Mote. (1 :> 2 7 ). 1 j«. .
inf^pbln^en « Mifblasen.
AefgeiHit, n. was aufbot: vnlcrthanen,
wvlche on das jrou oberherm verpflichl sind
mit ieib vnd gnt bey lusiehen vnd jrem aufl-
gebni zu folgen. Jen. 3, 355*.
.lofgchahen ^ nnflieljen.
AifgebfB enckeinl auch bei Luther, wie
nM. iUrhaupl, i» diur menge von „ein-
fadm, ithSnen hed^utungen.**
1 i sinnliche bedeutungen. a) der same
cfht auf, der daraus sicti mhrichelnde heim
{pflanze^ kommt zum vorschem : gleich wie
d» enireich keine rrachl bringen noeb tra-
Sen Lin, on den saroen, ob wol der same
r^iHii .illzfil bokleibct vnd auflgehct. das 17.
Cüf. s. Johannis. ( 1530). Qiiij" ; eiliHi< rid
in das sleinichle, da es nicht viel erden ii.itie,
^ gieiig bald aall. Jfarc. 4, 5. — b) gras,
krniit gehl auf, enUprieszl der erde, aleigt
empor: so lesst er ymlentten gras irndkram
auflachen, das es alles grflnet vnd bifiel. vber
das erste buch Mose. (1 527). Eiiij*; es l.isse
die erde -iti^t^lien gras vnd kraul, das sich
besame, vnd fruchtbare bewrae. 1 Mos. 1,
1 1 ; demach sähe er sieben donne vnd ver-
sengetc ehern aiiffgehen. 41,0. — c) blumeii,
bldten g(di(»n auf, entfalten, öffnen sieh: nu
ist ilie zeit wider komen, das wir der dortel-
taubcn slim hürcn, vnd die bluinen aufl'gehen
in vnserm iand. Jm. 2, 271"; (der mensch)
gehet auff wie eine Uumc vnd feilet ab. Hiob
n, 2; de?5 morgen«; fand er den stecken
Aaron des hauses l.eiii grünen vnd die blüeC
auffgangen. 4 Mos. I G, S ; sein rand war wie
eines bechers rand, wie ein anflgegangen
rosen. I kon. 7, 26. — d) die sonne geht
auf, wenn sie über den horizont hervor-
kommt: da nu die sonne auügicng. Marc. 4.
G ; vnd die sonne war auffgegangen anff erden*
t Mos. 19, 23; sie {die sonne\ gehet auff
an einem ende des himels vnd leiifl\ vml' bis
wider an das selbe ernle. ps. 19, 7. ebt-nso
innrgeurölhe, lichl: da nu die morgenrüie
aiill'gieng. l Jfot. 19. 15; die da sassen aro
ort vnd schatten des tods, den ist ein liccht
atiHgingen. Mallh. 4, 16. — c) foiier und
flamme gehen auf, brechen aus und schlagen
empor: desgleichen i>l auch zu reden vom
fenr, so jm walde odder jnn der beide vnd
gchültzc aiiflgehet. äa$ schöne eonfiuminL
fl530). Gj*; wcre das nicht ein vnnalfirlich
filrnemcn, so ein fcwr in einer slad autlgicnge,
vnd jederman soll stille stehen. Jen* 1, 324* ;
da gieng auch eine Hamme auff. 2 JVoec 1,
32; wo ein fewer auffgehel, das ein dortf
oder ein haus abbrennet, da sitzt alweg ein
teuflin dabey. hauspost. WillembAbAb, fest'
theil U. 78^. ancb von der rom /euer «er»
seArl werdenden eladf beirsf ee sie gebt auf:
da fieng an sich zurheben von der stad ein
rauch slrael<s vUer sieh, vnd Benjamin wand
sich hindcr sich vnd sihe, da gieug die slad
gantz auir gen htmd. n'dkl. 20, 40. —
f) rauch vnd nebel gehen auf, steigen empor:
da gieng ein raiteh aufl vom 1 mle, wie ein raneh
vom ofen. 1 Mos. 1 !), 2S ; em nebel gieng aufl
von der erden. 2, G. — gi aufgellen, sich off'
nen: keinem gebet der gürtel auff. Jet. 5, 27.
17
. j . > y Google
Al'FGERiCUT
130
AUFHALTEN
2) abgezogene bedeutungen : zeitlich (:;ei-
tig) nach den aposteln ist sc-lioti (icr yrilunn
aufTgangcn, da von hie Chrisius nagl. sermou
von des jüdischen reichs ende. (1525). Cij*;
alsso auch tzu vnszernii tzeytten. . • . sind
auirgangcn, leyder, böszc kinder. ein rrteil
der lheolo(j^n zu Paris, f 1 r)2 1 ). Aij' bald
goUes worl auilgehct durch dich, so wird
dicli der teuGd heiHttuelini. WUumA, 1,
N. üj* ; da aber das euaagdien auflf gieng,
hal er das leipliche prieslerlhunib aiifTge-
Iiabcn. ausleg. der sehen g^poi. (I"»2S).
iliiij^; sein euangchon mit macht wünli i)i>y
euch anffgehen, wo yhr znuor auslydd« (.
ermanunge zum friede. (ib2b). CiiJ*; wie sie
leydtT lol vnd töricht worden sein für gros-
.sciu tTschrerkcn der mifTgehfnflen warhcit.
Widder die bullen des endchrisU. [Ib20). Bg".
3) anziehen m eofuwni, wrthan wer^
dtHt draufgehen : was jtzt auflgchct vnd ver-
zerrt winl. der ab. psalm. (IhlU ). üinj' .
Aefgerirbt, adj. und adv., 6inceru6, sin-
cere, heule aurrichtig: (Joseph) hat allein gott
flir äugen vnd die trew seiees h«mi, ist ein
llronior aungfrii-Iilel f^'cist ynn yhm. vfter das
erste buch Mose. (I527 i. kkiiij''; sie mcy-
nens aber gut, heuchUn nicht, »onderu han-
dln aufl'gerichu recht vnd sdilcebt. ehmd.
ttiij'* ; vnd sonderlich ist hiemit vnsern herm
Juristen ein ziel gesteckt, das sie zusehen,
recht vnd auil'gericht mit den sachen vmb-
geheu. deudsch catechismus. (1529j. Kij^
ebewio gebramdU auch Ägricola da$
tcorl : damit ervriset vrflrde, dz vnserc vor-
faliren stlilccht vnd frcrocht vml aungorirht
mii allt'M «liii^'on soiiul vnibgangen. sprüch-
tciirter {Wiltenb. ausg, v,j. 1592). vorr. bl.
3*. vgi, aulricht.
Anfgiesieni M^tchüHen: nu lasz sie hcisz
criiufj auirgiessen, das mc «Icste mehr zu
schwitzen haben, hausposl. WiUemb. 1Ö45.
sommerteil bl. 63''.
Alf|p«feei, dvreÄ graben öffkm: vnd lies
die wasserbrUnne wider auffgrabcn. 1 Mos.
26, 18: vnd ilci^ktiMi das <1:)<')i niilT, da er
war, vnd grubens auÜ. Marc. 2, 4. erde,
die auffgegraben ist — lockere erde, vber
das ente buchMote. (1527). Hüj*.
Aufgnmpenj calcitrare, ausstMagen: so
wdlleii die bliudeo leut juit den fassen da-
wider auflgumpcn. hausposl. Willemh. 1515.
fesUheil bl. 20*'. — mhd. lifguinpf^n <Ben.
1, 526) V. gumpen •=■ hüpfen, springen,
uielches einem tDur*elverbum gimpen (pml.
gamp. gaiBpen)enli|preften<tl. {vgl.ßrimm
gramm. 2, 59).
itufhaben, auf dem liopf haben : i.4nrnn)
sol den leinen hut autl haben. 3 Mos. 16,
4 ; Rahel hat keinen Schleyer auff» dnimb ist
Rahel kein weih, wm abendmal Chrisä.
(1528). Ciiii"-.
Anfhnlt; m. mora, remora. von anflnlten
2): w^ie wol er [kaiser MaximiiiaH) bat
müssen der auHhaU sein bei seyni leben, ob
kriegsleute im selig, stände segn, (1 527). Dg\
Attf halfen. Ii o/feu halten: wenn man
einem das Tercklcin beut, so sol er den sack
autrhallen. Uschr. 436^
2) mwrwi, detinere, surüeUutUen, ab*
halten: haltet mich nicht auff, . . . lassi inicb,
das ich tu meinem hcrrn ziehe. 1 Mos. 2 1.
56 ; wie das wasser in die erden verscJdeilU,
das man nicht aullhelt. 2 Sam. 14. 14; wer
sie anlThelt, der helt den wind anlT. epr» 27«
1 6 ; verflucht eey, der aeinediiwcrt aulT helt,
das nicht Wut vcrgicsse. Jcr. 48, 10; die
die warheit iu vogerecbUgkeil auUhalleo.
Röm. 1,18; was es noch aullbel^ wisset jr.
2 l%esf. 2* 6; das gesett ist ein were» da-
mit man die bösen auflballe, das sie nicht
Ihun, was sie gerne \\rilteii. sermon von der
heiüttsumma goUes gepols. (I52öj. Ov''.
3) sich aufhalten, ««tue» aufenth^t »eA*
men, wohnen: die kinder Israel hallen sich
aulT in den bergen vnd hUgeln, darunter sie
sicher sind. JMd.7,9; sich heimlich in der wilsie
zuuersteckcn vndauQzuhaltcn. 1 lfacc.2, 31.
4) endüdi etdu aufhalten öfter /wr ob-
«traei«« on^reeht erhallen, smiinere, con-
servare, ir*'fr}n'r f/ehiaurh aus dir sinn-
lichen hcdeuUmg von aufliallen = i» die
höhe hallen efUspruHgen ist : in der zeit der
anfechtonge, mus gott selbs vns siuprechea'
vnd mit seinem wort vns trösten vnd anff-
lialfen. J^n. 1, Sl''; nl^D isl diesrr Habacuc
ein lroslprü|diel, der d.is volck sol siercken
vnd auirhallcn, das sie nicht verswcyOeln an
(%ristns snkanfli. der prophel Ht^Huuc.
(1526). biij**; gleich wie wir auch müssen
die Christen mit goltes wort auflhallen tum
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AVFUALtER
131
ALFUEBEN
jangsteo tage, ebend, das ist um einiger
hdlmter Irost vnd freude, damit er sich aulT-
gehaltcn li;it jnn tllen niltCTi. derl 10. psalm.
(1539). £j '; aber des trosls müssen wir vns
anffiiaheii, das wir wiaseiu das erkonen wil.
predigt von der ziUtm^ CAmI«. ( 1 582). Cj\
nihil, iifhallfn. (Ben. 1, G20).
Aifhaher, m. Unterhalter, erfiatter, be-
sehulser: alle gonner, auü iialier vnnd ruck-
baher der selbigen {sc. dar ketxer). ^Ua
cene domini. (1522). Aiiij**; alle yhre aulT-
balter vnd die yhn rad, hulff vnd gnnsl Ihun.
ehend. Rj».
iiAäagen (aufhcngcn), in der höhe han-
tmmadun: a) im praaa. hegegnH nur aur-
hjlngen : vnd {soll) das tuch in der thür der
wonong auir hengcn. 2 Mos. 40, 5; gebet
yus sieben menoer aus seinem hause, das
wir sie aoJRiMigeu dem herrn. 2 Sam, 2 1 ,
6; fnd lies beide kopIT vnd band mit füren
Mii zu Jerusalem aufThengcn. 1 Macc. 7.
n. h) das praet. von aufhängen ist ntif-
iaugie: vnd Judith heogte aulT im tempel
alle Waffen Helofemis. ind. 16* 23; vnd
satnkten wachtein . . . vad hengeten sie aufl*
mb (las lagen bor. 4 Mos. 11, 32. andre
mal sieht in fftrseHjen bedeulung aufhieng,
daspratt, ton aui iiangcn : hieben joen hende
vnd fttsse sbe vnd hiengea sie anff am teich
zu Hebron. 2 Sam. 4, 12; die jrc svhM vnd
beim in dir aufTliicnjjen. Ezech. 27, 10.
c) ebenso begegnet als pari, praei. aufge-
bangeo und aufgehängt: das die schlangen
doitb Mosen mf^ehinfen Cbrislns bedent,
lertl mich das 3. cap. Johan. euangclij. Jen.
1. 2!)S: Jtc kiader wurden aallgehengl. l
Macc. l, 64.
Anfbingea «erMft aieft m «tf bangen trfe
anblttgcn au anbangen, abbingen au abhan-
gen r/f hnngen und Illingen.
Aifhaien, durch hauen öffnen: ellidie
hieben die thtlr auff, das der ganUe liaufTe
bn ein bändle. 2 Jfoee. 10, 37. dagegen
heis^ «Dl bans aof baven es in die höhe ar-
beiten, aufschlagen: ati«? mit dem bubcn.
der oewlicli hat ein haus liclfTen aiifTliawi'u.
^Wi^ Schern hamphoras. (1543). Miiij''. vgl.
Adelung «ift. 1, 447. Grimm tefb. 1»
663.
Atfbebcn« jnmiel. aofbnb, fart, praeL
^gewohuli^ au^ebaben, einige mal auch
aufgebebt: hie werden die gelubd auffgchobt.
Jen. 1,328; ist damit sein keiserlioh ftberkeit
vnd seiner vnlci Lhanen gehorsam nicht aud-
gehebl« Jen* 6, 31^; mit aa%ehebtem enge»
Niehl. «Ol» er Lenhart Keiser, { 1 528). Diij**.
1) empor, in die höhe heben: da liiih
Lot setno aiigcn aiilF vml besähe die gantze
gegend. 1 Mos. 13, 10; ich hebe meine
äugen auff tu den bergen* von wekdien
mir hlllffe kompt jw. 121, 1 ; Susanna bnb
die äugen atilT gen bimel. Sus. !^r»; wie
ihilrsl i( h mein andlilz auflheben für dcineio
bruder Juab? 2 Satn. 2, 22; vnd Joab bub
sein angesiebt auff zum fenster. 2 kßn. 9»
32; vnd IntM. jan das hcubl nit aufThehcn.
die sieben puszpsalm. i 1 5 1 7). Cv^ ; i( Ii hebe
meine hende aufl tu dem herrn. 1 Mos. 1 4,
22 ; ich bab mein band auffgebaben, das land
cwem vetem vnd wdi zum o^iteil lugdten.
Ezech. 47. 14; vnd Mose hub seine band
nnfT vnd schlug den fei? mit dem stab zwey
mal. 4 illoa. 20, 1 1 ; der hub auch die band
auff wider den ktinig. t kSn, 11, 26 ; vnd
hub die hende auf! vnd segenet sie. Luc. 24»
50; so will ich nn, das die menner bet rt
an allen orten, vnd aulFheben beilige heiidc.
1 Tim. 2, 8; da hub Jacob seine fUsse auiT
und gieng in das land das gegen morgen ligt.
1 Mos. 2'J, I ; er würde die lersen gar man-
lich auirh(d)t'n .tIs schnfict rv; niit llegela
hinder jm her. wider Harn Worst. (1541).
2) pereenen unA »aehen eo» einem me-
drigeren ort (vom boden) aufnehmen und in
die höhe heben: wenn die multer das kind
auttliebl vnil lenlzets, so optiert sie es {sc,
naeft der auslcgnng CarUUid*8 . datx auf-
heben mm epfem sei), tcidder -die hgmL pro»
pheten. (1525). Kiij''; vnd sie hüben Asahcl
aiilf vnd begruben jn. 2 Sam. 2, 32; da htib
der propliet den leicboam des mans goltes
auff. I kSn. 13. 29; {Euliehut) ward tod
auflgebaben. aposk geich. 20, 1* ; doch da
(dasz) solcher schütz geschehe nicht mit vioTI
grossem) vnradt, vnd ein lofTid auftrehaberi
werd, da man ein schus^ei UulnlL (atupie-
kmg auf das (Ute aprOeJhworl; beb etnen
tcller auf und zerbrich eine schüssel. vgl.
Jen. 4, 443"). das mopii/icat vordeutedu
11*
Digiii^uu by G(.)0^1c
AUFHEBEN
132
AÜPHEBEN
(1521). hf; hebt aulT ;ui8 dem JopfliTi |
zu elir sleinc. Jos. 4, 3 ; da liiihen sie sicuic
auff, (las sie auU'jii würlfeu. Juh. b, 5d; vud
hob anlT den mantel Elia. 2 Mhi. 2» tS ; hebe
(lein bettlin auflf vnd gehe heim. Luc. 5, 24 ;
vud die Icuilen hüben die lade aulT. 2 chron.b,A-
Z) das sacraoient aufheben: wyr sind
Widder bepliscb noch carkUdisch, sondern
frey vnd dirisliMh das wyr das sacrantent
inff heben vnd nicht auflliebon, wie, wo,
w'pnn, wie lange es vns gelastet, «aüider die
hymt. Propheten, (1625). Jijj''.
4) siab,äpiuä2, schwere aufheben: (Hoant)
buh den stiA auff vnd schlug ins waster.
2 Mos. 7, 20 ; er wird dich »nil dem stecken
schialion vud seinen slab widcv dicii aull-
heben. Jes, 10, 24 ; {Jasabeam) Uub seinen
spies auff vnd schlug acht hundert auJT ein
mal. 2 Sain. 23, 8; es wird kein volck wider
das ander ein <cliwcrt aufheben. Jes. 2, 4.
5) kleider vnd gcwand aufheben: gleich
wie man aulT deutsch |>11egt zu sagen, du
mQsstest dich hoeh anffhebeo (um im teu-
fen nichl von dem «Ke Mne schlagenden
gewande gehindert zu werden), das du sol-
lest einem schaick eullauflen. Jen. 5, 523';
gleich ab wenn ein grober Ulespiegel mitten
aufl dem marckl fUr ydennan sich auffbflbe
(entblöste) vnd seinen mist machet, vorr.
iMlher's XU der schrifl Klingebeil's:
ton priesurehe, WUtemb. 1528. A^^^
6) sich aufheben =■ aufsteigen, tkh er-
heben: vnd wenn die wolcke sich aufThub
von der wonung, so Mgen die lunder Israel.
2 Mos. 40, 36.
7 ) gcld, Zinse, abgaben aufheben, erheben :
es hat je der bapst solch gros ^ater nicht
fcaufll, das er von seinen olBciVi nia^ anlf-
hehen bei zelicii fmndcrt ta':<;cnt dncalen.
an dm chiistluhen adet. {152Uj. Eij''; wie
etliche geizige blasen ihun, die auir be-
nanlc tage xinse auff heben* Jem, l, 195"
bei Grimm.
S i die siiinine atilf IioIh^d, erheben, hören
lassen; {Msau) hub auU .seine stimme vud
wetneU t Jfot. 27, 38 ; da der engel des
berm solche wort geredt hatte sn aUen hin-
dern Israel, hub das voick seine stimme aulT
vnd wcineteo. rieht. 2, 4; da trat peirus auff
mit den eiJflca, hub aufl' seme stimme vnd
I redete zu jlmen. apost. gesch. 2, 14; du
predigeriu heb deine sluu aufl' mit macht.
Jes. 40, 9.
9) aufheben « ^len, abaehajfeii» je«f-
nehmen, enliiehen: da aber das euangelion
aullgieng, h^l er das ler|difh j^ric-ierlliuinb
auflgehabcn. ausieg. d€riehengepoU,{^lb2%},
Ciiij" ; vnd wird also mit diesen wort das alle
teslament vnd priesterlhuni getaddell wid
auflgehaben. der prophet Sacharja. { 1 52S)>
Oiiij*; golt hub das alte leslauient nicht aufT,
bis er an seine &tal das uewe lestameiil t-ia-
■eist, vom aftendNial ChritH. (1534). biij^ ;
wo aber die vberkeit auflgehaben würdt* dn
werden die ergisten hüben rcgircri. riro pre-
digt auff 1 Thess. 4. (1525). biij' ; das luan
den jüdeu das geleid vnd Strasse gaiiU vnd
gar auffhebe. «on den ßdenvnd jren lügen,
(1543). eiiij*; hat er damit nit die slrafl
aiifVgr-hofif'n, ^-znrnlern bestelligett. ttidvr den
falsch genanten geistlichen stand. 11522).
Ai^**; ich werde jr gedechlnis auflhebea vaier
den menschen. 5 Jfot. 32, 26; vnd wird
auff heben die schmacb seines volcks in allen
landen. J*'s. 25. S ; der lelzln frind, d^r
auflgehaben wn d, ist der tod. 1 Cor. 15, 2ü.
1 0) gegenseitig aufbeben : auch so kompls
wol widderumb, das du fhV dein« muhe ett-
wa zu wenig nemest, da las ynn die welle
sclibhen vnd gegen ander aoffheben, wo du
zu viel genomen hast, von kauffstuindiuHg
vnd wucAer. (1524). ßj*; sie (die papisten)
ja so grobe sittck auff jnen hab»» als aie vns
schuld gehen, das sie wol mf5gcn mit vns
gleich auH hehen. das 14. vnd 15, cop. «.
Johannis. (L53Sj. F^lj^
1 1 ) einem etwas auf hd»en bedemete früher
auch einem etwas vorrücken, sum vonourf
mnrhcn [riß. Ben. 3, 644), so in folgender
stelle: sie hel)enn rayr auff, das ich eyniger
allein mich erfur Ihue yderuiaa zu lereuu.
^rund «nd wmeh «tter erfieftel. (1520)..
aij**; du vnd Murner mit vielen andern auff^
hebt mir fast, das ich der gcisdirhen l;istt»r
allein rure vnd schweyge des adch vQud der
welllichen gewalt strkOich lasier, »uff da*
«WreAfim. bncAbocAa AMiM«.(t52l).J«^«
12) aufheben = behalten, aufbewahren ;
ein gufer Ihnisvater s<il auffhebcn vnd zu rat;
hallen, hauspost. Jhena. (1559). bi. 131^
AUFHEIEN
133
Al'FUUBEN
Alfbebra, n. et€calio: \m ist aufll heben
des sacramcnls . . . eyu Uiun. da gotl uichls
voa gepoten noch verboten hat. usidder die
hyml. Propheten. (1525). Jiij"; das «ko das
aiiiriieiien {des sacramenU) BldUtioteiciien
des optrers (wie die papistcii narren) gegen
gott, sondern eine vermaoung werc gegen
die menschen, sie zum glauben zu reilzeu.
tafls defcenfnM wmaiktndmal. ( 1 544). Püij*.
iiIhflllH, f. elwalio, erhebung,
1) auch were das eine feine deutung, das
der prie;iter mit auflltebung des sacrauienls
atehU anders (belle, denn Ua.s er die worl
trerUerel (das ist meiii leib) ab wolt er mit
derlhal sagen, sohel Vwhvn Christen, i-i
der !c;b der für eitc!' -r;,'Lben ist. kurlz 6e-
iteiUHu rom aüen(knai. (1544). Fiiij\
2) also besehlissen alle lerer der scbrifll.
das das wesen vnd natur des gcliels sey oiebts
ander», dann ein auflliebung des gemuts oder
herUeu tzu gott. i^i .tIkm die natiir vnd art
des gebeb de& hei izeti!» auülicbung, so rolgcl,
das aUes ander, was nil des hertseo erhebaog
iil, nit -t'bei ist. tnuMteg. devlMft ilc« v. u.
(1518). Ailij^
3) diezi'hen Vorsteher sollen mit ganzemvieis
alle ziuse, auilhebuage, einkomeu vnd schuld«,
beide slasdhaftige vad sufellige minen vnd in
geniti i II L acn einbriDgen. Jen, 2» 252''.
iafbeifrn, in die höhe helfen: wenn du
deines brnders escl oder uclisen siliesl fallen
auir dru) Wege, i>o soUu dich nicht von jtii
«oliiehcn, sondern soll jm auffhelffen. 5
Mot, %2, 4; die jongfraw Israel ist zu lioden
geslossen vnd isl niem.md der jr auiTheilVe.
^üno< 5. 2; er denckel der barmhertzi{;keii
«id hiUR seinem dieuer Israel auif. Luc. 1,
54; vnd tretten yhn wUends sn fhsteo, dem
sie biilicher sollen auffheMIte. viertrotUieke
f$«Umen. ( I52ti ). Cvj*'.
MktittT, m. adminiculalor : dargcgeu
aber haben sin einen auff beUTer, den heiligen
geisi, der sie ireslM vnd sterckm. nnifey.
ier euang. Mjf die /Wmwwiilen fmlen.
(1527. Tv"',
Aiftcnkm, teot aufhangen: die furslcn
smd ynt yliren b«Mle» erbeackt, Iren. 4, das
iat bey den btaden auffgebenebL noMoben^-
mnl ( hruU. (1528). z üj"-
Aafttfi» MV im 16. Jb. bän^ verfconw-
meuJe umtellung von herauf, begegnet ein-
mal aucli bei Lulh., der er für her schrieb,
in der form aufer {vgl. erauf): dea ersten
fisch, der aufferferet, den nim. Jfollb. 17,
27. in den ausgg. an« dem anfang des 17.
jh. sieht noch auflier, «pAfer anffber, neuer«
sei^it'n lifrniir.
AufttüreH (auiliurüii/. davon ablassen, zu
ende gehen t «) ich wil mich an euch selbe
rechen vnd darnach aufThürcn. rieht. 15,7;
meine cing<'wpide sieden vnd hört ii nicht
auir. Uiob 30, 27 ; das sind die drey sluck,
wie man sagt, so zu einem guten prediger
geboren» sum ersten das er anfllrette, zum
andern« das er das manl aulTthu vnd etwas
sage, zum dritten, das er auch könne null-
horen. das 5. 6. vnd 7. cap. s, Malüiei.
(1532). Bj*; so lob ich bisher mit meinem
schreiben schon alzu viel vnd starcke Luthe-
rischen gemacht, das ich wol mus aulThüren.
e}ne betichi an einen gnten /rennd. (1528).
Aiij\
6) sin mniüm aaffbOren die stadiabawmi.
1 Mos, 11, B; (Lea) hUrel aniT kinder su-
geberen, 20, 35 ; das land IkhcI aiiitzu krie-
gen. Jos. II, 23; vnit als er halle auffge-
hürl zu reden. Luc. 5, 4 ; wir hören niclil
auff Alf euch su beten. Col. 1, 9; wil er
{der teufet) nicht aufThöreu zu sOmen vnd
schrecken i spreihe ich , so gehe er von der
wand, das 14. rnd 15. eap, ».Johannis,
l,i53Sj. Ücuij".
c) vnd das land hatte anfl^ehtfret milkrieijen.
Jos. 14, 15; {Basea) lies ab Rama zu bawen
\nd hürel aulTvon seinem werek. 2 chron.
lt>, 5 ; vnd höre auiV vom büsen. Sir. 17,22.
d) so lange die erde slehel» sol nicht anff
bOren samen vnd emd, frosl vnd hilt» som~
incr vnd winler, lag vnd nacht. 1 JIm. 8«
22 ; die liebe wird nicht müde (neuere bUtel-
ausgaben: hörel nimmer auf), es mflssea
anffb4N«n die Weissagungen, vad autThf^aa
die sprachen vnd das erbcalaia wird auch
auIThÖrcn. 1 Cor. 13. 8; das doch auffhorc-
len schedliclii! kel/f riselie, yrrisclie vnd alle
nienscltlii hi lere, ausleg. deuiscii des v. u.
(1518). Uij .
St iti aUerikigt nidU leicht, die Men-
tung des ablasscns, endigens mit liören au-
düre Stt vereinigen, gleichwoM aber wird mit
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I
AUFHÖREN
I7rimill (vgt. Wtb. 1, G70) «. a. dieser Zu-
sammenhang fextzuhalfen sein, damhd.nicht
alU'hi fifliocrcii (s. b. Ürtntt 5, 70) ganz in
derselben bedeulung tcie nhd. auf hoffen VO^-
fcomml. Mondem awh dof Motte hoeren
schon cessare, desinere tuudrüekt (vgl. Ben.
1 , 712. 713), tcie dies in d>^r srhu•ähi.^ichen,
bainschen undschu:eizerUcheH Volkssprache
nochheute der fall isl{vgl. SehmiAt^wäb.
io<6. 286. SehmtfUr «0I». 2. 283. 5(al-
der üioi, 2, 54).
AlfhÖrCü) " substantivisch grhrauchter
infiniliv : also blossen sich die jmlcn nocU
heuU ni ug m den tleyn vnil ist keyn aufl*
hdren ab laig bUs der jungst tag wirl kö-
rnen, epistel s. Petri. (1523). Lüj' ; vnd isl
kein mas noch atifhorcn ilcs versihwcntlcns
vnd verscIllaUdcrns. ßurkhardi briefw.
289.
iM^tkM^IVBi aufspringt n :u willen sein:
(In gottloser vnglcubigcr itfalV stehosl ifa aU
Iciii vnd uiritiest Christus habs {das sacra-
ment) vuib deiiten willen gcordeui vnd solle
dir allein anffhopITeii vnd seinen leib vnd biat
wandeln lassen, so du doch nicht sein glied,
sondern seni fcnnl l»isl. Jen. F>, 88".
AlifluiHfeu, bei Luih. aurkeurcn (vgl. kau-
Ten), coemere; ellliche eyn gut odder wahr
ynn eym lande odder ynn eyner aud gantz
vnd gar aufTkeuflcn, aulT das sie alleync solch
init g.inf? vih! t':\r in yhrer gewalt liahcn.
von kaulliimnälung vnd wucher. (1524).
Ciij'.
Alftibffl) ganz und gar wegkehren:
wie rein liat der (enlTel <i;is cuangoüum vnd
den chrisihtlien giauhen aullgt-kerci vnd aus
gerottet jnn Griechenland durch Maltomcth
vnd Tflrckenl dar 110. psalm. (1539). bj^
AnfkMifellf ein zu knaur und kuUpren
(jfh<)ri(j<>s wnrt ^tnd dnfuT rrohl fflcifhhedeu-
lend mit auHinüplcii, erscheint bei Luth. nur
in der Verbindung die obren aufkncufcln «
mm hSrm, an/bierjken Sffmem: noch eyns,
lieber Peter Rültz, der Gemser soll vcrsu-
f'lion, *>!) *'r <lyr kdnd die oron an(T l<n»Miffeln.
das ander legi widder d. hyml. prophelen.
(1525). Ej* ; da mint man yhn (denbotiam)
di« obren auffkneofleln miibodisen ateynen,
das die köpfle ynn der liilTl spningcn. egn
»eudebrieff von dem harUH buchtin widder
AUFLAG
die bauren. (1525). aiij\ ganz so gebraucht
das wort Pol i and er in der schrifi : vHayt
vber das tmri bitchiein doctor MarUnus
iMthers (1525). Bj*: sie werden auch der>
wegen got loboi vnnd dancken, der alle ding
wol gemacht vnnd jnen als den tauben der-
mausen jro or^n auirgckncuffeU hat.
vgl. auih /.iikneuTHn.
Anfkomnieni 1 ) aufsiehn, auferslehn, «r-
empor, tu He höhehmmem: da kam
ein newcr künig aulf in i^ypten. 2 Jfof. !•
S ; da atiili alle die zu der zeit gelebt hatten
zu jn-n velci ri vcrsamlet worden, kam nach
jnen ein ander (jeticlileciil aufl'. rieht. 2.10;
an banren gebracha in Israel bis das ich De^
tiora aafkam, 5, 7 ; ehe denn Zwingeis name
.lufTkam. vom abendmal Christi. (1528).
ciij*; nach dir wird ein ander königreicli
aoffkommen. Dan, 2, 39; wenn sie {die
kinder) anffkemen, das sie es auch jren kin-
dern verkündigetcn. ps. 78. 6; jre süne ko-
ui*'n piuW. «/);-. ;u, 28; jr saat sol nicht auff-
komcii. //''^. S, 7.
2) vomiirankenlagerm(kommen, genesen :
kompt er aulT, das er ausgebet an seinem
Stahe, so sol der jn schlug vnscbttldig sein«
2 JI#o«. 21, 19.
3) ro« leren und hräuchen: so hat der
Icufel das vorteil, «las keine lere nochtrawm
so vngescbickl kau aulTkouien, erfindelschu-
ler daitt. dat diete worl QuitU moeh fett
stehen. (1527). bj*; ist ein aller hrauch ge-
wesen vilicirht von Adam her aulT können.
vber das erste buch Mose. (1527) iiij".
tdum ehd. «fqttlhnan (Graff 4, 667).
illtdei, alt last auflegen: wenn da et-
was heiligen will von dem deinen oder ge-
loben, so snitn CS aufnadon vnd !)ringcn an
<len ort, den der hcrr <^r^v*'lft Im!. 5 Mos,
12, 20; geselle dich iiichi zuu gewaltigen
vnd reichen, du ledest sonst eine schwere
last aull dich. Str» 13t 2; dt wir auszogen»
luden sie auQ*, was v?i<nnlwar. apost.geseh.
28, 1 0 ; nach jren ci^^eu lüsten werden sie
jnen selbs lerer auflladen. 2 Tim. 4, 3.
Anflag, m. atiferlegte abgäbe: nn hnl
Paulus sunlUlni. am IS.eap. dref stücke er»
zeit, die der oberkeil peliörcü. dis erste,
geschos, darttmb wir allen aullag, gelt vnü
134
uiLjiiizuü Dy Google '
I
AUFUGE
135
AUFUEGEN
crlicit des leibs jnen gebeo sollen. vnlerrkM
itrvitilalom. (153S). Dj\
AilagC; f. imposiUo: die sterbenden Ihn n
filr alles guug durch jreo lod oder absler-
Ih», ml sfltd dein recht d^r csuHiiim oder
sadungeii «ligestorben vnd also biUicb von
derselben aurnagc (hier aufgeleffim geKug-
thuung) enlbun'l'Ti. Jen. 1, 3.
itlasMBj all neu: hat ofßcialis jai die
band anfgelasieeii. /m. 3, 407 hii Grimm,
iM^ih», aufschwellen : wenn or fmdrl,
<1a$ weis oder riUlii lU in.il auflgelsuffen ao
StMiT ,'},\[7.cu. 3 Mos. 13, 13.
iutlerkeiij Ungendo comumere: da ticl
du fewr des herm erid) ... vnd ledtet das
Wasser aulT in der gruben. 1 kSn. 18, 3S;
wie die son don klcynenu sclinee aulTleckt.
Mla cene domini. ( 1 522). Aij'.
itflegeUi 1) imponere. a) sinnlich: da
aber SinoH sähe, das der heflige geist ge-
geben ward, wenn die apostel die hende
auflt- clcn, bol er jnen gell an, vnd sprach,
(;ebl mir auch die macht, das, sn ich jemand
die beode aulllege, derselbige den beiUgen
geist empbhe. 4^Mt. gud^. 8, 1 8. 1 9 ; dss man
ander frisch brot aiifTlegensoll. 1 Sam. 21,6;
er Ifgi' hnciraiill ! lege ,«> vor), das die zu Orla-
inUnde yhn haben vuu Wuiembcrg gcfoddcrl.
wiMer üe hyml. propheien. (1 525). Fiiij''.
b}ftgMidi: vnd lasse sie jjr brot verdie-
nen im .«.cbweis der nascn, wie Adams kiii-
•li-tt) .«nfnjclrgl ist. von den jiiden vnd jren
lugtH. (1043). fij*; da ist kein vrsache der
wehelage gewesen, so gott den weibem zur
stralT« aufl^elegl. wn Jhesu Christo. {\bZ3).
Cj";al!- wns pntl aunio^'t isl besserlich vnd
zutregli' li den i lirislcn. ein sennon von dem
ablas: rnd gnade. (151&). Aij^; solch ge-
bot bal der pap^^i vnsem kindelbetterin auch
auir^degt. ftaiMpOSl. WiHemb. 1545. trtn-
trrteit. CO"; so sn! mnn jn vmb ^'cld straffen.
Wie Mi'l des wetbs man jm aull legt. 2 Mos.
21, 22; wenn jemand wider seinen nehcstcu
sandigen wird» vnd wird jm ein eid aulTge-
1^ den er schweren sol. 2 ehron. r, 22.
2\ imjnttarf, schitid geben, zur last legen :
QU iiab ich dpsen arlickcl uitt alszo gesetzt,
das wi<1dcr den Turcken nit zu slreilteii scy,
^ ie da* belüge ketzermeclier der bapsl myr
olbie auOScgt. grund vnd vnad^ aller ar-
Ukel, ( 1 520). n üj^ ; dmmb lieber Ingener
hab ich nit gesagt wie du mir aufllegist. auff
des boclxs zu Ceyptzick anlicort. ( 1 52 i ). a iij'' :
der autlrhur halben, die vns der meuchler
aufll4^t vnd bOsKeh ortichtet, /en. 5, 307''.
3 ) sich anliegen, tieh auftehnmt empören :
es wiidoii si( Ii (spricht er) wider jn auffliegen
nicht enier oiler zwoen bawern oder geringe
vnd lose Icule, sondern die ordeulichc gewall
anff erden, der 110. fsalm'. (1539). dig**.
Anflcgen, n. imposiiio : so ist der verstand
dieses toxtcs kliir, das J.irobns aufliegen nicht
das brubslilck ist. Jen. 3, 290''.
AuflegUDg, f. dasselbe: das du erweckest
die gäbe gultes, die in dir isl, durrbdieaulT-
legung meiner hende. 2 Tim* \, 6; aulOe-
gung der strafl" map wol yemand bessern.
grund vnd trsacli. (1520). iiiij'; aus dem
allen sol erfunden werden, das mir mit bil-
ligkeil von ntemands einige aufflcgung (be-
schutdigung) geschehen sol. Jen. I,2t0 bcj
Grimm.
Anflcbnen, sich, sich entgegensetzen, em-
pören: bis so lang, das mein herz sich als ein
steinern ufer wider i^fi wellen «uflehni. i»
HV»e br. 2. 107; der hcrr wird deine feinde,
die sich wider dich .nifflehnon für dir schla-
gen. 5 Mos. 28, 7 ; die künige im lande leh-
nen sich anlTvnd die herni ratschlagen mit
einander wider den herm vnd seinen ge-
salbten, ps. 2, 2; Absalom der sieh wider
seinen vnter F)3uid aiifflehnct , crhieng zu
letzt an einer eiclieii. vnterricht der visila-
lom, fl538). DjV — vgl. lehnen.
AnflesfB, (vom 6oden) einzeln sammelnd
aufnehmen : wie nun steine and' lie.sel vnd
aus dent garten wirH). üei prophet Sacharja.
(1528). Ggiij'; leset steine aull*. 1 Mos. 1,
46; also auch soltn deinen weinbei^ nicht
genavv lesen, noch die abgefallen beer au IT
lesen 3 Mos. 19, 10; las mich aulfs feld
gehen vnd ehern aufDesen. Ruth 2, 2; da
las der knabe Jonathan diepfeilcauff. 15ain.
20» 3S; sihe da war eine widwen vnd las
lioUz auff. 1 kön. 17. 10; ich hab ein holtz
oder zwry ntiflgelesen. 17, 12; das wir die
liUudleiu scm müchtcu, so die brosamlen
auin«ien, die von der herm tische fallen,
von- den eoneiUJe vnd kirehen, (1539). Jij*.
JMkgtm, «. auflagen.
AUFLOSEA'
136
AUFMUTZEN
AifliM fauOonen), toivtre, mh4. Afloe-
sen iParx. 511, 30).
\) sinnlich: vttH l^aMe werdet jr eine
eselia finiicii arigebuiidcti, vnd ein füllen bei
jr, lOsel .sie auiT vnil TUrct sie zu mir. Matth.
21« 2 ; des ich nichl weril bin, tUs ich seine
»sc. Jnh. 1, 28; vnd 1»")-
scten die ruderhaiKl aiill". aposl. gesch. 27,
40; kaostu die bände der sieben Sterne zu-
samen binden? oder das band des Orion aufl>
lösen? fliod 33, 31.
2) biUUkh: sie versiebet sich atiflT ver-
deckte worl viul weis ilie rclzel auirzuliiscn.
ireish. 8, 8; jr soll nicht Wehnen, das ich
kuiiitiu liin, das gesetz oder die prophclen
auflsulttsen, sondern zu erltUlen. Matth, 5,
1 7 ; aus diesem verstand hat man die frage
leiclitlich aufligelosel. deudsdi aUechifmus.
(1529). Dj\
Anflösuttf, lod: üie zeit meyncr auü-
losung ist furhandcn. 2 Tim. 4, 6 nach der
entern mug, det n. IMI. v.J. 1522; tpätert
mugg. habei^: die zeit meines absebeidens.
Anlligcn, Luth. aydiegen, aiinon^r>t, .-iiif-
loiiL'cl, liifjenhaftaußürden: rhi lichtest eync
Ircuibde lere ynn vns an, die du vns aufl-
iegest vnd aufneugcsi, vnd Bichl vnser isL
4as ander leil widder d. /»i/mf. propheten.
(152.')!. Niij''; der aiiHViir hallten, ilio vii<
iiK ucliel auir If'Mgel vnd liiislich orlii'lilel.
tridder den mewhler zu Üresen. <lö31).
Ciij" ; schicke ich hie einen fcnaben, der mir
.-Mis Engelland ist scfaaUdich aufgelogen. de
iVi-lie hr. 5, 402.
Anfmtrhen, 1) öffnen: macht anfT das
iodi der hole. Jos. 10, 22; wenn er je-
mand verschleusst, kau niemand attflTniaeben.
Hiob 12. U.
2) sich aufmachen, »ttrgere* rieh erheben,
aufslehn, auf den tceg mnrhen. häußg in
der bibel: ich \vi! mich autlniaclicn vinl zu
meinem valer geben. Luc, 15, 18; vnd er
machet sich »off vnd kam zn seinem vater.
1 5. 20 ; nac h Abi Melech macht sich aufl" zu
hfllTen Israel Tlinla. rieht. 10, 1; las den
knaben mit mir zioheti, das wir vn^ niifTma-
chcn vnd reiiren. l Mos. 43, S; darumb sn
mach dich «ulT vnd zeuch dareh das land.
13, 17; machet eocfa auff nid gebet aus
diesem ort 19,14. — mM. Armaehen(BeN.
2, 16).
AnÄnahncn, auffordern, aufbieten: (Ct-
deon} die auü dem gebirg Ephraim aufloiaael,
den feinden nach zu eilen, hautpett. WU'
lern». (1545). feriieiL M. 10*.
Anfjmerfcen; attendere: wenn ich rede
werden sie atiffnicrrkeri. trHxh. S, 12;
merckt autt' jr huDinel i( Ii wil reden, ö Mos.
32, 1 ; horei zu jr kOnige vnd roercket auff
jr fursten. ftefcl. 5, 3 ; so sollen nu meine
äugen offen sein viidmciiie olireii aufTmercken
auflV poliet an dieser siel. 2 thron. 7, 15;
ich habe auilgemerckt autf ewren verstand.
Hiob 32, 11.
Anftnerfccn, n. ottenlto .- lesen vnd wider-
le'^en mit v1eissigf»m anfTinercken vnd nach-
denckcn. Witlemb. l, bl. ♦iij*'; ich arhi al.cr
CS (das Uförtlein sela) scy eyu izeychenu des
t^iyshs, das WO es yin psnlier Siebt, das da
bedeut werd ein styll halten vnd tielT auff-
nierckcn. deutseh ttusUg. des 67. fsalm»
(I 52 I i. Eij''.
Aufmuntern, ermuntern: diese worl sind
trefflich gros vnd haben eine kralil bey nieb
die Icutc fort zutreiben vnd aulT zumuntera.
Eis!. I. \'.)\\
AufniittieHj aufprägen: der key>er haiio
seyn bilde zu seynen ehren auffgcniüiiizt.
u idder die hyml, jiropftelen. (1 525). Dj^
Aufmutzen, em heute selten gewordenes,
bei Luth. aber, frie im 1 '» jh. ühfrhn'ipt.
häufig gebraurhlrs wori, dessen ttrsprung-
liche bedeiUuug „reines JUlAsebst «waMets
geben, aufputsen", scbmilelEeii ist (in dem
zu Basel 1523 nachgedruckten n. test. wird
schmneken als ein unbekanntes wort durch
zieren und aufmutzen cr&iärl, bei Das yp.
Qv iij" : uiangonizo, ich ziere, schmucke, muts
auff* zu dem kauff). aus welcher die abffe*
zofiene hedeulung des hcrvorhcbens, prfiseiis.
heramstreichens htrrorgieug : da wai-l er
Izornig vnd kuudc nicht Icydeu, lius ich f^ov-
ner kreyen die pfawen feddem anaznipfft,
darcyn er sie geschmOckl hatte vnnd Air
vicarius Christi aufTgemutzt. onlwort deutsch.
( 1 522). Aiiii**; sihc also kan s. Paulus dca
hcrrn Christum predigen, picisseo vnd auff-
mulzen* das 15. eap. der ersten ep. s. P««i|f
an die CoWttlber. (1534). Sij^; aber weil
. j . I y GoOgl
ALFNAGEN
137
AUF.NESTELX
\ber vnd vor diesem allen hai er diesen dienst
(göltet xcort hören) «njitlt^rlicli pppreispt vnd
auflgemulzet. summa den chrisll. iebens.
(1533). Aiij*; aber also hat man golles ge-
pol nicht mfisten auffinulzeBp sondern Ugen
lassen oder vberhin rausschcn. deudsch ea>
tefhimus. {1529). Eiij**; menschliche wris-
biil ttffk nichts von dem, so man niclil nul
prachügen, hocfalrabenden Worten furgibi
^nd auITmutiet. das 17. eap. 9. Johannis.
(15301. Aiij"; darunih mm Lomoi h freilich
eine grosse hosslieil an ylim ljoj.'aiig<'ii haben,
wed es die schnlil so hoch audinulzcl für
aadem. vfter dat erst« hwsh Mose. (1 527).
Rij'; wie kOmptS aber, das du dein leiden so
brich aiiflfTiiil7»'<! vnd denckesl nicht ein mal
btBauirgen hunel was du droben zu warlen
basl, Häriiuilj ujuize^tu das selbe auch nicht
anfft «tn cftritCf. »ehSner iroH. (1 53S). Bj'' ;
das kan er {der teufet) für einen meislcr vnd
veisi nicht allein die sünde vnd ho<.v
liodi anOzumulzen, sondern auch diu {xx'^awx
ttt lestern. tischr. S^; weil sie solchs mit
wl prechtigen Worten vnd grossem geschrey;
das si« furgeben auffisuti«. «<p 4tr keil,
iau/fe. (1535). Bj''; wenn ein reicher nicht
recht gelhan hat, so sind viel die jm vhcr-
heUfen . . . wenn aber ein anner nicht recht
gelhan bat, so kan maus anlhnntsen. 5^. 13,
26. 27 (die ndd. bibel v. 1561 : wenn auerst
cm :irm man nicht recht gedan beflt, SO kan
mcn ydt groth achten).
ÜToiA Grimm wift. 1, 694 tteht auf-
molzeti mit magawirfenem r ßr aafinurzen
(ton ahd. niiirzan, murzilon, terstümitwln]
« a»ßchneiden, aufstützen. icahrscheiH-
iicfter stein jedoch Weigand wib. 1, 70
aratsen jnclae» mil mhd. mftaett| ahd.
nAt&n aitiiar« (wovon unser niansaen) xu-
sammen, trorauf schon S r hm eller tctb.
2, Gb4 hinwies, vgl. auch IVackernagel
irt*. 206.
AafllBgen, nagend aiaffireue»: na wird
dieser baufTo aulTnagen was vmb vns ist, wie
ein (irhs kraut auff dem felde auff nagd.
4 Mos. 22, 4. in den ersten ausgg. der fünf
McAerJfoitf.
AiAtthaca» mM. ATnemen (Ben. 2, 367),
in mehrfacher amwendutng, imdpere, ücei-
J*««"», reripcre.
bujt, WOrteibaclL.
1) m l^he nehmen: bis an den tag,
da er aufg'MioMien ward, apnst. geich. 1,2:
dieser Jhesu.N, welcher vuu euch isl auU^je-
nomen gen himel. 1, 11; das gefesse ward
wider anffgenoinen gen himel. 10, 16.
2) einen aufnehmen, annehmen, zu sich^
in die gnneinsrhaft, ins haus nr Innen: er
kam m sem eigenthum vnd die semen namen
jn nicht anlT, wie viel jn aber auflbamen, de-
nen gab er macht goltcs kindcr zu werden.
Joh. l, lt. 12; da Jhesus wider kam, n.im
jn das volck aull'. Luc. S, 40; da war ein
weib, mit namca Martha, die nam jn aull' in
jr haus. 10, 38; wer euch anlfiumpt, der
nimpl mich auIT, vnd wer mich attHtaimpt,
ilr r iiinipi den aulT, der mich gesand Ii it.
Matth. 10, 40; mein valer vnd meine mulior
verlassen mich, aber der herr uiuipl luich
auir. ps. 27, 10; welcher nicht Issel, der
ru liie (Ion nicht, der da issei, denn gott hat
jn uilTu'i uonien. Röm. 14, 3; alseinen engel
g a us luiuet jr mich aufl'. Gal.i, 14; wenn
dein hnider verarmet vnd neben dir abnimpl,.
so soltn jn auffnemen als einen A«mbdlingen
oder gast. 3 Mos. 25, 35.
3) das wort , die rede aufnehmen, in sieh
aufnehmen, zu herzen nehmen: las dem hcrtz
meine wort auffiiemeo. spr. 4, 4 ; wenn sie
das Wort gehürt haben, nemen sie es bald
mit frcuden auff. Marc. 4, 10; da jr em-
pücnget von uns das wort giUlüchor |iredigt,
oamcl jrs aull, nicht als mcnschenwort, son-
dern als golles wort. 1 Thea, 2, 13; sie
Uli den nicht auffnemen dein tengnis von
mir. aposß. gesch. 22, IS.
4) aufnehmen «= intelligere, entnehmen,
t ei stehen : drumb musz man disze rede auff->
nehmen nach hebreischer weysze. a«asl.der
ep. vnd euang. vom christag etc. (1522).
Nnij**; in allen leiden vnd anfechtung sol der
mensch m aller ersten zu gott lauffen vnd
erkennen vnd aothemeo, das alles von gott
sogesdiickt werde. Jen. i, 15*; 3» IK.
Aufnesteln, solvere oderccmslringere Ugu-
las: wo da? ni'lii helffcnwoll, sowoltichdio
hosen auff ne:>luhi vnd vber hin springen, das
mir die rieben sollen krachen, das di^e worl
Christi noch feststehen. ( 1 52 7 ) . c j^*. absiraet
für aufdecken, enthlUlen steht das tcort in
folgender sieliei d. Carlstad wirds ihun, der
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AITPFEIFEH
138
AUFBECHT
wevs den ba|i>t vorhl ntifT zti ncslolln. das
ander teyi icidder die hyml. prophelen.
(I525j. Liy\
von Destel* Wnde, WeM«» mM. neslet
(Ben. 1. :nO). ahd» nctlik, neslilo (Gruff
2, 1 1 <j7. 11 OS).
Aifpfeifen. eiymUich praecinei e (ibia,
ium tanze aufspielen, bHLiUh, häufig ßgär-
Ueh ßr amagem: pfieilT «uff vnd TerderiradM
reigCB nicht, las doch sehen ob wir Irellen
Oildcr ^prinei ii sollen, das diese worl Christi
noch fest slelien. (1527). ciiij''; pfeylT aulV
bsi bfimdeyae kunst, wilcbs itl der whriflt-
lieh vnd wilcbs der geystliche synn. auff das
vbirchrisüich buch bocks Emszrrs. (1521).
Ej**; hui Juncker iiieuchler pfcillt ;iulV, l.is \ ns
fwer urteil huiuu. wider den meuchlet zu
Dreten* (1&31). Uliij" ; was wolt ybr bie sa-
gen liebe romanislcu? [»r« ylToi null', ton dem
bapslum zu Rom. (1520). Giij'; ila las die
jüden au%rejtrcn, wer die selltigo grossere
herrligkeil gcwest sey? ton den jüden vnd
jren lügen. (1643). Tiij*; er(CarUiad) nu
viel epOlliscber wd bOni^dicr worl daher
Testen, wie man müge Clinslum yn^ lirod
vnd weyn bringen, ob er müsse vns auü"
pffeiflen (su willen sein), wenn wyr wüUen
vnd der gleicben viel schendlieher lesierwort.
das ander tegl ioHer di* hymt. propAelen.
(1525). Oj-'\
' mhd. uf pfifen (tfen. 1, 493).
Alfiraffcli, woff aufraffen, dewen fori-
kUdung w Ui: D. Carlslad raffelt auff vnd
Iregl zu samon, alles wns vcrniinITl liyrynnrn
zpypen, leren, richten kan. das ander ifijl
wider die hyml. propheten. (1525). Kj*; wie
die sew auff der gasaen dreck aulfraffeln.
awl. der zehen gepot. (1528).1fy*. Grimm
wtb. 1, 703 sind nur rf/e'f :>rfi stellen aus
Luth. angeführt, doch begegnet das wort
nicht bei ihm ausschiiesslich, auch J. Jonas
ftedM Hd^ deudben: wie sie es auffraffeln
azo musz eynartickel des glaubens sein, von
den gnjstlichen vnd hloster gelubden. Wit-
temb. 1522. Kiiij'* {Versetzung der tat.
9ehrift Lutiiers: de voiis monasticis. 1521).
ivfriffei, hoittg (grSuwe poHhnen xu-
«ammei^Mseild) m^ehmen. I) eigentlich:
vnd ein reiner man sol die asschen von der
kuc auflraffcD» vnd ;>ie schulten ausser dem
bger an eine reine stt^ic. } Mo.<. 10. 9: vnd
meiue hiitiU hat funtleii die vükiier, wie em
Vogelnest, das ich habe alle land zusamen
geraflt, wie man eyer auffraJR« die verfassen
sind. Je». 10, 14; da wird man eiscft uilf-
raflen als ein raiil», wie man die hewscliri>cken
auffraiU. 33. 4. aufralleu — wegraffen: der
gerechte kompl vmb vnd niemand Jsl, der en
zu hertzen ocuie, vnd heilige leuie werden auff-
gerain vnd niemand achtel dratifT. Jes.^l, 1.
2) bilflfirh: man soll der lerer wurl nidit
so vuiie<ij( iu aulhafleu vnd sich drauü' grün-
den on gewisse Zeugnis der schrillt wm dem
schlüsseln. (153u) Küi]**; da man bat aussar
vnil neben der heiligen schrifTi angefangen
viel büclier vnd grosse bibliotheken zn sam-
ien, sonderlich uii alle vnterscheid allerley
veter, condlia vnd lerer aufboraffen. WU"
temh. 1, M.
Anfränmen, wegthun, wegschaffen, tilgen,
a) mit acc. der sache : es wird nicht allen
grossen vnd reichen gefullcu haben, das er aUe
abgAlterey vnd eiigerms hatanl%ereumbt der
101.p«.(1534).Fij*; vnd bracben al> die hü-
ben vnd altar aus ganlzeni Juda, Uenjamin,
Ephraim vnd Manasse, bis sie sie gar aulTreu-
meten. 2 cAron. 31,1; meine seit ist dahin vnd
von mir anffgereumet, wie eins birten hatte.
Jes. 38, 12 ; machet ban, machet ban. reumet
die steine auff, 62, 1 0. — b) mit acc. der
person: weichet vnd ziehet er ab von den
Amalekitem, das ich euch nicht mit jm auff-
renme.. 1 Sam. 1 5, G ; hie mit wirstn die
Syrer stossen I)is ilii sie anfTicumcst. 1 kön.
12, II; vnil wenn ich büse lliiere »n das
land bringen wurde, die die letite auffrcu»
meten. Ezedi. 14, 15; {die Juden) rtteteten
sich starck vnd wollen beide chnsten vnd
rümcr aii^ der weit aunVeumen. von. dem
jüden vnd jren iugeit. ( 1 5 13). Xiij\
mhd. ür i äiuen (ü^e». 2. 792).
AnfKcb«, mhd. Arrebt(ffen. 2, 618), oM.
tüfrebi {Graffl, 405), in die höhe gerichtet z
ida.'i herz) so steifF, aufTrecht vnd hart wird
wider alle anfeelilinig, leuflel, tod >'nd wie
es heisseu mag, das es trötzlich vnd hoch—
mttliglicb alles verachtet vnd spottet, was
zweiueln, zagen, bOsc vnd zornig sein wll.
ton den letzten Worten Dauidi, (1543J.
Bij'*. — vgl. aufnchl.
üiyilizcü L
m
AUFBICHTEN
llAfcftei, empomekm, emporslrecken,
cufrichtt',, , i) von kani tmä pkgtr: recke
fleinc linn.l .nin-oii lilniol (ndd.hibel: strecke
dync hindt up na dein licmmrl». 2 Mos. 9.
22; die pricsler aber reckten jre hende auff
{CO bimd Tndrieflen den an. der alltieil vn>
ser voick beschnut hat. 2 JTae«. 14, 34;
licnde auOrecken zu gntt bodoiit gebet zu
golLJen. 1,41"; 3, 29''; darmiih mnstc
JdiaBiies komen mit dem eusserlichen wort
«dfrgeietigois vnd seine fingerauflHcken vnd
»««B, da gehet er. Eisl 2. 4 1 0».
2) ron thieren, die sirh aufrichten: wie
ein aullgcreckler lewe jagesfu midi (ndd.
We/: geljck alse cyn v^gericblel loiiwe va-
IMIiiBiy). aUiib 10, 16,
3^ vom attfgeriehtt tcn herscherslab und
panin: eim-n auflgcrecklen stecken, drn ein
nelUer in der band hat» wenn er sitzet zu
S^te* VOM Ifen Jüdm tnd jren lügen.
(I543|. Kij^; er (ier apasM Pauiut) redet
nach frcmeinor weise von der saclien mit
solchen worhni, die man pflf»pt zn liratirhen,
WeuD man saget vndriiümct von cuiejugros-
prerbtigen beerzug eines gewaltigen,
roechiigen köiiiys oiler keisers. der »i fehle
zenrht milauffgercckicm panier. Jen. 2, 520''.
mAd. ürrerkfn ilien. 2, 590. 59!>.
yani und gar Ulyen, veniirh-
ten: da wirst die Syrer scblaben tu Aplick
bis sie auffgerieben sind. 2 kSn, 18, 17;
x«f"hfi?:c mu-h herr, doch mit masse. vnd
flfchi in deinem grim, aulT das du mich nicht
«effrcibest. Jer. 10, 24; ich wil sie mit
arhwcrt. hnnger vad pesülenlx aoflVdben.
n, 12; wenn raans wil rechnen, so hat er
(der (nd) die well schon fast annVorit ltcn.
15. cap. der ersten ep. s. PauU an die
^M*iÄ«r. (1534). Oij«; ich hah jr souiel
gewiirgei Tnd gefressen (sprichl der tod vnd
t^'iir*']) nu ffist sechs lausenl jar, ja vielUU-
*''nl otU in einem Inp anfr;,'rriliün , was ist
von denn vmb einen menschen? das 16.
<q>. f. JohannU. (1538). Eeij''; da wir
*f hcn werden , wie er den tod so gar aull^
reiben wird. Jen. G, 2r)S\
iafreisieni I i mit gemiU (durch einen
öffnen: icii habs bisher wol crrarcn, ,
^0 ich den teoffel ein maul stoplle, da reis-
**t er sehen meuler zur selten aufl*. von der
widdertauffe. (1528). Aij»; wer hadder an-
fehet, ist gleich als der dem waaser den ihau
auflreisst. spr. 17, 14; wo eneh der teoffel
ellwa eine s( h . ii oder fenster ausstosse,
Ibur oder d.irli aiill' reisso. irider die Anti»
nomer. (I539j. Cij"; das heuthu au seinem
schwentslin surOck anflreissen. tmienß^
den vndjrtn lügen. (1543). DiiJ«.
2) SU gründe richten, remirhten : was ist
die pestilentz anders denn ein fewr, das nicht
holtz vnd slro , sondern leib vnd leben auff-
reissei. ob man fkrdmitmbMfiMttnmiige»
(1527). Cij\
Anfrirht, tcas aufgericht, «Ineenit, oAn«
falsch : dazu emes crbarn lebens vnd trewen
aullrifhlcn herlzcDs. Jen. 8, 11''. gewöhn-
li^er ist tehm ftelZnA. aufrichtig/ wekhes
man sehe.
Aufrichten, mhd. üf rihteu (Ben. 2, 636)»
ahd. '}U '.h[im (G raff 2. -ilS) . in die höhe,
empor ridUen, tirridilen , in tielfmiter an-
wei^ung. das part, geteöhnlich aufgericht
statt aufgerichtet.
1) vnd er trat su jr vnd richtet sie aufl;
Marc. 1, 31; er aber pnb jr dio band vnd
Helltet sie auff. apost. gesch. 9, 11 ; du herr
j bist der Schild für mich vnd der mich zu eh-
ren setset vnd mein heubl auflHchtet. p«. 3,
4 ; silie deine feiiulc loben vnd die dich has*
son richten den kopff aulT. S3, 3; vnd gehen
mit aungcriclitem halse. Jes. 3, 16.
2) mache dir eine eherne schlänge vnd
richte sie'anm «eichen auf. 4 Mos. 2\, S;
vnd jro ward angesagt, das Sau! gen Carmel
knmen wore vnd bette jm ein siegzeichen
T!iirt,M'ri<ii!. 1 Sam. 15, 12; wie man ein
patm odder streu zeichen aulTrichtet« der
prophel Saeharja. (1528). Ccij".
3) vnd Jacob stund des moi^ns flme aulf
vnd nam den stein, den er zu seinen beob-
ien gelegt hatte, vnd richtet jn .iiin zu rlnfm
mal. 1 Mos. 2^, IS; zw der zeit soliu grosse
steine auflrichlen vnd sie mit kalok tUnchen.
5 Müs, 27, 3 ; es werden in seinem lande
heilige steine auffgerichl werden. Sach. 9,
16; vnd die, so im lande vmbber golKii, \rid
etwa eines menschen bein s«*lien^ \venl*M)
da bey ein mal auflrichlen. Esech. 39, 15;
dn soll dir keine seuie auflHchten, welche
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AUFRICHTEN
140
AüFiUCmiG
der h«ir dein golt hasset. 5 JVm. 16» 22;
gehe hin aulT vnd richie dem hcrrn einen
dtar auff. 2 Sam. 24, IS.
4) darnach brach er aulF von daiiiu'ii an
einen borg . . . vnd richtet seine hUtlenaulV.
1 Mo$. 12* 8 ; also soUti denn die ironung
auffrichlen. 2 Mos. 2n :; n ; Assur hal es
angcrichl zn schilTen vnJ haben fesle Ihürm
drinnen auflgerichlel. Jen. 23, 1 3 ; vnd ba wen
das haus, das ein grosser kOnig Israel ge-
bawet bat vnd aulTgericht. E»ra 5* 1 1 ; bre>
chet diesen tempel ab vnd am dritten tage
wil idi jn auffrichton. Joh. 2, 19; verflucht
sey der man für dem hcrru, der diese stad
Jeriho aufflricblet vnd bawet. Jas. 6. 26;
das man die stad Sihon bawe vnd anffiichte.
4 Mos. 21, 27.
5) aber zur zeit solcher künigreir hp, wird
golt von himel ein küuigrcich autlrichlcn,
das nimer mehr tuslSrel wird. Dan, 2, 44 ;
herr wirst du auiT diese seit wider aullrich-
ten das rei( Ii Israel? aposl. gesch. 1,G; dasz
ohngcHihr um bcfchl komen sey, die zwpy
stücke Widder auszurichten, nümlich das
wettcrleuten vnd die aposleltage zu feyren.
de Welte 5r. 3» 4<15 ; golt behüte ja gnädi-
glicli c. f. £r. . . . für den) iitirnth, dasz o. f.
g. sülllcti die winkt'iinessen lassen wieder
aufrichten. 4, 307; so gar vleyssig hall
Christus farkummen vnd geweeret* das nie-
manl menschen gcsctz auffrichti t yn .^cyner
kirrlion. auff das vbirchrüüieh buch boeks
iiOT«erJ. (1521). Dij»».
6) aber mit dir wil ich einen liund aulT-
richtcn. 1 Ifos. 6* 18; vnd der kdnig schi-
cket zu jnen, einen frieden mit jnoii aiilT zu-
richten. 1 Macc. G, GO: zu oinom i'cdcchl-
nis des auflgenchtcn fricdpos xiui bunds. S,
22 ; der vertrag, so in neulichkeit aulgttich-
tat. df Welle br, 5, 796.
7 ) aufrichten —, rrmuthigen, (rfhtnt : vnd
küm|)t in solch angst vnd za^'Li), das jn nic-
niaud trOslcu noch aulTrichlcn kau. «u-o j>re-
digt au/t der khtietlauffe. (1540). Mj' ; so
wird dein hcrtz gewis zu frieden gestellel,
aiin'gt'richl vnd gclrnstct. efteiid. Jij'" ; silio.
was koslets, ein blOdc erschrocken ImmIz
«uibnrichten vnd cu trösten, der prophei
Sßekafja, (1528). Yiij*'; es gleubt kein
mensch was Ihr mUhe data gehöret, das man
ehi vertagt b1(h1c gewissen widderumbtrOsle
vnd auflnililo. ebend. Tiij''.
S ) sicli aiiHVu lit(M) : da er sulchs mit mir
redet, riclilel idi mich auff. Dan. lO, II;
Jhcsius bücket sich nider vud sclireib mit den
Gngem auff die erden, als sie nu anhielten
jn zu fragen, richtet er sich auff. Joh. S, 6.
7 ; vnd nu'ine ^arlic richtet sich auff vnd
sluiid. l 3!us. 37, 7.
Aufricbleu, der inf. des vorigen sub-
Hanimidt: so mus es zugehen ym reich
Christi, das {da$x) da eytcl auflrichten. yiner
sich bessern vnd bessern, vber das er»ie buch
Mose. (1527). viiy\
Aufrichtig, bei iMth, noeft, me mh4. tkW
rihtic (Ben. % 630). 1) gerade in die höhe
gerichtet, aufrecht: siebe auflrichlig anfr
deine fUssc. apost. gesch. 14, 10: al^^n bald
ward sie auQridilig. Luc. 13. 13 nach der
sept. ausg. det n. tesU v.j. 1522, später:
also bablc richtet sie sich aulf.
2) geradsinnig, ohne falsrh: anfPrit lili^^
odder rccti bcissen cigcnlhch die, so nicht
iieuchcln, sondern ihun, was reciii ist, keine
person, gunsl. gelt. ehre, noch icbtiges an*
gesehen, der III. psalm. ( 1 530). Bij'' ; das
worl aber, jasar(— w'), das man zu laiin,
cquilas, recliludo vnd iciizudeudschaulfrich-
lig heisse. ist so viel, das ein Christ nicht aus
gunst, noch vmb lohn, noch vmb einiger
person ansehen willen guls Ihut, sondmi
aus Trevom, reinen, ri liii^cn, einfeltigem
herlzcn. ebend. Giij''; du konipsl nicht er
ein jr land ein sunemen vmb deiner gerech-
tigkeit vnd deines auflHchligen hertzens wil*
len. f) 9, "; darilmb zwingt die histori,
das Altrani j^ar einen hohen nufTrichligen
geisl ynn dem gehabt habe, gar nicht seinen
nutz gesucht, sondern alleine seines uehisten*
Hfber das erste buch Mose. (1527). miUj**;
golt hilOt den aullrichtigcn von hertzcn vnd
nicht den falschhorlrifjon. von heieUichem
vnd yejilolen brie/fen. (Iä29j. Fij''.
AiMchtig^ ade. rede, eineere, eandidet
iih'e liebe) thut niemand koyn buh«nisluck
odder lieyndiclien liilsen tiick vnd hini!- rli -^i,
sundern itaiidcil redlich vnd auflrichlig viiicr
äugen, ausl. der ep. vnd euang. vom heil.,
dreykSnige fesi ele, (1525). hy*; vnd gilt
hie nicht heuehelns vnd meuchelns, sondern.
Google
AUFfilCUTlGKEil
141 AUFRUHR
mi» redlieb vnd auflrichlig gehandelt sein.
muk§. ier itp. mti enang. von off«ni He.
(!r.m. Eftvj'-.
Aifriebti^krit, sinceritas , lauterkeit,
«infälUgkeit : auflrichtigkcit isl dir angenem
<tiii^. simplidtateoi diligas). 1 cAnm. 30, 1 7.
Aifrickdgllefci vom mWthüg mUieM lieh
gdildeies adv.: er richtet den erdhodrn mit
reclil vnil regirl die I'miI aiiflrichtip^lii-li I ;>>'.
10, 9j. von B. Uennco ynn Diedmar ver-
fehlt in den meisien tcörterbüchern, auch
bfi Grimiu, dorb nirh( bfi D enzler.
Alfritt, m. narh G rim m irfft. 1,712 fi-
S^nUich besuch zu pfcrä, zumal der fünlen
wH Aerm nüt «Arem ge folg im MoHer, dann
besuch überhat^ Lulh. tehHnt e» jedoch
n^efirims'nnp von Herberge, ort, iro man
torreiten und absteigen kann, gebraucht zu
Aotfli; dieser (der sein gemahl muthtciUig
ctriiwf) treibt seinen laoler nulwillen mit
der ehe, holt auch sein weib vnd kind nirlii
il;iriif iiriK f r « Im Ik Ii Iipy jn woncn vnd blei-
i>cü solle, äuiulero das er einen gewissen
«chem anliritt wisse, wenns jn gelüste wid-
dflmdunBcn. da$ 5. 6, vnd 7. cop. «. Mal-
ihn. M532). Xij*.
Aufrack, rn. was aufgerückt wird , ror-
' auch jrc kinder wUrdcus {der mutier
*i^mide] etneo ewigen anOhiek heben müs-
scii. lischr. 326". später veraUend,
Aufrürkrn, einem aiirnlrkcn, vnrrückfn,
roncetfen: es heis^t liclio aus riMiiorii licr-
lien vnd guten gewissen, das Jn niemand
Mhehen nocb etwis bOses seihen vnd aull-
rucken \i.iü.summade$chnsil. IclmsJ 1 533).
Dj"*; wo ilio lirrrn so wo] gcstralfl werden
ila di'r iHifel vnd der j*ofd so wol als die
berrn (wie die {»ropiielen lliunj da kan kcins
den andern etwas auIVHtcken. der S2.psalm.
(1530). Cij*; so wirslu sehen, wie er wird
sack vnd i^pW aiifT bindon vnd lifrlitcr lohe
brennen, schellen, riciiU n, andrücken, das
»Aone eonfUemini^il 530j. Oij'> ; es wundert
mich, das du dich nicht achemist in dein
herlz, das du mir aulfruckist, wie ich wolt
?ern kein beitpl ordcn sein, ron den-neioen
Eckuchen bullen vnd lügen. (1520). AHf;
iUcke dem nicht «uff seine sOnde» der sich
^«sert Sfr. 7 ; er {der narr) gibt wenig
vnd rttckel einem viel auff. 20, 15. doch
»ehtiesxt aullrttcken nacht immer einen «or-
wurf ein, oft ist erhluszes vorhalten: sie
können rech! wuelen (sehe ich wol) wenn
sie recht Iroiieu werden , lÜe sonst yderman
gediih, silttcfceit vnd senfile leren vnd auiT-
rücken, auff det kSidg» MuEnff^ndleiier-
schlifft. ri527). Äiiij''; rücke yhm also sein
wori aiill. vber das erste buch Mose. {Ib21}.
Xmj'' ; so uympt er (der ßr Sodom fürlnlte
einlegende Ahraham) nti zum ersten fnrsich
goites gute aiifls hertiste, sagt nicht, das sie
nicht gesundigel haben, sondern nifTel seinen
n.imen an, rttckt yliin seine ehre auff. ebend.
s lij''.
sehm ahd. (kfirucchan gegeni^er dem ni-
derrucchan (Graff 2» 434), mh± ftf rucken
{Ben. 2, 781).
Anfrnhr (aufrur), lumullus, auistand. em-
pörung, ist bei Lulh., wie überhaupt in der
Siteren epraehe (meU mhd, die rnor, ahd,
die hruora, bewegung) , meist f.: die anfTrur
stinckl jn zum hnUv heraus, ein brieff an
die SU Franckjorl am Mein. (1533). Ej*;
da die aulfimr anfieng. einsendbrieff vondem
harten büehtein* (1525). cj'': ich nnis der
aiillrur schuht tragen, vom krieg widder die
türcken. (1529). Aij"; es frci.üf . . . zum
krieg odder zur auflrur. wamunge an s. l.
deudsehen. (1531). Aiiij'; isu nicht so auch
gangen itzt ynn der nchislen attHhirT der
priiph. llahacuc. { \ 526). k iij ' ; diejlznml n\%o
s( Ii. II reu, poclicn vnd trotzen, die waren jnn
der heurischen auürur so verzagt, das sie
nicht wüsten, wo sie solten bleiben, einter»
mon vom creutz. Bj". eh'-nso in der
bibi'ltibfrst'izHng: da aber die auttrur gros
ward, apont. gesch, 23, 10; da es nu also
bestellet war, richteten die Tarscr vnd Mal-
loter eine auffrhur an. 2 Jisec. 4, 30; wel-
clirT wnr Mv.h rinn- aulrhnr» die in derstad
gesi liai li, viid vinb eines mords willen ins
gervngnis gcworflen. Ltic. 23, 19; vnd kamen
vuib iu der aullriiar Kote, br» Jod, 1 1. doch
begegnet neben mehreren etelten^ in denen
da» genus unentschieden ist, auch enl«eftie»
denes m. : da aber der aulTriihr gros ward.
aposl. gesch. 23, 10 in den ersten ausgg.
de» n. da machte sichderkttnig eilends
«uir, das er den anlTrhor ttillete. 2 Jtfacc.
j y Google
AUFRCURER
142
ALFSATZ
4, 3t ; vmbs aolTrhurt vnd mords willen.
Imc. 23, 25 ; vns kein schuM noch vrsacli
%veder kriegs nocli aufTnirs mag aiilTfTf^lcfrl
werden, itamunge an s. l. deudschen. { 1531)
Aiiij' ; jiin solcticm bepsUschen vnd pfeffis-
tchen auflhir. eheni. Bj"*, die im auffirbar
einen niord begangen hnlleii. Marc. 15» 7.
— dem f. entspricht der pl. die aulTruhrcn :
in scliiegcn, in gefengnissen, in auflrhuren.
2 Cor. 6, 5; in den ersten ausgg. de$ n.
fetl. mit aufirubren.
AnfkvhMTf m. rebellaior , empörer: der
hoisst ein aulTrdrcr, tler die oherkeil vnd
rcchl nichl leiden wil. tcarnunge an $. L
deudtehen. (1531). Biiij ; liierans k«n man
nu wolveralehen, wasjrlleinUenvndHeiniz-
linge niachel, wenn jr vns auffrliurer sdn l-
tPl, lins wir nirht mit rnrli Aom kciserlirlion
ediclen gehorchen, widerllam tVorH.^ I 54 1 >•
Kij"; nacli d«n mir etliche anffrarer mein
erbkdnigreich genoroen haben. 1 Maec.
15,
Aufruhrii;, seditiosus, rebelli!?, ein in der
Schriftsprache ungebräuchlich gewordenes
adj.: die auflrhttrige vnd bOse stad. JEmi
4, 12 {noch im 16. jh. in aurrUhrisch ge-
ändert); vbpr eynen ofTenlliclirn .lufTrtiripfti
(Jen. 3, 121)'' setzt auHrhurischen) isl ein
iglicher menscb beydeoberrichlervnd scharflT-
richter* «mvmmge mm finde ovffdiexwelff
artiekdder bawrtchtifft, ( 1 525.verm, autg.).
Eiiij^
Aufrüikriack^ was aufruhrig: das pllcgl
man aulTrharisch lu heisaen, wenn man die
herrn mit goUes wort slraflct vnd lesscl sie
nicht frey ibun, was sie wollen. Jon. 3,
253'*; gl«Mrli wio sie mich nii niillViinsili
schelten, vom kriege widder die Turcken.
(1529). Aiij*'; isla nicht anfrflbriscb, dascdie
pFarren wollen selbst prarrcr wühlen vnd
enlwithlen. de Welle br. 6, 60 ; man l.i<?se
suchen in den chronicken deiner veter, so
wiräiu iinden . . . das diese stad auflrhüriüch
vnd acbedtieh isL Esra 4, j5; menge dich
nicht vnler die anlfrürischen. Jpr. 21, 21.
AnfTrfihffitfh, adv. xcditiose: ersllirli knn
iclii das zeugen mit diesen zwo se-liaHlcn
schrilllen aelbs, das ich niciils auflrurisch
drinnen bandle. or^9lHal6r.im ireCm.areMv.
fol. 73 (de WeUe »r. 4, 238) ; weil man
doch «onst nicht anllhibrisdi nodi aehwlr-
meriscb predige, de WeUe hr. 4. 1 S.
Anfrnhrtenfcl, m. ein den aufruhr be-
wirkender, von den c<mciU^s vnd kirdten,
(1539j. cij^
Aüfiigeni 1) kwnagem, rtätare: wie ein
Schulmeister die schüler lest jre leclion aufl-
sajron, oh sie es kennen oddor !ii« Iit. ein hrieff
an die zu Franckfort am Meyn. (I535j.
Ciij" ; daramb aof ein bejichter odder beken*
ner nicht alleinc stinde wiiaen an eraelen,
sondern auch dahor aulT sagen, was er vom
glauben vnd Christo gelernt hat. ebend.CAiij*' ;
aUo das einer nach dem andern aullsage das
vater vnaer, den glauben vnd die xehen ge-
bot, vnterricht der rm^atoren. (1538). Mtj^;
d.is abc aufl<:agen. da» 16. eoyp. a. /aftmi'
nis. (1538). l)dj\
2) aufkündigen, renuntiare: ehe denn er
Beinen beruO e. f. g. wider aoir»aget. 4t
Welle br. 6» 348; wiltu aber deine huldung
nicht anffsagen, so ihue mit Itisl \nd lieh,
was du in der hulüuu^ zugesagt hast haus-
post. Jhena. 1559. bl. 404*. — mhd, tl
aagen (Ben. 2*, 18).
Anfsammeln^ sammeln und aufheben:
\v»v>n d'i rlt'in land einernlesl, solln es nicht
au Jen enden vmbhcrahschncitcn, auch ntdil
allea gnaw auffsamlen. 3 Mo», 19, 9.
vgl. aammeln.
Anfsati, m. mhd. ftf$ats (San. 2*, 343.
344), gebraucht Luth.
1) ßr naQfidoati, traditio, statuium,
»aUungt geb^: zu dem so ist dieser artikel
nicht eine lere odcrauirsatz-iusscrdcrschrillt
von menschen crlichfct. Jen. 5, 490"; da<>
war ein vbeijjeltol vnd aullsalz, da mit vns
goll vber seine gebot beschweret vnd braud-
schetzet die Meine tmtwoH. (1533). EHij* ;
lesen wir doch , das die aposlel haben der
kirchen anffselte vnd gebot gegeben vbcrdie,
so SIC von Christo empfangen hatten. Jen.
h, 563* ; alles was .sie leben oder ihun« isl
allea mit rabinischen vnOetigen anilietseii
vnd misglauben beschmcisst. von den jüden
rnd jrt'fi /»gren. (1543). biij*; wanimli v!><»r"
ircllen deine jünger der ehesten aulFselze?
Matth. 15,2; vnd bebt auir guiics wort
durch ewer aulbetze, die jr attfl||;eaet«t habt*
Marc. 7» 13.
Digitizr
AUFSCHABREN
143
AlFSCillB
3) Mfioge, «dUftom;: ich habgohöri wie
im «. f. g. nach abgan^ disses aolbttzes
wolle eyne andfrf r^fV/ icohl scliül/.nng zu
ertfänien) vijiul vUlcichl schwerer auüscUcn.
ongimlbnef im fVeim. ges. arcMv.N. 108.
41 (4» Wetle ftr. t, 7S) ; sondern hat aolT
sie gelegt stewrgell, bawgell, hie geschelzl
vnJ ilt geschelzl mit mancherley aiifTsctzoii.
Jen. 3, 073""; vinh meiner tyranney, j^t-ilz vml
lolbatz« willen, ebend. ; durcli aulfseU vml
wdgen gewonnen. 3. 27 5». Grimm, tpift.
\, HS legt in den beiden zuleVU anijefähr-
len tMlen aii^ ih- dir h^dtuUmg von in^iitUae
«Itter, was jedoch dem smammenhang nicht
mspritkL
3) tmfydd, ximeH: wenn dein Imitier
darbet, so leihe jra ori anJEtaUc. Jen. 1,62";
der {di^'Ue grad) ist. das wir wüli^' vml gerne
Uiheo oder borgen sollen ou allen auCDsau
vod aase. 1, 196'.
lllb^iireB, durch icharre» hervarbrin-
gen: wird man die amniern widder aufT
scharren vml vil drcyn blasen, so nitlgen sie
gewarlen wem die funcken jnn die äugen
■tieba wttden. Im^, in der vorr. tu der
tdur^ Ballh. Raida's: mdder daslesli r
md lügen büäMn J^cole Pht^, fVittemb.
1533,
iifaciieaclieu, scUtuchcnd aufjagen: da-
her man die iaghunde ülcuber nennet, die
diebaaea md wUd aulT scheuchen, vierirosl-
UekepiaUnn. (1526).
iafftrhieben, procratUnare, verschieben :
die anflor '•erhs -.M raniont nitisz ich itzl niifT-
ichtehtn. anlu ort diiuUch. (I522j. Kj ; «Iis
wilich itit anflschiebcn. «in ttnältrieff ton
iabndscben. (1530). Ciiij^; die hoclizcii
lang iiiffzicben vnd auflschieben isisehr fclir-
üch. iischr. 307^; {goH) schcubel noch den
tro»i ymer aufl*. vber das erste buch Mose.
(1527). Liiij* ; mit au&chieben ... den hulffe-
^g haben lassen gehen, d« Weile br, 3, 95.
iiftcUfttei» empor, m die häkeielUe-
1 ^ schlank und schnell aufwachsen : er
»cbeiKsi aufl" für jm wie ein reiss vnd w ie
«■an wurtzel ans dnirem etdreich. Jm. 53.2.
2) aufiaud^en: als die noch nichl ver-
«tocki vnd versnncben sind« sondern noch
auffiichiesaen vnd schwimmen, vnd gerne zum
vfcr wollen. Jen. 3, 164*.
Aufschlagen, bei Lulh. noch aufscblahcn,
mhd. üf slalieti, üf (Ben. 2 ', 372).
1) aufschlagen, ui die höhe scJtlagen, auf-
rithHHt •rrfcAfen: da zoeh tsaac von dan-
nen vnd schlug sein gezelt aulT im gründe
Gerar. li/o«. 20 . 17; ^^n•nh alter halle
seine hüllen aullgesciii.iiicti anfl ilcm bcrf^-e.
31, 25; wenn aber dds iieer zu iagern ist»
sollen sie {die Leviten) die wonung auS>
schlaben. 4 Mos. 1,51 ; das auch die Araber
keine hüllen daseihs machen vnd die hirten
keine hurlen da aulT schlaben. Jes. 13. 20 ;
lesst jm ein solchen reichen jarmarckl ver-
gebens auiTgesehlagen sein. Jen. l,530i^; vnd
allenthalben klaftperbencklin »s.d.) auflschlegl.
hau.fposl. Witlemb. fesltheil. 55^
2 ) durch schlagen auf etwas befestigen :
müssen eynem iglidien eyn hulTeysen auflT
schlahen. ein predigt sieh jra hüten ßr fai'
schi'u Propheten. ( l 525). Dj\ eine sprach-
wörUiclie redensari «— memand ungetadelt
lassen.
3) teuer anfschlagen, dwreh sehlagen an
rinen stein hervorbrit^en : vnd nauienfewr-
stein vnd srhbi^^pn fcwcr .itill. 2 Macc. 10,
3; Olli ^'ul j.'<'l)ol nii lil laug sein ... ist
giiug, weiiii du ein slück oder ein iialbes
banal hriegcn, daran dn in deinem horlxen
ein fcwLrlin kaust auOschtalif ii. ien. 6, 336%
Aufschi lesien , durch schlies^en öffnen:
da nanien 5if> den Schlüssel utd schlössen
auir (sc. die Ihür der sommerleube). rieht.
3, 25.
Anfschrccken, aufjagen, aufspringen ma*
chen: vnd würdi!>i <lirli l<'?<'n mkI niemand
würde dich aullsclueckeu. UioO LI, 19.
mhd, AT schrecken {Ben. 2^, 212) v.
schrecken» ahd. screcchan ■» springen ma-
chen.
Anfscbrciben , .schriftlich anmerhen, no-
tare: fleug er liiieii knaben aus den leuten
zu Sueoth vnd fragt joj der adireib {sdtrieb)
jm aufT die obersten zu Sucoih vnd jre el-
lestcn. rieht. 8, H.
Aufschub, m. inora, Jilatio, verzug, frht,
mhd. ilfsciiup neben einfachem scliup (^Uen.
2\ 168. 160): da sie aber her zosamen ka-
men, machet ich keinen aulbchub {ndd» bibefy
AÜFSCULRZEN
144
AUFSEIN
vorUfgoringe) vihI hielt iles andern l.igcs gc-
riclit'V npost. yetich. 2h, 17; l)ossert eiirli.
das liocli die plage eynen vcrzug vnd lenger
«uflkchub gewänne, ermanunge sum fride
««Jf die »welff artidtel der bowncirnffi.
(1 525). Eiiij" ; da nam er eiiioii .iiiflscliub
vnd rrt<i, «irey läge sieb üarauff zu beden-
cken. Jan. ü, 1S7\
kfkhMnem, sich aafschttrsen, (daskleid)
in die höhe nehmen, garten, succingere:
er wird sich .iiifTschdrlzcn vnd wird sie zu
tisch st'lzcn, \iid fiir jiicii flehen vnd jnen
dienen. Luc. 12, 37 ; c$ tautet sellzaoi, «las
ne das osteriam mit vngesewerleDbrol essen
musten. vnd aufTgeschUrt/i dazu stehen, gleich
als wanderleule. EUl. \,
AufschUrzcn, Alberus diel, vd srhilr-
tzen, mhd. Afsi.hürzcn {Ben, 2'^ 165), ist
nuammengei, mu auf tiiul sdittnen
hürsen, r. ahd. sriirz kurz (Graff ^, 551).
vg! ^'''igand tclb. I, 71.
Attfa»€JlÄtteaj iutammen schüUeH, aufein-
ander «cftüMci»; sie getrci«1e aulfitcfaut-
ten in Pharao koni heuser. I Mos. 41, 35 ;
also schultet Joseph das getreide aiilT. v. 49.
Aufsehen, in (fnppcitor bedeulung,
1) emjiar, tu die luihe sehen: hat er guts
im sinn, so sihet er firOlich auflT. Sir, 1 3. 32 ;
(Jesus) sähe aiifT gen himel vnd danckct.
Matth. 14, 19; sie war knim vml künde
nicht wol oiillselien. Luc. 13, 11; Saiil, lii^«
her hruder, !«ihe aull. apoii. geich. 23, 13.
2) wfa^en, aufmerken: ein jglichcr
pffirlior seine pfarkinder hcsuchcQ, warten
vnd .iMlfx'iien sol, wie man da h-rot vn<! lohet.
vnlerricht der visitatorn. (153S). Aij''; ich
bit euch, hüben LrUdcr, jr wollet ja aufse-
hen auf die da machen seclen vnd ergemisse
neben der lere, die jr gelernel habt. Jen. 1,
504** bei Grimm; f;hri«!tns d.Ts haiipt wolh-
auÜsehcu, vnd den winden vnd bulgen ein-
hält thun. de Wetle hr, 5, 708.
AlCwIffl, n. äehi, auftieht: dein aulT-
sehen bewarl meinen odcm. Uiob 10, 12;
er hat ein auirsehen aiifT seine ausscrwelclcn.
weish. 3, 9; sihe aheriual wiegott sogenaw
anlbehen hat anlT die seinen, vber dae erste
buch Moee. (1527).nj'; man hat mehr aufT-
schens nnft die gros<;cn gewalligen bansen,
denn aulT die armen leule. Jen. 4, 529^
Aufkehery m« ein mit der aufsieht über
pttras betrauter, vortteher: das lieissl die
i>( iirilll einen rechten bisscholf, der da ist
ein auffseher oder hfller vnd wechter. auf/.
der ep. vnd euang. von ostem ete. (1544).
Lv**; eigenilicli lioisst ein bisschrdf ein aulT-
seher oder visitalor. tnterricht der rmto-
torn, (153Sj. Ai]**; vnd Samuel war jr auff»
seher. f Som. 19, 20: drey tiusent sechs-
linndert auiTselier, die das volck tum dienst
aiiliiellen. 2 ihron. IS.
Attfseiu, hcttie wuhre zusammeusetzung^
sondern mit noch fülUüar loser parlikel, bei
Luth. in folgendem ameendungen:
1) sich erheben, aufmachen, auf die
beine machen: vnd alles volck war fruc
aufl* zu yhm yin teinpel. Luc. 2 1 > 38 nach
der ersten ausg. des n. lest.; web de-
nen, die des morgens frae auff sind, des
satillens sich zu vieissigen. Jes. 5, 1 1 ; iassl
vns auir sein vnd pen Ht tli El ziehen. 1
Mos, 35, 3. sumal sich trhebent auf die
beine mn^en xu kämpf «mI empörung:
wolan, >so lassl vns auff sem vnd sotten wir
bei nacht hin auH' ziehen vnd jre pallast ver-
derben. Jer. G, 5 ; Bacehides war auff mit
s«inem ganlzen beer. 1 Macc. 9, 63 ; wenn
CS golt nicht geheissen bette, bette ers ny-
uier mehr gethan, noch sich thüren vnler-
slelicn auf! zu sein widder so merlitige k<"t-
nigc. tber das vrate buch Mose.{lb21}. Ij*;
niehls dc;»le weniger faren die im Brissgaw
vnd in der graneschafft Tyrol jmer fort mit
eiiipürung vnd auflrhur also vnd dern>assen»
diis alles von Inssbriick an bis gen Trient
rege vnd aiiif ist. Jen. 3, 160'; wenn goltes
wort konipt, da ist alle well auff, da hebt
sich toben vnd • tvQten an allen enden.
b, 5 1^
2j verzehrt sein: da alicr das fleisch nocl»
viiler jreu zeeneu war, vnd che es auff wajr»
da ergrimmet der som des berra. 4 Jfot*
1 1,33; vnd lies jm des lages ein leblin brol
geben ans der beckergassen, bis Au^ alles
limt in der stad auff war. ./er. 37, 21 ; Ju-
dith anttcorleti ich iiah ein wenig ant mir
genomen, danon wil ich essen, da sprach
Holorerncs selb, wenn das auff ist, das da
mit dir bracht hast, wo her sollen wir anders-
schaffen? Jud, 12. 2. 3.
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AUFSETZEN
145
ADFSITZER
.4if<»dff n, »fiV mhd. nf setzen (Bern, 2^,
351) m vielfachen bedeuutngen,
1) tüuiUeh, {dem kauple) baobe, heim.
Iront, (4§r nai$) die brille , (iem Uuehter)
dielampe aufsclzen: Judith setzet eine Hau-
ben autT. Jud. 10, 3 J wenn sie die spende
nadel l>as stecken odder die iiauben bas aiUl-
Mtten kaiu «w«l. 4er «p. vni nuing, wm
heil, drey kSrngefett etc. (1525). Jüj*; das
hirotlin auösetzen. das 11. vnd 15. cap. s.
Johannis. 0538». AAy'*; vnd er lies des kö-
nigs son erfür komen vnd setzet jm eine
kroB aoir. 21tSn, 1 1, 12; vndhflUle Ja nichts,
ob er jro die keiser krön aufT setzt, wider
Hans Worsl. (1541). Oiij"'; setzt die heim
aaff. Jer. 46, 4 ; vnd wird das ernste gcricht
entbelsen zum heim, weish. 5, 1 9 ; heysse
Tim frßen anflkctsen, das er sehen Ininde.
epittel t, Petti gepredigt. ( 1 523). Kj'' ; wenn
da die laropen aufl^etzcst, st^ltn sie also se-
tzen, das sie alle sieben fürwerls dem leucb-
tcr scheinen. 4 Mos. 8, 2.
2) den köpf aufsetsen •» AarfnMk^« ei-
gensinnig sein : weil hcrtzog Georg seinen
top(T ;>»j(T-etzt. Jen. 4, 315"; da wir sollen
den ko{>t| anfTsetzen vnd nicht hören noch
folgen, eine predigt vom «erlomfii echaf.
0^33). Ciiij*'; noch setzet S.Thomas seinen
IrjifT mir vnd wils nicht glcnbcn. ztco predigt
auff der kindertauffe. (1540 ). Liij'", ebenso
die humer aufsetzen : vnd setzten jren kiipd
ynA bOreer aofl, wollen jren eigen messia
haben, v.d.jüden vnd/ren fi|9m.(l 543). X^j*'.
3) aufs spiel setzen, einsetzen, wagen:
denn wie wir gehört hnlifn, sind wir alle-
•saiopl schuldig der gitU zn weren, wo mit
■an vennag, weil goit vns befolhen hat vn-
sers Icibs also zn pflegen, das wir sein scho-
T\fn \vA warfen, SO crvns nicht nol zuschickt,
vnd widderumb auch den selbigen getrost wa-
gen vnd auflselzen, wo es die not foddert. ob
Ml fter 4. »ier^ /KeAen «^9«. ( 1 527). Cv^.
4) hslituerey einsetzen, anoriiun: es
nHtost auch dem l),i[»'^t verboten werden,
Wtht solcher orden aulizusclzca oder be-
•tetigen. Jen. U 334''} nu hat gott im allen
teslament den siehenden tag anagesondert
"^d aoflgcftetzt zu feiern, deudsch catechis-
"WM f \ 52!) ). Dj"* ; das mehrer teil menschen-
iere vnd werck predigen, die sie selb erdacht
vnnd auff gesetzt haben, das magnißcal icr-
deutscht. (1521). ciiij*; die liehen heyligen
zu gelt kotzen «offaelxenn. an den christ-
Uehenadel. (1520). Jij-; ich hah gehört,
wie dasz e. f. g. nach abgang diszes aulT-
s.it/es wolle eyne andorp vnnd villeicht
schwerer auflselzen. de Helte br, 1, 78»
Mar itoe^ dmn «righuU. auÜMto 2.
5) steigern» wuchern im ättfMmimdhtt»-'
del (vgl. aufsntz 3): viel doctores diese worl
daliin ziehen, als helle der herr Chrislus
drin geboten also zu leihen, das nieiuaod
nichts aulKielzt oder gewinst dann sucht,
sondern frey hin leihen soll. Jen. i, 196**^
w<!r also leihet, das er äuOsctzt, der leihet
nicht, so verkeuflt er auch nicht, dariinib
uius es ein wucher sein, ebend.; betrieben
imd teuschen vntemander, setzen anlT vnd
machen tewrung. Jen. 5, 463*; gleich wie
]VfA die bawr vnd edelleute jren mulwillen
treiben mit jrcm aulTsetzen, sie haben den
boden vnd diefrüchle innen, Wüllen nu auch
das geld haben, 5, AWK
6) verleiten, verfuhren, betrügen: nicht
vmb Ilt intzcs willen oder die jn auflselzen.
wider Hans Wont. (1541). Cj*; lasst euch
Hiskia nicht «nfltoen. 2 UFm. 18, 29; las
dich deinen gott nieht aoflsetzen, auA den
du dirli verlessest. 19, 10. in den parallel'
stellen Jes. 36, 14 und 37, 10 übersetzt
Lulh. dasselbe teort (M^) durcA bclriegen.
aueh 4Se «om /. 1 523^1 528 ertehlenmeis
ausgg. des ersten theils des a. lest, habeft
1 Mos. 3, 13: die ^(hlange h.if mich also
au(rge<;ct7i. wofür spätere ausgg. die schlänge
betrog mah also. • ,
Anftetier^ m.: danunb heisst dos gesetzes
kraßl ein trciber oder auflsetzer, exactur.
die epistel des propheten Jesaia. (152r)).
Cu]^; das kein trcyber mehr vber sie faren
vnd walten kund, das isl kein auITsetzer mit
dem gesetz vnd menschen werck. der pro*
phet Sadtmfa, (1528). Aaiiij^
Anfsilien, aufsteigen, aacencfere, vorzugs-
weise vom besteigen des pferdcs gebraucht:
da ich aber wolt aoff s^en, floch «las
Ihier. «erf^Nf See olcorow. (1542). dUj*;
vnd yhe nit der (euifelischen biifrarl hinfurt
zupela'iscn werde, das der keyscr yhm (dem
bapsij denn stcgreylT halte vnd den zaum
19
I
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AjUFSPALTEN
AUFSTECHEN
meines maulpfenls, wen elir auflsilzt zureyl-
ten. an im tkrUtHehm M, {1&20). Fi^.
•k&dlkh: vnd hielt den biiachoffeD densteig-
ri»ifr, (In«; sie widder aiiff se'isen. rermang. an d.
geislUdien. 1 1 530). ßij* ; da hat Esau gedacht,
nu habe ichs yiin der band, ist sieher vnd
.gewis, so IMMI yhn gott aulbititfonidpraii-
geUf aber ehe er sich vnihsihel, so slUrlzel
er yhn. vber das erste buch Mose. (1527).
Mmiiy''; beydc ynn keysertbumefi vnd künig-
. reichen sihet man nichts mehr dettn abftUen
vnd aulTsitsen, gerade ab sey die ganize
.well mit yhrer öberkeit golls lumyr vnd
reuterey. der prophef TTabacuc fl526).
.ciij*". — mhd. (if sitzen {Ben. 2 2, 331).
AifsfalteB, dttrcA ßpoHm ögken: hetts
das meer nicht geihan, so heften die feUen
<:ich müssen aiin's|>;i1(cn. von dm jüdm vnd
Jren lügen. (1543* ',*!]''.
Alls^BneBy sursuin eilender e: vnd zu
■ einem wehrd im meer darauJT man die fisch-
gam aur<i>ünnel. £zec/i.26. 5 : von foGeddi
zu En Kf^lnim wird man die fiscligarn aiiff-
spannon. 47, 10. — mhd. spaoncn {Ben.
2\ 481;.
. AiftfiNrmi, well amfOwn, Sffnen : glcych
wie ein crwegcn chbrccherjn die äugen
aufTsperret vnnd mit vollen angpn ymh sich
wirlll. triderd. falsdi genanllengeystl. stand.
(1522). BiiiJ''; wir jungen mttnchc sassen
fnd sperreten maul vnd nasenanff. dhkMne
mUwort. ( 1 r)33). Cj**; da er (der texi) nicht
stehet, da f^lotzen sie, sperren maul vnd na-
^cn autt', vnd suchen solchen text. vom abend-
iWuU ChrisU. (1528). Cij"; sie haben jren
mnn^ anffgesperret wid«r mich. Hiob 16,
; f 0 ; alle die mich sehen, spotten mein, sper-
.ren das maul anfT vnd schdttfln den koplT.
p*. 22, 8 ; jren rächen sperren sie auil* wi-
der mich, wie ein brttllender vnd reissender
lewe. 22, 14; da niemand eine fedder regt,
-oder den schnnbel aufTsperret, oder zisschel.
Jes. 10, 14; o dis wore ein trefflich dins.
-das gleissel vnd kan äugen auflsperrcn. Jen.
'5t 1 53 ; vnd sperrt dem volcfc das manl auflT
mit solchen fawlcn fratzen. tJon der beychl.
(15?n Hj''; damit sie nichts thiin , denn
sperren dem furwilrigen p(jl)el das m^n] nxilX.
der prophei Sacharja. (1528). Auj\ das
Mtfgpwrm dmr wfm, d$i «Mmiet kaMi «0-
tcohl zeichen des spoUes alt der verwunde'
rung tein.
mhd. iit sperren (Ben. 2\ 4S7).
Aufsprechen: e? ist, gotl lob vnd danck,
des haiitl'polzeas zu Horn furcht vnd schew
ein mal weniger worden, vnd wil das capitel
si quis siutdenle nicht mehr die leute beaav-
bern, diewelikan jtzt densegenaulTsprechen.
Jen. 1, 513. offenbar s. r n. /i* n Zauber^
Spruch unkräftig machen, aulloscn, wofia-
«onslaiidkdens^enauflhun. Ädeiung
wtb. 1 , 483. SeAmeKer i9lft. I, 211.
Aafsprlngen, mhd. M springen (Ben, 2*»
541), oAd. nfsprin^'<'n Graff^, 397).
Ii in diehöhespi ihyt n : sprang auflT, kuad
gehen vnd stehen, apnsi. geseh. 3, 8; vnd
er sprang aulTvnd wandelte. 14, 10; sprin-
get er für frcudcn aiifT. J^n. 5. 6S^'; I.ueas
sagt, wie sich der herr erfrewet h.ili im
geisle, das er gleich für frewden aull^e-
sprangen ist* £isl. I« 401^
2) wie aufhüpfen, mu dienH stehen : md
spottet abermal des \\nri< Lotls, oh riirislus
mUssc atifTspringen iimi) cyns siinckenden
odems willen eyas Iruuckcn jjfaü'en. das an-
der teyl lofdder d. hipnl. propheten. (1525).
Oij**. hierher gehSrtauch einem aufspringen s
sonst mdsst man einem jgltehen anfTsprin^ren.
tischr. 260 , was Grimm tctb. 1, 743 er-
klärl „einem :u ehre sich erheben.**
ilftf iaici, eig, den epmnd Sffinen, dann
fflPienllMbaiif f.- meinschretben wird wenig^
ncwes brin;_'Of!. on da< irh jm creflencke »lic
nasen aulTzuspiiuden , die er so fest zuge-
spundet hat, und nicht riechen wil, wie er
slinckt auir das ers riedien mOsse. /«». 6»
384^ de Wette br. 5, 35, wo «nfsuspuB-
d<'n und 7ti?('spundel.
inf^tanbern, s, aorsteubcm.
Alfstechen, dttroA flecken öffnen: wenn
dyr eyn dorn dienet, das du ein schweer da-
mit autTstechesl. auszleg. der ep. rnd eunn§»
vom chrislag etc. { 1 522). iiij''. bildlich, an
den tag bringen, offenbaren: ich will gerne
alls Uinn alles leyden, das idi nur nit wey*
(er anfTzcustechen vorursacht werde, origi^
nalbr. auf der bibl. zu Gotha cod. chari,
379. de Wefte br. 1.208; wie wol der hiv^r*
geisl ein anders drin angesehen hat, daran
jm mehr gelegen, dem an des bapsU getts^
AUF&T£CKfiN i4Z AÜFSTEUBEBK
er bei es sonst leogcU selbs auflgestochen.
Jen. U 519>.
AllUcckiB» »teäten umf aheat: vod er
slcckf des Nicanors kopff aufr. 2 Marc. 15.
35; kcrizcn aiinviooken. das 5. 6. vnd 7,
cap. s.. Manhn f 1 532j. nnij*.
Aufstehen^ mhä. ik{ sleo, AT sUa {Ben.
&75. 576), ahd, Afst&i, ^stin wbm Of-
siandiB (Gra/f 6, 594. 606). wnfaing* h€-^
grqnH hei Luth. noch der imp. stand auf :
anfr Ins dicli »■HciulidMi llierusalcni.
auil. der ep. vnd euang. von christag elc.
(1522). Zziij*; da erscfaeyn (enehien) <ler
ttgel des herrcn dem Joseph ym trawm vnd
?rr3cli vi.iii.l auir. Blatth. 2, 13 in den bei-
den enten ausgg. des n. lest.; meydiin ich
Mge dyr sl.iinl aufl. Marc. 5, 41 « ö/lfr.
1) auCslehcii, sich erheben {vom lager,
koden, auch wm schlafe, maft/e, ge-
bete): so stehel jr morgens fffle aufl vnd
liehet ewr stmssp. 1 Mos. 19,2; vn<l des
murgeus vor läge stund er aiilT vnd ^'ion-,'
limius. l/arc. 1^ 35; vnd oh er nitlil auff
Stehet vnd gibt jmdanimb, das er sein freund
isl, so wird er doch vmb seines vnverscharap-
leu geilpn« willen aulTslehen vnd jm golioii
wie viel er bedarff. Luc. 11, b ; da sluntl er
aiiif von seinem sluel. rieht. 3, 20; {Jesus)
sttiBdaalTviid wolt lesen. Lue, 4, 16; da
slund Dauid aiifT von der erden. 2 Sam. 1 2.
20: uenii vvillu auiTstclien von deinpm
scbbff?ij)r. 6, 9; das die sluodc da isl aull
n stehen vom schlaff. Jtd». 13, 11; vnd
kuDig stund auff vom mahl vnd vom wein.
7, 7 ; stund er vom alicndmal aulT. Joh.
13.4; vnd er stand «lufT von dem. gebet.
Luc. 22, 45. Sprächwort: frUe auffslehen
^ frtle freien, dos sol niemand gerewen.
^«1. 2, 159'.
2) vom (ode aufstehen, auferstehen: wer-
den die verstorbene aiifr^icbcu vnd A\r d.'in-
ckent SS, 11; die greher llielen sich
wir vnd stunden auU' vil Icibe der heiligen.
Mauh. 27, 52; die todlen stehen auff. Imc.
22; so werden sie auch nicht gleuben,
ob jemnnd von den todlen auflsltlnde. 1 6,3 1.
^) aufkommen, entstehen ^irh erhehpn:
4«Mch wird ein luecbliger konigauJlslehcH.
11, 3; das sind fehriiche sachen, wo
irrungo, zwitracht uud secten uuler den
Christen anSktehen. ig WHte br. 2, 575;
stehe auff nordwiAd vndkom sudv^d. Hohe-
lied. 4. IG.
Aufsteigen, mhd. 6f stigen {Bm. 2-, 63 1),
empui, in die höhe sleigen, gegensalz von
niedei äicigcQ : es gehel nicht also lU wie du
aufsteigest auff einer leitemyns haus. wfnuMi •
von dem sacrament. (1526). Bj''; sihe eine
leiter slund auff f rficn , die füret mit der
spitzen an den lumei, vnd sihe die engel-
gottes stiegen dran auff vjul aida'. 1 Mm.
28, 12; vnd die engel goltis auS vnd nydder -
sleygen auff des menschen son. Juh. I, 51
im n. lest. r. j. 1522; nach diesen sähe er
ander sieben küe aus dem wa.sser auD'stei-
gen. 1 Ifo«, 41, 3; die sieben magere vnd-
heslichc küe, die nach jenen auffgestigen
sind. 41, 27; das ihier, das aus dem nb-
gnind auffsleigcl. offenb. Joh. 11, 7; der
rauch jrer qual wird auir^ieigen von ewig-,
keit SU ewigfceil. 14, 11; sein kdnigraidi
steig aulT (/.am empor) vmh Seins vulcks is-
willen. 1 chron. 15. 2; er b\s!,t solche
sledde vnd hirscbaü'ten wol ein wenig aiill'-
sieygen vnd anfahen, aber ehe sie sich vntb-
sehen, stOst er sie znboden. der 127.p«aAN.
f 1524). Biiif.
Aufstellen, n. ascmms: daf?flhs Imsiu
mein helle itcsudeit mit dem auil'itleigen. 1
Moi. 49, 4; dammb isl gesang, reden,
pfeiffen, wenn das hertslieh auffsteigen nicht
il:t l<\, glcicli ein gehel als die butzen in der ^
nieuschen garten sind. Jtn 1, 71'".
AufstcUcni in jolgtsnden stellen s. v. a.
amteUoH: noch erger aber ists, das sie ei-
uen andern (sc. prediger) au des versiosse-
nen stal aufTstellen on ewcr erlaub. Jen. 5,
327": weil sie keine fronie, gelerlc leule
mehr halten, die iür sie fetiiien vnd schreien
wollen, stellen sie lose hüben auff. 6, 329*.
Aufsterben, ^/etcAde/im7 ansierben : dass
7n (U r zeit des geistlichen rechts nicht den
freunden hlitle kilnnen aufslerben olin son-
derlieii teslamenl, sunderu den ofhciis heim
gefaUen wSre. de ITelfe hr. 4, 408.
Anfstenbeni) bei Jifaa /« r ,i:iMüu])en, auf-
scheuchen, aufjagen: nu aber solche jaghunde,
ja teuifel hinler vns sind vnd vns auflsteubern,
so müssen wir wol munter werdeu. verma*
19»
^ kj .1^ uy Google
AUFSTOSZ£N
148
AUFTUUM
mmg nm McrwnfNl. (1587). Güj^ vgl.
auislenbern u. sieuher.
AafsteüiCM, durch sloszen Offnen : er war
vns zu starck vnd slies die IhUr aufl* >iid Hell
diooiL Siuanna 39 ; das er ist hin gangen
vad di« fidme gtnmneB eio siigeDder bdlt
vud dl mit die llior aüfl gestOMW* von
Jhesu Christo. (1533). Jiijv
Aafstatligy swUUg, uneiM: {der teufel)
macht, dM man i»d weih ollt mit einander
«iilliUUiig WMdao, der lieb lergesaea, wer-
den vber einander vngedüUig vnd mUsseo
doch bey einaiulor Idciben. Jen. 5, 340''.
Aift^;cB, an den tag bringen, offenba-
ren: damit sein vnd seiBer verwaadloi ten-
felisciien irthumb, gotledestening, verxwei-
ucll sclialcklieil vnd boslieil nicht fur den
Icuten onViiUicher aufl'geiagel vnd er zu der
reformalion gedrungen werde. Jen. 6, 357''.
AlflbttMl (aidllawen) , regelari, lique-
ftefi. I) Hgentlich: oo kao ia nienuiDd sa-
gen, das goU ein frwr mhtcr hitzc dazu ge-
brauche, wie wir iliiin riiilssen, wenn wir
etwas woUeu auüuvvcu lassen, der 147.
jmaIri. (1532).Eij*; vom odetn golles konipt
frosl vnd grosse wasser, wenn er aulTthawen
lessf. Hiob 37, 10; er lessl seinen wind
wehen, so thawcts aufT. ps. 147, 18.
2) bildlich: durch den geisl goltes er*
weidit md anl^Uwet /«n. h, 470^; wir
sind auflgclawcl von dein graw^amen frost
der bepstlichen tyranney. ebend.
Aifthaiii bei Luth. in zwei hauptbedeu-
tmngen, wovon die du öffnen»» wie nM.
iAeHtanptt bei weitem «orftemdkl.
l ) da auflhun Sffnen in d. bibel wohl an
sit'pihunderlmal begegnet, so genügt es hier
nur aus ihr belege für die hauplsächlichtten
anwendnngen aunnudtreiben:
a) fOrdn» Öffnen von Ikmr, UUir, feneter:
als sie Petrus stimme erkandle, thal sie das
tiior nicht r^ifV für freuden. aposl. gesch.
12, 14; man sol die thor Jerusalem nicht
ittllUiun, bii das die sonne heia werde. iVeft.
7, 3 ; niemand tlict die thttr der lenben aufl*.
rieft f. 3, IT); Samnrl ihet die Ihtlr auff am
hause des herrn. ! Sam. 3, 15; vnt! Üicten
sich auir die Tenslcr des hiroels. 1 Mos. 1,
1 1 ; nach vierzig tagen thet Noah das feosler
wS an dem kästen. 8, 6. ilatt die tbore der
stad auAhuB keSeMt ee «neb die siad auff-
thun: da that man jm alle tledteaiA IMacc.
11,2. auch kann der acc. ganz ausblet-
ben: Ihu mir aufT hebe freundiD. Ao^elted
5, 2; da stund ich aulT, das ich meinem
freunde aoAbet. 5, 5; Uoptirt an, so wird
euch auffgelhan. MatUt, 7, 7.
b) des niundcs ^drrlippen), um zureden'.
darnach Ihet Ilioh sciueu mund auff vnd ver-
flacht seinen tag. Hlob 3, 1 ; ah das gotl
mit mir redet vnd thet seine Uppen auff. 1 1,
5 ; thu deinen mund aufT für die stummen.
spr. 31,8; vnd er that seinen mund aulT,
leret sie vnd sprach. Matth. 5, 2 ; da wil
bdner das manl aullUiun oder (wie min
sagt) der katae die schellen anbinden, das
1 4 . vnd 1 5. cap. s. Johannis. (1 53S). Ilh iiij**.
oder um zu verschlingen: vcrOucht seistu
auff der erden, die jr maul hat auffgelhan
vod deines bruden Uut von demen benden
empfangen. 1 Jfof. 4 11 ; vnd als er diese
wnrt halte alle aus^^rrrlt, Turcis die erden
vnler jnen, vnd ih^i jrcu uiuudaull^ vnd ver-
schlang sie. 4 Mos. 16, 31. 32.
c) äugen und obren aullhu»; wdchs tags
jr da von esset, so werden cwre äugen aaff
gethan. 1 Mos. 3, 5 ; darnach thet der knabe
seine anj^en auH". 2 kön. 4, 35; wie «sind
deine augeu aufTgethan? Joh. 9« 10; alsbald
thaten sich seine obren auff. Mnre. 7. 35 ;
die obren hastu mir aulTgethan. ps. 40. 7.
d) die liändc auflhiin, zum geben offnen :
wenn deiner brUder jrgend einer arm ist . .
so soitu dein hertz nicht verherten, noch
deine band zubalten gegen ddnem armen
bruder, sondern soll sie jm auffthun, vnd jm
leihen narh dem er mangelt. 5 Mos. 15. 7.
8; du ihust deine band aufl* vnd erfüllest
alles, was lebet mit wolge&Uen. ps. 1 4 5, 1 6.
e) das bm auftbun, «s für die wfkakme
df's Wortes goltes erschlieszen : (Lydia) Ihat
der herr das hertz auff, das sie ihvinO nrhi
hatte, was von Paulo gcrodl ward, apo^l.
gesch. 16, 14.
ß die schrill auAhun ist sie auslegem:
Paulus redet mit jnen aufT drey saliballien
aus der schfilft, thet sie jin'» vnd Iriret-^
jnen für, das Christus muslc leiden \ud aull-
enlehen von den todten. ajmtf.^ob. 17»
2. S.
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AUFTAAGEN 149
AUFWACUIN
|j eiD buch auRtiun» aufschlagen: vnd
Em tfaet das buch luff Air dem ganUen
volck . . . vnd da ers aulIUiet, stund alles
vokk. Aeft. 8, 5 ; das gcricht ward gebalten
\od die bachei- wurden auifgelhun. Dan. 7,
10; wer ist wirdig das buch aui&ulhun?
«|SmI. /oA. 5y 2.
h) hmA ekUge gmUdM heitpiele: als
au im gantzen Ifinde Ihewrung war, \hci h^-
s«ph alleiilhalbeu koniheiiser aull'. 1 Mos.
41, j6; da aber einer seinen sack auü\hel,
dacrMinem uA futtcr gebe in der hei^
hnffif ward er gewar seines geldes, das
oben im sack lag. 42, 27; vnd da sie es
{iat käiüüdn) auüllhet, sähe sie das kind. 2
Mu. 2, 6 ; da Ihet sie auIT einen milchloplT
«wlg*b ja sa trincken. riehu 4» 19; vnd
IteteB jra schelie auff vnd sclieneklen jiu
g<^d wovrancli vnd uiyrrlieii. Matth. 2, 11.
2) einigemal gebraucht Luüv. auflhuu
«HCl Mii tinne vom anlbun, zufügen, berei-
te», wafefte bedeuUmg je4enfaU* out der
des auflegens, aufselzens oben auf etwas
tnUprangen ist: vnd wollet vnsprm cnangc-
bo, das, goti lob, jlzl widuruuib blühet, ja
kern undire aiiflUinn dordi ewern abftll.
Jen. 2, 132*; warttfflb thut er yhm die
schände auff? vber das erste buch Mose.
(1527). yiiij''; one das der loufol vud seine
Rheder aus solchem fuucken gern ein gros
km aolTblieaeo, vnd abo den feinden eine
frtide, dem TUrcken ein gelechler, dem
euangeliü eine aonderlicheachandeaiaflUielen.
Jen. 8, 45\
AuIlhuD, miid. uf luou (Üen. 3, 14ij, er-
acAemf suirtt in dm Winiberger ps. des
12 jh. {Graff 5, 315); oM. galt für ape-
rire das mit untrennbarer partikel gebildete
anlloan, inloan {Graff :> , 317. 3 IS), mhd.
ealuon st. eutluon {Ben. 6, ilij, was nhd,
«altinni toiileii vrittit, aber iängitetUnken
ist.
Aaftragen^ imponere, aufsetzen, 1) vom
tragen der speisen auf den tisch: vud er
ttag auff buller vnd milch vnd von dem kalbe,
du er xoberttilel balle, vnd ntat» joen für.
l Mos. IS, 8; vnd man trug jm besonders
auiT, vnd jenen auch besonders. 43, 32; vnd
da er wider heim kam, tües er jm Lroi aull-
tc^gen. 2 S«m, 12, 20; vnd trug jren weiu
auir. spr. 9,2; wo tier wirl reich, uiilde
vnd koslfrey ist, gnug aufftragen leait vnd
vmbsonst speiael. Aotiapoal. JAana. (1559).
W. 279*.
2)goHe auiu i^cn^ opfern, zu eigengeben :
wenig vnd guuu hoch geislhehe menschen
mflaacta das aein, di« in ehre vnd lob bloa
gelassen vnd gleicb bleiben, das sie sieh der-
selben nicht anncmen, pnt ldncken vnd ge-
Tallen darinnen liaben, :»oudcrn gauiz frcy vnd
ledig bleiben, alle jre ehre vnd namen gutt zu
rechnen, jm allein aulltragen. Jen. 1, 264.
analoge beisp. aus Peiffer myst. bei Ben.
3, 72. vgl, auch S c hmeller wtb. 1, 4S2.
Anflrdben^ 1) aufjagen: triebe uian sie
(eine «au) auff, soll sie wol krochtzeu. von
den >84lM vnd fren iügem. (1543). küij\
2) ausfindig madien, herbeischaffen: wer
sichynn gottfrewenvnd lindigHch leben %vill,
dem wirt der teuffd eyn creulz autftreyben,
das er yhn von der meynung jage vnd weifde
seyn faerta vmb. «aiuieg, d» ap. vnd enang.
des aduenls. (1522). AAj\ 3) abstract: alle
die solchen glauben nicht Ijaben, sondern
vermessen sich die mess als ein oplfer auff zu
Ireifaen, vnd jr ampt gott furtragcn, das suid
olgdlzen. Jen. \, 315*.
Auftreten; eigentlich emportreten, woraus
die bedeutung des hervortretens aich leicht
entwickelte: vnd alle seine söne vnd USchler
Iralen auff, das sie jn IrOslen. 1 Jfo*. 37»
35 ; aber am letzten tage . . . trat Jhesus
auff, neff vnd sprach. Joh. 1,1 \ da trat Pe-
trus auff mit den eflffen, hub aiiH" seine
stiuiuie vud i'edcte zu jneu. apost. gesch. 2,
14; wenn elwa ein sebuster woll in der
kirchcn aufftreten vnd die leute straffen, das
sie nicht alle suklie schulic tnlf^-eM, die er
gemacht, ausl. der ep. vndeuang.vonostem
etc. (1544J. niUj'*; die königin von mittag
wird auArelen am jungatan gertchte mit
diesem gcsclilecht vnd wird es verdammen«
Matth. 12, 42; es soI kein cinzeler zeuge
wider jemand aufflrelen. 5 Mos. 19» 15;
der herr ist auilgetrelleu die vdlcker aurlcb-
len. J«t. Z, 13; jr seid aufflrelen an ewr
veter sUt. 4 Mos. 32, 14.
Anfwachen, erwachen, ]) von schlaf und
lod: da nu Jacob vuu scmem schlaff auff-
fwachle. 1 Jfoa. 28» 16; (5iawon) wacbel
oiy ii^uo uy Google
150
•uiT von seinem scbbff. ridU, 1 6. 1 4 ; wache
«ttfl; der du scMefftsl. ^he$, 5, 14 ; vnd
viele« so vnler der erden schlaffen ligen wer-
den auffwacheii. Dan. 12, 2; der kuabe ist
nicht auffgewachl. 2 kön. 4, 31.
iyhiUUek: wach auff meine ehre, wach
aaffpseker vBd harffe. |m. 57, 9; weh dem.
der zu» holU sprichl, wadi auff. Ha 6.
2, 15.
vgl. auferwacheu.
ämtnAMitm, in die Mke» empor utaehien :
wilde reblin, so da wollen mit aufTwachsen.
das 11. vnd \ 'j.cnp. s. Johannis. fl53S).
dililij ■ ; f;oii der liori hes au(rvviu li>L'n ms der
erden alleriey bcwinc. 1 Mos. 2, 9 ; wie w»l
den an vemunlik md sonderlieb christliehe
liebe das Icydcn, das sie {die kinder) vngc-
aogen auffwaohsen. an die rn(1herru.(\ 521).
Bij''; vnd hielt einen rat mil »kii jungtni, die
ual jui auil gewachsen wai eu. 1 kön. 12, S.
%lfwnrtMf n. dnenbal^^.tmferachtung.
Aafwärts, bei ImIK. HdUiger anfwcrls,
in die höhe: wer weis, oli tl*'r udem
der menschen auff Werls fare, vnd der
odcm des vihes vulcrwcrls vnler die erden
fere? prei, 3, 2 1 . — Matt de$ gttUtMtchem
Werls äller-nhd. accusalivisches wcrl ; noch
bei U. Sachs aufwert, mAd. ätmri {Ben.
3, 59 S).
ilff ecken, mhd. Arwecken(Beii.3,451).
«xeitare, Macltor«, 1 ) aw dam $cMafe we-
cken, munter, tcach machen: {Jesus) schliefl'
aiifT rmcin kdsscn, vnd sie weckten jn aiitV.
Harc. 4, 3b ; Lazarus vMser Trcund schlcffl,
aber idi gtHte hin, das ich ja auffWeeke. /oft.
11, 11; der eogel kam wider vnd wecket
mich miff, wie einer vom schlaff erweckt
wird. üavh. 1, 1.
2) vomiode: wcckel die lodtcn auff. il/aUA.
10, 8> vfi. aufferwecken.
3) fMcifare : ich werde hirlen im lande
anflWecken, die das vcrsclunachle nicht be-
suchen. Sach. 11, 16; der hcrr wini aiis-
zihcn wie ein rise, er wird den eiuer auff-
wecken wie em kriegsman. Jos. 42, 13.
AnfwerJieBi n. sttbslantivisch vinaondfar
iuf.: Iiicratisz ist Icyclillioli tzu niercken,
das eyu spugnis£ i2>l geweszen mit Samuels
auffvveckeu. aussleg. der ep. vnd euang.
vom dmttag alc. (1 522)* ÜTiq*.
AiArcrfMi In dje hSke loerfen, «mfrstik-
ten, erheben, eigenüii^ mi hiUUich,
1 1 sinnliche bedeutungen. n) das mn\i\
aiilVvvtM h'n : seinen kojiff wird t r scliüiiolii,
viid in die faust lachen, dem spotten vnd das
maul auffwerffen. Str. 12, 19; was ieh re-
det oder Ihet, das musl verspottet sein, da
rilniitfLen sie ilie nascn, sehflflelten •! ri:":>lV
vnd worflen das maul auff. der lUO. psaim.
(1535). Fj'' : darüber sulleo kOnige, lürslen
vnd herm billieh toll vnd vnsaraig werden,
das ein armer sünder sie so gAr hoch Ncr-
acht, vnd >k allosani|it in einen liauffen wirlTl
vnd irii, gciiei vnd sihet vber sie hin, ah
legen nichts anders , denn strobelmer da in
wege, «virill das maul auff vnd spricht, wer
ligl da? Jen. 5, 51"; ich woll xnm wenig-
slen den nl^srl anlTuorfren vnd >a2en. das
diese uurl Chrisli noch feHslehen. ( lb2l).
c]''; wenn solche llirasonea jre meuchdey
begangen, werffen sie den rOsael auff vnd
sind kune eisenlresaer. Wider Ifati« IForM.
fl54!). Niij'-.
b) erde, iiiJgel, wall aulwcrieu: aphar das
heisst solche erden, die lose ist, als wem ne
lumalmet, %vie die maulworlT auHWerffen.
vber das erste buch Muse. (1527). Eej',-
vnd hügel auffgcworffen waren am vvege,
darunter man die erschlagenen mil hauirea
begraben halle. 1 Jfaec. Ii, 4; wenn man
die schüti (erdwall, vut0. aggeren) auff-
worfTeii wird. Ezech. 17, 17.
c) paiuer aufweiTen, errichten, aufrich'
ten: im nameu vnscrs goltes werlfen wir
panier auff. ps. 20, 6; er wird ein panir
auffwerffen, ferne vnler den hciden. Jea.
5, 26.
2) einen zum gotl, haupl aufwerfen, ^r-
It^ben: diese wort sind eben geredl aulTs
allergewalligsl wider die Arrianer md alle
ki t/.er, jaden vnd vnchrislen, die da sagenr
vnd rhllmen, sie gleuben nur an einen g«>lt,
der liimel vnd erden geschaffen hat vnd vrab
des arlikeU willen vns Christen verdammen,
als die wir einen andern (awatfen) gotl auff»
werffen. Je». 6, 188"; die beiden, die yhr
dalum auff gewalt vnd liyrschafTl sielleten,
wurffen yhren Juppiler zum hohisteu golt
auff. deudsch cate^ismui. (1529). Bij'* ; last:
vns einen hjtuhtmaii auffwerffen. 4 Jfo«. 14»'
. j . I y GoOgl
ACrWERFEN.
.151
AUFZIEHEN
4; sie wiinten haisiamg vnd wurtien ein
bcabt auS, das »e wendeten tu jrer
lüeMtliarkeit. AV/i. 9, 17 ; wenn fou einem
Tolrt hat wfilh'n hflircri, Iint pr<? niclil niil
4)itcbeni pelhan, sotuk'rn nicht anders, denn
das er einen man oder zwccq hat auU'ge-
mriTen, der n^iret besser, denn alle schrim
vnd geseUe. vbw dot ertie huch Mose,
(1527K SijK
3) oft ist aufwerfen bhszes erheln n, er-
Imken, empi/r, hervor heben: {goU) hal den
fnn «rfiir gezogen vndaulTgeworifeD, das er
«npor schwebte bef sweyhttnderl iaren, ynn
des muste J.icoh ymer schwnrh vnd gering
bleiben, rber das erste buch Mose. (1527 ).
ecj'; also sehen wir in allen hislnricn vnd
crfaniof» wie er ein reich anffWiHR, das ander
nytier, einflUntenlhnniherheht, das ander vor«
flnictr. (las magnificni i l ")21 ). iiij"; damii
Irdslelcr {d.proph. Uabaeuc) &kh vnd die sci-
aen, trotzt auch vnd spottet des babylonischen
{Otts, welchen die Babyionier so hoch aulf>
wcrffen. 3, 261"; vnser leiden imd rrculz
nifhl ahn sol auflgeworfTen werden, das wir
dadurch seiig werden. Jen. 5, 311''.
- 4> hififyir noch gebraudU Luther auf-
werfen flir ttußtttien^ hinfMUm» wtiegen,
(InHcgen, für welche bedeutungen Grimm
ifif>. f, 777 zahlreiche hrlcge gibt, wovon
jedoch einige besser zu 3 gezogen werden :
an aotworl Panlns auff eine frage , die er
aocii yn andern epist. aulTwirflt sermon von
der heuf)i.<umma goUex gepols. (1 52G). c üj** ;
wie leider liislior gescliehen ist . . . das man
der tauffe gar nichts geachtet, sondern weil
biader sich geseist vnd sefaier gar vergessen
bat, vnd dafür vnser eigen menschen wercl(
^nd iiLifuhcrley orden anfrgcvvorffcn md an
jre »lad gescUt. Jen. 6, ^üö''.
5) sich aufwerfen, sich erheben, sich für
«Hmu erktären: dieser geist (TKemaa JfiHi-
seri hat sich nu bey dreien jaren Irefllich
pprfifjmct vnd nnfrireworflen vnd lint ilnrli hi«
her nicht eiu Lhcüiu gethan. etn ünelf an
^ SU Pranckfort am Mein. (1533). Eiij';
«irlfdicli selbs nicht anlC das da nicht fit-'
lest Sir. 1 . 30 ; das ists nn, das den heili-
fen apo^te! I ihr^niiPs verursacht hrif, soine
epHtel zu »chreibeo, weil sich bereit solch
UnUk geninde allenthalben ger^t vnd ge-
funden hat, die docii auch des euangelij vnd
Christi sich riiflmelett vnd ehristlieh* brdder
hiessen vnd sich auffwarflen als gelerter vnd
heiliger denn die npnstel soIIk. Ji n. C, 47";
vnd der liöoig wird thun was er wil. vnd
Wird sich erhchco vnd auHwerden wider
alles das golt ist. Dan, II, 36; da vemam
er, das sich Pliilippus da auflgeworifen hatte
fiir einen könig. 1 Macc. fi, ß3.
mhä. äf werfen (Hin. 3, 7 35. 736).
.infirlscben; mhä. ufwischen (Ben. 3,
764)» iMh. avfWflschen, rauh auffahren:
wo die kleineste zee getretten wird, da
wdsschet der g.int/e leib auff. das 17. cap.
Johannis. ( t530j. .Viij''. diese bedeutung von
aufwischen ist heule in der schrijUprache
veraltet und nur noch die gUkhfaUe alte
von delargere üblich.
Aufwallen, sich Izur hülfe) erheben trol-
len: weil denn die elenden verslüret werden
vnd die armen seuflzen, wil ich auCT, spricht
der hcrr. p». 12, 6. anfsein*
Infsinnienj den xaum anlegen: gleych
als wenn ich wolle eynen man darmit er-
schrecken, das ich yhm seyn rosz aunizeu-
net vnd yhn daranlTreytten Uesse. «yn mia-
siue an flarfdmiff «onn Cronberg, (1522).
Aij''; die dritten simi die hohen, reichen
geister von gottes gnaden niiilgczeumet, die
von nalur vnd leibs geschick Ittchlig sind zur
ehe vnd bleiben doch williglich on ehe. Jen.
2, \b\K
Aufxefehnen, Luth. nnfieichon für auf-
zeichcnen, notieren, anmerken : die andern
aber, so es nicht besser können, uiüchtea
wol hieraus etliche slttck anlbeichen. «er*
mahnung cum «acramenl. (1537). Bij"; man
mus mit der feder da sein vnd aulTzeichen,
was jm vnter dem lesen vnd studiren sonder-
lich eingehen ist, das ers mcrckcn vnd be-
halten kftnne. Jer, 8, 149*; ww aber mehr
von Josaphat zu sagen ist . . . !>ilic das ist
j?e<;chriehen in den gc^selsichten Jehu, des
sons Hanani, die er auiTgezeichent hat ins
buch der kCnige Israel. 2 cJkron« 20, 84.
Aaftleh«!« M di$ hShe xiehen, groex'
stehen, erziehen (vgl. auferziehen). 1) vnd
da die thor zu Jerusalem aufTgczngen waren.
Neh, 13, 19. tßie iMth. das aufstehen der
thore verstanden hat, können wir nicht
Digiii^uu by G(.)0^1c
AUFZIEHEN
152
AUGE
tagen, bemerken aber, datx äU «feO« mad^
itm heknUtd^ keüMm muu: „da et «font-
hel getcorien ww 1» ie» Üwren Jenu«-
lems."
2) elevare: er (jjfoU) zeucht die nebel autl
von ewle d«r erden. Jer. 10, 13. 51, 16.
3) eAieer«, edticare, erziehen: einer htm
mnlter gebflrt kinder gcbercn, seligen
viul auffzu/ichrii . int- da^ fjesetze vnd eran-
gelion rechl grui\iiitch zu vnterscheiden sind.
(1532). Aiij*; ha solcher leute seifdit man
viel atiff mit einem kübel voll milch, tcider
Hans Worst. (1511). Niiij'; wie ein frumfr
weiser valer sein kitul auflkeuciil, so bat gotl
mit dicseui volck auch gefarca. der prophel
Saehaiia, (152B). ab er (Mwee) ober
hin gewoHTcii ward, nam jn die tochler Pha-
raonis aufT vnd zoch jn aiiff zu einem snn.
apost. geseh. 7, 21; jr veler reitzet ewre
kinder nicht zu zorn, sondern ziehet sie aufT
in der sucht vnd vemanmig in dem herm.
Bphet» 6, 4 ; wo ein vater nicht allein vor-
mag sein kind auff/ifhen, nimpl er ein selml-
nieisler dazu, deuäsch calechismus. (1529).
Fiij* ; c. k. f. g. selbs alUu wol vrissen, das
jnngc leule aubusihen sind dea grossen
mangels halben bin vnd wider zum predigt-
amt. Burkhardl briefvD. 317.
4) einen aufziehen, hinhaUen; da aber
Pela solch» hdret. zoch er sie auff* apati.
gcsch. 24, 22; kOmpl es nicht so bald wie
du sihesl. da<; gotl Abraham aiilfgezogon hat,
so las nicht abe. vber das erste buch Mose.
(1527). g iij* ; alle weit ou lange zeit her mit
reichstagen vnd ccncilijs vertrtotet vnd mfS"
gezogen, vermammg an die geistlichen.
(1530). AjJ^ etwas anTzichen, aufschieben:
dazu hat er >'ns das selien auch nicht ver-
sagt, sondern zugesagt, alleinc das es auHgc-
sogen vnd gespart wird bis iuffden jdngsten
tag. das diese tcorte Christi noch fest stehen.
(1527). liij*'; die hochzeit lang m ir/inlicn
vnd aufTschiebcn ist sehr fehrlich. lischr.
307'; vor Zeiten jr viel die lauOe der kinder
gesparet vnd anfl^etogen. ebend, 1 59''.
5) aufziehen im gegensalz zu abziehen:
was nu e. k. f. g. schalH beyde mit dem vo-
rigen pfarrer abzuziehen vnd luii diesem ge-
nannten «ttbutieben, lasz idi gotl walten.
4le IFirtle frr. 3> 49.
tekom oM. A6iuban (Oraffh, 607). mhd,
Afzluhen (Ben, 3, 924. 925).
ilafilehungj f. er Ziehung: dasselb (goUes
tcorl) bcHFen mit allem fleis erhallen fUr vns
vnd vnser nachkomen, sonderlich durch er-
haltiing guter Bchnlen vnd tnflziefaung der
jugent. Je». 6, 296'*.
Aurzng, m. mhd. lUznc (Ben. 3, 931). rer-
zug, aufschub: das macht der auflzug güll-
liclier gnaden vnd hülfl', das die seel sorget,
sie sey verlassen vnd verdampL Jim. I» 44;
nu ist der aulzitg die IXnge fthrtieh. de WMe
hr. r^SO.
Auj^apfrl, augenapfel, m. mhd. ongeapfxl
(Sumerl. 30, 31), a/ni ougapbul {Graff 1,
174), He MaUge, dafUeekt empfangende
kugel im auge: las tag vnd nacht tbrenen
herah fliessen wie ein )i.Trb, lifire anch nicht
autr, vnd dein angapflel lasse nicht alte, kiagl.
Jer* 2, 1 8. figüHUk andk Uebsles^ ums man
eorgfiUUg adUilsf, teCe das angei er befafliel
jn wie sein augapITcl. 5 3fo«. 32» 10; wer
euch antastet, der tastet seinen angcn.ipfTfl
an. Sach. 2, 8* die bibein des [fj.jh. be-
halten an diuer tieße augenaplel bei, wie
aufh die nd, kibel v.J. 1561 Mir ogen-
appel, sonst aber ngeappel hat.
.4aghrane s. augenbrannc.
inge, n. mhd. ouge {Ben. 2, 451), oAd,
ongft {Graff 1 , 1 22), goth. iiigh (Mauh. 6;
22). jedenfaüe mU ekr. akshi, gr, omc, toL
ociiliis ru einer und derselben teurzel, die
sich aber nichl beslimmt nach^ceisen UUst»
Bedeutungen und redensarlen.
1 ) teie die heU, eehrifi gett MFndc, mme,
ohren ele. nuehreibt, eo redet sie auch von
dem 3upp und tan den nngcn de ; hrrrn : des
herrn auge sieht aufi' die so jn furchten, ps.
33, IS; die äugen des herrn sehen aulT die
gerechten. 34. 16: herr neige deine -ahreii
vnd biire. ihu deine äugen auffvod silitt. 2
kön. 19, K> ; «o h-i riTi nifin gott, deine äu-
gen offen sein, vnd li* inc obren auflmeretccn
aulTs gebet an dieser stet. 2 chron. 6. 40;
aber die erde war verderbet für gottes avigeii»
1 Mos. 6. 11.
2) daa auqp nh Sehorgan de.f mensch-
Hcheti und Ihterischen körpers : vnd es begab
sich, da Isaac alt war worden, das aeine au^ea
tunckel worden an aeben. 1 Jfet. 27» 1 ^
AUGE 153.
AUG£
darin ich mit euch einen LutiJ inacheu,
(la^ ich euch allen das rechte auge aussteche.
1 Sam. il, 2; {David} war brauuhchl mit
schOiCB angeD. 16, 12; seine («ietwUer«)
äugen s-ehcn ferne. Hiob 39, 29 ; wenn aber
der lauin der frilelinf;i' herde war, legte er
«lie^e slüLc in (he riuuen für die AUg«tt Uer
iimle. 1 Mos. 30, 41.
3) /^SrüeA g^audU LtUh, aHcJk augu
«M den knospeH det tetinStocJu : der fcigcn-
bawot hat knoten gewonnen, die wcinstöckc
haben äugen gewonnen, hohel. 2, 1 3 ; das
nir i*iU*iii, oh der weiu^luck hlühet vad »U'
gea gewoaneii habe. 7, 12. ebento schon
«W. (Ben. 2, 452.)
\'\ häußfj bedient sich Lalh. in der biliel-
itbenelzung wie in seinen schrillen noch der
l^ndifen formet unter augcn, du ujü wir
Ami» tot avgen oder ins geaichl, ins ange-
sicht $agen: das ist auch seer ein geniL'in
Ja«ter. das da heissl dem neheslen sein ehre
vnd leumuud abschneiden, es geschehe hin-
ilenreris im rnckeu oder vnler augcn. aml.
ierep.inid mang, von ostem efe. (1544).
yiij ' : ich wil dich straffen vnd wÜ dirs vnter
äugen stellen. ^. 50, 21 ; jre eigen sUuden
werden ,vnler äugen schelten, weish. 4,
20 ; CS las dir weder künige noch tyranueu
vnler äugen irellen für die, so du straffest.
12. 1-1 ; etliche worfTen sie mit asschen vnler
<lie .iiisen. 2 Macc. 4, 41 ; da aber Pelms
gen Aouochiam kam, widerstund ich jm vnter
sagen. GtU, 2, 1 1 ; wenn vns nur ein rauhes
windlia niler äugen wehet, ein chrisüich
schöner trost. (1535). Biij ; liandell redlich
"Ril aufTnchtig^ vnler äugen, ausl. der t-p. vnd
tHuuy. tum heyl. üreykumye feal. {iö2b).
hij*; diszer psaliD vnd seyns gleychcn nyuier-
mehr wirt gründlich TOfslanden ader geheit
igvbrtel}, es gehe dan dem nicnsclieu »ier
autal vuder die augeu. die sieben pusipmlm.
(1 5 1 7j. Aiij* ; wie mir auch d. Carlstad selber
an Iheae vnter äugen fürwarff. Jen. 3, 64'' ;
sb«r bislu im aupt vnd wilt deine gütter
'u'rlit nflenlhch vnd vnter äugen (wie deiu
wpl fuddurl) strallen, so las auch dein hotm-
hch ailterredcn. 5, 151"; denu wo du für
ecricfat Mit komen vnd die well saropt deir
nsn eigen gewissen dich vbcrwciseii kan
deines vnreinen lebcns» so wird dir bald das
hlul vnler äugen schiesscn vnd das herlz
rappeln vnd heben. Ü, G 1 ' ; darlTest aucli
uidii Jiufl'en, das sie dir hie stehen vnd unter
äugen begegnen, odder hOren was man sie
fragt, das diese tcorl Christi noch fest «teA«n.
(1527). dj '. — ht'ute wird diese früher 90
oft beyegntiidf rcdcnsart imiiier seltner.
5j vor {Lulli. liir) augeu: hab icb guade
funden für deinen äugen» so gehe nicht für
deinem knecht vber. 1 Mos. 18, 3; gehe von
mir vnd hüle dich, das du nicht mehr für
meine äugen konipst. 2 Mos. 10, 28; golt
lal komen, das er euch versuchte, vnd das
seine furcht euch für äugen were. 20, 20 ;
ist aber für augeu der grind stül gestanden»
vnd falb bar daselbst aufigangen ist, so ist
der gnad htil. Mos. 13, 37; ich hab <1en
herrn allezeit für augcn. ps. 16, 8 ; uui iu-
ben golt nicht für äugen. 54, 5 ; die not ist
für äugen. $tüdse in Eslh. 3, 4 ; nicht mit
dienst allein fiir augcn, als den menschen zu-
gefallen. Ephes. G, 6 ; disze wurt musz ein
ygbcher Christen in der mesz für äugen ha-
ben. ^ «ermo» vom n. tett. (.1520). Aitj**;
das heisst aulT deudscb ein teufels gespeüsl
für die äugen stellen, hxirlz beheutnis rom
abendmai. (1544j. Fj '; also braucht Huba-
cue hie maler kunst, das er den eiiizug der
feinde ftir die äugen malet, der jiropftel Ba-
bacuc. (1526). cj*.
6i iu den äugen, in die augcn: vnd sie
gciicl Simsou iu suiueu äugen, ridu. 14,7;
icb wU dir kein leid ftirdcr tbun, daruml»
das meine seele heutes tags tlicwr gewesen
ist in deinen augcn. 1 Sam. 2n, 21; was
sihesMi aber den Splitter in deines bruders
auge vnd wirst nicht gewur den balckeu iu
deinem auge? MMh* 7, 3; schmeiste eine
schwalbe aus jremnest, das fiel jm also hetü
in die augeu, dauon warder blind. Tob. 2, 11 ;
hawe nur zu scher vber dich, die span
werden dir unl hauüea yuu die augeu fallen.
au ff de« bodsf tu Leffpixiek anCieort. (1521).
a iiij'* ; derhalheii isls nichts nttts, das man de-
mutiere, aulfdic niasse, das mau in dieangen
hildel geringe, verachte ding, widcrumb wird
niciuaud dtiuon huliuiUlig , das man hohe
ding in die augen bildet. Jen, 1, 458'.
7) an den augen in der redensart einem
an den augen etwas ansehen: was einer im
2»
AUGE
154 ,
AUGE
sinn hat, das sihet man jm an den nng( u
an. Str. 13, 31; ein hürisch wcib kennet
man bey jrem viizuchiigen gc&ichl vqil an
jren äugen. 29, 12.
8) aus lien aogen, e eofwpMl«** vnd der
engel des herrn verschwand ans seinen äu-
gen, rieht. G, 21 ; nim du die knechte dci-
iies herru viid jage jia nach, das er uichl et-
wi Air sieh feile siedUe finde viid eDtrinoe
«08 vnsern «ugen. 2 Sam, 20, 6; aber solch
drewen th woit aus den aupen Sir. IR,
21 ; der herr müsse sie nimer aus deu äugen
lassen, ps. 109« 15; mit solcher jrer rede
werden die wort Gbrisli aus den aifon gc-
than. Jen. 6, 113^; ich sehe wol, das es
wil not sein, das man jmcr anhalte euch zu-
uermanen, des da:» ich euch ersthch gepre-
digt habe, das Jr eucb nicht luset dttielbe
aus den engen aelzen noch ans dem hertsen
nemen, durch ander predigt vnd lere, das
15. cap. der ersten ep. s. Pauli an die Co-
rinü^er. (1534). Bj^; noch sind die kmdlin so
feit als <Ue schne^^en vnd sihet kein hunger
aus jren äugen, der lALptalm. (1532). Biiij*.
9) von den aiigcn, zuiceilen gleichviel mit
aus den äugen : las sie {die iceisheit) nicht
von deinen äugen weichen, spr. 3, 2 i ; las
sie nicht von deinen äugen Ikren, beballe sie
in deinem hertsen. 4, 21 ; vnd der Star gteng
jm von den augcn, wie ein heutlin von einem
cy. Tob. 11, 14 ; vnd poii wird abwasschen
alle lliitineo von jren augcit. offenb, Joh. 7,
17. ßr von den engen bei M aaler und
D e n ( 2 / e r noeft ab augcn.
10) mitaiipcn: wir sehen mit sehenden
äugen, das der herr uiil dir ist. 1 Mos. 2G.
28 ; ja du wirst mit deinen augcn deine lusl
sehen, pt. 91, 8; wer mit äugen windiel
wird mühe anrichten, spr. 10, 10; ein künig
der auf! dem siiu'l sifzt zu richten, zustreuel
alles arge mit seiuea äugen. 20, 8; des nar-
ren gcschenck wird dir nidit vid frnnien,
denn mit einem auge gibt er, vnd mit sidten
augcn sihet er, was er dafür kriege. Sir. 20,
14; das sind die chrgeitzige Sonderlinge, die
vnser einfeltigkeil lassen, vnd faren daher in
sonderlicher webheil, das man sie mit engen
werflen solle vnd sagen, das ist ein prediger.
Jen. 2, 106'". de Welle In: 2. 224.
11) ein auge auf elwaa hid>eD, darauf
arhien • ••, k. f. g. wolIcn . . . eben so wol
auU jr eigen vnd anderer viel, als auff mein
heil ein auge haben. Jen. 1, 222**; e. k. f.
g. wollen ein christliches auge md einsehen
haben auff den hochbeschwereten stand der
g3nt7.f'n Christenheit. 1, 481*; ist wol zu
denckeii| das Ueua vnd auch Adam ein auge
auff den ersten son gehabt haben, vber das
ersu kaeh Jfost. (1527). Oiiij"; also auch
sind die veter versamlet zu yhrem volck, als
aufT (he gotl ein aupe hat. ebend. xsij"; da-
raus oian bilhch bewegt wird, ein vlctssigs
auge aufl dis sUicke su haben. Jem» 4, 349*.
12) die äugen auAhun, aufsperren: vnd
als er (Saulus) seine augcn auflhat, sähe er
niemand, apost. gesch. 9, S; gleich wie ein
erwegen ehbrecbcryn die äugen auflsperrel
vnd mit vollen äugen vrob sidh wiiflL wuter
den falsch genanlUm geyeU, etand, (1522).
Biiij^; da ich zum ersten das ablas angreUT
{angriff) vnd alle weit die augcn au(!<:perre(e.
das schone confitemini. (^1530;. Euy''.
13) die augcu aullheben, ntederschl^^:
ich hebe meine augcn auff cn den bergen»
von welchen mir hulffe kompt. ps. 121, 1 ;
vnd der zölncr stund von ferne wolte auch
seine augeu uichl aullheben. Luc. 18, 13;
die sich demttUgen, die erhöhet er, vnd wer
seine augcn nidecschlegt, der wird genesen.
Hiob 22, 29 ; er schleget die äugen nidcr
vnd horchet mit schalcks obren. Sir. 19, 24.
audi heisu es die augcn hoch tragen: eine
art, die jre äugen hoch Iregt. spr. 30, 13.
1 4) die äugen wenden (ab wenden), ridrtciib
w I iT»'tf, fliegen lassen; wende deine an^en von
uur, denn sie machen mich brünstig, hohel. 6,
4 ; wende meine augcn ab, das sie nidit sehen
nach vnnfltser lere. jm. 119, 37 ; wer dem
armen gibt, dem wird nicht mangeln, wer aber
seine äugen abwendet, der wird secr ver-
derben, spr. 28, 27; jre augcn richten sie
dahin, das sie vns sur erden stOrlien. ps.
1 7f 11; es begab sich, das sehies herm
weib jre augcn auff Joseph warff. 1 9ios.
39, 7 ; vnd worffen die augcn so gar auft
sie, das sie nicht kondlen gen himei sehen»
SmoMa 9; ein versteodigergdienlel weis-
lich, ein narr wirfll die äugen hin und her»
spr. 17, 21; las deine äugen nicht fli^^fc
dahin, das du nicht haben kansL 23, 5.
Google
«
Ä0CE1I
155
AQGENIIUGE
\%) ein auge oasz machen, weinen: wel-
<bv isl aber mler eoch allai, der (Ur solche
«ndireddidie grewel je ein mal busse ge-
thao, je ein mal geseiifnzcl, oder je ein auge
Bass gemacht hat. vermanung an die geisl-
Uehen. (1530). Biiij". HaU des$en heisH es
ewfc die äugen gehen Uber, d. <. die vor-
quellenden Ihränen treten über den rand:
Tnd ih>"^n poni'an die äugen v!ior. Joh. 1 1,
35. die äugen brechen, wenn bei annäherung
des todes ihr gianx erlischt: meine äugen
wellen nr brechen, /w. 88» 14.
16) eines enge sein: lieber verlas vns
Dicht, denn du weissest wo wir in die wüsten
vns lagern sollen, vnd solt vnser auge sein.
4 ifoj. 10, 31; ich war des blinden auge
vnd des lauen füsee. flito^ 29» 16.
1 7) nodk «in^« ander» jprSeJke «Mid re-
ientarten: ange vnib auge, zaan vmh znan.
3 Mos. 24, 20; das auge siiteL sii-li nimer
sal. pred. 1, S; der menschen äugen sind
ancb vnseUig. fpr. 27» 20; sidi xnsamen
reymen wiefaust vnd auge. ividder diehyml.
Propheten. W'y : dorl reimcl sichs
denn also hin gleich wie eine fausl autf ein
enge. EUL 1» 287*.
18) od/tefiva wmI jiarüd^ iatuben:
die wcU mit yhren vbersichtigen äugen, das
magnificat Torte%ttschet. f 152 t). aiiij''; das
wirl aber scheel augcn machen, das 7. cap.
«. Aralt JM den CorMem. (1523). Jüj^
des ist nn mil sehenden augcn niclil gesehen.
tttue sermon au/f das 15. vnd 16. cap. der
apostelgesch. (1526). Dvj^ ; verschmachte
äugen, ä Mos. 28, 65; lebendig auge. Hiob
7» 8; Icisebttche äugen. 10. 4 ; hohe augcn.
^r. 6, 17 ; hoflertige äugen. 21,4; hflrische
augcn. Ezech. G, 9 ; scliakkalUig auge. Jen.
1, 457^ friilK-lic äugen, Är. 35, 10; rote
engen, spr. 23, 29.
Ingen, o^slendert» inm* dos mtgt hringen,
*ehen lasten, setzen» bei Lulh. stets engen
/}»%thrifhfn und nur r^fl>'iivisch gebraucht:
auch sind ellirh psaliuen mil dem wörtlin
(das isl rüge) viUer»cheiden, vnd wird
^«der gelesen noeh gesungen» tu remancn,
das wo ein sonderlich stuck sich engrt in
B'^M, da? man da still halt vnd ruge, die
BciQung wol zu betrachten vnd die wort so
l>nge (aren lasse. Jen. 1. 70* ; welcher wiUe
vnd neigung (dem nächsten schaden zu thun
etc.) in einem jeglichen sich enget» sonder-
lich wenn er gereizt wird dun. I, 79 (mü
unrecht ßhrl Grimm ttth. 3, 96 dtete
slelie als beleg aus Luth. für die aus äugen,
cugen vererbte form eigen an) ; es enget
sich jr scheldtheit hierin weiter. 1, 362;
sintemal sich die art gSlÜichs werte vnd
wcrcks hif piijot, wilclis allzeyt denn am
meysten zuniaipl, wenn mans aulls höhlst
verfolget vnd 4empn'en will, an die rad-
Kerm aller eiedle denfsebet Inndf. (1524).
Aij" ; allein das einige stack bey uns in die
obren getragen, als sollte sich ungehorsam,
anfruhr vnd frf^vo! wider die oberkeil bey
euch eugen. de ifeH'j br. ö, 464.
iehon jMMb. aagjan, obd. ongan {Graff 1,
124. 125). mhd. ougcn [Ben. 2, 453).
später verschwindet dieses ..trpfßtrhe wort";
Frisch wlb. \ , führt es unter den ver^
altelen wörtem auf
Algenbnd, n. anbUek, angente^ein (?):
diser amptroann hette auch wol eyn solch
augenhild gehabt, das er hette mugen deucken,
er will mich nicht erboren, eyn sermon vber
dof enonfellnm Ich. 4. (1523). Bj*.
AngeMblleky m. mhd, oagenblic (Ben. 1.
207), blick der äugen, doch schon im 1 5. jh.
auch kleinste, einem blick der äugen gleiche
Zeitdauer, momentum (voc. ex quo), voofir
golh. brahv iugins ( I Cor. 15, 52), obd. in
slaga dero briwo (Notk. ps, 2» 12)» mbd.
e icli die li.mt unbkerte oder zuo gcilflegp
die I r't (Fr>'c 5173), und in der legende
von s. Joh. Chrysostomo : ich bin als läng
nie on pcin gewesen, als eine eugenbraw zu
der andern möcht komcn. die lügend von s.
Johanne Chrysnstnmo. Witlemb. 1537. Aiiij*.
I) die iHnnliche bedeulung, welche nhd. nur
selten vorkommt, erscheint bei Luth. in fol-
gender tt^: da* die romisrhekirche von gott
für allen andern gceret sey ist keyn zweylell,
dann dosclb sanol Pelcr vnd Paul, xlvj. bebsle,
darzu vil hundert tausent martyrer yhr blut
vorgossen, die hei vnd weit vUrwunden» des
nianwo1greyirenroag,vrie gar einen besondern
aus» iili
i:oi aulT die seihe kirchen habe.
vntertK ht mtff ellich artickel. (1519^. Aitj''.
2i häaliger ist die abgesogene anwew
dung: es ist nicht ans su seien» was gott
20*
AUGEKBLICRLICH 156
AUGfiNLUST
alle stund vnd augenblick durch die sonne
Air woltbat gibt. 4a$ ö. 6. vnd 7. eap. t.
Jfoldbn. (1 532). ciiij^; (etil leiblicher vater)
mag wol ein augcnMirk vatcr heissen, denn
er niclit5 mehr <!ciin eins augenhlick«? drr
zeit &eins lebens gewis ist. die ep. des pro-
pheten Jnoku, (1 526). Fi]** ; die freude des
heuchlers wcret ein augenblick. Uiob. 20, 5 ;
ich hab dich fin kl^m nn-jf^nliürk verlassen.
Jes. 54, 7 ; wir werden aber alle vorwaiulell
werden vnd dassclb plötzlich in einem augen-
blick. 1 Cor. t5,52; vnd {Emer) gern woll
hiemit ein mord stich thoa md alle meyne
buclilo vnil lere aufT ein augenblick «chendcn
vnd doin leuti'ell zu eygenu. auff des bocks
»u Leypizck aiUu>arL (1521). aij*.
AlgraUIckllch^ adj.wum»ntanm9: an-
gesehen das sein reichthum vnd schätz ewig
ist, vnd sein vngemach zeitlich, ja angen-
bücklich. Jen. 2, 276^
bUdt: gleich yn ein ander wesen angenbück-
lirh klimmen, jrrundvn«! vrsach aller artickel.
(1520). ej''; sahen aber nicht, rl^t« da? tulo
bey dem kilch wurde sie augenblicklich ynn
dreclc tretten. «tot anier ^ wUder die
Ayml. Propheten. (1525). Eij». — mr be-
UUtxen diese strffr , em gewis sellenes adr.
des IQ, jh. zu Grimm's tclb. nachzutragen :
augenblickling ist er rain wonlcii. Wolfg.
Mw, ein guOe nütxliehe predig von dem
rechten gttttn Rauben, o. o. 1523. atiy*.
Angenbrannf, angenbrnTin. fiifrbran, aug-
branc, f. eininforvi und bedeutuug sehwan-
kendes wort, zuerst begegnet es bei LulJi.
nie acc. Ai der form angpran in der 1 52 1
erschienenen schriß „da$ magnißcat vorteut-
sehet vnnd nxtszgelegl" , tco die betreffende
Stelle bl. aiiij" lautet: es ist ein volek dem
sein äugen in die hohe sehen, vnnd seine
augpran (p^feibrme) in die hohe gerieht. Je^
denfalls steht augbran /ur augbranen (wie
die Jen. ausg. 1, 45T' an der entsprechen-
den stelle setzt, und auc/» die ndd. bibel v.
J. 1561 M. h, ZMoe. 14, 9 hat) mit d»m
sing, augbran, augbrtne; oder darf noch
ein dem mhd. oncbr.l, ougcbra {Ben. 1,231)
analoger sing, aiigbra angenommen tcerdent
der sing, erscheint in Luth.'s Schriften nur
an Hner HeU§, nmUd^ in der tduifi: die
lügend von s. Johanne Chrysosttmo. Wtuemb»
1537 {vgl. augenblick) vnd swoir wiederum
im sinne von jMi^reftnte. die dort rorkon^
mende form angcnbraw ent<fprieht dem äl-
trr-nhd. aiigbraw (unser augbraue) mit dem
pl. augbrawen {Dasyp. 299^; Franckfurter
bibel v.j, 1562 SJfet. 14,9 augenbniwen)»
endlich gebraucht Luth. dnt «Pdrtnoehfieei-
mal in der bibelübersctzutifj : vnH nm <io1»on-
dcn tage sol er (der vom aussatz geretmgte)
alle seine bar abscheren auiTdem heubt, aiu
hart, an den angbmnen (wUg, sapercUia). 5
Mos. 14. 9; vndmtisse nicht «ihen die aii-
gonhrüti der morgenröle (vulg. urim sur-
gentis aurorae) Hiob. 3, 9. der pl. aug(enj-
brunen (tiicJU augbmnnen, wie spätere bibei*
omgaben ha5«i) ober dir/le de» ein§, smg-
(en)brüne voraussetzen, woraus dannaiigen-
braune, die heute vorherrschende gestalt die"
ses Wortes, mit Übergang des ü in au ent-
Sprüngen wäre,
Angenlied, n. xusammenselxung dee mM.
Iii, ahd. blil — decket 'mit dem gen. sing,
oder pl. von auge, mithin icörtlich augcii-
deckei: mein anllitz ist geschwollen von wei-
nen vnd mein aogenhede {erste d,blbel: mg~
browen) aind vertunckelt. Hiob 16, 16; ich
wil moinc aiigen nicht schlalfen lassen, noch
inoine augenliede scblurainorn. ps. 132, 4;
la» deine äugen stracks für dich sehen, vnd
deine augenlid richtig ftir dir hin lehen.
spr. 4, 25; las dich jre schöne nicht ge-
Utslen in deinem lirrfron vr\A verfahe iVu'h
nicbl an jren anj^euliiMien. G,25. neben
diesem bei Luth. gewohnlichen pl. äugen-
Itede emkefyU ekunal aiodk der henie oUeim
UbUehe angenlieder: das vnser äugen mitthre-
POM rmncn vnd vnser aogenlider mit wasaer
fliessen. Jer. 9, 1 8.
weder ahd, ougahlid noch uüid. ougelit
begegnet; emt ende des 1 5. A Meieer»^
berg) ouglid, pl. ouglidder.
AnjpnlBst^ f. lust der angen: atigcnUist
ist giuiL vnd rcicblhura. randgl. zu 1 Joh.
2, 1 G ; äugen lost heisst er sein weib, da er
imst, last vnd freude von hat mmdgL mm
Exeeh. 21, Ifi. in der Übersetzung beider
stellen liegt keine Zusammensetzung vor :
der äugen last. 1 Joh. 2, 16 ; detner au^en
Inst. SMeeK, 24, 16.
Ülü
AUGENSALBE
157
AUS
Aagvnstiilbei f. collyrium, ichon oAd.
«icsalp(b)a((rrajf 6, 191. 192): salbe deine
«igCB mit augensalhe, das dtt sehen mtt-
gMl. Olf'^lb. Jr.h. IS.
Aigenschein ; m. anbiick , compeclus:
wenn du kinder iiasi vod des Kindes gewon-
%eil für dir, vnd bist gemenget vnter die bei-
den, vnd hast jre siiten Tnd werck imangen-
5 Tirin. Eisl. l, 508*. — «lAd. OttgeHl SCilin
{Ben. 2% i45).
AlgeMCkeiBlich I aüv. klar vor äugen,
4erMlt^: daromb wirstn sehen angensehein»
lieh. (I.iraulT du dich mit glaabes verlassen
hast. Eisl. 2. 1*>3''. — n^^ben dem adj. rui-
gerscheinlii h im 16. jA. auch augenschtinig,
arte mhd. schinic neben scbinlich {Ben. 2\
147): an derselben tngensebeinigen Ittnle-
mog vnd niitzbarkeit. kleglich ansudtm 4tr
flnff nideröstemiehüekem lande* o» o.
(1540). aij*.
iageistem. m. pupula : vnd geschieht dir
«bea, wie man sagt, das da dich furchtest
lUr deinen eigen augenstem. Jen. 1, 526^
Aegfnthräne, f. was das einfache ihr^ne:
jr Würdet die bette vnd lustige lager mit
äugen threnen wasdien. Jm. t, 17*.
ilgIclB (oiglin)* äimm. von auge : es
gehet nicht so schwinde zu, das i>in kinti in
mutterleibe bald zur weit geboren Avorde,
sondern wird langsam gebildet, cugiin.ohren,
irndaHe ^iedmas nadi einander. Jen. 0,
324'.
Aus, mhd. und ahd. golh. tU ?r/f r^uf
nnprangUrh *im gnfh.) nur adverb und all-
mikHch zur praeposUion enluickelt.
1. ßU aSvtrh {und interjeetion)
sUht ans
1) im sinne von fort, weg- nn«? mit euch
grohrri p^fln vml ii irren, von den COncHijs
tnd kirchen. {IböM). gj '; aus mit dem hü-
ben. «0M «cAent AoMpAoriM. (1643). Müij";
aus zum lenfel mit den gniea wercken. Jen.
4, 521*; aus teufel, ich raus jtzl meinem
berm Christo singen vnd spielen. 6, 221*.
2) aus und aus onuuno, gänxUch, von
enfnaf m emies ifMi» allesi damnb ge-
wbehen, das er Christnm ansz vnd ausz be^
w»v«?f» ein waren «jott. ausxieg, der ep. vnd
^ng. von christag etc. (1522). Riij".
3) aus und ein : wer die («jrroeAe) nicht
Weys, der wird sich sulen vnd brechen, lias
er nicht weys, wo et- ein odder aus sol.
«btr da« erste bncA Mote, (1527). Btj''.
4) aus und an; oben aus vnd nyrgen {so
im original, Jen. 3, 259» nirgend) an. der
propkel Habacuc. ( 1 52ß). e ij" : nb^a aus
md nirgent an. wm keMiehen vnd gestoien
Briefen. (1529). Ej\ der befconnfe «pmeA
zum ausfahren fJf'r hexen.
5) ati"? hinter Substantiven: Ih'I«! e\n:h
zum lande aus. eyn brieff an die fursten zu
SaeheeH. (1524). Cij^; mit der stauppen tnr
slad aus (Ainau«). de IFctte br. 6. 53; goU
wird darein blasen, so zersteubt os tum
fen<ifer. Tiir thiir. vnd zum laden aus. der
\ 12. psalm. (1526). avj'*; auH alle seyten
ans biBt du «in lugener. auff dee boebt su
JLeipt^ek anfMorl. (1521). aiiij*; zu Augs-
pnrfT i^^t den pnnl^on reichlag aus (hin-
durch) nicht andere der papisien rede ge-
west, denn, wo wolt jr lutherischen bleiben.
Wider den nu^idUn» sw Drese». ( 1 53 1 ). Byi* ;
e. f. g. wollen doch ylir pn»'diplii || discn
Winter im mit hrotupg hebttlfllieh sein* de
Welte ftr. 6, 2 1 1 .
6) in den ^uMr^ehen Mf«Mai«ii«efsiifi-
^«n, meldte dUtn adn. «II verbis eingdkit
drürkt es zumeist betcegung ten Innen Aer,
entfemung und ende aus.
II. die praeposition aus fordert stets
den doHv, mii welcAemsi« hieweüen m anssem
(niAd. t^em) vertebnwlst: vnd hat gleich ein
geyssri pnmncht von slrickon . nllf> >;cliafT,
orh-^7pn, laubcn vnd wpr-hszlcr .luszeni ffm-
pcU iricben. passionai Christi vnd atUi-
fsArlsli. (1521?) Ciiij"; wer äussern schilT
feilt. iMcAr. 1 5S^
1) am häufigsten dient aus zur be:t>irh'
nung räumtieher Verhältnisse {von innen
hervor, von etwas weg), wofür Jedoch 6e-
lege eatfweßknn überf^leeig erscAelnt, dn
fast jedes blatt der kibel sie bietet.
7' iraU nh-ftammHng , herkunft . heimath
ausgedruckt werden , so bedient sich Jjuth.
neben von gleichfalls häufig aus : weis ich
denn nicfal, du dein bmder Aaron, ans dem
stam Leui. beredt ist? 2 Mos. 4, 14; ich
bin auch ein Isra^liKT, von dem snmon Ahr.i-
haro, aus dem gesclileclit Benjamm {umge-
Aebrf die nl. übereeltimf: een lsra€liet»
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
AUS
158
AUS
uii liel zoaJ Abrahams, van den sUm Ben-
jamin). BAn* 1 1, I. M land und ort v«r-
igendel Luth. in äerrtgel ßr land die praep.
sm, ßr den ort von: sind nicht diese alle,
die da reden, aus GaUlea? aposl. gesch. 2,7;
das war ein mm ans Macedonia. 1 6 , 9, teo
die erUe» wugg, du «. fest, von Macedonia
hallen; der gehurt aus Poiito. 18, 2; da-
gegen : der gcburt von Aleinndria. 18, 24 ;
dai ist der Jbesus der prophet von Nazarelh
ans Gililea. UaUh. 21,11; der könig aus
Syrien. 2 kSn» 6, 8. doek mtdn der könig
von Assyrien. 1 chron. 6, G; aiilT künig
Heinrichs von Engellaml Inh li tiiel einer
1522 erschienenen schrtjt LuUiers; der
chnrftinl von Sachssen* de Wette dr. 1,77.
^me^Aiiiid^ itt im letsien fall zu und in :
meinem gnodigslcnn vnnd lieben herm her-
tzitg Friedrich chiirfurslcn rxn Sachszen.
aufschrift eines briefes aus dem j, 1517
{de Wette \, 77); dem durchleuehtigsien
horl^ebornca forsten vnd horni hcrrn Jo-
hans hert'/og tti Sachsen churfurstcn vnd
landgralfen yan Düringen vnd marggrallen
zu Mcysscn. desgl. aus dem j. 1525.
3) ebeneo weeheein aut wtd von M an-
gäbe des sin ff es, woraus elwoM gewuMMUti
\ni\ goli der liorr machet den menschen aus
dem erdcnklos. 1 Mos. 2, 7; vnd goll der
herr bawet ein weib ans der riebe. 2. 22;
vnd sie buchen aus dem rohen teig vnge-
sewrle kuclien. 2 Afos. 12. 39 ; du soll auch
seine Schüsseln, bechcr, kannen, schalen aus
feinem gohle machen. 25, 29; dagegen: du
aoU auch einen lenchter von feinem ticbten
golde machen. 25, 31 ; das von feilen ge-
mnrhi isi. 3 Bios. 13, 40; und«. &| We-
der: das man ans feilen nnriit.
4) Überhaupi gebraucht Lulh. die praep.
ans ftodt oß da, «eo toir heule andere prae-
positionen voniehem; CeA habe foligeuäe
fälle angemerkt:
a) für auf, nach, gemü^z ; aus hefelh des
herrn. Jos. 22, 9 ; vnd lies aus schreien vnd
sagen so Ninene ans befdbdeskVniges. Jon.
3, 7 ; aus befclh des ewigen goUcs. IV'm.
16, 26; also nahmen Isaac vnd Jacob n eiber
aus vüierhchem befehL de Welle br. 2,
hXb.käu/iger jedeth nach dem befebl. 1
JTot. 45.21. 3 M9$. 83, 2. 38; Joe. 17« 4;
19, 50 ; 21, 3 u. o/ler. aus ral seines bru-
ders Nendai. 2 Mace. 4. 39; droben ist ge-
sagt, wie Mose aus dem rade seines schwe-
hers Jelliro vc^rorflTi"» lintie hauplleut nu^L
der zehen gepoL (152^}. Cv. doch auch
nacb dem ralh. ;£<ra 10, 3. 8; Ephes.lAU
ich tocb aber bin aulf ans einer offenbarang
(rulg. secundum revelationem). Gal. 2, 2.
6) für von: ich hab auch nicht-; niranfronn
denn die sach der warbeyll an yhr selb, der
ieb aust hertsen b<dd bynn. mrnm^et. der
bibliolhek tu Gotha eod. cftarf.379 jMf. 9.
c) für mit: zench dein schwerl aus md
erslicb mich damit . d:?« niclit diese vnbe-
schnittcne körnen vnd mich erstechen vnd
treiben ein spot ans mir. 1 Sam. 3t, 4;
das ich Frölich vnd getrost dem teufel mit
aller scinrr Tnachl thar trotz vnd aber trotz
bieten, ja meinen spot vnd gelechler aus Jm
treiben. Jen. 6, IS2^.
d) für aber In ans der messen , «bd. (u^
der mA^e , auch ü^er ml;e {Ben, 2, 205),
d. i. über das tnasz hinaus: aus der massen
viel. Jud. 2, 10; ich furchte mir aber aus
der massen scer, das solche freueler, leslerer
vnd pucber werden goU piotsUch der mal
eins erwecken, der 1 4 7 . psalia, { 1 532). Ctj^ ;
nn vvnste er seer vnd .tis »lor ntri^-jen \v«»l.
das \\\r Wiiiemberger das sacramenl nicht
ein opifcr hielten, kurtx bdtetOait vom
abendmal. (1544). Vu^\ es lant aus der
massen seltzam vnd lUgerlich. ein sermon
rber das euang. Joh. 20. ( I 53 1). Rnj*" : e«
thul aus der massen wehe, das die varecb-
ten so lange obliegen, der prophet Habaeue,
( 1 526). f lj^ in ^«ttt gleiehemeiimebraueht
Luth. auch aus den banden, aus den ban-
den : so nerrel der Ibeobigns nusz den bun-
den wül. eifn vrteyl der iheologenUu Paris:.
(1521). Ej'; das sebwerd aber das wert
gottis nympt er (Enwer) vnd gibt für nit
mit der ^ In v len, das ist mit dem buclista-
ben, sondern mit der «sehneyden das isi mit
dem geystlichen vorslandl zu hawen, wie er
anss den bundeo {Jen. 1, 4 19* aus der bmi"'
den ioohl nur druckfehler, da 3. 483* aut
den banden) wol geysllicb kan, lu-vs^r dann
deutsch vnd latinisch, auff das vbirchnstlich
^buch bocks Emsxers. (1522). Aiij\- wie wol
der geist aas den bttnden wol weis, das ich.
ÄÜSAÄTVVORTEN
159
AUSßlTX£N
IM fvttes g&aden verstehe, wie man mttsse
f'.npn nrl tjpr (^'-firifTl diirr!] den atiJorn vcr-
kleren. vom abendmtU Chrüli. (I52S). cüj*.
tgl. au.<ibuud.
iamhmhtm, fertig mlworfeii: kh wil
aber (wils goU) mir teil ein mil ncmi-n
»nd iUm i!ifT{icTPn iKgcnmaul vnd leslerer kü-
n«g ÜejuL2i;n voliend aus antworten. Jen. 2,
HS*. — sonst ist ausatilworleo «s— über-
MflMflCII.
iiMrbeilen (auserbeilen), 1) zu ende
arbf-itn • vHfl sine! j-nn 80 viel frage liomen,
das uiau sie nymmer kan aus crbcyten. vber
Im mte buch Mose. (1527). Fiij* ; iho be-
|en vnd bilte ich, das midi der liebe goll
an encr stat wolle lassen kranck werden
vnd mich hei.<sen ablegen diese mcinu Init-
lea, die nu ausgearbcilel vnd gedienet hat.
Jn- 7 , 494° ; ich hal)e au:fgearbeilcl vnd
augdebl. de WeUe hr. 5, 529.
2) ausbilden: vud mus denckcn, wie em
fertige vri<! Tt tk; vnd spal dran sein, das ers
fein auserbeile. Sir. 38, 31.
AwkiMea, denk bäumen autin^en:
dit leuffd attsbMiiien. muleg. der euang.
ton erstem bis aduent. (1527). RvjK
4isbaHcn , fertig hauen: Saloino nam
Piiarao tocUler vnd bracht sie in die siad
bii er tnibaw^ sein heos, vnd des
berrn bsu, vnd die maoren vmb Jernsalem
bnr. l kön. 3, 1 ; vnd da Salomo halle aus-
gebawpt des Herrn haus , vnd des königes
bau5, vnd alles was er begerU 9, 1 ; auch
«dialfet er, das man eilend die manren zn
Jerusalem ausbauwen musl. 1 Macc. 13,10.
Aaftb^lsiCB, gebraurhl Lulh. häußg ßgür-
li<h fnr verdrängen : welche gern all« pfaf-
leo aus bissen, ein sermon vber das euang.
M0m 7. (1534). Cf; keine {brüderedMft}
bat die andern ansgebissen» ob elliebe gleit h
vntcmanikr feind waren, die drey symbola.
(1538). <'itij*; die zwcy Icyden sich nirht
mit emauUer, geiUen oder surgeu vnd gleu-
bee, eines nins das ander aosbeissen. dat
5. 6. vml 7. eap, «. Matihei. (1532). Aij* ;
das ist auff judisch geredt, da ein ehewcib
4as ander aiubeis (ansfrux). randgi. lu Sir.
7, 28.
Aiakcllni belbiul «erlreiben: die die
ebene Imade sokhs sebcn vnd von Jerusa-
lem komen, die dir solchen hohen verstand
lies allerheiligsten jüdischen wider aushei-
len, vom schem hamphoras. (1543). Cj''.
Ansbelcn, bis zu ende beten : vod da Sa-
lomo alle dis gebet vnd flehen hatte Air dem
licrrn ausgehctlvl. stund er auff von dem
allar des lierrn. ! kön. 8, 54 ; s. Bernliart
aull" eine zeit einrm ;-uten freund klagcle,
das jui so sawr wurde recht zu beten, vnd
nicht kdnde dn vater vnser on fiftaibde tu-'
feile ausheleu. Jen. G, IS 3'.
AtK>beite, f. „dem feinde im kriege ab"
genommenes" : vnd es war der vbrigen ans-
beute, die das kriegsuolck geraubel lialle,
sechs md hundert vnd UbifT vnd debenzig
tausenl schafe, zwey vnd siebenzig tauseot
ritiilfv, ein vnd sechzig tausenl esel, vnd der
wc'ibsbilde, die nicht mcniier eikand noch
beygclegen hallen, zwey vnd drcissig tauscnt
seden. 4 JVoe. 31,82 — 85; sollen sie denn
nicht finden vnd austeilen den raub, einem
jglichen man eine metzen oder zwo 7ur aus-
beule, vnd Sissera bündle gestickte kieider
zur ausbeule, rieiu. 5, 30 ; die hauszczihrd '
Wirt teilen die anstbeut. |it. 68, 13 in der
ausl. des 67. (68.) |)«a/men. (1521 J ; so viel
der streit lerlicher ist vnd sawrcr wird, yhe
lieblicher vnd frOhcber sieg vnd ausbeule.
tUe ep. des jproj)Aelen«l«Ml«.(152C).hiij'';
da bebt sich dn nimoni bis er vberwunden,
seinen harnsch vnd ausbeule geben mus. die
drey symhoJa. fl538). Cüj".
heute giU in diesem sinne nicht mehr
ausbeute, «on^em dos einfache beute (f.d.).
Aasbentea: vnd wirds also ausrichten,
das seine vcler, noch seine Voreltern nicht
iliun kundten, mit rauben, plündern vnd
ausbeulen. Dan. 1 1, 24, nach Grimm u/lb,
I, 831 praedmn dieidere,
Ansbieten, 1) feil bieten: als were er dn
knapsack, der faule vnnotige wahr vnd>h»>r
trüge vnd ausbdte. vermahnung xwn Sacra-
ment. (1537). Üj"*.
2) sieb ausbielen, tieh wo/Sr oniyebe»:
dis sage ich darumb, meyn lieber Icser, das
du den leidigen teuffel, der sich ynn d. CaH-
siad für eynon geysl ausbeul, kennen sollt.
das andere ieyl widder d. hyml, propheten,
(1525). Küj*.
iisbitten, losVitten: als aber Mendaus
oiy ii^uo uy Google
AUSBLASKN
160
AUSBREITEN
vberweisul ward verllies er (fem Piolcineo
viel gel(lt>, wenn er jn beim könig möclii
ausbiUeu. 2 Macc. 4, 45.
inUateSy figürUeh für: itberaU bekannt
machen von der sinnlichen bßimtktng: durch
blasen verhünJif/en in folgender stelle: die
vvorl kann er feyn sagen vnd luil schrifiten
ausblasen, er wolle sich lassen weysen. tcid'
ier dU hjgwU. profhelm. (1 S25). EiijK
AisbliiSenlereii , (ausblcscniren), aus-
schmücken: dar/ji «lic t*i<;i'ho(re ablas geben
vnd diu prediger lioch rliiluien vnd ausklese-
niren. awl. der «iiosi^. an den fümeuusten
/ir«!«». (1527). HBviij*.
Blüsenieren, bei If. Sa e/kf bleseuiieren,
mhd, bicsenicrcn und blasen ieroii \lien. 1,
201) isl aus dem frans. UUbomm- {itul.
bluonire) — wappen malm emMnnl,
AmUelWflf ^MgbMben, tUda kämmen :
war es yhn zuuorniUllen . . . icb wurd micb
fnr soIrln'iM vvidilorparliscbcm richler cnt-
seixen, auszbleybeu. appeUalion. (152ÜJ.
Aij'*; darmnb miis auch der Anregen aus>
bleiben vad kein spalregen konien. Jer. 3, 3.
häußgfr hei Luth. nuszeiiLlLÜtL'H ft^. m. s.).
AusblatrU; sanguiuvm cffundere : vnd snii
blul ausblulen lassen an der wand des aUars.
3 JCoi« 1, 15; vnd lasse das vbrige blut aus-
bluten an des <il un s bodcn. 5, 9.
Ausbohren, bohrend heraus bringen .
er den kern gar auspebon'l fin»' IcdigL' buken
da lasse sieben, daa man kindcr zur schulen
kalten »oUe. (l530).Jij^
Aisbesen j iracundiam exercere, austoben:
er {Christus) lessei ilin iden teufel) jelzl aus-
hnssfMi Iii« 7.11 seiner slnnde. tischr. 202\ —
iit Wie das einfache bösen landschaftlich,
wenigsten* in Oberhessen, eehr gebräHchUehf
doch von Vilmar idiol. nicht verzeichnet.
Ansbrcrhcn, mhd. u/, briicben (Ben. i,
240. 242;» alid. ü^^brücban, ('^brcbbanC^rra^
3, 2ü4j, herauss hervorbrechen.
X) (raitsiftv: so sol er die steine beissen
ausbret-ben, darin das mal ist. 3 Mos. 14,
10 ; villi ilcr könig gebot, das sie grosse vnd
kOsihciiu sieine au»brecl)eu. 1 kön. 5, 1 7 ; nu
mnsz man gewisilieh die knchen fenster ausz-
brechen, da eltlich heylig veUer vnd geysl-
licb licrrcn predigen, euang. von den Udlen
austselsigen. (1521). Aij*.
2) intransitiv: bie brach mir warlithder
schwei<5 aus. von der winckelviesst'. (1534).
Aiiij ' ; wenn denn das mal widerkuuipl vnd
ausbricht am hause. 3 Ifo*. 14» 43; ab»
lassen sie der natur yhre natUrbche quelle,
die weyi sie nil babenden glauben vnd >^oUeD
docb rail kleidern vnd tiscb t sscn weren, das
sie nil vbirgebeu oder auszbrecbeu soU ^atu
den ikr geeetUen eekrasUtm eekreUen). minder
den falsch genantten geystl. stand» (1522).
Dj'': liif hrirlit nusz {kommt zum Vorschein)
ybre fuhche deuiuU. auszleg. der epist. vnd
euang. des aiuents. ( 1 522). BBüij'' ; so vber>
schwencklich wird die erkenloisa gottis ms-
brecben. die ander epistel Petri. { 1 524).
aiij''; von initteniacht wird das vriL-hi'k aiis-
brocben vber alle, die im laude vvuu<;u. Jer,
i, 14; an allen orten ist auch ewer glaube
an gott ausgebrochen (MMMim feiBordenV
1 Thess. 1, 8; vnd Dauids namen brach aus
in all'Mi l iiiilen. 1 chron. 15, 17: als der icb
meiuci b<>äen scliaade biUicb soll zudecken,
wo sie wolt ausbrechen, von den Juden wi
jren lügen. (1543). ciig'; wenn das lasier
beymlirli i>t, das es niemand schaden Ihul
denn ylirii allein, sol icb scinvf igen vnd heym-
iicb strail'en, heraus belffen otldorzu scbarren,
das es nicht weiter ausbreche, vber da* enl*
buch Mose. (1527 i. biiij^
Auäbrellfn, pandere. expandere, «jrten*
den. prupatjare, dirnlgare.
\) dl« iiaiidti ausbreileu, aunireckeui
wenn ich sur stad bin aus kome, wil ich
meine liendc ausbreilen gegen dem bern*
2 Mos. 9. 20; bio breitet jre hende ans lU
den aniii'U. Sfir. 31, 20.
2) Hügel, lillicbe, federn au:>bretlcn, aui-
s|»retltfn.* vnd die Cherubim sollen jre flitgel
ausbreilen oben vber her. 2 Jfoa. 25, 20;
fladderne odder ausgcbreilc flugei. der
prophet Sacharja. (152S). Sij" ; er breilel
seine filticb aus. 5 Mos. 32, 11; {gott) ab
eine gluckhenne seine filtich vber vns au^
breitet, ausl. der ep. vnd euang. von ostem
etc. (1544). Ttiiij'; litlt slill. ich will dir
deyne feddcrn ein vveiu^ auszbrcylten. aujf
des docJlw sv Leyptxidt amtwort. ( 1 52 1). a ij\
3) twcige ausbreiten : ich breilel meine
zweige aus wie eine eiche. Sir. 24» 22; ein
ausgebreiteter weinstock. Esech» 11,
uiLjiiizuü üy Google
AUSBREITCR
161
AUSBlBEiN
4) kleider, leppiche, decken ausbreiten:
vnd hroilen ('in Ivleid aus vnd ein jglicher
vvarü üie sUrnbande draufl". rieht. 8, 25;
gMeh wie man die kindlin gewcnet, das sie
fosten vnd beten vnd jr kleiderlin des naehles
ausbreiten, das jn das cliristkindlin odder
sanct Nicolas bescheren sol. der lAl. psalm.
(1532). Bj**; — breite aus die teppich dei-
Mr wohBong. /e«. 54, 2 ; — er breitet eine
urolcken aus znr decke, pt» 105» 39.
5) briefe ausbreilen, zum lesen entfallen:
vnd da Hi'^ki,! die bricue gelesen halle, gieng
er bm auli zum hause des berru vnd breitet
lie aus ftir dem herm. 2 feffn. 19, 14.
6) propagare: golt brtite Japhelh äiis.
1 Mos. 9, 27 ; rlnher sind an*;p;' breitet die
geschlechl der Cananiter. 16, Ib.
7) offenbaren, bekauhl machen, ver-
Mm: da sie ca aber ^ehen hatten brei-
teten sie das weit ans. Luc. 2,17; disze
vorheyssung gollis ist darnach durch die
Propheten fast wol getrieben vnd weylter
anubreyltel. auszleg. der ep. vnd euang.
d« «hieiils. (1522). Aiij**; die propheten
alda an der Saal räum vnd loch suchten yhren
eeysi vnd crifTl aus tu brcytten. letdder dte
ii\iWiL proptieien. (1525). Kiij»".
8) re/l.: je mebr sie das volck druckten,
Je mehr sieb es nehret vnd ausbreite 2 Mos.
1. 12; wie sich die bcchc ausbreiten. AMos.
24, 6; vnd sein gut bat sieb ausgebreitet im
Uttde. Biob l, 10.
Aiabieiteri m. offenbarer^ in. juigender
UtlU bexeichnimg iiS hetU ^tiHes : der aus-
breiler vnd crnccrcr . . . war noch nicht ge-
geben. Je«. 1, 557*.
iisbreitmg) f. verbreilung : szo yemand
neya prediget fahen will, messig sich scyner
eyle vnd bss mich auch tu meiner wort ausz-
breyiang raten, eyn temm VM^demeliehen
Uandt. (1519). Aj».
Aubrcnnen^ 1) inlrans.: wenn ein liechl
edder atrohabn gar ausgebraDd itxt verletscben
^il, so gibts eine flamme von lich ab wolls
aller cr^t reelit rrnhronnen. der prophet Da-
*<eL(t5äO). Aij ' ; gleich ab weuü eine gantzc
ited ausbrennete. der prophel Sacharja.
(1528).
2) trans. : vnd Josua brandte Ai ans. Jos.
8, 2S: alle jre pallast brauten sie mit Tewr
aus. 2 chron. 36, 19 ; das er dein land ver-
wüste vnd deine stedte ausbrenne. Jer. 4, 7 ;
vnd weil ers mit blute vnd vnrecht gebawei
hat, wil ers nit mitwasaerabwasscben, son-
dern mit fewr rein ausbrennen, der prvfhet
Habacuc. (1526). liij".
Aasbringen, i) unter die leute bringen,
veröffentlichen: vnd bringet ein büse ge-
sehrey vber sie aus. 5 Jfo«. 22, 14 ; wenn
er (Jotepft) von andern ein böse gescfarey
hörcle, sagt crs dem vater heimlich vndbringls
nii lil weiter aus. vber das erste buch Mose.
(Iü27j. hhj''; das gcrüchl vom churfürsten
ausgebracht ist falsch vnd erlogen. Jen. 8»
160"; darumb hat er auch nriechenland dem
TUrckoo geben, aulF das die Griechen vor-
jagl vnd zustrewet, die griechische sprach
aushrcchlen. Jen. 2, 463'*; druiub hab ich
die bttchlin durch den druck ausbrecht de
WeUe br. 3, 229.
2) erwirken, erhalten: er mag bcy dem
keiser ein kinckernel ausbringen, das alle
gense stille schweigen, wider den bischoff
itt Magd^tg, (1539). Jj**.
Aesbrurb, m. von ausbrechen, Aervor-
kommen: darnach llnit or rin^ n lusiigcn aus-
bruch (1522: au!».sbruchj vud s|iaciergang.
oorr. a»ff die ep, f. Anitt an üe RSmer*
BindseilMben, 442.
rQf u, was ausbrüten : der seync eyer
auff der erden lessl, vnd lesst sie die heissen er-
den aui>brUen( 1524 : ausbruen). A'o^39,14.
brflen ßr brflten erfoedl später In der
Schriftsprache (UtndschafUieh toU es z. b.
in der Weüerau noch vorkommen, vgl. iVe i-
<J a n d tclh. 1, ISS) und frühzeitii] auch in
den bibeiauagaben. vgl. ausbrüleu und brüten.
AMirfitcn, ova ece/ndere, auehedtetn:
gleich wie ein vogel der sich vber eier setzt
vnd brütet sie nicht aus. Jen. 17, 11; wie
eine hcnnc ein eye vnter sich nympt, vnd das
hünlin ausbrUt. vber das erste buch Mose.
( 1 527). Dj** ; dieser heiliger geiei dnnckt mich
ein junger heiliger geist sein, welchen der
nllc heilige gci.st Stcnckeff'l'i 'so nfnnl Luth.
Schwenkfeld) geheckt vmt au^gcbnlclel hat.
kuri» bekentnis eom obendmaL (1544). Gij'*.
mhd. <tii brflelen (Ben. l, 267).
AnsbnbcU) fleischlichen lüsten bis zum
überdnuz frühnen: dromb sein sie zuuor
21
Digiii^uu by G(.)0^1c
AUSBUND
AUSD1NGBN
wild gnug vnnd wollen (wie man sagt) ausi-
Lnhfnn, szo sichs viel mehr bvnoin bubct.
an den chriiUichen adel. (152üj. Mij^; das
•ie die taalTe worden Tertihen vnd auffichie-
lien bis «e ausgebubct hotten, wmtmung
swn sacramenl Aij''; es meinen
viel damit dem eheiiclicn stand ni entlaulten,
das sie ein zeiilaug wollen auäbuben vnd dar-
nach frora werden. J«m* % 1 60*. — «flfJ. bnben.
Ansbendj m. das beste t vorzüglichste sei-
ner art: der furburull, der auszbiiiul, dor
kern, der marck, dor grund viid wie kan icii
yhr eherliche lillel alle ertzelen. ausiteg.
der ep. wtd Mumg, det aiitenti. (1522).
Bj' ; sonderlich aber wollen die Phariseer
der koni vn<l ausbund in diesem \rd( k «^ein.
zwo predigt auff der kinderlauffe. (1540).
Aiiij" ; d« siad bey etnander gewesen Christi
vnd der aposlel iunger* ein ansbnnd der
Christen, zwue sermon auff da* 1 5. vnd 1 6.
cap. in ärr apostelgesch. (I52n). Aviij* ;
die besteil vnd iiillzUchslcn lerer aber vnd
den ansbund balte man die» ao den caiedii»-
nus wol treiben kVnnen. der propAel Sa-
chfjrja. ( ir)2S). Äüj* ; dio zclion gopot, citi
aiisbundgoUliclicr \r>rc.deudsch calechismus.
(1529J. Mj**; also iiaben wir diesen schönen
paabnen (ps. HO) ab einen sonderlichen
kern vnd ausbund der gantzen schrifH. der
110. psalm. (1530^. hij''; solchs solt ein
ambund sein vbcr alle seine vorige hdclier.
Jl:tir(* bekenlnis vomabendnuil.{löii). Ahj ,
so mtts nu dis ganlie land des Josephs ge-
niessen, also das es ein ausbund für allen
landen worden ist. «fter das arale bwh Mose.
(1527). nnf.
Eigentlich bezeichnet ausbund wie mhd.
Oberbnnt (Ben. 1, 135) dm aw protze» a«m
muster ßr den käufer herausgebwidene
Schaustück einer waare, das immer das
beste zu sein pflegt, vgl. Grimm wtb. 1,
841. Weigandwib. 1. 76.
Anbindf g (aastbnndig), w^, vmvS^uk»
ausgezeichnet : eyn nuszbundige gelerte epi-
stel. vorr.auff die pp. an die Ebrecr ; dns l>c-
weyazel kOnig Heyniz mit scynem buch alsz
mit eynem aussbnndigen exempeL onfteori
dnusch. (1522).Fiij"; ich wil doch ein doe-
Inr, iri auch ein ausbUiidiger doctor sein, ein
sendbrieff %<m dolmeUckin, (1530). ^\ ein
ausbundiger euangdist. das 14. «Mi 15. My.
$. Johannis. (1538). Ollj^
Aiisbündigj adv. valde, omnibus modts
{Alb9ft Heu hf): sitttemal viel juagir
leut da sind, die gifkiachc leclion ausbundig
wohl versehen mugen, de Wette br. 2, 49 1.
— äller-nhd. auch uszbuudig: du (tm j.
1443) was es zu sent Walpurgs tag usi-
bundig kalt. W. OenUmberger bei
Schminke monim. Hass. 2, 531.
Aasburt. f. dUrfif für ausgi'luirt stehen,
aber welchen sinnhat es in folgender stelle?
dien darf man sich nil besorgen, dasz die
fUrsten solche geblliche gdter alle den kainr
werden lassen an sich ziehen, sie werden
auch in der ausbiirl sagen wOMpn, und eil
vnbtUig, wenn es le dazu koiuen soUl. ie
Wem br. 5, 23.
Arndnikeiy /er(i^ dänken; nach den er
ans gcdanckt vnd alle wrdiliat erzelel bat,
Ihut er zu letzt dran einen wUndsch. dtr
lll.p<atoi. (1530). CiiJ*.
Aiaiefcien^ anae^nand^ xieAen, nni*
spannen: der den himel ansdehael wie sin
dünne feil. Jes. 40, 22; weil sie vns schnW
geben, wir breiten vnd denen die inf^n-i h-
heit aus vnd vmbzcunen die golihcii liaiuii.
von» oteMtaMl €Mlf. (1528). iij^
Ansdcnhen« eawcijiffara: wer wil ein aoldi
wQnderlich wesen nennen, rtii ^Im k ti, .tu<-
spreehen, anfüsehreihcn ? vom schtm harn'
phoras. (1543). Gj''; fijr gulles augea aber
ist fler schale so gros, das nicbl ansandendun
ist. vber doa enie buch Mose. (1527). rjT.
AnsdifBen, zu ende dienen: ich hnite ge-
hoUl. luan sollt sich hynhirt an die hcyUge
schrifll selb geben vnd mcyne hucher faren
laasen» nach dem sie nu auas gedienet vad
die herUen yna vnd au da> achrifl geAnet
haben, sermon auff das eMMf. Luc. IR.
(1523^. Aj^; Mdhumetb gibt Tor. es {das
evangelium) scy auch wol recht, aber es
habe lengestausgedienet. «omfttie^ laidder
die Türcken. (1529). fiij ; vnd hat jn also
gesliin, das er nimer mehr kan .Mi^^'odienel
noch gnug gehalten werden, vermanung zum
eaeram§nL (1537). Cj^
Aiadlngfli oiiabedAi^an, äsiAäiiems vnd
müclilen solchs noch wol ausdingco, oder
mit feinen worleo ver waren. Jen, 318^
Digitizea by Goü^l
AläÜOUHfiN 163 AUSEaiULÄREN
kuHntm, arefiteerefMlMOk, ansdorren :
ndMlIcD aUe felJbewme crforen, das ich
«fpn p^lnen hawmüusgedorrcl rnd den dürren
bawm{<itiuend gemacht habe. Ezech. 1 7, 24.
kudnhtUf sidi, sich herumwinden, enl-
ititäm, enUehU^fen: vnd hal aich (der
pabsii also selbsausgcdrehelaus der kirchen.
von den tonrilijs vnd kirchen. (1539). Bij";
auch isls nitgnug, das du wollcsl dich niis/.-
drelien mit wortten vnd sagen, ob das baps-
iBHi wd mter Aen leulTel etwao ist, sto sein
dorli vnler yhm rrum chrislen allzeit blieben.
roH dorn bapstum zu Rome. fl!")20). Gj**;
tlaruiul> iuuütii dich nicht so ausdi eben vnii
»gen. die ganUe weit tfalit also, an die
pfarrherm wider den vndter tu predigen.
(1540). Aiiij* ; ahcr das gill nicht, das sie
ahn wollen den lext des abendmals vngewis
ntacheii vnd sich als die diebe lieioiiich aus-
drfben.i>oai abeaamuU CkHsti. (1 528). b iij^
iisdfftckci» dMTth.AmAtn Jbaraiw-
hringen: wenn mnns mit wagenradcn v»d
pferdeo atisdrcssclil {für .lusdrischl i. Jes. 28,
28; da der weiUeri auj-gedrosclicu vnd in
die tdieaDe geaamlet war. mm predigt au ff
derMidertei^e. (1540). Cij'.
Aiftdrlagen, herausdringen, 1) intransi-
tiv: (Chm(UÄ) hal dieson frrossrn schreck-
llcbM zorn %o slarck geiiilel vnd ansgcstan-
da, das jnie der bluUchweia dral>er aus-
^aoge. Eul. 2, 433''.
2) transitiv: (Jona) lest die amien leule
▼mb seynen willen solch schrecken vnd fahr
md iacaer leydeo bis yluu goU die sunde aus-
driaget. der preph»tJ«na, (1526). Eiij*.
iisdrvrkcB (ausdrnckcn ) , aa^prlmara.
WfinnUeh : vnd da er des andern morgens
fnic auflsiund, drucket er den Inw aus vom
M «nd üPllet eine schale vol des wassers.
6, 28 ; eio mal von feit, von marck von
aasgedruckton hefen. tfrr fropAal JetaSa.
(1528). FiMj\
2) andvuien, bezeichnen: es war nicht
Utr ausgedruckt, was man mit jm tbuo solte.
2 Mos. 15, 34; es (das wSriMn amen)
''nicll aus den glauben, den man haben soll
>B allen bitten, auszleg. deuUrh des v. u.
(1518). Jj''; vnd sind hie ein teyl namen
aoiied^ckl. übw da» mU huh mose.
(iS27). e ; das ist recbi md duistUcb ge-
dacht, die rechte warheit vnd dieses artikek
Qieinung troflen, ob w(d nicht nach der
siherff da von gered, noch so eben ausge-
druckt wie es geschehen ist. «o» Jhen
Christo. (1533). Jj^
3) das pari» ausgedmckt §UH häu/ig für
deutlich. Mm* muffMproehen: es mflssen an-
gedruckte, slmcke wort dazwischen komsil,
die es vnlerschcyden. das ander teyl teidder
die hgml. Propheten. (1525). Eiiy'*; es ist
yhe verboten mit an^edrflcklen Worten, man
sol sich nicht rechen, vber da» mfe kudk
Mose. (1527). biij'' ; herzog neorg wolle aus-
^'<'d r tickte antworl haben. deiVetlebr. 3, 273.
Aii8Üricklicb, adv. exprcsse, deutlich, be^
atfnml? warOmb sagts aber gott nicht ans-
driicklicb, wir WoUcn kurzümb daruoo vnd
vns trollen in ein nti l'-r land ! Eisl. I, 33
Ansdrnckuug; /. uas das heuliye aus-
druck: das man denselben in keintin wcge,
oder je nicht ander wege, massen vnd wdse,
der hegreiir vnd ausdruckung der worl eini-
gen aMtnudi tluni mni'o. Je«. 3, ISS''.
Attsccken^ eig. alle ecken wovon ermes-
sen, figürU^ »argtam imtenuchen, erör-
tern, erforschen: yhrwoitM suTorausedten
vnd vber klügeln, ausleg. der evang, an den
fürnemisten festen. (1527). Ij*; wie aber
das zugehe, das sollen wir nicht ausecken.
e6«iid. AAv** ; ob wir nicht aUea kflnnen aus-
ecken, ligl nichts an. vber da» sni« budk
iVü.vc. I 1 527.) Oij''; aber ein wenig dauon
zu f.i.ssen isi lur die leyen gnug, das ujan ein
wenig rohe erkcnlnis dauoii lumc, nicht so
scharfl ausgeeckt. ebend cij''; gott inn seiner
maiestet so eigentlich Tassen vnd ausecken.
zwo predigt. (1535). Biij*. ron nusecken,
welches schon im 1 5. jh. erscheint, das in
Uaiern noch übliche üimtn. auscckeln
(ScAmellar 1, 25). md»r»ehrifi»pradte»ind
heute beide ung»brSMMth,
Anserkiesen, ausertrühlen. hei T.nth. nur
im pari, auserkurcu, das auch oft nuch aus-
crkorn [mhä. ä^erkom] lautet : ich weis wol,
das dtt den son Isai anserkoni hast. 1 Sam.
20, 30; mein freund ist weis vnd rot, aus-
erkoren vnter viel lausent. hohel. 5, 10; er
ijgoU) hal jn auserkom zum heiligen stand.
Str. 45, 4.
AitarUlfra» «rUrMren, miMprisefteii.' ob
21*
. j . I y Google
AUSEfiLES£N 164
AL'SFAUBT
die ckrislenlielie kirch Doch heat bescUttn
nmd «tt> erderet, da» der «blass tndir,
dann die werck der gnugthung hyti nemc,
sto were es dennochl lauszenlinal besser, das
keyn Christen mensch den ablas loszetl adder
begeret. eyn i§rm€n von dem aUMx vnä
gMde. (1518). Aij^
Aascrlesen, auslesen, aussuchen, zumeist
im pari, praet.; vnd i^l nicht"- mehr im allen
vnd newen tesUmenl wariiallUgs blieben, ou
Mn» er in ilon alconn gesamlet vnd ausarte'
sen hat. verligHHg de» oleoran. (t542).
Ciij'' ; vnd nam sechshundert ntisserl»"^<Mi wn-
gen. 2 Mos. 14, 7; sieben bnuderl gczclel
aussericsen man. rtcAi. 2u, 15; ich habe seine
höbe cedem vnd amterlesen unnen abg»-
hawen. 2 kSn, 19. 23; meHi dnkomen {ist)
besser denn niisserlesen «über. spr. S, 19;
(die papisten) sind dach nichts anders weder
eitel verzweiuelle, ausserlesene, nicht slras'
sen od«r gassen reuber, aondera oBtotliche
land reuber. vber die ewutg, m den ßr-
nemisten festen. Hlh^.
Aisenchailen^ emanare, kund werden:
denn von euch istaasenehaDen daa wort des
herrn. 1 Tktu. \, 8.
Anserwahlen, eitlere, auserlu'esen : liat
doch der hcrr auch die zwey yes( hleelit ver-
worllen, welche er ausserwelei hiitte. Jer.
33. 24 ; vmb der ansserwelelen willen, die
erausscrwelet hat. hat er diese tage verkurtzt.
Marc. 13, 20. das part. aiiserNM Ii t [nihd.
Ü7,erwelt] erscheint in der bibel häu/ig, bald
adjeclivisch, bald substantivisch: seine ans-
serwelelen heobtlente versandten im sehillT-
niect . 2 Mus. 15, 4; alle ausserwelte stedtc.
2 kön. 3, 19; dieser ist mir ein ausscrwclt
rflstzeuiir. aposl, gesch. 9, 1 5 ; ich lege einen
ausscrAvelctcn köstlichen cckslcin in Zion.
1 Pel. % 6; jr aber seid das anaaerweiete
geschlecfat. 2, 9; — mein auserweleler, an
weMi«ra meine scele wolgcrallen hat. Jes.
42. 1 ; vmb Israd meines auserwdeleu wil-
len. 4 5, 4 ; idi habe emen bund gemadit mit
meinem ansserwelelen. ft^ 89, 4; grttsset
Rnffnni den ausserweletcn in dem hcrrn. Rom.
16, 13; meine auserwelefen sollen jn be-
siUen. Jes. 65, 9; wer wii die ansserwele-
len goues beschflldigen? JUüm. 8» 38.
Aia€asei^ MMfcre: INnfeb feinde das
mnsten adbs aus essen, das sie yiufi hatten
gdnttcfct. Utprophet IMtl. (1&30). Büq^ ;
ich m crcin e an d on lif^rrn von Bayern wohl,
dasz sie gerne einl)roi ken wollten eine snp-
pen, die ein ander sollt ausessen, de Wette
kr, 4, 372.
Ansfahreij mM. A^varen (Bm. 3, 248),
aM. A7,raran, excurrere, erire, ^fjrcfh'.
1 ) von xur fahrt auf brechenden personen :
vnd (Joseph) fuhr aus von Pharao vnd zoch
durch ganU Egyptenland. 1 Jfof .4 1 ,46 ; da ftl-
ren wir aus von Troada. aposl. getdi, 16, 11 ;
H-h ninelit meinen abschied mit jnen vnd
liihr aus in Hacedoniam. 2 Cor. 2, 13.
2) von engein und teufein: vnd in der
selben nacht fuhr ans der engd des herm.
2 kön. 19, 35; ich wil au^^faren vnd ein
f;ils» her geisl sein. 2 chron. 18, 21; da
fuhr der salan aus vom aogesidil des herm.
Bhb 2, 7. — vnd dat tenfd &r aM von
jm. Mailh. 17, ISrdieseart feret nicht ans,
denn durch beton vnd Tasten. 17, 21 ; ver-
stumme vnd farc aus von jm. Marc. 1, 25;
vnd fand, das der leufel war ausgefarea.
7. 30.
3) ton plötzlich hervorbrechenden e/e-
menten : da Inlir aus der \\ nv\ von d»'m
beim. 4 Mos. 11, 31 ; da fiibr ein fewr aus
von dem herm vnd verzehret sie. 3 Mos.
10, 2. auch von dem mi*( einem feuer cor»
glichenen grimm und Mom gölte» : auf! dns
nicht raein grim ansfare, wie fewr. Jer. 4,
4; das mein zorn niebl ansfare, wie ciu
fewr. von den jitden vnd jren lügen. (1543j.
Dii^".
4) von Pfeilen: seine pfeile werden aun-
faren wie der blilz. Sach. 9, 14.
5) vom ambrechenden aussatz: da er
(Usia) mit den prieslern murret, fuhr der
aussataans an snnerstim. 2 eHron. 26, 19.
G) ausfahren « sterben : Cbrislus sampt
allen enpeln atifTvns sühm vnd vnser warl«t«
wenn wir ausfaren sollen. Jer. 5, 13*.
Ausfahrt, f. »xilm, in do^peUvr mmm^
düng, 1) abreUit mugang: soldies bat goVt
jnen also geboten zur gcdechtnis der aus>~
fart oder des auszugs ans Fey|iten. Eist, 2t
223*. — ahd. ü^fart {Grafl 3. 583j.
2) tod: s. HOarion bcguntc, als er jtsi
sterben seit, ein bOse wort in entbren, mein
Google
AUSFALLEN
165
AUSFLieSZEN
licke seele (sjtracli er) warumb fürchslu
dieh für der ansflirlT /m. 6, 191*. «fl* ms-
bliren 6).
Aisfallei, exciderp, eJahi, effluere.
1) sinnlich: wenn einem man die iieubthar
«nfaUeo, das er kalh wird, der isl reio, fallen
«e jn foncn am beabt aus, vnd wird eine
{lalze, so ist er rein. 3 Mos. 13, 40. 41.
2) figürlich, entfallen: fallen sie [böse
SedanUn) eia, so la:>!>l sie wider ausfallen.
/M. 5, 487^
3) ßr am/Mflf Alkn: tob der wariieyt
aaszgefallen. vriheii 4ar thnhgM Um
Paruz. i\:>-2]\. AijV
AufaHen, aus den fallen legen, eni/ai-
U»: {die papisUn) spredien der gemeyn
man babden eyngebllteten ghwben, sie aber
alsi \-nsrcr «iioystorc den aiiszgpfalUen, vnd
isl beydisz erlogen, der ZQ» ptalm, (1521).
Biij'.
kutUUmt miUäUt fuUn entfernen: die-
MT vaflat klebt nicht am kleid oder auswen-
<1ig .tti der baiil, lias man jn ktinnc ab
Wassilien vnd kralzcn oder aiisr.isicii vnt!
tasleieii. ausleg. der ep, vnd euany. von
9Uemete. (1544). Giiij^
MUkMf eemputrcscere, von ßulnisz
verzehret werden: der pobet, so des allen
Wesens gewohnet, mvsz also versaufen vnd
•ich auHniuleu. de Weile br. 4, 307.
UAdkttm, U$ an enäe federn, enfteftei^
eb dicae atraffe noch werel vbcr alle
p'^Ulosc , Wunen wir bio niehl ansfechten.
töer das erste buch Mose. (1527). Qij*;
du hs ich die griechsverslcndigca aasfecli-
lea. VOM üHnimai ChritU. (1528). Aiiij*;
weliiis tns nicht von nölcn isl Iiic auszu-
(erhUfn. von den jOden vnd jren lügen.
(1543). Viiij«.
iaafcgeij (fegend) wegschaffen, vertilgen,
fekugen: es rausz aUes aasigefegl werden»
^»i vnsz angeporn ist von Adam, widder
dif buHen des endekriels. (1 520). Bif ; aber
(l;irDacb mus durcb vieifeltig crculz vnd
sterbasge lo lang er lebt die aünde ausgc-
fegi werden, em^eg. der enemg, an den /ur-
f^'miilen festen. (1527). Ciiij''; aulT das er
ylire vniugcnd aiisfegcte. der prophel Sa-
^rja. (1528> Giij"; vnd wd die nach-
^9m» dei hansca Jerobeam aasfegen, wie
man kot auifegel. 1 kün. 14, 10; das du
die hajne hast ausgeregt ans dem lande.
2 eftrofi. 19, 3; darumb feget den allen
sawrleig aus. 1 Conn(A. 5, 7; wo das hcrlr
abo achtsam, der sach gewisz. hestendig vnd
auszgefeget ist, das ist ein rein fein hertz.
Hauepott. WUtemb. 1545. winterteiL M.
67*; essen, trinckeo, dewcn, ausfegen. Jas
15. eap. der ersten ep. s. Pauli an die Co-
rinther, (1534). biiij*; sol essen vnd Irinckcn
da ewn, ao wird auch des leibs ausfegen da
sem mflssen. verltgimg det aleoran. (t 542).
Hiiij*.
Ansfeimen, tcas abfeimen \fi. d]: e« sol
keiner bapst worden, er sey denn ein ausz-
gofeymeter, vbertrefTlicber acbalck vnd bOse-
wicbl. fisefcr. 239*. — ausgefeimt für ab-
fiefoiinl begegnet auch bei Arnim schaub.
2, 16. vgl. Schmeller wtb. 1, 531. (U^
feimon.
Amllietty derb «vuteheHen : das ein gro-
ber cscl auch aulT der canlzcl mncbt künig
vnd fürstPii nr^nUzen vnd seine lusl an yhtt
bUssen. der S2. psalm. 1 1530). Aij''.
Ansflattera (austladdern) , ausfliegen: zur
Seiten anslladdem aulT andere teidung.
xcidder die sabbalher. (1538). Dij\
Ansfleehten, aufflechten: flicht deine
zöpIFo aus. Jes. 47, 2.
Ansflicgen^ evulare: Noab lies einen ra-
ben anslhegen. t Mos. 8, 7 ; muss doch ein
vdgelein erbeiten vnd nach seiner weide
.Tit^/fliegen. Aou#po><f. Wittemh. som-
merleil. bt. 117''; das nesl ist zerslörcl vnd
die vogel sind ausgeflogen. Eisl. 1, 326*.
AullthMl» ef^ere: nit ynn eygensz
glawbensz vormessenbeylt ausziliben. ausz-
leg. der ep. vnd euang. vom christag etc.
(1522). Lj^; eitel ausfliehen vnd für vber
rausschen isl da. dos A'ese «aorle ClUitU
noch fest, stehen, (1527). dj*.
Aasfllesieu, effluere, herausflieszen: goll
isl ein quelllirun. von dem alles was gut isl
vnd heissei, auslleust. deudsch kalechismus,
( 1 529). Biij^ ; als ein ewiger vnDcrgenglieher
quell, der yhe mehr er ausfleussel vnd vbcr*
gehet, ylic nielir er von sich gibt, ebend.
Rj* ; das wasser mehret vnd sanilel sich, bis
das es jrgends ein loch am Uiain ßnde, da es
ausbrechen vnd aiisfliessen mag. Biii. 1,
AISFLLGUT lö6 AlSFCUßEN *
282\ — «eftoii ahd, ü^Oiu^n {Grmff
742).
AiuflKcbt) f. effugium, diverliculum, auS'
weg, vorwandt enUchuldigung : ob si« aber
schon bekeDsea, derpulmicf von dem messia
•geMgt. szo haben sie noch Uwe auszfluchl.
muüg, der ep. rnd euang. vom chrislag etc.
(1522). Oiij"; aucii wie s. Johannes den sel-
ben keUem Uuuor kommen md begegnet bau,
yno lokher amiQHGhl vii4erlichtDiu Warden
wirslchen. ebend. Qij''; wollen wol ein clislinc-
tion vnd ausfliichl linden, auff des bocks tu
Leyplsick anlworL (1521). Ciiij*; es bilfTl
hie keine austflachu lUe ideme oiilword.
(1533). Ej". eiimtU endkehU MtuäMhi bei
Lulh. auch als m.: wollen also zu beiden
seilen eine zwickmille vnd freien .ni'^niH'lil
haiieii. das 14. vnd 15. cap. s. Johanms.
(153B). Xiilj^ — dar pl. lautet autflncht
ifiui ausfittchtc : wie wo] er Iiercil ynn dem
sell)ifi'*n stuck die schrifTl scliior ynn zelicri
Indior vnil aiisfluchl ziirisscn liai. rffi.'i diese
worl Chriiii noch fesl stehen. ( l ö27 j. a lij** ;
vnd wtfrden also üinsanl ausfluchl vnd glosse
vhcr (lif worl (im, mit, vnlcr) crlichlen. vom
abendnuil Christi. (1528). xij**; dnlmh blei-
ben sie riu-hl beydeoi lexl,8UcUeoau6Qüchlc.
Je«. 3, 469^
oAd. gtM urflubl ßr ansflaeht (Oraff 3,
676), ebenso mhd, nnrluhl (Iten. 3, 347).
AasflnchUg, v'>n ,'^nsnuclii, I) fugiiivus:
also silieslu vnd ucrckc.sl abermal. wie die-
ser ausflOchUge leuOel keioeo andern bebeliT
bat, denn den eynigen, das er geyalliA
macht (wie seyne art ist) was gotl leyblich
macht, das ander t^l vddder 4. hj/ml. pro-
ji/Mf/en. (1525). B[i».
2) praetenAtt: wer lidi des ergeben wil,
das gottis rcych in yn komme, vnd gotlis
wille gesrliclic, der mache nur nil viel ausz-
Izugc, suche nur nil ansiflnchtigc wepe.
auszleg. deutsch des v. u. (151äj. Eiij'';
solch wild rencke vnd ansfluchlige wort, die
scliriin zuuorsiellen, nennet sancl Paulus
aufTkriegsch kybia vnd pantirgin. grund vnd
vrsach aller nrlickcl. (1520). dj^; solche
ausflüciiligc rude zeigen au, das man das
liecht scbewet md die warheit fleagl. auff diu
termcintlUh keyserlich edict. (1531). Ciij^
Inslagf M., in foigenier tteUe der tnu
venudi tu schriftstellerischer Ihätigkeits
wie denn pfleget zu geschehen am ersten
ausUug allen lercrn. Jen. 3. 1*.
mM, t^v\üc {Ben. 3, 344), Musammett'
gesetMt ame (out) und vlne
Ansfersrhcn, durcA^iicAen, erforeehen,
ergründen: wie sollen sie denn Esau aus-
lurschen vnd seine schetze suchen 7 Obadja
6 ; sollistn ein kOmlin anff dem feld ans-
Torschen, du aollist dieh verwnndem, das du
sliirhest. sermon von dem sacramnil des
Iribes elc. (1526). liiiij''; solchen lohnsollen
empfahen die golls wort nicht gleuben, son-
dern ausforschen wollen. tNNn tbeitdmmi
Christi. ( 1 528). eiiij^; die gewissen ausz-
zuforsi l ri i !i vormessen, eyn vnlarrteM
der hfychikinder. ( I 52 1 ). aj**.
Attsftrsehlich, scruiabiUs: wie das zu-
gehe sollen wir glauben , denn es ist auch
den engcln nicht ausfofsehlicb. die itray
symhola. ( 1 53S). niij\
Ausfressen, exedere , leer fressen: wie
der jlzige legalz nalz zu Mentz seine stilTi,
sonderltch Magdeburg, aasgefressen, ausg^
soflcn II ! uisgcsogen hat. Jm. 6»
einen topff aiisfres-^i-n. S, I44\
Aasführeu, in doppelter bedeuiung.
1) fdttcere, aus einem orte fahren: a) von
meneeken: vnd bin emider gebhren, das icb
sie errette von der Egypter band, vnd sie
aufffilre aus diesem lande in ein gut vnd weit
land. 2Jio<. 3, 8; vnd füreten den flucher aus
für das lager vnd sleinigeteu Jn. 3 Um. 24»
23 ; vnd fttrelen jn aus, das sie jn crentsig-
tcn. Marc. 15. 20. — b) von thieren: der
nl'v^r den ledigen bock hat ausgeftlrt, sol seine
kleider wasschen. 3 Mos. 16, 26 ; wie ein
adeler ausflBret leiBe jungen, h Jfaa. 32,1 1 ;
er mffel seinen scbafen mit namen vnd fllret
sie aus. Joh. 10, 3. — c) von sacken: du
wirst viel Samens ansfiiren aufr das feld vnd
wenig einsammelen. 5 Mos. 28, 38; du soli
aber siebt meinen , das das allein gestolen
heisae, wenn du deinem neheaten das seine
aiisfdrcst. /^n.4,527*; wenn er dem knechte
durch den son befihlel, das er roislladeavttd
ausfuren solle. Eisl. 2, 179^
2) perdütMirtt Ue JW mde /uAran, «oU-
fUhren, OMtrichlen: wenn du deine band an
jn legest, sogedencke, das ein streitaef. dem
a
AISFIHREN 167 AUSGEBEN
du Dicht ausfureo wirsL Hhb 40, 27; der
)i rr Miß drein vnd Türe loeine saclie aus.
1 Harn. 24, 16: vnit machten anschlege, dje
sie Dicht kandten ausfuren. ps. 21, 12; vnd
bedinge, das ich disze appdiation will auss-
furenn. appellalion, (1520). Aiij*; sie wer-
deos niclii ausfuren, somlern yliie lorlieil
wird yilerninii nifenbar werden, der prophet
SacKarJa. (1528). Rüj*.
der «Tffan («listiliiii^ «cfto» oM. tk^-
fim {Graff 8, 505).
inifaliren, n. eductin: vmb ein seligs
ausfürcii onlrtiilH-l, J,.„. t, 3G7*.
iltflhrHBg> /. das icegjuhren aua einem
•rt«; die ausßlning dea voldt» Israel aus
Egypten. EisL 1, 316*.
An.sfüllfn, implere: vnd wil dein ass auir
die berge werfTen vnd mit deiner hülio die
UlausruUcn. Esech. 32, 5; der zu nichts
aOU noch gut gewest wer«, denn das man
ein wehr da mit helle geschillzl oder graben
aii^f-MliM, der 101. psalm. (1534). Jf.
Atüfttrcblen, aulhören zu ßirchten: da
an mich für solchem sprUen des tcuflels
fdiier auageltlrchtet halte, bricht mir der
teuffei ein ander loch herein, tcidcr die an-
tinomer. ! ' 3*» de Welte br. 5, 155.
AattiUcrn (äu^rulleru), mit reichlichem
fiUf» teneAen; auszgerulterles leybes. die
«Mai pmxpioimm, (1517). Fj^
U$;abe, f. expenia» gegttualx von ein-
nähme . alle au^abc vnd einname anschrei-
bi-Q. Sir. 42,7; nach der reclumug der
ausgab (1522: auszgabe) vnd einnam. ^it,
4, 15; wo nicht, so wtrds nicht ein feine
rechniiTig worden, das ylir allein die «iisgaLe
wollet ber'^cficii vnd die einnauie vcr t l;!,tgcii.
termanung an die geislUchen. (Ib.iO) .lu\n f .
insgang (auszgang), mAd. A;;ganc {Ben.
l,470),aA4l. A^g(k)anc(&fa/f4,102).
IW, ejTttu«. finis.
I ) PXTtu.f, eyressus : des heiligen geisls
aasgiing heisscn sie ein jnnblcibcnden aus-
gang. üe drey sytnbola, (1538). Ditj*; nach
dem ausf;ang der kinder Israel aus Egyplen-
land. 2 Mos. 19, l ; der herr behüte deinen
lusgaog vnd eingang. p*. 121, 8 ; so zeige
jnen die weise vnU musler des liauses viui
•cince au^gang vnd eingang. Bxech. 43* 11 ;
nlle aaigcnge des heDigthum». 44, 5.
2) autleerwt0 de» leibu: derbapstsokhs
nit macht hat zupietten, als wenig er macht
hat zuuorpielen essen, trincken vnd den na-
turlichen auszgang. an den christlichen adel.
(1520). Bij\
3) evenlii«, fmiit tnie. a) du ding bt nit
yn gotlis namen angefangen, es wirl auch
nil ynn gottis namen auszgahn, wie datidas'
selb der auszgang beweyssct halt, nuff des
ftocJks 3BH Uyyizek otifworl. (1521). aij';
der prophet aihet weiter wie es ein anfang
vnd ein ausgang lial mit denen, die also on
alle fdrclil gollcs gcitzen. der 112. psalm.
(152G). aij^'; es sey auch niemand, dem sein
rnmemen so gar lurttck gehe, daztt auch ein
büser ausgang werde nemen. Jen. 6, 284'.
— b) er wird mir auch zum seligen ansgang
lielHen. regisler alier bücher. (Iö33(. Aiij'".
c) im ausgang des jars. 2 Mos.2d, dazu
mathU LtOh. He glost«: des jars ausgang
heisst er den weinmond, das als denn aus
ist mit frucht wachsen vnd sanilen. Bind-
seil bibel 7, 485. — d) sein ausgang sey
die grcntze Zedada. 4 Mos. 34, 8. in den
ersten atugg» des ersten Uuils des a. fetl.
steht auch c. 34, 4. 9. 12 ausgang, wo dfe
späteren auigg. der ganxen bütel ende
haben.
Ansgangcr^ m.: vad heisst (der heilige
geisi) hie auch ein an^enger odergesandter.
die drey symbola. (1538). Diij'*.
Aasgaten (ausgetten), unkrnut ausziehen,
ausrdszen: wiltu denn, das wir hm gehen
vnd es ausgelten. JtfallA. 13, 28; er .sprach,
nein, auffdas jr nicht zu gleich den weitxeo
mit aiisrcnnot, so jr das \nl;rii:l .'iiisgettel.
I 3, 29 -= mhd. \\/, jeten (Ben. 1,538), oAd.
diyetan [draff I, 595).
Ansgeben, mAd. geben (Ben. 1. 503),
ahd. i^geban {Graff i, 117), bei Luth. in
folgenden bedeutungen:
!) eine loehter ausgehen = rerÄeiVaf/ipii. •
Laban antwortet, c:» ist nicht sille in vnserm
lande, das man die jtingstc ausgebe vor der
eltesleii. l Mos. 29, 2, 6.
2) ein hueh ausgeben, Aerau^^eften : ich
tiab niirs gefallen lassen diesen catalogum
oder register durch den druck auszugeben,
register aUer McAer. (IS83). Aij*.
3) geld ausgeben: was dir IVirfelt aue lu-
j y Google
AUSGEBEN
168
AUSGEHEN
geben, >las las geben aus der kamer des Kö-
niges. Esra 7, 20.
4) solü, geschenke aungeben — au^ihei-
l0n: md gab königliche gescheiicke au.
EtA, 2, 18 ; da er sold vnd gaben «usgege«
ben hatte, mehr denn alle kOnige vor jn.
I Macc. 3, 30.
5) Worte, trosl ausgeben, t on sieh geben,
omAeUen: wo niemand luhttret, da geh ich
Dtchl aus das wort* sprach Salomou. Jen. 1 ,
25''; ilas golt muge seine kraOl vnd Irost
ausgeben vud vns inilleilcn. Jen. \, 15''.
6) sich, eUvas wofür ausgeben, dar-
iMtenaU: welcher sich Air einen prieslcr
aus (lern stam Leui ausgab, fl. 1» £tlik. 5,1 ;
ich gcb niicf) Für keynen enget ausz. auff
des bocks zu Leiptzck anltcorl. (1521 i.
a iij^ ; polller geyslcr. die sich für der nien-
achen seden ausgaben, egn hrieff an die
ekriiten zu Antorff. (1525). Aüj"; das er
meyn M)on strall^ , das iili selb noi l) ni»"
habe fut bedig ausz gcbcu. antworl deuUch.
(1522). Biy%
knpktm, n, rnftslanUticcA «eneamifer
inf, von ausgehen: man mflslcia den pracht
einzihen vnd das ausgeben slopftMi, ilns ein
arm man auch was behalltcn kümle. erma-
nunge tum friede. (1525). Bj\
Ansgeckcnt nu sie mit der schriOl vnd
bilclietn nicht mehr künnen, vnd die ft ilsche
ausgegeckt (einige ausgg. des u. lesl. itnd
der bibel haben ausgekcckt; haben, greül'en
sie mit «nst datu , vnd woUens mil gewall
ansftlren. lorr. auff die Offenbarung «. Jo'
hanni"! U l ndseil Luth.'s bibelübersctzu n q
7, 47,!. inj anmerk. 34 aus^^ot'krn crhlärl
wird: „aufhören gecketüiajtes , ihörichies
Mu reden'*, gecken Isl hUr jedoch n£cAl
narren, „thörichtes reden", sondemquaken,
tehreien iigl. -«-t kon). Bugenh'ag en's
iUtertragung der bibelüberselzung Lulh.'s
im nd. gibl ausgecken durch ulhquarcken.
Aisgf heiy egredi, esir», prodire, interiro,
mhd. ü7, f^-^n {Ben. 1, IGS), ahd. i^^gan
{Graff 4, 86), auch Lulh. gebraucht an-
fangs nocfc^uszgahn, da« par^ ausgegangen
Imilef Käufig ausgnugcn.
1) Aeronis MnanajreAen, ge^Wber dem
eingehen, von lebendigen, des gangee mätk»
Ugen wete»; der herr isl denn auagegangen
für dir Ii er. 2 Sam. 5, 24 ; ifli bin vom va-
ter ausgegan;Tfn vnd konienin die well. Joh.
16. 28; da gicug saian aus von dem herm.
Jfioft t, 12 ; die enget werden ausgehen vnd
die bOsen von den geredilen «cheideu. 5fauh,
13, 4f); Isaac war ausgeg^angcn zu bcteo.
1 Mos. 24, 63; es gicng ein sceman aus zu
seeu. Matth. 1 3. 3 ; da lies er oiil dem ab-
las elliche benicldrescherauageben» derleete
geld zu erheben, wider doik^UnMiu Rem.
(1545). I'}^; jre jnniron gehen aus vnd ke-
rnen niilit wider zu jncn. Iliob 39, 7.
2) tun dt;- beim sterben vom leibe »ich
trennenden eeele: da jr aber die seeie aus-
gieng, das sie sterben muste. 1 Afo«. 35.18;
wer nu dieseui verlogor folget, der hab acht
darntflT, das er niclil ehe .speise den bunge-
ngcu, klctde den DackcDilcn, sie komcn denn
in die teUle not, das jnen die sed ausgebet.
Jen. U 62".
3) von belebt gedachten dementen : a
giciig aus vun eden ein älrom zu wessem
den garten. 1 Mos.2, 10; wo nicht, so gehe
fewr aus von Abi Nelech. WcAf. 9, 20; vnd
ist ein fewr airsgangcn von jren slarcken re-
hcn. Ezt'ch. i'J, 14; gleich wie der bUtz
ausgehet vom auli'gang. Matth. 24, 27 ; vod
von den rtuel gicngen ans blits, donner vnd
stimme, ojfenfr. JoA^ 4, 5.
4) von leblosen sacl^en: ilas [schicert]
gieng gerne aus vnd ein. 2 Sam. 20 S; der
zapfle odücr bane, da dutcli der wem aus
gehl, der prophet Saeharja. (1528). Qij";
die laier mügen glat eingehen, müssen aber
riucb wiiloi- ausgtdien. ictder den Wtcko^
zu Magdeburg. (1539). Jij^
b) eine rede, eine lüge gehl aus: da gieng
eine rede aus vnler den brOdem. JoAb 21»
23 ; eyn newe lugen isl aber vber mich aus-
gangen, das Jhesus ChrUüu ein gebemer
Jude sey. (I 523). Aij*.
ü; urtheil, befehl, gebot ausgehen lassen,
beikannl nutthen: vnd das vrleil gieng ans»
(las man die weisen tüdten soll. Dan. 2, 13 ;
.so ausgehet der befelh. das Jerusalem <ol
widerumb gcbawel werden. 9, 25; vod Än-
tiochus lies gebot ausgehen. 1 Jfacc. 1. 43«
7) eine schrifit, ein buch auagdien lassen»
in die Öffentlichkeit geben: lom dritten wolt
ich eyn zcedell ausz geUn lassen, ongbutl"
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AUSGENOMHEN 169
AUSGRÜ.NOEN
briefv.j. 1519 auf der MUMefc t% Qo-
Ha CMf. ckaH, 379 /bl. 2 IT«!!« 1,
20S); vnd lest auszgehen disse allerh«y]igstc
bnlla des alienlfresscns. bulla cene domini.
(1522). Aij*; es were wol recht vd«I i>iUicli,
da* «1» buch os tUe vorrhede vMd fremb-
4m MUDen ausigieog. mit. amffieu n. lest,
itptemberausg. v.j. 1522. bl. 2».
S) ausgehen über einen : thut jrs nicht,
so fflügt jr wol ein vnglui-k anrichten» aber
CS wird fber eocli endlich ausgehen. Jen.
3. 133'.
9) ausgclicn procedere: der goisl der
warbeit, der vom vater ausgehet, «/o/i. 15,!
26.
10) ausgehen t^m9tide gehen, aufhören,
segtntati vo» angehen, 5«ftNiMii, anfangen :
i/a< (fing ist nit yn goltis namen angefangen
wirl auch nit ynu golli:« nanipn .inszgahn.
auff dei bocks iuLeyplzickaniworl.([b2\).
ti^; das wird zti letzt nieht wol anstehen
(sieht gul ablaufen), vemummtg an die
geUtlicheH. (\ 530 i. Fj'; .icli, gott gelic, das
so bleU)« vnd l»i:.sieiic, das wol .insgehe. das
»chöne confUemini. {ibiHj. iNij' ; ich habe
aidil mdnt exemplar» ich wollte eueh sonst
«iis oder drey geschickt haben ; auch so sind
sie Jhir ni.<eirT._M-n. de Welte br. 1, 110.
ii!>^fi«niHieu (ausgenuninien), nichf mit'
begriffen, spaleilens im 14. jh. [vor 1 3 7 7 J
am im jmH. prael. von ausnehmen enl-
tfrukgene parUkel, verWndel luih. bald
mii dem nom.: auszgcnummen dt r lta[ist
»nd seine Schmeichler, grund vnd rrsach.
(1520). iiiij' ; bald mit dem at-c. .- ausgcuu-
■nden kttnig Danid. Je«. 1. 398*; ausgc-
wmtn (Caleb den son Jephunne des Kenilei^s
»ruf J.^in d^n s-tn N(in. 4 Mos. 32, 12; den
iiirsku ausgerjoiriincu. Ezech, 44, 3. bei f.
MdN. SO wie bei dem pl. aller geschiechler
McAl der eanss utbetcentändtieh xweifel-
^1: man kan alles venflnen, ausgenonjen
«lie Schmach, verarhfniK?, Offenbarung der
beioüigkeil vnd büse lUck. Sir. 22, 27 : aus-
gcoomen was die juoglinge verzeret haben.
Itfof. 14,24; ausgenommen die gtttter.
0«n. 2. U .
ias^fsien, effundere, mhd. hr, gingen
{Ben^l^bil}, ahd. äi^iu^an {Graffi, 284).
i)ß^Migß» «HiafcMillen; geus die brühet
SioiB. W«rl«rWdk
aua. rieht, 6, 20; schepften wasser vnd
gossens aus fm dem herrn. 1 Sam. 7, 9,
I ein gel^sz ausgieszen die darin enlh^
tene fiüszigkeit atuschüUen : eilel vnd goss
den krug aus ia die trencke. 1 Mos. 24, 20*
2) gcist, liebe ausgieszen: der herr bat
einen sehwinddgeist vnter sie ausgössen.
Jt's. 19, 14; vnd nach diesem wil ich mei-
nen geisl ausgiessen vber alles Oeis ?]. Joel
3> 1 ; die liebe goites ist ausgegossen hi vn>
ser bertt. JNfiii. 5.
3; sich ausfieszen: nu aber geusset sicli
aus meine seeh' vLor mirli. Iliob 30, 16.
4 I ;»n*;iMf"./eii =i verbreiten, ausbreilen,
kanti auÄ LuUk. nichl belegt werden ^ der
Grimm «alft. 1, 379 da/ur ycbtwkte be»
leg gehört einer edur^ Bek'e an.
Ausglnnben) ganz und gar glauben: so
bald kan diesen vcrs niemand spreehen, sie
^die papisteni haben jho Juu eineoi äugen-
blick ausge{{laubt. dat tehSne eon/flemlni.
(1530). Mihj'. Grimm telb. I, 893 kringt
diese stelle mit unrecht unter au:»klauben.
Ausgruben^ in doppeller bedeulung.
1) scuipcre, ejcctiipere, wofür guü*. us-
graban, ahd. argrapan [Graff 4, 303), «M.
ergraben [lien. 1, 5G1): du soll auch ein
stirnblat machen von reinem goldc vnd aus-
graben, wie mnn die siegel ansgrobt. 2 Mn^,
28, 30; SU seiulc lutr iiu einen weisi^u inuu,
der da wb»e auszugraben. 2 ehrem* % 7.
2) effodere, ahd. Ü5grapan((7n//f 1. .301):
vnd liesscii die erden mit der aschcn so tietl
aus/graben vnd in Reyn vverffcn. von den
newen Eekischen builen cnd lügen. (1520).
Bij'- : wil man Christum recht einpflantaen in
die hertzen der Christen menschen, so miia
innn vor mit enist ausreulen vnd ausgraben
den l);i|ist vnd sein rcgiinenl. Eist. I, 29**.
Ansgränden^ ergründen, bis auf den grund
erfoTtehwM warttnb ee aber gotthiraeinper-
^gebenhab^ao doch Adam also geschalFen
war, das er keiii>; i,">|to['; iliirfHc, kifmuMi yw\
Wüllen wir nicht ausgrilmlen. xber dan erste
buch Mose. (1527). Jj'*; die welll itzt v^il
klug sein jnns teuffels namens (afol)« nid jnn
den artickeln des glaubens nach jrem kopIT
meistern vnd alles ausgründen. t<.ri Jhesn
Christo. (1533). Jij*; e^ Icssl auch Christus
die ewige gerechtigkcil sich mit einer pre-
32
AUSGUCKEN
170 * AU$U£RRSCUEN
djgt od«r gedancken aidit bum oder ms-
glUodea. JRfl. 2, 171''; er ist nie gewcst,
der es ausgelernet helle, vnd wird nimcr-
mehr werden, der es ausgrttndea möchte.
Sir, 24. 38.
AMgiekcB (anskiieken), htrmugitdtm:
diefe trachcnküpffe, die dem bapsiesel tum
hindern auskurken. Jen. fi, 313*'.
ANshackeu, mttteisl hacken herausholen:
ein auge das den vater verspollct vnd veracUl
der mutter xngehorchen, das mOssen die ra-
ben am bach aushMheo. spr. 30, 17.
Awhnhen, his zu ende halten, aushar-
ren. 1 j inlransiliv : las vom wort nicht vnd
begib dich nicht zu den gottlosen, sondern
bleib bestendig vod halt aus. EUk 2, 29*.
2) IroMlfM»: bdte mit dieser die woehen
aus. 1 Mos. 29, 27 ; das er dem herrn die
seit seines gelubds aushaltc. 4 Mos. G, 12;
vod lies sich sehen, wie er au^iticlte die läge
der reinigung. apost. geseh. 21, 2G.
Aisfalldek, ferlig hehanMn: da hangen
ein capitel odder drey an einander, die wöl-
len wir nac]i dßi- liislurion aushandeln, ehe
wir die dciitung darvmip zeigen, tbvt dcu
erste buch Mose. (1527). kkj '.
AiskarreDi aushalten: wer die liebe zn
Ghrislo nichl bat, der kan des tenffels vnd
der wdt bosheit nicht ausharren, das 14.
tnd Ifi. rop. S.Johannis, (1538). Uhiij''.
— heutf: just nur intransitiv,
Aaühaaen (aushawen), 1) excidere: ich
bawe iuDgc specht aos. wm aftembnal
CMl». (1528). niij"; w du aus dem ol-
bawm, der von nntur wilde war, bist ausge-
bawen. 1 1, 24.
2) durch hauen zurichten : vnd die ba\V'
leute Salome vnd die bawleute Uirauivnddie
Giblim bieben ans {vvUg, dolaverunt) vnd be-
reiten SU hollz vnd steine zuhawendashaus.
1 ^*ön. 5* 18; denn sihe, auff dorn einigen
stein, den ich für Josua gelegt habe, sollen
sieben augeu sein, aber sihe ich wii jn auß-
bawen. SaeJk. 3, 9; Ai der oual^. 4ie$tt
Propheten sagt Luth. zu dieser tfeUe; die-
sen stein polieren nicht die steinmelzt^n, snti
dem auch gotl selbs, ich ich (spricht er) wil
mir den stein recht zurichten, polieren, aus-
bawen, das ein scbSner» liein«r, wolgescbtck-
ter stein sol sein, der prophet Saekarja,
(1528). Oiij-.
Ausheben, h^^musheben. 1 ) sinnUrh: Sini-
son ergreiff [ergnff) beide thür an der stad-
lkor, saropt den beiden pfosten vnd hub sie
aus mit denrigebi. rlebf. 16,3; das schwerd
ist euch auff dem halse, nocb raeynet yhr,
yhr sitzt so feste yni satel, man \vor<\o euch
nicht mUgeu ausheben, ermanunge zum
fride, (1525). Aüj«.
2) figMieh: sihe was wort mnss icb vor^
schütten, das ich diszen frcmbden vorslmd
aiiszhebe (fn(ferfu^). ausleg. der ep. vnd
euang. vom chrislag etc. (1522). Stiij' ; auf
e. k. f. g. schreiben eines pfarrhers halbea
gen Gera xu nemen, geb ich des mein voler-
thenige antworl, das ich yn der eile ilzt kei-
nen weis, on tias man mflsste etwa einen
ausheben (an einem andern ort wegnehmen)^
Burkhurdt hriefw. 375.
AisbeckiB (ausheggen), UMHüien: der
Igel wird auch daselbs nisten vndl^en, brflteo
vnd ausheggen vnter jr<Mn s'^liatlcn. Jes. 34»
1 i> ; ynn den selbigen icaüern ein landrechl ist,
des jars drey mal sie {di9 hmudundte») sa-
uertilgen mit mens kraflt, ein mal wenn sie
eier legen, zum andern wenn sie ausgeheckt
bal)en, zum dritten wenn sie erwachsen sind,
vter tröstliche pstUmen. (1526). Gv*; vnd
heckt eitel junge teufd aus. Jen. 2, 3€^ —
vgl. hedten.
Aashelfen, aus einer noth, hedrängnis
etc, heifm, erretten, zu hülfe kommen : vn—
ser vetcr hoflcten aulT dich, vnrt da sie hoITe—
ten lialilesttt jnen aus. pt. 22, 5; er klags
dem herrn, der hcIfTo jin aus. 22, 9; da du
mich in der not anrielVesl, hallT ich dir aus.
81, 8; ich wil diese slad schlitzen, das ich
jr aushelffe. Je«. 37, 35; der jm von dem
tode künde aushdffen. JEIh^. 5, 7 ; er hilflli
mir aus von meinen feinden. 2 Sam. 22, 49
{in der parallelsteUe ps\ IS, 49 der mich
errettet von meinen feinden); dardnib inus
ich uieiucni uehisleu also helffen, aiä liiel
ich mirs selbs, vnd mus von meiner vt^beit
seiner noltUrin aushelffen. atalSf. der etusn-
gcUen o» den fümmitien fttten, (1527).
Ov«.
Anskerr&chen , auflUiren iu herrschen :
also hat auch der lod fest sein wflrgen uns*
uiLjiiizuü Dy Google
AUSHETZEll
171
AUSiCLOPm
gerichtet, vn»! mi bald aiisgelierscfiel. das
15. cap. der ersten ep. c, PatUi an dl« CO'
ritUJter. (1534). Oij^
Inldiei, khum JkaUm: solt min boI-
cbei .Schelmen nicht uiil liunden ausbeizen.
r Orr. auf die schrifi Klingehey l' s : von
priester ehe. \yHlemb. 1 528. Aiiij'' ; man
solle einen uiil liunden ausheizen, wer zu
lUeser leit nicht liegen noch lesteni wdte.
SitL 1, 452^
Auhencheln, aufluiren xu heucheln: kh
achle aber ewer frttchllin vnd krcutiiti zu
Halle hat im ausgelieuclielL Jen. 6, 171*;
ieb hdre m«in lieben frennde in Christo, wie
ewer tyrann so bisher sich anfgeheocfaell
hii. rin fort {ifTeoUich Snj enus feret zu
wüleii. 3, 47 5^
AuhöUen. hohl machen: da sie den kern
leigit «he sie geborn sind* ausgehdiel» md
die schal«! weggeworflen haben. Jen. 8,
48^ von ansgeholeten Cherubim. 1 kSn. 6,
29.
iishelen, 1) ^tim Aseb ausholen, Hehand
mU dm t^iit«Ülew§rkMMi0 wU ansreekett.-
vDil holet mit der band die axtans» das bolli
abzubawen. 5 Mos. 19, 5.
2) sm» tlosxt Sprunge ausholen» einen
«mlonf ndbofii.* boi bock sey tionig vnd
sUMs mich einmal, hol aber nit lu weyisnsx.
auff das vbirchrUÜich buch bocks Emssers.
(1521). Hiiij**; der lewe holet tim, sprang
vberbin. wie ein vogel vl>orbia Uüge. Ek$l.
3) aw/brtcJkm: mit seinen freundlichen
g«V?ri!fn holet er dich .ins. Sir. 13, 11.
.4i<iban;;rrn, 1; fame necare: vnd also
mii der thal beweisen, das sie gern wollen
jre pfarrher aushungern, xwo predigt auff
der kinderlauffe. (1540). Kiij''; ja freilich
ist die well solcher leute nicht worth, drtiiiili
wl sif sie 3ii<hungern, wo sie ihr sonst
luctii kann los werden, de Welle br. 6, 423 ;
danil er die hungerigen sealett aushungere.
Ju. 32. 6.
2) eine slarlr nrishTingern, durch hunger
zur Übergabe zwingen: ym Vierden nionden
ward üic sLad Jerusalem von den Babylonier
gawonneB vod ausgehungert, dsr prophet
Saehnrja. (1528). Viij^
JÜMhma, iimo^ti^uptMtfonUoaHi wie
nucti Sodoma vnd Gomorra vnd die vmb-
liegende stedte, die gleit her weise wie diese
ausgehurel haben, br. Juää 7.
Ausjagen, khunujagen, autfrslbeN; was
were es nu wunder, ob fursten, adel vad
leyen den ha[)st, hiscliofr, pfalTen vnnd munch
vbir die köpf schliigeu vnnd zum land ausz-
iagten. wiäer die bullen des endchrisls.
(1520). Bj^; er soll sie mit eym strohallm
ziuu lande aastagen, dos ander teyl widder
d. Iiynti. Propheten. (1525). Aij''; das'sie
solclieii lieben man nicht allein vndanckbar-
lich verachten, sondern zur slad ausjagen.
J. 8, 291*.
AnskanffUj einen attskaofen» Am ollst
abkaufen: wie sollt das ymmer inUgen gött-
lich vnd recht zugeben, das «yn man vnn so
kurlzer zeyt so reych werde, das er l^onige
vnd keyser auskeulTen mocblot wm ftßMffls*
handlung t>nd wucher. (1524). Diüj*. — troo.
inc. leul. bl. h\\\^ aiiskann'en eximere.
Anskf rken s. nusgecken.
Aii»kchr«n (roit mhd. kern), ausfegen:
wie auch solliebs suToraniworlen sein werde,
wird man im nuskehren linden, de WsU« br.
3, 508.
AnskehreOj mhd. A< k^rn {Ben. \. 797),
ausgehen, auslrsffu: ich bin eiugekerel in
mein jamer, das ist, vorbin war ich ausge-
kcrel von ineim jamer. Jen. 1, 20\
Anikehrich) n. das hinausgekehrte : zu
letzt hat sicbs dennoch ymer fiinden yiti aus-
keridi. ob kriegilmstU ameh ynn seligem
Stande ssyn künden. (1527). Cj*; aber es
hat sich gefunden jm ausken'ch {Jen. 5,
4S9'' : auskericht», was für ein geist gewesen
sey. Widder etüiche roUengeister. (1532).
bj* ; denn beginneis war suwerden vnd sich
im auskerig su linden. Ei$i, 1 , 498'. — von
auskehren rerrere.
Auskchrirht •'«. auskehm h.
AnsklalTenj ausschreieti: iur bewerte vnd
gcgrundle warbeyt auaidaffen. «yn sermon
eori dem ablas vnd fnod. (1520). Dj*.
Ausklauben, herausklauben: Vergiliusaus
den drecknersen des poeten Ennij goll ge-
lesen vnd ausgeklaubel hat. Eist. 1, 109''.
A«8U«ffen,pNltandd ««eufers.' ja dir da-
zu die haut wol ausgeklopffiet wird. Bisi 1.
r
^ kj .1^ uy Google
AU8KLCGELN
172 AUSLÄNDISCH
Al»kIägelB, aufs genauste a»<;forschen :
«r kau DicliU fursagen, das sie nicht aus-
klUgela woUeo. EM. 2, 21 5^
AitkMlMy firii§ tmim: w«ni er hal
aiisgeknciei vn>l lessi de« teig dttrctisenreo
vnd uitT.'plion. Hos. 7, 4.
lH&k«BiiiiCB (auäkoTDcn), mhd. tu^ komen
{Üen. 1, 903). 1) heratlMmm, hmuus'
kommen, tnngthn: Jerih« aber war ver-
schlossen vnd vcrwaret fiir den kindern Is-
rarf, das niemand au< «Mlf^r einkomen kiinilff».
Jos. 6, 1 : vod Ab Jalliar iral empor bis das
alles TOlck xur sUd am kan. 3 Smm. 1 5, 24 :
was abw aaikompl vnd enfleullt» das wird
so yrre vnd sehewe, das mans gar scliwcr-
lich widdor l)fdptiton vnd zu slal briogen kan.
der prophet Sacharja. (152S). £j\
2) herkommen, henoryehn: von welchen
aind attskomen die Phiiistiin vnd Caphlho-
lim. 1 chron. 1,12; von ilio!^pn sind atn-
komcn dir Zrrri ;_ iiliiter vnd Esihaolilcr. 2, 03.
3j au&kuiiiiaea von dem gleichsam au«
Hinen handen ftredbeiMies fnurfebrmidU;
wenn ein Tewr auskompt vndcrgrelindiedor^
nen. 2 JI#o#. 22, fi ; von dorn sol ein fcwr am-
komf n vbcrdas ^'nTilzr haus hriol. Ezech. 5,4.
4) auskomme!), unter iUt: Uuie kommen,
MmsoU, wrhrmMwrdm: vnd es kam ans,
das diese weiker geslrafTt wcren. Bsech. 23.
10: vnd wo es würde auskörnen bei dem
landpfk\t,'or, wtillcn wir jn stillen. Matth. 2S,
14; vnd sein gerüciil kam weil aus. 2 chron.
26, es kam aber die sage von jm je
weiter aus. Luc. 5, 15; es war aber dor
namp noi h m lit auskomen. bie ab« r wird
er ausgeschrien vnd latitbar, rher r/a« ernte
buch Mose. (1527). eeiiij'; ich helle wol
lieber heimlieb vnd mit meiner handschrilh
diesen brieir an 0. k. f. y,. gt'Hchricben, so
bcsorgnt ich mich dieser siMiwinden zeit, das
er mOchl etwa verruckt auskotucn. ein brieff
an den eardtnoi erUbisehoff xu Ment:.
(tS30). Aij*; so sehreibt sanctus Hierony-
mus, wenns (.deich srhmacbbtldier wären,
wo <i»> .iher doch im li.TJlon heimlich bleiben,
bulleu!» nicht vor scliuiachbiicber gereclinet
werden, ob sie durdi buchdieb heimhch eot-
sogen werden oder auskörnen, de Wette br.
3. 121.
5) mit einem auskommen, mit ihm fertig
werden, „friedlich leben" : wenn einer im
datier) nurzwey eyer hatodder zweybültier,
macht er sich so beschissen da mil» das nie-
mand mit yhm aus kan komen. der 1 12. paal».
(1526). dv*i>; wenn gotl nicht zürnet noch
strain, sondern gibt gnug vnd ihut vns wol,
i»ü äind wyr so frech. kUoe, stullz vmi ihtir-
stig. das nieaund kan mit vns auskörnen, der
propket Jon«. (1526). Güf .
Anskemmen, n. da« swn lebensuKlerhalt
nölhige: jnen ein ziemliche«« ausikomen
&cbaü't'U, da SIC sich mit betragen können.
hauspost.Witlemb» l54S.«onMiei4ia.M.84*.
Aislimlsen, dnrcA Arolsen AeramWa^,
u-eg>ichaffen: darumb kratzet kein kra der
niiilcrn ein aiig aus. ausle^, der sehen gepot.
{Ib'iS). Hv*'; ich vvil gerne sehen, ob sie
den vers wollen auskraUen. EM. % 45^
AuskAndigen, rer&ündi^en , aiurufen:
d.irnmb wird hie durch den heiligen geilt
aiis!j;ekündigct sem reich. Eisl. 2. 23^
AnslagCi f. begegnet an drei steUen der
Obenettung des 1 1 0. psaims, weieM AnA.
d. 1521 erschienenen schriß „wm d. beydkf
ob die der hapst macht habe zu gepielen"
hfi/ugte, nouilirh r. S'i: »lio vrcrhpri hibon
uiir duszlage aulllrageii, wilch uil vvai' nach
deinem gesetz; «. 97 t wie bab ieh dock sie
lieb deyn geseis, den ganUen tag ist (et)
mein au^^zlag; r. 99: deyn tzetijjni^z «ind
mein ausT.hpe. in den beiden !''l:ten sieliea
isl atislage iiberselsuny von Tirt^XZ gedanke
(LXX fuXhr}, rulg. medltatio),'«eird «dtM»
s. V. a. auslegung dodeHteii; aber auch ts
der er'^h'ti "(eile kann es nur die^c beieti'
tung haben, icietrohl hier im hebr. r'T.^'S
Stehlt Luth. später richtig durch gruben
iikerselsle. die Obenetnag auslege ist eftns
Zweifel durch die vulg. hervorgerufen, teekbe
rirfo dmrck fabulalione8(XJLj:a4)oA«oj^1
ausdrüeki.
AnsUnder, m. fremdling : Trcmbdlii^ siad
die wyr beyssen nuslender. efieM e. Frtri
gepredigt. (1523). Aiij''; vnd sagets abram an
dem austeiider t Mos. 14, 13; auslender von
Rom. apost. gesch. 2, 10. — voe. es 9^9
bl. Gvij'*: extranctts. eyn auszlendcr.
Aialteilicb. f^rmMmdieeh: der fcoaig
Salorao liebele viel ausländischer weiher.
l kö'n. 11, 1; attsleadische beltler. nn die
^ kj i^uo uy GüOgl
AUSLASSEN
173
AUSLAUFT
pfarrherm wider den tDucher zu predigen.
(1540 ). Gj'' ; <iuszlendisclie wahr, an den
fhrUllichen adel. (1521). Mj* ; die auslen-
ili^clieu, vnbf>kandlen wori vnd namen. der
pnphH JßtaSa, (I&S8), M. 2*.
lnlaiiePy emiltere, diwäUere, heraus
iätsen, enllassenj Inah^r^fn, ausgehe» lassen.
\) axtf personen aityiwandt: da sluiid
Abraham des luorgeus früe aulT, vnd tiani
Im»! eioe Auch« mil wasier, vnd Icgts
Bagar auf! jrc Schüller vnd den knaben mit
vnd hes s'n) aus. 1 Mos. 21, 24; wenn du
aher niclil Inst zu jr hast, so snlfti sie «nns-
lassen, wo sie Inn wü. 5 Mos. 2t, 14; <la
«aodte der kOnig hiii vnd lies ja loa geben,
der herr vber vMeker hies jn (den gefangenen
Joseph) auslassen, ps. 105, 20.
2) vieh aus dem siaU lassen : vnd wenn
er seine schafe bat ausgelassen, gehel er Tur
jaen hhi. Joh, 10, 4. ataal «feM aoslaasen
aiicA von gehurt der Allere: sie (die hireeh-
kühe i^hew^pn sich, wenn sie geberen, vnd
reissen sieb vnd lassen aus jre jungen, üiob
39, 3.
3) bUu«b doimer, wasaer auslaisen : fcansta
4ic bUlsen auslassen, das sie hin raren vnd
sprechen, hie sind wir? Uiob 3S. 35 ; der
köliest lies seinen donner aus. ps, 18. 14;
wenn er das wasser versdileuast, so wirds
alita dorrfi vnd wenn ers ansleaaet, so Iterel
er das land vuib. Hiob 12, 15.
5) alhem; primni, {rift atislasspn : du lessesl
aus deinen odem, so werden sie geschaffen.
JM. 104, 30 ; da da deinen grim analieasesl,
WMNt er sie wie stoppen. 2 Mot. 16, 7 ;
es \<[ nur zu thun gewest, das der böse geisl
rnurn vnd stel fonde, seine giflt auszulassen.
Jim. 3, 55^
S) bodier, sdiriften, briefe etc. auslassen,
Aeraiufebeii, veröffentUehen: ich bi|t vmb
riui^ins willen alle die do meyne sermon
»threyttf-n oder fis^on, wollten sich der sel-
ben zu drucken viind auszzu lassen enlballen.
egn termemm^äa» emng, wm dem reychen
*Mm. (1523). Aj'*; o das die propheten vor
hyn b.is «ttudirten, elie sie bdclicr ausliessr-n.
da.« ander leyl tcidder d. hijml. propheten.
(1525;. Miitj"; darumb verwundert mich der
icnte lonheit odder tM mehr blindheil, das
aelebcn vemeinctfln metnea brieff ans-
lassen. von Aettn/tc/ien ttnd gesiolen brieffen,
(1529). Dij'*; es solt )"nn cinop f trsiliclion
canlzley nicht ein solch t cscl canlzler sein,
der lieimhche briefl'c ausgelassene brielTe
nennete. ehenA, Dij)>; derhalben jm warlich
wol von nöten ist, vnd eranch scholdig war,
solche erklcnm^'c aus zulassen. Je«. 3, 1G4*.
schon ahd. ii/.la^an {Graff 2, 3oG), mhd.
ik^ läi^en, iusammengez. üi{ Ün {Ben. 1,949).
tetluify «. i) gelegenhein nnn enllm»-
men; darumb suchen sie ausflucht, auslinfl
vnd allcrlcy renckc. Eist. 2, 259''.
2) excursus einer ach riß: den auslauft
musle ich thun, das ich nicht slercktc der
papisten verslandt. muleg, dereuang, von
osiern etc. (1527). eij''.
Auslanfen, 1) herauslaufen: wie ein
wasser ausleuffl aus dem sce vnd wie ein
Strom versieget vnd vertrocknet. Hiob 14, U.
2) enlton/en: war ists. ab ich sorge, e»
werden cttlich sich bewcyben odder vuoh
laufTen rin Iii ausz christlicher nieynung. ton
beyd^ gestall. ( 1 522). Ciiij''.
3) s« ende laufen, ablaufen: da stehets
alles auffd^ stflndlin, ehe denn es kOmel,
vnd das zcigerlin ausleulll, sol der teufet vnd
!I uclt nichts ausrichion. Eist. 2, 240*.
ähnlich Gryphius teulsche ged. 2, 276:
wenn nu meine stand auslauft.
4) AtrelU«i/Sni; das foule, vnntttte, ma-
sige betlcrs voick, das niemand zu keiner
arheit bringen kan, vnd alle land anszlciifTt.
hausposl. Willemb. 1 545.<ommer(et^ bl. l Oti''.
b) das aber solcher bischer wahn vor-
trieben vnnd die rechte deraut von der falschen
erkant werde, wollen wir eyn weriii; ausz-
lauil'en vnnd von der dennil sagen, das ma-
gnificat. (1521). dij". («. auslauf 2).
inslufeni n. durtl^faU: anno 1588 den
20. tag Julij war d. Luther sehr kranck am
auszlauflen. lischr. 354*. — Dast/p. dict.
125": lyenteria, die rur oder das auszlaufTen,
der durchlaulT.
AMinall, m. eiteitmu(e. auslauf 2) : disten
auszIauA will ich than haben izu gntte wer
seyn liranehen will, ausleg. der ep. rnd
euang. vom chrislag. elc. (1522). sssj'*; das
sey zum auslauflt vngeferlich geredi, nu
kernen wyr Widder su dm stucken, von
iMvffsihanilimg vnd teneher. ( 1 524). Ciiq* ;
^ kj i^uo uy Google
AUSLAUFTIG
174
AUSLEGER
er mm Ik'I .1' 1 1 '"inf^n <'licn langen vaibschwcifl*
vn«l auslaulU \üii .seiiit'iii ampl, che er wider
auiV den rurgenomeu arlickel kompt. das 1 5.
cap. der «rtten §fitM $, PtaUi am 4ie Co-
rinlher. {ir)^ ! ). FiijV
.4usl»uftig, 1) excurrens: er müi df^i
hauii'eii hören, nil mich noch dich oder einen
auszIeufltigcu,abgesoDderelcn pharisccr.aiu;-
Ug. deuueh, 4e« v. «. (1518). Gj*.
2) escursivus: (KsM »udtnAige rede
Jiiil) icfi müssen Ihun, wie wo! f»ar vnpernc
Widder die hyml. prophelen. (1525;. Gij*.
Aislcbfu, 1) vifom fimre: wenn sie aus
gelebt haben, sagt Biob, so faren sie jnn
einem Augenblick hinunter, das 1 5. cap. der
ersten ep. s. Pauli an (He Corinther.{ lb34).
Kiij''; ich habe ausgearbeitet und ausgelebt.
de WeUe br, 5, 520.
2) glekh dem engl, outlive fiderfobcn: ei
würde freilich kein mensch einen rechten win-
er ausleben können, wo er soll on tewr vnd
wermc sein, der Ml.psalm, (1532). Diij'.
Aisledigcn, ledig ma^ent wuUenmi die
eere istgaolz seyn* hatte alle an sieb genomen
vnd all auszgeledigel. die sieben puszpsalm.
f t 5 1 7 |. Fiiij''; von der \zovi an. da die schul-
thcuUtgu das ist die triegische Iheologia hatt
angerangen, ist die Iheologia dea creouis
auszgeledigt. eyn rrteil der theologen zu
Parisz. (1521). Ciiij''; nicht allein absagt,
sondern drewet zubrechen, nidfigen vnd
ausledigen. Jen. 1, 471*.
AasleeftM» leer Maefte»: aber da der sack
ausgeleert vnd nicht mehr meel, leig vnd
brol vorhanden war, gar balde liessen sie
sirli tnercken, »l.is sie golt bisher des bauchs
halben gedienci iiaiien. Eisi. 1, 543''.
Aisleernng. f. exmamtfo, tn folgender
stelle als gegensatz «. erl&llttng : das uewe
leslinifiil >ol v\\\c erfulltinp vnd lifctit sein
gcgi'U cJ.is alle leslauienl, aber du kere!»l es
vmb, das das newe tcstaraenl wol eine aus-
leerong vnd flnsternis ist g^en das alte testa-
menl. vom abendmal Christi. (1528). püj''.
An!^lep;fn, 1 ) t orschicszen, darleihen : oder
soll das geh, das versolTen wird, zusamen
legen, vnd einen gemeinen sdialz samlen,
ein jglidi handwerck Ihr sich» daa man in
der not einem dUrfTtigen mithandwercksman
auszulegen (doa or^fimU „egn semon «on
dem hochu iy<1i^>'yi fiarram^nL" n')!0*. ij*
Aal aazulegea), belUeu vnd leihen konde*
Jen. 1, 211'.
2) iiUefprotari,ef1Mren, dontem: ersdidi
das man die nicht verachte, so die iichrifft
MKlegen. der prophei Sacharja. f1528).
Aiij* ; dazu wil ich euch diesen 1 1 9. psalmen
zu deutsch schencken vnd kurtzlich auslegen«
ein ditrielHeher trotOHeg a« die JftttM-
berger. (1524). Aiiij^; dat WOrtlein t^cll
hcyssel in kricliischor tzungen cxiiKir»!), das
hat man maucherley auszgelegl. auszUg,
denltehdOi v.u. (1518). Ff; auch Chri-
stus bald darauf! die weydong sdhs ansslegt
grund vndvnach alter artikel. (1520). Ij**;
wie er ( Neburadnezar) seinen tmwrn
geraten vnd ausgelegt h.-iben. der prophei
Jfafraene. (1526). liiij''; hat vns getreu-
met vnd haben niemand, der es vns aualeg«,
1 JUos. 40, S; Gabriel lege diesem das ge-
siebt aus, dai crs verstehe. Dan. 8, 16;
einem andeni {unrä gegeben die gäbe) die
sprachen aostuiegen. 1 Cor. 12. 10; wer
alles zum besten auslegt, der machet jm vid
rr<Mind('. Sir. 6, 5; Jas sind aber fevTie leutl.
die alle ding zum hosten auslegen, epistel
s. Pein gepredigt. (1523). Sy*; du leh
Wils nicht so arg auslegen, dos diese «eorl
Christi noch feei etehn. (1527). b^ii^
in dieser bedculung schon mhd. xi?^ legen^
ahd. aher sagU- man dafür arrcrchiTi
(out reden ausrecken oder) geistig enijaltei^
im goth. ga.skoirjan •» Mar maehen tsn4
andbindan eiUbinden, lösen.
Anslegen^ n. der inf. des vorigen verbums
substantivisch : wer will vns glitt dafür scyn,
dasdie vetter nil yrren ynii yhrcm aussiegen?
auetleg, der ep, md emmg, wm ehri$ta§
etc. { 1 522) HTj"; lassl ueyn vnd aller lerer
iii^zlf^i'on nnr eyn gerust seyn zum rechten
liavv. ebend. lllv''; solch roeyn verstand vnd
auslegen hab ich e. g. vulerlheiuglicb w&llen
anzeygeo. taiddar Me verkerer md feMker
h eyserlidtt WUUtdoU, ( 1 523). BQ*.
Ausleger, interpres: i-f er aln^r nicht
ein auslegor, so schweige er vnlcr der
gemeine. 1 6'or. 14, 28; sihe da die feyne
aussleger der heylig«B. aaff das vMr ekHat»
lieh buch bocks Emsxert, (1521). Dij" ; dn-
rnmb ist die scbrifll ein aokfa buch dasa ge*
Oirr'
AISL£GUI«G
175
AUSLÖSCHEN
bOrat nicht aDeia l«wn vnd predigeu, son-
dern auch der reckte twleger, nemUeh die
ofTcnbnrung des heiligen geistes. ausleg, der
ep. rnd euang. von ostem elc. (1544).
Cij"; 65 Itgt an einem guten ausleger,
«pricht man. Mer das bapstum m Bwn.
(1545). Sf .
Aislfging, aaslegungc. f. mhd. A^legnnge
{Ben. 1, 993), interpretalio : iliosc opistel hl
reichlich atisgestrirhen ynn mcynem comciit
odderausieguiige vherdie epistel zun Galatern.
9nU§. der ep* md euang. wm der heyl.
drei/ k&nige feiU (1525). t^; tn letst ist dis
buch ein rcchle auslpgtmge vnd exempcl des
rnien gebols. die weiiheit Salomonis.
(1529). Aiiij^; eyn nerrichlc auszlegung.
tiumgOium von den tteke» wesetsigen.
(1521 1. Rj'; diese edle, klare anslegnng.
ton kaiiffshandlutig vnd icucher. (1521).
Eij**; da i«ideoii de» iiiirct solchen trawiner-
Mlen ml seine ausloj^nng. rieht. 7, 15.
iedckrciiy perdocere: doch hat der
TMe vnd Soldan zQuor leng»l solchen ar-
tkiel des concilij durch zersldrange Alexan-
drip also ;uisgelogt \rul ausgclerot, das we-
der bajisi nocli wir nicltl vns daruuih he-
kömcrn dUrflcn. von den concilijs vnd kir-
e*«ii.(1539). Gitj*".
lufeMeB, SU ende feiden: dz (doff) wir
gestercki werden solchen willen aus zu lei-
den, auszleg. deutsch des r. u. (1518).
faiy; mt\ hat noch nve uicliis auszgelillen.
f^nd. Fj» ; sein cuangehon mit macht wtlrde
her euch «uffgebeo, wo yhr zuuor auslyddci
njd yhm die saclie Iieym gebet, ermantm^a
iu'ft friQdf auff die zwelff arlickel der
baurscha^l. (1525). Ciij" ; das ich viel lie-
litr wolle ein iar lang ju» kercker hegen ,
kmger vnd durst leiden, denn einen Ug
solch helle angst ausleiden (muttehen) vom
teHflV'!. das \ 5. cap. der ersten ep, 9, Pauli
an die Cunniher. (1534). Kiiij".
ilslernfU; feiüg lernen: er isl nie ge-
weal, der es ausgelemet bette. Sir. 24, 38;
des niemand dencke, es sey ein ding, das
man *n l.ald au.^gelernl habe, das 17. cap.
JuAunnw. ( 1 r>30). Tiif; (eine lehre) die
aoch kein pruph^ l. ducIi Moses selbst, kein
*po»telp ja kein nv^d jm himel ausgelernt
odder ausgestudiici liai. au^leyuni/ vberdas
UedMoee, (1532). Bj".
Anslcaei. 1) Aeraiitieaefi, amtwoMen,
düligere. eligere: leset aus vnd ncinct srhafe,
jedernian lür sein pesindc. 2 Mos. 12, 2i;
ich wil zwelff tauseul man auslesen vnd
micbaufinaehen vodOtnid nachiagen. 25am.
17, t.
2) XU ende b'sf», perligere: wpnn du das
buch hast ausgelesen, so liitide LMnen stein •
dran vnd wirffs in den Phraih. Jer. 51, 63;
ehe der ander ein wort bncbslabet, hat er
den gantzen brieff ausgelesen, von den letx-
ten tportm Dauid4i. (1543). Aiiij^ iih zwar
hab fiu etliche jar her die bibel jerlich zwey
mal auszgelesen. lischr. 1 1^
AnIcMbteB, heknleuehten, enOatten,
austreiben, a) mit dativ der person: der
hübe Eneas Siliiius bette wol verdienet, «las
jm die gelerten ausleuchteten, wider das
bapstum *u Bern. (1545). Giij^
b) mü aee. derpenan oder Mdle; seit
man den nicht als toll vnd tOricht zum land
ausleuchten, das 5. G. vnd 1 . cap. s. .Mniihfi.
(1532). sj''; soll man solchen bclnirncn
nicht mit bunden ausbeizen oder mit ruien
ausleuchten? wrr. auff die eekriß XHnge^
hei/rs: von priester ehe. Widemb. 1528.
Anij''; so sol man das euangclitini ausleuch-
ten. EisL 1, 454^ mit den liebten vieler ge-
pol bat man dem laggotlichs gepols gar nah
die äugen ausz gelaucht (so beide on^'nol-
ausgg. v. 1519 u. 1520; Jen. 1, 168'':
ausgeleuchtet), vnterrichl auff eüich ar»
Uckel. (1519.) Aiij\
Auslohen, fertig loben: wenn man gott
selbs ausloben wird, so wird man sein wort
vnd piv'ÜL'i aiicb auslohen, das man kinder
zur schule hallen solle. (1530). riitj''.
Auslöschen ^ausleschen), 1) mirans. er-
ISsehen: die leuchte der gottlosen wird ans-
leschen, ipr, Sal. 1 3, 9.
'2' h-fins. erlöschen inachen, tilgen: vnd
wollen meim [i finirkeii auslesclien, der noch
vbng ist. 2 i>am. 14, 7; das glimmend
tocbl wird er nicht ansieschen. Ie$, 42. 3 ;
wie man das naturlich \kchl ansslescht,
wonn der lag anbricht, die ander ep. Petri
gepredigt. (152 I). dij''; mein grnii sol an-
gezündet werden vber diesen ort vnd nicht
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AlSLlGEN
176
AÜSORDKEN
ausgeIcsscJiet werden. 2 cAnm. 34* 2&;
das auch viel wasser nicht mUgen die 1iel)c
axis)<"^sr!ien. hohel. 8, 7; damit bin ich
siolior vnil enlscIulUligl, das sie nichts mehr
zu fuiUlern haben, vnd das regisler aus-
tesschen mausen. Jen. 6, 4 t*; die geysl>
liehen prelalen vnnd welllich fursteii tctleii
nil vIk'1, ilasz sie alle bf H rl-ci ke aiisz-
lessclieleii. (frund vnd vrsach uiier arlickei
(1Ü20). otiij'; vnd die reine lere aubloschc
Tod wegnenie. 4a» 15. eap. der enten ep.
$, Pauli an die Corinlher. (1534). Bij^
Anslügen, emenim: jtzt nms ich ab-
brechen vnd aulls conciliuin so der bapst mit
den seinen angelogen vnd viileichi. auch aus-
gelogen hal. ütire^ symMa, (1538). Pj*.
AuMcbeii 1) etwas ausmacben, ahsol-
wre, :n de bringen : nn wdlcn wir Abra-
ham be^ralaen vnd seine lebende ausaiaclien.
vber da» erste buch Alose. (1527j. Ggij*;
wollen itxt )ln slflek von heimlicben gdab"
den vollend ausinacbcn. von eAatacAen.
(1530). t'ij''; goU wird lorirahren vnd nns-
machcn, was er angefangen liaU de iVette
br, 4, 347.
2) eonmmmare. pei^ieere: das gantie
land sol wüste werden vnd wils doch nicht
gar aus machen. Jer. 4, 27; slUrmct jre
maureu vnd werllel sie vwb, vnd machts
nicht gar ans. 5, 10; bis die Rdmer bald
bcmaeb drein kamen, die maeblens gar aus.
«on den jüden vnd jren lügen. (1543). Tj°.
3) es mit einem ausmachen, seinem leben
ein ende machen: du machest es mit mir
aus den tag vor abend. Jiw. 38» 13; ich
Wils mit allen denen ausmacben tur selbigen
zeit, die flieh beleidigen. Zeph. 3, 19. nemct
jr jn an. wrd euch, wo nicht, so wird ers
kurU mit euch ausmachcj). zwo predigt
au/f derUnder tauffe. (1540). Bif.
4) ausmachen, ermittafn: so macht jener
einen ans von seinen wegen, der diesem die
wahr abkcullVii sol. Jen. 2, 477*.
Ansmahlen i-iusniaicuj, bei Luüi. in dop-
petUrbedenimng, l) Uhutnre^heieknihen:
hie feret er fort vnsern Teind ans an malen,
Vttter welchem wir liie bgen. das fi. cap.
der ep. an die Epheser. (1533j. Diiij''.
2) autwähUn, amsondem: das heisst
noch hngo nicht liebe» das ich einen men-
schen odder sween aus male, welche mir
gefallen, vnd ihun was ich wil, vnd den set*
Ligen frr'HTirlürli vnd giinsiig Lin vnd soust
niemand, sumtna des christl. lebens. (1533).
Uiiij' ; das heisst eine rechlsciiaU'ene göttliche
gantze vnd vollige liebe, die niemand n»
malet, ebend. Biiii'*; das sol der Christen
kunsl sein, das wir im Cliris(um) recht ken-
nen lernen vnd ausmalen von allen ge-
üanckeu. das 14. vnd 15. cap. s. Johannis,
(t538). Nij"; wenn jm (idamj gott viel
beumc ausgemalet vnd vetholen bette, so
bette er in 'tL^iM! klagen, es werc schwer vnd
febrlicli. tbend, jjjipj". vgl. aliin.ilen.
AnsmeiikeH) emeliri. 1) au6 messen iai
gegeneat» tu einmessen : weil man des schel*
fels lümemlidi braucht korn aus vnd ein zu
messen, der prophel Saeharja. (1528).
Riiij^
2) ausmessen «i«! ermes<en: wenn ich i'uli
vnd künde die crealuren ausmessen vnd mit
Worten ausslreidieBi soltestu eben so grosse,
ja noch grossere wtind< r d innne srlu'n, als
ynn diercin sacrameni. scrmon von dem sa-
ßramenU (1526). Av^ — mhd, 6; merzen.
.4«mntieni ««spvlstfn, herauutreiehen,
jedoch nur in schlimmer meinung: das jbr
solche bissobouc seid, wie droben angereipt.
vnd mit der zeit (wo jhr euch nicht bessert \
anders sol aosgemaist werden, vermanung
an die geiitHdten. (1580). 6iij^• ich wil
ali( r (wils golt) mir die zeit ein mal nemen,
viul dem gifTtigen Iff^'^nmaul vnd Icsterer
kOnig Heintzen vollcad ausanlworlcu , vnd
jn ausmutaen, «bn er sagen sol, Lnther bab
jm geantwortet. Jer, % 148*. m folgender
strlh' musz ansmulzen s. v. a. aufsuchen
bedeuten: sind aber etliche, die dergleichen
(sc. waare) haben, so mutzen sie einen
frembden ans, den lassen sie alle aolcbe
wahr aaffbeuffen. Jer. 2, 477*.
Ansnchmcn, nusi^rhlieizen : wenn er aber
saget, das es al!«'- ^Plcf llian sey, isl< ofTcn-
liar, das ausgeuumcu i^i, der jm alles vnter-
than bat. 1 Cor. 15, 27.
AmMf^fernj fertig opfern: vnd da Dauid
hatte aiisgeo|ifrert die brandopfler vnd danck»
opfl'er, üej,'enel er das voh k. 2 Sam. 6, 18,
Anserdneu, auswählen: vnd sollen in den
dreien hausern daneben pforrer» prediger
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ADSÖBTERN 177 AUSREDE
qmI Capellen (eaplan) wie die aiisgeordnet
worden, wolinea. 4$ Wtit» frr. 5, 797.
AHirttm; dissen regen snltu gol selber
auszortlern. deutsch ausleg. des 67. (68.)
ptalms. (1521). Bj'', nach dem xusammen-
hang „in die vier ort der uteU" autgietien.
Attirtcniy HiMU nath alfM teUm hin
trfortehen, erdrUm, «utedteni lasset vnser
«lle werck besehen vnd aiHdrlern. Eist. 1 ,99''.
Aispechen, fertig pochen: wiltu nichl
gleubcD, so fare jraer liiii vnd erfare es, du
«int init vns bald ausgepochl habcm* es ist
aber einer, der dir deinen troti wol kan aus
slchrn. das 15. cap. der ersten ep, $, Pauli
an die C oriniher. i 1 534). Kij''.
AisjpredigCB , 1> verkündigen: viiiui iasz
mt freudeo ansspredigen meinn tinngc
dfvn gerechückeit. ps. b \ , 16 nach der
Übersetzung in den stehen huszp/ialmen
T. j. 1517; da aber das eoang»;Iioij aull{.'ioiip.
hil er das leipliche priestcrlliuiab auflgc-
baben vnd ist das gebtliche priestertbumb
aossfepredigt worden ynn die ganlxe %velt
dnrch Hie aposlcln. au^lrrj. der xehen gepot.
(15281. Ciiij**; wcddeniio .Mdnlzerischen noch
Zwingelisclien gicuben wuilcn» das sie vongoU
fMtntt.tiiid, sondern hallen sie vnd predigen
sie aas flir mcricrcr. ein sendbrieff wüder
ettiiche rrjifPT}fjt'ts-(i'r ( 1 532). Bj*.
2| aufhören zu predigen: da er {Christus)
ausgepredigct, warnet er vnd verroanet sie,
to sie bleiben ynn dem, das er yhn geiugel
halle, eyn predigt vnd ttamung sich zu hü~
t^ für falschen propheten. ( 1 525).
iaspntsen. ausschmücken: olszo soll got-
Iis wort getrieben vnd aoszgeschelel, ausz-
gcpnttt vbir die menschen lere erfurtsogen
werden, das sie tu schänden werden, von
der begeht. (152!). iij*; es rausle der hei-
lige siinckeodc crcseni mit lügen vnd belrieg-
liebem schein also aus geputzt werden, der
bdligen iniire tu sehmach vnd vnehre. von
ßer tcinrkefmesse. (1534). Kij*; ich will
surl\ rorir.iiircM die Wahrheit aasmpulzen.
äe Wette br. 2, 1 5.
Aasroffn, AerMW-, AtreorrofM.* gleich
als wenn ein stroaack vol stro stechet vnd
oben vnd vntrn donnoch ausraget, vom
abendmal Christi, (1528.) kij**; der c.irdi-
nal zu Menlz nimpt viel tucbs zum rock,
aber er ncme wie viel er %vil, so raget doch
ein sdialck vnten vnd oben aus. wider den
bischoff SU UagMmr§. (1539). Giij*.
Ansmnbcn, das rauben einstellen : wnm
du nu ausgeraubt hast, wirst du beraubt
werden. Jen. 2, 176*.
Awraifea (aosreiifctt), ausrupfen: ich
wil sie pflantaen vnd nicht ausreuflen. /er.
24, 6; vnd sf ine jfinycr fiengen an ehren
auszureiiffen. Matth. 12, 1 ; aii dns sie müs-
sen sein wie das gras aufl den dccbcrn, wel-
ches verdorret ehe man es ausreullt jif. 129,
6; vnd niemand sich vber sie reisse odder
Imr mis rfufTc. Jer. 1 f), C nach der auf der
bxbl. zu Gothe im mauuscr. vorhandenen
Übersetzung dieses propheten ; da ich solcbs
höret, sureis ich meine kleider vnd meinen
rock, vnd rauflt mein heublhar viui hart aus.
Esra 9, 3 : ieli snhe tu, bis das jni di<- fliigel
ausgpraufn wurdeu. Dan. 7, 4. — im roc.
ejc quo bl. (i v* : euellerc. auszi eylTcn.
Amrftimai, aiMiseren: das haus auareu-
men. 3 Mos. 14. 36.
Ansransrhen. aufhören surau.tchen: vnd
das ich wider aull d. H. rat kume, so acht ichs
auch, ji- lüssl eine weile rauschen was da
rauscht, bis es aosgcrauschthabe. £'lal.2,33&*.
Anrechiea, teormw oli reaiiliai enfneA-
men : :in«; dii veni V:\n nu yderman seihs wol
ausrcciiiieu, wenn Mid wie mancherley got-
tes namen misbrauchl wird, deudseh caU»
cMtmiif. (1629). GSij*.
Ausrecken, extendere. ausstrecken: vnd
(Abraham) recket ^eine band aus vnd fasset
das raesser. t Mos. 22, 10; recke deinen
Stab aas vnd schlag in den slanb auff erden.
2 Jfoa. 8, 16; aber wir reden nicht also,
sondern sagen, das gott nicht ein solch aus-
goret kl, litic. hreil, dick, hoch, lieff wesen
scy. vom abenämal Christi. (1528). kiij*.
— mAd. ta^ recken. (Ben. 2, 591).
Ansredt, f, amßmehi, enUehuldiguHg:
docli iiiiisz irh zuiior ein ausrede tlitin .■iiilT
ellicli*' In^tvifiiiiirung, »zo sie auil" mich irey-
ben. yrund vnd vrsach. (1520). aij"; wen
der leyt lenge soll genugsam sein sur ausi-
rede, heilen die Juden die aller besten
Sachen wider Christum gehabt, ebend liij'';
es gilU hie nit loszc faule viigegrundle au.sz-
rede lichten, ausleg. der ep. vnd euang.
28
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AUSREDEN 178 Ai'SREISZEK
vom christay rir. (1522). q<[q iiij* ; es hiilfl
keyn auäzrede. von kau/fshandtung vnd
woher. (1524). Eiij*: bleib daheiiiicn mit
dieser Mtrerfe. an die pfatrherm wider
den umeher s« predigen. (1540). Aiiij*.
AHsreden, 1) aussprechen, ausdrücken:
hosiana heyst autf deulscli ach gib heyl,
odder i\Atr hilff, odder lieber madi heyl»
odder wie dy sonit aolchen wünsch will
aussreden. amsltg. der ep. vnd euang. df^
advents. ri522)." Hj''; wilchc sjjraclic hat
djc art, (laü sie dis stucke, das ist meyii leyb
der für euch geben wird, also versiehe oder
ausrede, das brot wird für euch gegeben.
da» ander teyl tctddcr d hyml. prnpheteti.
n525>. Kj''; man wird auch niclil sngen,
sihc hie, sihe da isls, wilchs die andern
euangelislen also ausreden, hie odder dt ist
Christus, ehend. Pj' ; es ist ein arguoieni.
das jnpn vbrr die iiiass sclnveer r,u nrmcn
Mul aus zu rt'don ist. dai 1(1. cap. Johan~
nis. (1538). Biij*; wer kau die grossen
ihatten des berm ausreden? pt, 106» 2.
2) JN» ende reden: vnd der berr gieng
hin, da er inil Abraham ausgercdt halte,
l Mos. 19, 33; vnd ehe er aus gcredt halle,
«ibc da kam craus Hehcca. 24, 15; nach
«lern er aber hir dem volck ausgeredl hatte,
gieng er gen Capemauni. I«e. 7, 1.
0) jjch durch reden heraushelfen j ent-
schuldigen: haben sich darnach mit dem
fcilsrhhH'scl ausgcn-dl, als scy es jhr schuld
nicht, das sie jrrcu vnd kdcn. von den
edkittetdn. (1530). Fiiij^; niemand isl da-
mit entschühhgel, das jm seine übciktit su
hart den kcb b verbeul, als soll lue der ge-
horsam vnd fiin lu der slrall'e vns ausreden
niügen. Jen. 5, 263'; das ist der erste grad
oder slulRe tum (ode, doch ist das vrteil noc i.
nicht gangen, das er noch mag rauu haben
sich auszureden vnd los zu werden. 5, 375''.
Aasrfdrn. n \) Verkündigung : polt wirl
geben das aas7.re«len, das der euangelislen
wird seyn eyn grosz heerschar, ps. 68, 1 2
n«eh der mteneumg in der auiteg, Meses
ptaim» 9,J* 1521.
2) ausspräche : da zu (trnr Pauius\ niebl
ein ansehelicbe person, gering vnd mager von
Icibp. wie sie jm auch die stimme vnd sein
ausreden furworflcn. das 1 5. cap. der ersten
ep. f. PimH ft» die CmrkUher, (1534). Fii^*.
3) ameßudu, enfscJhwWjMwyi eshillllnuch
keyn auszr<»den, ob man wollt sagen, diszer
»prucb rede nii von ]m'hien. teider den falsch
genanUen gegsUuhen stand. (1522). Aiij\
iwNgifPMy Ms en ende regieren : gotl
lies bfittig Herodes nicht ausregieren, Chri-
stus war ppprif) -^ebon geboren. Eisl. 1, 27''.
Aisreinigen , au^ff-qen: gleych wie das
vvasser der Uiiüc. wan das der priestcr vber
das Icindl geust bedeul die heylige golllieh
vnd ewige gnade, die du neben wirl gössen
in die seel vnd leyb desscllf n Isinds \nd
rpvni^ei ausz die erbsunde. eyn servMn von
dem eiiü^en slandl. (1520). Aij*'.
AMreiacB, l)profieieei,ahreiten,wegrei'-
sen: vnd reiset aus vnd durchwmidelte nach
einander das galatischUnd vnd Plirygian.
apost. gesch. 1 8, 23 ; Paulus wolle des andeni
lages ausreisen. 20, 7.
2) die retee beendigen : also verioge er die
beschneiltung bis das sie ausgereyhset hatten.
ausleg. d*>r i'xfämj.von oslem etc.( 1 527 ). z vij*',
Ansrcisien, eveliere, rumpi, discedere.
1) transitiv: nach dem man die steine
aosgerissen vnd das haus anders beworfloD
bat. 3 Jfos. 14, 43; willu den leuten auch
die augcn ausreissen? A Mos. 16, 14: der
lordersien hörncr drey ausgerissen wurden.
Dan. 7, 8; aber du Teiudsebgcr Luther reis*
sest mir hie dem ganckeliadt den boden aus.
vom abendmat Christi. (1528). Ij*; als nher
(Christus das loch aurb >.r-Iiler verstoplTl,
rcisset er mir ellJiciie scheihen aus dem
fenster durch GarlsUd. wider die «hÜmmmt.
(1539). Cj^; wird man aber di« bUtlom
ausreissen mit vnharmherlzigkeit, so wird
d"n schraerizen vnd schaden niemand bas
lüleu, denn solche kluge halblerer, die den
schweren lieber aosreissen, denn heilen woW
len. 40r 101. ptolm. (1534). K}\
2) reflexiv: wenn jr glauben habt als ein
senflkom vnd saget zu diesem maulboer-
bawm, reis dich aus vnd versetze dich ins
meer, so wird er euch gehorsam sein, ime,
17, 6: da er {Simeon) nun von seinem
seblalT erwachte, gedacht er, ieli wd aus-
geiiuu. wie ich mehr mal gethan hab, ich
wil mich ausreissen. rieht. 1 6, 20.
- ij-'' ' ^-^J'^ '^ic
179
AISK1CUT£N
%) tnlrotuMti: durch sem worl wehret
CT (lfm tneer, Has nu lil ausroi><>('. Sir.
43,25; als er nu limein konieii. I)in» li tind
ttiii er ans zu allen »eileit. Jen. '6,
MBrimm; darnmb ist HerUfaeiiDer tu
Ilten ilas er bey zeit vnd mit ehren ausreisse.
6. 171*. fd<? Welle br. 1. 503); das einer
zur i>«ilcti aiiüreishel mü' litt; sriinapflecken
vnd da laiircl auff die Wanderer. EUl. 2, Ü2".
enreilen : vnd möchte villeicht Paulus Ter-
tia« zu Tri(U>nt n!s ein hapst einreilen. aher
inrideruuih ais ein armer tropfT ausreilcn.
wider das bap*lhum su Rom. (1545j. Bj**;
ind ordenen, das all« seine uachkomeD b(»d>
deriich solcher weissen hauben brauchen.
vftm sie ansrciten. Jen. 6, 521*': vnd ilie
reilende bulen auff deo meulern nlten aus
schnell vnd eilend. Eslh. 8, 14.
«M. t% itlen (Ben» 2, 733).
Ansreiter, m. apparitor rqnesier: da er
mir keine anlworl drauü' yaUe, verschafl'tp
mir d. StaupiU ein prerd, vnd gab mir der
nth daen. allen ausreiUer tu» der die wcge
wüste. Bi$l. It d-\ vgl. Fritth 2. lOS**.
AisrcnleB; ausrollen, tilgen: alle pQan-
Izen. Aw iiK'iii himbscber vater nicht pHan-
Uel. die vvtirden ausgereut. Malik. 15, 13;
kh «ril die menschen ausreuten aus dem
lande, spricht der herr. Zeph. 1, 3; wer
wil Emseni die grinde g:olieii, das er solchen
jrlhntnh vnd liigen seines Lilcldin wider aus-
reuiie. Jen. I, 433; wil man Christum
recht einpflantaen io die hertzen der cbri>
^B menschen, so mus man vor mit ernsi
ausreuien vnd insgraben den hapet vnd sein
regimenl. Eis(. I. 29''.
Assrichlen, mhd. richten (lien. 2\
635. 696.), et» M LtUh. häufig vorkam-
mertdes und vieldeutiges Werl.
1 1 zumeist ist ausrichten ausführen, be-
sorgen, vollbringen, verrichlen, ihun fz. h.
befelil. gescbitU, auu elc): vud der itncchl
endet Imsc alle sacbe, die er ausgerichtet
kette. 1 Mos. 24, 66; das geschefTle ist dir
SU schweer, d(i kan«t^ allein nicht ausricii-
len. 2 Uof. 18, ib; lobet den herrn jr
teiae eogel, jr slarcken beide, die jr seine
Weih auaricbleL ps. 103, 20; richte dein
*npt redlich aus. 2 Tiwt, 4. 5;* wenn sie
idie mägde) etwas ausrichten sollen das sie
diis kliipiiLTiiKiiil aiilTihun vnd nicht wider
lieiin ^'odonckcu. hamposl. Jhenn. 1559.
bl. 466''; die nichts aiideis am iejertd^e
aussrichten, denn Aussen, sanfTen, tag vnd
nacht Schweigern, ausltg, der ze^en gepot.
M528). Jv"; die buhen vnd iMihm Inn vnd
wider laulTen. weiber vnd uieiun r nenien.
allein das sie jre büberey ausrichleo. von
eftesaehen. (1540). Gj^; bitl aher g. b.» wie
vormals, szo der Pfeftinger das auszrichteo
sali, dasz er esz mit der Ih'itt vnnd nii mti
frumliclier zcusagung ausznchle. origmal-
brief V. j. 1517 im ges. ütchiv tu Wemuw.,
rcy. N* 1 08. 4 1 ; wir haben vbrig gnog ge>
Iben, wenn wir dawider predigen vnd die
gewissen lOsen, die that lasse gott ausrich-
ten. Jen. 2, 80* ; da ein kind mit lucbl vnd
heimlich seine not ausrichtet («eine mA-
dttrß vtmdUet). 4, 383\
2) ausrichten, nichts, viel ausrichten, be-
wirken, zu wege bringen: imi schlagen
winiu nichts aussrichten, das du eyn weyb
fnim vnd hendig machst, ep. «. Pelri pepre*
digt. (1523). Qü^; wenn das heilig enan-
geliou sonst nichts belt ausgericht, wer es
doch ein gros niere kliclis ding, das es solche
goltes lesterung rein hatl ausgespülel. ein
Meman vber iu euang. Joh. 20. (1531/.
Aiiij''; es ist doch mit den papislen nicht viel
auszurichten, nhn dasz sie vns mit vnknsl
auszehren vnd den beulel ledig inachen, de
Wette br. 5, 645 ; weil Adam Jim einen
appfel heisietp iol er so uil susgericbtel ha*
ben, das alle nach jm I)is zu end der weit»
innssrn dps tnds sein, das 1 5. cap. der
ersten episiel s. Pauii an die Corinther.
( i ^34). M ij'' ; viel küuige vnd prophelen, die
durch jr gebete vnbegreiffHche. vnmoglicbe
ding ausgericht haben, ein Irost für die wei»
ber etc. in der ausleg. des 29. psalm von
Joh. Bugenhagen. (1523). Jüj"; du
liiöclilest sonst sagen in deinem hertzen,
meine kreflle vnd meiner hende stercke ha-
ben mir die vermögen ausgericht* 5 Ifoe.
8. 17.
3) ausriciilen, abhalten : daher auch der
brauch komen ist ynn aller well, da^ die
hoehMytten odder winlschslllen Oflbnilkh
mit woi leben \nd freuden ausgericht
23*
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ALSRiUlTER 180
AUSRUFEN
4as eitern die kinder zur ehe nidU MwirngtH
noch hyndem. (1521). Aiiij''.
4) ausrichten, xu ende bringen : jr werdet
die siedle Israel nicht ausrichten, bis des inen»
sehen son komet. MaUk. 10, 23.
5) ausrichten» enfrtcAlen, hezMm: da er
da<* gflil, Jas er «l<'ni könig^e vorsprechen
halle, nicht kunile ausrichten. 2 JUacc. 4, 27.
6) einen ausHchlen, üMna^eden, v«iw
iMMMieft: so scheinet sich Moses nicht seine
grosueter so zu schinehcn. das gnug were,
wenn er seine feinde vnd licirli»!! so ausrich-
tet, vber das erste buch Mose, (1527). iij";
bxe solt ich auch sagen ton rfem grossen vnd
sebedlichen lasier des allleritosens, so einer
den andern verleUmpt, rieht yhn aus vnd
redet yhm vbel nach. a\uleg. der euang. von
ostem etc. (1527). pviij'*; alUerreder haben
sonst nichts zu schichen, . denn das sie die
leute ausrichten. Jen. 4, 530^
Ani^ricbter, m. Vollstrecker, exerutor:
also gar viel eines l)esserti leslauienls niis-
richter ist Jtiesus wurcien. Uebr. 7, 22; sie
sind ezecutom, ausricbter vnd treiber des
euangclij. «o» den sdUüsitln. (1530). Jiiij^.
Ansrichllf, erpeditus. anstellig, gewandt,
geschickt elu a.s auszurn hien : da [Rom. 12,
1 1 : seid int hl (i Jige etc.) will y.l'uulus, das wyr
wacker, ansrichlig vnd schefllig sein sollen.
ansleg. der ep. vnd euang. vom Aayl. drey-
könige fest. ( 1525). Giiij''; da Saloino sähe,
das der knabe ausrichtig war, salzt er jn
vber alle lasl des hauses Joseph. I kun.
1 1, 28 ; Dauid wer der schleunigst vnd aus*
richtigst vnter allen die an S.iuls iiof waren.
Jen* 3, 464**; heidpii siiul viel weiser erfun-
den wonlcn denn chriüteii, sie haben viel
leufltiger, ausricbliger vnd gcschickler welt-
sachen ordenen vnd sn jrer endschalll brin*
gen -können. Eisl. I, 3S9^ jeUiwraUei,
mhd. üjrrihtic (i^e». 2', 630), «oc.WfMO:
ausznchlig.
Amlcbtang, f. 1 ) axußihruny, vem'cA-
tung: sollen dieselbigen (obr^eilen) mit
bhiltiergiossen vnd ausrichtung jrs ampts
nicht wo! thim, so rmlsste Samson, Samuel, '
Dauid auch nicht wol gclhan haben, da sie j
die jrbellheter stralilen vnd Mut vergossen.)
ein sendeMeffvon imn hartenbuehlinwid- ,
der die bamren, ( 1 525). d(i^ \
2) schmaust das madit« du thust jncn
gute ausrielilung, wie ein reicher wird sei-
nen gesleii zu Ihun pfleget, der 23. psalm.
(153Ö). Jj*. vgl. ausrichleo.
Aurottc«. foot ansrent«!, m4 me düa-
ses sowohl sinnlich als auch bildlieh für
auslih/en: (]|'ri«;lii.s wolt nil tl.is hedderioh
auszrolleii lassen, das nil auch der weisz mit
auszgerotlel wurde. Aainfn^ienf vordenisdbl.
(1521). hj^; den wald vnd die stücke aus-
rotten vnd den acker zurichten, da wil nie-
mand an. ein sendbrieff von dolmetschen.
( 1 530j. Bij" ; jre aliar soitu vmbslUrlzen vnd
ihre gtflten anbrechen, vnd jre haine aus-
rotten. 2 Jfo«.34»13; man wird seine wur»
Izel ausrotten vnd seine frndite .ilnei^sen.
Esech. 17. 0. — keiser vnd furntcn kein
grosser golts lohn verdienen kondlen, dcQU
so sie diese ketierey ansrotten. das 16. cap.
Johannis. (1538). Ej^; wie rein hat der
teufTel das euangcÜuni vnd den chri'^^iltf^hen
f:laiil)eri anffgckeret vnd aii55 gerodet jiin
(iricclitiiilaiid durch SLihoiueth vml Türcken.
der 110. psalm. (1539). bj**; weil denn nn
jre Schlüssel so wahn vnd lehr >ind, so si»
hesin ja \v(d, wie rein vn<l fein siedenherrn
ChriNluni danut ausgerollel, verleijg^nel vnd
vcrdampl haben, tondenschlmieln. 1 1030).
Eitj** ; WO ein koeblin nicht wird bescbnilten
an der voriunt seines lleiscbs, des seele sol
ausgerottel werden aus seinem volek. 1 ilos.
17, 14; so werden sie viis vnihgebea vnd
auch vnserii iiaaien ausrollen von der erden.
Jos. 7, 9. «. ao nofh eß in der Kdd.
Ansrofter, m. exslirpator, vertilger: d^
atisrottcr konipt, da werden sie fride suchen.
Ezech. 7. 2'».
Ansrullttug. /. exstirpatio^ amtilgung:
sn ausrottung der febrlicben miabreuch vnd
aberglenben. Jen. 1,431"; die «siirpalion
t'dfM- ntisrottung der gifltigcn Lutheiiscben
kelzcrev. Eisl. 2, 377^
Ausrufen, proclamare, verkündigen, tau*
aebreien. 1) mt'l aer. der aaobe: vnd soU
diesen tag aust iilTen, denn er sol vnler euch
heilig heissen. 3 Mos. '13, 21 ; darnarli lies
i er ausruflen alle wort des gesetzs vom segen
Ivnd fluch. Jos. 8, 34; {Josaphat) lies eine
, fasten ausrnffen vnter ganla Jude. 2 ebro».
1 20, 3 ; niyr ist gnug dasmejn nane tiuHom
AUSRUFER ' 181 AUSSÄTZIG
«uff das fest szo herlich auszgeruflen wirl.
hnlla cene domini. (1522). Aiiij''; nU isls
yhe Uli tueyn ftirnchmon ppwcszen meyn le-
ben vund heylickeyll (der icli uiyr selbs ley-
altxtt vnbewusst byniij aassscurfllllsn od-
4» schUUen. tnanuscr. der hibk MU Golha
toi. Chart. 379 pay.
2| das. tvas uusgcrulen icirä, folgt in
(ürtcler rede nach : vnd lie.s vor jm her aus-
raffStD, der ist des landesaater. I Hot. 41,
43; AaroD lies ausrulTen vnd sprac h, morgen
i«[ flf>< licrrn fest. 2 ^ff><. 32, 5. oder in
mdirecter: vnd sie Uelsen ansruflen durch
Juda vnd Jerusalem zu allen kindern die ge-
bogen wareo gowesoDf das sie sich gen Je-
rasalciii versamlotOD. Btra 10, 1; vnd er
picnjr hin vnd fioi>'^' ,ui niiszurulTen in den
xeheti Stedten, wie grus.se woUhaljm Jhesu!>
gethan hatle. Marc. 5, 20.
3) flir elwas aosrufen, amgßkmz da seyo
MC [die ablasxprediger) vviillend aufl* mich
erhplrt. vnd nach vielen Icslorijnfjen, da mit
sie mich voa den cancellu oU'cnilich vud fre-
udlch oyaen keliw aifitsdornlfen. appellation .
(lUO). Aij*; das abbs» das die prediger für
die grössestc gnad ausrulTen. Jen. \, 5'*.
AisTiffr , m. proclamalor, amschreier:
daher jhn [Aoah) Petrus nennet, prcconem
iosüde, ein oasrilffer fnd ausschreyer odder
predtger der gereehlickeiL vher dßt erete
kmh Mose. ( 1 527). Vij\
iisrapfea, etellere, aussieben: dn wart
er Izoroig, vnU kunds nicht leyden, das ich
«ejDer kreyeo die pfawen feddem anstrupflt.
mtu^ort de%tUeh. (1522). Ai^ij^
ilssien, samen ausstrettm: pfldgcn.
ackern vnd atisscm kann uh, ;il>cr wu goU
uichi dabcy ist vnd segeuet, so werde ich
sieht ein kOmlin wider dauonbekomcn.£u/.
2. t49^ hiidUeh: ind wird gar sawerseoflT
siifl'gchpn. wenn sie nu vlu- lionnig aus ge-
^eet habea. der prophel üabacuc. (1526).
eiiij*.
Alsiagea, aunpreehen: wer kans aoa«
^ageo vnd erlragen, so er richtet. Sir. 16,
20; d.i,s ist das heubtstück allt-r hosijoit vnd
feio «lOiche <.« hendliche vnuersoli;un|>le leste-
ruage, das iiicht auszusagen tsl. Jen. 5,
Jtiiafi, m. lepra, «tue jm aUerihuM
weil verbreilele ansteckende hautkrankheUr
in der bibel, ico das uuil häufig vorkommt,
heiszt atiss'dlT ..al/''rlt'y grind vnd btallcrn
oder mai, da uimalz aui tcerden kan oder
dem ««Mals gleich itl" [ran^L su 1 Jfoe.
13, 4): wenn einem meDscbeo an der haut
<^( in«'s fleischcs etwas aufTeret oder sclidticht
udcr eitcrwcis wird, als wolt eiji aii.ssalz
werden an der haut seines lleischs. 3 Mos.
td» 2; da er mit den prieslem murret, lühr
der aussalz aus an seiner stirn. 2cAroii. 27,
19: vnd nl^ IkiIiI wrirt! '»r von seinem .Ti>;';,it/
rein. Malili. 8, 3; sihe da war ein man \ol
aussatzs. Jjuc. 5,12; zum andern ist der
auKCMts ein süchtige, anktebige plage, «umg,
von dtn zehen aussetzigen. (1521). Kiiij\
das wart auss.ilz ist icahrs( htinli'^h *'rst
im 1 5. jh. gebildet {in der ersten deutsch,
bibel noch misclsucht für lepraj, sei(ut im
1 6. jh. MtheitU ei noch mrAl äfterott dwrdb-
jgedrungen {Bugenhagen' s ndd. bibel gibt
aiissaiz stets rfurc/i ulhscizisrhcit). zu diesem
neuen toorte leitete das mhd. die öi^setze
{tiaup$ulUehr.Ut 13. 48. 99j von dem
peroöii/ieAeiimhd. der li^setse (Ben. 2\ 346),
ahd. der ä:;sazco {Graff 6. 305), der aus-
sätzige, Ifiiruüus, eig. der ausgesetzte, von
der menschluhen gesellschaft abgesondert
teoAnonde. die behauptung Grimm*» (v>(b.
1, 943). d^Mdb fVeigand («elfr. t, 81)
sich ansrhlicszt, dass Luth. an das in dem
Ursprünge unseres aussatz liegende aus-
setzen fem von den andern menschen ntchl
mehr gedadu Aabe, wird dmxh folgettd»
$telh wideHäffti sintemal niemand mutwillig
anssctzia wird, noch hloilil, j.i ntts pantrem
herlzcn hasset vnd fleucht, das man sie aiioli
darumL aussclzig nennet, das sie von der
geroein ausgelhan vnd ausgesetst werden in
sonderliche hcuser. Jen. t, 568*.
Anssätzig i Luth. richtiger :\m^ct7.\g), mhd.
A?;s»'l/.ic {lien. 2*. 34Üi, mit dem aussatz
behaftet : vnd der herr sprach weiter zu jiu,
stecke deine band in deinen basen, vnd er
steckt sie in seinen hosen, vnd zoch sie
errtits, siJip, dawar sie aussetzig wie schncc.
2 i/oA. 4, G; vnd es waren vier aussetzige
meuner an der Ihdi . 2 kön. 1, 3 ; ein aus-
setsig fleisch, dendieb oafedUemue. (1529).
Züij'; weil sie wol gofalet, das jr saebe 10-
Digiii^uu by G(.)0^1c
ALSSATZMAL
182
AUSSCliEISZELN
eherichi, ausselzig vnd VDÜelig war. Jm, 5»
290": vnti silip ein aussätziger iiinrr kamvnd
belei jii an. Matth. 8, 2 : ili«' bliiHica .sehen,
vnd ilit* latiieii gehen, die aiissetxigen wer-
den rein. 11,5.
Aissatsaal. n. mattUa l«prM. 3JiM. 13.
iO. 2:y: 15. :n.
Aussalxung. f. insUiuUo, anurdnung, Ver-
ordnung: vnbchinderl was hie vorslehel vml
Aft bestisehen aossatzung vnd Ordnung vnd
alles anders, das dein entgegen ist. J«». 3,
l'^s''; \n(l tili! It'iilc mit den heiligen sacra-
iiicnlen n.uti ausselziing Chriült seliglich
werden. 4, 349"; weil sie doch sclbs nichl
mehr die fiisteii halten nach aussaltiiDg der
canonnm. 5» 114*. — später veraltend.
AiissHnfen, 1 * similtrh, dfn ßüs.s-igfH m-
hall eines gejaszes saujend awiletrcn: wo
man beim wein ligt. vnd kompl austusauifen,
«aa ein gesehenckt ist. tpr. 23, 30; vnd
leyder viel schon alUu gehni worden sind,,
vnd weis niclil , wie viol Imhler nio>»ls >if'
bereit »lern iieiiigen geist haben ausgcsoUen.
avuleg. der euang. von a$tem ele. (1527).
W. «nefonyrntaeft; das eye atissauiren.
iermon von dem sacrament. (1526). Aiij*;
wfh'he (i^Mir in allen sprarhrn ppmetn ist,
als wenn wir sagen, der kan ein fass
anasaiiffen » einen toplT ansfiressen » so man
doeh nicht Riss noch tOpIRen, sondern das
driniKMi i-I seulTl vnd frisst. Jen. 8, 144'.
2) bildlich für gänzlich rerlilgm : hie ro-
del er ia vom belagern wie die feinde ihun,
dnimh müssen diese vjflcker vmbher eitel
feinde sein, die nicht aUeine leniaalem (das
ist die aposlel vml fiirnrmosten) sondern nnch
Jnda |da8 im den ganlzen iiautlcn der Chri-
sten) verfolgelen vnd anssanflen wollen, der
prophetSaehmJa. (152S). Gg i]'*; sihenudie
wort» wie gewallig er aus der schrillt redet
vom lode vnd jn so Tiirinnh'! als sev er pnr
verschlungen vnd rem aus f^csollt n, düs nitiils
mebrdauou bleiben sol. da* 1 .'>. cap. der ersten
ep. s. PauU an üe CortnfAer. (1534). kij\
Ans«n;;cn, exsugere, bei Luth. oft figür-
lich: idi'' fiir'ilen) lassen sieh selhs vnd jr
vulerllianeu durrh der jflden Avtirher schin-
den vnd aussaugen, von dttn Juden vnd jren
iügen. (1543). Sij*; der {leuftl) da mit vmh
gehet, das er stedte vnd furstenthvn wil so
heimlich aussaugen vnd von lüchligen pei^
snnen leer machen, das man kinder zur
schulen hallen solle. | lö.'iO). Jij"; vnd alle
yhr gell vmb solchen vnsegliehen schade»
anssseogt vnd abcleekert. grtmä vn4 mmek
aiUr arUM, (1520). iiiij''; der narckl
scugel (gedr -^t'-iiget) die pfarrcr. von
der schnilr lehen iniilssen, hh atiff" den find
aus yo dieser schwinden zeit. Burk hur 4
briefw, 375; nu welsch laodt auszgesogcn
isl, kommen sie ynsz deulsch landl. «n dm
christlichen adel. (1.520). Ciij''.
Aubttcbaben, eradere: ich hotfe jr soll ein
samlung anrirltten, das jr so wenig behalten
sollet, als wir, die jr vns alle garausdiabe»
vnd ausschinden wollet. AM. % U8^
Anssrhilen, eTrorticare: er kan sich wol
ausschclen. das du die schale daunti knegMl
vnd den kerne nicbl ergreilTesl. doi diw
WöH Ckriili iio<A fcti «laAen. ( 1 527). hij* ;
die .«chweiiner ettdi brol vnd wein draus
im litn, (h-n kern ausschclen vnd jnen die
hiiiscn geben. Jen. 5, 192'; es schreckt ein
vngchörles leiden ein menitcb gar seer, dat
er steh sol Allen also att8g«schelet vnd lar
allen menschen ein sonderlichs leiden, das
schöne confitemini. i niij»; alsm «oU
gouis worl gelrieben viulciUiizgescbelet, aus>
gepulst vber die menschen lere erlüittogcn
werden, von der teyeM. (1527). iij*.
Ansscharfen, genau erörtern: ob «irs
gleich nichl alles ausschcrrcn können, wie
es mil den heyligen zugebe yin iiymel. ausl.
der eumng» and. ßmtmiiteH festen. (1527).
AAv'' ; weil aber wider der widertei^er jr-
thumlt in vorigen pnslillen vnd sonst otli
giiug geschrieben ist. wollen wir jcUl sol-
ches nichl ausscherfl'en. ausleg. der ep.
euang. von ottom efc ( 1 544). Vj''.
Autckiimcn, exspumare: wilde wellen
des meers, die jr eigen schände aussdico'
ineii. Jud. 1 3.
Aissfhrtfeln. mit scheffeln ausgeben: wo
grosse gtiter sind, als zu kdnigen vnd lllrstofl
hören, da man einleflcll vnd ausseheielt. dsr
101 psnhtt. ' 1531). Giiij\
Aussrbeiszon, alvo egerere: ich uierckc
wol, woher der papsi isl kunimen, denn die
rauleUt massigen herrn vnd fürsleii hahsa ji^
aungesehiasen. liacAr. 52^
ci by Co9gj
AUSSCHBNKBIf
183
AUSSCHLAGEN
4i»srbfnken. I'i ff andere, ausgieszen:
<lu suU auch scuie !>cinl!»!>elii, becher. kan~
aen, Mh«l<n, aas Miiein gdde machen, da-
iDit man aas vnd eioscbencka. 2 Jfos. 25,29.
2) divendere liquores: es isl kein bawr
so toll, das Pf hundert scheflel koriis gebe
fUr eio xurissen pappir, oder ein bürger huD-
ilcrt brsw bin für einen Ininck wassere,
soaderii die bürger wollen lieber einen Irunr.k
liers für InMnlerl j,'iil(li'n anssclionkon, vrnl
der bawr einen sclieirel korns auch fttrbun-
derl galdcii geben. EisL 2» 147'*.
Aisacfccm^ a^miem, oiMseAaren, be'
pnun: das heyn IsweylTel isl« dieszer Spruch
rede vom bnpst vnd spyncn ppy«;ilichen, vnnd
OhrislU's spihs liif^ al)>(iln!r( vnd nusschprf^'
\gedr. au»cherelj alle pfaücn \u«l iiiünch, yuu
dem, daschrverdampt alle orden vand klosler.
von menschen leren tzumeyden. (1522). B5";
Odas bies slilTt vnii klöslcr auiTgclIhin, uiöncli
vnd pfalTm .itisgosclicrel. Eisl. l, <)S'". in der
ansileg. der ep. ind euatkg. vomchrtälag elc.
41522). pppiiij': manch vnd pbflen ausge-
sehoreo.
knt^fhtvirrn, ausfegen, reinifp-u: (Icisdi
vnd bliit durch gilTlet. das sichä nu hl le^sl
rän macheo, noch ausi^cbwiUen mit einem
bad edder mit einem läppen aus schearen.
rofi Jhesu Ckrisio, ( 1 533). 6j*.
.4»ssfhirkfn, aussenden: Pharao schi<'ket
aus vnd lies ruHen alle warsager in Egypten,
t Mo$, -11,8; lasst vns allenlhalben aus-
sdücken za den andern vnsem brfldem.
I rArofu 14. 2; da das d^ kOnig huret,
ward pr zornig vnd sohickeie seine liecic
an$ vnd brachte diese mürder vuih. UaUh.
22. 7 ; dis send«i A» apostel ist nichts an-
ders, «lenn das wir anff dendsch sagen, freier
aas schicken, die vrab die braut werben sol-
len, zwo hochxeitprediylen i I 53f)). Eiij*.
An»&chicsMB9 1) ejaculari: vnd wenn
irb bbse pfeil des hangers nit«r sie scfaies-
sen werde, die da sdiedlich setn sotten, vnd
ich sie ausscbiessen werde, euch zu verder-
ben. Ezech. 5,16; ider teufe!) svhi'u-i^i'i niT??
p^ttlentz. frantzosen, über etc. lischr. 2U4 -.
2) aeeemere, ahitmdgm, omMoniem,
muwähUn: durch menschen geaetx sich
■^f'IIw .inszschioszcn, auszley. der ep. vnd
eaoAj^. vom ciuistap etc. (1522)* Cj''; pba-
f risei die ansrije^eliosscn oder abgesondert en.
t bend.; aber weil es der haulfe nicht warten
kan, mus man ye sum wenigsten einen tag
ym der woche datu (sum folfeadfenal) aus*
schiessen. deudsch calechismus . (1529).
Diij'" ; da sind etliche vom reich ausgesc}ios<ion,
mich zuuor gnediglicii vnd freundlich zuuer-
msnen. Jm, 1, 502*.
Anssehlffen, enamgare, aus dem Hafen
schiffen : nach dreien münden aber schilTten
wir auH in einem sciuite nach Alexandria.
aposL gesch, 28, 11.
Aisscilttdea, eige»a. deglubere, figürU^
für aussaugen: die armen vnlerthanen bis
aiilTden prat aiis>cliin(len. ausleg. der epist.
nid euang. von oslem elc. (1544). tvi''. f.
auch ausschaben.
Aliichllg. m. üe neigung des wageM»
kens nach einer seile : es ist kttndig gnug,
wenn man dich nach dcyner Jinngen wiegen
srdl. wo der ausxschlag hynn fallen wurdl.
antwori deulsch, (1622). Jiiij'' ; alle !>achen
jetzt in der vrage stehen vnd niemand weis»
wu hin gntt den ausschlog wil geraten lassen.
Jen, 4, 46.'". r(j>. ausschlagen //, 4.
.4a!(8rhla^cn(ausschlahcn), nWt«/. slahen
{Ben. 2-, 372), ahd. ujjslahan (GraffQ, 771).
m vie^ocAen aniecMlttniren.
/. transitiv.
1 ^ sinnlich, ?u<<r}i]^'jou. ^' ^n^lere, heraus-
schlagen: wenn er seinem kn echt oder magil
ein zan ausschlegt. sol er sie frei los IsMen
vmh den san. 2 Mm, 31, 27 ; also las sie
anlT dem felde bis zu abend, vnd schlugs au.s,
was sie anfTgelesen halle. Ruth 2, 1 7 ; die
Wicken schlegt man aus mit cim siahe vad
den kttmel mit eim stecken, /et. 28, 27.
2) hstv^er aftslroef. «) gedenken, furcht
ausschlagen, aus dem sinn, dem herz
schlagen, vertreiben, verjagen : ja es sol nie-
mand sich aull' sein hertz verlassen, das er
on wort werft beten, er sey denn wol geübt
im geisi, vnd erbrung hab, die frembden ge-
dancken auszuscblahen. Jen. 1, 71''; damit
kr»n«hi die gedancken vnd zweiueln aiis-
schlahen. 5. 400''; das volck so ynn der slad
wer, hatte einen guten mut. meyneten sie
betten einen gnedigen gotl, schlugen alle
furcht aus. rber das erslebuch Mose, (t 527).
V ij* ; also sol sich ein Christen an goltes wort
AUSSGHLIESZEN 184 AUSSCHREIBEN
halten, das er solch lioulnisch viid goUlnse
geschwetz widder dei) glauben aus sdilalie,
vnd bey dem Meibe, daraaff er geUulh md
beruncn isl. das 15. cap. der ersten epist.
s. I*auli an die Corinther. i 1 .ij". —
h \ abschlagen, abweisen, zururktcfiaen : hoffe
auch noch, e. a. werde mir diese bille nicht
aasschUhen. /m. 6, 540**; dirOinb auch
solche mittel durch die creatorn guts zu
pinpfnlirn, nicht aiiszusclilagpn sind, deudsch
calechismm (1529). Biiij"; bef^cren (tcir)
seines vnaussprechUchen reichthuiuhs vnd
seines ewigen sehaüw teilballtig lu sein,
müssen wir nudi nicht ausschlagen sein
crcui7. Jen. 2. 276*«.
//. iniramidv.
i ) vnd da sicausgcschlagcn {das erschlagen
heenügt) balleo» war ich noch rbrig. Stech.
9. 8.
T\ ausschlagen, von pflanzen: die hewiuc
kiioplleD erstlich, darnach schlahen sie aus.
hauspoiU WiUmb. 1 545. wlnfamMI M. 6' ;
allentbalben frticbte vnd Meiler des böien
bawms aus schlahen. das 11. eap.s. Johannis.
(1538). Lij''; das wir sehpn, nl» iho aranat-
epffelbewin ausgeschlagen sind, hohel. 7, 1 2.
3) «0» fiamm§ vnd (mm: «in soidien
himel finden, da die Oam vnd das fewr tum
rensinraiisschlcrht. hamfOii» IFiffesi^. 1 545.
toinierlheil bl. 11*'.
4) vom Zünglein an der icage: gleich wie
es leicht sein m«g, das das zünglin aus-
schlecht ran4trf. s« wsiiA. 1 1 , 23 ; das man
die hcyligcn sarmmcnl gro«57. nrlil — — vnd
sie gogea die Mind lodt vnd hell alszo wogo.
das SIC weil vbir auszschlahea. eyn scrmun
von der bereylung zum eierten. (1 5 1 9). a ij\
AnsschllMMB, eselnden: hie findesiu es,
das wir alle in sUnden grtragm vtul geboren
sind von vater vnd von niiiUer, nicitiaiids aus-
geschlossen (ausgenommen) der ein iiieusch
heissl. von den ßUlenvndfren imgen. { 1 548).
Ciij'-.
mhd. üi sV\u7,<*n {Hen. 2*, 409).
AnssehUsij m. tpährend das worl sonst
«closto bedenM, mu$x es in folgender stelle
condusto «sin: da etliche ansschlOsse ge-
macht wurden, die lulhcrrsclien vnd papislcn
mit einander zu vertragen. U»chr. 98'*.
Ansschmnckeni exomare: so isl nu die
erde aiisgeschmückei. vber das erste buch
Mose. (1527). Eij\
AiaichieM«ly exteeore: da man das ge-
Ihan hatte, gebot er, man srdl dem elleslen
die zunge ausschneiden. 2 Jlf acc. 7, 4; auch
die jungen kind vnd vnschQldigen müssen
beichleo, Wüllen sie anders menlich oder
weiblich bleiben, er wOrdejnen sonst videicbt
ausschnoi l II \$c. die hoden), Jen. 1, 525^
Ausschöpfen (ansscfir]irrn i, cThaurire,
Ijsuinlirh. durch schöpfen auaieeren: er
lest sich düncken, er wülle den Jordan mit
seinem mnnde ausscbeplTen. JKol 40, 18.
2i abstraei: vnd wie sie die wt'U m^i
schepin haben, vnd noch auszsclic|iHei> fülen
wir allzu wol. t^tdi^r den falsch gcuaulUH
geystlichen stand. (1522). Ciiij'; (derbapsti
für sich vnd seine beschome mastsew der
well gell vpd gut ans scbqklTele. ausleg. der
epist, vnd euang* von oafem efe. (1&4I)>
K vj*.
Ansschrei, m. prooloaMilto, amnf: snt
das aber disce vnsser process bracht «eidm
zu gemeynem aller gewissen, wnllcn wir
lassen anlicfton vnd langen Izeddeln "dJ^r
blellcr au die thure der kircheo des fursten
der apostd vnd san^ Johannis lateranea tsn
Rom, darynnen sie begriflen sind, wildie
sollen vorkundigen als mit yhrem laiitbarn
ausz<schroy vnd öffentlichen zeigen Ahio pro-
cesz. bulia cene domini. (1522). Cjf.
AMScfcftlbci, 1) fertig e<MeHen: da m
Mose die wort dieses geselzs ganlz ausgc-
scliriidicn halle' in ein luidi. r> Mos. 31, 21.
2) f/rnr/j au^'igeschickie schreiben hfkankl
machen : nacii dein der junge kOiug iii Egyi*-
ten seinen ersten reichslag ansgeschriebea
hatte. 2 Jfoee. 4, 21; eyn Frey chrisÜiek
concilium an gclngon nialsial drnf ncIht nali'^n
ans7tisrhi'i'yl)en. onginalbriej nn i^/esanmi-
archiv zu Weimar, ü pag. 7 4. FF. 2 {ät
Weue br. 2, 835).
3) öff entlieh wsgeben : nw da selber dich
ciTTtMin ]>0( k atisTschreybest, szomag ich dich
wol, lioir ich, auch mit deyn<T gnml vnd
gnaden einen hock empralienn. an den 6oci
f» Leifpenek. (1521). Aij\
Ansschreiben. n. ediciitm: vnd allein am
auss-rliretlion ndt^r gchol feilel. von den oos-
cilijs vnd hirchen. (1539). Lg'.
Digitizecj by Googl(
AUSSUUHKJBUNG
185
ALSSCülTT£i\
Amditllug» f. daifiH^e: die ausscbrei-
bung iic. de$ reichstages). wamunge an
Hine L deudschen. {1531). Ciij\
itimtknitMf 1) etwas ausschreien, laut
fvfmi verkündigen i a) mit nachfolgendem
«Mi; so las nu ausschreien für den ohren
des voicks vnd sagen, wer blöde vnd verzagt
!<t, der kcre vmli. rieht. 7, 3 ; (Cyrus) lies
ausschreien durch seia ganlzcs königreich,
aveb dvrch achrUII vnd sagen. 2 duron, 36,
22. — b) mit aec: (ein narr) gibt wenig,
^nJ rüokfcl fineui viel auff, vnd schreicls ;)us,
als ein weinnllTer. Sir. 20, 15; lassl tiiic
lasten auäschreicn. 1 kön. 21, U; vnd soll
linsen tag aiusdireyen. 3 Jfot. 23, 2 t nmeh
den ersten autgg. der ßhnf Bücher Mosis ;
das ist sein namc, den losset er ilur clis worl
aus«rhreycii. dvr 23. psalm. (1j3G). rij''.
2) eiueu auiiäciireieu, in ein böses yesthrei
Mngen, teiiemnden .* weil sie dencken wer-
den, es geschal 10 aus hmlcr rachgir, als von
dem, i]pn %\c so heiriig iltiroii den druck aus-
geschneu liabeii. Jen. ü, 337''.
3; einen wofür ausschreien, öffenUiehauS'
geben: diese LlOde Tertagung richtet galt
auff, vnd macht sie kösthch zu seiner bann-
henigktil in flt*m. <las er Christum seinen
priesler ausschrcjet. Jen. 1,98*; vnd ob wol
die Widersachw diese heyligcn {Henrieki
vnd Jokmmei von Brüttel) werden liusailisch,
^ifr!«'(»hisch vnd lullierisch ausschreyen vnd
*ich yhres mortis iluiincn, soll vns nicht
wundem, eyn brie/f an die Christen ym Mid'
ieHani. (1523). Aüj'; noch schrcyenn sio
sidi aoas far hyrltcn der schaO Christi, tcid'
der iV^^ hnUrn des i ndchrisls. ri520).Aiiy\
iaii^chrcllT, "i. a'. oiisrufor.
ia&SchreltCtt, uua dem wegc schreiten,
^^errare: die rindef schritten beseit aus.
1 (Anm. 14« 9 ; da war niemand aufl' rechter
l^n, «fp warn all ausgosfln iKcn.Jtfn. 8,401*.
Wa eher n n fj e l kircjienlnd 131.
AaMtchrolett} herausteäUen, euoluere: es
kempt die teil, das ich jnen wil schrOter
!>cl)irk«n, die sie ausschroten (ndd. biM:
«ihfsch roden) sollen. Jer. 18, 12.
schroten wälzen {zu&rst in einer Mainzer
whmde V. j, 12S9: die wfnschrMere solen
•emen vter phennii^^e von einie ftkdere üt lu
''Hirodine vnddrtphenninge nider zu 8chr6-
dine. Böfer amwahl 47. 48) Ut mU schro-
ten roder« JedenfaUt nfdU verwaniL -^v^»
Schröter.
Ansschnpfen (ausächüpfen), aussioszen:
ob sie {die gottlosen) itzt eyu Ueyllang vbtr-
flttssig habe», sso werden sie doch vorlerben
vnd nit ym land vnd gut bleyben sitzen, sie
werden gewislich auszgesf Imjiin vnd eyn an-
der dreyn gesetzt d. '^Q.^salm. (1521). Cj*.
in d. ichrift: viertr9iUidufMimen,{lh2Q).
Biij'' ausgcschapllt« — «fl. abschflpfen.
Anssrhosi (nt]<;sclius), m. eine anzahl
ausgetcähKer personen , welche im namen
anderer handeln : die iandsdiailt oder aus-
schus. wider den hisdutff xu Magäelbwrg,
(1539). Pj\ aveft von der tereammlMn^
\dieser personen: der ausscliiis i>l gchnitcn,
»Iiis ist war, aber w.i<; hat man tiriimeii ge-
liaiidell ? uiarnungeans. 1. deudschen.{ 1 53 1
Ciiij''; darnach fodderl man mich in sween
kleine sonderliche ausschoss. £m(, 1,39*.*»
von nusschicszen — = auswählen.
Anssrhättcln) ejccutere: dis cbreisrhe
würtcin uaar heyst aussteuben oddcr aus-
schHUdo, wie man einen mantel ausschfitldt
ncUIcr aussteubet. Her trostliche jNW/men.
1 l'i'2n' Gv*; da sie aber widerstroltton vnd
legierten, sciniiieli er (Paulus) die kleidcr
aus. aposi. ycsch. 1 S, G ; auch achtttlelt ich
meinen bösen aus, vnd sprach : also schailde
golt aus, jderman von seinem hause, vnd von
seiner crhcit, der dip wori nicht handhabet,
das er seyausgesi hiittcU vndleer.iVeA. 5, 13.
Anischillen. effmtiere»
1 ) sinnlieh : ich bin aasgeschtlll wie Wasser«
ps. 22, 1 5 ; vnd ist mitten cnlzwey geborsten
j vnd alle sein cingpweide au^geschUt. apost.
',ge8ch. 1, lä; vnd da sie die sccke aus-
schütten, fand ein jglicher sein bflndlin gelds
in scineol sack. 1 Mo». 42, 35 ; vnd wil Je-
rusalem ausschütten, wie man schUssel aus-
schüttet. 2 kön. 21, 13; vnd schuUeo die
laden aus. 2 chron. 24, 11.
I 2) HUUiehi ich heb mein herts für dem
Jicrrn ausgeschut. 1 Sam. 1, 15; Jacob ist
so blöde vnd vcrzapi, das er ni«*Iil anders
Imeynel, denn er werde seinen groll auU' ) hn
vnd sein gesinde auasdiiilteb. vfter dte ersfe
. HeA Jfoie. (1527). aaij^; solche freude vnd
^ trotz wolle er gerne aussditttten vnd jeder-
24
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AUSSCHWAOERN )86
AUSSIECU£N
man r.iUeileo. iar tlO. ^.salm. (1539).
Eiy* ; dieser (XvringH^ bringet keio buch er-
fur, er schdltcl newe yrlhutn ma* vom
ahendmal Christi fl52S). giij^
AMMkwadern , wegen überfiUlung aus-
ßnsen, aMlMf«»: da scbmets vnd sprflUt
er (der leii/ei) sie Hwfmdm) auch so vol.
lins PS an .illpti f5rtcn von jhnen ans«;ch\va-
deii vn(! liwiMiimot eitel Icuflelsdreck. vom
Schern hamphoras. (1543). Biij", — vgl.
schwadern bei Fri$e% 2, 239* und
Schmeller 3, 529.
Aissrhwrirrn ''nii^ischwprfn), fertig schwä-
ren: snl innn «iii- {die schwären) aus-
sclineilen, auU' das man jr los werde, vnd
das hftse hinweg komet nein trawen» denn
damit solieslu wol den gantzen leib verder-
ben vnf! tiidtori. snnilern Iiis • lo flohen vnd
aus<;chweren bis zu seiner zt'il. Jen. B, 336*.
Aissckwcnncn s. ausschwadem.
ikmschirtMaci, malare, mu dem waaer
schwimmen: sanct nicronyroiis gcscbriebcn
bat, die bussc sey die andere tafTcl, ibinit
wir mttssen ausschwymen vod vbcrkomcn
nach den das schiff gebrochen ist. indtdt
catechUmm9, ( 1 529). Xiij* ; wer anssem sebilT
fi'lU, (It'i- firgrcini pin brot, daraulT er ausz-
scbwiinnif' ;hi< iifi r kouimc. Uschr. ISS**.
AiBscbwitxen, essudare, 1) intransitiv:
das jnra der ehrgeils fein ausschwitzet.
hauspost. Witleml). 1 515. /"««Äei'/ 70*.
2 transitiv: fleisch vnd bliil ist durrli
pilPoi^ (!.!<! sirhs nicht lessl rein innchcn
nocli ausschwitzen mit einem bad. von Jhesu
l%mlo. (1533). GjV
Ansschcn, ausschauen, prospicere: da nu
dif> l.nle i]r"i Ininds <!os borrn in die sfrtd Da-
iiid kam, salio Michal die tncblcr Saul zum
fenster aus. t chron. 16. 20.
Aiasela» «u ende seift, /tum: da nn das
Wasser in der flasch^n aii^ war. l Mus. 21,
15; Ruth hl» Iiis das die gerstenernd vnd
wcilzcoernd aus war. Huth 2, 23; da die
zeit seines ampts aus war, £icng er heim in
sein haus. Luc. 1, 33; da mt die leidetage
aiiswnron. 1 3fns. 50, 4 ; nu ist die zeit auf
künftig wo\ iiarlilm :\u<i. Burkhardt hrieftc.
274; wenn der furwitz aus isl, so ist der
teullel da mit dem vberdrus. diu 5. 6. md
7. cap. «. jraffftet. (1532). Tilj^ das sie
auch für geben, der cbristlidi glav^e kj
süss, «iilworf denlid^. (1522). Biq*; nur
Herodcs vnd nach Herodes ist dot h zu gmnd
vnd gar ausgfwp^vi vnd aller ding \vo;r g('l?i3ti
(sc. das scep(er Juda.). von den jüden ini
jrenlüge». (1543). LijV — häufig getem
sich auch die praep. mit zu aussein : kompt
er denen (TJerodcs difuern) jiin fl;-* h nl".
so ists mit jm aus, ein sermon aujj Mauh.
22.(1 535). Bj"; vod ekelt mich jruiehl »ho,
das mit jneo ans sein sdU 3 Jfe«. 26» 44;
mit den gOtzen wirds ganls aus sein. Jes. %
1 8 ; isis denn ganls vnd gar ans mit sMcfr
güte? ps. 77, 9.
Attsscuden, mhd. senden {Ben. 2\
297), auuehitkem, mUtettdm, emillere: abs
wirl mein wnrl für sich gehen vnd alles ansz-
richtcn, dartzu ichs aussende. amleg.d?nt^^
des vatier unszer. (1518). Fiiij'; wyr sollen
bitten deo hawsz vailer, das er anss sende
werckleutt ynn seyne eme. ansiey. der ep.
vnd euang. von chrislag etc. (1522). F^lij^
st iidR menncr aus, die das land Csnaan er-
kunden. 4 Mos. 13. 3; vnd .Mose sandte m
knndschsfler gen Jaeser* 2 1, 32 ; da wurden
bricue ausgesand in alle lendcr. Eslh. l, 22.
Ansäenden, n. substantivisch gcbmuchler
infin,: das aussenden des scepters. der 110.
j)ja/m. (1530). Kiiij*.
Amsetira. bei iMth. öfter ßr tnk»-
rathi n. (iu$stalten,amsteuen^: er (der rieh'
tcr Ebznn] halle drrissiji sflnr, vnd diTt««»^
litrhlor sa|7.l er ans {mh} hibcl: g.dV lic Ulli).
richl. 12, 9j alszo Ihut man aucli mit löcb-
lem vnd Schwestern, die reytzl man, iln
man slosset sie ynsz kloster, sie wollen (wldtr
uiiHen niilil. aUcyn das der stam vnnd st.ind
nu lit vcrderiie vnd arm werde, wo mao sie
soll auszselzen zu gleichem stand, tcuhrrdtt
ft^eh geiutntten peysIlicAeit «fand. (1523).
Hij*; vnd gibt so viel nach, dasz derselben
nnnnen zwev odiM- drovhtfndrr! ßflldf'n raöcli-
len gehen werden, damit sie ehrlich genug
ausgescUl Würde, de Wetto br. 2, 269; ein
fromm kind zur eheaQssnselzen.ebeiid.620.
— jetzt ist das teort in dieser bedevtung
grmeinhnrhdeufsch erloschen, dialectischtoH
dieselbe noch in einigen gegenden Hessens
mich »ein, vfi, VUmaridioL 19.
Aisiif dci^ doMn mehen : mancher issei
• Digiii^cu by CjOÖ
ADSSINOEN
187 AUSSPRECHEN
\uA Iriuckel, das er «iaroac ti aus slcclien vnd
ofü ddrau sterben iinis. das 5. 6* vnd 1.
cap. s. Mallhei. (1532j. üd]''.
Iitsligea, XU 9nie ihtgen: ein musicu«
fall ein lied ausgesungeii, ehe der aiidor
sucbl vnd Godel, ubs ein soi oder fa im claue
.vey. von den letzten worlen Dauids. (1 543).
Aiii/; da er alle woltliat golles lial ausge-
sw^. diu ttMn canliUmim. (1&30). OJj" ;
leU man meyn schreibeii Imen frey gelin :
€s were langst alls geschwigeo voud ausz-
ge$Uo|(eiia. Qnginalbrief v.j. 151tt auf der
MN. nt GotkA ekarL 379 foi. 2.
iinliMB» eninnen, autdepken: wie sie
(die mojrier) aber rail Marien vnnd Joseph gc-
redl haben, l.isz ich die müssigeii auszsionen.
aanley. der epül. vnd euany. vom christ-
lag eic. (1522). hhhiiij^; alles vbeU, das
mefn «ridenvcrligün erdcnckcn vnd ausz
svnnen uingen. Lulh»'s erbieten. (1520). bl.
1' ; ne(ue er jm auch nicht für, das er es
wolle aussmoen. £i^iL 2, 176''.
kwumim, Mf nuiurmrm mmw&iUn und
abiondemi das worllin heresis kompt ausz
kriechischersprach hrtf^in, das heysterw^-Ion,
«Helzen vnd ausz^zoudern. euangelium ton
den liehen aussetiigen. (1521). Kg'; neser
heial aujr ebreitch die weyha odder btSi-
gong, da durch eine penon odder sonst ein
ihn-^ zu gottsdienst ausgesondert wird, der
^rti^het Sacharja, (1528). Ccij''; ich wil
kaute durch alle deine heule (jelieu, vnd aus-
lendera alle fleckele vnd bündle schafe.
1 i/oj. 30, 32; isls euch zu wenig, das
cuili dt-r goll Israel ausgesondert h.U von
der gemeine Israel, das jr jm opfleru .suiicl.
4 Uoi. 16. 9 ; da vecsachaU der kttnig auch
vod lies den ort aussondern vnd befrieden.
2 Macc. 1, 3 4. einmal begegnet auch noch
ausslindem {mhd. Ti/, suudeni Ifen. 2-, 743):
gelobet seislu kunig der weil, der du vu^
faraOen TOkkem ausgeaunderl vnd gehei-
ügei hast, von dm ßdiu. vnd jnu %en.
(1543). Ciiij'-.
Ansspäheny£i>t'cu/an, erspähen, aunkund-
*ckaften: alle uie)uewegespelie>Luaus. var.
«tpt, 1 39» 3 ; vnd bat mir eynen weg aus»
gespebct. var. zu 2 5«iii.22* 33. beide var.
ßindieil. auch das tvUfSt. ausspäher mWne
ich bei Lulh, eiumal gelesen xu haken.
.4n8spannen. in doppelter bedeutg. l ) los-
spannen : sie haben meine scelen ausges]>an-
nen vud micii zuuichlgemacbl. I/to6 3Ö, 1 1.
2) anadcftnai», aHSflreeimi: ein ausge-
[)sannel nelx. Hos. 5, l ; die andern aber
sind auszgespanncn {auf Ji,' foUer gespannt)
vnnd haben keyu erlu^zung aogenoiumen.
Hebr. 11,35 nach der ersten ausg. des n. tett.
luipeeiUerfiy erfonehem also hie»
wenn sie {die well) hdret, dU Christus xur
helle gcrarcn isl, feret sie zu vud wils so
baUl ausspecuUren, wie es zugangen sey.
von Jhnu Ckriito. ( 1 533J. Jy" ; sie wolleas
mit jrer vernunllk ausspeculirai vnd erfor^
seilen. Eis!. \, 202''.
Ansspe ien, esspuere^ eigentlich und bild-
lich: da speieien sie aus in sein angesichle.
MaUh. 26, 67; vnd der selb (der fisch)
speiet Jona aus ans land. Jon. 2, 11; liie
t^ills nichl den hrey im maul welUen
— sondern den hroy ansspeien. ein brh'ff
an die iu Franckjurl am JUegn. (io'A'^).
Uj" ; das das bind seine einwoner auäspeie.
3 Mos. 18, 25; ein truucken haus speyel
den Wirt aus {Sprichwort), der prophet IIa-
bacuc. (1526). iij'; so lasse er mich mit
seinen bUchüu, die der teufel auszspeiet vnd
sdieissel, vngebeieL liicAr. JAK
AnsspciMB, uUgemein für ausstatten,
versehen: zu dieser zeit sind alle kUnste
reichlich ausgespeisel. hauspost. Jhena.
1559. bl. 131\
iwMftUn* f9rlig tpoUtui aotebe spoUer
las faren bis sie aus gespottet haben, das
14. rnd 1 5. rap. s Johannis < 1 538). f'ee ij*.
Aussprechen, mu wurten ausdrucken,
effarii ich wH meinen rannd aufthun au
sprachen vnd alle gesdiichle ausspredieii.
ps. 7S, 2 ; vnd Tiengen an zu predigen mit
andern zungen, nach dem dor jnen g.iU
aus zusprechen, apost. gesch. 2, i ; geisl
vnd wind wird ynn der ebrtiscben sprach
mit einem wort ( ruha [nn*i] ) ausgesprochen.
der prophet Sacharja. (152S). Ddiij''; die
es auff griechische weise ausgesprochen
haben, vom abendmal Christi. (1528). ziiij' ;
wer wil aussprechen, was der liebe fride hw
ein vnaussprechlicli gut ist? das man kinder
zur srhfih^ti halten solle. (1530). Fj'; nie-
mand kaua nknix wcrck aussprechen. Sir. lö,2*
2A*
j y Google
AUSSPRECHEN 188
AUSSTEHEN
iu^isprCfbfB, n. ausspräche: PS grliiirl
zu dem gcist, wor iircdi^cri wil. oiii <^u[o
stim» ein gut ausi^prcchen, ein gul gedechl-
nis md ander natorliche gaben. Jen. % 16**.
Anspierilich, e(fabiH»: dts geschrey ist
vnmeüsHch vnd mit keiner tQDgen aiisaprech-
Jich. Jen. !, 10\
Anssprcngen, ausspringen machen, ßgür-
Uek vergreifen, «nfer dfe leiife kiringen'.
ans dem icurel erdacht» vnd in die rlirislm-
heit mit Ificfn :ni<gesprengl. Jen. 8, 309'.
AnsspriDgeB, herausspringen : er wird so
lange an den reilTen Uopffen, das eins inals dem
fass derboden aasspringen mDelite. /m.6, 4'.
AMspmiCB. fruHcetcere: da wil ich
komen vnil vvf! jn LTimend marlicn, das er
sol aitssprossi-a vml rrüciile von sich geben.
Jen, 3. 463^
AMSprach, m. effatum, pronunUatum:
diszen aufzspnicli vml vrlcyll «(ü m:\n wol
fassen, von menschen leren tzu meyden.
(1522). Aij\
Aiupilea» «liireA epiUen heram hringen,
auifegen: {bapsl und cardinal) zu Rom viel
Hn5;tpr, da etwa anderthalb hundert personcn
jnnen gelebt, so rein haben ausgcspüelcl,
das zwuen vcrlaulTen manch odder ein loser
bube vmb iecbs ducaten jeiiich drinnen
sitzen vnd nipsse veyl haben, ou/f das ver-
meint keyserlich ediet. (1531). Fiiij^; wonii
das heilig euangelion sonst nichts tielt aus-
gericbti wer es doch ein gros mmklichs
ding» das es solche goUesIc^erung rein hall
ausgespOlet. etil «ernion vber das euang.
Joh. 20. (1531). Aiüj'': nllo^ ?ONtolcn vnd
ausgespdelot. under den öischoff zu Magde-
burg. (1539). Eij'.
iÜsspürieB) edMpnere» muepeien: gelflor
im munde, den man niisspdrtzet. hausposl.
WUtemb. t54 5. winterOteil bL 26*. — vgl
Schmeller wlb. 3, 57 7.
AisspAtm, dteaeJ^e: ich lasse mir auch
nicht mi^zrallcn, dasz man nicht anlT die erde
au$zsp(i(7.e , Itnid wenn man das sacnment
emphngen iial. .d'jc/ir. 162*.
Ansstatbcn (ansstenben). exctUere, s.
anssehflUeln.
Ansstänbem (anssteubem) , trie slaub
auf- und auseinander fahren machen, aus-
treiben, verjagen : vnd wir reden aull deutsch
.ilsn, wir Imhfi! <ie .iti*;grstcubcrt, dnlirr man
tlic irmliiindc slonlior nennet, die die hasen
vnd wild aulT scheucheo voü steubern, üas
die hasen anflBMreo vnd dahyn vrimdiet hie
vnd daher wie staub, das heyst zuslobea vad
ziino^'cn wie der wind den staub zustr^w«.
vier Irosüiche psalmen. ( 1 526). G v' ; wenn
nu hie Christus so spreche, ich werde ans-
gesteubert, wie das wiM von steubern va4
windi II wird ausgesleoberl, so were e$ bsl
Itiicitl \nil li<'rht «»pwesl vns deudschan.
ebend.; ich gehe dahyn wie eine schalle dt-
hjD fleucht, vnd werde ausgesteuberl wie
hewschrecfcen. p§. 109, 23 «aeA d^r itor*
Setzung in der eben angeführten sehrift,
o\> er (gott) auch so viel man k jnn seinen
h enden noch helle, das er einen garstigen
creeem, bindet seinem wiHen dnreh hater
menschen getichl eingefUrt» kOndte aussicu-
bem? von der trincfielmesse. (1534). Aüj":
w'olirn die Idgcn vollcnd aiissteubem. von
den Juden vnd Jren lügen. (1543). aiüi^
darnach alle kelzerey vnd jrthumb amge-
steubcri. ebend. liiij*; da Jesus CbriMitt
kommet, den wiillm sie iiiclii h»iden, doch
hat er sie atisge-Kieuiteri. tischr. S5'.
Ani>ütec]ken, durch siechen heraus bringen :
aber die Philister grilTen jn (Sieuen) vad
stachen jm die äugen aus. rfejbl* 16, 21;
d;)^ trh euch allen das rechte enge ansilecbe.
1 Harn. 11.2.
Aaaatecken, erigere : also werden sie auch
das fenlen nicht aiilT den mastbanm
stecken. Jes. 23. in folgender »teile
s. r. a. anstorkoii : wHrhes ie eine unfreund-
lirhe nachbarschafl ist, so nahe ein bier dem
andern zu trotz und schaden »iMsleckeD. de
^yette br. 6, 71.
iusstchen. pcrsistere, perüurare, aushal-
len, erdulden: iiw-vn (lofz soll \|iren trotz
aiisslehen. ermanujiye zum friede. (1525).
B 1]** ; ob man gleich itzt stolze, gewaltig«^
vnd reiche wenate Andtl, di« «nff jhren
inJtmmon lroi7(^ii. \nc'f>r(r?f(pf gntt z Arne od-
der lache, .ils die ^niion zorn wol Irawen
auszusieben, deuä^ch catechismus. i 1 529.^.
Cj*; die bedifrlTen seer wol eines trOsler«»
der sie stercke vnd erhalte, das sie sidchs
ertrnpen vnd .Tn^^tfolion knnnen. das 14. md
15. cap. Johannis. (1538j. Ccj*; vod das
AISSTEHLEN
189
AlSSTlt£iCU£N
wtl «kr grOHen x«iehen cinei bl» das nie
it'm ander golt soIcIipti harten widerstand
hat 3i!<ep«(nnf|fn, .ils dieser nios^^in. von den
Judeti tnd jren Lugen. (1543j. tuij'; es ist
Avr eiiMr. der dir deinen irott wol iten aus-
ttelien. da$ 1 5. cap. der ersten epist. s. Pauli
M die Corinlher. (1534). Kij''; ni.lit allen
chri'ilen widilerferel, das sie soviel fahr aus-
steheo vnd leiden, wie s. Paulus, ebend. Xiij*.
AlMlciilci. «dPpUar»: die grossen gewal-
tigen erUdiebe, die nicht eine stad odder
iwo, sonder?» !7nn»7 IpriiM liI uid teglich ans-
stelen. deudsch caiechisnius. (I52i)}. Jij''.
Aisstesicn, mAd. ü% sl6;en {Ben. 2^
865). oM. A^st&^ (ßralt 6, 7S4)» «rim-
dere, expellere. 1) wo euch der Icuflel
HiwT f>ine Scheiben oder fensler 3n"5s!os5C.
teuUr die antinomer. (1539). häufig
Ui Inlft. muh du tpn€hw9rlHeh9 reden«-
«rf; dem ftss den iKHlcn aus$tossen — > der
iache ein ende machi n, z. h. durl aher wird
fr üiilT ein ni;il dem fass den boden ans
stossen vod t>.s alles ein eude machen, das
15. top. der enten epiU. 9, PauH an die\
Corinlher, fl534). Qii^
2) einen ci^-stnisren, aus dem haus, dfr\
Sladi, dem lattd, eiiwr gesellschaft «sIoszjmi,
rertretben, verjagen: hU wd sie nicht anü'
ein j»r aiusiiHisen Ibr dir» lulTdas nirht das
bnd wtist werde. 2 Jf«e. S3t 20; wird sie
alwr eine wid wen oder attsgestns'ien. 3 Mos.
22, 13; da aber das weib Gilead jm kinder
gebar, vnd desselben wcibs kinder gros wur-
den» sliessen sie Jeplilhali aus. WeM. 11,2;
ii$ «bei ist grösser denn das ander, das du
an mir gelhan Iiast, i\na du mich ausslüsscsl.
2 Sem. 13, 1 1> ; es kam Tur Jhesum, das sie
jn ausgestossen halten. JoJb. 9» 35.
itisfrafcs, aufhSrm m» straftn: wenn
^er valer das kind ausgestratTt hat, wirflt er
üe rute yns Xewer. der prophei Uabacuc.
(1526). fj».
iiieirtckea» egltniere, oMredten. «na-
ddknen. 1) timnlich: nu aber, das er nicht
ansstrecke seine harjd, vnd lireclie anrli von
•i'-m bawni »les lebens. i Mos. 3, 22 ; da
sprach er zu dem menschen, strecke deuie
haid ans» vn4 erstrecket sie ans. JfaKft. 12»
13 (m der fOraS^Uielle Marc. 3,5: vnd er
stndtte sie aus); slreclie aus deinen arm.
Jud. 9, 9; ia strecke die ann getrost ausa.
originalhrief r. /. iri22 im ges. arch. zu
Weimar, reg. M. pag. 109. 42; der xvoin-
slock streckt seine reben aus gegen jm.
Ese^, t7f 7; sie wollten ancker aus dem
hynderschilf ausstrecken, apofl. ^eteJI, 27»
30 in der ersten ausg. des n. lest.
2j abstract: das wyr mit hrflnsdücr liilze
vnd (wie ybr tüipische wort lauten^ um aus-
gestreckter lust sollen auch also vns todtea.
das ander teyl tcidder die hyml. prophelen,
(1525). Bj»; (Carlslad) gihl fnr, das die de»
leyhs Christi gemeinschaftl iiaben , die mit
ausgeslrackler lust das Icyden Christi be-
dencken. ehinä, Giij".
3) sieh ansslreekcn: denn s. Gregorius
sprielil, das prtlllieli !i''lto 1,'e^en sich selb
nicht bestehen kan, sondern sie musz sich
ansstreeken sn einem andern. Jim. 1, 50**
bei G rirnm.
Ansstrelrhen, 1) mich dUnckt wol, kOnig
Heinrich habe ein eile grobs tuch oder zwo
dazu geben, vnd der gitTlige buhe Leus, der
wider Eraomum geschrieben hat, oder seines
gleichen, habe die kappen geschnitten vnd mit
Initer vnterzogen, aber ich wil sie jncn aus-
streichen {glatt streichen?) vnd schellen da-
ran schdrlzen. Jen. 2,
2) mit Farbe ansstreichen, aiisnMien: die
Sophisten mir villeicht fast feind sind» das
ieli sie bis her nicht recht vnd gnug gemalct
bab, sondern allein aulf ein papir schlecht
abgerissen, vnd derbalben begeren, ich solle
sie auch mit der färben ansstreichen. ein
widderruff vom fegefeur. (1530). Aij''; da
habt jr jn (den teufel) mi» s«'iner färbe aufl*
das meisterlichst abgemalel vnd ausgestrichen.
Jen. 5, 334^
3) mit Worten ausstreichen» keranuetrei»
chen, hervorheben, ausführen, da bereiti
Grimm tctb. 1 . 992 für die.se, a us der sinn^
liehen bedeulung des färbens, malens enl-
tpruiiijcne afttfrocltofi du ausStreichens te-
lege in überflunt Mngt, 40 fShre ich «itr
noch icenige aus meiner Sammlung an:
wenn ieli snit vnd kunde die creaturen aus-
luessen vnd mit w orten ausstreichen, sollestu
eben so groese, ia noch grossere wunder
darinne sehen» als ynn diesem sacrament.
«ermofi von dem •acFonienl lie« leibt vnd
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ÄlSSTRElCHüNG
190
AUSTILGEN
hUtit ChrUti. (152G). Av^; die worl sind so
feyn vnd gewaltig, t\:^< wvr sie nirhl iiulssen
so vberlaiiflen, sondern bas ausstreichen.
amleg. der epUl. vnd euang. vom heyl. drty
WtdffuleU, (1525). miiy^; ilas mos ich
ein wenig grob aussireicben. das mans ver-
slebe, deudsch hilechhmus. fl529). Bj*';
darilmb liedarir er sccr ivoi. der Iksbe goU.
das man sc iu worl vnd werck wol lob« vnd
aafls besle auMlreiche. von d«tr he^. tauffe.
(1534). Alf.
AtsstreichiDg. f. von aiisslroiclien :<>\:
hie sihct man den emsigen vleis Mosi in au$-
slreicbung dieses erälcngeboU. Sisl. 1»520''.
Aittlrälei» ddttlrm'l btmidmi idi baue
nicK sebir xu rugc ge^lellel vnd meyncl, es
were lusgeslriltcn. s<i hebt sicbs allercrsl.
Ufiider die hyml. propheten. (1525). Aij'.
Aasstreicn (ausstrewen) , spargere, di-
tpergere: er achlet docb da« seilltche gut
geringe, als das er rcioMirli aus slrcwpl mkI
vtM! (In» rappiis«» wirfl't. der prophet Sa-
chaija, (1528;. Uj " ; soll ein mensch gleu-
ben, dass goU ktfane atede auaslrewen wie
kttrncr. efrnul.; jnn ao viel bUchern als sie
aus strewcn, norh nie mil einem biicb8l<nlu>ii
diesen blnisrliwoi haben wollen anrOtcn.
vom abenämal LhruU. (1531). xiij*; wcislu
wie aidi die wolcfcett ausstrewen ? lKoft37, 1 6;
alrewe ana den zorn deinea grimtttea. 40, 6.
Auataiicrta« abaofoera sindia a. aus-
lernen.
AnstbcilcU; dislnbuere, ausspenden, ver-
IbaiVeii: die chrislen luseminen trogen essen,
gellt, vnd noUdurin, wilcbs neben der mcsz
■wart auszprleyllLl den ilUrfTligen. ein ser-
mon von dt in n. lest. { 1 r<;iOi. Cj*; ein armer
belller, su «t hürel, ihs man au einem orl
ein reiche spende,* gelt oderkleider austeilet,
da durin man keines büUcls, der ybn Iriebo
vnd schlüge. deud4ch calechismus. (1529.
rerm. aufläge). Pvj''; vnd er tHIel das volck
aus in die siedle, von einem uri tlgypleu bis
ans ander. I Ifoa. 47* 2i; diesen sollu
das land austeilen suro erbe. 4 Mo$, 26, 53 ;
die hansflirf icilel den raub ans. ps. GS,
13; wie iium rrolich ist, wenn man. beute
auslcilcl. Jes. 9, 3.
Alllbtllei, n. auribuUo : vnd vollendeten
also das ansleflen des lands. Joi. 19, 51.
Anstheilcr, m, dislribuior : herr vnd
leiltT fies lebens vnd aller lodlen aufler-
weder, die epislel des profheUn Jetaia^
(1526J. EU'.
Autbeiliig. f* vwihtikmg, dlMrONiio;
die gUler leyden nicht gleiche auszleybia^
irtder den faUch genantU'n geyHlirkm
ilund. (1522). lliij*; mil auslcilung tie^ Ei-
ligen geisles. Hehr, 2, 4 ; die erwerbuuge
(4ar ailMlanver^cdwii^) ist eyn malgcsebeheii
am creulze, aber die ausleylunge isl ofli ge-
«icliolien. das ander teyl tcidder die hyml.
propheten. (1525). Niiij'*; weil deoa der
icxi ynn Paulo ao vom bro'd odder leibe
Chrisli redet, von der anaieiluog vber tiscbe
vnii nicbl von dem hingeben an dem creuU
vcrslanden wird, .vom abemdmcA CMitt.
(1528) . Aiij^
^■atbnn. 1) tilgmi was er {HakmA)
im euangelio Tuttden hat, daa an sehweer
\ti(l hoch zu yleiibcn gcwcsl, das hal eraus-
gelh.ni. f ine heerpredigl. (134 2). C'y.
2) auükJien, verpachten: du soUjin deia
gdd nicht anff wneber Ihun, noeli ddae
speise aufTvbersati ansthun. 3 Jfo*. 25, 37;
I CS war ein hausvatcr, der pdaulzcl oinrn
MvriniM'i j:. ilict jii den vveinpartncrn aus.
Maiih. 21, 33; solche hauser doch rausjen
ausgeiban werden, de IFelle br. 4, 522.
Austilgen, delere, vertilgen, abschaffen,
ablhun: ich wil dou Auialek vnlcr dco liimel
atislilgen, das man sein iiit ia mehr gedenckt*.
2 Mos. 17, 14; der herr wird seinen u^mcu
austilgen vnier dem bimeL 5 Jfoi. 29, 20;
das nichl ein Slam ausgelilget werde von !•-
rail. rieht. 21, 17; seiner muller sündc
mUsse nichl aubgctilgel wcrticn. ps. lO'J, 14;
vnd äu.sgelilgel die handscbriÜX so wider «iu»
war. Col. 2, 14; vnd suuor aolle man die
kircbweye ganlz auszlilgen. an den tikrUli'
liehen add. (152lj. Hiiij''; ich sag lun»
eislcu, das ts gut wert-, das {dmz^ geisüich
recbl von dem ersleo buchslaben bisz an den
letzten wurd aa grund auszgeiilgeL a^nd.
l ij*; vnd sieb vnlerslehen das euangeUoa
ganlz auszulilgen. deud^ch catechismus
(1529) . Riij^; vnd sol alles sciilcchl >n.l
absein, vergessen vud au.sgclilgetj was onr
durch diesen bridTiu Icyde geschoben ist. eon
MmL wnd gtitoUn biiafan. (1529). Diiq*.
Digitjzecl byGqOgl^l
AUSTaAG
191
AUSTROCKGN
Uüngf ». ßr dietet im tinne von end-
fitügi «tltcAntfim^, ichhutwriheü, auch
vertrag im 15. und 16. jA. «eAr gangbare
Wort hnht'n unx in den deutsch fn ftrhriflcn
Luih. s belege nickl begegnen woUen. von
4t» ini «Mlfen, welche Orimm totb. 1
1000 üu» iMlk, unter «ualrag hringt^ nnd
die beiden ersten dem „vertrag iWiuchen
dnn (nbüchen bund zu Srhtr alten rnd den
sveien hauffen vnd versamlung der batcren
4m IMeiuee vnd Algete", 4ie driUe einem
terdnOtehlm MeflMlh.'t entnommen.
Austragen, mhd. Ö7, Iragen {Ben. 3, 72),
ahd. fl;; tragau (Grajf ^, 497), egpQrtare,
1) vnd etliche aus jnen waren vber das
^le des ampu, denn sie Inigens gndet
»s vnd ein. I chron. 10, 28.
2) etwas, einen n!i^ir.<Ln'n, tinler die leulc
tragen, aitsktaUchen : soixiern suchen etwas,
das sie lestern mflgen, gehen hin ?nd (ra-
gens aus. j»a. 41. 7 ; daher gehOren auch die
«DOützen wpsschigen meuler, die die Ißul
gerne zur haiick haiiori vnd austr.ngen. ausl.
der sehen yepot. (1528). Kj*'; er wil jmcr
nrich anders austragen durch schrillten, we-
der ich hin vnd halte, wider M» emtmomer.
(1539). Aiij''; der froine Joseph hat sic(seine
brüder) nicht ausgetragen noch ein böse
gescbrey von jnen gemnoht. vber das etile
Hek Maie, (t 527). >ilt j" ; wo dir ein vnnvtz
naul rui koinpt, das ein andern anstregi vnd
verleumbdet. rrile yhm friscli vnter äugen.
deudsrh enlechisnim.(\b29). Küij'; ich hah
denen ihoirc ich) dasmnnl (^esloplFl, diemich
anlmpinervertraweleM j t ; TrawCatharina von
Bora auftragen vndherOchtigen.Jen.3, 159".
4ii!»träglirh, fntriuosm, so wenig wie
austrag [$. d.) von Lulh. selbst in seinen
*chrißen gebraucht i die stelle: damit auf
dem kflnftigen condlio deste Idrderlieher,
stadicher md ansinglieber von der neuen
lere g oral schlaget, wa«; pnt nngcnomen vnd
was ]iüK g#>mi(Mt'ii wrrde. Jen. 2, 433** bei
Grimm gehört Luth. nicht an.
Autmseni, die Iraner aUejren: nachdem
iada aasgetranret halte, giengerhinauflfseine
schaff zu ^rhcrcn. 1 .Vo«.3S.l2; da sie (Dalh-
^?6o;au^gelrawrel hniu», <ianille Daiiid hin vnd
lies (ic in sein haus hulen. 2 Sam. 11, 27.
Aistrcibcn, mAd. trtbcn {Ben. 3, 87).
M. A^lrlban {Graff 5, 484), eaeprUere, eji^
cere, ausjagen, vertreiben.
1) leule aus dem haus, dem land treiben:
vnd treib {trieb) Adain aus [dem paradies).
1 Um. 3, 24; treibe diese magd au$ mit
jrem son. 21, 10; vnd er wird für dir her
deinen feind austreiben. .5 Mo», 33, 27.
2) U'uffA ,ni<;!reiben : haben wir nicht in
ilomcin naiiien teuflel ausgetrieben? Matth.
7, 22 ; am abend aber brachlen sie viel be>
sessene zn jm, vnd er treib die geisler ans
inil Worten. S, 16. u. t, o. im n h'tt. ■ der
atisgoiriolion satnti. ein sendbrieff an die
fürsten su Sachsen. (1524). Aij^
3) das vieb austreiben. aufdiewHde tret"
hen: morgens wenn die leut auA Teld gehen
zu erbeiien, oder das vieb austreiben, d. 65.
p.v. (!5nn. Gitij'.
4) furcht ist nicht in der Ucbc, sondern die
völlige liebe treibet die Airebt ans. I M, 4,18.
Ai8tret€i, aus dem uhiff, aus dem wege
treten, herausschreiten: die fischer aber wa-
ren ausgelrellPii, vnd Yviisrhen jrf nelze.
Luc. 5, 2 ; vnd als er austrat auil das land.
8. 27 ; denn die rinder tratten beseit aus.
2 Sam. 6, G ; die mittel Strasse wil er, vnd
wedrr 7.tir reclifi'ti mu-b zur lincken seilen
aus getreten haben, cermanung zum gebet
wider d. TürcAen. (1541). Biij*. — aus dem
Moaler Irefen. ee «erloMen: wie ich denn
fOr mich selbs bishergegen alle ausgetrelten
personen gebranchl. Jen. 1, IfiT; vmb sey-
ner ehe odder ausiretlens willen, widderdie
verkerer vnd felscher keyserlichs mandats.
(1523). Aiiij«'.
Austrinken, ebibere: wo du soltesl Chri-
sfiim b)bf'n, i«o Irinckfsiu Iii !i r ein kandel
biors aus. eine predigt vom rerlrimenschaf.
(1533). Cij'; sie sagen auch von Tboma
HOntter, das er ein halb siflhtchen aulTeinen
trunok habe ausgctruncken. Ei$l, 2, 81*;
die liefe II des d:iunielkelcbs bastu ausge>
Iruncken. Jos. 51, 17.
Anstreckcn (austrucken), austrocknen,
beides /lir suslrockenen, eanieeare. l)lr<m-
sitivi ein soldi rhSmen, das nicht eim badi
vnl Wassers gleich sex, welchen man aus-
U üi kt'ii odder abstechen kan, sondern nem
raeer vol wassers gleich, Weichs niemand aus-
Üigiiizeü by i^üOgle
AU$V£RäCUT£N
192
AUSVYfiKDlG
trocken noch abgrd»«! kan. der profhet
Babacuc. (1526). lUij*; wir haben gcliOrl,
wie der lierr hal das wasscr im scliillTmeer
ausgpfrorkncf fiir euch her. Jos 1. 10; der
lierr wird aus der wUsleii iicr auli iareu vod
jren brun auslrucken. Hot. 18. 15; wie
cIdc liiue, die den regen auslrockel. Jes.
1 8, 1 ; ein hiiscr, ddrrer holer wind, der da
austroikcl vpr-«iot/en macht alle bürne.
ausleg. der ep. vnd tuany. von oslern elc.
(1544). AAiiü^i solchs nacht das hefl\ige
grosse aehreekea vnd die angst, so du aus-
trocknen vnd aussaugen allen safll, kraflll vnd
machl. EisL 2, 81^
2)intransiUv : ander wasser trocken aus des
sommers, propket Saeharja. (1 528). Rkj*.
AuTfraditetf 4a$ verachten ehuleUen:
wenn du aus vcrachl hast» soltu veracbl
werden. Jen. 2, 176'.
luaTcrdeHtachcn^ zv, ende verdeutschen:
als solle der jüngste lag ehe daher brechen,
denn wir die heiligen schrifTlgar itisverdcud-
selien kundtcn. d.proj)A. Danirl ] r iUi). Aij*.
AusTcrhcIralhen, zur heiralh ausileuem :
mit dem gut heile man luügcn arme juug-
JVawen kttnnenaus verheyrateo. autlA. emng,
an den furnemisten festen, ( 1 527). CCij*'.
Aoswrt^en. jnifJt'rH von sieh aus dar-
icägen {il e ly'anä ivlb. 1, 83): cwr brol
sol man mit gewicht auswegcn. 3 Mos. 26,
26 ; liieraus erfolget wie gar vnchristlich die
handeln, so der Sünden Vergebung mit quin-
teil odderhjlcn aiiswepeii. ausleg. der euang.
an den fitmemisten /eslen. (1527j. Cvij\
Aiswihlcn, eligere: wenn jr vber den
Jordan ins land Canaan kompt, soll jr stede
.nuswelcn, das freisledle seien. 4 Mos. 35,
10. 1 1. — mhd. f\7, wclen {Ben. 3, 465).
Anawarten, bis zu ende toarlen. abwar-
ten: das mu» aber auch alles ym glauben
erkennet vnnd aussgewartet sein, den er au-
slort die jeweiligen szo ball nil als sie est
vordienen, d. magnificat vordeutscht. (1521).
ij''; denn regt sieb der abgoll Juncker bauch
vnd lesst sich mercken, er fctfnne vnsers
hcrrngoils Vorzugs nicht auswarlen. Eist,
1, 370''; ob aber die sacbe im rechten bän-
gel, d;is lasset also gesehelien vnd w'trlel
«les rechtens aus. de IVclte br. 5, 279. —
mhd. warten {Ben. 3,531).
AifwirU, ^eiilifttiaeftas aä»» natkaman
hin : diese aber bringen auswerds den geisl
des berrn, mich yns hirul gegen milteroackU
der prophel Sacharja. i ir)2Sj. Siiij".
Aui»wekeB, durch wehen auslöschen:
bricht mir der teoffel ein ander loch herein
durch den Müntzer nd auflrhur, damit er
nur (h- Ii i hl scbier ausgewebct bette. «91'
der die antinomer. t l539). Cj''.
Aasweichen, exceäere, aus dem wege
weichen: ich wil durch dein land sieben vod
wo die stra»se gehet, wil ich geben, ich wQ
weder zur rechten noch cur lineken aus-
weichen. 5 Mos. 2, 27.
Ausweiden, das eingeweide ausneitwien:
aussgeweidet vnd balsamirt. Htehr. 345^ i.
weiden.
Ausweinen, efßere : ich habe schier neiDe
äugen ausgeweinel. klagl. 2, 1 1.
AuwelseBj anzeigen, beweisen: wie das
ausweisen die geschieht ym der ktfntge bfl-
cbcr. der pro^hH Sacharja. (1528). Tij'.
Ausweisen , n. substantivisch vprtcandter
infi». des vorigen: nach laut der zusagung
vnd aiiszweisen des Zeichens oddcr &acra-
ments. grund vnd tirtach» (1520). büj*.
Auswelsnngi demonslraliu : nacli aosi^
Weisung dis gepots. amleg. der sehen
pot. (1528). Kviij*.
Alswcisagca^ mt weitagen ein ende ma-
che»; vnd da er aosgeweissagt hatten kam
er aufr die höbe. 1 Sam. 10, 13.
Answenden, adhibere, anwenden, ver-
wenden: was aber weerbalTliger stücke, sol-
len aus dem almoseokastcn gcnomcn vnd aa
bequemen orten im gottshause allwege bis
aufl* einen sontag verwart vnd also filrder
nach ermessunge der zelien \ orslehcr für die
armen ausgcwaiidl werden. Jen. 2, 253* in
der „ordenung eyns gemeynen kastens",
welche die gemeinde Leytnick emfyeUettl
hatte u/id von Luth. mit eUur vwrrede her-
ausyt'geben wurde.
Au&wendig, externus: du blinder phari-
seer, reinige sum ovten das inwendige so
becher vnd aehOasel, nuff das auch das aus-
wendige rein werdt. MoUK, 23» 26. e. MCh
allerauswendigst.
Auswendig» adv, in doppelter bedeutung.
1) e^eme, feris, auf der «nusenteüe
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AL S WÜRFEN
193
AUSWISCHEN
ämtifHeh, amserhalb: inaelic dir einen
ka«leri von tanncii holu, mkI iiiiiche kamei n
(lariunen, \iu\ vcrpiclie sie mit becli inwen-
dig vod ausweiiilig. 1 Mos. 6, 14; fensler
iamndjg weil, «tuwendig enge. 1 k&n, 6,
4; vnd er (der Wief} war beschriebeo aus-
wendig vnd inwendig,'. Eievh. 2, 10; das isl
iiichl eni jiide, der auswciuii^' ein jiidc isl.
Büm. 2, 28 ; ein mensch deui ieyd vnd vbel
Uli nule uU der bal auswendig dftod ge-
birde. A> ticden putxpsalm, (1517).Cv'. —
ionvndig vnd auswendig Rom. wider das
bapsiuin zu Rom. (1545). Eij*; die werck,
»0 viiQ goli auswendig der goLllieit gcoiacbt,
tiid nicht leleOeii (opera li^i'laltt ad eMra
natt indiuUa. «. .^v^itfliii). Jen. 8» 165*.
2) m€morit$rt aus dem geäädmUi: ich
folf'e Jivrynn s. Bernliard ynn spynnn hu(-h
lu dt in l. ipsi Eugcniuin, wilehs biJlieh sol-
len nile bepst au»zwcndig kuoden (können).
cyn seniMe/f «n den bapit Xea X (1620).
Kl*.
ahd. galt für In hedeulungen von aus-
wendig ujrana {(jiraff 1 ü'M). erst mkd. hc-
gegnet iV^ewendic, u^jt'Wfink'o . i^wN-mlof
{Ben. 3, 695;, worin weiidec iiacA Grimm
«Ib. 1« 1014, Weigand wtb, 1, 83 ttne
ton wand, weniger wahrseKeinlich
von nTndrn oder von ahd. die wanla « das
wenden {Graff I, 762j ist.
^flswcrfcBf ejieere, in vielfacher anwen-
ijl etncn auswericri, hinauswerfen: vnd
<a ward auageworflen (aiia dem himmel) <ler
gto» drach, die ehe achlange. offeiUf. Joh.
12, 9. werfend verlreiben: vnd wenns yhn
isl nii.«zluii;.'eii, haben sie den if.isi mit dreck
woUcji äuii werüen. au ff den bucki zu Leyp-
9xidt «fHworf. (l&2i). aij'*; daa ich fro
ward» das ich nichl mit steyneB vnd dreck
Jtis gcworfTcn ward, eyn brieff an die cAn-
/<«i IM Straspurg. i'l 525t. Av*; <« d,Ts were
eio kuner hcHt, den man soll aiispeyen vnd
Dil longen zum dottt auswerflieii. iät 4Ut€
W9H CMtH noeh fe$t al«*ai»..(t&27). eiij*;
lUQ soll \n% niil hingen auswerflTun. haus-
po>f WfKt'mb. 1 545, festtheil. bl. 5SV —
^Kti ausvNLifett : das sie sich also sclbs von
£011, Cbn5io vod seiner chrialenheit aondern
vnd auswcrtTen. das 16. eüf, Manmit.
(15381.
2) fensler auswerfen, emirer/e»; dictoicli-
koccUle, die mir die feusler auswerfen. Üurk-
Hardt Mefvo, 404; wenn ein liurger^
ineistcr oder richler slrafTl, so wirft man
inen die ffiistcr aus. Üschr. 401*.
3i kolii, uiirath elc. [vun innen) auswer-
fen : ausz der speise wirl vuflal, so durch
den natürlichen gang wird auaageworUhn.
üschr. 32''; so der leib iol also essen vnd
liincken, spiilzcn vnd ans vvcrflcn. das 15.
cap. der ersten ep. s, Pauli an die Corln-
ther. (1534). biiij*; alles was zuui muude
eingehel, das gehel in den handi vnd wird
durch den naMrlichen gang ausgeworffen.
Matth. 15, 17; die gotlloscn sind wie ein
vng«*si(tHi niner. das nichl 5fi!lo s«»in kan. vnd
.Heine wellen kul vud vntlal auswerflen. Jes.
57. 20 ; das gespey, das d. Caristad von dem
erfcentnis des leibs Christi ynn dieser Sachen
nuswirin. das ander leyl ufidder die hffeü,
Propheten. (1525). .Miij'.
4j ntiUe auswerfen, expandere: es isl
vergeblich, das netze ^uswerfnm Tor den en-
gen der vogel. spr» 1, 17; ich wil mein nelz
vber dich auswerflen. Ezech. 32,3; farc aiitl
die hübe vod werffet ewre nelse aus. Luc.
5, 4.
5) die hlnde auswerfen, auaslreeiketi, ave*
breiten: ich kOre ein gescbrey der lochter
Zion, die da klagt vnd die hende auswirflt
Jer. 4, 31.
Aaswestcrn^ nur einaißl in den tuchreden
begegnend» wo es s*v. a. entfernen bedenk'
tet: wir wollen sie aussweslern aus dem
sluel, darin sie sieben, iischr. 398'. darf
irohl an das ausstehen des westerhemdes
gedacht werden ?
Aiawickclni herauswii^n, miadrehen.
loMetiuleii.* ein gottloser, so er bürge ist
worden, vnd gehel niil rencken vmb, das er
sirli atHwicki'le. Sir. 29, 20.
AttswirkeB> sich auswirken, wovon ios
wMtm: wtf nn nicht Inst hat aar Uanm,
gewissen warheil, kann sich leicht verdre-
hen vnd auswirken, de Wette br. 5, 215.
Aaswisfhrn, 1) ausloschen, tilgen: wcyll
ficb dich hie ym hewbsluck falsch erfunden,
Iwirslu keyosz glaubenax werd seynn, bisz
25
Üigiiizeü by i^üOgle
1
AUSWOfiiNEN
194
ALSZEN
disze lugen werd «ungewisscb«t. unlworf
deutsch. (1522). Kiij".
2) abwischen, reinigen : Maria hal seiner
müssen warten vnd pllegen, jn seugeo,
eUeo, ausz wischen* ÜlcAr. 72*; er mtts ein
tflrcken düe sli0el auswisschen. «Cn dkmflieft
«c)Ufii«r InMi. (1&35). Ej'*; einen alten lum-
pen, da man vnrcine schlich mit auswischt.
hausposL WUlemb. 1 545. vcinierüieü. bi. \ 3'*.
Aiswohnci, autxerhaib iroAnen, gegen-
Matt von einwobneo: so mttsst man auch
dafilr sein» dat man nidlt in einer slad allen
fri"iit1»il''fi , .iii^wnnciKlcn polH>, Jert I. ?02*'.
Attswucheru. durch wacht r aussauyen :
alle Und vud stedte mil siosen beschwerel
vnd ausgewuchert sind, von kauffskandlung
vnd Wucher. (1524). Aiij^; ein rcirbcr jüde
wiiiMicrl rilr>1rii, hfrrn, lanJ vnd leule aus.
von ditn Juden %nd jren lügen. (1543).
eiüj''; dazu jncn vnscr geld vml gut lassen
zu lohn auswufhem. ebend, h üij*.
Avsvirf, m. von auswerrcn : da wir gros
vngewiltcr criitleii liallen, da ilioliMi sie des
neheslen lagtiH einen aus'.vuHV [ix/iokr^y
inotovyfo, vulg. Jaclliui fecerunl). apost.
geteK 27, 18.
Aiavirf lig. m. verworfene, untaugliche
j>erson: «;rhi<T dio auswÜrlTling, die tinn fla-
fdr iieil, das sie sonst zu niclite lügen, be-
geben sich zu kirchendienslen. hausposL
Witteaib. 1545. fetuKeil 1\\ — «oc. tndp.
leur ante tat. bl bvj'': auswurfiiRg anila
vol. .i1m rsel oder orspilz.
Aa^iWÜrgen, herauswürgen : ausgcwürgele
Lckenlnis. trider den bischoff zu Magde-
hwrg, (1539). Eiiij^
Aiawuiein. bis auf die würzet, ganxmd
gar ausrotten : k.ilc \ nri in liibare hewine, zwcy
mal erstorben vnd aiisgewnrlzelt. br. Jud.
12; so werde ich sie auswurtzcln aus mei-
nem lande. 2 chron. 7. 20 ; mein geschlechl
müsse ausgcwtirzf li werden, i/io&. 31, 8;
ji li redo pnr It.'iM widilor ein voick vnd widdcr
ein küuigreicli, «la^ iclis auswurlzele, zuslore
vndzcrstrcwtc. deudschcatechismus. ( 1 529).
üj* * vemunfl) fehel dis vnd jenes an,
das sie der bosheil slcure vnd wehre, aber
sie kan doi-Ji doii rorlitnn prifl" iiichl trcnVn,
solches zu voikoiiKM) \iid ans zu worlzclii.
ausleg. der ejtist. vnd eaang. des aduents.
(1 522). Düq\--iiM. arwunalftn und A^er^
wurzalön ((?rfl/f 1, 1052).
Ansiithlfn, enarrare, auserzählen: wer
kan aber auszelen, wie viel reicher tugenl
vnd nalz aiu dieser einigen ersten tugeul
folgen? der 82. ptoto. (1530). CHj*; et ist
nicht aus zuzelen, was gotl alle stund vad
aiip<'nldiok durch die sonne für wollhal gibt.
das 5. G. vnd l.cap. s. Malthei. ( 1 532i. ciiij*.
Ansichrcn, ex«dere,eon«ttmer0. 1} tränt-
itm: es ist doch mit den papislen nicht vid
auszurichten, ohn das/, sie vns mit uokosl
nusxehrcn und den beulel ledig machen, de
H elle br. 5, 645.
2) inlransiliv, im tuine von aup^Örenn
tehren: denn wenn du tod bist, so hasln
aus;.'('zorei. Sir. 14, 17. von Adetmng
icih. 1 , (iuo aU „medrig und iM^MCotap
Uch^' bezeichnet.
Aussen, ade. und praep, extra, foris,
mhd. tjfon [Ben, 3, 197). oM. A^ana, «ar-
fctirsl A;ln (Graff 1.536.537). golh. nlana,
nicht zusammenfü'iuri'i mn m i 6jr )aiM und an»
an, sondern fortbiidung coa ul, tr/einnana r.
inn, iupana f. iup. vj^/. Grimm wlb. \, 1025.
1) wloerKiiai. a) mt vorausgdiender
praep, (von): ein solch braotzeichen ist nit
reehl an-roporn noch gewachszen, szondern
mit gewali von auszen eingedrnckt. gruad
vnnd vrsach aller artikel. (1520). e inj ; ob
nu wol die lieben engel nicht von ynnwendig
heiffen. wie goit thut, so thun sie doch von
aussen das ylir dazu, der prophet Sncharja.
(152bj. Fiiij"; von aussen scliciiiel jr für
den menschen from, aber ju wendig seid jr
voller heucheley. Mat^. 23, 28.
byeine praep. mit ihrem subst. folgt au-
szen nach: aussoii fiir der slad. l Mos. 19,
16; wo ist diL- hure, die aussen am wegc
sas? 3S, 21 ; vud funden das füllen gebun-
den an der tbUr, aussen aulT dem wegscheid.
}farc. 11,4; vnd soll jn gdrlen 4Tii-«scii anff
don leihrock. 2 Mos. 29, 5; er l>'^'it> ilin-
inen aussen am hause vnihbcr. ! hön. (i. 6.
c) auszeo für auswendig, memoriler, nur
in dem „vntetrit^t der vieiiatom eUt.",
dessen herausgäbe Luih. besorgte, nicht in
l.'s schrißen aelbst: daneben sol <lcr sclm!-
nieisioi diM kuahen etliche psalineu fürgebea
aussen zu lernen. H ij^
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AUSZLNDLfc.iÜi:..N
195
AISZEHÜALU
2)au<izeD altjmMpitfteKm, aitfxwv auszer-
hnlb: Ii'idcr wol pri^^ior hi)%icr sUuk vn«I
lin k au<znn vnd yniii'ti Rom erdtililct wor-
den, ejfn $ermon von dem ablas vnd gnad.
(1520). Cj^; salcbs o|ifler aach «isseD der
nicsz geschieht, eyn Meman vom n. tett,
(1522). Cij»'.
Ansxpnbleibeii, ausbleiben, unierbleiben,
wrghieiben, bei Lulh. noch ungebunden: ha
nein her bleyht bng aussen, von dem baps-
tm M Rome, ( 1 520). Fiij" ; es >virl so lang
bis er gar aussen bleihef. vbfr daa rrste buch
mo$f. (1527). Yiiij'", \\oui\ d*e wideihnlfl'
aussen bleibt, so versieget die wollhal. hau4-
poiU WUtemb, 1545. iommertheU 72'; jnii
webheo reden die artiekel besser aussen
bleiben, denn das sie dahcv slündcn. \vi'h!i>r-
(imb st«'hr>n <if. zu weilen viel feiner fl:()'ev
denn das sie .mssen hlciucn. vom abenämal
.iH»ieitaiicv> aiMlofMn, wi^astm:
gleich als wenn leb wollt eyer wiegen ynn
fvnf r wage, vnd wii|re ?5ie nricli <ler schalen
alieyn, tiesz den toltcr vnddaswcyszaus&zco.
Misicf . «ler ep. vnd euamg, des adment».
(1522). Süif *r d. CarbUd will ilamit so viel
■^^igpn. riirisiiis helle diese wert ''das ist
meva leyb, der für euch gef^rhrn l W(d mflchl
aussen Lü^cn yoi abenlmal. das ander leyl
wdder 4, Ayitl. propheten. (1525). Cj' ;
diese« gesiehts haben wir viel mehr aussen
£:.•! K<f n, denn wir crzeUa haben. Verlegung
des aieornti (1512). Pj'.
inssen&€iU| foris esse: alles was aussen
ist, vnd iD den nenschen gehet, das kao jn
Hiebe gemein machen. Jfoce. 7, 1 8.
Aissery extra, praeter, gegensalz von
inner, mhd. ü^^er {Ben. 1. 107>, ahd. ösjar
(Graff \, 536; von aus mit ableitendem
ar, wie infter «. inn> nieder «. nied «. a.
I) aasxer— ex, estra: da mirh aber gotl
aüsser (m den predigten „vber das erste
buch Mose" : aus t meines valcrs bausp wan-
dern hies. 1 Mos.20, 13; — den liscli iihcr
icfse ausser dem forfaang. 2 Met. 20, 35;
dieganUe gemeloe sei jn steinigen ausser
dmbger. 4 Mos. 15, 35; es ist nichts ausser
«lem menschen, das jn künde <;emcin machen.
Marc. 7,15; vnd reiäsct dich hin» wie der
veihe das huchle aoMer der glucbhenne
nugcl. das 17. cap. yoAaiiiiif.(1530).lüij'';
ausser Wiileraberg weisz man alles besser,
weder wir selbst in der sladf. de Wette br.
4, t>35; es sey ausser oder inner e. f. g.
herrschalt. 5, 31.
2) auszer a praeter: vnd bracht er zu
das speisopfftT vnd iiani seine Iiand vol, vnd
zdndets an auü' dem .illni-, iiusscr des mor-
gens brandopfl'er. 3 Mos. 9,17; vnd hat je-
mand dirh besebkilRni ausser deinem umn.
4 Mee, 5, 20; ausser dem, was er sonst
vermag. G, 21 ; es ist ein golt, vod ist kein
ander niisser jm. Marc. 1 2, 32.
3) auszer <>» ausher, Umstellung von ber-
aus. me ahher «. herab, auffer aufher)
V. herauf: was »oltislu gullis schreyben,
wenn du szo vnuleyssig vnbodrchlig anszer
sjieyesr, wms dyr ynf:r maul! iVlIel. auff das
rbirchristlich buch bocks Emasers. (1521).
Jij' ; vnd da er ausser gieng, kuml «r nä mit
yhn reden. Lue. 1, 22. nach der entern
ausg. des n, <eit; die hiMaus^. herben
eraus.
iuszf re (^iuszere), eine art comparativ dtr
Partikel ausser mit dem superL ausserste»
mhd. ö^er, A^ercsle {Ben, 9> 1 08)^ «JM, Ai^ro»
rt3;aroslo {Graff 1, 539. 540), wonach der
seit Luth. herrschende umlanl unorganisch
erscheint. 1) sein eusscr wand. Ikön.üpb;
der eusser vorhof. ffsedk. 4 2, 7 ; vom eus-
sem thor. 47, 2.
2) äuszerslc — entfernteste, hinterste:
vnd zündet das fewr herrn vntcr jnen an,
das verzerel die eusscrslen lager. 4 Mos.
\\, 1 ; an der ewserslen greotse. 22, 3G;
darnach bawet er die eus^vlen mauern a«
der slad Dauid. 2 chron. 33, Ii ; neme ich
flügel der raorgenrüle vnd bliebe am eusscr-
slen mecr. ps, 139, 9; sende Lazarum, das
er das eusserst« {die spitze) seines Ingen
ins Wasser tauche* Ine. 16, 24.
Ansxerbalb, extra, praeter.
1) praep. mit gen.: will das rumpeln ynt»
den vvinckeln ausserhalb des Icybs nicht hel-
Ucii, so belffe du mmpeln ynn den schwer^
mer kflpflen. eyn hrieff an die duri^n s«
Antorff. (1525). Aiij"; ausserhalb der stacl
gegen mittag ein brun war. Judith 7, ß.
2) auszerhalb "^ausgenommen: aber die
andern personen in der kirchen, auszerbalh
25*
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AUSZERUALBEN
t96
AlSZiEHCN
ilie tclittlpmonm sollen gnt Philipps und
gr»r Hans George za bestellen haben, de
Wette br. 5, T'Ki.
mhä. ü^erliajji [Ben. \, GIO), ahd. ö^ar-
halb und A^aninhalh (Graff 4, 884), wenn
halb dos gekSnlä sMtef. dh halbl «eile UL
mit dem dal. pl. halben iti itu fnlgen4$ ad-
verb gebil<h-(.
Anaifriialben, w<is auüzediäli> : ausser-
halben Wittenberg zn UeibeD. de Weil» kr,
% 14$. _mM. fti^erhalben (Ifen. 1, 6t5).
XuMerlirb, mhd. A;;crlili (Hen. 3, 198).
bei Ke is e r < f' r ff noch usserlich, .Tisver-
lich, doch diesmal der uvUatU in dem
folgenden lieh begrHnd»L
{)adj,: dardmb leren wir allexeit, man
solle die «(«tcrarncnt vnd alle cusserlirh ding,
so goll ordnel mhI oliisclzot, nirlii an-^flif^ii
nach d<>r groben eusHet lichett lariieii. deudsch
e^tchismus. (1529). Tiiij*'; das du ansehisl
deyn eoszeriich wessen, von beyiier gntttüt.
(1522). Oij"; oh vnser eusserlicher mensch
vcrwescl, so wird doch der iimeilirhe von
läge zu läge veriiewerl. 2 Cor. 4, 16; das
Ttiicli golles koinpt nichl niil eusserlichcn ge-
bertlen. £Me.l7,20; wenn das berlz traurig
ist» so hilfn kein cusserliche Trctide. ipr. I4tl 1 *
eiM^orliili pcfallorschafl. welrhp pcrsnnen
verboten sind zu ehlichen. ( 1522.) Aij'.
2 ) adv. : wer wil sagen, was er verdienet,
wenn mans eusserilch ansihel. fliofrSI, 31.
Inssera. sich Haszem, sich enthalten, von
sich abthun: \t ]\ raus M< i!)fMi vk der Iheolo-
gischen eiiirali vnd der krtuDiiieii vnd ihcuren
worl, so auf der golt wagen ligen inu&scn,
mich eussem. Bnrkhardt hriefw. 362;
solche leul für keine Christen zuhalten sind,
dif so l.iiifjf zfil des sacrnnifuN ons^prn
vml eiiUtehen. deudsch catecfUsmus. ( tä2Uj.
Yiiij'' ; weil sie doch der lji$schoflhchcn auipl
sich eussem. von den «cMüsseln. (1530).
Piiij'; sondern eussert sich seihs vnd nsm
kncchts geslall an. Phil. 2, 7 : nm Ii szo wa-
ren sie auszsclzig, das er sie l>illich vormy-
den bette nach dem gcsclz vnd sich yhr ge-
euszert. ewin^. von den Iseften «nsf eisten.
(1 52 1 ). Diij*'. — die narren wissen nicht» das
ehrn in dem sie anffgehcn vnd slarfk wenlcn,
das sie von goU gecwssert (verlaissein scin«l.
da4 magnifical vortetUscht. { 1 521). h iij''.
imenrnf . f. huagung, Irennung : nu isU
klar, das die ensserliche einickeit romischer
vorsumlung machl nit chrislenn. ^ro mncfil
ybr euszernung {sict} gewiszlich auch km
kotier odder abtrünniger, «o» den bnpslwn
SU Rome. (1520). Cj*.
Anszirhen (auszihen). in vielfadien |e>
deulungen und anwendungen.
1 ) kleider ausziehen, gegenüber dem aa-
ziehen : als nu Joseph so seinen brfideni
kam. sogen sie jm seinen roch mit dem
bundlenrock aus, den er an halte. 1 Mos.
37, 23; vnd so! sein«^ kleider darnach aus-
ziehen vnd ander kleider anzielten. 3 Mos.
6, 1 1 : vnd heissot dem Josna die Inmpes
auszihen vnd herlieb« kleider ansihen. dar
prophet Aiebarfa. (I52S). Miij"; das wir
jm {dem in einen engel des Hechts «V/» ver-
stellenden teufet) sein engel<»kleul nns/ilieo.
das 16. cap. Johannis. (1538). Dnj'; irit !
nicht bersu, zeuch deine schnch ans. 2 Jfot.
3, 5; d«i must mit Mose hie die allen srlmrh
;ni«57ioli*»M vom abmdmal Christi,
k inj\ auch emen ausziehen, lAi» des gewan-
des enüedigen, hermAm: des andern ugs
kamen die Philister die erschlagene ansss-
ziehen (vulg. ut spoliarmt intci fei !•->!«).
l Snm. 31. ; vnd zogen jn aus vnd leglen
jm einen purpur manlcl an. Matth. 27, 2S;
ein mensch fiel vnler die mOrdcr, die zogen
jn aus (golk, birsubMIdon in«). Ine. 10*
30; ich will eynoii lo.Ucn (iolinUi wol ausz-
IziVicn. attff das vbirihristUch buch bocfcs
Emszers. (J52Ij. Fiiij '. ■
2) daher fig^rlkhfür ablegen, enlxiihmi
ziehet den idten menschen mit seinen wev^
cken aus. Coloss. 3, 9 ; es rousz ein gro«ser
ernst vnd ti'-H WMf'lliiinf,' r!i •^cin. «n| <!f>r aU
mensch auszlzogen werdoii. grund vnni
vrsach aller artickel. (1520). fij**; sondern
auch auszihen alles was vns angeboren isL |
das 15. cap. der erslm epist, s. Amb* nn
die Corinther. (1534). iiij*'; er hat meine
ehre mir ausgezogen. Uiob 19, 9.
3) Schwert ausziehen {aus der scheide):
ich wU mein sebwert ausziehen, md meine
h.md sol sie verderben. 2 Jfos. 15« 9; tinif \
aus denen, die mit Jhesn waren, recket die .
hand aus vnd zocli sein schwert aus. Matth.
26, 51 ; mil blossen auszgetzognen scbwerd
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AUSZ1E[1£N
197
AISZCRNEN
IQ fiircytten. auff itu tbirehruUirii fnu^
bwks Emssers. (1521). Ciiij*.
•1) nepcl ausziehen: eine hdUo. die nicht
waggefflrl winl, welcher negel sollen nimer-
mfcr aasgezogen, vnd jre seile keniM luris-
iM irerdeii. Je$, 33, 20.
5) gleich wie da;; fcwr aiiszzeugl als
(altesi feysl vnd macht eyn dürre griben.
die sieben pusspsalm. (1517). £ vj^
6) ausneheii » mmf&Uen, aiitii«Aiiien,
ifaft torbehtüten: Israel hatte sweUT sOne*
von wih-hen goU den einen , neinlicli Lcui
sonderlti It ,ins7og zum prieslerthumb. vber
iae ersie buch Mose. (1527). ooiiij'*; ynn
dem altenn lestanienl goll yhin ausztzog vnd
Jirliehilt alte enie meDliehe gepnrl. von der
freyheyt eyniss Christen mmiihen. (1520).
Bij*; das sich ydorm.in vnrwundcrl, wi^
(loch das inochien für sunde sein, die in «Icr
aDerheyligsien bulla de« abenlfressens au:iz-
tiogen vnd fnrbehalten weren. buUa eew
domini. ( 1 522). A ij' ; von solchen leyblichen
stfUtM!, vnn «'uiilorhr-vt fur andern atis-
getO}{ca vnd iiülLi^ zur »eitgkeil gemaciu
werden durch falsche propheleu. das ander
te^l Widder die AynU. propheteit, (1525).
Pij*: deagleichen .sie atich etliche bücher
mehr au<(gezogen hahen, fflr iiinire Ifiitt-
nicht zu lesen, vber das ersie buch Muse.
C|*. — phariseer das ist die abgesonderten
odder ansgezognen. aueleg* der efum§, wh
Osten. (t&27), fviij*. — sich wovon aus-
ziehen, aufnehmen, enlsiehcn: haben sich
auszogen von allem schos, zinseu vrul
readleii. die ander ep. s. Petri. (1 524). lu j\
7) am$ einem erte» lande ele. riehen: da
zo(h Ahrani aus, wie der horr zu jm gesagt
hHle. I Mos. 1 2, 4 ; Jacob zoch aus von
Ber Salm. 2S, 10; da nu das volck au<«zog
aus seinen hüllen. Jos. 3, 14', zum lando
aosxiehen. 3 Jipt. 1» tO; solt eyn haasherr
nicht recht vnd naclit haben eynen gast od-
dpr knerhl lieyssen ans zihen. widder die
hymi. Propheten. (1525). Gil''; wenn aher
krieg ist, so mus man ausziehen vnd zu felde
Ilgen, der prophet Saeharfa. ( 1 528). 0 iiij*.
mhd. di^ siuben {Ben. 3, 925).
AnsiffbeD; n. der snh-iUintivisch gesetzte
inf. des vorigen verhums: da nu Saiil ange-
sagt ward da» Üauid von Kegila enlrunnen war.
lies er sein ausziehen anstehra. t
23. 13.
An^^zirkeln, mit dem zirkel autHiM^p;»,
genau ermessen: vnd wollens nitl der ver-
nanfll vnd eigene klogheit «oszirckeln, wie
sichs wolte reimen, wenn wir sotten alle
zumal, so jhc gebom sind, widder aufrerste^
hen vn«I lebendig znsamen kinnpri. das ! 5.
cap. der ersten epist. s, Pauli an die Co-
rinther. (1534). Aj''. rj^/. abzirkdn.
Aiafigy m. t) eseünt: vnd Mose beschrieb
jren aiisziig. 4 üsf. 33» 2 ; auf! das du des
lages deines auszugs aus Egyplenland ^e-
denckest dein leben lang, b Mos. 16, 4; der
auszug der kinder Israel aus Egipten. der
117. piobn, (1530). B iiij'.
2) exfroeliw; die epislel aber saact Judas
kan niemant leugnen, das eyn austzog oder
ahschriül isl aus sancl Peters ander epislel.
t'orr. auff d.briefe Jacobiu. Judas; dcrcate-
chismus, weleher der gantten heiligen schrillt
kurlzer auszug vnd abschrilTl ist. Jen. 4, 387*.
3) conditio, exceptio, ausrede, nuxffucht,
ausnähme, vorbehält: wer sich des ergeben
wil, das goltis reych in yn kumnie, vnd gotlis
Wille geschehe, der mache nur nit viel ausz^
Iznge. auetleg. deutsch des v. ti. (1518).
Eiij''; wie pult vnd billich die rechte sind,
so liabeu ;>ic do( h allesampt eyn auszzug.
das sie widder die nott nicht treyben künden,
von teeUHeher vberlteyl. ( 1 523). Eiiij'* ; das
lies ich wol verba de futuro heiasen, wenn
ein conditio, anhang odder auszug da bey
;,t'seizi wfirde. von ehesachen. (1530).
Uüij^; da isl keine regel so gemeine vnd
sehnnrgleich, die nicht jre anszsUge bat.
lischr. 102*; im judenlhum mustc yderman
f hlirh -?eyn, vnd galll die keuschheyl nicht^
on sonder vrlaiih vnd auszzng golti<!, das
7. cap. s. Pauli an die Corinlher. (1523).
biij*; vnd sollen die juden solche stttck
treulich iialioti on allen betrug vnd auszng.
1 Mnrr. S, 20.
Ausiürnrn, zu ende zürnen, aufhören zu
zürnen: man mus goll lasen auszurnen. vber
dae ereie hndi Mote. (1527). Zj*;darumb
mos der prophet beyde mit worten vnd gc«
sichten yhr herlz slercken vnd .sichern, das
pott nn ansgczdrnet habe vnd gncdig sey.
der prophel üacharja. (1528). Fif ; ob die
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At'SZWACKEÜ
198
AXT
$an!a wMie wieder auszOrnen. ie WiMe br.
5, 7 So.
AiMWArken. sehr swackeHf hin und her
reivira: hiltt' gou wie woSkn die papi»ten
mir diese wort ausiwacken, au achreien, att
marlcrn vnd zu anlilogisirn. von den Cün-
cUiß vnd kirchen. (1530 >. aiiij*.
Äsiiwingf erzicingen, atiswingen : «bnn
das doctor Eck solch an e. t g. vinb meyuen
willen schreybe, kan jrh nit avsascwiogen.
de Welte hr. 0, 1 7 ; so vii>l sohrcibeos, lie-
ber hpiT vii*l piitfr freuTTfl. Iinfit jr mir .ius-
gezwuiigon. von den Juden vnd jren lügen.
(1543). niijK
hmwtk (awe), iiOerf. dotoilia» doch meAr
/Ür den inneren, geitH^ tehlMr*: md «r
sclircy vnd '^prncli, awp nifin liprr, tlazu ists
enlldinet. 2 kön, t», 5; awo, es ist gaiukel-
wcrck vod keyn grund da. mder lUe hyml.
Propheten, (1525). Oj*; awe, er seuffi au
secx VDd madit sii-h zu vol. derpro^MHa-
ßflcur. ( 1 525). nj ': n Ii und awi» vin'rr'n.
das schihie conltteinini. ( 1 530 ). B iiij*'; awi»
schreien. Uschr. 209''; auweh, icb sehe wol,
das gott das wort nicht hat von mir gcred.
vber das erste buch Möge» (1527). Ss iüj*.
häußfj vrrliinilel Lulh. awe mit ja, zumal
trenn ja ironische f zugesländtus nusdnirl.t H
sollf in wekhem sin» wir ach j», u ja ^aycn.
Pharao sprach zu jnen, awe ia, der herr tty
mit euch. 2 Alos. 10, 10; isls nirht reyn?
awe ia, ganlz feyn. tridder die hyml. pro-
phelen. (1525). Ciij''; hieraus folgert er,
das Christus Ton seinem Ociscli rudo, da er
sagt, fleisch ist kein nfltae. awe ia, schttne
folge, vom ahendmal ChriiU. ( 1 528). n j' :
dnrunib xverdm /u der rril vi«d grspottol
vud gesagt habcn^ awe la, zihcl hin vnd;
bawet. der inophel Sut harja. f ir)2S). Ij*;
wo ist IUI dem ^tti['! las ilir jhn hcllTen, .tw?
ja, Elias wini koniea uid dich abnemen. äas
schöne conßieinini. (1530). Kiij*; weoniliir
bapst kOnige vnd filrsten verflucht bis ins
neunde gdied (wie man sa;.'l) gilU vnd lioIU
aurh solciicr tlin li gowis ? so doch gollexodi
am XX. allein jus vu;rde gelicd drcwct zu
straffen vud doch niemand verOuchl, ane ja,
er gilltgewislich. «o«4enadUfi«ae{n.(t&30t.
Dj'"; awe ja, du bist ein fein gesell. Eisl. \,
32''. in den tischreden hl 2 11^ ericheird
auch awe nein, welche iHgung z. b, aurk
bei Albenu begegnet („Crotus: welchen lu-
therischen artieul wolt ihr xom erstfnaa-
greiffen, derprifslerehc? Wied: aweneyn."
Alherus widdcr Jüry Wilzcln mammeiHkin.
1539. bl, Lb' bei iVeiyand trlö. l, Söj.
vgl. auch Alb er US diel. Kkiiij\
Auweb enlspricAl mM. ouwl «nd (aiit
Verengung des au iU 4) Aw£ {Ben. 3, 541).
Liither's iirhreihung awc gleidU dSf W»
traw«', bawen, iiawen u. a.
Xxtf f. pl. cxle, bekannles hauu^erkieuß:
eine nistige schartige aitt. «on JAefuCkriiio.
(1533). Gij"; mag sich auch eine axt rlill-
men widr r dfn. sn damit liawet? Jet. 10,
15; es iivl schon die axl dou bev^mcn an die
wurlzel gelegt. Matth. 3,10; man »ibel die
eite oben her blicken, wie man ia daen wild
bawet. ps. 74, 5.
Axl ifit mhd. ackes, später ax (Ben. 1,6).
ahd. achiis, acchus, accus [Graff l, 131)),
goth. aijizi, gebildet nach lat. ascia /ir actia
VON der wtrtel ae, ak, die attcAdmwi^rMim
acus, acios u. a, zu gründe liegt, vgl. abn^*'
vereinzelt beg^gnot das wort im 16.;*-
noch ohne das seil dem 1 5. jh. angelrttent U
R
Bf der u eivhe lippenlaul , u irä in den
äUeeten Schriften L.*e häufig durch p ver-
treten ^ tet'e übei^upt die harten taute m
denselben bevorzugt erscheinen, als bei-
xpiflf dieser oberdeufsi hcn färhung di r
spräche L's. dienen: par {in dauckpar,
danckjiarkeit, fruchlpar, rructitparlicb.schaDd-
par), peichl, peichten, peissig, pergen (ver-
pergen), pcsie superl. v. gut, pcsseroag,
gepet (gepetl gebet), gepie'en (gepol), Vfr-
pieten (verpol), gepirge, poden, gepom(hacli-
geporn), prauchen (praiich, mispiancbeo',
ficiirerh, gepreehltt likeil . verprenncn, puinl
(i» bund), gepur {-^ gebühr), pUrde, gc-
purt, pusz, puttcr, auch auslautet^: bnip,
leip (Iciplich), da$t dfese bta gegen des
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fiAAR
199
BACKE
Jdkr 1S22 hemdtenif (dodi audk später
noch V or tauchende I rigenthümUehkeit nicht
etwa auf rechnung der setzer zu schreiben
ist , sondern von Luth. selbst herrührt , be-
ituyen seine eigenhändigen briefe aus jener
i$n«m «in ffroixer theil der vorhin an-
gtßkrten beispiele entnommen ist. umge-
lehrt schrieb Luth. stets bapsl, nie jia|is(
oder p.ib^i; ebenso nur ribe (riebe) costa,
nicht rip|>e.
iH» im 1 6. Jh. {aher üudt iekan frSher)
rorhandene neigung nach tu vor d und t ein
h f|i) t'ittzusrhicben , (heilt auch Luther ; er
irftneb z. b. Irenilul ( bpfrcnilxJen , fremlMl-
iiogj, beiubd, seliaiubii schäm); <>au}|)l,
«onbinpt, nimpt, bestiinpt, kompt (kiuuj'i),
lenimpt.
Ba.ir 'nudtts), s. l»3r.
B;i( h rivus , kleines fiiessendi':i tcasser.
geic^ihniich m.: vud esgescbach iiücIi oUicbeu
tagen, das der bach nrtrocknet. 1 k6n* 17,
7; VB(1 er trank des bachs. 17, 6; Jhesus
gieng vlior den li.icli Kidron. Joh. 18, 1 ;
ein iaaili {^'oljel hindurch als durch einen
seichten bach. hauspost. Jhena. 1 ^fiD bl.
195^. nmgtmal awh f,: wie ttne bach.
Uiob 6. 15; jenseid der bach. l Jfoec* 5,
37 ; \\>t-i die hach. 5, 11.
nthd. bach <,H"rt. I, 7") ', ah'l. [tai li , pah
(Graff 3, 21}, yolU. letUcnä, ist dunklen
Blduuity m. tM 15. — 17. jh. ein nicht
mehrzuden untersten schiih rn (Jen schiHzen),
aber aurh noch nicht zu den eigentlichfn
studenttn gehörender junger menscit , der
SeUeMumKeritri^, nn iogenaniUer fah-
render tehSHer [vgl. Schmeller tctb. 1,
145. Grimm tctb. 1. 1000. Weif/and
*Ptb. 1, 90>; bei L. auch s. r. a. t ncerstun-
diger, ungeechtiffener, roher mensch über-
hm^: tut »chule vnd t\m rocabulario
eiqiio mil den groben baclianlen. widder
das hlind vnd toll rerdamnis der sieben-
zeh'n ardckel etc. i l.")24). Kiij''; so sollen
Me dü Tur kncgcn locatcn, bacbanlcn, grobe
esd vnd tOlpeL das man länder zur
tekule hatten soUe, (1530). Bj''; ich wil
aair di.s mal den schnuppen haben vnd
<ien liacfinntcn nicht riechen, tridder den
weuchier su Oresen. (Iä3i> Aij^; kein
bachant noch eael tsl so grob, wenn er nur
thar was newes auflbringen , so leu0l jder-
ni ui 711 \rid gleubts. das 5. ß. rnd 7. rap,
s. MalUiei. (1532;. Nij'": wer dich e>el,
schülzcQ vnd bachanlen mit rulen slriciie,
das dir das blol vom arse fltfsse. wider dae
bapstum XU Rom. (1545). Tj*';
f/^r iiame kommt von hacchari — tcild
umherschweifen, eig. das baerhmfesl ft-iem.
BadlMtisch^ unverständig, tölpiich : und
wollen nur fursten vnd alle well mit ihren
geistlosen bacbantiscben rechten vcrdauinieii
oder iieilig machen, de Weite 6r. 4, 410.
— Frisch 1, 4 5'.
Bachlein (bticbbu), n. rivulm: s, Bernhard
setzet ein solche vrsadi vnd gleichniss, er wolle
lieber aus dein born selbs weder aus Aeok
bechlin trinckcn, wie d«Min alle menschen
Ibun, wo sie ans der quelle iniij^eii Irinckcn,
der becblin wul vergessen , un das sie des
becblins tum bom sa konien nOlxlich
brauchen, von den cwMÜjis vnd kirchen.
(1539 ). Ciij ; es (Wessen von mir viel bech-
lin in ilie frarleii. Sir. 2 1. 41, — mhd.
beeheiin {iien. l, 75), aUä. baiiiuii ( 6 ru//*
3, 29).
Bachweidc» /. salix helix: nieyen von
dichten bevvmen vnd bachweiden. 3 Bios,
23, 40: die bachweideii bedecken ju (den
behemolh). Uiob 17.
Baeke^ m. der geeiehttüteH unter den
äugen zu beiden Seiten der nase und des
mundes bis zu den ohren : sie weinel des
tiaolits, das jr die Ihrenen vber die b.uken
lauüen. klag. Jerem. 1,2) so dir jemand
einen streich gibt auff deinen rechten backen,
dem biete den andern auch dar. Matth. 5.
31) ; ich ^elie dort von fernen, wie er die
backen so iieli'lig auUblesct. tcider die an-
tinomer. (153U). Cy". häufig gebraucht
L, die redensart sich in die backen hauen
— aieft «el6«( ins gesicht siegen: der
Schweriner geist liewel sicli selbs ynn die
bnckcn. vom abendmal Chi isU. ( 1 02^).
aiiij*'; bcisst sieb das nicht fein jun die
backen gehawen vnd sich jno der Weisheit
beschissen? auff das vermm^ch keiserlich
edict. (1531). Aiij"; Irawen hie solt i« h
niicb selbs jnn die backen gehawen haben.
der IQl.psalm. (1534). 31j*'; wie bewet
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BACKEN
20Ü
BAULKLEID
sich der canliiMl hit io die backeD. «r/der
den bUchoff zu Magdeburg. (1530). Fj'';
(Jas lM'i<vt ruifr ilciKlsch s\r\\ sellis in ilie
backt ri h i u eis. von den conciiijs t nü Urchen
(1539). Xj'.
mhd. Iwcke {Bern, t, 76), akd. baccho.
pacclio (firra/f 3, 291, noch Weigand
tvtb. 1, 92 mitlHsl ausstusxung des raus
ahd. braccho (von bröcbau brechen) — backe,
kinnlade,d. h. glied tum brechen der tpeiten,
lickci.jM'aeC. buch, wie noe^ dieUecUash
{i. b. in Hessen).
1) inIrans., idureh frost) fest und hart
werden: auch braucht er der sonnen nicht
dazu {sum aufthwen), sondern es pflegt
nach der sonnen deale herter tu backen,
der 147. jyaolm. (1532). Eij\
2) Iran«., durch httzc fest und hart
machen: eile vnd menge drey ma$ semclnielb,
knete «nd backe kuchen. 1 Mos. 18, 6; vnd
er macht jnen ein mal vnd buch vngeseorle
kucbcn. 19, 3; vnd sie buchen aus deui
rohen leig, den sie aus Egypten limchtcn,
vngesewrte kuchen. 2 Mos. 19, 39, xeheu
weiber sollen cwr brol in einem ofen backen.
3 Jfoa. 26» 26; ich bab aulTden kolen brol
gebadten. Jes. 44. 19; wolan, er wird sie
auch ein mal backt ii, das yhn «iic rmile wird
verbrennen, sermon von dem sacrament.
( 1 52C). Biij'' ; er (Christus) hchlel gar viel
handwerck auffein mal aus, ... pflüget, emdl,
drissehel. malhet ?nd becket. ausUg. der
ep. vnd euang. von ostern etc. (1544).
ziiij''. — sprichicort: verlasse dich drauIT
vnd backe nicht, der 147. psalm (1532).
B ij^ j« «ofdken, die t4fott venudten, nidüs
thun wollen und meinen, giM toUe ihnen
geben und thun, was dt beg^ren, o^e
arbeit und fleiss."
mhd. bachcn (Ben. l, 76), ahd. bachan,
l>achan, doch atieft seho* pacchan, packen
{Graff 3, 24) ; süddeuisrh nocft h$uU bachen
{SchvicUer xrfb. 1, 144).
Baekensehlag; m. schlag auf den backen,
alapa: gleycU wie Christus für dem bischolT
Annas, da er den backenschUg emplieng.
SffH sermon von dem icucher. (1520). a^*.
— mhd. !)ackciislac (Ben. 2-, 3b2).
Barkenstreif h , m. dasselbe: als er aber
solchs redet, gab der diener einer ibesu einen
backen sUreicb (ml. bibel: backen sdilack).
Job. 1$, 22; vnd gaben jm backensireicbt
(nd. bibel : b.irkensclil.-t'o). 10, 3.
Backcniahn (backcuzaauj, m. deiu maiü'
Inrtr; da spaltet gott einen backmain in
dem kinbacken. rfaftl. 15, 19; aeslMseherr
die backenseene der jungen lewen. p«. 5S,
7. — mitd. hackznii, liakzaiil fßea.3, S4Sl«
ahd. bacchozau (Oraff b, üb 4).
Backer «. bedter.
Bftrkcrgaü« «. beckergasae.
Bäckerkans s. beckerfaau's.
Barkerin s. beckerin.
Backefen^ m. ofen sum backen: gleich
ww ein backofeu, den der becker hoiMt.
Bat* 7, 4; firOsche sollen komen in deine
backnroii. 2 Mos. $, 3. wthd. bacfaorea
ili-n. '2^, 455), Dasyp. diel, bachofeiu
. Bad. Ii. tavacrum, balneum : so bin ich auch
newlich ym bade gewesen vnd bab die om
gewasschen , das ich wol bflre. «om abend'
mal CftrilK. (t528).eiij*; las sie heis geaag
auflgie««s(>n. w er weiss, wer txM b jnn diesem
bade schwitzen wird, steo pnütgt. (15351.
Eiij^ ; auch was ist das für eine sebgkeil, da
man ewiglich alle stunde on auffiillm
schwitzen, schwcnslon vnd stincken mui,
wie in einem bade. rerl''^!ut>*f des akoran.
(1542). Hiiij\ in geiallichem siun di^ hei-
lige taufe: so bald wir die kinder schuch
ausgesogen vnd kaum aas dem seligen bade
komen sind, von derkt^en Utuffe. (1535).
Kiij''; ein ln l A^-r newen geburt ebend.
Eiiij'' ; das bad üur widergeburl. Tit. 3, 5.
bildlich gefahr, noth, bedrüngniss: ^ns I
die wir ynn dem bade ntcbt geweeen sind, •
bewegen solche worl nicbls. der prophet <
Stirharja. il')2Si. Ej"; wenn die lieluMi
engel üuhi xwrcn gewesen, soll dir «ier
teufel cm iiad haben zugenckt. Je», 5,
3S6*; aber das bad wird ausgehen Aber ne.
de Wette 6r. 5, 417. |
mAd. bat(Ben. 1, 77^ nhd. p(b)ad : ^r^'F^
3, iO. 4 7). — in zusavimenselzvngin er- j
schcinl bei Luüi. ineist bade - [mhd. bade
ahd. bada pada tfoeb MnwtUtn aneh
hi\i\ - .
B»dekleid; n. veslis balneans: lliul jnii
ewr l);ulckleid vnd licn^'Cts an den hab.
wamunge an s. l. deudschen. (1531). i^tj *
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BAD£KN£CUT
201
BAHN
Mihmtt» fli. UuMUntr: lie seyi aOe
sampt schnllllosze, nackele, vngelerele
schreybcr, wilcbe viol hesspr badeknecht
{Jtn. 1, 551'': baderkDecht) wcrcno, denn
kricf sieaU der ^Q.psalm. (1521). Diiij*.
MiM^ ^. MtdiciMriN; da er näDem
enogelio nicht kund widmtehen, schreib
er, ich helt*' «Un teufel, werc ein wcchsel-
hikk, meine muller eiue hure vnd bademagd.
fmimjüden vnd ihren li^en, ( 1 543J. b ü^K
IiIwmM (iMdoneyd), f, ituulU: kk
sich wol , solt ich den grolMa kopffeo alle
yhren mulwillcn gestalten, wurden lolelzt
tack die bademeyd widder mich schreyben.
Mii im baptUm tu Rome. (1520). Uiij^
tfl ndd.
Bad«a, fnM. btdete, tu flütsigkeit {toaS'
ser) tauchen zu reiniffung, erfrischung cic:
vYorlUn laufen bringet mit sich wa&ser,
diBo es heiszel baden oder eintauchen oder
MM macfaen mit wassar. de Wette br. 5,
393 ; das es billich heist ein bad der newcn
geburt, vnd das rechte jUngelbad , das wer
«Urin badet, wird wider jung vnd new ge-
krai. von der heUigen tauffe. (1535).
Eöy^; die loclitcr Pharao gieng emider vnd
^tk baden im wasser. 2 Mos. 2, 5 ; der.
gcnjaigf'ti^ <;o| sich mit wasser baden. HMos.
14, 8; iiade «lieh vnd salbe dich. Ruth 3, 3 ;
^gerecht wird sich frewen, wenn er solche
ncbesiliet, vad wird seine filsae liaden in
d« gottlosen blut. ps. 58, 11.
mhd. liailen (ÜM. 1, 7^)» oM. |»(b)ad^n
(öra/f 3. 47).
Badenj n. der inf. des vorigen verb. sub'
MeaüeUth: ein jglicher Uea das bades an-
gaben. JVelb. 4, 23.
lader, m. balnealor, der badende he-
ter^: da will eyn becl<or besser seyn , denn
tfn halhirer, eyn schusitr edler, denn eyn
Mar. mule§. der ep. md etumg, pm heU.
ire^mge fest etc. (1525). J^^; woDen
*«e nicht bischoiie i^pin jnn golles namen, so
*eicn sie jn<! ii iilli k namcn bader. verma-
»MMgt an die geuUichen, (1530). 11 ij'.
fndtneeH: biacbeir oder bader, auf eoeaar,
aal «All; wollen mit dem kopff hyndurcb
rhflmpn , drein odder drnbrr, hisschoff
<>*4er bader. vom krtt'ije u idäer die lürcken.
(1529). Ciij^ — nüui. bader (Uen. l, 77).
tan. WMMtadb
Bndtttiecbt, m, «Kmer de« boJara, #.
badeknecht. — Alberus diel, Jiij'': der
allerky bosselaibeyt tbut, aUibenknedit,
baderknecht.
Baderaasd» er heiszt mich einen
wecbadbalg nid badennagds son. Kaebr.
259*. vgl, bademagd.
Badertaife, wo man das wort dauon
sondert, so Isis (das wauer der heil, taufe)
oicfat ander wasser, denn damit die magd
kodiet, TBd oaag wol ein bader tanlfe heisaen.
deudsch c€Uechismus. (1529). Vj"; du wirst.
Hie gesagt, Christus tauffe weit mttssen
sclieiden von der bader taull'e. ebend. Vij^
ladenrnaaer^ n. : weil aber gottes namen
vnd wört darinne iat, so nusltt es nicbt Air
schlecht vnd ledig wasser halten, ab daa
nicht mehr ausrichte, denn das bader wasaer.
von der heiL tauffe. (1535). Diij*; oder
(wie es die rotten heissen) ein bader wasser
vttdhttndabad. ebend, E^,
ladestnb« (badstnbe), /. bahuürkm: der
liebe s. Jobannes mit etlichen seiner jdngern
jnn eine ofTenthche bade sluben i&l gangen.
zwo predigt. (1535). Ciij*; bom, rhörkasten,
badsioben. Jen, 8, 437*. — mbd. bats^obe
(Ben. 22, 705).
B«dfwerk| n.; da durch auch bedeul ist,
das solch all badewerck solte mit der zetl
aulThören. der prophet Sacharja. (152S).
Hhiij*.
ladhena« ». hmu, in wHehem gebadet
wird: da er cran«? iionimen ist, sey das bad-
hausz eyugefalleoo. auszleg. der ep. vnd
euang. von christag etc. (1522). Biij*.
ilibfdl» II. induiium bedneare: er halte
aber kein badhembd an. der 101. j^tdm,
fln3l). Diiij*.
)ladhatj in. pileus balneans : wie er von
dem iiamer oder ausz der schmidle herlautft
in «einen langen hembd, in etm badbut.
hauspost. Wittemb. 1545. aommarAeil 135*.
Badstnbe s. }iric!r<fubc.
Badstnblin , n. badestüblein, balneolum,
de WeUe br, 6, 327.
Itdte^» n,: mit den badtneb angelban«
Jen. 5, 263^
Bahn (ban), f. synoniftn von wrtr, he$r>n-
ders gangbarer teeg, erscheint in folgenden
redensarlen.
2S
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BAUÜ
202
BALBlfiRER
1) vnd wird eine bau Kin dem Tbngen
lemcs vdck«. /«t. II« 16; vnd m wird da-
scibs eine bane sein vnd ein weg. 35, 8.
2) bahn machen, bahn brechen: machet
ban, machel ban, reuinet dea weg. Jes. 57.
14 ; der im meer weg vnd in starcken was-
sern ban machet. 43, 16; tolcha foddert
die Ordnung, das er der erst wcre, der die
bahn brerhp. das ! 5. cap. der ernten ep.
s. Pauli an die Vonnliier. ( 1 534). P]'' ;
daher heiast er (dhrtafu«) jnA der tchrllR
primo genitus ex mortuit, der erfttjjfebome
von den todten, als der vns die bahn ge-
brochen vnd vorgangen ist znm owigcn leben.
von Jhesu Chrislo. (1533). Ji>j\
3) aaf der bahn sein, Hth imt€noeg$ be-
finden y heratmohen, im gang tei»: er (der
teufel) bereit jtit auflT der bahn ist durch
s»>inp vnrliufTl, das 6. cap. der ep. Panli
an die Epheser. (1533). üiij^; Johannes
dm* letiffer prediget vom herrn, er sey nicht
aHein gebom, sondern vnier jsen aolf der
ban. zu regircn bald nach jm. von den jüden
vndjren lüg*-n. 1 1 T) 1 3). Xj* ; darnach mflssen
denn folgen solche ral<ichc geister, die da
was newes (urgeben, den pöbel wider an
sich an siehmi, vnd sieh rfaOmen der sdirift
nieister, vnd doch alwege solche leule sind,
die sclbs nicht wissen noch je crfaren haben,
was es ist, das sie leren, wie es bereit allent-
halben aall der bahn ist. Jen. 6, 3S^
4) aar der bahn bleiben : auff dis dn wan-
delst aufT gutem wege vnd bleibest auiT der
rechten bahn. «pr. 2, 20j sihc tlif^li für, tias
du aufl der ban bkybc5;t. ton anbeten des
Moeraments. (1523). Cj^ umgekehrt die
bahn verlassen, aus der bahn schreitmi, aus,
von der bahn kommen : die da verlassen die
rechte bahn, vnd gohcn fin^h-ro wege. ,spr.
2t 13; der tritt Ireilich aus der bahn vnd ist
des tenfels. Jen. 3, 356''; mit solchem ge-
sencke komen sie nn bcyde von der ban.
von anbeten de* sacraments. ( 1 523). Ciiij'' ;
wo man ein mnl tih der balin korapt, da isl
des jrre geheus kein ende, von den schlüs-
«efn. (1530). Fij\
5) leiten «tul (Uhren auf die bahn, auf der
bahn: es fodcrt die noddurflt eyn antzeygen
vnd vorrhede zu «fitellen, da mit der eynfcll-
tige man aus seinem aUten wahn, aulT die
rechte bahn gafüret vnd vntenichfet werde,
was er ynn disem buch gewarten solle, eeit.
auff das n. test. septemberatug. v. j. 1522
bl. 2' ; dein guter geist fttre mich anff ebener
bahn. pt. 143, 10; herr weise mir detaeo
weg vnd leite mich antT nehtiger baa. 37,
11. ans, von der bahn (tihren; vnd fure m
mit spynen fliegenden brcnden vnd Hechten
atis der ban. eyn hrieff an die chris^
SU Slroipurg. (1525). A5''; noch fdren sie
alle wcHi von der ban anff dmi wAea gang.
von menseibefi leren Um meyd^ (1522).
Biij* ; der teuflel sie da mit von der baha
PHret. von Jkesu Christo. (1 533). JiijV
mhd. ban (Ben. 1. 83), urtpr. bin«
(WolfrmM FFiUeh. 440, 12). tcte neebcia-
mal bei ImiH. {Jtt, 85, 8).
Bühnen (behnen benen), zm etner bahn
ynnrhen: dcrwotr der fromen ist \ro\ gebeiiei.
spr. 1 5, 1 9 ; ich wil alle meine berge zum wege
machen, vnd meine pfat sollen gdiehnet icta.
7«f . 49. 11; wenn sie nur die ersten oidil
weren , vnd die ban zuuor wol gebenet. an
die herrn deutxchs ordens. (1523). Cr]';
der weg ist zu hart gebenet durch menschen
vnd thier lltM. amleg, der ep, «nd eaeaf •
vmh^4k«jflBSmff9 fettete. (1525). eiiij'.
mhd. banen (Ben. 1, 83), ahd. panon (?
V. bahn, die umgelaviete form ertckeint aocfc
im 18. jh., heute nur hahnen.
Bahre (bare), f. 1) wageredUee geOeU
wimtiragm9lb«rtiMiifii das sie die kranken
aufr die gassen her ans trugen , vnd legeten
sieauffbplfon vnd baren, apost.gesch. IS-
2) leichbahre insbesondere : verkaulHen
vigiUen, jargezeiten. seelmessen mit gepreng
vinb die babr. faerm/ammg m dU geMhM»-
(1530). Ciiij\
mhd. hhe (Ifen. 1, 144). ahd. p^n 'Graff
3, 1 50), V. ahd. päran, golh. bairan trage»-
Baifen (baytzen). ungut für beizen. sh(
abgeridU^lm vSgOn fogen: sie Misten nit
dem keiser wie mit einem todten fatckcn
baytzen. an liurfürsten zu Sachsen. fl 545i-
Bij''. — beizen isl das schwacKbiegenäi
beiszen (mAd. beiden Ben, 1 , 192) and
wrhäU tick an tfemteOe» wie reisen »
reisten, beisen su heisz.
BnIMerer (balbirer), m. bariuhertr,
chirurgus; solche kluge balbierer, die dea
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SAtBIEA£N
204
fiAiK£
«cbweraii Uthw tammm 4wn heOm wol-
len, der lOl. psalm, (1534). Rj''; das
Wlirllein dxQOTOfiiu, praepuUuni, habe» wir
vorbaut verieutscht, ... die balhierer heis-
MU lililUili« iMr. 420" ; wo pnn solli
^Btscb lesoi, wofilMi die lMJ]»i«r«r («n on-
fwa/: balbyrer) elDOB qwtt dniu nAcfaen.
4e Wette br, 3, 76.
nach eitlem häufigen wfleksel ztcisciien r
«ad r/iir barbicff an« /fr^^u, barbier, t<al.
terbitro, «. «»«^ an« lal, birba bm-l ot-
jt/etlel^ miflel/cU. barbarius.
Balbleren (balluren) , dm barl scheeren :
gerade ab wenn maa einen mil einem scbar-
tigen mcsaer halbiret, das d^ Um b«raadi
giAel. von JheMk Cknsto, (1533). Vij^;
ein balbirer zuuor die heade octzel , messer
«reschfi, ehe er balbiret. titrhr. 4 IS".
lalblerulbe, f. : das worl me^isias Ledeut
auch einen konig vud beikod, der gesalbel
wn, Bichl nil )»albiersalbe> sondern mil
iOsilichem wasser vnd balsam. Eist, 2,470*.
lald; bslff«^ , adv. in kurzer zeit, schnell,
togleich: solls aber jemand aufahco vud ver-
lacbea, wurde jm balde kunst, wert vnd
www aerinnea. ioi 17. eajk a. Johaimit.
(1530). Aiiij'; einem stillen vnzenckischen
gcisl ist balde gesagt, das die worl Luce aufT
deudsch so viel woUen, die;>er becher ist ein
newe tcstaaiMiU wm abetiänuU Christi.
(1538) w siii*; ^* *B* *i> en^»Meo.
tber das er»U buch Mose. (1527). Si}^;
wie er den Orinlhiim vnd seinen hanflTcii isl
aaucüti^ worden, hat er sich mit den seinen
biU dauon gemacht. ha*upo$l. W^enb.
«aMMerIhWI 52*; wenn ich dich an^
nffe. so erhüre mich bald. p$. 102, 3 ; vnd
du Seher verlies sie bald. JUarc. 1, 31 :
bald am morgen hielten die hohenpriester
Mti rat 15, 1.
adbd. baMe(ffMi. 1,81), ohApaldo (Groff
3i 109), goih. bal])aba kühn, dreist.
IbIs fbalcki, m. fjehrauchi L. 1) für die
ihunnche wie für üte menschliche haut:
{das kälxlein) bat ein vberaus glatten
Wiek, teider dm 6ifdbo^ an Magdthurg,
(1539) . Aij**; ihr Iialt aber noch nicht ge-
Mhen, wie man eucli Jen sfliöiien b.ilrk ab-
Uciiffea kaa. vermanung an die geistlichen.
(U30). Giy* ; wir nOssen vna abo mit dem
allen bälge achleppen vnd marlern, his wir
an Jenen lag« gar geistlich fleisch werden.
Jen. 6, 374^
2) unsüchtige, schlechte wetbiperson:
mancher sich lasset so blenden, der ein recht
schon frnn» weih hal, das er jr gram wird
vnd sich henget an einen scheuslicben,
schcmliicheu balg, dos 5. 6. vnd 7. cap.
s. Mallhei. (1532). Tj''; vnd Ual sich fun-
den, das sie eine besclüni»s«ue braut, ja eine
venweiuelle hure vnd bVser balck gewesl
ist. von den ßldem vndjn» (1543).
Giij''; er nimpls wo ers fin-let , ofli einen
garsligeu balck für sein sciiuncs weib.
rmdgl» SU Hir. 23, 24 ; wenns eine heydiu
ab die Aenea Sylnia oder aonst ein bdser
balck gewesen, tischt. 25**; eine erzburo,
vcrzwcirdter balg vnd lOgensack. de H^eOe
br. 5, 025.
neben dem gewöhnlichen pL beige: acht
ich solche feinde wie die langen nisae, wekhe
che denn lense dnms werden , ledige, dorre
beige sein rnfJ^sen. auff des königs zu
Engelland leslersckriffl. (1527). Bij\ tm-
mol auch balgen: wenn zwen balgen sich
siechen, hawapoff. Wültnib, 1545. «em-
mertheil IbSK
mhd. balc, pl. beige, selten balge {Ben.
I, t24j, aiid. pale, pl. pelgi ti. palgd {Graff
3, 107), von ahd. piügan, inAd. bälgen aujf-
sdtweUm,
Balgen. 1 ) einen balgen, (balgjschelten :
die kunsl kan aiicli ein angst crtzhure auIT
der ga:>äen , wo sie eine ehrliche jungfraw
balget, seckel, huret vud bubet. wid«rEan»
WonL (1541). Bj*.
2) sich mil einem balgen , mil einem rin»
f/*'n : mit der {hure) sich goll jnier hat müs-
sen reuflen, balgen vnd schlahtn. ron den
jüdenimd^rmiügen. (1543). Giij^
Bitt «. halg.
Belke, m. trabs. tigmim: wenn er Iioret
einen bnl -ken krachen, so erschrickt er. der
prophet iJabacuc. (1526). Ij**. die scharflen
zecne vmbhcr gestanden wie spitzige sculen
odder balcken. d^ jMnejihelJona. (1526).
Fiiij**; er bawet eine halle mit seulen vnd
dicken baickcn. 1 feön. 7, 6; — ßgürlich:
was siheülu aber den Splitter in deines bru-
ders auge, vnd wirst nicht gewar den balcken
26*
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BALR£NDOCTOR
204
BANK
in ddneni «ige. JArtA* 7, 8; diM ing«
den balken, ia vil ballten yn yren äugen vnd
sehen yr niU auszieg deutsch des v. u.
(1518). Güij'. — redensarien : liegen, das die
balcken krachen. Jen. 3, 561*; sdiweren
md cMen, das die bdeken kradieB. der
iOt.piotm. (1534). Rüj" ; aas einer split-
ler oder kleinem st^nhlm einen grossen
balcken machen, austeg. der ep. vnd evang,
wmoiUmetc, (1544). Aj'.
mM. bafte (Bm, \, 70) > «M. balko,
palcbo {Graff 3, 108).
Balkendecter, m. pin jnrisl ist ein
balckenlreger, ein theologus cm spüUer-
treger, fnd ein doctor Jims ift ein bälcken-
deetor. Ifieftr. 307*.
BillieirfcUcr, m*gBgen»atx von splitter-
richtPr: wanimb heben sie nicht an, werden
auch einmal balkenricbter. de Wette br.
i, 410.
■■llMidiger» m.; aber dieie balckeii>
treger vnd splitterrichter wollen diesen
artikf»! nirhi loiden. das 5. 6. vnd 7. cap
«. Maithei. (1532). zj^ s. auch balken-
docior.
Bftlly fpall)» m. fiwi «pMe ^(rAieMfebe
kugel: goU hal den palriarchen (Isaak) hyn
vnd hör geworffen wie einen pallen. vber das
erste buch Mose, (1527). Lliij*; mil einem
gTOoen bergs|Hdeiit wie die kinder mit einem
peUen. dat 15. eop. der erMe» ep. ». PmM
an die Corinther. (1534). fij^ — mhd.
bal balles und halle ballen (Ben. I, 117.
118), ahd. palio m. und palld f. das worl
iil nad^ We ig and wtb. 1 , 9S ä6erke«men
Qu$ rMMmeefc {üai.) die palk^M, hugH.
BallspIflcR; n. bringen sie (die ktnd«r)
doch sonst wol zehen niül so vi(»I zeyt tu mit
keulichen scbiesscn, bail spielen, lauflen vnd
nunaellii. andüerodkerr». elc. (1524). Düj'';
itliMi, m. dw aiM der baleasnetande
flieszende harz . wie der kilsilich balsam ist,
der vom heubt Aaron herab floiist in meinen
gantzen hart. ps. 133, 2; er {der teufei)\
bell aeitten vnflat für bisam vnd balsam.
hampoit, Willenh. 1545. wtnferlbeil 6t'.
der leib war nicht geweidet , weil man nit
baisam vnd aronaU kondle heben, titehr.
BalMMBleren, durcA haisam vor Verwesung !
edUMsm^/alileiiibaliaiiiierMi, mM. dmlaclir
balsemen, balsmen {Ben. \ , SO): anvf^
weidet vnd bakamirt« lifcAr. ^45^
Buipeli s. pampeln.
lud, n. was Mum Unden dient, Ua-
ämtstmiua, tkmikh und flgMIdu iOm
offen gerete, das kein deckel noch hm\
hat, 4 Mos. 19, 15: ''in Io-^p bnnd frjr
ein gttrtel. Jes. 3, 24 ; das band des Inedes.
Ephes. 4, 3 ; die liebe ist das band der vot-
komenbeit. Cohn, S, 14. dtr pl bände
(bünder gebraucht Luth. nie) hat getcöKn-
lich die bedeutun<^ rm fesseln : die stricke
au seiuen armen wurden wie faden , die da»
fewr versenget hat, das die band an seioen
beoden suechnoltien. Hebf. tb, 14; bMde
vnd trObsal warten mein, apost. gesch. 20,
23; dieser mensch hnt niclils gethan, das
des todes oder der bände wen! sey. 26,31;
ein will wuttend ihier mag niemaol mit bao-
des •eemeii. gnmdvndvnadk. (1(20). oj*.
mhd. bant {Ben. l, 131). aAd. p(b)ait
{Graff 3, 1 3G), v. dempntet» «4Hi bilideiu
Bändel s. bendel.
Bandig s. bendig.
iiag«» bang, ansti«, emp, beiiger (mM.
17, gebraucht InlA. »«r oti ed0.tR
der n rbindung mil "^ein , werden, machen,
Üum und dem dat. der person: da furcht
sich Jacob scer vnd jm ward bange. 1 Mos.
99, 7; es wird joen bang seio, wie einer
gebererin. Jes. 13, S; vns ist bange, aber
wir verzagen lucht. ? Tor. 4, 8; die vnsin-
nigen narren wollen wchnen , vns sey so
bange vnd jach nach jrem conciiiu. vider
das kapHUm mu Bern. (1545). Diff ; du
voick macht mir bang. 2 Stm. 14, 15; so
der reit, spricht der fiprr, wil ich alle rosse
schew vnd jren reult'rn bang machen. Saeh.
12, 4 ; ein chrisl mus ju {den tod) aocli
tragen vnd leiden wie die andern , vnd Ibal
jm wol bang vnd wehe , scbreyet aber allein
711 i^ott. das 1 5. cap. der ersten ep^ä» Fueä
I an die Corinther. (15341. Oij'.
um beange d. i. be-auge, dessen ange
dw oJe. von eng« fti.
Banler s. panier*
Bank, f. langer erhöhter sitz: niemand
uhfT 7(infh>l ein liecht an \Tid bedeckls Biil
emrm gcfess, oder selzls voler eine banck.
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BANK
205
BAiNN
£«c B, 16; die bcscka waren gfllden md
silbern. £siA«r f, B; ab die kiader an den
bencken gehen, von im «tmiUfi 99id Mr-
ehen. (1039). Cij*.
Von üetem teorte gibt es eine wtenge
fedMMWfMi^ iiicM fttwifß d^MWM eweBeliMii
iWskBelliilBk «nter der bank liegen,
verhor^m, verachtet, vernachlässigt hegen :
da Wir sahen, das die sclirilll vnicr der banck
]»f^. da* Mese wori Chritli noch fest stehen.
(1527). aüj*; das he^ig wert gotlis nit
aüeio Ynder der bangk gelegen» anndm von
^\mh vnd mutlen nahend voriiveszel. ein
(kuUck theoloffia, (1518). Aij'; d^n lolin
haben wyr, das wyr das euangeli haben vnier
der baek ligen laaaen. mmOtg, der «|». «tid
twutg. des advents. (1522). Fij*. — unter
^rcbank legen, heiiHtc legen: solchs sol-
len wir nu mit allem vi eis ireihen, rnd wo! ins
herU bdden , den glauben zu erwecken vnd
4«reken, nieht abo wie bialMr a«a dem wege
leUen, oder ein wefle vnler die banck l^en.
/«i.6,l89v — iinterdiebankstoszcn:
so last ?ie id4e /». sehriß) vns vnter die banck
stosseti vnd an jrer slai die concilia vnd veter
aBein enffden pvlt legen, von ien coltetHJ»
mdkirchen. (1539). Hiüf ; es hat die hei-
lige sclinin vnter die banck frrstossen. ebend.
kj*; so sol man das onangeliuni recht vnter
die banck slusseu. Jen. &, Ii''. — unter
die bank atecken: dkm wil ich aber
VeNn behalten vnd nicht vnter den banck
slefkon. ein vntcrrirhtnng ipie sich die
ehristen ynn Miisrn sollt n schicken. (I52Ki.
ATÜj^;dtepapii»icu wuliensich wol genipuucu,
wd aelehe grewel vnler die beeek stecken.
wtmmgBQm§,Li9udschen, (153t). Eiij' ;
dfc im ampt «^il^en \t\(\ i'^t jhcti hrfnlbcn, (hs
sie der cbnsteniieii fuislthen vnd oirenllich
kachten sollen mit jrer lere, so stecken sie
IS vnler die banck. /afi.5, B69^ — unter
der bank hervor sieben: noch mus dis
alles heisscn des Luthers euangelium vnter der
banck crfilr gf^ropTn. Jen. 6, 1 1**. - — durch
di e b a Q k, ohne unterschied, ohne ausnähme :
Avch die gemeyne banck hyn iata beediloe-
WD, das dtt solat kinder zeugen vnd des mans
gehülffen scyn. axtsleg. der euang. an den
fHmcmisfen festen. (1527*. Rd*. — einen
luriiaukiiauen etnamseitic ehre aöschnei'
den, einen verleninden; daher gehören auch
die vnnBlaen wesschigen meuler, die die leat
gerne r.nr hanr4: hawen vnd austragen.
ausleg. der zehen gepott. (1528 ). Nj''; yhr
menner, wo yhr zusamme kompt, so hawt
die lentte nieht snn bencken» vnd aaacht dem
nicht eine eelche nasen, dem andern ein
andere, analcf. 4er ewn^. «en etlem efe.
(1527). diljV
mbd. banc /. und {wie noch landschufüich
t. B. im Beu0n) m. (ITen. 1, 88)« oM. pancb
in raff 3. 131).
Bankart, m. spurius , uneheliches kind,
eig. auf der bank {nicht im ehebett) erzeug-
tes kinä , in folgender stelle übertragen auf
imaeBle, wUd» reben: nn wachsen daran
etliche reben , so man heisset wasscr reben
oder wilde reben, das sind vnarli^'C banckart
vnd beysclilege , kcinf' fruclit tragen.
das 14. vnd 15. cap, s. Johannis. (1538).
bbbf.
bankart, gewöhnlieh mit tonlosem zweitem
iheile bankert, ist gekürzt aus l^nnkluirt,
tcelches tcort zuer^it im } 5, jh. rrsr/n'inl
{z. b. tn der ersten deutschen btüei. 1 Sam.
17,4: vnd ein man bandchart [vulg, vir
spurius, iVBmb.NBel: ein mann ein baslhart]
der gieng aus von den herhergen der phi-
lisü'ner).
Banketen^ ein banket (convivium} haltem,
festlUA §^maH9em: handtelen, rennen vnd
stechen, von den concilijs vnd kirchen.
{ 1539). c iij* ; denn wo yhrs mit ernst gleub-
Icl, (las yhr von gol gesetzt vnd geordenl
wcrel zu keyser vnd filrsleu, yhr wurdet
dea hancketen vnd hadderns vntb das hohe
sitzen vnd andere vnnfitzcr bracht eine weile
bssen. vovx Ar^ yi» u-td^ierd. iiireken. (1529).
Eiiij'. — Daneben auch.
Banketieren^ aus franz. banqucler, ital.
banchetüire: es stehen bnclntabeo dran,
wer die lesen w^ird , dem sol der kutzel vnd
das bancketicrcn wol vergehen, ebend. Fj'.
Bankpfiil, rn. bankpolster: das sie jm
jrgend ein multcrn zur wiegen oder ein
banckpftil fnr ein kflsse leihet, hauspost,
Wiltenb, (1545). w<iiierlhet7 bl. 16*.
Bann, m 1) in seinen schrifien hedient
sieh L. des wertes bann nur im .Sinne t'O»
excommuntcad'o, ausschiuss aus der kirchen"
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BANNBRIEF
206
BAPPELN
g§mtin»ehaft: wommanmr% liebst von der
gemeyn thun vnd eyn glyd von dissem cor-
per al>«<70]ii!*'rn vnd (Ins lifvst ann" flenHoh
yn deu bau ituin. eyn sennon von äemhoch-
wirdigen sacrawienlM (1519). aij*'; das w
bey bann vnd snnd gcfMutt» eltiich lag nit
flayich, eyer, bulter, Jilz fidl das zuesszen.
warumb des bapsU bucher vorprani. ( ! 520 ).
Aiiij'' ; 0 wen wir hye fniiu wereu, wie oül
mu^leu Ute official buflen yren babslUcken
vsd biadiollicfaen bann vorgaben» Mlen. «im
den guten wercken. (1520). Fij*; wU ein bi-
sschoir odder oiBcial jcmnnd jnn bann ihim,
so gclic oddcr schicke er Inn jiiti die gemeiae
vnd für deu pfariier, da der !»elbige sol jnn
bann getban werden, vndtbue jbm» wieredil
ist. von den schlüsteln. (1530). Jiij* ti Hl
mir den odder den jm bann, ebend. inj .
ebenso steht das wori im n. lest. : denn die
jüden ballen sicit scbon veretuigel, so jemand
jn lar Chrtatuni bekennete, das deraeUuge in
bann gelhan würde. Joh. 9, 22: sie wer-
den euch in den bann Ihun. 16, 2.
2) ff fr altfrstamfnfiche bann dagegen en(-
tprichl mehr der acht, welche :u der aiw-
schliessung noch die Verfolgung hinzu fügte;
der oder dat nath dm mötmUeken gettU»
gehanf^ iMf atiafc dem lode , der vemieh'
tung verfallen, vf^» 3 Mos, 27« 29. Jo$.
7, ! r> H. a. sL
Baaobriefi m. ein den bann androhen-
de od»r aumpnehendu ««brejie« ; vor wei-
ten da bepsle, bi^achofTe» pfaffenvndmOiiche
ynn solchem rcgiment sasscn, das sie mit
kleinen bannbriefen kOnige vnd ffirsten
zwingen vnd treiben künden, wo sie hin
wolten. der 82. psalm. (1530). Aij\
Bannen, 1 ; m den bann Uiun, excommu-
nieterm: die rechten scMosselsind . . . sflnde
binden vnd sUnde lösen , das ist bannen vnd
absoluieren, odder jnii den Iinim vnd aus
dem bann tliim. von den schlwisein. (1530).
Gij'' ; bannen ist nicht , wie etliche meinen,
ein seeie dem teufel geben vnd berauben der
furbitte vnd aller guten werck der Christen-
heit, /an. 1, 2^9^
2) swingen: wie koinpslu denn dazu, das
er soll jin brod vnd wein sein vnd sich iierab
lassen bannen durch cm ziäscheu eines men-
achen vber deoft aller, dtu 6. e«f . a. JM
an die Epheser. (1533). Dij*.
über den muthmaKilichen zusnmmenhM^
mit binden vgl, tirimm tclb. 1 , 1115.
lanner, m. dar den bamn verhäsigli ab
ee nn wel war iat, der bann ist an AliditeBy
er sey recht oder vnrechl , so ist doch attzeit
des banners siond in ijnHsern fehrligkälen,
denn des verbanateti. Jen. l, 24 1'*; diebao-
OMt kein vrsach liaben die verbannlea la
InMsen. abend.
Banniacb (bennisch), mit dem banne be-
hfjt, in defn banne befindlich : hie wollt ich
gerne einen cauonislen doclor liüren, der nur
woll anzeigen , wie viel mal nach den csea-
nibna vnd geiatlicben rechten der baint,
Cardinal, biaadioue , pfaffen, stilll vnd kidster
rior simonev vnd ander vntugcnt halben jnn
Jiann verdampt vnd verflucht sind, wer bell
sie aber bennisch? vermanung an die geitl^
Man. (1580). ; die gemehie^ ao selchsB
sol bennisch halten , sol wissen vnd gewiss
sein, wie der den bann verdienet vnd drein
komen ist. von den schlüssein. (1530).
Jü]"*. — bei Gerstenberger ehrsa.
beenscb: doasen brant doden (dUMs») des
keiszers dynere , darumbe das sie die paffeo
vnfle tlip nioncbe bcensoh bilden von des bo-
bisls weyn (wegen). Schmincke tMnim.
Boss. U 192.
Ittniiiiy Mlol. bannatia (JhMmge U
666) : den (dann) ichs bischer gehalten habe,
wer die yrlhuuib vbir dir w.irhcil setzt , der
leugne gol vnd bell den leuUel an, vnod das
wil vnü die&se bochberumple (hewre bttBe
mitbanlichea drewen heyaeen vnad awingeBi.
irtddar die »nilin dca andebHalt. (I^SOK
BftunMeiüifr, m.: dnirnb fuget sieb dcr
dreyer spruch keiner izur gewall des bapits
vbir die ganu chriateabeal, man weit daa
nur einen beichtvatter od«r penilentiarien,
odder bainneister drausz machen. «0» dm*
biip'^iuin zu Home. (1520). Fij''.
BMUBseUei ibannzeddeij, m. wa$ bann-
brief : die weit mu haben geistliciie tyiaa-
nen, die sie mil bannzeddeln« brienen vnd
gesetzen anasangen vnd baachwtfen. /an. 1.
243\
Bajipeln päppeln.
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BAPST
207 . BAPSTSCHÜRLING
l^ll; (babst), m. 4m überhaupt der rö-
baHBen. 1, 75), aus dem roman. papes.
nur in einigten der ältetten drucke Luther-
scher schrillen begegnei die Schreibung bähst,
fMMl immtr bapst, nie after papst , une de
Wim w den brUfan hto,
MnUih Hnd bH L. mmmmwu-
ietiungen mit bapst.
lapttdi ^opjdciirde, austeg. der ep.
mdwuang.detaiimnU, (1522). Piiif. —
ffi fHM* 2p 35«.
tiytterel) f.: ich lasse die jhenigen disze
•wrltc a(trianisrfip liop-fierey verleydingen, die
den bapsl zu üctiUizen aicb vnterstanden ka-
bea. «yi» sendebrieff a» Jibm von SdUey-
•Ai. (1523). Aij^; keyn christlich len noch
McR hat man yhn (den jnden) beweysel,
«»onHerTJ tmr der bepslerey vnd miiMch(^rey
mterworiren. das Jhesus Chrülm ein ge-
bomer Jude sey. (1523). Aij^
Biprtaael« m. hänjjlg wM^rkehrmäe bt-
uieknung des bapstes vnd seiner anhänger :
er rf'i (ptifr! . n if linl '^vh dor bapslesel be-
schissen, wider das baps tum SU Rom (1545).
Diüj*; so gar grosse vinmesliche luathat der
icrdampt bapstesel and seine verfluchte hnben-
sdtule 7.U Rom , den armen Christen man zu
pfTcti. ebend. Nij^; sie sind thcnr solche liir-
ten vnd nicht so gemein als die zweyfüssigti
poffei Tod bapstesel zu Rom. ebend. Tiiij*.
BipatMcIcktB f M* dbnin* in vwnftm
ah liebs bapsteselchen lecke {^fing«) nicht.
ebend. niiij".
lapstfan : nein, sagt esel bapslfartz, glaube
Ihots nicht, sondern dein eigen rew vnd
gangthnn. »bmtd. Qq*.
Ba^tgesind, n. das verfluchte bapslge-
sind aber lestert noch. Amapotl. WüUnb.
1545, tcintertheil 45'.
Bafathenchlerj m. der dem bapst heuchelt :
ej dtt fejner (Mpstheochler Benno, wol hastu
dcyne erfaebung verdienet. wiMtrMnnmcen
eft^off cir f ! 52 1 1 n iiij".
Bäpalin , /. : fi»r der hciügen junpfrawen
s. Pwla terltus, fraw bepstiu autF die knie
Uen. wMer da» kiptUm mu Born, (1545).
Cii\
BipstUrh. papalis: vorhyn hatt ervnsal-
tiu hepatisch gemacht, nu wü er vns allzu
eüaogelisch machen, «on beider geOaU eie,
(1522). AJ^; wir sind Widder («cder)
bepstisch noch Carlsladisch. widder die
hjmf. Propheten. fl525). Jiij''; bepstische
tyrannen. der 36. psaUn. (1521). Ai]**;
bepstische flndenweiher, eon ilerheU.tamff0,
(1585). CKf . iiihtlMiMscA: herlxn nn alle
yhr bepstisch cn nufT einen baaffen. gnmi
tmd vrsach. (1520). kiiij''; ist aber das nicht
ein sellzame newzeitung, das bepstisselte wol-
len nicht bepstisch sein? verMannn^ an dte
^eiMliehen. (1590). Eij*.
Ba|istkcticr, m. wer den bapst wil zum
göt7Pfl behalten, (1»'r hlf^ifio oin l>ap<=l-^golzer
vnd bafislkelzer. troslung an die Christen zu
Halle. (1527). Ciif.
Mfidfr, m^müiänger 4ei b9ftU: wol-
len, das wir die weisen der bepstler annemen.
Eisl. J, 494".
BäpstUeh) pontificius: niyr der bestien
cbaracter mit szo viel bullen ist abgewaschen,
da ich nymer doctor der heyiigen schriflt
noch etwas bepstlicher creatur heissen nmsz.
wider den falsch genannten geistlichen stand.
(1522). Aj''; die bcpslbche kirche. wider
Hans Worst. (1541). Fj*; mit schriill vnd
hepstlichen drecketen. «^cmI. LHii''; acnm
andern wolt ich bepstlicher heylickeit schrey-
benn. originalbr. anf der bibl, xu Gotha
cod. Chart. 379 fol. 2.
Bäpstlickkelt, f. die heilige bepsllickeit.
Lulh, in ier «orr. au der borßeter mihiefte
Mnkiupiegei. (1542) 5(. *tj*.
Bäpstleln (bepstlin), n. diminutiv von
bapst: hehes jungHTlin bepstlin, wie ver-
slehestu es deun ? wider das bapstum su
Jlom. (1545). Vij^
Bäpstling, m. ein mnlwiliiger bepstling.
ausleg. der ep» vnd enang, von oafem elc.
(1544). Riif.
Bapstniaul, n.: die bapsimetilcr nicht rü-
gen kiinnen. auff das vermeinlUch keyserUch
edict. (1531). Fiiij^
BapsUchrciher , m..- es sein mehr dan
drey Unsen! hapatachreyber allein, an den
chriilUäken adel (1520). Gtiq**.
Bapalichirling, m. ein kalhoUteher geist-
licher, wegen der (onsur sogenannt: keiner
sucht des andern geld oder gut, wie die bap&t-
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BAPSTSbULLk . 20$
Bauden
sehdrling Ibun. zwo pniigi muff der kinder-
taufte, f 15401. Kij". vgl. bapstsplelling.
Bupstsdrf rk, m, ; inengel vns die esels-
furuc vQÜ bapsudreck nicht ia die kirchen.
Jifdbr. 405^
iiHligtiito, n. Au VOM teptt :
ebea abo auch ist zu sagen von allen bapsts-
gesetzen vnd klOsterey. EM. ! , 1 39
lapstsgdlier, m. «. bapsikeUer.
BapstiirtBe, weDo da «du« kaue
bapsttkron« nodi bisichoib hut haben kratt
von den cancitijs vnd kirchen, (1539). cij*.
iapstslarre, f. : h.^f»sts]aruen vnd nicklas-
bischoue. der 1 10. psaim (1539). Sj*.
Bapstslöge. f. : Iriegen ist, wem ltt<*
gen geraten vnd angehen, «iedenbapstalngen
geschehen ist bvUa «me ^omUd. (1SS2).
Eij-.
BapstsplcUlttgj m. was bapsUchttrling:
diegeschmirlen bapslspletüng vnd adifliÜoge.
wätg, der «p, wul mhm^. wm oflem «fe.
(1544). X 5".
BHp<itsrerht, n. bäpsUiches recht: in allen
bap:!brucliten vnd concilien findet man nicht
einen buchtlaben dauon. Iroskume nii die
dk«ifleii IM BoUa. (1527). B^q^ — «M.
babestreht (Ben. 2, 623).
Bapstotenfel. m. von de» coneiit]^ «»d
kirchen. (1539). eij^
BapsUtnl, m. der M^lttefte UmM: wo
das Mrorttem wejde meine Mhaff den bapstui
seUel» azo folget, das souil bepsle sein , so
viel sein , die chrislum lieben vnd die schaf!
weiden, von dem bapstum su Rome, (1520).
Güj^
lt|atthuij {bajistttni), n^papta, «fand«
«Hirde dea bapit$: hitraufl geschachs, das
der eine bapst, Gregorius genant , wiHiglich
abtrat vnd sein bapstuin dem euncilio vber-
gab. wider das bapstum zuRome. ( 1 54 5). Bj * ;
Bud (aeft) daa bapatmn aich vber daa keiaer-
thuD erhaben hat. wamunge an t. L deud-
schen. (1531). Fj''; vnd wolt gern wider
zum bapstum oder ein uew bapstum erzwingen
vnd erdringen. Burkhard! briefw. 263.
Iw (bahr), mHlva, Aenft ol^aiielner ftfr-
Heb baar» ^adoeb kurz geblieben in nuam"
mensetzungen , wie b.irfusz, barrrosl ti. o.,
bei Luth. nur vom geide: was noch nicht
feil ist, wenn schon bahr gelt da ist, Jiau ,
niemand kauffen. an die pfarrherm wUer
den tcucher zu predigen. ( 1 540). Cj * ; auch
geschieht», das solrli ])onfltli;:^re kauflleot
selbs solch tyranneu ansuchen vnd die wibr
anbieten vub bar gelt willen. Ja». 2,471*.
bar bezaiUen«teM entgegen dem hoiyan ; dir-
umb dis <ler nchiste rad i^t, das. Wer daver-
keullt, nichts hörige, noch bürgen .inneme,
sondern las yhoi bar vber belzalen. t on kauff$-
JumHung vnd «anebar. (1524). Cj^ vad
man gab daa gell bar vber denen, die daai^
beiten. 2 kdn. 12, 11.
mhd. bar {Ben. 1, 140), ahd }iar (Gmfr.
3, 151. 152), von dunUer herkunji, dtM
mU bartnaebÜNir, dankbar, fruchtbar «.a.«.
iil e$ «uMMnaondl.
B&r, tn. ursus, bei Luth. geschrieben beer
(beher), gen. beren : der bosze geysl hat ein
vorleckert maul, frist gern dz aller best ....
wie der beher daa honigk. das magmfieet.
(1521). iij*; ea kam ein lewe vnd ein heir.
1 Sam. 17,34; das ist all sieeheatn enea
berri mil einem strohalm. wamunge an s.
1. deudsclien. (1531). Gj*; der adet gemey-
niglich lewen. beren, woUEb vnd andere ifiUe
thiere ym aehiMe ftiret. dar jarepbal Baba-
CMC. (1526). diiij*.
mhd. bür (Ben. 1, 103), oM. bCro, pira
{Graff 3, 203).
B&rde (berde), f. habilu», gestus, mhd,
bmde (Bm. 1, 149)> obd. pirida ißnff B.
150); mit heiligen kleidern, bcrden, wercken.
grundvndcrsach. (1520) aj'': auch alle
andere eusserhch weisen vnd herden, dientcht
anders wollen, denn das der gleichen inner«
li«b goll sprenge. /an. 1, 29^; 3, 16*; auch
so es von n»'Slon ist, wollrn wir gleich so wal
als- fr pfllian lini, ein zedel vol sammlen sei-
ner hesäigcn, :>pjLzigon , verdrieslichea wort
vnd berden. 1, 151 " (d« WeUe br. t, 309);
er wird nicht nadi gcechrei md berden er-
kannt, de WeUMbr, 1. 319.
Bardel^ geslire. gebärden, sich ansfeUen,
benehmen: fein were e*, wo ynn cyner i^-
bchen hirschaOl der gottsdiensl aull' eyuerley
weyse gienge, md die vadUiegende aledlia
vnd dörffer mit eyner stad gleych bardeHn.
deud'^rhr mc^s'p (1526). Aij*.
BÄrden (berden), dasselbe: gleich vi)f.
nicht Zwietracht machen sol, das die priester
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BAREN
BARMUEUZIG
Inder weil sieb kleiden vnd berden, denn ilie
feien. Jen. 1,342'; wer fUr sciinicrlzen
(runckcii ist, Jer sltllcl .sich auch wie ein
Iruncken irimscii, (Liuinell . . . vnd benicl so
vbei, das auch nichts deno schände an jni 7u
»eben ist. 3, 277'; also haben die a]Mis(( i
Iwide jüdisch vnd heidnisch geberdcl. zxi ut-
itrmon auf das 15. vnd 16. cap. in der
npmtelgesrh *152ri). I'iiij'; vml dilt lVen .iiu li
Ulli dein, dcii sie woiluu vx>i tcriicn, auti's
tO^r frenndliebst reden vudberden> «ferlrogf-
Heke psalmen. (1526). C 7"; wie eine braiil
in jrera geschmeide berdel {nd. bibel: alse eine
l»ru<llschynet yn ercm ^esniydrt. Jp«. 61, 10.
Baren, *e gerere, gebaren : wie c. c. f. g.
d«nul will fahren odder baren, soll es gc-
Mbehen. de IFeUe Ar. 3, 99; Christus die
gestall gülthcher maic^^iät hat abgelegt vnd
oieht goll ^'»'f»,ii . f. nuslt'g. der ep.rnd euang.
von Iteyl. itrcg küntge fesleic. (1525). zij^.
iarcBluiit; f. in demspriehwort die drei-
irbnlc blrenhaul verkaufen — reiclir letmg
htbtn: doch wollen jtzl die reiche kaufilettt
gelt!f»s pifirk vnd da<!s('lli eitel on Unglück,
dazu anderer leut willen vnd iiiul verkcufTun,
M welchen es ligl, oh sie vcrkcuflcn wollen,
<ias heissl die dreiaebeade bemhaul verkauf,
in. 1, 200'.
lÄrfnxahn , m. dem ursi: er nlior siliel
die greuliclie« , wjldcn hwen- \ iid liocrni-
zeeoe nichl anders an , denn als goUes inul-
slein. doa 14. vnd 15. cap. a. Johamtis.
(I53S). Zziiif.
Inrel (parrel), n. /»«t , Tfippn: der fudis
zeuget au fr den esel vnd sprach, der doclnr
tla im rollen parrel. Jen. 5, 271''; darumli
Hd das jus für der Ibeologia das barelh ab-
neken. tischr. 267". — nach mitlellat. bar-
"^tHm, eig. hirn'lmri , wonach früherauch
l'iret gesagt lourde, was auch noch bei L.
incheitu.
Iwcllci«! <ü"un* dea vorigen: so soll er
«an paretlin fnribm abzihen. der lOl.p$tUm.
11534). Ciij''. s. I.iiollciri.
Barf fider Barfe, m.harfiiszer : die linrden
ilunrkl )-hr rcgci die beste. deuUung der zwo
fmttSditn figttren ftajwleaels xu Rom «nd
mmnchkalbe XU Fregberg. (1523). Bij^
tufwn* nudis pedibus: barfiis gen Rom
iaulTen. eine schöne ü$terpre^gi, (1538).
DiBTZ, Würierbnck
Ciiij''; diese scbube mOssen wir aasxiehen
vnd barfus gehen. EisL ausg. 1, ßOS'*; zur
soll)ii.'('ii /.eil redet der herr durc h .lesaia,
(Ich son Anmz, mmI sj>racli, gehe hin vjid /ejicli
ab den sack von deinen Icndenvmlzeucli deine
schuchausviin deinen fassen* vnderthet also,
^it ii^^ nacket vnd barfus. Jei. 20, 2.
Burfu.szf r , m. discalcealtis : so sni sein
.sclivvegenii zu jni Irrtlen ftir den Hifsten
vnd jui einen »ciiucii ausziehen von seinen
fassen vnd jn anspeieo, .... vnd sein name
sol in Israel hcissen des barfussers bans. 5
.I/o.«. 25, 9. lü. gewöhnlich monachus dis-
cukeatus: das Luch ist bey den barfussern
Tur das euangcliuui gchaitcn. LuÜt. in der
vorr. XU Alberus der barfueer mSndte
Eulempiegel. (1542). M. «iif.
Bnrfisiiscb : das fcyne barfiissischc biichle
v«Hi l.oypizck. 00» dem baptium su Jtome.
(1520) . Aiij''.
fiarhäupl (barhcupl,barheubl), barhaupt,
eapitenudo: ich sehe nichts ymgantsen buch
den(d^nn) cy ttell lange spiesz vnd kurlze degen
cyns barli('U|ileii, iiackcleu, ld(»x<fn hlj^'cners,
auff das vbirchrisUich buch iȟcA> Eimiers.
(1521) . Aiij^; vbir das sclircybl Moses Ic-
vili. xiij. wie die ausssetzigcn sollen erken-
net werden, vnd wie sie sullen zttrscbnilen
kleyilf r irigeii \nd iMi ln-iilit f^ehn. euange-
littm von den Izehen auszselzigen. (1521).
kiiij''; (Jubunues) hat einen kamelspellz au,
gehet barfus vndbarheubt. hautposl. Jkena,
(1559). bl. 2l\
Barhäapfig (ItarlieuIttiL*), das.M'lbc: so
linsseliiii l'lMftio ein sulclier re^nil oder k«i-
ttig, der vns b^rhcublig inacliel. Eisl. 1,2:>6' .
Bimhcnig. „miUeidenj erbarmen im
herzen tragend, fühlend", schmfi in derbi'
bei. a) adjecdrisrh : daruinl» seid iMniilier-
Izi^ , wie aiicli ewr \nler l»arinlierl/ig ist.
Luv. G, 3ü; der Iicit dein gult ist ein liarra-
hcrlziger golt. 5 Jfo«. 4, 31; wir haben
g' Iiörcl, das die konigc des bauses Israel
barmherzige konigc sind. 1 hön. 20, ;
es haben ilie barinlHTlzigstc wciber jre kni-
dcr scibs müssen kochen, das sie zu essen
hellen, klagl. Jer. 4, 10.
b) subslanlitisch : selig sind die bann-
IierUigtMi , denn sie werden bannlierUigkeit
ei'laogeu. Matth, 5« 7.
il
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BAEMliKRZlG&ElT 2lO
BART
mhd, bannhenec (Ben. 1, 674) v, dem
fßeuMed, barmhüne, ahä. barmheni, Hiur
xuiommeiuetnmg barm, goth. barm -i«
Schoos:, und ahd. hörzi, goth. Imfrls ==! Ätfr-
Nic/(( aber aus der parlikel he (bi, pi,
b') und dem älter als barniherzi erschei-
nenden oAtf. armhiru, jroü^. amahafrla .-«
barmherzig, vgl. Grimm wlb. 1, 1134.
1 IM-, Weijand wtb. l, 106.
Barniherxigkeit (harmlierlzirkerlj, /. mi-
sericordia, gralia, ttJkd. lurmlii^rziclieil
(ffeit. 1* 674): das ebreiache wOrllin besed,
das aull griechisch clcemosync viid bis her
jni (Ii iidscht-n lutmlit'rt/.iij'kcil geheisscn, icli
abcrgedeudsciil habegUlo, heisslauirdcudsch
«igtfitlUch das wir wollhal odder gultltal
nennen, daa tdiäne eon/Uemitil. (1530)
Bij ' ; das w<(rdta alraosen ist von dem grie-
chischen Wort eicemosyna gemacht, weli hes
hoist Ii.iriulierlzigkeit , wie wirs .luili sonsl
nennen wcrcke der barmhertzigkeil. duji 5.
6. vnd 7. caji. a. MeOihei, (1S32). ej"; die
barmberlxigkeit Ihu an mir, das, wo wir
hin komen , du von mir ?ngC5;t, ich scy dein
hruili-r. 1 Mos. 20, 13. da«u sagt L. in
den predigten über das erste buch Mose
(1527) yi]**: also heisl na ein gut wcrck,
das wir rreundschafflk nennen, aulTyhraprach.
harniherlzickeit, so wirslu es durch vnd durch
Hndfn, dafür wir sagen, thn mir die Ireund-
schalll vnd liebe, odder tliu mir so viel zu
gttl* daher heisl nu die gnade, die goU yno
vnser hertz geussel vnd vns from macht,
auch aulfyhre sprach, hesed, barrohertzickeil,
darünib <i.T? . wie man ein wcrck frey vmh
sonst, aus iaulei rrcundschafftthul, nicht das
maus pflichlig sey, so isU auch mitgolt, was
er gibt ist nichts denn barmhertsickeil, gäbe,
geschcnck , lauter freundschain , vnd kümpl
aus freyer blosser gUelc, gunsi liehe, on
vnd Widder vnser verdienst, suli her sprach
müssen wir gewöhnen ym allen Icslament.
Bindierdglleh, adv.miferieodiler: Chri>
slus vnser liebeu herr bck<'ri' >io (die juden)
li M rnlierlziglich. ron den jOden vnd Jren
luyfH. (1543). niij''.
ftarn^ m. krippe. in seiner einfachen ge-
stall Mi mir dUsei, nur noeA fmulaeha/Ulefc
erhaltene, mhd. harn, harne (Ben. 1 , S9),
ahd. parno (Uaupl 3* 462) lautende wort
bei Luth, nichl begegnet {der bei Grimm
wib, ly 1137 wugdioken^b^antJen.U
163* g^rt L. nicht an), tcohl aber in der
zusammenspizufiij Vf\hhfirv fv. (f ).
Barsebafty f. baares yeld. vennoijen , he-
sits angüter überhaupt: zu dem «leraiitiuil
den gutem akt seinen eigen vrobgehe, bar-
schaflt entwende, vrul erbgüler verkaolleelc;
de Wette br. 6, 232; wir sehen nur auff
die giihlen , die ynn liarsch.ifft sind, derl\2.
psalm. (152G). aitij''; nidil kaslcnreuber
noch meuchddiebe« die aus der barscbalR
zwacken. deuiiA Cttiediietnus. (1529)..
Jij''; ich hah barschafft gnug dich zu li'5?pn
villi liir dich zu bezalen. ein sermon tber
das euang. Joh.XX. (1531). Bij"; daruiub
auch alle gelflbd ynn der sehrilH allein so be-
schrieben stchfni , das sie sind ynn menack-
Hchcr ii:irs('h;ifTl lioroit golt geben, ah
itchsfii. sch;)ir, haus, fckcr, leihe, erjn rhr<s{-
liehe schriffl an Herrn Wolffgang ReisseH-
husch. (1525). Aj"-.
Inrt, m. die haare am kirnt, ikerde»
Uppen und an den backen des mannes:
h:ir( sielicl iinib den niund. Eisl. 2, 108;
wenn ein man ... am barl ächehicht wini.
3 Jfof. 13, 29; es bt aosoetxiger grind de»
heubls oder des barls. 13, 30; vnd sein
geiflcr Hos jni in den hart. 1 Sam. 21, 13'.
vnd hallen die berte abgeschoren. Jer. 41,
5. — auch werden die borsten an der
s^nans« M$er iMer» bart genamU da er
(ein faiae) aich vber mich machet, ergreW
ich jn bei seinem hart. 1 Sam, 17, 3S.
redensarten.
golt in den barl greifen, ihm »u nahe treten:
siegcdcncken nicht, das goll redt, er sey ein
slarcker etuerer, er laaae jm nicht in biit
greifTen. Jen. 4,511*; vmwui herrgolt in bart
^'reinen. tischr.AbS. einem oiiipn ströheni«*n
barlflechlen, ihn hintergehen, thinetwasveU
machen; das heyst denn guU ynn das maul
greifen vnd yhm einen stroem bart flechten.
das 14. vnd 1 5. cap. s. Jok. (t 538). aas iiij* ;
'.\ tM!vi(> jni «nich f'iin> ftMiM' n;i"^on drelien, vnd
ciucii süiciicn soliünen, ströern lurl Hechten?
Jen. 5, 55''. dem lodlen lüwcn den barl rcu-
fen, <ieii m»Uh an einem kUhlen» «emi er
unschädlich ist: das hcissl dtMiu dem lodlea
liwen den bard renisa, welehea sie lebe»*
Digitized Ijy
BARTE
211
BASTART
dig niebt hellen tlrarst «nrfireii. Jm. 3»
3!4*.
mh4. Uarl {Hen, l , &9j. ahä. barl , pari
(Graff 3. 21 1), mit tat. barlia (b statt d
McA r «M'e »11 mbttia — woH) tümmend.
Balle, ein b€il mit breiter schneide:
vml luhawcti .il)«' >;(*ine tafohvpn'k mit IhmI
villi barteil. ps. 7 4, 6; zu eirirr liartcn oi-
cb€0 ffluss man barlcn, bciic vnd exle iia-
bea. titekr. 37*. i» 1$. fli^miri« Mehrte
audi aUwmfioaffe gehnmeht: da man mit
biirteß wirfTl vnd sipcken vnd slnngcn ficbl.
Bill. I. 419'' (</<■ UVffp fer. 3, 358).
mhd. barle (Z/en. 1, 90), ahd. barla
(ffroTd. 212).
lirlicbl) einen hart habend: roenner vnd
fccrlnhtr. Ff"!. 2. lOS*.
Bämelf (b i i wnir), m. enUlellle form
für werwolf d. i. manwolf, Xvxav^Qtanog :
«uere deodschco beiMen einen beerwoUT
«las die gnecben, lo es jnen bekand gcwest
i'nxT('iixöf ponant hatten. (Iis thicr ist
tmr ein w nlfT, .ilior es ist vom ii-iiHVI Im-
»euen, zcrreissl vnd zerbricht alles, vnd cnt-
l«bel aBen geieebt vnd wolTen. Jen. 7,
393* ; der bapel mit seinen rttmiscben car-
dioelo nichts anders ist, denn . .. de^ sa-
lin?; loif.hnlTligc wonung, der durch jn
nur scliadcn thut, beide der kirchen vnd
policey. wie ein beo^oBT. wider das hapstum
Minn. (1545). Dij^ (ibr ftajMl Ut) ein
rechter beerwoIlT. ehend. Viiij"; wucher ist
«"in pros vnpehewr monstrnm \vi*> nin Ix-cr-
WüIfT. an die pfarrherm icider den wucher
Pt predigen. (1540). lliiij''; gotl gebe
dSB blathunde vnd blrwolf {Faber brief-
fmmlung s. 35: beerwolf) seinen lohn, de
Wette br. 5, Si^). — Alberus dict. aj\-
u^xioXvxo^. i. ursinus lupu.s. einn beerwuUr,
weerwolfT,
Birwiüich, «0»f/b//«nr%:da9lesleiiiche.
fressende, beerwOllBsch monstrum zu Rom.
trider das hapstum zu Rnm. ( 1 545). Aa iij' ;
viel nielir isls r>inc beerwoinische kirchc de«?
liapsts. wider die 32. artikel der iheoiogen
MmLSuen. (1545) Bij*.
Basnnner s. posauner.
Base. f. eigendirh mu} ursprünglich des
r^Urs schfrester , dann auch (h^r muKer
Schwester [h'eiser sberg), endlich, wie
«cAon im voe. indp, leiil. mUe lal. [pasen
rtil. immipn consanguined] und bei Luth.,
veruandlin überhaupt: wenn ich eine
basen oder nahe blul freundin bette, ton
demjüden fmd jren lügen. (1543). cilj«';
der Iropff ist nicht werd, das er ein solch
fein, clir licli wtüisIiiMo sol zur basen haben,
ein lalndtn oder wullhu sidl simh basc sein.
ebcT^. in der bibel und sonst gebraucht L.
da$ miUeld, was«, weU^ee man sehe.
mhd. Ii.iso (Den. 1, 02), ahd. f ti isa
(Graff. 3, 215). über die sehr wahrsdiein-
Hrhe, aber noch nicht genügend aufgehellte
veru andlichafl mit vdler tgl. Grimm uHb.
t. 1147.
Bnsillske, m. fabelhafte schlänge, die
köpf ßügel und fü.sze des hahnes hat, ueil
ron einer hrutf aus einem hahnenei ausge-
brütet, und mit ihret^ blick tödlet: der ba>
siliscus tOdlet alleine aus dem gesiebte.
ausleg. der euang. von ostem ete. ( 1 527).
Rvj\ in der bibel iJes. 11. S; 14, 29, tro
die bibel v. j. l 54.') dan f. e\\\e hasilisko hat;
Jer. 8, 17) ist es wahrscheinlich die ge-
kSrni» viper, ceraitei eomniiu.
Bnit» m. oder n.7 4ie tmfer der äuexeren
harten rinde (schale) liegende feste kaut,
deren man sich zum binden bedient: wenn
man mich bunde luil sieben seilen von
ftisschein hast» die noeh nicht v^orret sind,
so würde ich schwach. ricAC. 16. 7.
mAd. Iwsf )n. und n. ilien. 1, 02), oAd,
|,,-,s(, fYr ri///":;, 2 1 D ), wahrscheinlich von
\>\m\enal)zuieiien.tgl. G rimmwtb. \, 1 148.
Bästen (besten), von baU: das gerflste
von Stangen vnd bestehnen stricken sugerichl.
(ischr. 44*.
Bitstarf^ inu-heliche.i hind : dar/u war
er (pabsl Clemens) ein baslarl oder liuren-
kiiidl. tischr. 237''; seid jr aber on Züch-
tigung ... so seid jr bastarte {p6&ot) vnd
nicht kinder. llebr. 12, 8; dauon diese
n»'we jfldnn l»aslartp gar nichts wissen,
j OH den Juden vnd jren lügen. (l543)Lij\
älter~nhd. basthail (tue. tncip. teul.
ante tat cy*; Nümb» Übet v. j. 1482).
rri/iif.bastart, basthert (Ben. 1, 93). das wart
ist uns zwar aux dem mman. zugeführt.
niehtstU'sloueniger aber niit.ts es für ur-
deulsch erklärt werden, indem aUn. baalardr,
27*
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BASZ
212
BAT2E
bastharttr (—hart wie basl d, i. tmecM)
der name eines ichwertet itL vgl Grimm
tctb. \, 1150.
la»S (bas), der jetzt veraltete comparativ
lu dem aiverb. wohl , also gteiehbedmUmd
mit dem Jkeufe aUgem^ daßr gebrawshlen
besser, comp, des adj. gut. t) in bemg auf
das verbum des Satzes : wol.m, wir wollen
ilicli hiis plngoii. I Mos. 10, 0; \h:\\) hat
Baal wenig gcdiencl , Jeliti wil jra bas die-
nen. 2 kSn, tO, 18; die matter haben alle
sSncliel), viul gcrcl dorh 7,u wimIpii eine tocli-
Icr bas, denn der son. Sir. 23; nU wol-
let jr jn bas verhtiroii. npost. gesvh. 23, 15 ;
{es Jicht'inei), das ylutr licbler zu viel Izcyl
vnd papyr gehabt»* derselben nil halt wistl
pasz an zu werden, dan das er mit vnsawe-
ren wortcn die wnrltcyl angrilTen. et/n ser-
mon vou (1cm ablas. (1520). Aiiij'': seyn«!
CS docli «laliyn kuiuuicn ist, das «'hlicite Wey-
her mehr bibiren künden vnd christliche
sache basz vorslahn, dan doclor Eck. von
den newen Eckhrhfn hüllen rnri lugen.
(1520). Bij'; cyne kw wenn sie kalltel isl
basz bekand, denn diszcr kunig. atiszleg. der
ep. tnd euang. vom efwUtag ele. (1522).
hhhiij*; o das die propheicn vorliyn has
slndirtcn . clio sie hücher atislicssen. das
ander teyl tcidderd. In/ml. prnpheten. ( 1 525 1.
Miiij*; dis kan luan niciil bas alimalen, denn
bey den ezenipcln zu vnsem zeyiien gang-
haülig. ausleg. der ep. vnd euang, vom heyl,
dreylionige fest etc, (1 525). Biiij* ; die spende
nadcl bas «stecken, ebend. Üij*; bas ans-
slreichcu. ebend. nniij''; cm apostel isl
hoher denn ein prophet, laut bas, denn
apostel ist bober denn prophet. vom o&erni-
mal Christi. (1528.) raij'; kiawcl mirli je-
mand, so knn ii'I) •'>; wnl Ims jucken vtul
kutzeln. das vctmcinliich keyserlich ediel.
(1531). Cütj*; dein weih wird dich so lieb
nimer haben , das jhr nieht da neben ein
ander l»as gefallen werde, eine hochzcif
predigt. ( 1 53 1 ). b iiij^; wie wnl sie ( die rrrhei-
gzung) yn des durch Dauid vnd vil propbeten
yiiier basz vnd basz voniewel vnd vorklerel isl.
egn «ennon von dem n. lest. (1520). Aüij\
2) von den ahd. und mhd. zahlreich vor-
handenen rerbindungni der pnrfilicln lifi-
hcr nieder näher ferner u. s, w. mit baz be-
gegnen nM. nur noch wenige, am längäen
dauerte ftirbasz (s. d.) ; bei Luth. kommt
vor hinüber bas: p^tron miUcrnachl ligt der
bcrg Libanon, vnd iiinüber bas Damascus
vnd Syria. vorr. oi^ den propkHen Jt-
totam. Binde eil 7, 343. bas enhtadcr:
wie aber das war scy, das vns Christus yn
srtmmenl die sflnde vergebe, Wüllen wyr
lias enliyndern spat en, das ander theil md-
der d. hyml. propheten. (1525). Liij''; reich
Arabien ist has enhyndem (^edr. erhyndan)
gegen dem morgen, vher dat etile bncb
5fose. (1527) ciijV
3) die mit dem alten instrumentalis gt'
bildete partikel des diu paz eo melius {der
reranegd^de gen. des hängt von dem in-
strumental diu ab) lautet bei L., ine schon
mltd., in der rvgel doslc Imsz (bas): an!T
das mirs desie bas gelic. 1 Moa. 12, 13; aull
das sie deslcbasz sludiet-eien. an den chritl'
Hdten adel ( 1 520). Giiij** ; anff das sie dis
not zum gebet deste bas ffilon. vom kriegt
triddt'f d. lürcken. (1529). Ciij' ; d.is raati
aber sohlis deste bas versti'lir. der IIO
psalm. (158Ü). Viiij*; t'cre</i;t'/ideslcrliasit:
da« sie durch das liebt des geselxes ybr voT'
inaledeycl naiur dester basz ehrkenneUa.
dfi.^ mngnifical. (1521). !j*. r^/. de>tn.
Baten, li.uioii, hrlfen, nützen: shidiim, ich
niacbts .ihit . das jr goiies dienst sie nichts
batet, vnd jre lere sie nichts hallT. Aeeft.
20. 25 in den ertten anegg. der propheten,
später: dasjr gutlesdienst jnen nichlsniUzotf.
nach n vi mm wtb, 1,11 r>9 f. nicht, «fi<
man gemeint hat, aus der nteäeräewtschen
spraäte erborgt, tcndem mU atter^M.
badmen gedeihen von tthd, pata hUfe (in nn-
paU! leniuB Graff 3, 327). in der schrift-
sjirarhe ist das irorl icahrend der zweiten
Ualjte des 11 . jh. erloschen, vgl. Vilmar
tdtof. 22, wo ttodk batiich « nUuHd^ (an
welche kein arbeit, kein nachpaurscbsflt ett-
was bathch werc. Ferrari us von dem
(jrm''iru'u riuf:e. Mnrfmrg. 1533. Gj**) AdM«
amjcluhil ic erden können.
Batengeld, n.palhengeld(1): dergeistaber
ist das kleine bentelein , da das baiengdd,
d;is unf;<^rischegold innen lif-gel. tischr. 198'.
Batip ([inlzo), m. kleiui: mürtzf im tr^rth»
von 4 kreusern, welche zuerst gegen enäe
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BAU
m
BAUCHKtaSCHT
de$ 1 5. jh. SU Bern tnil dessen wtippen, dem j
bann [bat:, beU) geprägt wurde, w^urderl
Mm: il«r peleri pfenning ist bey vns ein
halber palzen. Jen. G, 52 r.
Bai, m. 1) die handlung des baucns: rtn
sagten wir jneii wie die iriHiiiuT liics.sci), die
«Gfseo baw tbctCD. Esra 5. 1.
2) a«iN/iaKm, gtbäude: sihe, welche
steüie, vnri welch ein baw »Idas? Marc.
13, I ; wir wissen aber, so vnser jr<lirlt Ii uis
Jicser lullten zuhroclien wird, das wir einon
baw haben von god crbawcl. 2 Cor. 5, 1 ;
Usl meyn vnd aller lerer aaszlegen nur eyti
gtrnstaeyo sum rorliten baw. auszleg. der
ep. rnd eunng. vom chrislag etc. ( 1 522). 1 1! S**.
3j im Imu Ii.'iiten, imsland halten: vnd li.ili
jn im baw, den deine rechte gepllantzt hat.
pi. 80» 1 6.
mhd. bü gen. bi^wcs {Ben. 1» 289). ahd.
bu. [m: \ fira(f 3. 17).
ftaach, T/1. 1 1 '/'*r (//'(• i'ingeiceidf mlhul-
lendekörpertJtcii, uiUerleib : das hcubl, hriisl,
■nach md bein. da« 1 5. eap. der ereten ep.
Fmli on d. Corinther. (1534). Oij*;
einen Ireudel niari kl vnd bantieninirf' mis
•Ifr messen nirulH ii, den banch da niii zur
ncereo. au//' dai vermeintlich keyserlich
eüeL (1591). Dij*; eine liantierung vnd
jarauarokt draus machen, da» wir den liaiicli
damit weiden, tcider das bapstum zu Rom
(1545). Qj''; OS witt dir ylic ntl dnr bauch
tUuon aufibreslen. ausleg. deutsch di's v. u.
(1518). H|'' : wenn einem vollen nQnch der
banch kurret. ein widSerruf wtm fegfemr.
(1530). Ei*; euff deinem banch soUu geben
vnd eriion essen «lein leben hw^. 1 jf/o.<t.
3, 14; gleich wie Jonas war drey läge vnd
drey oacbt in des Walfisches bauch. Matth.
11» 40. in verMtHeher bedeutmg snwei-
Im für den ganzen menschen; so nennt L.
dif mönrhe di" IipIm fi liencbe vnd fresziinge.
euang.tun den tzehen aussetzigen. (1521).
Ciiij*; die treler sind jiner lUgcncr, böse ihier
vnd bulebenche. Tit. 1. 12. tfrickwSrter :
wenn man cim bawm flehet, so wechst ybm
der b;uii.li (nird er s(olz'\. ron heimUrhen
rnd gesUili'n brieffen. 1^)2?)). Kj' ; die kiit'
gehet uugra»!> bis an den biiiicii {findet reiih-
äehweide), ftanepotf. Wittemb. (1545). Aij\
2) (nncAarf^ vorfrttemle wolbwg: an
dem reifle, der vmb dtti bauch des kn^nfTs
bcrgicng. l kän. 7, 20; beide beuche der
knenffe. t ehron, 4. 12.
mhd. bikli {Ben. I. 275), ahd. bAcb,
pucli (Craff 3, 42), der lautvfr.trhiehung
geinäsz stimmend mit gr. qdyog esser von
(f uytry essen, verzehren, und also Ursprung"
lieh der speise in sich aufh^mende leibes"
ihvil. vgl. Weigandwtb. 1, il2. Grimm
wtb. I, 1103.
Banchdieb, m. ; das beisscn ni( hl scbleciilo
bain h dicbc, sondern gottcs vnd des hiiuel-
reich» diebe. sermon auff Malthei xxij.
(1535). Ej''; aush-tj. dei ep.vndenang*von
n--l''rn fh-. ( 1 r)4 I \. 1)05*.
fitluchdieuer, »*. ventri dedifns : die
bnuclidiener vnd fressliiige, die siiul diin-h
den raben bedeutet, die durch das predigen
nichts suchen, denn das sie genug haben i
vbrcn wanst fülleir. rbcr das erste buch
Mose. (1527). ^iiij''; yrm allon prophclcn
werden .sie geyi/ig vnd biiiahditiuT geschol-
ten, der prophet Sncharja. (I528j. Hij*;
tvie retllich vnd hrom der herr ist , so sind
auch seine bnuchdicner. Jen. 3, 188; e.s
{die mönche) sind banchdieuer vnd sew»
rangen, tischr, 266*.
Baiehdiensl« m. viiagulaedsdiSlla: somns
freylicb damit golt nichts gedienet, noch
vnseriii ^'lauben gehollTen sein, sondern ein
Intiler banchdiensl vnd £rpfrp<!se draus wer-
den, das diese wort Christi noch [est stehen.
(1527) . riiij''; eitern, so wol kinder haben,
die sie sn goltesdienst liehen künden , vnd
liehen sie allein zum banchdiensl, Luth.'s
vorr. auf die schrift J. Menü „oecottomta
chrisliana." 1529. Aiij^
Bauehfülle, wir nur auff die bauch-
fülle sehen. hausposL Wittemb, (1545).
u iniertheil 78^ — ahd» büichvulle {QraffZ,
484).
RuuchgolVi». nein ei ((/oli)ist nicht ein inam«
Dion odder bauchgoll. der prophet Sacharja,
(1528) . Yilij«.
Bucbgölie, m. als were er (gotl) ein
uKimmon odder bauchgÖUe* e6end. (1528).
Zij".
Benchknecht. m. was bauchdicner: eint
CS nitbetriegervnd tugener die bauchknecht?
euangeUnm von den Uehen ausxsetsigen.
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SAUCULEURG
214
BAIEN
(1521). C]'; ein ehwucliiigcr vnd bauch- 1
kuochu wiMr da* hapthm xuBam, (1545).
Tiiij*.
Baufhichre, [■ li.'ll'^n ilas eiiangclimn fdr
eine bauclileif, daraus man lerne fressen vml
s.uillVn. Eist. 2, l IG'.
BauchlUg^ m. was bauclidiener, bauch-
kuecbt: weil ich höre, dasx ir nMki wich
massige Üreszlinge und bauchlingc habt, wie
wir uikI auch niemand darben lasset. Jen*
2, 231* bei Grimm.
BiuichiiahniBg. f. alimentum: man vnd
w cib sül zwar bleiben der nalur vnd person
uach, aber nichl also, das sie kindcr «eugen.
haushalten oddermitbaachnat ung vinb^clun.
das 15. cap. der ersten ep. «. Pauli an die
VQrinUitr. (1534). Pij'.
Baarhpfaffe , m. dnrunib winlu avicli g* -
wisbch uitbl gewandcU, sondern cilel brod
vnd wein geopUerl vnd den fromen christeii
milgetedet haben, deinen baurh tu enicrcn.
du banchpfaff vnd mda golles pfafT. von der
winckelmesse. (1531). q": «^i" ptarrber
odpr prodiger m»1 sludui» viid vnler allericy
bUfher sich vben. so gibt jm goU auch ver-
stand, aber bauchpfairen lesst er ledig.
rwndgl tu 5tr. 39» !•
tfeiehl^gt» f- banchlobrr»: bcy
fürslen, prnfen, edellenlcn vnd aii)|'U.'utoii,
bürgpni viid bawern gebeU durch aus also,
das man das euangeliura Rlr eine banchpre-
digt balle. £ial. % 146*.
BMChretch, n. regnumventris: vnd ich
sol goll vnd sein reich schcndlich hin-
wcröen vnd faren lassen, das i( Ii dis ynOelig.
lüdlich bauclueich neme filr jenes göttliche,
vpvcrgengliche. den 6. 6. v^d 7. Mf» *•
Matlhei. {1532). tiiijS
Bnnchserge, f. sorge für den bauch, cura
ventris: (viel pfarrlm r vnd predigcr) ver-
arhlen beide jr anipl vnd diese lere, etliche
aus grosser hoher kunsl, etliche aber aus
lauter faulheit vnd bauchsorge. Jen. 4, 385'';
jre kinder ganU vnd gnr von der lere xiehcn,
\nd nllciii auff die naniiigf Mid bauchsorge
sirli -eben. 5, 173' ; also lial hierail der
berr Christus die jüdcn abftiren wolleii von
der baucbsorge. BUl 2, 149*.
WtmtkwA,n,ltibidmerun; einvnseitiger
fraa schlcfll vnrflgig , vnd hat das
vnd bauchweho. Sir. 31. 21.
Baien (bawen), aetUßcare, cokre, mhd.
bu\ven(biuvve»i, bouwcn], proel.bAwelc [büie.
bouwcle], pari, gehüwen [gcbonwen], oM.
pAan, praaf. pAla, pari, ktpüan. die siarke
form gehauen erscheint einigemal auch nocA
bei Luth.: vnd wirl {die chrisiliche kirthe}
für Murner vnd allen papislen wol bleybean
cyn gcyslliche statt, die ym gcyst vnsidit-
lich auir den fei« Christum gepawen ilell.
auff das vbirchristlich buch bocks Emssers.
(1521 I. Kiij'; dio kirche ist auÖ'deapabsl
gepawiii. ebend. Kij*.
Ij aediftcare, sudl, haus, thurm, nwaer,
allar hancn: Woah aber bawei dem lierra
einen allar. l Mos. 8. 20 ; wübulT l.i^sl vn«
fiiK' slad \n.l tltiirn Inwfin. 11,4; Jacolt zog
gen Sucholh vnd bawel jni ein haus. 33, l<;
l sia bawel auch Schlösser in der wUsiea. l
dtroH. 26, 10; fcompt lasst vna die maurea
Jenisalem bawen. Nth, 2, 17; au wyr wol-
len nichl verwerffen, dns nnii ?ii^m!irli'^ Itr-
chen bawc. von hauffshandiungvndu uclier.
(1524). Küi*"; noch bawen wir pasleyea»
walle vnd gro.«sse gewallige Festung, tischt.
63»; den sie (JTflfte) mus ein schemdia
bawen. de Welte br. 6, 318.
2) rolere, das fcld, den .nckcr bauen: tl^
lies jn goll der herr aus dem garien Wen,
das er das ieldbawet. da von er gewwi«
ist 1 Jfof. 3, 23 ; wenn du den acker bawen
wirsl, sol er dir fori sein verraflgcn nicht
p;cben. 1, 12; er feret leichlffrlip: . . • vn»!
bawel seinen weinberg nichl. Biob 24, IS.
3) habiiare. in der redeniart das d«*
bawen In der fremde «ooAm; damit er
auch noNge ein ancler wcsen anfahcn , dibey
er bleilten und nicht so in der jrrc ewiglirli
das elend bawon müsse. Jen. 5, 2t)7M<^
Wette br. 3, 54 bj. vgl. elend.
4) formare, exetnure: vnd gott der harr
bawet ein weih aus der riebe. 1 Mos. 2,
22: vnd tnereke das, als goll das woib am
der riebe des maus machet brauchel der lest
eben das worl bawen . . . gerade als solle e$
ein haus wenlen. vber da* enit H^ihee.
(1527). JiKf.
5) abstract, erbaurn, bereiten: es »sl ein
wunderlicher geist {der icufel), der aus einer
üigitizeö by
BAUER 215 ltAÜEfiKCN01Gk£lT
gering«! sOnde soleh eise angst anricblen,
vnd solche helle bawen kan. Jen. 5, 60^
6) bawcii hcissel ym allen leslamcnl kin-
iler leugen. . . . gnft h.iwel den elnTiKclieti
wetbeni Ueuhei, das isl, ergab yliii riüclilc,
das sie viel kinder irugen, machte yhn die
htüsiT vol. vbtr da» erat« dneik Mose.
(I527j. oiiij*.
übt-r dir etymulugie von bauen s. ti r i m in
vlb. l, 1170/. vgl. kl. schrißen 3, 1 i 3 ff.
lucr (bawer> baur, bawr). m. agricoia,
IndMOim: hat dieser bawr nicht licrlicb
gnug venlicnet, ibs tfiati ybm ilcn yWv^ rei bt
wol keylele? widder d. hyml. propftfli'n.
(1525). Kiij''; eyn bawr were gnug ge-
sehiBiichl, wenn er lor hochseyt noch eins
M gntte kleyder trage» ab er leglieh ynn
seyner erbeyl Iregt. ausleg. der ep. rnrf
fwng. vom heyl. drey hönifff- fest. rtc.
(1525). LJ*; da er einen bauru halle ^cben
da gros holls spalten, der 101. psalm.
0534). Diiij**; ist doch nirgend kein bawer,
der aulT der sackpfeifTen kan . er hals gern,
das man jn tobet. Aou>7>o>f. ]Villemb. ( 1 f»45).
mnterüieil23*'. der pi. isi hmreti ti. baiteni:
da die bawren nur anklopfllen , giengen sie
dafaiiL ierprofhetBabaew. (1526). kiij";
bnodert tödte sollt eyn rrunicr cin ist leyden.
e^ie er eyn linrlu»" i n tni fln Im vrt'n saclie
bewilliget, ermanuniji' zum friede. (1525).
Fiij*; die groben bauren. ausleg, d. ep, vnd
«MMf. vom keil, dreyft^ii^ feH, (1525).
Jij^; an bawren gebrachs in Israel, rieht, 5,
7: icli wil deine bauren vn»? j n h zer-
»diüieisien. Jer. 51, 23; difsinln, so vnser
Uwero toll graet heusen. von den leUten
mtkmihmUi, (1543). Xiif.
«Ad. bAr {Ben. U 290), wü äMeittndem
t fon bauen.
laier (Ijaur l, kaf%(j : dafiir gL'l)eii sie yhni,
«Us er silxe an ciucut sondern cinUelen ort,
vis ein vogcl ym banr. 4m iKase wort
CkfM noch fest stehen, (1527). hiiif.
Baurrnufrahr, m. liipratis würde ntclit ein
i>awr,iuiirliur, soodcrn eiu fUrsUa auflrhur.
Jen. 7, 38 5^
Inacrgalrede, f. baiMmdreck; die kost*
kdicB bauigalreden vnler den aennen. auff
i<ii vtrmeinmch keyMeräd^ «dfeU (1531).
^t- — «gl, gakede.
Mamt!A^M,f.banem»UdK hofe stolla oder .
bofTarl ist nicht baurbofTart. jnn kleidem,
scbiunck, obcngebcii, st Ii wen! /»'n v tu! «lorglei-
rlien Taulea slUcken. der IQl.psaim. (1534).
Umrlflch (beurisch)» nuticiw, ffrob, im-
geschickt : seine tttcke waren beuriscb, grob
Mid viHior-.« hanipt. der propht l Daniel.
Iir)30}. binj*; der baur hat sehr dit liischo
Itagel an den Gngcru, vnd ist niciil bkiiri.sch,
sondern doctorisch gnug. das seine zu
suchen, de }YeUe br. 5. 731 ; ehe ich woU
siilclieii l)t \vi ischen inulwillen ynn vcler-
lieber mailil leiilen von solchen j^roben
kunlzcn, so wull ich aiu;h lieber yiiren kin-
dem raten . * . sich hinder solcher veter
willen verloben, von ähe$achen. (1530).
Iliij"; das ist aber alles eitel beurich boffarl.
der psalm. (1534). Pij''; wie in der
bäurischen aufruhr geschah, de Weüe br.
3, 335. — whA, biurisch {Ben. 1 , 29Q).
liieilacfc^ ado.nMÜee; ich raus mit den
newen leyen vnd baurn leyisch vnd beuriscb re-
den. Widder die hyml. Propheten, f 1 525). Kiij''.
Bancrknccht , m. diensthwcht eine
kamem: wilchc {sc. die xeAen geböte) ein
jtilich bawer vnd Itawerknecht jlaund hdren
kan. ausleg. vber das lied Mose. (1532).
Aiiij*. besser Iiatrenikncchl («. </. i
Bauerkündig (baurkundig). hochmuUiig.
stolz wie ein bauer, ,stolide ferox' {Grimm ):
solche ehre vnd gewalt mScht warticb einen
filrsten kulzeln vnd Iitwc^-cii, sondt i lieh wenn
er bfurknntüi: .das er ilcinkfl / i i T.iillw't fciiid
wurde, eine üerichl an einen guten Ireund.
{ 1 528). Aiiij*; der escl ward auch ein mal bawr^
kondig« vnd als er einem le wen begegnet, grOs-
s« t c! jri hOnischvnd sprach, ich grüsse dich
bnidcr. Jen. Ts, 272* ; wie Uzt ellichc scharr-
hansen , auch wol baurkUndijto hurgfr vnd
reiche durflrUlUen :>chreien. an die pfarrherr
wider den teneherxnprediffen, (1543). Efij*.
lauerkfiBdlgy ade,: die da bawcrkdndtg
viid stolzip:It( h ander verachten, ranägl. w
Marc. 1. 22.
iaucrkündigkeit^ f. frechheil, wildtts tce-
aen, ferodat der adel tu bore vnd auch sonst
von jugent auff sich verderbet mit schwelgen,
spielen, baurkandigkeiietc. der 101. ^«fm.
(1534). Qiüi*.
Üigiiizeü by i^üOgle
fiAlEBLÄRM
21G
BAULEUTE
Baverlam, m. hauemaufruiir : wieder
adcl im baweiienueu der aller versagste war.
EüL 2, BflK
Baiierlebettj n. : hcrlzog Friedericfa sprach,
das bOrgeriiche leben oder das liawerleben
were das beste leben. Eisl. 1, 487*.
BinerlelB) n. dimin. von li uior, agricota:
ilprifirck weis fein, beide die .stoUzeti Ix urlin
villi jüiickerliii zu reuITen, dassiedcmiilig vuil
gehorsam wurden, das 14. vn4 15. eap.
t.Johanms» (I53S). t(ij'>.
lävrrleln^ n. dimin. von liniicr •= fca/i^;
was tr g<>tiio li.tt, die sclzel er in ein hewr-
lin, dasz sie seine iockvOgcI seien. iischr.2Ql^.
kairlicllein,«. sihe, das isldas bawrlied-
iin, das alle gcii/wenstc singen, das 5. 6.
Vtifl 7 rnp, s. Mniihri. 11532). liiiij'.
Rauf rnkloppel, m.(jrober,unges> hUffener
mciiüch: meine keliia liiszl auch treuitdlicii
warnen, das« ihr ja bei Leib kein banem-
Uop|>el zur ehe nehmet, de Welle 6r. 6»
410. — alt seheUe noch «» Hestern ge^
bräuchlich.
BaHemknecbt, m. was baucrknechl: da«:
predig anipt ist nicht ein hofe diencr odder
baumknei-hi. der S2, ptahn» (1530). Cij*.
Rauersrbaft, f. communio rusticorum : es
Ital ilif bnwrsrhairt, so sich jUl ynn Schwa-
bcnland zusauien gevvorflcQ. zwellF arlickcl
von yhren mlrcglichen beschwcrungcn gegen
die vberkeit gestellel. ermanun^e stm früe
auff die zwel/f artikel der hawrschaffl ynn
Schwaben. (1525). Aij*. — mftd. bärscbaft
{Ben. \. 290).
Bauersfrau, f. bäuerin: bawers- vnd
bargers frawen sind heuligs tags stoltznr,
denn grcfin vnd fürstin. kmuj^Oit* Jhena.
1551). bl. 487'.
Bauersknecht , m. tcas luucrkncchl,
bauernkuechl : so niü)[»l goll elvvo einen
bawers knecht, der in demut daher gehet»
vnd sol jn wol ansehen vnd erheben vber alle
kf'is'M- Mid köntpp. Jen. 8, 220*".
Bauerüleat«, rujtUci, äoi ( bewohner : aufl
dem dorll'e bey den baucrsleulcn. Eisl. 1 ,2U9*.
Baienleitlda: darttmb sie sich auch als
arme einrcUigc baucrslenUin . . . gehalten
hah-Mi. Fisl. 1. 209''.
BauiTsmanii, m. rusticus: nticti der hnml-
wercks- vnd baurs man Jiaben su lauge her
mit TberseUen» schinden« stelen vnd ran-
lien . . . pinerpdlich buss»^ wol verdienet, eine
hcerprediyt iciddfrden lürclien. ( 1 .'>29). Ej*.
Baaerürack , m. vnd gicngen alle ynu
grawen bauresrOcken. laidder die kyml,
prnphelen. (1525). AÜj*.
Baufrstoli, m. was liaiierhoflart: mit
(;ri)l»eni baiirslollz, Jm. 8, 220''.
Baaer»f«lk, n. imu sihel was frewd mul-
willens das liaursvolk allenlhalb treibt, haus-
post. Il^((emb. 1545. sommerllbeaf kl. 71*.
Baufrierhe, f. srin sfligo«; intsiIiclifN
sacranicnl f!(Mif»'n vnd vcrkeren in eine bawr-
zeche. kuriz bekeninis vom heil. sacrameiU.
(1544). Diif.
Banfeld, n. camptis arabilis, aefceiiand:
vnd sihe, das bawfeld war eine wüste. Jer»
1. 2fi.
BaHfellig^ den fall drohend, hinfällig:
dauon sollen sie bessern, was bawfellig ist
am hause des herrn. 2 kSn, 12, 5; es ge-
manet mich der weit wie eines bawrelhgen
Iniiscs. tischr. SS*"; darauff solch si in Imu-
fellig giOslin sich gründet, vom abeHämui
ChrüU. (152S). Diij^ ym glauben baw-
fellig. vnlerrtcAl avf etliek arlieM eie,
(1519). Aj"*; derteufel sihel, wo du baw-
(('lliL' \n l vrivprwnrot , da er könne ein
luckfii liutteu, dasij.rdp. (1 ä^dj.Ctiy".
Bangcld, n. in folgender tUUe die slener
Sil kßMgtidien bauten: der k9nig von Babel
hat aiilTsie gelegt, stewrgelt, bawgell, bi<>
goM'Iiefzi vnd da geschelzl. der prophel
Uahdcur. (1520). kiij".
Bauherr, m. acdificator; es feilet an dem
rechten bawherra vnd scbnttherrn. ebenda
klij*; es sey denn das in.ui Cliristum alteioe
habe für den bawherm. vber dos enie buch
Mose. (1527). eij\
Bauhvls. )i. de Welle br. G, 330 in L'e
hansreehuung.
f^mktf lympanum s. pauke.
Bauleute, pl. von baiimann, hri L nur
aedtlicanles , baueudr : vnd die bawleul«»
Salomo vnd die bawicule iliraiii viid die
Giblim bieben aus vnd bereiten xu hollt md
steine zu bawen d^s bans. 1 kön. 5, 18;
der stein, den die bawlcutc vcrworflen haben,
tlcr ist zum eckslnin worden. MaUh. 21, •12;
scliimde beisl ym cbreischeii nicht allein
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BlUUGH
217 BEÄNGSTBII
schmide, sondern allcrlev Lawleule , tlie zti
bawcn gehdrun. der prophel Sacharja.
(152S). Uij^ {der heil, geiit) öOenllich vnd
gewaltJglich geweissagt, das in der heiligen
ktrehen wfirdcn mit vnter sein liUlUero»
«Ir/iern, hewern Itnwieule, das ist leriT. von
den conciiijs vnd kirrhen. ( 1 53!) !. Hinj'-.
BälUcb^ too/ erhalini, in gutem ziulande :
m fromb golUfttrchiig weib hell jr heusz
ih beolieheiD wesen* luehr» 813'; es ist ein
all hausz, wenn es nicht ein hauszuatcr hat,
der es in hcultchcin wescn erhell. Eisl. l,
492*. — heute ohne umlaul baulich.
Baia. m. aHwr: vnd goU sprach, es lasse
die erde auffgehen gras vnd kraut, das sich
besame vnd rnichlbare bewme. 1 Mos, 1,
I f : vnd p:oll dcT hf-rr lios niilTw.ichsen aus
der erdea allerley bewine, lüstig au zusehen
md gut zu essen, den bawm des lebens mil-
len in garten vnd den bawm des erkentnis
gutes vnd bOsea. 2> 9 ; es ist sdion die axl
den bewnicn an die wurtzcl gcippt , d.irtinil)
welcher bawm nicht pnte fruchi briuget,
itird abgciiawen vod inü lewr geworfTeo.
Jfottfc. 3, 1 0 ; ein jglicher guter bawm brin-
get gnte früchle, aber oiii fanler bawm inin-
gel arge Trüchte. 7, 17; man spricht, den
bäum sol man beugen, weil er jung isl, wird
er alt, so wil er vngebogcn sein, der 101.
pfoftn. (1534). Sij\ den bäum auf beiden
achscin tragen, xtcei herren dienen wollen:
hin-kcndc. das isl die den Itawin ntilT hridcn
achseln tragen lienen goU vnd dienen ducii
auch dein leutci. randgl. tu ps, 35, 15.
vgl. acbiel.
«M. bonm, jrf. boome {Ben, 1, 227).
oAd.boum, poum,p/. poiunä (6rra/^ 3, 1 1 5 ff),
goth. b3g\i)< pl. bagmös. nach Qrimm mit
bauen zusammfugehörig,
ImibUtt f n. foUnm oHnnrU: wenn ein
berts verzagt vnd erscbrocfcen 'wird, so isla
reicher denn kein wasser noch Öle, das
sichs ;ir)r!i fiircl^fet i wie die schrifll sag!» fiir
em rau^chciidon li iiiinblal. swo predigt auff
^thdertaulfe. (154Üj. Mj^; oieynslu das
>elcli wem von gensxfedem vnnd bawm-
Meliera gesagt sind? wider den faUeh ff9-
nanUen geystlichen staxd fl'>'22). Eiiij''.
— mhd. boujublal, p/. buuuiblaleu {Den. 1,
202).
Banmelsterj m. \) architeclus: ich von
golles gnaden, die mir gegehen isl, Iiali den
gruud gclegl als ciu weiser bawmeisler.
1 Cor. 3, 10. der man mit dermesschnnr
isl Christus vnscr brrr, der einige bawmeisler
des ncwcn Jerusalems, der prophet Sacharja.
(152S). UIIJ^ 2) aedilts : (der bapst) nenucl
dm guli hauszballler yuu gollis gultoni, die
izu nichts nutz sind, denn das sie welUlicher
bcrrn rendmeysier, schosser, pOeger, vogte,
l)awnicysh 1 .... weren. ausxleg. der ep.
vnd euang. des aduenls. (1522). (>iiij'': da
lies cyn wcyscr radl aufT solch ansuciien fur-
fordern die baumeysler vnd Obersten der
si lbigen pCirre. wmb,Henrieo. (1525). Bj*.
mhd. bdnicistcr (£en.2*119)> &ter-^nM.
auch bilwctneisler.
Banmgarlen , m. ynn einer lilsligcn awe
odder bawm garten, der prophet Sacharja.
(1528). Fif.
Ranmbipfe, f. tcipfel, ifAie de* bautfu;
die dl) hin vnd herr weben vnd laren wie die
bawm kipü'en von wind, t'oit der beichL
(1521). kiiij^ vgl. kipfe.
BiiHleia (beumiin), n. Adwneften: wie
die sditinen jungen beumiin. der 10\. psatm,
(1531). niiij'; ein pfarrbcr vnd Schulmeister
jdlanl/en vnd /fuyeii eitel jinif^c liciuulin.
von den conciiijn t nd kirchtu. (1539). bij*.
Innniil, n. olhenSl: gebeut den kindem
Israel, das sie zu dir bringen geslossen lau-
ter bawniOlc zu lierlilon. 3 Mos. 24. 2 ; wie
denn des bawmüls art ist, das es dem leibe
scer nulzlich ist, uiacbt gerade, storcke, ge-
sunde , schone vnd geschickte glteder. Jen.
3. 32S'.
Bnnmwelle, f. lana arhorea, gossipium :
solche ieute soll man dazu mit baumwollen '
angreifen {sarl behandeln)» de iVeile br. 4,
241 {im originali bawm wollen).
laiiabncke e. pausbacke.
Bansen s. pausen.
Bauwerk, n. der tcuird üchl &»-h nho an
vnd macht dir bdse gewissen vad wil dis
bawwerk hindern, der prophet Sacharja*
(1528). Miij*.
Beangsteu (beengsten)^ was das einfache
«ngsi' Ti ; das sind alles wcrck der gedreng-
leu vnd bcengstcn gewissen, auszleg. der
ep. vnd euang. des aduents. (1522). Mj'*.
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BEÄNGSTIGEN 218
BECKEN
BeingsligCtt, dasselbe: koiiiinonl Uu mir
alle die yr beengst iget scyt vnd beschweret
seyl, ich wil (Mich erquicken, auszleg. deutsch
des v.u. (15181. Ciij*. hei Bind* eil feh-
lende rar. zu Mailh. 1 1, 28.
Beantwerieiij anlwort, bescheideriheilen :
herr doctor ich wolte eoch gern etwas
fragen, wenn jr mich redit beantworlen
woltcl. lischr. lß2K
Bearbeiten, sieh, sich mühen, beßeisziijt'n :
des allein bcarbeil er sich, das die gOliich
barmher^ijjkoit durch ire sacraraent, die sie
bat woUen tein kreflige arsneien der »ande.
die verwundeten in iren kirchen nicht heil t
vnd gesund machet. Jen, 2, 286* bei Grimm
wlb. 1, 1207.
BebeOi tremere, $ich Mn vnd her hevegen.
ot» getduoinder neUenliidenibewgm^ tein**
{Weigand tclb. \, 115), häufig mit zittern
verbundt n. l) hehni der natur: vnd sein
rauch gieng auÜ, wie ein rauch vom ofen,
das der gantze herg scer bebete. 2 Mos.
10» 18; die erde bebete vnd ward bewegt,
die grundfeste des liimels regten si( h vnd
licbelcn. 2 Sam. 22, 8; das ordreicli regele
sich vnd hehele dauori. ps. 77, 19; wie die
bewnie im waldc beben vom winde. Jes. 7,
2 ; die cardinel . . . filiren ein solch grewlich
wesen, das himel vnd erden daflir beben vnd
zittern, widrr dfis bapatum zu Rom. ( | 54 7)).
Fj''; das alle crcaluren für ylim wonioii onl-
zitlern vud beben, eyn vnlerrichluny wie
ndk die ekritten ynn Moeen eitlen tdtfeken.
(1526). Aijj%
2) beben von andern sarhen gebraucht:
das die vbtTSL'li wellen helielen mhi der -(im
jrcs ruITcns. ./e«. G, 4 ; Schlahe an den knaulV,
das die pfosten beben. Arnos. 9, 1 ; jre spiesse
beben. Nahum 2. 4 ; er spottet der beben-
den lantzrn. Iliob 11, 20; singen, das die
kirche vnd gewelhe beben, von den c<mdUjs
vnd kirchen. (153Ü). Fj*.
8) beben de» Imen» vnd der güeder:
der gottlose bebet sein lebenlang. MM 1 5,
20 ; da bebet jm das hcrtz. Jes. 7, 2 ; meine
gelencke beben mir vbor dem gesiebt. Dan.
10, 16; die jüdischen meistcr schreiben also,
es sey ein aolchs (sc das vom herm an Kain
Smadtte aeleA«») gewesen, das er ymerdar
gangen ist sittem md bebend* «Aer da» er»u
buch Mose. ( 1 527). Qiij'' ; die bebende knie
hastu bekreiniget. Biob 4, 4.
inhd. in der Eneit 269, 30 hieben . sowt
immer liilten {Ben. l, III), uic zuwfUen
noch nhU. {x. b. sie snlten je billich hie zil-
tern vnd biheo. C.Adler von almose» gebe»,
WtOem». 1533, Giij'), oM. hihfo, |iip«a
(<?f«jf 3»2I).
Beben, n. tremor: sihe, es kompt ein
silirev r!:t!ipr vnd ein gros heben ans t\m
lande vun nuLlernacbl. Jer. 10, 22; du soll
dein brot essen mit beben. Exed^. 12, 18.
Becby $. pedi.
Bcchrr, m. pocutum, calix: vnd ich hatte
den hecher Ph.irao in meiner band, vnd nani
die beer vod zudrückt sie in den becher, vnd
gab den becher Pharao in die band. 1 Jfs«.
40, 11 ; denn der henr hat einen becher ia
der bnnd, vnd mit stardteo wein vol cingc-
schenckt, vthI schenckt aus dem selben.
ps. 75. 9; vml wer dieser geringsten einen
nur mit einem becher kaltes wassers trenckt.
ITafffr. 10, 42; wolao, ao ist ein igficbcr
hcci) e r, e r stehe ym kttten odder ynn des goU"
schmids laden, odder wo er wolle, er sey Ifer
odder vol, gleich wol des newen leslauients
/.eiciien. vom abendmal Chrisü. ( 1 528). Bi|j*.
mhd. becher {Ben. 1, 96), dM. becbar,
pcchar, pechare. (GraffZ, 46), em» ki»
bae.ir, ItS'rnr, miftfllnf. baccharium.
Bfrhlhin, ii. spliiier: vom s|ililler oder
becliUiii IUI augc. hausposl. WiUenb. 1545.
»emmeHheU 74*. aontl aiiejk pediUein: wid
der hellen prorttcn nicht ein pechtlein (nteAl
das geringste) darwider vermögen. Megli^
ermanung an den marggroffen tu Branden-
burg. 1529. Aiij\
dietea hei Grimm moerseiekMei fsNif-
bene ioort »eheiM dim, vom «M. bith (Bie.
1 , 78), unratk, »ehmmt», kekridU, »trek eu.
SU sein.
Beck; m. aller, jeizl m der schrißsprackt
ertot^ener ümÄnu^ ßrhäeker; wenn da
heck das hrod tu Hein machet, h^nipetl.
H^iif(emb. t545. sommertheil. 59''; tucb-
marher, bp(•l^en , -^rhuster. ordenwng tjgen
gemeynen kastens. { 1 523). Diiij*.
mhd. becke {Ben. l, 76), ahd. backe
(ffrajf 3, 24).
Bedtn, n. fioihetgeß»» ßr IUi»ti§MUn:
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BECKER
219
BEDECKEN
TDd Mose nam die heUlte des blute vnd fhels
in ein becken. 2 Mos. 24, G ; darnach gOS
er wa««i»M- \n c'n\ bcckpn. Joh. 13, 5.
mhä. iiecke und becken ilten. \, 97),
i/M. {»eedii MUi pecchin (Graff 3, 30). aus
ewUettol. bidnas, baeinttm.
Becker, m. bäcker, ein das hacken als
gewerhe treibender: da will fvn liocker lios-
ser seyn, denn Gyn balbirer. ausleg, d*sr ep.
tmd euang. vom heyl. dreikönige fest elc.
(1525). J^**; vnd es begab sich darnach*
das sicli der scheock des küniges in Egypten
vnd (!f r l)eckcr vcrsUndiglen an jrein herrn.
1 Mos. 40, 1 ; gleich wie ein backofea» den
der becker hcilzel. Ho«. 7,4.
Bedcrgaasej f. vnd liea jm des tages ein
leMin Iirol geben ana der beckergassen. J§r,
37. 21.
Bffkerhaes, n. iml diesen werten reissei
er vmer aller lierlzen vnd uugen aus allen
beekerheuser md borabvden. JBVtl. 3« 148*.
BecktiUy f* bäckerin: ewre lachter aber
wtrd er nenien , das sie apotekerin, kiicliin
^nd beckeria seien. 1 Sam, 8> 13. vgl.
beckin.
le^li /. hädurin, vor. an 1 Som. 8,
13 Ui Bindseil, fieieh beck apäler er-
loschen.
Bedacht; consideralus, mhd. bedähl (Ben.
i, '6H. 345), pari, praet. von bedenken:
aas bedachtem ral vnd venehnng goues.
«foH, ^«eb. 2, 23 ; da im d. Gochleiis her*
iir, der sachen zu helffen ak ein tiefl be-
dacfater man. wmmnge an «. l, dewiicAen.
(1531). Cj'-.
Bedacht« ecmidemtio , Überlegung, bei
LUIdm,: wie viel mit grOaserm bedacht
n'chtestu deine kinder. weish. Sal. 12, 21 ;
iiiemönrke) ein vulck sind, das kr:n lvf<l;ichi
fiocb fursicbl hat. euang. von den izvhen
museisigen (1521). Ciiij'; bab icli vnlcr-
iheniglich gcpelen eyn bedacht vnd aufechub.
Burkhardt briefw. 39 ; — bald, wie mhd.
bffdahl, f.: ich scbreibe aach lieimliche
bneO«, aber allzeit mit der bedacbl, das sie
der leoffel mOchl verrdlen. von heimlichen
tHä t$H9Un Meffen. (1529). Bij**.
Bedächllgi «djf. «md adv. consideralus,
omiderate: warunib seyt yhi nicbt bedech-
* iig vod sehet zttuor, ob es scbriBt oder nicht
were. das diese «eorl Christi noch fest
ffeben. (1527). fiiij* ; eyn vngedulliger Ihut
nerriscb, aber ein bedeclitiger hasset es.
spr. 14, 17. — bedecblig viul wcislicb pre-
digen. Jen. 1, 40"; 3, 29*; man «oUe lllr-
aten brieue drey mal lesen p darumb das sie
müssen bedechlig reden« OHSleg, sehSnST
Sprüche. (1519). Nij^
Bedächtigkeit, f. was bedacbl: beware
glUckseUgkeyl vnd bedechlickcyl. vor. zu
spr, SaL 3, 21.
Bedächtiglich ) adv. considerale, mit be-
dacht: ein kluges bcrtz hamlell I'odec hliglii h,
.iher die kiinen narren regieren nerriscb.
spr. Sal. 15, 14.
BHMhCM, sich, dank waßr sagen,
a) mif gen.der aacAe.* miriat eurenwegen
tlhcninlwort das ronfert in zwo schacblclo,
(h'r ieh mich llciszig gegen euch bcdanck.
de Wette br. 4, 178; ich bedaucke uiicb
c. w. geschenker. 4« 278.
b) mit abhängigen sats: gleicbwol be-
diinrke icli mich gegen e. key. niay. anlls
aller demillif;sl. das dieselbe mir das i»irenl-
liehe gleit zu Woiuibs vnverbrUclilich ge-
halten. Je». I»498''.
ledaibM) darben (?): lasse inen die zins^
so lange sie leben und bedarben, de Wette
br. 2, C59.
Bedecken j sudeclmn, überdecken, ein-
hüllen. 1) svsnü^: aibe, ao wil ich mor-
gen heuschreeken komen lassen an allen
Orlen, das sie das land bedecken. 2 Mos.
10, 5; das der nebel vom reucliwerg den
gnadensiuel bedecke. 3 Mos. 16, 13; mein
gebcin banget an meiner haut vnd fleiadi,
vnd kan meine zeene mit der haut nicht be*
decken. Hieb 19. 20 ; eins (eines) iglichen
leib bedeckten zween fliifrol. Ezvch. 1, 23;
also das auch das sctnlliin mil wellen be-
deckt ward. Matth, b, 24; die {die rolle
Korah) hat gotl gestraflt, das sie die erde
verscblunden vnd bedecket haL die ander
epistcl Petri. (1524). Iij^
2) bildlich: die schände vnser angesiebt
bedeckt. Jer. 51, 51; wol dem« dem die
vbertretlung vergeben sind, dem die sflnde
bedecket ist. ps. 32, t.
mhd. bedeckeil fJ^^en. 1, 295)» ohd* pi-
decchan (C^if 5, 101 f.)
28*
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BEDECKT
220 BEDEÜTLICn
;y das pari, prael. des vorigen
verbums, erscheinl bei L. ein'uje mal mil
rückumiaiti : P.iiiliis selbs icret die weiber
mit bcdackicm hcubl bvlCD. Jen, 2, 16^
leJmky m. wtt bedacht : wie kund man
sich für den falschen prophelen bic hauen,
wenn man yhr lere nichl soll ynn bedenck
nenipn, riciilcn vnd vrlheylcn? das: cyn
christliche versamlung macM habe alle lere
XU vrieylen. (1523). aiij^; vnd mUgcn
doch nicht leiden, das man ein wenig
an irer h'tmelischcn sliro vnd golles wcrck
zweivel oder bedenk neme. de WeUe br,
2, 540.
tfdeikei^ mM. bedenken (Ben. I. 344),
ahd. pidenchan (<?ni/f B* 1 59), eenndtrar«,
1) etwas bedenken, erwägen, überlegen:
ich bedenck wol, das myrsz nil wirl vnuor-
weysl blcybenii. an den christlichen adel.
(1520). Aij"; das kUnd jtir scibs wol be-
dencken, wo jbr solche grewd vei|;esaen
wollet, . « • 80 werden leute vrarhanden sein,
dir nicht vprf»(*ss(»n. vennan%tng an die
gcislUchen. (15;^0). Dij''; ein predjger. der
es criisUicb bcdenckl. de IVelte br. 6, ISSj
gott Ollis es den« forsten oder herrn selbs
eingeben, das er bedencko narb seinem hif-
hp«u>n vprrmfefn, wenn vnd welchem
buhen er eine zcdic liorgen soll*» odfr miissc.
IQl, psalm. (1534). CJ' ; «bzu lerelen
sie allMn die schupen, die gemeinen groben
Sünde bcdcncken. von den schlüsseln, (t 530 ).
Kiij"; das ui! ich euch am ende zu bc-
dcncken geben, ein hrieff von seinem buch
der winckelmesse. (1534). Cj''; lere vns
bedeneken, das wir sterben mflssen. ]»t. 90,
12: was du tbust, so bedencke das ende.
Sir. 1, 40; zu Ihun, w.is deine h.ind viul | deutet. Sir. \, 3; d.uiiinlj muste Zwinge!
fiir die kalten vnd nachlcssigcn , das sie sich
selbs bedeneken vnd erwecken, deudsch ca-
lechixmus. (1529). Zj'*; e, k. f. p wollen
sich wol bedeneken , ob m. Miiii|ipus zu
scliicke» sey. ori|iNialftr. o. 9. /m. 1546
im archiv SU Weimar,
Bedenlicn, n. cogitatio, deliberatio: <,.
Paulus slrafTl die (lorinllier niclil vin)) des vn-
vvirdigen bedeuckens willen am leiden Chnsu.
vom «bendmül CkrteH, (1528). CüiJ*; i$
isi auch on meiD bedeneken vnd radschlagen
szo ferne kernen, eyn trew vermanung sich
tzu Vorhuten für auffruhr. (1522). Biij":
es were meynis bedenckeus ein notuge Ord-
nung ... das stHII Tmd klosicr widdemodi
wurden auir die weisse verordnet, wie sie
waren im aohug. an den christlichen adel.
(1520). Gii]**; nu bill iclie. f. g. wolt mcyne
bedeneken beschlahenn, die ich liiemit zu er-
kennen geb. origineUbrief auf der biblioIhA
MU Gotha cod. ehaH. 379. fol, 2 (de WeUe
br. 1, 207); darum zimel es sich seubottcli
in der <:achcn 7m faren vnd in bedeneken an
nemen. de WeUe br. 4, 477.
Bedenten, signi/icare, beiei(^nen , an-
seichen woxu $em: gleichwie daswasserder
lauffe . . . bedeut die heylige gottlich vod
ewt^e gnade, die do neben wirl prossen in «lif^
b.ecl vnd leib desselben kinds, n/n .^icrmvu
von dem ehliehen slandi. (1519). Aij\ das
na binden dran (am «eorf hosianna) faii'
tel lieblich vnd bedeut ein herlzlich begir,
wie wir zu deutsch sagen, ach hilft, !i !vm
liilf, lullT dodi. das schöne conß^uuni.
(153ÖJ. hiy; vnd iclt beralh, dds alle Wei-
sen so Babel ftlr mich faeratiflr bradit wer-
den, das sie mir sagten, was der Irauin be-
dein raizuuor bedacht hol. rrpnsl.gosch. \, 2S.
2) einem etwas bcdeukeii, zudenken, be-
itimme»: wie wol er (AttUaehut der edle)
auch vngeacbt vnd ybm das reich nicht be-
dacbl war. der prophet Daniel. (1530).
Diiij'; es ist dyr hedaehi, aber nicht besclie-
rel. bindseil 7, 333.
8) sich bedenken: das auch wol die oott
win foddcrn, das sich die bedendien vod
beschicken, die ilzt die letzten sind vnd seyn
lexl .»IsD stehen ,d3s brod so wir breche»
1^1 die gemciuscbaU\ des bcdeulondeu Icibe»
Chrisü'. wm adeninurf ChfUÜ, (152S).
Ej^ — mhd. bediolen {Ben, I, 327 f,)
BedenlHrh, gebraucht L. , wie auch an-
dere st-iner Zeitgenossen , für iicdeiitend,
sigmiicanst gegensais ist wcsen(ljhch: das
menschlich wort bringt nit wessenlich oder
die natnr 6» halsen mit sidi, saondenn
nur bedcullicb. aus leg. der ep. vnd euang.
worden, an die herrn deutsch Ordens, i \ ^'23). \nyn christag etc. (1522). : der bapsl
Aij'; das soi nu das erste seiu, somU i heil I macht dreierleyvnlerscheid der kirchen, ersl-
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BEDEITNIS 221 BEDÜNGEK
lieb ein« wttenfüdM, d. Lder kirchencürper
Tod leib, sum andern eine bedeiiüidie, das
MBii die cardinjil. lischr. 191*.
Kfdeadfs (bcdeiitnis^c) , f. signißraUo :
Villi» der ehr willen, das vorniist-liUiig mans
fad weybs ein sxo gross ding bcdcul, musz
der cefoh sUnd »nlclM bedentaitt graieuen.
tffn termon von dem elichen standl. (1519).
Aij*; hie bricht !mi crriir auch die geysl-
üchc bedeulnissc. auslcg, derep.vnd euang.
9§m dmtlag He, (1522). Umj''; vud deu-
ten »den, »It das im abendinaf nicht aey
der wäre leib vnd blul Christi* sondern nur
ceichen vnd lie»!e(ilnis desselben. 1,49 l''.
Bedentnng (iKülpultinge), f. dassvibe: sie
liaben den s^ruch aulT alle sunder iriebeii
md bekennen selbs, das er nur daa weniger
ia|i sandt belreUb, auch ynn seiner bcdeu-
Innge. euang. von den tzehen ausselsigm.
(1521). Cj*; vnd es treumet jnen beiden .. .
meiner nacht, einem jglichea ein eigen träum,
tnd eines j glichen tranm hatte aeine hedeu«
trag. 1 Mo$. 40» 5. — mM. bediutungc
(Ben. i. 328).
Ifdfn^. tx'dingc, n. bedingung, pactum:
(Ur«iQ bewilligt sie, doch wit dem bedinge,
daa der eine sie leret in den liinwl hren.
«iflafwif d€$ ofonran. (1542). Kj\
BflJIngen. pacisd, aushallen , vorbehal-
len: irh hcdingc aber alhie, das ich dieszcn
arliclieli nil darumb halte, das ich den bapst
«ottevo^^verflen. grundimdwtach. (1520).
lij^; vnd bedinge, das ich diesM appeiiation
will aiisznircnn vnd bewepixen. app^Uffum.
n 520). Aiij' ; i' li bedinge tuiiomii. <t,i-t ich den
lodlen hischoff Üenno hie mit widder verur-
iheylt noch verdampl haben will, widder den
ncM a^gotki 1 524). af ; erstlich bedinge ich,
dM idi nicht wil, vnd wenn ich gteicli wolt,
nidi! knn nrhlcr sein twisclicn Hans Sclie-
/iiU Mid di'm rardinal. trider den bischoff
iu Magdeburg. (1539). ßij\
sieb bedingen : wolan ich habe mich be-
dingt, iu ich nicht widder fleiscb vnd bhil
«irlircibc , soiidfrn \vidder d«t» lonflVl vnd
»einegiieder. vom abendmal Christi. ( 1 528),
qij*'; denn ich mich jiner bedinge, das ich
däien predige , die gern recht für gotl Ihun
wellen. Jeu, .5, 355*; will mich auch ersl-
Ucb fad vor allen dingen hiemit bedingt ha-
ben, de WellB &r. 2, 147.— niM. bedingen
noch selien, häv^ifer In dmMm timt Am
einfache dingen {vgl. Ben. 1, 33S «. 339).
Brdingnng', f. conditio, rnrhehalt: mii
atigeheffler pnichl, vnlerschcid vnd bedingung.
der prophet Sacharja. (152S). Nij''; wo
gott etwas verhebst mit bedingung oder
vorbehält, vnd spricht, so du das ihun wirst,
so wil ich dis Ihun, da stehet di«- v(>!-
heissuug auff unserm llum. t on den juden
vndjren lügen. (1543 ). Liij''. nach Gr im m
101». I, 1235 wf da« «oow ersMn den feto-
ten Jahrhundert in üblich geworden; ich
fittd" f-s srhnn 1 520 bei Ä, Bodenetein
(ipp'll'ilt'ni hl. ö**.
Bedrängen (bedrengeu), aiUeilig, seht
drängen: dammb gebiete ich dir vnd sage,
das du deine band sufTlhusl deinem bnider,
dor bcdrrngpt vnd arm hl. 5 Mos. 15, 11;
Iril zu mir vnd \iu\ie mich, denn icli bin
bedrcnget umbher. 2 Sam. 1,9; einer sol
des andern fleisch fressen in der not md
angst, damit siejrc feinde vnd die, aonachjrem
en slrlim, hedrengrn werdt^n. Jer. 19, 9.
Bedrauen (bcdrawcn), mhd. bedrouwen
(Ben. 1, 399), bedrohen: vnd stund aulT
vnd bedrawetfl den wind vnd das mner.
Maitis. 8, 26; md bedrawete sie, das sie
jn nicht meldeten. 1 2, 1 6. vnd Jhesus be-
drawete jn, vnd d(<r hMifel für ans von jm.
17, 18; da es aber die jünger sahen, be-
draweten sie die. Lue, 18, 15; lasset vns
emsilich sie bedrawen. opnal. geteh. 4, 1 7
u. so öfter, aber nhfendt bedrtnen (be-
drcwcn). zwar begegn*'t wie viel wcnygcr
magder cmpfahcnn, dir ml ludet, nicht
glewbt, nicht betrewet (/en. 1 , 370^ bo-
drewet), nichts guttisgedenckt. grund radur-
isach.i 1 52 0 ). b j^ tob betrewelader jedenfaUe
dntrf,f,>hh'f frirbcrewcl — rgl. draitcn,
Bedrauung (bedrawunge) , /. drohung:
nu setzet er dazu eine bedrawunge wider
die gottlosen. Ei»L 2, 21*.
Mingen, bei L», der noeh tOagen
flungcn) srAnV?j, Ix'lflngcn fhctiingen) , 1)
stercorare : hon , las jn noch dis jar, bis
diis tch umb jn grabe vnd bctUoge [1522:
betunge] jn. Ltte, 13, 8.
2) coneaearef bescheissen (v^l. dflngen);
der teufel hat vns durch goltes lom vl»cr
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fi£DUNK
222
BEERBEN
raser stfnde mil grossen * bOsen onrreii vnd
grossen, groben «Win zu Rom bclüngel.
wider das bapxtum :u Htm. (1545). Ziiij''.
3) sicli iied(lnj{(Mi glen-hviel mit sich bc-
Ihun : damit ich den leuIFcI aufs narren seyl
ftire, das er sich selbs yn seiner klugbeil be-
tungen mus. t on heiwUUshM tmA ^«lolsM
hrit'ff- n. ( I529)- Bij".
Itrdiinkj m. oder n.? opimo, mtinuntj:
wiicii.s icii (loch (als) ein wahn vnd ineyuä^
beduncks {Jw, 1, SGi** meines bedcinekcns)
nil halszslerrick gesagt hahe. tcidder die
bullen des emichrisls. (1520). Biij". tpäUr
nur noch beduiikni (5. d.).
Bedunken, sich hcdUnkeo lasseO| sibi vi-
ieri,8ichdaßrh9l(9m: ^er{dermeMeh) jo
nimmer nichl SU dem sacraroenl roil dieser mei*
nnnggehe, das er sich lasse hcddnckcn, erscy
wirdig:, vnd alsowoHc cr|:!Otlcin reines herlz
hringen, welches ein mensch viel mehr hey dem
sacrsiDcnt soll siidieD vnd erfragen. Bisl. 1,5''.
mhd* bedonckc« {Ben, 1, 360), aM. pi-
dunclisn {Gtaff h, 176).
Bcdnnken, n. was hcdunk: fnr mein
hofTereclil sage ich, das auch meines he-
dunckens (nocfc metner meinung) Lucas vnd
Psulus slarek anll diese meinung lauten,
vom abendmnlClmsa. (1531). Eiii** (in der
amgnhe (finer srhrifl v. j. ] "2S s(t'h( an
der enlsprechenden stelle ; meines dunckensj ;
meins kcdunkens lunll ich, er sey noch nit
flagg noeb seiüg. de Wette br. 2. 521 ; vnd
ob ich hiszhcr zuwcyln yhres hedunckens zu
ern5:tli(;h oddcr schimfifluii (geschrieben bell.
Luthers erbieten. (1 520). Hij*.
Bedürfen, egere, indigere, nöilng haben,
a) mü parlitivem gem. der penen oder
eache: nim zu dir von des ilsehes gallen,
denn du wirst jr Iiedürflen. Tob. 11.1; nl o
wird auch freude im himel sein vber einen
sUudcr der bussc ihul , für neuu vnd neunzig
gerecbten, die der busse niehl bedOrfTen.
Imc. 15, 7; sind nicht ferlicher seit gnug
jtzl, die wol hedilrffen einrr redliclicn, onde-
lieben rilsdin-ren an .iMen orieu ? tridderden
meuchler zu Dreien. (1531J. Ailij''; die
bcdorifen seer wol eines iriMters. liot 14.
md 15. eap. s. Johanme* (1538). Cej*;
du {bapsi) hedarflsl hynfurt keynsz bocks,
keynsz bolbeyplerss« keynsz lollerbubenst.
leynvrfeyiderlbeolo^lfliiAMits. (1521).
Dj* ; eyn gesunder glawh , der an yhm sdb
gnug liat vnd nit liedarfT der spitniischen ge-
reclitickcil. der psalm. (1521). Ciiij''.
b ) mil acc, der suche : ewer vater weis,
was jrbedOriTet, ehe denn jrjn hiltet. JlBllk.6^
8 ; die trostvnd sierek bedurffen. eyn semo»
von dem hochrv. ^armmmt. (1519). aiiij\
f) mit folgendem infimiit: hat docli got
VHS wie andern landen gnug geben ... das
wir Bit bedttrilten, sto grewlichen gross«
schätz für seydcn, sammet, guldenslock vnd
was derauszlendisclien wahr ist, szo gciidisdi
vorschütten, an den chrüüif^n odci.
(1520). Mj*.
d) mit folgendem dass: idi bedaiff
das ich von dir gelauilt werde, vnd do kö-
rnest zn mir? Mallh. 3, 14; darUmb bc-
darir er seer wol, der liebe goll, das inaa
sein wort vnd wctik wol lobe, von da
heil, lauffe. (1535) Aij*.
e) wupertSnUeh: dennoch bedarf es, ge-
dachten , ja alle prediger treulich zn ver-
mahnen vnd warnen, de Wette br. 4, 425.
mhd. bedürfen (Ben. \, 363J, ahd. pl-
durfan {Graff 5. 207).
Beiirftig, benSlkigi, nSthig Mend: der
gnaden bcdurfRig. die thhm pw^sefü*
11517). Fiiij'.
Beeitern, mit eiter versehen : gleich ab
wenn ein kttrsncr soll eineu bOscn pelU
flicken, da weder baut noch har gut kU
dazu bespeichelt vnd beeilen, teäer dat
bafffum zn Rom. (1545). Dj'.
Kecrben, 1) r^'m fiereditate ohnnrre:
wiiiu es (da« sluckjeLdi) iieerbeii, so keutf
es ftir den bflrgem vnd für den dleslen mei-
nes volcks. willu es aber nidil beerben, so
sirrr mirs, das iclis wisse, denn es isl kein
ert)C on du, vnd leb nach dir. er sprach, id»
Wils beerben. Huth. 4, 4 ; vnd wisset, das
jr dazu beruffen seid, das jr deo segen be-
erbet. 1 PeL 3, 9.
2) hered^taie in alium Irans ferre» Mf
einen erben: aufl das jr besiiri das pule
Und vnd beerbet auff cwre kmder nach
eueb ewiglich. 1 dknm. 29, 8 ; aufl* das jr
mechiig werdet vnd esset dns gat im lande
vnd beerbet es auff ewre kinder ewigfich.
Eira 9, 12.
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SEERS
BBPBHLKN
Bei-re, f. bacra, bei Luth. in der reget
iouohl im sing, ais im pl. beer : yhre beer
bt eyn ga!l beere, var, mh 5 Afo«. 32. 32
hä Bimdteil; vml ich halle den bechcr
Phnrao in meiner liand, vn«! nam die beer
vml zmlriifkl sie in den beelirr. 1 Mos. 40,
11; ah weon man einen olbavvm schiitlcU,
ihs iwo oder drej beer blieben obea in
dem wipfle. Jet. 17, 6; der sommervnd
herbst {bringen) allericy gelrcide vnd schöne
beer. Trüchte, wein vnd obsU der 65.p<a/m.
(1534). Jij''.
MHAber».«. f. (Ben, t, 104), aM.bcri,
peri «. (Groff Z, 203), galh. basl n. dunlw-
len Ursprunges, vermuthungen s. Grimm
Mb. 1, 1213, BoppgL ihr, 241.
Icerwelf s. bärwolF.
Beet (bei), n. areola: in sonderliche
«flrltgertlin oder bete geseist. Biniteil
7, 423. erst nhd. durch die tehreibung
ron bell i\hi]pirennt , mhd. belle ( Btn. 1.
109 /f , ahä. j.eili (Gra/f",], 51) =-= bell u. beet.
Befahren, .sich. befürcMen, besorglich
leeeer letn, mil gen. der eoeAe oder folgen-
im abhängigen satx : der pfarrherrsagl jhm
tu, er »oll ru frieden seyn viid sich fdr jin
niil)(< li»^fahrori. tischr. 1G3'; docli ist sich
m iicldiiren, es werde küniTtig ein grosse
kllte werden, ebend. 355N
üetes heute tmr neeh maUg gebrauchle
vort ist zusammenges. mit mhd. vSrcn, ahd.
rirt'n nnrh^ieUen und mit befahren »att^ef-
vas fahren unverwandt,
BelBIlei^ obmere, «lemere, oM. pifdlAn,
piblu(fl^jf 3, 467): will es vonnOlhen
sein, aufs ftirderlichst von e. k. f. g., als
die gott in solrherji Tall dazu gefoderl vnd
BÜl der tbal befallet, von vier personen las-
■en das land zu vbiliem. de Wette br. 3, 1 36.
MMm (beferben), Üngere, fdrben:
danimb wirslu deyim filSS beferI)on yn
(nichl im) bffllt. rar. zu ps. 68, 24 in
ieuUch am^eg. des 67. psalmen. ( 1 521).
Ciüj**; das (prediger) ampt isl yui blül be-
ferbet, den es seyn yr gar viel drob gemarl-
lert tzaaor yoi römischen reich, ebend.
BefHrben, n. substantivisch gebraurhti>r
inf. des vorigen: es isl nur ein beferbcu fiir
gol angesehen, ebend.
ItMin (beoehden, befbeden), beJkrfe-
gen, feindlich überziehen:' sondern ihun
recht, das wir eucli bevhcden vnd rauben,
von den eoneiBjs vnd khrhen. { 1 539). Eiij'* ;
ein reutcr thul einem mordbrenncr grossen
rciiterdieiisf, dns er jni liilfll aulTder stra^^sen
rauhen, latid \iul leiitc hetiehdci). an die pfarr-
herm wider d.wucherzu preäigcn.( 154 0).Bi''.
Icfebicr (beuheder), m. der fefndUdi^
«ber/SItt MJid bdsrie^: so man die Strassen-*
reubcr, mtirder oder beuheder redert vnd
küpfel. ebend. Lij'\
Befehl (befclh), mandalum, praeceptum,
jussum, auf trag, gebot, geheies: vnd Joseph
Ihet befeih , das nsn jre seeke mit geireidc
fttUeU 1 Mos. 42, 25 ; vnd Joseph gab jTion
wagen nach dem beleih Pharao. 45, 21;
vnd Mose bcschrieli jreu auszug, wie sie
zogen nach dem bereih des hcrrn. 4 Mos.
32, 2; also kehreten vmb dieRubeniter, Ga-
diter vnd der halbe Slam Hanasse . . . /uin
Linde jres erhes, das sie erbten aus beleih
des herni. Jos. 22, 9 ; die bcfelh des herrn
sind richlig. 19, 9; auch die weil well-
lich gebot keinen nuts ym hymcl sehalTen,
so isl dennoch sein gebot vnd befeih da.
eine bericht an einen guten freund. (10281.
Fj**; gaugkeln also mit dem berelli vnd worl
goUes. von den schlüsseln. (1530). Giii";
es bat kein gcwcyheler winckel priesler
ihuren der gemeine das sacrament reichen
oder predigen , wie es doch Christus befeih
vnd einsctzung fudderl. ron der icinckel-
messe. (1534). Kij"; goU wil nichts aus
eigener wal odder andacbt, sondere alles
ans befeih vnd beruff getban haben, der 82.
psalm. (1530). Fij"; do ich gen Orlaraunde
vnter seyne Christen kam aus rursllichem
befeih. eyn brieff an die Christen :u Stras'
purg. (1525). A 5*; da machet er die, den
er solchen befeih gibt, jm aller ding gleich
in der sendung. zwo predigt auff der hin'
dertauffe. (1510). Jij"; der h.inn hertzige
valer yiu limiel Irüstc vud .slercise e. k. f. g.
ynn seinem wort vnd befeih bis zu seligem
ende, de IFeUe br. 4, 24 1 (ihler naeb dem
original).
von hi>h'h\en , doch icohl nichtvor dem \ v).jh.
Refehlen (betelhen), in doppelter beäeu'
lang, i) mandure, commendare, commitlere,
mü aee» der Mdke, dat, der ferwn, a) von
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BErEUL£N
224 BEFBSTUNG
pcrsoneH: das er jiit vitler seine barnl bc-
ßiUi alle gerangepen im gerengnis. t Mm.
39, 22; szo feret der narr Uu, lest weyb
viind kynd >ilzon, die ylim von goll hcfolben
sind, aush'fj. der ep. vjid euang. vom
christag. (iä22j. UdiiJ'*; keyscr Siegnaund
eripreiff jn {den bapst) vnlerwegen vnd ward
«lern pfaltzgrauen befolhen. tcider das baps-
' tum zu Rom. (1545). Kj''; erbcgehrl c T. g.
von mir bcfolib'n zu scjti. de Welle br. 5,
732. sich befehlen: zu leUl haben auch
lU« faricgsleiile viel abergfaubens ym slrcyi,
da lieh einer sanct Georgen, der ander sancl
Chrislorcl berelhl (/tir bcliebll). oh kriegsteule
auch in seligem etande sein kOnden, (1 527).
6) wm saehen: an walch«r stat Header
kttnig Rehabeara eherne achOde maehen vnd
beleih sie den obersten der drabantcn. 2
chro«. 12, 10; berdh (befiehl) dem hcrrn
deine wege. ps. 37, 5; valer, ich bcrtUt
meinen gcisl in deine hende* Luc, 23, 46;
Christnt foddert hie von sancl Peiro drey
mal die lieb, ehe er yhni die schall bcfilhei.
grund vnd vrsarh aller arückel. (1520).
Ij"; vnd l»er<»lh dem lieben wind (der auch
müsziger isl) die vbrigen vorgeben wort,
eyn seman von dem ablast vnd gnad.
(1520). Aiiij**; Willcnbcrg ist mein bürden,
mir von gotl berohlcn. de Welle br.2, 148;
wir lassen solchs den theidin{»f?bprrn vnd
scbcidsfurslen bcrohlen seyn. 3, 3 1 S ; das
selbige concilium(sttJVieea) seUt, das der rO*
mische bischoiTsolle, nach alter gc wonheil, die
subtirbioarien Ixirclieii jm lassen licfolhoii sein.
vondenconciiijsvnd kirchen. (1539). Gij''.
2) praecipere, gebielent meist ohne acc,
mit fidgendiem abhängigen saU: vnd JoKe|>b
bebih seinem haushalter vnd sprach , rulte
den racnncrn ihre socke niil speise (befahl
seinem haushaller den tnennem die sacke
zu füllen). 1 Mos. 44, 1 ; vnd Joseph bc>
Talh seinen knechten den erliten, das sie
seinen valer salbelen. 50, 2; vnser herr
gotl bat dir nicht befohlen , das du soltesl
sitzen vnd vppisrli (nrliii'n v nii Iivinelliynauff.
amleg. der eu<ing. an den fümemisten
fesUn, (1527). Rvj'*; weil Chrislos befolen
hat onvnterlas sn bitten, «der da$ enu bu^
Mose. ( 1 527)* mm j" ; wer hals yhm befolhen.
soldics zu ergrobbclu vnd zu sielen ? t on ^'m-
Uthenwtägeslolenbmjflm. (1529). Cü^;
bi 1 1 • <1 1 1 halben c. k. f. g. wollte die armen leole
befehlen vom klostergut, <;o Inngr« es wShret,
zu versnrppn. de Welte br. 3, 91.
nüid. bevellieu, bevi*lchcn [Heu. 3, '6\bf,
oM. piMahan {Graffi, 501). dfeMn-
(un^Mi giengen aus von der im «M. «id
ahd. noch erhaltenen ällt ren hedeutung ,M-
grnbi'h" , welche sich tcieder aus der ur-
spruiiglicheren „verbergen*' enlwi^lU. die
dem einfachen ahd* DMahan , gtOh» filhan n
gründe liegende wursel ßl «(ihmhI der taut-
Verschiebung gemäsz mit pel in dem zusam-
mengex. lal. sepelire begraben, vgl.
tirimmwtb.[,\2b6. WeiganduHb.UW^.
BefeUbnberi m. der wa befehienhet:
Pethaja war befelhhaber. Neh. 1 1, 24; der
bcfelhaber heissl vnd treibt, der diener aus-
richl vnd tlnii. d<i>; 1 r>. cap. der ersten ef.
s. l*auU an die CurinUker, (I534j. Qj''; die
schuld ist aber der bcfehlhaber, die dce
gnten mann veraXomeL 4e Wetta br, 3* 95'
lefehHchbabcr, m. dasselbe: amiicite
oder befchlicbbaber. ebend. 5, 7'JG.
Befrhlnngi f. anbefehlung : lirurub musz
man es nenneu ein commendenn oddcr be*
rchinng das fclosler anbehalten, asidenthrish
liehen adel. (1520). Diiij-. — Demltr:
|)(Ti'li!rm;: drmandatio.
BefeHtigeHj firmare, cunfirmare : viul üsia
bawel Ibiiruic na Jerusalem ara eokllior . . .
vnd befestiget sie. 2 eftron. 26, 9 ; jt wer'
det die beiiser abbrechen, die inauren zu be-
fcstif^eii. Jes. 22, 10; polt ists aber, der
VMS befeslif^el sanipt euch in ("dirislo. 2 Cor.
1,21; sie (die doctores scholasiici) siod
allsampt nicht gnug mit jren opinieo, das
sie eine predigt befestigen sollen. Jen. l.SS**;
gleicli wenn man einen briefl schreibet viv!
druckt cm bilscbier daraulT, die achhfll vt
befestigen. Eisl. ], 136\
Btfcsfignng, f.mimitio, confirmatiß:»
ehre, lob vnd preis Jhesn Cbriati vnd befesti*
gung vnd bekrclTtigung seiner heiligen ciirist*
liehen kirchen. ein wellische lügenschrifi,
(1545). Aiiij". — von befestigen.
Befeatnngy f. dasselbe : befeslung dcsgha-
bens* Jen» % 20" ; vnd sich in sicher beCBUmg
disier dreyer mawr geselzL an den durisfü-
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BEFINDEN
225
B&FBAGEN
dmadel. (1520). Aiüj* ; die waOSen vnMr rii-
lerschafll siiui nicht (leischlicli. sonilcrn raech-
tigfi/i goll. zu verstörcn 'Ii*' l>ercstungen.2C'or.
1U,4. neuere bibetausgabeu bcfcstiguDgen. —
«M beiMien.
MiJei^ wu das «lnfodbe flades, doeft
nachdrüciUichnalBiieiet, simtUen «mj»/ifi-
de% fühlen.
1} mi'l aec.: ich liofle aber» jr werdet
m «ich bis ans ende aIm befinden , gleich
wie jr fue tun teil beßinden bebt. 2 Cor, 1,
13; do goll Ail.nn geschalTen hell vnd alle
liir*' fnr vlm braclil, vnfer wcichoii Aduiii
nit liefaiitlt, das ylim ebeo vnd gleych ge-
sellig were. eyn eermofi von im Dieken
ifmidl. (1519). Aj"; ich beand drey sUrcke
grum), ansz wilchenn mich angreiflet das
fnu hl har, edle bnrhic des romanisten von
Uyptzick. von dem bapstum zu Rome.
(1520). Bj''; die harlmUligcii aber, die
neeh nicht begeren iroit des gewinen, ha*
f>«n aach die selben marter nie beftindeti.
Jen. 1, G'< : wie wol viel Ulgen drinnen hc-
fao<len w« rileri. Verlegung d. atkoran. ( 1 542 ).
üj* : naciideui ich ewr grosz trcw zu Augsburg
n mich beftmden. 4$ Wetto 6r. 1, 381.
2) mit adjectiven : wo er aber Mach be-
foBden winl, wird sie jn vprl.i^sen. Sir. 4,
22; ol» fi nlicr vnrecht beluinlen, wö!le er
•i(^s an alle geuad entgellen, von er Len-
MKeuer, (1528). Ai^j^
3) Hilf abhängigem salz: da bcrand ich,
«!3i er i)Osi-Iiftldigel ward von den fragen
jre^ geselzes. apost. geäch. 29; denn
>t!i leglich befinde, das gar wenig prediger
ütl sind, die das vater vnser . . . reiibt vod
wolversielion. der prophet Sacharja. i 1528).
Aij''; szo du bcnmlis!, das <Im «trirf k \vir>l
)iin dpr ziiunrsiclil Chrisli. eyn sermnn von
dem hockwirdigeti sac ameut. (1519). ciij''.
4) sieh befinden: daromb ich mich be*
sehwerei md heleydigt befinde, oippotta-
tfan. fl520). Aiij*.
h) unperaonlich : vnd e.^ befand sich, das
Jas gebot nur zum lode reichet, dan inii- docli
tmn leben gegeben war. ttSm» 7« 10.
NiAd. bevinden {Ben, 3» 319), ahd. pi^
find.tM 'Grnff :i, 537).
3ellecli«a,maru^i ri«. rontamtnare, /Jerki-n
woraaMacAeA, besckmuUtn, verunreinigm:
heyligk heist, das abgesondert, gnt tzuge-
cygent ist, dasz niemant angreyfTen vnd be-
flecken sal. das magnificat. fl520i. fiiij*;
alles kleid vnd alles feil, das mit solclieui sa-
men befleckt ist, a<tl er waaseben mit Was-
ser. 3 Jf ea. 15, 17; ewer hende sind mit
blut bedeckt. Jes. 59, 3 ; vnd seines nebe-
stcn woil) nicht Ix-Ilrrkl. Ezeeh. IS, Ti ;
diese mmh, die ntil weibern niriil iM lleckt
sind, offenb. 14, 4; da mit wird jr gewis-
sen, wed es sn ach wach ist, beflecket. 1 Cor.
8, 7; hasset den befleckten rock des fleiscbes.
br. Judä 23.
mkd. bevic'ckcn {Haup t zeHschr. 8, 243).
Bcflcrknng. /*. eonlaminalto, «enmm'M-
gwi§: lasset rns von aller beflcckvng des
flcisclis vnd desgeisles vns reinigen. 2 Tor. 7. 1 .
Beflf Isicn^ sich , eiß-r, S()r<jfalt an el-
voas wenden, mhd. sich vli^^en {Ben. 3,
351): a)miiin^nHiv: bcflcysz dich gotte
luertxeygen eynen bewerten vnd vnnertadde-
lieben erbeylter. 2 Tim. 2. 1 5 nach dem n.
lest. V. j. 1522 (seif th'r htbelrnnsion v. j.
1541: beulcissigc) ; wie sie allezeit sich
bcvlisscn haben die sprachen zu verwirren,
«euier Au bapiltm m JIom. (1545). Ci^ij^
b) mit folgendem dasz : befleisze dich,
dasz du lauter vnd rein predigest, tischr. 194".
Befleisiigen, sich, was bedeiszcn: so wil
icii auch hinfurt mich beuleissigeo, da.<i ich
ewer bestes schaff'e. 2 ifaec. 11. 19. aitcA
hii ) Initten frQhoro aitsyg. lit-vleisscti.
Bcforachen, scrutari, erforschen, erkun-
di u : wir vorgenanle din hant vnd tlienlogi
haben dis alles ein biiige zeit beror^scbt vnd
vleissig ausgeseichnet, was die h^ligen lerer
hierin hielten. Jen. 1, 580'' ; sie siini konien
(las ganlzc land r.u hf>rf»r-( lien. Jos. 2, 3
n (IC Ii der Übersetzung in den 1524 — 1527
erschienenen ausgaben des andern teiles des
alten lottnmenit, später erkunden, in der
ausleg. der ep. vnd euang. vom christag etc.
ilr'^iM Avj" erscheint herorschcn einmal
sutfar I eßexivisch: von diszero ewrem hcyll
babi'U die prnpheteu sich beforschet, var. zu
1 J>ei. 1. 10.
Bcftn^<'ii i'li. untereinander fragen,
sich trechselstveise fragen, sich erkundigen :
vnd sie onlsalzton ■sirb alle, aUo, «las sie
vnternauder »ich beftaglen vnd sprachen,
39
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fi£FBEl£N
226
BEGABEN
was ist das? Jfare. 1,27; da stundtoD et-
liche auff von der sdmte . . • vnd befragten
sich mil Siephano. apost. gesch. 6,9; fr
redet auch vod hefrairol sich uiil di'n (jiie-
cheo. 9. 29 ; wo aber die plarher Jon sol-
chen feUen jrrig odw vngewts weren« sollea
na sich bei andera fdwtai nis befragen.
vnterricht der vUitalom. ( 1 538)* W^K —
mkd, \^eyr^^'C1\ iHen. 3, 392).
BefrciCBj hctreilieu, tfiÄ4. befrigen {Ben.
Z, frtimadien, /Mloacen, frei ge-
bt»: so basiahat wi in der llreUieit, da mii
vns Christus befreiet hat. GcU. 5, 1 ; üiszer
dirij,' rü'irlift kfviiisz Msz an die seelcn , sie
zu bcfrcy hcn udcr fahen , fruiii oder bösze
KU machen, von der freyheyt eymuekritteu
menschtn. (1520). Aüj*; auch ao bin ich
auff dem reichstage zu Speyr durch ein of-
feniUchs keiserlichs rrichs dfcrel widdcniml»
befraihel [Jeu. 4, 530" befreibeil, wonach
Grimm vib, 1, 1270 diataalalla mtlerbe-
fireibeilen prwUegUrtm Irinfl] odder sam
wenipten befriste, das man mirh nicht kan
einen kolrj-r schellen, von heimlichen rnd
getlohn brieffen. (1529). Cj'*; das solche
laater nicht gebOsiat noch gebessert, son-
dern gtsterckt befireifaei vnd gelobt werden.
wamunge an s. L deud$chen. (1531). Eiiij^;
mil grossem ernst hilic, Hn«. ich vom lere-
ampt befreibet, in einem vvitickel möge ver-
bolzen aein. Jen. 1. 222*.
MMum, mäh Htkwrheirßtt» : ea mochte
aber wol yemand verdriesaen, dia erC/oaa^)
nicht ein weib von seinem gehUit nympl,
sondern befreyet sich mit den hcyden. r6er
das ersle buch Mose. (1527). nn j^ — a. freien.
BaMhdtes a. befireien.
Befrelhcn s. befreien.
Beflreniden(befrembden),/rein<f, auffallend
ericheinen: denn ich vernomcn habe , wie es
e. c. f. g. faslbefrembdet hatmeyn so sorgfeltig
trc7ben.or(|fjiiattr«lai«reJkjvsttll'inteM 0
pag. 124. ECE 4; das befrembdet aie» das
jr nicht mit jneu lanfTct in dasselbige vollste
vnordig wesen. t Ptl. 4, 4; lasset euch di«
hitxe, soeuchbegegiiei, nicht befrembdcn. 4,
12.Ai4aHiaiiBaaal Ib^ZnadtgedmOtUnn,
üesL wird befremden durch vermindeni er-
klärt (Adelung 1, 707).
Bcfrenndcnj sich, «a coi^ungere, stMuU
nuptUi: Mflca wird aidi andi befrenalea
(vmrkekalen) vnd eine multer werden, vbtr
doji erste buch Mose. (1527). fj' ; befreun-
det euch aiiL vns, gebt vns ewre l(>chler vnd
nemel jr vnsere lüchter. 1 Jloa. 34, 9; «od
Salomo befrenndu licb mit Pharao, den
kOnig in ^pten, vnd nam Pharao lochlcr.
l kön. 3, 1 ; wir haben dein gebot lassen
faren , das wir vns mit den völckern dieser
grcwel befreundet haben. Esra 9» 14; nacii
etlichen jareo aber werden aie akb mit aia-
ander behreunden. Aon. 11, 6.
Befrieden, einhegen, umzäune zumschuu
gegen feinde und Schädiger, daher ab$tract
schützen, jcVunne», beruhigen : da verstichets
der kOn% auch md liea den ort anasondera
vnd befrieden. 2 Mace. 1, 34; ich lerae
auch, das goll durch solche gebot (du toUtt
nichl stehlen) mir mein gut befriedet vnd
verheget. Jen. 6, 335**; darnach vnter dem
kmaer Gonslanlino ward die kircb brfricdd,
vnd das euangelium on verfolgimg gefNwKgl.
(). 511''; es ist nit gnog gesagt . das coa-
cilium hahs than, m.m mnsz gnind antzey^en,
die widdei^acher zuschweygeu vnd vns seil»
zu belriden. «atder die naioafifcMacftanM-
len. (1520). Biij^ vndaumma, wil er hicoHt
ein ighchen beschirmet, befreyet vnd befri-
'let haben für vdeemans frenrl vnd gewall.
deudsch catechismus, (1529j. Uiiij*; dauon
das hertz getrflslet wird vnd befriedet, iaa.
I. 65^
mbd. bevriden {Ben. 3. 406).
Jk^fristeu, frist ertheilen: am li so bin
ich ... widderumb hefreihel odder zum wt-
nigsten befrialet. von heimlichen vnd ft-
aiolan »riefm. (1529). Gf.
Bcf&rchlen, sich, tcas das einfädle sich
rdrohfi'n : auch die, szo da sich nit befürch-
ten, sulchs . . . tzu voltzthen. bulla cent
demitä. (1522). Bij>>; denn man sieb be-
idrehten mnas. de Wette br. 5, 708. heu»
nur noch blosxes befürchten, ohne sich, ob'
schon da.'? einfache sich fürchten fortdnuerl.
Begaben, beschenken: vnd halle bey sid»
zehen pfund silbers , damit ju der kunig be-
gabt hatte. Tab. 1, 16; sie wird jnaül ewi-
gem namen be^'aben. Sir. 15, 6; mit gOtt-
licli*^r ijrn(}i I c^Mhct. ntisleg. der eu^ntj
an den fümemisien festen. (1527> Fvj";
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BEGABUNG
227
BEGEBEN
mit dem leben begabel tein. wie «hu feeeCie
vnd euangelion lu vnierscheiden sind.
(1532). Cj"; (goU den Daniel) mit Weis-
heit vnd vprstand \her alle mensclien begabt.
der proph. Daniel. (1530). Rj\
Befftbeagy f. donatio^ Schenkung: e. k.
1. f. begibaisg. Burkhardt Mef», 285;
vnd nidits lassen ansehen, den solchs ro-
mischs. rcychs begalninp^on an den rhrist-
ücftffi adet. (1520. rmn. ausg.) Luij*.
iegängiis (bogoni kin^i, begengnis), n.wa$
fnerUch begangen wird, bei L. namenUitk die
tm ««efoiMI «ere fofftener geiHfUte mme.
<f deiuneiee «* 4« wtAl niolit zum bfi^engnis
gehen, «ar. tu Jer. 16, 5; «^'«n t/n gicirli
ab ein mensch, der elwas bcsclieydet, ila-
aebeo mit einbindet, was iomd ym nach thiin
toi, wie ]til der pranch ist in den begendi-
Biwen vnd seclmessen, also hat auch Chri-
slris ym pin hf^^errknis? in ilisem testament
gemacht, semwn von dem n. lest. (I52ü).
B/; es weere auch not, das die jartag, bc-
gencknisi* serliuessen gar abethan odder
yhe geringerl wurdenn. an den < hrisiUchen
ndpl. ' 1 r>20). Hüj*; da die pf.tireii i!en
liegenj^nissen vntl kirchweyhung oddcr pa-
Iron festen so leichtfertig mit dem sacra-
aait handelten, wantuni^e an a. L deud-
tdten. (1531)- Fiiij' ; vnter dem bapstum
»ind viel ewiger begengnis fiir dio loiitcn ge-
■Miflt. ein brieff wider die Sabbather.
^1538). Ej'.
vgl. hpgelien 1.
icgaakcin (begeukeln), fasctnare, teu-
«dke», dmrch fOMMH bekriegen : besanberl
vnd begauckelt werden, grund vnd crtacA.
(1520). dj**; o yhr tollen G.'iialern , wer
bat euch bezaubert vnd begenckelct, das yhi
dw Wahrheit nit boret? ehend. dij\
M Bind99U fehUmde «nr. a« M.
3, K — mM. begoukeln (Ven. I, 540).
lieben, hingeben, übergeben, aufgeben,
9hd. begehen (Ben. I, 503), oM. bigebau,
pdieban (Graff 4, 117).
1 ) transitiv, mü nee. dtrpenm oJeraacAe.
•)kbigt^m» Metywben, ei^bfn, widmen :
aach begebet nicht der sünde ewre glieder
lu wafTen d^r vngerechtigkeit. Rom. 6, 13;
gleich wie jr ewre glieder begeben habet
CO dienst« der Tnreinigkeii . . • also begebet
auch nu ewre glieder su dienste der gc-
rechtigkeil 6, 19; ich ermane euch, da« jr
ewre leihe begebet zum opfer. 12, l ; dalzu
meyn sach ynn disputalion vimd ettlicher
vninersitelten vrteyll begebenn. numiiae. der
btftl. MU Gotha cod. chart. 379 pag. 9 {Erl.
ausg. 24, 12); das nicht yemand weych
wurdp ynn disen Irubsalln, wilchen (yhr
wisset) das wyr begeben sind. 1 Thess. 3*
3, iefi.*amg, de* n, ImLv.J. 1522.
b) aufgeben, fahren lasten: man solle
kein vorteil hegeben, es scy wie klein es sey.
Jen. 3, 354''; das sie bedinget, sie wollen
nichts von der confession begeben haben,
de IFelle kr. 5, 954.
c) das pari, praei. begeben drUd» enf-
iceder hintjt-gehen, aufgegeben aus, oder es ge^
hört zu dem folgenden sich begeben: das
hat noch nie kcai hapsl getfaan, das dieser
ha pst thnt, der das vrteil ans der band gibt
den zu Bamberg» tlaa sie richten sollen . . .
vnd ich hitte anch vntertheniglieh , nicht
allein die clirislen zu Bamherg, sondern allent-
halben wollen solch begeben vrlheil an-
nenen* Jen. 2, 175*. ein begebner «enacb«
bezeichnete mkd. (vgl. Ben. 1 , 305^) einen
der sich der well begehen , ihr entsagt vnd
sich d(*m dienste gottes ausschliesslich ge-
toidmeihai; so auch noch be^L.: eyn ver-
lobt vnd begeben mensch. aneUg. der ep,
imdeuang.mmehrislagete,(\b22), pppiij";
alsz vorniesz ich mich zu hoch, das ich vor-
ftchler, hegebner mensch, solche hohe vnnd
grosse stende thar anreden, an den ehrisl-
Ueimadel, (1520). Aij (nach Grimm an
dieser eleile begebner » «erlsatener, a«^-
gebener); vnd nye nichts serer vnd merer
begert vnd gewünscht, dann das ich als ein
begebner man, in eynem winckell beymiich
vnnd vnbekant Meyhen moeht. L/a erbi'e*
fen.. (1521). M. )■>; das sie (die iMne Sät)
vnuerschampt ehebruch trieben mit begebe-
nen widwcn. trider dat bafttmm an Rom, ,
(1545). Eiiif.
2) reflexiv, sich begeben.
a) rätmUehat sieh wohin b^ben: vnd
Bacchides voick war nicht so ktlne, das sie
sieh ins w.ivsor hegeben hetlen. 1 Maee. 9,
48; da das ünias erfur, begäbe er sich an
79*
e ^
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BEGEBEN
22S
BEGEHEN
chwD befreielen ort. 2 Jfoe«. 4, 33; da er
ider baptl) sich in Deubcliland begeben
halle, wider das bap$lum zu Rom. (1545).
Bj''; er sich iii IreinUdu fur:iieoUiuiU uichl
dar {orig. ihar) begeben, WUU tr, 3*
76; gen Hembiirig sich ni begeben. 8. 346.
h) häuliger abskract: vnd vns nichl zu
weil begeben ynn sey?! kI^'s teufds) zauck-
.spiel. der prophelJvna. |^152(>J. Aij"; das
der bapsl mit den seinen sieb würde oder
mOsle eucb in solcbe refonnalion begeben.
WM dem conmUjs vnd kirchen. { 1 539). BiJ** ;
widweo, die nach jrer uHMincr tu»! «^ich be-
gaben zum diensl des slillU. wider das
bapstum XU Rom. (1545). Eiiij''; die mau
dainrbell, das sie sonst au nichlelflgen. bege-
ben sich zu kIrcIicn(ticn>lcn.fiaiwpo£l.irt((en6.
( I 515, fejillheil 7 1'); viid damit den kaisor
aller ei-»t leclil erzUrnl vnd gleich alte huhe
mach gegeben , sich sur ootracbe zu be-
geben, de WeUe »r. 6, 107.
c) sich begeh (II mit gen, der taehe eagß
heute aus auf cirr^is- rfrzichten, es auf-
geben, bei L.%\c\\ in clv\a:> begeben, sichwozu
hergeben : da soUcu sie nichl sich des bege-
ben, seiner solcher lyranney eaeeutorts vnd
also leilhaflUg seiner vnlugenl au sein. Jen,
4, 314^
Sich eiut'iii l»e^'cben, ergeben: Wissel
jr nichl, welchem jr euch begebet au knech-
ten in gehorsam, des knechte seid jr. Wim.
6, 16.
p] ^ir!i begehen, sirh zutragen, sich er-
eignen, geschehen: \vu sich dieser fall be-
gibt, vonehesat^n. (1530). Uiij^ swneist
unpenönUeh: wenn aicbs begebe, daa du
(gefangen wereiil. das b., 6. und 7. cap. s.
Malthri. (1532). Yj''; es begab sich abei
nach cüicheu lagen. 1 üfof. 4, 3; >n(i rs
bcgaJ) sich, da sie aufT deiu feldc waren.
4, 6 «. a. m der bi6el «elkr oß.
Beigeben, n« casus, eueulus: aii;^'oschen,
das derselben dinge begeben, ralir vnd vcr-
lusl zu der seligkeil uaschcülich sei. de
Welle br. l, 59S.
icgegnen (begegcneo, begegen), Mf anm
zusammentreffen enlg^fenkommen.
1) /ej^/ZcAe^ begegnen : vnd künden pon,
<ler yhn (<7in<'«) hcpi-f^nel, nil j:nisNcn. yrunü
vnd mach aller ariickei. ( 1 52U;. I ij'' ; heir i
du gott meines herm Abrahama begegen
mir heule. 1 Mos. 24, 12; Jacob aber zocli
seinen Weg vnd es lM'i.'«'!,'nPlen jm die engcl
gölte». 32, 1 ; was willu mil alle deia
beere» dem ich begegnet bint 33, S ; et i»t
besser eim beren begegen, dem die juigco
geraubt sind, denn eim narren in seiner narr-
heil, vpr. 17, 12.
2) abslract, sustosien, widerfahren:
mdchle jm ein vnjal begegnen. I Mm* 42,
4 ; es wird dir kein vbeb begegen. jm. 9t,
10; lasset euch die hilzc, so euch bege^;-
nei, nicht befrcmbdcn. I Pt t. 1, 12; weix
niciii. was mir daselbs begegnen wird, aposl.
gesck, 20, 22.
3) emgegiten, entgegeiUretent widenuuii
leisten: auch wie s. Johannes den .selben
ketzornn Iztuifir kummcn vnd be|,'f»f;net hall
ynn solcher au-s^lhulii Mid erliclilnisz wer-
den wir sehen, ausleg. der ep. vnd euang.
vorn duistag efe. (1522). Qg*'; am Vierden
(ae. eapüef^ fefael er an zu begegen eltlidite
eynredcn vnil nnsprnche. vorr. atiff die rp,
s. PauU un die Horner; hie war kctn ducloi
jnn allen hohen schulen odder klüslcrn, der
solchem vnflat {dem afrfaaaAafulsfj hetlr
wissen noch thflren begegenen. vemanuny
an die geistlichen. (I530i. Bij ; da sie mit
iler gespiUteu frage an jii reizen , ob man
dem keiser solle den zius geben . da begeg-
net er jnen auch mit so spitziger antwort,
das sie drob zu schänden werden, das IC.
rap. s. Johannis. (1538). Cciiij'*; ilcm
fuwer mil slrobelmcru zu he^i^e^nen. ausUg.
tber das Ued Mose. (1532). Biij'-.
mhd. begegenen, begagenen {Bmu I«
193), oM. bigagenen» pibakanan {Graf 4,
110'.
Begehen, mhd, beginn, bfjiAn (Hen. \,
iüb (ff. aJ$d. bigAn, pikän {ißtaff 1. 9 1 . 92).
von den eiel/ndben nhd* bedeutungen «r-
scheinen bei L. folgende:
I I begeben celebrare , feiern: auch
so boret iiians aus des pneslrrs muntk,
wenn er lur dem aliar zum volcii spricbl,
Heben freunde, bcUft mir bitten Air die sede
N. N., die man ttat begehet mii vigUien «od
seelmesserr, das gotl woll ansehen die guten
werck. die jiini nachgesciiehen. ein tciddei-
ruf vom fegefeur. ( 1 530). Cj'' ; da mau ilutli
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BEG£U£N
229
BEGEHREN
BOf begehen das gedeclilnis ChrislL lier
III. ptatm. (1530). Ciij*'; diese wurl sind
«nl vriil ortlentlicli gefassel, vnd schirr als
eiD cüieuiier durdi5 gauUu jar, daiiiiii wir
«He fett d« bcrm Ghritti i^egclieo, mk Jhes u
CMtto, (t&33). Düij**; den osterlag be>
geLüD. ebend. liiij'*; vud es gescliach des
Jritlctt läge«, da begM-ni: Pharao seinen jar-
1 Jfof. 40, 2Ui villi gebol, das man
diacn Lag jerlich mil freiideii befehen soll,
l Jfoce. 13» 52.
2) b^ehen «* volttriN^en. ausüben, zu-
iceilen in gulem sinn : o es ist gros tlinfj ynn
lieiu herUen begaugen durch gulU liäüX,
da« er ul blieben vnd eilialten. der prophet
JoM, (1526). Füg*; {Chn§lm hat) einen
herrlicbcii sivn am lod vnd helle begangen.
Jen. 6, 83'*; das jr die wollhat an im bo,-
gangen voliruren wullleU de Welte br. b,
10. bei voeitem häufiger aber in übler be-
dnifiMf : vnd wurden seer lomigp dM er ein
turriieil an Israel begangen vnd Jacohs
Iwr hier beschlalleii lirilfe. l Mos. 34, 7; >\r
liabeo eine schaude begangen. 3 Mos. 2ü,
12; \üd zogen an den freuel an den siebcuzig
sOtten Jenibbaal begangen, ritht, 9, 24;
ilarUmb mus Lemech freilich eine grosse
kissbeil an yhm begangen haben, vber das
tr»tf hw-h Mose. (1527). Kij" ; das isi der
lägen luüacli einer, die xu Iteru äükb lavier
■Hl dem sacramenl begangen biben. eine
berkht an eine» guten freund. ( 1 528). Aij** ;
vn<l crfur putzen, als liiillcn sie noch
nie kfin vnihcllm bpgan|4[en. ein widdcrrulf
tom Itgtjeur. {ib'iO}. Aij'; wir aimcu
keiter baben •bermal eine grosse sOnde auITs
new begangen, exempel einen rechien
chriid. hischoff zu xceilu n. f!"> r2). Aij '.
'm «.ich begehen ^ zmammen leben, mil
tmanckr uotgehn; wenn brildcr eins umd,
vnd die nsehbam sieb liebbaben , vnd man
vnd weib sich milcmandcr wul begeben.
Sir. 25. 2; wenn iler luil man vnd weib, die
sich wol begangen vud lieh eiiKUHli-r ^'ehaltl
Itabea, oder aousl gule vud hebe heundu
von einander scbeidol, so ist des Irawrens
«ad klagens vnler jnen (den Aetden) kein
was noch ende. Jen. 2, 5ir»": es ist ein
»oQJerliche, grosse gnad, wen« diü ebelcul
>icli wul begehen, üsihr. 314'.
legebr (beger)» n. biue» hegten, ter*
langen: also geschehe denn cwcr beger.
t t rmanung an die geiulirhen. < 1 530). Eii j* •
icli w ill ihun nnch alle deinem beger. l kön;
5,8; auir euer bitl vnd begdir tsl widdertimb
mein bilt vnd begebr, wollet niicb vmUfn*
digcn, wer euch geheiszeu vnd beweget hat,
solelien hrief an mich SU scbreibcn? de
\yeUt br. 4. 44G.
mhd. begL'r, neben dem einfaditn diu g£r
{Ben. U 531),
legcbrci (begeren), cupere, verionfen,
wünschen.
1) mil gen. der saclte: wenn ich die bei-
den Tur dir ausslosaon vnd deine grentse
weitem werde, sol niemand deines laudes
begehren. 2 Mos. 34, 24 ; du soll nicht be-
geren deines nehcslen bans. 5 Mos. 5, 2 1 ;
ich begcru keines lebens mein . Uiob 9,21;
wer ein weib ausihet jr zu begeren. der hat
schon mit jr die ehe gebrochen in seinem
liertzcn. Mallh. 5, 28; wer des lebens satt
ist vnd des lüdcs begeei t. die sieben jNiaa«
psaltn. (1517). Fvj'' ; wa.s sull es {das saera-
ment ) bey deoireyen sichern ge ysten wirckeu,
die seyn nil durlfon noch begeren? egn ser-
mon tMm dem hochwirdigen eaeramemi.
f 1 5 1 9 > 1 iiij'' ; ich lia!i ewer schrilU emprao-
j^'en mil den zwo i|ueslen odder fragen, darin
jlir meine:» bcrichls bcgcrU ein sendbrieff
m deiHMiteben. (1530). Aüj*.
2) mil acc. der sacke: das keyn Christen
mensch den ah!:i- ln-^zell aihh'r )i"i'eret. eyn
sermon von di'tn aOiass vnd gnade. (1518).
Aij''; vud waü habl jr selbs gethan, das jr
jizi ein condlium begert wider Hone Wont.
( 1 54 1 ). Jij^ ; weil sie denn dis alles meine
furbill bepern. Burkhardt briefw. 121.
3) mil inj. : ich hegerc nicht mehr zu
leben, lltob 7, IG; vud alle.s volck begerel
jn aniurflren. Lnc. 6, 19; es ist landrucb*
tig, das die Keu>sen habcnn begeret vnler
die rimiis( li«-n sanduug ^iikonmien. von dem
hapslum zu liotne. (1j20i. llij''; wir sollen
iviia nicht tu lecben begeren. vber das erste
bu^ Moee, { 1 527 ). Qüj* ; da sie nu truncken
waren, begerien sie bey jr m scblafen. oer-
legung des akoran. (154 2). Ej".
4) mit abhängigem salz: ich wil dyr la.s-
seu den cardinalbut vnd begere tnl, ddä du
Üigiiizeü by i^üOgle
BEGEÜUIG
230
BEGIERUNG
luir etwM gib»t. huUa um iomini. ( 1 522).
Ainj**; auch begehren, dasz ich wollt ein
hdchleiu lasien ausgeheD. d» WbU§ br. b,
724.
5) der dem abbegehrl wird, hai diepraep.
an oder von vor «jefc; es bai Philippus an
wir hegen, de Wette br. 2, 16S; i eine
WtttUer) hcgcril «iiich liillfT vnd rnd \on vlim.
ausleg. der ep. vnd euang. vom heiL drey-
könige fest etc. (1525j. Lij%
mM. beg«tii (lUn. 1, 534), tfoe^ ent
.spril, getcöhnlicher das einfache gi'rn {Ben.
\, 532. 5:^3). ahd. gürAn, kdrin {Graff 4»
22^), goth. gafrnjan.
■cgchrig (begerig), cupidus, begierig:
der gnaden bednrllUg vnd begerig. üe Jt'eden
pusxpsalm. (1517). Fiiij*.
RfSfhrung fhegerunp). f. trns hcgclir: p.
j. Hill myr nul vleys hantlelii vnti r«deii
lassen, (las ylir bcgerung scy, mich yon dem,
dergepurvndvnneKwiefcra) weysdich auhall-
ten . originalbr.im gesammtarchh fH Weimar.
O pay. 7 1 FF2. — hei G rim unvfrzcirh-
nel (jcblifbi'n , weshalb ich dem belege aus
L. noch folgenden beifüge: datii aber eillich
widercbrislcn vnd feynd des euangelij wiilcr
stiliche anroulung vnd begerung sich leynen
vnd aii(T|)(UTif'n, isl (f.is euangelioii iiil vrsach.
arlickei der baurschafft. (1525). Aj*",
mhd. begi^riiuge {iien. I. 534).
legier (begir), n. heg^nn, vvriamf^:
gescbrei ist nicht anders, denn einaeer sUrcks,
em^^lliflis; licgir der gnadon f.'of!f's. Jen. 1,
37"; 3, 25'; wol !n»irlit k Ii . wo es sein
wolt, gerne sehen, das man uiiL gulen ftlg-
liehen worten vnd weiae. bei. niaie. hegier
vnd fflmemen kündle wenden mit «lemut.
5, 22 ; iiipyn begir. rar. zu lliob 31, 35.
Begierdi begierde (bcgird, hegirde), ge-
wöhiUich II., selten f.. dasselbe: herrfiir dir
i»l alle nein hegird. ps, 38» 10; vnd aol kö-
rnen henibdaih aller beiden , das ist, meaaia,
aller lioidcn bcgird. wclrlios wir trost vcr-
deudsrhl haben , denn bcgird ist nicht ver-
slendlich gnug, weil es im deudschen heisst.
die innefiirbenlastvndbegiNim berlien, ac-
Itue, aber hie heisst es begird, dasensserlichc,
|i.is«inc, des ein hertz hegerd. von den jiiden
vnd jren lügpn. (1543). Hiij"; liah icb den
dürOUgeo jr begirJe vcrsagul. iiwb 31, 16;
wer gibl mir einen verbOrer, das meine bcgirde
der aDmechlige erhöre. 31. 35; das begirde
derannen hnsiu herr erhöret, var.zupt,
10, 17 in butla cene domini. (1522). C«*;
also ilndl man auch eins leyls priesler vnd
geiatlicben die ybre gelseite ob alles inwoH
diges begirde schlappem vber hyn. ausleg.
deutsch des v.u. ( 1 5 ! SV Aiiij" ; dye begynlc
des mans zum weyb. sermon von dem elichen
slandt. (1519). Aij*; ich hab mit grossen
begirden begert dyst oaterlamb nüt euch Heu
essen , ehe ich sterb. eyn sermon von dem
n. lest. (1520). Riij'; n(l linll golt e. f. g.
hegirrt erhöret, ortgmalbr. im get» arckiis
zu Weimar. X. pag. 109. 42.
mhd. begirde, wU dat tkißdte ginit.
nur f. {Ben. 1, 532).
if gicrdle«) cupidilaiis ejtpers .* wie könd-
ten denn die sacramcnl gnad geben .solchen
vngleubigen, vnberewelen, vngutigen, begird-
loeen berUenf /m. 1. 370^.
Begierig (beging), htgUr haben, cupUsu,
a) ohne ^reiifm zutat:: jr seid b^irig
vnd erlangte ilnmit nicijt. Jac. 1, 2.
b) mitgemiu ; des euangelij beging. Jen.
3, 28* bH Orimm,
c) mü praeposilionen: vnd sind bagirig
nncli jren sflndcn. Hos. 1, 6; wenn es seyn
jamer fdlet, da i.sl es begyrig darnach.
epistel s. Petri gepredigt. (1523). hiiy.
Bfgirrlieb, expeübäu, aafraeAm: n iai
nit heblicber, begirfieb dbigb au fcdren» dann
den fnil, ^mid, 1if!l ?ii vortilgcn. eyn »eruum
von der bereitung zum sterben. (I 519).biij*.
Bcgierlicbi adv. eupide : vnd nach diesem
tsugeaaglen samen der gebenedeyung datier
hitziger vnd begirlicher vorlangett aolten. iat
magnificat. (1521). Ij".
Bei^lerlirhkfit, f. cupiditas, mhd. bpgir-
lichetl: errürelaber bic dieliühesle luslvnd
begirligkcil im nMoaeben. BUL 2, 7 3^; belade«
niil viel bdsen begiriigkeiten. ebend. 1, 7*.
Begffrung, f.: wenn icb nti den biitbslaben
nach aus der esel kuii.st soll des engeb wort
vcrdeudschen , mUsle ich also sagen , Dam»*!
dtt man der beginingen , odder Daniel dN
man der Itlste , o das were schön dandM^«
ein deud.scbcr man liörot wol, das bJsle odder
bcgirungen dnifl^ffte wort sind , wiewol e&
nicht eitel reine üeu<is( he worl sind, sondern
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BEGIfiSZElf
231
BEGRABEN
lost rad bcgir wma woi bester, ein «mde-
hieffvomiolmtUchen. (1530). Biiij''.
Bcfieaiefly mit (hiu^teU Genauem, be-
schütten :
1) ägeiUlich: er pUatiUe, see oiiiler bc-
gisM. WH dir whiMmeue, (1534). Mj'*;
gleych wie ich von der tauff gesagt, das es
fuglirher were yns2 wasscr Izu tauchen, dan
(1j mit lipgisscn. eyn sermon von dem hoch-
wirdtgen iacrumenl. (15lUj. aij'; gleych
wie maii der tanfe wasser Bent vod dreyn
senckt odder da mit begeusset. elend.; Jacob
aber richtet ein sleinorn mnl aiiff . . . \n<\
befos jn mit die. 1 Moi. 35, 1 1 ; wo wollt
er (y oll) (tir dem teulTel bleybcu, wenn die
beyligen bisdioffe nil die steyn begössen vnd
bereucberten? eyn cerMO» vom dem n. teil,
(1520). Rj*.
2) bildlich: wie der alten vrter «^lliclip
gesagt haben, das die kircbe durch die lieben
apostel gepflaDliet» aber durch die marlerer
begossen sey. das 6, cap. der ep. $. Pauli
an die Epheser. fl533). Ciiij'' ; aber so heis
ist er {her-og Georg) mit b»as vnd griin
vber mich hegüssea» das er wol gern au:>
MBCfli Richen meiner worl attHhir, kelaerey,
ja eitel heilischfewer machen woll. /m.6,^^
mhd. begiii/,eii (Ben. 1, 541).
Bp?;!fsirr, m. der begieszi: wedder
ücrpUanlzer noch hegiesser elwaü. der 147.
ftaim, (1532). Bij*.
Beginea» mi/aiig«ii.iirael.beguttde, häu-
figer, wie schon ahd. bei Isidor, mit euphu-
iiüdiemsbegunst(begoiisi i : morgen sol euch
bolffe geschehen , wenn die sonne beginnet
iMit XU acheinen. 1 Sam, 11, 9; ich weis
irai* nrie bOse gewissen thun. wenn sie sich
mit feygen bleltorn hcgynnen zu schürtzen.
rf<w diese worte Christi noch f'esl stehen
(1527). cij*; wo wir beginnen richter yuu
tenehen tu werden, ao luil vna daa karapfal
hey dem ermel ergriffen, vo» eJUeocheii.
(1530) . Ai]**; danimb ich sie auch weg ge«
tban habe, da ich hegonst drein zu sehen.
£xecÄ. 16, 50; das hertx begonsi mir zu
«Ufln. «onderwtnlceAneaie. (1534). Aiiij'*;
Idff gell ym bcgonaten jn die hosen tu
stiocken. veamunge an s. l. deudschen.
(1531) . Cij'; da nu solchs begunst gell zu
tragen, artikei so da hellen soUen etc. (1537).
Fij*; aber die awn frawen Nähmet ....
begUDsten zu eiuern wider die Maria.
Verlegung des aleoran. (1543). Gij" ; galten
auch vor, weil wir Christen jre bHcher be-
gUuslen zu lesen, soits bald besser werden,
roi» den fiUkm vnd frm lügen. (1543).
Miiij^; vnd bcgunden also die andern auch
hinnch ilarinne zu kldgeln. das 1 5. cap. der
ersten ep. s. Pauli an die Corinlher. fl 534).
Aj ; da üieb aber die uienscben beguuden zu
mehren anff erden. I Mos. 6, 1.
mhd. beginnen (Ifen. 1, 529), aftd. pikin-
inn idraff I , *i I '> ^ fjIrirhfalU vorherrsrhend
inii öchu ucher form desprael. über äte ur-
iprikngliche bedeulung von beginnen vgl,
Grimm m Hüupt» »eütdwiß. 8, 18 /T-
ItMf gnädig b^aben: daromb hcissi
(hs worl so viel als lief^naden odder [rncdi^lieli
j,'('i>pn. der segen so man nach der messe
spricht. (1532). Bj'; nu wyr aber ausz ab-
gninllichem reychlnm der barmhertsickeit
gnitis vnszers vaters widemmb begnadet sind
mit dem hcylsamen lautier worl des euan-
gelion. von beyder gestalt. (I522|. Aj'';
mit allerley segen vnd wollhat begnadet.
von eigener gere€ht^fteiL (1530). Biiij'';
mit aeinem worl vnd verheissiingen begnadet.
der 1 10. psalm. ( 1 539 1. Küj* ; dasz e. k. f. p.
den!;eli)igeu aruien kästen mit solchem lehen
begnaden wolle, de Wette br. 3, 497; mit
einem flirwereklin des fchwlera Buche auf
dreyjar begnadet. Bnrkh9rdtbriefio.214;
gotl hat e. f. g. wol mit hoher vornunffl be-
gnadet, originalbr. m ge». ardUv iu Wei-
mar, reg. N. 108. 41.
mhd. begniden (Am. 2. 34S).
Bep»dnng. f, gratia: weil ewer hoch-
wird durch göttliche begnadung mit bcrr-
liclien . schonen , grossen galipii , sonderlich
mit hohem verstand begabt ist. Jen. 1 , 1 lU** ;
daa er aie vnterweiset den beaton weg, welches
denn daa emle'priuilegium, hegnadnng vnd
gäbe ist, dereraojre attnde erhennen. ^t. 2,
93^
Bc|;ttügCjl^ genügen, genug iuiben: da
begnüget vna an. fmtenieht der vieitaions.
(1538). Aj^ ; herlaog George nicht kegnflget,
mich durch seine gesandten zu verklagen, die
kleine anticort. (1533). Aij'. vgl. bemiKfu
iO|mbon|mM.begraben {ßen.l,^Q 1 ),aiui.
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BEGRÄBNIS
232
BEGREIFEN
pikrapan (Graft 4, 304)» iefelke, heerdigeiL
I) eigentlich: was ist das alte Rom amliTs
«tenn ein kirchhoff, ja ein lauter scIiimlehMch,
da die grossen heim der well hogralirn
Ilgen, der WO.psatm, (1539). rüj'*; Ins
nie es zaielst dahin bracht, das sie die leute
beredl haben am lodhct, die kappen anzu-
zioltpn , vnd sich darin hrgr.ilipn zu In-^^pn.
ebend. Itiiij'; vnd du soll t'aron zu deinen
veiern mit frieden vnd in gutem alter begra-
ben werden. 1 Mog, 15, 15; darnach be-
grob Abraham Sara soin woii». 23, 10. auf
die praeposilioneii folgt bald 'irr daiiv :
t\Uo starb Kahcl vnd ward iM^^tahen nn ^\em
wegc. I Mos. 35, 19 ; vnd Samuel starb . . .
vnd begruben ja in seinem hanse an Rama.
I Sam. 25, 1. bald der acc. : vnd namcn
jre gebeine vnd begruben sie vnter den bawm
zu Jahps. 31, 13; vinl lip^'ntlion sii» bey
jren mau. aposi. yesch. .'>, 10; aull' den
schindeleich begraben, vermanwug imn ge-
bet wider d. Turckm. (1541). C^ij^
2 ) bildürh : oh solclip frorac U)cnner in
siilrluMi jrrij^cn feilen gleich ein w<»nifr jrre-
ten . . . wird gnlt an jrcm jrrlhum zu fneden
sein vnd alles ins vatervnser begraben, da wir
sagen vergib \m vnser srbuMo. Jen. 5,246'.
Begräbnis ibffjrelmitl . meist n., doch
auch, wie mhd. grebnus, begrebous {Ben. 1»
r.b2;. f.
1) A> hanäimig da begrabn$: sie iat
tunor keimen meinen leichnam zu salben zu
mninpm l>P2rel)iiis. ^farr. 1-1, S; «nlchs bat
sie behalten /um l.ipe meiner i)Of?rol)nis. Joh.
12, 7 i man eylctc abor mit dem begrebniss
so viel mOglidi war^ Htehr, 34 5^
2) tHMteisf or( der hegtattimg: ich wil
Ilgen bey meinen vetern . vnd du soll mich
aus Egypten fdren vnd in jrrm hnprchni^
begraben. 1 Mos. 47, 30; sie haben yhii
ein tag odder hundert mflssen fiBren, ehe «ie
zum begrebnis komcn siml. «Aer Au erale
buch Mose. (1527). xxij"; bey den alten
der brauch gewesen, rln>i bepreimis ;itisser
der slad zu haben, ob man für dem sterben
fliehen nü§9. (1527). Cv''; als bald sein
leib ins begrebnis tsl gelegel wonten, ist als
bald ein ersclirorklich rumor vnd gelbHmel
geliort worden, ein irelli<ithe liigenxchrifft.
( 1 545j. Aiij''; das wir jl2i kii'chlivfe heisseo.
das sind enlticb nicht bf^bnis gewesan.
ausleg. der ep. tmd MMnf . eoM ealeni «le.
(t514>. FFvj*.
.Begrasen, sieh, «rsprunyliclt vom rieh,
»eft a«lf ^rofcn, gedeihen, xm^en, M
L, nur bUdtiek ßr nek bekommen» an «mM-
stand : u n ehmen : wo einer oder xween (p/iw^
rer) sicli begrn«rn, fh< «ie jren ^vil^\v(•n vnd
waisen etwa cm lunislui keullrn. da $ml ilic
andern alle eitel bcllcr. an die pfarrherm
wider den.wuefcer an fredigen» ftMOi.
.liiij''; waren r«*ich worden vnd ballen sieli
bejiraset vnd fett goniesle). U'<rhr. ISS'';
weil sie sieb nu begraset haijen vnd reich
sind worden. 405'; so lauge ist man gut
euangdiscb, wenn man hofbung hat. da«
man sieb aus solcher predigt des euanf;clij
begrasen vnd reirh werden möge. Eist. 2.
148''; ich wil mich der well vor besser
nieten, wil vor ein wenig mich basz begrasen.
hausposL WiUemb. 1545. aoNinierfJMI 69*.
— i gt, Ollsen.
l!c;reifen, mhd. begrifen (Ren. 1, 5701.
ahä. i.iprtlan. pikrtfan (Graff 4, 315. 316).
in mehrfacher bedeutun§.
1 )a<iinljeJbe« begreifen, ber&tren, betoeUm,
befühlen: so möchte violpirbt mein vattr
mich bpgreilTen. 1 Mos. 27, Ii; ii.i«elli<l
Hessen sip jrc brüsle bef^-reilfen vml dio
Zitzen jrer jungfrawscballl belasten. EiecM.
23, 3.
2) sinnliches ergreifen, erfauen: wie » it\
lürb zu schänden wird . wenn er bopnfTeii
wird. Jrr. 2, 2<? ; dis weib ist begnffen anÄ
rriscbcr ibal im ehebruch. Jok. 8, 4 : diese
alle sind weit vber die heimlichen diebe, for
den man schloß vnd rtgel legen kan» oiMer
wo man sie begreiiret, also mitfcret , das sie
nicht mrhr tliiin. deudsch catechismus.
il529). ii}*; werden sie darüber begriffen
oder sonst bezichtiget , so thflren sie es ge-
trost leugnen, von denßiden tnd jren IMgeiu
(1543). iiij»'.
3) begreifen umfassen, einaehliesxen :
es isi keyn nainc ynn der schnilt, der s«upt~
lieh alle sacramenl odder zeichen begreyffip.
däi ander teü widder d, hymt. propbeteiL
(1525). Biij''; so wflnleii alle xoben kimel
(lein boclimnii^'en wansl zu Rom viel rii ensf
sein, sciuen rhuin zu begreiJt'cn. wider das
*
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233
. BEUAFT
tejMAMi Mu Rm» (1545). Süij'; so nu«
dich geuislich viel mehr an fechten . . . wie
die vncndliclio viu) viiltegreifliii-lie ^ultheit,
so allenlhaiben wesentlich ist viiil sein oius.
leiblich beschlossen vnd begrifien werde in
der mcitclieU tnd in der jungfrawen leibe.
kuHs bekenntnis von d. h§iL tacrament.
(1544). Ej'' ; r.iflij isl das ranrh srliarrt'n
jm hnhz, vnd ItcgrcvlIVi alle zornige zeicheii.
randyl. zu Matih. b. 22; in deudscher
Sprache begreiA das wort Christ beides, den
hirni seU>st , . . . vnd auch den so an den
herrn Christ glciibel. wider das bapstum zu
Horn. (1545^ Liij''; wir ^iml aiirh vnlcr
dem wort nehester begritl'eu. äeuüsch cale-
'ekitmut. (1529). Cj^; vnter dem frawen
Toleh sind vnser aller iinltter,schwealer,weiber
. aucli IjcgrifTeij. von ehesachen.{ 1 530 ).Giij .
\)<jeini(j erfassen, verstehen: ich ^«'daclit
jui nach, ^Us ichs bcgrcill'en müclile, aber es
warnnif tu schweer. pt. 73, 16; aber das
wort vemamen sie nicht, vnd es war für
. jocn vcrhütiji'n, das sie es nicht hegriflen.
Imc. 9, 45 ; i L'arlstad) kan nichts ordenlichs
l3»am odder begreyltcn, viel weniger au:>-
reden odder schrpjrben. da» mnder leil Wid-
der d. Aysil. fropheUH* {I&25). Pig'; isl
das ewer oewe kunsl vnd bober geisl , die
dpr v.»rblendle Liilher nicht Ix Lrolflen kau*?
«id« «^tfje icorte ChrUli noch fesutehen.
(1527^ kiij\
5) sich begreifen, «£db kefuteH» baehäf'
tigen iPomil: dasz er sich mit andcrm thuu
«<j«>r üchulendienst derweil begreifen mag.
H>//i' hr. 5. 35S.
Bcgreiig, capaas t sie haben fnnacht durch
die selbe predigt, d» li« deiner barmhertzig-
im lif greiflig sind vnd begeren derselben.
Jfn. l. 34^
Brgreillich, mhd. bcgrillicU » Ifen, i, 57 1),
1) ocitr genommen, capax, habilis, fähig,
Mebf fwmA: werdet nil wie die pferd vnd
nietller, die do keynes vorstandf begreyflicb
seyn. ps, 32, 1 l in ,,die ziehen puszpsalm."
»(1517). Biij'', in der auiUyung Cy : seU nil
liiedie pferde vod meuler. die nil begriftig
iey« des Vorstands; junge knaben, welche
zu der scholc wol geschickt vnd begreill'Uch
<ler rrt i« ri kunsle vnd schrittt sein wttrdcu.
Jen. 2, 254^
Vfzti, Wörterbncli.
2) passiv genommen, eompr^untiHU»,
greißar, fuzboT : vnd gewaltiglich aus der
schrillt erzwungen ist, das Christus leib nicht
nitlsse ollem begreifflirh odder leibiich an
eyro ort sein, vomabendmai C7»rü(i. ( 1528).
hiiij^; das man sehe, das wol mehr weise
sind, ein ding etwo zu sein , denn die einige
iH'frreifllit'hf l'^ilüclie wei^p. ebend.
BcgrllDg. begreiflich, faszbar: vnszer
schullerer habensz mit grossen suLlilitelen
hyn vnd her trieben, das sie es iah begrifOg
machten. Mutig, der ep. vn4 MMng. v<m
christag etc. fl522). Rj''. rg!. hegrciflf^
und I legreiflich, wo auch nocA ein beUg für
begntfig.
Begriff »> be< in dojppeltBt beäeutung,
1 ) tmnma, MBgriff : vnd ist also das kleyn
wortloin tostanicnt cyn kurtzer begrilT aller
u iiuiler \ m\ gnaden frnttp«;. «^v" *<?'"moM com
demn.tesl. (1520). Bj'; das islkUrlzlithder
begryir vnd die meynung dieses euaogelij.
dem 23. «onfoif nach pfingttm»
(1523). Aiiij'.
2 t id^e , rorstt'llung : ich wil die ganizc
frtMindschalU seucu nach meiner idea m\vr
begriir. vom acftem AampJbonw. (1513). Nj\
mhd. begriff nm/im^ (üen. ], 572).
Begräsien^ mhd. bcgrüczen {Ben. 1,
5S4 I, gebraucht L. nur für jemand um etwas
ansprechen: also gehet es d<>nen, die aus
eygnem fürnemen ein sach aufahen , fragen
den, der ob vns ist, nieht ein mal darnmb,
so doch alle ding sein sind, vnd werc wo!
billich, das man yhn daruinh hcf^-nlsset. f/^r
112. psalm. (I52G). av^ vnd goll kemaiai
drttmb begrttsset. dendscA eateeftismtt«.
• 1529). Eiiij*; sein (ChritH) bhit nicht
gellen sol, man bcgrüsse denn des bapst
heiliffkeit darumh , da< er darein verwillige.
von dem falschen blul vnd abgoU. ( 1 533).Aij^.
Begörtrnj cingere , umgürtont mhd. be-
gürten tBen. 1 , 593), ahd. picurlan (Oraff
4, 254): vnd (Dauid) ward begürlel mit
einem leinen leihrock. 2 Sam. . 1 l : so
begUrle nu deine leuden, vnd tnaclie dich
auir. Jer. 1 , 17; darumb so begürtel die
lenden ewres gemQtes. 1 Pel. t. 13.
Behaft. mhd. behalt, altes rückumlautm-
des par(. praet. von behcften . der
neuen form bvkeftei: vud sie brachten zu jm
30
Üigiiizeü by i^üOgle
B£HAG£N
234
BEHALTEN
alleiiey kranckcn mil mancherley seuchen
vnd quil behtlR. Malth, 4, 24 ; vnd Simoois
schwiger war mil einem harlcn fieber bc-
hafn. Imc. i, 38 ; vnd hal vliir Hie aiinaten
vnil iiiuiiai ein solch fuud erdacht , das die
tehen vnd pfrund noch dreyerlcy weysse tu
Rom behain (futgth^m) werden, an dtm
christlichen adel. (1520). Dij'; las los,
wfirhc dir mit vnrecbt beh«fll {verhaftel\
sind. Jen. b, 311^.
lebagriij placere, gefiMefn: an {ohne)
forcht vnd demiil mag got iiieinaiit behagen.
die sieben puszpsalm. (1517). Bij»; eyn
helriibler gey^t viiml nirhi iM inibt flcysch
behaget dyr. eyn andechuye betrachfung
vber pitUm, (1S24). Füf ; es gehe
mir darinne wie du will, so aol es mir alles
gefallen vnd beh.igen. Eist, i, 210.
eine niiilhntn^izung über (Ji'n Ursprung
dieses, goih. und ahd. unvorhaHÜtmen, auch
mhd, NocA nielU überaU durdigeirunsenen,
wofiet M. Grimm t, 1318.
Bf häglfcb (bebeglich) , mhd. behegcUch
(Ifen. ! . fiOS), wohlgefällig: dan deine
knechte haben behcgiich gemacht die steyne
denelben. var. si» jm. 102. \biniiit Heben
pvttpsalm» (1517). Ev^; dan sie {dieanfech-
tungen) vhen den menschen vnd machen injin
«lic demut vnd gedull volkommen, vnnd gotte
behcgiich, ab die allerliebsten kinder. auszleg.
deuduhdu V. «. ( 1 5 1 8). Hüij''; riehlel ewr le-
ben alsso, ... das yhr allen menschen beheglich
seytl. auszleg. der ep. rnd euang. des ad-
uents. fl")'?"}). Yij'*: eyn solrli opITcr inI «h r
beheglich. eyn undechiige belrachlung tbvr
llen 51. psalm. (1524), Fiif . — heule be-
liaglidi, liodk Ut der «mlaiii in dem t der
Mibe lieh begründet.
Behalten^ mhd. hplmltcn (Dm. 1, 620.
62 1 ), ahd. piliailan (6ra/f 4, Üü4j, »m mehr-
facher anwendmg,
1 ) etwas behauen, ititie Aaften, nicht von
sich lassen , zurücHehalten u. dgl. : jeder-
m.TJi zum prstcn gulen wein, vnd wenn
sie Ii uiickeii worden sind, als denn den ge-
ringem , du hast den guten weio bisher be-
halten. Jeh. 2, 10; sie lassen predigen» das
dielenlt mflgen vnrechlgutl behallten, wider
drn falsch genanften geystl. stand (15221.
Uiiij'; wo vos Christus nicht mehr helle
wollen geben mit den schlttsseln, denn ge>
wall eusserliche gesetae vnd gebot an stdlen,
hc[U> sie wol mügen behalten, ron den
schlus.u'ln. (1530). Bij''; ich wil eben sri
mehr mein gelt, körn, gaier behailen vnd
niemand nichts leihen, an die ffarrherm
trider den muher zu predigen. (1540).
Ahij**: ih< man allr fest abetlicl vnJ allein
den soiitag behielt, an den christlichen
adel. (1520). Uiiij'; so hal ers doch ver-
hcysscn ynn der schrillt» er wOUe die ehre
aliein behalten, da» henedielm», (1525).
Dij''. «l.t< ft'M lifhalten ^ sieger sein: wir
wollen dt«' weil zu sehen, welcher den an-
üei ii \bei |jochcu vnd das feld behalten werde.
wamunge an eeine (. deudsehen. (1531).
Hiij^
2) erhalten, bewahren, au/ behalten: wie-
wnl onrh polt bisher einen festen harten
leib gegeben vnd behalten. Jen. 5, 12'';
sihe das ist vberblieben, lege fnr dich vnd
iss, denn es ist auff dich behalten. 1 Sasi.
9, 24 ; der bn>^.- Ix hallen auff den Ug
des Verderbens. Uiob 21 , 30. die «finde
behalten =-= nicht vergeben: welchen jr die
Sünde erlasset, den sind sie erlassen, vad
welchen jr sie behaltet , den sind säe befall-
icn. Joh. 20, 23: lit-rr h. l.alt jnen diese
siliidc nicht, apast. //f,>(7i. 7, 59.
3) behalten, bewahren in etwas: {die
sprachen) sind die kOrbe, darinnen man diese
brot vnd fische vnd brocken behelt. Jen, %
464". uhstrart: so füret goll seine werck,
(las er vns ym glauben belialto. rher das
vrHc buch Mose. (1527). ^^y '; das sie die
leuie ynn i^oltes furcht behielten, ebeni,
v ij\
4) geistig festhalten, im gedachlnis . iiu
herlzen behalion: aber sein vator bcftirlt
diese wort. 1 Mos. 37, 11; ich behalte dem
wort in meinem hertsen. ps, 119, 11.
5) behalten und adje^iva: so wolt ich
dich aiu li jlzl erwürget vnd dio o<;eIin leben-
dig bchalien habei*. 1 Mos. 22, 33; sioh
von der well nibelleckl behalten. Jac. 1, »
27 ; wOtu rein bdialten dein haus, so lasse
pfaflen vnd mtlnche draus (spffieAtoorf). eon
der winckelmesse. (1534). Cj*; aber den-
noch wo! sieben tausent fanden wurden, die
gott vhm behalten halle Irum vod heilig.
Üigiiizeü by i^OOgle
BEllALiL.NÜ
235
eiHhetrpnäi§tmdieräie tiirdi€n, (1529).
BehallUDg^ /. Ik'Ii.iIiiuii^ . vnd vergohnng
der Sünden, wider äaa bapslum zu Rom.
(1545). Mj«.
Bfliiltiif (bfhellnis), n. orl, wo etwas
aufhehaUen teird: ein !)f In Uiiis aller vnrei-
ner geisler, vnd ein Iii'|ioiiiii> nllnr vnreiner
feindseliger vogel. offenb. Ib, 2. — voc.
ex quo: bebeltiiiuse.
BeUltflgCiy etuhmUtigen, teird von L.
in der vorr. rum ersten theil des a. test. r.
t55l unter den tcörlern a\if(jt'lühri, irelrlie
„t on dti* herni der canceleyen, den lumpeH-
predigem vnd puppen tehreybem** neu er-
tichlel tind. vgl. Uindseil bibel 1, 315.
frühi'r in demselben sinn hchälulen.
Behaiigt'ii , praet. Iieliicnp, (estltangen:
viiil da diiä uidul viiler eine j^roasc litcke eickc
kam, behieng sein henbt an der eichen.
2 Sam, 18, 9. auch behangen, hangen blei-
bot! : wenn ilif klt-iiioii lüpgen drein komen,
yeil/en sK- ilaiiu liehatigcii. Jen. l, 529''.
Behängen (bcliengen), praei. beh^ugle,
am etwas hängen: du man sie so breiten
blech schühc vnd den sltar damit behenge.
4 Mos. 1 fi, 3S; mit «^pnngrn vnd kclrii
beheiiLion. vennanung zum sacrameul.
(1537). Ciij''; bebengel den armen Job in il
so viel btfser firantiosen. tUätt, 210*; mit
dickem staube vnd spinnewcben vnd allerley
vnzirers geschmr is Li hcugU da* 16. COp. S.
Johannis, fir>;iSi. Kij\
Beharren; verbleiben, ausharren, aus-
imtem : (die papisten) beharren miitvrillig-
lieb jna jrem greweL von der winckelmesse.
(1534). Niiij*,- wer aber l»is an das cmle
bebarrel, der %viril «ii-lii,'. Mallh. 10, 22; es
jamerl mich des volvk>, denn »le nu \\o\
drey läge I)cy mir beharren, vnd haben nichts
ZQ essen. 15, 32 ; sollen wir denn in der
sündf beharren? Rom. 6, 1.
Beharrung, f. slabilitas, dauer: nu be-
scbleussl er den psaini uul einem gebet» da-
mit er bittet vmb bestoidiglieit vnd bebar^
mng derselbea reidien gttter des worts.
Eist. 2. SSV
Behauen; bchcwen, durch hauen zurich^
ten : allar von ganuen steinen . die mit kei-
nen eiMD bebawen waren. Joe. 8* Bl ; der
ander zimert holtz . . . vnd behewel c , ml
«irkeU-; abe. Jes. 44, 13. bildlich: welche
tlie kIiif,'sU'n sind, kiinnen die andern behawen
(wohi: tadeln, tgl. zur bank hauen) vnd
reformiren. EUL \, 490'.
Behanscn, 1) transitiv t ina hau* au/'-'
nehmen: darin die kranken behauset nnd
versorget werden, de Wette br. 5, G9i.
2) sich behausen, sich ansäitsig machen^
niederloaten: wolle sich ewer einer entsetzen
vnd der enden bduttsen, da jiu das wort
gottc? kl.ir I.Tiiler gepredigt. Jen. 3, 454*.
n,hd heUu^e. {Ben. 1, 740).
ücbuuiiUttg; behausuuge, /. uuhnuny:
vnd wird eine behausnnge sein der drachen.
Jes. 34, 13; jrc belKm>inig mQsse wttste
werden. \im1 sey niemand iln drinnen wone.
apost. gesell. 1 , 20 ; sie ist gelalien \n<\ eine
beltausung der icuilel worden, offenb. Joh.
18, 2.
Beheflen, anheften, befestigen: dasz sie
viclleii'lif iredt iK keil , ihn nül der zeit also
bey SK Ii beheAcn und behalten, de H'ieKe br.
3, 37tj.
Bebelf» m. vorwand, ana/fnehf, ausrede,
uamit man sühin ennungelung eines besse-
reu behilfc wn stnid isl, da ist schon kein
Iji ltelll" mehr wulder die stralV. an den chriH-
Uchen adel. (1520;. Büj''; dieser au&flUch-
tigc tenffet keynen andern bebeUT hat, denn
den eynigen das er gcysllicb macht (wie
seine arl isl) was goti U ylilali macht, das
ander teyl tridder d. hyml. prophetcn. ( 1 525).
Hj' ; auÜ das niemand ein bclielH aus diesem
exempel neme, vater vnd mnlter zulassen
oder verachten, von der SHMle widder d.
Iteifl. (/eist. (1531). Diij*; SO ist jr behelff
villi Iluchlrede niclil.s p^egeu solche öffentliche
waiiieil. wider die sabbather. (Ib'^b). Cj\
Behelfen, mhd. beb<llfien.
1} jucare, hetfen» nützen, dienen: gleycb
nls der burger vnlreglich ist, der von der
gemeyu wollt beliollTen, beschützt vnd be-
freyet seyn, vnd er doch widderumb der ge-
mcyn nichts thnn nach dienen, aenrnm von
dem hochwirdigen sacrament. (1519). b j*»;
was isl dir doch mit solchen (ifTeiillicbcnn
lugen bell ilfFt n. von den neuen Eckischen
bullen vnd iugeu. (I520j. Aüij'; die secle
kau alUs diogs emperen on des worts gottis,
30*
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BEHELFLEIN
236
BEHENDIGKEIT
•vnd on d,i«; wort gottis, ist yhr mit keynem
iling ht linlirfu. von der freiheit eines ehri-
tten meiuichen. ilä'iij. Aiij"; denn ober
{Chrisltuj lauseol vnd aber UateBt mal ge-
boren wurde vnd were doch lidit vns ge-
boren vnd vniter eigen worden, so were vns
da niil riH-hi«. bcholffen. die ep. des pro-
pheten Jeiaia. tl52ü). Diij*; wer diesen
artikel nichl gleubt, oder ]m lesst zu berUen
gehen« dem ist taeh nichla behoUfien. ein
ffeÜgt vber die «f. «o» de» heU, ngiki.
(1544). Aiij^
2) sich behelfen.
a) mit gen. der sache : {Johannet) hew-
schrecken vnd wild honig geeeen vnd sieh
der krewllyn ynn der wüsten beholflen. das
benedictus. {\'^2b). Anj'; also wird moin
vnflat vnd vnreiaigkeil liurch jn rein gemachl,
vnd mus mich also bchelffen einer frembden
empfengnis vnd gebart vnd meine damit
adiaitfcken vnd zudecken. «Üm. 6, 77*; die
arme frau musz sich hei iren fronndon fast
des betlelbroU behelfen. de Welle br. 5,
1^) mit praepotilumtn: eUe keiaer sich
mit der sdirifTl beheliTen. das diese woH
noch f*"il stehen. H 527). ai]**; doch so viel
ich aus undetn gehört vnd gemerckt, wil
ich auffs nehest ich kan, bin zu schiessen,
vnd auch aus den biaterien mich bebelflen.
4er 10 !• psalm. (1534). Aiij**; darunth
mm man hie flifkf-n vmi i>|p(/f Ti, «ich be-
Iiclircn aus den Luchstabcii oder büchern.
ebend. Eij*; so wil daraus folgen, das sie
ynn dem kästen ymer lieebt gebrennel haben,
sintemal sie sich nicht kiindcn von der son-
nen Hecht behelffen. vber da.i erste buch
Mose. (1527). Vj"; die Strauchdiebe, die
sich i n hecken bchellfen. hausposi. WiUemb.
aommerffreil 93*.
Bebelflelni (bdiellKn), n. ein Meiner be-
helf: ob aber ypmand pin hetifiniin ^vol!
suchen vnd furgeben. VQmabendtnalChriHi.
(1528). Aij'*.
MÜ«! WAmen, mM. B4heim (Ben. 1,
97): Hungern. IMirni, [*oIn, Pnnckreich.
randgl. zu offb. Job. 17. 12.
Behrme; m. bvhme, mhd, bclicini : die
Behemen beider ge»laU niesend seyu uil
keiser. ffnutA enntf «noeb. (1520). hiij";
der bapsl lest den Behemen zu beyder ge-
stall des sacraments. eine bericht an einen
guten freund, ( 1 528). Biij* ; gieictt wie dre
Behemen yhre buchalaben korix verbawee.
«Kim abendmal ChriilL (1528). mii^. vnd
bin Behemer land in Breaien am nehstea
pevveszcn mcyn lebtag. vortUr%ng etikker
arlikel. (1520/. Aiiij*.
Behend, behende, m/»d. behende {Ben,
1, 632), l)4ebiiefl, b«rtf^: lllase die be-
hende sind schaden zu Ihun. spr. 6, 18;
seynf> rnsso sind schneller denn die parden
vnd Itcheuder denn die wolfTe aui abend, der
prophet Habacuc. (1526). aij*.
2) befnem, pauend : ein fein behend stro-
bendliu, damit bindet er jn. Eii>l. I, 213*.
3) geistig gewandt, klug, lisiig, schUm:
es ist in jr der geisl, der versleiidig ist, . . .
scharff, behend, beredt, weish. 7, 22: wir
auch noch teglich erfaren, wie gesdiwiod,
listig , klug , bclipnd der weit kinder sind.
der 101. psalm. fir :U), Miiij'; suchen
vnd dichten so belieudc fUtidlin vnd schwinde
griOe. deudsch caleckismus. (1529). Liij'':
sonderhcli weis der pofel von splcher be-
hender gramniiitica uichtSt das accipio vnd
accipiani zweyerley sei. «en cbeMctoi.
(1540). Cj' .
4) behend von dersprache^ geläuf^: \tA
auir behend eigentlich deudseh also lantet.
vom abendmal Christi. (1528). nliiij^
Nach Grimm trth. 1 . 1336 ist bdiend
nichl unmittelbar aus dem pra*:poüUonakn
bei der band abzuleiten f sondern auf einwer'
bum hantln otfer hentan xmMtwiißkmL
Behendi adn.ßiim, eebaeU: mache M\
behend von Jerusal«»m hin ;tn^. apnst. gesck.
22. 18; ich acht aber solli^iu mit scbhff*
ten handeln, es wurd dyr das Iripliciem be-
hend vorgahn. anjf ioi «birebrifflieb bwA
bocks Emsersz. (1521). Jüij" : ^ie soUsns
nioht abo eilends essen vnd behende kewcn.
Eiil. 1. 346'.
Behendigkeit (.behendickeil), f. mhd. be»
hendebeit(«eii. 1,632). barl^beM^^eicMeb-
/icbbeif, ecbfonbetl: die romanisten haben
drey maurcn mif i^ynosor fx^lu n lirkeil umb
sich zogen. audenchrisliicheHadet. (1520).
Aiüj'; weil sie noch nit alle» ikuren gar
vorscheinden, wie sie den welschen than ha-
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
BEHEKDIGLICH
237
BEI
boi. knueboi sie die weil folch heylige be-
beodideit. das (sie) zehen odcrzwenlzigpre-
lalnren zusammen koppeln, pftenrf. Ciiij* ; ha-
ben sie widderufflh braucht ylirer groben
MeodicfcejC appeltathm, (1520). Aij^
4nels oMer kramn, wasteriej behendickcit
vmi farhe Has geieliebe. Mla Mne demiiij.
J^eiifBiliglicli, gejsclUcUl^ HiUy. mhd. bc-
kaMtcbe (Ben, 1, 632): es ist oSl durch
eoadiia etwas furgewanl, aber durch et-
licher mensrhen lisl beheodiglich vorhynderl.
OB den christlirht'fi ndel. ( I 520). Aiij' ;
weAO &ie es nur iiciiulich vnd behendiglich
■acbea. das 5, 6. vnd 7. eap, s. MeUihei.
(IS52Kddj*; wo einer dem aodern elwai
behcndiglicli aus der band rUcket. diUdiCh
i<llt"-h'<i/tu.:i. (1529'. l iiijV
fifhfndü, aäv. eiUnd, huriig: vnd iäer
fngel) schlug Pctrum an die seilen, vod
wecket jn aufT vnd sprich» stehe behends
»nS. apost. gesch, t2, 8.
Bfherbfr{?en, herberge geben, behausen,
*iih4. li«:iierli«.>rgcn {Ben. l, lüh: ich bin
ein gast gewesen vnd jr habl mich bcher-
bei^eL Matth. 25, 35; gastfreysu seinver-
smel oicbl, denn durch dasselbigc haben
etliche on jr wissen engel beherberget.
Bebr. 13. 2.
Ickcnigen. :u herzen nehmen, wie bc-
MigeB «Oll L. in der vorr, tum entm
Aeü dei a. lest, von 1524 als neubUdung
tmpoiiei und flahpr nurh n^eudi intei'
%t» sehriflen erscheinend.
lebcnt, pari, prael. von bcbcrzcu, uner-
«*fock««i hersens, mulhig: sihe solch
Irrlffieb erleuchte slarcke bcberlzle leule bat
er eentsflit diircli die \ltiiiig Acs riiMilzcs,
nuileg. der ep. vnd euang. von oslern etc.
()ä44). EKj''; darunib seid behcrlzt vnd
iMnatig jr prediger. EUl 1, 29^ —
fee. ftw^. leut. ante lat. ciij'': behertsctt
ttHNROtti« rordalus, cordax, andax.
BeMinicb . i)rhUinich, hälfe Uistend:
c. g. wurden als eyn ehrlicher churfurst
sadi aller tymliekeyt tu solchem behilfilich
»eyn. Originalbrief im ges. archiv tu Wei^
•wr. 0 pag. 74. FK, 2; das sie guks thun,
• .. behülfflirh s^ien. l lYiR. 6. IS; e. f. g.
weltea doch yhr guedigUch diesen winler
aus «il brotung beholfliicb sein, de Wette
br. n. 211.
lehat, f be Wahrung : vv;is ist denn wun-
der, das einer aller weit gut zu sich bringe,
da bereitsehtlft der wahr vnd leglich Sicher-
heit, weniger llibr. mit behut der heubtsum-
men zuuor hat muh sonst? Jen. 1, 195''.
BfhfMi'n, hcliiielpn, hf»hiil<'ion . mhd. be-
iiüeleu {ßen. I. 731), ahd. piliuulan [tiraff"
4, 802), ciwtodtre, bewahren, beschützen:
sihe ich bin mil dir vnd wil dich behttten
wo du bin seuchst. l Jfos. 28, 15: sihe
ich sende einen engel fnr dir her , der dich
bebUle auff dem wege. 2 Mos. 23. 20 ; be-
hüte mich virie einen augapflel ih auge. ps.
17, 8; behate* deine lunge für hflien. 34,
14; so es doch alles ligt an ^'olles segenen
vnd lif'hiielen. der 1 27. psalm. ( 1 524 ). Aiiij*;
das nicht mflglich ist aus vn^^er macht . . .
ein kümlin oddcr helrolin zu erhalten odder
behdeten. der eegem, aonum na^der «esse
spricht. (1532). Aiij\
Bei (hey). mhd. h\ iÜen. 1, \\2ff.), ahd.
bi, pi (Graff 3, 5), go(h. hi, „nähe vnd an-
wesenheii im bereich und umkreis von per-
sonen wmd »m^tem** üutirüdtende partifcel.
I. die praeposition bei eonslruiert L.
A. auf die fratjc ^rohin? mil dem nrr. :
begrabt mich bey aieiiie velei. I Uos. 49.
29 ; setze dich bey den stein Asel. 1 Sam.
20, 1 9 ; vnd trat bey das rad. Eteeh. 10, 6 :
vnd er kam hart bey mich. Dan. 8. 1 7 ; da
er kam bey dir stni. f ür. 1 o, 31; die phi-
lisler lagerten Mch bey den lidtlcnslein. vber
das erste buch Mose. (1527). Jj\
Frieeh 1, »!' «ml Adetung wl6. I,
878 erklären diese accttsativconslruction für
unhochdeulxch. doch bedienen sich derselben
auch andere mustergittige nhd. schrifl'
steller.
B, bei mü daUv.
1) neben dem verbumsubitmUhum: aller»
ley thier das bey dir ist. 1 Jlfo«. 8, 17 ; es
ist auch viel slro vnd futterbey vns. 24, 25;
der jüngste ist noch hey vnserm vatcr. 42,
13; da er beim leben war (da er Mte). 2
chron. 10, 6.
2) ne6en den verbix |«lr>il»ofi , wohnen,
stehen, sitzen, liegen, scliialen : viid s[»racheB,
bleib bey vns, denn es wil abend '
üigiiizeü by Google
BEI
238
Bi:iBHlNGEN
vnd «r gieny bin ein bey jnen zu bleiben.
Luc. 24, 29; {Mose) biell sieh im l;nide
Midian vnd wonele bey einem bninnon. 2
Mos. 2, 15; sihe, ich siehe hie bey dem
wasserbrun. 1 Hat. 24, 13; in meiner er-
sten Verantwortung stund niemand bey mir.
2 Tim. 4» 16; ich sitze nicht bey den eilein
leuten. ps. 26, 4 ; lieber, las mich bey du-
ligen. l Mos. 38, 16; vnd sprach, schlaffe
bey mir. 39, 7 ; dt ich iung war, schlieiren
wir den bürgern bej ihren weibem vndtOch-
lern, auff das vemdni keiterli^ edict.
(15:^'. Küij\
3) neben lassen, ergreifen, nehmen, er-
wischen utSl ähmUdieH: vnd sie erwischt
jn bey seinem kleid. 1 Mot. So. 12; strecke
deine band *au'^ vnd erhasschc sie bei dem
<?rh\vantz. 2 Mos. 4, 4; vnd Jonb f.isscl mit
sotrier lecbleii band Amasa iiey dcui hart.
2 Sam. 20, 9; vnd ergreitfleryn/T) jn beim
sehopfl. Jud. 13, 8.
\\ kennen, nennen, rufen: man kennet
villi bev seyncin _'<^s.infr vnd feddern. auff
des bocks tzu Lei^lzick anitcorl. (1521).
a ij" ; auff das du erkennest, das ich der herr
der gott Israel dich bey deinem namen ge-
nennet babe. Jes. 45. 3: i< !i rii lfdich bey
dcinrm n.nnen vnd «'»niu i dicli, da da mich
noch nicht kandlcst. 45, 4.
5) schw(»ren bei einem, etwas: ich habe
bey mir selbs geschworen, spricht der herr.
1 Mo9, 22* 16; schwere mir bey dem herrn.
24. 3; ich aber saire euch, das jr aller ding
nicht schweren suit, weder bey dem himel . ..
noch bey der erden . . . noch bey lerusalom
. . . auch soUn nicht bey deinem beubt
schweren. Matih. 5, 34 — 36.
f)) lier<'lilt'u liei leben, d. i. unier andro-
hung von strafe am leben: V\uh\*\>us, dem
des künigs valcr Anliochus den jungen kiinig
vnd das reich bey leben befollien hatte. 1
Jfoee. 6, 55. ebenso bei leibe, bei leibe
nicht, j'fi uichl : litii-^ dich bei If ilio , dns <lii
nicht mit deinem dünckel drein feilest. Jen.
3, 432*; bey leibe, lauflTe nicht weg. etne
heerpnMgL (1529). Giiij*; ein bind sol
bey leib nicht sein gehorsam gegen vater vnd
mutler verachten, deudsch catecJiismus.
(1529J. Piij"; so sol man die heichl oder
absolution bey leib nicht lassen abkomen.
artikH »Q 4a ftelleit iüliem ele. (1&3S).
(iiij*.
7) bei = durch neben schjckcu, zukom-
rocu lassen: vnd schickens euch nun nieder
bei eurem boten, de WtlH» br. S, 123; md
vns tttkomenlassenbei diesem boten. 3,539.
S i hei vor p/ura/dafiren: das gieng alles
zu Noali in den kästen bei paren ipaarvtme,
mnnnrhen und weibchen). 1 Mos. 7, 15;
da Ilgen sie bey hauffen {haufenweii«).
richl, 15, 16; lasset sie sich Selsen bey
schif lihMi (Marc. G, 10 dafür nach schich-
ten), jn funffzig vnd funffzig. Luc. 9, 14.
9) bei m'hen zahl- und zt ilangaben hal
oft die beävutuny von beinahe, ungefähr,
circa, circiter , so dasz die praepositim iv
adverbialer bedetOung vbergeht: das .«ich
die recbnung fanden bat, wie eiti stad bey
srr|it7if( ni.il citi iar gcsclietzt wird, an dn
chrisliichen aüel. (1520). Jiiij*; bey vn>
die deudscbc spräche von andern anders ge-
red wird . das sichs nahe bey hundert nil
vercndcrt. r&er das erste buch Mose. (152Ti.
dii]"; vnd jrer war bey vier taiisent, die <la
gfssen liallcn. Marc. 8, 9; also das ich nu
fast bey drcy jaren von wegen der goUlicbcn
vnd euangeliscben warbeyt vnendthcb vnit
vnaunbürlicb Verfolgung . . . erlyden hal).
L.'s erbieten. (ir.2ri. ft/. j^ vnd da <if
dasolbs gcwonet hallen bey zeben jar. Rulh.
1, 4 ; vnd schrien bey zwo stunden. apoiL
geeeh. 19, 34.
II. aU adverb erseheini bei iiitr in
sammenMetSUUgen, von denen die pronominnl-
anU'hnufiffen nirht ganz unauflösbar iind.
z. b. was die well zuschaffen hal, d^ auu»»
ein munch bey sein. a% den cArtffJücA^
odeL (1520). Aij"; wo der lOgengeist re-
girl, da ist di r raordgcist auch bey. vom
liricge vidi r die türcken. fl520i. Diij":
wd ich bey bleiben, das ü. cap. Ephes.
(1533J. Diiij".
lelnrieller (beierbeiter), m, cosferatar.*
die beyerbeiter deaselbigen handwerck».
apost. gesch. 19, 25.
Belbrfn£;rn , 1 ) einem etwas boiliringen.
leiblirh oder geistig in ihn bringen: er [der
teufei) wirds freibch ofll versucht vnd wol
I geübt sein, wie er soll einem armen gew»-
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BEICHT 239 ÜEIUITPFENMO.
seil eio trancUiD vom tode beybriogen. das
schöne confilenuni. (1530). Üij^
'2i ehva> iH'iliriii'jf'tf, es oiiiPin Ix'thringCD,
enceuieH, wahr nunhen: alxi sulien die
Schweriner yhre Iropu^ auch machen vod
beweiieo vnd b«y bringeo, das Cbrisltta leib
vnd blul leibs vnü hluls zeichen wcren. vom
obfndmal Christi. (1528j. Eiij*; vnd Lille
vidiTman wolle solch Immlnis fiir iiichlig
ballen, als das freylich miL keiner oüeal*
lieben bcweisQDge bisher ist beybracbL von
hämlichen vnd geHolen bricffen. (1529).
Dj': sie kt'nnen mir auch nicht beyl)rir>gpn
<ie$ MC mich verklagen, apost. (jesrh. 24,
13; er i>ul mirs auch nicht bcy hnngeu, Ue:»
bieie iefa jm trots vnd recht, sondern ich
wittirse Iiigen jin beybringen mit alle niei-
nen hücbero vnd lesem in der wdt. Jtn. 2«
leicht (peichlj,heichlc, l.iundeHbekenni-
Mt: etlidi new lerer . . . geben der pusz
drey teyll, nemlich die rew, die peychi , die
fjfin:rfliuung. eyn sermon von dem nhlasz
r«d gnade. (151 8 1. Aj'' ; vnd da:» das ergstc
iit|^e\vesl, oiewaad geleret noch gen ast hat,
was die beichte were. derndtth enieeftiniHW.
^Shl^ vtnu. ausg.) Piij''; wer nicht willig
^nii vnib der absolulion willen zur beichl
^eliel, der lasse es nur anstehen, tbend.
P vj\
fteieht, mhd. btht, bthle (Heu. 1» 516) in
rerdichlung des älteren pijichl (von ahd, pi-
ji'han bek''Hrien) , tcie dies L. selbst in dem
„hrief an die zu Frankfort am Met/n"
Uä33j tiiij* auü/ührt: vnd solchs gibl auch
du alte deudsch wort bejicht, da her man
liie befligen hischouc nennet confessores, be-
Jf'fiter. (las ist iH-kiMiiuT, (Iciiii I»ojirhU'ii heissl
bfkeiiiifri wie am h im geiiclit da> wuri noch
]an viiung isl, vrjicht, vnd man sagt« das
jicht er, das hat er begicbt etc. vnd sind zwey
»terschicdlichj jnn dem worl bejicht. Weichs
nnt ^It'i Zeil ]>[ jnii ein j verwandelt, vnd
tiuri'li üii>](rancli lieicitt als mit r>inem j
geschrieben vnd geredl , wie >ici andere alte
deadache Wörter also verderbet sind. f. ameh
beichten.
leicblbrief; m. icas ablashrier: die leren
»BchH^llich, t]\c ffirgeben, das die, so da see-
Icn aus dem fegfewr oder beichlbneue wol-
len Utaen, keiner rew noch leides bedOrffen.
Jen. 1, 4"; mit beichlbriencii, butterbrieflen
vnd ander confcssionaUhus. an den Christ^
liehen adel. (1520 verm. ausg.) Eij\
Beiehlbüchleln(beicblbUchhn>,n.:das sind
die sehen gebot vierfeltig gehandelt, nemlich
als ein lerehüchhn, als ein sanghlichlin , als
ein beichtbachlin» als ein beitbacblin. Jen,
6, 336\
leichten j bekennen, beiondem con^eri
pweala, mhd. bthten (Ben. t» 516): dar^
umb sol man die leul mit frieden lassen vnnd
nit l reiben alle yhr sund zurforschtMi. sciiUe-
inal (la> \tmniflich ist, vnd si<> lussea beich-
ten , die yliii zui Zeil eyufallen odder be-
wust sein, grund vnd maeft tMer orUkei.
(1520). fiiij' ; wyr sind arme sunder, die
nit gerne beychlen. euangelium von den
tzehen auszsetzigen. (1521). Aiij ; zum
eiäleu iialle ich, das wurl beichten kome
von dem worUin jähen, daruon gemacht
wird beifchlet, beiehet. das ist« bekennet.
eyn seman van dem Maerament, (1526).
Cviij\
Beicbtbengst, »i. unname für den beichl
hSrendm prieHer: die der schriSi vnd war»
heil niiszprauchen tzu yhrer Ingen, eben
wie (liNzc lifulitbiugsle Ihun. euang. von
de» i^thfti auszsetzigen. (152li. lliiij*'.
Beichtiger j m. 1) confeasov , bekennen
als man auch etliche heiligen genennel hat
zu latia eonlessores, aitff deutsch beichtiger.
sermon von dem sacramenl. f!r)2G). Cviij'.
2) der geisilirhe , dem gebeichtet inrd:
der piüdiger vnd beichtigcr aiupt. an den
ehristiieken adeL (1520). Bij\
mAil. bihtigaer« (ürn. 1, 517) in betden
be(^i'iU(ngen.
ßeirhtkiud, n. di'i beichtende : alszo soll
man die cluislou leren, das ein beichtkind
Wiste, wie für got kein rew wirdtg ist vnnd
guugsain. grund vnnd vrsach. 1 520). hij*;
Miit so! sich das selb liei( litkind nit mehr
niiih dii' ab^nliition bekümmern, ein vnter"
rieht der bi n hikinder. (1521). aiij^.
Belehtpfcauig, bcichtpfi-nning, ffl. 6eicAl-
geld: wenn wir nn widderumb fragen, war-
umb (Ulm s\c szo gcrnn beycht horenn vnd
die beyciil als/u prcysscn, die wir scbewoti.
so find sich die redliche vrsach, der beylige
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B£lUUiaATU
240
BClDERSeiTS
beycliipfeniiiag. «MtifeliMN von dem Uuhm
w*u€twigen. {Ih2l). Aiiij'; abtr wo das
gesrhelie , szo wurde den secl monlcrn vml
geysl ciigslern dt-r l)ov< liipfcimif^ eiii|»r.ill»'Ti,
ausleg. der ep, vnd euang. vom chrialay.
(1522>. nniimj*.
Utlckinihjtn.der vom beichüger gegebene :
ni. g. herr der |jiid{j:r;iir solle ia liedencken.
das s. r. g. giiug dtiian hellen, das sie die
lueUco hcymlich mil guLeoi gewissen babcu
mugen hüls viisers beichUrato. d» W0U» 6r.
6. 273.
BcIchtljraMli , m. die bt ycliilynnnon vnd
grossen lieyligen. mauy. von den Uehen
atuzseUiyvn. (1521). An j''.
BcichlTatcr (beiclilvallen , m. der beich~
Üg^r, gegeiutUt beichtkind: wird nn der
bcu'lilvatier yemand forschen , ol) er meine
liiichle halt o<hlerleszc. vnlerrirhtdfr heichl-
kinder. (ir>2l). aij*; es isl für ntirli klim-
men, wie elhch ht'ichluettcr liil bcuuyl, das
das arm voick mil oflentliebem vorpielen yrrc
geniachl wird meiner bucher halben, ehi'nd.
aj'': alM) kmnlten wir s theologen odfr lieu hl-
iit'ii-i liilllen für gotl verlheidigeu. de WeUe
bt . t,, 2G5.
Bride) eins vnd zwei zusammenfassendes
tahiwori, awdo.
1) für diV /fesioN gilt «larft« form, auch
nach demonstraliv' u. possessiv-protiomen :
vnd picngen di*> Iindc mit einander, l Mos.
22, ü; da ging Laban in die hüucn Jacob
vnd Lea vnd der beide niegde. 31. 33; vnd
Pharao ward tomig vber seine beide kemme-
rer. 40» 2.
2) obgleich beide naturgemäsz nur pl.
i.ff, so ht'i}>>quei jedoch bei L. häufig, wie
schon MtAd., wtewohl spärlich , ein neutrum
im fing. : vnd isl beydisz erlogen. ^36.
p«a/fR. (1521). Diij*; das ist dem hem
doineni goll beides ein grewel. 5 Mos. 23,
I S ; ein hrtrond ohr vnd sehend auge , die
machl beides der herr. spr. 20. 12; lassei
beides mit einander wacfasoi bis xn der emie.
Mauh, la, 30.
3) nicht selten ist bei L. oticA pleonotti"
sches allt' IhmiIl' : mc waren aber alle beide from
für goll. Imc. 1, (>; werden sie nicht allo
beide in die gruben Tallen. 6. 39 ; durch jn
I haben wir den zugaug alle beide. Mfhtt.
2, 18.
4 ) beide mit folgendem und drückt , u-iV
mhd. [vgl. Ifen. I. 99. 99), „sou:ohl ah
aucli" aus : die zweeu litol gehören ei|$eul-
lich Christo tu, das er ist beide ein ktlaig
der gereclilickeil vnd des frids. rber du
ersle hui'h mnse. (1527/ m ij' ; üIm) »er-
daaine ich auch beydi- iicw mkI nlie |»cU-
gianer. vom abendmai ChruU. 1 1 d2Sj. Fiij';
wie er (QurüUu) warhafllig beide gesterboi
vnd Widder von den Lodien auflerstandcn ist.
das 1 5. cap. der ersten ep. s. Pauli an He
Corinliier. (1531). Diij^; blNhcr i^t gnug
gesagt beide was die lauile isl vnd was »e
für krallt vnd nots hat. «0» der keil. (ai#(.
(1535). Lij*; beide klein vnd gross. 1 JIn.
19, 11 ; beide wir vnd vnsere veler. 48,
34, tt. so noch oft in der bibel.
5) bemerkenswerth ist endlich noch, da*:
nach beide meht tmt iteef, twidem ewA
drei vnd mehr sadmn aufgeführt uierden:
da beide lod, siind vnd alle viiglijck ab -('in
wird, das 15. cap. der ersten ep. s. Ptiuli
an die Corinther. (1534). Pj''; er winl
hinder sie komen . • . beide mit peslilentz,
Iheur zeit , krieg vnd inord. ebend. Iii' :
crsilicb ><>lll die heylige schrifft beyde aufl
laleinisch , kiierbis< b, ebrcisch vnd deutsch
. . . dryuiicti [in einer guten bibUothek) s«ya.
an die rbadJkemn. (1524). Bij**; «ras ich
von der vnter person sage , das sol tretto
beyde baiii . bilrger, eddclhorm, graHcn vtul
fürst en. 06 hriegsh'ui auch ynM sei, Stande
sein mugeH. (1527). Üij*.
mM. beide, n. beidiu, eig. b^de, bMie
(Ben. 1, 97 ff.), aML p4d4 m., p^d^ f.,
\m\iu n. {Graff 3, 83), goth. bai (bajo|)si.
bös 1ki , icelche geschlechtmntersrhu'd«
nur noch rolksdialecle bewahrt haben {rgL
Sehmelttrwlb. 1, 154» mwidnrtenf 774.
Schmid ictb. 52).
Beiderlei , utriusque generis : das btioh isl
daniinb geschrieben, das man beyderipy
volck lerne kennen, vber das true buch
Mate. (1527). diij"; also thut gott mit
vns, das er vns beyderiej AirlegU du dtm
worl ChrisH noch fM ttektn. (1527).
lif.
i Beiderseits»; adv. mhd. beiderait, btdff-
I
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1
241
B£1LAG£R
iil(Bm. 2', 327), ««^»«M^MÜm; von
diesem gaatzen abgesonderten leti, so beider-
seits jnn die lenge vn<! jnn die breite funfT-
vnd iwentzig tauseul riJlen hat. var. zu
Siteh, 48 , 20 ; es isl eben drein gcralieu
der Ug (M ich bOie) vmb Simonb vndiada,
fcesiimpt, di)r;ii]frmaa handeln vmb einen
»«rlrag vnl fr:f!e ?WTs<5cben beidprseids
tUnim. (Ue kleine antworl. (1531). Aij''.
BeiclMHlJer, adv, beisammen: diesze
Uwejr Werl seUt die «cbrüR gemeynicUtch
beyeyaander. ausleg. der ep. vnd euang.
tom christng etc. (1522). Yj». häufiger
noch getrennt bei eiuamler: jrc halie war
lu gros, das sie nicht kuudtea bey einander
inmen. 1 Jfot. S6, 7; das jre jungen bcy
einaiider Ugen. Je«. 11,7.
m. 1 I adapsHs , accessio, „das
sichwegwtndenvon einer parlei zur andern"
{Weigand wib. 1, 126;: das jr aber ge-
dMMil, jr werdet durch ettkben beyfell tum
rumLscIien stucl verkomen mOgei, disbeh-
njpn hinfurl nicht wi-iler in seclen mögen
xalrenuet werden, daa wird ilurcli dis uiillel
ftrwar nicht geschehen. Jen. 2, 131''; sich
«elcb bey oder zußUs cum lOmbcben sluel
odulteD. 2, 132*.
t)comprobatio,adslipulatio, Zustimmung,
vekhe bedeuiung aus der vorigen fiiesit:
weflk er bey seinem valer nicht recht noch
Ml ündeL ausleg. der ep, 9md euang.
ton Ottern eU. (1544). yij*; m hat der
t^üfe! einen vorteil vnd » itvn ztipnnp, das
jm das fleisch beyfall i 1, fjOU".
ieifaUen, \) daneben jailen, entfalten:
BmI alle Ihrene in goues sack gera<tset, das
nicht eine solt beifalien oder vergessen sein.
6. 122' (de Wette br. 4, 434).
2j einem beifalien, beistimmen, beipßich-
f*^: <ler pastor mag die kirciie vermanen
vad sie bereden, das sie jm beifaUe vnd be>
willige vnb gewisser not willen bsltage,
r.,.ri<^e ... ein seilbng auflsuselsen.
Jen. 5, 10''.
lelfalleBj ». zufaiien: solch verlravve«
«ad beifalien ist das reebl anbeten. Jeu. 1.
nur in den alleren srhriften L.'s
^ntketnende nebenfarm von beugen : ynii
dem namcn Jbesu sich beygeo sollen alle der \
knye. die ym hymel vnnd auf erden vnd vn-
ter der erden sind. Phü, 2» 10. Iii tfsr aap*
temberausg. des n. test. vom j. 1522; da
ist keyn feslnisz, szoudem eyttel beygen vnd
vnlerbgen. ausleg. der ep. vnd euang. vom
ehrislagele, (1522). Cciiij^ awh Albe-
rne eekreibt ich beig die iuie; -«»eiwo: das
sich nit boi-on lassi. dict. AXüijK
Beihin j ade. nebenhin, gebildet wie bei-
her: bis sie erfaren, das neben der leiche
auch ein weg beybiu gehet, der 1 01.»«a/«i.
(Ib34). Aiiy^
leiknwmj aneiaenheraiikwmmen: wie
er mit list vnsbeykome, dae 6. eap. Bpkee,
(1533). Ciiif.
Beil (beielj, n. seruris. kursgestieltes
werkseug zum hauen: (joltes) gcwalt ist
nicht ein bcyl. axl, segen odder Teylen, da-
durch er wircke. doe dieee «oorfe CAHsH
nocA /e«( slafteii. (1527). gij ; gleichwie
aus einerley ftiscn wird hie eiti beiel, da ein
nagel, hie ein ichiüssel, da ein schlos. d<is
1 5. cap. der ersten ep. s. Pauli an die Co-
rmAer. (1534). ej"; die schneiten an den
Sensen vnd hawcn vnd gabbelu vnd heilen
waren abgeerlieilef . 1 Sam. 13, 21. redens-
art: das beil zu weit werfen ■= übertreiben,
aufschneiden: aber mich düuckt, sie werffe«
das bell viel au weil, wm den jüHien vndjren
lügen. (1543). Xiiij'-.
mild. hl]. Im!.' . l. 121), ahd. \>hl
bigil, bilial [Uralf. 3, 43 j. üUcr-nhd. noch
die Schreibung bihel {Dasyp. 14^ Stein'
höwel E$op 66^ wo das wert als m. er-
eehemt), beihel (i. ft. Alberu» di'ef.).
Beilage^ f depositum : die priesler rioffeii
goll im huuel an. der selbs geboten hal, das
man die bcylage nicht sol veruntrewen, das
er den leuien das jre, ho sie an den ort zu
trewen banden beygelegt hatten, weit er»
hallen. 2 Maec, 3, 15; vnd bin gewis, das-
cr kan mir meine l>oylage bewaren. 2 77mi.
1. 12. einmal auch als m.: diesen gute»
beylag beware durch den lieiliyen geisl.
1, 14.
Mltgßsr, n, nupHae: ich ratbe, venns
Verlöbnis geschehen ist, dasz man auir> aller
erste das beylager vnd oflenllicben kirch-
gang halte, denn die hochzeit lang auffzichen
31
Üigiiizeü by i^üOgle
BEILXIFTIG
242
BEUNAfle
vnd auffsebteben ist sebr febrlicb. liidkr
Bellänftig fbeilctiftiir), adv. beiläußg, un-
gefähr, beinahe : vou dem selbigen iiefelh oder
worl, so durch Haggeun ausgieng bis anfi
Cbristas lauffi» .... sind beylenflüg
cccchxxiij iar. der prophet Daniel. (1530).
Ciiij*: wie ich iin Itoykufnig droy iar mich
crboiten iiab. mauuscr. auf der bibl. su
Golka. cod. Chart. 379 pag. 9.
t) an eines seile legen, nammm^ mm
beischlaf, verphelicben : ich bah meine magd
dir beygeU'gl , uu .sie aber sihel, das sie
schwanger worden isl, raus ich geringe ge-
acbtet sein grgen ir. 1 Jfo«. 16* 5; icb
bitte aucb ganli demütig, wo e. f. g. so viel
vbrigs betten, wolten mir ein frisschling
oflor «ohweinskojirr schenken, denn ich sei
bisMIUewochcD mein waisUn, meiner Schwe-
ster lochter bevlegen. de Wette 6r. 6.
217.
2i licilogon heifiigen, eintffjfn: will
solche man^el sie in bcygelegler zeddel
e. k. l. g. dar.slelleu. de Welle br. 4, 179.
3) hH »eile legen : ich habe den Hesekiel
bcigolcgi, doch verdeudscbe ich die weil die
kb'tin'M |)ro{)heteii. Je«. 5, 121'; lni(!c
;ittc vnd newe sadieu aullkeben vnd beilegen.
G, 5()7*.
4) deponere, reponere^ hinterlegen: das
erden leulen .las jre, so sie an d«'ii i . n
treuen henden beigclefM li.iltcn, woll erlial-
ten. '2 ^^acc, 3, 15; vinb der hoflnung wil-
len, die euch beygclcgl ist im himcl. Coli.
1, 5; hinfurt ist mir beygo]( gt die krön der
gercchligkeit. 2 Tim. 4, S.
5) nufhfht-n , hio'Uhji'n '\v(ß. 3): es ist
ein zcddi'I nn-prmjjcii, ^'cliirliMitl iiwiiicfi ^rr-
mon von dem liciligen ».icmmenl aiiüicuheben
vnd beizulegen. Jen. t. 2 IS*.
Bfüekre (beilere),/"., nebentehre, falsche
lehre: das m^ii keinr Im ylcre füre odder ein
ander werck , denn Clnisliis gelerfl li.it.
ausleg. der euany. von oslem. {Ib'IlK
Yiij'; vnd m.ig nit vorfuret werden dureh
niensclien gesetz vnd beyleren. <ler 86.
psnfffr ' 1 '.21 j. CiijV
Bcillgf bnliegen, hi'hrhlafen : gib mit
nu iiu'in vveib. dcuo die zcil ist hie, das icU
bcyliege. 1 Uot, S9, 31 ; also lag er «uck
bey mit Rahel. 29, 30.; weiber die raenner
erkand xnd beygelegen haben. 4 I/o*. 29,
17. — ihhd. bi Ilgen in demtel^ sian.
(Ben. \, 987).
Bel«f zwamtnenget. «m bei dem, nM.
bime, belege s. unler bei mU dem doHn,
Belatnn, m. nebenmann : gleit li alswpnn
icü sage, der war bey mir, sUz^t biy mir,
oder isl nein beiman. Eisl. 2, 398\
IdneMcr» m. ne^emiMiffer: kam
vnd will ynn goCllichen sachen keynen bey-
nieistcr noch nebcnlerer leydi n ausleg. der
ep. vnd euang, vom ekrislag tic (1522).
aaa iiij''.
i«lataM , f. nt^eimesee: woU goli das
alle heymesse weren abelhaa. eteiul. sssf .
r. 75'.
BeiO) n. wie gemeinhochd. \mhd. bein,
Ben. l, 1 00, aAd. beiu, )ieiu, Graff. 6,
in dopjuelfer Mentihaig,
1 ) OS, knoehen, im gegensaix von /Irüdb
und andern weichem Iheilen (lea körpen:
das isl doch bein von nieirxMi beiiien vod
llci.scb vou meinem fleisch. 1 Moji. 2, 23;
jrseid meine brflder, mein bein vnd mein
Heisch. 2 Sam. 19, 12; ein geist hat nicht
fleisch vnd bein, wie jr sehn, ilas icb habe.
Ltic. 21, 39; denn das worl poUos isl le-
bendig vnd krüillig, vnd scherll'er, dcnu keiu
zweischneidig schwert, vnd durch dringet,
bis das (da«; e«) scheidet secle viiil geisttSVch
nKii( k villi bein. llehr. 4, 12; wo isl vnser
frstp miiiicr llfii;i lit rkoiDcii , da er sie
aus einem beia von Adam machet, das 15.
cap. der ersten ep. s. PauH an die Com>
<Aer. (1534). giüf.
2) rnw, das gphpglied: das sich reget
und gehoi iiull" vior r(is>('ii uml nicht mit
zweien beinen auil' erden hUpttcl. 3 Mos.
11,21; du gretesl mit deinen beinen. ßseek
16, 25; an beinen gestifTell. Ephee. 6, 15;
den flusz im linken bein. de WeUe kr. 6*
144.
redensarlen: es miislen gar sUrtke beyne
seyn, die gute tage soUen tragen, lier pro*
phet Ilabacuc. (152ü). cij*^; bitte, dujr
weiter \v.dli>l liolfien fördern, damit er auch
ninrlii iiiiir die Ix'iii komen. Jen. 4. :^T3^
Beinake (^bey nahe), adv. prope, fast»
Digrtized by Google
243
UEISORGE
Mt ftaut: bey nahe in ballMr ImflSni ukota,
die ein joch (reibet. 1 Som, 14, 14* —
ahd. ])\ nM\ nji jttn. 243)
leiaaAieBd (liey natiendj, dasselbe: vdü
bty iMhend 'meli die Mturiiche ««rnnsfft
y«ri«r«n liabtn. am äie radkenen (dttr
inOifhoHStedte. rl524).Cj^ auch were mir
bey nahmt (I r ^rlif^nrllichc Mahomelh zum
Propheten vnd l>euie türcken vod jUden eitel
heilige worden, äer 1 1 7. jit«lm. (1530). Jj''.
MiekcB» j»nMp.fMtoi: iii«ii»pflre(aach
kinrltori diesen, so jizt vom «wleyflD ge*
sagt ist, das sie sind geiuig gewtioi* As/-
BciacrB j ossnu , von dem sellenen mhd.
]^ beiner: Jsasehsr wird ein beioern eitel
9^(vutg. asinus Tortis). 1 Jfo«. 49. 14,
ron L. erklärt: ein beyncrn das ist,
der grosse last tragen vnd vnterdrückt wer-
den ntiisie, mehr bUrden tragen, denn er
jwmflgefl wurde, «ber iat ers ft lfe«e.
(1527). ¥»j*.
BciBbaraiscbj m. oerea : vnd hatte ehern
beinliarntscb an seinen acheockeln. 1 Sam.
n. 6.
lefaihMW. n. hanu auf dem kMk»f mm*
w/kobme der ausgegrabenen todienbeine,
OMuanwm; fdlcstti iltMi tod nicht, so pclie
iiTmbcinhniisc villi zun f:ri"l)eni aiifTdoni kircli-
hofe. termanung iumsacrameni. i 1 .'>37).llj'.
. BebiitUg, neeesssniiff, innffmd «rfar^
itfikkil): weil euch denn wohl hewuszt,
wie heynütliig f»s ilzt .Tl!rni!T:illi('n wird iimb
persofif^ii , (üp zu kirrdciiiuiipi vnd andern
Mmpteni Kichtig vnd nülzlicii. de Welte br.
5, 380. wM wmOrimmwIk, \, 1387 auf
da* ahd. pl nuti , necessarh Minrikdtge fuhrt.
Beirede, f. deverticulum , ausrede: der
satLan suclif'l jmmerdar winckelhöltzor vnnd
beyreile, bolizwegc wider goltes oninuui;.
«teftr. 31 2-.
Belreiter, m. beireiUr, ^quet adjunehu:
>l"'r t iiliche tage hat man yhn auff dos nar-
ren pfenl gesetzt vnd mit pim heireiilcr als
Widder beim za ziben abgefertigt. Iröslunge
die Mim Halle. (1527). Bj*; hat
«ein beircntcr aber nicht geweit ebenil.
Belgsniiea (bei snmen) , susammen.
ohd. pt samana: vnd hes sie bey soinon
»crwaren drey läge lang. 1 Mos. 42,
17; es ist' besser woneo in windiel aoff
dem dach, denn bey eim zenckischen weibe
in einem hrnne heysarnen. spr. 21,9; das
leib vnd seel nicht so einhch beysamcn sind,
als gott einig ist. Mwo predigt. {Ibdh). ^ij*.
IcilBllyiN. a^dUamenltMi, siitafx; dar*
umb kan vmb solcbs beisatss willen leolam
nicjjt so ewig heisren, wie eü sonst heisst*
Widder die sabbaüter. (1538). Ej*.
Beiscbafj im Wortspiel für bischof: sonst
wirds «rsprilnglidi nil vDbeqncoM verdol«
netsdiet bisd r l * iscliaf, der bei den sehn-
fcnseinsol, sieb i IV hen. tisehr. 269".
Beischlaf^ m. concubUtiS, beilager: kin*
der, so aus vneheUcbem bcyschUff geborn
werden. wbUH, 4, 6.
BeiicUal» (beischlafTcn) , conetmlerej ^
ich bin ein fleisch gebddet zehen mand
lang im blut. znsamen geronnen ans mans
samen durch lusl im beysclibüen. weish»
7,a.
Bcischllferiiii f. xuhäHerin , cmcuhina ;
jTjo diesem text haben wir wa«^ (Ii - schrifft
heissct concubinas, das ist, kcbs\veib*r,
nicht beiscblclTerin odder zuhelteryn. vber
das ertU buch Mae, (1527). Ggij*; er
(Mahomet) Icsst zu, viel ehehche weiher zu
Iialieti, (1.17.11 beyscblefferin vnd megde. rer-
Itgung des alcoran. f!542). Cj*; jr (der
Türken) gesetze zules^l, da» einer mag zwelii
ebeweiber beben vnd dann megde oder bei-
scblefTerin , wie viel er wil. elnf heerpm-
digt. (15421. fiiiij''
Beisrhlag, m. unechte rcbe, icasscrrebet
da& sind vnarlige bauckart vnd bcysclUege,
die keine fracfat bringen, iat 14. wd 16.
cap s Johannis. (1538). bbbj^
Beiseit (bey seil), adv. zur seile: vnd
trctiü licy seil .die jim die lufft. trnmunge
an l. deudschm. (I531j. Fiij''. sonst
beseil, «eeldket eian «eÄe.
Bcisclfs (bey seids), dasselbe, mit mehr
adi erbinles a ussehen gebendem genitivischen
s • sniebe uevVe heiliirt'n , «o Iiev seids aus
wactiscn. ron den concilijs vnd hirchen.
(1539). Ziij"; es gebel bey seits quer aus«
dem holizweg in das lerchenfdd. Ktc^.Bl*.
S. hr^f'its.
Be 1 sorge , /. hesorgnis: halle vielleicht
auch ein beisorge, es were nu au dem. Jen,
•31*
Üigiiizeü by i^üOgle
BEISPIEL
244
BEISZEN
3, 402^ bei Grimm; dM Bettor^ noch
gar stark ist, dasz irer etliche vnsenn na-
tnen vnd glauben felod sein. 4e Welie
br. 4, 589.
1) tuuh 1» «<iier äm mML bbpfil feUtel,
gleichnis, sprichworl, teoraus unser beispicl
eni<>(fIU ist (denn m/r s[)iol ludtis hat 4ias
Korl nichts m schaffen), ähnlichen be-
dmUung in fotgendtH »UUtm: da naefast
vas lam beyspiel (lf«y«r «. O^rlaeh:
Sprichwort) vnter den heiilen. ps. 44, 15;
das ist der, welchen wir p»\va für ein spotl
halten vnd furcin hOnisch bcyspicl. weish.b, 3.
2) exemplum, vorlfüd: ein beyspiel habe
ich euch gegeben, das jr thut, wie ich euch
gelbanhabe. Joh. 13, 15; {Christus) die-
sen Jonam anzpuchl als eyn beyspiel sein^'ü
todes viid auirerstehunge. der prophet Jona.
(1526). Aiij\
BMtmi, m. 1) hUife, mUntätnmg: dn
aoU falscher ankl:i^'c nicht gleuben, das du
einem goülosen hry^i-HiiI ilitist. 2 Mos. 23,
1 ; schall vuü beyslaud in der not, denn
menschen hUlflc ist kein nutz. ps. 60, 13;
dramb aey IKsch vnd getrost, du sireyüst
nit allefa, gross hulff \nd beistand umb dich
ist. eyn sermon von dem hochwirdigen sa-
crament. (1519). aiij''; ich wil euch nicht
OD Iroi^l vnd beistand lassen, das 14. vnd
IS. eap, ». JoKmmii. (U38). Ziij^: durch
goltes gnad vnd bejstiiMl wunderbarlich er-
hallen, dos 17. eap. §. Johminü. (1538).
Biiij^ '
2) der sächliche begriff geht in einen
penSnHehen über: paradetus heiaset ein
adnocit, Tursprccher oder beystand ftir ge-
richt, der den schuldigen IrOstet, slerckt vnd
hiint. randgl. zu Joh. 11, 16; aduocatus
oder palronii!» ticisül erneu solchen man, der
da ist des beschflldigten oder beklagten bey-
stand, der sich seiner anniinpt, jn tu ver>
leidingen. ausleg. der ep. vnd mang, von
ostem etc. (I544j. Ziiij''; ich will euch
senden den heiligen gcisl zu einem bey-
stand vnd verteydinger. eftend. Ziiij^
BclstcheB. mkd. bt stehen (0^.2^ 575),
hülfe /f ;>ff'rj , unterstützfji • vnd der horr
wird jiii u Ii' yslchcn vnd wird sie erreltcn.
ps. 37, 4ü ; ein Irewer freund hebet mehr
vnd stehet fester bey. denn ein brader. «pr.
18, 24; ich Lille auch dich, mein Irewer
geselle, stehe jnen Ley. Phil. 4, 3; yrin
dem toben der gottlosen war sonst niemand
der oair bey alvnde. vhr IrpsIfc'cfceyialaMii.
(1526). Eiiij*; mdDSttt gotl woUe dir ho-
fieren vnd hierin dir beystehen? 9tri$gim§
des alcoran. (1542). (Jiij^
Beistehen, n. der substaHtivisch gesetzte
in f. dea vor^pm: vad iai auch ynn dem ae^
bigen beyatehen wunderbar, die «y. 4n
Propheten Jesaia. (1526). Eiij*.
Bfisteher, m. der dabei stehende: lassets
dainil bestrichen t»eiü, das der beysteher
habe die veease gesehen, vefmnntin^ an die
getstuaun. (IÖ30>. Diif.
Beisic, f. Qltercatio (?); ich wil mich
mit jnen {den Juristen ) in die beisse vnd ni
recht einlegen vnd (ob gotl wüj mit goltes
wort auszftlren. Üichr, 400*.
BciiMB (betaaen), jrrsef. beiss (b«iä),
mordere.
!) intransitiv: aber dar nach liei«^! er
wie eine schlänge, spr. 23, 32; gleich wie
man eyn wild bOszc thier mit kelen vnd ban»
den fesset, das es ait beyssen noch reissen
kan. von treltlieher oberkeit. (1523). Bj^;
es sollt \lir Itüliob nit wiiii l- i «pvnn, das
szoutell reyssende wollt cynca hund bellen
auch beysszen zcwungen. manuscr. der bibL
gm flolha. eodL Chart 379 pof. 9; daa
mOaaen w ir lassen gehen vnd als jnn eUun
sawem apfTcl beisscn. predigt von der tu-
kunfft Christi. (1532). CjV Abstraet: die
weit gibt den predigern schuld , sie künneu
nichts denn achelten vnd beisscn. üns. 5»
366**; diaio acht folgend capitel nuledeyen
vnd beyssen vnuorschampt. bulla eene do-
mini. (1522). Dij*; ich mag nil seyii ein
cardinal allein vom tullcl odder vum buch-
staben, es muss baai bevssen mit mir vnnd
mehr da aein. ebend. Aij**; o es mus bas
lifn-^Hfn, VV3S flifspm fr\f soll Was abbrechen
das ander teyl iciäder d. hymL propheten.
(1525). Gj''; das beis vnd erbitterte die
recht, so gen Babel aich ergeboi hatleo.
rorr. den prophefen Hcaeftiai. Bind-'
seil 7. 350.
2) transilir: Dan wird eine scblango wer-
den auiV dem wege vnd ein otter auü' dem
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BEISZCN
245
BEIWEG
steige, vnd das pferd in die fersen beissen.
1 Mos. 49, 17; da sandle der herr fewrigc
wbbDgtii mtw d«s volek, die bissen das
vnick. 4 Mos. 2i, 6; hie sollt eyn eysz i
fresser die Izcptt hlnrkenn vnnd myr eyn locii
ya ileü hani^z heyssen. auff das vbirchHst'
lieh buch bockt EtMxers. (1521). Iliiij*;
idi htb ein gross loch in der papisien taschen
icbissen. 4eWeUebr.2,h^, AbsiraeHtm9ni
no vns vnser herU slralTet ader beisset, sso
ist got grosser dan vnser hertz. von den
guiten wercken. (1520). Aiiij*; weuo du
das wOl ansehen, wie front vnd rein du seiest,
vnd darnach erbeilen, das dich nichts beisse,
so miisstu nimer mehr hinzu komcn. Jen.
4, 429*; Sünden, so dns kerU beissen vnd
Tordgig machen. 5, 1 5''.
3) sich beissen: und doch der geist hie
«üderamb sieh jnn die zungen heysset vtnl
lu lesset , pr <» v nicht widder (!ie schriUl.
rnm abendmal Christi. (1528;. dnj''; Klie
payUien) sind vnleruander selbs noch nie
CMS gewest, werden auch nimer mehr jBins,
was der frcy wille solle sein, hacken vnd
beissen sich st ll flniber, wie die loIUii
sew. auff da& veniwint keiserlich edicl.
(1531). DiiiJ*. sich mit einem , mit etwas
beissen: die elÜch mal sieh mit der snnd
»ad tod gcrautll vnd gefressen oder mit dem
teulTcl ireliisscn vml i^'ekeiiipfi Ii.iIumi. das
14. vnd 15. vnp. s. Johannis. (1538).
Bbiüj'; mit dem litibs^l heysseu vnd fres-
sen, der propket JmM. (1526). GiJ"; das
uiarfict alles, das sie sich selbs mit jren eigen
JC'daiickon bois«en vnd fressen, eine pre-
digt vom verlornen schaf. (1533). Fiiij" :
oiu dte^fiii nüsliH las sich die Juden beissen
vnd dispuliren, so lange sie wollen, eon den
ßden vnd frth lügen. (tbAZ). Aij''.
mhd. Uzen (Ben. 1, 192), oML pt^an
[Graff 3. 228), golh. heilan.
leisten, n. subslantivisch gebrauchter
imf.: dss ist »och feiner, das der liebe kün ig.
der dem beyssen vnd schelten sso feynd ist,
luicfi mehr vnd gifftiger schilt« «nfisorl
deiKidi. (1522). Hiij\
Icisier) m. bissiger, zänkischer mensch:
^ sind aber die ergesten beisser md schel-
Ur? int diese wort ^/ritU nodk fut ikhen.
(1 527). r itj*; scheiter vnd beisser. tbenäj» ifij^.
Beisiig (beissig, peissig) , mordax, bissig,
mhd. bizic (Ben. 1, 193): jre ros^se ^nd
beissiger , denn die wolffis des abends.
JSintae. 1,8; der hamster erwnrgel das
grosse pferd, es sey so freudig, reisig oder
heissig, als es wölle. tischr. 58"; sie gehen
mir schuld , ich sey peyssig vnd rachselig,
von dem baps Mm im Aome. (1520). Hj';
wen die weychen tzarten oren solche hol-
ten gehüret , sollen sie auch wol sagen , es
were niemant szo peyssig vnd vngednliip als
8. Paulus, vnd wer ist peyssiger den die pro-
pheten? eyn seNdbriejf on bapH Leo JT.
(1520). Aij'*; was dienet das Izur sache,
das ich beyssig, hessig, hofferlip' Inn? ant-
wort deutsch. f!522). ßiij* ; vnd trey-
ben sich uiit meynem spitzigen beyssigem
schreyben. OMff dos vhir^rttUMi buch
bocks Emszers. (1521). Bj'.
Bfisiigkeit, f, mvrdariffit : eriichtc vrs.ich
der peyssifkeyt. eyn sendbrief an bapsl
LeoÄ. (1520>. Aiij» {de Wette br. 1,507).
MUmf harrm, wartm: da bies jn der
bapst bereiten zu der ersten messe vnd
vjvr.ich, man soll niclil lengrer beitten. die
liiyenä vovi s. Chrislaphorus. (15.^7). Bij" ;
da sprach aber das kind. mein lieber herr
was beilestut ebend. Cij*; ich hab gottis
gewartet vnd mein seel hat gewartet vnd äuff
seyn wort hab ich gebeytet. die ateben f ims-
psalm. (1517).
erste deutsche bibel i».iiiten (o herr icli
bailte deiner behaltsam. 1 Jfos. 49 , 18;
Lulh.: herr ich warte auff dein heili, mhd.
blten (Ben. 1, 173), ahd. pilan tGraff 3,
62), gnfh. heidan. seit dt-m 17. 18.jV*. in
der s ehr ij Isprache erloschen, während es
üe voIfcttpraeAe hm und wieder nodk be*
toahrt (vgl. Schmeller I, 218. Stalder
l, 15n ffiifer 1. 72. Vi Im ar 29).
Beithan, abschaffen, entfernen: solch
ergemis were nötiger bey zulhun , denn die
bilder siurmen. wm abendmal (Miff.
(I.V28). bj*.
Bflthun, Tl. lar. zu 3. Mos. 15, 25. 26.
Bei weg; m. nebenuteg: sie lerrfon bey-
wege. ausleg. der euang. von osiem etc.
(1537). Yiij": kommen sie aber aolT holts-
wege oder beywege , so sind sie sorgfcltig,
welchen weg sie geben wollen, fisebr. 4";
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BEIWEIB
246
BEKANNT
liOtei cncfa für den hollzwegen tnä fiir bey-
wcj,' n Eisi, l, 495*.
B( iH('ib, n. nehenweib, kebsiceih, con-
cubina. mhd. litwip (Ben. 3, 719): so lesrn
wir geil XXV. <ias Abraham gab gesclieiick
den kindera seyner bcyweyber ader neben
rrniien. das magnißcat. (1521). fj*.
Brlwellfn O'^v weilen), mkd. Im wflcn,
zuweilen, unlertretlen : denn Her begirden
sind so viel, so luancheriey, ilazii bey weilen
durch eingeben des bdsen so behend , snbtil
vnd guter gesldlt, das nicht mdglich ist einem
menschon «^it Ii -v\hs zu regircn. Jtn. I, 275.
Belwescii , n. gegcnicart, nmccsenheil,
gegeiisaiz von aliwesen : wa;« soll der ileiscli~
lieb mensch Ihnn ym abweseo des geisleH
odder der gnaden widder die stund, sxo er
ym beiweszen des p^istrs slroiltel widdtM-
goll für die sund? grund vnd vrsach aller
artickel. (1520). eiiij''; eyn kneehl im ab-
wessen seynes herrn grosser, wirdigcr vnd
ehrlicher gehallen ist, denn ym bey weszen.
auszleg. der ep. rnd eiiang. des aduenls.
( 1 522). BBij^ ; das jr lernol meines leddiclien
bey Wesens ein wenig vergessen, dns l (i. cap.
$. JoAafinM. (1538). iiij**; im beywesen
eüicher verstlndiger leute. Wett» br. 2,
25S
Belwohufn tbeiwonen). n. zusammen'
wohnen, zumal der eheleute: wenn du bcy
deinem weib wonesl» mit jr so bette vnd
lisch gehest, so ists nicht ein leben, wie
Iiurn vnd Imlicn rn^nmen knmcn. .sondern ein
heiliges vnd göttliches bciwonen. xtto hoch-
zeilpredigten. (1536). Bj*; vnd sihel eins
dem sndern {ihdieh unikitrBiUebm) so fest
ehnlich . das des beywesens oder beywonena
hallti II ^^( in vnlersrheid ist. ebend. Aiij".
Beiwehncr (bciwonen, m. nebenwohner,
nachbar: das wey&z ich yhe wol, wie ich
teglich nit allein von meinen bey wonem,
szondemn auch suis vielenn landen schryllt-
Ücli vorwarnrt wcrd. it li so] mich nit so ge-
nicyfi ydcrTn-j?! machen, auff des bockt zu
Leypizick aniworl. (1521). aiiij*.
Beiir«lning» f,: Jenbd ist auff dcudsch
ein beiwonong. Jen. 2, 43^
Bellen, macerare: das (sc. blut Chrisli)
ist die rechte scharffe sciffen, so nicht allein
den vnflat von der haut am leibe abwesschi,
sondern hindurch IHsset vnd den inwendigei»
vnflat heraus beitxet vnd vesscfat. ausleg.
der ep. vnd euang. von Mfem sie. (1&14>«
Uü'f. — vgl. baiscn.
Bejebcit} bekennen, zusammenges. aus
be- «mmI jähen (sofen): beiehet das ist bn*
kennet, termon von dem «aeromsnf Jas
leih>^^ rnd hlut<!. n?,'2('t}. CS*.
Bfjicht, /. in dem brtefan die zu Franck—
fort am Meyn (1533) wiederhoU von
gehranuhte form ßr beicht. «M. btgilit»
begibt {Ben. 1, 516); sihe solches edliHs
sKIck (Irr I)ejirht haben die pn[)isten gnntr
gcdemplll. l^Ijiij* ; wenn laii^i nt vnd aber
taiisent well mein were, so woli icUa alles
lieber verlieren, denn ich wolt dieser b^icbl
das geringste sificblin eines aus der kirdieit
komen Inssen. Hj'. vgl. heichl.
BeJIchlen , tfrtÄ hejeheii : l)ejirhlen heisst
bekfoiieit. ebend. Ciiij"; auil'dds sie solchs ge-
wöhnen stt bejichlen. ebsMl.
Bcjlehtcr, m. con/esfor: bejicbler das bi
bekenner. ebend,
Bfjicbtnngj f. : bejichtung odder bekent-
ois. ebend. D'f.
Bfjichtf atfr , m. beirhlvaler : «In wir die
kinder im catcchismo geiernl haben, also
zum bejichl valer zu sprechen, ebend- Dij^.
ttkadeu, bcgacken, beeeh^uens die
Ordnung gotles heliacket er. lit^. 253**.
Bekannt, pari, praet. von bekennen.
1 ) in der bedeutung von confessus: t>ng(»n
sie aber, sie sciens fjewis. da^ es die rechte
warheit sey, frage ich sie weiter, ob si« es
denn auch bekand {geetänUff) Wüllen sein
ollenllich Ihr jrer oberfceit. Jen. 6. 16**;
weil er vngewis oder des nicht bekand wil
sein, ebend.
2) hauliger im sinne von notus. aj be~
kennt sein : gott ist in jren pallasten bekand.
jp«. 48, 4 : sein name war nu bekand. Mure.
6. 14 ; ich hin ein guter hirte, vnd erkenno
die meinen vnd bin boknnd den meioeo.
Joh. 10, 14; ich i>iu euch alientbalben wol
bekand. 2 Cor. It, 6; ein igUcher habe,
der mir nicht bekand. von ehetadien. (1530).
Bj"; darnach hat er wollen einen an<leni l>e-
krtndien wef? durchs Imliz reiten. Iröilunge
an die Christen zu UaUe, (1527j. Dtj"; ein
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B£kA4Ni\T£
247
fcandte vttd genge ipraebe. üuU^. der ep.
md euang. von ottem eU. 1 1544> LvJ*'.
b) i)ok^ruil werden, zur kennlnis gelangen:
lier hei r w ird den Egyplern hekaud werdeu.
JSti. 19» 21 ; Tod fril bcy jiieo bekind wei^
den. SE9ek, B5, 15.
e) bekannt bleiben : ja das uueh der iiainc
Chriüli elwo bek;>n<l Meibl, das isl eitel liolic
bjmUsdie gewaU diü^es lierru. der HO.
ftalm, (1639). Pj".
d) Mch beka&Bt macben: derlialben er J»»-
gerel iiiicti niil euch bekennet zu machen.
von der freiheil eines cluüleimemchen.
(1521). Aij*.
Bckanatej m. jemand, den man kennt,
•der mcAl fremd iit: wer sein kind in der
zacbt hell, der wird sich sein rrewen, vnd
ddrft" sirh sein bey den hekamllen iiielitsche-
oien. Sir. 30, 2; viid sucliten jn vnler
den gefreuudlcn vnd bckandtcn. Luc. 2» 44.
BekclireB (bekeren). unUsehren, umneenr-
de», bei L. amedUieseiieh m geieUi^^
«mfande.
1) einen bftkphreii : er tiattp gros gnade, da^
voick zu bekeren. Sir. 4*J, 3: ehe sie (die
etpostel) schrieben hatten sie izuuor ilie leull
nit leyplidier slymme bepredigl vnd bekerel.
auszleg. der ep. vnd euang. vom chnsiag
etr. (1522). iiiiiij'': alsn Imlicn die heili-
gen dorlores auch noch nie keinen ketzcr-
iBcister bekerct. das diese worte Christi
moeh fea itehe», (1527U bf; Christ«» hat
selb» seine phariseer vnd sadiiceer nicht gar
können srltwt-iL^en noch bekeren. da$ 6.
<ap. Ephvs. t i *!:.3). Cj''.
2) sich l»cketiicn : so vvirslu dieli b«;kercn
2u dem herrn deinem goll. 5 Mos. A, 30;
to jr earh mit gantaeni herUen bekerct zu
dem herrn. 1 Sam. 7. 3; vnd sieh von jren
«Onden bekeren. I kön. 8, ^h, m. öfter.
rrthd. bf^k^ren (Bm 1, 797 1, ahd. piehe-
Taii '(irnff \, 4 7'»i, von i Ju'rni« trcnihn.
Bekcuocn, pmvl. LukaiuUc und bi-keaule,
fiUeri, confileri, aussagen, gestehen, öffent-
UA erkiären*
\) alle sungen snllen gotl bekennen.
Küin. 14, 11; wer mich bekennet für den
iiK-nsrlien, den wit ii Ii Lekennen fiit meiueui
iiimh:icben valer. Muilh. Li), 32; das i>l
die frucht der Uppen . die seinen namen be-
kennen. Ilebr. 13, 15.
2 ) da werden sie denn bekennen jre misse-
thai. 3 Mos. 26, 40; vnd die prieslcr vnd
leuilen bekaodlen jre schände. 2 ehron. 30,
15; ich wil dem herrn meine vbertrellung
bekennen, ps. 32, 5; bekenne einer dem
juidcrn «eine silnde. Jac. 5, K!; Hin eraus
dauiil vnd ü ey bekand. der prophel Jona.
(1526) . Fij*; abo soll Arius seinen jrlbum
bekennet viMlihatlich wiiler sich selbe geleret
haben. «ondeneonet'li/tvndktre/beii. (1539).
I'iij''.
3) wir wollen gerne das keerich vnd
scbabab sein, aulTdas sie birschen, allein das
vns frey bleybe vnsern glauben zu bekennen.
das dieee leorfe ChrieU noch fett stehen»
(1527) . bü**; si^eme dich nicht für deine
seele das recbt zu bekennen. Sir. 4, 24,
4) auf einen bekennen: da snl denn Aa-
roD seine beide hende aulT sein {des bochs)
henbl legen, vnd bekamen auffjn alle loisse*
ihal der kinder Israel. 3 Mos. 16, 21 ; wiltu
aber nicht, so Wüllen wir auff dich beken-
nen , das wir einen jungen gesellen allein
bey dir fiinden haben. Susanna 2) .
5) bekennen fUr: üo jemand jn lur Chri-
stum bekennete, das derselbige in bann ge-
than wQrde. JoA. 9, 22.
()) mit inf.: ai u ketzert yhr, wenn yhr
uns ketzert, iln' ylie mII» bekennet niil der
schrillt einliellip' seyn? au ff das rhinlniU-
lich buch bocks Etnszers. (152.;. Hj\
ich bekenn billig sein, de Wette br, 1)411.
oder mit abhängigem salz: so wil ich doch
hiemit für goll, vnd aller well bezeuget vnd
bekand halii-n, dasiehs inil(lie»;en saeranienls-
lesteru vnd scbwermeni nicht halle, das
diese worte ChrisÜ ndh fest stehen.
(1527). bj^; bekennen , das Maria gotles
mutier heisse. von den mncilijs vnd kirclien.
( lr>3''). Riij"; ich M. L. d. hekeniic mit dic-
:>er meiner eigenen handschrill, dasz ich mei-
ner lieben vnd treu«! hansfraiien Katherin
gegeben habe sum wipgeding. de Wette br.
5, 422.
7) sicii bekennen: vnd stund kein mensch
I bey jin , da sich .1 oseph mit setneu brttdern
^bekeuncic. 1 tMon. 45, 1.
B£Ü£N.N£R
248
BElUJi;iB£K
mhd, bekennen {Ben. 1, 807)» oM. be-
chenncn, pichenntA (Graf 4, 433) . jedoch
mehr im sinne mn erkennen, wich« b9-
devtung nhd. erloach
Bekenner, m. conjessor: eyn solcher be-
kenner vn<i lober lieyst Judens. an^ienr. der
ep, «Mi etfON^. VOM dbHffn^. (I&22). 6f ;
seid jr doch des mans frennd» gUed, beken-
ner. Jen. 6, 219».
Bekenntlich (bekpnllich) , bekannt, zur
kenntnis kommend: dauoa sagt auch ps. 44
das alle heyligen werden nil mehr Uinn, denn
got loben ym hymd» das er sie inn yhrer
tieRe angost^licnn . vniid sich alda yhn he-
lipnllirli . lieblicli viiiul loblieh promadit Imt.
dem magnificat. ( 1 52 1 ). a iiij'' ; nu aber sie
sehen , das so viel erbarer kiader mit ver^
warler xncht vnd ehre die baa gebrochen
haben, vnd des bekentlich .sind {kenntnis
davon bekommen haben) , werden sie imiii-
^cr vud ihursliger werden, vnaeh vnd anl-
wort. (1523). Aij''.
Bekenntnis (bekentnis), confessio, <n L,'$
i^riflen verwiegend, wU mhd. f.: die
ganlzc bckcnlnis verdammen sie. flu/T das
vermeinl keiserlich edict. (1531). Hj* :
da die bckcnlnis der vnseru gelesen haben
sich der widderleit viel verwundert, loar-
nnnge an«. I. dendeehen, (1531). Cij';
also hab ieh diese bekenlnis des feinen wer-
den mannes Las.iri Spcngelers lassen aus-
gehen, vorr. L. Spenglers bekenlnis.
( 1 y.ib ). Atj ; auff solch vrl«il des hoheslen
richlers foddert man biUidi vom cardinal
die vrgichl odder bekenlnis, als die jn Vuvii-
uinb litt lit-^ IielfTcn mag. wider den hischvf
XU Mti(/(i<;burg. (1539). Diij''. in der bibel
meisl H. : vnd bekand hasl ein gut bekenl-
nis. 1 Tim, 6t 12; so lasset vns halten an
dem bekenlnis. Bebr. 4, lA; vnd pieison
goll vbcr ewrera vnlerlhenigen bekenlnis des
euaugelij Chrisli. 2 Cor. 9, 13.
Bekennnng, f. dasselbe, bei Grimm feh-
lend: bekennung der sflnden. wtel^. der
euan§* an den (kmemieten fetten. (1&27)*
bvj^
ieklngcn, mhd. beklagen [Uen. 1. S33),
ahd pi< hl ig6Q (Graff 4, 552), in doppelter
beUeuluHjf.
1) ntdUngen, ffedstngen: dein eigen gebet
strafft dich, vnd ist wider dich, bezeugt dich,
beklagt »lirb, Jen. 1, 7r>": wird or aber be-
klagt, ii) kuu er je reicliUch beweren, das
s. k. f. g. mir allzeit wider gewest isU 2«
187*; vnd ieh billich daraus als die vnge-
horsanen dem reich vnd auflrhflri.schen be-
kbtgt'H morhl aUe die, so mich einen kelzer
scliellci). von heimlichen vnd gestoien
brieffen. (1529). Cij*; das jn biniurt nie»
mands kOnne beklagen. eUieke t€hene pre^
diglen. (1533). Fiij'.
2) Schmerzgefühl über etitas ämzem :
sie sollen an kranckbeiten sterben vnd weder
Iteklägt noch begraben werden. Jer. 16. 4.
r. 6 eteht nicht begraben noeb geklagt wer-
den , und so hat auch das «mf der bibL su
Gotha sich befindende mamucrij»! tn dtetem
Propheten.
3) stcli beklagen: vnd es werden sie be-
weinen vnd sieh vber sie beklagen die kdnige
aulT erden, offenh. Joh. 18, 9; das man
sich niohl zu beklagen hett, das ynn den
dingen eUwa«; vnbilljfh!^ fnrgennmen wurde.
orifjinalbr. im gesammiardUv zu Weimar.
0 pag. 74. FF. 2; das ieh billieber vcsnch
bette mich sttb^lagen der iiynrien. Jen,
2, IS6''.
Beklagte) m. angeklagte : paraclelus hfisst
einen solchen man, der da ist dea beschul-
digten oder beklagten beysland. ausleg. der
ep. vnd euang. von ostem etc. ( 1 544) Züy**;
ib.T I icbter kan solche kl.igc vnd schuld bey
t\eni (»cklafilcn niclil fiiition. Eist. 1. 455'.
Bekleben , adhaerere , fest kleben : vud
ist etwas in meinen henden beklebt. Biob
31,7; mein gebein sind beklebet an meiner
lijut. Jen. 3, 20''.
Bekieibenj mfiJ. bekiibea [Ben. I, S 11 ).
haften bleiben , festhängen, vom same irur-
ieln, naheeneandt mit bekleben : mein ge-
beyne isl becliben an meym ßcisch. die sie-
heu puszpzalm. fI517). Kv''; sinil srllisl
dran bokliebcn. deuilsche messe. (1526).
Aij''; als denn so kömpL der heilige geist,
der rechte Schulmeister, und gibt dem wart
krafft, das es bekleibeL nmeleg, der ewu^.
an den fümemisten festen. (1527). x 5*" ;
da kUnde etwas ^uis bekietben , aufigehen
vnd frucht schaflen. deudsch C€UechisMMSm
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B£;kL£iü£N
249
B£KOR£N
(1529). Dij*; ob wol der same nicht allzeit
Mdeibet vmI anll^et. iaa t7. cap, 9, Jo-
hannig. (15301, Oiiij'; das der name Nah-
mt: illi .11 dran bekliebeo isU terUgnng des
öekleiilea, tnhd. heliläden {Ben. 1. 840),
mitMrpermÜlUeidmtgwneheH: to oder
sonst bekleidel seia. das 14. rnd 15. rap.
f. Johannis. (1538). .Mmij'; wol hckU'ulel
seiu. Jes. 23, 18; »cl» sage euch, «las aiu li
Saloiuoii Ii) alliT seiaer herrligkeil iiichl be-
kleidet gewesen ist, als der selbigen eins.
Matth. 6, 29 ; ich bin nackct gewesen, vnd
jrli:il)l micli Inkl'M'lfi , 3ü; — es konipt
ein .illcr man craull vrnl ist bckieidel iiiil ei-
nem seidenrock, l ^am. 28, 14; Johduiies
«her war bekleiilel mit kamedharen vnd mit
einem leddern guriel vnib seine leaden. Marc.
I. 6; ein engel, der war mit einer wolckcn
bekleidet, o/fenb. Jvh. 10, I ; — die teuff-
lioge acht tage nach ik'r laulFe in eiiu weissen
WGsterhembde sind bekleidel einher gegangen.
Ütchr. I5S''.
Bcklieken, maculare, bpxrhmieren, be-
klecksen : vnd Nlellt'ii ylir j>acheii nur aull"
viel bUcher schreiben vnil jiapyr bekhcken.
das dtas« worf ChrüH noch ful stehen.
(1527). aiiij^; du beklickest das papir mit
tniiöligen Worten, wider den meuchler zu
Dresen. (1531). Uj''; vl)pr das , so ist die
chrisleiiiicil nnl so viel grewhclien erger-
aissen bekfiekt vnd beschmeisl. der 23.
palm. (1536). Bj«.
Bekomnien (liikiHiien) , mhd. hrkomen
{Ben. 1, 904 , iihd. piquäniau {Graff
668j, golh. biqinian.
i. «0» dm vie^adien intranntivhedeu-
lai^m, wetdte bekommen in der alten
Sprache zustehen, erscheiMH bei L, nur
noch geringt' spttren.
1) zustehen, zukommen: dz bekuinpl nti
snnderiieh der heyligcn matter der khtshen.
ienUthmusItgisngde* 67. paalmeii. ( 1 S2 1 ).
Biij-.
-I begegnen, zustoszeii : nicht das leiden,
das du crdcnckest, suudern das dir wider
deinerwrien, deneken, begirden bekflninet.
//. häufiger ist transitives bekommen,
kriegen, erhalten, erlangen: vnd sind frölich,
DiETz, W&ttetbneli.
das sie das grab bekooien. Afo6 3, 22;
w ol dem meoscheo, der verstand bekompt.
spr. 3, 13; du bekämest das königreicli.
Exech. 16, 13; ich woll zehen gülden dar-
uinb geben, das hertzog George meine band-
schriflk md siege! bekomen httte. «o»
Aetmliehrn vnd ge^olem hrtejfen. (1529).
Aii]**; der Mahmel sieg, glück, gewall vnd
ehre der well hokomcn dnrch goltes zom
oder verheiigriis. Verlegung des alcoran,
(1542;. Aiij"; wo nicht mehr an einer scho-
nen frawen in heknmen ist, denn das pAi
dich an. de Wette br» 6> 277 ; daruinb sol
ilie tnem-lilinpe , c'O'Jiolen, h<*iniliche vnd vn-
ehrharh« Ii bckoiuen ehe weichen der oflen-
berhchcn, die mit gott vnd ehren redlich be-
komen ist. von eAefochen. ( 1 530). Dij^
BekMüneni (bekSmmem, bekOmem),
bep/ rin von bekümmrrn, welches man sehe :
solche vnil Hfr pleifhi n Tragen bekonimern
mich nicht hoch, der prophei Sacharja.
( 1 52S). Ggj"; md fand sie hbch bekoroert
{aueg.v.J. 1534 bekömert) eben ynn die-
ser Sachen vom sacramenl. com abeudmal
Christi. (1528). pj'; das das iierlz klt in-
laul, belrUbl vnd bekünierl wird, haus-
posU WiUenb* (t545Jsonmerfheil35*. refl.,
er fanlwita achtel seines thuns vnd befelhs
nicht vnd bekünicrl sich für gros«pr kliigheil
mit andern s.ifhpn. der 1 fi 1 , psalm. ( 1 534).
üiij'' ; inocht sich jinaiid hekoiuern vnd fra-
gen, wie es denn zugehen werde mit denen,
so noch lebendig erfunden werden , wenn '
der jüngste tag komen wird, das 1 5. cap.
der ersten ep. s. Pauli an die Corinther.
(1534). ij**; das weder bapst noch wir
nicht vns daramb bekOmern dtlrlTen. von
den emeiliji vnd iirehen. (1539). Gitf.
lekMlMcraftg (bekomernng), f. verküm»
merung{% Schädigung: denn e. k. f. g. ha-
ben zu bedencken gnedigiirli , «las yhm die
Icnge vnd verzug auf andere künftige vcr-
ledigung e. k. f. g. guedige vcrlrOsluiig eine
stehruug vnd seines wesens bekonierung ge-
pcren wurde. Burkhurdt briefw, 402.
MufHM , «erstieften.* o vater, dz ist ge-
wisz ein anfechlung vbermich verhen^l, hilil
das sie mich nitl vnrrurc vnd bekorc.
ausjcieg. deuUch des v. u. (lölS). Hü/. —
32
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BKKORÜKG
250
B£klMM£RN
mM. liekorn (Bm* 1, 830), oML piebo^
rön [Graff 4, 522).
Brkorun;^, f. Versuchung, mhd. bekorunge
(lien. 1, S3U): wan dz worileiii vorsiichung
oder bekorung tiil so gemein vvere, sluud es
vi] bau. ebend, mj" ; die verstichuDg aber
Oller (wie es vnsere Sachssen von allers Imt
nenneit bckürungc ist «treicrley« dewUch
culechidutas. (1529). Siij''.
B«krafligen (bekreiUigen) » beslätigen,
kräftig, fe$$ maehen: so bekrelllLiget er alle
sein giliiini vnd vcrbttndnis. 4 Jfoi. 30, 15;
so liekrcITiigo nti Iierr goll das worl in ewig-
keil. 2 Sam. 7, 25; vir«! fiokrcfUignl jm
dds kOnigreich. 2 köu. 15, 19; tU aber das
kOnigreich Rehabeam beatetiget vnd bekreff-
tigel ward, viMiies er das gesetz des lierrn.
2 chron. 12, t ; vnd vher eine ne ilc hc-
krefTiigels em aiitl< r. f.ur. 22, 5!» ; mil si-
gilleu vnd zeugeu liekiellligel. Jen. 2. 25'.
BekrenigiBg (bekreflVigung). f. confimia-
tio: zur bckrefUigiing dieses arlickels. zwo
predigt. ( I53r» i. Ai]** ; zu brfV-.tü.^iini? vnd
bekrolUigiiiij^' sfiiur lu'iligeji clirisllichen
kirchen. einweiliicht lüyemchrifft. (1545).
Aiiij*.
Bekräftmg (bekrelHiuigi. f, dasselbe:
gleicb wie l iii bieget eioe» brieues bekreff-
lun- i>l. Jen. 2, 32\
Bekruukcn vbekrenken;, &uU, aich kran-
ken, mhd, bekrenkeii (Jim. ! , 875):
was mcislcr N. jlzl g«'denekl,
vnd harl sich wider jn bekrönt- kl.
Jen. S, .106*.
BekriegeNj mil kriey üUerzithtn: du .sull
die Moabiter nicht beleidigen noch bekriegen.
5 Mo.<i. 2, 9 ; der wcidhrhe krieger Ilanni-
bül bat von nioniand gelernt, wie er die Rö-
mer bekriegen utd so grewlicb sclilaben soll.
der IUI. psalm. (löHlj. Cij''; viel weni-
ger kdnnen sie vns als kelzer stralTen odder
beki ii gen. tcamunge an s. I. dendlfeJken.
(1 ■ :' 1 Bf.
BeklioiMcrn (bekümmern), kummer, sorge
verursachen.
I) einen bekUmmern : waniinb bekflm-
mentu deinen knecbl? 4 Mos. 10, II;
wns bekümmert jr das weib ? Matth. 20,0;
ein vngpr»ttene tm lifcr bj'kiliDiiicrl jmi vak-r.
Sir. 22, i ; da tu slcuret nu der leuilel,
auir das der mensch das grestlidi geperd vnd
bild. des lodls liefT belrncblc , da durch b^
kümmert, weich vnd zäghaffl werd. eyn str-
mon x>on der bereitung (zum sierhen.
(1519). ai]**; ich wil die müden seclen er-
quicken vnd die bdiamerten seden seU^en.
Jet. 31, 25.
2 1 %kh bekamraem, tich iotyend mmkin,
sich eines dinges annehmen, sich tromii
bescltäfligen, a) mit gen. : noch so! di<' bebe
da lu schaffen habeo nid sich bekümmern
des nehislen armul vnd anderer noi. eker
doiertUlmehMote, (1527). Ddiiij^
b) mit praep. : vmb die esciinncn . . . be*
kümmere dich jtzt tiirht, sie sind gcfiindea.
1 Sam, 9, 2U; was jsl der mensch, das da
jn gros achtest vnd bekamerst dich mit jn!
Hiob 7, 17; auch vjll mehr mit den sacn*
monten vnd yhren lugenden sieb bekumroem,
(Linn niil di'n stniilon. eyn sermon ron der
üereitung zum sterben. (1519). aij*; das
yrre siben mus auch beschrieben werden»
da mus sich Moses mil bekttmmern* vier
das erste buch Mose. (I527j. xiij'; damit
sieb viel lerer bekümert haben, deudsch ca-
techismus. (1529). Dj*j wenn da zu
kom|>t , d»i der mensch sich mU guit bekfl-
liiem sei. dae 14. tmd \b,eap.t. Jfdumm$»
(153S|. Oiij^ — wiewol icb gern sehe, das
man sicli yn diesen dingen niehl f;i^I boknm-
mercl. de Wette br. 6, 33. — bic babcn
der heyden meislere die philosophi klug
wollen sein vnd sich fast daraber bekdmmeK
Mid gebrocben, was der Regenbogen sey.
vber das erste buch ifose. (1527 ;. aiij''.
— da bekümmert sie sich vor, ebend.
üiiij*.
3; bekümmert sein, in ftummer, *orge
sein: denn er war bekammerl vmb Oanid.
l Sam. 20 34. '
4) unpersönlich : da rcwet e% jn, da<!s er
die mf Tisclicii ^'»•in.'iclii li.iUe aiiß' erilrn ^nd
es liükiiuH'ri jn in semem hcrUcn. 1 Mos.
6. 6 ; warlich, es hat roicb auch oA beknm»
merU «mn abendmai Chiitti, (I&28). pj*.
«M. hekumbern {Ben. 1 . 910), naeft
Grimm u>tb. !, 1432 undeut.'Sfhes , dem
(ranz, enc omlirt'r , prow encomlirar, iial.
ingunibrare nachgebildetes , also auf tat. cu-
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BCKCM^EEUN
251
BELEGEN
miibre rariidkffAnuie« wert, v^. a«cA | ret sie nicht mit einem finger an. Im. 1 1,
Weigand wtb. 1, 130. '
Icküninifrn, n..* da ich viel boküiTimcrns
halle ynnweadig. var. zu 94, 19. Bind-
teild, 226.
IckiwMrait, f. nolh, Mbrängnü: da
es aber tag ward, ward nicht eine kleine hc-
kütiiniernis vnlcr den kricgskncrhten. apost.
gesch. 12, 18; ich halte viel LekUraincr-
aitseio meinem herlzen. pt. 94, 19.
lekiMieniBf» f. hßtehäflistmg, arMt»
mM. bekiimbcrungo (Ben. \, 910): Jüü vn>
lero werckfMi '.mi ynn der bekumenmg (in
den predigten uöer d. erste buch Mose: be-
katnerung u. bekUmmcruug) vnscr heude.
mir. n 1 ÜMt 5» 29.
lekandigen, kund thun, verkUndigm:
Jas doctor Eck von Rom sny kmnni'^n , wirl
iBir durch viele tapperc antzcygcu bekuiidigl.
V9n den neusen Eckischen bullen vnd lügen,
(1520>. Aj**; (Snuer) die römischen ge^
wonlieit vnd geselz wil nit weniger gelinlu n
' denn ah «iliindcn sie ynn der schritn,
sie (Ifu li iiil gemcynor ganlzcr chrislon-
lieil bekundtgl noch gehalten sein, aujf das
i^MiHmUU^ bwsh Msi Bmistrt. (1521).
IKIj*; der vns bekandigt, was vns gehen sey.
«tMjtw m Harlmiith wm Oron^trg. ( 1 522).
IcUclica, auslachen, verlachen: ܀i da
inblmd ist, wird sie belachen, vnd gou
wird jr spotten. Jen. l, 100^ «ar. Ml pB.
2, I. - ßolh. hililalijnn,
leUdcn, eine last auflegen, betafiten,
niAd. beladen {Ben. \, 92öj, ahd. bihlalan
(Graft 1114).
I| sinnlich: beladet cwr thiere, ziehet
hin. I .Vo.>\ 45, 17; cscl l)ebdpii mit wein,
drauben, feigen vnd alkrh v Inst. Meh. 13,
17; das ist das rechte p;il(ucn bawtn holz.
wUches yhe mehr man es beladet vnd druckt,
yke flMhr sieh« dawidder erhebt, ausleg. der
ep. tnd euang. vom keffl, dreji HSnige fest
(1525). eiij'.
2> abslract: kompl her zu mir, alle die
jr mflbeselig vnd beladen seid, ich wil euch
"I ii kai. Matth. 11,28; vnd er halff vie-
len kranken, die mit mancherlcy seuchen be-
laden waren. Jlarc. I, ^ \ ; jr hpladcl die
ffleoscbeo mit unlreglicbeo lasten, vnd jr rü-
46; vnd füren die weibhn h'cHingen, die
mit sfindnn boladon -ind. 2 Tim. 3,6'
szo eyn frum pfarrer gcprecliiu Ii mit weyh
vnd kyndt beladen wcre. auff das vbir-
ehritlUA hueh boekt Bmxer, (1521).
Iliiij* ; die rotten vnd schwarmgeysler, die
\u-i ri)!t Mnsov L'psetz wollen beladen, der
prophet Jona. {lb2Q}. Hiiij''; ztim aiid.'rn
beladen vnd verbiudeu sie sitli uui zwo
gresser mttbe vnd erbeil. wm ttbenOmal
Christi. (1528). xj''.
Belagern, durcÄ ein tager einschtieszen:
belagere die stad vnd gewinne sie, 2 Sam.
12, 28 ; wenn sein feind im lande seine thore
belagert. 1 MFn. 8» 37; Nadah vnd das
ganue Israel belagerten Gibethon. 15, 27,
s. belrgpni
Belaugeo, an einen (ettras) langen, ihn
anlangen, angehn, betreffen: das es geschehe
den vnsern au schutt, wileben die not be-
langet, vber 4a» enU b}»icih Mw. (1527).
lij''; not, so vns on vnterlas belanget.
deudsch catechismus. (1529). Oij''; das
SIC manclierley arlickel erzclen, weiciar das
mehrer teil vns nicht belangen, auff das
vermeint keyserlich edict. (1631). Aiöj*;
jnn dem handcl vn.l gescheine, so gotl vnd
sein werek Ijelanget. von der Sünde tcider
d. heiligen geist. (1534). Diij'; so sein
wort bebnget. abend. Dilj"»; also das man
yhe mit dem selbs bandle, den es belanget.
(Ifudsrh cntechismus. (1529). Lj».
Beljutern (beleslern), Itüiern: halt er
mich doch szo grewlich drob belogen vnd
beleslert. eyn vdddartpru^. (1521). Aiiij\
BcIniffB: wenn die teutschen ein ein-
tzeln Wort haben, so haben sie bef SWenlxig
composita . . . als huffep , enllaiiffen . vrr-
laullen, unblaullen, belanlFen, zulauüen, ab-
lauffen, weglaulTcn, einlauffen. tischt. 4 1 2'.
Belänten (beleuien), I) eampanae sonitu
celebrare: wie man bey vns beleulet vnd be-
smg«'l dif' UhUvu. randgl. :u Matth. 0. 23.
2) durch geläule den über einen ausge-
spro^enen bann verkündigen: dainach lies
jii der bapst mit glocken beleuten. wiäer
das bapsium »u Rom, (1545). Jij^ vgl.
belfuchten.
Beiegen, belagern: ab Ileliscus frae aulT-
32*
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BELEGERiN
252
BEUEGEN
sliinil mit seinem knab«n vnd sahen» des die
stait hologl war. erschrack der knabe. vber
das erste huch Mose. (1527). Ooiiij''; Abi
Melccli aiivr zocli gen Tüebez vod bdegl sie
vnd gewen sie. ridU, 9, 50; deniech tocfa
l0i»ua vnd das ganlz Israel mit jm von Libna
gCtt Lachis vnd lH'l<\LMrri vtir! Iif^^fritfon «if\
Jo». 10, 31. — ebemo mitü. belegen (Üen.
telegen > doitelde; wfl rie eber nieiit
fricdUeh mil dir heDdlen vnd wil mit dir
kriegen , so belegene sie. 5 Mos. 20, 1 2 ;
im zphrndcn monden kam Nebucad Nezar (\er
kümg zu Babel vnd alle sein beer fiir ieru-
Hleia vad bdegerten die sdlNgen. /er. 39,
1 ; das deine feinde werden umb dich vnd
deine kindtT mil dir eine wapcnhiirg^ sclila-
hen, «lit Ii bcleporn vn<l an allen orlen eiig-
sien. Luc. 19,43; das belagert JerusaUm.
EM«€h* 4,7. — henU nur belegern, wie
«eften in den bibelausgg. der 2. AöJ/le de«
1 7. jft. rfündert isl.
Belej^erung, f. belagiTHng : u ciin die t.if,'»-
der belegerung umb sind. Esech. b, 2 ; da
aberJonatbe diese bolechefll kein, lies ernirbt
abe von der belegerung. 1 Hacc. 11, 23.
Belehnen nK'li'licn ---= lu'Ielient'n), einen
mil einem lehen versehen : ehe sie mit de«
pfarbeii belebent. vnlerrichl der vüiUalom.
(1538). Lij''. — «lAd. b(>libeoen {Ben^ 1,
997).
Beleidigen, ein leid xufügen. betrüben:
das andere gebot (sc. der ztretten tafel \ Ii -
Beleidiger, m. der beleidigt: denn sie
ucnlon 7.iim Iiorrn schreien für den bcUndi-
gern. Jeu. 19, 20; vns cbrisipti lerct 0\n-
slus. das wir feinde lieben, für die Verfolger
beten, vnd den beteidigem gnto Ibnn boOou
verleg, des aleoran. (1542). Liiij*.
Bflf'tdi^un*, 1tnl' iiiini' , f. verleimitg:
icli seine, da^ die sclallarl vvil mit hHeidigURg
( 1 522 : beleydung) vnd grossem schaden er-
gehen, aposl. gudt, 27, 10.
Beielten, der ältere atudruck \mkd. be-
leilen , nhd. pil 'irr n] für licgifiieii d. i. be-
prelpilfii, erscheint nur in den von .li*ri-
Jaber herausgegebenen Schriften Luthers:
enllieh bei mich der keiser Carol euff den
reich«tag gofoddert vnd mir geleit vnd eisfn
licroU zuf^cscliickel , der mirh biss gen
\V(iruil)s holi'ilcl. Eist. l. 3S': vnd wur-
den mir zween zugegeben, die uik-Ii fiireten
vnd breiteten, ekend. 39*; nn hatte lie
M. Franc. Burbardna von Weinnar bekileU
tisrhr. l'^T .
Heleaditci: idi bin beleuchlel vnd bc-
leuict. fMc^r. 1S3^ tcenn jesnand in den
bann gtihm «wrde, warf der pfimw sm
tcacKslichl von dem predUgtstuhl und läutete
dazu mit einer kleinen gloche. rgt. lK'liiiilt n2.
Belfern ibeluern, peluerni. fjnmure: vnd
die weil lassen doctor Saw, Wilzcl, Tölpel
. . . jmer hin bdlen, bdnem, Ondian fnd
ztJrncnl esenij»e< einen rechlen dmstU^m
bischoff zu weihen. (154*21. Fiij'; da*
fleisch heircrl dawider, ausleg. der ep. tnd
rel, wie mau sich halt gegen seyntui gky- | euanj^. von o«(erM etc. (I544J. xü)'*; das
chen odder nehsteo , seyner cygen pcrsunen jPaber, Schoddl, Eck, Goehleus wider ms
halben, das man dieselbe nttbeleydige, szon- peluern, die achten wir nicht, fiiebr. 371*;
der wo sie dariT, fuddere vnd hellTe. eyn
kurcz form der czehen gepott. f 1 520 1. Aij'*;
(die Corinther) bermotcn sieb , das sie den
aposlel beleydigt halten, ram^f. s« 2 Cor.
6, 12; es muss aao gross tzaluog der snnd
hie seyn, alsz gott scllts isl, der durch die
sUnd beleydigt ist. aunl. der ep. md euang.
vom chrUtag. (1522). Oij' ; menscheo, de-
ren wir yjU antaweyff«*! beleydiget haben«
eyn aermoti «on der bereiiung zum «(er-
ben. (1519). aj*"; jr ><>li kein widwen vnd
Waisen beleidigen. 2 -l/os. 22. 22; bittet
für die, so euch beleidigen vnd verfolgen. 1 selbs als einen abgotU ebei*d. Lj' : diis ist
obwohl euer vpriinnft dawider atrebl wd
pälfert. de Wette br. 6, 221.
Beilegen^ richtige alte schreibwig ttaU
des hemkge» behtgcn , mM. beliogen (Bm.
1, 1025)» lUgen von jemand sagen, vsr»
leumden: sie geben vns schuld ^T»d beliegeo
vns bey den jren, das wir chris(*'n mdir denn
einen einigen gott anbeten, von den juden
vnd jren Ogen. (1543). iii^j^* denn wer
vns in diesem articbnl abgöttisch beienget
(als abgSUkeh verleumdet) viid lr<!tcrt. d^r
beleiigot vnd liNferl r.hrishini, das ist goll
MaUK 5, 44.
nicht das erste mal, das idi von e. t n. (wi-
Digltized by.Gqogle
BELLEN
253
BENEDEIEN
i) belogen vnd b0»1ißh dtrgdMil bin.
d$ Wette hr. 'i, 2S'.
lellen, lairare, con^ugjLeri L. noch »lark
{tgl. anbelleo).
1) «OH» kimie gdnwieht: das kan er
nicht leiden , da» die hund reindlich liollen.
epistels. Petri gepredigt. (1523 ). hh]' ; dvii
hund im hatise, •Icr <la billeL hamposl.
Jhena. (lä^y). 2Gä''.
2) 9on iiiMueften gebraudU: hic billal
einer von deriDCSS«* hiekreyset(J«ii. 4, 382"
kreisihi'l) der ander von piitcn wcrckcii.
Ls. vorr. auf die schrifl Klitigeheils von
priesterehe, ( 152S;. Aiij' ; es geben wol el-
Ikh« f[lr» 8. Pattlas habe j. Gortniher 14. ein
jglicban freibeil gegeben jnn der genieiM lu
predigen, aucb \\idder diMi ordenlichen prc-
diger zu bellen, ton den ichleichern vnd
tpinkelpredigem. (1532j. Bij" ; die well wirl
dmth kcHi stralTe gebesat rl» fustei sich Pichls
daian, sie prallet vond biUel dawider, tisekr.
65^ vgl. widerlit lloii.
mhä. U«^llen, praet. bal bullen, pnrt. ge-
holkttiiien. 1, 125), oAd. b«U<in. pSUau
{Gralt^, 91).
leUdecyer (bellitzschier), n. blendwerk :
den leulen allein ein bellitzscliier vnd geplcrr
fiir die äugen machen. Wittenh. 1 , G2' .
ital. bella ciera, (ranz, belle chiere, yule
lelekacs y leAn ^ftea» a) mit ace. der
penon: du belohnest die wol* die deinen oa-
»en fnrt-hlen. ps. 61,6.
6) mit acc. der sache: deine ei heit wird
wotbelohnet werden. Jer. 31. 16; sie ha-
bcD der hollbung nichl » das ein heilig leben
belolinet werde, weisk, 2, 22.
rl mit dat. der person, ace. der suche:
MC behihnel den heiligen jr erheit. lU, 17 ;
SS wird euch im liiuel %voi belohnet wenlen.
JraMfc. 5. 12.
Belehner, m. remimerafor: also ist goii
selber aller beider gerechligkeit füdderer vnd
belohner. ob kriegsteule auch ynn sei.
ttßmde sein künden. (1527). lij''.
letotangy f. rewumeraHo: werfet ewer
vertrawen nichl weg, welches eine grosse
l)p|ohnHii^ 1uit. llehr. 10, 35; er sähe au
die belaliiiiin^. 1 1, 26.
Bemänlcln; einer aoefte einen manlel um-
hängen, sie verdecken: beucheley mit lügen
vH'l tnoril lif^nienlell. Eist. 2, 89'.
Scnuaernj mit einer mauer umgeben:
das ist alles jni recht verüassel» bemauerl vnd
wol gehegt, da» man kmdar xar iekatm
halten soll. ( 1 530). Fj*.
lemelden, tnelden, erwähnen: bemelle
reich^lende. originalbr. im archw XU Wei'
mar. 0 pag. 74. VV. 2.
Bcaita» machen, beläetige».
\) einen bemühen: vnser mussig genger
. . . müssen ««nlrh sjche treyheu vnd andere
leul bemuhen, von dem bapstttm zu Home.
(1522). Aiij*; wir haben aber euch vnd an-
dere vnser freunde vnd bnndgenosseu nicht
bemühen wollen in diesen vnsern kriegen.
1 }fucc. 12, 14» bemahe den nieister nicht.
Luc. 8. 49.
2) sieb bemühen : benmhc dich nicht reich
zu werden, »pr. 23, 4 ; ah herr, bemflhe
dich nicht. Luc. 1, 6; darumb ich mich
alscrbemübcl vnd gcvbssen mit leren vnd
vennanen zur dauckbarkeit. derUl.jwoim.
(1530). Äi^j^
ImuM* m. ImrEes, st^male» band, mhd.
bendel (J^en. 1* 137). ahd. penlil {GraffZ,
138): die tzwen bendel frey auITden rucken
Iiniigcnd, hedeiiltetcn sein lucdigarajit. trid-
der den falsch genanüen geysUichen stand.
(1522). Bj".
BeäHß, 9*ßgi0B fotgeam: mit schlagen
wirsln nichts aussrichten, das du ein weyb
frum vnd bendig maehsf. epistel s. Priri ge-
predigl. (1523). Unj'*; so eucii suiche
grosse stpafle aodi nicht bendig odder ver-
stendig machen kaa? der projiAel Saehatja.
(1528). Xiij*; es ist sehweer alte hundc
hendig vnd alte schcickc frum zu inadien.
das man kinder sur schulen hallten sol.
(1530). 11^'. — mM. bendec (Ben. 1, 134).
BeicbcB; heintbm, praep» ndl dai.: der
cantor beneben den aweyeu Chorälen solleo
der kii (-lieii und gesang lleiszig warten, de
Welle Ur. 5, 796.
Benedeien, iej^nen: Christus islvongott
gebenedeyett, seyn mitsame ist durch Chri-
stum benedeyet. ausileg. der ep. vnd euang.
vom chrislag. (1522). Xxiiij''; gnit sev ge-
lobt vnd gebenedcyel. epistel an die kirehe
suErfordt. (1522). Aj"; ich will bene-
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BENEDEIEN
254
BENÜtiEN
•loyrn, die dich beiicdeyeil» vnd nialodeyen,
die (lu ll tnalcdfynn. rar. zu 1 Mnx. 12, ! 3.
auch in den enien ausg(/^ cUhh. tesi.komml
beuedeica häufig vor, z. b. Malük. 5, 44.
Imc, 6, 28* Wim, 12, 14 «. a. fC, In denen
später überall segnen gesetzt wurde,
mhd. iienedien {Bett, l, t03), etM^nt
aus dem gleirhhed. tat. benedircre.
BenedeieUj n.t das segeneu aber oddcr
bencdeyen ist, das man den Verfolgern wünsch^
alles gutta an leyb vnd seel. ausleg. der ep.
vnd euang. vom heU, drey k&nige fett etc.
(15251. Hiiij*.
ienedeinngj /. segnung, mhd. bcnediung
{Ben. 1 • 103): wasz durfll got szo mit
grossem ernst vnnd thewrem eyde bene-
deyitng vorsprccht^n, sro !»ereyl bcncdeyung
vnd ijirlit eylel voruialedeyunp Hn wero?
das magnificat. (1521). küj''; Jei kilcli
der benedcyung. 9ar, tu 1 Cor. 10, 16.
Beneifcitey n. ^enedictio mensae, das
gebet vor dem essen: (die junger) htiheu
wol gedacht es mUssp war s» iti, w;i< er saal.
weil sie sehen solche newe gclKM-de narli
der letse, das er {ChritUu) von newes an-
febel, von ncwes dancket. ticwi'n das
benedicile s|Mi( lil. mm nbciiilindl Christi.
(152S). yij''. im anhang zumhl. raterhismus
werden die lischgebete mit der überschriH
«mehen,* wie ein Hausvater sein gesinde soll
lehren das benedicile vnd gratias sprcelion.
Müller die si/mbnlischen bücher s. 307.
mhd. hertfih?. ni. i Den. 1, \<)^) der scfjrn,
mit welchem der priester die messe schlieszt.
■eatiigen , «0« benedeien , mhd, beoe-
dtgen (Ben. t, 103): der engel grussei sie
(Maria) anch nnr von goHis gnaden, vnd
das der herr mit yhr wen», dauon sie ge-
benediget wcre vnlcr .dien weyben. das
magnificat. (1521). eiij\
Benehmen, neAuien. wegnehmen: es (diu
/hier) bcninipl jm dem gold\ nllon /.usalz,
das es recht laiiter vnd rein wird, \yittenb.
l, 174''. Sich hcnKhiuvu, mit gen. der Sache:
hoKe aber ich habe mich der hhr wol be-
nomen. der 10 t. ptatm. (1534). Siiij*.
Benennen: wie cllichc gcilzige blasen
thun, die auir betintite tage zinsc auflhcbcn
Jen. 1, 199*. heDanulc läge sind bestimmte^
festgestellte.
Bengel . m. prügel (mhd. bengel Ben. 1,
s'o dann >ri.r ! sehimpfwort in der
bi'di-uluny grober mensch: sie Wüllen doctor
Pommern richlen, der fromb isl, da sie doch
die aller vndanckbarsten bengel sind* titehr,
58 ^
Bcnuisrh liünfiiscli.
Beuölhigeu, nölhigen, zwingen: e. hoch-
wirdigc vclerliche liebe wolle guedigUch oiil
mir banddn .... vnd mich nicht dringen»
noch benötigen, diesen arlickel ... zu wider-
rnflen. Jen. 1, llf)''; also das irh eiitllif!i
benOligl (genöthigt) von Wonnbs abzuschei-
den. 1, 501"; dasz man es aufl keinerley
weise soll mit gesets benOihtgen oder ver-
fiisson. de Welte br. 2, 155.
Benölhigt, 6»'(/i<r/7/(/.- (il);j;l('ich ein armer,
henölijrter tnari snldics diciisi.s bcdartt'. im—
der den wucit^r. (1541). Ihj '.
Benigen (bonugen), 1) ^enii^en, fenmg
sein, mhd. b/>n(legen [Ben. 2, 360): fBS-
bcndgel, das sie /n lassen >olhs, e<? sey nirlit
Widder scbnttl vnd glauben, l om abendmal
Christi. (152$). diiij\ häufig neben las-
sen: darnach liesaen sie sich nicht dran be-
nagen. u>eish. 11, 22; lasset euehbcnflgeD
an ewreni solde. Luc. 3, 15; er hat yhm
nicht lassen bendgcn an dem biUictien vnd
zymlichcu einkomcn. der prophet Uaba"
ctic. (1526) kiij*; vnd Uess jhm benOgea
an eyns izimlichen burgers (gedr, buifen)
gutl? wider den fahch genantten geijat—
liehen niand. (152?). Hiij"; ila liiUich sicli
drey niechligc kunige liessen an benugon.
an denchrUtHdtenadel. ( 1 520 verm.ausg.).
Eij*; vnd ybn (i^cn) nit haben bssen be-
Hilgen an den fignrn. euangelium von de^it
Izehen auszse(zigen. (1521). Bij' ; las <Iir
bendgcn an meiner gnaden, eine heerpre^
digt Widder d. T, (1529). Oiij''. das s«yQ
die kmder von Israhell, die ynn der wust^
nit bcniigl am hymcl brot. das magnificat.
(1521). ciiij'; vn l nuis ergcrlich, freiieüch
vnd kelzerhch liatideln, wer nil ao yhron
schlechten worleo beougt. von dem bop«-
inm zu ftome. (1520). Hq^
2) begnügen, zufrieden sein : vnd isl herl-
7.0'^ G porue so gar zornig, das er nicht benügct^
mich durch sein« ge^audlen zu Aldenburg zu
verklagen, die kleine mifieorC (1533). Aij\
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benCgig
255
BERATIIEX
3) das sie kocklich dürfton kreii vnlierufl'i
¥ongoll, daran allein benUgende, da$$ie allein
dicachrilllvndeaaogeli predigen. Jen. t,94\
Ifiigfg, zufrieden, befriedigt: alleiD di-
ran gesctUget yn\ I)cn(igig sindf da» goUes
wille also sey. Jen. 1, OS*.
Beelen^ mll öl ^tlreichen, in folgender
HiUe die Mxt» Shmg «rhaUen: wilchem nu
die gnade vnd seil voHilien ist, das er heycht,
absiduirt, bcrichl vrul bettlet wirt, di r bat
wol grosz vrsacb goll Izu lieben, iuben vnd
danckcn. eyn sermon von der bereilung tum
sterben. (1519). bj^
lepfilchten> in pflicht nehmen, verpflich-
te»: {solchen knaheu) iiirlii basz pi-S' heben
kann, dann dasz »le im lande beballeu vnd
bcpfliclilcl werden, de. Welte br. 5, 1.
Bcfredigc«, eondone Aorfan, doeere;
man musz Izu nor das voick W(»I In'iu eiligen,
von beider (j^sinli etc. (1522*. binj''; f Pau-
lis) ball deiiitlbeu slni b der bncken seyl-
len des mebrisz (meerea) bcprcdigl. av^ileg.
dar «p.vmieMafi^.vom efcrj^^efe. (1522).
bbb iij* ; elie sie sclirieben, lialteD sie Izuuor
die leiill niil Icyplieber slyrame beirrcdif,-!
villi bekeret. ebend. kkkj"*; wie viel läge er
(Jonas) aber li.ibe zn bracbl, bis er den orl
f nd strich beprediget habe» ist vnbewusl. der
frvphet Jona. (1526). Iij**; daninib mag er
ao(b wol rbiimcn, d.i^ er i P'iulus) babe
mehr geerbeilel, denn sie rille, ilii> isi, durcb
sein a)to$telau)pl weiter gefdi en, oddcriuebr
Und vnd leut« bepredigeU das 1 5. cap. der
ertten ep. s. Pauti an die Corinther. ( i ö34 ).
Giiij*' ; er nidsle zuuor sueben vnd gewis
macben, welch p kirchcn s. Petrus in der well
bepredigt. wider da^ bapslum iu Rom. Nj"'*.
Beqaem, en(£j)recfteiid,jNi«teiid» j^elej^en.*
siioi drillen beger ich zu wissen» wo s. Au>
jrnstinns sapie, (!n<; golt bec|neine gnnglhiiunp
fntbb'ie. Jen. 1, Gl"; H;is land isl bequeniK
zum vieb. 4 Mos. 32, 1 ; vnd oain ein die be-
quemsten ort. 2 Mace, 8» 6 ; vnd da sie einen
bequemeiilagbeslimpt hstlen. Susan na 15.
mhd. In'qiirjpinf Itten. 1, 90 5», ahd. bi-
qnJnii iGraff 4, 072), aus dem pL praet.
bitjtumiuuies von ahd. bi(|uönian bekommen.
Beqirmiglieit, f. bequemlU^e^t: nicht
allein aus vrsacb der vnmögligkeit, sondern
«och der bcquemigkeit. Bisl, 1, 72*.
BeqneniHchj ade. bequem: vnd küiuilen
nicht bequemlich alle wider auflgerichl wer-
den. vnlsrrieM der «titlalon». Ü^ZS). Iij%
BeqvcMllchlMH,/li luntitievnd bequem-
Jigkeit der armen, ordensmg eyns gemeynen
kaslens. (1523). Riij''.
BequingcO; bezwingen : so soll ein jgUcbcr
haiiswtrt sein schal haben, vnd da ers alleine
nicbl bequingen kondt neben dem hausge-
sinde, raust er seinen nachher dazu nemen.
Eist. 1. 336\
quingen miUeUt Übergang des mkd. tw
in qu aus mhd, twingen, ahd» dwingan. Vfl.
quiiifzer.
Rentlh fberad). m, consilium, rath: weyl
man ym los nicbl slyiiunei, wilcbem ers ge-
ben sob sondern slellels frey dabyn aulT gols
beredt vnd ists zu Ariden, der frropJlel Jona.
(1520). Eiiij' ; frey aulTgoUs berad vnd enl-
hiill. ebend. Fiij' ; hab ich^ miT gut gollcs
beralb uiclil Wüllen lassen, de ^VeUe br.
453,
Beralhen (beraten), «de mhd. berlien
dien. 2, 579),
1 1 ht'ijahrn. versehen, ausstatten: das ich
wul berate, tUa iiiR-b lieben vnd jre scbelze
vül macbe. spr. S, 2 1 ; goii berate euch.
Jos. 2, 16; weil» nu ein solch geselz war,
das man nicht halten kundte, b.ii goll die
WL'll beraten nitl dem geselz der Seligkeit,
rer/e^^un^^ a/tüf ti». ( 1 542). Stj^^; wollet
micb treulich bcratlen mit eim willprel. de
Wette 6r. 3> 1 1 ; dasz er wobl wirdig wSre,
so ihm e. k. f. g. ein jabr odder zwey einen
sold ndder mannpehl ^Hhc, bis ibn golt mit
eim dienst berielbe. ebend. 3, 76; nacbdem
goll euer löbliche Stadt gnüdiglicb beralbcu
bat mit seinem heiligen euangelio. ebend, 3>
4 19. eine locbter beralhen « sie verheira'
ten und zur Verheiratung ausfUaflen : berate
deine loebtfr, so haslu eiii pro's wen-k jre-
tliiin, vnd gib sie einem vcrniiutllig man. spr.
7, 27 ; man soll die geiüichen gOter brau-
chen , . . arme jungfrawen vnd kinder zu be-
raten, auff das vermeint heiserlich edict.
(I5;^l !. Fiiij'': darfimb aucb die iuj,'etit {bei
den Juden) aufls zcitlicbste bcraleu ward.
deudsch cateehismms, (IS29). Hif.
2) sieb beralben, mit sich oder andern zu
rathe gehen: ich mercke wol, das goll sich
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BERATHSCULAGEN
256
BEREDEN
beraten hat dich cu verderben. 2 dtron. 25,
16; die auff mein« seele ballen, beraten sich
mil « iiiander. ps. 71, 10; waninib lehnen
sich auiT die künige aull' Pi «!»'n vnd «lit» Fiir-
slcn beraten sich widdcrden Ijcmi vnd seinen
denn nur laruen vnd kindcrbischoll^ on da$
sie iteyn Tod holu (golt lob) können be-
sprengen vnd bereachern. wider den faUch
genanlten g<^slNrh^>n stand. (1522). Bj*;
wo wolt er igoU) für dem U-ndVl lilo\l)en,
gesalbten? der l ll.ptalm. ( 1530) DJ", beii wenn die heyUgcn bi&chofl'e ml die sleyu be-
Bindaeil ftMmL var. xi» jw. 2, 2
3) beralhen sein: gol ist szo beraten, das
er die srlircyondon vnd klagende gerne bort.
dif Sil ben pmzpsalm. (1517). Bij".
Beratbscbla^cn (beraUichlagcn , bcrad-
schlagen), einm mtikAallM» ftemlAm» «on-
#tilere, deliberare: vnd der künig von Syrien
bcrritsclil.rjjpi sieh mit seinen kiu rlili ii. 2 hön.
t), b; icli WHstf» nirlit, tl;is si« wider nucli
beratschlagt tiailfu. Jer. 11, 10; die jtinik-
hem hsbenn vntemsnder drob beradsrhlagt.
wider die neuen Eckischen bullen vnd lügen.
I l '>20). Biij* : ordentlicher weise beratschlagt.
d<fs 1 fi. nip. s. Johannis. (1538). Kij*".
BtTUttbcUj entüehen, wegnehmen, eigeiU-
Ueh austiehen» enlkM^en, «polare, von roup
ipolwm.
1) waninib soll wh owr heider heranhi
werden einpn lag? 1 Mas. 27, 45; jr lieranbt
luicli ineiuer kinder. 42, 3Ü; es sey denn,
das erxuuor den slarcken binde vnd als denn
jm sein haus beraube. Matth. 12, 29 : sehet
zu, das euch niemand lifiaulio. Cnl. 2, 8;
W.1S wird aber Clirtslns dazu sagen, das jhr
deä löseschlUssels seine Christen ewiglich be-
raubet habt? von den tdUUndn. (IS30).
Cij^; wie ich denn tttt durch hetistisilio vini
keyszorticlip vnpn.ide meiner iiid bcrawlii
bvn. tridi-r di-n (al.'ich genannten yeijiitlichen
stand. (1522). Aj^; daneben aucli vns bei-
den erslattung Ihn unser beraubten ehre vnd
glimpir. ton heimlichen «ml geiU^en Mef-
fen. (1529). Cj'.
2) sieb betanbi n: vnd beraubt sich seihs
der Vergeltung, eine schöne oslerpredigt.
0 538). Gi^^j^
schon goth. birauhon, aAd. piroupon(lrra/f
2, 3r.Si. mh. berouben {Ben. 2. 778j.
BersHbnn;;, f. die handlung des berau-
bens: beraubung der wahrheil im goisle.
SUl. 1, 417*; die solch gewak und beran-
bnnf: t wt ri ampts fUrncmen. Jen. 5, 327^.
icränchern i lierem hern i. r/iut7i an etwas
gOsseo vnd bereocberten? ebettd.
ieranfcn, s. hereufen.
Berechnen, Lulh. herechen, st. beredif-
nen, mhd. bercchenen (Uen. 2, 590». ahd.
pircchunön (G raff 2, 382 1: so wirds uiclil
ein feine rechnung werden, das jfar aNein die
ausgäbe wollet berechen vnd die einnaiae
verschlagen, vennwemf an üe geUHidnen,
(IT) 3 Ol. Kiiij*.
ticrechUgcii recM wozu geben: was er-
löset oder teilet der bapst sein ablas denen
mit, die schon durch volkomenc rew einer
volkotnenrn Vergebung vnd ablas berechtigt
sind? Jen. 1, 6*.
Bereden, mhd. bereden (Ben. 2, 603),
ahd. kein piredAn. Most ein piredinftn, «»•
cusare, cont4ncere. iGraf[2, 456).
1 ) einen, etwas bereden, tadelnd betpre-
dien: wie man mich r.uscbolten vnd beredt
hat in vielen stUcken. Jen. 3, 144'; dickendl
man da bey. das aie alles was ein ander thut
bereden, richlen, vrleylen. aussleg. deutsch
des V. u. M51S). Giiij'' ; den hofferligen kan
niem.ind recht pnug thnn, finden ynier et-
was, das sie bereden vnd ladein. ausleg. der
ep. vwi euang. vom heit. drcf^nigefeH «!&
(1525). hilj*.
2) persuadere, beschwätzen, üherred^n:
wenn jemand eine jungfraw beredt« die noch
nicht vertrawt'l ist, vnd heschleilt sie. 2 Mos.
22, 16; vnd er beredet jn. das er hin anff
gen Ranutlh inGilead zöge. 2 chron. 16,2«
vnd j^Mrng /n jm vnd beredet jn mit listen...
vnd da er jn also vberredel lialle, erslacli ♦>!
jn. 2 Mucc. 4, 34 ; vnd er lerel m der schule
auir alle sabhaiher vnd beredet (¥mt9tf sna-
debat) beide Jaden vnd Griechen, apost.gesch.
\ S, 4 ; dcrhallu-n er begeret. niirii mit rinh
bekonnel zu maclieii, byn i{^h gar It-yi liilicb
willig vnd frülicii des beredt, vnn der (re^
hegt eyniss chiieimmenedten, (1520). Aij*:
so were es die grösteliescbeisserev vnter der
.«:onnp, die leiile desz zu bereden, tischr.
gehen iauen: wolan was sind es aber auch,l 180^; nieoiand wird micbs bereden, das cm
»
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257
BEHEITEN
tcnMUifllig meDscfa snleh bnch ernstlich an-
oemen vod gleiibeii kitnne. Verlegung des
akoran. (1542). Tj*; das sio Ii ul« he-
rcdl li.il>en gm lodbct, die k.ipiirn .iri/.dziclieti.
der WO. psalm. (1539). binj'; die heillo-
sen barfusser rotte haben die leute dttrffen
bereden, das. wenn man einen todleo mit
jrer raön( Iis kaii|M'ii begrübe, so würde er
selig, ausleg. der ep. vnd euang. von oslern
HC. (1544). H5\
3) sinh bereden lassen : lasst encb solcbs
nicht bereden. 2 cbron. 32, 15; laut eoch
Hiskia niilii Ix'redeii. J<'.«.30. 18; dascrgesle
were, das er gelli.in lietle, im- helle sich bis-
sen bereden, von Horn vber das welsche ge-
birge in deitdschland stt kernen, wider das
hapslum zu Rom. (1545). Bij'.
4) ^irl: NtTodcii : er kan sicli i!f>- I'Mclillich
«(•Iiis wnl bereden, das doclur LuUkm- vnn
guUes gnaden wol so viel deudscbs vnd la-
temisch üchreiben kan. ton knmlMken vnd
gtilolen brieffen. (1529). Bj'*; beredet sich
?t n>>- fein, er kiiiidr ps im alles besser. (Iciiii
alledu'jliii Ificii. der 1 1 1 .psalm. f ! 530 i. Hj' .
5j sicli iiiit einem bereden, besprechen,
«icA verabreden; beredet eneh and es be-
{ilohe nicht. Je«. 8, 10; vnd beredeten sich
rait einander, wns sin jin llnin wollen. Luc.
11 : K Ii hall»- mich mit raein^m lieben
h<>rn vnd trcumlc d. Jonas allerlei, soncicrlicli
VOD kirchensachen beredt, do WeUe br. 5, 7 3S .
Icffedt (^>ered), redefbrUg» redegewandt,
terkürzt st. licn'ilt-t, pnrt. pract. v. bereden:
NcHiorius war eins strengen kciisclion lebend,
wol gestimmel vnd bored. von den concilijs
tnd kirehen. (tS30). Hij - ; ich bin je vnd je
ttifht wol beredt gewe.«l . . . denn ich bab
finp »jchwere sprnrho vnd oino schwere Zun-
gen. 2 ^fos. 4, Kl; weis ich denn nifli!, dns
dein iiiuiier Aaron beredt ist? 4, 14; die
Weisheit machet der vnniandigcn zungen be-
redt. weUk. 10, 21; ein beredter man.
apost. ge.^rh. 1 S, 24.
Beregnen, oomp/u^re.wAd.beregenenfffen.
2, öl l), ahd. pireganun (Graff'l, 442): ein
arli^ ward lieregenl vnd der ander acker,,der
nicht beregent ward, verdorrete. Ämoe 4, 7.
iereit, paratus, gerüstet, fertig, willfäh-
rig: das jr<^ kleider waschen und bercil
seien auil di ii diiiieu lag. 2 Mos. 19, 11;
Dnra, Wftrtartaek
seid alle samp^ bereit. Jos. 8, 4 ; aolT das
sie deste basz sludiereten vnd bereyt weren
.in(T .illo stund /tnTi ?nd vnd zum streyt. an
den christlichen utlel. (1520). Ciiij'': gleych
wie ein erwegen ebbrecheryn die augeii aufl-
sperret vnd mit vollen äugen vmb sich wirlTl
eyncm yderman bereytt tiu seyn. wider den
falsch genanUm geystlt^hen Stand. (1522 .
Hiiij''; iMicli zu loddeni bin ich willig \ud
bereyt. de Helle br. 6, 90 ; /.ii £ura'liifii
dem herm ein bereit volrb. imei 1. 17, dVe
ersten ausgg. des n. (est hohen eyn gerust
voick. — Oft ist bereit nur das äbgt^wrxt»
pari, prael. ton bereiten.
Bereitj udv. jam, schon, bereits : man hO-
rel, das jre rosse bereit schnauben au Dan.
Jer. 8, 16; ich habe gehöret, das sie bereit
sieben mcnner zuuor vcrtrrfwel ist. Tob. t>,
15; es re^'ol sich schon lirrtMl die bosheil
heimlich. 2 Thess. 2, 7 ; d.is büse, da.s schon
geschehen vnd bereyt da ist. amieg. der ep*
und euang. vom heil, dreykönigefest etc.
11525). lliiij^'; damit Mi)s<'s ,iii/cip'l, wie diis
|.M'si'iz bereit ynn viel stuckt u ;.Mii^'hi»IUig
ist gewesen bey den eliislt ii velein. vber
das erste bud^ Mose, (1527). Vj<'; gottlob,
solche Itigen hebt bereit an oflTenbar zu wer-
den, von der winckelmesse. (1534). Finj' .
bemerkenswert ist noch die bei L. häufig
vorkommende Verstärkung durch folgendes
an : der teufel bereit an durch vnsere feinde
viel drinnen zu meislern vnd su verdammen
hat. rorr. au/f den vnterricht der visitatoru.
i1n38>. Aiiij'' ; ein rom ilmni ih(il\ keine
macht newc gute werck zu gebieten, denn
da sind bereit an alle gute werck in der hei-
ligen schrifll geboten, von den concilijs vnd
kirchen. (1 539). Zj**; wie wir bereit an auch
mi bapstum vnd Mahmei wol LiTdien haben,
i'on den jüden vnd jren lügen. (1543). bij**;
wie er denn bereit an mit der that vorge-
nommen bat. de Wette br. 4. 352.
mhd. gilt neben bereit, Ix-reile auch ein'
faches reit, reite iHen. 2, 670), welches dia-
leciisch [s. Ii. in Hessen) erhalten ist. vgL
Fl/mar tdtol. 320.
Bereite!, zureeht maehen, su richten, vor"
bereiten: zu deinem heiligthumb, berr, das
deine band bereitet hat. 2 .}fos. 15, 17;
ists nicht er allem, der dich gemacht vnd be-
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, 258
BERG
rcilet hat? 5 Mtu. 32. 6; er (Haman) sähe,
jrii (»in vngh'Irk vorn kiinijrp schon hcrri-
U'L war. Es(h. 7, 7 ; <»s isi ciue stimme eines
jirciligers in der Wilsten, bereitet dem hcrrn
den weg* /«. 40. 3 ; gehet hin. bereitet vrts
das 0»terl.imh. Luc, 22, S: %vic von s. Jo-
haiinc^ ^esohriehcn stett, das «t Chri«lo «las
vdlck herpyltpl mil prcdigfun^' der (»iiiz. nuff
dan fbirchruLlich buch bocks Emszeis.
(I52t). Fiij''; gottis rad vnd will auch ist,
das er vnsz mit szo vill hunden ingt vnd
trcyl)! vml allcnlhaliii'ii tiitler lacIuckiMi be-
leydt. eyn sermon von dem huchwirdigen
sacrament. (1519). Uy ; das ein iglicher »ich
»elbs seilHch schicke vnd sum slertten bereite
mit beichten vnd sacrament nemen. ob man
für dem sterben fliehen muge. ( 1527). Ciiij'.
inhd. liereilcn ilten. >, (KiTi.
Bereiten, obequilare, mhd. borilen {Ben.
2t 735) : vnd {ein ßnt) nicht sicher sey noch
schalTe (jedenfalls druckfehler für schlafe |,
sznndornn 7u sehe vnn«l das himli fwii- Jo-
saplmi tlielt) bereyllc vnd .Tlh'nili.illicti be-
sehe, wie man rcgirt vnd richtet, von weil-
lieher vberkeit. (1523). Fij*.
Bcreitscbafti f. 1 ) wie mhA» bcreitschaft
(Ben. 2, 071 1, ffcrnlh, rli<itun(] : vnd am drit-
!t'u tnf,Mj wiii ll't'ii wir iml vnst'rn IiptkI*"?) aus
die beicilscii.tiri {ersie ausgg. baisciiatlLj im
schiffe, apost. geseh, 27. 19: sondern soll
all solch bereytschafll vnd histunge lassen
vnsers herrgotles nnimiiir'rf'y spyn. ih'r 127.
psalm. (1521). Cij''; man sai^l ein oxempel
von eim vater der vbcrgabe seinen kindern
alle seine gtiter, hatts, hoiT, ecker vihI wisen
vnd alle bereytschaOl. ausleg, der xehen ge-
poU. ( I 52S|. Lij'*.
?i in l»prpilschrtft liabpn, in vorralh. zur
hand haben: anUdeutsrh heysl tfigln li das,
was man teglich sur handt hat vml yn bereyt-
schaRl. aveüeg, d<'ulsch des v. u. ( 1 5 1 S). Fij* ;
wilchcm nhnr <;nlchs nicht ynn bereytschain
itt. var. SU 2 Pet. 1.
BereitSBgi f praeparatio. zurttJilung: da-
nimb ist kein besser bereiluug zu allen sa-
cramenten. Jen. 3» 172''; von der bereytnng
zum sterben, tiiel einer 1519 erschienenen
Schrift fjilherf!: (I:is ist nn die bereyltung
des wpgs Chnsii. nusleg. der ep. vnd euang.
vom aduent, ete. (152S). MiJ''.
Berennrn, reimend wogegen .sfiirmt^rbe-
rciine din str.issen wol, rüste dich aulTs beste.
yahum 2. 2. bildiich: angesehen, das e. k.
vnd r. g. gar mit stallichcr gewaltiger furbit
berandt werden mflssen. an kurßirUen sm
Sachsen. (1545). Aiij'.
Bereuchern, v. Iwifüichern.
Bereuen) poenilere, sich ettoas leid sein
Uuaen, gebraucht L. 1) IransiUv mil acc.
der eaehe: sunde mos erlcand vnd berewa
sein, sol sie vergeben werden, der preßtet
Sachftrjn. i 1 ■2s). Eplij*".
2) unpersönlich mit acc. der person, und
zu^ar noch, wie m/id. hcriu wen. nacA starker
ßesdon: es hat mich der glauben berewen.
eyn sermon von demahUu vnd gnade. (1 52ü l.
C.'f: nelchs micli so gar nichts bereuet, de
IVette br. \, 507.
3) das part. prael, bereuet steht aclivisdi
für bereM luAend: niemant soll dempriesler
anluortlen, er sey berewet. grund vnd rr*
sach aller nrtickef. \]')'2(y]. hij"; bislii he-
rewel vntl rniiii, so Insu ich dich, von (kn
schlüsseln. (ir>30). lliiij''.
Bcreefca, heranfen : das alle beobter kalb
vnd .ille Seiten bereuiTt waren. Esech,29, 18.
Brrj. m. hedeuirrtrJp crderhöhung, gegen-
xnlz ron ihal ttndanschnlicher als hdgel: anlT
bergen vnd in gründen. 5 Mos. I, 7; es hat
berge vnd awen. II, II; beug vnd tal sit-
tern. Sir. Iii, 19; so spricht der herr herr
beide zu den liprpfn vnd bügeln. Kzevh. 0,3.
redensarlen : die h ;i ;i r e s l Ii r- n . ;^ o-
hen zu berge, richten sich empor: wem
soUe nu nicht grawen? wem solten nn nicht
die har gen berge stehen? Jen, 6, 1 1" ; das
jm wol njoi lilcM die bnr gen borge stehen.
der WO. psalm. (1539). ej'*; da der geisl
Tnr mir vbergieng. stunden mir die har zu
berge. Hieb 4, 15; wo man viel schweren
hilret, da gehen einem dieharstt ber^e. Sir.
27. 15. am l»erge stehen, nicht ireiter
können: vnd wirs fillon mfls^cii im werck,
wenn die ochsen am berge stehen, das wir
vns selber nicht beUTen können. Biel, I*
325\ hinter dem berge halten, iM'eM
hrrvnrtreten : nhnr sip hallen hindcr dem
hei his sie hiill vnd raum kriegen, so ne-
ben sie daher wie Arius. ron den concUijs
vnd larehen, (1 539). OIq'* ; ttas sie nicht er^
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B£KGAB
259
filr Irellcn vud das maul iufllhun, sontlerii
triecbeo tu winekel, hallen Itiniler dem berge
vnd rihen die preilTeii ein. Jen. 5, 369'' ; ich
hain' ilcn kc'vser allzoit vt-i doclili;!' ffdinlleii,
wiewul er weidiicii siiimhieii vnd IiiiiIlt dem
berge hallen kann. lUchr. 344*. ilher den
berg kointnen, seilt, Hne $d»wierigkeH
\gefahr) überstanden haben: hhi keusch,
d^ru k f,'ott, siht^ nur wie lange, du hisl iio< h
nil\l>ii ri IttM i^k. auf da.t rbirrhrisilirh but U
bocks Lnmieri. (lä'Zlj. lij''; wtv hleibeu
dennoch leider alzufaul vnd lass vnd smd noch
nirlii Hill ihiMien neun vnd neuntzig so fern vher
den berg komen, als sie sich lassen düncken.
vom kriege iriddcr d. T. (1529). Cj'*; sie
geiu'ij daiier, äli wcren siü im gewiss vnd
vber alle berge gesprungen, lier prophei
Babacuc. (1&26). eiij*.
»nAd. IiiMT (Ben. 1, !(i4j, ahd. börg, pe-
rac {(iraff 184'. golh. li.ifrgs (m l>airf.'a-
hci, berggegenä, gebtrge. Luc. l, 'Mi. t>5),
MWf tm höchsten aUer^mme, unegoA. fafr-
gtmi n. berg^ aUn. Piörgyn, name der mul-
ter des donnerrfoUes , bcwHsen, mit f attge-
laulet haben, vgl. 0 rimm wtb. 1, 1052.
das wurzelverbum aber für berg ui hcigta
(I. d.), aber nicM itt, wie Adelung wib.
1, 774 will, bergen von l>er§ übiUleiteH,
Bergab, abwärts, nieder, gegensalz von
beijiaul : dorh niaehl < r < s also, das ts »II-
zcu gehel bergaulT, Iterg üb, babi wider berg
«uir. hautfoeU Jhena. <I559). bl. 44 1\
Bergallar^ m, vnd uiachiesi dir bergallar
atifl ilir;] -rissi-i). £:*■(■/•. I f.. 2 1.
ürrguuf, (/* dti' ftühi-, i tupur, s. in r^..l».
lergrn (pergen;, ovcullare, ceiare, t et:-
hergen, heimtieh hatten, a) mit ace, der
tüche: ein narr zciglseinen xom halde, aber
^v. I die sthniach birgct, i««! wilzip. spr. 12.
Iij: li.tben sie doch den elenden neyd mkI
hm ml niUgen bergen, atilicorl auff die
ttedel. i 1 520). Aij^ ; nu sie aber die selbigen
mlcijung so scbendlich gewegerl vnd noeh
M'lii iidlii luT Im'i^m'ii \i;d vrrbeb-n. auff das
tvrwtiiU keyserlirli edirt. f I 52 I ). Aiiij';
«lurch solch schatllileider vom glauben vnd
gulen wercken sehrottcken vnd bergen sie
deo woUIslialck. tun den eoneHtje vnd Ittr-
then. (1539). Piij'.
b) mit dativ der person : ick will dir aber
nil bergen mcynu grosse uiuhe, die ich daryn
zuuonleutschen vnnd glosiem gehabt, btdta
cene domini. (1522). Aij; ich wile. a. nicht
bergen, das nicht allein die conucntiial von
N., sondern fasl jederiTKin ergerlicli vnd vbel
dauou reden. Jen. G, 540'*.
c) r^.: deyn gcylter vnd seyfler lessei sieb
nil so pergen. auff des bodu tzu Leyptzck
anticort. (I."j2t ). niiij^; wenn sie sich mit
Fcypcn hk'Uern Itcfiyrinen z» «schürlzen vnil
wollen sicli bergen, das diese u>orle Christi
floeft fiut etehen. ( 1 &27 ). c ij* ; wenna aber
vbelgehet, so kau sich der feind auch nicht
bergen. Sir. 12, 7.
nüid. börgen (lien. 1, 15S. 151)1, ahd.
bärgiin, pPrkan {Gra/f 3, l(i9), goth. bair-
gan, ursp}-üngii€h wcM^wie berg, mit anfoii-
u ndem f, das sich schon frühe in b, aftd. p
forlijrM liitben hahrn miisz.
BerggoU, in. deus imtHtanus : jrc guUer
sind l»erfregöttei. l küit. 20, 23.
Borghaner, m. betgmann: darnach isi
mein vatter gen Nanssfeld gesogen vnd da-
selbst ein bergkhauvver wonlen. tisrhr. 4 1 4 '.
Bergicbt, monfuoA'u« ; dem lainle das ganlz
Ih i>'i('hl ist. derprophelUabacuc.{ 1 52bj.üj*.
hcr^igfdastelbe : es( C*ati<i<kn)lsl ein bergig,
h( i>ses vnd trocken lanil. vber das erste buch
JI/o4e. ( I 527 ). LI iij* ; Sihweilz ist ein dürr
vnti hcrpi^' laudt. tischr. 432'; diese insel
(Lttlü) stlw bergig ist. ebetid. 433''.
Bergkirr he, /. eig. eeelesia monlana,
Ezech. 1 (). 24. 3 1 . 3!) aber sind bergkircheii
geicönn-, die der tnii dem ifil(:endicnst
rerhundenen hurerei dienleu. /eile r bibl.
wOrlt-rbuch \, 140. Ger lach die heil,
tehriß übenetst buhlhluser.
Berglcin (iterglin), n. diminutiv v. berg:
das lua^' t ili stedlin heissen, vnd ein berglin»
d.iraiiir sie Uindncil 7, 357.
Bergpfaffe, m. .- die allen inUnchc vnd ein-
sidler sind bergiifafTttn. Jen, 2» 421*.
BrrgstriU) m. rupee: ein Telss. da man
«in schloss niilT hawen mag, ein bergslein.
Eist. 2. H.'. .
Bergwerk, n. ort, tco man bergbau treibt:
vnd die bergwerck eröberl, da man gold vnd
Silber grebet. 1 Jfacc. 8» 3; welch ein ar^
mer Ix ih r soll er werden, wenn solch bcrg-
werck, funügrub voü handel . . . luUstcu zu
33*
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BERiaiT
260
BEKSIEN
grun«l gehen, von den
(1539). Fj' .
Bericht, f. und m., bclehrung, untfirrichl,
tniid. iM'rilit [iit'n. 'l, 1)13;. das f. erscheint
in folgenden sleilen : also lidli ich nu viel jar
her gcilian, meine berichl gegel»eii. exempel
eiuen bifchoff XU iceihm, (1512). Fitj"; es
ist mir viel lielier eioe vergebiii Ii I i richl
gellian, denn r1a<; jrhs vprsciimcl, uarnunge
an s. i. deudscJien. (1531;. Üij'; ebenso in
4em tUei einer 1528 ereißkienenen sehriß:
eine berichl an einen guten Treund (Jen. 3,
558% ein lif-riclit t. belftje für das m.: vnH
bat jn, (las er mir vun dem allen gewissen
beriebt gebe. Üan, 7, 16; darnach helleich
gerne g«wusl gewissen herieht voA dem Vier-
den Ihier. 7* 19; weil sie doch den guten
gtnvis^cn, so rechten hericlrt vnd verstand
lialii'ii, nichts srhadeii. Jen. 5, '?-'.f)'*; ich
hab ewrn hencht gelesen, origtnaiör. v. j.
1539 an/* der bmolhek m Wolfenmtel.
lerirbtcn, mAd.bprihten(irm.2, 639 ff.),
eig. richl ii] moeken, M X. tn folge$täem de-
deulungen :
Ij m die richte bringen: da würde man
.keiner rechlbikher, noch gericht. noch klage
dQHTiMi. j.i .illf Sachen wUrden schnell berichl
vnd schlerhl. Jen. l. 197*.
2» untt'nif'isen, belehren, in kcnnlnis
setzen, aj uhne casus: ein narr kan vvul
mehr plaudern, weder sehen weisen berich«
ten (6eanltPorten) mOgen. Jen. 6» 17".
b) mit acc. der sacke: das wo arme kin-
dcr, nonnen oilcr miinrli «ind, die ^erue
erausi wereiiri, yhr gewissen berichten raU-
gcn, wie sie mit goll vnd on firerensz kom*
neu. t on menschen lere tu mejfden, (1 522).
Aj'' ; Nolchs sage irh filr die gewissen, diesel-
bigpfi tu hcncttii rt. Jen. 5, 25<>''; wnr mit
guiem wo! h<TKl»iem gewissen sircit, der
kan such wol streiten. Jen, 3, 344*.
c ) mit acc. der penen: wer wil mich hie
herirhtcn? das diese tcort Christi noch fest
stehen. flf>27). kij'' ; vnd er lienrlMol mu h
vnd redet mit mir vnd sjirach, l»aniel, jtil
bin ich ausgo-imgen, dich su berichten.
Dan. 9, 22; alter wie sie vns faerieblel ha»
!ion, hnlion >.i'' k> in fcwr. sondern ein dickes
wasstr tun. 1. Ml. 2 Marc. I, 20: setze dich
her zu vns vnd berichte vns. Susanna 50.
d} mit aee. ilerperfim, gen. der em^:
vnd ich Daniel verwunderte mich des ge-
sic)it$, vnd niemand war, der michs berich-
tet. Dan. 8, 27 ; das wir sie nicht zeitlich
derdisputation berichtet, de H elte br. 1, 308.
e) berichtet sein, werden: nn bin ick *
gläublich beruht, dasz. de Welle br. 4,
377; sind aber berichtet worden wider
dich, tl.is du lernst v(in Mose ahfnllcn. oposl.
gesch. 21, Ii. auch mit gen. der sache: das
sie so vberflassiglicbder warheit berichl sind.
Jen. 4, 357*.
3) berichten — cnmmunicnre : wilcheni
nu die gnade vnd /.«'il >urlihen ist, das er
beycht, ahsoluirl, hencht vnd beulet wiri,
der bat wol grosx vrsach gou Ixn lieben, lo-
ben vnd daneken. eyn eermon von der 6e-
reylung zum sterben. (1519). hj' : warumb
jp^spstn rli'ine kirchr, da du gelaiiirt. LTlcrct.
Itemlit bist? von den Schleichern. ^532».
A I i ij* ; dieweil keiner vberall Christo vnd seiner
einsalzungnachfolget, on die welche den kran-
eken das sacrament bringen, oder die die Iciit
(inVnllirh her i< lilcn. Jen. '2, 21'; gleirh wif
man die kranckon oitizeiii in heusern beucht.
Eisl. 2, 125". sich berichten: er wolt lur
andachl sich seihs berichlen. arflkel, so da
hetten sollen auffs concilion zu Maniua efter-
anttcitrtpt werden. (153S I. Riiij" ; solchs hat
auch den kurfürslen zu Sachsen bewegt, tU»
er sich berichlen lies ftlr seinen ende nach
Christus Ordnung vnd bereib. Jen. 3, 575K
Berichten, n. bitte demnach e. k. f. g.
wolton jenem faKcljen hei'irhter ein gebiir-
lich aulwoi t auir sein lalsch berichlen geben
lassen. Burkhardt kriefw, 419.
Bcrichter» «. berichten, «.
Brric, nur Hiob 28, IS vorkommende
Schreibung statt pcrif margarita,mkd. berle
{ben. 1 , I Oti), s. perle.
Beröbsten (?): also mus man jn bertfhslen
vnd Taben. BisL 1,91". der «tnn iet verßnjf»^
liehe fragen vorlegen.
Beropfen , berupfen, federn ausrupfen:
wenn man sie gleicli beropflt vnd die fedem
auszreuin, so kielet sie doch bald wider.
tisehr, 365*.
BmM€B| prael. barst, part. geborsten.
an.neinanderbrechcn: nochkunipt di»« w ir heil
ei lux vud solle allen papislen die bla»eu ber-
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BERlCUTlGCN
^61
BERlFEiN
stea. roN itn im»en E€lu*chen btMen vnd
lügen. (1520). Dij*'; das «len papisUMi die
olirrn klini'-'H vnd das IutIzp l>er<tpn wil
für grosser liu&iieil. lorr. auf die schriß
fnester dte. (t&2Sj. Aij"; wiko fiir
Meli bersten? Biob 18. 4; da nain Daniel
pech...vn(l maclil küciiliii daraus, vnd wurds
(lern ilr.iflipn ins maul, vnd der drarhe barsl
(laiion BUV.en entzwey. vom dracheti xu Ba-
M. 26; vnd bat sich erhenckt md ist mit-
len eoltwey gcborslen (1522: geburslen i .
afo$t. geseh. \, 18; wenn du dich gleich
zurissesl vnd bdrsLest. der 101. p*alin.
benlen ui iie imI. form fSr hä» breiten.
Bciiebllgeiy infaMare, nuUe fimare» in
übles gere^ (gerüehi) bringen : diszer ar-
liokcl ist ergerlieh, vnchrislhcli vnd liprnch-
i^nl die cUrislIichen geselz. eyn vrieil der
Ätoiogen Isu Parisx. (1521j. Cj ; es war
ein »ichtr man» der balle einen baosballcr,
der ward Tnr ju berichligcl, als heile er jm
seine güler vmbbraehl. Luc. IG, I ; die mit Ii
mil meiner vcrlrawelen jungfraw Calharina
ven Bora auslragen vnd herüchligen. Jen. 3,
159*. berttchligt sein» m jidlen» ruf steAen:
ierglevhige kinderbabe, nicbl berttchliget.
das sie schwelger vnd vngchorsam sind.
TU. I, 6; daher waren sie (d. Zöllner) Le-
rOrhligel im ganUen land, das es süiciic
tcUnder waren. etJte predigt tom rerlomeii
ldhif.(1533). Aiij'-.
Ifriekfn, 1) hf":(rif'ken, fangen: wie die
fisch gefangen wuidea luil eini schedlichen
iiamen, vud wie die vogel inil eim slrick ge-
fMgen werden, so werden auch die men-
Milien herih Li zur husc n /eil. pred. 9, 12;
iDil (lii scn tüokvogeln fchel der toufrl die
leiite \nil l)t>r(ickel sie feiu luil ganlzen bei-
m.EUl. I, 509' .
2) ii6erjM(e», dalne^e» : vnd ob er schwach
iüi dir schaden au Ihun, so winl < r dich
dieh. wenn er seine zeit süict, Ij* iilckcn.
Ä»". 1D,25; gute freund, mein eigen gesiiifi.
ich mu h guls versehe, die mich am
iHcrersten berücken, detidaefc cnlecAumus.
Berürkuiig. f. caplio, deceplio: jn n
li^ Ii zu •■iin>in slrick werden vnd /u nin r
, naylUa, xor f/c ^1»«^» m/^. fial uensa eo-
I rum in laqueuni et in caplionem). Rom. 1 1,
9 : zur ln'nickun;j!e, rar. zu riebt. 2. 3.
Bcraf^ m. 1) vocaUo, beruf ung, ruf:
sehet an, lieben brüder, ewren bernS'. I Cor.
1, 26; das jr erkennen mdget, welche da aey
die liofTnung cwrcs beriifTs. Ephcs. 1, 18;
ihul d«'.s((' luclir sleis cwern henifT vnd er-
welung fesl zu machen. 2 Pel. 1,10; kleine
concilia, so on der keiser benilTdie bisschoue
selbs vntemander gehalten haben, von de»
concUijx vnd kirchen. 1 1 539). von der
jUden fall vnd der beiden tx-riin'. ton den
jüden vndjren lügen. (15 4 3>. Lij ' ; ich halte
ewer schrifft cni|ifaugen, dariane jr mich
Traget» ob jr sollet den berulT zum predig-
amt gen anneincn. Jen. 5, 485''; ehe
er seinen berulT e. f. g. wider auffsagel. de
IVeUe br. C. 348.
2j officium, Verpflichtung, am(, tteUung:
wer da ffliet, das er nicht innckfraw kan sein,
der hal seinen heriifl', das er ehelich werde.
rhn- (/fi.v ersle buch Hose. (1527). xüj'';
goll wil nichts aus eigener wal odder an-
dachl, sondern alles aus hefeih vnd beriill
getban haben, der 82. p$alm, { 1 530). Fi]** ;
so bleiben wir doch nichts de>lo weniger
sfhiiltlip f^nti zu ehren vnd zu gleuhcn, der
vns heisst vnsers berutls warten, rermananye
zum gebet wider d. T. (I54lj. Cij"; wir
können mit gnitem gewissen aus vnsemi be->
nifl nicht I reiten, ebend. Cj^; beharre in
deinem herull. Sir. 1 I. 20.
Berafen; prae(. Lenef, mhd. bei uoi'ea^ßf/i.
2, 805) mit überwiegend starker flejcion, wel-
che einigemal au^ bei L, entcheint: niemand
sol zum glauben gezwungen, szondern nur
berufU wenlt ii. vntt rrichl der beichlkinder»
(1521). aij^ r^//. üMtT» anrufen.
1/ vocare , wozu einladen, auffordern,
bestimmen: ja lieber herr pfarrberr wenn jr
ein r.isz hier in die kirche schroten vnd vns
darzu berullen liessei, wollen wir gerne
krtinpn. lischr. 4" ; die selbigen propheten pe-
Iiou für. sie reden mil gotl vnd goll mil
yhnen, vnd seyeu beruffen zu predigen, wid-
di'r die h^metisehen propheten. 1525).
K)''; Moses wjr von goll dalzu gefoddert vnd
Im nifTiMr. dns t r dhs V(dck soll aus Egypten
. luieii. die ander ep. Petri. (1524,. lij';
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BERUFEN
262
BEHÜUMEiN
hubMonäere xur (AMbrnAma am Mmmel-
reieh einladen: viel sind berufliMi, aber we-
nig sind nuscrwelcl. Matlh. 20, IG; welche
er aber vcronliicl hal, die Ital er aucii be-
rttlTeii. Rom. 8. 30 ; das ]r wandeln solici
winliglicb ftir golt. der euch berulTen hal zu
Reinem reit h viid zu seiner hcrrligkeit. 1 Thess.
2, 12; der lioilif^e gei^t Ital mich durchs
euangelium berull'en. Jen, b, 384**.
2) convocare, zxuammenrufen: mache
dir two dromeleo von tichleoi ailber, das du
jr brauchest, die gemeine zuberuilcn. 4 Mus.
iO, 2; bericITer das ganlz Israel. Jos. 2'.i,
2; da aber alle Jiloabiler hOreli n, (l:i> die
künige er auff zogen wider sie zu älreileii,
herielTen sie alle, die lur rOslong alt gnug
vnd drüber waren. 2 kün. 3, 21; das bc-
rumptislc conciltum Nicrniini hal der liofT
zu Rom norh (wedfri Ijciiiflen noch bcsh li-
geU an den tUt iillivhen aäel. (1520). Cj' .
8) berttfea — » benennen: da stehet Ire-
neus vnd s]»richt, das brod sey nicht »dilecbi
gfMirciii Ijiod, iiacli dorn es von golt ppnen-
riel uddtf lifiiiHVii i>t. das diese worlChriili
noch feit ilehen. (1527). oiij*.
4) berufen ^ appetlare: so sage ich
Mailinus Luther genanl Augusliner, doclor
der heiligen scIuilTl zu Wilinnilierg elc. fiii
etii h lirrr nntaric .ds für <'iiier OlTenllichen,
glaubwiniigeti personcn neben diesen gegea-
wertigen seugcn willens vnd filmemens zn
appeliren vnd benilTctt. Jen, l, 231*. t^'-
bcnirung 2.
5) sich worauf heruren, provocarc, up-
pellare : ich berulTe mich aufl' den keiser...
auir den keiser hast» dich beruflen, zum kei-
ser soliu ziehen, apost. gesch. 25, 11. 12;
das aber Zwingel sich aulT clliche Icici lu -
rüflll. bdll't ylin nichts, vom abendmnl Christi.
(1528). mij' ; vnd alle wclll mus ju da zu
sagen, das sich ein jgliclier Christ für goU
daraull iauf seine guten toer&e) beruflen
K t: i!r ' f.'/f /(r .sf /iö/irpred*^(eM. (t 533). (liij*.
iS( rufen, pari, praet. des t^origi^n.
l) localus: allen die zu Rom sind, den
liebesten gelles vnd berufenen heiligen. Jl<l»ni.
t, 7; es miis vnser glaube nicht auff der
person stellen, sie sey froni odder b«<se, gc-
wcvlrft odder vii^'cwcyhel , brruffen odfler
eingesciihciien. von der winkelmesse. (1534;.
Liiij* ; «in beruffen predigen der 62. peulm*
(1530). Fij'*; ein bcnifTcn kirclicndicner. si0^
predigt auff der kindertauffe. (1540;. Kij'.
2) berühmt : die vniversitel Erfl'url war
etwa in solchem ansehen vnnd so berufleu,
dasz alle andere dargegeafar kleine schülxen^
schiilen angesehen worden, (isdkr. 407''.
3) bi'liantif : isi in deyn perncht vnd
deyns gullis leben:> uamcu yn aller weil be-
rutfen. eyn sendbrieff an den bapsl Leo A'.
(1520). Aij^
Bernfcr, m. vocator: aus gnade des be^
nifr. is. Wim. !). 12.
Berufung, licniriingf*, f. 1} vocalto : got-
les gaben vnd beruiliiug mOgeu jn nichl ge-
rewen. Rom. 11, 29? die himlisdie beruf->
funge. Phil. 3. 14.
2) appeüalio: appellation odder bcrufliin^
nn pyn chrisllich frey concüinni. tilel einer
1520 erschienenen schrijt Luihtrs.
Icrahra» bei £. berngeo, feie rügen «lojl
ruhen, mhd. beruowen, dauernd ruhen, ru-
heit blfiben: wo ji in ein haus kompl, d«
s(ir(Hlil zu erst, friede sey in «lipscm hause,
vnd so da selbst wird ein kiud des fnedes^
sein, so wird ewer friede auff jm berugeo
ivulg. requiescet). Lmt, 10,5.6; der gaotse
li.indcl jiuirdfin pcslanden vnd benifret, das
lUiiii (!ii'jrn;,'ii ;ir(ikel, die ui meinen btlchlin
sollen sem, inil der heiligen sihrifli uichL hal
wollen noch können beweisen. Jen, 1, 498^.
Beruhig, Z.. beriigig, gmetus: nemlich ist
die sach, ob das liiipsium zu Rom, wie es iti
bentgigor besylzuri}^' der j^ewall isl vlicr die
gaiiU cliMslciilieil(wie sie sagcnj herkuniiiieii
sey von golUcher odder men^cblicher ord>
niiiig . r «n dem bapsiumtuRome.{ 1 520). Aig*.
Bernbncn (berhUmen), rühmen, 1 j Irans. :
so wird er (Christus) hie vom valer selbs
berilinbl \n<i ausgeruflen vnd gekrOnel zum
kOnig. ton der heU, tanffe, (1535). Hlij^
2) häufiger refi.: ich mich nicht hcrhiimei»
kan, das mich goU on niiltel V()n liini«-! ge-
sand hal. ein brieff an die zu l'ranvkfurl
am Meyn. (I533j. EiiJ''; daher berhuinpt
sich golt also, ich bin der herr dein golL
nwleg. der xejken gepoU. (1528). Cvi^*;
wenn wir vns denn des berhümen, so sind
wir goll vnd er isl knceht, das hinediclua.
(1525>. Dij''; alsz het die lunckfraw Maria
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263
BESCHÄDIGL'iNTi
jhr demal angezogen vad sich der bentmct
dte mag$dfieaL < 1 521 ). c
mM. beruomcD. iKidiMiu n (0«n. 2*809).
pilininni.m (Graff 4, 1 142).
Kerülint ibcrhilmpt, heriiUinblj, ruitm
kabend, etarus, iltunrit : jr man ist berhfimpl
M den ihoreD. ipr. 31*23; wenn einer gleich
hoch berhOmbl ist, so weis man dncli. das
er ein mensch i«t. pr-d. G, 10 ; ihirrhleiich-
lige, (las isl, üic liocli lieriiinpl vmi für nn-
dern ejnen grossen scheyn vnil namen haben.
muiltg, 4er ep. mA euan§, des aiuenU.
11522). Rij ; ioli mcyn, er liah dem miinch
«ohfn vnntl inil dorn licnimplen fechler eyn
gengiin ihan. auff das vbirchrislUch buch.
(1^21). Aiij''; sihe, es ist ein bcrUmpler man
Holtcs in die»er stad. t Sam, 9, 6 ; lassl vm
Iftbcn die herfUuhlen leuli». Sir. 44, 1 ; wel-
fhf <iTid herUmpte apo«i|f'I. finm. 16, 7;
umk dn^ gezrnck der falsch henlniplen
kunst. 1 Tim. 6. 20; das berumplistc con-
vXinn.andenchriilliehMai«L (1520). Cj'%
lerikrea (berdren), anrUhrent 1 ) sinn-
lich, a) von anrhen • vnti noniPl oin pfl«srho!
üopen, vnd liindiel iti d.is bltit indem hecken
vtA bcnlret da mit «iic vberschwclle vnd die
iwecB pfmlen. 2 Mos, 12, 22; ein vnreiner
von einnm benli lcii n>s. Hagg. 2, 14.
b) vnti (liT fleischlichen berührung einer
«ei7*<ic/ten pprimi : Alitmclech ;d»er halle sie
f^ara) nicht henirel. 1 Hos. 22. 4; ich habs
dir nicht zugegeben, das du sie berdriest.
22«6; es isl dem menschen gut. das er kein
wHIt hrrflrf. 1 Cor. 7, l ; disz wfvlt [)prü-
ren liabon «'itli ■Ii so enge gespniiricii. d.is sie
auch Weyher hendc vnd hanU inclil haben
«Mlen anraren. Am 7. eap, ». IVrail xu den
Cmnthem. 115231. Bij''.
2) bildlich, rerbis alUngere: als auch der
heilig bischofT vnd marlerer s. Cyprianus he-
nlrel. sind es {die sieben bitten] sieben an-
sdgung vnsers elends vnd dtfrOligkeit. Jen»
1«72*: solch anszsaU nit drinnen {in der
heil, schrifh yr;.'(Mi hortirl wird, etiang, von
den liehen aiuzselziyen. (152 I i. Ihii]^'.
wAd. hcrUeren. henioren (lien. 2,814),
ekd. pilinifiran (GralT 4. 1177).
Bempren s. Iieropfen.
lenel, m. schwam : o wie wirl die snw
den hertzei in die hohe recken, lischr.
19*. — naehOrimm tefli, 1, 1 539 wm bar-
sen, rigere, rof an, Aervoivlehen. vgL pircel.
Besien (beseen). das fHd, den acher mit
Samen bestreuen: da habt jr snmen vnil be-
seel das Teld. l Ho«. 4 7, 2.i ; scclis jar soUii
d^in lami heseen. 2 Mos. 23. 10; ackerbe*
Seen. jw. 107, 37.
ItWfM^ eemüte propagare, befruchten:
gras vnd kraul, das sich besame. 1 5fos. t»
1 1 ; allericy kraul, das sich besamel . . .
hcunie, die sich besamen. 1, 29; wenn
ein weih besamet wtni. 3 Mot. 12, 2; du
soll auch nicht bey deines nehesten weib
lii'fTi <i" ■/nlM>>;.Tmpn. 18, 20.
Besauigen, salurare: sein heiligkeil wolle
dis schcflin güllich vnd gnediglich anucmen
vnd sich an berftrlen erbietungen lassen be*
s( _ ri Jen. 1. 123'' fcei örimm.
Besatjnni <. boseiziiti?:.
Ueath&bta, abgeschabt, kahl, part.praet. •
von bcschaben deradere , dessen st. form
heute erloidten iai: denn es {das mal am
hleid} isl liefT eingefresscri muI hals bcscha-
ben gemmlit. 3 .Wo>\ 13, 55; alle odder
heschabene, vertragene klcidcr. der prophel
Sacharja. (1528). .Mij"; darumb mus er
gesehen werden ynn besehahen bOsen klei« .
dem, wie ein armer dorir|ir.i(T«' ynn i'intT be-
srlinbon vnti schebiclilcii kaseln. ebend. Mij'';
es ist Iteschabcn dmg vad eitel lumpen werck.
ebend.
BctcUiigea (beschedigen). eehaden sU'
ffigen: wo ich herüber f;ire zu dir, oder du
herüber fere<!t zu mii- \l'<'r- ili. ■ iMulft-n
vnd mal zti liov( lii'ili;.'<'ii {bei Umd^eil
scUcidigeii, was druckfehler ist), l AIos.
31. 52; wenn jemand einen acker oder
vv.Moberg beschedigt. 2 J#o«. 22, 5; zu
den vier rn;;ehT. welrlicn gegeben isl zu be-
sehe<|tf;eii die enlen vml das meer. offenb.
Joh. 7.2; Judas musl auch keinen geringen,
sondern den apostelslant bcschedigen. war-
umb des hapts bucher verbrant. ( 1 520). Biij\
Beschadigcr (beschcdigcr) , m. viotator :
vml leren ilie letitt diebe, reuber, wii( lierer,
Ineger vnd bescliL*di;^er seyn. wider den falsch
genanlten geistlU^en stand. ( 1 522). Oiiy".
■e»chMlgMg(bescbedigung). f. ciololio:
zu vorfunmp vimd liesrhediijtinf» des armen
I volcks. appellation. (152Üj. Aij\
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BESCllAFFKN
264
BESCUEHEN
Icsdiairea hat, tfieiiiM<b8sfliaireii(0en.
2* 69). Im 15. 16. jh. noch hä»fi§ dU be-
deutung vm erschaffen, so auch in fnfgen-
derslelle- dr'nn rs «ri;^! drr lioilicr Ati^Mistiiiii-j,
der (lii h liescIiaHVii hal on dein zutliun , der
wird dii h iiiclil gerecht machen oder besefi-
gcii on dein sulhun. Jen. 2» 4d5*. davon
Besfhafug» /l erschaffung: far dos well
1). li.dliiM^'e. ausleg. der ep. vnd euang.
vom ilirisUif) Hc. (1522). OiHj\
Be&chäMen (bcscbemcn), «cAoM«iweelmi.
macAe», datt jemand »ieh $Mnt: h«st »ie
auch twisschen den garluni losen vnd lio-
scheniPt sie nirht. Huih 2, 15; nu i<-li
eine hilU» von dir, du wollest luem angesiclil
Didil liesclienien. l kön. 2. 16; nicht
schreibe ich solches, des ich ettchbeechcmc.
t Cor. 1,14; vnd besohemet die so da
Beschämet, unheUcidet, iiachl: du wärest
iiui li Itlos vnd bescliaiuct. Ezech. 16, 7.
IfichamBi ehuehmrrm, ventharren,
begraben : da er sähe , das kein mensch da
w ar, erschlug er den Egypter vnd bescharret
jn in d.'n sand. 2 Mos. 2, 12; hiss wyr die
äugen zuthun vnd vns liescharron lassen.
ynn
ib.
epitfel s. Pelri gepredigt. (1523). Gj .
de« aller warlfii wir. das vnser flrisrh hin-
pt ricliiel vnd mit allem vndat bescharret
wordc deudsch catechismuit. ( 1 529). Oiiij'';
vnd ist ein schwerer arlikel ins lierU zu-
trtogen, wenn ich sehe einen menschen tod
hintragen vnd bcscharren. das 15. cap. dei
erslen ep. s. Pauli an die Corinther. (1534).
Niiij* ; sondern müssen alles was sie jbe ge-
habt litr.iussen lassen vnd sich so gantz blos
juns grab lassen bescharren; ebenä. Bij'-.
antxer bescharret begegnel in einigen
Schriften L.'s auch das pari, liest liorren :
wie wir nllf imlsscii vnter die erde hesehor-
ren, verfaulen vnd verwesen, von Jhesu
Chrieio. (1533). Hj^; das ist mein liebes
buch, daraus ich sindifi e muI lornc, das mein
leib, wenn er in du* cnlcn licschorren vnti
bfirnibfn wird, ein schöner, ItdK'iidijior Icil)
wenlen wird. EisL2, 141"; daninib isLs
am besten, nur bald gestorben vnd beschor-
ren. Itscftr. 49'.
leechatfen, mit schatten bedecken: da
war die wolcke vnd beschallet das lager.
leeiift. 19. 7; das fleisch wird durch der
beiidc aiim<»gung beschallet, das diese loerl
Christi noch fest stehen. (1527). oij^
luhd. beschatpwen (Ben. 2*, 89), oW.
pjscalawan {Graff G,
BecbMcn, besehen: der erste saget, ich
wil meinen acker beschauen, sieo preiigL
(153")). Eiij'"; es folgelen aber die weiber
nach vnd liescliawclcn das grab. Lur. 2.3,
55; der ist glejcb einem man, der sein leib-
lich angestellte im Spiegel beschaweU Joe*
1,23; das wir gesehen haben mit vesen
äugen, das wir beschawet haben. 1 JoA.
I. I.
mh'l lH >. !iOiiwen (Ben. 2*. 199), oM.
biscüuWüii, jdscawnn idraff G, 555).
Beacluinlich> coniempLuiirus : die geist-
lichen, sonderlich die ynu den kldeiero
siiecfcen, berhOmen sich, das sie ein besebaw»
lieh leben niH ii. austeg. der euang. an den
fürnemiilen festen. (1527). Uvj''; was
heissl idter guU schawctt? die müachen ha-
ben hie aberuial jre irewme» das es slv ui
der cellen siuen, vnd hinauflT dencken gen
himel vnd ein beschnwlicii leben füren, wie
sie es genertncJ. Jen. 5, 359"; ein beschau-
lich leben anfangen. Eisl. 1, 376*. — mhd.
beschawlich (ßen. 22, 201).
BesehauUchkch , f. cuniempietht ein
mffnch im klosler, wenn er in seiner hflhe-
sten beschawligkeit silzel vnd an seinen
"ir rrgott denckel. Jen. 5. S57''; las sie jmpr
anliin speculieren vnd reden von der bescliau-
ligkciL Eist. 1,376\ die ffofcrM^imf be-
schauligkeil anc* bei Alberu» der 6ar-
ßss9r münehe Eulenspiegel f 1 5 12 1 niitj':
zu solchem vnaussprechlichen lieclil kam er
durch das tichleo, durch die beschauligkeit,
langeweil , heulen vnd weinen, — mhd. be*
schottWelicheit {Ben, 2\ 201).
ftcsioliMmg, f' anicfconen, aspectus:
btsz das er am iiingslen lap zur hellen bc-
srhawtiti? gellis koine. eyn sermon anff das
eiumg. Lue. IQ. (1523!. Bij''.
Bfsrhehcn. ye^efteften: wie da« anll^ beste
mag besHiehn (die Jen. 4Mntg. 1. 2H2' setsi
geschehen), oppe/ktiow. (1 520). .\iij';bf-
srhichl sollichs im grünen hollz in den fmm-
men, die da sollen selig werden, was wirt
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BESCHEID
265
BESCÜElDEiNUElT
hn darren boIU beachehcii. eyn sermon
rmi der tmtd He, (1523). Aitij*; die vcr-
miillliclie vnd verselicnliclie zusage dem
liehen originalbr. v. j. 1523 im
yuammlarchiv zu Weimar, 0 pay. 74.
KF. 2; e.kJ.g. schrill» »n mich beschehea,
bab ieh erhaliea. de Weiu br. I, 444.
ip&ter nur gcschchea.
iescheid, m. in verschiedenen hedeu-
tungen von I>»>scliei<len , von uelrhem lic-
»ditstd ricklig gebildet Ut, während au^ aL-
tdieiden neben abscheid audt ein unorga-
nkchet abschied enUprang; mhi. bescheil
{Ben. 2'\ 105) auch einmal n.
1) ]»:>che'n\ kriegen: er wird seinen he-
srlnnd aiicli kriegen, awleg, der iehm*ge-
poiL (J528j. Fj''.
2) be:>clicid haben: die pn'digl hat ihren
bMcheid. de Wette »r. 2, 620; aber das
bat sein beselieid, dasz nichts draus winl auf
dio<:zii)al {original: auffi» dis mal), ebend.
3, 70.
3 f hesciieid wissen : findet euch nicht zu
einem andern . der des wegs bescbeid nicht
wflsle. Biel. 1, 419\
4) bescheid llmii . trie noch heute ntchon
von dem trunk auf zii(runlc getiraucht : c'wer
hat dem andern gatilze halbe slUbichenskan-
dea voll beschcid thun müssen. Usdtr.
437'.
■eachtMcBt bei L. noch imf dem riehU'
gen pari bescheiden.
1 1 InKf'liri'l' n , m>( dat. der person, acc.
der Sache, einem überweisen , zuweisen,
wnUheüen, nmai Ueiamentariieh: ich wtl
euch dss reich bescheiden, wie mir mein
Mler bescheiden bat. Luc. 22, 29; die
wort liiiiii dem erben das pul bescheydenn
i>l. LÜH dem^bapslum tu Rome. (I520J.
Fiii]' ; sihe da mensch ich sag dir tsu vnd
bescbeyde dir mit disen werten vorgebung
aller deiner snnrf. eyn sermon mn dem
newentesi. (\h'2(U. Rj'-; ein nllor rcychist
ewiges gulles leslameul, von Cbnslo selb
vns bescheiden, ebend. Dg'; Vergebung der
Sonden vad ewigs leben von Chriaito vns er-
worben vnd ym sacraraent bescheyden. das
and^r leyl widder die hyml. propheien.
(1525). Oiij*^; doch mil dein geding, das
I>lBTt, Würtorbaok.
sie jneii gells gnng dafar bescbeidM vnd
geben musten. der 1 10. ^olm. (1539).
b iiij".
2) besclieiden, mH acc, der person, einen
unierweisen, unUrnd^: doch wider sol-
chen ^ahn hat mich mein grosse suuersicht
bescheiden , das e. k. f. g. mein hertz wol
besser erkennet. Jen. 2, 78'' bei Grimm*
3) wollin bescheiden , weisen, bestellen,
a) mil dem dat. der person: ich hab auch
meinen knaben (jyneris mei») etwa hie oder
d l her bescheiden. I Sam. 21,2; die cilfT
jünger gtengen in Galilea auff einen borg,
dabin Jhesus jnen bescheiden halle. Matth.
2S, IG.
fr)mllaee.derf»eraoii: weil sie [die rechte
goUes] auch nirgent ist, kansln sie werlich nir-
jentergrcilTen, sie binde sich denn <lii zu gut
vnd bfsf heule ilicb an einen ort. das diejte icort
Chi i.'ili noch fest stehen. (1527). hij*; vnd
wirst yhn (Gfcr<s(imi) nicht erlappenf es sey
denn , das er sich dir anbinde vnd beschcide
dich zu cim sonderlichen tisch ditrrli sein
worl. ebend. hij''. heute gilt nur der acc,
doch isl jener auch recht ; mhd. bestanden
beide neben einander,
m/id. bescheiden (//en. 2^ 100. 101).
Bescheiden , pari, und aäj. , gebraucht
L. yeiriihulirli 1 i im sinne von zugewiesen,
sugetl^eiit (vgl. bescheiden 1): armul vnd
reichlhum gib mir nicht, las mich aber mein
bescheiden teil speise da hin nemen. :^pr.
;J0, S; also hat ein igliclis sfin bpsrlj i 1- n
werck vnd mas. der piophet Sadiarja.
(1528). lij' ; das sol uiein letzter wille vnd
ewer bescheiden teil sein, das 14. vnd 15.
cap. 8. Johanni», (1538). Vvlj«.
2) experlus , bescfieid itiasen . e!n<f<rhtig,
verständig: geilzen nuisjlzt heissen eiidelich
sein, vorsichlighch handeln, bescheiden vnd
narhainig sein, hauepott, Jhena. 1 559. bh
21V:
Beschcidenhell , f. steht bei L. uhemll
noch wie mhd. wijl. Hen. 2*, 102j für ein-
sieht, erkenntnis, verstand, scientia: in der
tugent bescheidenheit , vnd in der beschei-
denheit mes^i^'koil (vulg. in virtute autem
scienliam, in scientia autem ab^tinentiam).
2 Pet. I , 5. (i ; daransz denn ein yglicher
kan selbs nehmen die masi vnd hescheyden-
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I
B£$GU£1D£KUCU
266
heil dco leyjp zu casleyen. von der freyheyl ey-
nitx durisfenmemeheH, (1520). Bn^''; aller
vpilcr buchrr iinis/ ni.ni mit liescheydenheyl
lüszen. auff das vbirchristUch buch bocJu
Emszers. (1521). Ciiij"; bescheydenlieit
oder erkentniäz isl zum er&lcn, das luao das
cusserliche leben vnd dei ^wbens lugenl
furc mit vcrnunlTk. die ander epistel Petri.
(1521). erkcülnis licy.ssl bcy s. Pau-
lus so viel alsbcschevdciihcvlodderversland,
odder vemunfll. ausleg. der ep, vnd euang.
«om htifL irey konigt fut ete, (1625). lij''.
sieht, auf verständige weise: vnd die yeni-
frcn so Iiyryiin yrreii gUUlicb vml l)Pschey-
d(3iilich dauoii weyszeo. xcidder die terkerer.
(1523). Aiij' ; doch sollen die leul« den-
noch vBlemcht werden besclieidenlich von
üolobcn kirchen Ordnung zu redon. vnlcr-
richt der risitatorn. (1538<. Giiij'' ; so sol-
len die pfarlier jnn den chesachen Lesclici-
denlieh vad vernfinlTkiglich leren vad handeln.
ehend. Hiiij*.
mfcii. J)cscheidenltche (Jten. 2', 103).
Bescheider» m. testator: vier ding ge-
b<iri'n 711 cin^m rorlitcn, \o]koniencn trsla-
tueul, der besclieider, die vi'rlicissünj: iiiiiud-
lieh oder sclirillllich, das crbgul vnd die er-
ben. Jan. 2, 27\
Betehetdcnraj n. vmu von Hnem ratcft-
lichcn mahle (schmause) andern vtilgetbeiU
wird, damit w"'' ijUifh>inn !'>-srhfid ihun,
nachessen. ryl. S c hmetier 3 , 3 2 3.
Orimmwlb. 1, 155S. l JUos. 43, 34 ver-
deutsdtte L. anfangt: vnd man trug yhnen
l)(>s( lit>ydessen für von seinem lisch« welche
ülh i^r tzvng auch in die ersten ausgrj. der
yanztn bibel au/tjetiummt'n wurde, erst bei
der 1541 vorgenommenen groszen revision
teuu man hiots essen.
Bci^MIMiy Odo, was bcscheidenlicb :
güUlicli vnd ItesclR'ydlicli diu yrrigcn wey-
sj.eu. Widder die verk^ rrr. fir.23i. Aiiij'.
Bcscheinenf den schetn worauf werfen:
die sonne dienet das weniger teil den fro-
men, wo sie einen iromen bescheinel, da
tnus sie tausent vnd aber tausont sclielckc
bcscbcincn. ein christlich schöner trost.
(1535). Buij^i die cürij»len müssen in Uiür-
nen sitzen , da sie weder sonn noch nond
bescheinet. Uuthr. 24^; die hohen sdiute
Izu Parisz isl die grossist geystbure, iV.<^ vnn
der sonnen Ix^srhynen isl. vrleyl dvr theo-
logen tsu Vansz. (1521). Dij*; der groszl
bosewicbt, den die sonnen beschienen haL
dt Wettt 6r. 5, 345.
mhd. bescbnicn {Ben. 2^, 143). ahd.
piscinan {Graff 6* 505).
Bescheisien, concarare, mhd. bescbi^en
{Ben. 2', 177). «ftrf. |»i>Li/,aii \(iraffQ, 560).
1 ) leiblich, von menschen und ihieren, sich
bescheissen : cy pfu teufeU wie hat sich der
bapslcsel bcscbissen. wider da* bapttwn »
Rom. (1545). Diiij'; lieix<«t sirli iht nicht
feim jnn der weisht ii Im'scIii>scii auff das
vermeint keyserliche edict. ( 1 53 i ). Anj' ;
wenn die laus in grind komet, so machl
m sich beschissen. Jen. 5. 272".
2) beschmieren überhaupt: da wil keiner
ht'rzu. ila <inds eile! ndi fifigt^ fladilcr ^ci^tcr,
bescheissen die weil viel guts pajiyrs nnt
vnnUlzen vergeblichen worlen. vom abend-
malChritU, (1528). fij«.
3) häufig für btlrügen: hiemit i^ril ich
ydetnian vnrwarnel hih« n, das er nil durch
römischen bandcl vnd ilm lui K( kcn beschis-
sen an mir anlaiilT. von den newen Ecki'
tt^en Mien vnd lügen. (1520). Viiij' ; der
bapst mit seinem ablas, tegfmr, heiligen
dicnsl die well vmb jr giil vml ^cld so
schcnillich belrogon, beloprn mkI If schissen
hal. die lügend von s. Chrysoslumo. f 1 537).
llj'' ; nu bat mich mein iebenlang kein mensch
also beschissen, als der pFalT (bitehaf
brecht v. Magdeburg), wider Bans Warst.
(lölPi. Lj'; stiel, h'cttjjp vnd Im'^cIk^is
dit! IcliUe. ausleg. der euang. von ostern
etc. (1527). hvij'.
Bcscheisierci, f. betrug, fallacia. fr aus:
alles gell vnd gut, das yhr mit beschei$seref
goraubl habt, ein brieff an den cardinal
ertzbischoff zu Mentz. (1530). Bif: die
oflenberliche lügen vnd bescheysserey loil
dem ablas. a«jf das vermeiM kegß«r*
iMcKe ediet. (1531). Gj**; das «blas ein
lauler bescheisserey sey, damit der hellische
valer alic weit gcncrrcl v!t-1 muKs ir»}?f ho-
trogen hal. wider das ba^sium zu Horn.
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BESCHEREN
267
BESCHICKEN
(Ihib). Cj'; wenn die lehre desi eiiangelij,
da$z die secle vnstt>rbliih . . . nicht war
wcre, so were es die grösle bescheissprcy
vnter der sonne» die leute desE zu Uercdeu.
Utckr. t80^
Bescheren, (ondere, praet. beschor (he-
schnr), p<irt hr^^rhiyrm; mhd. bcscliörn,
bescliar, bcschoru (öen. 2^, 149), ahd. pi-
scifraa, piscar, pbcoran {Graff 6, 526 j.
1) einen bescheren» 'Am haar oder darl
eAielnetden : vnd er ( Joseph) lies sich be-
scheren. 1 i/o«. 41, 14; wenn du mich
beschörest, so wiche meine kraiTl von mir.
rkhi. 1 6, 1 7 ; da nam Uanon die kocchle
Daiiid md beschere sie. 1 eftrofi. 20 , 4 ;
ein weib aber, das da Letel oder weissaget
mit vnl)0i!crktt^ni lioiil»t, die schendftl jr li'^nlt! .
denn es i>t e iten so viel als were sie bcscliu-
ren. 1 Cor. II, 5; ist oil luuglich, das s.
Pelcr von dem plallischen beschomen prie-
sterthum rede, euang. von den tzehen auss-
telzigen. fl521). Ciij''; (h% er (der bapsi)
dafür für sich vnd spjne ltes( liornc maslsew
der weit gelt vnd gut ausschepHele. ausleg.
ier tmng. vonotfem He, (1527). Kvj*.
2) den hart, das haupl bescheren: da natu
Ranon die knechte Dauid vnd beschm- jtH ii
den hart halb. 2 Snm. 10. 4; nlh'r iuMil»!
ist bcscbüreu. Jeg. 15, 2; wage die ko^l an
sie, das sie jr heubt bescheren, apott. geteh.
21, 24; darff mir niemandl eine kappen
laulTenn, no' ?t knmp bescheren, an den
chn$Uichen adcl. ( 1 5 2 U ) . A i j\
3j sich bescheren: das man weine vnd
Uage vnd sieb beschere vnd secke ansihe.
Ju. 22, 12; sie werden sich kalh besche-
ren vlM>r dit vnd secke vmb sich gürten.
Bzech. 27. 31.
4) ihiere bescheren: du soil nicl^l be-
Kbercn die erstling deiner scbaf.. 5 Mo«*
15» 19; vnd es begab sich eben, das er
?einc Schaf bcschur. 1 Sam. 27). 2; dein
Jiar i<t wie die ziegen hcni , iIm- lK'«?choren
iiud auiTdem berge Gilead. hohelitd 4, 1.
Bftehcfai» ». <ler«ii^«fan<jff£sdbff«efsfe
tsf. des vorigen: .wenn das bescheren vnd
v''lmnpn'n eyn prieslcr macht , so ktind idi
ejki fsel auch wol die pfoHen sclniiv creii
TBd sall»en. epistet s. Petri yepitdigl.
(1523). Kiij\
Bcscheimi, Miier«, largiri, als geschenk
zulhcilfn , prnef. boschcrcl»', pnrt. besche-
ret, mlul. bc^chcrn, bescherte {lien. 2 -, 1 55),
ahd, piscerian, piscerila (Graff Q , 532).
da« wart wird vonrngnome von dem ge^
braucht, was gott zukommen lä^zt, verleiht,
zHthcilt : gnti bescheret, gnti beredt (sprich^
Wort), der \21. psalm. (1524'. Bij''; der*
herr dein gell beschertH(e) mirs. 1 Mos. 27,
20; nim doch den segen von mir an» den
ich dir zubracht habe , «b no golt hat mirs
bescheret. 33, 11; (Ia< sie sey das
weih, das der lii-tr inemes berrn sun be-
scheret hat. 24, 44; es sind kinder, die
gott deinem knecht bescheret hat. 33« 5;
gott hat mir eine arme junge heidin bescheert
von ni' iiiem vnd meiner lieben Kctlion b ibe.
dt' H ellt' br. 3, 448; wer nu solehs nicht
wii anneuien noch achten , dem beschere
gott rottengeister die fdlle. dd« 1 5. eap. der
ersten ep. s. ^wliandie Corinther. ( ! ' ;m U
Hij''; das jn (ihnen) da« chri^^tkiiidiin odder
sanct Nicnias hpschcren sol, wo sie aber
nicht beten, nichts bescheret odder eine
rule vnd pferdopfel bescheret, der 147*
psaim, (1532). Bj^
das einfache scerian, woton bescheren
mittelst des, pmefixes be gebildet ist, bedeu-
tet abiheilen, eig. schneidend abüieilen, und
ist abgeleitet ' aus dem praet. scl'ran»
scheren»
leschtningy f. donaiiot begabung: gaffen
jmerdar vor sicli aufT den mangel vnd man
verlissi die fttlle %'nd bescherung gotts so
vorhaudeu ist, bis mau drUmb kOmet. Etsl.
1. 371*.
BesehickeUj curare, besorgen, besteiien.
1) auf leute und <M«re bezogen: es bc-
schicketen {atn>eit6fiwar , wdg. curavenint)
aber Slephanuu) froiirdi* blige menner. apost.
gesch. S, 2; wirll' all doyn anligen aulT goll
vnnd er wirt dich wol! beschicken ndilcr
Vorsorgen, der psalm. (1521). Cij' ;
weil es ihm grosse besehwernng ist, sein
weih und kindlin so plötzlich zu besciiicken.
de Welte hr. 1, 552; weih vnd kind zii m-
lirli bcscbirki'ii. ebend,; ein knccht die [ifcrd
beschickt, audeg.der zehen gepott. (152S).
Jvi^j».
84«
Üigiiizeü by i^üOgle
DESCilIRMeN
268
BESCULElCnCN
2) ou/ Sachen bezotjru.
a) ilrts li.nis liesi liirken , beslellen. vnr
dem lodf seine sacheit ordnen: Ahilojilul
zog li€iu) in seine stad viid beschickl »ein
h«ns viid hieng sieh vo«l starb. 2 Sam. 1 7,
23 ; tu der zeit ward liiskia lod krank, vml
der propliel Jcs.ija kam zu jm vnd sprach
zu jm , so sprit lii der hprr. I)p<?rhiekp dein
kaus, deuu du wirsl sUtIicu. 2 A'V/i. 20. 1.
b) die wuhnung beschicken, besorgen, be-
««/h'eAlffm; Eleuer sol das ainpt haben,
das er beschicke die ganizc wonung vnd al-
les was drinnen ist. 4 Mos. 4, 16.
cjdeii goUcsdicnsl beschicken, einrichten :
also ward der goUesdiensl beschickt. 2chron.
35. tO. 16.
d) alle dinge beschicken, autri^ten:
sechs tage soliii erbeiten vnd alle dein ding
{beschicken. 2 Mos. 20, 9.
3) sich hoschickon: il.uni! <\or atriif t-c-
seüe aus der fahr &ciue:> ^ouissett.s kouunen
vnd sich beachiek«! indge. Jmn, 4* 471'';
das auch wol die noit will fnddem, da» sich
die bedenckcn vnd beschicken , die jlzl die
ktzlpti sind viul scyn werden, an die Kerren
deulschs oriiens. (1523). Aij*.
ieschirnenj beschützen, eig, mit ävm
«cMime iichüd) äeeken: ich bin dein schild
vnd schulzherr. der dich beschirmen wil all-
enlhallK'ii. vber das erste buch Mose. (1527 ).
Dj'' ; ich wil dif»<f «!^^d licsrhirmen. 2 f;ön.
\9, 34; ilu lie.Nchiiiiiol mein tieuht zurzeit
des Streits, ps. 140, 8 ; dernamedes herm
ist ein Testes schlos, der gerechte leufll da
hin vnd wird boschirmct. spr. 18. 10: ich
weis, das du mich vcrlheidingen wirst vnd
vnser lere beschirmen, ton heimlichen vnd
f eatolen brie/fen. ( 1 529). Fij" ; beschirme
jn fnr holTarl. Hiob 33, 17. — das sie sich
slerckcn iiiil dor macht Pharao vnd sich be-
schinnea voler dem sciiallen Egypli. Jet.
30, 2.
leschirMcr, m. beschutzer, proleclor: u
des elenden betrübten verlassenen chrisl-^
liehen glawbens. der solch reitfluchtige bc-
«chirnicr Ii.tt. derZ(i.pattlm. (1521). Aiij';
[der kaiser) sich vnuerschampt rhdnitt, er
sey der wäre übrisler beschiruier des chrisl-
lichen glawbens. Mttei keyserUdw fejpoU.
1(1624). Eiij*: verlassen on alle beschirnier.
tl>'r prnphet Sacharja. f1f)2S i. Ec ij*".
Bescbiss, m. betrug [vgi. Lcsciieiszen 3) :
vnd war das nicht ein suuderlicber meister-
licher beschisa mit vnsers herra rock nu
Trier? venN«tMm;A»A>friifbVkM.(l 530j»
Ciiij" .
Besehlafen, beiiiegen, nhwängerH, mftd,
besläfen (Ben. 2^, 364): vnser valer ist
alt, vnd ist kein man mehr aulT erden.,
der vns l)e$chlarett mlige. 1 Mos. 19, 31:
da sie ««ahe Sichern, nam er sie viul bfsclili«?!!
sie vnd schwechet sie. 34, 2; wer ein vivh
besclilellt, der sol des tods sterben. 2 Mos.
22, 10; eine beschlalTene dime kompl
schwerlich mehren, «mi eAetocAen. (1530)«.
Eii.i':.
Beschlafcn, ». da.s lioiuiliche besrbl.illVii.
von ehesachen. (1530). Dj*; vnd kaii ducli
ia nichl solch heimlich besclilalfen anQs ver^
l(ibiii>^ für eine hurerey gerechnet werden.
ebend. Eiiij''.
Bcseklafer (beschlener). wi. l/ei<>rfiln/t r :
sie weren wol werd , beide beschieller vnd
liescbleflerinn , das sie siim wenigsten eine
Zeitlang das bind mtlstcn rcumen. ebemd,
Eiiij'; die lit-iiiilichen beschleffer vnddimeii-
schender. ebend.
IcscklÄferin , f. beischUiferin. beleg s,
vorher,
Bescklnfnngy f» die heimliche beschlafuiif.
eh*' ml Tirj'
Kcsrhiagen , noch liesclilalic» , W«</.
beslahen [Ihn. 2^, 37-1«, ahd. pislahan
{iiraff im).
1 ) behauen: als wenn ein simmerman etwa
einen l).(win abhawet vnd beschlehet vnd
scliliclilft den sellii|,'en \vt>I. treish. 13, 11.
2t abstract, in erwägung ziehen, 6e-
denken, Uberieffen: nu bin ich e. f. g. wolt
nieyne bedenckenn (de i^'etle br. 1 , 207
mein bedenken' lieselil.ilieini. die ich hiemit
r.eiirrkonnetiii ufli. uriifinalhr. v. j. 1519
auj der itibl. zu Gotha cod. chart. '.il^ /ol.
2; meyn geyst ist nit weyi von yfao gewe-
>/(>ri, da sie den klugen rad beschhigen war»
iimb sie nit grund tzcyecn wollen, egn rr-
teyl der theologen t:u l'arisz. (l.")2lf. Oj**.
vgl. berathschlagen u. raiiischiagen.
Bcichletchen , heimiich, nncermeHtl nm^
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BESCHLIESZ
260
Am: ao bwlu doch leglich vnler des leufTcl»
wich, der wider tag noch nachl rugel dich
nt be0ehleichen.iieiubcA ca<«cA«fimw.( 1 5 29 j .
l<tcUitM| m. conciusum, beschlusz, end-
mWtaf. gebildet im> geoien« verdriesx : detu
femeinen vnsern berolTetien« erweiten seel-
soi^er oder pfiiiThor, zu saitipt oinpin ntirh
»nserni liertinV'Tirn [irrdiger sollen <iie zehen
wsidier aus eintrechligem bcschliess der
gtQMn verMnitttnge mit einer ntmhafliigen
tunma gvides , * * tu jrer zimlieheii not-
durflt vnd auITcnlhalluiigc \orsrIipn. Jeu. 2.
253\ lu der von L. 1 52 M lierdustjegebenen
„Qr^Hung eiM gemeynen kusitns * , uselche
JeM mcht von L. selbtt verfoiU^ $ond«m
m der gawinde Leysnidt aufgesteiU war.
dodb auch L. gebrauchte das wort, weniy-
tlent im anfange, yanz ebenso: flrr stprid«'
abschied vod beschlies, origmaibr. v. j.
1523 im g§9«mmtafthivzu Wdmar, 0 pag.
74 FF. 2; aneft 4er originalirudt derami-
Ugtmg deutsch dei v. u. (151S) hat bl.
Ifiiij' Im . I,i,s7.j nj« Jen. 1, 89* in heschlus
Icscklieufn, mhd* besliu^^cn {Ifen., 2-,
409). pislio^an iGraff 6, 813p, in
mäufaehen bedeuUmgen.
l )rircumctudere, umsrbUp'^zen, umgehnx :
er Uel auch in eine «In; uiit einer nianr
lMadilo».«en war. 2 Jllacc. 12. 13;
den aller well kreis nie beschtos,
der ligt in Marien schos. Jen. 8, 394*.
2| inc/udere, einschUeszen t ^'plolu t scy
goU der höhest, der deine feinde in deine
knid bc!»chlu!».sen hiil. l Mos. 14. 20; sie
litil verirret im lande, die urasle hat sie be-
«idasacn. 2 Mos. 20, 3; alles das lenige
50 an ctiK'in m l i-t . nniv ,-mi >.''l!ii^i'ii
Ort U'sclilosüen vnd aL^'L-uicsien sein, da«
diue Wort Christi noch fest stehen. ( 1527j.
fiüi*; so niis dich gewislich viel mehr an
fechten wie die vnendliche vnbegreimiche
gollheil, so allenllialhen weseiitluli ist, vnd
teilt rouH, Irihlich hesclilossen vnd begrilTen
Werde in der inensclieil vud in der jung-
Imien leihe, ftekenim'a oom heil, «aera-
(1544). il'i^ ; das sey au0 dis mal von
•li'*pm artikcl gepredigt, von vK<»rni hcrrn
Jiie$u Chrislo, das mau sehe, wie darian be-
schlossen (etUhaUen) vnd begriflen ist alle
vns< t Weisheit vnd kuost. «o» ^Aeau CArif to.
(1533). Kiij-,
^) roncludere, verschlieszen : gotl liats
alles beschlossen voler dein vnglauben. Rom.
11, 32; ehe denn der ginub kam, waren
wir from vnter dem gesett beschlossen (GaL
23 : vntor dem gezctz vcrwarel vnd ver-
^^llI<»sen). wie das gesell vnd euangelium
zu unterscheiden. ( 1 532). Biiij" ; sie {Maria)
weis von keinem man vnd ist yhr gantxer
leib beschlossen, aermon von dem aaera-
mt'ul di:s leibc:i vnd blutes, (1526). Bj'j
dem ist der hiiiirl tinrh hesrhlossen vn*l hat
Christum nochniehl ei^nüen. Eisl. 1, lO^**;
spricht er, es scy nichts , denn wol andere
Wege sind , das Uhristos durch beschlossene
ihdr kam. vom abendmat Christi. (152S).
riij''; Christus ist ihirrh das lipschlossen
grab on alle Verletzung <ier Siegel, so an das
grab gcdrilcktit, hcrduich komen. Aauspoaf.
WiUenb. 1545. aommerlft«il 2*.
4> abschtieszen , endigen: das icli ynn
solrhem glauben feste möge beslclicrt s'm\
mein ende besehlicssen. vom abenämal
Christi. (1528). Giij*; damit sie bald retlT
werden sur siralTe vnd yhre bosheit volenden
vnd das regisler bescliliessen. dfr82. JMalm.
f 1530), Hj*; vnd das wir diese droy vers he-
schliesseii. fbcnd. Diiij*; vnd beschlciisl mit
tliesen vvoiion. eiUdu ichSne predigten.
(1533). Fiiy«: wie a. Paulus hernach be-
schliessen wird, das 15. cap. der ersien
ep. s. Pauli an die Corinlher
5) f entsetzen, bestimmen, slalucre: wenn
golt ein mal etwas beschicussct, ao beüenckt
crs nicht erst hernach. Hieb 33, 14; be-
schliesset einen ral vnd werde nichts draus.
\Jes. S, 10; vnd /wnr 'If^ riH-nsrlicn son ge-
iiel hin, wie es liescliiosscit ist. jLuc. 22,22;
obdiechrislcnliche kirch noch heut be^chlusz
vnd anstcrcleret , dass der ablasz mehr dann
diewerckdergniigthung sie !)liyn neme, szo
vvpre es dennnttit taiiszenlninl Iic<ser, das
kt yii ( hristen mensch den ablas luszell.
eyti sermon von dem ablas: vnd gnade.
(1518). Alf; also ists dazumal beschloüsen,
das der bapst sey vnter dein conciliiini vnd
nii lil vbcr das coiiciliiim. wider das bapatum
iuRom. (1545J. Bj*; denn wir beschlossen
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BESCHUESZUCH 270 BESCHMIEREN
haben, die zwecn zu docloriren. Burk'
Hardt briefxP. 238.
6) enUchliessen: ich bins auch uocb niclit
bes^ossen xu behalten, dt WetU hr, Z,
104; wie euer ganzer grosser ernst sei, die
conconlia anzunehmen vnd Sil fördern be-
schlossen seid, o, 81.
7) schlief zen, folgern, ichlusz ziehen:
slszo beschliesz ich, das die christliche kircbe
sey nit an yrgend eyne statt , person odder
zeyll gchafhel. auff das vbirchrisllich buch
boeks Emszers. (1521). Kj''; daraus wil
er beschlossen habeu , das CbrisUis mit dem
wort (das thut) aufla brot essen deute, vom
«»andiMil CAft'«<l. (1528). ej\
8) sich heschlicszen, sich für elwas ent-
scheiden, enlschlieszen : mich hab ich bc-
scblussen es sey eiu fegfewr, kau aber key-
nen andemn alsso beschltessen. grund vnd
vrtwh. (1520). oij''; aber hernach weiter,
wenn ich mich beschlossen habe. d9 Wette
br. 5, 529.
Beschiiesilicit , fest, siciter, gewis: .si»
würden wir in der Christenheit uichls ge-
wisses oder beschliesziichs haben. Jen. 1,
445* bei G rim m.
BcschlicssIIeb, adv. zum schlmz, schliesz-
Uch: hieraus sollen wir du besdiliesUch
mercken. Eisl. 1, 05*.
Bfichlltt, Ml. t) syUogimue, fotgerung,
nach bcscMicszcn 7 : dus ist nu der bescblus
s. Pauli gowcsi, hal»l jr geglrubt . . . so
Jen. 5, 504\
2) staluium, Verabredung : so doch vnser
beschlusz also gestanden ist, dasx ich gc-
schui'i^en wollt, so Ternc meine wldderparli
auch scli\vie{,'('. df IVcff«' In: 1. 2'M.
Bcschmflüieu, icas bedclieis2en und trif
dieses eigentlich und bildlich gebraucht,
den proel. kegiegnet nwr einmal in der form
besclimeisz ; im pari, prael. erscheinen bei
L. beschmeiszot und bc<tlitniss( n , doc/i
ohne vnterschied der bedeutungen.
{) verunreinigen, beschmutzen, Oesudein.
ein corporal thar kein Christen weih wasschen,
vnangesehen, das es sonst %vol die (liegen
beschmei.<sen llufrfM). von den srhliixseln.
(1530). Jij'; cm kiiitl i^lfibcl cm kiml vnd
erbe aller güler des valtcrs vnd hintleri iiiciii,
dasz es sich vnrcin macht , der matter aulT
den schosz hnfierl oder den valler be-
schmei-^spt tischr. S'*'; so würde sie der
leuflei weidlich bescbmeissen. wamungea»-
s. I. dendeehen. (1531). Aiy^; si« haben
sich beschmiasen jnn jrer Uitgbeit. mder
dm meuchler zu Dresen. (1531). Df; o
du hast lengest die taulTe \»'f !or*'n vnd da*
wcsterhemd besclimissen dun Ii die sünde.
wmderheiHauffe. (1535). Kiij''; wie fast
alle ketzer solcbs haben wOUen gar rein
macheu vnd (mit vrlaub) gar bcschmissen.
Jen. 5, 450; oii dn«^ ziirrharmen ist, das
der icuflel ynu die well bracht hat, das maa
den namen ifnesler) ao beschmeyset bau
vber das erste buch Moee. (1527). mj';
also haben die Juden seine ( CA ritÜ) gnade be>
schmi'vvsel. ebend. hh i'y , nlles was sie If^
ben udcr ikuu ist alles mit rabiniscben vu-
flctigen auflsetzen vnd miüglauben also be-
schmeisst, das Mose nicht wol mehr keodNdi
bey jnen isU von den jüden md jren lügen.
(1513). hiij*; <'ine beschmisscne hiaiil.
ebend. tiiij' ; du vnzeiliger klilgling nut dei-
ner beschniissen klugheit. von Jhesu Christo.
(1533). Jiij\
2) mit böser krankheil anstecken: wer
3hfr oms krauckcn warlet niiih geilzs vnd
erbleil willen , vnd sucht das seine ynn sol-
chem wcrck, da isls auch niclit wunder, das
er SU letzt vergilll werde vnd beschmeist,
das er hinnach Tare vnd auch sterbe, ob man
für dem sterben fliehen müge. ( 1 '. Bnij'.
3) wie bescheiszen , auch btirUgt:n , teu-
schen: vnd gilt nicht, das du sagest, der tut
mich geteuscbl, so mus ich jnen (ihn) wider
bescbmeissen. Jen. 5, 440; daraus sie be-
sorgen, dasz sie viel vnirks werden des orH
beschmeiszen vnd groszen sciiadcn Ibua. de
Wette br. 3, 528.
BcMhmCRM, betrüben: am allemeysten
heschmertzet vber dem wort, das er sagete»
sie wurden seyn angesichl nif melir sehen.
var. zu opost. gesch. 2f>, 'SS nach der sepl.
ausg. des n. lest. v. j. 1522.
icsdiBiereiy vforan «cAmteren, >e-
schmulzen, besudeln: mit leuITels kot Ix-
seliniirl. zwo hochzeit predigtfii. '1536).
(lij''; das soy gesagt wider der ji.i|ii>teii l«gen-
leiding vnd esels kuQst, damit mc diesen
schtfnen tat besuddeln vnd beschmieren.
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BESCUMITZEN
271
BESCUBÄlNiii!;»
ausleg. der ep. vnd euaHg. von oslem elc.
<t544). Riüj*.
mhd. licsmSren und besmirwen {Ifen. 2-,
426), ahd. Iiismrr.ui iGraffV,, S:M).
Beschmiticn, icaa licM'lniu'i.szen, wozu es
■$ich verhält wie glilzeii zu giciszcn, riUcn
swreiszen, »chwilzen xtischweütteii, achtitzen
2u schlciszcn : ich weis wol, das sie mich Dlil
solcliein r hom bcschiuitzcn. das 1 5. cap. der
ersten ep. s. Pauli an die Cnrinther. ( 1 534).
Fiiij*; «iaiiuii sni mir iiii'iu herr Clirislus vnd
«eine liebe lattflTe wol mbeschmilzl bleiben,
gleich wie die liebe sonne nichl daiiun be-
st'Iiinifzcl norh vnrein wird, »las sie so scliicr
scheiuel aull" einen kol vnd vnfl;il , nh aulF
gold. von der heil, lau/fe. (Iü35). Mj'*; er
(der tenfel) mus das liebe euangelium vnd
goues aamen mit seinen lesterzungen be-
scbmitzrn. ausleg. der ep. vnd mang, von
Ostern etc. (1544). Vviij*; Adaras fall hal
die menschliche nalur also far sehr bo-
schmilzt, verderbt vnd vergißt {vgl. wther
beschmeiszl vnd verf^ifl). iischr. 309**.
ahtl. pi-^inizzan {Graff G, SM7).
Beschneiden i l>p<;rhiiciien), bosrlnü'id, bc-
scbniyen, circumcidere, mhd, busiiiden (i/(;it.
2^ 439)» ahd, pisnidan (Graff 6« 842).
1 ) die vorhaul beschneiden : jr solt aber
die vorbei ut nn owrem fleiscb bescimeilen.
1 Mos. 17, II; wo ein kneblin nifhl wird
LeschniUcn au der vorbaut semes llcischs,
des seele sol aosgeroUel werden aus seinem
y<Ack. 17, 14: vnd Abraham war neun vnd
neunzig jar all, da er die vorliatil an seinem
fleiscb bescbneil. 17, 24 n. oft in der
bibcl.
2) die nVgel , die haare » den scbafen die
"nolle beschneiden : las jr das bar abscheren
^nd jre neyel besrbneilen. 5 3fos. 21, 12;
n t'i- Nu li (Irr rncytitinir fir^rfmvKo . wie er
seyii lj.»r, l>artl odiier linlt besciinylie ye-
mand zu liebe ynd dienst» der (het keyn
«unde. 'autUg. der ep. vnd euang. tom
christag etc. (1522). Zzj''; deine zcenc
<ind wie die lierde mit beschaiucn wolle.
hohelied 4, 2.
3; den weinstock beschneiden, lAnjuilzen:
wenn er wol geerbeiici, gelunget, beschnit-
ten vnd geblatcl wird, so gebet er daher
mit voller gewalt vnd tregl nicht allein viel.
sondern auch küsllichcn guten wein, das
14. «nd 15. cap. $. JoAanntf. (1&38).
Zz iij*. den weinberg beschneiden dagegen
ist ihn einernten: im sicbenlen jar sol das
Luid seine pros««e fi'irr (fem licrrn feiren,
tiMin du dein feld niclit bescen, noch deinen
Weinberg beschneiten solt. 3 M09, 25, 4.
4) beschneiten vendumden : die kern-
merrr vnd beschniüene haben grösser lust
vnd brurnt. dfnn .dir nndwc. (ischr. 323*.
Beschneidiing, f. circumcisio : die Juden
erktMHiel nian an der bcschucydung. ausleg.
der ep. vnd numg,vcmehristagetc. (1522J.
Vyij''; sie sprach aber blutbreulgam viDb
der beschneidung willen. 2 Mos. 4, 26;
Moses hal eurli dnrumb gegeben die be-
schneituug. Joh. 7 , 22 und öfter im n.
lesi.
BeMhaclIcll, dhninnHv von beschneiden :
die kirche wird mitblul Im -ossen, beschnei-
leli , forlgepflantzet vnnd beraubet. Utehr»
251''.
BenrhöneSy mhd. beschienen [Iten. 2-,
194), schmüdten, unschönes {unrechtes iver^
decken, verlAeidt^en, enischnldigen, reeht^
fertigen, beichönigen: yhr bekennet, das
ylir euch rollet vnd empitret vnd wollt solchs
mit dem cnangelio beschönen. ermanunge
zum friede. (1525). Dij'"; wenn es aber
offenbar ist, das es yederman weys, sollen
wir es abereins helfleit '1 nicken vnd be-
srii.inen. vbt r das t'rslc hurh .^fm^e. H 527).
hmj''; Adam will stell beseiioneii. ebend. Kiij;
vnd meinet damit sich zu bescbüucn. vorr.L.'s
ZH der sduriffl von prieifereAe. (1528).
AiiiJ^
MtsMwug, f. betMnigmtg, eutsehuldi'
gung : wir mflsson s<'bier für ein yglu li ca-
pilei eine eigne vorrede vnd bcscliünung
machen, vber das erste buch Mose. { I 527).
hh iiij» ; mit solchem schein vnd beschttnung.
von der s i 1/ widder d. heil, geist. (1 529),
Dj'': sin fiilcii. iI.k sie vnreclit gelhan haben,
aber weil sie keine bescbünung haben, so
mus es geben vber den >'icodemum. Eist. 2,
259*
Bfsdirukcn(beschrencken),mtl«6Jbr<tnJI(e
umgeben, schranken setzen, 1) sinn-
lich: müglicb ists, das goll ein garten ge>
Üigiiizeü by i^üOgle
272
BESCHULDIGEN
■nacht oder ein Und beschreockl h>b. «6er
das erste buch Mose, (15*27). liUij**.
2) hiidlich :. <l.i er spriflit, die gowallt isl
iiiciit zu ruK liUüi tl< ii guUcn, sondern den
liii^zcn wercken, licscibrenckt er aber ilie
gewaU. vonwtUidur vberlteiL (1523).
Diiij*.
mM. bcschrenkm (Ben. 2^. 203). ahd.
pi^crcnchan firaffit. '»s 'i. hfrlfuim t'iurm
das bein X'nlenchlagen, durch unlerschlagi'n
des beines zu fall« bringen, dann betrügen,
kinUrgi^en iifterhuiipl.
leadnckfi^ in tekteekm selten, er-
sehreeken: vnd nie wol das cyn ncrrirliU*
anszlopung isl, s/o ^Iht dfx li (Im- t'fftffliiL't'ii
daunl lieM'bret'kt wikIimi. cuany. von den
isehe» OHftelstj^en. (1521) Bj* ; die eiiire]-
tigen rruinen lierUenn beatchrecken. bnila
eene domini. (1522). Eij*.
BcschreibcBy nhd. beaclirfben {Ben. 2\
2(17 >.
It srhri'iben, ah fassen, aufzeichnen:
viitl Mose liesclirieh jren auszug. wie »ic zo-
gen nach dem befelh des herm. 1 Jfoa. 33,
2: ein Volk, d^ts niemand zelen ntirli l>o-
Si-lireilten kan. l kön. 'S, 8; diejlzl niil n<i-
nien l»«'srhrielien sirifl. I chron. 5, 1 1 : vnd
der sclireiber Seinaja iieschreil» sie fiir dem
kilaige vnd forden obersten. 25» 6; dammh
.vidi mnn wissen, dns nnr eyn en.mgelilini ist.
aller dm rh m*'1 .iiKisirl Im-s« lirii lirn. ausleg.
der ep. vnd euang. com chn'<(a(/. i1f»22|.
Aiij''. diese bedeulung gehl leicht über in
die
2) wn dantetlen, aeAildem; sehaffl each
;uis jglicliem stam drcy nienner* die durchs
land g»'ln'n, vnd l»esolireihens nncli jrrn erli-
leilen. Jo's. 1 S, 4 ; ahn picngfn die uienner
hm und durt lizngen «las and vnd iicschric-
bens aufl* einem hrieve. 16. 9 ; hie Lucas
den widderzog Pauli beselireilit. zwue ser-
mnn. fir)2r) . riiij''; .uiffs Icizio ist anril
Ine lii'sclini'ln'ii il,i>* l.iii'l SixIimii vnti <Jo-
oiorra. vber das erste buch Muse, i 1527).
kj*; desgleichen wird nu hieniit auch »ein
reich beschrieben , was vnd wie es gclhan
sey. rfcr 1 1 n. 11530). CiÜj*'; in (Um-
Ii. vt lirdVi ;s| ktMii Imch, in vvclchcm so Iciii
viid eigentlich hcsrhriebcn isl das jniesler-
Üiunib des herm Christi, als die epislel
zun flebreorn. <*«ejlr. 73*.
Beschreiber, m. verfasset {vgl. beschrei-
ben 1 ) : ich liab erlernet allein denen bucher,
die die heiligen schriin heissen, die ehre zu
thun, das ich fesliglicli gtewbei keiner der
selben Iieschreiber habe yhe geirret* gnäi
rnd vrsach. (l')20). aiiij''.
Beschreibing, /. descriplio, danlelUng: ,
die beschrcibung von des menschen gcburL
vber das erste budi Mose. ( 1 527 ). Sj" ; sind
gar gewallige wori vnd beschreibungeD set-
ner anpst. Fisl. 2. 34\
BeüebrHCU, u icmhd. beschrien l ü^eM. 2^
214) zwischen starker und schwacher form
schwmkend.
1) pracltimare, verkündigen: abtr Iiie
war nicm iiid, der newigkeil beschreicn oiIiIim
auch anzeigen kiind. vemianw^ an die
geistlichen. (1530). Ciiij''.
2) beschreien» aiiaacAireieii, versdmien:
sie lioren.4z gar gern, .so du dich dyszer Int
rlniiiii«Jt. Mid den srliwiu licmi hcrlzen er^rer-
licU Insi. auiV ibs sie die ganlzen lere iiuigen
ergerlich vnd schcdlicli beschreycn. eyn Ire»
torwutnung sieh ttu verhüten fw üx^rel^,
(1522). Bvj"; wir armen sunder müssen
besclirvcn wpri!»'». das wir Christum sehen-
den Mid li vli iii mit imsenn glauben vwl
leren, d4s (ihrisliis leib yni abendmal sef.
das diese wert Christi noc/b fest aictoi.
( I 527). hiiij''; {diejudeu) mustcn auch ynn
aller weit im hl .ind. i s bescliryen sein, denn
das sio yhr ^'ull \oil;is<en hrtte. der pro-
phel Sitcharja. (^1 52b). Jinj" ; goU voser
valer gebe, das diese swo sermon die Aronea
wol trösten vndslercken, vnd die i>.ij>i>ien
recht wol beschreicn vnd in nlle srh.imle für
golt vnd (Um wi Ii hnngen. Jen. b, 323'.
3) besclireien =» anschreien. M'erfcer
die redensart: ein woUT beschreyl den ao-
dern nit. die sieben pusspsatm, (1517).
Ciiij". •
Beschreiten, cm prml lirschreiten, be-
steigen: &o mUsle kein edelnian kein pferd
beschreiten, xwohoehzeit predigten. (1536).
OjV
mhd. hoMdirlion {Ben. 2*, 218), tgL
II n ti p ( Z'-ii-^rhr. 5, 425.
Bcüciluidigen ^bcschuhügen) , accusare.
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B£SCUCTZEN 273 ' BESCHWOREN
anklagen, zeihen: wer wil die ausserweleten
ifitiU» beschaldig«a ? BSm» 8. 33 ; vnd die
li(i1ii'n|inester besclittldigelen jn li;iri. Marc.
15, 3 ; vnH finfle an «lern nicnschvn Her saohe
keine, der jr jii lieschttldigel. Luc. '2'.i, 14;
«las ieh loicli heule für dir venuilvvorlcii sul,
«lle« des ich von den jaden bescboldiget
wenle. apo$t. gesch. 26, 2 ; das geselz be-
solitildtgct mich, ich lial» di- ^rl^l ilri< nicht
f;i ilian. irie das geseU vnd euangelium tu
icUeiden. (ld^2j. Bj''; das %\i£ (die Juden)
betchaldigi gcweit. ids bellen sie wasser
vnd brttan vei^fltet . . . von ien jüden vnd
jren lügen. (1513). diiij".
Besrhütien ( lieschtitzon), srhulz gewähren,
vertheiäiyen : wer >u-h «her an 11' den hcrrn
▼erlesset, wird hesebflUt spr. 29, 25; de-
nen , so das jinU-iiilnim rollicti hesrhiKzet
lialinn. 2 .tfncc. 2. 22; vnnd cnihu-li' alliio
tniiz alltMi den, the disz lesierlich, v(irdaiii|it,
kelzencii huchleou geinachl oder hcschiilzun
«'Allen, von dem bapittm m Jlome. ( 1 520).
Cij''; wie ich deyu vnsohuhl szo vleyssig
hahe hcschiilzl \vid<'r deyncii schendler Syl-
iieslrum , mn^ evii ij^fn fifi- *lt;r es ü^ziH,
vhirittissig vorslehcii. tymcudüi ieff an bapst
Uo X. (1520). Aij'>.
Bctcfcwmi, belmten, MätUgen, mhä,
beswaeren (Iten. 2-, 813).
I ) die be$chwerende suche bleibt häufig
unau^gedrückl: las vns nicbl allc^jehen, das
wir dich nicht beschweren. 2 Sam, 1 3, 25 ;
die vorigen landpflegcr hallen das volek he«
Schweröl. Neh. 5 , 15; vnd lasse tltc gp-
Tneine nirlii lM'»rhwprnt werden. 1 Tim.
16; konimeiti izu mir aüc, die yr bccngstigel
vnd bmhwerel seyl, ich wil euch erqnicken.
ümtxteg. deut$tk det v.u. ( 1 5 1 8 1. Ciij^
e. f. g. müssen licdencken, wo sie soh'he
rollengeisler w(lrd<*n zulassen vnd leiden,
. • • würden »ie jrc gewissen grewiich be-
schweren. Widder eOUdu roUeiif eitler.
(1532). Bilj*.
2) mU ^enitfv der sache : das also e. k. f.
gn. vnd iWo vnivcrsitftt seinelhalhen der hun-
üert gülden nicht beschwerel werden, de
WhU br. 5, 387.
3) mti praepotUionm: auch bab ich ge-
höret die wehklage der kindcr Israel, welche
die EgyiiUT mit fii'Un^n beschweren. 2 Mo«.
I>iXTS, W&rterbucli.
6, <j ; hütet euch, das cwre herlzen nicht Le«
schwerel werden nil Jreswn vnd saufen.
!mr.2],ZA; alle lind vnd siedle mit zinsen
beschwerel vnd ousgcwurhrrt sind, von
kauffshandhtng rnd tcucher. (1524 ). Aiij*;
.illen denen, die durchs gcselz bej»chwercl,
todlet vnd gnadg\Tig worden sejnd. auf
das vbirchmtUek kueh boefcs Aneim.
(1521). Fj\
4} sich hescli weren , .v/r/t ireigem: be-
schwere dich nicht, die krancken zu bc>
suchen. Sir. 7, 39; er Simon N., der sieh
doch on mein bewilligunge beschweret stt
eti«li ziil)('gf'l)pn. Jen. 5, 50S"; nii lio-
«irliwiTct Sich der mensch solchs zu uehmen.
de WeUe br. H, 91.
icMhwerlich^ lätUg: fnd da ich bey
euch war gegenwirlig vnd mangel halle,
war iili iiicrnnnd hpsrhwfrlich. 2 Cor. 11,
i) ; l.ij,' vnd naclit erbeilcn wir. das wir nie-
mand vnter euch bcscliwerlic Ii weren. l
Tkes. % 9 ; bilte derbatben gar freundlicb,
wo es nicht beschwerlich ist, woUel mich
treulich l»eraten. de Welte br. 3, 11.
Beschwernis j /. molesiia: wilt du im ge-
setigt vnd erquicket werden, so erkenne dei-
nen jamer, deine besehwemisse. £lfl. 1, 406*. *
Beichwemg, last, ^«inle: es gefeit dem
heiligen geisle vnd uns, euch keine hesrliwe-
rung fTiehr autf zu lehren, apost. gesch. I 5,
2S; dicaiulern ariu-kei. so leiidichebescliwu-
runge anzeigen, . . sind ia auch billich vnd
recht, emanimjjre s%m fmde, (1525). Bf;
auen, dus ist, mühe vnd heschwerunz. der
prnphel Sacharja. (1528). Sj''; weil es ihm
grosse heschwurung ist, sem weih vnd kmd-
lin so plOUUdi XU beschicken, de WHte hr.
4, 552.
Bcsckweslem, sich, sich verheirathen :
es ist auch froy, sich zu heschwe^lern oder
ohne dieseilieii zu leben, de W^eUebr. d, 139.
Beschwören, heiL» «odi beschweren ge»
sehrUben, in EwHfaeKer bedemtm^,
1 ) ad/urare, i^eerare. zu eidlicher be-
iheuerung auffordern: vnd (der pnc«(er)
sol das weih beschweren vnd zu jr ^agen,
bat kein man dich beschlaflen. 4 Jtfo«.5, 10 ;
vnd da die menner Israel iial waren dessel*
beu tags, beschwur Saul das voick. 1 Sam.
14, 24; ich beschwere dich bey dem leben-
35
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
BESUÜWURER ' 274
BESEN
digen goU, das du vns sagesl, ob da seiest
Christus, der son goUos? Matth. 26, 63;
ich l)«"-i livverf Ptich lici i1<mii hcrrii, das jr
dic<ic cjusiel lesen hasel allen heiligen brü-
dcrn. l Thess, 5, 27.
2) iiiMiNfare, besaubem^ hannen: vnddie
egyplischni leuberer thelcn auch also mit
jri in Ijo^clnvpren. 2 Siot. 7, II; das sie
nicht hüre die slitnmc des zeuhercrs, des
Leschwerers, der wol beschweren kan. ps.
58, 6; also auch besittel er vaterweileu
einen menscfaien, vnd lessl sich wider durch
beschweren vnd «;pgen vericchen. das 14.
rnd 1 r>. lap. $. Jolmnuis. f 1 538). Rj' ; exor-
cisla hies, der de» leuird beschwercl für der
tauHe. von der vnndtelmesge, (1534). Oiy*.
NiAd. beswern ilien. 2-, 772), oM. pi-
Sii^'f i Mi. |ii-ii''f r .iii \(iraffG, S94).
Beschwörer (hesciiwerer), m. zauberer:
die stimme des beschwerers. ps. 58, 6 ; das
nit erfonden werde ynn dyr eyn beschweerer.
auüzhy. der ep. vnd euangm vomehristag.
(1522^ rriiij": dio licsrhwerer, die das filie
vnd leutl segen. ebetiü. Üfiiij*. — voc. inrip.
teut. ante tat. cvij* hcschwercr exorcisla,
eotijurator.
Besebea» tu der nähe, genau sehen, de-
trachten.
1) Icule liL-soIicn : Sani alicr saiullo holen
Dauid zu besehen. 1 Sam. 19. lö; nicister,
ich bitte dich, besibe doch meioeii söhn.
Lne. 9, 3S; da '/n^nj^ di>r künig hinein, die
j.'e<l»* 711 besehen. Matth. 22, 11. — ciiu'ii
liesehcij sli'hl oft auch für ihn besuchen :
\nd Ahasja kam Inn ah zu besehen Juraiu.
2 küu. 8. 29; da er aber vierzig jar alt
ward, gedacht er, zu besehen seine brüder.
apnsi. f/.'it/i. 7, 23; vns widonmih zie-
hen villi viisere brüdi r In-selien. 15, 30. —
sich Lesulicn = mit einander fechten. tUe
kräfie gegenseitig durch gefeeht prüfen:
koni her.las vns mit einanderboschen. 2kön.
1 1, S; vnd sie besahen sich mit einander.
14, 11.
2) Sachen besclien: da hnh Lot seine
äugen auflTvnd besähe die gantzc gegend am
Joid III. I Ifoa. 13, 10; also zog Joseph aus,
das laiiil Kgyplen zu besehen. II, if); vnd
(Simson) trat ans dem wfge. das i r das ass
des leweas besehe, rieht. Ii, H', kam Maria
Magdalena vnd die ander Maria, das grab zn
besehen. Matth. 28. 1 ; vnd er besähe alles.
5/arr. t I. 11; aber die ii|ioslol vnd die d-
le>len kamen zusamen, diese rede zu besehen,
opoal. geith, 1 5, 6 ; so wil ich den Ecolam-
pad auch hiemil faren lassen vnd allein noch
das Stücke zur letze besehen, vom ahendmtU
Chrisu i irrjSi. siij'-. Immmi ürhi l,csclien,
genau ansehen, betrachten : weiiu nians heim
liecht besihet, so sinds doch nicht anders
denn solche leule. «on Jheen Chrieto. { 1 533).
ÜiijV
3) besehen, zusehen, auskundschaften :
jr seid kernen zu besehen, wn das bind oflea
ist. 1 Mos. 42, 12; da schickt Judas kund-
scbalTer hin vnd lies besehen, wie starck die
feinde wercn, vnd wie sie legen. 1 Macc.
5, 38 ; darnarh Iiosilie, wie du den spliller
aus deines bruders auge ziehest. Slatth. 7,
5; ich habe ihm verbeiszen, wo crsichuollie
lassen ftvundlich weisen, . . wollte ich be-
sehen, ob ich iliii) ( in geleit erwerben mocht.
de iVette br. 2, 629.
mhd. besehen (Ben. 2-, 275) . ahd. |»i-
seban {üraff 6, goüi. bisaihvan.
■ca«ll, ad«. heiieUe: die rinder tralten
bescil aus. 2 Sam. G. 6 ; vnd legis beseit
im hause. 2 kön. 5, 24 ; vnd ihcion j» be-
seit. apost. gesch. 5, 6; die altt ii inusscii
bcscyt ihan werden, von beider gestalt.
(1522). Bilif. «.beiseil.
Bescits, adv. dasselbe mit genitivischm
s : >nd fiircl sie hrseit'; .lulT einen bohfii borg.
Mallh. 17, l; va<l das schweisiiuli nicht
bey die leinen geleget, sondern bescils eiiiäjc-
wiekell an einen sondern ort. JoJW 20. 7 ;
vnd entwichen beseits. afoet. gesch, 26^
31. bcis«:its.
Beseligen, heuabcn, seynen : du wolllisl
dirszcü ^'. yneili-lich ansehen und mit rech-
tem glawben ym geysl beseligen, das tauff-
buclUin verdeutscht, i 1 523). a iij' .
von scli^', mhd. saolic , ahzuleilt n, nicht
r«M seidt". vgl. ftrimm wtb. l, 1013, wo
behauptet wird, L. gebrauche das worl nicht.
Bcsei, m. bei L. nmsh hescm, mhd. b9-
semc, bt'sme {Ben. 1. lOS), sAd, bCsamo
\Graff 3, 217), Werkzeug zum kehren . vud
wil SIC Ulli ciirern hesem des verderben» ke-
rcn. Jes. 14, 23; so hndel ers niil besemen
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BESESSEN
275
UESITZ
gekerct. Luc. 11, 25. do€^ auch schon hc-
spn: tlie boszen tcufli>l< liiirfn, thc anfT luick
vriil bcszcii rcyUen. auslry. der ep, vnd
euang. vom christag. (I522j. ITTiiij".
locMei» pari, wn besilieii,
1) in aclirbedetUmi^ iOvM <i£t angeses-
sen, begütert: oder einen taglöner, der nir-
gend hesfsüeu isl. Sir. 37, 14; personen,
welche niehl hcuslich bescs!»eii, vnd doch
vnsere pfarreclite sich mit freuen vnd ge-
brauchen. Jen. 2, 266'' bei Grimm.
2) häufiger passivisch , in hrsic genom-
men, zumal vom teufel oder bönen geistern :
da brachlcn .sie zu jtu einen nicnscheii , der
war «tumm vnd besesien. Matth, 9, 30;
wenn sie nicht gar besessen vnd rasend wc-
rcM. *>o wnnlcn sie sich fifi %veiiig «jchcnu'ii.
warnunge an s. l. deudschen.
Fiij"; es war in jrer schule ein mensch be-
sessen mit einem vnsaubem getst. Marc,
l, 23; vnd ab er aus dem schifTlrat, iielf
jm als liald entgegen aus den grebcrn ein be-
sessen mfnsch. 5, 2; da«! sind nicht wort
eines besessenen. Joh. 10,21; die vnsau-
bem geister füren aus vielen besessenen.
apost, geteh. 8, 7 ; mil ninmenschUchcm
hnrimtii vnd Ireuel besessen, «om abendmal
Chrhil ( 1 r>'>S). n ij^
BcäcLzeu, mhä. besetzen {Ben. 2-, 352.
353 1, tfM. pisextan (Grafj^e, 299;, goih.
bisaijan, occupare :
a\ «las sind die drey söiio Nn.ili, von df-
nen ist alles land besetzt. 1 Mos. 9, 19;
der künig aber besetzt die sledte inSamaria.
2fcffir. 17, 24; vnd besatzten die feslungen
auffdeu beiigen. Jud, 4, 3.
6) vnd jl»eselzt sir (die bürg) mit einem
gottlosen haufleu. 1 Macc. 1,36; vnd be-
setzen die stedle hin vnd iicr mit elteslcn.
3^. f , 5 ; alle weit mil bullen von Rom be-
setzen, von dembaftHmMuRome. (1520«.
Oij : mit allt'ii laslern beselit. äeudteh ea'
techi s in ifs ' 1 ')29). Xij».
BciiiciiUgeUj invisere, besehen, in augen-
«eftetN neAmen: der gesand war, die schalt-
kiiii, nur XU besichtigen. 2 Macc. 5, 18;
iidch der zal der vierzig Ingen , so die kund-
schaffer hatten zu hrn la zu besichtigen das
laud. wider die saübalher. (1538). Cii]";
die mtthle xu besichtigen, de Wette br. 3«
95 ; vnd auch weyttcr nichts newes gedruckt
ndih r ff yl ;:'<'!i;ilii werde, es scy dann zuuor
diücli gcierte |)iTsnn ... licsichtiget vnd zu-
gelassen, originalbr. r. j. 1523 im archiv
XU fVefmar, 0 pag. 74. FP. 2. — •« 6We-
fen £. MHien» welche in die 1528 von L.
herausgegebene srfn-ift „von er Lenhard
Keiser" aufgenommen wurden begegnet ei'
nigemal besichteii /ui hcsichligco , doch nie
bei L, aeibtl.
Bciichtignng, f. itupwUo: solche hesich-
tigung mochte also geschehen. Jen, 3,
184'.
Besiegeln (besigeln), versiegeln, mhd. bc-
sigelen (Jlen. 2^270). ahd. pisigilan (Graff
6, 145): Christus kam aus seinem grabe auch
diinli luv-^ifrclicn stein, das diese wortChrieli
iiorh feil stilten. (1527). giiij''.
Besingen^ euieu ludloii besijigcu, ihn un-
ter gesang bettaUen: wie man bey vns be-
ItMilct vnd besinget die todten. randgl, XM
Matth. 9, 23 : dahin audi gelit'irf , was die
Christen bisher vnd noch Ihun an ikii Ici-
clioü vnd grebcru, das man sie herrhch ircgt,
achmOckt, besinget, vorr. xu den begri^it^
gesängen v. j. 1542. ITaeJk^rfia^e I
kirchenl. 802.
mhd. besingen (Ben. 2-,
Besinnen j worüber nachdenken, u6er-
legen,
1 ) trantitiv : vnd wenn matis gründlich
besinnet , so sind aus den historien vnd ge-
schichten fast alle rechte, ktinst, guter rath,
w.iruuiig, dicwcn . . . als aus einem leben-
digen brunnen gequollen. Jen, 6. 567*.
2) refl. in dem aber Petrus sich besinnet
vlii r dem gesiebte. apo.?(. geseh. 10, 19;
vnd kan sich nicht bcsymieii, das er nicht
herr, sondern feind sey. von heimlichen t nd
ge9t«len briefen. (1529). Biiij"; ich bitte
aber gar deroflltgllcb vnd frenndlich, wölket
euch bas besynnen. erMamcnfe xnm friede.
(1525i. nj\
mhd. besuiucn [Ben. 2-, 308).
Bcalli, m. posseeeiOt besitMung: gegen
abend vnd mittag wird sein besitz {nd.bibel:
besytlinge) sein. 5 Mos. 33, 23.
mhd. (fn/tir ho^P/, (lien. 2^, 338), ahd.
jiisc/, [Graff ti, 3ü3j, was üUer-nhd. noch
in der form beseaz, bescs (jk. b, hat itxolleintx
85*
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BESITZEN
276
BESOiXDERS
flcs Mcnclicti'^ (f,i>if'!lM>.i In I»c«cs, regi-
sler ü6er einnähme u. au,-i(jabe der Capelle
zu W^ehrÜMUien v.j. \:>20) forldauerie,
■ctltievy in besilz nehmen, einnehmen,
inne haben.
! I mit sachHchem objecl : gotl, iler himH
viiil Killen he^iUl. 1 Mos. 14, III; das ich
dir clis bnd su kesiUcn gebe. 15,7; alle
titobteri die erbteil bcsitteo. 4 Mo9» 36* 8 ;
goll wini Zion heliren vnd dio siedle Juda
ItawtMT, das man dasellis wonpvud sie bo«!i7<».
ps. »iy,3(>; wer aiiir niicli irawel, wir«! das
land erben vnd meinen heiligen bcrg bcsiueu.
Jet. 57, t3; ein jeder be$a$ seinen Wein-
berg vnd aeinen garten mit frieden. 1 Macc.
14, 12; sie werden be^^ilzen w.is'^'rrcii iM'
garten, francn vntl iit-liciifniwen. rerleynny
des alcorau. { 1042«. Hij' ; also das er Uiut-
gern vnd deudsche Und wol zausen mag,
aber iiiclii rügclii-h besiUcn. etil« Aeerprt-
ditji fl52S). Cif.
2) dus object ist der mensch, der be~
tiUendeein daemon: also isl auch der salhaii.
wenn er einen menschen besiUet. ItaeAr.
58' ; die seinen^ die er g.ir besessen bat» flcb-
lel er gar iiiclil an. rher f/a.? erste buch Hfnse.
(1527). Kij''; solche leuii" Mild Hill vit'Ucliock
leufelu besessen, hausposl. Jhena {\'ob[ij.
U. 3^ meJ^r beUpieie $. unter besesaen.
mhd. besitzen {Ben. 2-, 332 /f,)*
pisi^m iftrnß' G, 2S'i , golh. bi>itan.
Bcsitxer^ fn. possessor: d.T^IiatisJaon!» sol
seine besilzer hesilzcii. Übadja. l 7 ; das
aio der besilzer stirbt, das leben frey Wid-
der heym sterbe, an den ^rittiicheu adel.
(verm. ausg. 1520). Unij'': tu vtiiilierwind-
hcliein schaden vnd nuchteii seines Herrn
oddet besilzcrs. t on heiuUichen vnd geslo-
fen brieffen. 1 1529 h Itj*'.
BetMlWm, f- possessio, besilzlhum : mhd.
lK'<;ilz«in.v'o (//ch. 2-, J^34): ii li \\\\ dir das
land geben zu ewiger iHMiziiPi:. 1 i}fns. 17,
8 ; so sull jr denn wider kereti zu ewr be-
sitziing. 5 kwt, 3, 20; foddere von uiyr,
szo will i(-li dyr ^'•>]k>ii, die heyden Izu eyncm
erbe vnnd die t ud der cnlcn Izn doyncr be-
sitziinL' trnr. zu ps. 2. bf. auszleg. der ep.
tnd mang, vom chriafag elc, (1522). Onj^*
ici«14M, S4ild geben : der sold vnd pro-
nant, damit er sein beer vnd kriegsuolek be-
soldet vnd speiscu eermanwi^ zwn aoera-
ment. (1537). Hij*.
Beseldnngj f. sald, salarium: uu zeigl
er vtts an, das, ob er wol zunor vom capilel
ein besoldung gehabt, so ist im doch diesel-
big aiisz hasz des heiligen euangelij abge-
kündigt. Burkhardl brieftc.HS; eindreissig
gUldtiU zur besoldung zulegen. Eisl. 1,501*'.
iei#Bier» aeti dem M. jh, att^relendea
adj., bei t. in folgenden bed/euUingen :
1) abgesondert: vnd verwarten diese
steine an einein besondern ort. l Jlacc. 4, 46.
2) als eigenthümlich von anderem sUh
abicheidenä: vnd der herr wird ein beson-
ders thun. 2 Mos. 9, 4 ; wenn jemand dein
iM-rrn ein besonder ptdiilide thut. 3 Mos.
27, 2; es war nit eyne beszondere esel-
lyiie, die draulT crtzogen werc. aussleg. der
ep. vnd euang. 4e$ advenU. (1522). Elj^
3) tor anderem herconuhebend, rorztif-
lich , amgezeirhnet : das nun wol gn ^flrn
mag, wie gar einen besiuulcrn angenldick
gol auil' die selbe kircbcn habe, vnlerrichl
auff etUth arüekel. (15l9j. Aiij"; dasas
vber tische d. Ilenriui^ K ine ein barfusser»
den sie fifr «'iiicii -'n iern man hielten*
die l:l.>'i"e an((corl (153;<). Cj**.
Besuuderlirb, adt\ tHsbesondere, corzüg-
Heh, mM. bcsundorliefae <0«n. 2>, 742): es
ist, golt lob. so ferne komen, das man mein
nit Iii besonderlich darlT (öedar/"i. das ander
Icil u idderd. h/ml. prapheten. > 1525). Aij''.
Besondern, ade. praecipue, besundrrs,
tomekmlieh: czum dritten ist eyn weyb ge-
scIialTen dein man zu einem geselligen hidiTeo
in nlli'ii dingen, besondoi n kiiider zu brinj^en.
eyu scnuon vnii demelicheu .s(iui(l.l \ 520 i.Aij*.
Besonders, adr. besonder mU geniUti-
aeftem, adrerbiatUchem s , tete aebon mM-
sunders neben siindcr, seursum, sitiijuluiim,
sigillalim, allein : sihe das voick wird beson-
ders woncn. 1 3fns. 23. 9; die konige aber
die komen waren, hielten im fehle besonder*.
1 cbf Ott. 20, 9 ; da Irtten zu jm seine jtto-
ger besonders. Jfallft. 17. 19; bs&et vns
besonders in eine wfl'^le jichrn. Marc. 6,
31: ich bcspracli niicli inil jiicn vber dem
euaiigeho, das ich predige vnlcr den beiden^
besonders aber mit denen , die das ansehen
hatten. GaL 2, 2.
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BESONNEN
277
BESSEB
BeMBiea. bedächtig. par(. v. hcsinnon:
wo irli liisi geh;<t>l scii[n.ichbrit'U'e zu stlirei-
ben, wero ich wol so besouuen gewest, nichls
voD ni«iaeiD sehreiben e. k. f. g. lausen an-
zuieigen. a» dm kutfintM su Branden-
^rg. (1528). Aij'; wer k«n denckeii, das
von piiu besonnon iriiin mag gesagt werden,
das bie Ecolampnd sagl. tont abendmal
ChnttL (152S). qiij**.
Bcttfg, f, buwrgnü : wo ylire banuher-
tzigkeil warde feyleti vnd meine besorg alzu
war werden, so were ich enlsi IiiiMigt.
originalbr. im yes. archiv zu Weimar, ü
pag. 143. E£E. 9. {ä9 WetU hr, b, 72.)
BfMffgra^ mhd, besorgen {Ben. 2^ 47 1 ).
ahd. iiisorg^n {Gruff 6» 277), in dopfitUer
bedeulu»<i
1 ) actU haben auf eltcas , sorge tragen
ßr elusa* : aber es würde sich selbs woll
lernen , wenn sie {die /urslen) yhren ampl
narh yhr vnierthanen warllen fud besorgen
sollten, dns <rnr m.tnrlicr lieber tantz. iagel,
rennen viaul i^pieicii naiste nach bleyben.
von weUUcher vb^rkeit. (1523j. Fj''.
2) häufiger eorge, angeium eiwae IniUfen,
befürchten.
a) inlrausifir : it ft liesorg, Kranckreich,
Deutsschcn vnd Vcncdigc haben atilT sich selb
bawet. an den christlichen adel. (152Ü).
Aüj^; ich besorge, das meynem radl wenig
folgen werden, ordenung eynet gemeynen
kastens. (!5*2r. i. Aij'': er besorpci , fr
morbls rii« !il >o ii tden. wider die Aiilino-
mer. (I53i>j. Anj''; zu besorgen ist, es sey
des endlchrisis spiel oilder sein nebster ?or-
lanfn. an den christüehen adcL (1520).
Biij''; isl doch zu besorgen, die scyen norli
nicht so fern enlgrol>et. widder die hym-
lischtn Propheten. ( I525j. Biiij" ; wir dan-
eben dir Herr da goU Israel, das es nicht ge-
schehen ist, wie wir besoiiglen* Tob.
8, 17.
b) reflexiv, einmal mit dat.: vnd besorge
luir >bcl, es werde jm auch also gelingen,
iler 1 1 7. ptalm. (1 530). AijS sonal «berall
mit acc. ; beszorgc mich , sao diszeui mittel
nic bl Tolgc geschieht . . . szo wirt das ding
aller « rst recht eraussz f;«rpn. originalbr. v.
J. 1 r> l U auf der bibliolhek zu Guiha cod.
dkarl. 379 fot, 2; ich besorge mich aber,
(l.is ich den jüden niucbl vliergeben werden.
Jir. 38, 10; so darlTcstu dich nicl)( besor-
gen, das er dicii tudie. Sir.Q, 18; besorgen
sie sich keines Schadens. wmsA. 14. 2U ; vnd
besorgen sich Air abgüllerey. das »chone
confitemini. ( 1 530 ). Niiij'' ; wir sind die bei-
den , die sich für vnsenu fleisch vnd ge-
dancken nicht besorgen <lUr(ren. teider die
AnUnomer. (1539). Ciij\
BcMrgiig» f. beeargme: solchs wil ich
jtzt aus besorgung zur warnung fjjsn^t ha-
ben, ein brieff an die xu Franckfort an
Heyn. (1533). Biiif.
Bespticheln, mit speichel beendein: be»
sprichell vnd beeilen, totder das bapeinm
zu Rom. (1545). I»] .
Besprechen , sicii , colloqni. sich unter"
reden mit einem ^ namentlich berathend:
besprich dich nil den verstendigeo. Sir. 9,
22; als er sich mit jm besproeben hatle,
gieng er hin ein. apofl. gesch. 10, 27; da
bpsprruti nIiIi Frstiis mit dem rat. 25, 12;
vnd besfiracii iiiu b mit juen vber detu euan-
gelio. Gai. 2, 2.
mhdL besprechen (Ben. 2^ 528), akd. pi-
s|)rl<rhan {Graff 6, 876).
Re«prengcn, auf etwas springen mm hm,
bespritzen, benetzen: on das sie sleyu uid
holiz kÜUDeu besprengen vnd bercucberii.
tnder den foUdk genannten gegeUidten
stand. (1522). Bj"; viid soll das blul auir
'!*Mn altar nenien vnd sn!lMi1>> viul S;\von vnd
.seine kleider, seine süuc vml jrc kloider be-
sprengen. 2 Mos. 29, 21; ein reiner man
sol isopen nemen vnd ins waaser tuncken
vnd die hiltten besprengen. vnd alle gerete.
4 Mos. 19. !S; ich habe mein lat^er mit
myrren, alocs \ nd cinnamen besprenget, spr.
7, 1 7 ; also wird er viel beiden besprengen.
Jee, 52, 15.
mhd. besprengen (Ben. 2-, 545).
Bcsprc ngan^ , f. aspersio : zur bespren-
giing des bliiis .Iliosii Christi. 1 Pet. 1,2;
jr seid kouien zu dem blut vnd der besprcn-
gunge. Hebr. 12, 24.
Bcsprilien (besfirUlzen), aepergere: vnd
{liesz) die cleplianicn tnil roten wein vnd
maulbeersafll bespi iit/.en. 1 Macc. 6, 34.
Besser^ der übliche comparativ de$ be^
griffes gut, mAd. bester {Ben. l, 94. 95.)
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
BESSER
278
BESSERLICH
aM. be;iro, pe^ro (<?r4i/f 3, 220), gotk.
hatiza. der verlorne positiv dieser nr-
sprfinglich nur adjertivischen sifigtrung
würde im yolh. Lais» tfelaulel haben, welches
mil iomkr. bliad in bhadr» fröhUeh^ giüek^
lieh, tortOglich stimmte (tgL PoU elym^.
forschungen I. 24 5).
/. besser als ad je cliv.
1) aUribuliv: <iti hast eine bessere imm-
hecisi^eit hernach geihan, denn vorhin.
AMfft 3i 10; dein goU mache S^lonio einen
bessern namen, denn dein namr ist. 1 ln'in.
1, 47; ich wil dir einen bessi'iii \vi;irilu>rg
dafilr geben. 21.2; ich kans nicht ioben,
das jr nicht auff heuer weise, sondern auff
erger weise zukamen kompl. 1 Cer.ll» 17;
nn nitt r Ii;it er ein besser ampt rrlangel.
Hebr. 6,6; eine bessfro liofl'nuiig. 7, 10:
besser opflcr. 23; (eheUute) yhren kin-
deni keyn besser werck vnd nutz schaffen
mugen, dan das sie yhre kinder wol aulT-
izyhen. eyn sermon «Ott dem dicken stttndt.
(1520'. Aiif.
2) praedicativ : ich bin aicUl besser ilenn
meine veler. 1 kSn. 19, 4; meincslu du
seiest besser denn die siad ffo? Nah. 3.
8 ; jr seid ItPSHrr. drnn viel .s|iorlingf. Maüh.
10, 31 ; gelinrsom ist besser denn Ojdlcrii,
vnd auflmercken besser, denn das fett von
widern. 1 5am. 15, 22; sind nicht die
Wasser Amana vnd Pharphar zu Damascon
besser, denn all«' w.isser in Israel. 2 hiln.
5, 12; weislini isi besser denn peilen,
spr. 8,11; ein anner ist besser denn ein
lOgener. 19, 22.
dl unpersönlich, es ist besser,
ai mil folgendem inf. {doch ohne zu):
es i'^t besser firn Iirren belegen, dem die
jungen gcratibi smd, denn eini narren in sei-
ner oarrheil. «pr. 17, 12; e;« ist besser im
winokel auff dem dache sitzen, denn bey etm
zcnckischcn weihe in einem hause beysanien.
25, 24; es isl besser sterben, denn belleln.
Sir. 40, 29; es isl besser freien, denn
brunst leiden. 1 Cor, 7, 9.
b} mit naehfolgendmtatt: es hl besser,
ich iiiaehc ylini eyne nasen wie ich kan.
das ander teyl icidder d. hyml. pmpheten.
(1525J. Giij**; Laban anlworlel, es isl bes-
ser, ich gebe dir sie, denn einem andem.
1 Jfoa. 29, 1 9 ; is(s nicht besser , wir sie*
lien wider in Ep'vfden? 4 Mus. 14, 3; c»
i»l besser , das sich der vnweise verkrieche,
denn der weise. Sir. 20, 33 ; es were besser,
das alle bischoff ermordet worden, denn das
oytie seele verterbcn soll, wider den
fatcshgenantteng^ftUiehen tiand, (1522).
Aiiij''.
4 ; mir isl besser, expedil mihi : isl dirs
besser, das dn in des einigen mans bans
priester seiest, oder vnler einem ganlicu
st.irn vnd pesrhlcchl in Israel? rieht. 18,
Ib; es v^ere mir besser, das ieli norli da
were. 2 Sam. 14, 32; ists nu nichl bcssvr
dem menschen, essen vnd trincken vnd seine
seele guter dinge sein in seiner erbcitf
pred. 2, 2 1
5) besser werden: su erquiekt suh Snul
vnd ward besser mil jm. 1 Sam. 2;^;
berr schlelll er, so wirds besser mit jm.
Joh. II, 12.
//. der adverbiale comp, fatttel bei f..
zwar für gewöhnlich norh l>;is/ i.<. d.,,duch
ersciteini hin und wieder auch schon besser
alt adverb: vill sicherer vnnd besserer
{hier besser aU positiv gefaszt) thel der,
der lauler vmb goftis willen '^vhv, i/u dorn
gebewe «. Petri. eyn sermon vom itblasz
vnd gnade. (151 8 1. Aiij* ; der Zwingel ist
erger denn der Ecotampad lautet besser, denn
also, Zwingel i<i <;rger denn Ecolampad. coai
abendmal ('hl isti. (1528). mij"; können
sie es aber uiobt besser machen, so ihu man
den misbrnuch abe. ton den schlOsieln.
(1530). Jiij"; das ers ja nicht besser
mache, denn Daoid. <fer lOl.pto/m. (1534).
Gij"; ausser WiHeuiberg weisz man nllf«
besser, wedei wii selbst in der Stadl, de
Wette br. 4, 035.
tesserer^ m., mhd. bei^s^eraere (Ben. 1,
95): dn wirst ein schülzer vnd besserer im
lande sein, rnndyl. zu Jes. 58, 12.
üfMcrlich, nüizlich. zur besserung die*
nend: alle peynn, la alles, was gott aufliegt,
ist besserlich vnd tiutreglich den Christen,
ej^ «ermon von dem tMoiM vnd gnade.
(1518). Aij''; (die brüderhäuser) weder
dein pfnrrherr nneb dem kirchspiel *« li:)d-
licli, sondern fast nützlich vnd bes:>eiiich
sind, de WcUe br, 4, 334 ; wie es dem ar-
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279*
BESTÄ.NÜlü
men volck leidlicli vnd besserlich y. Jen.
3, 162*; 0 wie soll es so gar ein feine,
bcssarliclic, vncrgcrlidie lere si iii, wenn ilte
ißiite lernlcn, das sie neben liein glauben
aticb tturcli werck froin inücliteu werden,
dfii andMeff vtm MmeUehen. (1530).
Gij*.
Bessern, besser machen, ausbessern, ver-
öt's.sern , mhd. beij^ern (Ifrn. 1, 1)5), ahd.
pe^irun (tiraff. '6, 223), in meinfacher an-
mndung.
t) den weg. ein llic»i , ein heus, die sUdt
c\c. hessern: der die hieken verzeiinel vnd
die uegc besscri. Jes. 5S, 12; desgleichen
>vii ich mein brawtlior, das jr mir zu ver-
drie» mil sieinen gern verderbet hellet » wi«
der von euch gebessert haben. Burkhardt
brifftr. 101 ; dauon sollen sie bessern, was
bawffllig isl am liause des berrn. 2 kön. 1 2,
5; schepfTe dir weisser , denn du wirsl be-
legen werden , bessere deine festen. Hab,
3» 14; kinder zeugen vnd slad bessern,
machet ein ewig gedcchtnis. Sir. 40, 19;
solche lasier tiiehi gHiftssel noch gebessert,
soodern geslerckl werden, warnunge an s.
Ldgudteken. (1531). Eiiij''.
2) einen bessern t nu ist niemand sso ner-
risch auszgenummen der bapsl vnd seine
.«rfiineirlilfT) der do hnll, das jiblogung nddcr
n.icidassung der slrall" yemand bessere, szon-
deran auOlegung der straff mag wol yemand
bessern, grund vnd vrta^, (1520). iiiij"*;
das wissen blesel anfT, aber ilic liebe bessert.
I Cor. S, ! ; tr.niiiei (l.ini.it b, th« jr die ge-
meine bessert. 14, 12; du daucksagesl wol
fein, aber der antta* wird nicht dauon ge-
bessert. 14. 17.
3) gebessert werden, jumri, proßcere,
mi dem gen.: was sind wirs gebessert» so
wir ju auruilen. £f<o6 21, 15.
4) sich bessern : wer weise ist, der httret
zn vnd bessert sich. *pr. 1, 5; du plagest
sie, aber sie hessern sich nicht. Jer. 5,3;
dn fieng er an die siedle zu schellen, in wel-
chen am meisleu seiner ihalcn geseheben wa-
ren, vnd hatten sich doch nicht gebesüerl.
Mauh. 11, 20; bessert ench odder thut
liussze. au$zleg, der ep. vnd euang. des
adnents. f l 522i. CCiij'*: iclt wil ein iar
oider achlzehcn ym saussc leben vnd dar-
nach mich bessern, der 11 2.i>iafm. (1526).
dvij\ einmal auch noch mit dem gen,: nu
halte ich bereit den c.ile("lii>mnm geleret. des
sich viel itMite gebessert hallen. Jen. 1 , 5*
G r 1 m )H.
Icstenls» n. emendafio. eorrecito: ynn
gnler holTnung des bcszernisz. eynsendhrieff
an bap^l Leo X. (1 520). .\iiij*.
Besserung (pesserungi, f. dasselbe : mhd.
bc;(;erunge {Den. 1, 95;, ahd. pes^irunga
{Graff^, 224): vnd die erbeiter erbeiten
das die besserung im werck (die reitaufa-
lion des (empcls) zunam. 2 chron. 21, 13;
wollün .iiit h nil der kirrlien pesnerung lü^di-
ficaltoi suchen, eyn sermon ton dem hoch-
wirdigen eoerament, (1519). l>j''; su nutz
vnd besserunge der Christenheit, der pro-
phet Sacharja. (lo2S). Aüij*; vnge.Tela ub
besseriin': odder ergerung <Irnn> fidget. rer-
mauung an die geuUichen. (1530). Jij*;
es mus sich alles an Christo Stessen , etliche
zur besserung, etliche zur ergerung. randgl,
zu Matth. 21, 44 ; was zurbesserung vuleirn-
an<lei diencl. Hörn. 11, 19; aber das alles
geschieht, meine liebsten, euch zurbesse-
rung. 2 Cor. 12, 19. m diesen «ntf andern
sletlen de* n. iesL ist besserung ühereetxung
von olxodofirj {vulg. aedific^tio), in
u-Arher bedeuiang dat voort auch ahd, vor-
kommt.
Bestand, m. besleAen, /brlbestand, dauer:
constantia das heissl bestand. Jen, 6,< 343*;
wenn mans recht ansihei, so isis nichts denn
ein narren oder kinil'-r h ol/, der keinen he-
i>l<uid hat. das 11. rnä \b.cap. s. Johan-
nis. (153S). Eej'; aber mit den kindem
der ebebrecher hals keinen beslsnd. var. zu
tceish. SaL 3, 16; es wird seiner speise
nichts vherbleiben, dartmib wir l ^oin gut
leben keiueii bestand haben. iUob 20, 21 ;
gleich wie ein zimmerman, wenn er ein
newes haus bawet, nicht weiter denkt, denn
das ers also mäche , das CS einen bestand
habe. 2 ^facc. 2, 30.
BestÄttdig (beslendig), mhd, bcsleudic
{Ben. 2-, 591), was bestand hat.
1) etdbilit^ durahUUf dauerhaft: dem
wil ich ein bestendig haus bawen, das er
fnr meinem gesalliten uiiiulele tmerdar. 1
5am. 2, 35 ; vnd der siuel Dauid wird be-
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BESTÄMDIGLICH
280
BESTATIGEX
stcndig sein für ilem herrn ewiglich. 1 kSn. '
2 t 4S; vnd suchet einen klugen meisler
dazu, der ein bild fertige, das boslendig sp\ . '
J??. 40, 20; er (gott) tV\t' fw iue, bcslcndigc,
wesende vod nymer wamielliuregercchlickeil
selb ist. die nebm jpUMiptalm, (1517).
DS**; verheidsen vnd verkeuflen recht vnd
redlidieinsbeslendigen ewigen kauHsjhr vigi-
lieovodscehnessen. rfer 1 17.p5a/in.f 1 530).
Fj**; ein be&lendige. laiigwirige, IterUliche
freu4le.*aii<po«f. mumb, (1545). M. 2l\
2) mehr «lAflra«!» jreioj«» Wcfter, fueer-
lätsig: vnd solchen dunckci so hoch ntiff-
mulzen , iii' ld^ I"'w|('|i(1i;.mms .niilJ er-
den gehört, das ander icyl uidäer d, hyml.
prophelen. (1525). Ciij"; gewisse betlcn-
dige auslegunge. an die radhemt tiiler
ttedte deutsches lands etc. (1521). Ciij**;
n»M" ilif Itltrcn vvil gcwaltiglich slürtzen, der
Ullis an dersi'lliigcn slat gar oflenllichc ge-
wisse vnd bestendige narlieit stellen, vom
abendmat ChrisH. (1528). bij«; wer mir
dos ein bcslendig cxcni|)«>I bringet , dem wU
ich nioineii 1ki1> geben, ebend. nij**.
3) beslündig ron personen, Ireu, beharr-
lich: sey beslendig in deinem wort vnd
bleibe bei einertey rede. Sir. 5» 12; da fie-
len viel vühi volck Israel zu jneii, ;i!ier Mala-
fliias vnd seine söne blieben beslendig. l
Macc. 2, IG; sie blieben aber bestendig in
der aposieln lere vnd in der gemeiuscbafli
vnd im brotbreclien vnd im gebet, apoif.
gesch. 2, 42.
1) ijf'sländig — geständig: ob ich mei-
ner Uüchcr beslendig {Jen. I, 502' steht
gcsleiidig) oder widerrufen wolle.
de Wette hr, \» e02.
BestandigUch (bcslendiglieh , beslendig-
licliPiit, ade. \) rrintinuo. d'int'ynrJ: xm?
isl ein recliler fastnachlsriiin, das sich etnor
rumen Ihar, es sey yhm bUebcnn beslcndig-
licht das er noch nie gehabt hat. vtm dem
bapstum zu Rome. < 1 Fj*; mit einem
ritterlic lioii festen glauben bestendiglichen
fei'hleii. Jen. I, 255*; so wil nu Moses sa-
gen, las sie einsitzen vnd im lande eiuwur-
tzeln vnd bestendiglich dasselbige einnemen.
Eisl. 1, 36G^
2) ßrmiter: denn er vberwand die jüdcn
bestendigiicb. aposl. gesch. 18, 28 ; so ist
Zwingel sdiuldig» das er seinen verstand vnd
lexl gewis mache vnd bcslendiglieh beweise.
vom abendmal Christi. (1528). bij*; wer
kiui eine Iflgen {^pwis vnd bcslendiglieh
stralTen, der nielit ilie widderwerlige warheil
kan aultbringenT ebend. b^j^
lestänkem (bestencfceni),^oel(»re rep/ere ;
woli vr vieleichl gern, das it iiirlit ;ill»Mne
fnr antiprn so scbeiisslich stiinckc, sondi'rn
auch andere btblichc fürslen heslenckern.
wider Hont Wäret, (1541). Nij*; wieviel
mehr ««olle s. Antonius mit seinen mttncheu
nicht solche Ordnung gntlcs mit seiner ncwon
V iid eignen hedi^keil heslenckert haben, von
den concilijs vnd kirchen. (1539). Gj**; das
milgl jr denen anzeigen, die vjeleicbt der
Sienckcfeld {Sehwenkfeld} wider mieh be-
slenckert vnd heschmeisst. kurt: bekentnis
vom heil, sacrament. (1544). Üiij''. — bei
Log au bestänken.
lestitigei (besiettgen, besictiigen). 1)
firmare, confirmare, fest und bettäindig
machen» mhd. besletigen {Ben. 2-, 611),
älter-nhd. daneben noch hcsl.lieu [mhd. be-
slxlen, ahd. |)i$tätenj, doch nicht mehr bei
L. : wie die schrilH sonst auch (iflegt zu re-
den, als von Ittfnig Salomn» das vnler jm das
reich isl bestetigl oder fest vnd beslendig
worden, confirmatum vcl consolidatum . das
es nicht wanckel noch schlotlcrl. der 65.
psalm. (1534). Gj' ; denn er belle dein reich
besleligel vber Israel fbr vnd für. 1 Sam. IB,
13; vnd ich wil seinen stuel besletigen
ewiplicli. 1 chron. 18, 12; nho wnrd Epli-
rons a« ker Abraham zum eigen gut besleli-
gel. 1 Mos. 23, 17 ; der herr wird das haus
der hofferltgen lubrechen, vnd die grenize
der widwen besletigen. spr. 15, 25; vnd
iijeinen cid bestetigen, den ioli deinem
vater Abraham geschworen habe, l JIoü. 26,
3; zu besletigen die vcrheissung den vetern
geschehen (in den ertten amegg. dee n. teeL.
zu befestigen die verbcrssung). Rom. 15,8;
dysf'r briefl mit Christi wuii't' n ^oll»t -vor-
siglel vnd durch seinen tndhcsitii^»;!. ausleg.
deutsch des v. u. (1518). Giij' ; üinnU hat
er ntl die slrafTauffgehaben , siondemn be-
steltigcll. wider den falstih genannten geystt.
stand. (1522). Aiij^: wo er (der bapstt
sie {die heil, schriß) nicht bcsletigt belle.
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BESTÄTIGER
281
BESTEHEN
so würde sie nidits gelten, von den schiüs-
«in. (tSBOj. Biiij''; wi« wol 4cr tdb nna-
kanff HU i$t besleUgel als eyn cimlicber kaufT
vnd zugelassener handel. vonkaMffdumäkMg
vnd iPucher. (1524). Gliij^
2) besleügen — bestaUen, begraben: als
ibaderdlelewt fturbvBd berluib bwletigct
wird, wie iiiebs eim kttni{r«geb(irl.£if 1 1.42 1*.
mhd. besUilegen (Ben. 2^, 604), bei Al-
berus diel. S'nj" : jwUingerehoslMm, be-
steUigcii und polUnclura i. curatio funerii
4ie beiteiiigung.
BMtifiger I bestellter), m. emfnbalor:
ein zeuge, besteUg^, vberhelOer alle der
lügen, vom Schern hamphoran. (1543h Fi]''.
iestäligang (besteügung), /. confirmaUo:
«s »t am tag , das durcb biscbofT vnd prie-
eter besteügnng nur ein vnnvU gewalt vnd
gell gesucht Wirt, t on dem bapsIwmMitBome.
(1 520'. Aiij'': <!fs kt'i^or- fMioca bestetigiing.
von dm couctltjs rnd ktrchen. (1539). Qüj^
EctttaUea ii>esiaieii), nefelire: mein kind
wenn einer slirbl, so beweine |n, vnd kbge
jn, als sey dir gros leid geschdi«!» vnd ver-
hülle seinen leib gebürlicher weise . vnd bc-
slate jn ehrlich zum grabe. Str. 38, Iti;
vnd liessen sie ehdich zur erden bestatten.
2 Jfaee. 4. 49.
mAd. bestaten {Ben, 2^ 603).
Brs1e , oniimuü , dem inmji. |ip«<or f'>.iv7i
zunt'Kf Gehender guperlaliv, mhd. bc4/,islc,
mil ausgeworfnem Z beste, ahd. pczistO|
§olh. batisU.
1) thuslu des (die fürbitte) mit Ocysz, so
bisz (liei) gcwisz, d)i bist der l>f>'^tf^!i slreyior
^nil hcrtzog eyner. von den gullen tvercken.
{\b20). Iliiij^; neroel von dcslandes besten
fruchten. 1 Mas. 43, 11; las sie am besten
ort des lands wonen. 47, 6; der könig
S.iiomo hes nia< Ii n n\c'\ htindcrt schilde vom
besten f^nlde. 1 kun. 10, IG; vnd seltigel
dich Ulli dein hesleu wetzen, ps. 147, 14;
wur wttUen ms mit dem beslen wein vnd
salben fUllen. WMih, 2, 7 ; fur dir lu rr ist
mfiiii be«;ter sammat vrul pülilen stück erger
denn kein ba(ler]iim|)c. hampoU, WiUenb.
1545. winlerlheil 13^.
2) das beste; danimb acht iebs für dt
lieste, dos w yr solche oygcn frenihde prie»
stcrschafft hynfurt nit prtesler heyssen.
Dom, WActarbadk
eynuidderspruch. (1521). Aiiij'; weswird
sein alles was das beste ist in Israel. 1 Sam,
9, 20. das beste thnn, reden, soeben: ein
bund slro hat da müssen das beste Ibun.
hausposi. WiUenb. 1 5 4 5. winthertheil 1 Q* ;
so koin uu mit vus, so wdleii wir das beste bey
dir Üum. 4 ITm. 10, 29 ; prttüeatil was das
beste SU thun aey. RSm, 2, 18; vnd Jo>
nalhan redet das beste von Dauid. 1 Sam,
19, 4 ; vvor d.is bosic rnr sacb« redet, von
dem redet luan widerunib das beste. Sir. 6,
5 ; ^ ich wfl deio bestes suchen, p». 122,
9; sucht der stad bestes. Jer. 29, 7; ich
wil auch gerne dem künigc gehorsam seyn,
ylini (lioiifTi, sein besio« vucben \nd foddem.
vier it oilitche psalnun. { 1 52ü). Cliij^
3) BUm besten, am besten, aufs beste:
wir wissen aber, das denen, die gott lieben,
alle dinge zum besten dienen. Rom. 8, 28 ;
alles zum beslen kercn. Jen. 8, 383''; alle
ding zum besten auslegen, epislel s. Petri
gepredigt. (I523j. Sij"; die sacken zum
besten foddem. ie Wette hr, 5, 55 ; — wie
viel er mir zu Epheso gedienet hat, weis-
scstu am besten. 2 Tim. 1 , 18; — wie
auch du auü'i^ beste wcisscst. aposl. gesch.
25, 10 ; der gcist seih vcrtril vns aufls beste.
RSm, 8, 26; auffs beste ausstreichen, «on
der heil, tauffe. (I535j. Aij".
Bestecken, mhd. bestecken (fien. 2'. 626),
1) Irans., woran stecken: lieber rnmauist,
szo wil ich dich mil meyen bestecken, von
dem 5ap«fiMi SU llome. (1520). Eiiij*.
2) intransitiv, stecken bleiben . ein meuse-
fiill, d.nin rr besteckt vnd gefangen wird,
• tiauspost. Jhena 1559. 330*; da ein jrc-
sandlerim anfang seiner rede erschrack vnd i>e-
stacbl, also das er still schwi^. Uetkr. 840^
Bestehen^ nM beslen. bc$ün (Ben* 2*,
57 0 ff.), ahd. h\-, pist^n, nicht zusammen-'
gezogen bi-, pislaiUan iGrnffV», üü2i, (ptth.
bislandan , mit intransitiver und transiUver
beäeutung.
1. intransitives bestehen, «leAen, ftefceii
bleiben, stand halten, au^dnufm, beharren.
1 ) vnd also bald bestund jr der blulgaog.
Luc. 8, 44.
2) hat das voick von Israel rangen be-
atmen on solchen vnibg, wie soll das cbri*
stenvolck nit mögen audi szouiel thun? an
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B£$TEU£M
282
B£$T£U£N
äen christlichen adel. (1520). Mi]**; aber
HU wird deiD reich nicht bestehen. 1 5ain.
13, 14; der golllosen hUlte wird nicht be<-
slehcn. Iliob S, 22; il^r t'rttllos ist ^^if^
weller, d.is vbor hin yelicl vnd nicljl mel^r
ist, der gerechte alier beziehet ewiglich, spr.
10, 25; antehlege bestehen, wenn man sie
mit rat (tirel. 20» 18; aufT das sein Inind
gehalleD würde vnd bestünde. Ezech. 1 7,
1-1 : nber der feste grtind fjottes bcslchct.
2 Jim. 2, 19; aber es bestellt uit ybr ding.
Muleg. dmr ep. vnd euang» vmn Atittag ete,
(1622). oyj^
3) diebogcnsehUlzen sollen nicbl bestehen.
Arnos 2, 15; wer kan wieder die kinder
Enak bestehen? 5 lUos. 9, 2; ziehet an den
hämisch gottes, das jr bestehen kUnd gegen
die listigen anlauffdesteufels. Bphei. 6, 11;
Widder solch tcglich reytzen vnd geylen zu
bestehen, vberdat erste tntchMote, {lh21).
kkiiij'.
4) mit schänden bestehen» aus einem
hampf. einer prüfung mit tehM^ien Aervw^
gehen: weil er nu fttlel» das er zu Woiwbs
so mit schänden bestund . .. hat er synt der
7Pit her mit viel buchern wi.tih nimb ehre
erlangen wollen, diekleine anlvcori. (1533).
Gj** ; es werden mit schänden bestehen, die
da gute gam wircken. /««. 19» 9; mebie
feiiidin wirds sehen müssen vnd mit aller
schände l)c«;lehen. Micha 1 . 10; i!er mond
wird sicii sclienien vnd di« sonne mit schän-
den bestehen. Jes, 24, 23.
5) anf etwas botehen» worauf feststehen,
dflftarren: aber Heliodorus bestund auA dem
befelh (h > königs. 2 JUacc. 3, 13; aulT das
«wer glaube itestehe nicht auf!* menschen
Weisheit, sondern auffgollcs krallt. 1 Cor.
2, 5 ; sie aber bestünde draulT, es wer also,
apoaf. feaci^. 12» 15.
€) bestdien in (durch) etwas : ein iglicbe
ssche sol bestehen durch den mund sweer
odder dreyer getzeugnn. von dem bopstum
SU Bome. (1 520). Fij" ; in dem round /weit r
oder dreier zeugen sol die sache bestellen.
5 Jfoff. 19, 15; der gottlose bestehet nicht
in seinem vngliick. spr. 14, 32; so beste-
het nn in der freihcit. Gal. 5, 1 ; es beste-
het alles in jm. Ephes, 1, 7.
//. transitives bestehen.
1) /Wiuiiidk angreifen» bekämpfen: da
gedacht er {der jäger) jm, nu bislu also
grewlich gcslalt, das ich dich nicht darffbe-
{»lau , du müchlest nuch leicht zerrei.s<.en,
darnach gedacht er jui, kom ich meinem
berm leer heim» so wird er gar lomig, vnd
nam gott zu einem helfler vnd bestund das
ihier allein, in der legende von Johanne
Chrysosiomo. Jen. C, 537''; yderman mit
streyl bcsleen. von üetn bapslum zu Rome.
(1520). Aij*; ists nu nicht eyn allmeehlig
vnaussprcchlich ding vmb den glauben , der
solche mechtige fcynde alle bestehen kan
vnd rlen sieg erlangen, ausleg. der ep. rnd
euang. vom heil, drey könige fest etc. ( 1 525).
Tij"; das sie sidi mit dem teuffei kOnnen
scblafaen vnd jn bestehen (Mn kämpf mit
ihm aufnehmen}, wenn er vns angreiffet.
eine predigt vom verloren srhnf (1533 ). Cuj^.
2) überfallen, ankommen, besonders von
krankheilien, leidensdtüflen , begUrden ge-
Armc/ii: I S t u Licht eym (mit vrlanb) die
stranguria liesleben vber den groben narren
köpflenn. anttcorl deutsch. (1522). Cij'';
sonst soll dich wol ein lachen bestehen, wie
doch die Sophisten wasser jns fegfeur bringen
können, ein miderruff vom fegeftnr*
(1530). niij''; man wolle denn «sagen, das
die kirche atill ein rhor gebawel werc, das
der wind hm vnd her webet, darnach den
bapst oder menschen die laun bestünde,
von den conciUJe vnd kirchen. (1539). Ei'ij*;
wie die losen ziingendrescher für gericht
Ihun, wenn sie die silbersiK lit vnd d.is gül-
den fiber bestehet, von den juäen vnd Jren
lügen. (1543j. biiij*; hoflkrt rnd dll||eiU
sind der kirchen schedUchsie gifll^ wenn sie
einen prcdiger beziehen, tischr, 190*. no-
tnenllich ist dies bestehen bei verwünschun'
gen üblich : der bapst spricht , wer myr ein
heller nympt, der sey des tevdTds mit leyp
vnd seel, ein ketzer, ein abtrinniger vnd id*
les vni;Uick besiehe vhn. buUa cene domini.
f 1 522). Ciij''; llhristus schilt vnd stralTt die
Juden) . . . aber üucht nicht» das sie solch
vbel bestehen solL aiMley.tfer«p.««Nl«iMMif.
vom heil, drey könite fett ele, (1535). fliiij^
ach (las den bubcn die pestilentz, Veitstanz
vnd alle flache bestehen, vier trattliche
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BESTELLEN
283
eesummen
psalmen. (1520). Cvj^; das «lieh olle plage
besiehe, ebend. vij*; das difH hnp«;? vnd
jenes besiehe, wider das bapstum zu Horn.
(1545). Tj*.
3) bestehen -<> pachten: zoUner heyssen
latinisch pulilii'.mi vml sind gewesen die der
Romer rendle vnnd zoll bcslandcti halten.
ran^L zu Matlh. 5, 40. (i522j; zOiner
biMse mm datu mal die leut hin vnd her jnn
bnden , so von den Rttmern eine »lad , lol
odder sonst eine pflege od(h^r ampl beslnn-
deti villi inen ein gciKiiil gell dauon gaben.
eine preäiyi vom verloren schaf. (1533;.
Bcitelltn> in mehrfaeker anwendung.
1) acker beslclb n, bearbeiten, autstellen:
vnd woll ins iand Benjamin gehen, ackcr zn
beslellcn vnterdem volck. Jer. 37, 12.
2) sein haus bestellen, wie beschicken,
vor dem sterben seine angeUgenheiten auf
den todesfall ordnen: beslelle dein haus,
denn du wirst sterben. Jes. 38, 1. anders
eine wobnung beslelleu: da gebot mir der
Khepffer aller dinge , besldlet mir eine wo-
nnnge. Sir. 24, 12, d. i. paravit mihi ee-
dem; ebenso einem herbergc bestellen , pa-
rare hospitium : die jdngcr giengen hin, vnd
kamen in einen niarckl der Sauariler, das sie
]m berberge beslelleUD. lue. 9, 52.
3) bestellen, mfl(50ioaj^efer)ma»n«db«/]r
besetzen: bestelle einen liitideih.dt liinder
der slad. Jos. 8, 2 : vml die kinder hnifl
bestelicten einen huilcrhaU autV liibca vmb
her. rieht. 20. 2U; seliel wecbler , bestel-
let die hm. Jer. 51, 12.
4) bestellen, anordnen: es hcissen aber
des \erslorben«'n wprck . dnrdmb dns er sie
bestellet vnii ge^ttitll hat. eintcidderrujfvom
fegefeur. (1530). Cj*"; mancberley bestel-
lete vnd befolhene «rerek. austeg. der ep.
tnd eumng, i<>n ottem etc. (1544). V(i}\
5» ein .mit heslellen, besetzen: der prie-
ster aber bestellet die empter im iiause des
herm. 2 kön. 11. 18; die regiment zu be-
sehen vnd zu bestellen, t Jface. 16, 14;
ich lache, dasz gotl seine beide regiment
3l«io xvnl bestellet bnt. tischr. l S2" ; die
predigslule dazu mit vnnülzea schedlichen
Predigern bestellet, das 15. cap. der ersten
ep. #. PüisU an die Cor^nlher. (1534). Aiiij\
6) bestellen aufpersonen angeirandt, an
eine stelle verordnen , anxlellen, tcohin be-
scl^iden : vnd er bestellet richter mi lande.
2 ekron. 19, 5; vnd worden bestellet die
IhorbUler , senger vnd leuiten. Neh. 7, I ;
eine sind, ein fdrst kann auch einen |>rediger
bestellen, vermanttng an die geisilidken.
(1530j. G|j*; das ich dich bestelle eynen
diener vnd zeugen, apost. 26, 16. ertle
antg. des n. lest, (1522). — der kdnig
bestellet den ritler, aulTdes band ersieh leh-
net, vnler dos ihor. 2Aö«. 7, 17; ich wurd
eynen buttiger bestellea (kommen liissen),
der dir ein reyS odder tzween vmb den kopff
legt, auff das vbirehrtetUdi AiieJk boeks
Emszers. (1521). Giij*; auIT das er den be-
stelleten strauebtniinltTii ia nicht aus den
henden kerne. Iroiluny an die Christen zu
Halle. (1527). Bj«.
7) einem etwas bestellen, amtellen. zu-
richten: ja dns müstc man jnen bestellen»
das sie sollen \vi<ler Christum vnd sein wnrt
gleubcu vud leben, loben vnd wüten, wie
sie nur woUen. der 110. paolm. (1539).
das sich wunder alle well,
golt solch geburl jm {sich^ bestell.
Jen. 8. 393''.
mhd. bestellen {Ben. 2^, 563. 564), ahd.
pistellan {GraffQ, 666), «rapr. umafeffen»
umgeben.
Besteller , m. der in ein aml stellt , es
überträgt: ich rede j(zi vuu biscbuuen vod
rede nicht von bestellern. vermanunji' an
die geistlichen. (1530). Gij*.
lestfal) bestie, f. das lat. beslia. wildes
Ihier: silic da dtt bestia. teider dm bapstum
zu Horn. (1545j. Biiij*; wictend bestien.
auß das vHrd^ritUieh hoch becks Emttere,
(1521). Gij" ; sew vnd vnnemunStjge bestien.
ob kriegsleut gnneeHgem Stande sein mügen.
(15271. btj''; der mor. so die bestien (der
elephant ist gemeint^ regiert. 1 üacc.
6, 37.
lesliebe» , mlf alo«i5 bedecken, bei
wie mhd. nie:!- nur das part. praeL beste-
ben : si Iiw.u l/.. i n^lngvnd beftloben. das
5. G. iitd 7. cap. a, MaUim. (1532). Giij''.
Be&timmen, 1 ) eig. durch die iftmme be-
»eiehnen, feeUetxen, wkd. bestimmen (Ben.
36»
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BESTREICHEN 2g4 BBSTHICKUNG
2-, 640): viul soHen die zigel machen, die
vns beslimpt ■*inil. 2 Mos. 5, 16; vnd der
herr bestimpt uine zeit. 9, 5; so wil ich
dir einen ort bettimineB , da hin er fliehen
sol. 21. 13; des morgens gieng Jonathan
hinaus auffs fcld, dahin er Dauid beslimpt
(bestellt) hatte. 1 Sam, 20, 35; vrui be-
sliiupt jm sein teil. 2 kön. 2b, 30 ; — an
einen bestimpten ort Jo». 8» 14; in be-
sümpter zeit, l Sam. 13, 1 1 ; so lasset nu
nieinaiii! euch powissen machen vber ke-
alimptcn leier lagen. Cohis 2, 16.
2) wohl hfsfiramct = mti guter stimme
begubt {vgl. mtid. gestiiuiuel {Üen.2-,i)3d):
weil er {NutoHv») wol beredvnd beslimnet»
woll er ein scibs erwachsen üorior o(U>r
nieistcr sein, wm dm condUJt tndkirchen.
(I5;<9i. Sj\
Beslreirhea j praei. licsireich, oblinere,
beschmieren: vnd soltscins bluls nemcn vnd
beide pfosten an der Ihflr ¥Dd die Obenie
aehvreUe da mit beslreiohcn. 2 Mos. 1 2. 7 ;
vngesewrle fladeii mil lilo boslriclicn. 3 3/os.
2, 4; sie (Judith) heslreicli (l/eslrich) i-iili
mil köstlichem Wasser. Jud. 16, 10. bild-
Ueh: jhr lerel vnd vermanet nicht zum glau-
ben • wie es Chrisins eingesetzt hat , lasseis
damit heslricheii sein, da< iH-yslchcr
habe die nirsso gesehen, vennanung an die
geistlichen. (1530). Diii"*.
fliftd. bestrichen (Uen. 2^ 68 6), ahd. pi-
strfcban {Gtaff 6, 743).
lettfcitei. praet. bestreit, 1) tm^vipMnt
u] loiile heslroilcn: da wir hin aiiff zie-
hen zum vn!rk, das mis hosireilet. Hab. 4,
16; (der leufel) vns mit den hohen geist-
lichen aofeebinogen bestreiten kan.
nmg nm MMTtmnU, (1537). Hj**; wir
vorbaritipn vnil vorraaledeyen alle, die darosz.
walTeo, eyszemi, holtzwerck vnd andere vor-
polten ding brmgen den saraccner vnd lur-
cken damit sie iKe Christen beslreylten. buUa
unedaminL (1522). Bj**; das sage ich
nicht alleyne vinh tier Juden willen, sie damit
zu bestreytten. <lfr propket Jona. (1526).
Biii]**; wie dai» seibigu kleine horu $ol«lie hei-
ligenbestreiten. ^|»ro|iAelDaiiwl. (1680).
Cj'*; hat mir geboten die beiden mit
dem Schwert rti hcstreiten. Verlegung des
alcoran. (1542). Fiij'.
b) ürler, sachea bestreiten : dat nach zocb
Josua vnd das ganls Israd mit jm von libna
gen Lachis vnd belegten vnd bestritten sie.
Jos. 10, 31 ; vnd Josua zog von Lachis gen
E^lou vnd Im vnd hestreil si<». 10, 34;
em newus iiai goll erwelel, er iiat die Ihor
bestritten. Hdkf. 5. 8.
2) etwas bestreiten, porem esse, perfiun
aliquid: der l)ole ist ntirh ehen komon , da
ich zu predigen vnd zu schreiben viel hatte,
das ich nicht habe mügen alles bestreiten.
Jen* 3, 148*; da wandelt er durch GalHee
vnd Jttdeai so viel kund er personlich bestrei-
ten, zwo predigt nuff der kindertauff,
(1540>. Kj*; ein jiirisl oder nicdions kan
wul eine slad oder mciir vnd zuweilen ein
gants fand bestreiten. auUeg, der tp. tnd
euang. von ostern eU. (1544). ziiij*.
Brstreilrr, m. impugnatnr , hekävipfer :
herr, linildere mit meinen ha(Merii , streite
wider meine besireiiter. ps. 35, 1.
Beslreieij auf ehvüi »treuen: als nu
Judas vnd die seinen httreten» das Nicaoor
wider sie zöge , bestrcwelen sie sich mit
asschen. 2 Mnrr, 14, 15.
m/*<i. beslröuwea [^Uen, 2\ 701).
Bestricke!, wM, bestricken {Ben, 2),
682)p oML pistricchan {Gtaff 740)* eig,
mit stricken umwinden, fesseln, in ahgeso^
gencr bedeutung für fangen, fest nehmen,
gefangen legen: ich bin oil kummcn zur
peicht, das yr mich bestricken, sondern 1o-
szen sollet, eyn vnlerHdkl der beiehtisinder,
(1521). aij'; die gewissen zu bestricken
oder in slrirken zu helialten. Jen. 3, 569";
vnd hielten cynen radi wie sie yn bcstnck-
ten ynn seyner rede. IfiUlA. 32« 15 n. («vf.
«. /. 1522 {»pSter wie sie jn Hengen in sd-
ner rede); dass er i\ir solchen treuen dienst
und fleisz nu solt von ew. f. gn. so bestrickt
sein, das er sich nicht aus den landen wen-
den solU de IKefle dr. 5, 62; wir bitten
aber gern gesehen» er wire in seine her»
berge bestrickt, ebend. 5 , 94 ; welcher
teufcl lial dem adel solch macht gegeben
einander also v.u l>o<:tricken. 5, 253.
Bestricken^ ; . hafl, gefangemnehmung ;
e. k. r. g. befehl nach nimpt er die band von
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BESTÜRHER 285 BETßUCH
ihm zur bcstrickDog »iifs schlosc 4$ Wette
br. ^. 91. roc inrip. teut- anl« taU Cfij"
bestrick iJiig tiiaquealiu.
Sestüruieu, mit stürm angreifen : inge-
sehen , das e. k. vnd f. g. gar mrl »latlicber
gewalliger furhil berandt, besluraiet, versucht
xn<] aun nllo weis ersucht werden mUssen.
an kurlUrsft'H ZH Srtchsm. (1545). Aiij".
Bcfltürxeu (lic^lorzeiij, mhd. besltirzeii
(Seil. 647). M bi-, pislonan {Graff
6, 726}, kHL, mrinaktiracter bedeutung.
eonstemarc , ansze^r fnsxung bringen:
idiomala liahcjijn hrsiorlzt vnd jrre poni.nohl.
von dencoHcilijs vndkirchen. (l939). XaiJ''.
BeiiehCB, mhd. besnochen (Ben, 2*. tO),
akd. ^isüochan{G ralfßS4),ti*itare, scrutari.
1) einen ort licsuchen: zu besiiclion Jiida
vnd Jerusalem. Eira 7, 14: zu scluiwcn
die si Itöne gollesdiensl des herm vnd seinen
icrnpel ZU besuchen, jw. 27» 4; die be-
suchte vnd vnueriassene stad. Jes. 62. 12.
2» Iciitc bcsufhon: es begab sirh alicr
nach elhchen tagen, dos Sinison sein weib
besucht, ficht. 1 5, 1 ; ich bin kranck ge-
wesen vnd jr habt mich besucht. Matth. 25,
36 ; die waisen vnd widweli in jrem IrOb-
sal licsiiclion. Jac. 1, 27.
3) hesiiclicn durchsuchen j t isiliren :
so wii ich morgen vnib diese zeit meine
knecfale zu dir senden, das sie dein haus vnd
deiner vntprlhanen heuscr besuchen, vnd
was dir lieblich isl , sollen sie in jn- licnde
nemen vnd wpgir;ij;on. 1 Aö/i. 20. 6 ; hie ge-
het er aus seinem hofc vndvisitirt oder besucht
das ganize land. der 1 0 1 , j»«alm.( 1 534 ). Jiiij*.
IctichlBg» /l viiitatio : das ist vnser er-
losunfT vnd vnser bcsuchnng. das benedic-
tu». (1525). Rj'' ; mit andcchtiger besii-
cbung gedachter mUnstci . Jen. 3, 1 86*.
ieilitlH (besuddelnj. be/fecfte», be*
tKhmmtxe»t be$«hm$eren: du bist anlT deines*
vaters lager gestiegen , dasclbs haslu mein
bette besudelt mit dem anflstcigcn. 1 Mos.
49, 4} ich habe meine fUsse gewasschen,
wie sol ieh sie wider beauddefaif MeHed
5, S; du hast auch wenig namen zu Sarden,
die nicht jrc kleider hcsuddell haben, offenb.
Jnh. 4 : das pnpyr vnnfitzc zu hesuddelen.
tom abendtnai CUrisli. (1528) aij*; hab
ich miclis doch auch mit meinem namen vnd
vorrede zu besuddeln vnterwunden. vorr. xu
Justi Menij oeconomia. \Vi((emh. 1529.
Aij*; vnd die reine lere haben besuddell mit
jrem garstigen vnd madichlen, ja teufllischem
suaau. das 5. 6. vnd 7. eap. «. MatlheL
(1532). Pij*. — sicli besudeln: wer pech
angretin, der hesmlf lt >ir|i damit. Sir. 13,
1 ; diegollfilivhUgcü fliehen solchsvtKi l)C.sud-
deln sich nicht m'it dieser sünde. 23, 16.
Bd, n.gtMt ahd, pet {Graff 9, 57j:
soll aber alszo bitten , das er nit zweyffelt
}it'\[ ^vpffl rrfi iret. eyn sermon von der
bereyiuny zum sterben. (1519). biiij"; nit
ein gut beet {Jen. I, 84* gebetj isl, da einer
fuer sich allein bittet* auafey. denfscil^ des
t\ u. (1518). Gj\
Betagt^ betaget, annostis, in hohem alter
stehend, pari, praet. von beladen = alt
werden: Abraham war all vud wol betaget.
1 Jfof. 24, t ; laai war betaget vnter den
mennern. 1 Sam, 17, 12; ich bin alt vnd
mein wcib isl betagot. Luc. 1, 18; einbe-
laglor nun. 2 ^fncc. 6, Ib.
Bctaütea^ befühlen, begreifen: Laban
aber betastet die ganize butte vnd fiind nichts.
I Jfoa. 31, 34; du ha^l alle mein hausrat
l)eta5;lel. 31, 37; daselbst Hessen sie jre
iinlslc l)e;,Meiiren vnd die zilzen jrerjung-
rrawsdiairi belasten. Esech. 23, 3; das
wir geliOret haben, das wir gesehen haben
mit vnsern äugen, das wir beschawet haben
vnd vnsere bende betastet haben. 1 JoA. 1»
1. — mM. belasten (Äen. 3, 18).
Betsnben (beleuben), mhd. betouben
(Heil. 3,61). taMb d. i. empfindvmg$los,
stumpfsinnig machen : ich bei eube meinen
leib vnd zeine jn. 1 Cor. 9, 27; {der teu~
fei) den j^'enx'inrn man also beteubel vnd
betretiget, das sicjbre kinder nicht zur schu-
len hallen, dos ManfttttdersttrseftKfenJhtfl-
leiiaoll. (1524). Bj*; sie haben damit, als
mit gntics wort die well betcubet. der pro-
phei Sacharja. (1528). Ziiij*.
Retbttch^ n. gebetbtich: das biUich ein
jglich mensch, so from zu werden gedenckt,
solch buch wol mOcht fiir sein teglich band»
buch oder betbuch hallen; von*, auff die
bücher Salamonis. Bind s eil 7, 331;
zum andern , das man jncn alle jre bucher
neme, belbttcher, thalmudislen, auch di«
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BETBOGBLEIN 266 BETRACHTEN
gantze bibel. ron den jüden vnd jren lügen.
(1543). ij'*; auch üadet num in jren sciiriff-
tev vnd btlbachttrii gMbgoug. ebmi, 8 j^
IdUcklda» n. d^amuHiv 4m wuriftn:
man dtuh'i uxim* iiifiniin^'c im betbflcfalin.
Jen. 3, 3U2' ; bettbilclilin. MamiM^« an
s. i deudschen. {Ib'Sii. Ü^K
Heien (bellen j, orare, «nämnt i» ieiner
imlroMiiUv. htänOm^ hämfig in der bibH,
s. 6. Isaac war ausgegangen zu beten. 1
Mos, 24, (iii; llanna holtet ztini herni. 1
Sfim. 1,10; vnd llanna bclel vnd sprach.
2. 1 ; vnd Samuel beUel für dem herrn. 8,
6y «. f. f. eine jerklibna^ wn beten L.
seUfsl in der schrifl von »nbelen des sacru'
menls (1522). (-iij'': hrien 1i»>\kv( eygenl-
hch die worl des gepelts her reien.
mAd. beten {Ben. l, 172), ahd. peiüu
(Irrajf 3, 68), von piHa bitte, gOet,
Beten ) n. das du erhOresl das hillen vnd
belen, das «Irin knci lM Hii" dir lliiil. 2chroh.
(J, 19; er isl doi bcUus milde worden. Ver-
legung des alcoran. (1542). Vy.
Beter ^ m. preeant, eM. betare, oAdL
pelari : wind villeichl seind die oi^elen der
selben sMiger vnnd beler figur vnd anlzeigcr.
ausleg. deutsch des V. u. (1518). Dj\
Betfahrl. / . procession, wallfahrt: wollen
eine procession vnd bSUkrl haiteD, also ward
eine leichrart daraus. Usehr. 262**.
Bfthnus, fi. dnmus orationis: mein lirriijs
liei!>iset ein h«uhaus allen vülckcrn. Jcs. 5Ü,
7 ; wein haus sul ein belhaus hcissen , jr
aber babt eine mürdergroben draus feniacbt.
Matth. 21. 13.
mh'.i. Itelehus, ahd. petahus.
Betheren, sich, conrarnre fe: docli lud!
ich, solch iiirsichlickeil soUith selber hubisch
in der klugheil bellerco (Jen» 1, 362 betbtf-
ren>. tcider die bullen det endehrisls.
(1520). Aiij''; wie il.i-; pidiotf, so isl auctt
das rcuchwcrck, ^|lr,u•ll drr kMillfl m-IIk, da
ein pfafle jni belle cuuiplel belel und Mch
betheret. etne warh^Uge hiitona geeche^
hen SU Stasfart. (1535). Rj*.
Bethören, brtliorpfi , mhd. bela;ren {Ben.
3, 51), zum ihoren machen, tcusclu-n: dciirj
schüne weiber haben niaiicheii belhoret.
Sir, 9*9; wein vnd weiber belhOren die
weisen. 19» 2; die scbOne bat dich beihO-
rcl. Shs. 5G ; la lieber man, es isl wol be-
Ihorel vod ernarret dazu. vorr. auff das n.
(est. in der emg. v,j. 1524. Bindteit
7, 315; daromb meinen sie, er (Cibri«fiM>
snl sich auch also fcutxeln vnd mit dem fal»
sehen rhUmen belhoren lassen, ausleg. der
ep. vnd euang. von ostem etc. (1544).
CC vj ■ ; der teufcl aber hat jn also belhöreu
ebend, sj^
Bethörang, f. teuschung: das ist nichts,
tlcnii (Ii" tr-iifrt ls nfft'O'ipicl vrul hclhörung. das
U. vnd 15. cap. s. Johannis. (1538). Bj^
Bethen, sich, concacare te: ja sihc, wie
feitt sich dieser geysl ynn seiner klugheit be-
ihut. das ander teyl tcidder d. hgml pro-
pheten. (1525). Fij"; wie belhut sieb «loch
der geyst ynn allen seynen worlcn. ebend.
Mij' ; das heisl mit vrlaub sich wol betha»
vnd den leuffel nackt an den pranger ge-
soldagcn. vom abendmal Christi. (1 528).
aiiij*; sihe, so sti'bet denn der j^cist vnd hat
sich vnn die iiende beihau nu( all seiner
kunsl. ebend. giiij**; da sihe abcrtual, wie
golt die weisen in jrer klugheit erhasebet»
das sie sich in jrer Weisheit bethun mUssen.
widt r fhi-i hnp-^futn :u Rom. (1545). Tiij'.
Betk'iu^ n. gcbeiU-in: wye sie Christum
kegcnwcrlig furchlen vnd eercn uiit yrcn
betllyn vnd andacht. cyn termen von dem
hochwirdigen sacrament, {ibl9). hiiij^; vber
das a!l<"J wil ein jederman mit viel betbu,
beichten mhI audcru werckeu sich bereiten.
Jen. 2, 27'.
Betpsnlm, m. sum Vierden sind etliche
betpsaliui-ii, darinnen mso gott anrullt vnd
helel in nllerley nol. vorr. a«/f den ftoUer.
Hindseil 7. 328.
Ifielrucht, m. mhd. iraiile /. , betraek^
tung: es geschieht auch , das solch falsehe
puszcr, ynn belrachl (Jen, I. 379* belrach-
"litntr) yhrer siind , widdeniiii!» empfinden
ll.iMinten vnd [iinrkell (h^r lusl voriger sund.
grund vnd vrsach. {Ib'lO). c iiij'.
BdrachteSf ^denAen, Uberfegen, er^
wägen: vnd als dann vnscr vndanckbarkeit
Itewifjen vnnd alj/o ;(iisz hcrlzlir.Iicr pnuid-
licher gunnt zu (;hri->i<i vud vrif^uiist auirvnsi
selbs die sund beUacblen. gruud t ttd vr-
«acA. (1520). Ij'; da zu eteuret nu der
teuflel, aniTdas der mensch das greulich ge-
Üigiiized by.Goo^^
BETRACHTEN
287
BETRIBGEK
jierd vnJ hild des lodls lit'lV holrnclile. eyn
sernvon von der bereylung zum sterben.
(ist 9). aij'*; las d«s buch dieses gesetzs
nicht von deinem mundf koincn, sondern
belracht es tag vnd nnclit. Jus. 1,8; ich
hptr.ichle meine wege vnd kcre meine l(is«?p
zu deinen Zeugnissen, p*. 119, 59 ; vnd
«r betrachtets vor bey sich selbs . daroacb
sagt er seinen rat vnd lere heraas. Sir.
39, 1 1 : gt'denck der vorigen zeit hh d.i her
vnd helracltte, was er geth.iti lial an den
alten veiern. 5ifo«. 32, 7.
mM. betrachten (Ben. 3, 82). oM. bi>
clrahtun. pitraht6a (Graff 5. 515. 516).
Betrarhtrn , n..- dus lu lrachlcn des lei-
den^.vtrmanung xumsacramenl. ( 1 537). Ej''.
Betncbtug, f. erwägung: darumb ists
€ytel erli^en, erslttnckeo md vorAiriscb
heucblerey, das man rew bereiten leret durch
Ijclr.ichlung allein der sztind vnd yhres
sciiadensz. grund vnd vrsarU. i 1520)« fj".
mhd. bclralilungc {Ben. 3,
i^inigen, sich, mkä. beir.igcn {Ben. 3.
77), \) ernähren, behelfen: jnen ein sim-
liches .m-izkunieu sehaflen , da sie sich mit
l)rlr,>gen können. h<uupo$t, WiUemb. 1545.
iOHinierlheii 84*.
2) vertruffen: wenn man vnd weih nicht
vber der ehelichen pOicht» aondern nmb an-
derer sacli willen sich nicht helrago.n. vom
eetiehen leben. (1522). Tj''; der moslisl die
lere des euaugeii, die alle schieucbe sind
disse veralle schwache gewissen, darnmb
können sie sich nicht mit eTnander betragen.
von beider gestali. (1522). Biiij*. heulein
diesen bedeulungen iimiffiräHrhlich.
Beirelteu, alUuere, angehen : da Ireumet
vas beiden in einer nacht einem jglicben sein
traom, des dentnng jn betraJf. 1 Hot. 41»
1 1 ; dise last fietrifll den filrsleti zu Jcrusa-
l»^m. Eiech. 12, 10; gesetz. dos tinn mm
helnül. Biim. 7, 2; ich woU des altenspiels
gerne lachen, weont nidit so grosse, ernste
aaeben betreffe, dos ond^ (eyl widier d.
Jhfm/. Propheten. f1 525). D^^j aber hie, da
es die sfolen betrilft, sol tlie L'omeiiieaiich mit
ncitler sein, von den schlüsseln. (1530).
Jitj**. — eM. tmd eiAd. noch unvorhanden.
Mreten (betreuen), I) mireffm, mf-
sehem, erlajipen; wenn er (f. J^Aiw) noch le-
bete, der leiifrelwiirtiejlmbetreicn i)ey (lio'spn
heiligen niordern. das schöne c&n/ilemini.
(1530). Lif.
2) treffen: du weist alle die mflhe, die
vns belrollen liat. 4 }fos. 20, 14; wenn sie
ilenn viel vngiück vnd ang^i ircH'en wird,
werden sie sagen, hat mich nicht dis vbd
alles betretten, weil mein goU nicht mit mir
ist ? 5 Mos. 3 1 , 1 7 ; es hat euch noch keine,
denn mensehlicbe versnchnng betrctlfn.
1 Cor. lu, 13; noib, die eucb Uetrelten bat.
de IVelte br. 2, 480.
ielrengnl» a. belriegnis.
Betrieb, II», iflipiiisiia, frteb, antrieb : auf
dasz er beweisen könnte, da^z sein heimeilen
nicht «ein eigen betrieb sey. de WeUe br.
3. 452.
Bctrieg, m. betrug, gebildet wie beschliesz,
geniesz, verdriesz: in welchen unzäblich
mehr list und botrieg gcschicbl. de Welte br.
1 , 435; Ailani vml Hpu;i durch den hstigcn
betrieg des leuUels gefurl sin<l vom wori got-
les. vber da» erste ftncft ifose. (1527). Lij^
Betriegen, faüere, decipere, berücken,
hintergehen, leuschen, heute bclrdgcn ^e-
schrieben, nach analogie von beliipen ßr
bcliegcn, mhd. betriegen (Ben. 3, 103j, ahd.
bi-, pilriogan, pilriokan ((tra/f 5, 506.507).
1) die schlang betrog mich also , das ich
ass. t Jlfos. 3, 13.
2) vnd würde für jm geacbt, ah ich jn
bethegen wolU I Mos. 27, 1 2 ; warumb habt jr
vns betrogen vnd gesagt , jr seid seer ferne
von vns, so jr doch vnter vns wonetT Jet,
9, 22; gehorcht nicht den Worten der pro-
phelen . so enclj weissagen, sie betricgen
euch, denn sie predigen Jrs hcrlzcn gesichl.
Jer. 23, 10; daHerodes nu sähe, das er von
den weisen betrogen war, ward er seer zor-
nig. Matth. 2, 16; es gehet noch hin , das
ein menseh den andern betreugl, aber mit jm
(goHi ist nicht zu scherlzen. ein sermon
auff Matlhei 22. (1535). Aiüj^ — der
kanlRnan hat eine falsche woge m setner
hand und betreugl gern. Hos. 12,8; so ich
jemand l)etrogen li.»b, dis fjobe ich vierfeltig
wider. Lue. 19, 8; (goU) kan wol ergOlzen,
die so betrogen sind worden, amsleg. der
MehengepoL (1528). 115^
3) der wein betrengt den stoltzen man.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
BETBieGEN
288
D£TRCB£i\
Utk. 3» 5; treiime belriegen viel leute. Sir.
34. 7; dein trotz vnd deines lierlzen hoch
»mt hat dich betrogen. Jer. 49, 16; vnd
hast dich deine klugheit lassen belriegeo.
E*0eh. 28. 1 7 ; solcher danckd bat viel mehr
belrogttD. Sir. 3, 26 ; die sdnde oam mache
am gebot vnd betrog mich. Rom* 7, 1 1 .
4) sich belriegen : vnwciKp lonto belriegen
sich selbs mit löt ichlen lioiTimngen. Sir, 34»
1 ; so aber sich jemand laiat dflnd^en, eraey
etwas, so er doch nicbla iat, der beireuget
sich selbs. Gal. C. 3 ; szo soll nu eyn yglicher
sich f)irsrlif»n , (Lis er nil cynen Ir.i^vm vnd
gelichl an älal de:« glauhens ym herleen liabe
vnd aicb aelber belriege. «iMii^aifiiiii von
im tsehen auuetMigen. (152t). Eij**.
Betriegen, n. liahen gesagt, da» ablasz scy
ein gotlicli Itetricgenn. grund vnd vrsach.
(1520) .
Betrieger, m. deceplor, frandator: alle
dieyhrgesetz leren, heyssci die ganti aebriiTl
falsoli |)io|ili('ti'n . iilgüizen, belrieger. auff
das vOirchrUiiich buch bocks Emszers.
(1521) . Cij"; sint es nil belrieger vnd luge-
ner die baucbknecbtT euang. vor den laeAen
aussetzigen, Cj* ; ich auch wcyland ynn yr-
Ihuni . . . eyn lilgeiKT. luHrieger, verfilii'i
vnd Icslercr war. wtäiir dv« falsch genanl-
ten gejfslUdien tttmd, (1522). Aij".
letrifgllch, bü ll(Myp.bMriegig, dolotu«,
fallax: diszer belriglicher, schedlicher list
kcvnrn nicnschon frey lessU die sieben pusz-
puaim. (1517). Uiiij'; es musle der heilige
sUnckendft creaem mit lagen vnd betrieg-
lichcm schein also ausgeputzt werden der
heiligen taulTe zu schinacb vnd viu lirc. van
der wiHckelmes$e. (1534). Kij'; beinegliche
zonge. Xepkan. 3, 13; der belrieglicbc
nMcliiIaim. Jllarc. 4, 19; ein cilel vergeb-
licher, bctricgiidier pracbt« der prophet
Sacharja. (152Si. Rj\
Betrieglichj adv. dolore: du antworten
Jacobe sffne dem Sichern betrieglich. 1 Mo«.
34, 13; aber viel werden sich zu jnen Ihun
belricglich. Dan. 11. 34; vnd lade didi ein
mal oder drey zu ga^l helrieglich. Sir. 13,
8; haüdel nicht betrieglich mit jm. 29, 3.
waa lata no ao trefflich pochen aulTder lerer
aprflche vnd die aelb^^en ao lelachlieh ynd
betriglich farbringen. das iiete wort Chrieti
n' ch fest stehen, (1 527). niiij'.
Belrlegnls, n. oder f.? fallarla: i!;ir;inili
ist SIC ein betriegnia (der originaiäruck der
tieben bmxpulmMi V, j. 1517 Aal a» iar
en(«prec^efiileNaleUebetreugnia)vnd auptiier
list allen den, «Up in guten werrken sich
vhen vn<l Ttoui ihlruken. Jen. 1, 19''. 3, f)*.
ttelneguugj /. dasselbe: die kirche der
beiriegung. am^ das vUrehrittiid^ kmA
bocks Emszers. (1521). Fuj*. ~ mM. be-
trin-un-f, Ben. 3, 105).
Bclrubed^ mhd. betrUeben {Ben. 3. 121),
1) trübe modben: ich muate daa acbaf
sein, ib< <Ietii wolfTe (l;is Wasser belrdbl hatte.
tcider Hans iVursl. (1511). Liiij**; dieao
betrüble [trübe) neige von judenlbum. von
denjüden vnd jren lügen. (1543). Zj'; ein
betrübt hruu. spr. 25. 26.
1 h in f'j bildlich, traurig marken: solche
mULlcre sül man nicht schrecken noch be-
trüben mit vnbescheidcneQ worteo. ein Irost
Luther» fwr dieweiber, teefefte» ot vngeral
gegangen ist mit kinder geberen, bei Bu-
genhagen der 29. psalm. (1542). Jj**;
weil du vni» belrüiit hasl, so betrübe dich
der herr. Jos. 7, 25 : ah. mein tochter, wie
boiigosiu mich vnd betrübest mich. rUkt,
11, 35; sie hetrüliten jm sein herlz. ps.
106» 33; ein barmhcrlziger man (bui sei-
nem leibe guts , aber ein vnbanDfaeriziger
betrübet auch sein ileiscli vnd blllt. apr. 1 1,
1 7 ; liebes kind, pilege deines valers im .iller
vnd betrübe jn ja nicht, so lange »t hhel.
Sir. 3, 1 4 ; vnd betrübet nicht den hoiligea
geiat gottea. i^pAea. 4« 30; — vnd (Sm«)
ward vber die raas secr belrübt. 1 Mos. 21,
34 ; ich hin hoch betrübt, klagl. Jer. 1.20;
du solt bitterlich weinen vnd hert^lu h be-
trttbt aein. Sir. 38» 17; -~- ein geplagter,
elender, betrübter man. t'6er das erste buch
Muse. (1527). Riiij"; icli Iiin ein betrübt
weib. 1 Sam. 1 , 15; vud es vcrsamleten
aich zu jm allerley menadien, die in not v^
.schuld vnd betrflblea bertzcn waren. 22, 2;
ein betrübter mut vertmekei das gehcino.
spr. 17, 22 : — ein betrübter bat niiucr
keinen guten tag. 15, 15; spotle des be-
trttblen nicht. Sir. 7» 12; vnd gab donte-
Irttbten tu Zioa troaU 48» 27.
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BETRÜBER
289 BETTELBRUDER
. 8) sieb beMtben: vnd werden sieb nah
jn belrdben, wie man sich belrUbl vmb ein
er<io« kind. Sach. 12, 10; vnd (Jetus) he-
Irübi sich selbs. Joh, 1 1, 33 ; e« ist nicht
elleio nil exemi»elo der lieben heiligen veter,
sondern auch durch das wort gottcs jnn der
SChriA gelobt, das es Mhch Mirl 7 nilich, ja
euch golUich aey, sich beiralKii luit einem
fulen freonde, der mit tod abgegangen isu
Mwo fnüglMm vber der leMe de* kurßniMi.
(1532). Aiij* : s. Paulus srhi eil>t (Ionen zn
Thessalonicli , das sie vlier den (oiJlcn sich
nicht sollen beli Ubeu wie diu andern , so
keine befbung beben. 49n, 8* 409*.
Belrübery m. der in traurigkeU verselxt:
der IcufTfil ist «"in srhreckgeisl vnd belrübcr,
der heil, geisl füret den namen, das2 er ein
trösler beistet «nd nicht ein belrflber. tk^r.
97*. voe.indp^teuLttuletat. e^. belmber
tribulalor tristalor.
Betribnis(belrUhlni!>j, lrt4UUa, aegrUudo,
gewohntiA n.: vnd wil er aus sagen vom
hetrUbnis {vor. das hetrübnis) meiner seelen.
Jlinb 7, 11 ; ich wil sie erfrewen nncli jren)
LL'lrill)nis. Jer. 31, 13; so ahrr jftiiand ein
beirübnis hat augcriclil. 2 Cor. 2, 6. doch
ameh, lei'e mM. betrOebenisse {Ben, 3, 120),
ich wenl midi schewen all mein lebelage
fnr solcher bctrubnis. Jes. 3S, I '» — ein-
wuU begegnet inder bibelverdeuuchung auch
die »ebm/brm beirObtnis: du schreibest mir
an belrablnis. Hiob 13, 26.
Betrog, tn. fr aus , fallacia, taaschurtq :
habe ich gewandelt lu eilelkeit, oder hat uiem
flu geeilet cum betrug. UM 31» es ist
eitel betrug mit b (igeln vnd mit allen bergen.
Jer. 3, 23 : weither keine sunde gethan li.it.
ist auch kcwi betrug in seinem munde errun-
den. 1 Pet. 2t 22; solch vngeschwnngener,
grewtieher, grosser betrug vnsdiger aeden . . .
ligt den papisten aufT der seelen. tO% der
winckelmesge. (1534). Fiiij*.
nach Weigand tetb. 1, 143 erst zu au-
fang des 16. jh. igemma genmtumm); mu
der pluralform 4e$ proel. v. helrie^'en.
welche wiM. betrt!'^'»M!. ahd. pitriikiunes/fiiifff
Betüüuhf n. sigillum: als were es eiua
leichtfert^en haben beisehaA vnd kein ffurst-
lich wapen. die jklem« onlieerf. fl533).
6ij''. vgl. petschier.
i>nv1^ WArtwtaeh.
BeMMleta) n. dteijmitf« «o» beCstunde»
gebeUxeit: jtzl ist das rechte betstündletn.
hausposl. WiUemb. 1545, »ommertheil. 25''.
Bett^ bette, n. iecltu, ,ylager- und »clUaf-
itaW: sein (4«« kSnigs Og zu Bosau) bette
ist alhie zu Rabbath neun eilen lang vnd vier
eilen breit. 5 Mos. 3, 1 1 ; im finstcmis ist
mein bette gemacht. Uiob 17. 13. es heiszt
aur dem bette, im bette, zu bette liegen»
frOker muk am bette, doeb nMU «wftr bei
L., die hierpir bei Grimm idfi. 1, 1724
ang<'fiihrie stelle ist einer schriji Mclnnrh'
thans enmommen: da sie ins haus kamen,
lag er auff seinem bette. 2 Sem. 4, 7 ; lege
dich aulT dein bette vnd mach dich branck.
13, 5; er aber lag zu belle. 1 3, 8 ; wenn
ich mich zu bette lege, so denck ich an dich«
p9. 63, 7 ; da nn Holofemes im bette lag,
Jud. 13, 3. — lisch vnd bett: den man hat
mir polt pepelien, bey dem miI ich zn bette
vnd zu lisch woneu. swo hochzeit predigten.
(1536). Aitj**; das scheiden von bette vnd
tische ein recht ebescheiden ist. wm dte-
sachen. (1530). Cj*'. — der pl. latdet bei L.
ItcUen: vnd hulten an die kr.inckuu vmbher
zufürea auÜ' betten. Marc. 6. 55.
mM. het, bette, p<. bette {Bern, !. lOB),
ahd. betti, petli. pl. petti { Graff 3. 49. 50),
golh. badi. eine vermulhung über die ab-
slammung des Wortes s. Grimm gr. 2, 25.
Beitel, m. «eiMHead'o, 6elf«M; das eyn
ygliche stad vnd flegk yhre kirchen baweten
vnd yhre arme Iciit seih versorgcfcn. d is dop
t)eUei gar abe gtiige. von kauffshandlung
vndwwiker. (1524). Fiiij\
BettelbMch» m. (der bai)i{ \ hat vnter dem
schein der kirchen dem liellelhauch, Timmara
von Aquinas, Scoiium vndBonrtuenturamautr-
gesellet als heilige leute. Eisl. 2. 490''.
Bcttettrat» n. pnnis mendiealiia; eine
elende parleken vnd beilelbrot. ausleg. der
e/1. vnd euang. von ostem etc. (\ 544). Pj'' ;
wilUliio vmhherschweiren und ehe dasbeUel-
brod essen, ehe ich mein arm alte leiste tage
mit dem uuordigen weseo tu Wittembcrg mar-
tern und vpninrnjjigen will, de Wette br.
b, 753. — mhd. betclhroU (Bsn. \, 264).
Beltelbrnder, m, b^bnönt^: e. k. (» g.
wollen mich geringen verachten armen bel-
telbruder gnediglich baren. Jen. 1, 123''.
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OETTCLBUBE
290
BtTTtLOROEN
wenn vnser teil eilel bcttelbubeii gewesl
weren , were es doch mehr denn zu viel ge-
webt, wamunge an s. l. deuäschen. (1531).
AtfiJ*; dieermesten, dendesten bedelbnbeB
die ergcstcn, rertweiaeblen scheick sind.
dasb.C'.rnd 1 rap.t.Matthei. (1532>. Cij''.
BcttclbHcbj n. so fiodel mau auch in dem
beltdbueh , das dieselbigeB ratwdtcb reden,
da viel ebreisch vnier ist. vom »ehern kam-
ph«rn<;. l]^iV. niiij'.
Bettelei, f. mentUcalio: es isi vvol der
prosten not eine, das alle beltcley ablhan
wnrdeo ia aller christenheil. an dm duiit*
liehen adel (1520. verm. au/y.) Jiij''; es
sollt Inlliper st^yn, das ynn der christenlieyl
ytu iiewen leslamcol keyn belleley were.
vo» km^ihanihinff imd um^er. (1524).
Fj**; betteley schmeckt wo! düu vnuer-
schnnifdori ni ni!. Sir. 40, 3^; das ist beltcley
vnd Üickwcrck. der \0\.psalm. (1534). Eij*.
BtUtltr, $. beider.
Bettelhölfc, f. wie wol aiieh solche bel-
icUnillTt' (hei haiser vnd ßrslen erbetteUe)
jbn iden bapst) wenig hilOt. das schöne con-
jttemin/. (153Ü). Ktij*.
tdtelisch» armtUg, elend, hettelhaß:
diese btisso i>l nicht slfUklich vnri bellelisch.
crUrhrl so da hellen sollen ele, f1IS3S>.
G}^ ; ImiT vber gelles volck, vnd deich so
lieildiach arm, elend vnd verachl auff erden.
Jen. 5, 477''; des heirn Christi einzug zu
Jerii>rtlpm ist s^ar ein leppischcr, schreibc-
rischervnüd bedlischer einzug gewebt. Üschr.
7&\ a..bellelach.
ietitlltcfc (bedlisch^ adv, «ore tnsndi-
corltm: mii-v'^n siih imi sülchcn nngst glotzen
vnd uodredeu so lauszich vnnd beüeli>cli
behelffen. von der 6eyrA<. (1521). diij';
alle yhre trage läppen , da sie sich so belle«
lisch mit plclzen vnd llickon. das dief;e wort
Chrisli noch fest slehen. ( l 527). ni nij ; vmi
sind vber alle luasse viel bOser sciielcke, die
sich arm, noidOrffUg vnd beltlisch stellen.
an die pfarrherm wider den wndbef *tt
preili'j^n. f l 540). Gj\
Bettcikind. n. das ist kein küuig, sondern
ein bellelkind. ha u^posLJhena 1 559. U.4&4*.
ietlelUMIcIly n. diminutiv des vorigen :
ein senfltes, annei beUelkindlin. m« das
gueti wi ewn^tÜhm aw vnfertelMdeN*
(1532). Cj\
iettelklesteri n. ein hloster^ worin bei-
telmonche sind: aus den bettelklüstern ynn
Stedten weren guUe schulen fiir knaben vnd
meydiin zu machen, ord^nunj^« eynes gem^
nen Kastens. (1523). Aiiii**; das aber die
beltelkloslcr abgehen, das isl natzlich vnd
not. eawmpel «jnen ekHitL kisehoff^ xm
weihen. ( 1 542). Hi}\
Rdtrlkonig, armseliger verächtlicher
künig: vud ist doch dieser bellelkünig , der
auir eim escl einreilet. der könig Israel.
hauipotl. Jhena 1559. 61. 139*; arme bei-
lelkönige vnd fiirslen. Eisl. 2, 292''.
Betteln, mhd. bölelen {Ben. 1, 172', ahd.
p«lol»in für peial6n {G raff 3, 60, 61j. „an-
liegend dmMiig kitten", nmal im armen*
gaben, mendicare.
1 ) inlransitiv : wer b^Mifln m i1 , 'I't raus
sich nicht scheinen, vennanung iutn sacra-
ment. (1537). Ihij**; es ist besser sleri»en,
ilfnn bc'Ueln. Sir. 10,29; seine kinder wer-
den bclleln gehen. Iliob 20, 10; gr.tben
mag ich nicht, so scheme ich mich zu bellein.
Luc. 16, 3; isl die.scr nicht, der da sass vnd
beltellT Je*. 9, 8.
2) transitiv, erbetteln: vriil sie s,iI/.ton jn
iden blinden) leglicli Air des iciiipt'ls ihör,
das er betlellc das alino!«t>n vun denen, die
in den lempel giengen. a|»o«f. ^«seb. 3, 2;
alles was wir jlzl siacklichl mussen beulen
bie von valer, da von kel^ier o>i<\<>r fursicn . . .
das wird man dort alles zugleich aull' einem
hauffen haben, doa 1 S. eap, der errlen ep.
s. Pauli am dS« Coriniher. (1534). Piiij^
mitfeht -p\ (-all r, ahd. pßla, tnhd. böle,
bitte, gebet, vgl. Weigand wtb. I, 144.
Betteln^ n. der evibetantiviseh gesebUe
inf des vorigen: bruder Slallhes , dem anif
sein beiden {anhaUendes dringcndei bitten]
vtid geilen der churfttrst halto oiirmi pnllz
zugeben verheL<scn. tischr. ISO''; tuus»ea
sie doch sonst souiel landlanlTer vnd boaer
buflTcn vnler de<« beUelns namen erneren« an
den christlichen adel. (1520). Jiij^
Bcttclerdenj m. ein mönchsorden, teelcher
von almoaen febf, w^e a. b. Franciseanert
Dominicaner etc.: es wundert mich, das da
dich nil schemist in dein herta, das du mir
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BBTTELBEGHT
291
BETTLER
auffruckisl, wie ich u oh gern keinn bettel-
onien sein, tciderdie neicen EckUchenbullen
fd lügen. (1520j. Aiij*'; die funlT CNMer
sechs bellelorden kommeo des iaris an einen
ort ein ygliclier mehr Jan spclis odder sieben
malen, an den ' lij isUichenadei ( 1520). Jiiij\
iettclre clil> n. geringes recht : vngeaclitet,
das man mit solchm schebicliteni bettel
recht mehr denn hunderlfeUig vnrecht thut.
ausleg. der ep. tnd enang. von o$tem etc.
(1544). xG**; goU wii nicht, das vnih deines
bettelrechU wülm der ganlien well recht
vnlergebe. etend, yj*.
Bettflffiflij n. ein reclit arm elend betlel
reich, der 1 1 0. ptaim. ( 1 539). Dj^
Betlelsack, m, mendki pera: noch Kit
fursten , hischoflc vnd herrn sind , die gegen
dem kdnig zu Ninene rechte betler sind, den-
noch aud' yhren beKeisack sich so hoch ver-
lassen , das sie nicht alleyne das wort gotts
verachten, sondern auch verfolgen, iler pro-
phet Jona. (1526). Aiij''; die gcyslHcheu
prclaten vnnd welllich fursten teilen nit vhcl,
dasz sie alle betlekecke {betteleij auszlcs-
sdietlen. gnmdvnd wtaeh, (1520). oiiij^;
die gey^tlich vud weltlich vbirkeyt sollon yn
yrcin aniiit nit vnformhch ^inn lrln , sie
alle bettdseck abthcten. eyn sertmu von dem
tMieJbfr. (1520). hj' ; das taalüMi byn vad
4ier anff den beitelsack. von ftiMjfirJkomdtenf
Vnf^ trttrhrr. (1524). Fiiij'.
Bettchtb , u as bellelisch («. d.) : noch
baben Me keinen golt, sondern mOsseo eioen
hettelscheii lansichlea goll selbe machen,
der 147. jwa/m. (1532). Fif.
Bcttdseblosi) n. geringes, unbedeulendes
tdUois: das bcllcischlos zu Jerusalem, der
110.jp«a<i(i. (15S9). Biiij\
icttelsrenterdicnst , m. ein armteliges
ht^er: ein iglicher f/uril) für sicli ein man
Si'iit wil» odder mit eim betlels reuierdiensi
sa felde zeucht, tom krUgt widdtr d* T.
(!fi29). Ilij'.
icttcistnb) tn. bacultu m endin: ?u d' n
belielstab geraten (betller werden}. hausposL
Willemb. Ibib, fesUheil ^l* ; und mUssten
die hand am betldslab wermen. «Ptddcr den
vucher SU predigen. (1540). Eiiij*; lanlT
stracks hinweg vuni weÜM- vnd lasse sie am
belleUlabe sitzen. 2, 221''.
Betlelslücli, n. res emendicata rilis: an
jm igoU) haben wir ewig leben, reichlhum,
gewall, ehre, go^en dem armen bellebtUck
auir erded. das 14. vnd 15. caji. «. /oAa»-
m*.?. fl538). Ciiij'' ; das land Cana.in isl kfliira
ein bell('l<lil('k oder lolierlirol gi"vr;f ^^cgon
der gantzeu well reich, von den judtn vnd
frmlüffen, (1543). Yiiij" ; geringe parteken
vnd betlelstücke. Eisl. 2, 147'.
Bcttclrelk, n. beUetleute: sinds doch eitel
verachte leute, verlauflene bubeo vnd beltel~
vokk, so an dieser lere bangen, doa 14. vnä
15. cap. s. JohamUi, (1538). Ooj*.
Beltclwcrk, n. res vitis: gercriitigkeil, die
sich dergleichen betlelwercks bebüflt. d^
Wetli ftr. 2. 82.
BrUcn , das bett machen , 5eretlen : füre
ich pen himel, so bislu da. bellet ich n)ir in
die helle, sihe, so bisl du auch d^. ps. 139,
8; stehe aufT vnd belle dir selber, apost.
get^ 9, 32.
mhd. bellen (Ben. 1, 111)> oM. ]icttAll
iGra/f 3. 51) r. bett.
BcttgenossCj m. schlafgenosz in äemseiben
dell, btiitMäfer: vnd sich an eynem hott-
genoszcn gnugcn lest, eyn snmon WM dem
dlchen stand. (1519). Aiij'.
Bettlein (betbn), n. beuchen, leciulm:
vnd Itessen jo dordi die slcgd^ emider ndt
dem betüin. Luc. 5, 19; hebe dein betlin
aufT vnd gehe heim. 5, 24 ;
ah, mein hertzhebes Jhesuhn,
mach dir ein rein sanffl betlelin.
Wacketnagel, tirdunl* 147.
Bettler (belleler), mendtcus, armer, dürf-
tiger, mhd. l»PlekBrc(öen. 1, 172), ahd. bcta-
iäii, |ii>lalari [(rraff3,Ql): es sol aller dinge
kein bettler vnler euch sein. ^Mo$. 15,4; wer
gewall vnd vnrecht thut , mus ZU lelsl tum
heüler werden. Sir. 21, 5; eynes armen
beltelers gcbeel. origmaibr. v. j. 1517 tn»
gesammtarcMv nt Weimar, reg. iV^ 108. 4 1 ;
es soll yhc kein betkler noch darhloszer vnter
euch seyn. bei Bindseil fehlende var. zu
5 Mos. 1 5, 4 in eyn sermon von dem toucher.
(1520). bj^; da müst man verarmen vnd zu
beider werden, dar 127. f Mim. (1524).
Aiij*; wie man die bcUler vnd Juden an den
gelen rincken kennet, das diese wort Christi
noch fest stehen. (1527). riiij^
87»
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BBTTLEAEl
292
BEULE
Beulerei, f. mendicUas, beUelei: da Qn-
den sie nichts deon armut vnd beUerey.
ham$pott. Wütemh. 1545, wM^rtkeü 40\
Dasijp. Itiiiili Tf I.
Bettlerisch, tcas Ijollclisch : wo nicht
glaulie ist an lilimiuiu, fuigcl der kurlzeii,
elenden * betieriscben tnwh der ewige lod
vnd verdatuiiis. WiUemb. a%ug. 1, 175'*; im
•ndeni sttick von dem blinden lerel vns der
euaogelist eine rechle betlleriscbe kunsl
(bafflersfeiHwO, das man Tür goii wol geilen
lernen, vnuerschempt sein vnd jmer anhaken
icUl«rpeli| m. scMechler peU : wer einen
btfseo pellz hat, der wird lUdit sHe lUcher
cu plelsen . . . regiment aber ist ein solcher
beüler jultz. der lOl. psalm. (1534). Oiiij».
BettlerHuantel j m. cento: nicht alleine
sage ich von der gerechiigkeil, die (ür goll
gilt, sondern auch w>n der weltliche» ensser-
lieben gerechtigkeit , die da ist ein lauter
bettlersmantel. Jen. 3, 464*; vnd ist ein
jemerlich getlicke, nicht anders denn als eins
betlelere raantd (Jen. 5« 291* ein betlers-
ninntel i . auf doi vemeiM k^fuHkh «dM.
(15311. Ailij^
BettlersTelk , n. das faule, vnnuize, inüs-
sige betlersvolck, das niemand in keiner
iribeitbringen kan. hampotL IRlt«ii6. 1 545,
sommerlheil 97*.
BettlertMi, m. chorea mendicorum fulcro
incedenUum (Grimm tclb. 1 , 1737): viel-
leicht wird Wittemberg . wie sichs anllsst,
mit seinem rcgimenl nidit s. Veits lanz, noch
S.Johannis tan?., sondern den hetllertanz oder
Belxebubs tanz kriegen, de Weilebr. 753.
lettogM *» bedangen.
Betweise« odo* betend: darumb sihe ja zu.
das du sarramcnl nirltt nndcrs Acnn difi-
scr zwo weise hiäucitcsi, neuilich auil daok-
weis« vnd helwmse. vermmmg tum «oer»-
ment. (1529). Hiiij*.
BcBge, f, biege, krümmung, mhi!. l iuge
(Ben. I, 177): machet eine gerade lauen on
alle beuge vad krümme, der 110. psaim.
( 1 539). Li^j^ ; jieur steigern sie den yngber»
vber eyn iar den snfTran , oddcr widdcrnmb,
das yhe allezeyt die kiiiniine ynii die bcut-'f
kome {et nichl bester wtrde }. von der kaußjs-
ikanitfimf «NMi «mieAer. (1524). Diiij".
Bengen. praei. beugte, mhd. bou^en {Uen,
l, 177), ahd. p(b)ougan {Gra/f 3, 31), am
dem sing, praei. des starken verbumt biegen^
mM. hieben bonc, oM. piegen (piokan) povc»
1) für sinnUches biegen, fieciere: den
bäum ad man beugen wäl er jung ist. 4er
101. psalm. (1534). Sij'; da er xu jm hin
.m(T kam , boriLn-i er seine knie pf-pon Elia.
2 kun. it lA; vud beugelen die knie vor jm*
Matth, 27, 29 (die ertfe amg. des «. test.
r. j. 1522 Aal Mer blegelen); mir sollen alln
knie gebenget wcnien. Rom. 14, 11; haslll
kiuder, so zeuch sie. vnd beuge jreu hals von
jugeni anfll Str. 7, 25; da halH« sie eim
hangende wand vnd gebeugeten laun ftinden»
Jen. 3, 327*.
2) für die abslracte bedeu(ung , tcofür
beugen allein angemessen erscheint, nichl
biegen : ein voick, das nicht tu lencken neck
zu beugen ist. vber das erste buch Mose.
f 1 527 » II iij'' ; nh, mein tochler, wie bewfreslu
niieii vnd betrübest mich, rieht. 11, 35;
denn vnser seelen ist gebenget sur erden!
|M.44.26; vnd wird die hohe fesiunge ewer
inauren benf,'«'n. Jes. 25, 12; der Bei ist
gebeugel, der Nebo ist gefallen. 4ö, 1 ; mit
solchem Wahn lu der schrilll laufllsn vml die
selbige beugen, reyssen vnd martern auf
solchen spynon diinckel, das ander teyl tnd-
der die hymi. Propheten. (1525). BiiiJ*.
3) das recht beugen, drehen, verdrehen:
du soU das recht deines armen nicht bengen
in seiner sache. 2 Mos. 23, 6; namen ge»
srhenck vnd beugeten das recht. 1 kön. 8.
.3 ; zu beugen den weg des rechts. «j»r. SaU
17, 23.
4 ) sich beugen , sinnikh und ^j^fiokr
sie beugen {winden) sich, wenn si»- iifberen.
Uiob 39, 3; da beuget sich Jusa|)bai mit
seinem ^andlils tur erden. 2 ohron« 20, 18;
viller jm mQ.ssen sich beugen die sloltae»
jliorrn. ffinh 9, 13. rrjl. hir/cii.
BenlCj f. ist 1) die infolge eines sclUages,
stoszes etc. entstandene geschwulstt imgegen^
«all MUT tfH$ehn«i4mdent UtU /Vsesen-
machenden wunde : ich hab einen man er>
Sö llingen mir zur wnnden vnd einen jfingliug
1U1U zur beulen. 1 j1#o«. 4, 23 ; wund vmU
wunde, beule vmb beule. 2 Um. 21» 25.
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BEUNEHR£iN
393
BEVOR
2) eine von innen her, aus bösartiger
Slwknnfj der siifte enlsleht'nde geschwutst,
ptuiula, papula, blaller, ahd. piuUi (Graff
96. 97): du isi dut gesetx vber allerley
■lal des aussalu vnd grinds . . . vbcr die
bfideB, gneU vnd eilerweis. 3 JfM. 14, 54 —
56.
mM. biule {Ben. 1. 18U>, ahd. pUi- {in
pdKslac Graff 6, 77S|, pAl (7).
BeHUflireii, dehoneslare. heule verunehreii:
r|i 7 ifT: lieiligr cvanpplium durch solche
haaiiiuug heuneltrel vnd verhaszl wird, de
Wauhr, 4, 501.
Beate (beulte), f. praeda, spolium, dem
feinde im kriege abgenommenes (vgl. aiis-
beutej: weil über das voick heute nicht hat
mdsten essen von der beule setner feinde,
die es runden hat. I Sam, 14, 30; ich
frewc iiiicli vhcr deinem wort, wie einer der
eine grosse heule kriegt, ps. 119, 162;
wie man frttlich ist, wenn man beute aus-
täflet. Jm. 9, 8; dem aueb Abraham den
zehendeii gibt von der erVberlen beute.
Bebr. 7. 4.
das wortf welches im 1 6. jh. auch in der
ledralw^ «erlMunf frorjkomml, fMM iidi
mt im 15. A vgl, Weigand lef». 1, 145
und ficntpn.
icalel (bcutlel), in. säckdien, lasche, iu-
mal geldbeatel, mhd. bintel (Ben. 1. 190).
«Ad. piilil (6>a/f 3,86), vielleicht abzuleiten
t!onbii>fpri nfferre {vgl.G r i m m xclb. 1,1750):
vnd Will zuiior kästen, beullci, keücr vnd
boden voll haben, der \21.psalm. (1524).
Gij^; vnd band «ween eentner Silbers in
iween boulel. 2 kön. 5, 23 ; wcldifr gcid
verdienet, diT Ir^'N in (Mtieii IticluTlcn beiilol.
ii^g. 1. 6; {Juäus Ischariolhf halle den
bevtcl vnd trug was g<^en ward. Jok» 1 2,
6; es ist doch mit den f^apisU» nicht viel
auszurichten . oliti ilasz sie vn«5 mit vnkosl
aoszehrea vnd den beule! ledig machen, de
Wm br. 5, 645.
Bfulflrin (benUiff)» «. UMekm, «ae>
cufus fhv sind zween rf>yni>;r!ie gtildcn ynn
das beullm, inn das ander bcullin gehen die
VBgerischen gülden, deudsche messe. (1526).
Beateid rcticker , m. excmsor marsupü:
da erfand nu der bisscholT dis fandlia vud
gedacht daa paffittm den fockern zu bezalen
mit des gemeinen mans benid , vnd schickt
diesen grossen beuleldrescher in die lender.
trtder Haut WonU (1541). Liij*; da Ues
er mit dem ablas etliche beuteldrescher aus-
gehen, dor Io'itF< zu erbeben. lOHlar da»
bapstum zu. Horn. (1545). Zj^
Bentekcbneiderj m. crumeniseca: dis ist
der erste redite gründliche anfing des Lti-
ihcrisclieii lenuens, den niclil herlzog Frid-
reich, sondern der bisschol! zu Meintz durch
seinen beutteldreschcr oder beulteUchneider
DeUel . . . angefangen hat. wider Hans WonL
(1541). Liif.
Beuten hal bei L. flic hrdeuiutig von tau-
schen, wechseln: {dieser psaliu) lüi luir lieber,
denn des bapsis, Tfircken, heiser vnd aller
weit ehre, gut vnd gewalt, wolt auch gar
vngern vuib diesen psaliiion mit jhn alle
sampt beuten, das schöne con^emim. ( I 530).
Aij'';aber dennoch bin ich ein parlekenhengst
gewest vnd nach diesem psalm durch die
schreibfcddcr so fern komcn, das ich jlzl
nicht woll mit dem ttfrckischen keiser betilr^n,
das ich sein gut sult haben vnd meiner
kttttst em|ieren* da$ man Mnder rar aeftnlMi
haitensoUe, (1530). f.iiij"; köndteicbsthun»
so wolt ich mit euch beuton, dasz jr mpinrn
Schwindel nemmeu, so ich im kopff bab. vnd
ich behielte euwem fcrals. fMr. 350*.
in dieser beileHfim^, wddie auch im voc.
tbt^ut. bl. angegeben wird, erscht'ivf dns
wort seil dem beginn des 1 5. jh. häufig in
hessischen Urkunden und schrißen, xumal
in den composfllonai verbeulen vmA abbeu-
ton. vgl. Vilmar idiot. 's. 34. 35. das mhd.
[mf/ J buien d, i. hinten bedeutel erbeuten
und auslheilen.
Bcaticr« m. heutetmadket, kmmt in £.'a
hausrechnung vor. de Welte dr. 6, 330.
Routpfennig fhoiifprennirff) , m. beutean-
theU: gull behell drunter sein icil vnd sei-
nen sinspfennig odder beulpfennig. der 117.
psalm. (1530). Aiij^; er vnd seine geseHen
wcren in willens gewesen, dem Hlrslen solch
meerwnnder zu schencken als zum beulpfen-
ning. tischr. 40^.
ie?«?« ad», 1) tmior, «orana, öfter im
eingang der briefe : meyn arinsz votcrllu niL:-
gepeet i»l e. c. L g. «bceyt beuohr. originalbr.
BEVOKAN
294
BEWAHREN
r. 1 '-' 1 0 auf der bibl. zu Gotha cod. chart.
379 pag. ä; meyn vnlerlhenigs artnsz ge-
•peel vQüd demUUgs vormügen seynd ewrnn
f. g. akceyt lieuobr. 4« ü^fle Ir. 6» 11;
ewern fursllidien gnaden soin mein viUtcr-
thenige dicri'tt« ui»! .irnt'. pebct alle tzeil
Leuor. ton d^n ^ua^n icercken. (1520).
Aj''. vgl, bevor».
2) prOiWrUm, uumal: auch hat er in die
lenge von m'in^n bUchlin mit mir geredl,
l»euor von dem valer voser. Jen. 1, 147";
denuoeh ist es noch nicht Bflode oder kelze-
rei anderer meinung sein* bevor in einem
ding, djs nirhi von nölen ist zu der pHigkpil.
1, 20^" bei Grimm; als mocht daraus cl-
licheo andern , und bevor mir selbs , groszc
fobr enUlehen. tfe Weite hr. 2, 147.
mhd. Iic\or [lien. 3, 374), ahd. pifora
und i'ifuri idraff 3, 020. 621).
Beitrattj u>as bevor 1 : e. f. gn. sein meine
vBierthlaigste gebet und vermögen allzeit
be voran, de Welle br. 1,518. e^betUO ge-
braucht L. zminran (s. d.).
Bewacbsen, ton wachsendem überzogen
werden : das der plalx vmbber mit gru be-
waclisi-n war» wie ein wald oder gebirg«;.
1 Uder. 4, 39: der (herg) war mit grossem
dicken hollz bewachsen. deuUch autleg. des
tl.pealmen. (1521). B^iij^
Bewahren (bewarcn), tnhd. bewarn {Ben.
3. bOl ff.), ahd. piwardn (Grafel, 912),
fM^lodire, servare,
1) einen bewahren: a) vnd sind auch die
Ihimen Juristen die rechten kUrbser, die den
keisor vnd fürslen bewaren. das man kinder
zur schulen hallen sol. fl530j. Fiiij' ; iie-
ware mich gott, deoo ich Iraw auU' dich,
p«. 16» I ; der herr wird jn bewaren vnd
beim leben erhalten. 41» 3; aber der heubl-
man vnd die boy ]m waren vnd bewarpten
Jhesum* MaUh. 21, 54 ; vnd bat nicht ver-
schonet der vorigen weit, sondern bewsrete
^ }(. 2 Pel. 2,5. — h) für, uider elicas
bewahren : beware mich hcrr für der band
der gottlosen, p*. 1 40. 5 ; beware mich für
dem stricke, den sie mir gelegt haben. 141,
9 ; als einer, der für dem winde bewaret ist.
Jes. 32, 2; ich \nUc, das du sie bewarcsi
für dem vliel. Joh. 17, IT»; sich bewaren
für dem gulzeuojtfler. aposl. geach. 21, 25;
damit wir vii'« bcwnrfn fnr df^n eathusiasten,
arlickel so da hellen sollen elc. (1537).
Giij''; die vnscrn zu bewaren widder der
geister geplender. vom •bendmal CArMi,
(152S). diiif.
2) Sachen liewahren : vnd Iep:Pl Vriogsvolck
dareiii, die slad zu bewaren. 1 i/ucc. 12^
34; vnd der kSnig lies sehen kebsweiber
das haus zu bewaren. 2 Sam. 15, 16; da
Sau! hin sandte \m\ lies sein (Davids) haus
hinvarcn, das er ju lüdtel. ps, 59, 1 ; wenn
ein starcker gewapneier seinen paUasI be-
waret, so bleibet das seine mit frieden. Zve.
11,21; vnd gott der herr nam den menschen
vnd setzt jo in den garten Eden , das er ja
bawet vnd bewaret. 1 Mos» 2. 15; vnd
lagert fiir den garten Eden den cherobim mit
einem Müssen hawcnden schwer! zu bewaren
den weg zu dem liaiim des lebcns. 3, 24 ;
der fi'ouien weg meidet düs arge, vnd v%er
seinen weg bewaret, der behelt sein leben.
spr. 16, 17; wer seinen mund vnd zungen
bewaret, der bewaret seine «eele fitr anpst.
21. 23; beware deinen fus, wenn du zum
hause goltes gehest, pred, 4, 17.
- warun v. ahd, wara, mM. war aäu,
a u fm p rk 5 ^ r?t fr f i f .
Benahren (hcweren, beweeren), mhd. be-
wahren, {Ben. 3, 523), ahd. biwSran {Graff"
1, 924).
1) xcahr machen, darlhun, beteeisen: vnd
mocht wol gerne boren, wer das anders be-
weeren soll, eyn sermon von dem abbuM
vnd gnode. (1518). Ay-; ich hab bisiber
gehallen , wo ntan etwas mit der sohriffl sol
bcweren, uiu^'le die seih sclirifll eygeiillirh
zur sach dienenn. ton dem bapsium zu
Rme, (1520). Bij^; ein biscboflTvnd pfar
ist ein ding bej^ saoci Paul, wie das auch
sanft Hieronymus bewerel. an den christ-
lichen adel. (1520). Giiij''; hab ich vbel
geredt, so bewere dasselb. wm kauffsharndF-
lung vndvmeher. (1524 ). Ej^ rar. lu JoA.
IS, !2 !^ lir^^-ri^r ps ; die gedenck bil-
Ucr odder zeugen Lilder, wie die crucifix vnd
heyligen bilder sind, ist droben auch aus
Mose bewerd , das sie wol su dulden sind.
tcidder die hgtnl. Propheten. (1525). Cij*;
m oKtti , wer vvil mieli IiJgpn slraflcn vnd he-
wereu, das meine rede »iciil» sey? JJiob
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BEWÄURLICU
295
BEWEGEN
^4, 25; Paulas beweiis. das dieser ist der
«brist, apost. gesch. 9, 22.
2) prüfen, erproben: vr vvil euch bc-
MTcreu , wie fesl jr liällei «in der lere. Jen.
5, 456^; vnser veter auch Tersucfal wurden,
das sie bewerd würden , ob sie golt von
hertien dirnetcn, Jud. 8, 18; vnd weloher-
ley eines jylichen werck sey, wird da fewr
liewereD. 1 Cor.* 3, 1 3 : selig ist der man,
der die anfechlung erduldet, denn narh dem
tr l)ew<>roi i^i. wird er die krone des lebeDs
empfahen. Jac. \, 12.
Benihrllfffc (bäweriich). prohuHlü: es
ist bewerlicb» dz alle gelubd Izu disser (zoyt
nicbts tugen. eyn rrteyl der theologen. ( 1 520).
Bij\ — mhd. bewierlich. {Utn. 3, 521).
Bewäkrt (bewcri), probalus, erprobl, in
4er pritfmn§ als edU hifmitn: ftlr bewerte
vnJ gi'gruniite warlieyt .luszrlitfftn. eyn ser-
mon von dem abiaaz vnd gnade. (1520).
Bj"; befleysz dich golle zuerlzeygcn cyneo
bewerten vod vnuerladdelicben erbeiter. «ar.
41» 2 Tim. 2f 15; sihe. ich l^gc in Zion
ctnan gnmdslein, einen hnwerlen stein, einen
köstlichen eckstein. Je$. 28, 16; griissct
Apellen, den bewerten in Christo. AAn. 1 6 J 0.
lewahrMg (bewarung), f. servatio: setze
THcynoni munde eyne Jiuel vnd an die tlmr
nicviier Uppen eyne bewarung. var. zu p«.
141, 3 M Binditit.
Bevilmng (bewening. bewemnge), f.
probatio, beweis, mhd. bewaerunge {Ben.
3. 523): vnd ob solch gleichnisz vnd be-
weruDg den stich nil hieltenn. von dem
hapUwm gmRMM. (1520). Ciiij''; es wirt
wol mehr dings an (oAne) grundt vnnd be-
werung gesagt, eyn sermon rom abfasz vnd
gnade. (1518,'. Auj^; dasist myr beweruage
^nug. dat ander <eyl widder d, Ayml. pro-
jpkelen. (1525). Dij*.
Bewältigen (beweldigeu), superare: mit
fear zu beweldigcn. von eigener gerechlig'
keif. (1530). Cf.
Bewandt = vertcandt: so musz man es doch
mehr in den bownuliin des gl.mbens (glau-
Jfent rerwnndlen) üben, de Welte br. 1,410.
Bcwcben y bewegen , hin vnd her fahren
mMhen: eyn woge des meeris, die vom
winde gctrioben Mid !)p\vehd wirt. Jac. 1,
S nach dem H. lest. «. j, 1522. c^f. weben*
Bewegen» praet. bewdg, pari, praet. be*
wogen, 6« L. noch 2 pfrs\ (ud. praes. bc-
wigst, 3. pers. bewigl, mhd. bewogen bewac
bewegen {Ben. 3, 03 1), ahd. piw^kan (Graff
I, 658).
1 ) für die sinnliche hedeut\mg des triegens
bielei sich noch ein beleg in der bibel : fic
weisen aber bewege« jre worl mit der goid-
wage. Sir. 21, 27. keulig« KMauiffg,
haben witgen ihre worte.
2) häufiger berjt'qt^et nh<nraries bewegen,
perpendere, erwägen, überlegen , bedenken^
in defracM afeften.* wollen ein wort nach
dem andern bewegen. d(iaflM^/leal.(1521 ^
bij*; bewc^pii die scliwcpre, monpe, schnöd-
heyt der sundcü. eyn vrteyt der theologen
Itu Parti. (1521). Bij**; wie grosi solch
gab sei . kann niemand genugsam bewegen.
de Weil^ br. 2, 162; das nu yemaud tmUhl
bewegen, wie J.ic'h <o vnfrcnlicli mit sciufm
bruder gehandlcl iiabc vber das emle buch
Mose. (1527). Uni^j^; hie mtfeht jemand
bewegen, warumh Dauid spricht, was hin
irli? von den letzten tcorten Dattid. M543).
Hj' ; fr (Jeaaiaii) iial sonderlich das wort
(ewiges reich) bewogen, ^end, Pii**; wir
haben alle Schriften vns zageschirkt gegen
ui lfr dt iszig gelesen und bewogen, de H'ifHe
br. 4, 380; wir haben euren handel mit
fleisx gelesen und bewogen. 4. 520 ; wenn
ein szunder bewigt die grosse mennige vnd
schand der sunde. grund vnd vrsach. ( 1 520).
eiij*; sancl Petrus zeucht es idas vrlheil
goUes) auch an vnd bewigt es hoch, vber
dae ereU A«dk ifote. ( 1 527). Xtif ; (a. P««-
lus) streichet ls aus vnd bewiegts aufls
hOcbste. ausleg. der ep. vnd euang. 00»
oslem elc. (1544). Co 5*.
3) varantaase», bastfminen laosw; es hat
mich lückd Sack mit klagln fx r n-htift be-
wogen, an e. k. f. g. zu schreiben, de Welle
br. 4, 500; bin derhalb darauf bewogen,
euch dies kleine brieOein zu schreien.
4, 535.
4) ferre moleste: mit herzog Georgen
Sachen haben die vnsern fast vnvorsichtiglich
gehandelt, dass michs hoch bewogen hat.
de Wette ftr. 4. 583.
Bewegen, praet. I)CWOf^o[e, beicegte, pari,
praet* beweget, bewegt, mhd. bew^en.
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BEWEGEN
296
BEWEINEN
prael. bcwegelc u. beweile {Ben. 3, 642.
643), movere, commovere, agitare.
1 ) »intUieh : die erde bebele vnd x^ard
bewegt. 2 5atii. 22, 8; dantinfa wil ich den
himel bewegen. Jes. 13, 13; ich bin <1tr
bt'rr dein poii, der das mecr bewegt, d;is
seine weilen wüleo. 51» 15; wollet jr ein
rfaor sehen, dae von winde beweget wird.
Luc. 7, 24 ; — Tod wil den fus Israel nicht
mehr bewegen lasspn vom Innrle, das ich jren
velern gegeben habe. 2 kön. 21,8; lasst
jn Ilgen, niemand bewege sein gebeine.
23, 18.
2) (ibstracl , in mehrfachen bedeutungen,
zum theil mii bewegen , bewog susammen-
fallend.
a) einen bewegen, eondtare^ erregenj auf-
vüiegeln: aber die jaden bevvegeicn die an-
dechligcn vnd crharn weiber vnd rlcr st;ul
obersleu vud erweckten eine verfolguiigc
vber Patilmn vnd Barnabain. «jimI. gesch.
13, 50.
b) ('in(?n zu ptwn>: lipwc^cn , antreiben,
bestimmen : sihe zu , i\ns dich nicht vieleicht
zom bewegt habe jemand zuplagcn. liiob
36, 1 8 ; las deine seele nicbt bewegt werden
jn 711 Irfdten. spr. \9, 18: dnrumh wil iili
aus der sclnilTl ortzoh-ii «lic vrsach, die uucli
bewegen zu glauben, das Christus ein jude
sey. da$ Jhenu ein ^ejromer /nde tey.
(I52;i). Aij'; ich hallt, der iungst tag sey
nitl ft rne, datzii bewegen mich eben di^ze
tzeyohcn. auszleg. der ep. vnd euang. des
aduents, (1522). Muj' ; damit sie desle bas
bewegt vnd gereilct werden vlei^sig vnd mii
ernst m beten, vom kriege mdder d. T.
(1529). Ciij''; Sancl Hieronymus schreibet,
es habe jn bewegt die biblia aus dem ebrei-
schen auffs new in didmeltschen jus laiin,
d.is die feinde Christi, die Juden, vns chrislcti
vcrspott4'n nls hetlen \\\r niclit die umIiIi-
biblia. von den letzten worten üauids.
(1543). Aq*; wollet mich verständigen, wer
euch gcheiszen und beweget bat, solchen
brief mich tu schreiben? de Weite br.
4, 446.
e) etwas bewegen, emSgen: Maria aber
behielt alle diese wert vnd bewi^et (avfi-
fitiD.ovaa) sie in jrem hertien. Ltte. TL» 19.
hier Hände richtiger bewog.
3) sich bewegen: vnd die kreffle der
himel werden sich bewegen. Marc. 13, 25;
die warteten, wenn sich das wasser bewegeU
Joh. 5, 3; vnd da sie gebetet hatten, bew^et
sich die stete, da sie versamlet waren, oposf.
gesch. 4. 31.
Beweglich ^ mobiUt, was bewegt »erden
kann, verAutsrNdk: das das bewegliebe sei
verenden werden als das f,'emacht ist, auff
da;, ila hlfilip ilns viihewegliche. Hebr. 12, 27.
iewegnis, /. bewegung: das bündnis der
gottlosen fürslcD, das sie leugnen, sibcsl du
was für beweis es genaeht. EUd, 1,424^
Bewegug, f. mbd. bewügunge (Ben. 3,
636).
1) aufstand, aufrühr t es erbub sieb aber
vmb diesdbige zeit nicht eine lleine be*
wegung vber diesem wege. «immI. gtu^k,
19, 23; meyn genuitt vnd meynunp nye
gewesl, auch noch nicht ist, ichts {etwas)
tttttbreyben odder leren odder predigen, das
fu bewegung vnd auffmr yoi heyl. reich
vrsach gehen mnpe. originatbr. im gexammU
archiv zu Weimar. 0 pag. 74 FF. 2.
2) innere bewegung.regung : wie du sihest,
das Abraham so ein grosser heilige ist, noch
lessei er die iinlfirlielic affeot vml bewefrnng
lielV ynn ylini sticken, vber doS erste buch
Mose. (I527^ Aaij'.
3) aufrief, heveg^nrnd: das ist die vraach
vndbew^UDg. wanunli ich szo hartt widder
diszerii! |>osi()h'fiii';rli( rui <lup\ gP5lnssen habe.
eyn sendbrief an Oaptl Leo X. (1520).
Aiiij".
l ) anafotf : wie ich von ewern geschick-
te» höre, 90 ist die (onlT :,ui h recht bey
euch , on das mir das ein grosse bewegung
gibt, das jr die jungen kiodcr teuffet aulT ttok-
ftOnflligen glauben, den sie lernen soBen,
\V( [in sie zur vernun(T\ Uonien. Je». 2.219".
Rewelben . ujcorem ducere, ein weib neh-
men: das priesler sich beweyben . . . ergert
euch grossslieh. von beyder gestalL (1522).
Ciiij* ; es werden ttliich sich beweyben nichl
aiisz christlicher roeynung. ebend. Ciiij\
Beirelieii worüber weinen: da kam
Abraham, das er sie {Sarah) klaget md be-
weinet. 1 Mos. 23, 2; vnd da die gantie
gemeine sähe, d.is A.iron da hin w.ir. bewei-
nelen sie jo drcissig läge. 4 Mos. 20 , 29 ;
BEWEISEN
897
BBWILUGEII
wenn einer stirbt , so beweine jn. Sir. 38,
16; da gieng sie (die tochUr Jephthaha) bin
mit jreo gespielen vnd beweinet jre jung-
frawacballl aoff deo beiigeD. riehMr 1 1, 38;
w»'r will szo kt'Inc srynn , (Iis rr t^Lltf-he
äuiitie nit bewcynen wolle, die siebtn pusz-
fitdlm. (1517). H5>>.
mhd. beweinen {Ben. 3, 558), oM. bi-,
piwpinon (Grnff 1 , SSO).
Bfweigei, probare, demonsirare, biegl bei
L. noch schwach {prael. bcwciscle, pari, be-
wcMcl), MM.bewlsen bewikte {Ben. 3» 760).
1) thäiUch zeigen, darlhun, erweisen:
seid jr Tin die, so an meinem bcrrn frennd-
scbaffl vnd irewe beweisen woll, so sagt
min. 1 Jlot. 24, 49; vnd wil meine sunfle
beweisen an allen güllern der Egypler.
2 Mos. 12, 12; der du Ix ufisesl gnade in
lausenl gelied. 34, 7 ; sie wOilea mir einen
tüek beweisen, ps. 55, 4 ; beweise vns deine
hdlRe. 106, 4; kcyn cbrisilich lere nocb
leben hat man ylui (divi getauften Juden)
beweyset, sondern nur tler bcpstcrey vnd
0unchercy vnterworlTen. das Jbesus ein
fftomer jitde e«y. (1523). Aiii**; die mar-
tcrbanscn mit (lucben jbre manheil beweisen.
das schöne confitemini. (15301 Rj''; bobe
dcmut, gedull vnd flehen ist da beweiset, war-
«mge an $eiH9fMe4«isdt^en. (153t). Aij'*.
2) begründend darthnn: das evn fegfewr
scv, 1.nfi m.in nit ansz der schriflt hew*»VRPn.
gruHÜ vndvrsach. (1520). oij"; vttd Ireybl
mir mich ich solle dt Neyn bewcyszen vnd
er will das Ya nicht beweyszen. antwort
deuUch. (1522j. Dj' ; ich bah gründlich
beweyszel, das die aiilas bepsle teiischer
geweszen sind, ebend. Cij'* ; ich wil beweisen,
das Sara, die heilige erltmulter. sey iongAraw
blieben aiiflT Zwin^'filiM'lie wimsp. dax dirse
wort Christi noch fi-sl stohon. i 1527). dij';
er soll beweisen, wie yni abendinal wesen
SO viel hiesse als denten. ebend, dj"; sie
sagen, es sey widdem ander, das Christus
leib yin hvintl vnd ym aben;!in"l -'^v , ntier
sie bcweist ns nicht, vom abendmai Lhrijili.
(1528). gj'' ; so wollen wir seine wert nicht
ehe Icucken , wir wissen denn zubeweiscn
gewis, das Christus W\h alhir dinjre^nicht
milge sein, wo goU ist. ebend. iiiij'*.
3) sich beweben, «leb mäßigen, zeigen:
Dnrs, WSrttxtaehu
in allen dingen lasset vns beweisen nls- die
diener goUes. 2 Cor. 6, 4; jr habt euch
beweiset in alkn eiacken . das jr rein seid
an der Ihat. 7, 11 ; noch kllmpts offl dso,
das, wo man am meisten ertz hofTet, vnd sich
beweiset (anläszl) als wolts eitel goli wer-
den, da findet sich nichts. Jen. 5, 426^.
BewelacB, n«: so slreiLet audi yhr be-
weisen nichts, vomobeiufauil C!hrt^,(t 528).
III iij\
BeweisUcbj was sich beweisen läszt : ynn
yhren schulen schreibt eard. Camo«. adbe»
es sey bcweyslicher, das brol nicht verwan-
dili vvt'rde. antwort deutsch. fl522). Dj*.
Bfweisnng, f. mhd. beuisunge (Ben. 3,
762). \)ostensio,olfenbarung: inbeweisting
desgeists vnd der krallt. 1 Cor. 2, 4 ; erzeiget
nu die Iieweisiing ewer iielie, 2 Cor. 3, 24.
2) probatio, beweis: wilchs bereit an ein
grosse beweisung ist . das kein geseiz nicht
Troro machen kan. vber den erste bueh Jfeea.
(1527). Jj'"; wir ,il)er foddcrn gewisse lio-
wcisungo soirlicr gleiclinus. vom abendmal
Christi. (1528). piiij*; so bald sie (die
väler im eon/ttUo JViceno) der arianer lere
lesen hüreten , zisscheten sie alle eintrcch-
tiglich vnd wollen sie audi nii lii hüron itoch
zur beweisung odder vuraniworUin^' kuinen
lassen, der 82. jwaAn. (1530). Eiij>'; vnd
doch das man seine beweisung niclit mögn
taddcin, fcrct er zti vnd machet das arguinent
starck. das 1 5. cap. der ersten ep. s. PaM
an die CwrinAer. (1534). Hiiij''.
Bewerbeif eon^uirere, werben, forschen,
aufsuchen: e. f. g. hall nU lange iar nach
heyligthuu) ynn alle laad bewerben lassen.
originalbr. im geewemOarehiv zu Weimar,
de Wette br. 2, 136.
Bewiesen , ifns liewegen liowng , er-
wägen: wollen nu die worll ynn szonder-
heyl bcwiegenn. auszleg. der ep. vnd euang.
wm eArUtag ete. (1522). Diijj'*; wie gross
aber vnnd vbersrhwencklich solch gab sey
kan nieroant genuirsani bowiff^en. egn mis-
siue an Uarlmul von Cronberg. (1522j.
Aj'' ; Maria aber behielt alle diso worll wid
bewiget sie ynn yhrem hertaen. Luc. 2, 19
in f]"r sf'jil. ausg. n. (> s(. d, j, 1522>
später aurh bei L. erlöschend.
Bewilligen, einwilligen, in§UiWiB^gent
98
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BEWILLIGEN
2d8
BEZAULEK
du boh iiiolil gehorcbeo noch huwilligcu.
1 kon. 20, 8 ; vnd Hose bewtUigci bei dem
IDM tu bleib». 2 Mos. 2, 21 ; vnd die prie-
slcr licwilligclcii . vom voick »iclil gell zu
nemen. 2 kvn. 12, 8; hr^wiMijrlen '-i»^ in
ileu verlnig. 2 3Iacc. 14. 20 ; iltr halle
Bichl bewUligel in jren rat vnd bundeU Imc.
23, 5! ; damit si< nicht Jon jhr Instcrlti ht<
grcwel el\ja heu illii^^n. ein widderruff vom
fegefewr. (1530). inj"; vnA oh er (herzog
Georg) sn grob vnd thdrslig sein wdt, das
er (hirch den kurrilrsten als durch miUel
odiler kiK i'lil \]n T iiiif h hirschfn , so
Will iclis aber nichl halten nodi l<ewiihgen.
ißonkeMiekn vitd geslolen bt iciftn. (152!) ).
Biij'.
2) die hetlntluttfj mn einttilUgenhal auch
j-ich bewilligen: drnn so fern li.it pr j^ich
bewilliget vnJ bewegen las^tcu. de H elle br.
8, 481; also hab ich mit brieffesselger er
Henrich von Cembcrg geredl vnd yhii ver-
manct <nli Iis nni|il anzunehmen» des hat er
sich hcwilligel. 6, 101.
Bewilligen, n.hewiiligitng, einiciUigung:
well wir alle gleich priosler sein, niusz sich
nicnnaiuU ^rlli rrfur Ihun vnd ^irli vnii rwin-
deu an [ohne) vuszer bewilligen vnd erwcicn
das zu ihun. des wir alle gleyclien gcwali
habenn. an den ehrüüiehen adel (1520.
Bewilligung, /• dasselbe: enlzichc si<-h
nicht eins deui andern, es sey denn auü bei-
der bewilligung eine seillaug, l Cor. 7 , & ;
«larnmb kan der sprnch ad Tit. keyii amlcr
ver^f uid haben, denn das Tilns solle elllislen
oder jii leslcr eynüelzen nicht allein, »./otidern
mit Itn Ihun, welen vnd bewilligung der
ganizen gemeyno. anttcorl deulseh, (1522).
Oj''; il truiiil) haben hie die b i er ein solchfn
vQU'rschuid gesetzt, dabey ichs auch lasse
bleiben, das ein schlechter gedancken on
hcwillignng sey niclit eine lodstinde. J«n,
5, :m\
Bcwisl, das parL praeL von dem nellenen
bewissen (v^f. Grimm wl6. 1, 1787), er-
scheint einmal auch bei L. : szo meyne lere
ausz gol ist. wie ich nit andersz mir bcwisl
ibewust), szo innsz man sich des erwcgen,
«las sie von dem grossernu teil vordampl werd.
«yn tnterrichtder begeht kinder. ( 1 521). a j*'.
Bewohnen (bewoneu), habilare: sio wer-
den beuser bawen vnd bcwoucn. Jes. 05,
21 ; das es dasselbige (hMi) bawe vnd be-
wone. Jer. 27, II; vnd die siedle, so wol
bcwonei ?*ind, sollen verwUstel werden.
Ezech. 12, 20.
B«WMt, nofiM, an die etell« v. bewist
(*. d.) getretenes pari, prael. von bewissen
(ahd. lMwi/,.an Graff 1 , 1097) — deutUehe
kennlnis wovon haben.
1} bewnsl sein, »ofum esse: gott sind
allo seine wcrck hewusi von der weit her.
npnst. fjpsfh. 15, 18; es ist szonder Izweyf-
lel inciiniglich bewnsl vnd ofTpiibar , wie das
. . . appellaUoH. (1520). Aij ; es ist aber
gnugssm bewttsl, das ... der propIwlSaeAaf/«.
( 1 52S). Oij'' : wp'i] nicli denn wohl hewnszt,
wie heynOlliig es ilzl «llcrit!i;il!ipn wird vmb
pcrsoucn, die zu kirchenaiujii tüchtig, de
Weite hr. 5, 380.
2) sich hewusl sein einer sache : du weist
alle die hosheil, der dir dpiii hcii/ brwust
ist. l köH. 2, 44; . ich bin wol uichls mir
hewust. 1 Cor, 4, 4.
3) wenn eyner auff seynen bewusien vnd
cik.uitt'n vriiier«:!:!?)!! tbrrr arlifkcl d-'s ::lau-
iit'iis gründen, das ander leyl tridder d,
hyml. prophelen. (Iö25i. Diiij*".
Bemblen (bczalen), sotvere.
1 ) (li'ii ti rrth oder preis einer gekauften,
beschädiyhtn etc. Sache bezahlen, erstatten:
darumb dis der iiehislc rad ist, das, wer da
verlteuffl, nichts borge nocK bargen anneme.
sondern las yhin bar vher hetzaloii. von
kauffshandlung vnd tcucher. (1524). <"]'•;
Wasser, lufll, erden, himel darfl' ich nicht
hesalen, aber was ich sonst im hause haben
sol, das mus ich atilf griechische trew vnd
glauben liriifTen, das isl, ich raus eä bar vber
hezalcn. der lOl. psalm. (1534). Rij'; so
wir deins wassers trincken, wir vnd vnscr
vieh, so wollen wirs hezalcn. 4 Hos. 20, 1 9 ;
was die ilii(»r zurissen, bracht i< li dir iiieht.
ich inusl es bezalen. 1 Hos. 31, 39; wer
aber ein vieh erschlegl, der sob bezalen leib
vmb leib. 3 Jifos. 24, 1 8 ; da zu sol er das
srb.if \ieirelli^ Iic/rilen. 2 Sam. 12, 6; so
du was mehr wirsi d.ii ihun, wil ich dirs be-
zalen, wenn ich widerkome. Luc. 10, ^5.
2) eine schuld bezalen, obfr^j^: ver*
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BEZAULSCUADEiN
299
BEZEMEK
leuffe das ttle wnd beule deinen seboldherrn.
2 kön. 1, 7; viul nis or .inrn ii^'^ r.u'rerhnpn,
kam jrn einer fiir, der \\ar jm zfii^n triii<fiil
pfund ücliüMig, da vis im uk-IiI li.ilit' zu lie-
xateo, hies der herr verkeulTen jn vnd seio
weib vnd sp'mo kiiulpr vn<l alles, was er halle,
vnd iK zalen. ilatth. 18. 24. 25; iler goK-
losc imrgel vnü bczaiel iiiclil. ps, 37, 21.
3) das gelabde bezahlea, erßUen: ich
wil meine gelühdc IicKalen für denen, die jn
filrclilen. p«. 22, 26; opITere polt diuii k vnd
bexale dem höbesten deine gelüb<le. ps.bi), 1 4 .
4) bezahlen vergetteH: er bezall mir
gnts mit bösem. 1 Sam. 25. 21 ; also bc-
zalel golt Ahiriiflerli d is vltol, das er an »ei-
nem vater gt-Uiaii iuill».*. rieht. 9, 56; vnil
der berr jm bczale sein blut autl seinen kopfl*.
t kSn. 3. 32.
5) mil der liaut bezalen « sterben (tgl.
Agricota sprirhtr. 232'): itzt plagen «io
Vüä mil giUtigen worlcn vnd Icslerlu lien
bttehern. denn aber werden wir mit der haut
heznien müssen, ein ekiittUch 9^ner trott.
(153:.).
fitAd. bezateii, dmli niclU gauz in der
keiaigen bedmUuny. i vgl. Ben. 3» 843. 844).
Bmhitehadeiy m. ein diireÄ besaMung
entst'ind'i'nfr schaden , f>hnf ziCPiffl eine
woril/Uäung L.'s: hal Hallzcr die hundert
gülden aulT Michaelis nicht wider gegeben,
-vnd Bans hat darüber rntteaen betalen vnd
schaden gelidden, so sol jm Bullzor den be-
zaliich.tdt n wider erslniton. wider äen Wucher
XVk predtyfn. (1540). Cj' .
Bcttblmg (bezalung), f. aoluHo: denn
anch des menschen soo ist nicht kninen» das
er jni dienen lasse, sondern das er diene vnd
gebe sein leben zur bezaluog für viele. Marc,
10, 45; beiahing fordern, de Welte hr.
32«..
Beiühmen h^'/emm.
Bciaaheni) zauber anthuri, fascinare,
virbtenden, nütd. bezoubern {Ben. 3, U4S),
«M. pizonpar6n (Gra/f 5, 581): es war
aber ein man, der heraulKTff ilns sitii.iri-
liscbe voirk. apost.gesch. S. ^» ; o jr vnuci-
slendtgen Ijalator, wer hal euch bezaubert,
das jr der warheit nicht gehorchet? Güt.
3, 1 ; warumb der geisl solch aircnlzen
treibt, kan ich nicht wissen, on das mich
duttckt, er wolle ... die leute bezaubern,
d.i-; sie grosser kunst der griccbiscben spräche
ynn seinem knpfl sich verwnndorn solb'n,
vom abendmai Christi. (l.")2b). mj*; wir
mOnche sind anch die rechten zeuberer vnd
geuckter des teuffels gewesl, die wir alle
wflt mit vnsfTtii falschen gauckelspiel bezau-
bert vnd vorbleiidct haben. diV kleine ant-
ut&rt, (1533). Biij''; vnd bringet andere
rencke, damit er vns bezeubere. das 6. eap,
Ephes. (1533). Dj' ; die gollhcil irn *irra-
menl bezaubern {zaubarn). Jen. 2, 2 IS".
Bexeichcn sc^retM £. pkr bezeichnen,
signifieare : denn das leiblich brnd were gnog
bezeicht mit dem worl (das teglich l>rnd gib
vns heule). Jen. 1.81''; alle zeichen geringer
sind, denn das ding, su sie bezeicben. vom
abendmai Ckritti. (1528). ej\
mhd. bezeichenen {Ben. 3. S65), akd. be-
zeichonen, pis'eiohannn Hiraff 5, 597. 598),
Bctcigcn; anzeigen, vorbilden: da die
kinder von Israel waren durchs rote mehr
gangen, darynne die tauflTbetzeygt (Jen. I.
2|o'* liprfirlmet) wart, sermon mm h(>< Ii-
vcirdigen mcrament. (151 ü). c j*. — mhd.
bezeigen (Ben. 3, 866).
BcMMca, bei L. häufig in der formet
oinoii lic/t^niPii li^ven, ihn thun ln<"^en, rras
er f ür ziemend hält, iras ihm ansteht, ge^
fällt: lassl jn bczcmen, das er Quclie. denn
der herr hats jn geheissen. 2 Sam. 16, II;
spricht Jacob, wir wollen lassen bezemengott
vnd dii- ii.Uur, was moin vnd »lein sein solle.
t'6er dm erste buch Mose. (1527j. Ttiiij'*;
wie seer nu solche schuM golt verdriesse»
zeigt er an, das er hie spricht, er W(dleftO€h
die band ahtliiin vnd sie bezcmen lassen, der
prophet Sacharja. (1528). EeiiiJ'*; aber
den Itfae schlttssel kennet er (der heil, geisi)
nicht, da lesset er den bapst allein mil bc-
7fmen. ron den schlüsseln. flTj^ni. Oiij'';
lulle wer da bitten kan, «las gotl die liand
nicht abtbue vnd vns bezcmen lasse. Jen. 7,
392^
das tcorl bezemen {nicht zu xrhreihi'K l»o-
zühmen. irj> schon bibehu^gg. aus dem an'
fange des 11 . jh. haben), erscheint
zwar m tcM/len des 16.^., waleke a«s
mitteldeulsrhland stammen (wie z. b. in des
Burkhard Waldit toerken). noch öfter» aber
38*
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BEZEUGEN
300
BlÜEL
In üe hevaigB MdliiifUpracKe i$t€S nicht ein-
gedrungen, im voHismunde niederdeulsch-
iands i«t d<u entsprechende betemen noch
htuUf ailgemeiH verbreitet (vgl. drem. ipf6.
5, 17. 18. Schütze holst, id, l»96). zudem
transitiven bezähmen, domare, verhält es
sich wie ziemen {mhd, i^mta) tu zähmen,
welche man sehe»
Icwigfit tN^. bdiugen (Ben, 3,919),
tettari, testificare, zeugen.
\) die tcahrheil eiut'i- .■<nche durch seine
aus6age bekrä fügen, beweisen: wenn einer
sa dir konpl vnd dir aniei^t von dcioer braut
oddcr weibe, sie sey nichl rein ... so ergreift
yhn also vnd sprich, wiltn das pcstchcn vnd
offeaUich (ur gcrichl (wenn ich sie verklage;
bekeDnen vnd beseugent von ehuaehen,
(1530). Gij"; jre meinung ist doch ja recht
vnd gilt, das .sie Ja mit Ito^eugcn, es sey
warhaUlig fleisch vndblul Ghrisu im abenUmal.
ein eendbrieff voüder eflNdke rofün^fer.
('l532J.•Aiij^
2) feierlich erklären, betheuem, versi-
chern: geretl das auch nicht, so wil ich docli
biemit für goU vnd aller well bezeuget vnd
bekand haben, das ich» mit diesen sacramenu-
leslorn vnd schwerniern nicht lialic, iiocli
gehalten liabp, noch ymrr halten vvil, das
eUese wort Christi noch feni stehen. (1527).
bji* ; so wil ich mit dieser schrifll ftir goii
vnd aller weit bOMDget liahcn, dns wir, so
die Lutherischen gescholten werden, keinen
rat noch wilieo, ja aucli keine vrsachen dazu
gegeben. waTwmgeansJ.deudethen.{\b3l).
Aiiij'.
3) darlegen, an den lag gehen, verkün-
digen überhaupt : das worl bezeugen ist ynn
der schrillt eben so viel als golls wort ver-
kOndigen. der prophel Saduufa, (1528).
yW}" ; nemct m hcrlzen alle worl, die irli
euch heule bezeuge. 5 Mos. 32, 46; docli
bezeuge jnen vnd verkündige jucit das l etlil
deskOnigs. lSani.9,9; der «Dgel des herm
bezeugelc Josua vnd sprach. Sach. 3, 6;
auch mit viel andern werten bezeuget er vnd
ermanet. apost. 2, 40.
4) einen besengen, wiier einen zeugen:
sintemal jr gewissen sie bezeuget. Rom. 2, 1 5 ;
dein eigen gehet strafft dich, vnd ist wider
dich, bezeugt dich, beklagt dich. Jen. 1,75*.
5) sich bezeugen, von sich zeugen, ileJb
erklären: vnd ich auch noch heutigs tags
begere meine irrlhume mir zu beweisen, und
ich willig zu widersprechen were, wo ich
geirret lielte, des ich mich hierinne bezeuge.
Jen. 1 , 352 bei Grimm ; das bezeug ich mich
tiietnil gegen goll. de Wette br. 4, 473.
Bezlcbügen, verdächtigen, betchulügent
werden sie darüber begrilTen oder sonst he-
ziL-liiipct, SO IhUren ?ic es getrost leugnen,
fon den jüden vndjren lugen. { 1513). iiij**;
ich Marlinus Luther gehe zeuguiä diesem vn-
serm lieben hnider Gregorina Morgenstern,
das er im Augustiner orden sich redlich vnd
crbarlich gchatlen, das jn auch niemand an-
ders bezichtigen kau. EisL 1, i77\ — von
bisiht {Graffbti^B, Ben. Z, 990), ietten.
ziht ton zlhan zeihen.
leiirhtigang, /. bisrhuldigung: doch
wusz ich zuuor ein ausrede ihun aulT etliche
beiichligung, szo sie auff mich treybcn.
grund vnnd rrsach. (1520). aij*; es ist M.
Caspar Scheibe der bezUchligung halben . . ,
noeh im elend vnd ausser Eisenach. de Wette
3, 4U1. die Schreibung bezachtigung ist,
wie bezUchtigen ßr bezichtigen, nnHehUf*
Bezilang, m. zvang: das volck mit be-
zwang Troin machen. Eisl. 1. 137''.
Bezwingen j iwingen, ubei-winden, be-
siegen: allevUIcker, dioHolofernesbeswin^
gen wurde. Jud. 3, 1 1 ; jr goll wird sie dir
gewislich in die hende geben, das du sie
bezwingest, 5, 22; welche haben durch dea
glauben künigreiche bezwongen. lleftr. 1 1,
33. — aus mhd. belwingen {Ben. 3, 162)»
ahd. i-iduingan {Graff f., 273. 274).
Biliel (biblie), f. die heilige schrift alten
und neuen testamentes, mhd. bibel, bibUe,
<lal. biblien (Ben. 1, 1 1 5), «tneiemkirehHtk-
lat. sing, (aber urspr. kirchlich-lal.-gr. p/.)
biblia rom gr. ;ii,^).i'oy buch, eig. {weil
dimin. von pi/^kog) büchlein. das mitä.
erwache fem, biblie «mUelnf anfonffi amik
nocA bei L.t was soll vns gluck widderrarca»
wenn wir «zo vorkerel liaiideln vnd die bib-
tien, das heylig golis wort, szo enhyndern
seUen? n» den ehrietlUihen ndei. (1520)
Liy* ; bette aber meyn Heyniz vnsier biblien
nur eyn wenig angeblickt. an(iror< deutsch.
(1522) Eiiij''; auch bab ich die bildsturmer
big
BICKEN aOl
BIER
telbsl Mben vod baren loen aus luejncr ver-
ileutschten bibel. leiMcr dt« kjfHU, fron-
ten. (1525). Diij*.
Bicken f. picken.
Bldnici (bcdnica), inmierr, (et«ii, »«r
m MchfifUn JL's, deren hercmtgahe er nicht
selbst besorgte: da müclitcn sich nonnen vnd
pfaffen für <Miis(^tzpn vnd bulmen bis ynns
marck hinein, amleg. der euang. von oslem
ele. ( 1 527). p 6^ ; da sibet man wie jhr herla
bu0t, bidmet vnd scblerhl (schlägt), ausleg.
der euanfi.an den fümemisten feslen.{lb21).
düij^; wenn er ein wenig einen leuOelbOret
laiMSi'hen» «blasset vnd bidmel er. vber tfaa
erste bMch Mose. ii:)27). aaüij''; da er sie
wol ziUcren vml bedmcnt pemat ht balle.
Eist, l, 95*. — mhd, bideiueu (ßen. 1,115),
mM nmr mw bibenen beben enUMttefofm.
Am weder bei Benecke noch bei Grimm
verzeichnete subst. bidem bietet wiederholt
die erste deutsche bibel, x. b. 2 Mos. 1 5, 16.
Bieder (bidder, bider), fromm, rechtschaf-
feUf „ehrUdtt oA» fateeh und aufrieMg"
(Agricola): Izu warnen die hern vom adcl
vnd alle frume bidder Iculte. rrmch vnd ant"
icort. ( 1 523). Aij ** ; eyns jgiichcn bidder mans
verstand, eyn tendbrie^ an Jhan von SehM-
nitz. (1523^. eyn bydder mnn. rar. xu
l Mos. 25,27 ; derhallien iih bill alle früuie,
bider handwerkslcule. de Wette br. 2, 413.
Ehl, I. 177*.
bieder, riehtiffer ohne dehnzeiehen bider,
die verkürzte geslatt des (!f(rfi'n l i tcrh,
mhd. biderbe (Ben. 1, 3GI. :itj2', ahd. bt-
derbc, piderb*, pidarpi {Oraff 5, 215. 2l6j,
wid %u bedarf und bcdflrfen gekörig, vgl.
Grimm wtb. 1, ISIO.
Blederburgrr, »». al-^ froino, eliriichc
biderbUrger ihun sollen. Jen. H,
itcdcrlentf, pL von biedermann; die
fromen biderlenl. Jen. 2, 436*.
Blederllrh fhidderlicb), adv. ehrlich, auf-
richtig: das es aber ynn guaden muglicb
sef, belle Arsaeius bas wissen zu sagen,
denn sie thun, wo sie hellen rodlirh vnd
bidderlicii mit yhm vmbgangpn. tcider das
blind vnd toll verdamnis. (1524). Ciij*. —
ahd. pidarpllbo {Graff 5. 219).
■ifdfraiann ' (.biderman), m. vir bonni:
welcbe (dücAer) kein Trom biderman mil ge-
d ti 1 1 lesen kan. «orr. L.'e auf Freder e dia-
logus. (1545). Bj' ; er lubetChrislus als einen
bidL'rnmii. Eis!. ! ,2n'\ — - älter-nhd. noch
die vollere /ort» bulerbmaa : es soll sich ein
blderbman adtamen, das er hei ein frOnd in
eim klosier. die 1 5. bundgenosxen ( 1 52 1 T)9.
buhdignosz luiij''. doch schon mhd. häufig
bidfTfri'Ti [Ben. 2, 35) st. bidnbc man.
Bieg«;», fieclere, praet. bog : die lungen
bewmiin kan man besser biegen vnd liehen.
das man kinder zur schulen hallen sol.
(J5/<fii Hj''; seine reben boj cn vidi zu jm.
Ezi^ch. i 7, 6. einmal auch nach der weise
von beugen aeikwaeft gebrauAt: vnd legten
ybiu einen purpurn manlel an vnd biegelen
die knyo ftir ylini. Matth. 27, 29 in der «epf.
ausg. des n. lest. v.J. 1522.
nAd. biegen (Ben. 1, 176), ahd, biogan».
[itokan {Graff 3, 36), goth. biugan.
Biene, f. das bekannte honig bereitende
insecl: die biene ist ein kleins vügelin vnd
gibt doch die allersUsseslu frucbl. Sir. 11,3;
die obKguen easue bienen: denn au der zeit
wird der Iieri irischen der (liegen am ende
(fer Wasser iii K^'vptcti vnd der bienen im
lande Assur. Jes. 7, Ib; sie vmbgebcu wich
wie bienen. pe. IIS, 12.
mhd. bin, bine, nchen htt {Ben. !, 116)»
ahd. bia, pia (Graff 3, 12). nach Grimm
wtb. 1, 1367 zu bauen gehörig,
Itenlfln (bienlin), n. apieula^ bienehen:
eine spinne aus der schienen lieblichen rosen
sergiflt scii^'el, da docli das bienlin fif. ! --i-?
hoiiig aus seugel. austeg. schöner syrüche.
(1549). Qiij'; die humeln alles auffre«sen„
was die fromen bienlin machen, der 101.
p.^n!m Yl '>;-! 1 t. Vf.
Bieuächwarm, m. esavwn: sihc, da war
ein bicnschwarni m dem ass des Icwen.i.
ridn. 14, 8; fleugt vnd schwermel daher
wie ein bienächwarm. derprophetSaeharja,
fl529K Qiiij»,
Bier^ n. mhd. bicr (Ben, 1, 116), ahd.
bior. pior, (Graff 9,iOB), aus gelreide und
hopfen gebrauits tjetriink: kondle er {der
bürger) seinen kofcnd für hier mh knniren, . .
so machl er jm kein gewissen dauun. eitliche
schöne predigten. (1533). Dj''; wittenber-
gisch vnd lergisch (torgauisch) hier, tischr.
421^ redentarten: sie handeln ancli mit so
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BIERAMSCL
302
BILD
blddcai verzagleoigewisscn, «l.isiniclidunckt,
sie wollen, es wcrc ihs liier widdrr vm
fasse, vnd hellen sie es niclil angefangen,
hall ich, sie soUens nu wol la!>sen aoslchcn.
iat A>«« worl QirUH noeh fest ttehen.
(1527). aiiij"*: vnd gleuhc sicher, were das
hier widrr im fasse, sie he«i«f ns jt/t wrd ;m-
slehen. Jen. 5, Ii' ; o dem hier isi recht
gegeben, darumb gichrl vnd sclieumpt so
u ol. teamwtge an $. I. deudschen, (1531).
Kiiij'; wpirlips \n eine nnfreiiritllM li«^ nni h-
barschait i^l, so nahe ein hier dem andern
lU irolx «tnd schalen aq$»t«eitei». «Ee Weue
hr, 6, 7 1 .
nach W. Warkemagi'f.t rrnnuihung
{Uaupl zeilschr. C. 201) aus roman. iiere,
bevere, d. i. tat. bibere Irinkeu, oder ge-
nauer au$ einem davon gebüdelen »übst.
hilter, hiver. doch vgl, auch Grimm w^.
2» ^^?2 und )- brauen.
Bierani>vly /'. lechbruder : darnach ciwa
«in volle bleramsel au« eim krage da her
lauffen. ron e^eiehem. (1532). Bij'*.
ßkrbrancr, ni. cocior eereeüiae, bei L.
Jen. 5. IM t In ewcr, wie s. b. auelt
Alberug iuhreihl.
Bierftt.si, n. dolium terccistanum: dazu
darir icb keines geistes. das ich ein bierfas
anders mache denn I in w rifif.is. Etsl. 1 , 3S9''.
Bierhaus, n, f>ii rx henke : die jiiii ilcii
bieriieussrrn jieslilcnizen. der 109. psalm.
(1535). Dg*.
Iterbcld. m. Heid im biertrinken: «renn
der iruiK'kenhohl Irolzig islvnd seins saull'cn.s
als ein I irrlinll odder uf^inrith r wil gerhil-
iiiel sein, der projthel UaOacuc. (1521)). ij\
iiericbea, n. ich wil iKeweil mein bieri-
chen Irincken. hampost. Jhena (1559). 10*.
-iclifn het hänftj i iirliotiniiendediminuUi)''
enduny für verkurlzh M < lu ir.
Blerkaunc, /. w o er so uell in die bUcher
als vtelcicht in die bierkannen gesehen, solchs
wol helle gelesen oder gesehen. Jen. 7, 380*.
de Welle br. 6, 251.
ücrkellerj m. cella cerevisiaria: wein-
vnd byrkeHer. tfewl^ caleehiimui, (1529).
Jj".
Bierkrug, m. im.i liicrlmus: kansin lag
vnd narhl sitzen jm bierkrug ... so kanstu
ja auch eine stunde jnn der kircfaea sitsen,
dr< rhriitliihen lebens. (1533). Bj''.
BicrriUer, m. tcas liicrhcld : liirr- \nd
weiurillcr. auileg. der ep. vnd euang. von-
oetemele, (1544). V5^
Biersrheak, m. caupo orerisiarius t
orelzniar und hi»M'''i'ln'nekpn. tischr. 60*.
Bieten, mhd. bieten (üen. 1, 181), ahä^
piotan (Graff 3, OS), go(h, biodan. «m prä^
.«r /(>. tut}, bei L* du heuUI, er beul.
I I offerre, anhirtm, darreicht u, gebenx
briiigel den dursligcn wasser entgegen, lue»
(et brod den fla«ditigen. Jet» 21. 14; wer
ist vnler encli menschen, so jn sein son bittet
vnil»s ImiiI, der jin einen sletii Meie? }falih,
7, 9; icli iiidi olft mit pelachet, wo ich ge-
sehen, das man den hunden au dem ine^er
einen bissen brol geboten vnd wenn si« dar-
nach gesrhuappi mit dem hcffl aufl die
srhnaussc geschlagen hal. von den cnnrHijs
i nd Kirchen. ( 153ÜJ. Aij" : wenn man eineto
das fercklein beut, so sol er den sack auff-
holien. UnAr. 436^
2i » iiK'ni, f'iwi*! trotz bieten, den kämpf
md 4hm nichl scheuen: weranjhnt {Chrüio)
hanget, all« seiner {des teufels) macht vod
^ewalt wol kan entsilzcn vnd trotz bieten.
das (■». cap. di'r rp. s. Pauli au die Ephes.
(1533). Hij'; vnd beul vns Irotz anIT vnser
misten. Verlegung des alcoran. (1542). Uiij''.
3) einen guten morgen bieten, winedten:
goit iiiclii einen guten morgen darOmb bieten.
der 1 12. psalm. M' t>fil rj'".
i) als lohn trofur zu geben erklaren:
was wolt jr mir geben, ich wil jn euch ver-
rli.itfn? vnd sie boten jm dreissig aÜberting*
3/««/*. 20, 15.
5) bieten enlbielen : das er mir aber
zom stock, kercker, wasser vnd fewr beutet»
kan ich armer brnder ml wegeren. eynser-
mon von dem ablas vnil gnad. ( I 52^). Cij*.
0) bieten ^ gebieten : der bapst solchs
{d<u heiralen) nit macht hal zu pieiten. an
den ehHstUehen ttdel. (1520). Hif.
7) <\ch bieten, erbieten: noch licsz er
sich lieriinler vnd liol sich zu recht (erboi
sichf vor gericht aich stellen zu wollen), de
Weue br. 2, 544.
Bild. n. oft noch bei L. hMe m sg. und
fl., doch lautet der tetiUere amdt sckom.
i
BILD
30S
BILDEN
Ijilder; n\M.V\\>V ilhn. |, 120), aAd. bt-
Jidi, pilidi, pilutli. {Graff d, U7. ÜSJ-
1) vorzugnteise üt l»»lil «in ptasUsehes
kunslwerk, wodurch ein gegenständ sinti-
lich dargestellt irt'rden soll, stalua, bitd-
säule: ein liiiiimaclicr eben yu üeui er wog
oyniet vnd tiawet was am liollz Iznm bilde
nil sali, vn «lern rurdcrt er auch din foriT) des
I)Üdcs. die sieben puszpsfilm. ( I 5 I 7 ji. (Jiij' *,
ein hüllzeru, slt^ineni, lilchern Itildc. die
drey symbola. (153S). Ej' ; das ke«tlin mil
den bilden Jrer orsc. I Sam. G, i 1 ; also
mii« man Air liiMi r oll ablirecln'n. tcidder
die hymi. propUt'lcn. (1525i. Oiiij''. in der
bibel wird bild häufig für gdlzcnbild ge-
braucht: jr soll euch keinen güUen machen
noch bilde. 3 Hos. 26, 1 ; vnd soll alle jre
seulcn vnd alle jre t!0{;o<sonp hildpr vüih-
Imngcn. 4i/o«. 33, 52; die liddc jrer godcr
soltn mit fe^ verbrennen. 5 Mot. 7. 25 ;
vnd lies für jin ahbreelion die .nlinr llaalini j
vnd die bddcr oben dmnH hieb er oluMi ;
ab, vud die hayne vnd gülzcn \ud bilder zu-
brach er. 2 cAron, 34, 4.
2) sodann geht dername bild auch auf
die flache, nicht vorlrotende Zeichnung, das
gemälde : ich für war die zcyl nil hab, das
icli luiigü Hchcn was der dnicker für bild,
bustaben (fie/). tindien odder papyr nympt.
vorclerung etlicher arlickel. (1520). Aiiij' ;
ich bab d^^n hapsl mil den büsen biidcm sehr
erzürnt. Uscl^r. 10*.
3; bild — abbUdt ebenhildi vnd goll
aprachi lasst vns menscben niachen, ein bdd,
da« vn«« ffleicli sey. 1 .*/ot. 1. *2fi; \tiil pult
Kbull dcn menschen jm zum hddc, /.uiii bilde
gfltles Schuir er jn. 1, 27; der mensch mu:»
« III liihh'soin entweder gone.< od ln ii( s iciir-
fels. vber daserslebuch Mnse. ( I '>2', i. l'iiij'.
i) blid siehl auch für die erscheinung
eine« dingei norJk teiuer äuszeren gesttUt
19Ü nach idnem innnen wesen : Adam zeu-
l7ot einen son, der seinem bild ebniicb war.
l Mos. 5, 3 ; wie wir gelragon haben das
bilde de.s irdiscben, abo werden wir auch
tragen das bilde des himlisehen. 1 Cor. 1 5,
49; das licissl das bilde des jrdischen uicn-
scbens, das wir allzumal daher geben jnn
der selben gesialt vnd wesen vud aller dinge
leben vnd Ihun wie Adam vnd Beoa gelebt
vnd getban haben, das 15. cap. der ersten
ep. s. Pauli an die Corintlier. (1534 i. Inj*.
5) bild, tifpus, vorbitd: biemit verwirA
er vnd bebt nnfF alle oplFer des allen tesla^
nienls, welche hilder vnd tigur gewesen
dieser danckojiüer. Jen. 5, 65''.
6) bild, exftnplum, beispiel, gleichnis:
dazu pflegt man gleirlmis vnd bilde zu fUren,
das man die lere i\r<[i> h;is f;i>sc. f/^;< i 5. mp.
der ersten ep. s. Pauli an die ( oriniher.
(153 J i. ciij"; das sey kurU von den bilden
od.1. r -Ifii liiiivsen gesagt, ebend, eiiij'.
Bildbesrbürmer , biblebesehirnier, in.
Schützer, vertheidiger der bilder: Carlslad
luigihl, das ich nichts denn bilde besehirnier
sey. teidderd,h!/mL Propheten, (1525). Bij'.
Bildbrrehm, »1. wir sind chrisien. leider
mit bildhrccheii, neischessen \iid andern iiu-
szci liehen dingen, de Welte br. 2, 189.
Bilden, mhd. bilden {Ben. 1, 121), ahd.
pdidAn Graff'i, %u einem bild einer
geslall mruhen, ijrlti
1) icie [nUi selbst, auf erhabene, plusti-
teh« arbHl: was wird denn heMTen das bilde,
da.4 sein meister gebildet hat. ffab. 3, IS;
ein nioiiv( Ii Ii.iI sie die yötzenbilder) ge-
niachi, vnd der den odein von eini andern
bat. hat sie gebildet, weish. 15, IG.
2) seltner sieht bilden fikr malen: vor-
zeiten da die nialer das jüngste gerichlc ma-
leten, bihleten sie die hell« 11 . im-t! j^nxsen
I rächen kopll'uiit seer weitem rariien. wider
Uans Wor$t. (1541). Eüif.
3) bilden von der formaU'on des mfn-
schen im niutler\rlin<!z qeUrnucht: da ich
gebildel ward \ Kien in der erden, ps. 1 39, 1 5 ;
vnd bin ein fleisch gebildel sehen mond lang
im blot. weish. 7, 2.
4) in <i( li, ins herz, in die aiigen bilden,
sidi einprägen, iu lierzen nehmen : das ein
fhomm chrislenmensch einen spruch der
schriin recht verstund und in sich bildet.
de iVetie br. 1. ^15; wiiU trott, ifris wir
das yns bertz bildeten vnd darnach richteten.
vber dus erste bucft Mose. (1527). cij';
darttmb das eiempel nicht ynn wind zu schla-
gen, sondern wol ynn die äugen zn bilden
ist. ebrnd. vj''; dammb niM^sen wir nicht
ansehen wie vngerne wir sterben, sondern
dagegen die freud vnd lusl ynns herlz bilden.
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BILDEREI
304
BILUCB
so hernach folgeo wird jnn jeaein leben, das
1 5. cap. d«r mton ep. s. PamH miH» C»-
rtnlfter. (1584). Oiiij". für die äugen bilden,
sich i-ors(e!len : d.ii nnih nialcl jlin s, Paulus
auch so greuhc^h, das wirs nie ht so geringe
achlen, sondern lassen ernst sein vnd vnser
fahr steU für äugen bilden. Ai« 6. eap. der
PauU an die Epheser. f 1 533). Dj^
5) sich bilden, sich darstellen: vni\ hü-
ten vns für dem teuifel, der sich kan bilden
vnd danteilen jnn Christua gestallTnd namen.
ias 1 4. tmd 15. cap. s./oJWliiiiit.(153S).Bij\
Bllderel, f. hilderey eyn eusscrhch ge-
ringe ding ist. Widder die hymel. prophelm.
(1525). Gj**; das aber die bilderey ym ersten
gehet auch cyne zeylliehe ceremonien aey,
»Chi - P.lll^l^. cbend. Ciiij*.
Bildcsliflen, n. das wir mit vnserm hil-
deslifllcn gölte keinen dienst noch wolgefallcn
thun. Bio. 1, 91*
Bildest urmer, s. hildslUrmcr.
Blldlein ( hildelein), n. hildrhen : darumb
tragen sie sich mit hildclcyn vnd huchleyn.
antleg. der ep. «ml eum^f. wm hHL dretf-
kömigsfest etc. p525). Aaj*.
Bildmarher, w. $ta$uari»tt, emen beleg
g. unter hUd.
BtMner (bildener), m. dasse^: ermachl
auch im allerheihgslen zwcen clierubim nach
der liililoner kunst. 2 chmn. 3, 10.
Bildnis, n. was bild : hildnisz haben ist
nicht vnrecbl . . . aber btldniss anbeten bat
gott verboUen. von betfder geslaU. (1522).
Ciij''; du soll dir kein hildnis noch jrgpn(!
ein glciehnis machen. 2 Mox. 20, 4 ; ilas
man ein hildnis vnd ahgott machen sol. rieht.
17, 3; vnd anbrachten sein bildnis. 2 kSn,
II, 18; allcrley hildnis der wdrme vnd
tliiofp. Ezech. 8, 10; gleich wie ein hildnis
aus einem spiegel vcrschwindeL Eisl. 1 , 34 4**.
Bildschnlfierf m. s. Paulus machet ein
lieblich bild als ein rechler mnler vnd bild«
Schnitzer, das 1 5. cap. der ersten ep. s.
PauU an die Corinther. ( 1 534). Bj\
BiMsenle, bildeseule. f. stoluat er sol die
hildcseulen zu Belli Semes in Egyplcnland zu-
brechen. Jer. 4 3, 1 früher ungebräuchlich.
Bildstumen, bilde.«lflrmen n. das hilde-
stUrmen habe ich also an gryfleu. widder die
Aymf .jinipj^fai^ 1 525). ; das bildatflrmen
vnd vmhreisscn dergolzen nicht mag erzwun-
gen werden ans dieson letL avsleg.der Ute-
hen gepott. (1528). Fj*»,
Bildstnmier, bildesKIrmPr, bildt-nstürrner,
m, äeraufbilder stürmt, gegen die heiligen-
bilder eifert: auch hab icii die biidslürmer
seibat sehen vnd hOren lesen aus meyn^' ver-
deutschten l)ibel. Widder die hgml. Propheten.
(1525). Diij*; ichs mit den Inldcst firmen
[sie!) nicht halte, vom abendmal Christi.
(1528) Gijj*; vnd ist noch heiliger denn
vn.ser bildcnslUrmer. vom hrUg» mdiw i,
T. (1529). Diiij''.
Bildung; f. was bild und büdnis : bis er
endlich durch dieses auch kerne tu der «ITent-
liehen klarheit* da er wird on mittel vnd Ott
alle iMldiing goU ewiglich schawen. das 14.
VHÜ J:'. cap. s. Johannis. (1538). Nij'
Bildwerk, n. opus plasticum: also auch
die (isciier vnd simmerlettte. die tag vnd nacht
er) Ii :1 rr mhI schnitzfn hildwerk. Sir. 38, 28.
BHdieirheu, n. wiUlicr ist eyn ««lanlz
scyner klarlicyt vnd eyn bild izeychen seynes
wesieos. auüeg, der ep. md 'eumig. vom
christag etc. (1522). Iiiij^ var.awlfe(r. 1,3.
Bilgerin, m. pilger: ich ermane euch als
die frembdiingen vnd bilgerin. 1 Pet. 2, 11.
ebmao im voe. Ine (jp. f eiil. anfe UU.,
hilgerim u. bilgertn {Ben, \, 125), «Hai
1(1 1. poregrinus.
Bilgrnni| m, dasselbe: darumb zuch er
auir vnd nidder wie ein bylgram. vber das
erste buch Mose. (1527). hj^~t!|^. pilgram.
Bllllebi aequus, gerecht, angemessen: die
andern arlickel, so Icibliclie beschwerunge
anzeigen ... sind la auch biUich vnd rechU
er$Mmw^ mm fridt. ( 1 525). Bj* ; wie gut
vnd hillich die rechte sind, so haben sie doch
allesampt eyn auszzug. ron treUlicher vber-
keyl. (1523). Eiiij''; wie es bilhch vnd recht
wäre, enanj^. von ilni lieAen anifels^en,
(1521). Diif.
mhd. hillirli (Heu. 1, 119), ohd. {aber
vor dem 1 1. jh. uitJu vorkommend) biUich,
billlh, (nlltch. (Graff3,2b), isi xmammm^
ges. an» bil /«t «huI lim adj, Iteh. tmeerm
-Y-rh.
Billicb, adv. jure, mit recht, dem rerhle
gemäsz: wer jm selbs schaden Ihut, den
man biBicb einen erIzbOaewicht f|iT.
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BILLICUEN
305
BINDEN
34, 8 : vio der gerechte sich keral von sn-
nfr pf'r*»chligkcil vnd (hiil böses, so sljrltt
er j.1 billich daruml». Ezech. 33. IS: soll
nicht biliich«r der vnrcchle solch «nglUck
haben? HM St, 3; vimI tretten yhn vAllenil
zu Hissen, dem sie billicber »ollen aultliclffen.
ri>r trostltrhe psatmen. (l52fi). Cvj''; es
üoli inllicli einen jglidicn deuiiscliengerewen,
A99 er Heudsch gehören were. warmnge an
l. (h-u<hchen. (1531). CjK
Billirben, für recht i'rkennpn,ffut heis:>'n :
soll ich die vurcchle wage vnil falsche ge-
wiebte im sefcel billielien? JHfeJb. 6. 1 1 ;
innn iiiilichl ofll, diis man nirhl liillichen soll.
Sir. 41, 19; vnreclil wollen wir \ nn rnrh
Ifiyden, wollen» aber nyninuT tiillirlion ? auff
däi vhird^ri»^^ buch bock* Emtserg.
<I&2I). HJ''; gott mo> wol billicben» wo
%vil er hin, der unne in«n? von den »dUMS'
sein. (1530).
tiihd. billichcn (Uen. I, 120).
■llUcbkcll fhillickeit. billlcheii. biUig-
k<'ii), f. aequiias: wo trelT ich das reehi
vnd ilif liillii kt'vt, «las ich nieynrn nehislen
nicht viicrseize. ron kaufftitatidlung vnd
weher, (1524). Aiiij'; vnter dem namen
Tnd schein der hillirli«>i(. ob kriegsleutc auch
in »eligem stände ?»'m mügen. ( 1 527 i Hnj'' ;
grossen vnd roecliligen schein der bdligkeil
haben, an 4en kurfürslen «tt Sofien.
(1545). Aiij''.
Eilsen, hfinsri/amus, in folgcnih-r stdti\
wie es scheint, m. ; Chrisliis soet nicht titMi
raten vnd bilsen. hauspost. Jheaa. 1 559
bt. 99^. — 4nM. bitae f, {Ben, M26), aM.
hil-, |»ilis.i (Graff Ii. 102).
Bin, die ersfe per$. »g, de» praes. verb.
iubst. i. s<>in.
Bilde, f. faseia, Knteolum: ieb wilden
acut (Mi.irMii /ulir im Iicii vnil sihe, er sol nicht
\i r liiiiiilfii werden, das er heilen nn'^go. noch
nnt binden zugebunden werden. Esech.
30. 21.
Binde«» prae(. band» pL bnnden. ßgare,
Tincire.
I ) tinnlicht aneinander, ineinanderf zu-
sammen fügen: mich dauchlc, wir bunden
garben aulT dem fetde. 1 Mat, 37, 7 ; stmlel
znnor das vnkr,iul vnd bindet CS in bdndlin.
Matth. !3. 30.
ÜiETZ, W6rt«rbucb.
2) an elwas binden, befeUigen': er wird
sein filllcMi nn Aon weinslock binden. I Mos.
49, 11; wir iMiiiilcn jn (rien kahn) vnlen
an das schdl. apost. yesch. 27. 17; vud
fnnden das fdlleo gebunden an der tbflr.
Marc. 11,4.
3i nni ftwas liind»»n: vnd als sif* jirt ge-
bar, that sich eine band heraus, da nam die
wehmniter vnd band einen roten faden da-
rumb. 1 Mos. 3S, 28 ; das schweisluch, das
.Iii ( SU vnib das heubi gebanden war. Joh»
20, 7.
4) in etwas binden: nim aber ehi Mein
wenig danon, vnd binde es in deinen mantel-
/iplfi l. Ezech. 5, 3; il.i nanu'n «^ir don leich-
nam Jliesu vnd bunden jn in leinen tOcheru.
Joh. 19, 39.
5j binden, vom meneeken gdtrauda, be«
rft»ii/e( fesseln, gefangen legen: vnd (.46ra-
ham) band seinen snn Isa.ir. f ^o*. ? 9;
da nam er aus jncn Sniifiui vmt band jn i'ur
jren äugen. 42, 24 ; lieber sage mir, womit
man dich binden rndge, das man dich zwinge.
Simson spr.irh 711 jr. wonn man mich biOule
luil sieben seilen von li-i.s«-tiein hast, so würde
ich schwach. ridU, 16, 6. 7 ; es ist ern man
von Felix hytider gelassen gc|ninden. apoeU
ge<icb. 2n, 14 imn,t9tt.v.j. \b22, epäier: *
gefangen.
61 Sünde binden, behalten: was jr anfT
erden bimlen wenlel. sol auch im liiniel ge-
liuinlcii sein, Matth. IS, IS; dazu xncjt L.
in der Schrift .,rou de n schlüsseln" : t^iiristus
jm obgenanlen Spruch redet von dem binden,
da die Sünde gebunden oder behalten wird.
Aiij''. auch ji'iii.-ind binden, ihm die sünde
behalten: als wenn dT h-ipst jpmnnd hindel
odder bannet, der doch (ur guii nicht gebun-
den ist. ehend. üiij*.
7) abstract, der glaub lessei sich an kein
wfpck binden, von den qutlen icerrken.
(1520). bj\ wer do sagt, ila^ die ciinsten-
heil XU Rom odder an Boni gf|Minrlenn sey.
ron dem bapstum z\t Hnme. (1520). Biiij';
das cunngciniiii <o\\ vml imis an allen enden
seyn Irey vnd an keinen sondern ort g<'|iun-
den. das ander teyl widder d.hyml.prophe-
len. (1525). Pij»; das ander stücke christ-
licher fi fiheil isl. das vns Chrislns nicht bin-
det an die ceremonien vnd gerichtsordnuog
39
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BINDEN
306
BIS
des geselzs Mosi. rnlerrichl der visita(<irn
(153S). Jiij*; so offl man vom abeadnul
redet, gcbundeo fein xu sagen, das ist nein
Icib. vom abendmal Christi. (1534). bj'-.
8) sich binden: noch weil «-i'" (fli'.' r^rfu--
goltes) auch nirgent ist, kaoslu sie wcrhcti
uirj^cnd cr^reilTen, sie binde aich denn dir
SU i:nl villi bescheide dich ao eiaen ort. das
diene tcorl Christi noch fest stt'hm. f 1527).
liij' ; also bindet sichs alles jnn eiiMn<1iT. der
apostel vnd Christus worl, der chriNloiihoit
glaube vnd b«kenlnis. dtu Ib. eap. der ersten
ep. s. Pauli an die CoHnther, (1534). Jij .
mhd. Iiindfii ilhn. I,l29f.)t oAd. ]»ti\-
lan (Graff 3. 132).
Bteiei, lt. das binden {exammunteiren)
ist nur ein euszerlicli absondern, doio, <lu>
sich selb^ tnit siimlen in die ni.iIrdfyiHi^'
stecken, butla cene domini. (1522), Ciiij .
iindrrei, f. hanJ^bung dethiHdetehlü.i-
gels: das sey kUrlzlich gesagt vom andern
schaden durch des bapsls binderey. widu
das bnpilum (1515). llj'.
BiBd«8€bluüsel, m. die getcalt sünde zu
he^uUten: der bindescbiflssel ist die macht
odder nmpl den sünder, so nicht bdssen nil,
zu slraden mit einem olFtMidichen vrteil rtiin
' ewigen lud durch absonderung von der chri-
stenbeit. ton dm schlüsseln. (1530). Jiiij".
■vgl. auch lüscschlilssel.
Bindrerbt, n. rfas' recht sünde zu hehal-
ten; wo bleibt nu hie d<is bindreclii odder
htndesrhltlsselt v<in den s^lüsseln. (1530).
f-i ■
Biokcltopfj m. mnlnla, hiunzkachel.
nachllopf: ein grosser licrr musz auch biu-
ckeltOpfTen in seinem hause babcn.fiM)lir.44''.
vgl. pinkeln.
Biiikkarhd, f. dasselbe: ein grosser herr
niusz in seinem hause auch schmeisx vud
bincLkachcln haben, tischr. 2S'.
tlutly intra, iHwendig, bei L. nur räum»
lieh: bynnen (innerhalb) der sladmanren.
rar. zu 3 Mf>^. 25. 2'); das reych gotiis ist
byniieu euch, ausiieg. der ep. vnd euang.
VOM ehristag eie. (1522). Jiiij*; das reich
j:i»ltis slehcl bynnen euch, von menschen
Irren tzu ufn/fl,'n. (1522). R 5^ beiUind-
£ ei l fehlende Varianten iu Luc. 17, 21.
binnen, mhd, binnen (Ben. U 750). ist
(f findet am Lp- innen, wie liafler aus be-
alier (z. />. vnd wers daz daz vorgenant se-
legerede beaflter vnszin loide nit gehalden.
vrkwudev.j. 1409 im archiv der central-
iinnen-commisiion zu Marburg, abgedr. in
„über die artnen •■ anslallen zu Marburg."
2. hefi. 1 S 1 6. «. 2 1. MO abercraOlst. beaOler
gelesen mIi, bansten ana be-auszettt bober
aus Ix'-dher (ober ühen.
Bim, m. (?), mhä. bin/. (Ben. 1, 137),
ahd. pineij, pmu^ {(ira/f 3, 130>, ein«
flechtpßanze, Juneus: da ist nichts den«
rollt , M liitlT vnd binlzcn zu sehen. Biel» I,
2'*4\ — heute giU nur die entstäUe form
ifinsc f.
BIret (birret), n. was barel : weysen vnn
nj(! \lire birret. ausleg. der ep. vnd euang.
von der heil, drey königefest. (1525). Oj*.
atis millellat. biretuw. s. Itarel.
BtretldH (-lin). n. dindn. des vorigen :
.il->Q wirdereuch machen nicht aliein kt niplIiT
>if^'tneiirTt'r, sondern auch d.is lurfllin
auÜsi'tzen vnd heissen doctofes vud uieisler
sein, das 11. vnd 15. cap. s. Johannes.
iI53S). AAiJ^
Birken, betulaceus, ahd. pirchin : scheuet
f>|,reisch liei<sl virga, eigenilirh hie nicht
eine rulen, denn das verstehet der Ueudsche
man für bircken reiser« da mit man die kin-
der .>^ti-ii|H>t. von den Ji^den vnd Jren IngetL,
Kij'.
Birnbaum, m. pirus,mhd. birboum (Heu*
I, 227). wi« noch tandtehaßüeh: die bilder
zur eichen, ym Grimmetb.il, zum birnbaura.
iridd' t' dif> hyml. piiiphften. i I52r>i.
byru vud cpfel bewiuc. der propliet Sacharja.
115291. Pij'«.
Birne, f. bAanmte obstarl, pirum: so
wol als eyn b iwtn geschaflen ist UytTi ] »tUoT
byin zu trafen, da* eitern die kimier zur
ehe nicht zwingen sollen. (1524 t. Aiiij''.
der sg., wieker mhd. bir, ahd. pira ten*
tet, ist bei L. nirht ersichtlich; Dasyp.,
Alberus hnhen noch ein bir. rr»? dem ro~
man. {it., s^)an. pera birne) itberkomnienes
»ort.
Birnstirl, m. pediculus piri: ieb wolt
nicht ein birnstiel (nicht das geringste) drauff
geben. Eist. I, &7'.
Bit, esto, seeundasg.imp.desverb,$ubsi..
9
bis
M bin und bist gehörig ; in der bibet nicht,
trohl aber nnderirärts bot L. für ^l i xor-
kommend: bisz keusch, auffda* vOinhrisllich
kwekhock$Em*ser9. (1521;. Jij' : LUs guus
mulhs. e<ii0 ep. s. Petri gepredigt. (1523;.
Siiij ; iiit yii gou bis mir gucdig. das andtr
teyl wiääer die hyml. propheten. (1525).
Lj'' ; bis gelro>l. vber das erste buch Muse.
(1527)* Yyiiij*; bis wiUekoiD, du «dlergssU
Wa ckernagel kirchenlied s. 1 46.
Biü (biszK prnep. und conj
I. diepraeposition bis, den sietpunki
Ml rmm oder uH bexeithnmd, wird, wU
iat gteichbedeutenä» (Ad, ffAd, van, unze,
gewöhnlich mit einer andern praep. rerhun-
ib»; wassor vmbgaLeu mich bis an tiK in
kbeD. Jon. 2. 6; wenn der b«p»t kOnigc
vnd Ittrslcn verflucht bis jus neonde gelied,
glitt vn>l lifili .luc'h solcher tlui'hgeWM? Vtm
den schlüsseln. (1530). Oj'';
vnd ub CS vvcrd b'ui in die nadit
vnd wider an den morgen.
Jen. S. ^02^
II. r>]< als c 0 nj u nc l i 0 n, donec, dum.
1} ohne nachjuigendes dasz: weyll ich
dieh hie falsch erfunden, wirslu keynss gbu-I
baiHS werd seynn» bisz disze lugeu werd
auszgewisschet. auffdas vbirchristUch buch
bock* Emssert. ( 1 52 1 ). Kiij ' ; solche spoltcr
las faren bis sie ausgespottet haben, da« 14. !
vnd 15. cap. S.Johannis. (1538). cceij";
der (rabi ) flo^' jmer hin vnd wider her, bis
das gewesscr vcrirockel aufl erden. 1 Mos.
8. 7 ; vnd erkennet sie nicht, bis sie jren
ersten son gebar. Jfallft. I, 25: das volck
wird nicht esse», bis er kome. 1 Sain. 9, 13.
2j bis dasz: so wi] irli tiulil inne hallen,
bis das jre gerechtigketi aiifgehe. Jes. 62, 1 ;
vnd wil das scfawetl hinder sie schicken, bis
das aus mit jnen scy. Jer. 9. 16; auch hab
ich den regen vber euch verhallen bis das
noch drey monden waren zur crndien. Arnos
4*7; bisdasbimel vnd erde zurgehe, wird
nicht zurgeben der kleinesl buchslab noch
ein ttltel vom gesetze, bis das es alles ge-
schehe. Matth, b, 18.
3) atoll de« Keutigm so lange bis heisst
«I bei L, bis so lang : so sind wir auch ynn
dem fluch vn<l stnllo Ins so laug der .same
kompl. vber das erste buch Mose, ^1527).
BlSCHOb
Jiij" ; da ist kein sucht blieben, bis so lang
nullt mehr zu rateu vuJ hellfen gewesen
ist. ebend, Tj'; (derbapsli solche weltliche
Sachen lu sich gerissen hat. bis so lange
das er ein lauter wellherr bl. von ehoiüehen.
(1530 . Aij'': lii-J ^0 Innge das vber aus
gegossen werde der geisl aus der hohe.
Jes, 32. 15. doch auch so lange bis: wer
predigt die weil den Christen , so lange bin
solcher spall gcschlichlet werde. rOft deia
rnnridp rml kinhen. ' !539,. Ilij\
bis, mhd. bii; {Ben. 1, 191), ist nach
Waekernaget aus bi-a^ (bl — M, a^
« zu, tat. ad) zusammengead^tn . uni ,
würde de.\liall> ri'hliycr hisi gesclihrhrn.
BlsaUi m. moschus, muscus: (der ieufvl)
seinen vnOat ftlr bisam vnd balsam*
hauspost. WUtemb. 1545, «mnlerl/iet/ 6t*.
»(/((/. I'i^ciii Ben. I, 168*. nhd, bisam,
pisamo {üraff 3, 218), ton mitteUat. bi-
samuiu. welches aus hebt, cisa, wohlge»
ruch. t gl. fVtigünd wUb* 1, 15V
Blsauhrr) adv. bisher: alles hallen, wir;
es bisanher in brauch ist komen. von den
concilijs vnd kirchen. (1539). Aij**. auch
getrennt bis anher, bis an her. heiipiele «.
unter anher.
Bisrhof, m. mhd. bischor {Ben. 1, 167),
ahd. biscor, piscof (Graff 3, 353), episco-
pu$, woraui e$ gekünt Ut.
1 ) im n. tesl. bezeichnet bischof (tntay.o-
rrrtg- den Vorsteher [litfr, fuhrcr) liner
Christengemeinde: vnter welche euth der
heilige geisi geselst hat tu bischonen. apost,
gesch. 20, 28; es sol aber ein In (F vn-
>irfrnicli >rin. 1 Tim. 3, 2; das heissl die
sclirilli eiiit'ii ret hlen btscholF, der <la ist ein
auffseher oder büler vnd wechler. ausleg. der
ep. vnd euang. von oeiem eie. ( 1 54 4 ). L 5^
2) nach und nach trat eine abstufung
innerhalb des hirtenamles ein, und der nnwe
bischuf wurde auf den ubenten geinütehen
einer ganxen gegend ^ngest^ränht, in wef-
eher bedenUmg L, da» xcort gleichfalt»
braucht: w«»nn man eym biscfioff iiirli! eyn
rechieu tyltel gibl, so schreyen sie r vu-
gehorsam. tft'e ander efi$tH Petri gepredigt.
(i:>21j. mj'; kUnd auch noch wol leiden»
das bapsl vnd bisschoue wclllirhe lierrn we-
reu. von den scJUüsseln. (1530). Fiuj*; das
S9«
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DlSCHOFEftfil
308
BISSEN
nifi^ipn »-iL' dvm ni-M-Intir /.n Me'miz danckeu. '
wider Uans i^vrsl. i lö Uj. Liiij*. i
llick»flntly f so böge jhr vaser «he nicht !
lu friecteu last, »oll jhr auch nicht viel freuile
vn»l fitie von ewcr liiirercy viul riMl' lirisli-
»schur btösclioltvrey Ijabeu. verimnung an
4ie f/eUtiiehen. (1530). Giij».
Bisehefgötie^ m. sonderlich ist izu mey-
den der bisschoH'gcilzcn liigctili Hll! ' ganckel-
werek, die fermelung. mlchepcnon vei^ten [
sind Im ehlichvu. (1522). Aij".
MsdMiiB} f, die frmH in küdtofg: der
Sfll> [•!ic>lcr oilili'i' lii>srliolT lial im eine
hr tui, eine priesiurin oder bisschoHiu. von
der mnckeimtue. (1533). Jj^
WiuMtnftf Irischorslarve, f. w&m mm
sie nnb schrill i vnnd gnind yhrs dings Tragt,
thun sie nil mehr denn weyszenn vnsz yhren
rodlen cardiualhull vad biaclioillarueo. widtr
da» fokch genantltn geytUkSem $lanä,
(J&22)« Gj^; ilas Irinc wort bisschoO von
vnsern giJlzeiipfancii vnd Lissolinflslarocn
scheudUch verdutickcll vtui verderbt ist.
€mite§. der tp. vnd euang. vo» otfem efe.
(1544). lh\
Bischeflich. episcnpaiis : o wenn wir hye
fniin weren, wi»« olll iituslcn die oHicial
buli'eu yreu babstiicben viid bischunicheii
baaft vorgebcoB feBen. w» d$n guuen «eer-
c&eH.(l52üj. Fij*; die hohen reuilervndgne-
dijren herni nichts von bischolllichcu) thand
haben deua den blossen naiueo vnnd die kley-
der. Mrider den ftUteh genantten geyiüiehen
ttand. (1522). Ff; durch bisschomichc
liriorie aus Halle gen As>clienburg gefoddert.
Irosiunge aneUe Christen zu Jlalle. (1527).
Bj; weil sie doch derbiascliolllicheD smpt sieb
eussern. von den seMütteln. { 1 530). Fiiij*.
Bisehefaiaatfl) m. pallium: Mcnt/er bis-
luni hat bey lueuscben gedenckenn fast acht
bi^chofr tnenlel ausz Bum kauilt. von dem
hapslum zu Home. (1520), Ahij''.
Bischofsamt, n. Inin/.oTtTi, episcopatus:
so j<'iii;ui(l ein liischolYsaiii;>i hegcii, der be-
gerl ein kü^lbcli werck. I Tim. 3, I.
Bis^lbbaty m. infuta : wenn du schon kein
bapslkrone noch hissdiolUhut haben kanst.
von den concilijs vnd kirchen. ( 1 539). e j**.
Bisebofslarre «. bisiltullarve.
ÜMhnftbm ibischofllhnnibj, ü. iv««bi-<
-fholsanU: das i«?t yhe war, wer ein bischofl-
Ibutiib begerdt, der sucht ein gut werck.
wider dm faliekgenmMe» geyttUdtem stand.
(1522). Ainj'', bei Bindseil fehlßnde var,
zu 1 Tiin. .(. I. — toc. 1482 d 8* bisckot-
lum oder des bisciiol».
Bbfmpfel. m. die Qiuero, diegebrene»
die hchnürlin, die bi.semc|ifrel. Jes. 3, 20.
ip'meinl sind mit liis.iniüi'n i babambüchs-
chen, riech/löschen, weiche die hebräischen
damen als puUsliicke am yürlel trugen, vgl.
Zetler 6tM. wörtertmek t, l99. — EisL
I, 2'>* auch bisenapflel. vgl. bisain.
Bbher {btszber). adv. adimc, hucusque:
denn ichs biszher gehalten habe, wer die
yrlhumb vbir die warbeit seist, der leugne
gou. «euider die buUm dn endehritu.
{ 1 520). Bj* ; wyr Incrulien sind noch biszher
nicht wirdig geweszen Clinslo eyn solchs
Iheurea werde« opfler zu werden, eyn 6nejf
an die Christen ym Nidderland. (1523).
Aiij"; «^hctirpcluTcy vnd \nztitlil so jnn den
thUioen vnd sUflleu bisher vnd noch geUbel
sind. tDammge an f. I. deNdselben. (1531).
E)iij'' ; bisher ist gnug gesagt beide was die
laufle i-«t villi was sie für kralH vnd nul/. hat.
roll der heil, laujfe. (1535). Lij*. in der
bibel auch getrennt bi$ her: vnd liab jn nicht
gesehen bis her. 1 Moi, 44, 28; sint der
zeit sie gegrundel ist bis lier. 2 Jfof. 9, 19
und Hfl fr.
Hih^tiüfSusurrare, wiipein : datzu brauclil
s. Paul das wort ruffim, sso er doch wott
helt mugcn sagen, der geyst bispell odder
redet, odder singt, ausleg. de r >'p. rnd euang.
vom chrislag etc. 1 1522). Kk ny. s. wimmln.
BiHmif m* offa . frustum , so {viV/ auf
einmal gebissen wird, mundi oU, tnhd. hint
{Ben. I. \^JTj. ahd. {G raff 3, 230):
vnd ich wil euch ein bissen hrots bringen.
1 Mos. t S. 5 ; tuncke deinen bissen in den
essig. KmIH 2, 14; der isla, den ich den
hissen eintjurhe vnd gebe. Joh. 13, 26;
wenn du gleich des Uirckcn pAi vnd <;nt
bettest vnd scssesl yni vurnedc, küudie dir
alle dein gut nicht so vie^ schaflbn, das du
einen frölichen bissen, einen rdgclichen truudt
wnsMTs hettesl. dfrS'y psatm. (1530). Dj"*;
cm fromer artzt aicrcket, das dem kranckeu
wol SU beUTen were niil einer bttner briüm
BlSTUlill
309
BITTEN
oOer h'mcu fleisschü. von den eowiiiji tnä
kirchin. (I53?l). bj''.
alt tetilarkung der negauun äienl bisM>ii
in folgender tiette: [der weihbU^f) fragt
lein bisMD d»niadi* wki vixi was man pre-
digen solle, vermtummg an die geüUiehen.
(1530). Gj*.
liiÄai (bwlhumb). n. I ) ami «mm» fri-
eth»ft: sein bist um emphahe ein ander.
apos(. gesrh. I, 20; bissthofl* hcyst pygcnl-
licli nichl an<kis (Ivnii ein amptni.in vnd \ns-
Uimb ein ampl. vier tröstliche pialmen.
(1526). Fiiij*. 2) geüet einet Aucfto/«:
die kiri hspiel oder bisllium. darin man offonl-
lu'li li.Hiiltll die amp( der rbn^lrnbeil. Jen.
5, iis i iu4iu f>cUcun)tl oben ab von den bb-
tumrD, kloslern vnd leboen. an den ehritt"
liehen adeti I r.20, verm.ausg.) Ciij''; Menlier
bisium. von dem ^p»tnm tu Home, (I520j.
Aiii/.
«Ad. biHvoin (Ben .1.108t, ahd. biscluom
{Gtaff 3» 354)» gekürtt aus biscoriiiom.
liaWfKen, adr. inlertlum: Iiiireii vnd bu-
ken bleiben biszn eilen ein» vnd vnf;«'s( li(!idfn.
Kldir. 28". — weileo, mkd. wilen, ist dat.
J»f.t «Mfefcer von der m bis {*. d.) stedtenden
fraep. 37^ regiert wird.
Bisilein (bislin), n. offula, biszchen: i\er
weUfUrsl sucbet nur uiedbcbe btöliu. vber
dof tnte bMch Mete, (1527). ddiiij*; du
edle zarh! well, wie ein II'Mirli, niedlicb
bislin bisUi doch Jen. 'A, .'^ti 1' ; ah niilTptn
solch bisliu soll eiiu ja ein trunck scbmccken.
3,365"; idi Inibe noch etliche süsse binzlin.
die icb gerne* u oIUr auIVdir roseDfOth
ni.uilichoii. de iVette br. 5. fiOf).
litiehier^ n. sigillum: der regenbngcn
Boe vnd vns allen gleich cu einem wappen
vnd bitschier ist» gleich wenn man einen
brielT scbreibet vnd druekl ein bilstbier da-
raulT, die schrilR zu befesligen. Eiti, i, 136*.
vgl. petsrhier.
IM« (bin), f, preeef. peHHc: in diesem
gebet (dem valer vnser) findet man sieben
bitte. Jer. 1,72"; r<% iihi^ uHrilein nmerv
druckt aus den giaubcu, <leii uiau balicn soll
in ailea bitten, muzleg. deuttd^ iet v. u.
(1518). Jj^; da »ind nu ynn sieben artickel
oddcr hille nacbeinander gffiJs^' i tlln nol,
so vns on vnlerUui belauget. dtud*ch cale-
chismus. 11520;. Oij'': m^yn will, begirde.
bin vntl rad i^t, dns niemand ablas losze. eyn
sermon von dem abiass tndgtMde. (151bj.
Aiij''; meins herlsen wunseh vnd bitte ist,
das mau Triede li.ilir. wamunge an s. l.
deudschen. (I53h. Eij"; nu Iiiitc ith line
bitte von dir. i kön. 2, lt>; der gott Israel
wird dir geben deine bitte, die du von jiu ge-
boten hast 1 Sam. 1,17; er aber gab ineo
jie bitfp. ps. ]0i], IT); t'tlalus aber vrleilet»
das jr biUe gesclnihe, Luc. 23, 24.
m/bd. haio (Ben. l, 171), aM. pGU und
pita «7fajfS,56.57K ^olft. bida. von bitten.
Bitten, rogare, petere, mhd. bilen, bitten
tüen. 1, lüSir.), ahd. bittan, piltan (.(ira/f
3, 51fr.„ goth. bidjan.
l ) «oron aiefte L,'* definition von bitten :
bitten beysi, wenn ich ynn vnd mit sukbeiu
gcpell odder wtirtlen ineyno nott vnd sarlie
für trage, die »elbige nenne vnd deulte, aU
wie das vater vnser der selben bitte «idien
ynn sieb bat. toi» nnfteien des ioeramentt.
11522). Ciif.
2i bitten ohne weder die person zu er-
wähnen, an welche die bitte gerichiet wird,
noch die eaehe, um die gebeten eoird: bittet,
Sil wird eucb gegeben. Matth. 7, 7; wer
da bittet, der emiiff hcf. 7, 8; jr habt nicbt,
daruiub das jr uu lil lullet, jr bittet vnd krie-
get nicht, daramb das jr vbcl bittet. Jae. A,
2. H; yho mehr du bittost, ybe lieber er
ij'/ll) dich börft. vier tröstliche psalmen.
(^I520j. Dj"; man lache oder weyne, bit(te)
odder drawe, bleiben sie mit dem kopIT her*
ter denn k« in anipos. vber da* ente buch
Mose. ( 1 ,')"2 7 I. piij*.
3 ) mit acc. der per*on und einigemal auch
der taehe: so jr den valer etwas bitten wer-
det in meinem namen. i/eA. 16. 23. gewöhn^
licher mit der praep. um: weKlicr ist vnler
eucb nieiischen, so jn sein sun bittet vmbs
brul, der jm einen stein biete? Jfollft. 7, 9;
Joseph gieng so Pilato vnd bat jn vmb den
leib Jlii'sii. 27, 58; vnd Imt jn vinli lu icue
pfu Oamaseon. npost. gesch. 2; er bittet
dich vmbs leben, j;«. 21,5; der leuflel bilto
sie drumb. von der «oindfcefmeMe. (1534).
Kii j .
1 person irird mit der praep. von
au^g<.'äimkt : ich bitte eine kluiuc bitte von
BITTEN
310
BITTRIGKEIT
dir. I fiön. 2, 20; wpnn hab ich pinpn son
gebeten von meiuem licrrn? 4, 28; ein» lulle
ich vonk heiTD. das bell« i<>h gern. ps. 27, 4 ;
so biltel nu vom lieirn >|iaii egen. Sack. 10, 1 .
5) nicht selten bleibt die person, an
welche die bitte gerichtet wirdt unausge-
dritekf: diichvinbdi(>senkoabeii bsU I Sam.
If 27; vpd h»st im hl vnih rekhlhuni, noeh
vmh ctM, noch vml) ehre, noch viub «leiner
feinde scelen, noch vuib langes leben f^ebelen.
1 dkro». 1,11; er hii vmb ein aliuuücn.
apott. ges€h, 3, 3.
fll der qffjensiand der tillp steht in einem
ahhünj/igen salz: biUel aber den lierrn, da*;
aulUiöre solch donnern vnd hageln golle».
2 Mo». 9. 28 ; bitte den berrn» das er die
schlangen von vns neme. 4 Mos. 21, 7 ;
bille goil, ob dir vergeben werden müchle
der luck dcincü berizca. apost. S, 22; ich
bin daher gebclen worden, an eüeb tu schrei-
ben. 4» Wett$ Ar. 6. 288 ; es haben niirb
die fromen fiirslen zti Anli.ilt scbririlicb ge-
beten, ich solle yhr f. g. billc . . . helfen
Airdern. Bmrkhardt Mefw. 298; so btlt ieli
nun für gut aufnemen. de IVflte br. 2,
7) filr einen liiücii : l.is jn liir dich billen.
1 Mos. 20, 7 ; bitlel den berrn für mich.
2 Mos. S, S ; Mose bat für das volck. 4 Mos.
21*7 und *o «ocfc in der bibel, statt bei
einrrn I)itlon hraurhl L. gegen einen billen:
das jr wulli'l Innen pp^cri meine •:n9i:!ii'«;lrn
berren vmb gulen ral. de Welle br. 2, ;
die gute B%vei leullin , dafür irh gegen e. b.
f. g. in VVitleniberg bat. 4, 475.
rificii \vo7ii hiltcn, einladen: vnd Imt
jn zur büchzeit. Job. 9, 7 ; zu gcvaltcrn
bitten, de Wette »r. 3. 322.
BHirn, n. das du erbürest das l)illen vnd
belen, «las dein knecbl fur dirthut. 2cAroM
6, 19; wer etwas ausricbl durch eines an-
dern rat, hetsseo odder bitten, das achlel
man n.x h nllom reehl, »Is habe es derheisser,
ratgrlM'i- vnd tutii-r geiban. da§ schöne eon-
fitemini. < lä^iO.) Gij\
Bitter^ m. rogalor, precator. beleg s,
vofhef»
Bitter, amarus. scharf beiszend, I) com
geschmacli : .iIht sio kiindicn d««s wn":srr.s
zu Mara nubl irincken, denn es war fast
bitter. 2 Mos. I ^23; jre drauben sind galt.
sie haben billere beere. 5 Mos. 32.
biUer wie werniul. spr. 5, 4; quillel aucU
ein brun ans einem loch sOsse vnd bitlert
Jac. 3. 1 1.
2i häufifj bildlich: ein biller mensch
iracblel schaden zu Ibun. spr. 17, 11} eil»
bitter vnd schnell voick. tfa6. 1,6;
Juden) sind gjlRige» bittere, racbgirigc, he-
mische schlangen, von dm Juden vnd Jrett
lägen. (1543). gii/i vnd isl kein zorn so
bittet, als der fk^wen zorn. Sir. 25, 21;
habt jr aber bittem neid vnd zaock in ewena
hertzin. Jac. 3, 14; da hielten sie ein seer
^jrosse vnd billere klagp. ! Mos. fjO, 10;
Christus sclbs uius wanch biller mjUU«.» uid
engsten lassen eraus faren. ron der wineMel^
messe. (1534). Cj^
mhd. bitter {Ben. 1. 17G), ahd. biliar,
(iillar (Graff. 3, äSj, goth, bailr», v. der
Wurzel beiszen, goth. beitanl t^. Grimm
ijr. 2, 14.^
Blllerböse. S' /n lx-sc: so ein liillor lii'ispr
leullel Isis, ob man jur dem Sterben fliehen
muge. (1S27). Biij'; soosl ist er (tf^r feit-
fei) wol SO billcr bose. das er sie schlachtet
uid xviuprt .ill.' ,ii;fr eiiifn linunfii. das 15.
cap. der ersten ep. s. Pauli an die Corinthir»
(1534). Lüf.
iltterfeM, infensistimts: dann Nicanor
sich erzeigen w(di, wie bitter fcind er dea
jildrii vv( f<-. '2 Macr. M, 39.
BiUerkeit, /. umartludo : also luus luaii
des loda bitterkeit verlreiben. 1 So». IS,
32; jr iiiund isl vol llucbens vnd biilerkeil.
Röm. 3, 14; nllc iiilteikeil vnd grtm vn«l
zoru . . . SC) lerne von euefa. Ephes. 4, 31 >
— ' mhd. bitterkeit (Ben. 1, 176).
B{llerlirh> adr. amare: ich weine vnd
Hi-h' IhIUmIhIi. (»9, 1 1 ; vnd pciv^
aus vnd weincl billcrlich. Matth. 2Ü, 75. —
mhd. billcriiche, bitterlichen {Ben, l, 176).
BifIrraBg» f. exacerbation erbilterungi
liU üesrltncli ynn der billernnge. //e5r, 3« 8*
in dt r sept. ausg. des n. lest. v. j. 1 522.
Bittlieb; supplex: weil es eine demütige,,
biltliehe scbrifl isl. de Wette br, 5, 623.
Bittrigkeit (biilrickein, f. was billerkeit:
wen ein snnder mil billrickeit (Jen. 1. 365"
biilerkeil) .seyuis hcrUeo seine zeil bedcuckt..
Widder die buHen des endeMsts. (I520>
BlTTliNG
311
BLilSL£IN
Big'*; sie kundtca de b wanen nicht trinclteh for
hiltiickeit. aurieg, der etuutg, an den ßr-
nemisten festen. (1527). niiij"; wehlior
vosiigliilic Liitrigkrif gegeu mii gescliöpfeU
4e WeUe br. 1, äib.
Ilttllg, f* tuppKeaÜo: darumb sol die
furbtl nicht gent^.lich hinweg gele{<t wenloii.
somfeni mnp jr(*r pcdeclilnis liiiirurl, w'w
Jji^tier, die clinsdirtie kircbe in jr<T biünng
«der gebet su gott dem allmechligen gericht
*ii I L'. 'Hti'IlL Jen. (5, 354*.
Blarh — flach, planus: ich wi] NtTziflirn
auffdeui blaciien fehle in der wUälen. 26am.
15, 28 ; ich bin in ein Mach, eben, wol ge-
pOttgt feld kommen. Uschr. .37S^
tf/K fiM'C n.uti fvrtgeschohi'ni' Mrifh er-
scheint schon im ahd. plahntal {Graff 2,
715. 7I(>), mkd. blachmAt (Ben. 2, 23),
«m/oeik h€i Heibling und Boner {Ben,
BUchfold, n. pfanilien: alles lilachfehl
jenseid dem jordan. ä Mus. 4, 49; die auir
dem blacbrelde woncn. II» 30 ; vnd seine
nienner giengeD dieselbe ganize naihl vher
<l.is hl.ichfeld. 2 Sam. 2. 29. vgl. Id.uh.
Bliben (hieben j, aufblasen, i t iiutmliv:
«ol ein weiser man seinen baurh »n hieben
mit losen reden? Hiob 15» 2.
'2' sieh hidhcn : ein vnnfHz'T min M' lii t
sich. Uiob 11,12; die liehe hiebet ii
nichr. 1 Tor. 1 3. 4. — mhd. btaen , blsojen
(He;. 1, IU6)» ahd, pMjan (Grojf S . 234).
Blank; gleisend, ueisz, in den pn'diijtt'n
■iiÖT das erste buch Mose , wo das worl
einigemal vorkommt. ithnc]< geschrieben', tcie
plicbl Ii. blickt, precken $t. bccken «. a. m.:
L.'ihan heissel aufl* deudsch pbiirk ndder
weis, pleissend. rber das erste buch .)/i>f!^.
{ I .^27,1. Xnuij"'; jd.inek vnd jjleissend. ebend.
iigj'*; Libanon hei»l btanck odder weyss.
Mer prophet Sacharja. ( I f»2S). Kfj".
mild. M;uic [Ben. 1, l*H">:, ahd. blanch,
|>Jju<h {Graff 254), i*. hlinkcii.
litdtwcil; m. tteitxer wein: der text
nicht gibt, oh es rot odder hl-inek weyn ge-
%ve-«en. irlilder die Aj^eMacilien propliefeA.
<ir>25). Kj'.
Blappcrn s. pUppern.
llasbnlg (blasbalck), m, folUs: der blas-
lialck ist verbf and. Jer. 6. 29; sonst wurden
alle blasbelge vnd alles vnser bauchen keinen
schuee zur srbmellsen. der 147. petUm.
(1532|. I•:rj^
Blase. /. mhd. blase {Ben. 1, 201). ahd.
LBsa {Graff 3, 236).
1) dtilto, woaaerblaae: bulla beyst ein
blasze aulf dem wasser. bulla cene domini.
(1522). Diiij' ; die blasie ferel auff dem
wasser. ebend.
2) vesiea, hamblate: noch kumpl die
warlieit erfur vnd tolle aUen papislen die
hl.Kcn l»or>t»'n. von den netcen Hdiuht'n
bullen tnd iugen. (1520). Bij''; das heyst
Treylieh einen mitderdarren blasen (aeAiectfna-
blase) vnd mit dreyen erhessm iagen. der
prophet llabacuc. fl'-*' - Ij
3) figürlich: wie ellicbe geilzigc blasen
thun. Jen. I, 199\
Binsen, ßare, mM. bliesen {Ven. t, 200),
ahd. hlasan. ph^san {Graff 230).
1 ( intransitiv : a \ da liessesln deinen wind
hliscn. 2 JUos. 15, 10; der wind blesel wu
er wil, vnd du hörest sein sausen wol. J<^,
3. S : anir das kein wind vher die erde bliese.
üffffib. Job. 7, 1 ; dif weit wehd vrnl Idi ^et
so l inge bis sie es (da« ecangelium) veriagl.
vter (rof lA'cAe paa/men. (1526). tiiitj''; das
heissl aiiiT deudsch kalt vnd wann aii< • inoin
(iiaul blasen, teamunge an s. L deudtehen.
t ir>3ij. Di\
b) es ist wol ein schwere anfechlnng
einem jungen mensrhen. wenn jro der leufel
in "^riii n. iich blesel. .An. I, SS**; jnn die
asi hen blasen , das jnen die filneken vml
asclien jn die äugen slieben. vorr. L.'s auf
Urb, Regü buch wider die g(Mloeen biut»
durstigen Sauliten. (151 Ii. Aiij''; hiesestu
ins filnrklin , so wird ein gros fmvr d?r>iis.
5<r. 2S. 14; der kulie jus obr blasen, t on
der heil, taufte. (1535). Cij\
c) wenn jr fridich seid an ewren festen,
soll jr mit «lett drunieten blasen. 4 Mos. 10,
1 0 ; blaäc.<il mit den i>oüauoea. l kön. 1, 34.
2) transiUe : da solto die posaunen bissen
blasen durrb alle ewer land. 3 Jfoa. 25, 9;
wtMin in.iri d.is li.illi.ii slnu ii Idesel. Joi. 0, 5.
Blasen, n. ßntus: dun-h dein blasen
Iheten sieh die wasscrauflT. 2 Mw. 1 5, S ; den
beili.uen sahbalh des bla^tens. 3 Mo$. 23. 24.
Blislfili 1«. buUiUa: nu hab ich wol
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bLASZTLCKER
312
BLATTCßlCHT
crislallen odder edel^fstoin gesehen, da ynn*
wendi-' ein fuiirklm odiler n.imiiif.
oddei » Hl vvukkliri oildor sonst ein l)lr>liii
isl. vom alcndmal ChiistL (Ia2S). Kj ,
M^MtMuKt, m. aU «ynon. mü leuscber
in folgender sielte : \iu\ habe {Christus} seine j
ImmiiI, die cliristonlii'it, aulT einen afVcn-
scUwanU g rurcl als ein leu^clicr «xhiri
bla» Iflcker. von den «cAlütftWii. (1530). Ej\
da t'on
Bliisitüekerei , f. asiuiin . hike //<f, im-
scherei: vnd wandeln nicht ynu blas/iin ke-
rey. 2 Cor, 4, 2 in d»n imtn au$gg. des
n, tat.; darumb ist sie ralscli, eyllel, er-
logen, plfvsvt t!>y vnd lanl»T M.Hztuckerey
vnd eyn t;.iiiik<'I wj'n'k für goli. nuszlcg.
der ep. vnd euattg. des adcents. (1522). Zj''.
ilMiticklsfhi b0triej^ieh: die btass-
(nrkisclie naliir llmt gli-ych als wenn das
pulll yn s. Pi'lers liind tittll Mi»d»e. \nil
wurde yn Judas hand a^srlion. ausztey. der
ep. vnd euang, de$ aduenis. (1522;. Zj^
Blaszlilrkcr , Idaszldt kcrt'i , Idaszlikkiseh
sind jedenfall'^ nirhl frerntlen (fii imm denkt
z. b. bei hlaslilcker an |daslicus, jtXuoHfi,
fietor), tonderu tiHheimisiAen Ursprungs
(hlasz-Uk-k(').
.Blatl Id ti, Ma«lji, H. fi)iiuni. t ) dn dänne,
ebene pflanzvnlheil , der sich aus wunel
oder Stengel entfatiet: ja wer ein recht Mat
iidder Idilhel ibtülhe) auffdufll baaui luaiiien
kfliiillf. i/er 1 1 1 . p^a/iH. ilfir^r»:. 1>iij':!l;it
am wcinslork. Jes. 31 , 4 ; Idat am feificn-
liauiu. ebend.; die gerechten werden grünen
wie ein Mal. <pr. 1 1« 28; seine bleuer ver^
wetcken tiinhu ps, 1» 3; sol ein rau-
•«iliend Mat jaf'on. 3 .l/os. 20. TU',; willu
wider ein niegeud Mal so ernsi sein ? Uiob
13,25.
2l blatl im buch, papierblatt: wie woll
nil ich, snnd>'i i) liie drürker il.i^ tfiini diindis
buch, das icii nur aui ersten Matt ihu. auff
das vl^rchristUek buch ftndl» Emssers.
UÖ21). Jij-; du magst im 12. buch. in|>:ii.
4. ein M.il oder 7\v»>v b'^cn . .... daselb.s
slehcls alles, was man gnlndiich vom Neslnrio
vnd diesem concilio wi»*»eu kau. ton den
emtdlijs vnd kirehen. (1 539). Sj*; die kür-
Her am roseiikranlz gezelet , bieller vmbge-
schlagen . . . «las beissei freiiick ntclit gcbelei.
das 17. eap. Johannis. (1530). Rj*; md
Ihmis;«'!! Izeddcln fuMi r Mrfier an die (liorv
der kirehen. butta cene domini. ( I 522). Cj .
3j die Scheibe, das sieiblall der schülzek :
drewel mit Irefliichen worlen den eisern
na^'c! yiii M.ul z'i spnilon. vom abendmal
rhristl. il.')'2s;. fij''; vnd wil Wehnen. e<
aey ein |deii yuwesi, vnd habe den nagcl yni
hiad SU schössen, «dend. ; man mos den auch
einen guten scbtttaen sein lassen , der nahe
d ilifv «idder das nielirinal yns bJdt scheiMSI.
von ehesuihen. (1530). Ej'.
4) Ihürflügel: da* ein jpliehe tbUr iwej
blat balle ati i'iri.-iii lcr li iii^en in jren angeln.
! J,r"u. (■), wul die iliiir li.iftp zwey Mei-
ler, die man aull' vnd zuthal. Ezech. 41,24.
5l «etat an den hui oben au seiner stirn
das galden btal (^XJTTr/reiXoK, vulg. lamtni)
der hedif^en krön. ^ Mos. S. 9.
üt redensart : kriri \<}Mi vor den mnnd
nehmen, freimülhig, offen reden: aber Dauitl
ferel heraus vnd nimpl kern blat für das
maul, machls grob vnd viniernunlTlig gnug,
vnd'wil niebls vt*rb»»i*«f'n. der ini. p^nfm.
i 1534). Sj''; so niinpt Cbnslus kein blad fiir
den mund. Aauapoaf. Wittemb^ 1545, fesU"
heil ich meine s. Pkulus hat «Ihie kein
Idat fiii- iltMi diiiitI e^Miomcn. Eisl. I, hV'.
mhü. Idai, pl. Mal u. bieler (tfew. 1,201).
ahd. pUl. pl. pletir (Graff 3, 24 S).
Rlalle} f. cttlritium s. platte.
Blatten ddntrrO. ühf'rpihzige blätter ab-
brechi-n, mhd. blaleii Uten. 1. 202 1: weiiB
er (der weinslock) wol geerl>eitcl, pclungct,
hesrbnitlen vnd geMatel wird, das 14. rnd
l.'i. rap. s. Johannis. (I.')3SK Zz iij'.
Blatter, f. eitfrnilfx gpsrhiriir. ^rhiceren:
lege jtflaster vnd scliweden auir die blallern.
der 101. psalm, (1534). Rj^; da loren aulT
jtiis»' scilwarize Idallern lu-rrle an ineBSCheB
vnd an vtrh. 2 Mnx. 9, 10; mcnsrlienmi«!
heilet wunden vnd schwarze bljllern.
tisehr. 2S\
mhd. bl.ilere iDen. I, 203), ahd. bl.ii« r«.
j.l ilar.i Graff'^, 235), jedf blii<>' h,vh»f>'nd.
tcif in Haiem und Schwaben noch he^tt^
{vgl. Schmeller \, 240).
■laKcrickt, mU blaHembehafM: regi-
menl aber ist ein solcher betiler pellz
blallerirhles kind. der lOl. psaim. (1534)-
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bLATTEULEIN 313 BLEIBEN
Oiiij'; Maitcriclu odcT giindidit. «Ar. M
3 Mos. 22. 22.
iUUerleii, n. puslula: wenn vns nur
m hän wehe Ihul odder ein klein blalleriin
»ufl ÜBnl, so kflniien wir hioMl vml «rden toI
sclircien. das schöne roufitemini. f 1 530). Rj' .
Ilattero, blaterare, plaudern: wie hisdi
denn nu szo kilne bniszer. das du sagenn tha-
mt. disier tcbrillllieh Rynn sey todtlich, blal*
terst einher, selbe nit wissend was du sagist.
auff das vbirchrittKch buch bocks Emszern.
(1521). £ij\ — Demler: bladcren.
INUtlffai (bletdin. bledin), «. fM»lum,
bläUchen: nicht eyn hietllin, nicblejn buch-
s!rjl)eii sollen sie vberanllwortlcn. von welt-
licher vberkeit. (1523). Ej"; wer lial je
cnehen «der «agep kttoaen , wie es xugelict,
dat du btelÜD au» eineni bawn wecbsei.
ausleg. der ep. nul etfanf . von oilem Hc
(1544). fij\
llaa (blaw), lividus, mhd. bla, gen. blawcs
(»nt, 1 . t9&)» ahd, pllo pliwes (Graffi,
T.]S]: also heissel nach der srhrilH alles
liyriiol, wMs vl>er vnd vnlcr vns ist, alles das
Itlaw sihei , nahe vnd fern, vber das erste
twhMose, (1527). diij''; bis zum bbwen
hynd. «bend,; «n ander (predigt) von
bUw enlen, ein ander vnn haner milcb. von
ier winckelmesse. (1534;. Jiij''.
dea «0orl stimml der kn^vergi^^ng
tnUUxmÜ ffFtipXufTy quetschen, druckt dem-
nach urspr. die farbp th^r hnui in [nlge einer
quelschungaus. vgl. Weigandwlb. 1, 158.
Blavel s. bleuel.
Ilaien, MXuen «. bleuen.
BIfch , n. dünn geschlageue metaUplatte:
rfie plannen solrlicr .'«iliHler siml fzelipiligpl
durch jre seeie, das man .<>ie zu breilen blecli
•ehlahe vnd den aller damit bebenge . . .
vnd Elcasar nain die ehernen pfannoii muI
schhifT <'w zu blechen. 4 Mox. 1 6, 38. 39 ;
auch vberzog er deu bodcn des hau&es mit
gdldeii blecben. 1 Mn. 6, 30; silbern blech
bringet man aull dem uit/fr Iht. Jcr. 10, 9.
mhd. blech {Ben. 1. 20.^), ohd. plili
{Graff 3, 243), von blichen splendere, also
^äntendei melaU.
Biecbern, von blech: aus dem guldeu
konigrcir!i r in blechern Königreich ist wor>
den. de MVrre hr. 5, 515.
Dan, W<>rt«riittc]i.
BleckeB^bUdken» erscheinen, sehen lasum,
besonders die zähne: olle deine frinilr s|»er-
ren jr maul aufi wider dich, ])feiircn dich
an, blecken die zeene. klagt. Jer. 2, 1 6 ; hie
soUt ejnB eyssenflresMr die tseen bleckenn
; vniul inyr cyn locli ynn ilon li.inisz (hämisch)
. hcysscnn. auff das rbirchrisllich buch bocks
Emssers. (1521;. Hiiij'; inesser slUrLzen,
leen blecken, maul einbeissen. da» seMne
confitemini. {IbZÜ). Di^g^
wiÄd. blecken {Ben. 1,207),a^(/. plccchen,
plcchön {Graff 245). von plilihan glämem
s. Iileeb.
Blecken (bicken), balare. blöken, vom
schreien der schüfe, ziegen, des rindviehes:
das blecken der herde. riehi. 5, 16; was ist
denn das für ein blecken der schare in nei«
nen obren ? 1 Sam. 15, 14; wo nicht friede
ist, il.i hnrel man nicht viel singen noch (rö-
lieh sein, noch ths vieh aulTdein feldc blecken,
der Qb.psalm. (1534). Giii]**; da singen die
vOget, da hiebet das vieb. «err. at^ dm
psaller bei Bindseil 7, 323. auch von
menschen: nho auch falsche lerer haben
nicht gnug, das sie cthcbe leule vcrfurcn,
sondern wollen sie alle sumal gaats vnd
gar haben nid rügen nicht, weil (so lange)
sie einen rruinon menschen hören blecken,
der Widder si(> \si. der prophet Sacharja.
(1528). Eciiij'; Christen vnd goltsflirchtige
liertsen koainien nicht darumb in der kin;hen
zii.«:.-)mn)cn . ibsz man bleken vnd mnrmcln
solle, tischr. 1 87'. s. blöken.
Bleii n. mkd. bll, gen, bltwes (Ben. I,
204), akd. pH, pito (Oroff 3, 239).
1 1 sehr treiches, schweres, bläulieh wei-
sses tnelall, plumbum : gold (ist) besser denn
bicy. das 1 5. cap. der ersten ep. «. Pauli
an die Qtrinther. ( 1 534). e iij* ; sie suncken
vnler wie bley im mechtigen wasser. 2 Mos.
15, 10; was ist schwerer denn blej? üir.
22, 17.
2) Mei — WcMdlel; so nur die heuplnaiir
nach dem mas vnd bley sutrilft; der 110.
psalm. (1530). Liij\
3) da schlag blei zu. tischr. 217* Ml ein
alter fluth. $. Grimm irtb, 2, 89.
Bleiben, praef. bleib, part. praeL blieben»
in mehrfacher antrendutuf
1) an ort und stelle bleiben, lerharrcn,
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BLEIBBK
314
BLEIBEN
von personen und sacken : fleach in Egyplen-
laud vod bleib alda , bis ich dir sage. Matth.
2, 13; vnd gieng zur ited hinaus gen Be-
Ihanicn vnd bleib daselbsl. 21, 17; wo jr
in ein haus ^chfn ncrdel, <1a bleibet innen
bis jr von datuiin ziehet. Marc. 6, 10;
Tnwen sollen in jren heuscrn bleiben, haui-
po$L Wiltenb. 1544, feiUheil bb*", bleibe
l»py mir, du soll mein vater vnd nu'in priester
sein, rieht. 17, 10; bleib bcy vus, denn es
wil abend werden. Luc. 24, 29 ; kerel doch
ein sum hiiase ewers knechte vnd Ueibal
vber nndit . . . nein , sondern wir wollen
vlipr iiarlil aiifV drr gasson hloibcn. 1 Mos.
19, 2; vnd Maria bleib bey jr bey dreyen
monden. Imc, 1,56; ich nhe, das der geisl
IT ab fuhr wie eine taube vom himel vnd
bicili .Till im. Job. 1, 32; an welchem orl
die wukkc lileib, da lagerten sich die kioder
Israel. 4 Jfot. 9, 1 7 ; vnd sollen (düe sfow
gm) in den rincken hioiben vtid nicht her
ans gethsn wprden. 2 Mos. 2 ' 1 ' wir !
hie nicht ein stein auff dem audern bkiben.
Motlh. 24 , 2. — rar näh«m be$Uwmung
irefen verfta hinzu: szo werden sie doch
vorterhen vnd nit ym land vnd gut Meyhen
sitzen, der psalm. (1521). Cf; <l.i sie
kamen an den bach Besor, blieben etliche
stehen. 1 Sam. 30, 9.
2) bleiben von verharren in einem zu-
stand: lifsrhicke dein haus, denn du wirst
sterben vnd iiiclil leben bleiben. 2 kön, 20,
1 ; du soll in den kästen thun allerley ihier,
das sie lebendig bleifara bey dir. 1 Mos. 6,
19; also blieben seine hende sleifi' bis die
sonne vntergicng. 2 Mos. 17, 12; ich bleib
stille vnd gicng nicht lur thdr aus. Hhb 3 1 .
34; bleibe rromvndballdich recht. p«..37,37.
3| bicilten lassen , belassen, bestehen las-
sen: ich wil euch in keinem kOnigreiche aulT
erden bleiben lassen. Jer. 34, 17; man mus
das bleyben lassen, das für gotl eyn ehlich
weyb !n<'iiT ^eyn rm^ , denn oyn jtingfraw.
das 7. cap. der ersten ep. s. I^auU an diu'
Corinlher. (1523). Biij' ; das mUssen wir
lassen bleiben , das Adam ynn diesem gepot
vus alziimal versündiget hat. n(fr das rnnte
buch Mose. (1527). Jij^
4) bleiben » übrig bleiben: da soll ein
reichslag worden sein , das Widder von biv-
schouen noch von fnr^fcn ein finfer n,igd
blieben wcre. trarnun^e an s. i deud-
$ehen. (1531). Cij!*: nach der lauffe bleibt
noch viel vom allen Adam. Jen. 8, 312*.
Ol lilfj'if'u ^ st>>rhfr^ , vtukommen: das
sie [Rebecca) sicii hai uiUi^sen cnvegen yhres
lebens vnd gefurcht , sie mflste mit den kin-
dern bleiben, vber das erste buch Mose.
(1527). Hhiij\ andere moZ Modi blei-
ben: das drey hundert vnd sechzig man
waren tod blieben. 2 Sam. 2, 3 1 : vnd blie-
ben tod bey drey lausent man. I Jfn«e. 4, 1 S.
6) bleiben mit pracposiiionen. a) auf et-
was bleiben, darauf beharren, bestehen:
da bleib ich ault, da lebe vnd ^t erbe ich aufi*.
oh kriegtlntU amh ytm »eUgm $ttmi» ieim
künden. (1527). GiiJ*; die ud«ii tacra-
iDf'Mtr r Ideihen doch aulT einem yrthun. «MM
abeiutmal Christi. (1528). giij^; wer ym
der heiligen sehriOt studieren wil , sol yhe
dranff sehen, das er auff den einfeltigen wor-
ten bleibe, vber dat ersfe ^ncA Jfose.
(1527). Cj".
6) an, in etwas bleiben , dabormi; so jr
bleiben werdet an meiner rede, so seid jr
ineine rechte jfln^er. Joh. 8, 31; utd er
bli'ili vber nacht in dem gebet zu goti. Luc.
G, 1 2 ; ich mus bleiben yn der theologischen
einfalt. Bnrkbarif ( brUfw. 362.
r) bei etwas bleiben: er aber bleib bey
seiner taufTe vnd glatil^en vnd lies sich dar»
über maiiorn. Jen. 6, 106*.
d) vor (fiir) etwas bleiben, betfeAen, ans»
hallen: wer kan bleiben für seinem frost?
ps. 147, 17; Ciirislns wird sich für dir
nicht lürchtcn vnd wird auch für dir bleiben.
Jen. 5, 2S9*; so sol er for aller wdt wol
bleiben, der llO.fwabn. (1539). Oiq^.
1) fragendes bleiben: wenn d.T gantse
leib auge werc, wo bliebe das geliOre ? so
er gantz das gehöre were, wo Miebe der
9«vcfat 1 Cor. 12, 17; wo woll jr Luthe*
risrhcn Ideiben? wider den meuekler xm
Dn-sen. (1531). Bij''.
Ö) bleibend, manens: vnd jr wisset, das
ein lodschleger hat nicht das ew^ Idkea
bey jm bleibend. 1 Joh. 3, 1 5 ; dazu wirst
du vnter den selben völckern kein bb'iltend
wesen haben. 5 Mos. 28, 65; denu wir
haben hie kein bleibende slad. Hebt, 10,
Digltizer' i ^'
BLEIBEN
315
BLEUEL
14; wie? wenn wir vnlergcngliche kirchej
wtlor die bleibenden hi-rrn s»'||js ein cori-
cüium liieUcn. v<mdencQmilijsvHäkirchen.
11539). ßij".
itterHiM. «Mft b«leib«ii («rate «feutocft«
Ifibel, voc. incip, leut.), mhd. lioltbrn {Ben.
1, 9fi<si, nhd. I)ilihaii, pilipaii iGraff 2. 17).
Bleiben j ». (iamict/twm , aulenUiaU: icii
habe doch hie kein bleibens. amUtg. 4er ep.
vmd mang, ton ostem etc. (1544). N?'*.
Bleich^ von mnUem glänz und matter
färbe: der bleiche luund. EüL 2, 250'*;
Lea war bleyeb. mager, dttrr ▼»<! spiizig von
angeMcbt. vber d<u erste buchMote. (1527).
Yyiij". i!ii<'!i nunderl, wie die scliisiii.'ilici'
parletöclieii römischen chrislco vnd halb
aaeraroenter nit rodt ader bleych dafbr wer-
den, grund vndvrsach. (1520). hiiij^
mhd. bleich {Ben. 1, 2051, ahd. pUili
{Gruff 3, 244. 245), von bleichen (mhd.
blieben bleich).
McichMi, mki. bleichen (Ben. 1 . 205).
weisz machen: so mus icli d.igcgcii wid-
derttnib das alte register erfur ziehen, vnd
jre lüblicbc lugeni widder an die soouen
iMrägen , das aie nicht so schwarte verfbule,
sondern wnl gebleicht werde, ein triddorruff
90m fegfifeur, (1530). Aij'.
Bleiebgelbj blaszgetb : dagegen das liebe
kern ganz bleichgeel im fdde stehet. Jen.
8. 334".
BIfIrhrolh, blaszroüi: darumb gchürel
XU etueiii chrislen nicht eine faule» kalte,
bicicbrole. sonto-n soldie Mttigo braunrote.
miuleg. der ep* vnd euttng, wn oafem.
(15M1. XlJ^
Bleiern, i'^umöeu«: bleiern orgelpfeifTen.
Jen. 1, 76''; blcyern degcn. auff das vbir-
tkrüOiek Mkbodti Em$$«n, ( 1 52 1 ). 8i^ij^
Bleigewtrht, n. das riehtsclicyt, da das
bifygcwiclit yiiu liongel. der prophet Sa-
ehärja. (1528). (jj''.
BlelUnifC» m* der bleyUmnp aber oben
anff dem sebeflel ist das gültlichc vrOicil vber
sie. der prophet Sacharja. (1528). Sj*;
der bleyklumpe. ebend. Sj*',
Malaclav, f. HeMbM, eine aeftmtr, an
deren einem ende ein blei hefuUgt i$t , ver-
srhirdt'ii^'n hit ndwei'kem sur crfnr'irhHrif! ^
<ier senkrechlen sUUnng der körper dienend: 1
der herr stund auff einer maure mit einer
l)leisihniir gcmpsscn , vnd er halle die blei-
schnur in seiner band. Arnos 7,7; wenn
die bleischnur oder winckeleisen falsch oder
kruro seit sein, wu wolt oder kttndle der
roeister darnach erbeilen. «otder Barne Wwtt.
1 1 511 1, ^|^
Bleiwurf) m. das senkbki der schiffer:
vnd sie senckten den blejwurff ein vnd itati-
dcn • iizigklafller liefT. aposLgesch. 27,28.
Blcndea> Wnd maehent «t^enltfcA und
bitdiich.
1) der äugen •eroii^: sie blendeten
Zidekia seine äugen vnd hunden jn mit ket«
tpn. 1 kön. 25, 7. t;/l. Jrr. 7.
2) des gebrauchs der äugen auf eine
kurac Meii berauben: die sonne gibt so hei-
len glanll von sich, das sie die augcn blendet.
Sir. 13, 1; der schnee ist 80 weis, das er
die aiigrn blendet. 43, 20.
3) bildlich, verblenden: ob ich von je-
mands band ein geschenck genomen habe»
\nd mir die ailgt-n lileiidt'n lassen. 1 5oi»i.
12, 3; pwcr |tro|dielcii vnd fürslt-n, s.impl
den Sehern bat er geblendet. Jes. 2U, 1 0 ;
golt blendet sie abo. auffdaevermHnt hep"
serlich edict. (1531). Fiij*.
mhd. Menden, praet. blante, p>if ( -^eblant
tt. gebleadel {Ben. 1 , 210), ahd. blentan»
plentan (Graff^. 257), facHUt eine» «er-
lomen starken blinden bland.
Blcndang, f. fallacia: bringet die war-
sagerin aus dem grabe ein gespenst, das dem
Propheten Samuel an gestalt vnd kleidern
ebniteh war durch des leulUs Uenditng md
be»rt!- Fis-(. 1, 320».
Bierren (plerren)» schreien: vnnd seind
gleich den pleyem orgelpfeifTen , die plerren
vnnd schreyen fast in der kirchen. autdeg,
deutsch des r. u. (151S). Dj'.
inÄd. Ideren, |dercii, plerren l Ifen. 1,204).
Blclicnj bei L. plelzeu geschrieben^ mhd.
Metten {Ben. 1, 204), einen Metz, fedt,
läppen an eine schadhafte stelle setzen,
flicken : alle yhre frage !appen , da sie sirb
so betleli&cb mit plelzen vnd ilicken. das
dteee woH ChritU «oeft fut stehen. (1 527).
miiij'; wie läppen, flicken vnd plelzen sie
Mchnün/rit. hauspost. Jhena IbT^^ , M. 165".
Bleuel, m. flaches hoU mit stiel zum
40*
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BLBUfiN
316
BLICK
tehlagen: die vberlreUer o<lcr falschen hei-
ligen küonen sich so meisicriich zu den
h«rrn od» fttnltn «indringeii , das sie lueh
wol einen ausserweUen Oauid verftiren
luüchlen , wissen den bicwel gar fein zu
vveailen vud zuschleifl'eo. <Ur 101. psalm.
(1534). Jiij*. iSber das sehleifeD des bleuds
$. Vilmar i4Uot. s. 42.
mhä. bliuwel {Ben, 1. 211)» mm bleaen,
bliuwen tctUagen.
UcMi (blewen), schlagen, prael. blewele,
pmH. geblewet; MmoeiUn begagnH blauen
Hau des gem'ihnlichen bleuen.
1) eif!f'ntUch : hhnvc jm den rücken, weii
er noch klein isl. .Sir. 30, 12; die papislen
cad sind vad «sei bleibeii mflssen, nnaB siede,
braie, lebinde, kere, giesse, hlcwc, breche,
wende '«ie , wie man wil odder kan. vorr.
auf die schnjt klingebeils von der prie-
»tmr dbe. (1528). Aiij*; das auch nienuuil
wisse denn er alleyne , wie yhn der selbige
pfal 0(Mcr (pufTel geblewet vnd <;e»lro>irhen
liahe. ausieg. der ep. vttd euang. vom htni.
ämkSnige fest etc. (1525). cij^; weaa er
{(UrfUuki) reiff ist, so reuffet, röstet, dOrrel,
plewet, pr^f-bt tii.tti jn. tixchr. 221''.
2} bildlich für oblundere, repeiere: es
sind aber nicht denn vergebliche, schwülstige
vmi «ol^eblasene wort, daaait sie dem armen
hauden die oren vol blewen. die ander ep.
Petri. (1524). liij^; da gilt es slarck sein
vnd kempOeus , weil wir einen solchen feind
haben, der vns allenlbalben angreübt rnd
zusetzet mft alle aeiner macht vnd kreflten,
vnd on ^TJterlas zuschUrct mit bösen ge-
dancken vnd giflUgen, schedlichen zungen
beide oren md berli vol blewet, das wir des
Heben woi ts nicht achten sollen, das 6. cap.
Ephex. f1'):^;^). Aiiij*: wpü lüe Ari;infr vnd
sunurdersl Eusebius von .Nicomedia vuiti den
keiacr sieh an namen, jm die obren vol
Meawtmi vnd Arium schmückten, «on den
concüijs tnd kirehen. (1539). Pij^; < wer-
den da viel hunde bellen vnd die uhien so
voll blauwen, dasz er möchte taub werden.
Mkr. 347*; eo haben die prophelen das
cx€m|»el {von Sodom und Gomorra} ange-
zogen vnd wol geblewet vnd fiirgehallen.
vthtr das erste buch Mose. (1527;. vij";
dämm idi oft gnog gesagt habe, ist aber
noch not , das mans gar wol blewe bis mans
fasse, ebend. x ij''. in diesem sinn verbindet
L ancft treiben tnul bleuen: solchs seit mm
nu treiben vnd blewen. dendfcb ealeeMs-
mus. (1529). Hij": dns haben sie geUewel.
gebrewen vnd getnebeu on vnterlaa. «xm
d^««M«ifcln. (1530). Biij'»; das ist eben
die vnach, warunb auch die heben apesld
diesen .irtikel so getrieben vnd geblewet
haben, von Jhesu Christo. (1533). Oij';
wir haben jhc gnug gesagt, gesungen, ge-
nalt vnd auff allerley weise getrieben vnd
geblewet. ein sermon von dem hevAtmtm
SU Capemaum. (1535). Ciij''.
' 3) sich mit etwas bleuen, sich damit
henmieMagms, «bmfib«».' wo die r^atcn,
wie es ylzt leyder gal. mit den selbigen cere-
monien vnd sinlich^n wercken sich treiben
vnnd blewen, als wcren das die rechten i
werdt. «on den $Men «eerefcen. (1S20}. |
Cij''; sich nur blewen vnd trejben mit i
rnr'nschcn geselzen vnd wercken. mach '
vnd antwortt. (1523). Aiij''; ireyben, blewen
Vttd schleppen sich mit huren tag vnd naebU
dtu 7. oaji, der ersten ep. a. PetuH an die
Corinther. ('1.523). Aiij^; wo der geist ist, '
lindel er so viel hHfse last yra fleisch, das
sich nicht wd zemeu lassen, das, wenn er
sich lange mit blewet, doch nidts hilft.
vber das erste buch Mose. ( 1 527). Nij' : die
leut warens nu gewonct. das er (Noah) sich
so lang mit yhn blewele , das es nicht hallT. i
ebend. Yj*; es ist voser allte, dtdie. lebe |
vnd deniseho bant, die sich nirbl wil ab-
ziehen lassen, wie man sich mii vln hlewet
vnd schlegl. von eigener gerechtigkeit. ( 1 530).
Aiij* ; also bat Daniel der bOheslen prophelen
einer sieh mit den kttnigen gebUnwet. liieftr.
tnhd. bliuwea (üen. 1,211), ahd. bliuwao,
pUuwan ((irra/f3, 257), goth. bliggvan, flofft
conjugierende verba.
Blick; m. mhd. blic (Ben. t. 206). ahd.
blic, plic, biig, plig, plich {Graff 3. 244). i
1) für fu^r, bliU kommt bUck nur neeb '
in dien SUeren edieiflen L.'e vor.* was ists ,
wunder das blick vnnd donnor offl kircben
anlzundct. von den qu(en icercken. (1520). j
Hij'* ; das dich der blick vnd douncr erschlag.
bnUa eene dominL (1522;. Ciij".
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BLICRO
317
BLINDELNLBITBH
2) splendor, gkuu: wenn nur das ge>
schlagene silber einen froliclien Mick «nl»
vod yhre Uschen rreunUich angleoUel. buila
MM äomkä. (1522). Aij*; deine pfeile Aih*
ren mil glenlzen da hin vnd deine ^| li rc
mit li!tcl^r>n <li"^ bliizes (vu^. io aplendore
fulgurütUisj. Habac. i, 11.
3) blick der äugen: so blind macht der
bas» ilieM geysler, das sie nicht mögen vmb
sich sohen, was vorher odder hernach gehl
bcy diesen Worten, üondern fallen draufi, wie
sie ca aui ersleo blick duacki für sie stivii.
Jw «Miliar IkeU wUUer d* kyml. prophetm.
(1525). Pj"; das ist nicht ein Treundlicher
blick oder gnedig gesicht. ausleg. der ep,
vnd euang. von ostem etc. (1544J. lij"; in
dem blick (augenblu^) , da sie ja ansibel,
felll sie für freuden (lahin vod stirbet. von
den letzten n^nrt^u DannU. nr)43). Hj^
BÜcfccQ^ mhd. blicken {tien. l. 206), ahd.
pUcchan. pUchan (Gra/f 3. 244).
1) $ckiiM%, leuehten, gUnxen, bUtsen:
wie «Iis liechl her plickt oilitcr sdieinet ynn
eniem pecken. vber das erste buch Mose.
(1527). liij'' f üeine wa^^en leutblen wie
fnvr ... sie blicken wie wickeln. JVoJb. 2, 4 ;
man sihel die exle oben her blicken, ps. 74,
5; hie blickt i^chwcrd, da glenlzt spies. die
ep. des Propheten Jesaia. (1526). Dij*.
2) abflrnel /Sr mdMncn, aMk seigen:
wo nur eynn cynigerwidderpartliger mensch
erfurbürkt. der Z%. psalm. (1521). Aiij*.
ilind, mhd. blint {Ben. I. 2n9), ahd.
plini {Graff 3. 255), 1) unvermögend sü
nkm: keiner an dem ein feil ist, sol erzti
treten, er sey blind, lahm. Mos. 21, IS;
wer sihel doch hie nicht, das der elende
geist entweder ntchl antworten wolle für
pi»aeem hohnral, oder iat gante vnd gar
^tr 1 1, si.ir blind, das er nicht siliel, wa< man
Iragi. vom abendmnl Christi. ( ir)2Sl. anj'';
die weit wtl (rawen nicht geslralU noch ge-
acbolten sein» das lie blind vnd vnwissend
aey. der 110. psalm. (1539). Fiij'; wie
kan ich mich furchten fiir den hlin t maul
worffen, die das liechl schewen ? au{f das
vHrekHiUieh BmM»n. (1521).
Ciij\
2 t ^Uo spielt auch die vernnnfft der Min-
den kue mit golt vod thul eylel feyl gntt'e.
der prophet Jona. (1526). Diiij'': Iriffls so
infTis. leili« feilts, wie man der ftlindcn
kuc spi4il«l. wa:« sol ich sagea? spielet jiir
also der blioden kue mit vnaem seden , leib
vnd gut. von den schlüsseln. (1530). Dy^
blinde kuh {aurh filintl»' mmis , blince maus),
ein spiel, uiobei einer, dem die äugen oer>
bunden tindf nadi «uulem haidUt schU^t,
3) figikU^ mcktigt falsch, «nrteftl: jhr
seyl mir yhe wunderliclie kriegslenit, das
yhr nil zu mir ynsz feül wnllof sp||iessel vil •
blinder vorgcbuer schUsz. au// das vbir-
eAfialKeb biMb bockt Aiasan. ( 1 52 1). iiif ;
damit ein yglicher sich selb muge srhttlsen
widtler die Mitideti schyrmsclile}^. j*zn solche
gauckeltii pflegen TurUuwenüen. grund vnnd
vraaebb (1520). aij'; ist alles eitel spiegel
fechten vnd blinde schirmschlegc gcwest.
von den <!rhtüsseln. (1530). Riiij'*; als el-
bcii mit blinden Worten sagen, die sieben
puszpsalm. (1517). H5*; weren im kinder^
glauben solche wort gebraucht worden 'ich
fs'lnube. das da sey ein christlifh, heilig volck",
so were aller jamer loRliliich zu vermeiden
gcwest, der vnler dem blinden vndeudlichein
wort'kirche* ist eingerissen, oon deneon-
cilijs vnd kirchfn. (1539 t. dj**; ausz die-
szem blinden freuel isls erfolgett, dat« ynn
kevnem ort der well szo viel seclen sein, als
ynn der papistiscben kireben. ntff dot eb£r-
christlich buch bocks Emszers. (1521). Kij* :
{»fu vnser blin'lrri \ud - chendliclien '.nd:irifk-
barkcit. das man ktnäer xur schuien luitteH
solle. (1530). Ciiij"; die papisten wollen jr
opirennesse dadurch mit listen vnd bllndrä
■{rdfen erliahcn. vcrmanung zumsacramenl.
(1537). Ciiij"; sie haben ein blinde sache,
die sie noch nicht wissen , wie sie unrecht
isl. 49 Wime br. 2» 478 ; weil ich die saehe
iiiihi weisz, thoe ich dieeo blinde unlerlhimge
bille. 5. 185.
4 ) als adverb erscheint blind in folgender
Stelle; ist du ewer son, vrelchen jr saget,
er sey bhnd geboren? Joh. 9, 19«
llindearährfr , m dax caecorum: lasst
sie faien, sie ütiid biiud vnd bliuticnfUrer.
Jen. 1 . «4% be< Bin4$0il /bftMe mn^.
zu Matth. 15. 14. wo blindeloiter (odiyyo/
fiot iv<f).oi jVffXfoy).
Bllndcnlelterj m. dasselbe: noch streben
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BUNDESCIILÜSSEL
318
BUNZLUfG
dieszc blindeileyller vnsz zn Loii iogcn. grund
vnnd vrsach. (152UJ. cjiij''; horel nu tzii
ylir welll vorfurer vutl bündenleyller. ausley.
4tr «p. «ml ciHHi^. VON elbrif fi^ ele. ( 1 532)*
Oij* ; so haben vds vnsere blindenleyter fur-
geblewel. tber da» erste buch .\fote. ( 1 527).
biii]**; dauebeu sehen sie aber nicht die
blindcjileiler, wie sie mit solehen reden jneu
settu eine rulen aufl jrc haul binden, von
den concilijs vnd kirchen. (1539). Eij^. —
Mt bljodeoleiler leUer der blinden, so
rnnuM blinden der $ekwaehe gen. pL «ein;
ioth begegnet auch blindcleiter: lassei sie
faren, sie sind Miii'l mhI MindcliMier. Hatth.
Ibp 14; die ersten umgaben des n. test.
haben hier: sie sind der blinden blindeleyllcr
(1522: blinde leyller). o/fentor isl hier
blinde die dem leiter apponierle starke form
des ad j. blind, einmal steht auch hlindlcitfr:
alüo gehl es den blindleyllern. au// das vbtr-
ehrUtUeh hueh hoeks Bmuer§. (t&21). Bij^
BliBdcseUissel j m. fehlschlüssel : jnn
des stehet das bapslum ;utlT eitel lügen mit
seinen bindeschlUsseln, ich soll sa^en blintle-
scbloseeln. von den tehHüseh. (1530).
Aiij^ vgl. Winil 3.
Bündfeldrinhin , adv. blind ins fehl
hinein: vnd nicht wie jüden, kelzer, Mahmet
bltndfeld ein hin gleuben. von den lettlen
Worten Dauids. (1513). Sij*. «onfff auch
in das Lli(Kl(j Teld einhin.
Blindbcit, f. caecilas, mhd. bliulhcit.
(Ben. 1, 210), me anfangs auch nocA bei
L. (z, b. von den ^len «eereten. 1S20.
Aiij*) : vnd die menner für der Ihtlr am haiisf
worden mit bÜndheit ge^dilagcii. 1 Mos.
19, 11 i der herr %vird dicli sciiiahcii uiil
wabnsin, blindheil vnd rasen des bertsen.
5 Mos. 2S, 28 ; vnd vnsere niördcr vnd blul-
humle mii si. Icher Egypiischcr blindheil vnd
jUdmher wahn witze schlegt. von den co»-
cl<i> vnd i^reben. (1S39). Aiij*; blindlieil
isl Israel eines teils widerferen. Rom. W,
25; was kati frrevJ h, rs spyn. denn tdind-
heyl dcü heitren vtui vnwisscn ynn göttlichen
tachen? episleldes prophetenJeutia. ( 1 526).
Aii^* ; bleiben jner jnn der blindheit, das sie
nimer verslchon , was gotl von jneo foddert.
der l lU. ysalm. (153^1. Qij*.
iiindiu; f. blinde fram den blinden vnd
die Mindin gebe ich snsaaen. de IFette br.
3, IU3.
Blindscblracr^ m. sihe solche bUndscbir-
mer vnd verflirer sind vnsere klugen ilsundef,
Eist. 1, 100''; wider solche blindschimier
stehet Christus, ebend. 101''.
Blindscbleicb, m. caecitiOt inhd. bhui'
sliche (ßen.2« 398). ahd. piinUUcho (firof
6. 785): der igel, der moleh, die aydei,
der blindsclileich. 3 Mos. II, 30. spätere
ausgaben setzen die blindschleich, so schon
eine Fnmkfurter hiM v. j. 1562; in den
Wittenb. bibeln erscheint das (, ieit dem
n.jh. eil [ I nischleich bol «ebon die erele
deutsche bibel.
BUadtilich s. blioxKch.
BllalMla, bfinben, «icore; da blinckellt
eyn mal scyn scharfl srhneydens schwerdi,
nlsz wrre er mevsler Loronls vnler den
Schwiixcrnn. ein widderspruch. (1520).
Aiij".
Bllnkei} hellen schein von sich geben^
glänzen: c <das scjitcert) ist gefegl, das es
blincken sol. Ezech. 21, 10; jren küaigen
sol für dir grawen, wenn icfi mein sehwert
wider sie blincken bsse. 32, 1 0.
Blinien, die äugen zukneifen: wenn er
so gar schwach ist vnd golt dazu blinlzet,
also sehe er vnd könne gar nichts, der 110.
psaim. (1539). Hij*". — blinzend anlauflTen.
VOM der Sünde wider den hn!. iji'hl, (1529).
Bj'' ; Idintzend recht. tPiV^^r den bischoff sn
Magdeburg. (1539). Eilj*. — mhd* bUntcn
{Ben, I, 211).
Bllnillrh, adi-. mit geschluisenen äugen:
ilio wt'lll blmlzhcli regirn, gbnrli wie dje
Iraw das kind wigetl ynn der nacht, ausleg.
der ep. vnd enan^. vom ehrietag ete. (l 522).
ddd iiij"; als sehe er dis leben blintzlich oder
durch ein gemalt glas au. ein christlich schö-
ner IrosL (1535). Atiij\ in der EisL au^g.
der eehriflen L'e sfeM blindslieh: wenig
sind, die dis zeitbchc leben nur durch ein
gfin.ilot glas vnd ^^:Irii li blindsliili, aber je-
nes ewige leben mit klaren, auQgethanen
äugen ansehen. Bist. 2, 136^ Frieeh I.
110' hat blindslig.
BHnilln^, adv. dasselbe und gleichviel
mit heutigem biiadhngs, nhd. blintilingon
{Graff 3. 256): daran man wol spürt, wio
Digi'
BLITZ
319
BLOCB
fid mcker» rdsliger, vlcistigw lerer bisher
gpwfvt, rnf? wie cynor (lfm nnilrTu blinlzliiig
geglculil. ausl. der ep.vnd euang. vom beil.
dreykönige fest eic. (1525). fij'*: aber mein
Kelwr Eeohnipad irifll wie bltattling eine
rechte zningelische alleosin. vom abendmal
Chmii. (1528). rj"; liie pills \m fin'iiprn
vud bliolzliug gcheo. ehend. vj ; luiciiduiikt,
der neisler er JasI MeDiiu beb daryonen (in
itr oeconomia chrisliana) ewrei hertzen
ein gros sluck wol gctrolTen vnd ewer not-
turtn, wie woi blinUtiog, fein vnd eben ab-
genalel. Ottjr /. Menü «cM/Ü oM0>
nomia chrisliana. ( 1 529). Aij*.
Bllli (pl r^ , m. ist
1) vorzugiweise der bei einem gewiUer
idmell durch die lufi «cMtiMMb ferner'
*lr*IU, fkUgur, fnlmem: gleich wie der bliiz
(1522: bli\l ausgehet vom anffgang vnd
scheinet bis ziini itiHergang. Mallh. 24, 27 ;
deine pleile fuhiun mit glentzen da hin vud
deine spbere mit blicken des Miltes. Hak.
4* 1 1 ; md elles voick sähe den donner vnd
Milz. 21/01.20,18; so meinet er, es srhlahe
blitz vnü donner jn jm ein. zwo predigi auff
der kmderlauffe. (1540). Mj'; solt nichl
billich ein mal gott mit phtz vnd donner drein
sdilahen. der 6'>. psalm. (1534). Diij''; sie
UiGken wie fackeln vnil farcn vntcr eioander
her wie die blitsen. iVioK. 2.5; Unstu die
blitzen aueUsseo, das sie hin faren vnd spre>
eben, hie sind wir. Uiob 38, 35.
2) t on glänzenden tcaffen : wenn ich den
btiU meines scbwerts wetzen werde. 5 Mos.
32. 41.
Ilitt, eig. hlitzf, icorauf noch der von
L. gebrauchte pl. Idit/.eii himreisl. ist am
mhd. Idrkze, blicze (Ben. 1, 20 bj mUltU
maftoftim^ dci k kervorgeganffen,
Blifsen (ph'tzen), fulgurare^
1 ) vom trfUi'rstrahl : er schos ??cine stralc
vndzusUuvvcUie, erlies blitzen vnd schrecket
sie. 2 5aiii.22, 15; wie der Mtlioben vom
bimel blitzet. Luc. 17, 24; wenn er ynier
plitzet vnd donnerte ..... wUrdo ylitn yi dcr-
man feind werden, vier das erste buch Mose.
(1527). xUj*'; es donnert, blitscl, regen l.
von den ittxUn wtrtm Dmddi, (1543).
Vüij".
2) VON tcaffen: er bringt reuler eraulT,
mit glentzcnden sc h wertem vnd mit blitKeii>
den spiesscn. \ahum Z, 3.
mhd. blitzen {Üen. \, 208), aus dem fre-
quenlaliv bliczcn (blik-zen), bleczen, ahd".
blecchezen, pleechaun.
Blltien, n. da huh sich ein donnern \nd
blitzen. 2 Mos. 19, 16; ich wil jn mit mei-
nem donnern vnd blitzen alüo zum grabe
leuten. wider den meuekler eu Dreien,
(15311. Diij\
Blli (plix), m. was hhlz, mhd. hlicze:
bricbl erfUr vnd leuchtet wie ein bii.\. ton
der «finde wider den heil, geiet. (1534).
Bj* ; der blix vnd donner Mosi. t un den jüden
vnd jren lugen 1 1 fi r' i ! fij*; so loben sie
vnd drewen mit blixeii viul donner. ton dem
bapstum s« Rome, ( 1 520 ). Gij* ; vnd werden
drey plizen geseheben. ÜHhr, 359^.
Bliten, tf a.? hlilzcn : wir leszen exo. 19.
wie der herck Sinaiiiiixet, donnert vnd (Itister
wart, ausleg. deutsch des Hl. psaltnen.
(1521). Bj'; darumb ist d^ebemb vnd des
schwerd da, das da blixt vnd schreckt, vber
das erste buch Mose. fl527). Oij'; Sylue-
ster Sacri Pallalij magister blixte vnd don-
nerte widef mi(^. Üidbr. 377'*. — tee. ese
quo bl. D 6* : blygsen.
Bloch, m. block, klotz, mhd. Lh)rh, pl.
bleicher [Ben, 1, 211), ahd. bloch {Graff
246): solch wercfc der rew vod gnaden
kennet mein Üelier bapst weniger denn der
grosze bloch, der do ligt. grund mttd vr-
sach. (1520). rij**; das kunigiich schlecht
Dauid vor armut vnnd vorachl wäre wie ein
todter blocb. dae mofeifkaU (1521). bj*;
wie es vl)ernatiirlieh is^t ein rulle von einem
tiultrn blüch waciiäzen. ehend. l>j": vnd
warU dem bapsi einen bloch jnii den weg.
termeamngeendiegei^idun, (1530). Bij*;
wer ist hie so ein grob bloch, der nicht
greille, was fnr eyn geyst den allerhev!if7«(fn
vailer regirt? eyn sendbrieff an Jhan von
SdUeinilf. (1523). Aij\ der pL ItuUHM
L. blöche: vnü nicht anders denn für stoil
vnd hlof'he hallten, fln'^ 7 rrtp. der ersten
ep. s. Pauli zu den toriiU/iein. (1528).
Diiij'*; was bat man gelernt ynn hohen schu-
len vnd klöstern bisher, denn nUr esel, klOts
vnd bloch werden? an die rhadherrn.
(1524). Aüy^; oder kriegt soU'he scharten.
4
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BLOCKEN
320
BLOSZ
»Ins es a»irli nicht butler IitiphI»-!! kau, ti.i
es wol solle blüche vud klülzc sclieilern.
*M9r ia$ hapstim im Bim, (1545). Cf.
BlMkcB, blocken (plöcken), m «Im liloek
legen: da licitt sich deiin ein siorkcn vnd
blocken vber die guleii spriirlif'. iroslunge
an die Christen zu Halle. ( 1 5^2 7 ^ Cij' ; es
thttl wehe» sich laMoi jnn k«rcker weiffien,
Stöcken vud plöckrn. da$ 14. vnd 15. cap.
s. Johannis^ (1538]. Lliiij''; denn was wils
für ein ende zu disputini Denen, wenn jr
so fortraren wollet, die srilalwn mit gewalt
luslöcken vnd blöekeu. Jen. 4, 376*.
Hölle, vihd. Lld Je (Ben. t, 212), oM,
bl6ili, t>ludi {(traff 3, 251;.
1) von ^ndU imii oii^; Lea halle ein
blöde gesiebt, Rahel war hubscb vnd aehOo.
2 Mos. 29, 17; nicbl weys ich, ob er von
blöden äugen oddcr vom gantzen angesicht
redet, ah wir sagen, mager, dürr vnd bleich
von aogesichL vber das ertfe hueh Mou.
(1527). Rriiij''.
2) scheu, furchtsam, rer:agl: tianiil mo
VDS blud vnd vurtzagt machen, das mayni-
fieat. (1521). eig*'; Jacob ist so blfide vnd
verzagt, dass er nicht amlers ntynelp dena
er werde seinpii f;ro!l aiilTjn vnd sein gesinde
ausschütten, vber das erste buch Mose.
(1527). aaij'>; wer bitfde vnd vertagt ist,
der kere vmb. rieht. 4. 3; Rehabeam war
jung vnd eins blöden hertzen. dn<; (>r Nich
fiir jnen nicht wehret. 2 chron. 13,1 ; wenn
yemand noch iung ym glauben, eyn blöde,
BChwach gewissen hat. ausley. der ep. vnd
euang. vom heil, drei/könige fest etr. '152")»,
ej'; daniü sie d«e gewissen schrecken vnd
binde machen, der 1 W.psalm. (1530). Fj*;
die vngebrochene bUtde natur sieh schwcr-
lirli e\ g\hi vnd auff got erwcget. vier tröst-
liche psalmen. nr»26). B8"; meyn blöder
vud armer geysi hüi mü^scu frey stehen alls
eyne feilt blume. ein brieff an die ßrsten
XU Sachsen. (1524). Bj".
Blodigkeit fl'l.Ml!! * blodigkeil), f. Zag-
haftigkeit, Jurchl^aiuUt ti : zum audern wia
na der beiohtvatter yemand forschen, ob er
meine buchie Hab oddcr lesie, vnnd da mit
sein biodikeit anslnssen. eyn vnterrirht der
bächtkinder. ( 1 52 1). a ij ; e. f. g. szal emen
freycn Treydigcu mulb schopflco vnd die blo-
tligki-it rthlpgenii. das mngnificat. (1521).
Üiij ; so ist DU beide die verstockung vad
blödigkeit HMBschlicius heitieB vnaasspredi-
licb. aiso predijß amff der tiaderiaaie.
(154 OK Mij*.
mhd. l.liiHlekeil {Ben. 1, 212).
Biüdlicli, adv. mit scheu: er redet gar
bittdiich vnd sorgfelltig dauon. das T.eojpit.
Pauli SU den Corinlhem. (1525). Üij*. —
mhd. MH-(lelichcn. I.l.*..<eltrhf'n ' Wf'ti.1,212).
Blöken ^biuckcn), öaiarc, von ihieren
vnd menMhen: vnd die kOhe giengen ml
bidcketen nicht, 1 Sam. 6, 12; der ochse
blöckel nirht. wenn er sein fnttcr hat. Hiob
6» b't wie die chorherrn vnd chorscbiiler
solche fehl« worl bloken vnd henlen jnn
jhren kirchcn. das schone confitemini.
(1530). Aiij''; sie haben >vnr! im mm\
vnd blöcken sie heraus, wie die groben esel.
hauspost. Jhena 1559 bL 48 1^ vgl.
blecken.
Blosz iblos , mhd. blo^ {Ben. 1. 212.
2 IS), unbedeckt, unveriiiUÜ, Im L. in foi-
yenden anvoendungen:
1) imdtfJtMiM, «ocild; wer nu auasetsig
ist, des kleider sollen zurissen sein vnd du
luMihl blos. 3 Mos. 13. 45 ; er aber lies den
iinwad tareu vnd flöhe blos von jnen. Marc
14, 52.
2) ein blosze^ schwer! ist ein frtanftei^
aus der scheide gesogenes: mit blossen auss-
gezognen schwcrd zu sLreylleo. auff das
rbirehrfsOieh bwA ftocfcf Bmssen. (1521).
Ciiij'; vnd la^'eii fiir den garten Eden den
Cherubim iiiii einem blossen bawendea
scbweri. 1 Mos. 3, 24 ; vnd hatte ein blos
Schwert in seiner band. Jos. 5, 1 3 ;
3) ein blosser (MUer, nadUer) Mustz
denn jr blut ist drinripn. flas sie aiilf einen
blossen fcl^tMi vnd iiiclii aulldie onion ver-
schUltel hat, da uians doch helle nul erden
ktfnnen suscharren. Eseeh', 24, 7; ich wii
auch den staub für jr weg fegen vnd w3
einen blos'^rn \cU nusjr machen. 2f», 4.
4) es isi aber alles blos vnd entdeckt ha
seinen äugen. Hebr. 4, 18.
5) ila> die beicht scy das (zeigen der au.«-
si'l/iircii fiir den priosiem, 151 ein blosz, nacket.
selb erdacht deuten, euang. von den Isehen
ausueUigen. (1521). Kj*; wirUtaneanielit
Hin ^ .f)0
BLÜSZE
321
BLUT
4i« bellen, klaren worl ymh yhres blraten.
■aeketeo, schlechten ja sngon^ willen leucken.
fom ahendmal Christi. (1528). pj''; wifldrr
aokUc douuerschlege der schntfl Ihul er
nicbl mehr* denn Mitt sdnea blossen tnd
nadtelen getfler deber. edend. liij''.
n ) die Vorstellung von nudus geht in die von
Jiolas über: sihistu schier meyn Miimar, was
dl wj mit blosser vornunffl oii schrilll ibeo-
loginieni. mn^äas vkirtMtllkh bwh bodkf
Emszers. (152!). Kj'' ; der glaube ist also
gelhan, das er sich frey auffdas hln<;sp pniles
worl ervvege. vber das erste buch Mose.
<1527). ij^
7) redemart, einen blnszcn legen: würde
nii der hatifft' \n<cr lere widdor die aiiffnir
von vns gelcrel, auch nichl hallen, so wurde
«e der tenlTel weidlich bescbmeissen, vnd
«iegar hflbsch vnd Ifch' iiich einen blossen
Icg'^n . wanwN^« an ». L detidf ehm. ( 1 63 1 j .
Aiij'.
Blösie, f. nudilas, unbedecktheil, nackt'
AeiC: vnd wiiHl deinon feinde dienen in
iiungcr vnd diirst , in Vdi'issc vnd allerley
mangel. 5 Mos. 2S. IS; m Irosl vnd blösse.
2 Cor. II, 27; iUs du dich anlhusl vnd
fticbt otTenbaret werde die schände deiner
UOsse. ojfenb. Joh. 3, IS.
Blösien, nudnre, entblosxen: jr soll ewre
beubter nicht hlOssen. 3 Mos. 10. 6; du
eolt deines vaters vnd deiner rnntter ichsmbd
nicht blossen. IS, 7; vmb der menge willin
deiner missethnt sind dir di-iiif seiime auft-
gedeckt vnd deine schenckel gohblsseU Jer.
Iß, 22; die goulosen blöszea jr schwerl.
Jn. 1, 531* M Griwum.
Bldsslich, adv. allein, ausschliefizfü h.
mhd. hhr^zlirhc (Ben. 1, 214): d(>r glaube
bangel vnd ^urlessil sich blot^zlich aufT die
blossen vnaordiente gutte goUis. enon^. von
den Izehen ausselzigen. (1521). Diij*; du
wirsl mir keinen hcihgen zeigen , dnr auff
seine wirdigkeit vnd nichl bbHlu h auf gotles
verheissungp gebetet habe, ausleg. der mamj.
von f ruelc. (1527). Of.
BlotxliBgen^ adv.plöizUch : or kam bliHz-
iingen vber sie. au$leg. der sehen gepott.
(1528). 116*; ploizlingca ist er vber sie
komcn. ebend.
Mikw, bluen, fhnnt; gras, das da
thsra. Wittwbacb.
ArOe biflel vnd bald weick wird. p$. 90, 6 ;
ein mensch ist in «eineni Idben wie gms, er
Müel wie eine bhimp aufT dem Mdo. 103,15;
ich bin hinab gegangen, zu sciiiiweo ob der
wetnslock biflbet. Aofteffed 6. 1 0 ; das ge»
filde wird Frölich stehen vnd wird blühen wie
dio lilien. Jes. 35, 1 ; LHllien wie eino rose.
Hos. 14, 6; so lesst er ym lentzcn gras vnd
kraut auflgchcn, das es alles grilnel vnd
blnet. «6er das tnU buch JVote. (1527).
Eiiij" ; eine rosen, lilien, violcn vnd derglei-
chen, die ans der oriien wechst vnd blühet
(L.^ manuscr. hat blühet), vom abendmal
ChrUa. (1528). biiij*. — wenn aber der
aiissatz blühet in der haut. 3 Mos. 13, 12.
mhd. blüf*jcn (Ben. t,2l5), ahd. bluojan,
piuojan, pluohan (Graff 3, 239).
Blnme. /*. flos: das worl blame nach
seiner cr>irn vnd alten deulunge heist eine
r' -i>M, lilien, violen vnd der gleichen. ro»?i
ahendmal Christi. (1528). biiij'; Clirislus
bedeutet oichl eine blume, sondern er ist
eine blnme, doch ein ander blnroe denn die
tnlflrlirlip. cbt^nd.; dor nifv Itrinüt prn< vnd
.dli'rli'v Idmnen. der 6.1. psalm. (1534).
Jij^ ; dir uMMiseh gehet auIT wie eine blume
vnd feilet ab. HM 14, 2; die blumen sind
crfür komen im lande, hohel. 2, 12; d is iiew
verdorrri, dtp hbiine verweicket. Jes. lU, 7.
mhd. bliioinc m. und f. (Ben. 1, 216),
ahd. vwhemehend dat m. bluomo, pluomo,
doch andb idkon doa f. bluama (Graff 3,
241). (jf^th. hioinn m. nach Grimm wlb.
2, Völ wahrscheinlich aus bl6sma ent'
sprangen, weidbe tpofle form sieh ang^ächi»
erhalten hat,
Blümrn, mit blumen schmnrlien , dann
schmücken überhaupt: noch lül es also feiti
gcblümcl vnd gcziorct mit dem cusscrlicheD
Wandel. Bist. 1, 192\ — mhi, blaemen
[Ben. I, 217).
Blnmwrrk; n, hlumenähnlicher zierrath:
inwendig war das gantze haus eitel ccdern
mit gedrelen knoten vnd blumwerg, das man
keinen sii in sähe. 1 kön. 6, IS; an allen
wenden des hauses lies er schnitzwcrg ma-
chen vou ausgehülolea cberubim, palmca
vnd blumwerg. 6, 29.
Blnt (Iduet), ». die in den aderu dfs
Oueriichea hSrpen rinnende fiiissigkeH,
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BLUT
322
BLOTE
mhd. bluol {Ben. 1.218), «M. pluot {Graff
h, 252). goth. h\6\).
1) nim des wasseiü aus dem üUmu vnd
geas» es »uff du trock«ii lanil, so wird d»fl- '
seil) Wasser Mul werdea. 2 Mos. 4, 9; vnd
i\vv ilrittc engel gos aus seine schale in die
\ya«<serslröme vod es ward hlut. offenb.Joh.
16. 4; rot wie blui. 2 1;^. 3. 22; auch
nicht durch derbtfcke oder kclber hlul. Hebr. |
12: der och?!Pn vnd tk-r linckr Mul. 9, 13.
2) vud i)ls bald gieo^ btul vud »>a$scr her
aus. Jbfc. 19. 34; vnd riUeteii sieh mit
messern vnd pframen bis dss jr hlui her nach
gieng. l knn. IS, 2S: vinl .l.is Mut Mns von
den wunden nullen m den wagen. 22, 35 ;
denn wo du lur gcrtcbl soll koiuea, vnd die
weit sampt deinem eigen gevrissen dich vber-
weisen kan d«>ines vnreinen lebens, so wird
dir bald das blut vnler au^en .«chiessen.
eUiohe schöne preßten. {ib.i'Af. Kiy, i
3) wer menschen blut vergcu^sel, des
Mnlsnl auch durch menschen vergosstn wer-
den. IJIoä. 0, r, ; vergiessel nicht b!nl. 'M.'
22 i Mul slürlzen. Execii. 14, 19; das sie.
onauffiidren vnd on weren, on sehewe miigen |
morden, bkit störtsen vnd die weit mit jamer
€rfllllen. warnunge an s. I. dmdxchen. '
(1 53 1 ). Fij' ; vnd sein blul ausbluten lassen. '
3 Mos. 1, 15; 5, 9; vnd alles blul gicssen
an den bodeo des brandopITeraiUirs. 4. 7 ;
vnd der priesler sol das blut aulT den .iltar
d»-< herrn sprengen. 17, (\ : in der stPto,
<l.i iiund»; das blul iNaboili geleckt li.iiicn,
sollen auch hunde dein blut lecken. 1 4cSn.
21, 19; fresset fleisch vml s.iulH blul. Esech.
.T,», 17; wer mein fleisch isscl vnd trinckot l
mem blul, der hat das ewige leben. Joh. ti«
hi; wie er ider teuftl) Cbrislo selbs Ihat
im garten, das er des mustc mildiglich blut
schwitzen, rf/'r !10. psalm. 1,')3't . Ojj',
4) Aiuasa aber lag nn blut ge\vcU/.et mit-
ten aaff der Strassen. 2 Sam, 2U, 12; ich
aber gieng für dir vber vnd sähe dich in dei-
nem liliil üqon. Ezech. HJ, 6; die tyrannen
üclllcn am trocken todt sterben, sondern
gcmeyniglich erwUrgel worden sind vnd yiu |
Mut vrobkomen. ermamin^e sum /Kede.
(152.'>). Eif. ;
5 i hh rttifs filiit n iib'rstehcn, den (imzer-^
Jtien widerstand ieisim: jr hall noch nichlj
aufl's blul widersiiitiden vber dem kenipfcn
wider die .sniuii'. Hfbr. 11, 4. — über das
blul richten, über das leben su getickt »Uxen:
das sich die leute entsetzt haben, vber das
blut zu richten, gwo hodoHt pnüglm*
(153(ii. Aiiij''.
6 ) böses blul machen : das vergebliche
lang«; gaffen vngcdult vnd bOse blut machen.
Jeji. 5. Tü''; das sie damit dem gemeinen man
büsc liliil \\\(\ ari»*»» wahn ni.iclirii. 124".
1) Ueisch und blul: er ist smar bruder,
vnser fleisch vnd Mut I Jfot. 37, 27 ; fleisch
vnd Uat bat dir das nicht oirenbart. sondern
mein valcr im hiniel. Matth. IG. 17: nisn
bald für ich zu vnd bespiarli umh nicht
damlier mit fleisch vnd blut. tial. 1,16.
BlBlMktr, m. MtUth, 27, 8, der tgpfm-
arkcr. welcher um die dreiszig silberHnge,
intfur Jitdtj^ dm herm i^errieth, tum fre-
yräbnis der ptiger gekauft wurde.
illlbad, II. grasxe$ hUiivergie$*en: der
bapst solclil durch seine plaltenbengst vod
heurhler anrichtet, ott er vnler vn<; deinNi hen
kundl«: cm hlutbad sliiilcu, das wir zu boden
giengen. wamvmge an t. I. deiubdkm.
11531). F.j'.
Blntbräntigam. m. du liivi niir vi» blui-
brculigam .... sie sptiicb alier blulbreul-
garo vrah der beschneidinig willen. 2 Mos.
4,2h. 26.
Blutdurst, m.silis sanguinis, mnrdbegier:
der Turcke keinem voick so feind ist aulf erden
als den Christen, streitet auch wider niemand
mit solchem blutdurst als wider die Christen.
Jen. 4, 4 7.V'.
BlnidürsÜ;;, nach blut dürstend: vnd
was wäre den bluldursligen, vusetligen ty-
rannen zu Gostnitcnot, dss sie mit dem todten
vorpranten Johan lliisz sto grewliclr ftiren.
ron den netcen l-'rlJs-rln-» bullen vud fügen.
(1520). Bij''; {der ieujd\ sncbl micli durch
die blutdürstigen inordpropliclen zuuertilgen.
ermaNim^e sum /riede. (1525). Dj*; alle
wercklieiligcn bluldifr^li? vnd wütrich sind.
vber das erste buch Mose. (15271. iitiij' ;
rair meine seelc nicht hin mit den siiudern.
noch mein leben mit den bluldOrstigen. ps.
2*'., n.
Blüte, f. ßns, hei L. Idflet *bUiPt> ^e-
schriehen: wie die erste blüci an den eheru
BLUTEN
323
BLUTHUND
^v erden sie abgeschlagen werden. Hiob 24,
21 ; viul pvhH Iiie {tn wie mit eynem scho-
nen liawui, der voller bluelt ütebl, das uiana
neittet, er werd die fruehl nitl alle ertragen,
aber darnach durch vngewitter ^thio viel
bluet vordrbl. euang. von den tzehen ausz-
»etsigen. (1521). Fiij*. auch blubel für
blflibe begegnet: ja wer ein recht Uatodder
blühet auir dem bäum machea kOndte. der
111. psalm. (1530). Diij\
mhd. bluoi (Ben, l, 217), akd. pluot
(Gralfä, 241).
Blilti, biui fHe§Km la«Mm mhd. bluoien
(Ben. 1, 2llh.
1) »innliclt : vml laacht sich in eim grim-
men auO, wiewol er seer biulet. 2 Macc.
14» 45; ich v/'il dich auch hiolend machea.
Ezech. 35, (>.
2^ ftfjurliih: zum erstenn wnit icli vor-
beyszen dieszer malerien hyuiurler still
lenateen vniid die aach aich «elb laaieil scu
tode blutcnn. originalbr. v. j. 1510 auf der
hihi, zu Gotha cod. charl. 379 fol. 2 ide
Welle br. I, 207, wo lassen feMl); dariunb
«ifl ich aie sich laatea mttde blttltmt tJen.
I, &40'' bluten) vnd leatem. der 36. pMrfm.
Anj".
Bietern, sanguiufus, nach analoyie von
Leiiierii, bleiein. »teiiitni u. s. w. gebildet:
e des Deiecbera gölte, o dce hhilem gotta.
das diese tcort ChriiU noeJ^ /ctl fleAeii.
(1527). fij».
Biutfarbe, f. damit jr das weisse kleid
des letnlin goues rein vad vnbefleclil behal-
let von der bluifarben der grosiCtt roten hu-
ren. Jen. 6. 13".
Blutflüaiigf aul dem bluifiuste bekaflel:
dM blttlQflaaige wetb rtlreie ia kein geistlich
ding an, da sie Christus saum anrUret. das
diese MDorl Christi noch fest stehen. (1527).
Ij''; da die bluitlu»5ige fraw Christus säum
aurilrct. vom abendtnal Christi. (152S). mj".
Blallieiy m. prnßmiue »angmnU, in ä»»
folgenden alUesl. stellen die monatliche rei-
nigung: wenn ein weih jrs loihs blulflus hat,
die &ol üiebeu (ag bey seit gelban werden.
3 Jfoa. 15, 19. 25* 83. vffl. hlutgang.
BIntfrennd. m. cimiamgmMm: ein pric-
slfr so! sich an keinem lodton seins \()l(ks
«eruoreinigen , on an seinem bluttreunde.
der jn am nehcslen angehört. 3 Mos. 21,4;
(die Juden) «sind blulthrcund. velteiii vnd
Lrudfr vnsers hern. das Jhesus Chnisius
ein gebomer Jude sey» (1523). Aiij». vgl.
blul^frcmul.
Blutfreundin, f. conxan<juin''n ■ ni^miand
sol »tch zu meiner nehesten blutfreundm ihun.
3 Mot, 18, 6.
Blnignngt «dm blutllusst ao wird sio
rein von jrnm lilufjrang (hlutflusz nach der
geburt eines kindes\. 3 Mos. 12, 7; ein
weib, das zweUT jar den Llulgaitg gehabt.
Mall*. 9, 20 : also baM hestnnd jr der blnl-*
,i.Mn{?. Luc. 8, 44.
Binigeld, n. durch blul erticorbenes : wie
jr die ger«»chlen drengel vnd blutgelt nemef.
iimo« 5, 12; ea laug nicht, das wir sie i&
1. '<)ites k.isten legen, denn es ist UnlgeH.
Matth. 27, ti.
Blutgcricktj n. das gericht über da*
Men, judieium eopitft: wenn ein dich er-
grielTen wird, das er einbricht vnd wird drob
gcsclilageii, (l.is VI slirliJ. so sol man kein
blulgcricht viier jenen lassen gehen, ist filier
dip sonne vber jn auflgangcn, so sol man
das blulgericht gehen lassen. 8 Jfe«. 22p
2. '.i; tl.is blul- oder lialsgericht war jnen
[den jHdi'H] von den Rrmicrii ^ponnien. Eist.
{, 430\ hampost. Jheua I55y bi. \b2*.
Blnl^eachrei) n. er mus wartich das blot>
geschrey vnd zetergeschrey . . . wider stillen.
an den kurfürstenzuSachsi n. / l'»4 r> . rnj".
BlntgiMig (blulgtrig), was hluidürsiig:
die mdrdiseb« fnd bintgyrige papisten. tenr^
nunge an s. t. deudschen. (1531). Biij"^
blutgirigc miirder. ausleg. der ep. vnd eüang.
vonoslernelc. ( 1 544).nj'';der herr hat grewel
an den klutgirigen vnd Mschen. ps. 5, 7.
Blntglessen, n. «lurch den glauben hielt er
die ostprn vtid d.is Iiliilgicsen. Hehr. 1 I. 2S.
iluthnaS) n. ein haus (geschlechl i , auf
dem eine blulschuld lasiet: vmbSaub willen
vnd vmb dea hluihattses willen, das er die
Gibeoniter getödtel bat. 2 Sam. 21, 1.
Blntbnnd, m ein blutdürstiger mensch,
crudelissimus tyrannus: er aus. er aus du
Idulhund, du loser nmn. 2 Sem. 16, 7;
wer dem erbeiter seinen lohn nicht gibt, der
ist ein Iilulliiitnl. Sir. 34.27; os ist kfiiu-r.
er hat ein bluthuiul yin bösem, aasleg. der
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BLUTHÜTLEIN
324
BLUTSCflULD
xehen gepotl. (1528). L8''; ein ori/mpu-
chelraürder viid bludbund. wider Hans tVorsL
(1541). Oiii^ — VOR Untlrattd iM M
irrt mm fehlende adj. blulhuiHlbcb : vie>
hi^^rlif, l)luiliiiii(lis<hf r-'Mtf*. Sfeniu» von
di'H blutfrenndtin. Erffardl. 1551. Fiij''.
Rlathtttlriii, n. biemil guU befohlen, wo
e. c. h. für dem roteo blaUidllein sich wUte
jm LcrLlhcn lassen. Jt n. G, 387".
Blltlchty cruentus, mit b!ul beßeckt: vnd
wir wollen die lioch»tea ci uaiuni, das recht,
wcbtlieit vnd eltre der selben nicht allein
hah«B« sondsrn auch mit wullend lilulvor-
gissen vad allem vnglurk behalten vnd holen,
gebn darnach hyn, belen, fasten, boren mesz,
sliinen kircheo mit aolchein blttlüvhtem,
WUltichlem, rasendem gemilt. dM HM^-
ficat. (1521). tij\
Blutig) dasselbe, mhd. bluulec {Ben. \,
219), ahd. bluotac {Graff 3, 253): vnd
•Mmeii sehaf vnd rinder vnd halber vnd
«cblacbtens aufT der erden vnd assens so
blutig. 1 Sam. 14, 32; Mtitig kleid. Jes.
9,5; eyn wü.sl vtid zei>lürel blUlig iaud.
nrnmimg« zwm ftUdt. (1525). Eiip.
Bluthind, n. Abraham? blutkinder vnd
Irilu ri rn. hawtpoH. WiUenb. 154&*wtnier-
VMkA9%t VBd ist der blutkrieg vbcn«
arm papir gangen. Ott/T' das vbircMätUA
luch bncks Emnzers. (1521). BJ^
BiÜÜeiBy n. dimn. v. blUle: es ist ein
achwich btatiin vmb ein wetb, kau aieb nicht
aelb ballen uoeli regiriMi. vfter iat enfe
huch Mose. Ffiij'.
Bintpeitsrhf n , peilschen bis das blui
läufi: so werde goU solche harte busse vnd
blulpeitxsehen anaehen. jnoo preüffi a«^
der kindt-rtauffe. (1540 i. Biij*.
Rlaträrlier, m. caedis vindex: vnd sollen
vnter euch freisledle sein für dem blutrecher,
4 JCm. 35, 12 ; auff das nicht der blulreclier
dem todschleger nachiage. 5 Jf(M. 19. 6.
Blutretb; rothme blul: wenn ewersOndp
gleich blutrot ist, sol sie doch schneweis
werden, /ea. I, 18.
BlaträUig (blulruslig), blutrünstig , blut-
triefend: es soll vnd mos das wellilich
schwerd rod vnd blulruslig seyn. tun kauffs-
handlung und wucher. { 1 521). Gj'; die iner-
fertT vv;iron voller wunden, bliitni«tip, mit
äciiweis begossen, austeg. der xehen gepotU
(1528). B 5>>; {der Htwe) reis dem esd die
haut vber den koplf, das er blutrüslig da
stund. Jen. 5, 271''; wer scilrhes lliul, der
machet sich selber biulrilstig. Eist. 1, 282'';
nichts desto weniger macht er {der teufet^
mich luuor blulrdstig. CiaeAr. 206*.
Htstig (rüstig) entsprang jedenfalla dnrci^
aus/all df'-i n aus r'\u'i\\'^, v. rinnen.
Biut&aner, J>uut:r bis aufs blut, sehr sauer:
eim geiltfaals wird sein geitien blutsawer.
et» christlich schon» inuL (1585). f^t
widderiimb lesl ers einem fromen scliwer
vnd blutsawer werden, ausleg. der iehen
gepoU. (1528). Giij''; das du dir dein lebe»
in sflndeji best blutsawer lassen werden.
ausleg. der ep, vnd enomg, von otUm efe»
(I544j. sj''.
Blutsäufer, m. leer ft/iU »ämß: was bal
zu vnsem Seiten den blntseufliDr JoKum se>
ciindtirn szo Iiorli erhoben, an den christ-
lichen adel. (15201. Atij''; da, da, ylir
llt'tsclifressei' vud blulseuUVr. vom abend-
mtU ChriHU (1528). fif ; vns hiesaen sie
fleischfrcsser , blataeiiffer. htrlx bduntiäi»
(1544). Bj".
Blutanugcr, m. der das blut saugt: die
vnersetliche Mntsauger wollen nicht rage
haben, sie erfinden denn das deulschland mil
blute befeuchtiget. Eisl. 1. 424^
Blntachude« f. 1} infiestus, hurerei mit
bluUwtnMmdtm: wenn jemand seine seh we--
ftler nimpt, seins vatera tochier oder seiner
inntter ti^cliler, vnd jre schanilul bcsrhawet
vnd sie wider seine schaiiilid, das ist eine
idulsoiiande. 3 Mos. 20, 1 7 ; slumnie sün~
den, blulachanden, ehebrueh. teeisb. 14, 26.
2) grosse schände überhaupt: ist es nu
nichl eine bJutscIiande , das wir, den golL
alle crcalurn geben vnd eingcliian liat, nicht
können jm vnsern bauch vertnwen on sorge
vnd gcitz? das 5. 6. vnd 7. cap. s. Jfafihej.
(1532) stj*; blutschande ists, das wir v^s-
der gaben gölte» also vberuemeo. hausposu
Jhena 1559, W. 487*.
BlutadMÜdy f* vergehen an dem blute det:
nächsten, trodurch der tnd verdienet ist:
auif das nicht vnschüidig blut in deinem lande
vergossen werde, vnd kome blutschulden aulT
Digitizc
IILLTSCUVVÄUE
325
BOCK
■dich. 5 Mos. 19, 10; errette mich von den
bhitschuIHen, polt. pi. 51, 16. hierzu macht
X. die glosse: das ist von der schuld, damil
ich den lotl verdienet habe.
MilMlnrin (bluuchwere) , m. ulcus
tang^iineum : da, iln, der arlickell bat den
rechten idutscinvereii Irofleu. grund vnd
vnocft. ( 1520 '. ({ iiij'' ; wn* hibea vDd balteo
lie (ÜB Juden) gefiiDgeD» wie ich meinen
caiculiiin. blulsclmcren vnd alle nmlere
kraiM Uii'it n.lf>r vnglück gelangen habe, von
den Juden vnd jren lügen. (1543). ej''.
MMKeft; vod ynn so viel bttchern, ils sie
aus slrcwen. noch nie mit einem buciistaben
(li^'M fi li!ii(*ili\v«'rcn haben wollen anrüren.
vom abciiämal Christi. (152b). siij''.
Mitechweln. m. btuHger $^hvteitx: der
herr ClirUlus selb solch zagen hat mflsscn
fdlen jm garten, 'h'< der blut schweis ini!~
diglich von jni lloi-ä. eliiche schöne predigten.
(1533). Jli^
llllsfrCMd, m. ioas blutfreund : vnd wa-
Ten (locli seine MuisfrcMuide. von den jüden
r»d jren lügen. (I54;i). gij*'.
Ile(«lp|»cbift, f. consangvdnilas : die
naluiiieh blutsippachaft. multg. der ep. vnd
tiutng. vom chrislag etc. (1522). Viij^
tlutHfa«», m. origo sanguinis: drohen
ich gesagt, wie sie {die Juden) jre be-
whnetttung mit aiilbelsen verdeclien vnd
jren blntstamn mit hulTarl zu nicht machen.
von den jüden vnd jren lügen. (1543). h irj".
IlltstMffe, m. gutta sanguinis : es war
aAier sein schwei» wie blutstropITen. £iie.
22, 44 ; die meuchelniürder haben nicht so
Vi**! rotilicher blutslropflen ynn yhrem leihe,
das SIC yhrer gewalt vnd weltlicher vbcrkeil
Iherstcn Truy brauchen, trostunge an die
ehritten su Halt; (1527). Aiiij*.
Illtsnchlig» blutgierig, bhttdürstig: weil
ich mich nit dcmülige Dir ein h wdirichen,
lilulsichligcn {so!} lyrannen. auff des bocks
An Leyptiiek antnooH. (1521). »iij^; daa
^ir nicht blutsüchiig würden, vberdat er«»
huchMose. (1527!. aj''.
Ilttawein , m. vmum sanguinis : denn es
^ au nieht mehr »cbleehter wein ym keUcr.
Modern blutswein , das ist ein wein, der mit
blut Clui^'i Min » n 'irtcramentlich wesen
'^otoenisl. vom abendmul Christi, {l 52S). xj*.
lintsielchen , n. signum sanguinis : wol
kan der schwcrmer hit^ ans dem blul, krlich,
sacraoieul, em blulszeichen vnd. dcuteley
machen, den He$e wori ChriiH nocA fest
stehen. (1527). piij*.
Bliiturlbell, n. urtheil über das leben,
tvdtsurU^ei^: ich hab selbs viel feiner erbarer
menner gesehen md gekand, wenn sie sollen
gericbl sitzen vnd etwa ein Mulvrteilaprechen»
ilas si*> da Air flohen. swoho^seHpreUgten,
(I5aü).
Blltvergiesien, n. effusio sanguinis : der
gottlosen predigt richten blulvergieasen an.
spr. 12, 6; on Mut vergiessen geschiebt
keine verfielmnp. Hebr. 9, 22 ; mit blutver-
giessen auf! beiden seilen, die epislel des
Propheten Jesaiag. (1526). Dij*; der bapst
iiiIh hleftirgriuiiu zuberslen» da es also abgehet
olin presilge viid lilutvergicssen. tis-rhr. 371''.
Bintvergiesserin, f. die blut vergiesjtt:
vnd wil das recht der ehehrMherin vnd blutvo^
giesserin vber dich gehen lassen. £sffcA. 1 6,38.
k BlntTerkänfrr, m. szo thustti doeh niih
bessers dan die vorreter vnd bhiluorkeufler.
ausleg. deutsch des y. u. (1518). Hj**.
BlHtwint» f, eine wsnt, deren ßUe mal
blut vermengt ist: vnd sonderlich müssen
die htirger vnd hafjrn kein rot wurst oder
biulwurst essen, von den concilijs vnd
hinken. (1539). Ej*; er redet jt nicht von
der Idtitwiirst oder schwartaen galreden.
fbeud. Miiij*.
Bochen s. pochen.
Bidij m. 1) vorzuysweiee das mSnnehen
der Miegep wnigemal auch des Schafes, doch
gebraucht L. für den sihafbuck lieber Wid-
der : vnd sonderte des tages die sprenckliche
vnd liundle bOcke vnd alle ßeckete vnd bundta
siegen. I Jfos. 30, 35 ; sweihundert siegen,
zwcnzig böckc, 2WeiluirH!ert schnfe, znciizig
wider. 32, 11 ; vnd er wird sie von eitinnder
scheiden, gleich als cm hirle die schafe von
den bocken scheidet. Matth, 25, 32; behut
got Tur dem bock die geysse, die yhr horner
in seyden geflochten tragen, an den bock zu
LeypLUck. (1521). AiJ*. der bock zu Leipzig
iH Bmter, dessen «ooffen disr köpf eines
Ziegenbocks war.
2 < slurmbock, balken zum slosxen gegen
die feindlichen mauern, tbore: mache eine
ROCKEL
326
BODEN
bolcpfirung drümb vnd Imwc ein bolwfrg^
drunib . . . vnd stelle bücke rings vmb sie
ber. Buth, 4, 2 ; dn «r bQcke fflren solle
wider die ihore. 2 1, 22 ; er wird mil bttckeo
deint^ ni;Mir<'n 7M:*tossen. 26, 9.
tn/id. tjuc [üen. 1 , 220), ahä. (»ucch
(Graff ^, 30), nach Grimm wtb. 2, 201
aus boclic'ii itossen siammend, wie schon
Wachitr und Frisch annahmen. Wei-
gaHä\ wlb. 1 , 164) dagegen hiUt bock für ein
aus dem romanischen aufgenommenes worl.
■tdicl, f. «an'olo, podse: regiment aber
itl ein solcher beUlerpeUz vnd blatlcrichles
kinil, (las dir' («oekiln vn«l nMsera bai* der
lOl. psalm. (I534j. Uiiif.
tMUlcb) nadk ort dtn bodttt: tu der
zeil mir von dcioem bockischen {Jen. I.
4o:r inw-kisch) wpszen nichts brwusl war.
an den bock :u LeypUck. (1521). AlJ^
Mckleta» n, dimi», wm bock: gehe bin
zur lierd vnd hole mir «wey gute bOcklin,
das ich deinem vnlor ein c^sen dnnnn iiKirhe.
1 Mos. 27, 9; vnd 2iirisse jn {den Unven),
wie man ein bOcklin zureissel. rieht. 14. 6.
■•efcriMelf m, ieb wil dyr hyoftirt nit
poslnttcn, die heyligc schriffl mit deynem
borkiussel zu «^tiddeln. an den bodt iu
LegpUck. (152lj. Aiij''.
iockibwt, m. bort des bock»»: er word
villeycht doch ertichtetl haben, vns zaJereD.
•wie inen<;rhon lere bocküzlioriin vtid fjewnn-
iieit bock.>>zbard Uiesze. auff das vbirchrisl-
Keh htth boekt Emszerf. (1521). Oiiij*.
liclwMll f n. tnaiusUi das ich ochsen-
fleisrh essen wülle oder bocksblut tiiiikrn?
p*. 50, 1 3 ; kelbcr- vnd bocksblut. Uebr. ü, 1 9.
lockshorn, n. au$ter der eben unter
bocksbart angeführten eteite in der redduarl
in ein liMck.sImrn jagen — = in die en^rc <rei-
ben, in furcht setzen: höret lieben blrsten
vnd herrn, jr müssl vns elende prediger nicht
so iD ein bocksbom i«f^n , wenn wir ewers
geschlechls einen ^(Il •lck siraflen. tcider
den bischoff zu Magdeburg. (1539j. Aiilj*;
vnd ist alle weit mit solchem frechem deuten
des worin Christi erschreckt vnd vberpollert,
bis sie endlirli jim ein bockshorn ist geiagU
«on den sch!üs^,"ln. (1530 }. Vtj''.
Bockskopf) H. diszer grohei buckskopll
gibt rar mit dem schwerd su fechten, auff
das vhirchrisilieh buch bockt Bmtun.
11521). C«j".
Btätm, boden, m. mM. bodem (Ben. U
220). ahd. )>nd.ini, podam [GraffZ, $6).
die form mit älterem ui erseheint nur in
solchen Schriften, deren herausgäbe L. nichi
selbst beiorgte, wie z. b. die predigten über
den trete btuA JfoM, dae 1 5. eap. der ersten
ep. s. Pauli an die Coriniher u. a. der pL
bei L. ohne und mit umlaut : ilrcy hodeo.
1 Mos. 6, 1(>; beide buden. 1 Aon. ?, 7;
kssien vnd bttden. dos 15. cap. der enfs»
ep. s. Pauli an die Corinther. (1534). Vq*.
bedeutwtgen und r*'il''ns arten.
Ij die erdoberfläche , erdboden: es
p/erd) strampflTet null den boden. ifieft 99,
2 1 ; vnd war doeb aulT eim guten boden, an
viel wns^or ■^'pf>n.intz!. Ezech. 17, 8.
2} grunUlage, basis, worauf ettcas r\ükt(
vnd solt alles ander blut an des aliars boden
.schatten. 2 Jfot. 29, 12; vnd alles btat
giessen än den boden des brandopflieralurs.
3 Mos. 4. 7.
3) funsbodett; silie auü' den bodcu vnd
merck , wes sind diese fuslapIliBO. ve» iem
bei zu Babel 1 8.
1 i rftT grund eines gefäszes, behältnisses :
las das fass auswendig schone tauben, boden
vnd reife haben. elKcJke tehSne predigten,
(1633». Biij*; nür rips raps ynn mein sack,
da ist k<^in biitli ii). der 1 12. p^a^m. i l')"}'!).
bij*; ehe sie aufl' den boden {tks löuen.-
grabens] hinab hainen. ergrilTensie dielewed.
Dan. 6, 24. redensarfen; aber du feind-
seliger Liillier reisst sl mir Im? (Um ^'piukel-
s.ick den hodon tum abendmai Christi.
(1528). Ij' ; doli aber wird er auU ein aul
dem fass den boden aus «lossen vnd es alle»
ein ende machen, das 15. cap. der ersten
ep. s. Pauli an die Cnrinihir. (1534'. Q'j''.
5) außewahruuynon . gewöhnlich der
räum unter dem dache: {da» un^mih^
herz) wil zuuor kästen . beiittel , keller vnd
hoden voll haben, der 127. psalm. i ir)M'-
Cij''; wie (du) das koru auü dem boikiii
odder jno dem sack sibest liegen, doi 15.
eaf. der ersten ep, e, PmiH an die rorwlber»
(15:^1). eij^
6) verfia, soimhl inlransitiva %me (ran«-
sitiva^ mit zu boden verbunden*
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BODENLOS ' 327
BUUUEN
a) tu bodcn g«hen, perire, inierin: siet
liahens vhcrmacht, dariimb inassen sie zu
liodfin jjchcn. Jer. 48, 36; Nin«'iif winl l>.iM '
au liutieui ^dieo. Toh, 14, 6 ; vtid geiiet
•«in leib»ceichen so boden. da» diese worf
Christi noch fest stehen. (1527J. iiiiij*; da-
itiil geliPl iUr •^\auho. zn liodilem. rher das
-erste buch Mose. 0 527). Bbij"; des leulTels
dinsl itahyn fiel vnd xa bodem gieng. ebend.
&üj*; damit gehet der glaube vndder gantze
ClinsiTi!; TU boden. vom JKesu Okristo.
(1533|. Üj*.
b) zu hoden fallen , sinken , niederfallen,
»iedeniHken: vnd sollen alle roauren zu
boden fallen. Ezeeh. 38, 20; wichen sie
ziirflrkc vnd (iflcii /.ii liiMlrn. Jofi. IS, f» ;
so nius der guie Jacoh inii aller seiner krall'i
an bodem siBcken. vber das ercle bw^ Mose.
(1527). Iil.j''.
' ' ni |MMli>ri reiszen, stoszen , sKIrzon.
medei reiszen , tUederslossen , umsloszen :
er wird deine «tarcken seulen au boden
«eiwen. Ezeeh. 26, 11; also wil ich die
wand vriiliurrffcn '. . . \nd wil sie rn liodfn
siosseii. LM, 14; darum!) wil ich dich zu
boden sliirlzcn. 28, 1 7 ; ehe sie sich vrab-
seben, siüst er sie so boden. der 1 27. fsalm.
<1524). Biiij'-.
d| zn bodf'n werfen, niederwerfen: dn
zuslüresl sein« rcinigkeil, vnd wtt ffesl seinen
«tnel XU boden. ps, 89, 45; ich habe die
einwoner zq boden geworiTen. Jes. 10, 13;
wer am hOhisten sehw^lif» vtnl intinoi. er
kiloue niclil sinken, wurlU er zu hoddeni.
*ber das erste buch Mose, f 1 527). h iiij\
e) zu hoden schlagen. nied«r«cA/aj7tfn,lod^
srhliujen: wnninih wiltii . d;is ich dich ZU
boden sciilalie? 2 Sam. 2, 22; es isl ein
slircker Spruch , der alles zu bodem schlegl.
vber das erste bath Mose. (1 527). Li^ii^
f f zu boden irelen : so vcrfol},'« mein feind
meine sppIp vnd ergreifle sie, vnd IreUC mein
Jcben zu boden. ps. 7, G.
9) m boden ventdrcn, bis auf den boden
unidren; das die wilden Capellen vnd feli-
khrhen wunlen tn poden vorttoreU an den
€hri*tiichen adel. {1320). Jj^
MciUt (bodelos), ohne boden» grundtos:
dns wir sehen, wie ganUvofwyrreltbodentosz
<ding das geysllich wesxen ist. aasleg. der ep. '
\md eaang. vom dwittag ele. (1 522). rrriij* ;
es isl alles grundlos vnd bodelos. ron kaufst
handlung vnd tcurher. i 15211. niij'.'.
Boge^ bogen, m. in doppelter bedcutung,
1) arems, die sehusswaffe: der böge der
slarrken isl zubroehen. 1 Satn. 2,4; der
böge Jonathan bat nie gori'ilci. 2 Sam. 1,
22; der ehern bogen wird jn venagen.
Uiob 20, 24 ; daselbst suhricht er die pfeile
des bogens. ps. 76, 4 ; ein man aber spannet
ticii bo-cn on gefebr. 1 kün. 22, 31: itic
böge« vnd schild fiJren. Jer. 6, 23. sprich-
toorl; ein zerbrochener böge bchcll doch
allwege ein narlie. hausposi* /bena, 1559,
bl. 3«6V
2i der regenbogen: meinen bogen bah
icii gesetzt Hl die woicken. 1 Mos. 9, 13;
wenn es kompt , das ich woicken vber die
erden füre , so sr)l man meinen bogen sehen
in den w(drken. 9, 14.
mhd. böge [Ben. 1, IIb), ahd. bogo, poko
{Graff 3, 39). die wurxel ist biegen.
ügelf m. ßr bugel, annulus, der{hoiseme)
ring, um irelrhen die blumen zu einrm kränze
gewunden trerden: dariimb muslu auiii dis
sUlck lassen geben durch alle gcpol, als die
Scheie odder bSgel yra krantc (veinti Ugneus
in serlis rircuhis). deudseh eoiethismi».
(1529'. Mnj''. n//. liflprl.
logeuikCbuäl (bogi>nsrbosj, so weit man
mit einem bogen sd^esxen kann: vnd gieng
hin vnd sattle sieh gegen vber von fcrns eins
hn^MMisfho« weit. 1 .Wos. 21, 16.
Bogcnschülxe^ m. sagitlarius: vnd die
bogenschfltzen kamen an jn. 1 eAron. 11,4;
vnd die bogenschlltsen sollen nicht bestehen.
Arnos 2. 15.
Bohle (hole), /. breites, dickes brett: ist
sie eine thür , so wöUen wir sie fesligcn mit
cedern holen. hoM. 8, 9.
Bohne (bone), f. bekannte svhiHenfrucht,
faba: er weis, das die bone vnd rrbeis vor
auch ein slcugel vnd schole gewesen isl.
Eist. 2, 140''. dsrpl. honen 2 Sam. 17.28.
mhd. bone (Ben, 1, 222), ahdi p6na
{(int ff ! -'7).
Bobreu ^boren), drehend durchstechen,
I i intransitiv: vnd bore jm mit einer
pfriinen durch sein obre. 2 Jtfo«. 21, G; vnd
' woU auch so gelerl sein , das ich gott durch
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fiOLLWRBR
328
BOBGER
den liimel woli boren vnd jnn sein kemcrlin
vnd ersehen, was er drino machet, vom Jhesu
Chrttlo. (1533). Biiij\
2) transitiv: vnd bort« oben eio loch
drein, 2 kön. 12, 9; ein ijrlirher horcl yhm
ein loch, wo ylim seine sclinniissc liin slund.
diu ditse tcorl Chrüli noch fem stehen.
(1527). aij*'; ein loch durch den hymel
Loren, ausleg. der ep. vnd euang. vom
chrütag etc. fl 322i. (Jij'; ^i"' durch .iiesen
arlikel wollten cm loch boren, der l lO.psalm.
(1539). Cj^
mhd. lj.»ren (Ben. 1 , 222), ahd
poran (Graff 3, 2ü5^, dn- taulversrhiebung
gemäix mit dem gleickbed. tat, forare »Um-
Hientf.
Bollwerk (boUwerg. bolwerg), Ii. «in ant
abijfliauenen baumslämmin etc. auffjeführ-
les gerüst (werk), sowohl zur hclaycruug
ais auch tertheidigung eines orles dienend:
Weichs aber bewnte sind, die du weist, das
man nicht dauon isscl, die sollu verderben
nisrotlen vnd Ixilwersr draus bawen
uiüer die slad, die mil dir krieget. 5 Mos.
20, 20; vnd kam ein grosser k«iiiig vnd bc-
Isfl sie vnd bawet grosse bollwerg drumb.
pred. Sat. !♦ , 14; vnd mache eine belf ge-
ruiig lirümb vnd bawc ein bolwerg drurab
vnd grabe eine schut drumb vnd mache ein
beer drumb vnd stelle böcke rings uroh sie
her. Estch. 4.2; von den lieinern dieser
slad vnd von dfn hcusern der Uümge .Itirln,
welche abj^eliroclicn sind, bolwerck zu
machen snr wehre. Jer. 33 , 4 ; lieber so
schickt yhra doch ziiiior einen vhedbriefT . . .
vielleicht wird er sich rflsten mil ^chui vn<]
bollwerg. ein brieff an den cardinal erlz-
hUehoff xn Mentx. (1530). Aiiif.
boll, hol iu Iiollwerk ist von holen werfen
abzuleiten, dam d'is :>pnt-mhd. bolwörc (Ben .
3, &8S) bedeutet auch maschine sunt werfen.
iolic, m. pl. bolzen, pfeil, in derredens-
art nicht alles tu bolzen drehen ktfnnen,
nicht alles gerade machen können: er hat
niilii .ilies können zu bolucn drehen.
iischr. 3sl''.
mkd, bols, pt, bolse {Btn. l, 118), ahd.
polz {Graffif 114),iiacft IFei'^and wib.
\, 169 V. holen * tdUeudem, wtrfen,
schietsen.
Bombnrl, m. gebraucht L. I i vom tone
der pauke: dreissig bombet von der pauckeo
Mirjam, der sdiwcsier Mosi, am rolen meer
gehöret, de WMIb br. 6, 322 m etneni Ver-
zeichnis der zu Mainz gezeigten reliquien.
2) für rrt'pitus ventris : sie meinen, wenn
einem canimul ein fauler botnbart entrüre, so
were den deudschen ein newer articfcel des
glaubensgeboren.ron denschlüsseln. 1530).
Eilij**: im gebet speiet er vnd lips einffn
grossen bombarl streichen, an kurfürsien su
Soduen. (1545). Ej** ; ausz einem jeglicbea
bomhiirt eint- sdnde machen, tischr. 101*.
V. tat. borabus {omt fr, ß6ftßog) » Ans«
pfer tiefer ton.
Bomben y bomhitare, dumpf und tief IS-
nen: su letst leuten sie au «amen, vnd bombt
die grosse glock mit SU. der 101. ps«l«t.
'. ir.34). Bj''.
Bürde s. bnrdi.
iorgy m. auf borg keaffen, mit derbe^
zaMung warten : wie denen geschieht , die
melir aiifT l>nrg kenflTrn , (!f'fi?i sie beralen
iiiiigen. ton kauffshandiung ind wucher,
(15241. Dij".
Borges Ml:
l ) mutuum dare: wenn einer seinem
nehcsten etwas borget, der sob jm erlassen
vnd sols nicht einmanen von sdnem nehestea.
5 Jfos. 15, 2; wenn du deinem nebe$icn
jrgend eine schuld horge«;». so sollu nicht in
'^ein hniis £r('hpn vnd jiii ein |irandncmen.24,10.
2) mutuum accipere, entleihen: so wirsla
vielen vDlckem leihen, vod da wirst von ni**
mand borgen. 5 JTot. 15.6; der goltlose
borget vnd bezalel nicht, ps. 37, 21; wer
borgel, ist des lelieners knechU spr. 22, 7.
3) gegemaU von haar betahlen: darumb
dis der nehisle rad ist. tias wer da vcrkeufll»
' i; hls borge, sonilern las jiii li.ir vlu'p In^tznlen.
von kauffshandiung tnd wucher. ^Iä24).
Cj''; golt mns es dem ftlnlen oder bwra
selbs eingehen, das er bedencke, wo, weiiB
vnd welchem Iinhen er eine zeche borgen solle
oder nnisse. der 101. pxalm. (1534). Cj**.
mhd. buigon {Ben. l, i62ff.) ahd. porgän,
porik^n (<?rojf 3, 176), Haider «nprinip-
liehen bedeutung: sich wovor hüten, acfcC
haben worauf, schonen, ron bergen.
Borgefi m. bedeutet bei L., borgen ent^
BORN
329
BORSTE
sprechend. sotDohl den auf borg gebenden
4»U den auf borg nehmenden:
1 ) da werden denn nieyne borger fro. (ian
idi nicht gar aus <I«id lande laulTe. «on kauffs-
AtMÜien§ vnd wueker. (1524). Oij*: vnd
gfhe meynen borgern gute woit, ich wolle
51C redlich bezali>u. ebend.
2) TDd gehet den verkeulTer wie dem
kenffer, dem leih er wie dem borger, dem
mancnden wie (lern schuldiger. Jes. 24, 2 ;
besondern ist das geschenck vcrdechtig, so
der borger dem leiber, oder der dUrlTligc
dem babeoden xchencku Je», t, 197*.
lern . rrt. pl. hiiniL», nun dem nd. aufge-
nommene. durch bckannle verselzutig des r
entsprungene form für das rein-hochd.
hranne (a. i,): vnd kamen an den born
Mispat. 1 Mo«. 14, 7; gleich wie ein born
sein wasspr quillcL Jer. fi, 7 ; tu der zeit
wird das haus Dauid einen frey oflenen born
baben wider die sttnde vnd vnreinigkeii.
SadL 13» I ; geneyn ding heisi des viel ynn
geineyn geniessen, nl<! gcmcyno horn, gc-
BK^yoe gassen , gempiiüT acker. com abend'
mtalChrUH. (1528). Eij*; s. Bernhard setset
ein solche vrsach vnd gleichnis, er wolle
lieber aus dem born selb», wedor ans dtm
kechlin trincken, wie denn alle menschen
thun, wo sie aus der quelle mügcn trincken,
der beehlin wo! vergessen p on das sie des
bechlins zum born zu komen nützlich brau-
chpn. ran den concitijs vnd kirrhen. ' 1 539).
Ciij*. figuiiich: Thomas von Aquino, der
born vnd grondsuppe aller hettorey. toidder
demnewe» «^gotteie, (1524). ai]**; es ist
jnn diesem vers ... ein pros^er reicher liorn,
ja schätz vnd fundgrube alier chri.sUichcn
lere, der MO. ptaim. (1539). aüj''; (goU
isf) fin reicher (|uellcnder ewiger born aller
gnaden vnd i^'abi ii. ausleg. der ep. rnd
euang. von ostem etc. (1544). cij''; borne
«Jer gn£idcn vnd woUhat. efrenil. AA iiij''.
Innen (bomen), 6reiMi«N. 1 ) (niramUh:
4la ligl es .iIIp«: nn , dn hiirncl es. das ander
leyl Widder d. hyml. propheten. (152.'>l.
Dj^; Idie böten geisler) las.ten sich auch olU
sehen mit leiblicher geslalt, wie die flammi>n
am himel daher zihen , jnn dracben gestall
odder andi'r 6guren , item jnn weiden vnd
bey dem wasser, da man sie sibel wie die
bücke springen, oder hürnen wie die wissche.
das 6. cap. der ep. Pauli an die Eflkeeer.
{Ib'A'A). Giiij''.
2) trantiHv: ich gebe schwarts einher
vnd bürnet mich doch keine sonne nicht*
Iliob 30 , 28 ; als nich .sanct Augnstin
spricht, ach gotl borne hie, hawe hie. schlag
hie vnd schone vnsier dort die sieiei^ ftti*»
psalm. (1517). Aij** ; weyl sich der gefst so
In'!! wey>« hörnet, toidder d. hyml. pro-
pheten. (1525^ Ej''; daher auch das sprich-
wort kompt , so man von solchen entschttl-
digern spricht , ey wie weis bomet er sich,
L'v IiDFiif »Iii Ii nicht zu helle, von heim^
liehen vnd gentolen brieffen. M 529). Aiiij";
bis ich sehe, wie jhr eueii bessern odder
euch pulsen vnd weis bttmen wttUel aolT
diesem reicbslage. vermanung an die geitt-
liehen. (1530). F>iij": wnl wir niemand
bürnen, köpllen noch verjagen. Lisi. I, 462''.
dae wort i$t einte nebenform ton dem nd.
bernen = brennen.
Bornqnelle, f. tcas das einfache quelle,
eigenlUch und figürlich: gott bette eine
bornquelle machen kOnnen. Biel, t, 368*;
vmb des ehestandes willen, der Ah r stende
bornquelle ist. 2, 426"; das sind die drey
bornquelle, daraus allegrewel, vnrechl, list *
vnd luck, so weyt vnd brcyl lleust. von
kauffshamdbmg tnd wmeker, (1524). Cij**
einmal auch m. : Adam (spricht er) ist auch
ein bnrnijtipll gcwospn . der durch seinen
vngeliurMain iiu parniiis die weit erfüllet hat
mil sQnden vnd tod. ausleg. der ep. vnd
euang. von Ottern etc. (!5M>. Jiittj\
Borsdorfrr, m. eine apfelart, welche ihren
namen von dem meissnischen (oder vogt-
landitehen) dorfe Bonäorf führt: gute
borszdorfTcr oepffel. lischr. 136' ; ich komme
freyÜrli litnpsnm gritipniit nifinor dankbarkeit,
mein lieber guter Treund, für euer gutwil-
liges herx, so ihr gegen mir erzeigt habt mit
dem eanlico und den porsdorTern. de Welie
br 1, 586.
Bvrsgesell) m. genösse. wtirUich socius
bursae: welches isl der teufrl vnd seine
borsgesellen. BM. 1. 418' (de Wette br. 3.
356). — Datyp. Acl. 311': bnrsgesell
con(u&ernfr/f>.
Barste, /• sprang , risi , von bersten : iler
42
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BORSTE
330
BOSE
ring, so er eine borsten oder ritz kriegt.'
taugt er gaotz vod gar nicht mehr, kuriz
dtfJwiMfiMff von dem sacrament. ( 1 544). Eij''. •
imte» f. 4m »teife haar ä»* tehweint:
da schreien nlle sew wiJer jn, streubten die
borsten aull dem rilokon. Jen. Ü, öSl*"; so
man doch der saw jre horsten lesset. da*
f 5. eap. der entm ep. s. Pauti an dh Co-
rinlher. (1534)* fj'; ich nmsz knmen vnd
der fftrchtniitter auf der kanzel die borsten
krauen, de Welte br. A, 635.
fokd. börste f.f oM. bnnti. iMdM dm
«I, ft. mhd. Iiorst (Ben. I, 22S)i, ahd. ponl,
purst {(iraff :i 21^5
Martt, einfassuuy, besals, wie mhd. borte
{Bm, l, 223), oM. porto (GraffZ, 213)
hei L. nadk m.: vod aben mitten in sol ein
loch sein vnd ein borte vnili d<is loch her
zusamen gefallen, das nicht zureiüst.'. 2 .}fos.
2Sf 32. 39, 23; die spiegcl. die koUer, die
borten, die Icittel. Je». 3, 33.
Bosui, m. noch einigemal bei L. vor-
hommende voUautige form statt des heutigen
bu^D, ahd. b(p)uosam (Graff 3» 218): ich
wil sie in jren boMm beulen. Jet. 65, 6 ;
yiin bosam geschencin. deudsch catechismue.
(1529). Oij* ; das «sie dnrh yn vlirnn hosara
greyffen, ob sie auch fleisch vnd blui haben.
ehend. Ziij*'. gewShaUdter Itl bösem« bo»en,
u\ m. 8.
no^anne^ s. posaune.
BÖM (bOsze), «e/(en gekürsi b&s (höss,
bosi), nM. bccse, aMA mMmgHmOH böse
(Ben. 1 , 224. 225), ahd, Mn, pAsi (firajf
3. 210). in allen seinen bedeutimgen hUdet
büse den gegen.^atz von
I ) von leblosen dingen gebraucht, schad-
haßt verdarben, sMedU^ wUaa0i^» nlekli«
Werth: die iiM-rkrcr giengcn ynu haddem
Ynd httsen kl*>ydern herein, ausleg. der zehen
gepol. U528I. B5''; wer einen bösen peltz
hatt der wird nicht die Whtr zu pletzen.
«br 101. psalm. (1534). Oiiij*; der gest
anfT dorn hrwcn byer. ausleg. der euang. an
üen fürnemisten festen. (1527). tiGG"; iu
«nen korbe waren seer gute feigen . . .
im andern korbe waren seer böse Mgen,
das man sie niclil e^s''n kiiiul, so Ixisi' waren
sie. Jer. 24, 2; etwa aus eiueui buch vn- i
kcndUcber schridt vnd von bösen (d. 1. 1
' sehlech(fn, undeutlichen) buchslaben. randgL
zu 2 Sam. 23, H; wenn dyr eyn dorn dienet,
• das du eyn schweer damit auffsteGfiesl odder
andemwo isn brauchist, woUtisiti eeyii
darumb nil achten , das eyn bosz slachlich
puseh ist. amleg. der ep. vnd euang. vom
christag. (1522). liij*'; die grossen, böMa,
stacblichen diestdo* «on dm Mtun teorte»
Dauids. (1543). Xiif.
2) böse von krankheii gebraucht, schlimm,
bösartig: so wird der herr wünderiich mit
dir «ml^hen mit plagen anff dich vni deimo
samen . . . mit bösen vnd langwerigen krancb-
heilen. 5 Mos. 28, 59; der hnrr wini von
dir Ihun alle kranckheil vnd wird keine büse
senche der Egypter dir aufflegen. 7, 1 5 ; da
füren aulT böse schwartze blättern beide an
menschen vntl an vieh. 2 Mos. 9, 10; der
herr wird dich sciilahen mit einer l)dsen driis
an den knien vnd waden. 5 Mos. 28, 35;
ntd schlug Hieb inil b<hien sdiweren. Biab
2, 7; aber er wird zulettt ein bAio lieber
dauon kriegen. Sir. 41, 31.
3) böse von maul vnd zunge gebraucht
Meam MseNd, bissig. veHetnend: eiB
böse maul machl viel leule vneins. Sht,
29 , 16; das man soll hüsen mettlern , so
eine dirne heimlich verleumbdcn, folgen, das
ist Widder golt. «on dbetoeleii. (1530).
Gj''; iiu ist der aufzug die Ifnge Hlhrhch,
dasz der salan durch bosc zungen die sach
aufli heydcn seilen bitler vnd Irger mach, de
Wette br. 2. 380.
4) ein bflses ihier Iii ein eehUmmee, fe-
fährliches : ein hi'ises tliier hat jn gefressen,
ein reissend Ihier hat Jusejdi ziirissen.
1 Mos. 37, 33; vnd wenn ich bose ibiere
in das land bringen wurde, die die leule
auflreumelcn. Eiech. 14, 15; vnd wurden
durch die menge der bösen vviirinn «oinarlert.
vceish. iO, 1 ; des bOsen iituvvorais. de Wette
br. 6, 443.
5) bOse Im «Inne wn feindlich von jmt-
sonen: denn weil si»' Nidder Cliristuro so
treffhch zornig vnd büse sind so iltut
er wartich recht nach dem Sprichwort *es
ward nie keiner su böse, es kam noch ein
b<^ser vber yhn' vnd zeucht ali , lest sich
ivberbösen, schicket aber an solche büse,
I zornige iuockern noch einen böseru, den
BOSE
331
BOSE
Türcken. eine heerpredigi mdder d. T.
(1529). Aij''; die Römer waren auch böse,
aber die Lilleo, Weudeo vnd Türrken waren
noch btfser. 4er 141. ftalm, (1532). Cj*.
nmal wird bOce von teufet und teinen
engeln gebraucht: des andern tags geriet
der bö»e gcisi von goU vber Saul. l Stm.
18* 10; wir haben nichl nil lleiieh vnd
litui lukenipnen. sondern mit fllnlen vtid
gewaUigpn, mit den bösen geistern vnler dem
himel. Ephet. 6, 12; vnd heissen mit jrem
rechten namen böse geisler, das ist nicht
alleiii klug, spitiig jnA listig, hoch vnd weit
vher merisdun vernunffl vnd Weisheit, son-
dern aucli giHlig htisf! vnd bitter, das alle jr
^eti;iuckeii vnd sinn lag vnd nacht nur diiiiiii
stehet, wie al« srbaden Ibun. 4ot 6. eap.
der ep. Pauli a. d. Epheser. (1533). Gij''.
ilfT Löse der ti'uft'l: durch eyngcben de;«
Loszcn. von 4en guien wercken. (1520). Jij*.
6) m der bib^ hat bOie wm lernten ge-
braucht oft die bedeulung Wim improbws,
gottlos, nirht fromm: die aiigcn des hertn
schawen an allen orten, beide die bösen vnd
fromeu. spr. 15, 3; erzürne dich nicht vber
den bflsm vnd einer niebt vber die gottlosen.
24, 19; errette mich hcrr von dtn bösen
mcrMlicii. /).<;. MO, 2; ein f^iit inensrh
bringet guU eifUr aus seinem guten schalz
des berlzcD , vnd ein böser mensch bringet
böses erfUr aus seinem bösen schätz. Matth.
12, 35; aber <lie leute zu Sodom waren
böse, vnd sundigcten secr wider den herrn.
t jr«i. 13, 13; aber die si)ne Eli waren
böse buben, die Traj^ten nicht nach dpm
lierrn. I Sam. 2, !2: mein kiinl, wmn dich
die bösen hüben locken, «o folge jnen nicht.
spr. \, 10.
7) böse ™ arfft «iftel, scMimm, sdklecAl,
neben einigen andern Substantiven : dt«'
bosze niMschhciie iu>L e>/n sermon von dem
elichen slandL ( 1 5 1 U Aij'' ; aus dem bertzeii
der mensclien gehen heraus böse gedancken.
ifarc. 7, 21 ; wol dem, der nichl bösen ral
l^ibt. Sir. 14, 1; vnd der knalie i Joseph)
bracht für jren valer, wo em büse gescbrey
wider sie war. 1 Jfos. 37, 2; da das vob k
diese böse rede höret . trugen sie leide.
2 Mox. 3r<. 4; auch die junpe kindcr •^i hvn
nichts aiül' mich, weuu ich micli widcr sie
setze, so geben sie mir böse wort. Hiob
19, 18; sie schmdckoYi sicli iint*^rn:indcr
&elbs, das sie jre bö^e sache lorderu. ps. 36,
3; wenn einer eme böse sache bat, vnd das
gegentheil mit der hellen warheil ybm das
hertzeleid thul vnd bange macht, sol ers mit
der band von sich weisen vod das uiaul aatt
werfen vnd sagen, es sey nichts, von abend"
malChristL (I5S8,). xiij**; die Juristen haben
ki'in gowisscii, nemmen ein th.drr n'lcr zelien
vnd dienen liosen Sachen, lischr. 3!^b' ; o was
yrtbumb, boszer luck vnnd stuck sein durch
solch kauekd spiel vnter dem heyiigen namen
der cliiistlichen kirchfu ynsz arm volck trie-
ben. Widder die bullen des endchrists.
(1520;. Aij': die liebe >>chalcket nicht, das
ist, sie thul niemand keyn buben stuck odder
heymUcben bösen tnckvnd hinderlist. ausleg.
der ep. vnd euang. vom heyl. drey könige
fest etc, (1525). hij*; ein jglicher bekere
sich von seinem bösen wege. Jonas 3» 8;
am guten tage sey guter dinge vnd den bösen
lag nitn auch für gtit, pred. Sat. 7, 15; eyn
frunimcr Christen, der ym glauben feret, der
kan sich ynn bösze tage richten, dasl^cap.
s. Pauli SU de» CorüUhem, (I&23). Biiq';
schicket euch in die zeit, denn C5 ist böse
zeit Ephes. b, Hi : die vnporfclitt ii iiemcn
i'iü b«*s eude. iveish. 3, lU. eiu buscs ge-
wissen ist das Aeienalsem, bStes ge^a» su
haben: wol dem. der kein böse gewissen
hat. Sir. 14.2; \o<: vnn ilcni büscn powisscn.
lieb. 10, 22; dei iculkl licht dich also an
vnd macht dir böse gewissen, derprofhet
Sacharja. (1528). Miij*.
böses thun, reden, denken, finden,
euiiifangen etc.: vnd wo sich der gerechte
kerel von seiner gerechiigkeit vnd thut
böses. Ezech. IS, 24 ; sol man am sabbatli
ptiles (hun oder b<i>es iluin? Marc. 3,4;
das koinpt vom herrn, darunib können wir
nichts wider dich reden, weder böses noch
giits. 1 Jfos. 24, 50; der herr hat böses
vber dich ^jeredt. l hön. 22, 23; da aber
n.iiiid morckct, das Saul böses vber jn j;e-
dachl. 1 Sam. 23, 9 ; wird aber böses an
jni lUnden, so sol er sterben. 1 Mn. 1, 52;
gcdcncke sott, das du dein gults empfangen
hnsl in doiiM'in leben, vnd Lazarus dagegen
hat böses cui)ifangeu. Luc. IG, 25; vcr-
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BÖSEM
332
BOSHEIT
geltet niemand bOses mit bifsem. RiSm.
12, 17.
■•iCKy m. hue«: greilT jnn deiDen eigen
bos«m. da* 1 5. eap. der ersten tp* t, Pauii
an die Coriniher. (1531). cj». rgi lios.im.
Bmcb, m. dasselbe: greilTjon deio eigen
bAsen vnt«r deine lincken lilien. «n sermon
von dem heiibtman zu Capemaum. { 1 535).
Diiij''; so wirslu wol finden, was fiir ein
vngletrbiger sclialck jnn «Icinent I)o<icn steckt.
eine ichöHt Qilerpredigt. (lö^iS). UiiiJ\
BiMwickt» bOs wicht» m. mM. bosewiht,
b<Mivibl {Ben. 3. 65 1 ), bösertcicht (wicht —
wesen, geschöpf), von menschen und dfm
ieufel gebraucht, a) belege für die schrei-
hmg bOsewicbt: da vngehommer bOse-
wicht. 1 Sam. 20, 30; d»s mich h)>rtzog
George schilt einen verzwciuellcn, ehrlosi^n,
meyneidigeu boscwicht, da .«preche ich deo
gratias tn. von hernUiehen vnd gestolen
hrieffen. (1529). Dij''; da redet ahcrmnl
der vrrzwciiitllc spii/luiLc \ik1 liösewicht
Paulus tiiit seinen herinaphrodilen sein rot-
welsch, wider das bapslum tu Rom. ( 1 bib).
Gj^; der bosewicht Luther gibt recht vod
nimpt kein geld dafiir. de Wetle br. 3, 83;
mit welchem jr auslesschen kittui alle fcwrige
pfedc des Lüscwichlcs. Ephts. t>, 16; jr
hallt den btfsewichl vberwunden. 1 Joh. 2,
13. der pl. lautet bOsewichte (bitte wichle)
u. böscwichler: flie vcrzwoiuellen vorrellier.
böse wicht, uiunlkT vnd lesterer. fi« tt'id-
derruffvom fegefeur. (1530). Eij''; uiil den
bOsewichlen. u idder den meuchler zu Dre-
Sfn. 1 1 5.*? I >. Hiij" ; «>s kernen die grüssesteu
scholcke vnd büsewtchler jns regimcnt. tcar-
nunge an t. I. deudsehen. (1531). Ej' ;
daruoih sind sie goschmeucht mit fewr, das
sie solche Inivcwichler vnd jiclii'Ickc gewest.
tt?<der Hans Worst. (1511). Si]".
6) stellen, uselche die form büswicht
(bttsxwicht, «HUgemal nueft bSstbicht i. 6.
an den christlichen adel. 1 520, Kj') belc'
gen niilst ein höszwicht sein, mich er««'!'
den {dtnm Emscr sclhs, dein ni( lieilzluli
Icydt were de« armen volcks ergernng. auff
des bocks Cni Leyplzck anttcurt. (1521 ).
aiij": yderman wiiivlt niicli fiu cyncti Imln ii
vnd chrloszen hoszwicht hallcnn. auff das
vbirehriitUdi buch ftodw fidrxer». (1521)*
Bj'; (In leiigest alls t-yn LTlzlnibe vnd elir-
luser Luswicht. das ander legi widder die
hgml. Propheten. (1525). Ng^; derboswichi
Jason. 2 Macc. 4, 19. pl. böswichle: das
sie mus*;pn ilaruher stet I'fii n!- »üc »Tgcsten
schecher vud scheiiditch.<^U<u boNU >cliie. das
16. eap. ». Jokannii. (153S). Eij'; wyr
fechten nicht mit Ileysch vnd blut, sondern
i!iti fl(Mi geystlichen böswicbit n ynn der luSt.
das ander teyl widder d. hgml. propheietu
(1525). Bj*.
Blaewichliscb, baswidrtiteh, facinonh-
sus: sein das nit feurige, boszwirbtische
(Jen. 1, 419'' hösewirhlische) spies«, so
wcysz ich nit was feui, boszheyl vud spicsze
»ein. «iijf daa «dtreftrialtfefc baeh boäut
Emszers. (1521). Aiiij\
Bösewicbtlach, hitswirbticch, adv. facino-
ruae; diszcr arlivkel ist laisch, nerrisch vud
bOexwichtisch gesetzt, eyn vrteytierUteotogen
tzu Parisz. (1521). Ciiij''; das du aber mü
sihcst, wie sie mit dem armen Arsatio sind
verrhelemch vod höswichlisch vuibgangcn.
idddcr dae büni «nd UM «erdomnür.
(1524). Bij''.
Bösewirhtlirh , böswichtlii-h , adv. das-
selbe: bis sie jn iJoh. Hus, vci r lietei lich vnd
büswichtlU'h vvrhranten. Jen. 6, 531*'.
BMlurfUg) matitiotitt, improbuei der ma»
aber war hart vnd boshalTtig in seinem Ihun.
I Sam. 25, H; tiii ll(l^ll;lf^if•er mensch
bringet hdscs erfUr aus dem hosen schal«
seines hcrtxen. Lae. 6. 45; man sott die
scbrin\gekrti'n hören die aiifT Moses SIuH
viizcii. fil sie woll Iniv/.|),iii'iiM w.iren. au/f
den üochi liu LeypUck antwort. (1521).
bj'; er {der teufet) musa ein bostbaOliger,
giffUger« durstiger geisl seyn. iitekr, 200^;
— ein hnslinffliger zu>atz. ein widderruff
vom Icgclfur. ( 1 5:UI). Eij'' ; ein boslia(Rig«'r,
fursi'lziger lia»s vnd ueid. ein brieff an dte
tu FranekfoH am Jfeyn. (1538). Ej*. an^
slantivisch : iob hasse die Versandung der
hnsli.illligfn. ps. 26, 5; wer stehet bcy mir
vMth r die boslialltigen? 94, 16; er ist gü-
tig vher die vndanckbam vnd boshalliigen*
Luc. 6, 35.
Bosheit flKw/li.Mt, I .-,-luin /. V so-
tcohi die böse, verderbte naiur de* men-
acAmt, ob oiHsft die diaraM jKaaanidv ^a
BOSLÜf
333
BUSSE
Aat: bOsxheit» ilas ist gey^lliche knnckayl,
dadurch wir nit lliun norli lassen nm«- \Mr
woll scliuldig seyn. eyn kurcx form der
ueken geputl, (lü2Uji. Aj' ; boülictl heissl
alkrtey vaiugent vitd sOnde, da man Öffent-
lich vnreclu Ihiit wirfcr j^oll vnd ilen nrlie-
slcn. ausleg. <l''r ep. vnd euang. von osifni
etc. {IbU). Ab'; der hcrr sabe, das ikr
nensdien bosheit gros war aull erden.
1 JTm. 6, 5; Joseph mörht vns gram sein
vnd vprgt'llen .'lüo liosheit, die wir an jm
gelban haben. 50, 15; sey gnedig vber die
baaheti deines volrks. 2 Jfot. 82, 12; i<>h
ktniie deine vcrmessenheil wol vnd deines
herfren hnslicil. 1 Sain. 17, 28; das vn-
kraiil sind die kmder der boshcit. Mallh. 1 3,
38; lasset vns ostem halten nicht im satir-
lelg der boabeit vnd sriulckhcit. 1 Cor. 5,
S; ;illf liiilit rcy vnd hoszheil zulrr\lit ii. au
den christlichen adet. (1520). Aiiij'j nu
ich Wils nicht so arg auslegen, das sie es
ans bosheit ihun. ias diese wortChrUHnoch
feststehen. (1527). biij' ; das wir beken-
r»pn siillen vnser bosfuii vnd der mensch-
lichen nalur, das sie nichts guls wil noch
gedeockl lu thuen, vnd von der scbejlel an
bis aufl den Tuy I i^i. vher 4a8 ertle buch
Mose. (1527,*. Jij'; darUmb nius Lenieoh
freibcb eine grosse bossbeil do ybiu begangen
kiben. ebend. Bij*.
2) telfeti gebraucht L. bosheit fw «orn,
furor, in u-t'li h> r b' deutung das wort unter
dem toik aujischliehzlich verwandt wird:
wiltu für bosheit bersten? Iliob IS, 4;
sondern ward noch wfitiger nid brante für
boüheit. 2 Macc. 9, 7.
mhd. hfiAn-a ilifn. !,225), ahd. bösheil,
pusheil {Graff 3, 2 1 doch mehr im sinne
von niehU^tatt werihhrigkeitt edUeehte ei-
genschaft jeder art.
Bdslin fln'is/ün), n. kleine bosse: es ist
woll szo eyn feyn büszlin von küniglleyolzen.
antwoH devUch de. (1522). Ej"; daa ist
»chier ein gleiebM bOslin, wie d. Carl!>(.i(I
niil seinem ]<^^rc\ vn>! r-r.wvcn hnchslaben
gelruUet kam. das än-se wori Christi noch
fe$tMlehen. (1527). ij'.
Ntliehy iid». maU, auf böse (d. i.
schlechte, laddhnfte art und >r eine : dn dif
beiden gleich im jrlbujii böslich lebeten.
weish. Sal. 10, 5 ; das sie böslich ^ » - 1 mich
gehigen haben. Smnnn. 4H; \n<l i i iienicbt
vnd büszhch gelhan. das 7. cap. der ep.
i.FauHsu den Corhtthem. (1523). Eif;
als der eyn gelied der vbergÜUlichf n kirdi. n
bette böslich verklagt, eine berichl an einen
guten freund, (1528). Buij*; der aulliliui-
halben, die vns menchel auffleugel vnd bös-
lich ertichtel. wider denmeuchler zu üresen,
(I5:il). r.iij'; vbel gcwunnm, hilslicb ze-
runnen. ein christlich schöner trost. 11535)*
lliiij*. — mhd. baisliche {Ben. \, 225).
Iwsf) m. iekwmUtj sduiz, narrenthei'
ding: farl schon, farl schon, liebu lolti n-
geysl, wens fastiia< hi vpicl wcre, gieiige
der bosse wol liyn. uidder die hgmeiitchfn
Propheten, (1525). Hj"; solehe weise die
schrifll zu Türen heiasl kalachrcsis, abusiutis
iiiudus iociuendi, ein niisvorHtnnd, das man
der schriil't zu weilen einen spruch abbuiijet
vnd reisset damit einen bossen (wie wirs
iR iinen) doch Ott schaden dem text vnd dem
rechten verstand, welcher doii unsl on alle
bossen haben sol. wie man aus dcmolexaudro
iiulcher bossen seer viel gemacht hat, als v
non mnlabis donec plnrate videbis, man sol
alt schuch nicht wegwerlTm, man habe denn
newe . . . wie wol es were hesser, man
liesse mit solchen bossen die lieilige schrilU
vnuerworren. ein widderruff tom fegefeur,
(1530). Dig*; wil nu widder konion uiir
herlzog Georgen neheslcs Ihu Ii, datiiui liat
er mir für war einen guten bossen gerissen,
wenns nicht ein ftlral were, so hiesse ichs
eine grosse schakkeit. die kleine antwort.
M5:5:r.. (Vf: die Iiolikn r•<•|^^;cn einen puf^n
büsscn vnd sagen von einem sellzaraen golt,
der heisset Homus, der könne nichts vnge-
taddelt lassen, der lOl.pia/tn. (1534). Oj*;
wo es gilt -pilfii?: vnib ein schock ndsse, da
gehcts wol hin, ilns f»in gut fiesel mit faulen
bossen, duu andern vmh zclien oder zweulzig
nasse effe vnd nerre. vfider den Weehoff zu
5fngdeburg. (1539). Ciiij" ; es sind könig-
liche vnd fursllifh«' hosson, doch so hm vnd
lose, das sie sich der selbigen wol mochten
Schemen, auff de« konigs su Engelland
lesler schri ff l. ( 1 527). Aiij* ; ah, was Christus?
«!hri'<(us? das sind Lullieristhe bossen. «0«
[dtsn schliUieln. (1530). Cij^
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BOSSELLBICtt 834
BOTSCHAFT
üfter herleiiimg und ursprungUche bedeu-
hmgMetmwortetvgLGrimmwOf. % 26t.
BMtelIckh, ho^sdcii'h, bo^li'irli, m. kc'
gelbahn: >:i' \viiMi n liIH" k<'gel IrelFon
viub^chiesseii aull tiiien worlT, iJa jrer uur
nenne auff dem bosseletcb stehen. Eist. 1,
39 1**; die iwOlff ItPffH auf dem boslcich
vmtiscli loben, (lajrnur netme darauff »leben.
Uschr. 6''.
bo&sel isi die kegelkugel, von itüid. bu/.eii
B«S8erel, f. hosten ireiben: des teufels
lust zu pos$erei vnd narrenwerck. iücAr.
211".
litwfchlllch «. bdsewicbtlich.
löswillig, bösen tcUlen tuibend: meyni
ItigtMili.ifT^igc vnd linszwülige antasler. auf}
des bocks zu Leypuck anlworl, (1521).
aij*; Widder szo viel groxsze, geleite, bosi*
willige menschen, manuser. der btU. Jtt
Goth x r ? rharU 379 pag. n.
BösHilliglich, adv. mit bi^sem tßillen:
solch;» (litii aber die brpsUiche kirchc wisseul-
lich vnd boswilliglich. Jen. 6. 344".
%9if n. gebot, wie bei für gebet: gottcs
gebot lassen «in (die päbslUchen) umbsonsl
zureiszi-u, wer ifa reiszt, aber jr eigen bot
muss niemand aoffheben einen lag lang, de
WeUebr.2,3b(). — m/id, I.mi //en. I.1S2).
B«(p '1'"' I)oH), m. (Irr mit Pinem nnf-
Irage enlsendete: aposlolus auU' knciiescb
beiat ein bot auff dentach. von dem hapttum
tuRme. (1520). ; angeliis, wilobs wyr
eyn cngel beysscn , ist eygcniliph szo viel
gesagt als cyn buU*, nirhl cyu büte leiifl'er,
der brieffe Iregl, szondern der gcsaad wirt
mundlich zu werben die boltschafflt. auisleg.
der ep. vnd euang. des adiients. (1522».
Xij** ; {Johannes d. f.) kcyn propbel isi von
kunUtigeu UeyUen» szoftUeru eyii boU von
kegen werlligen dingen, ebend. Xij*: die
tage Johannes des liolen vniul wcgfcrligen
snynes tierrn. ebend. Xij''; Limb aber
sdiickei buleri liir jm her zu seinem bruder
Esau. I Jfof . 32, 3 ; vnd Israel sandte boten
zn Sibon dem königc der Amoriler. 4 Mos.
21.21; ein chI.t ho\v. 2 Sum. 1 S. 2<i :
ein harler hole, l kön. 14, b; em geirewcr
böte. ipr. SeU. 25, 13; vnd er sandte die
brieue durcb die reilende boten. £«tfr. 8» 10.
mhd. bolc {Ben. 1, 183j, alui. poio (6'rajf
d, 80 J. «on bieten.
Botenbrot, ». boleiiMii» geuheiJt ßr
die ubi I bnngung einer guten nachricht,
mhd. bulenbrot {Ben. 1, 2ti4): komen des
andern lages seine knechte, gcwlnaa daa-
botenbrot, sein son sey Triacb vnd geamid.
hauspost. Wiltemb. 1545. sommerthrilt
liiiü*. — Alberus hal diel, ij": eiioii-
gehnui bulächain, bolenbrui. vbenso Ü ast/p.
66**; 307'. vgl. pelinbrAt « «nonfeiina»
bei Notker ps. 29. 10.
lotengeld, n. botmlohn: das boten- vm!
Uaiickgeld wirstu dem furmann Wollfen wul
wissen su geben, de Wette br. 6, 271.
Betenlanfer ibottenleiiferj, boteleurcr. m.
Uinji-nder böte, Cursor: cyn biMf> leuffer,
lier bneife trcgi. auszleg. der ep. vnd euang,
des adMeats. (1522). Xij'*; da gehören n«
botenlculTer zu. der 110. psaim. |153U|.
Knij''; gleich uie ein boUcnlcuiri r stehet
für dem lisch und is$el tlngs iuncin in einer
eile, hauspost, Jhena. 1559 bl. 171''; die
vom adel maeben ans jrem pfarriimr einen
büücnloiifriT vnd briefltreger. ebend. 401*.
Botenlobn^ m. belohnung für überbrachte
bolschaft: vnd meinet, er were ein guU-r
hole, dem ich soll bolenlohn geben. 2 Sam.
4. l'i.
Botschaft (niK hin), f. in doppedfr
bedeutung. l ) icikuniligiitig, meidung, nach'
rieht: dauon heyst solch predigt cuungelioiD,
'his hi\l aufl deutsch szo viel alsz eyn Iru-
liclic, L'tite, trostlich boltschall^, vkh wiIcIut
botlscbain die apostclln genennel werden
taweiff hotten, ausleg, der ep. vnd ennftjr.
vom clinflayelc. (1522). Aiiij'*; eiiangelion
ist oyii lirit'( lii-« Ii wni lt vfui lieisst aulTdeulsch
gule bülschalll. vorr. auf das n lest, i 1 522).
bl. ij ; du bringest heute Keine gule bol-
schalll. 2 Sam, 18« 20; es kompl ein büse
botschadt vom gcbirge Ephraim her. Jer. 4»
15; soll sie [Maria \ ein fimttcr goltes sein,
n)u«zt sie ein iveybszbild sein . . . vnd der
cngelischen botschafll gicwben. dat magiU'
ficat. (1521;. lij^': der gesand wirt round-
In h zu \\or!H'n du.' IioUscbaHt. auszk-g. der
ep. vnd euang. des aduenls, (1522). Xi/*
als nu die pompa aulT der gassen vecteubel
vnd nach jm {Arbu) harrete, kompt bot-
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BUITtL
335
BRA^O
acbaflt, wra «r auird«» gemache gestorben.
jttßo predigt. (15J^5). CiiijV
2 \ ehenüo häufig sli'ht linlsrh.ifi persön-
4ictl Jur Uta liuleu uäcr Liuisthaflei ; lUi iuiili
lieben sie {Me tngel) auch einen feinen na»
nen, das sie licissen angeli, holen oder bol-
i>chalTl. eine predi'fi ri>n den engein. f 1 535).
Cij*; ditriiach hl kuiumeii erCarol von J^ltUiu
auch deyner h. (JMI^IIeet'f) boltschain. eyn
■staibfitff an haptt Leo X. (1520). Bj';
«T^ilifli Iial mich herlzop Georgen liolschalTt
zu Aldenburg verklagt citieti vnwarbaflUgeo.
Meine aniworf. ( 1 533). AHj*; vnd Mose
«andle bol!tchafl\ aiuKades zu dem königc der
Edomiter. 1 Mos. 20, 1 4 ; vnd ( d'd«on) sandte
fintsrhafTi in gaotz Manasse ... er sandte
■aucb l>u(i>ciiani lu Asser vnd Sebulon. rieht.
6, 3S; so sind wir nu botsehaSten (nciMre
^ibelatugg. haben bulsch<irier) an Christus
stat. denn goU ermanet durch vos. 2 Cor.
h, 20.
mhi. bouchaft» boiesehall (ff«n. 1. 1S4).
4Hd. potascar,botascai^botoskari((rra/7^3,S I ).
Bettel (holte!}, m. gerichtsbote, gerichls-
4iener: hie fragisiu weytler, ob «Icnn auch
•die boCiel, hMcker, jurislen. fursprecheo
vnnd was des gesinds ist, Christen scyn luU-
fTpn. ron weltlicher vberkeit. (1523). Ciiii"*;
«s ist eyn grosser herr, vnszer goK, darumb
luusz er auch solch edelle, hochgepome,
#eycfae hencker vnd hottel haben. ebend.Ej^ ; da
duHTl riian kf^iiies l)(Hlel>, der yhn triehe vnd
schlüge, deudsch cnlechismus (152U. verm.
4iu$g.f. Pvj''^ welche alle nichts mehr widdcr
vns ihon. denn das sie dem tod vnd belle
•dienen, als seine hötte) vnd schergen. von
Jhesu Christo. (1533). Jiiij''; da koni]i(
Christus ins mittel aus gölten bereth, hei.s.si
ricbter vnd bdllel inne balieo. authg. dar
«p. vnd euang. von oslem etc. ( 1 544). c 6^
wie böget ßr bügel. steht bOttel ßr hfit-
tel, mhd. butil (Ben. l, IS4I, ahd. hutil
{GraffS, 82), miiU hole von bieten
nbjadeiten,
Botter huUry.
Bdttichrr (bolUchcD, bultiger, m. küfer,
vieior : becken. schusler vnd hotticbcr. or-
4knnnf «'nes jwmcynen koHmi. (1&23).
diiij"; hölligfr. tisrhr. 22^ L schrieb hm-
(iger (blutiger welches man sehe.
mm botticb, «tnfrosset, MiMenu» ßn
vtit mir einnn boden,
Botz, s. |io(z.
ioXf ein am dem gen. goiles (golts) ciU-
$prmg9m0r mutmf: box marter. iUdir.
39 4 ^ vgl. potz.
Brachen, L. mit Verdunkelung des a sit
0 brochen, ararej proscindere agrums
kanstu jm dein joch anknapflen die Kirchen
zu inachen, das es hinder dir hroche in
f^i nml"fi fliob 39, l 0 ; |)nijget oder broihel
oder erbeiiel auch ein ackenuan seinen acker
jmerdar tur sut? J«$. 28, 24. — mhä.
brächen {Ben. U244), nM. prichdn (Gra/f
3, 268), ton brache imildSc««» von brechen.
vgl. brechen 9.
inthif brachten, s. prachl, prachten.
Brachfignly m. sin mitf tmehfeMem tkk
gern aufhallender vogel, scolopax arquata
oder sc. phaeopus : was man wachulri heisse,
darüber streiten noch vnter sich die lerer,
eins leib meinen es seien rsphUner, andere
es seien brachuogel. Eisl. \, 373'.
Bracke, m. hnnd: e?' (die mönche und
Pfaffen) siud die brackeo, die aufl' den pol-
stern ügen vnd pfeillen mit dem hindern, der
82. psalm. (1530). DijV
ein altes, deutsches wort. mhd. bracke
{Ben. 1, 231. 232), ahd. bracho [Graff 3.
277), dessen herleitung noch unsicher ist.
Briditn (breckm), f. kOndim, mhd. breckin
( Ben. 1 . 232), in folgender stelle als schelte :
>(<• sind iiiclit powcscn wie viisere gollloson.
leuüisclieii zeubcrer vnd alti' bre«;kiii »ind.
Bist. 1. 497". «yl. Sehmelter wtb, 1,
2 ' I .
ßräcklcln flirorklin'i , «. Ideiner bracke,
hunäieiH. mhd. breckelin {lien. 1, 232): hie
ist es war, das eyn kleyn brecktin geschlagen
wini den grossen hund zu schrecken, ausleff*
d<'r ep. vnd mang, vom heyl. dreg komg«
fest etc. (1525). Aa^j^
Bradem, m. mM. brldem {Ben. 1, 232).
ahd, bridam (6rt4t 3, 299), dampf» Amsl,
luft : darnach poti aussendet einon warmen
oder kallnn [»radeni oder wind, .so folget
wcrme, kelle oder »clmee. Eisl. 2. Iii".
Bnadi m. 1) drenneiuiss ffidk ftols.*
vnd Sinisun gteng hin vnd fii ng drcy hundert
(ttchse, vnd nam brende, vnd kerel ja einen
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BRANDKURN
336
BRAKDVERZEiCIINET
schwantz tnm andern, vrnl ihd cinoti brand
ja zwissclicn zwcpn scliwenlzo. rieht. 1 5, 4 ;
ist dieser oicbt ein brand, der aus dem iewt-
erretlel »17 Sacfr. 3, 2; es ist dem teuffei
nur drumb zu thuo, das er vns die augeii
von vnser lucern wende %'n(l ftirc vns inii
seyneu fliegenden brenden vnd liechlen aus
der ban. H» brieff an «Ks dbm fe» «u Sfras^
f»rg. (1525). A 5''. — tpriehwoit: ein
naclibai ist lom andern ein brand schuldig.
vber da* erale buch Mose. (1527)- lü**.
2) v«rmM$nä6i feuer, inemihm, com-
hmtÜo: sage Elcasar, das er die pfsnoen
aufriiebe aus dem brand. 4 Mo». 16. 37;
man kundle keinen brand an jnen rieclu'n,
Dan. 3, 27 ; vnd sie machten nicht vber jiu
einen brand, wie sie seinen vetem gelhan
ballen. 2 chron. 21. Id.
3) brand im getrai(}e, rubigo: wenn eine
thewrung. oder dürre, oder brand (yip'^p.)
im laude sein wird. 1 kön. S, 37. L. erfcUirl
MlftsI In einer flösse m dk'essr sisllsr wenn
d;i> ^'Otreide verscliioncn oder \on der sonnen
vrrlir.uid isl. Alb fr US dict. llj' hat brand
lu dfr fniclit, ein leer eer, schwarlz vnd
verdort. tffi. brandkorn.
mhd. brant pL brende {Ben. \, 253),
ahd. J.rnnt. |.rnnt. pl. proiiti {Grajf?,, 309).
Vitt ableitendem i von dem praet. pran des
ahd. iourzelverbums prionan.
Bmndkern, n. frwnentvm earfttmenK»
perditum: ich pLigcl euch mit dUrrerzeil
vnd mil lir.mdkorn. Arnos. 4, 9; ich plagt
ciicti mit dürre, braadkoru vod hagel. Uagg.
2. 18. vgl. brand 3.
Bmiml, n. 1 ) eigentlich, steUe am kSt'
per, wo man sich verbraHnl hat: wenn sich
jcmands ;ui der haut am lewr brennet, vnd das
brauduial rüllicbl oder weis ist 3 Mos, 13.
24 fr.
2) bUäliA: die so in gletsnercy higcn-
rcdcr sind vnd brandmal in jrein gcwis>eii
Imlien. 1 Tim. 4,2; zum sechsten halii n
SIC ein lirandinali in yhrcm gewis&cn, das ist,
ein maalnrlicb gewissen, denn da keyne
Blind vnod gewissen ist. da machen sie sund
vnnd gewissen, gleiclnvic t-iri hrandnarlte ein
vnnaturlich mal ist am leybe. ron menschen
leren Uu meyden. (1522). Auij .
Bmndmnlteiehen, n. tra^ lirandmal: vnnd
haben ei» l(r;mlrn:i'l7etelien von ylironi ge-
wissen, grunä vnnd vnach aUer artickel.
(1520). eüjS M mnditil fehUnde vmr.
zu I Tim. 4. 2.
Brandnarike« dasselbe, beleg e. wder
brandmal 2.
Bnninpfer» n. nbi?. AoloennsMM, iwns^
opfer: Noab aber b.Twei dem herrn einen
altar vnd opITert brandoptler auiT dem allar.
l Mos. S. 20 ; vnd opdere jn da selb« zum
brandoplTer. 22. 2; vnd spaltet bolts snn
brandopffer. 22, 3 «. ößer im oll. ttit.
Brandepfersaltar. m. der xum brand-
opfer dienfitide : den lirandopffersaltar mtt
alle seinem gerete. 2 Jlfos. '60, 28; vnd
alles blut siessen an den bnden des bnnd-
opfTersaitar. 9 Jfo«. 4, 7. 18.
Bnindscbade, in folgeudtr tteth
L. tcie braml (jebrauchi: ein narbbar ist
dem andern einen brandschaden schuldig.
vermanung s«m gebet vriderä. T, (tS4l).
Biiij' .
Brandsrhatzrn, L. lirandselioi^.'n, »^nf
gehlaufiage atulatl feindlichen nied^irören-
ncns feiUetsenf das war ein idiergebol mi
aulTsals. da mit vns gott vber seine gebot be-
sdnveret vnd brandschetset. dls J(Mm M^
worl. (1533). Eiiij*.
Brandscbwnni, ai. mderwärUger, dia-
botue: dss jbr euch nirbt farcht für dem
grym des brandsobwanlzs, der noch cyn
wenig raucht, epistel an diekirch tzu Erffordt.
(1522). Aj''; das oiie zwciuel nicht !<ol not
haben filr den brandsrhwcnlzcn Syriae vod
Samariae. Jen. % 187*.
Brandstätte (bran(Utcte), f. stäUe, «« ein
brand gewesen iat: ilas sein jxebew ynn dpr
asschen anll wUsten hrandslelon lige. der
prophel Uabactic. (1526). liij'; gleicb wie
ein bans, das also verbrennet, das widder
Indiz rirtili steine da bleiben, snndorn ein
uiisier platz vnd brandsict isl. der frogM
Sacharja. (1528). Riij'".
Brandvenclchnet, nUl emm brandMl
versehen: noeh streben diesse brantvorseich-
nole Miiideideyttcr vnsz ziibctrtegcn^ gmnd
vtid imach. (1520). cjiij"; brandvorl-
zeiclienle gewissen, ebend.
BRA.NÜZEICH£>' 337
BRATWIRST
imdirickctt (brantxeichen), n, was
fir,ni<lmal : glficli w'w ein soltli hrnntzeiclicn
isl nil recht anficporn noch gt\varh«ii?en,
soodcni mil gewaii von auszen eingedruckt.
«toiA eiiij*.
Bransel t. prangen.
BniBgcr *. prntiqiT.
Inuellj crapUart : wenn ich für eyoer
«lau lege mit eynem heer vnd schtlsse widiler
die mauren vnnd thUrn, das brasscit. auff
das rbirchrisUich buch bocks Emszers.
(1521). Güj*; sie faren daher, das der iiar-
nisch bmsdt. Jer. 46, 22.
brasse! D enUprang wohl atis dtm gleich-
hti. bmleln (Ben. 1. 256. Sehmtller
1, 2Gfi. Stnlder \, 2\1k
Bnnneu (prassen), schweigen, schlemmen
«Ml lewmtnf diese vnfleter brassen von
cwreni .ilmo^eii un schew. br. Judae 12;
die hfitleii schwcigelen vnd pns'ijeten im
tcmpel, 2 JUacc. 6, 4 ; vnsere Junckern vom
adfl haben bisher gnug gebrasset, geschlein-
mel. eine heerpndigl. (1542). Fj'; vnd
ylir dit' weil ^'Ptantzl, pohms'sol, pi'Iunnget
vnd gesjiielci habt, rom kriege widder d. T.
(1529). Eiiij*.
Irassen, n. ; dasclbs bracht er sein gut
vmh mit lirnsseii. Luc. 15, 13.
Bnui&er, i«. srhlcmmer: sey nicht ein
krasser. Sir. Ih. 32; die prallen aber fres-
sen, brasser, hurenlreiber vnd die ergsten
Inhcn auff erden scyen. eine bericht an
einen guten freund. (152S). Biij''; ist vnd
tnnckt mit den brassern. ton dem bapsium
MJtome. (1520). Fiij*.
Iratej m. gebratenes slüch flci-nh: er
breit innen braten vml selliget sirli. Jes, 44,
lt>; (iencken, das gnlt eine sabea bey den
braten gesetzt hat*» xwo Ka^zeitpredigten.
(153fn. Biiij*. redetumH: den braten iif«li.Mi. ]
sclnniM-ken, eine sarhr merhen: der tcullVI 1
roch den braten wol, wo die sprachen crfur
lernen, würde seyn reich eyn fach gevvynnen,
das er uicbt künde leicht wider zustopßen.
an dif rhadherren etc. (1 524). Riüj'' ; niiis
fredich keinen schnupppn hal»en, der solchen
braten rieeben kan. exempei einen rechten
cbftsd. Nseftojf SU weihen. (1542). Eiiij'':
das hürel der bapsl gern, das ich sage, er
Sülle sein er wil, das cr aber das euan-
PlETS, W6it«ibucli.
gelium setner pOieht nadi solle firey vnd rein
lassen gclien. dazu audi ftWdern, das liiWct
er nicht gerne, dcau er rciichet uieuse vnd
schmeckt den braten wol, sorget er künde
damit nicht bapst bleiben. Jen. 6, 355'*.
tnAd. brate (Ifen. 1. 233). M, prAtO
(Gra/f 3, 284), von braten.
Inten, assare, iorrere, pra^, briet,
«Ad. briten briet (Ben, i,*233), ahd. prA>
tan priat {(irafl 3, 284): (die papisten)
esel sind vnd esel bleiben nm-'^on, tmn ^'ede,
brate, schinde, kere, giesse, bkvve, breche,
wende sie, wie man wU. X.V vorr. g» der
eekrifl KUngeheil» von priester eft«.
n52S). Aiij'' ; i.'ib rair das lleisch dem prie-
ster zu i<ralen. 1 Snm. 2, 15; Mid etliche
stücke vom fische bneien sie. Tub. ü, 7 ;
mein gebeyn seynde dorre gebraten wie ein
gribe. die sieben pusxpsalm. (15)7). E 5'' ;
Johannes Ilus ans dem gefongnis jnu Bche-
merland schreib (schrieb} sie werden jlzt
eine gans braten, ouff das vermejnl Xrettfr-
lieh ediet. (1531). Giij*>; der wacherer er-
beit nicht, «titzf Itinfer dem ofen vnd !«r«-(t
öpITcl. an die pjairfifiTn wider den tcucher
zu predigen. (1540). Ej'; der herr tira dir
wie Zedekia vnd Abab, welche der konig
zti 15 iIm I n-rlV IVn T braten lies. 7fr. 20. 22.
firalhering, m. da trug man rostige vnd
bratheriuge vnnd andere schlechte, geringe,
gemeine speise auff. iisehr. 272*.
Bratpfanne^ f. sartago, pfannf zum hra^
ten: werfTen alszo die seclen vnd jiewisbcn
auszeyner hradpfannen yon die andere, ausi-
leg. der ep. vnd euang, vom dmuag, ele.
(1322). Xxj^
Brafspirsi. m. veru, spiesz, an tri'Irhen
fleisch gesteckt vtrd, um es zu braten:
haonen, schosseln, bratspies. groppen. de
Wi tte br. r», 32'). — richtiger bratspisl.
Rralwiirsl. / lumrira, dünne warst,
welche gebraten gegessen wird: sich lassen
sehenden vnd mit henden, maul vnd bauch
gehandelt werden, als were er eine brat-
wiirst. das diese worl Christi nnrh fest
stehen. (1527). eij''; oder halte et sorge,
wir würden ausgeteilet brod für ausgeteilte
bradwarste verstehen? vom abendmed
Christi. (1528). Diiij"; c. k. f. g. vvi><en das
besser, denn ichs sagen kan, das solcher ver-
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BRAU
33S BRAIGUUCU
trag mit einer bralwörat versM^elt (nicAI
ernsHich gemeint^ ist. eUliche offenstehe tt(>t
brieffe. (1530». Aij*"; da wir vns müde
luil groszcn vnkoslcn c. k. f. g. gcdispulircl
hiiUen, war e« alles mit einer bralwursi ver>
siegelt, ie Weite br. 5, 2 1 7.
Brau, m, oin hraw hipr^. Eist. 2. M"'.
irauch (praucli), m. ahd. prüli (OiaH
3, 281)» enchena bei L., ifiie nftd. öder-
haupt, «n 210» bedtviungen :
1) usus, antpenilung. ri rfr,>n(Jttnff riiirr
sacke, gebrauch: ein tu|»UVi, der dun wei-
chen Ihon mit mOhe erbeHet, maeliet allerloy
gefess zu vnserm brauch. teeisU. ir<. 7.
desselhigen gleiclir-n nucli die man ImIilii
vprlas«.('n drn nalurlidicn hranrh des weilics.
Uöm. 1, 27 ; syhe nu vorsleeslu was heyli-
genn lieysl» was heilig isl, dan es ist nit
anders, dan ein alisnnderang von dem misz-
pranch Izu dem golliclien prancli. anszieg.
deutsch des v.u. (151 S). Miij' : es liat auch
der liebe römische ^'oyiz den [iranch erdacht,
das man die pfrennden viid leben vorkeulTl
anfl' solchenn vorteil, an den christlichen
adel. (1520). l>iiij''i der äclirilTl brauch isl.
da» »te hnmiiidre heissct nydrigen vnnd zn
niehl macheatt. das magnißcat. (1521).
dj': wii" infHsen luccln'ii iiu'li! iliiitrn nnrli
brauchen nach vnserm duackel, sondern nach
der srliriin brauch, rom abendmal Christi.
(1528). Bij^;hcy vielen derbrauch ist hlielten,
das ninn den «;li>iln iiden das (Tucilix filrgehal-
li-n. von derwmi kelmesse. i I 534 ». Hij* ; wol-
len vns doch die papislen zu Augsburg lassen
beider gestall brauch recht sein, wo wir
bellen widerumb wollen lassen einer j^eslall
hrancli nncli recht «sein. Jen. 6. 10": nntli
heuliges lages im brauch ist das wesier-
hembde. liichr. 158''; die spitzigen schabe,
die nu nimmer im brauch sind, ebenä, 396*;
derhalhcn wyr zu Willemberf; den or^intnon
rad las^»en sub-hc {sc. el^ebrecher) stratl'en
mit der staujipen zur stad aus, alls mit lyn-
dcrer »trade, weyl die rechtschaflene nicht
yni l»niir![ <^o]\L J.- ]Vcttc br. 0, 53. pl.
auirdii'se drey braurli {Jen. 1, 154' breucb)
odder nutz müssen wir den lobesang lassen
gerichtet sein, daemagiufieat. (l 52 1 ). bilij*.
2) mos, Sitte, geu^oh'nheit: daher auch
der brauch komen ist ynn aller wellt, das
fdte hochzeytten odder wirdschaHien Affent-
lirh mit wol lehn) vud rreiiden Diispfrirlii
werden, das eitern die Kinder zur che nicht
zunugen sollen. (1524j. AHij' ;beyden aheii
der brauch gewesen ist, das begrcbnis ausser
der stad zu haben, ob man für dem sterben
fJichi'n mUge. (1527^. V.h*': i«t fiii .illci
br.iucii gewesen vdleiciii von Adam lier aufl
kernen. vftenfasersrefriiefcJfote.(l 527).ii ij*.
Branchen , bei L. nur wie in der älterem
siifdiht' in di'v bedeutung mn ufi. nnwetident
t eru luden, gebrauchen, und ztcar
a) mit dem aee.: ich mus hie erzelen
«•iliclie psatnien vml texi, die sie braucheo
Jim jbrt'ii viirilii'ii vinl «eflampt. ein trider-
ruff vom fege/eur. (1530 ). Euj"; wenn man
die klüsler noch brauchelc Tur zuchthcuser,
das man junge knaben darin aoffcnnge.
hauspost., Wittenb. 1545, tcintertheit 14*;
woll jr polt vfrteifitprn mit vnrecht vnd ftir
jn lissl brauclien? Uiob 13. 7; die spelm
aber von solcher erbeit braucht er speise zu
korben, tceish. 13, 12: trespen braiiobl man
Tur das vibe. von den leisten warten Bauidt.
11543). Xiy''.
b) mit dem gen.i anff deutsch heyst
Mefilicb' das, was man leglicb zur bnndt hat
Mu! yii iK rfiylscbaflri. ob man des mUm m m hon
nil an vnderlas brancbl. ausxteg. deuuch
dee t. u. (1518). Fij^ diesen ausKlaufTt
will ich than haben tsu gutte wer seyn brau*
i Iicii will, ausleg. der cp. vnd euang. rom
christag etc. i'ir>'>2). sssj'*; gleich wie wir
des Worts 'uiglikk' auch auff zwo weyse
brauchen, der prof^et Babaeve. ( 1 52*6).
cij'; wie eiu Schuster st iii'T n.ulel, aal vnd
drat brauchet zur erbcil. dfud^rh catechis-'
mus. (1529). Cij''; warumb hiret dena der
bapsi sween schldssel jnn seinem wapeo,
so er doch des einen nimer braucht, ttm
dp» ftrhlüsseln. fI530). Cij'; der gerechte
braucht scins guts zum leben, «pr. 10, IG:
liebes kind, brauch der seit. 5fr. 4, 23;
ich bitte aber, das mir nicht not sey, Aer
kiinbeit /n 1 i irhen. 2 Cor. 10, 2.
Rranrhlich, brlluchlirb (breuchlicb), nach
den beiden bedeutungen von brauch,
I) Mtilis, dienii^, braud^bor: dnimb
sich zu, das dz sacrament dir sey eyn opus
operanlis, das ist eyn prauchiich werck vnd
itiuituLiai
939
BBALT
goUe gefälte, nil vmb seyns westens willen,
szouJernn viiih dcins plaiiheiis viul ;:(i(eii
prauchs wiJlrn. eijn sent^ut^ ron dem hoch'
vHrdigen 4acrament. (1519). Itiiij"; der
wM etil geheiligct fas sein, tu den ebren,
dem hauühcrii hrcucliiicli (1522: Lraiicli-
hch). 2 Tim. 2.21; weyl hie ^. Paulus
sagt, die govälU &cy goUU dieuerynn, ntusz
man »ie laMen nit alleyne den heyden, sod-
dernn allen meusclicn braue Ii lieh seyn« von
weltlirher vfi' rl. iii ( 1 '<23). Cij" ;
2j gebräudUuh, aUkh: es i&( niL brauch-
licb gewenen den romiscben keysern ein
solche kröne tzuiragen. poiSional Chrisd elc.
(152I'?>. Aiij*. Eisl.ausg. 1,40. icu bicudi-
bch ; mil einem Zimmermann inusz ich in
seinen terroinis vnd mil solchen worlcn reden,
wie sie in jhrem handwerek genannt vnd
breuchlii !i >inj. lischr. 377.
Brnnrblich, adr. navh brdurli: wem
3uci) wul viitl hreuchhcli ^eredl. auszieg. der
epttndeuang. iet Qduenti, (1522). Fiiij".
rgl. unbrüuclilich.
BmnrhHUg, /. gebrauch, anwendung^:
brauchuiig goüicher natur. eyn geyslUch
t^g hueMeynn tut. (15l6j. Aij\
Hrauen s. breuen.
Brauer (brawer), m. bierbrauer : da man
luclii tiab becker, brawer, kHclieraeisler.
Eist. 2, US*. — t WC. theut, e3'' brüwer,
mhd. brittwe (Ben. t, 260).
Braugerälb, -n. dn^ zum hterbraven er>-
forderliche gcrälh. de Wede hr. Ii, 3m.
BrüilhauSj n. ham worin bitr gebraut
»iri. Jen, 3, 437'.
Braun, aui reHk wul ichwarz gemischte
färbe: rote, braune vnd weisse pf<'nle. Such.
1. & ; uu Tragi der hcylig geyst nil nach rodl,
brawn parethcn {gedr. (lanethen). an den
ehH$mdten adel. (1520). Liij\ role,
schnnrlrp oder liiatmn p.lrot. Eist, t, 103\
— mhd. brän ißen. l, 2G7). aiid, prün
[Graff 3, 311). vielM^ wurselvenpanÜ
mit brennen, vgl. Grimm wtb. 2, 323* 324.
Braunlirhtj lu liiinli« tit • iMcunlicbl), eltcas
braun: vnd er t David) war liLutnlrcItl mil
ächünen äugen. 1 6am. 16, 12; brauuiicbl
vnd acbOn. 17, 42 ; fein sehwarls breanlicht.
vber das emlt' buch Mote, (1527). Ji j*.
iräulcin (breunlin), n, wie der hirle
j jglicbs! «ioliair besonders zeichel oder nennet,
[ oin<'< lireiKilin, il.is-nmler schwcrlzlin. auS'
Ittj. der cp. vnd euang, von oHem ete.
( 1541J. dG*.
Bramlivg, m. wie man auch lieset von
Dautd, (!n<; rr ein braunling war. vber dM
erste buch ÜQse, (1527). Jij\ tgL braun-
lichU
Braiuinlb^ rüth i» braun icheinenä, 5e-
leg s. unter bleichrolh.
Brnnsen, in h> fiiij>>r bewegung stark Mr^
bar sein, mhd. brii:»en [tien. 1, 271).
1 ) vom itaner: das mecr brause vnd was
drinnen ist. 1 rhnm. 17,32; deine flul rau-
sclicii da her, das hie eine licfTe vnd da eine
lielte brausen, ps. 42, 8; die wasserwogen
im mccr sind gros vud brausen grewiicb.
93, 4 ; der dasmeer bewegt, das seine wdlen
brausen. Jer. 31. 35.
2) fon daher ziehendem kriegsvolk : jie
brausen daher wie ein vnge&Klme meer vnd
reiten aulT rossen gerttst. Jer. 0, 23.
Braiten, n. der eukttanlivisch gesetzte
inf. des lorigen: vnd os go^chacli schni llo
ein brausen vom himcl als eines gewaltigen
Windes, apost. gesth. 2, 2; wUchs geists
ntH'li brauscns vnd schwerniens allent-
halben vbrig ist. r6er das erste bnek Mose*
(1527). Aj'-.
Braut, f. pl. breute, verlobte, sponta:
die braut stehet zu deiner rechten in eitel
küsllichcm pnlilo. ps. -io, 10; wordie brnul
bat, der isl drr Lrcutgam. Joh. 3, 29: hc-
tilli hieuitt euch sampl «wer lieben brault
ynn gotiis gnade, das 7. eap, der ersten ep,
s. Pauli zu den Corinthern. (1523). Aij'*; es
ist nirlit siindc, ob man eine braut hübscher
schuiUckt, denn sonsl eine magü. vber das
erste bneh Mose. (1527). Pfij*; mancher
hat. seine braut aus seinen armen müssen
lassen weg fureu. ron pbfsarhen. (1530).
Eij*' ; freier aus schicken, die vmb die braut
werben sollen, vnd sie dem breulgam su
filren. zwo hot^seit predigten. (1 536). Eitj**;
wer< Liliitk hal, der furel die braut heim
(Sprichwort), von ehemchen. (1530). Eij'';
eitel welsche hochzeii vnd ilorenlzische breule
bey yhn sind, «om kriege ttidder d. T.
(1529). Giij*; lUrckische breule vnd llo-
rentztscbe breutgam. termanungamUegeist'
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BRAUTBETTE
340
BRAUTRING
liehen. (Ib^O). Giij». in geistlichem sinne:
ein c'orponil tliar kein rhristen weiii, Ja keioe
nonuc, die doch Cbrislus sonderliche braul
sein sol, waschen, von den $dUüM«ln.
(1530).
mhd. 1)1111 {Ben. 1,273). alul. luiil \(Jtaf[
3, 2d3), aucA neuvermühUt; äai yoth.
bru)>s MaUkAQ,db übenetttymuf^r^f tumu,
Irautbeitr, n. ehebetl, mhd. brAlbellc
i'7fi ?i. 1, III), ahd [^rnfiielli {(rraff^, 50»:
das i.sl die scltüuc dccku vbor das btaulbette
oder chebelte gelegt, xwo hoekxdipredigtcn.
(1536). Big».
BrnQtdifBfr^ m. fiaranrjmphus r d.iinit
zeigl er selbs, das das aposlelanu oicbls an-
ders ist, dcon das ampt eines freier* oder
brautdieners, so dem herm Christo leglich
v. itic Iti aiit zurii litcl vlul zuflirot, ebrnd. Eüj^'.
BrautfÜhriT, m. dasselbe: die giiUze hoi-
lige dreifalügkeil Endui, die braul, füren vud
leiten, vnd braalfUirer vnd letter sind. £lal.
1, 208'.
Brantgang. m. die eheliche einscfjnxmg :
lasse sie aucb keine genicinschail'i inil den
Christen haben ... cur lanlTe nicht stehen»
noch /.Uli) grabe oder btautgan)^ nicht leide.
amleg. der ep. tnd tuang, von oslsm elc.
(1540). Aiiij^
Branthor, n.^wambratAttus: desglei-
chen wil ich mein brau l hör wider von euch
j'ilip^^nrt liaboii. Burkhard I liriefic. 101.
Brüutigan, getcöhnlicher ohne den su-
sammenselzungsvocal i brcutgam, m. ver-
tonter, sponnu: md dieselbe gehet heraus
wie ein breuligaoi aus seiner kamer. ps. 19,
6; wie ;^ich ein brcnfgam frewct vber der
braul, so wird sich dein gotl vber dir frcwen.
Je«. 62, 5; wie k4)nnen die hodixeitleule
fasten, die weil d< r IjK uiignm bey jnen isl?
Marc. 2, 19; ila her tnus das auch iiiclit
recht seyn, das man an elüichen orllen
hrault vnd breiutgam von eynander reysset
bisa ynn die drillc nacht, das 7. cap. der
ersteferp.s. fanli zudenCorinlhern. (1523 .
Oj*; nach dem ültenllichcn verlöbniss isl er
nicht ledig, sondern ein breulgain vnd chc-
man. roi» efceaachen. (I530), Ftiij*; wet>
woll einem breulgam vmh seiner redlichen
liebe vnd löhlichen bruusl willen solrhc seine
varursichligkcii i\i gut halten, ebend. Ginj' ;
begabt mit der ewigen gcreclitiokeii ylns
breUdgam» Christi, von der freyh^l eynia
dtrUten menschen. (1520). Bj''.
mhd. briutegome (Ben. 1, 554), ahd, prt-
tigomo (Grttff 4, 201); pome , gomn. ist
das hntirerscfioben mit lal, liomo tUmma^de
gulh. guma = murin,
inidunuMr (braulkamer). f. ikalMm:
sie ((Kr eonne) geht erfhr wie eyn breultgam
aus? -iovnpr hranllkafiier. ausileg. der ep.
vnd euang. des aduents. { 1 522). Bj'* ; dem
herrn in seine brautkaner brechen md jn
seine braut zur huren machen, wider Ben»
)Vorsl. 11511). Kij^
Braatlnnfly m. hochieil: wie die wöUTe
ihun. wenn sie hochaeit vnd brandlauflt {Je».
3, 456^: braullaufr) haben, von erLenhard
k'eiser. (1528). Kij\ — mhd. brutlrtuft
{Ben. 1, 1017^ ahd. brüllouO, brAlklouft
\,Graff4. lliOJ.
Bnidlebet f. die Hefte der hratdlente an
einander: die braut liebe soll billich vnd
n.itflrlich vertreiben alle ander böse liebe des
ticisches, von ehesachen. (1530). Fiüj*;
vnd ist die braut liebe odder ehewille ein
nalUrlich ding, von golt eing'pnanlzt vnd
ein^epehen. ebend. (üiij"; die hrun^l oder
luauiliubc. zwo hochzeii prediglen, (1530).
Dij''; es sind viel liebe, aber keine ist ab»
brünstig vnd hilsigals die brauiliebc. auiteg.
der euang. von ostcrn Iis aduent. (1527).
Üdiiij^; zur brauUiebe kiui niemand ge-
drungen vnd gezwungen werden, lischr. 3 1 O**.
iniHtllclj n. epithalamimn, brma nnd
bräuligam zu ehren gesungenes (Albe ruf
diel. Si]*"): ein luMuilied vnd vnlcrweisung
der kindcr Kornh. ps. 45. 1 ; damil ich auch
eyn mal eyn christlich epilhalamion , das ist
eyn hrnutlieti .stin:;o , wie man vor teilen an
ihuu pflegte, das 7. cap, $, Pauli xm den
CorinÜiern. (1523). Aij^
BrntaMise, f.: vnd itxt sich gebflrtra
predigen an stai der braut messe, so man
bisher gehalten. xtPO hodunl pred^len,
( I53G). Ej\
Braatring, m. trauring, annulus proB«-
bne: sxo er denn der gläubigen seelen sund
«Inrch yhren hnnidtring , das isl der glaub,
ym sel!)s eygen niailil. von der freyhegl
egnisi cbnslen menschen. (1520). ßi*'.
. , y GQOgl
BRAUT:>EGEN
341
BRECOEN
Braitscgen. m. segenswunsvh über bmut-
levte: h\c bey wil ich nicht cntelf»» die dcuil-
schen lieder, braut segen vud viel guter heil-
samer bttchliD. vermamMg an die geistlichen.
(1530). Uiij*.
BniuttaS) m, dies nuptialis, hochzeitstag :
da DU der braut lag ausz war, licsz er dem
maD den kopU abschbhen. von wellUicher
vktrkeytL (1523). F5**; der bnuttag «vinl
montags nach Barnabe angehen, tfe WetU br.
6, 265.
Brecbelohnj m. lohn für da6 brechen dfs
fiaehttM. de Wette br. 6, 327.
Brechen, frangere, rumpere, mhd.
bi {Schon (Ben. I, 239 /7*.), ahd. brechan,
prcbhan (Oraff 3, 2G2). golh. brikan.
i. intranriUvbedeutungen,
1) ton hulz , rohr , strick: jrn zweige
WPrift'!! I'ilr (Idrif LrerlHMi. Jcs. 27, 11;
vreun sie jn (den rohrstab) in die band fas-
selea , so brach er vnd stach sie durch die
Seiten. Etedk. 29, 7; wenn der strick am
hcrlCFlcn hell, so bricht er (sprichtcort).
der prophet Habarur. f I ri^G). b iij^
2j von gtbäuden: ein all liaus, das schier
einfallen vnd brechen will, ein trötaiehe
predigt von der zukunffl Christi. (1532).
Aiij*; vnd knacket die well an allen enden
/asl, als woll sie schier brechen vud fallen.
der prophet Daniel. (1530). Aij*.
S) vom herzen: mein hertz wil mir in
meinem kil)c bitnlion. Jer. '23. D; ilaninil)
bricht mir mem hertz gegen jm, das ich
mich sein erbarmen mus. 31 > 20. man
nimmt an, dost dat herz berUe» kSnne.
vgl. herzbrechen.
4) das augc lnu ht, erlischt: meine äugen
wollen mir brechen. Jes. 38, 14.
5) da* praet, gebrochen ramieonu:
der scheel ist, oder grindicht, oder schebichl,
oder der gebrochen ist. 3 Mos. 2!, 20.
G) das weller bricht, änderl sich: dürauU
kan die vernunfH nicht antworten, denn also,
ibs weiter bricht, wer es aber bricht, das
kau sie nicht sagen, aber Dauid sagt, gotl
breche es. Jen. 5, 46U^
7) brechen abstraet, einbredun, endMi'
nen; darumb wird vber dich. ein vnglfick
koinon. das du nicht weissest, wenn es da-
her bricht. Jes. 47 , Ii; es gehet schon
attlT vnd bricht daher vber dich. Ezech. 7.7;
dieser (der jüngste] lr>fi wird wie ein blix
lieres iicr lii orlicii. ztco predigt auff i Jim.
4. (1525). Cij''.
8) in, durch, von etwas brechen: am
neunden tage hrnch man in die slad. Jer. 39,
2} wenn ein hausuater wüste, w elche stunde
der dieb komen weit, so wurde er ja wachen,
vnd nicht in sein haus brechen lassen. MaUk.
24, 43; — durch den ncbel bricht sein
liccIiL Hiob 37 , 11; am alirnd brach ich
mit der band durch die wand. Ezech. 12, 7 ;
so (alle raeine schulder von der achseln , vnd
mein arm breche von der rOren. Hiob 31, 22.
//. tramidrhedeutnngen.
\ j das herz brechen : die schmach bricht
mir mein herts. pe. 69, 21 ; was machet jr,
da^ jr weinet \nd Itrechet mir mein herlz.
apuAl. t/esch. 21, 1 ;5 ; nii ist doctor I.nlher
ein wenig hoiTertig vnd gibt nit vil aulT der
roinaniaten mntsen vnd gruntzen. das wil
yhn das hertz brechen, «on dem baptUm
zu Rome. (1520). nj\
2) hals und bem, arme und beine brechen :
er weis wol, das jhm dis stUck den hals
bricht, der 117. peatni. (1530). Ji^*;
straucheln bis man hals vnd bein bricht.
auxleg. seh'iner Sprüche. (1519). Ciiij*; wo
du es aber nicht lasest, so brich jm das
genick.^ 2 JVos. 13, 13; da fiel er zn rttck
vom stuel am thor vnd brach seinen hab
entzwpy. l Sam. 4, 18; ich wil enlzwcy
brechen deinen arm. 2,31; da kamen die
kriegsknechte vnd brachen dem ersten die
beine. Joh. 19,32; du möchtest fiillen vnd
ein beul iM cchen. mder das bapsUm su
Rom. (1545). Diiij'.
3) die mullerbrechen, vulvam aperire:
90 solttt aussondern dem herm alles was din
muller bricht. 2 Mos. 1 ?<, 12; nllerley men-
lin , das zum ersten die muUei briclit , sol
dem lierrn gelieiligcl hebsen. Luc. 2, 23.
4) tupfe brechen, ser6recfteii: wehre, liehe
Else, wehre, das wir nicht reich werden,
brich du krügc, so breche ich töpITen. der
IQl. psalm. (1534;. Kiij*.
5) blumen brechen. pßUekeni mein ftvnnd
ist hin ab gegangen in seinen garten» das er
roson breche, hoheded G, l.
6) briefe brechen, erbrechen: abwesens
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BRECHEN
342
BRECHEN
M, Philipp! hnli ich euer schrill niihscn
brechen, de H elte br. 5, 27; es ist luir ja
mein eigen haiidschriflt wider zu homcn ge-
hrficlit n viid gi'li'srii. Jen. 3, 456 .
7i (las Itrul lu' ihpn, stachen und flus-
Iht'ilen: nu hcisl la breclicn jnn der scIinlTl,
sonderlich wo es vom brod odder essen ge-
sagt wini, so viel als sdtcken oihler aus-
leil'MT, vomahrndtiialChri.stt. i 1 r)2S . Uij'' ;
Lrii Ii <ieiu hungengen «teiii brol. Je^. 5S»
7 ; da sie alier «ssen, nam Jhesus das brot,
danckel vnd bradis vod gab« den jUnpern.
MuUh. 26, 26. hiernach tl.i< lunt brechen
das heil, abendmahl feiern: antC einen
subbalh aber, da die jünger ztüsamea kamcu,
das brol zu brechen, apoil. geieh. 20 , 7,
vgl. brolbrechen.
8) kirehen, bihler brechen , zerbrechen,
niederreissen: brechet diesen lemitel vud
am driUen tage m\ wh Jn aullKehten. Joh.
2* 19; mit eigener laust vnd Treuel bilde
slilriTifti oder kirdien brechen. Jeu. ?i, 52;
dis ludloji ist ja so hart guboleu ah bilder
brechen. ebauL
9) den acker brechen, tftti naeft der ernte
zum ersten mal pßügen: der ackerinan tluil sinmo
nichts mehr, denn das er den acker bricht,
pilugl, vnd sccl. der {iö. psalm. (1534). Jj''.
vgl, brachen*
10) die bahn brechen, viam aperire: denn
solrli'ü fnilflert die ordniinj:, d.is er der erst
were, der die bahn bieclie. das 15. cap.
der enten ep. «. PauU an üe Corinther,
(1534). Pj^
11) doii sclilaf brechen, unierbrechen,
tliiren: jr aber wollet uiii* meiuen scblaU'
KOrstOren, harre idt wil euch widerunib
cwrni sclil.if hrcchrn Jen. 3, 4GS". ähnlich
is( >li>n lauf brechen : da ich jui (dem meer) den
lautn brach mit meinem tham. Iliob 3S, 1 0.
12) den bund, das gesctz, den sabballi, die
ehe etc. brechen : ich wd dir ihun t wie du
gelhan hast , das du den cid verachtest vnd
brichst den bund. Ezech. 16, 59; aulT das
nicht das gcsclze Mose gebrochen werde.
Jet* 7, 23; jr macht des zorns vber Israel
noch mehr, das jr den sabbath brecht. Neh.
13, 18; wer sich von srinrm wi^ibe sdieidel.
Matth. 5, 'i2: die scitrifll k;in docli nicht
gfljiüc'lien werden. Joh. 10, 35; da< man
drumb das geleyd nit hei durSl brechen, vom
den newen Eckischen bullen vnd lügen,
(1520). Bij''; tlorh liabcn sie, die Sarac^-nen,
einen sondern eid, den sie nicht ieiclahch
brechcpi. Jen. 8, 30*; sie scheweii sich
nichts zu rauhen, zu belricgen, falsch zu
schweren vnd t^I.mli n Iirrchm. ehenil.
I3> tUu willen, den siua brechen : lulgc
nicht deinen bOsen Iflslen, sondern brich
deinen willen. Sir. 18, 30 ; dennoch musto
er sein synn brechen, vher da* ente Inuh
Hose. (1527). Viij".
14) einen brechen, niederdrücken, de-
müäUgeni das er seine lieben heiligen hie in
dieser zeit manigreltig brii ht, slralTt, demd-
tigcl vnd in.irtcin lessi. Jen. 3, 23''; ob er
micli vvül bricht vmi ilrückU ebend.; solcbe
leuir, die zuuor wol durch die rolle gezogen«
versucht vnd gebrochen sind, dai 15. cap,
der ersten ep, f. PmUi an die CoriiU^r.
(1534). Gj\
15) spriehwortlidie rtdentarttu: ML
bridil eisen, die lügend von a, Joh, Chiyao^
37). Aij''; wie ninn eine sache
von eim zäun bricht, das digse tcorl Christi
noch fest stehen. (1527). bij''.
Iii, r^lexivet sich brechen.
1) siel» [)i'*(lion, se cruciarc, sich den
köpf brechen: da beilrnrkl vnd ijriclil man
sich, wie mans wülle maciien. tber das enle
tueh Mose, (1527}. Ftiij^; darob sich zwar
viel hoher leul, aber sant Augustinus am
ineyslcn gebrochen haben, ebcnd. Dij''; da-
mit sich auch .Augustinus sclbs scer ge-
brochen vnd zumarlert hat. 'Jen. 5» 450*.
2) sieb lirechen, vomere, tieh übergeben :
(Hese nacht nirin iials Urger worden ist als
zuvor, und mich beint vmb zwey fast «ehr
(mit Urlaub) gebrocbcn. de Welte br.
5, 330.
3) unpersönlich: da vnlernander
sticht vnd bricht, der prophet Habaeuc,
(1526). ciij^
Brcf hiM in flachs brechen t^l da* faeHliv
von dem vorhergehenden und hat schtcache
flexion: wenn er {der ßaclis) reifl' ist, so
der macht, das sie die ehe liricht, vud wcrj reull'el, rüstet, düiiel, plewct» prcchl . , ,
eine abgescheidete freiet« der bricht die ehe.| man jo. tie^r, 221''.
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BBECU£;\UAFTIG
343
BREITEN
iwdieaMllg} mit gebrechen behaß: iiH
wendig in seinem haus war er ganlz In ocIk h-
liailtig. da hei er kein glitrli. Fi«/. 1. 27''.
— roc. inc. leul. ante tat. d ij' : hrcclicu-
h«nig defeetMoetu.
Bfcchhanig, dasselbe: wiewol wir vns
vnsrr wfrrk iiicljl vcrlroslcn, vorn)cssf>n
oder trhehcn sollen, denn sie an jneo seih
nachgiiliig vnd brcchliainig sind. Jen, %
435'.
Brrchllrh. gebrechlich: die l>I;!^7f frrrt
aiiir dem wasser, .ilsz soll sie sagen, ich hin
nichl wasser, szondcrn ich hingehe vnd fare
auir dem wasser, vonil isl doch nielil» bmh-
lichers in aller crealur. hulUi cene doniini.
' il:>22). nüij''. Jen. 2,^\^- steht (in d*'r enf-
sprechenden stelle iirerliljii'hers , wonuth
Grimm die etette «nler liredillicli ftm^f,
jedoch bemerkt, wahrseheiidieh SU lesen
brerl 1 1 i < ■ ! i r t ^ , 71 7/ rt rh l ii h eres.
Brerbtiich, prächtig: darumb sammeln
sie gfller, batven brechtlich, suchen alles was
die wrli vermag gehen. Jen* 1, TC*.
Brerkliii s. hrürklein.
Brei, m. puls: Maria goU sciigel . gou
wieget, gölte hrcy vnd snpjjen maihl. ton
4eH eoneilijs wtd kirehen. (1539). Siij*;
wie «lie niiillor jiem kindün hrey für kcwel.
auszleg. der ep. vnd euang. ron ostern etc.
(1044). Aiiij'; wie gehl der geysl lue autl
cyem, wie hat er brey jrm maul vnd mom-
melt als ein halh todter, ^'i/ ^ior mensch.
das ander leyl tcidder die hyml. prophclvn.
(1525). rij"; hic gilU nicht den hrey im
maul weitzen vnd niiiin mum sagen, sondern
den hrey aasspeien vnd das mummen lassen.
ein brieff an die zu FrnnvUfort am Meyn.
11533). ßj'; drumb gehet er vmhher wie
die \Mz vmb den heissen bref. vom abend-
malChneii. (1528). bij\
mhd. hri, gm. hvkn (Den. I , 230), tthd.
prl und |»rlo {Graff 3, 2« 1 1.
Brcimanl j n. os obscurius loquens : darumh
müssen v/ir solch jhr vricil messen nach
jhrem I ii/in vtnl nirlii iiiirli jln-cin !»rey-
matil. jlir lii'il/ ,iImm i<[ min fniiil, (l.irumh
wird iiTihrli jhr hi üvinaiii vnser lere meinen.
OMjf dat vermeint keyserlieh edtef. (1531).
Dtiij'.
. Bieil» ausgedehni im gegeneats ier länge.
mhä. breil (Ben. 1, 236), ahd. preit (Oraff
3, 294): das land isl weit vnd hreil. rieht.
IS, 10; lenger denn die erde vnd hreil*»r
dt'iiu das meer. liiob 11,9; nicht vl>er einen
finger lang vnd breil. der 110. pealm.
(1539). Miiij''; eine h.iini lüni ^nl saine
lengc sein. 2 Mos. 2®. 1 ti ; vml p ih jm kein
erhieil drinnen, auch nicht eines fusses breit.
ojKUf. getch, 1, 5; vtid soH einen allar
machen f^alT eilen lang vnd breit. 2 Mat.
27, 1. wrif vml luT-il : (!n<; ninn well xiid
hreil von .seinen lliaieu .saget. 2 Alacc. S. 7 ;
daraus alle grewel, vnrecht, lisl vnd luck so
weyl vnd breyt fleusl. von kauffskandtung
vnd Wucher. (1524). Cij". — yioh breit
machen, sich hervnrthn» . hriisttn. liihmen:
er hruslel sich vnd w;ir lurlircchlig , iholt
sich erfar, war etwas sonderlich vor allen,
macht sich hreylt vnd hoch, der 36. pialm.
Ciiij'*.
Breite I f. latUudu, mhd. hreiie [Üen. 1,
237). M. breit! (Graff 3, 295).
1) ote gegensalz der länge, dicke , hiihe:
rin j:psp('iivt lini widdcr fnrhe, noch dicke,
noch lenge, nnoh hreite. das diese tcort
Chrieli noch fest stehen. (I527j. niiij ;
gleicbwol empfinde ich, dasz ich von der
höhe, liclTe vnd hreiie dieser vncndlichcn
woi<:zheil kaum vnnd gar nf^lirlich ein ge-
ringes schwaches anheben erreiche, lischr.
SO''; welches da sey die breite, vnd die
lenge, vnd die ticfle. vnd die Ii9be. Ephes.
?>, IS.
2) ebene, planities: die hreiie Pharau.
1 Mos. 14, 6; die breite Sittim. 4 Jlfo«.33,
49; die hnilo /u Mizpc. Jos. 11,8; die
hei i!i> ticn hoch n liii vnd die breiten setzen
sich lierunler. ps. 104, 8.
Breiten, expandere, e^tendere, a) tnit
trans. acc, : wer mit seinem nebesten heu-
chelt, der l)reit(cl) ein nelz zu seinen fiiss-
lappen. spr. 20, 5: vnd solhni ilrithcr liroi-
len ein rosiniute decke. 4 Mus. 4, S; vud
das weih nam vnd breitet eine decke vber
des hrunnen loch vnd hrcitet grütze drilhcr.
2 Sam. 17. S; virl voicks breitet die kleider
auir den weg. Mattli. 21, 8; so gicng nu
Mose hin aus vnd breitet seine hende gegen
dem Ik iiii. 2 Mos. 9, 33; fleiigei der
babicbl durch deinen verstand vnd breitet
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I
BREITOPF
sc'mc flilgel gegen miUag? Uioh 39, 2G;
brcilc deine güle vber die, die dich kciiueii.
ps. 36, 11. — ^) mii refiesc, aee.: vnd steig
(flicy) liin aur vnd hrcilcl sich vber jn.
2 kön. 4, 35; ihr Lnwm breitet sich vbfx
das gaaUc land. Van. i, 17.
mM. breiten (Bm. 1, 237), oAd. breilaD,
) I I [ II [Graff 3, 296), goth. I)rdidj.in.
Breitopf, m. pnUarim: eins sein l)aueh
ein brevlopff vnd ein breylopft' sein bauch
scy. t'OfA Schern hamphoras. (1543J. Cj^;
so fcret gou anch pldlxlicb xu vnd schmeisl
in den lireylopö, das beide sdurlion vnd
hrv) jtu'ri vnfcr die nasen spnilzcn. an dm
kurjürsien zu Sachsen etc. ( 1 545). Biii]**.
Bnltpriciiltg: kampl eyn kleynisz wind-
Icin, so vorwebt sich vnnd v<»sehwiiid der
breytprechlige r.iurli , das nyemant weysz,
wo er bleybl. deutsch auszteg. des ül.psal-
men. (1521). Aij^
Breme. f. oder m., eine grosxe, pferäe
und rinder plagende Stechfliege , oesfrus,
labanug; es mücht die breiueu vnd biciien
erzttrneii. £wl. 2, 335*.
mhd. br8me, br^m (Ben, 1, 238). aM.
brömo, pri'iDO {Graff3, 30^), r. ahd. prö-
nian brummen, mithin S. r. a. hrnmiucntlis
titierchen. heule ist in der «citri j isprat he
nur bremse üblich, HiUeeUtdi d^ie§fen hat
sich brcmc erhalten, vgl. Schweiler 1,
25S. auch in Flesten, nbtcohl bei Yittnar
idiot. fehlend, ist breinc üblich,
BrCMsen» fonhüdmig det ahä. prSman»
mhd. brtroou, fremcre, in fixend' r stelle
U'iihl frctidrrr : ilie gollosen, SO soli-b.s sflioii
vnd huren, uiil den zceneu kyneu vnd brems-
seo, aber doch nichts ausrichten, der dnreA-
leuchtigen hochgebomen f. Vrsulen . . .
christliche rrsarh. (1528). Fiij^ vgL er-
breinsvn und erbrimmen.
Brennen, praet. branie, pari, gebraut;
mhd. brennen brante (Ben, 1 , 253}. ahd,
prrnnnn prnnJa (fir<tff:\, 306), goth. brann-
jan brannida. difsem, von dem intransitiven
und starken bnnneii abgeleiteten, schwach-
bi^ienden verbum eignH
1. urtprüHglieh nur irantiUve bedeittwi^ft
urere, comburere.
1) menschen brennen, verbrennen: das
vrtell schon gescUowen war, das sie de»
BRCNNEN
fidincii goUselijj;«'!! Hcnricum brennen wol-
len. Jen. 3 , 40^ ; fnime Christen drüber zu
morden, brennen, trenekcn. erfaencken. auff
das vermeint keiserUdt eiliel. (1531). Eiiij* ;
es billR Widder bretmcn nnrli htillen ndder
bannen, ausleg. der euang. von ostem etc.
(1544). Viij".
2) ziegei brennen, im (euer härten: wol-
aufl, lassl vns zivgd siroiclieii viui brennen.
1 Mos. 11. 3; das sie ziegei brennen wie '
bis anber. 2 Mos. 5, 7.
i/. reflexives brennen.
t) ainnlich: wenn sich jrnininl« an der
liaiil am li'wr hrcnncl. 3 Mus. 13, 24.
2) biidiich : dasi slUckiin &« liuierlzl sie . . .
da haben sie sich ein mal gebrand. wider *
das hapUum su Rom. (1545). Aiiij*; wir
sind ßcnii;,'sam gebraut. Jen. C, 5''.
3^ sich weisz, iielie brennen, excuipat^
se: so kommen sie dan aber vnd malen jn
den iculTet vber die Ihur, brennen sich wein
vnd sagen, oy i<;t es doch war. auszleg.
deuUch des v. u. (I5l8j. Hj''; das billcn
wir alleine, das sie aolche stucke zuuor aus
yhrcm mittel tliun, ehe denn sie sich so gar
lifllc brennen vnd das mniil \vi<:silicn. das
diese tcort Christi noch fesl stehen. (1527;,
siiij''. vgl. hörnen.
Jli. jnlransilive« brennen, weßr einige-
mal noch das starke brinncn erseheinl.
1 1 mm ffui-r und solchen körpern, die
dem jeuer zur naJiruug dienen: der raucU
vnd dampf gebet vorher, wenn «in fewr
brennen wd. Sir. 22. 30; das lewr au IT dem
aliar so! brennen vnd nimcr vcrleschen. 3
Mos. 1 2 ; lasset ewre lendeu viabgürlet
sein vnd ewre lichter breniiea. imt. 12, 35;
das glymcnde dacht das DOdi ein wenig hrin-
ruU. ausleg. der euang. von oslcrn. nr>27).
Jj*" ; vnd sieben fackeln mit fewer brandlon
Tur dem stuel. offenh. Joh. 4. 5; vnd er
sähe, das der puseh mit fewr brandte vnd
ward doch nicht vorzerol. 2 3fns. 3, 2; von
dem glatitz für jm brandte imi hlitren.
2 Sam. 22, 13; in dem pfui, der mit fewr
vnd Schwefel brennet offenb. JoJk. 21, 8.
2) bildlich: wer wird geergerl vnd ich
brenne nicht. 2 Cor. 11, 29 ; wo nicht
gollis sonder gäbe ist, da mus seyn enlt wedder
brettDen odder frejen. dn 7. etp, «. BamH
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BBESILICN
345
MIEF
XU den Corinthem. (1523). Eiij'*; Jas ist
pvn brrjwi liebe, die lirinnet ic d.is rewcr.
eyn sermoH von dem ehliehen slaudi. (1519).
Aij* ; Abda Iretb fanrerey vnd brandte gegen
jr« bulen. Ezech. 23, 5; des In im /( rn
brcnnpl vn^! i?f ^ffr srlnvorr. Jvs. '.',\), 27;
ja solch feur gOlÜichs zoru» Stetten wir an den
jadeo, wie et brennet liechler lobe vnd beller
glut. von den ßUUm vndjren lügen, ( 1 54 3).
diij*; vnd brante fiir Ii islinit. 2 Macr. 9, 7 ;
ob gleich der leufel hellUg brennet vnd lubui
la schaden, eine fredigt von den engein.
(1531). CiijV
31 das participium brennend als adj. ge-
braucht: auff die brennende kue wcrOon.
4 Aiüs. 19, 6; wie ein brennend fewr ui
meineo gebeinen vencbloeaen. /er. 20» 0 ;
er war ein brennend vnd sebcinend liccht.
Joh. 5, 35.
Irciilien (presiliea) , f. eine (äu< brasi-
KeiUMx gewmnene) n4he fm^e: die apoelel
vnd euangelislcn sind villcichl so aitD
west, das sie nicbt haben kund erzeugen so
viel cinober oddcr bresilien, damit sie betten
an den nnd em bcidlin malen können, das
diese teorl OuritÜ noch feil stehen. ( 1 527).
biiij''; ja, wenn jr so !?chreiben wollet,
müsset ji auch zusehen, das euch nicht die
preüilicn vnler die äugen spraizeU wider
den McndUer xn Dr§een. (1531). Bj\
■retl (brel), n. (abula, asser, mhd. bH'i
(Ben. 1,238), altd. prül (Graff 3,2H9) : wir
ein klang odder dehn durch luiTl vnd wa^iser
odder brel vnd vrand farel. mm abenimtU
Christi. (1528). iüij*; wer aussein schiff
feilt, der orgreitR ein bret, darauff er ausz-
schwinune. tischr. ISS**; der vnlerbeubt-
man hies die da schwimmen ktlndten sich
zuerst in das mccr lassen vnd entgehen an
das land, die andern aber ellicho ;iiift' den
brelem, etliche auff dem, das vom schiffe
war. apost. geteh. 27, 43. 44 ; dn soll auch
bfeUermaeben luder wonung. 2 Moe. 26,15;
hflltzene hrotler. der fj^.psalm. rir>31). Dj".
Brettern il)i ol«'rn), von brellem: ins vns
jm eine kleiue bretlern kanier üben luaclien.
2 JU>n. 4 , 10 ; es ist besser gerinfe naniog
vnter einem bretcm eigen dach, denn köstlicher
tisch vntfT <lcn frcmbden, Sir. 21». 29.
ftrettlein (bretim), n. auiculus, brett-
Onn, WSfitctock
chen : \nil ist nichts denn ein scbwarti brel-
lin viereckt, wider dtu bofithm sn Ae«.
(1545). Nif.
Iretbpiel; n. t^wui hteorhu: vnd stehet
seine rerormation.dtrynn, das man die langen
har verschneite, die sclinebel an den schuhen
abihui vnd brelspiei verbrennet, die weis-
sagunge Jeh, UtMettlbergen. (1527). Aij*.
Irenen (brewen)» düe 6el £. yeiroAn-
/»cAe form für brauen, raquere, mhd. brin-
wen {Ben. 1, 260), ahä. priuwan iGraffZ,
316): las sie heimlich vnd oßentlicJi ver-
Ulbnis jnn einander reisaen, Aigen» koeben,
brewen, sietlcn vnd braten, von ehesachen.
fl540). Diij''; Carlstad meynel, wieereyns
yuas ander plumpl vnd brewet on alle Ord-
nung, Christus ihn aueb so. dna ander leyl
wiMer die hyml. prophHen, (1525). Cfj^;
ein solche giflt breweten sie inn die neune.
von den tsehen aussetzigen. (1521J. Hij*;
die schlncher sehen den lest nicht recht an
vnd nemen drans« ja Itrewcn drein, was sie
wollotK von den eehleickem vnd trinckel-
prediyern. (1532).Bij*. das prael, erscheint
in tehwa^er nnd tfarfter formt ich kenne
die hochgelarten dociores wol, die wol sedis
Wochen drüber gekncbt \nil f.'ebrewet haben.
wamunge an s. i. deudschen. (1531). Cj'';
das haben sie geblewet, gebrewen vnd ge-
trieben on vnierlas. «on den «ehlilfseln.
|15:^»M. HiijN
Brief, VK fji'H, brieue», mhd. brief bripves
(iien. 1, 2il), ahd. bricf, briaf {Oraff 3,
301), out toi. breve o. brevts kun, dÖMer
eigentlich Utera brevis» M Z. in fegenden
bedeutungen :
1) schriftliche Urkunde : du luüszestlange
die sehn wissefaen, fedder ab festen vnd Utk
erausz putzen, das du ein testanient erlangist,
wo du nit briefT vnd sigcll für dich hast,
damit du bewcyssen mUgisl dein recht zum
testament. eyn«ennonvondmnn.les<a»enl.
(1520). Bij''; ich kaufll den acker vnd wug
das geld dar vnd schreib einen briclTviid \cr-
siegclt jn, Jer. 32, 10 {vgl. kanfbrier);
nim deinen bricff {die schuldurkunde), setze
dich vnd schreib flugs flinflkig. Lne, 18, 6.
2) zuschriß. epistola: des morgens
schreil) Hauid einen liriefTzn .Inab vnd sandte
Ijn durch Vria. 2 Sam. 11, 14; vnd da der
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BRIEPEDIEB
346
BKIHGCtf
künig Israel den lni' If -ureis er seine
kteuier. 2Icöa.5. 7; dü^bciiweuckfrld meinen
bricfl bin vnd wider autlHvitet, jantt ich
daher gletiben, das jr so eben die abschrifTt
fies seihen brieiies liekomeo. fri/rf: hrhrninis
ron dem h. sacrameni. (1544). Aij"; ich
luib aber die bhuc an marggrauen Hansen
helfen hindern md vnterachlaben. 0iirJc-
hardt hriefxc. 289; heimliche brieflc, aus-
gelassene hr icfle. t on heimlichen vnd gesloien
brieffen. (J529). Oij''.
8) redmuaiit den briefT mit dreck ver~
siegeln = ein versprechen nfcftl emallfe/t
meinen; bapst Julius lies siirh das js.icrameul
jnu drey teil Icilen vnd mit dem kciscr
Maximiliäa vnd dem littnige zn Frankreich
ein ewige verbttndnis machen, gleich wie
goU der valcr, son, heihger p;eisi ein gnti
i&l, so fcsl soll solche einigkcil auch sein,
aber es bies gar bald hernach den bricfl' inil
dreck versiegelt, der 10 1 .jwalm, ( 1 534 ). My\
Brlefedieb, hriefsdieh, m. ili»'l» \<i ein
dich, er scy pc\l dieh nddt-r hritHV di.li.
von heimlichen md yeslulen brieffen. Bj' ;
diesen psalm wit ich widder hertsog Georgen
gebellel haben, sampl allen seinen brielTs-
dieben vnd anhcnpern. ehend. Fiiij".
Briefeßilscherj m. ja kein grosser hrielle-
felschcr ist aulT erden, denn wer einen heim-
^ liehen bricfl widder »i-si n vnd willen seines
lienn «H'enhar macht, i hend. Rtj'.
Bricfleil (brieflej, n. briefchen : hab ich
ftirgenoromen eyn irVst brieflettu schreiben.
der iiCj. psnhn. (1521). Aiij'; vnd hegcrl,
ein Ii i-n'Ii'ii: p-]r}\ 7)1 scmlcn. Jrii. 7, 'AS'A'.
iriefMciger i bnefe^zeigcr), m. Über-
bringer, vorzeiger eines briefes: gegeu-
wirligcr brierszeiger. de WetU br, 9, 444 ;
idsu hall ich mit hricflsroiger er Henrich von
rertrlierf: ^^crcdl. ebend. f > , 101; diesen
hntlles-zt'tger, crSleban Greiz, ebend. 3, 2 1 1 .
Bricftriger} lirieuelreger, tu. briefbote:
das yhr denn bapsi wnll cinenn botlcn vnnd
hriefUreger niachcnn? ron dem hapslum zu
Rüme. tl520j. Oj^; ich bin (wie gesagt)
nicht riehter» sondern ein Imenelreger des
hoben richicrs. widerden bü^t^zultagde-
hui'! ' 1 539|. Biiij'-.
Mrill^ m. und f. augenglas: vnd haben
sie so schariT gesichl, das sie wasser jm
fet'r*tir snd stlinee jnn der helle auch ou
iiiiU \nd laiern ersehen können, eyn wid-
derrv^temfigcfeur. (1530). Cj';denbn1I
auir die nasen selzci). ein brieff' an die
christm zu Frtinchfort am Ueipi. (1533).
ßiij' ; lieber Peler, ich hille euch, seUl die
brill aufl' die na»en. das ander teyl ncidder
d. hjfml, fPOpAefen. (1526). Ui^''; woitt
wir gleich .die Inill , die ynn der well sind,
auffscizlcn. das diese wori Chrisli noch
fesi stehen. (I527j. ciiij*; las sie brill aulT-
setzen, ebend. miiij*.
rofi mhd. Iienlle, hardle (Ben. 1, lOG)
aus tat. beiill-iv vr -h'in 'flog, dem MUnett
eines durchsii huyen edelMeines.
Bringen, praet. bracble, pari, praet,
I»faclil, selten gebracht, imp. bring u. bringe*
mhd. Itringen (J?en. l, 248), ahd. hriit^an.
prinkan (Graff 3, 192). goth. hriggan. ein
paar m«f begegnei In ithriften brengen
ßir bringen, tcelche fcern fedoeh vom L, nicht
herzurilhi eu .<cheint. über die u urzt^l und
venrandtsrliafi von bringen vgl. Urimm
wlb. 2, 3&4.
Jlede«tftt»j^n gebraueh^ 1) bringen,
parere, zur weit bringen, hervorbringen,
tragen: zum drillen ist eyn weih fresrhaffen
(lein man zu eyncm geselUgen hi»4Ü'cn {ge-
halfen) in allen dingen, besondern kiodern
zu bringen, eyn sermon ton dem eüchem
slandt. (1519). Aij"; also eini'liiifjen
die lierde vber den sieben vnd bracblCA
sprencfcliche, fleckete vnd bündle. 1 Jfo«.
30 , 39 ; der ist wie ein bawm gcpflanizel
an den wasserhi-rlicn, der seine fruehl
bringet zu seiner zeit. ps. 1, 3; vnd wartet
das er Iraubun hrccblc, aber er brachlc hecr-
linge. Jet. S, 2} vnd war doch aulT cim
cnlen huih-n , an viel wasser gcpflaiitzl . dj>
er wol helle künnen zweige bringen. Ezech.
17, S; ci wird yhr {der erde) ein krallt
geben^das sie herausgdbe vnd von sieb brenge
gras, kraul vnd bewme. vl^ dos erste buch
Mose. fl527). Ej''; d.m mein buch , so ich
dis lar Widder die schweimergeisl hab aus-
gehen lassen, nicht geringe Gracht bracht
hat. vom abendmal Christi. (I52S). aq*.
2) Iiririi/cii , fcrre, afferre, ftjtpnrtare:
mau sol euch ein wenig Wassens hmigea \nd
cwre rosse wasschcn. 1 üo«. 18, 4; ich
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BRINGEN
347
BRINGEN
wil each einen Imseii brols briDgen.. 18, 5;
mach mir ein eawn, uic i« hs gern habe, vnd
bring mirs erein. 27, 4; brinfre mir ein
wüdbrel. 27» 7 ; das inecrscUiü' bracht gold,
»Iber, eUTenbein , äffen vnd pfonren. 1 jbffn.
10« 22; vnd brachten die eselin vnd da»
füllen. Matth. 21, 7 ; du briiigt^s! Iieute keinr
gute liotschaiTt. 2 Sam. IS, 20; die gesellen,
so yhm diesen meinen bricfl* brach leii , solt
er mit ftirsllichem enul angefiiren haben vnd
gesagt, was bringt yhr daher? von heitiUidteH
tnd gc.itoten bricffen. {1520i. I!m'',
3» ojtfer bnngeii, ufferre, durünngen: es
begab »ich aber naeb ellicben lagcn^ das
Kam dtm herrn oplTer bracht, t SIos. 4, 3;
vnd opffcrten brandopffer vnd brarhien dazu
tlaockuptrer. 2 Ho*. 32, 6; einen widder
zum scbuldopfler bringen. 3 Mw» 19, 21.
41 bringen, verwrMOdien , herbeiführen,
bvu irlrn : jr nirnenion wird den künigen
SL-Inadea bringen. Esra 4, 13; grosser grini
bringt schaden, spr, 19, 19; sie uierckt wie
jr bandet fromen bringet. 31, 18; weil wir
wissi n , itris trilfKnl ;;('<liiU bringet, godiill
alter vibruvi-, urfaruiig aber bringet
buihiung. Uüm. b, 6. 4.
5) bringen ml« praepoet'tfonen.
a] wie der baptt habe das heyl^e römische
n'irli von den krirrhsebfn kcyszor irennrnmon
vnd an die deulscheim l>r;Riii. an den Christ-
fkheti M. (1520). Liiij^ das kOnigreich
wider an Rehsbeam lu bringen. 1 kön. 1 2.
21 ; wo abor eino ••rns<f <;u he ist, das sie
die selb an dich bringen. 2 JUos. IS, 22;
ich sende einen enget für dir her, der 'dich
behOle aulT dem wege vnd bringe dieh an
den ort, den ich bereit babo. 2^^. 20; bis
der herr konic, vvrlrhci ;hu Ii wird ans
Hecht bringen, was im lin;<lcni verborgen ist.
1 Cor, 4» 5.
b) was habe ich an dir ^'i"^iiii«li,ijel, das du
so eine grosse sfiiide wollc>i au IT mich vnd
mem reich bruigeu. L Mos. 20, 9; vnd
bettest aho eine schuld auff vns bracht. 26,
10; wider aufT die rechten erben zu bringen.
1 3facc. 15, 4; man bot Tiirhts auff jn
bracht, das des todcs werd sey. Luc. 23, 15.
e) wir haben« aas multerleibe gebracht.
autleg. der xehen ge^oU. (t52S). Mij"; aus
diesem berieht kan man ja nicht bringen,
das wir einer gestalt brauch recht hallen
Jen, 6, 16^
d) wenn jtn ein viifal aiilT dem wege be-
gegnete, wtlrdcl jr meine grawc bar mit
hertzeleide in die gruben bringen. 1 Mos,
42, 3S ; du wini dis volck ins land bringen.
5 Mos. 31. 7; die hohen schul lerer haben
die weit yn den yrlhnm bracht, euang. von
den tzehen auszsetzigen. (1521). Lij'; vnd
bracht yhn widder ynn den gnaden stand.
vbi'i das erste buch Mose. (1527). üj"*; sie
Ihun mir arge«; vmb gutes, mich in hertz-
leid zu bringen, ps. 35, 12.
e) vnd breehte vber mich einen fluch vnd
nicht einen scgeu. 1 Mos. 27, 12; was hat
dir das vnli k gelhan , das du so eine grosse
sUnde vber sie bracht hast? 2 Mos. 32. 21 ;
vnd wil ein racbschwert ^r euch bringen.
3 Mos. 26, 25.
/") ein man nu'? don kimliM-n Israel kam
vnd bracht vnler seine brüder cMie .Midia-
nilin. 4 Mos. 25, 6; ich wil euch wol
vnier die ruten bringen, fisedk. 20. 37;
also das er das grüsscsl teil der weit mit
>:ein(»nt betru;; vnipr sich bracht hat. vet-
Ityuug dtji alcoran. (1542). Bij''.
jjr) eine hure bringt einen vmbs brol.
spr. 6, 26 ; vermag ers aber nicht, so bringt
er jenen vmbs geld. 5ir. 29, S ; so brechlet
jr mich bei dem künige viub nteia leben.
Dan. 1. 10 ; die leute so jemerlich vmb leib
vnd scel zu bringen, der S2.j)$a/m.(l630).tijV
/i) \n»l bracht Tur (cor) jren vatcr, wo
ein böse geschrcy wider sie war. 1 Jfoe.
37, 2 ; so bring jn sein herr für die gOtter*
2 Mos. 21, 6.
i} vnd SU- ln:u \\\(n kindlin zu jm , ftns nr
sie anriIrcCe. Marc. 10, 13; er {ein yuler
Pfarrer) kan sie durchs wort zu golt bringen.
der 82. juabn. (1530). Ciij*; der teufet
verfilret sie (Eca) vnd bracht sie zu fall.
zwo hochieit predigten. (1536). Ilj*; da
Mhe , welch ein mechliger schwärm kau zu
wegen bringen der spmch 'fleisch ist kein
nutze', das diese irort CArillf «locft fui
stehen. (1527). kij*; man müsse es zu
werk bringen, de Wette br. 2, 541; die
blutgirigen vnd fabchen werden jr leben
nulii zur helirie bringen, ps. 55»24j der
recher des blnts sol den lodscitleger tum tod
44*
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BBlTSCUEfl
348
BROTOlEfi
bringeii. 4 Mot. 35» 19; aber die hoben-
priester vnd der gantie rat RucbtCD zcugDis
wU\or Jhesum, auff das sie jn lum todc
brcclueti. Marc. 14, 5!>.
BrittchM «. pritachen.
Breekes s. brachen.
Brerkei, m. fragmenfum, ahrji'hnM'hencs
Stück: also das aucU solch su brochen brod
Mde ym grieehMeben, latiaiicbcn ▼nd dead-
»eben klasma, fragmcntuin, brocken heisL
vom abendmal Christi. (152S). Bij'*; vnd
hüben auit' was vberig bleib von brocken
zweier kürbe vol. MaUh. 14, 20. — mhd.
brocke (Btn. 1 » 245). dWL brocco (Grmft
Z, 270), ton brechen.
Breekeij in slücke brechen . mhd. brocken
{Ben. l, 245). a/Nl. proccbun (üraff d, 26»J :
mit fingern brocken odder brechen* iat «»-
der teyl widder diehyml. pro^Mm, (15S5).
Cij**; spptsc odder körn, das man zum essen
brocket, vom abenänial Chruti. (1528).
Bij'' ; hatte weder n beiszen noch xn brocken
(brecAen). titchr. 208''; weder zubeissen
noch ruLrorkf'n. Fix!. 1, rill': Daniel
feinde das uu^lcii selbs aus essen , das sie
yhm halten gebrockt (etti||r«droekl). der pro-
fhet Daniel. (1530). BüiiK
Bröckleiu (hriicklin). n. fruslulum: [La-
zarus \ hegeret niclits, denn inil den bnlckhn
sich zu selligen, die man Tur die huude wirlll.
elücA« sehSn» predigten. (1533). Gq*; vnd
lesen mit freuden die brikklin, auff, die wir
hinwpL' werffcn. Jen. C, 321": vnd kaum
elbcho kleine slUlTliu vnd brOckliu ausz der
•Her kssllidiilen vnd reichiten fhtndgmbe
* hab crlangpii vnd ans liecht bringen mOgen.
Üiihr. SO''.
Breuune^ f. mca, brvckchenf krimciien:
dber dodi essen die bandlm mier dem tisch
von den brosamen (nd. biM: krtfmeken)
der kinder. Marc. 7, 28; noch hat er (der
reiche mann) nicht so viel barrahertzigkeit,
das er jm (dem armen Laiarus) bette ein
band stro gegeben odder die brosamen vnter
seinem tisch gegonnet. das 5. ß. vnd 1. cap.
s. Mdlihei. (1532). Gij"; l)rüs;iiiien. l>rort<'ri
vnd grumpenso vbrigsind. hauspost. ii iUemü.
1545. wmlerMe^L Aij*.
mhtJ. hroüam. broscm, brosme [Ben. l,
262), ahd. brosmA, prosamA (Graff 3, 315)
«oftelnf Mwb 0rimm (Wtigttni) etil-
Sprüngen aus prohsmi, probsamA, «seldbe«
am brechen sich herleitet.
Bresaalein (brosaiulin, brosamle)» a-
«mdils, «M. brosmelbi : {der relebe wnnn)
szo hart ist, dz er yhnt nicht die broszamlin
seyn«; tischs gönnet, eyn sermon nuff das
euang. Luc. 16. (1523). Aiiij*; das wir die
hflndlen sein mOehlent wo die brosamlen aus-
lesen, von den eomelHJt vnd kirchen. ( 1 539).
Jij*; aber doch essen die hilndlin von den
brossainlen , die von jrer herm lütcb fallen.
Matth. 15, 27.
Brat (brod), n. du tau msM «mI «MMter
bereitete , im ofen gebackene , gemeine nah-
rungsmittet des menschen: hrod yno kric-
chischer vnd iaiciaisclier sjiracbe ist eio
der vnd picht ejn das, denn sie sagen der
artos , der panis , wyr deutschen aber sagen
das brod. das ander teyl Widder d. hgml.
Propheten. (1525). Diij**; ^ behielle zu
letxt der arme nun kein ringen vom brod im
hause. rermoniMf Mmfsbel. (1541)* Gij**;
ini M'hweis deines angesichts soitu dein brot
c&scn. 1 Mos. 3,19; ich wil euch einen
bissen brots bringen, das jr evvr hertz labeU
18, 5; legt brat auff 1 43, 51 ; bistn gölten
son , so spricli , das diese stein brot werden.
MaUh. 4.3; vngescwrl brot. 2 Mos. 12,
15; gesewrl brul. 12, 15; das liebe broC
aviHe§. dw emi^f. eon osfern. (1 544). Aaq^ $
das liebe treuge ((rodbie) brot. bÖiMpoef.
Jhena. 1559. hl. (30*.
Der pl. lautet, so fem brol den laib broies
beieiebiMf, brot d. i. brote: vnd nam die
fünir brot vnd die zween fisch, sähe auiT gca
liimel vnd danckcl vn^i hrrtchs vnd gab die
brot den jangem. Maiih. 14, 19.
mAd. br6t (Ben, 1 , 263), ahd, pröt (GrafT
3, 291), goth. mangelnd, du MUnng du
tr<iy(r<; i\-f noch unsichfr.
Brotbrecbesj n. fraclio panis: das brod
brechen ist bcy guten vnd büsen. vom abend-
mal Christi. (1528). Eij\ UsfolffmudergUlU
ist es ausdruck 'für die feier des h. abend-
mahles : sie blieben aber bcsleudig in der
a()Oslehi lere vnd in der gemeinscUalTi vnd
im brotbrechen vnd im gebet, apoal. gui^
2, 12.
Bffetdieb> m. das sind nicht brot, fleisch
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BRÜT£R{(
349
BROCK£
22. ( 1 535). Kj*.
Iritera^ von brot: vnd lieissen ^uscrn
goU den brtfdlero gott, den weinern golt.
ioi Mt$» wüH (^ritU noch fnt tt^m,
(1527). bij*; den brüdlerii golt , den flei-
schern goU. ebend. fij*; wiewii er nti >;nlrli<;
beybriageo, das Christus einen brüdtern leib
habe? vom abenOmal CkriiU, (1526). oUij\
■nMurlf , f. fwthe du hroH: szo
gebe goll, ilas mflsscsl eytld brodfarb
rs en vDd nymer mehr kein brod. anlwort
deuuch. (1522). Diij^
IrtlftfiMPi m. «i» iMMM, «Ptffeftm L, im
leugnem der leiblichen gegenwart ChrisU im
taeratnent des altars gab: brotfresscr vnd
weinseuffer. kurlz bekenlnif vom h. sacra-
MM4. (1544). Biiij*.
IttttaW) n. belli hoysi eyn h«wn» lehem
heysl speysz oder brot, Uelblf^honi ovtt broii-
bawsz. attsleg. der ep. vnd euung. vom
dtrutagele. (1522). Gj*.
Iftik^lfe; m, fomariwm: vnscr vernunin
bic sich nprrisch slellet zu dencken, weil sie
das württin *ynn' gewonet ist nicht anders
zuuerslehen, denn aull' die eine leibliche,
begreiflliehe weise, wie stro ym sacke nid
brod yiu korl)0 , drunili wo sie bOrcl , dns
goll sey ynn dem odder ynn diesem deiickt
sie ymer des slrosacks vnd hrodkorbes. vum
abenOmßi CkriM, (1528). kiiij*; zur not
und brauch hatte Christus .sell>s gelt, beutel
vnd brolkürbe. randgl. zu MaUh. 10, 9.
bUdUch, der leib des menschen: das er nieiii
nreble,der ttsdensack Tnd der brodkorb mtlsse
schaden leiden, der 1 1 2. psalm. ( 1 526). d 6^
Brofknche, m, colf'jridn panis: vnd icdeto
au» alletu volck euicui jgUcben ein brot-
kuchen. 2 Sam. 6, 19.
BNtHMMry «I. «Mtser simi drotrcftnn-
den: c\n weidenos oder heseln rütlin kan icb
mit I üi 'rn brolmesser zu schneitlm. (ischr.'il\
Mretreigea (brolreihen), m. in der redens-
arf den brolreigcn singen — betUtitf ver-
achte mir nicht die gesellen, die für der
ihnr panom proptcr deum sagen vnd den
brot reihen smgen. das mau kinder zur
achten halten tüite. (1530). Giiij*.
Bretrlnde) f. die rinde, kruste des brotes :
dem yedennan feind ist vnd nicht die brod-
riade gOnnet. «ber ios mfe bucifc Jfof r.
(1527). Kkig*.
Bretsack, m. pera panaria: dns sacra-
ment ynn den hals geslo&sen als ynn einen
brodsack, ob «mii /wr de» «lerben ßthen
müge. (1527). Ciiij'*.
9f9inng , f. viclHS , nahnmgsmittrl : v. I.
g. wollen doch yhr gnedigltclt dte&cu wiuler
aus mit brotong behUllTlich sein, de IFeffe
br. «. 211.
Brotwam, m. blaila: das kihiige vnd
ftlrsten keinen) münclie odder pfalTen, wie
geringe der selbige brolvvunu war, Uiursleo
em bar krflmnien. der 82.]MalM. ( 1 530). Aij^
Bretael, /. didm, Mfibende« «ddeften,
s. protzel.
Brack f m. fractura, risz, mhd. bruch
(Ben. 1. 244), ahd. pruh {Graffd, 270):
der du die erde bevrcgt vnd /.urissen hast, heile
jrr brUclie, die so rurv-rli* H, i j^f p^, 00, 4.
Bruch, f. lioie, mederkieiä . mhd. bruoch
{Ben. 1, 270), ahd. pruoh (Graff 3, 277):
die bruch ist nu oflt von vns zurissen. irider
Hans Wor?f < Oj" , die spinnewebige
bruch. ebend. Ütij' ; luil rücken, brUchea
vnd schuhen, von den jüden vnd jren lügen.
(1543). biiü*; mflgen in die brach Ihun vnd
an den hals liencken. wider das bapstum zu
Rom. (1545). Diij**; ich zwar helle in die
bruch geschissen vnd were dauon gelauil'eu.
fMr. 384K
iricb» m. kramdh, $^rtuteh: wie ich
pflege die cinoMf's, so keine bnich mehr
liaben, worluos zu nennen, von den con»
cilijt vnd kirdten, (1539). Eij".
Bräcklg, tuitreu: weil nu liie goll schei-
det, so wird das ander teil los vnd frey, das
es nicht verbunden ist sein gemaheli so
hrflchig an jm ist worden, in bdiall^ Jen,
5, 383*; das wir der zusag aicbt brOdiig
wflrdcn. de Wette hr. 5, 03.
— mhd. bnlcbif (Ben. \, 244).
Bricke^ f. über ein wasser von holz oder
itein genanter «wf; ta Präge aulT der
brOrken. ein brieff an die zu Franckfort am
Metfn. (1533). Bij**; wo ich kan vber eine
brücken gehen, sol ich mich nicbl ferlicli
wagen vnd waten in ein wasser, da ich er-
sauffen raüchl. wider den bischoff zu Magde-
burg. (1539). Diiii"; er bat lassen brücken
j
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BRÜDER
350
milpEHUECiil
vher die wasser iMwea, darüber ein igliclier
sicher gehen kflnnc. vber das erste buch
Mose. (1527). Xiij'. bildlich: das worl isl
die einige brück vud steig, durcli wilchc der
hnltge geisl xa vns kOnipt. fennoii von dar
heublsumma gnltes gppots. ( 1 52»')). c 7**. —
mhd. brücke {ben. l . 24»6j» ahd, {»rucchä
{Graff 3, 2Slj.
Braier, m. pl. ntwMen bradere (s. b.
Jfafift. 13 , r)r)). dieses durch alle unsen-
sprachen gehende icort \ mhd. bruocier» ohd.
pruo(lar«^o(A. bru^) yebrauchi L.
\) ßr dfe $&im0 dmelbm vaterB » der-
selben muller; vnd sie für fort vnd geiiar
Hebel seinen brudcr. 1 Mos. 4, 2; zu band
darnach kam er aus sein bruder. 25, 26;
Joseph war siebeniehn jar all, da er ein
hirte des viehs ward mit seinen brttdera.
37, 2 K. öfter in der h. schrifl.
2) für naher hlul.sveru andler : als nil
Abrdrii iiürci, das i>eiii bruder {Lol, Abrahams
brudertiohn) gefangen wir. t Mot» 14. 14.
liaeh L's auffassung der hrüdcr des lierrii
(vgl. rom xchem hnmphoras. 1543. Mij'M
gehören hierher auch MaUh. 12, 46; 13,
&5; Joh, 7. 5: apost. gesA, 1, 14.
3) ßr stamm- vnd voUtegenosse und in
weiterem sinn fit r n ebenmensch überhaupt : da
Mose war gros wordcu , gieug er aus zu sei-
nen brttdem. 2 Jfoa. 2 , 11; gebeut dem
volekvnd sprich, jr werdet lUirch diegrentze
ewr brüdor lU-r kiii.lor f'snu ziehen. 5 Mos.
2, 4 ; ich wd des nienscbca leben reiben
an einem jgUchen meoscben, als der sein
bruder ist. 1 Jfoa. 0 , 5; wer mit seinem
bruder zürnet , der ist des gericbta schQldig.
MalUi. r>. 2'>.
4) fi*r kioslergenosse : er isl üsl von
jogeot auf mein klostcrgcscil oder bruder
gcwest. Darkhardt briefw. 457.
■y) bnitlor = freund: es isl mir leid vmb
dich mein bruder Jonathan. 2Sam. 1,26; lebt
er nocb, so ist er mein bnider. 1 fcon. 20, 32.
6) im lt. (e.st. heiszen brüder die durch
ihi'< hitnd des glanbens und der liebe mit
Christo und unter einander verbundenen:
wer den willen Ihnt meines vaiers im himel,
der selbige ist mein bruder. MaUh. 12, 50;
da sie die brUder gesehen hatten vnd
tröstet, zogen sie aus. apoiLgesch. IC, 40 ;
darii.1t Ii hl er gesehen worden von mehr denn
filnfl hiinilerlbrfidernauffeiniürtl ! <"or. I 5,6.
7 ) bruder Veit ist bezeichnung der lands'
knechte: was sie yhren predigem vnd pfar-
herm entzogen , das sollen sie bnider Veiten
den landskncchlcn in s.nnon bracht haben.
eine heerpredigl wider d. lürcken, (1529).
Ej'': vutl sondethcii sollen die heerprcdiger
das kriegsvolek- auch dem wilden, woaten»
rohen bruder Veil , der viel marlems , wun-
dens, frantzusens, pc^^lclcntzen? , sancl Vol-
lens, s. Aolonius. n. Oniniius etc. kan, hart
ermanen. vermanunge zum gebef vider i,
Türcken. (1541). Ciiij«'.
Brnderbaas, n. hnns einer geistlichen
bruderschaft : solche kloster vnd brüdcr-
hxnser mir aus der massen gefallen, de fVeUe
br. 4, 334.
Brüderlein i bniilcrlin ), n. dimin. r. bnider :
meme zarten kindrr , iiu-mo hnhlerliii. nuff
des königs zu Engeiland leslenchrifft.
(1527). Biji>; die gOlden broderiin. lelder
den icucher, (1540). GÜij*.
! Brüderlirli , fraternun: die brüderliche
liebe vnlcrnander sey hcrlzhclj. Rom, 12»
10 ; von der brOderlichen liebe aber ist nicht
not euch zu acbreibcn. 1 Thea, 4, 9. vgl,
bruderlicbo.
Bruderlieb, adv. frateme, ahd. prüder-
liclio lOraff 3. 30 1 ) : ich habe, als mir mein
gewissen zcugnis gibt, euch* allen ebristlich
\nd brüderlich trew pnug geradten. er-
manunge zum friede etc. (1525). Diiij*;
haben sie denn mit vns Heyden so brüderlich
gehandelt, so sollen wyr widdenimb broder«
lieh mit den jinliti tumdeln. das Jhesus
Christus ein gchorner Jude .<iey. f 1 523 ). Aiij".
BrnderliebCj /. zum unterscJUede von der
allgemeine» menedhentMe dU beeondere
liebe der ekritten wUereinaMder: vnd machet
keusch ewre seclen im gehorsam der warheit
durch den geisl zu vogeferbtcr bruderliebe.
l Pet. U 22.
Brudermord, m. /rairteidiim.'da derunge>
roclit«' .liifii l ilurch seinen zorn, verdarb er von
wogendes wütigt!u brudermords. tceiJsA. 10,3.
Bradermörderi m. vnd mus jn gehen wie
Cain dem brudermffnler. vom tdkem Aoin*
phnras. finn). Iliiij''.
Bridcrrcchtj n, jus Jratrum: das wir
üigiiized by Gopgle
BRCOEftSüUAFT
351
uclit allein »Mb kinds recfal* sondern auch
nach Lrudcr rcclil pfafTeu viui priesler sind.
von der winckt lmcsse. (!53!^1. .lij'.
Bradei^cbaft; ItnidcrsoiiaR, /. mhd. bruo-
derscliaft (Um. 1, 271)» oM, bruadersetf
«?ra/f 3. 301).
1) fraiemilas, germanitas: vnii icli 211-
liracb meinen anUera ^lab \> eh , das ich aul!
habe die brudenclialR Ewisehen Joda vnd
Israel. Suät, 11, 14; das sie diesen briefl
vber anlwoiicn , vnser hruderschalll lu ver^
ncwen. 1 lliacc. 12, 17.
2) eine Verbindung su gemeintchafüiehen
goUeidtenUlicken iUmngen: eyncn rechte»
^or>I.iiiil vnd piauch zu lernen iler Ijruder-
schatricn, .soll ni.in wis^^en viui erkennen den
rcchlcn vfiiersclieyd der iHuderschHiTlen. die
erste ist die goiUcbe, die bymiisebe, die aller
edlisle , die alle ander vberlrill ... die ge-
tneynsfhniri aller heylipen . . . kcyn an^Wr
bruderscliaffl ist szo tiell vnd , dan na-
türlich kradersebafll ut woU eyn ileysch vnd
blut, eyn erbe vnd eyn haiui, aber musz
5M1 doch teylen vnd mengen yn ander irebltid
vnd erbe , die parleysche bruderschatlien die
haben eyu rcgisler, eyn lucsz, cynerley gul-
werck, eyn leyt» eyn gelt, vnd als nu gebt
eyn bici , eyn fressen vnd eyn sanfTcn. eyn
sermon von dem hochwirdigen sacrament.
(1519). cij''.
IrMefMkillbrtef , «. da vberaeugen sie
alle jlirc slilTlbrieue, brUderscbalTilirioiie, da-
rinnen sie versiegeln, verhiieiiiMi, vcili('i><5cn
vnd verkeuiTeD alle jhre gute wcrck. der 117.
pfAlm. (1630). Pj*.
Brühe, f. jus, mhd. brilejc {Bm. 1, 267) :
vnd (iideon kam vnd srhiaehtel ein rijren-
bückhn . . . vnd le^l lieiscli in einen korb
vnd ihet die brflh« in ein ttfpften. n'ehl. 6,
19; geus die brühe aus. 6, 20.
Bribfsrhrnkr , m. gut juscutum regi vel
principi m(m«<ia(, praeguslal (? ürim.m):
ich habe ofll von heiser Pridrich dem drillen
bOren sagen , wie den fdrslen im reich sein
li.iu^halien nicht gefallen, vnd geklagt haben,
das er zu hofe habe lassen regirn den brühc-
schcockeo, daraufl' habe er ein mal gcanl-
wort. Ja, es ist gcwislich jr keiner, erbat
auch einen brübcschencken an seinem bofe.
der \Ql. ptalm, (1534). Gj*.
Brillei, sdkreten, von tkieren uttd
men$chen: was ist das ftlr ein brüllen der
rinder, die ich hüre. 1 Sam. 15, 14; sie
brulleu wie Icweu vnd brüllen wie junge»
lewen. Jet. 5 • 29 ; denn cwer Widersacher
der teuffel gehet vmb her wie ein hrüllender
lewe vnd suchet, welchen er verstell linde.
1 Pet. 5, b; vuangeseben, das der bap»l $0
viel hundert jar tu nor sich heiser vnd schier
zu tntli gebrflllet vnil geschrien hat durch
;ille (letfeten vnd decrelalen. icider f/af
bapsium su Horn. (1545). Hj'. auch lom
rollenden donner wird brOllen gebraucht:
demnach brfltlet der donner. Jifol> 37, 4.
Brnmmrn, dumpfen Ion von sich gebi'n:
wir bruinnien ;j|le w ie die bcren vnd eclucn
wie die lauben. Jen. 59, 1 1 ; vber die knile
tu Kir Heres brummet mein hertt wie eine
dromclc. Jer. AS, 30; darumb brummet
mein hertz vber Moab wie eine hrirfTeii. Jes,
16, U; dort murret einer von kloster ge-
lObden, da brummet einer von der heiligen
dienst, corr. L.'t zu der schrifl Klinge'
bei ('s von pn'csterehe. (152 51. Aiij'; die
da murmelten vnd brummeten in der kirclien«
wenn man die geistlichen lieder suoge«
tischr. \S'\
schon mhd. brummen (Ben. 1, 2 IS , (lus
dem pl. praet. des mhd. noch vorhandenen,
nJid. aber erloschenen brimmcn. welches aus
dmn ffieiehbed.äl§eren pHSman (GraffZ, 303)
entsprang.
Brunn flirun), m. fons, puiius , qcn.
bninns, brutiiies, pL brUnne. neben dieser
im 16. ß. herrs^enden slarke» form bei
L. auch die organische schwache fiexion,
mhd. bruiinc gen. brtinnen {Ben* 1, 268),
ahd. prunno i Graff 3, 3 1 Ü).
a) belege für die »tarke form: vnd sibe
da war ein briin attff dem felde, vnd sibe drey
herde scliafe Ligen da licy, denn von dem
bniiinc ptle^'lcn sie die herde zu trcucken,
vnd lag ein grosser stein fiir dem loch des
bruns. I Jfo«. 29, -2; so sol jederman sei-
nes brunnes Irincken. 2 A«n. 18, 31 ; da im
.Ihesus niHrle war von der reise, salzte er
sich also auir den lirun. Joh. 4, 6; das ist
der lag, da aufibracben alle brOnne der
grossen tielTen. 1 Mos. 7,11; da beide
brünne vnd beche vcrlrocken. der 65. pso/m.
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BRÜMLEIN
352
BRÜNSTIG
(1534). Ilij*: das sie (die Juden) bescbül-
digl gcwcsl, als hellen sie wa«iscr md brün
(d. i. briinne) vergiiTlet. von den Juden vnd
frmia99H, (1543). diiij*.
h) für iU tdkwaehe ßexion: darumb hies
si«> ilen brunnen ein bniDoen des leberuligen.
1 Mos. 16» 14; die steig hin ab zum brun-
nen. 24, 16; bue aber kam vom bnronen
des lebendigen vnd sehenden. 24, 62; tral
er (Jarnb) hinzu vnd wallzel den stein von
dem loch des brunnen. 29, 10; mich, die
lebendige quelle, verlassen sie vnd machen
jnen hie vnd da aa^hawene brannen , die
(loch löcherichl sinJ. Jer. 2,13; ich wil jr
meer aiistrocken vnd jre hninncn vfr-^ptlien
lassen. 5t , 36; daher gibi man jucn [den
jfiien) Olli in den historien schult, des sie
die brunnen vergifft haben, von den Juden
vnd jren lügen, f 154 31. Sj*. einigemal er-
scheint in der bibel auch ein schwacher,
umlautender pI. brtnnen , s. fr. S Mot. 6,
1 I , S, 7. 2 rhron. 26, 10.
Brünnlfln (hnliiloiii), n. fonlicuius: den-
noch sol die slad gottes Tciu lüstig bleiben
mit jren brdnlin. p*. 46, 5; golles brfln-
lein hat wasscrs die falle. 65, 10.
Brannloch, n. die Öffnung des hrunnens
nach oben: vnd sie pflegten den stein von
dem brunlocb zu wellzen. 1 Mos. 29, 3.
Bramf ttelle (branneqneUe), fmu: wo
CS ddrre gevresen ist» sollen hninnequellcn
sein. Jes. 35, 7.
Brunnthery n. vnd gieug hinüber zu dem
binnlhon JVe^ 2t 14«
Brnnnwasser, ii. guittwaaer: tvir wollen
auch des brunwassers nicht Irincken.
4 Mos. 21, 22; wie ein geiagler birscb be-
gierig ist nach einem frischen brnnwasser.
so verlangt auch meine scele nach dir, mdn
gott. Jen. 1, 479^
Rrnnst, f. ardor, mhd. brumt {Ben. 1,
253), aUd. prunsl {GraffS.Z 1 0), ronbrinnen.
1) heftii«r {br$tmender) getchledUstrieb,
ardor coeundi , von thkren und menschon :
du leuflest vnibher wie eine camelin in der
brunst, vnd wie ein wild in der wti»leii pUegt,
wenn es Ihr grosser bronst lechUet vnd
leufll, das niemand aulT hallen kan. Jer. 2;
24; vnd cntbrand gegen jre bulen, welcher
brunsl war, wie der esel vnd der hcngste
brunsl. Exeeh, 23, 20 ; als die hirschen vnd
cberschweine in der hninst. Verlegung des
cUcoran. (1542). Jj'; dis consilium {xu
Nkua) settl, das, wdcbe sieh sdbs enif eOen
wider die grosse vnleidUche brunst jrs
(leischs, sollen nirlii zu clericken fxlerkirchen
ampt gelassen werden, von den concUijt vnd
MrelbeR. (1599). Giij'': die kemmerer vnd
heschniltcne haben grösser lust vnd braust
denn alle andere, denn die hisl vnnd hegierde
vergehel nicht, sondern das vermögen, lischr.
323*; jr viel ausz grosser vugeduli, da sie
die vttsncht vnd bronst so plagte, haben sich
selhs mit gewalt gcgeilei. ebend. 329*; es
isl hesser freien denn hriinst leiden. 1 Cor.
7, 9; hurerey, vnreiiiigkeil, schendiichc
bronst, bOse lust Cot. 3, 5.
2) jede, durch eine htfH$e Imdtmitkßfll,
besonders der liebe, hervorgerufene , innere
glut: das er aber spricht 'heiliger vaicr'
gehet ans grosser mechtiger brunst ehms
feurigen hertzens. dMt 17. cap. s. JohMm»,
Liij*; wer moIi einem breutgain
vmh seiner redlichen hebe vnd b'tblichen
brunst wfllen solche seine vcfursicbligkeit zu
gut halten, von ehesachen, (1530). Qii^;
nicht also, das er die brunst oder hraulliebe
weg ncme. zwo hochzeit predigten. { 1 536).
Dij**; du weist,' das ichs Ihu aus bntast
meines glaubens. «o» seftem Aampkera#.
(ir)43). Fij'-.
Brausten j fervere. sieden, teallen: disse
nennet sanct Paulus Rom. xij. .spiriiu feruen-
tes, die geysilicfa brunslen vnd schewmea.
das magn^eaU (1521). fj**; vnd sie selb
kann ym keinen namen geben für vber-
schwengklicher grosze vnd musz lassen bley-
ben dabey, das sie hmusi braustet vnd
schewmet, es sein grosse ding, die nii ausz-
tzuredcn sein no ■!) t zumessen, ebend. fijv
Brnnstlg) aräens , voll brunst: wunde
deine äugen von mir, denn sie machen mich
brflnstig, hohdied 6, 4; seid brflnstig im
geiste. Rom. 12, 11; vnd redet mit hrfln-
sligem geist. aposl. gesch. IS. 25; fiir .lUen
dingen aber liabl voteruaader eine hrUiistige
lidie. 1 PH, 4, 8; es sind viel liebe, aber
keine ist also brünstig vnd hitzig als die
hraulliebe. ausleg. der ettang. von ostem
etc. (1527). Udiiij"; brunstig gedechlnis.
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BBlNSTlG
353
BIIB£
liilstg erkenlDis. da$ ander teyt toiäd&r üe
hffmf. praphe(en. (1525). Niiij\
lürüustig , aäv. ardenfer : vnd li.il)t cucb
vtiiernautler brQuälig lieb uu» reiucMii lierliseti.
I P«fr. 1 , 22 ; Chrislus am creutce mit alle
:>cinvro leydcn vod toill hildl nichts, weiiiis
aucli aulfs aller brUiisligest, liitzigest, hcrlz-
licbsi orkaiil vnü bcilachl wird, das ander
Ujß Widder d, hyml. prophtien» (1525).
Wiij*.
BrODiei (|irun(zt'n). minyere. pissen: der
le&lerprediger zu LeipUig heulet wie ein
ttrolir. CuhU D. Wimpiaa kmcblxet wie (atne)
prunuemle saw. rorr. L.*s auf BingebeWs
Schrift ron prif^lfrchp. (1528). Aiij*.
mhd. iHuiueii {lien, l, 270).
BrisiscberbtBj m. matuia, pissiopf:
lioclorSaw, Wind» TMpel, Schnucl, Rotf-
lefffl , Tt'llerlecker , BrUaUsrlit f In n , licinlz,
Meinlz vnd wer sie tiuMir siiiu. crcffi/if/ einen
rechlen btschojf iu weihen, [^l'oili. tiij'.
s. seherbe.
Brut, f. in doppelter bedeulung.
1) pectus ; liculit, l)rii>l, haurli vnd brin.
das 15. cap. der ersten ep. s. Pauli an die
€orinlh9r, (1534). Oij*; der ta lUche sass
am der brusl (n. test. v. j. 1522 aulT dem
«<o!it)sz) Jlicsti. Joh. 13, 23; vnd soll die
brusl iicroen vom wider. 2 Mos. 29, 26;
die brusl sol Aaron vnd seiner sffne sein,
d Jfoa. 7, 31.
2) mamma: die lirtl^le aber, die diese
milch von sich geben vnd die jungen kindlin
sengen, siud die prediger ynn der chrislen-
lieyl. eyne ep. «. Peirf gepredigt, ( 1 523).
Jij''; waruulb bin ich niil biüsien geieugel.
iliob 3, 12; du waresl meine zuncrsichl.
da ich uoi h .m meiner muUer briislcn war.
pi. 22, 10; gib jnen volrucblbare leibe vnd
versiegciie Iniiste. J7o«. 9, 14; die drachen
reichen iül- iHfisie jren jungen vnd sengen
sie. klagt. Jer. 4, 3.
mhd. bnist {Ben. 1 , 272). ahd. )•(]•, rusl
iGraff 3, 275. 27G|, goti%. brusts. muh
ti rimm wtb. 1 , \\?> Vutjl dirsem uralten
utorte breslcn, altd. preslan. ^o(l*. brisian i?),
xugrunde. vgl,aud^ fVeigandiotb. \. 187.
Brüsten, sieh, «tcA iii die brüst werfen^
sich aufbtasm, breitmachen, „stolz thun" :
er liniviei silIi wie ein feiler wansU Uiob
DiE-ns, Wört«Tbacb.
15, 27; {Maria) brnsl aidi nit, bricht nicht
auf!, ruft nit nusz, wie sie gnltes muller
worden sey. das magnificat. (1521). fiij^;
tiäs machet sie kecke, älullz vnd freidig, das
sie sich damit brasten, daraulT Verlanen vnd
pochen, der HO. psalm. (1539). Fiij**; da
sie [die Juden) vber jre angeborne sunde auch
diei»e Ihelen, das aie sich nicht allein des
brflsleten vnd erhüben, das sie Abrahams
samcn waren, ztco predigt atiif der ji»'nder-
tau/fe. I 1 r)4fO- Aiiij\
Bristlatii m. gen. brustlatzen , in den
enten «mgg, der fünf büd^er Uvtet (2 Met,
2S, 4. 1 5. 22 ff. 3 Mee, 8. 8.) vorkommende
Übersetzung des hebr. ^dn (vulg. ralionale),
tcofür L. später ampUchilllin, ücbilllin setzte,
tcährend er das wert sentt noch gebraudUe,
s. b. das lieiügthum auflT dem bnistlalsen.
randgl. zu .^i Mos. 3'), 8, iro Buge nha gens
nd. bib<i lirn alnppcn. in der ersten ausg.
der jänjf bucher Mu»es (1523) aIüH bru^l-
lali auch einmal (3 Jfot. 8, 8) das dimin,
brusile d. i. brflstlein.
Brn^llein, v. brtisMal7.
üru.slvvebr^ /. ahd. pru^lweri {Uraff 1,
930). eine vorriehtnng, toetche die ma«er-
kämpfer büi über die brusl deckt und «c/itUsl;
dein liah ist wie der Ihiirai üauid mit bnist-
wehr gcbauel. hoheiied'i, 4; vad (L'x'a)
macht zu Jerusalem bruslwdire künstlich,
die auflT den IhUrmen vnd ecken sein solten.
2 chron. 2(j, 15. das hehr, worl, welches
L. in der letzteren stelle mit bruslwehre
ü6eraelsl hat , bedeutet eig. lourfmaschinen.
Brftlen, fmere, ineubare, tnhd. brOetcn
Ben. 1, 2ü7). ahd. bruotan {Graff 3, 2S5).
1) transitiv: sie brUlen basilisken eyer
vnd wircken spinueweb. Jes. 59, 5.
2) inVransitiv: chir igel wird auch daselb
nisten vnd legen, brüten vnd aushcggen«
34, 15.
BnbCj m. in den älteren drucken luth,'-
scher tehrißen häufig bulle geschrieen, ge^
braucht L.
j I) fast «ur in übler hedeuhnuj, die oft
noch durch beigefügte adj. verstärkt wird,
uequam, se^m: wie offt heysst der valer
I eynen «on du buhe, du schalck. widder die
hymel. prnphetcn. (1525). Iliij" : als ein
I bube uu pranger odder liab ei:iea gcschwidet.
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BUBEN
354
BUBENSTOCK
tffiÄ diese icort Christi noch fest stehen.
( 1 527). Ii ij* ; wil yliiu gern den lugonor vnd
Lüben Aristolelcü lasseiin. auff des bocks 5u
L«yplsek onfivorf. (1521). biiij*; buben
vn«I böswiclit oildcr spoltcr vnd sclierlzfi"
llmn also, das ander teyl tcidder d. hyml.
prophelen. (1525). Fj'; es Miid alizmiial
baffen vnd Uigner ynn der baul. der prophet
Hakaatc. 1 1 52()). bij**; es sind buben nicbl
alloyn ynn der liaiill, sondern aiicb ym grund
yhres lierlzen. das 7. cap. der ersten ep. s.
PavM SM den Corlnlhwn. (1523). Aiij'';
diese weit laugniclil, der buben ist zu viel
vnd der fronien zu weni«,' drinnen, (/fr 10 1.
psalm. (1534). Sj'; es ist der vurall einer
«uff dieser weit, das aus fromeo ellern hurn
vnd buben kouien. wUtr den büehoff xu
Magdeburg. (1539). .\iij*; es soll aber Iiic
weltliche nlierkeil «lie straffe fri'lion la>son
vber solcbe buben vud iue^iloi>( liender. ton
i^e$a€ken. (1530). Ciüj^; müssen sie doch
sonst souiel landlauffer vnd böser buffcn ^nior
<b's bcltelns nntnen erncron. an den christ-
lichen adel. (1520). Jiij''; aber die süne
Eli waren bOse buben, die fragten nicbl nach
dem herrn. 1 Sam. 2, 12; die liebe duldet
alles, aiicli die böseste hulten. vber das erste
buchiluse. (1527). aiiij^; vnd slellcl zwcen
loser buhen für jn, die da sengen. 1 kSn.
21, 10; da wandern vnd laufTen lose buLcii
durch Jie lamle. von ehexachen. M53()).
Fj%' wir alter sanik-n ein liatiilen von losen,
crwegeuen, verruchten buben. tischr. 427\
2) bube «spuer. Junger buneh$t oftne
üble nebenhedeutung ist mir in L.'s Schriften
nur einmal bctjcgnet: miihI vdleyelit licssor
were, das menlin hell Uii weylen eyn IVewljn
vnnd das A-ewlin eyn buben bey sich, autleg.
der ep. vnd euang. vom ehrietäg e<e. (t 522).
«I«l'|'''j'-
mttd. hiioheilten. 1, 278).nac/( W acker-
nag et, dem auch Weigand wtb. \, tSS
folgt, aus lai.pupus; eine andere herleitung
des u'orl''S triii/l (irimm tctb. 2, 458 vor.
Blben^ in doppeltem sinn,
l) sewiari; es tzyropl nitl sie lassenn
eblicli werdenn, sprichsiu, warumb tsympt
sielis denn sie lassen buben, nies>-tii \niiil
brennen, ausleg. der ep. end euang. lom
christag etc. (1522). iiqqiiij"; Treilich ists
war, das der Imben nius , der nicht ehelich
wird, wie Solls anders zugehen? Jen. 2.
160*; die weil du hurest vnd buhest, isls
ein gewis xdeben. das du on glanben bist.
ein horhzeilpredigt. (153P. riiij"; ein
scliendlielier adel ist, der f,'ulles vvort \er-
acht, iiurl \nd bubel. wider den bischoff zu
Magd^rg. (1539). Bj*.
2) conviciari, lästern » &ube tdkeUen:
ob hie jemand wird sagen, ich werflTe zu fast
mit hüben vmb mich, könne nichl mehr denn
buben vnd schellen. ieamNN|rc an $. I.
deudschen. (1531). Pitü**; die kuast ksn
;mt |i ein aiif.'«;! erl/Iiiire nufT der gasscn , wo
sie eine ehrhchu jungfraw bälget, seckel,
huret vnd buhet, wider fliomt IForti. ( 1 54 1 ).
Ilj*.
Buhenhairh, m. da» sie ylire hiirenlH'lj.'c
villi liiilienlMMirlie ynn frieden vnd Iiist iiiikli-
len sicher erhallen. Iroslung an die Christen
zu Halle. (1527). Aiif.
Bubenhans, n. hurenhaus: {die römische
kirrhe\ nii wurden ist eyn huliealiaiisz \lier
alle buhen heuszer. eynscndbrieff an Leu .\.
(1520). Aiij^; ins hflrhaus oder bubenhans.
e.rempel einen rechten chrisÜ. bisekoff su
iceih>'n. (15l2l. Kiiij^
Bübenleben, n. hei den judcn kein olleni*
llf h huren vnd hubenlehen (wie itzt) gestadlet
Wind, deudseh catechismus. (1529). Ilij''.
ßnbrnsrhule, /. «lie weit ist ein n-ehie
huhenschuie des icufels. Jen. 3, 40 1 ; <lis
bachlin hat keinen nanien vnd ist dazu ge-
druckt zu Dre.sen, da keine buben schule sein
snl. %ridder den meuchler zuDresen (1531).
Aij*; wo nicht, so seid jr des leufels hur«
oder buben schule vnd nicht die kirche* MN
den Süden vnd jren lügen. ( 1 543). üq*; #
riimische huhenschuie vnd der schulen mei-
sler verker« ! vnd felvelHM das worl frei
also, leider das bapilum iu Horn. (I545j.
hiij* ; so gar grosse vnimesUche lusl b*l^
verdampl hapslesel mhI seine vcrfltiC
luilien'-eliule zu Iloui. cIk ikI. ^ij^
BnbensUndj m. hurn vnd hübe
termanung an die OeisiUehen.
riiij .
Bubenstück , m. böser sin icf
lor der wellt hcyst das ey
wenn man den recliien grund
355
BÜCHDIEU
sadien vtrbirgel vnd grabbdl «Ue weyle eyo
locli (Iroyn zu in.iclieii. tcidder die kym'
tischen prophelen. < 1 525). Bij'; das isl eyn
rcclil bubcii siack viul sjiian^z arl, cyn sluck
gcy^tlich nehmen vnd das ander «Hist leiplich
machen, euatig. von den Izehen auszsetzigen.
( 1 52 1 ). Hiiij" ; <la »<ein liegen vn«I ImlifiisKlck
uitiht luchr iieilien wolle, vulcrsluiid er sich
mit gewalt Egypten zu gewinnen, der pro-
phet Daniel. (1530). RJ"; sie sollen ihun
Iiücliste liiilpcnstrirk vimI (li'iinnfh
wol gt'Uian licisseii. widäer den meuctUer
XU Dreten. (1531). AiJ'; ireihen allerley
mutwillen vnd InibvnsKicke. titdtr, 426*.
IQberri (biiberey, huirercy : com dem baps-
liim zu Home. I ö2ü. Aiiij*), f.handluHgcines
buben, scelus, schandütat, suiceilen vnzucht
Im engem rinn: vnd sieh in sicher befeslung
tliszcr droycr maurgeseUl» alle liubcrcy vnd
bo.szlioil zulrevben. nu den rhrintlicln'n
adet. (I520j. Aiiij ; da uiri niciiis ge:^iiclit.
denn das der hcylijjc siiiel . . . alle hüben y
mugc sicbcr vnd gerugcitch hanlicrcn. bulla
cene damini. (1522). Dij* ; nrli t> ist ImiIm'-
rcy vml des Iculleb niulwdie niil \ u». iroiluny
an die ehrUlen tu Halte. (1527). Biiij*' ; es
isl des teufels bilbci-oy. vom abendmal
Christi. (1534). nüij''; vnd f incr rrcuol
bUbcrey brauchl. ebend. diij''; elliclie (lieben
goU) viub jres nutzes u illen . das isl aroor
concupiseentiae vnd heissl aulT cleiid«cb eine
hurnliebe, weiche einen andern liebt vmb
jrrr Iidbcrcy willen, das \ (). rap. s. Johannis.
(153bj. Aaij''; vnser hcublman llati;» .Meiz^cli
isl viel VDil oftmals von mir gullieh vnd
emslKch verniaiH i, er sollte der burercy vnd
bnhercy mit weiberu abgeben. Burkhardi
briefu. 192.
äfter-ttM. buberie fvoc. ex quo), blibery.
buhary {die 15 bundgenossen , 1521?^ statt
Hihd. Iiiiliciiit', l)U(dient<' \ Ben. I, 27S).
Bttbin^ /■. schledHe weibsperson, hure:
goU bleibt nichts weniger goll , ob es gleich
eine httbyn mit sOnden vnd schänden tregi.
deudsch calfrkismux. M529). Xj' ; die
jdden seine {Jesu\ iiiiiUer ein bilhin schellen,
von der sünde u-idder d. heil, geist. (1 52dJ.
Ciij* ; die bnben vnd bfflbinn hin vnd widder
lauflcn. wciber vnd incnncr ncmcn, allein das
sie yhre buberey ausrichten, von tKt$athen,
(1530). Pj**; vnd apffert mit den bttliin.
Uos. 1. 14. — vnie bei L. die Schreibung
IiiiHV fiir liiihc, so begegnet bi'i andern auch
iiuiUii /ur iiüliin (z. b. ciu liiire die ander cyn
buflln schilt. MeekenlSrob alle idtriß tetw
Christum allein erkennen. Leip:. 1531 Kij"").
läbinwirtj m. hurentcirt: so l-m i. h
golblä^klerer 1 5 jar gewest im baji^lhuui, da
ich ein mSnch wäre, mit mesxhatlen. es
wcre besser, dasz ich darrir ein bdbinwirt
gcwcszl were. tischr. 104''.
Btthitdkf tcelesluSfflagitiosus: cyn bubisch,
iifiri.^ch Idien. vrider den falsch genantten
geystUehen stand. (1522). Gij"; verslehcstu
schier, wo i:;;t ili-r bübische geisl vnibgehet?
vorn (ifii'ndmcü Lhrisli. fl52S). m iiij''.
Bubiücil I adv. nach arl eines buben :
koiiige pfleg«! nicht sxo bübisch sü liegen.
antwort deutsch. (1522). Fiiij'; das heist
fsoplti-stisch vnd hilhisch handeln ynn golts
Worten, rom abendmal ChrisU. (1528). dij^
•ft%1dM ibflbltn), n. Jblejner kuUz du
M Iii I< kÜn, du btiblin. das 38. «Ml 39. eap,
Hesechiel. (1530i. Aij".
Bncbj M. Uber, pt. büchjer, mhd. buocb,
pl. buoch. erst spät bttech«" (Acn* 1, 278 1,
ahd. buuch. biiali, |nioh. p6h (<7rajf 3, 32):
dis isl das buch von des menschen gcseliU'rlii.
1 Mos. 5, I ; llilkia r.ind das buch des ge-
selzs des herrn. 2 chron. 34, 14; vnd es
ward zu der seit gelesen das buch Mose.
Neh. 13, 1 ; da ward jni itns l)iirli des prn-
pfu-li n Jcsaiiis gereiclil. Luc. l, 17; sclireilu'
das /.iiai gcdecblnis in ein buch. 2 Mos. 1 7,
1 4 ; aulT ein buch schreiben lassen. 5 Ifo«.
1 7, IS ; das wird gut in ein buch zu drdcken.
icider Hans Wor.it. (1541K Pj'; du sollest
nicht ehe ein buch schreiben, du bellest
denn ein fortz von einer alten saw gehöret.
ebend. Oiiij''; dasgcrii lil waid ^'t li ilten, vnd
die hdrhcr wiirdtMi aurgL'lh.m. Dan. 7, 10.
Veber den Ursprung von buch aus buche
S.Grimm utb, 2, 467.
■■ctttflicr, m. NftjiopsfKf . de WeUe br.
G. :^-'.M
Buchdrucker, m. lypographus: nicht
allein den buchdruckern damit zu dienen.
L.'s «orr. auf Menü ceeonomia duüUana.
(15201. Aij\
Bichdicbj m. ob sie durch bucbdieb heim-
«♦
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BUCHE
356
BtCBSE
holt cDi/n^cii wcrdeo oiller aitskomen. de
FfVff^ 3, 121.
Buclic y f. . bekantiltr icaldbaum , lagus :
ich wil auffdem gefitde geben lennen, buchen
vml liHclisbawm mit einamler. Jes. 41, 10;
nhen .uifT den bergen opilero aie, vm! aiifl
den hUjjcin reuchero sie rnler den ciclicn,*
lioden vnd bachen. ffot. 4» 1 3.
mAd. buodie (Ben. 1» 278), oM. buoch.i.
punhha iß raff W, 35 .
BacheM, schlagen s. pociicii.
BBderlMH^ n. HbUoM: librareycn
odilcr bücbcr bedser. an die rhadSierren.
(1530). Difif.
Bicbenebrelbca , n. tibrorum confectiu:
vnd steUcD yhr sachen nur auiT viel bucber
scbreiben. dat 4ü*e wort (^ritti nodk fesi
stehen (1527). a iiij'* ; vnd wurde tlc^ lidrhei
scbrcibeiis kfin ende, amieg. der ep. vnd
mang, tom aduenl etc. (132S). Bä''.
tncsbf8hr«r> m. Mieutel bei L. noch einen
bndihändler: eben also entbieten vnd ver-
mancn wir auch allen drflrk^rn, sctzorn, oor-
rcclom , . . dazu allen buciifUrcrn, kculTern.
mm heimUdten tnd getMen btieffen . (1520).
Cij*; vod ich ziinor dem rath zu Nürnberg
auch geschrieben . dasx die di ik ki r vnd
bucliAlbrer einen karn vber vnscrc dnioker
gemacht, de IfaMe 6r. 3. 4S.
BnchlnJtf W. tabema libraria : vnd sol-
cber boli» r ^visier scbrifll Teil sttinden jnn
allen buchladen, wider die anlinwuer.
(1539). Biij^
BicUdB (bachlin. buchle). n. Ubetlus:
danimb tragen .si«> sii Ii mil Lilddryn , \ iid
bürhleytu bricllon vnd fn iiizpn, ausleg. der
ep. vnd tuang. den adieHis. (1522). Aa j" ;
allen Christen menseben denn (d^nen) disi
liUchle furkumitt wiinseb irb M.n linus Lntlier
•(tiad vnd frid. eyn vnterricht der hpffch!-
Under. (1521). aj'*; darumb sollt der heyiig
priester gollia die brill anff die naaicn ge-
setzt vnnd meynn burliU iV^n. 1,421'' b<ich-
lin) rerbt angeseben balo i). au/f das vbir-
chrisUich budi bocks Emszers. (1521). Bij*" ;
i«;h hab vor tzweycn iaren eyn bdchlin tzA
latein Rusz lassen geben, anlieort deutsch.
M522). Aj**; damit das erjjprni>- des dcut-
scben biirblins, von den ewrn aus gclüsscn,
l^eslillel werde, von anbeten des sacramenls.
(1523). Aij'; icb baVio vorbynn fvn !)iifliliu
an den doutscbcn adel geschrieben, von
tceltlicher vberkeit. (1523). Atj**; bald her-
nach HÜ jrb jffl aein zartes büchtm weiter
kemmen. tridder den mewMer an Dreien,
(1531). Dij^
ffiAd. büecbcl , buecbelin, bUcchlin (Ben.
I, 279).
Birbifchl) n. das rnhi. uie es in schrifl
yefasset ist: anrh vmb der aiidiin willen
is(s besser jnn stclligem regicrn das gemciu
bnchrecht halten. Au man fcinder inr aeftn-
len hallen tolle. (1&30). Eiiij''.
Burbsbaam . m. busus , mhd. ahd. bubs-
boiim {üen. I. 227. Gr äff 2, 120): ich wil
aiifl* dem gefd^le geben lennen, buchen vnd
buchshaum. Jea. 41, 19. 60, 13; er grünet
aber winters vnd <;nmmf'r<;, wir dip tannen,
Iii Ii Ion vnd bnclisbawm. der propUct Sa-
charja. (1528). Kij**. in tcnrmeren ländem
erreit^ diu bei uns nur nie niedriges fS'
Strauch vorkommende, immergrüne getniifis
eine höhe von tO — 15 hat gelbliche
bliÄthen und ein gelbes , hartes höh, das su
allerlei fferäthsehaßen vnd instrumenten,
auch prarhlbauten verwendet wir(f
Burhsrhrelber. m.srriptrn libri, r('rf'.'»>»'»
ttin's buchis : der bucb.scbrcyber zu I.fyjiUck.
euang. ton den (ceAen ansxsetugen. (1521).
Aij''; dem burbsrhreyber zu antworkn. auf-
wort deutsch (1522). Ej'; nrli wolio \iid
aber webe allen vnsern lerern vnd bucli-
sclireibern. das diese u>orte Christi noch
festsleken. (1&27). aiJij'; were der biip«t
iioiii in dtr macht vnd furcht, da er znuor
innen war, es sollen solche bucbsrbrribcr
vnd gcistrhUmcr so stille sein al;« du* nieus-
lin. Eist. 1. 394'*.
Bnrhsr, f. l) {uralzenßrmiges) gefäss:
der m35:<5pn i>t da- anrli . da« du mu h «b'V-
chist dem apoteker, die autl yhr buchscn gult
titell scbreylienn vnd gifll drynnen haben.
auff das vbirchristUeh budt bocks Emszers.
(1521). Jij'; also kan ein engol oddcr icuf-
fel ynn cym gantzen hause oddcr slad sein»
wtdderumb kan er ynn einer bamer, ladea
odder biichsen. ia ynn einer nusschalcn tdn.
vom abendmal Christi. fir)2S ). h
2) schieszwaffe : dantiub samlen siegrosse
scbetzc. giesscn bürbssen, bawen Teste Ihflrn
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BOCHSENSCIll'TZE
357
fil'CHSTADER
Tod inaiircn. schaffeu hnriiiscli mmI grossen'
vorrahd. der 127. psalm. i ir)2 1i. Diüj ; '
wenn ein berr da her zu frld zcuchl jnnj
grossem Iriumph mit seinen dralianlen , pa-
nier, dromclen vnd biirhscn. swo predigl
auff der leUhc des hurf]u<itcn. fl532)J
Fj''; warumi) woli ich denn on vrsao!» raitlij
slcckcn zwischen die spiossc. hellebarlcn vnd'
bOchscn des UolTel». doi tS.eop. «fererffen^
ep s. Pauli an dir Corinther, (1534). Xiij'.l
mhd. bühsp (lim 1, 277), ahd. pnh'^a'
(GraffZt 46j, am iat. |iyxis, welches wieder
mUehnt ist aui gr. nv^ff, üe svBeUe fte>
deulung erst in der 2. hiUfte de« 14. jh. \
Rur hsf nscbüf 10 , m. mit einer büchse
{feuergewehr) schiesiender : vnd iiichl au>
d«n draeken . denn als werde dis iar kein
bauni bletltT Iragpn , sondern dafür eilcl I
bilbprivclii- kill issclirr vnd b(lchsenscb(ftzen.
midder den meuch(er zu Dresen. (1531}.
Aiiij''. — voc. indp. teuL ante tat, An\)'\
bii(!hsenschutz iMniUutrdiau, |
Bfichseiisteln) tn. hiirhsi ith%tgel : da niiisl|
iii.iK vhn (den bauern ) dir* ohrrn annknendfln '
niii buchsonsicynen , das die küiiflu ynn der
biin Sprüngen, eyn <«idetrt>/f von dem'
harten buchlin icidder die bauren. (1525).]
aiij'; wo isl nii Mdnf zcr«; ormc! , d.trynn er
woll all«! bllrlissonsipvii fahon , die wnhler
sein volck geschossen wurden? eyn t^reeit-
ti^ geschieht vnd gericht goHtt vhtr r/io-|
mas ttüntzer. (1525). A5''; wonn prliurrM
eiueo baickcu krachen , so erschrickt er vnd
meinet, es schneye mit bttchssteinen zn yhro
hynein, der prophet Habacur. fl52G). Ij**;
denn die sunde, die isl nichts denn eitel spies
vnd bdrhsen steine, ja donner vnd bliu des'
lodes. das 15. cap. der ersten ep. $. PauK [
an A> CoHnthw. (1584). Ij^ |
Buchslein (huclis!in>, n. dimiu ron
bdrhsc: der glaube mag wo! ein kl< in vinV
gering nionslranlz oder bnchslin sein, uusiey. i
der ep, tnäeuang. von oHem ete. ( 1 54 4 ). c 5". |
Bichstah , bucli';i.ihc, m. Hiera, der nom.\
sg. buclislali . welchen L.'s Schriften fast
ausschliesziich bieten, ist abgestumpfte /brmj
det adbon mM. aufUtu^tenden tefctfacAen
nom. <<7. bnehslahc , wofür einmal sogar]
bnchslaben (2 Cor. 3, 6); alle obliquen '
casus gehen sehwach : das ist ein pronomen '
vnd lautet der l)iirhslab A ilriiiiicri stark vnd
l.ing . . . aber das andtr M.is' l>iiitoi kiirtz
verhawen, das man den buchstabcn A kawm
hOret. vom o6^ndmal Christi. (1528).
niiiij*; bis das hiniel vnd erde znrgehe, wird
nicht zurgrluMi der kleinrst buclisl.'i!) nnrh
ein lUtel vom gesetze. Mallh. 5, IS; der
buchstaben [ausg. r. 1539 buch.siabu)
lOdtel, aber der geist machet lebendig. 2 Cw.
3, 6 ; das ampl des oewen teslamenls, nicht
dos bncbslabens. sondern des geisles. 3, 6 :
ich sag zum ersten, dis es gut wcre, das
geistlieh recht von dem ersten buchstaben
bisz an den letzten {ganz und gar) vvurd zu
grund auszgelilget. an den christlichen adel.
(1520). Lij'; in allen bapsbrechlcn vnd
concilien findet man nicht einen bochslaben
danon. trostunge an ilie christm ni BaUe*
(1527 . Riij''; w ie olli s( lireybt man den
nanicn Chnslusmil grossen buchstaben durch
vnd durch, das ander iheit widder d. hyml.
Propheten, (1525). Cüij".
'mhd. btinrli«f:tp »i. bnorlislnlm fiten. 2',
5U3), ahd. biioIisl.nl., piinli^i;i[. {(^niff ('.,<) ! 1 ),
d. i. Stab der buche, denn auf bücheite slabe
wurden ursprünglich die nmenieiehen tu
loos und trti.szagung eingerilxt. Adelung
itctb. 1, 1119) (f'vgnil dm zu^nmntpnhfing
dieses Wortes mit buiiic und erklärt buch-
Stab — eehriftttab, geechriebener stetb.
Buchsfabeu , die bv^Mahen ofuer «yl6«,
f f?t> < leorles einxeln aussprechen und zu-
sammeTtsetien , heute buchstabieren: da
magen sie -knaben von sieben iaren vmb
fragen, die solche wort buchstaben lernen
ynn der si lnde. das diese wort Christi
noch feststehen. (1527). ciiij"; las sie brill
auflselzen odder einen knaben buchstaben
diese wort, ebend. miiij"; ehe der ander
ein worf biirh^tnlicl , I);it er den gnntzen
hrifir aiHirrlpsoii. vr»i den letzten trorfCM
DauitU. (iri4 3,i. Aiiij' ; au der kunsl lernen
sie teglich vnd kSnnens nicht ergreiffen , viel
weniger auslfnion , soinlcrn Mcilioii jmcr
kinder vnd buchstaben a b c in dieser kunsl.
Jen. 5. 529*.
Biditli^, m. verSMiehe betei^ntmg
eines gelehrten, der aUxu #«ftr an den buch-
staben klebt: hoi disscr buclistabcr (buch-
sebrciher soll ich sagen) verstanden, was ein
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BUCHSTABIUST
358
BL'FFt.N
chrisienlieit isl, er liet sich on zweifTel gc-
schcniPt, sotdis (uichs zucfedenckcii. von dem
bapstum zu Uome. (I52U). Cij*.
■■chtttblllit. m. woM dauelbe: folge
ich <len eiielen vnti hiichsidbilislen , so rou«
ichs also vcrdcudsclien. ein »enäbrieff von
dolmelschen. (1530). Biij**.
lidikUlilcrcM, traw bucltsUben: wenn
einer sein leben lang woU in der scluilc
li^'i-n vnrl juv:T htirtislabirotl. Jen. S, 325'.
Biichstabiscb, buchstübUch: «(er heyirg
ßeysl ist der aller eyurdligsl sclireyber viid
rether, der ynn hyniell vnd crilen ist, dnimb
auch seync uoi t iiii mehr denn eynen cin-
fellfgsleri s\ nii haben künden , wilclicii wir
den äcliniUiclicn odder bucbstabischen tziin-
gen synn nennen, auff 4a$ vbirehriitiich
buch bockt Etnsxerg. (1521 ). Eij** ; was ists
nii. dns die juden mit dem mundo dm Im. h-
slabisciien {aus buchslaben beaiehendt n
namen nicht nennen noch aussprechen? vom
Schern hamphoras. (1543). Gij''; zum In-
dern soUu niedilirn, das isl nicht allein im
herlzen sondern auch eusseriich die münd-
liche rcfle vnd hachstabtsrhe worl im huch
jmer treiben vnd reiben, livscn vml wider
lesen mil vieissigem auiluiercken vml na« li-
dcDcken, der heilige geist damit meinet.
WUlenb. l (1539) bl. ♦iij\
IlchstiUda (iHicbsMblin), n. Amt«, von
Iniclislnlic : .dies w;is gollich onhuing isl
wirl zu Rüiii m\ il.is kliMnisff bdrlisialdin
gehalten, von dem hapsium zu Unme.
(1520). Aiiij-.
lätken (hucktn)» nieiet^egettj neigen,
t ) transiliv : bücke deine schultern vnd
Irage sie. Sir. 6, 2G; vnd wo es dahin kerne,
da golt fbr sey; das man zn felde zii^e oUt i
sonst zum angriff geriete , so buchet ewre
hctil)tcr hieher gegen Wiücmliot:.' rti vn<,
vnd empfabet vnsere bende, die ich hieniii
auch völieisse, an Vergebung ewcr sflude.
Jen. 8, 46^
2) häufiger reflexiv, sich biiikeii : d.i oi
sie sähe, liefl er jnen entgegen von der ihiir
seiner hatten vud bücket sich nider aufl* die
erden. 1 Jfo«. 1 8, 2 ; <la gteng Elia auff des
Oamiels spifzen xrid bücket sich zur erden
vnd thf'l sciii liciibt zwisolicii soiiic knio.
1 kön. 18, 42; es kompt einer nacii mir,
der ist slercker denn ich , dem ich nicht
gnugsam bin, ibs ich mich für jin Lilcke vml
die rienieu seiner schuch auiTiüse. Marc. I,
7 ; anbellen isl nicht mnndwerck , sconitem
des ganizen leybs iverck. Deutlich inii dnu
heiibl neygen, sich bücken mil tlci» leybc,
aufl die knye fallen etc. von anbeten des
taeramenU. (1523). Ciij\ abttra^ 4rudU
sich bücken sich demuthigen aus: da bOdit
sich der pübel, da dcmülif.'> ii '<ich die junekeni.
Jes. 2. 9; was hohe leulc sind, wird sieb
bücken müssen. 2, 11.
mhd, backen (Ben. 1, 178). getitdef eo»
biegen wie st hiiiiii km von schmiegen, nicken
ron neigen u. a. m.
Bnff, pufl', m. ichlay, »loa: ich weys vnd
byn geiris, wer hie der meysler ist, der hat
myr bis her nicht gefeylct ynn manchem
sl nicken ptilTe, er wird mir auch ynn diesem
luilIV inclil feylen. das ander teyl widder d,
hyml. prophelen. (1525). Ag*; ich Vftys
Tur war, das auch d. Carlstads gewissen
s('!!»<t hie zappelt vnd vngewis isl , alls das
solciic pUil'c nicht vcrdcwen kau. ebend,
Fjo; doch hat er solcher stOsse vnd pttffe
olTl viel müssen leiden, i ber das ersie bush
Mose. (1527). Vij'*; wir \irl anslosse vnd
büfle ilarüber müssen leiden, deudsch cate-
chismus. (1529). Rij*; ou das, das eia
Christen au dem noch souiel jnnerlieh be-
inibnis vnd herlzleid haben vnd solch furcht
vnd srhrerken für dem lod , sund vnd golles
zorii leiden mus, welcbs sind erst die rech-
ten boffe. ddf 15. eap. der ersten ep. »,
Pauli an die Corittllwr. Kiiij*.
rnlid. Imf, bülT (Heu. 1, 27ti), fr. buflc,
doch isl es nach drimm wlb. 2, 491 frag-
lich , ob UMor bnir, iMifT von den Ronumen,
oder das romanitcAe bulle ron nn« entlehnt
litt nh'.
ialfc, bulierei s. buhe, bUberei.
Bnfd (pufTel), m. bos bnbahu: bira,
iclie, piilfel, Steinbock. 5 Mos. 14, 5.
BiiffrlHrbcU, f. die andern nher, die nur
eine büllel erbeil draus machen, können
nimcr mit lust noch andacht belcn. das 5.
6. vnd 7. cap, s. MatlhH. (1532). güj*.
Bnffen, klopfen, schlagen: dn siliel man,
wie yhr herlz bulll. ausleg. der euang, an
den fümemisten festen. (1527). dhij**.
RÜG
359
BULtiE
Big, m. armus , schenlel: vmt sul den
gekoclitpii hup; tin den ersten ausgg. der
fünf büclter Monis arm) Qcuica voa (Icmd
wMder. 4 Mos, 6, 19. üe Nümb. hiM
9, j, 1482 überseUt auch I Sam. 9. 24
arniMs der rutg. mit ling, tro L. srhiiltcr.
mhd. liuoc (Uen. 1, I7^J. ahd, jmoc
{Grüff^t 41). von biegen? Crrlmm
2, 494.
Bügfl, m. annu/u«, rei/: wonn «ir im gc-
rtiigsU-a artickel \m was eiiireumelcn, :!>o ist
iter bdgcl am kranli cnUwey. fffdir. 367".
vyi. bügel.
Buhle (liuir). »I. amnlor uni WMiia,
tnhd. Iniole i Hrn. l, "ibOj.
1 j <i«r IwbUaber : wie eiu lieber biilc einen
bulea lieb bat» so werden dich deine kinder
lieb haben. Jes. 62, 5 : aber ilas baus Israel
.trbiiM mein nicbts, gb'irli wie ein weib jrf»n
biilon nicht mehr achtel. Jer. 3, 20 ; Ahaln
treib hnrerey vnd brandte gegen jrc bulen.
Biteh. 23. 5; allein sehet zu («rAretöf I.
nnnn \ 5*23 ,.nn eine filoxtcr juurjfrnu mm
adel, «ü sich mit einem bürgers sone ver-
iobt") , (las jr golles segcu auch suchet , das
olcbl ettelliebebrunsl , sondern auch seiner
giiailen gunsl dabcy scy, den ich euch
wünilscb gnedig zu sein mit ewrem lieben
bulen. £w/. l/l78* (de Welle br. 2. 445;.
i) a« geHehte: baal heissl ein baitsherr
oder bauswiit, bula eine haiisfraw, wokbs
wnrt hiiln nii rJijrli dnuhrb worden i«;I, wie
innii spricht mein hulder bnic' vnd icii inus
einen bulen haben, welches vorteilen ebrtich
eine melzen hie«, dammb ein geselle bulct
zur ehe. nu ists in andem verstand geraten,
von den jüden vnd Jren lügen. (1543). Gi]*'.
die tmrxel des «eoriea bnhle {mhd. Iial,
ahd. |).il) stimmi naefc fKtigand icib. I.
11)2 der Idulrcrsrhirhunfj fjrnu'isz mll yi.
<ftX in fft '/.og geliebt, (ft)uii' lieben. G ri mm
wlb. 2, 501 vermulhel dagegen, da$i buhle
(liuolc) aiwa buobelo, lUnutt. v. buobe, mit
au>tjc,>lüszni'm h hervorgegangen >"e/.
Buhleu iliidi'iii, l) unerlaubter lirli^'
pflegen, hurtn: koui, las vns gnug buleti bis
an den morgen vnd las vns der liebe pflegen,
denn der man ist nicht da heinie. spr. 7,
IS. 19; vnd \Ahala\ bulet mit allen sr-büncn
gcseilen iu Assyria. Esedi, 23, 7 ; Juda bu-
Ie( mit eines fremden gotlcs tocblcr. Mal.
2.11; vnd jglicher bette gern mit Jr gebuleu
Susanna 1 1 .
2) werften, freien: es war die seil vmb
dich zu bulen (in den ausgg. vor 1 54 1 : du
wärest manbarl. E:ecfi. \ V> , S; gr-bn nne!»
eins (einmal) hin vnd bule vmb da^ biiK risch
vnd ehebreeberisch weib. Hos. 3 , 1 ; vnd
sollen hie lesen. Wie der narr vinb die metzc
l)ulel, -hieben ganlze iar. rber das i'rste buch
Mose. (1527). Rrij*; eme nictze. darumb
ein geselle bulel zur che. von den jüden vnd
jren lügen, (1543). Gij".
Bithlcr (linier), m. nur in Uhlcm sinn,
aduller, hurer: die slcrnkicter snpi-n, wil~
eher vnier der sunncn gcborn wird, der
masse ein bfller odder weiser man werden.
rber da* ersle buch Mose. (1527). Fj*; das
jr wissen haben , das kein buler oder
vnrciuer uder geilziger, welcher ii»t eiu
gOlxendiener, erbe hat jna dem reich Christi
\nd gnttes. rn(errtrA(d«rviljl4llom. (I53S|.
; liiiler vnd burn Ireibcr vnt-'orn ehc-
iVavxtn nemcn. vermanung an die geisl-
Üchen. f 1 530). Fiiij' ; du aber hast mit vielen
bulcrri LtrliureU Jer,. 3. 1.
Buhlerei. f. unznrfu , hurerei: all well
vul isl fabeln vnd ivdbn von bulercv vnd
hurrcrey. auszleg. deutsch des v. u. (I5ISj.
Hiiij*.
Buhlerin, f. hure: lleiM Ii die biilerin, daf
(In nir lii in jre sirii-ke f.illf>t. Sir. 9, 3.
Bnbleri»rb, hurisch: bnie vml> das bule-
risch vnd ehebrecherisch weib. Ho$. 3. 1 .
Bnhiliei* n. Uebeslied. in der vorr. zum
Wittenb. geeangbueh v. j, 1524. Jen, 8,
392*.
■■bltrhtft, f, tieb$chaß, nUtd. buoUchaft
[Ben. l, 2S0): die papisten fahen jlzt an
sicli /.ii>'( IiniiieKen . wie man von dem ;dten
man smget, das er seinen langen roanlel an-
leget vod keret das beste end^ bcrfinr, da er
auff die bubchafll gieng. Jen. 2, 1 62** ; mit
e>sen, trincken, bulscballt kan man das bertz
rtiilirli inachen, hauspotl. Jhena, 15&9.
bl. 2.">'.
Bnige, f. welle» teoge: szo er zweiflell.
ist er gleich wie eynn welle odder bulge des
mehrps?, die vom wind byii umd her ge-
trieben wirl. grund vnd vmuih. (1520).
BULLE
360
BUNOGENOSZ
Itj''; vnil wcnlol ylir lol»en iiil andcrsz acli-
loii, denn wie dvi fidsz des mcliris weilen
vud bulgen acliLeU der '60. psalm. (1521).
Oüij* ; wie der wind auff dem wasser die
wellen vnd luilgen wnfll vnd Ircyhl. die
ander ep. Pelri. (1524). I iij*; Chrislns, il is
liiiiipt, wolle aubelxiu vud den winden uiut
balgen ide WeUe 6r. 5, 708 mundbUgel!)
eiuliall lliun. Letzn er chronica 122.
nach Vi! mar idiul. s. (JO ein nifflrr-
deuUchen {vgl. Urem. iclb. 1. 158) uuü nur-
^ehet «eorl (aUn, l>ylgja) . das in Besten
novit im gebrauch ist. bei Bodenstein
app' Untiun Aiij' c/i/' /i die Schreibung liiih lie.
Bulle. /. ursprünglich, wie das lat. hiilla.
au« welchem bulle entsprang, Wasserblase,
(bulla heyst ein blatze auff dem wasser.
bulla cene domini. 1522. h'\\\l^}. dann dn-i
runde sifgt'l einer xtrhunde, wie die urLunde
seihst, iumai wenn iie aus der biipsUichen
kanxUi kertorgegangtn war, in dieser
letuen bedeninng B(Ur hei L.: des l).i|)sis
Itrk'fT <>V!i<Mi s/nnhTM n.Tinrn li.ilicn für allci
well bnellen vnd lK'\>.NLn l)ulien. bulla cene
domini. (1522). Dinj''; ich aber sage aaffs
bapsl viuid dl^.ZL•r Itidleu drawen aLsn viel,
wer dir (Ira wen siiiltl.den sol man niil fartzcn
Izu grab leuUeu. ebend. Cij''; uiyr der beslieo
cbiracLer mit sso vid bullen isl aligewascben.
leider den falsch genanlten gnjsllivhen stand.
(*|523). Aj'' ; jiiri ilcr >f!lii^i'n Imücii liallcn
sie gesoi/.l, das kein kardinal sidic iiinrnrt so
viel äcliandbubeo Ualluu. warnunge an s. l.
dendtd^en. fl53l). Ellij^; bleibt mir etwas
vbcr von krefllen, wil icli wi lor an seine
bullen vnd hrieiic. tcider das bapslnm *u
Horn. (l;">löj. Fiij*.
Iiilcehrtaer, m. mereafor bnlhfum:
nach tieiii w ir erliUen liabenn szo viel bullen
krenier. hulla cene daiuini. Aj''.
Bnllrnmnrit , m. mercaius buUarum: da
nn solchs bcgunst (begann)' gelt tn trafen
vnd der bullen m.iirkl ^miI ward, erdacbl er
d.i^ ^nldi'ti jar. artiekei so da Helten ioUen
etc. {IbSb).
BuUentragrr. m. genänt bulUmtm: vnnd
solle lenger woren, (zu letzt auch die gen.sze
vnd der kukuck liiillfti !rci,'iT . . . werden
inuslen. bulla erne domini. (irriii- Aj'".
Bnlllst, m. Verfasser einer bulle: dtv
lieben bullisicn. wider die buUen des end-
rhrists. (1520). Aiij\
Bund, m. gen. buud». 1) fvedut,. eerlray:
aber mit dir wil ich einen bund auflKchlen.
1 Mos. 6, 18; an dein läge roaclilc der berr
(inen bund mit Abrani. 15, IS; werdcl jr
uu meiner .slimme geboreben vnd ineioea
bund hallen. 2 Mos. 19, 5; der da vbels
lliul für den äugen des Ijt rrn deines golles.
das er seinen bund vbeigebel. 5 Mos. 17.
2; vnd wild uiicb verlassen vnd den buuil
Taren lassen, den ich mit jni gemacht habe
.31, IG; also bal das baus Israel vnd das
Iiaiis Jiid.i jmerdar meinen biiiiil ^^ibroriiin.
den ich mit jren velern gcmarbt babe. Jer.
II, 10; wiliu aber dein Uuflepllicbl vnd
cbrisilichen bund mit Cbrisio gemaehl nicht
Ii II. warnunije an s. l. deudschcn. { 153 I >.
Kij''. eiiicri IjiiiiiI Wider einen inacben , sich
gegen thn zu auliehnung , empörung etc.
veirbinden: also macht iehu einen bund
wider Joram. 2 kön. 9 , 14; es nuehlea
.liier seine kneeble einen bund wider jn . . .
vnd erwUrgtilea jit aulTüeiuem belle. 2chron.
24 , 25 ; denn sie haben sich mit einander
verein igei vnd einen bund wider dich ge-
inaclil. ps. S3, G.
2) fascis, gebund: nneh bal er nichl so
viel barmlierlzigkeil. lUs er jm bette ein band
»Ire gegeben, das 5. 0. vnd 7. caf». t. Hol-
Ihei. (1532). Gij'; ein huml slrn Iinl f?.i
nidssen das besle Ibun. hauspost, W^Utetab.
15 4 5 winlerlheil 1 ü*.
mM. bunt, gen, bundes (0en. I, 135)^
von IiilHlrli.
Buudrslude ( iinmlsladef, f. arca foederis:
so sul man zur seihen zeit niebl mehr sagen
von der bundsladen des hcrrn. Jer. 3, 16.
gewühnlifher setzt L. Ude des hiinds: die
l.ide des biinds des berrn lo-^ Tiir jnfn Iht.
I Mos. 10,33; die lade des buiids de> berrn
vnd Noxe banien nicht aus dem lagcr. 14,
II u. öfter.
Bnndrssfanil. humlcsLi^, zu-eibn (i vim >n
wlb. 1,520 aus L. belegte, aber bei L. nicht
vorlMmmenie Wörter.
inigCMMt, m. socius, verbnndeUr: ein
buudgenos des IculTels. die kleine aniwort,
I 1533*. Hiij''; fkininih wiilh'ii nir jm siliici-
l>eu , das er vuser Ireund vud buitdgeuuä
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BÜifDLElN
361
BUNT
werde. 1 Maee, 10. 16; die hocbferligen
l)un<lgenossen. rar. tu Jfjofr 13; alle
<leinc o'\(.n^i) hiimlgenosscn werden dich mm,
Jaode hm aus slussen. Obadja 1.
Bändleiii (bUiullin), n. fuHaüuSt «Ad.
gibunlilio {GraffZ, 138): ein klein bflnd-
lein. dasö. ß.vnd 7 .rnp. s. Matihei. fl532).
ccij"; vnd d.i sie die srckc aiisscliiiiu n, fanrl
dn jglichcr sein biintiliu. i Moi. 42, 35;
«0 wird die seele meioes hnm eingebunden
sein im bündlin der lehcndigcn. 1 Sam. 25,
29 ; hrrngels vnd knüplHs alles zu »jiuhmi
als m ein bündlin. auileg. der ep. vnd euaug.
CO» öitfir» de. (1544). Ilij'*.
■■BlMachCB, n. oh drr landgraf ^loii Ii ja
fortliilirc mit seinem bundmacben. de Weite
3» 455.
BAndnis, n. wa$ bund foeim: daramb
ist nocb ilzl mein raih vnd hitie. yederman
wolle solch huiiiliiis für iiichtip; halten, von
heimlichen vnd gesiolen brieffen. (t52U).
Dj*; die rrcuntschafll vnd bilndnis mit jncn
wideramb lu vernewen. 1 Jlfnee. 12» 16.
Bandsrhoh (htindschuch), m. begegnet bei
L. ein paar mal in der unpassendes , ab-
geschmackUieilen beseichnenden redensarl
^reime dirh bundschiich', jr. d. reym dich
bumlschuch , der artickel tagt von h ron .
deullen sie yhn vom thun. widder dag biind
tnd toll verdamnis. (1524J. Cj"; t&ls aber
flicht eyn Teyne kvnst vnd eyn mecbiigcr
Sellins , ilas fleysch ist keyn nAtse , darumb
empfehel man nirlil Aon Icyh Chrisli yin ^
sacr<imenl? reyme dich bund.Hchuch. das ander
teyl Widder d.hyml Propheten. (1525). Liiij\
mkd. bunischuoch (tfe». 2^,224). ein ton
J'"/» hmtern grtragc.ner schuh mit langen
rtemen {narh Aventinus chron. „dreyer
elbogen lang"), weldie um die beine kreuz-
weise gebunden wurden, da dieeer sehnfr bei
aufruhr als feldzeichcn diente, so bekam
hun^lschiib auch dii' bildl. bedfuhmg empö-
rung, woher bundlschUchor [euang. anslosz.
1523, Aj*-) — aufrvArer, empSrer, und
|>undtschrihis( h ebend. Ciij'i ^ uufriUtHsch.
Ruiit 1 1)1111(1, hiiiuli), mannigforbig t ge-
deckt. CS wird gebraucht
I) «oneldben, welche stMemoeisegesehäll
4ind» to da$x tie die tt^wnbleibende rinde
tflt einband umwindet: Jacob schafletsouiel.
das er iBr seine schaff bandle sl<die legt ynn
diclrenckc. vier das crsle buch Mo9e,{lb2T)*
, Zzj». vgl. 1 Mos. 30, 37—39.
2) von steinen: onicbsLeine* cingefassie
rnbm md bandle tiein. 1 cftron. 30, 2*
3) rotn gefieder der togel: -^ grosser
adcler mit grossen ni!^'' !ri vmllnn^'cn filtichiMi
vnd vnl feHflprii, ihe hiiiiil warm. Ezech. 17,3.
4) von Ilüeren: icii wil heule durch alle
deine lierde gehen vnd anssondernalle lleckele
vnd bündle schafe vnd alle schwarlze schafe
villi r den Imimern, vnd die bundlen vnd
üect^elen ziegen, was nu bund vnd fleckeL
faBen wird , das sol mein lohn sein. 1 Jfot.
30, 32; die bündle schaff beisset er halb
weis vnd scbwarlz, flprkirhlc, mMcr sprrnrk-
bchlo, die weisse odder schwarlze mal vnd
decken, doch sonst eine färbe haben, das heis-
scn wir alles bnnd. vber das erste buch Mose.
(1527). Ttiiij''; vnd slickl .«so voller gilTt, wio
ein bundter molcb. vom abendmal Christi.
(1534). siiif.
5) «on teppiehen^ UMdem ele.; ich habe
mein belle schön gf>'>(limfiokt mil bnndlen
(eppichen aus Ejjypien. spr. 7, 10; vnd
Sisscra hiindle gcslickle kicidcr. rieht. 5, 30 ;
vmh jre tenden gegürtet vnd bändle kogel
aiiirjren köpllen. Ezcch.2^, IT), der bundtc
loi k Jn<iephs l Mos. 37, 3 ist eine tuniea
ialaris, deren färbung nidu angegeben wird,
gleiehwoM heiiU ei in den predigten vber
das erste buch Mote ( 1 527) gg j* : der bändle
rork .Inspphs war von mmrherley färben
faden gewebt, allerdings halle L. an dieser
stelle meftl oMein die vulg. {sie hat lunicam
polymitam), sonder» auch die ollere deutsche
hbcrsclzttng f,.('innn sclH'itipn odtT inmi^'-
färben rock" I zu Vorgängern, während die
vulg. 2 Sam. 13, I S dieselben wurie dvs
grundfextes (trS9 r:h3>) riehtig tnnica lA-
laris übersetzt, wo L. wiederum den bundlen
rock hat, vgL Vilmar past, theoL blätter.
l, 100.
6) odsfrael: das man auch yhr daiu spot-
tet vnd lachet mil spiltcen vnd bitndlen {ver-
blUmti'n) liHnisclien Worten, der prophet
liabacuc. (I52ü). iiij'; vnscr hcrr goll
nacht seinen willen gegen den Christen sehr
bund vnd krausz, dasz sich niemand darein
schicken kan. tisdur. ilK
45
BüiXTFARB
362
BÜRUEMCISTER
mhä. Itunl {Ben. 1, 135). 4M tieh nach
Benecke, dem auch Weigand trib. I,
191 beislionn! ^ allmählich aus dem subal.
das buiil, äie bundweise vtrkaußen veh-
itawmm, gebildet hat, veelehe annähme
Orimm tclb. 2, 525 abtveist.
BlOtfarb flninrlfaH)), bunifarbig . (!as die
vonn.lniing scy dcslc sleickvr vml licblicli
eyngclie, bnocht er viel hubccher vorblttine-
ter wori vixi macht ejn feyne buodrarhe
reite, auszleg. der ep. vnd euang, 4e§ ad-
uents. (I522i. Aij'.
Bmtkransi huntwid kraus: da mageslu
deine kaust beweisen vnd diese siückc so
biindkraiis mriclicn ^ru1 so iiioisii-rlii-li di t licn
als du kaDsl. der kleine calechismus. (153'J).
BvBtwerk (bundwerck) . n. varhm opus
(voe. 1482 aa2"), unpr. eine ort mannig'
farbigen pelzwerkes, mhd. huMwcrc i Ifen
3, 5Sä): die chrislhclie kirrlic bal durch
vnd dorcb nur ein wort glaube liebe vnd
hoflhung vnd dnerley gut» doch bleibls buiid-
wcrck ynn oussorlicbem wandel, da^ sir
manchcricy ampt vnd gaben von gou haben,
vber doi ente hneh Mose. (1527). Zzj'*;
tler ghiiihe ist der arl, das ir bnndwcrek
treibel. ebend. Zzij*; lialii-n dio k<iiri.:c
geslaiidi-n ru deiner rechten in einem gühlen
Ueid, inil bundwerck angclban {tulg. cir-
enradala varieUte). «ar. an j». 45, 1 0. Jen,
2. 3r,»
Bürde (pfirdc), /. iaxi: auffdas «fin jocb
von jncu geiiomen werde vnd seine bürde
von jrem halse kome. Je», 14, *25; diese
rwer Ircwe wollen wir verj^ellen , vnd euch
viel hiirden erlassen. 1 Macc. in. 2^^; <u^
tiindcii aber schwere vnd vnlre^lichc bürden
vnd legen sie den menseben auff den hat*.
Jlfalli^. 23. 4 ; eyiicr trag des andemn pdr-
den. var. zu tial. 6, 2 in d^m sermon vnn
dem hochwirdigcn savramenl. U i. a inj .
mhd. bürde {Ben. 1,1 5 i f, ahd. pur Ji i Graff
3, t62|. golh. haAr|iRi (Gal, 6, 5)» itammt
aus I i'r.ni iric (fo^rog aus ffJ()Ht,Unc\i\ aus
Ira^'aii, I.inI ans l.idan. Grimm wlb.2, 5U2.
Burdi (piirde, i)urde;, aus bilren erheben,
mA4. btirn [Ben. 1. 153), ahd. purjnn (Graff
3« 163), entsprungene interj., welche L. im
sinne von rasch, schneit, verwendet: d^ramb
wird die well niclil wnl regiert, wo man mit
ilt iii l^ojifr liyiidurcb wil \ miorsiiDiirii, Iturdi,
biirtii, nur liyndtirrli, wie die j-aw diu eh den
kober. ausley. der zehen yepol. \1522;.
C 5** ; mit dem kopIT purde, purde hyndnrcb.
tcidder die hyml. prophelen. (1525), Gj"*;
li il ! fiel der |)(5fi l 7m , IxHde, borde mit
h;Mill( II. eyn predigt t iiä warnung sich zu
hüten für fatsehen prophelen. (1525). Q^
(die Erlang, ansg. 13. 205 ^f: Ixiluie
mil ImiiIVii , ein beleg für dif sprachlirfie
UHZuverlässigkeil, wenigstens der homiteli-
sehen aMkeilung üeser ansg. der dentedien
Schriften L.'s).
Barg(burck), f. schul: gegen feinde ge-
währender befestigter ort: ahei der prophel
üad .sprach zu Uauid, bleib uichi in der barg,
sondern gebe hin vnd kom ins land Joda.
I Sam. 22, 5; Dauid aber w.ir in d-T Intg.
1 chron. 12, 16. öfter bihllich : drr lierr
isl mein fels, vnd meine i>urg vnd mein er-
rettcr. 2 Sam. 22, 2; meine tnuersichl vnd
meine bürg. ps. 91, 2; ein fesle liurg i*l
vnser ßoll. Jen. S , l'il''; al>o kund der
leiilel den chrislen yhrc wairen, wehre «od
biirck (das isl die schriBl) ablaaflWn. das diese
tcort Christi noch fest «(eften. (1527). ag^
der pl., welcher mhd. bUrge tavUet, ist bei
L. nicht ersichtlich.
Bürge^ m. teer wofür gewähr leistet : ich
wolt nicht borge da Älr sein , das der teuffei
noch nie sey pFarrber oder prediger gewesl.
von der trinrkctmpsfie. fl534). Mj' ; ich wil
bdrge fiir jn sein. 1 Mos. 43, 9; ich bin
bdrge worden für den bnaben ge^'en meinem
vaU'r. 41, 32; für schuld bdrge werden.
spr. 22, 20 : daniinb di< der tnditste r.id i'«l,
das, wer ila verkedTi, nichls borge noch
l>iirgen annerae, sondern las yhm bar vb«r
Itei/alen. von kauffshan^tti^ «ni imiehtf»
1)2 Ii. Cj''; bur^ien soll man würgen
[Sprichwort, vgl. Agricola sprichw. M.
136). c6end. Bij\
mhd. brirge {Ben. 1. 164. 165), ohd.
Imrgo, purgt»o, purigo {Graff 3, 177),
nbl' ilui)ij s. Weigand wtb. 1, 195.
Bttrgrmcisleri m. nur im anfang bei L.
erseheinende nebenform von bOrgermeister
(g. d.i.* des burgemeislers hansi. an dM
ehrUUiehen adel. (1520). Cf.
BURGEMEfSTERIN
363
BORtiERSSOHN
Birgf mristeria , f. die frau des ftürjcr-
meislers : gleich als wen ich Icrcl <lie hur-
wirllyuo soll burgcnicy^tlerin bcisscn. ebend.
Diii/.
%urgtTf m. civis, meist noch ohne umlaul
bur^MT. mkd. burgaere (Ben. 1, lti6). ahd.
purgan [lira/f 3, I83j. ursprünglich he-
wofcner einer ,burg, dann Anwohner einer
$tadif oJUe b*9ug a«/* die dii^. im gegen-
»at: sntroht zu den ptMn und ritlcrti al$
den buiicro oder laiidleuton. der atiul biidei
den enfen $tand, He biirgnr den andern.
4b*e baiierii den drillen: die wellt, liawr,
burgiT, ailt'l sind doch des leiillVIs. von Jhesu
Christo. (1533). Aiiij*; baur, biirger, adel
künoon jr koro vod erbcil »leigern. an die
pfarrhem wider den umeher mu predigen.
(1540). Lj*; wer kau gniig geben, leihen
Oller neinen lassen , was ein hnp<t , r.mlinal,
biscbulT, fursl, hcrr, adel, burgt-r, baur zu
scinein stolli , pracht vnd mutwillen zu ver-
scblaudern vnd durch zu scblahcn bedarr.
ebend. Cij''; da kamen sie vnlcr di r >Ia«l
(hör vuU redlcn uiil deo bürgern der »lad.
I tfoff. 34, 20 ; die barger von Icrilio. Jos.
24. 11; lUe bttrger zu (iibi a. rieht. 20, 5 ;
di«' lidrgrr zu Jcni^alctn. Jcr. 11, 12; vnd
hcnget sich an einen bUrgcr desselbigcn lan-
des. Luc. 15, 15; so seid jr uu nicht mehr
gesle vnd IVembdling«, sondern bflrger mil
den hriügen. Ephes. 2, 19.
Bärgcrin (bnrperin), f. das fem. des vo-
rigen: was sthaUes {schadete es), eyu fiirsi
nehme eyn bnrgerynn vnd liesz yhm benUgen
an cyns tzyniiulien burgers (^eilr. bnrgc.*)
guU? wider den futsch gcnanden geysllichen
Hand. ( 1 522). Uiij" ; da isi eyn arm iungis
weybie, Maria Izu Kazarelh. garoicbts goaclit
vnnd vnier den gerin^isieno burgeryn der
stall gebalUen. aaszleg. der ep. vnd euang.
vom christag etc. { 1 522). Eiiij" ; auch einem
ral vnd der gemeine gilt, was sie Tur einen
bflrger odder bOrgerinn odder gelied ynn
ybre gemeine bekome. von ebeeoeben.
(1530). Fj'-.
Birgeriirb \ bürgerlich), civilis: also
schreibt auch s. Paulus Colo. 3 (mues bet-
sxen MtiL 3 [v. 20]), vnser polileum.i,
(las isl vnscr btirgcrM'liatl\ oiMpr iMlrgi ili* Ii
wescii isl nicht hie, sondern ym hymel. vom
abendmal Christi. (!529). sij"; heltoii wir
diese güuliche, geringe, vrirclilüilio ludtr
wie sie es vernichlenj bUrgeiliclie weick an-
gericlil, so worden wir, ob goll wil, als denn
auch jre geistlichen , kirchimhc werck . . .
anTahcn zu (liun . . . dariimb ists billirti.
sie vbcr solche vnsere civilisscbc werck
stercker vnd höher werck nach der kirchen
oder veler gehorsam furnemen. von den con-
ciHjs vnd kirchen. ( l f)30V Tj'' : jr hal)l
nichts von ihnen , so lassen »ie euch auch
keine burgerliclie nahrung vnd seyd ihn
nichts vereidet noch verpOichl. de WMe br.
4, ern
Bürgermeister (biirgerm<'isi< r), m. Vor-
steher einer sladtgemeinde : mm Micha vnd
las jn bleiben bei Amon dem burgermmter.
1 kön. 22, 2r>; domnach sind auch alle die so
ynn weltlichen ampten als biirgernipislrr vnd
richter vnd dergleichen, scbüblig zu bicihon.
ob man ßhr dem etet^n fliehen muge. ( 1 52 7).
Aiij' ; in des burgermeislers ampt schlag ich
micti ni< )i* rrü> das geselz vnd emangeliem
zu VHierach^iden. (1532). Bij*.
mbtf. burgenneister (Ben. 2. 1 19).
Bilrgera, etrem ßeri in aUqna urbe (FWeeA
!, ISO*"): es worift , hilrgcrt vnd herrscbol
sich andi^rswo mit lUn rhristm, iiirlil in
dieser well, ausleg. der ep. vnd euuug. von
oeiemete. (1544>. N&\
Bürgerrecht j n. civilas: ich habe dis
bflrjr<'rrrrlit mit grosser summa zu wegen
gebracht, apost. gesch. 22, 28; ich habe
hie kein bUrgerrecht, nere vnd gelebe auch
der Wiiicmberger recht vnd gdler nicht.
x^om abendmal Christi. (iri2SV sij'; bur-
gerrecbt odder sladrecht. das 5. 6. vnd 7.
eap. $, Matthei, (1532). Fj' .
Börgcrsrhaflj f. civitasy bürgcrrcrlu : das
soll ylim ImIücIi zi-hen mal lieber s» in , lit-nn
das er ynn der Römer bürgerscbütU ge-
schrieben wcie. der 82. psalm. 1^1530).
Bifj*; das jr zu derselbigen zeit wäret on
Cbrislo, Trembde vnd ausser der bürgerscbaffl
(152-2: htir^,' rschalTl) Nracl. Ephex. \2 ;
vnser burgersrhaflX aber isl ym hymel. rar.
an Fhü. 3, 20. egt. hargcriich.
Bnrgerssehn, m. fUius c/ct«; sibe, also
knti goll sr'iiip L:.'f;inpn<' jdiloii fri'Htrn vnd
ehren, das er aus tinem burgerssun des vcr-
4tt*
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BÜRGERTOCBTER
364
BUSEN
sldreten Jerusalem tincn zwifeitigen keiser
iiKciil zu Babel viid Wersen, der prophel
Daniel. (1530). Eiij\
lirgcrtochtcr, /l viid isl mir schwer, dasz
mein iivrhgÄngor sollt rnsrc bttrgerlochter
anVn. de Welle br. 5, 195.
tirggraf, m. eome« dufrmwlr, mM. burc-
grive (iVen. 1, 567): dorn hurggrauen zu
M.-)gfI«burg. in der auftdiriß eine* Mefes
aus d. j, 1 54 G.
Birrca, s. purren.
tatMf A nnr einmal in ien briefen £.*«
erscheinend, tco es. ir/t? bei den schriß-
stcllrrri di": 1*' jfi. itbf'rhnupl, eine beisam-
men wühnenäe geuvssvnscJiaji bedeulel: die
burs« (tu WiUemberg) islann und hal nicht»
sie mochte langen ventig criciden. ie
Weile br. 3, 29.
dat wort isl hervorgegangen aus mlal.
biirsa « beutel, rfonn sliftungskatte xu ge-
meinsamer wuterhallung, endlich susammen-
Ifbchdi' genossenschafl. vgl. Weigand
wlb. i, 190. Grimm wlb. 2, biQ ff. im
lauffe des 1 7. Jh. entwickeUe «lefr aui dem
f. ban« 4a* m. bursch mit der bedeuhmg
miußied einer genostsensrhaft , icoßir früher
das :usammciuje$ei:te bursge^ell gebraucht
wurde, vgl. hursgaseti.
Birltg — gebürtig: von Niemeck barlig:
de Welle br. i, 346. — Alberus dict.
iij": bfirtig, ariundus , mhd. bUrlic (Ben. 1,
155;, ahd. burtig \Graff 3, 161), von burl
=- gebmi,
Bnneln ** purzeln.
Kosrh) m. gfsträuch, hr-i L. überall pustli
geschrieben: vnd der ciigel de« lierru er-
schein jni in einer fewrigen flammen ans dem
pasch, vnd er sähe, das ilor pusch mit fewr
branfitp. 2 Mos. 3, 2; vinl vbor vierzig jnr
ersrhein jtn in der wüsleu ault dem berge
Siaa der cngel des herrn in einer fewrflani-
nien im pusch. apoet, ftaeftw 7, 30 ; ist auch
nil t yii >;oJik'( litcr piiscb Oilcr nydrigcr liawm,
des ni.'in niii'Ii warllen vüd pflegen oiiisz.
der iü. psaiiH. (1521). C.iiij''; durch hecken
vnd pllscb brechen. Widder iie hyml. pro-
pheien. (152S). Gifj*; nandne sol hetssen
ein schlecht geznine oder frolicire , \\io von
po^ischen, slreuctieu, reiseru gemacbl wird.:
VON de» eoncilijs mi kiif^en, (1539).!
Ziij*". eine bei L. mederhoU begegnende
redensarl isl 'allen bUschen zu ferne sein*,
eiiu «ndl« nfdkl amßkren kSimen: das
weis ich aber wol» wie fast der geist alles
allcine tbul, were ich doch allen p(l?schcn
zu ferne gewesl, wo mir nicht die spracheii
gehoUTen vnd mich der schrUll sicher vnd
gewis gemacht betten. Jen. 2» 4^5^; da»
me\n rirmcr rotlengeysl, wo rr hynaus wifl.
alica pilsschen zu fern ist. das ander leyl
Widder die hyml. Propheten. (1525). £1/.
mhd. husch . bosche (Ben. 1 , 223).
Grimm iclb. 1, 556. 557 sucht das tcort
auf eine deutsche icurzel zurückzuführen:
richtiger ist jedenfalls mit We ig and tcib.
t, 197 enilehmmg am dem romem, (itaL
bosco, span. porL bosque, proven». böse,
franz. höh) anzunehmen.
Büschel (pitvdirl;, m. foicieutus, bündel:
vnd nemei ein pusschel isopen vnd tünchet
in das blul in dem becken. 2 Mos. 12, 22;
mein freund ist mir ein büschel myrrhfn.
das zwisschen meinen brasten hanget, hohe-
Ued 1, 13; hat mich gebeten, e. ch. f. gn.
dtesdhen brieve, so in einem paschel einge*
macht wan'H, zuzufertigen.deFKe((e2>r.2,2S4.
Bn<ichfrbt fpdschirlit), fruiicosus: der
Kidrou bat seinen namen daher, das er so
tieff vnd finster lifit, pOschicht vnd bccfcicbt
isl, das man das Wasser kaum dafür sehen
kan. Eist. I, 429".
Bnschig (pii:»chig), dasselbe: das rauch»
puschig. vnordig volrh der schriBlgelerten.
ausleg. der ep. vnd emmg, vom ehrielof
I 1 '>2'2 !. M,i jj'-.
Büschlein (bUscblin, püschliu)} n. fascica-
lui : das ich alle andere briell in ein bflsch-
lin binden vnd neben mich legen mussle, bis
icli niiirgt'arlu-il Iiallc Jen. .=>, 52S'*; hie zu
Willeoiberg. goll lob, »lebet jlzt ein klein
bUscblin reines weitzeu. hausposl. Jhena,
(1559) M. 98*; das liebe grane ptlschlin
0(1, r rüllin. Eisl. 1, 30 5\
Busrn, m. sinus, mhd. buoson \ficn. \»
2S0). ahd. puosum (Crajf 3, 2 1 8). obglei(^
diejenigendeuUdten eehriflent deren heran»'
gäbe L. *elb*t besorgte, nur die formen
ttosam, bösem, bösen bieten (busen begegnet
meines Wissens nur in den Uschreden),
n^gen Jedo^ fioch einige , xumal bWi*^
%
BÜSERON
redensarten hier eine sieiie finden: vnd ver-
gilt vnsera oachbarn sieltepfeUig in jrem
bmem jr« schnaeb. fit. 79. 12; nid ver-
gütest die inissptbat der vplor in den bnsoin
jrer kinder nach jiien. Jer. 32, IS: wil
jnen zumessen jr vurigos Ihun lu jrea bosaui.
65, 7: er wird die leminer id seine arme
sanilea vnd iu seinem bösem tragen. 40, 1 1.
Böseren (puseron\ m. tcahrscheindch eine
männliche perton , die zu den sog. stummen
sibiden d^enfer der ein sechsig kOcbin und
hei^ichläferin und ein zwensig puaeronen ge-
habt hat. (ischr. 311*'.
Bb8s> m. kuss: grUsse mumcn Lencn vml
gib jr einen hw» von meinetwegen. Jtn. 5,
268^
Bnssen, küssen: puszt mir den jungen
Hansen von meinen w- gen. de Welle hr. 4,H43.
Bisse (busse, jiii>z, pus), /. dieses, mhd.
btto^e (Ben. 1 , 282) » akd. hmi(ß puo^^a
{Qraff 3, 227), auch verkürzt buoi lautende ,
durch ablaut ron hiv/, entsprungene t toori
hat bei L. folgende bedeutungen:
1) jpoeno : der sol sein vrteit vmb der thal
willen haben , es sei cum tod oder in die
acht, oder zur busse am gut oder ins ge-
fcngnis. Etra 7, 2C; roao musl vnrccbl
haben , schweigen vnd busse vnd slraffe lei-
den, eilte berichi an einen jfuten freund.
(1528). Biiij"; auch der Iiandwercks vnd
baursman haben so lange her mit vbersctzen,
schinden, sielen vnd rauben . . . eine redlich
bliese wol verdienet, eine h§»rjnr€digt leitfer
die Tärcken. (1529). Ej"; darumb mag es
auch nu solch «scheiden vnd schimpff zur
busse annemcn. ron ehesachen. (1530j.
Flj*; haben so viel handert tausent gdlden,
so lange verkleidet, verlhan oder vcrsamict,
sollen sif auch ein mal eine Im^se danon
geben, eine heerpredigt. (1542t. Fj'.
2) fovütenüü: csam ersten seit yhr wis-
sen, dass eiliili new lerer . . . geben der
pusz drcy teyll, ncrolii li r1tn r^w, füc [tpiehl,
die gnuglhuung. eynn sennon vun dem ab-
UuM vnnd gnade. (1518). Aj''; das sacra-
ment der taulT, der pusi , der ftlung. eyn
sermon vun demn.tesl. (1520). Biiij*'; ich
leiilleencii mit wassei zurbn^sp. Afa(f/». 3, 11 ;
ich bin konien die sUadcr zur busse zu niiren.
0, 13; au gehen Israel busse (1522: pus)
BÜSZBK
vnd Vergebung der sunde. aposl.gesch. 5, 3 1.
häufig im («fff. aueh bosze thun . jioeni»
Unliam agere: thnt hasse, das htmelreidi
ist jialic herliey komcn. Matlh. 3, 2; sie
hellen vorzeiten im sack vnd in der asschen
busse geihan. 1 1, 21 ; so lliul nu busse vnd
bekeret euch. apMt. ffu^. 3, 19; vnd ich
hab jr zeit gegeben , das sie solt busse thun
für jre hurerey. offenb. Joh. 2. 21. es darf
nicht unbemerkt bleiben, dass L. mit busse,
poenitnUia, die futdrota det n. (etl. he-
:e lehnet wüten woüle.
Bijszrn, mhd. bUe^en {Ht^n. 1. 283), ahd.
puoiran {Graff 3, 225), bieten L,'$ Schriften
in folgenden bedetUungen:
1) ganz machen, ausbeetem: dl aber
Sanehallal vnd Tobia . . . liörelen, das die
rnauren zu Jerusalem zupemaelil waren vnd
dns ste die lUcken angefangeu hallen zu
bflssen. Ndi. 4,7; er sol mir nicht die
lilcken btisson, noch einen fdllestcin geben.
das schöne con/ifemtni. (1&30J. Mj*; vgl,
lüekenbUszer.
2) beseitigen, heilen: man wOrde gewtsi-
lieh nyszc wnrtz den gepielcrn su danck
sctiencken, das sie das hyrn fegten vnnd den
schnuppen busseten. von weltlicher vber-
fceff. (1523). Dij**; das harUbel kan nicht
gcbussci werden, es kome denn ein ander
vhel dreyn. vber dM ersfe bMth Moi».
(Ij27(. llj".
'6) die lusl bUszeii, befriedigen: da assen
sie vnd wurden all susat, er lies sie jren lust
bUssen. ps. 78. 29; seinen mut zu knien
odder Inst zu hüssen. vber das erste buch
Mose, (1527). kinj*"; das ein grober esel
auch auir der cantcel moehl kOnig vnd für^
sten ausfiUaen vnd seine lust an yhn bttssen
nadi allem mutwillen. der 82. psalm.
(1530). Aij^i mocbt jemand hie dencken,
ich btlssete biemit die lust an dem 1^1.
wider das bapstum zu Rom. (1545). Cij^
ebenso bei andern, ähnlichen trörlem: die
Philister sich gerochen haben vnd den alten
hass gebtlsset. Ezech. 25, 15 j aufl* das jr
som gebOsset wttrde. Jen. 3* 41*; bUssen
sie dieweil iren mutwillen an vnserm namen.
de Wette br. 2, 6 1 .
4) bdszen, tn rechtlichem sinn,
a) eine »tnfiuMung (husze) auftfUgin:
3e5
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BCsm
m
BUTTER
so »olleu die t>lle£lcn der siad t?pn man ne-
lueo vod zilchligen vnd um hundert sekei
Silbers bttssco. & Mas. 22, 18. 19; denn
der kUnig in Egyplen setsei jn ab zu Jeru-
salem vnd bdsscl (!ns laml vtuL luiii(lt'rt
ceiiliior silSers vnd ein centner goMs. 2 i hron.
'dü, auch bestrafen im aUgetneinen tinn:
ist er vnrecht erwdet, so ist er simlich
daramb gebUsset hh daber. /m. 5* 495^.
fr) die auferlegte hn^zc beilreiben : «so der
richlcr oder sladkncchl vmbgt'liet vnd einen
liOrger hasset oder pfcndet. xm haehseH"
predigten. (1536). Bj*.
5) bdszen, in kirchlichem sinn,
a) inlransitiv, busze Uiun: es haben viel
leule gelrcwinet vnd gesagt, Adsin habe die
hundert vnd'dreissig iar gepOsset ynn einem
loch ynn «lern h\ni\o. xber das erste buch
Mose. ( 1027). Sj''; (l.iriiiiib wirt durch diS2
seuiUzen nit aileyn das Iciplicb vnd kurtz-
werende schlucken vorstanden, sundem das
gantz puszcnde lehen. die tiefen puasptafm.
(1517). Fj^
b) Iransiiiv, sUnde bUszen: rousl nu
dencken, das dn deine sttnde bttssesl vnd
gnug llinesl. von der heil, tauffe. (1535).
Ki'j'': (h r glaub hat die sundc aiisgoleschl,
denn goll Icml die suodc nicbl mit wercken
pllssen. vöai* das erste bud^ Jfoae. (1527).
Si]'.
Butler j m. der busze (genuglhuung für
Sünde) übernimmt: TaUche puszcr. grund
vnd vrsach. (1520). ciiij*; auQ'das er, der
einige sllndenireger vnd basser vns also von
sUndon reiniget, zwo pre^l oxtff der ftiJl-
dertauffe. (15 10). Pj^
Bnsifälligj straf/ällig: die silnde sol dir
nicht schaden , denn sie ist mir schuldig vnd
husfellig. ausleg. der euang. an isn fUr-
nsmislen festen. M527). 17'.
Bissfertig« ad poeuitmiiam versus, eig.
auf der bustfahrt heynffcn: dieser arUk«!
ist falsch* dem hniuch vnd lere der kircluMi
eritgf-jijcn vnd verlanicl die Imssferligc
(6'riintR las buszfeliige) gouglhuung. Jm.
1, 577*.
Blitlctciy ii.vffa poenilentis: welcher
tod hebet an im bussleben. Jen. t , 40*.
3, 28".
Busmcistcrt m. ordner der Oiuiubun-
gen: nach der busmeister ontnniig. Je». 3»
184V
BnsipsalM, m. einer der sieben psßimen
6. 32. 38. 51. 102. 130 und 143. die ste-
hen pn^7.p^;llm ist der lUel der iuerst 1 T» I 7
ersrhienenen überselsung und auslegung der-
ielben.
Bttle, f. das hStxeme §efäss, welches m
der iccinlfsf zum sammeln der trauben gS'
braucht u iid: der weinlcser wird ein? n:irh
dein andern in die bullen werllen. Jer. 6,
9. — n'tts mit dem re^elreefcf nmgetautetm
hUlle. mhd. haue, hdit , hiilen {Ben. 1,286),
tihd. pütina, auch schon gekui zl ptiiin, botin
{(ßraff 3. 87), aus mitleUat. butina.
Bnticl , m. freiife/; cyn baUel voll gclts.
var. :u spr. 7, 20.
Bfitfrl, s. hntlol.
BttUcr (pullt'r), i) das aus milvhralim
gewonnene fett, nach dem in originaldrucken.
LuAeriseher Schriften einigemal corjkom-
menden acc. bullern ist auf einen männ--
liehen gebrauch des tcortes b^'i f. :u .\rhlie^
szen, neben weichem jedoch UcuiUch auch
das f. erseheint, wie folgende stelle seift:
gute, frische, ineyrssche puller. von der
winckelmesse. (1533). Kj''. d'» nrtikel ge-
währt leider kiin einsiger der mir vorließ
genden saMreidbe» belege ßr das wwt:
vnd er trug- auff butlcr vnd milch. 1 Mos,
18, 8; liiittor vnn den kühen vnd milch von
Schafen. 5 Mos. 32, 14; wenn man milch
slOssl, so machet mau huller draus, spr, 30,
33 ; butlcr vnd honig vrird er essen , das er
wisse hiiscs zu verwcrffcn vnd gutes zu er-
welcn. Jes. 7, 15 (die au^g. des projihcten
Jesaia v. j, 1528 hat hier: buttern vnd
honing wird er rssen) ; dnimb hetlislu Bock
den hleyfrn degen » ! i;(>><[iarct, M>z das du
ljullernn oddcr wim In- ki^szo x lincydeii wur-
dest, auff das rbirchrisHich buch bocks
Bmsxers. (1521). Biiij*. nicht selten ge^
brauche L. die redensartt wie bulter an der
sonne stehen , ralhlos stehen , sich nicht zu
helfen wissen, nicht bestehen können: Mui
wo ich gezwungen wurde grund zu zeygen,
da stehen miiste wie hultcr an der sonne,
da« ander teyl icidder die hyml. propheten,
(1525). Ifj* ; dastehen j-ie wie Imiti i .iii der
sonnen, das diese wort Christi nach fest
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filTTERBAMME
367
Bl'TZEKMAiNiN
sidten, ( 1 527). c iij^ ; sidi selber bereilen aus
eignen kn-fflcn kan nicht bcslelien Tur gitlt,
hell den slich niclil, wenn vns der iml vh!»t
äugen !»cbuaubcl, so felU es alles daltin, &lelicl
VW buUer an der sonnen. Jen* 4, 494\
3) butter steht auch für schmierte, fette
masse: (der IcichTiam) lesscl von sich eitel
vaOal, rolz, sppirhcl, puller. Schweis, schwe-
ren, blauem, $rmA^ gnatze, flUsse. cilcr, mist
vikI faarin. Jen, 6, :^3S''.
mhd. hutpr m. oder f..' (Ben. I, 2S6),
entlehnt atu dem lat. hulyrum, gr.
■■IterlMUM f|»uUeq>omroe-, f, huttet^
brod: eym i^lichon (Ainrfi f.- Hllel seyne
|»utl('r|iomnic am hcslrn. auslty. der ep. rnd
«Hang, tom heiL dreykönige fest etc. (l 525j.
Jüj\
llfterltlff ) tii. ein brief, tcodurch das
butteressen in der fastenzeit erlaubt trurde :
was sie mit ablas, bulleu, bekhlbrieOen, but-
terbrieflen vnd ander confessiooaltbus haben
in allen landen geslolen. an den christlichen
adfl. n520). Kij*; also jmfi mit der dis-
|iCn.<iation , biiKcr bricuen vnd der gleichen,
von <fen schlüsseln. (1530;. Diiij*; du hat
er Teil boUeri»rieue, e]rerbrieQ^ mUohbrieae,
ke«ehricue. wiier dtu bapsfum lu Rom.
Bitterfnsii m. in der redensaii aull tiut-
lerftttzen stehen» auf sduoßehen fUtten
Jlefcen: solehs geliebt sieht aufl* potier
fassen, euang. voh den liehen auiseUigen.
(1521). Ciij".
NlleigeM , n. vnd darlT nienant putler^
feil eyn legen odder briefle darzu loszen.
von menschen leren txH meydcn. (1522).
Aij*.
Bnfterig: butlerige äugen vnd obren.
Jen. S. 330*. vgL buller 2.
BnlfcrmUrh,/'. ..milch, welche übrig hlribt,
trenn dif buthT aus der sahne geschieden
ist" (Adelung\: mm zeiigel viel lands-
bnecht aufT mit einer tonnen voll bullermilcb.
tischr. 338''.
Batlern, butter bereiten, bei L. bdllern:
zu der uiagd sprüch er {der hausvater)^ sie
solle die kae melcken, buttern vnd der
gleichen, vberdsu trete budt Mose, (I&27).
Biiii^
titterwecky «i. irosm hs^fH oblMga,
uneigentlich in folgender stelle: vro böse
liiüf) oder gfsind im hatisz i-t , das man ein
eicljcii butierwccken in die band neine vud
schmire jnen die haut wol damit, hauepost.
Wiltemb. 1545. sommertheil \ 20:
Bulliger (billiger 1, m. btittirfu-r : ich \vitr<l
einen bulliger bestellen, dir ilir ein reyll'
odiler txvreen vmb den kopir legt, auff das
vberchristlich buch bocks Emsser». (Ib2l).
Giij»; billiger {Jen. 2, 76* boltigi-r) niiiNson
wyr izu erst werden vnd new f.iv/ machen,
ehe die weyn erud angehcl. ton beider ye-
sUtlt. { I S22). Biilj^ die »dureiHmg bulliger
auch in L '^s hausrechnung v. j. 1542 (de
Wette br. 6, 330). vgl. böllicher.
Bntie (pulze, potzc). m. in folgenden zwei
bedetUnngen :
1) larva, popanz, schreckgestatt: szo
es lautier fa«.z inrli». laiuen vnd pulzcn
sind. Widder denfnisrh gvnantten geysttichen
Stand. (1523). .^ij''; (yo«) gleych für eyncn
gaiich odder kaltem putzen achten, das 14.
vnd 15. cap. s. Johannis. (1538). l iiij';
nu helleslu ybn für einen solchen poUi n.
der deine vntugend nicht sehen oder ybe
altllschweigen aolle, von eigeker geretshtig'
keit. (1530). Bj*; so Cliri'^luin ansibet fiir
einen schlechten pnizen. das 1 5. cap. der
ersten ep. s, Pauli an die Corinther. (I 534).
Sij"; darurob ist gesaog, reden. preiOcn.
wenn das herlzlich aitflsleigen nicht da ist«
gieii h ein geltet als die balzen in der men-
sclu ij garten sind. Jen. l, Tl**.
2) UedUsehnuppe : vnd lessl das liecht
einen bulzon vnd kulbi n kriegen, der pro-
phet Sacharja. (1528 . Oij''.
mhd. bulze {Ben. l, 286). herleilung des
Wortes s.bei Weigandwtt. \» 109. vjil.
auch Grimm totb, 2. 594 (12).
Bnlicnhit (polzcnhnti, m. die ver/d^len
polzenbnt«» wollen«? heimlich ihun. toider
Uaius Wurst. (lüU). J'y'',
•■(fenuMBy torrni««. acftrecfcMM, in
den tischreden putzemaon geschrieben, sonst
überall pnizman (pötzman): nlsn ?eiielil yliin
\goit) ein yglicher, der on glauben isi, ein
eigen kleid an, maehel einen potiman aus
ybm. rber das erste back Mose. (1527).
fij''; lieber pDlzmao fris mich nicht, da«
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CABALL
368
CANTuatI
i
Mchöne confUemini. {1530). nnj ; an vns
ligls, das wir niclit einen silK^uslichen polz-
man oder vogelscbew für ja jnn vaser herU
«elien. ein #011110» vom itm han^ma» xu
Capemaum, (1535). Ej**; das rechte recht
isl jelil aufTgeliaben vnd aligellinn, ist rnm
Schemen vnd puizcoiaooe worden. tUchr.
c.
Dieser undeulschff, aus dem lal. alphabele
enllchnlc huchslab toird von L. noch häufig
in xjDöriern verioendel, denen man gegen-
wärtig aligemein k betw. t xu gebm pßegt,
er schrieb x. b. calendor, cantzcl, canlzclei,
(cantzlei), ranlzel'M-, «Mpiiel, caplan frnpollam,
casleien, ca^iciung, ciaober, auch cirliel
neben sirhel (vgl. abstrkeln), crealx, eretttxi-
gcD, orislall. policcy, spacirren, im anfong
audi noch claOeo, cUgen, cleid» cIciDr crafft
u. a. in.
Cftball, m. cabailus, xaßuXXrfC: mein
königlich ampt, saget er. ist nicht groMe, herr-
liclip i .ihaüon vnd rosse reiten. Eisl. 1,450''.
faldiiunon, pl. eingeipeide, gedärme, bes.
esibare: vnd zusehen wie vergelilicli der
teuflel mit seinen Hansen, Ueintion, wursten
vnd oaldaiinen sicli engsielen. wider Hans
WorsL (1541). Aiiij''; das wo es frylnt, ich
mil wursten vnd caldaUnen mus nach liillen.
4» Wettt br. 6. 297. vgL kaUlaunen in
Grimms tolfr. 4» 61.
Calrniierj m. calendarium, von catcntlni^;
jlzl dürlTls wol widcnimb einer rcrornialioo,
das der calcnder corrigirl vnd die oslem zu
recht gerockt würde. «011 den eoudUJt vnd
hirchcn. (1539). Lj**; eben also helle auch
der oslcrlag können einen gewissen Inn h-
sUbcu im caleniitT iiaben, er wore auil ii oi-
tag oder milwochen komeut wie es mit
dem christ.ig gehet, ebend. Liij\ noch
eini'jc rcdi'nsarlen , in welchen calcnder die
bedeulung von register, Verzeichnis über-
htutff hat: wir wollen hernach euch solcher
liigent einen k.ilender sielten, vermanung
an die gpisdichen. (1530). Ej''; Rüm. ij. «la
findeslu den calcnder bep»llicher, römischer
tu^ent. Wider ä it bapttim su Rom. (1545).
Diiij-; seiner (HetnU v. IToJ/'eaHUfd . nicht
landgr. Philipps v. Hessrn) sundi n sin l viel
am ia^c. wi« er mit tioslar, doclor £iabeck
roordhrnml rlr. hat handeln lassen, solchen
calendtT er im hnsten weis, an dem ittu^
fürslen zu 6aclisen. (1545). Ciij*.
C«lllid«r> m. nütMl. calefactor (warn-
mache r) f irar ehedem bencnnung des
ht'izrrf! in schulen, der zuglfirh von It'hrfrn
und schulern zu allerlei niedrigen dienslen
gtbrauekt wurde: die vom adel machen aus
jrem pfarrherr einen cairacior vnd siubea-
hcizt r. h'ju<post. JheM, 1559 bk 40l\
Camel k.)mel.
Caniinj m. feuerstiüle^ stübenherd: der
kOnig aber sas im winterbaose im nennden
monden für dem caniin. Jer. 36, 22 ; schorr-
' sliilte oder caniin, lischr. 434^ — aut /ol.-
gr. caminus.
I Cuilnkf rd , m. als aber lud! drey oder
'vier blat gelesen hatte, zuschneit ers nstt
einem sfhrriljmesser vnd warfls ins tewr,
tlas im camiuherdc war. Jer. 36. 23.
Cmlnch«! «. kaninclien.
Canonichen, n. dimin. t7oncanoBȊrcften>
gcselz : aber gleich wie sit^ die veler vnd
theologos verwerOen aus jren canonichen
(gedr. eononidien), so vcrwerflen wir sie
widerumh aus der kirchen vnd aus der
sdiiim. von den conciUJi vnd IMwn*
i 1 ». ^'iiij*.
iuuoni.st, m. leUrer des kirchenrechts :
im bapslum sind des hapslesels scbreiber
oder .saphra die canonisten oder esciislen, die
sein derreia vnd recht leren, von den jiidm
vnd jren lägen, (1543). Kiij**. — aus ro-
mam'tcfc (Hol.) canoniAta.
Cantor, m. sangmeirttr in der hirch«: der
eanlor henehen den zweyen rlioralen sollen
der kirchen und gcsang fletszig warten, de
Weite br. 5, 796.
GantOTfi, f. eAoruj canenlium: zu erhallen
die r.mtorei und die güuliche, löbliche konst
mu»ica. de Welle.br. Q, 102.
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CANZEL
369
CAPELLAN
CmicI (canlzcl, anfangs cancell), f. pra-
diglsluhl: da mil sie mich von (l< n ranrcHn
ofTfnllirh vmt frcuclich eyri^n kclzer ausz-
gtruHcti. appellalion. (1520). Aij"; das
«in grobflr eiel auch aulT der canlzel mochl
küdig vnd filrslen aiisnilzeii. der S2. psalm.
fl530). Aij''; vnser lumpen prcHiger liislier
aufl* der ranlzel nicht anders denn von fcg-
fawr . . . ^'cgcilTeii hal»«ii. das 5. 6. vml 7.
eaji. s. Matthei. (1532). nnij\
mhd. kanzel, kaiizclle {Ben. i, 7$G), nhd.
chanzeila iGraff A, 4ül), aut lal. canccUi
gitter, sckriuütm.
Cftitelei (canceliei), caoUtei, f. Hg. mii-
tdsl sihranhivi fcarinHi) nbgesrhlnsxnv'i
orl, dann ,,(tcr orl , ti o die sthrifllii he aus-
ferligung aiigemeiner angeiegenheiten einer
arl geidtidtet, mnd w die dahin gehSrigtn
Urkunden und schriflen aufhettahrt werden ;
imgU>irh>'}\ dip dazu bestetlten pernonen
deren haupl der kaiizler ist" {Adeiuny
Wik 2» 1497); Uteh, offen md gcwcll»
der cancollcy. auff des hoek* tu Leyptzick
aniwort. (1521). nij''; ila beralh der künig
Darius , das man suclien solt in der cantze-
ley (K^nDO. n^n, tlißhotftfXt^). Evra t»,
1 ; mil bnenen , schreiben vnd lesen jnn
der cinlzflcy vnil) ^'rhen, das ist schreilic-
riscli. der \u \ . psalm. (1531). Qüj''; saptira
das sind nicht sdiiechte schreiher, die vmh
lohn oder on gewaU schreiben . . . begreifTt
auch wol mit sich die cancelley, |)orlamenl,
liofc r»»lc vnd alles >v.is ddrcli vvi'i^Iicif vntt
recht hiliri rfgiren. von den Juden rnd jren
lügen. (1543). Kiij"; dammb fug ich e. f.
g. zu wissen , das mein gnedigcr herr auch
vher tisch mein hilft" Ii nn?;''nnmf'!i
vnd in die canlzeloy helolheii. de Welte br.
6, 209; des tcufels canlzclty. tcider Hans
WorsL (1541). Cj'. BekmumA haben die
kanzicien an der ausbildung der nhd. schrifl'
spräche einen wichtigen anlheil gehabt ; so
bediente sich L. der spräche der sächsischen
kawUei: ich habe keine gewisse, sonderliche,
cigtme sprach im tf;utschen, sondern hratulie
dt'f fTfmrinpn teutschon sprach, da^z midi
beyde ühcr- vnd Niderländer verstehen mOgcu.
ich red nach der sächsischen cantzeley, welcher
ouchrolgcii alle ItlrStenvnd küuige im tculsch
lande, alle reichsih'tte» fiDrsleobttfe schreiben
nach der sächsischen vnnd vnsers fdrslen
cantzelcy, dariimb ists auch die gemeinste
leulsche sprach, tischr. 412*.
mhd. canccUie {Ben, l, 786), ebenwohl
am cancelli.
Cuiclcr, canzlcr, m. mhd. kanzelsure
\Ben. 1. ahd. rhnnzolrtri , rancellari
{Graff 4, 4blj aus lat. cancflbrius, Vor-
steher der (ßrtlUehen) kanxM, oft zugleich
der oberste ralh des fürsten* *der eigeimkhe
fnrhmnxtuje ßhrer der rertraltung und
regierung' : es solt ynn einer fürstlichen
canlzley nicht fin soldier esd cantzler sein.
von heintUehenvnd gtetalenbrieffen. (1529).
Dij'' ; kein fflr*t i-^t rr mus onnizeler, Juristen,
P'lhc, gpU'rtf vnd ;;( lir< iIkt h-i!ipn. da^ man
kinder zur schulen hallen solle. (1530).
RUji*; ein cantzler mus keiserliche, könig-
liche, fürstliche werck odder geschelTl aus-
rirlilcn. vhi nd. Fiiij" ; ich linll, er wird yhn
{Joseph) geheissen haben seintii caulzler vnd
Abersien heyrolichsten rad. vber das enit
buch Mose, (1527). noj*. in der bibri ver*
deutscht L. mit canzlcr gemeiniglich T3T73
iindipb: Josaphat war cantzler. 2 5am. 8, 16;
Jonathan war der ral vnd horemeisler vnd cantz-
ler. 1 cArott. 28» 32 ; da aber der cantzler das
voick j.'( siill('| halte, apost. gesch. 19, 35.
Canieiscbrrllicr , m. kanzleischreiber:
frage einen canlzelsciircil>er, predigcr vnd
r^dner, was schreiben vnd reden Air Vbeit
scy. das man kinder zur schiüen hallen
solle. (1530). IJij'-. vgl. Frisch 1. 164''.
Cnf ellan . zuanmmengez. caplan , m. dem
Pfarrer unuigi-<,r^ter geistUd^er, eig.
geistiSeher, der den gottesdienst an einer
rrtpcllp zu versehen hat: der cipi'IIan sol
vnler dem pfiirrer sein, der pfarror vnler dem
bischoff. die ander ep. Petri gepredigt.
(1524). mj**; es sol auch mit den leichen
schicklich gehalten werden, das ein caplan
vnd kirchner mitgehe, vnterriclil der visita-
tom. (1538). Kiiij''^ also ist das worl, das
der pTarherr prediget, nicht ein hesser wort,
denn das der capplan prcthgct. hauspost.
Jhriia. I ■>."/). hl. 277''; die caplan ipl.).
origiitalbr. im gesammlarchiv zu Weimar
0 pag. 143. BBK. q. bis ins jähr 1521
«Mtf er setcAn«! licA L. «e(6tlcapeilan, cappcllsn.
atss wtÜMIal. capeltanus.
47
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CAPELLE
370
CARNÖFFEL
Capelle (capell', f. Jileine nebenkirche:
wo goU eine kirchon bavvri . bawel er (der
leufel) seine capel oder laberne daneben.
ilM 5. 6. vnd 7. cap. s. Matthri, (1532).
xiy*. tUckr. 169*; vnd fOre sie in des herni
haus in der Capellen eine. Jer. 35, 2; uiil
fttrel sie in des herra hau:> in die Capellen
der itittder Baii«B, welche neben der fllnten
Capellen ist vber der Capellen Müscja. 35* 4 ;
zum zwenlzigslen , dns dir wilden rapellen
vnd fellkirchen wurden zu poden vorslorel.
an den chrisUichen adel. (1520). Jj'*; wenn
wir einen finger odder heublsehedel vom
hcdiglliumb vberkomen kundlen , richl man
so bald allar vnd capeMrn riufT. vber diu erste
buch Mose. (1527). (jqj .
mhd. kaptflk kappSl (Ben. 1, 786), oM.
chnp^lla {Graff' 4, 356), miUeWH, capclla.
Capellenbele^ m. Mla eem» damini.
(1522). Aj'.
Capphahn (capphan), m. lundmfOiner,
eunuch : die andern die Chrislus heyssel mil
•ri'Mi-' lieiiluMtdt'n verschtivttrn , die rapp
liaiieii üMid eyn vnselig volcli. vom eelichen
leben. (1522). Aiij''.
die «cJki»» im ib.Jk. ObUeke form kaphan
(coc. ex quo), voofür bei Aliens la ig vocab.
7' cnppnn vorküm'itl ist nichts anders als
äoi üardi anlehnung an iulm mehr deulsclt
geformt* capaun.
Caßltel, n. 1 ; theil, abschnitt eines buchs,
einer schrift : das erst r.ipilel , das ander
capilei, dos Vierde capilcl. die redensart Je-
manden ein capilel lesen , ihm einen teneeis
geben» ist aus der klösterlichen :ucht her-
genommen, indi m slra (fälligen manchen das
äbertretene capilel awt der Ordensregel vor-
gelesen wurde: daruoib lehcl er an vnd
lieset jnen ein capilel, einem nach dem andern,
wie sie Voll IiofTiri vnd bnriiinnt stecken.
auslc;/. der ep. cnd euang. von ostent etc.
(1544j. Ij' . ebenso eiucw den Icxl lesen.
2) die gtie4er einer geeeUt^fl geist-
licher personen: die pt ysUirben pereoncn
capilel, cnnucnt vnd coUegia. buHa ame
domni. (,1522). Biiij\
3) der ver<4inimfttnf<orl einer eolehen
gneUsehaß: die Ihuniherrn jm capilel, die
furstcn jnn der ratslttbe. der Iii. jwaim.
(1530). ßij\
mhd. rnpiiel (Ben. 1, 7S7). ahJ. capilai,
capitui (G raff 4, I^.'Gi. aus lal. iMpilulum.
Capilelkansi n. das haus, in uielchem sich
das capiM einer geeeUsehaß venammeftr
also kamen die zwen gefurl ynn das rapitel
auT dem praffcaUof. «on er Lenhard
Keiser. (152ÜJ. Dj''.
Caillifcdy m. earbwnevln», geseiueSr:
ausaali, carbuncbel vnd alle plage, wider da$
bapstum au Jtom. (1&45). .Fy*. heuU kar-
funkH.
lardinal, m. vornehmster geistlicher nach
iem hapite: jnn der selbigen bnlleo hallen
sie gesclzl, das kein cardinal solle hinfiirl so
viel schandltiiben hallen, wamungv an s. L
deudschen. (1531). Eiiij'*; uacU dem wir
erlitlen haben saoviel bullenkremer, cardinel,
legalen, butla cene domini. (1532). Aj**.
Cardinalhnt, m. der rothe, scharlachene
hut, der das ehrenxeiehen dieser würde Ml.'
idi wil dyr lassen den cardhialhttt vnd be-
gere nit das du mir etwas gibst, bulla cene
domini. (1522). Aiii]'; Ihnn sie nielil mehr
denn weyszcn vnsz yhren rodlcn i-ardinal
igedr, carnal) bull vnd bi.«cbuiriarucn.
letder den fe^d^genamtengegttiieken alond.
< 1522 t. Gj^ .
Cardinnlisch^ einem rnrdinal eigen: car-
dinalisclie hidigkcil. wider den bischoff zu
Magdeburg. (1539). Aij*; sein cardinaliseh
müllin kUioL efrend. Gj*.
Carlsladcr, m. anhänger Carlstads: da
ligi yhr Carblader auff eym baufTen. das
ander teyl tridder Me hyml. propheien.
115251. I>j^
Carlstadlsf h : wir «^i'- ! ^Milder liep>liseh
norli Carlstadiseh. Widder d. hyml. propheteti.
1525). Jiij''; das CarUladische luto. vom
abendmai CkrieU. (1528). tiüf.
Carnöffel, m. cardinal : ab du vornucliter
bäswichl vnd lenfelskopir, vv.i<5 ffpifprslu viel
von deinem scbcndlichcn, leuUiscben, erlich-
len ablas vnd Tegrewr, dauon dn doch sdlis
mit deinen brildcrn den carnöflela vnd ear-
naliscben messbisclionen vnd hc^chornen vnd
bescliwornen bauflen nichU niclil hclbl.
Jen, 3. 186^
Carnttflel htee* auch ein heUeblet fcar<M-
xpirl d''<i 15. IC), jh., benannt nach der
haupikarle, dem caroöflel, der den cardinal
•
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CARTAÜNC
371
CATÖKICUEN
dantMte. einen auftektmx über die ent'
stehung des namen.^ carntHTel gibt folgende
ilelle: IcuffeL iiür es isi ain .npil nuü' der
karten d«s wirt vil in Teittsrhiand gospilet.
das liaiüzl man carnüfleln, mkI ist gcwiszlicli
durch ain sciiHriidViiHiif^cn ko|)iT (^Ipiihals ( in
prophecey)erdichlel worden. b.ipst. auszwas
▼rsachen haiiit man e» earaöQela ? leuflel. der
Tsderman ist erstlich cardtnal gencnnel wor-
den, die .linrcltigon nbrTfinhfn jn nil ntuli^r'^l
dnnn (-nrniUlVl nennen künden, wie man diinii
yeiz deine cardinSl im Teutsclilaod oenael.paj-
ptiUut,n»w9»Hhm§9omle(^d.(i 546). Aiij".
Cirtanne (canhaune), f, eine an groben
j^eirAwisM,* quartana, viertelsbitrbse'i llenisch
5S9j, also viel carlaunen vnd büchsen hat er
{d«r teufH) auff vdb gerichu ein iermwt tvm
creuü. (1531). Cj*; hie ist kein gelt«
schsvert, bfichsen, carlhniin. fn'p das gesels
vnd euang. sh tmterscKeiden. (1532). Cj'.
— vgl. Frisch 1, 166*. Weigand wtb,
1. 564. bei D entler earlhonne.
Carlhäuser M'>irl]iet)scr), mitgtiid lines
wegen seiner :>(rengen askese sprirlttrörllich
gewordenen mönciuiordenji , gesiUiel durch
Bruno von EStn: solchs wer« golt Ange-
neme vnd gefelliger denn kein clostericlien
noch ('arlhcnser heiltgki-it. deudsch raie-
chismus, (1529). Dij' ; vnd Ihetcsl noch eins
souiel giile werclt alt alle Carlheuser, iae
5. 6. vnd 7. cap. s. Malthei. (1532). Bilij";
wer sich selb» mit grossem fasten vnd ca-
stcyen zu marlcrl, wie die Carllieuser oder
turckische heiligen, der ist schon von goii
Tod Ghrislo abgeeondert. eine tdtSne osUT'
predigt. (1538). nij\
Caselj f. meszhleid, casula: derhalben
ningen wir nil rumen vns Widder die Ileussen
ader Kriechen, di wir allein recht ineas hal-
len, als wenig als ein priester, der eyn rote
c<K''l iinliat, jrcgen dem der ein w<m'<*;.> ader
üchwarlx anhul. eynsermon von dem n. lest.
(1520). Aiij"; cresem. plalle, casel vnd des
gleichen geprenge hilfTl nicht, von der
wincUelmesse. (1533). .Mij*'; pnlliura i.sl ein
henlTen oder nechsen faden, gestrickt vnd
gewirckt als ein creulz , das man hindcn vnd
fernen vber die caael werlTeu kan » wie die
crcutzc an den caseln gemeiniglich sind.
«ider das hapstum zu Rom. (1545). Zj''.
Castanenbmin, braun wie eine kastanie:
die ersten Isc. pferde) »ind rot, die amlern
[»raun, welche Vcr^ilius nennet spadices, die
castanenbraun. der prophet $aeftarfa» (1528).
Fi.j^
Cnstelen, züchtigen, strafen: ach got
slratr mich nil yn deinem zcorne vnd casley
mich nil yn deinem grymme. die sieben
puupealm. (1517). Aij*, «ar. an pa. 6. 2,
iro .spätere ausgg. zUchlige mich haben,
beionders heissl es den Ieil> t asteien: daraus/
denn ein yglicher kan scibs nehmen die
niasx vnd beMheidenbeil den leyp su caateyen.
von der freyhegi rinisx Christen menschen.
I ir)21 1. Riiij''; wenn ich tzchen leybe helte
\nnd mochl bcy got szo vil gnade erwerben»
das er sie mit dyssem ruciisschwaDli des
leyplichen lods oddcr aufTruhrias caateyet»
szo Wüll ich sie doch alle ausz herlzen
grund gerne dar strecken für den elenden
bauOen. eyn trew vormanung afcft ISH Vor-
huten für auffruhr. (1522). Aij*; am zeben-
ilcn inpt> dos '^ielicndLMi iiiotidcn soll jr ewrn
It'ib iMsk'icn. 3 Mos. IG, 29; 23. 27 sich
caiileieii : pus licyssct er besseruiig , nicht
wie wir haben pus genent , wenn man sich
geyschiel vnd casteyel fiir die sunde gnug zu
tluien. ausleg. der euang. von ostem etc.
(1527). £8''; vnd dich casteietest. Dan.
!0, 12.
Casttiien ist die md. form des ant tat,
t nsli^Mre entlehnten hd. \es[\i^en , kestegen
{Uen. 1, b02.i, ebe.siigun, cbaslig6n \Graff
4, 531). dasi L. anfange noch die obcrd.
form eastigen ^ftraHcM ht^, wie fVei'
gand uth. der aynon. s. 1170 bdtm^ett
vermag ich nirht zu be.släligen.
CnateicBj H. wer sich selba uiil grossem
fasten vnd casteyen zu martert, eine eeh9ne
osterpredigt. (1538). Dij"".
Casteiieg, f. castigalio, mM. k«^-^!o[:ungp,
kestunge {Ben. l, 802) : das ganlz puszendc
leben vnnd erbtsame casleyung des fleischs.
die sieben puszpsalm. (1527). Fj*"; casteiung
des leibs. eine bericht. firi2S). Cij*; vigi-
lien , fasten , beten , wachen , casteiung. die
kleine antwort. (1533). Ciiy".
CnMchei (thvieUeieht canSnIchen («. &):
dasz sich ctUche Juristen , auch die groszen,
hallen hürea laaaen, sie kannten nicUl nach
47*
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CAVAT
372
CHOR
tinsern cntnntclicii f^o nrnnen sie unser
büi'lifr) s|ircilifii. de Wcltf br. 5, 716.
Cavat, /. allanaiUyer vorbau eines haU'
ie$: das richthaus ist selcgen forne an der
gassen vnd hat vorher eine hohe laden ge-
habt , gleich wie ein eroker . . . die deii>I-
schen habens von jüden genomen vnd lieis!.eu
es eine caual oder eine erbohele trepiien.
Eisl. 1, 460^ vgl. Vilmu i idiol. s. lin,.
1D7. Grimm t0lfr.4.21 kafliile und <. 372
kavele.
Cedfr* cedern, eednu, bei L» nocjk wie
mM. ceder (Ben. 3, 861), m.; er wird
* waclisen wie ein rnler aufl* Libanon. ps.'Vl,
13; ich hin hdch gewachsen wie ein cedern
auff dem Libaiiu. Sir. 24, 17; einen cederu
/ea. 44, 14 ; vnd nam den wipflel van dem
ceder. Ezedi. 17, 3 ; wie die cedern an den
wassern \ Mas. 1\, {].
Cedcrbaanij m. dasselbe: Assur war wie
ein Mderhaum aulT dem Libanon. iPseefc. 3 1 .
3; cedcrnhewme sur wund. 2 Sam. 5, 11.
Ccdern j cedrimm: iili \v<j1iii(' in ciiiiin
cederu liaiisc, vnd die la«!«* gultes wonel
vnier den icppicben. 2 Harn. 7,2; ccdern
hollz. 3 Jfoa. 14, 4 ; die cedern hret. 5acA*
Ceutner, m. ein gewicht von iou pfund:
aus einem cculner Teincs gulds sollu das
machen. 2 tfoa. 25* 39 ; er kaulll den borg
Ssnaria von Semer vmb zwcen ceutuer sil-
biTs. 1 kön. 16, 24; ein cenlner (1528:
cenlencrj Hey. Saüt. 5, 7 ; einen cenlner
hfcht. de Weite br. 5, 767.
Ccremonie, f. rilus solemnis: das ander
Stücke christlicher froiheil ist, dos vns Chri-
stus nicht bindet an die ceremoiiien vnd gc-
ricbläorduung des gcsclzs Musi. vnlerrichl
dertiiitatom. (1538). Jiq*; von anfang der
kirclien haben die cereiuonien viel vnlusls in
der kirchcn nnt-ericlit. hurtz bekenlnii von
d. Ueyi. sacrament. (^1544). üij''.
Ceter, tnler>. t. seter.
Ckaracieri m. 1) wie mhd. knracter {Ben.
1, 78S) merkmal, kennzeichcn : der endc-
cbrisl verpoleo bat, das iiyemaud keuITen
noch veriteuffen solte, er hett denn ein mal-
seichen» Siegel vnd caracter der styrne vnd
henden. rhrr das erste buch Mose. (1527).
Ggj"; der caracter, dai geistliche maiseicben
jnn der Seelen, von denoinckelmeue, (1533).
Iliiij*.
2) betehaffenheit, nalur: myr der beslien
character mit aso viel bnllen ist abgewaschen.
wider den falsd^getumUengestUi^en ttand.
ii.vri , Aj''.
Cliarfrcitag (carfreitag), m. der nadale
freitag vor oslem al$ tedeetag CbmU, awh
der sldle Treilag genannt (t. freitag): es sol-
len auch ihe Teier jnn (h-r carwochen, grün-
durnstag vnd carfreitag geiialten werden.
xmterrichi der vintalom. ( 1 5 3 S ). Kiij'*.
mhd. karfrtlac (Ben. 3, 8), eig. klage frei*
tiiQ , denn ahd. chara => A7«gp. bei Ger-
stenberger (mon. hass. 1, lÖ4j heisU
der charfreitag der gute freilag.
Chafw«ch€> f, die wache vor oafem. fte-
leg s. vorher.
€hfn. diese in der heutigen schrißsprache
ublicliste verkleinerungssylbe erscheint bei
L. noch öfter tmverfcfirsi •ichen, s. b,
bierichen, caninirlien, canonichen, frOtaicheu,
Ilniisiclien, Lenichen, snlzirichcn , s(Miiel»»?n
u. a. m. häufiger bildet er jedoch diminuiiva
auf lein (Hn, le).
Chika, schrei de* esets, «onaf ika («. d,):
wfjin icli mein eselgcschrei chik.i, rhika lasse
eischaUen. wider das (>ajw(vm £U Kom.
(Iä45j. lliij''.
Chimctai faMhaftet tmgduiter: ein
chiinera, vngehewer (hier. Ueehr, 395K
V. tat. cbimacr-i
€hor, ni. Chorus, mhä. kor {Ben. 1, 861),'
ahd» Chor {Graff 4, 4S0).
1} reiset^, «eftar: vnd sie sahen sween
chor Propheten weissnpcn. 1 Sam. V), 20.
2 ) der hintere theil der kirdie, worin der
altar steht , gegensatz des sciiiiles, daher
aneft dae tMerheiUgile dee lempel»: vnd er
bawet einen vmbgang an der wand des hau-
ses rings vmbher , das er hehle vnib den
tempel vnd clior hergieog. 1 hön. G, 5 ; aber
den chor bereitet er inwendig im bans, das
man die lade des bunds des herrn daselhs
hin thel. 6, 19; jin chor geheulet vnd ge-
dünet. das 17. cap, Joh. (1530). 0j*; das
man jm chor vmb einander singet, mm isn
Schleichern vnd winckelpredigern. (1532).
Cj*'. statt im chor stehen sagt L. zu chor
Sieben: sonüerUch kieitler tragen, sonder
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CHORAL
373
CUaiSTEll
gebet vnd wcrck (hiin vnd mess hdten» itt
chor stehen. Jen. 1, 294"'.
3) lieJei uii hüliern clior nennt L. die
ptahun 120 — 131. die §og. slufenpsatmen,
weldto ohn0 Mmt^el «al^ahruUeder «varen,
die von den zu den hohen festen nach Jeru-
salem tcaudcrnden Juden gesungen wurden.
Cbortli m. Chorsänger: der caulür be-
Deben den iweyeo Chorälen sollea der kir-
chcn III hl geieng flejivg werten. d§ Wette
br. b, 796.
Cherbcrr« m. canonicus: wie die chor-
berro vnd dioncfattler eolebe feine wort
blöken vnd heulen jnn jiircn kircben. das
Sehöne conßlemini. ( ir)30)- Aiij'".
Cherreck; m. amlskleid der geisüichen:
gliui, glaiu, giuriatn,
die sew die bat ein ehorock an.
tischt. 394".
CbersrhQler, vi. 'disdpulus e choro sym-
phoniacu . dm chorschulcr zu llalberstad
vnd Hagdcburg. von den eoncHijs vnd kbr^
chen. (1539). Fj«.
fhresem frlirisem, rrfsoiu), m. chrismn,
am grundmnerstag geweihtes kirchliches
»lUböl: mit ebresem die scheilel be^reicben.
da$ taufbüchlin verdeutscht. (1523). Cij";
es muste der lioilige slinckendc creseni mit
lUgen vnd betneghchein schein also hiis-
geputzt werden, der heilige» laude lu
scfamacb vnd vnebre. von der winekelmeeee.
(1533). Kij*; machet vnd weihet jn hiemit
zum doctor vnd priestcr . . . nicht mit (gar-
stigem chresera , sondern durch den leben-
digen heiligen geist. von der heUigen tauffe.
(1535). Giiij*; gleich wie auch der bapsl
mit seinen) cliresem, weich\va?ser vnd sallz
geuckelt. eine predigt auff der kindertauffe.
(1540). rij** ; das vns cbristns dazu gevreibet
vnd den chriscm angestrichen hat. Jen. 5,369''.
Chresf ni»blsrhof}m. weihbischoff: droht-n
aber halieii wir angfzoifjt, wio tlic cresems-
bisMcboue mit jrcr weylie keinen pfaner noch
prediger bemiTen. «on der miuMmetee,
(1533). Kij*.
f'hrf<it , m. vencendet die nhd. spräche
sou;ohl jur Christus, als auch ßr c/irt«(ia>
nm: in deudscher spräche bcgreifft das wort
Christ beides, den herrn solbsi, wie man
singt *Cbrisi ist erstanden, Christ für g^n
Himer, vnd auch den» so an den herrn Christ
glouliol, wie man sprirlit , ilu bist ein cbrist,
u^iäer das bafKslum zu Korn. (151:'). Liij"'.
doch hat L. itn ersten falle in der reget die
lal. ettdnng be^Katten, nur aposL geech.
9, 22 begegnet: Paiilns treib die jüdeo ein
vnd bevvrTts, das dieser ist der Clirist, ebenso.
IS, 5: zu bezeugen den judcu Jhesum« da»
er der Christ sey. in der sweilen bedentung
[chrisiianui) ist bei L, noch Christen ge-
bräuchlich (s. d.).
Christabend^ m. abi^nä lor Weihnachten:
anch mich nunmehr mit goit resolviret , an-
nähenden beil. Christabend bey euch* ver»
leihet gott anders f^'C^uinllieil vnd leben , ^o-
wisz zu seyn. de Welle br. 5, 231. — mM.
kristübeut (mysL 1, 27, 3).
Ckililcifuiger, m. *r««u^«r (^rieH:
Carlätad liesz wider vns ein biichlin ausgehen,
darin schall er vns Wittcmberger rliristmflr-
der, cbristcreutzigcr , ncwe papisicn etc.
Henris beftentaw. (1544). Fiiif.
Christen, christianus, mhd. krislen iBen.
! svH, cihd. christÄni \(hn{[ |, 618), nr-
sprünglich ein adj., dann subsl.
1 ) als adj. eneheint e$ bei X. noch oft:
eyn Christen gemalh darfTsich nicht scbeyden,
sondern kan wo! hlcyben bey seinem vncbristm
{»emalli. das 7. rap. s. Pauli zu den Corin-
tJiem. 1^1523). Fnij"; Izum ersten bill ich,
man wolt meynes namen gesehweygen vnd
sich nit lutherisch, sondern Christen beyssen.
etfn (rew vormaming. (15221. Biiij*; wer
nicht recht an Chnstum gleubt, der ist nicht
christlich oder Christen, von den eondHJe
vnd kirchen. (1539). dij*. — dieses adj.
haftet noch in vi,'/,'n der nachher aufzufOh"
renden Zusammensetzungen mit Christen.
2) häufiger afefci et MiMttnffeiieb: ee
feilet nicht vtel, du vberredest mich, das ich
ein tlii i>lrn wfinic. apost. gesch. 26, 28;
leidet er aber al> ein Christen, so scheine er
sicli nicht. 1 Pel. 4. 10; sprecb amen wer
ein chriüten ist. Mla eene damini. (1522).
£5**; da stehet, das Adam ein Christen ist
gewest sclion so lang fnr Christus gcpurt.
vber das erste bucit Mose. (1527). Mj';
denn on solche knnst kan man wol Christen
sein vnd selig werden, der prophet Sacharja.
(1528). Aig"; ein arme dienst magd, wenn
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CHRISTENGLAUBE
374
CDRlSTENMOaDER
sie llial was sie thun sol , vnd ein Christen
dazu isl, so isi sie für gol jm liime! ein
schone reine meU, das alle engel jr zu
lachen, das 5. 6. vnd 7. cap. s. MattheL
(1532). Giüf.
CbrtsICIglailbe, m.der chrigflirhp glaube:
wenn sich ein mamhich witldcr zum chrislen
glauben von den Türckeii hckercle. dte kt.
antwort. (1533). Büj".
CkrlalCBgllei« n. das so weoig Christus
kan vom valpr gelrennel odder gesondert
werden, so wenig mUge die chrislcnheil vnd
ein jglich Christen gelied ycn jhm geleilei
werden, das 17.cap. JoAomiM. (1530). Büj*.
Christenheer , n. ein aus rhrislen be~
stehendes heer: der könig Ludwig soll \il-
Itiichl glückseliger geslrillen haben, wo er
. nicht ein pfaflcnheer oder, wie sie rhdmen,
ein christenhecr geftirt lietle widder den
Türcken. vom kriege widder d. T, (1529).
Bij'.
Chrlltenhelti f. whä. Iiristenheit (Ben. 1,
884), ahd. chrislanheil {Graff 4, 619).
1) die ursprüngliche bedeutung ^chrisl-
Uchkeit' tritt bei L. noch einmal in folgen^
der sfslfe oMf« denekt nur nicht, das solch»
heisse Christenheit oder christlich wesen.
der in. psafm. (1530). Eiii"*.
2) geaamlheit der Christen, die rhristliche
kirdie: das isl yhe ein klarer Spruch , da-
mit die Christenheit win «ttnge»mfen von
allen weltlichen gcmcynen. von dem bapstum
zu Home. (1520). Biiij*; die predigcr ynn
der chnslenlieyl. epistel s. Petri gepredigt.
(1523). Ji]*"; haben wir denn keine rechte
pfafle noch sacramenl gchaht , so ist keine
clirisioiilii'il oder kirche blieben, von der
icinckelmesse. (1533). Fiiij"; sn heyl ge-
meyner ehristenheytt diensilich. origintUbr.
imgeeamlarchiv zu tVeimar. 0 pag. 7 1 FF. 2.
Christenkmst; f. christliche hunst : das i>i,
sage ich , ja nocli lang keine chrislenkunf^t,
wenn man dauon sagt, was man thun odder
lassen sol, odder was gut vnd bOse ist, sondern
das isls, das man wisse, was Christus isl
vnd lliiil. von Jht'su Chrish). 11033?. Diij''.
ibrisltnland, u. em ianä mii chrisilichen
einwehmem: weil aber das eaangeUum vnd
sacramenl von Christo iMrnllitn in einem
lande bleibt» so sind gewislich in dem selbigen
lande viel Christen, vnd wie wenig denel-
higen i^it, so wird doch dasselbipi' laiid . . .
Christenland genant, eine heerpredigt widder
d. T, (1542k Cij*.
ChrblfMlicfc, M$meh, mhd. krislenitch
\Ben. \, 884), ahd. cliristr.nl'li {Graff
ßlO): dip rhrislcnlirhe kirch. eyn sermon
vuH dem abiasi vnnd gnade. (15ib). Aij**;
die chrislenliche lerer. e^e»4, Aiiij*; es stund
die chrislenliche warheytt eyn mall alleyn
aufT sancl P-ine!. manuscr. der bibl. zu Gotha
cod. cliart. 37 Ö pag. 9. später schon bei L.
chrisllich (s. d.).
CkrIstenHch, adv. sie wurden chrislenlicb
schlieszen. de Wette br. 1, 604.
Ckristenniann I ». homo chriitianus:
solch lere vnti spmch horisln eibar Christen
man gem. von den newen Eekii^ten ImtUn
lud lügen. (1520), Aiiij*; eyn Lhri»len man
eyns andern Ifl'rn nrn h tliszoiii gewarllel. das
7. cap. s. Pauli zu den Corinthem. (1523)*
Aiij* ; ein weg cum hymel, den der gemein
Christen man nil gehl, euang. von den (sei^
auszsetzigen. (1521). Kij**, darunib sein
alle Christen man pfaflen, alle weyber
pfeflyn. eyn sermon mm dem n» fsff . ( 1 520).
Dij''; so gar grosse vmmeslidie lost hat der
verdampt bapslesel . . . den armen Christen
man zu eflcn. ncrren, spotten, wider das
bapstum zu Rom. (1545). ^jiJ^
Chrlstemrateli m. ich habe selbs gehört
von rriinii ii getaufllen Juden , das, wenn sie
nii hl bey vnscr tzeyt das euangelion gehört
hellen, sie weren yhr leben lang judcn vnter
dem cbristentnantel blieben. detsJbenuOlri'
stus eyn gebomer Jude My. (1523). Aij**.
Cbrlslf nmensrh, m. tpas christenmann: ein
Trum chrisleu uiettsch. das diese wort Christi
noch fest tieften. (1527). eij'; wie wot vns
k> in Christen mensch also nötigen wird, vom
abendmal Christi. (1528). bj*; es kan nie-
mands einen Christen menschen vrtcilen. vber
das erste buch Mose. (1527). büj''; alten
Christen menschen, denn diss bnclile tw^
kumpl wünsch ich, Marlin Luther, gnade vnd
fried. eynvnterriehtderbeychüsinder. (1521).
aj'-,
€hfi«te«M4rl<r, «. yhr christenmorder
mugl vnschuldig hlut vergiessen. auff des
^ocfci MU LegpUkk antworU (1521). biiy*;
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CHRISTENHUND
375
CHRISTLICH
erlz krrrlipnl»i)rner vnd rliristonmürJer. von
den concil!j-; vnd kirchen. (1539). cj\
Chrit»teaiuuuii , m. ilerlialbeo onus eyn
cbrisien idoiuI eyn sefen nand, nieht eyn
flach maul scyn. ausleg. der ep. vnd evang.
vom hei/l dreifkünitjefesl etc. (1 '•>"!. Hiiij*.
Christcirecht f n. dieser arUktl muchl dicli
sum christeo, das man dich von €hHslo auch
einen Christen nennet, vnd du bekümcst auch
christnnrechl dtin li jii. Eisl. 1, 187\
Cbrlstenstand , m. ordo chrUtianus : aber
einen stand draus zu machen, der besser sey
wederder gemein dirislenatand , daa ist ver-
lieret ding. derXn.psalm. (1530 . Ej'';
der chrislensland sol vber alUs vn l alle*
schweben, ebend. Eij*; cliristenslaud tsi ein
solcher stand, der nur willige hertsen foddert.
daa5.«6.i'nd7.eap.a.jraflAet. (1532). Mij'.
Chrlsfenthum , ?? (jchronchi /. noch in
der nrspruuglkhen , suüJevUt en bedeulung
*tlaadt iffirde des durülm» ehrUtUdur
ifiaubeni^t ^/riitUehemieken' : catecbismus
aber hcyst oync vnlcrrichl, dnniit mnn dif
hcydcn, so cliristcn werden Wdlleri, Icrel vnd
>Yeysel, was sie (iieulieii, ihun, lassen vnd
wissen sollen yta cbrislenthom. deudseh«
messe. (1520). Aiüj"; not vnd angsl zwingt
vns d;<?ii vnil )>oIm'U ii> fein jin chrislcnlbum.
das schone confuemini. (1530). Dij''. —
nhd. kriatentuom. {Bm. 1. 8S4.)
Chrfstoiwclbi n. chrislliches weib: ein
corporal Ihar kein rhrislenweib waschen.
von den schlüsseln. (1530). Jij"; woll jm
ein Christen weib geben, /en. 3, 174**.
ürislfiniigy Ouritio conform: das »t
nn ein chrisirorniig wahrhafltig men^iche, der
innewendig voll vnlrosts vml hetnihie geisies
ist. die sieben puszpsalm. {Ibil ). ilij ' .
ChrlstglaiUg» der an Christum glaubt:
ein christgleubigcr mensch, von der tcinckel-
mease. (1533). Rij ; von dem glauben vnd
keinem andern wcrckc liabcn wir den uamen,
das wir chrislgleubige heyssen . ausle^. der
gehen gepott. (1528). Hj**; darumb ist das
sterben der cliHsigleubigen nil eyn sterben,
szondcrti eyn schlafT. aussleg. der ep. vnd
ewng. des aduents. (1522). Fj*'; Christus
kOnigreieh, darin wir ilzt leben vnd alle
cliristglcubtgcn liislicr gelebt liaben. i'orr.
auff die Propheten bei Bindseil J, 335.
Christin, f. christiana: so ists auch zu
boflen, weil die mutier eine christin vnd
gteuhig ist, das jr bcrtzlich scufTlzcn vnd
grdoditch sehnen das kindzur laulTe su brin-
gen, fiir i^in rocht gcbetc für gott angenomen.
L.'s irost für dff rrrilifr. iretchrn es rvgerat
(je<jangen iitmUkmder geberen,bei liugen-
liagen der 29. p$alm. (1542). Jij\ «onal
bei L. noch Christen (9. d.).
Ckrisllsfh , Chrisla angehoritj, chrisllich:
ich sage aber davon, d^is vnler euch einer
spricht ich bin paulisch, der ander ich bin
apoUiach. der drille ich bin kcphisch, der
Vierde ich bin christiscb. 1 Cor. 1, 12, tro
der gr., (at. und goth. (ext den gen. dfs
eigennamens haben; aber es ist des leufeis
gespenst» der mit solcher weise die lenl da-
bin Türet. das sie vom bapst fallen vnd doch
nielit TW Christo knmen , vnd also weder
bepstisch noch chrislisch werden. Jen. 2. 80 ' »
wir sind widder bepstisch noch carisiadtsch,
sondern frey vnd chrislisch, ncidder die hjfml.
prophptrn. (1525). Jiij'"; viel ebrüislen sind,
die mehr rabbinisch, denn chrislisch sind, de
iVelle br. 5, G06; ehe vnd kindersorgc bleybt
recht, es sey tieydnich odder christisch.
randgt. zu 1 Cor. 7. 11.
Christkind , n. Clirisius infans: wie man
die kmder iercl sanct ^iclas vnd dem Christ-
kind festen, vermanmg an die geistHdun,
(I531V).
Christlich , ica$ christenlicb , dessen ver-
kürzte form es ist ; ich war aber uubekand
von angesichle den christlichen gemeinen in
Judea. Gal. 1,22; die lere vom anfang
ehristliehs Ii liens. Uebr. ('•, 1 ; 0 des elenden,
beiniliteii, verlassenen, clirisilicbcn glaubens.
der 3ti. psahn. (1521). Aiij"; die christ-
liche kircb. aii/f das vHrdirisilieh buch
bocks Emszers. (1521). Jiiij*'} war ists, es
wenlen rllürh sich bewcybcn odder ausz-
lauflen nicht ausz christlicher mcyoung. von
Mder gestaU, (1522 f. Ciiij''; das ander
Stücke christlicher freiheit ist. das vns Chri-
stus nidil bindet an die cerenionien. t>ttler-
rieht der visitatom, (1538). Ji^\
Christlich, ad», wU ateMsfeniuJtomml,
siemf.* kenffen vnd verkeuflen eyn noihg ding
ist, des man nicht crnperon vr d il In^r-
lich brauchen kan. von kauffshandiung vnd
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CIIRISTMESSE
376
CISTEMIB
trurher. f 1 524). Aij**; '^o mnii iV\o 1n'|i>;t-
Itclit'ii ilp(Tc[,Tlen vnn forii .in l)is liindcn aus lie-
sei, üo itüüel mau iiiciii einen bucliüLabcn,
der da lere, was glaube sei oder wie man
christlich glenbcn sol. wider das bapstum zu
Rom. flfij5>. Fj'; e. w. wir»! sich hierin
cbrisüicb vnd ebrbarlich wissen m iiallcD.
it WeUe hr. 4, 334.
Christmessf , f. messe, gotlesdiensl in der
chrislnachl : difi rpisicl des [)rn|ili»'li'ii .lo<:iia,
so man ynn der chrisimcsse lieseu liiel einer
1526 endnienmen nchrifl; yon der ftve
chrisuncss. muUg. der ep, vnd euang, vwn
aduenl etc. fi r»2S). PS**; yuD der hohe
cbnslniefts. ebcnd. HG\
Christanöriler , m. Chrislusmörder. beley
$. «nfer chrislcreosiger.
Christnacht, f. die nacht unmittelbar vor
dem ehristiag • ilio t'pi«;(pj zti der mess ynn
der christnaclil. aiuleg. der ep. vnd euang.
vom adnml «le. (1528). M6".
Christof el , Giristophorus, Christträger :
0 bie reissl der grosse CbristofTel von Zürch
eitel bcwroe vmb. vom abendmal Christi.
(1528). oiij-.
CIrlatttgf m. üu neOalü Clmsti, bei L.
geschrieben christag, wie aurh mhd. VrisUv^
{myst. 1,27): ist nicht der rhristag auch dies
domioica, des herro lag, das ist darin des
herm sonderlich werg» als seine gehurt be-
gangen wird, von dtn etmeUißtndkirdien.
(15.39). Liij".
Christasaartereri m. an biulseuge Chri-
tH: es hat yhm geahnet odder vilicicht so
viel gesehen vnd gehört hey seinen meoche)-
mrtnlern . d.ts er mUste herhalten lUd! riiri-
slusmerierer werden, trosiunge an diechri-
jlen stt Halle. (1527). Bj\
Chronica (chronick), f. 'zeitbueh*, pl, Chro-
niken (rroniki'ii I, tnhd. ciVmili" t Hen. 1, SSS),
aus dem gr.-lat. pl. chronica : was mehr von
Salomo zu sagen ist, vnd alles was er gclhati
hat, vnd seine weisheil, das ist geschrieben
in der chronica von Salomo. 1 kön. 11, 41 ;
das erste hiirli der chronica; ihis ander buch
der chronica ; man lasse suchen m den Chro-
niken deiner veter. Etrait 15; das leret
VHS die errarung. alle cronicken, darlstt die
lieyligen srIinfTt. eyn sermon von dem n.
fest. (I52U). Ay*i mit deu fümemsten
fhüclwni fhii'r bibliolhek) alicr snllien smi
die chroiucken vnd hisloriea. an die rod-
herm. (1524). Eij'*.
ChrtniUeiMy p, A'mIii. des vorigem i newe
zeitung weis ich nicht, denn das ewer kleine
cröniklin jr le.ngerje \varhafl\ij?or wimI. eine
warhaffiige historia geschehen zu 6iusfart,
(1535). Bj^
Chirförst^ m. tcahl fürst des denUdtmi
reiches: der churfursl von Sachsien, ori-
ginalbr. t>. 1517 tu» getamtarehiv su Wei-
mar. N. 108. 41; stalhalter, churrwrslen.
furstcn vnd slcnde. originalhr. «. J. 1523
ebend. 0 pag. 74 FF. 2. später auch bei
L. die Schreibung kurfürst. das iroH ist
xusammenges. mit kur wähl, mlid. kür, ahd.
ohurf.
Chirfirstlachf tlectoralis: so ein jede
leihlielip pemei» einen nainen hat von jrem
heubt, wie wir sagen , die slad ist churfür-
sttsch, diese islhertsogiseh, sie ist firenckisch.
Jen. 1 , -in I'.
iiiiUTfQnÜitkf dasselbe: ewren clinrfiir'^l-
lichenn gnaden Ihu ich volerlheniger mey-
nung icu wissen. origiuiMr* v.j. 1519 auf
der bibt. zu GoOM, cod. dtortä 379.
Churheilio;e^ m. der mit xelbstenrählten
•werken umgebt : iU^. werksr lieytlcr viimi rlnir-
beyligcnn mit ybreu eikureu, erwelcien
wercken, ihun kein gut werck. iml^. der
ep. vnd euMgt vom dwietof <fe. (1522).
Ccif.
CInoher, m. xiunober, ein rolher färbe-
«(o/f: einober odder bresflien. das dteee wort
Christi noch fest stehen. (1527). hiilj*.
mhd. zinober (Ben. 3» 898)* ana tei. einna-
baris.
Cinanen, cionamet (cinanien*. dnamei).
m. simmet : ich habe mein lager mit inyrren,
aloes vnd ciiuianion hesiircngt. spr. 7, 17 ;
k;ilmiis vnd ryn.imen. hohelied 4, 14; cyn-
namel die hcifll so viel. 2 Mos. 30, 23:
cinnamel vnd ihiinian. offenb, iS, 13. —
mhd. zinemtn, sinmtot (Ifen. 3> 897)« avs
lat. cinamiim.
Cirkelj s. zirkel.
Ciiferm* f. waseerb^älter: da hatten die
von Bethulia kein wasscr melu , weder in
cisternon. noch sonsL Jud. 7, 12. «PN
lat. cislema.
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CITRLN
377
COPie
curia, f. calnme: pomeranlteo vnd ettrin.
rand<]f. zn spr. 25, 1 1 .
Clamant, m. schreier: ila kams; crfür, das
bischüffAlbrccIil diesen UoUvi gudiogel halle,
weil er ein grosser clamant war. wiäer Bant
IKoftl. (1541). Lij''.
CIbtIh, pl. olavos, taste der '>ri}i-l , deren
windiade durch sie geöffnel uhü yachlossen
mri {tat, tUms ^ s^lüueS): sie läppen
vnd suchen wie ein vngclerler organisl die
dauns oder orgelpfeinen suclil vnd fragt,
liistiis, bislus. von den leUtenworlenDauids.
(Ij43j. Oij'-.
Clerlkcr^ m. geUiliAer: dis coDcilhim
(Nieemm) selzl, das, welche sich sclhs cnl-
geilcn wider die grosse vnloidÜfhe hrunsl
jrs fleischs, sollen nicht zu cicncken oder
kirclienampi gelassen werden, von de» eon-
cmji vnd kirchen. (1530). Giij^
von tloricus {x).rjQix6g).
CUakCj /. abiugskanal für die excremente,
bn L. «Ml toi. mdung cloaca : im angcsichl
des menschen liat er das si^meisstiausz , die
cloaca, in die millen geselsl. tiidir. 42^
Clftstff 8. klosler.
C«leciiia(e (coioquiiile), f. billergurke,
purgiergurltB, euevmis eotoeynlhiSf xoXoxvv-
d'if: da gi< rig einer aufis ft ld . das er krant
lo««», vnd fand ^'.il'l'' rnnkrü vm! I:ts (Liiinn
colochinten (var. kül«|uiiilt'n/ ^ciii kleid vol.
2 kBn. 4, 39 ; so sie im (ihm) kelleriiab vnd
colochint hellen gehen können, hellen sie es
onc zweifei girnc fi^cthan. Eist. 1, \V>(',\ —
das qu statt des urspr. k auch im franz.
coloquinle, ilal. coloquinla.
CniCt> m. fdhwaRssfem. ausle^. der ep.
rnd euang. vom diriiiag. (1522). eeej\ —
aus lat.-gr. romela . y.ofir^x r^q, r. xom- haar.
ConpaS) m. eine maynelnadel mit ein-
fastung, bei L. comfiasl geschrieben: szo
gar gewiss h«l>enn sie auch mit sandseygemn
vnnd compasten {Icn Iieylij.'*»» pov«:? j^cmessen
yni hapsl. auszleg. der ep. vnd euang. des
Mfoenll. (1522). Riiij*. «Ne edtreSbung
compast begegnet awh sonst noch im 16. jh.,
s. 6. Christus vfiit sein wnrt isi der conipaslini
schiff / r (" nu CU8 aposlasia, ( l 57 3 '. M itij''.
aus itul. couipasso. s. IVeigand wlb.
1. 217.
OtM|nnlst, m. der eine AwdlcftlMn^
Ihm, Wtetoctaek.
seköpferiteh xuMommensetxli daromb mflssl
ihr ci)m|K)iiisten uns auch zu gut Imlten, oh
Wir siiiio iiiachpii in ouren gesängen. de
Welte br. 4, 5 SO. — ton cooiponiercn, lat.
componere xneammeneeUen.
Cnicilliick» conciiiscl), aus den concWen
hervorgegangen , dm begrhliissen der con-
cilien entsprechend: desgleichen babeu wir
armen chrislen auch mit den geboien goUes
zu ihun, so viel, das Wir ander hoher werck,
die sie bey jnen geistlich, concilij«i Ii vnd
volersch rhümiMi, iikIiI kennen gcwiirlcn.
von den conciiijs vnd kirchen. (1539j. Cj";
wollen wir eonclKsch sein» so müssen wir
(Iis conciliuni (das apostetconcil apost. gesch.
15) für allen andern hallen, ebend. Kij'.
Condition^ f. die$ist, stelle: doclur Sle-
phan, pfarrer xum hof, hat wohl Ittr etlichen
jähren weg begehrt , aber ich wuszle keine
condition vor ihn. de ]y'etle br. 5, 528.
franz. condition^ aus UU. condiiio be-
dingung.
Crafecli n. Musdtmrgebadtenes : hie mit
kan der arlzl allerley schinfitzon limlt'rn \fiil
viel !<f|s>pr guter conTcfl mai hoii. das man
kinäer lur schulen halten solle. ^530j.
llij" ; miristeurenwegenvberantworldascon«
fecl in zwo schachteln, de Wette br. l, 17S.
Centerfeien j conlrafeien, L. conlrofcien.
abbilden: es mag cüuleifeit seyo oder ab-
geguHsen. tfe Wette br. 4 , 631 ; das heyst
vDsere bischolTvnnd geystlichejniickem recht
l ontt ofeyel. miderden falsch genanU(*n gci/stl.
stand. (1522). Bj''; die rede isl eyn elienbdd
oddcr conlroreylt hild des hertzen. ausleg,
der ep. vnd euang. vom cfcrtelajr. ( 1 1»22). Qitj\
die herleitung des lOOrtes ». bei Wei*
ga F» <i u ih. I 2 "2 1 .
toDtrakcl icoutrurcci), n. abbild, nach"
bild, ebenbiiä: man heissts jlzt controrert,
wenn ein bilde eben vnd gleich gemacht isl
ilcni, [Ii s Lüde es ist. J^n. 0, 5S0; solchs ist
wol eiu ehcnbild oder conlrofcct. ebend.
mhä. runterreit, konterfeit , günlerfeit
{Ben. 1, 914), c. franz. contrcf.iit.
Cepfe, f. abxchrifl, bei L. noch, wie iilter-
nhd., eo\n'\- ijesi lirieben : das man \miI s.igen
mag, llcinUcu Luth sey ein rechte topt-y vnd
formular aus des leufels canlieley. imder
Hans WorsL (154 Ij. Cj*.
48
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CÜKALLE
378
CREUZ
tonWtff. odernoeh,tcie älter-iihd., < orall
tri.? nihd. linrnllf, rnr.tlli', f. <t' infhiiicn
baumartige» gtbiiäe auf dem metresyrunde,
welches kleinen tceichlhieren zu Hwtr «oqA-
nung ütni: jr gestnU w«r rfltllicber denn
ionillrn. klayl. Jer. 4, 7.
Coriaiidfr, m. bchannle doldenpflanse
mit gcwärihaflem Samen: und es {das man)
war wie coriaoder aamen. 2 Mot. 16, 31;
4 Jfo», 11, 7.
aus UU. commlram. m. Weigand wtb,
1, 621.
Cörficr (corpcr), m. corj^: yod Jodas
lies erstechen alle mansbilde drinnen vnd
zocli durch vber die tnfiten rnr|iPr hin.
1 Marr. 5. 52; vnd tier ganlz eorper btigt'l
sich liaiiyn. eyn sermon von dem hochwir-
ügeH taeramnU. (1519). aüj"; vnd ist
docii aht^Tglaubea vnd Talschc ncrri.sch demul,
nur (l.iliviiii L'*ri(Iil, das man dem cörper
W4!hc thue. auff das vbirclirUÜich buch
backs Bmtxers. (ir>21). Gi*; das man so
Rom nicht weis, wo die ctirper s. Peiri vnd
Paiih hgg(M). uidtr das h(tp<;tum zu Rom.
(1545). Nij''; CS smd hnnhsche cdrper vnd
jrdischc cürper. 1 Cor. 15. 40; excommu-
nicare heystvon dergeroeyn thunvndcingUed
von disscm ("Ol [lor >il><z(Hiilern. cynscrmonvon
dem hnrhwir(liij)'n sanainent. (IjIÜ^. aij'.
€orj|)oral, n. dan weisse luch, welches bei
der frier diu abmdmähles fi6er die hotüen
gedeckt ttird, und nach Indorus Pelusiola
die lehurand f!rtr^lfl!'-n snll , in welche
Joseph von Anm<iiliia den leib Christi bei
der beerdigung legte [vgl. Neudeeker
leaHcon der retigionS' «. dunsll. kirchen-
gt'srhicble 1. 507 i : oin rnfpnrnl Ui.ir kein
chrislunweib. ja keine nonno, die doch Chri-
stus sonderhchc braut sein sol, wassdten,
▼nangffsehen, das es sonst wol die fliegen,
so doch vngeweyhel sind, hcschmeissen
Ihiiron. vom den schlü^sseln. (1530). Jij";
epistclcr vnd cuangcher waren die so jnn
der messe die epistcl vnd euangelion lasen,
corporal vnd kelch ziiri«-htcn, welche anipl
ilzl (Iii- priesler seihs ausrichten, ron der
winclielmesse. (1533). Oiij"; on des liisrhofTs
Avcyhon musle man jim keinem vngcwcylie-
tcn corporal odder kelcbe messe hallen.
ebemd. Oiij''.
C^iriglerei, eonigere, berichtigen, ver-
bessern : jlzl dürfTls wol widmimh einer
rcfornialion , das der calender corrigirl vnd
<lie oslern au recht gerückt «arde. van de»
concilijs vnd kirchen. (1539). Lj^
('rcatur, f. ycschöpf: er wird soinrn einer
ncmen /niii linriii';rli vnd wird die ir*>3tiir
rUslen zur räch vl>er die feinde, weish. b,
18; vnd den mcnachen durch deine Weisheit
hereilet hast, das er herrschen solt vber die
crcatur, so von dir gemacht ivt. 9, 2; vnd
prediget das euaogelium aller crealurn.
Uare. 16, 15; w^eher ist das cbcnhilde
des vti>ichlbareil goltes, der erslgt hiHruT
vor allen crealuron. Col. 1, 15: dü^z ich
nymer docior der heyligen schridll, noch et-
was bcpsllicher creatur heissen niusz. wider
dm faUek getMoMtn geyttiidteH elemd*
(1522). Aj^
schon mhd. cr^siitirp <lien. l, 877), aus
iat. crcalnra v. creare erschaffen.
Crcieni, f. vorkoH: habe aber diesen
•lohannem Chrysoslomum vermocht, das er
zum \(irdi,iij vnd rrrdrnt? an ewr heilig"
ktil hat senden lassen, die lügend VOM «.
Chrysostomo. (1537). AiiJ. — vm UoL
rredenza. daAer aucfc
CrcdenxcD, ztim koslpn darreirhpTi: mich
wil ich hie mit meinen liehen dt iitst lu-ii die
posliUcu credvnlzcn mitten ausz dein fasz.
euan;. von den laeAen OMSxtetxigeiL (1521).
Aiiij\
Crcsem chrpscm.
CrcM (crcutzcj, n: ausschliesslich bei L.
vorkommende teiireihnngt me dae toi. crui,
aus u ekhcm doM vforl entsprungen iet, in
doppelter Indt'iitung.
1 ) balken mit querhoU als marter- und
todespfahl für «erftreefter; md er trog sein
creutze. Joh. 19, 17; Pilatus aber schreib
firip vhcrschrifll vnd sflzlo sif auIT diis
rroiitzp. 19, 19; vnd ward gclior-« (in V\<
zum tode , ja ztini lüde am creutx. l'UU. i,
8; die feinde des creutzes Christi. 3, 18;
denn das worl vom creutz ist eine torheil
denen die verlöten werden, vn«? nher, die wir
selig werden isls eine gottcs krallt. 1 Cor.
1, 18 ; die theologia de« crenlais. eyn vrleyl
der Iheologen. (1521). Ciiij' .
2) bUdUch, Wfleret lad» beschioerendee
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CR£UZCR
379
CROCODIL
Uib*l: nhtt das ist die einfellige legend,
darynne kein kdstUch gleisseiul werck stehet,
sondern eilel m-iitz, Verfolgung vml armiit,
rber das ersle buch Mose. (1527). Lliij'';
{Laban) wil kern creutz tragen » also das er
auch seinen eygenen kintlcrn abehricht vnd
das vlirc furhclt. ebt'nd. Yyij'; vrni tinnelien
was noch eslig vnd vnschlacliligs an jnen isl
von der alten geburt, durch crenls anrech-
tung vnd leiden ahgehawen vnd getvdtet
werde, ausleg. der ep, vn4 euang, von asterji
etc. (15111. .ifi'.
[ |3) redeiisarlen : es uius also gehen, das
die weit das erents dafür macht (tieh woßr
mÜ dem zeichen des kreuses segnet), rber
das erste buch U-sc (1527). 1,1 iij''; do.s
tnao nicht sicher vnd frech werde vnd sich
ynn die sebantz schlage, sondern widder zum
creuz krieche {sich demütige), ebend. viiij'.
mhd. kriuzo (Ben. 1, SS5), ahd. cbriuzi.
chrrtri, chrAci (iraff 4, 621).
Creuser, m. eine muiue im werihe von
4 pfentUgm, taefe^ üwmnamen von «leni ur-
spr. darauf geprägten kreuze hat : eine kerlzc
vnd rrotilzer vnscr !i<*l)rn frawpn frrnpflerl.
wamunye an s. t. äeuditchen. (1531). üij''.
Crcuzgangj m. eine proeeeiien im'lror-
att^frairenem Icretixe: wir wollen creuit-
genge vnd prnrpsson nnrichlen. EisL 2» 28*.
mhd. knuzegang (Heu. l, 476).
focniigett) ans kreu* uMagen : sie spra-
chen alle, las jn creutzigcn. Matth. 27, 22;
al)or .1hc<um Up«: er gd^sdn vnd vberanl-
vvorlel jn, das er gci iLMilziget wiinlc. 27,
26; vnd die mit jin gHcrcutziget (1522:
ereutsiget) waren, sdimehetenjo auch. Mare.
15,32; wir aber predigen den yt i rt utzigten
Christ. 1 Cor. 1, 2S. bUdlich, welche aber
Christum angehören die crculiigen jr fleisch
sampt den Kisten vnd begirden. Gal. b, 23.
niAd. kriuzigen [Ben. I.SSG), ahd. chnii-
zigon (Graff 4, 622), neben einfadtem mhd.
kriuzen, ahd. cräzdn.
Creuiger^ «. mhd, kriuzigxre [Ben. 1,
886) : wie Christas selb« ynn Pilato seynen
vnrnrhten richter vnd creulziger ehret c. ver-
trag der batcr.^rhaffl. il525). Bii)'; nowe
creulziger jres erloscrs Jh<'su Clinsli. die kl.
antteoH. (1533). BIq*.
Cnideiiy »• Jkraiuei^; ein recht gül-
den odder perlin crentzlin oben aufP dem
hntle. der liO.peatm. (1539). Sj^
Crenzpanier, n. panier mit eintm hrenz:
wenn ich ein kriegsnian woro vnd sehe zu
Telde ein praOTen- odder cretitzpanter, so woll
ich dauon laulTen , als iagl mich der teufTel.
vom kriege tridder d. T. ; l.'2!)l. f^iij'.
Creosungf, /. krtuiiguny: dosgleichen so
man vom opfler nagi, vernimpt niemand, das
es die creuLznnge Christi vnd vnsers alten
At!:ii;; mIit ilris lol» gittlcs '.fy. Jen. 2, 36*.
Crcuiiicgü, adv. naih iillen Seiten hin:
szo sieht {sieht) got an. das das fleysch aLszo
gedempft wirl , das (iae* es) nit creulawega
durch dii" wulct. eyn sermOH von dem
elichen Staudt. 11510). Aiij'.
CriaUÜl (chrisialj, m. ein glasartiger
dur^iehtiffer stein: oben vber den thieren
war es gleich gestalt wie der bimel, als ein
( lirisl;)!. Ezerh. 1 , 22 ; vnd für dem slucl
war ein giesern nieer, gleich dem chnslal.
offenb. Joh. 4 , 6 ; klar wie ein chri.<tal.
22» 1; ich hab auch noch einen chrislsll
bei mir, der hertzog Fridrichs zu Sachsen
gcwt'st. vom arhem hnmphornfi. (1543).
tiiij''; nu hab ich wul insUUeu odder edel-
gestein gesehen, da ynn wendig etwa ein
fUncklin odder flamme als yin opalo ist.
vom abendmal Christi. (152S). kj".
mhd. krislalle, f. {Üen. 1. SS4), ebenso
ahd. christalM {Graff 4, 620), aus gr.
xQvaiu).h>:,du her heute krystall geselmeben,
Crislallcnseheni n. eine art Zauberei, in
einem krystallspiegel abwesende und künjlige
dinge sehen lassen: wider das erste gebot
sflndigt, wer cristallensehen, mantelTaren,
milchstelen vbct. eyn kweM fmn der Stehen
gep»t, (1520). Aiij^
Cri&tallig, kryslallen, durchsichtig: vml
yhr liechtslar war gleydb dem alleredlisten
steyn , dem cristalligen Jaspis, offenb. Joh.
21, 11 in der ausg. des n. fest. v. j. !f^22.
Crocodll , m. crocodilus , von gr. x()ox6~
dftXogi die leute in Egypten beten beide
tbier, den crocodil vnnd den igneumon HHr
giilter an. tischr. ^2*'.
mild, lautete das wort der knkodrdle, co-
calrille {Ben, l, b57). nhd. ist an die stelle
des m, das n, getreten, wdehes Adelung
iioeft tUs unridU^ be»eiehnete,
4S«
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CROCODILISCH 380 D
Craeodiliscli : crocoditisclic m-hgir. tci-
der den bischof :u Miujdt hurg. ( \ '>3fii). Giij".
Cricifil» n. das bUd Christi am kreuz,
aus miÜeUat. erucifisum (eig. ans krewi ge-
keßeUt): bey vielen der hriiucli isl hlieben.
(las raari <Ii'n ^d ilioiiilcii il.ts cnicifix für-
geliallen. von der irincJieltnesse. (1534).
Gij* ; so werden n)} r tiuch incync Lildslur-
nier eyn cruinfix odder marienbilde buen
müssen. Widder Hehj/aU-profh^tn. (152!>).
Biij''.
Cirtisai (corüsanj. m. aulicus, hofmann,
frtmt. coortisan: manch, pfaflc, Ihuaiherr
oder ciirtisan oder der gleichcD leute. Jen. 5,
259*; dif wird er zu gr(>s';iTr reichen car-
dinctn , bissclioucn . clitcn , proiislcn , corli-
saneo, Ihumberrn, pfafTen, oianchco machen.
twr. vher den jpm^eten Daniel bei Bind*
srH 7, nS3.
ÜMrU&anilsch , tmcli arl der curli^anen :
das sie nicht auch haben aiilT solch romissrhe
vnd curüsanisscbe weise messe gehalten.
von der tcinckelmesse. (1533). Ej*.
Cfisler, cuslcr, m. kirch' iidiei^rr ■ rpjjinren
alle ding, die beublhiiheii /.u Uuui, auch
schier de» custer» vnnd glockners amp( in
aSea kirchen. an den ekrittiid^en odeL
(1520). Dig^; hostiarium licissen sie den
so zum stranp^e gewi'yhol war, das ist der
die kirchen schhessen vud gtockeu leuleo
soll, wdcbe Weyhe ilit bey jnen selbs langes
gefallen, vnd doch solch ampl on alle weyhe
dercilütpr, svin wr'\h, ninfid, di r knecht aus-
richten, von der wiuckeimesse. (1533 ). Oiij".
mhd. kusler und guster (Ben, l, 920.
594), ahd. kiistor. gustir (Graffi, 534)»
atis tat. ciistos.
Cymbcl, cimbal, f. schallbecken zum nn-
einanderschlagen: so! ich die speise alle
zusemen acbmeltzen, so wil ich jm eine
glocken gicssen , das ers !jnr<'ii sol, es sey
keine schlechte cymht I iioi Ii si Ik IIh. Jen. 6,
•1 ; mit paucken vnd ischellen vnd citubaln.
2 Sam. 6, 5; uiii paucken, mit ciwbeln vnd
mit posaunen. 1 eftnm. 14» 8 «• Sßer noeJk
im a. test.
Cypre&se, m. (/; mhd, ciiucs m. Ben. 1,
^20), bekannter immergi^ner bäum: wie
eyn cypressen auA dem gebirge hermon.
.Sir. 2n, 17; vnsere lallfn sind cipressen.
hohetied 1. 17.
aus romanisch (ilat.) cipresso» wn kU.
cyparissus, gr. xvnuQiaaoi. Wßigand
wib, 1, 227.
D.
die media der denialen, zeigt sich hei L.,
theils dem mhd. entsprechend liteiis in folge
niederdeuUdten etn/liMaes , nidu selten in
Wörtern, denen wir heute l geben, wäfirend i
er umgekehrt oft l hat, tco wir jetzt d schrei- '
ben. es mag geniigen, hier nur einig« der
KauptMotAtUhtten abweiehnngen von dem
heutigen schreibgebrauch su belegen,
I j beispii'le für die media etaU der heu-
tig vn tenuis sind
a) anlautend: dapfer (N<i. dapperj, dapfer-
lieh» dohn (mhd» dhn), dehnen, dSnen (mhd,
dojnen), dordcUaiilif , drahant, draubc, dro-
mcle, dnimmel, Düringen (mhd. Düringen),
Vereinselt auc/» dasche, disch, doli u. a.
b) üäauUnd: binden* hinder, hindergang
(in hindernis. hinderlich niid dem verb. hin-
dern danerl d dw diesen tag fort), die ord-
nungszahhcürler vierde, siebende, neunde,
zchende u. s. w., schulder, widwe, zedel
(atldk mit Verdoppelung der media xeddel),
I im anfange auch noch vnder, vndersle, vn-
'derlhanen, vndertlienig {doch schon 1519
vuterUienig). seitdem Jahre lb2b schrieb L,
afeltdeadsdiyvndeudscb, Deud9chland,/HiJker
dagegen, wie heute, deutsch, Dculschland.
c) anslantend: luind (varius, verxirnlor),
disseid, jciisoid, \v«'rtl icarus, preliosus),
schwankend auch brud, scbwerd, neben brut
imii schwerU
2) die tenuis statt der media erscheint
a) anlautend, wie mhd., in ticlilen (er-
lichlen, lichter, gelichl), Unte (tindlc), Uiu-
gcn,tankel(vertaBkeln); doch begegnet ameh
lichi für <licht» ertrncken» vnterimdieii
neben drucken.
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OA
381
OA
b) üdmaeni tind loaug t^ri^mgeH
von dem heutitjen gebrauch zu bemerken;
das hnuptstirhlich.ste beispiel mag srlmcilen
{mhü. Miideii) airm, wozu L. durch das vidi-
Uge praet. sehmil {mM. sneil) ßr achoitt
verleilet zu sein scheint, so nun auch ab-
scIiDcilcn, beschucitcn, bescbaeilung, sleiii-
schneil^r, die scliocile.
e) auslauUnd: gcduli, jugeoi, Uuseot,
lugent (Uigcnllicli, tugeiilsam)» smeeilen
noch fi'lt, yt'll, ^'ull, kleiiiot, riiomant, schult,
soll neben t'eld, geiii, guid, klemod, nicninnd,
schuld, suld. auch zwischen abend und abenl
tehwankl L, sonnabent fcommf noch in ct'iimi
brief aus demjnhr 1546 vor.
Auszerordenitich häufig begegnet bei L.
die geminatiun dd. er schrieb nicht allein
Widder {ariei), tne nach heule übU^, «on-
den auch besuddeln, eddd, eddelstoin. fed-
der, gcfiJtlerl. roililcrn fordern), fod-
derung, fuddcr, hadder, haddcrn, Icddcr,
luddern» odder, uddel, laddelii, vtiiaddelich,
vermoddcnt, widder(tf«nin), widder(eoiilra),
widderparl, widderuITung. widdcrsarlipr u. s.
\v., irohl eine fulgc des niederdeutschen ein-
ftuszes auf die spräche L's. dd verinll oft
wkk heutiges tt, wie s. b, «i fladdera» erlid-
d«n, gelidden, zeddcl.
Ebenso zahlreich ist, tcenigstens in den
älteren schriflen L.'s, dt. hier nur einige
beUpMe: betodt» bereidt» erndte, flndi,
handl, holdt» kindt, kundte ßr konnte, nioi -
genrOdte, nodt, radl (consiltam), slandi,
titidtc, vonacll, wiUU. mit der abnähme der
lästigen consonantenverdoppelung ward
atldb dietei dt initiier eetlener, heule giU
Ittdten, ludi l ad;.), Stadt («r&j), L. schwankt
noch spät zwiM lien h. lotl, Stadl u. slad,
anfangs hat er auch lol. slal u. statt. — trenn
•« suaaMiiieiujetof «n dat tonlote e wegfällt,
ulgt die whd, tpradu heim dt, lote ce AeiUe
in verwandt, wandle , sandte u. y. ic. ge-
bräuchlich ist, ihr genügt die einf ache tenuis.
bei L. «fAieft «tcA dieeeUte lanj^e noch in
wirl (d. i» wirdet), an deetem eteUe später
das heutige wird trat; aber sandle, wandle
lieben waud, redt, beredt ( ^beredet) , f.'e-
redl, verwundlvr neben verwuud, ver-
wandter.
ia, a«iel^ hSm^^ (inft verdumk^tem a)
do, demonelraHves und rehthei räum*
adverb, mhd. dü, £t>/(en noch dar (Ben. 1,
30.? t. ahd. dar. !har (Graff 'i, 53 >.
1; demonstrativ, ibi, an dem orte, bald
nwf grösxerem batd mtf geringerem nadt-
dnirk : da Ügt der knote, vom abendmed
Christi. (1534). Iinij''; da findet man be-
dellion vud den cddelstein onix. 1 Mos. 2,
1 2 ; sihe, da Ut eine slad. 1<J, 2U ; sihc, da
ist meine magd BQba. 30, 3; vnd er bleib
{blieb) die nacht da. 32, 13; was habt jr
lia für euien dierisL? 2 Mos. 12, 20; was
ihiin diese steine da'/ Jos. 4, b; was
machsla da? riebt. IS, 3. da kaim aweA eo
tiel bedculcn als zugegen, gegenwärtig,
vorhanden: da er sähe, das kein mensch da
war, erschlug er den Egypler. 2 Mos, 2, 12;
die {steine) sind noch da aulT diesen tag.
Jos* 10, 27 ; es musz ein grosser ernst vnd
liefl w-eethung da sein, sol der all iiienscli
ausztzngen werden, grund vnd vrsach,
11520). fij'-.
2) bie {Mer) und da, dort und da: vnd
ila dein knechl hie vnd da zulhun hatte.
1 kön. 2(J, 40; macfit hie vnd da graben.
2 kön. ö, Iii; auch vergos Manasse seer viel
vnscbflidig bint» bis das Jerusalem bie vnd
da vol ward, 21, IG; mit dem worl 'krief:
mit vn<.^cst(tin' malet er ab wid stellet gleich
eiue feil schlachl lur die augeu, da sicbs alle«
reget vnd wegct, da gel di« druBunel. bie
die dromelen, da rulll man, bie das ros, hie
kli]i|Th , do klappts , liie blickt schwenl . da
gltüiui .sjues. die epiitel des propheten Je-
saia. ^1520). Uij'; lue heulet einer von
einer gestalt de« sacnments, dalaret der an-
der wider der geisllirlmn ehe. . . dort murret
einer von kbisU-r ^'ekibJeii, tia brummet einer
vou der heihgen dienst.rorr.jL. « aufdieschrifl
Klingebeils von frjcifer eAe. (1528). Aitj*.
da und da driiekt das unbestimmte, un-
gewisse aus: wir wollen vns lagern da vnd
da. 2 kän. t), S.
3) mit da teird dargereicht, übergeben:
da Greta, da Ilans, hallt mir den oddcr den jm
bann, von den schliisseln (ir)30) Jiij''. da!
da 1 ist bei L. ausruf der Schadenfreude,
der Verhöhnung (Alberus diel. Aj': enge,
enge, da, da, i. recte quidem* ei wie recht):
vnd sperren jr maul weit aulT wider mich
i^'iyui^uu Ly VjOOQle
DA
382
DA
vnd sprecheD, da, da, daa sehen wir gerne.
pt. 35, 2 1 ; sie müsst'n in jrer schände er-
schrecken , die vlier mich schrnin , f!n ,
4ü, 16; da, ila, der arlickell hat den rech-
len MulschweraB trollen, grund vnivnaeh.
(1520). gii^^; da, da, jr bepsle, cardinel,
p.ipislen, geislUchon hcnni, verfoli^rt mehr
gollcs worl. icarnunge an seine liebe deud-
schen. ^153 Ij. Eiiij'.
4) ahme weitere bedeutm^, nur (Ut wr-
sUuiung, afeM da nicht geUen hei L. nach
dem pronomen relativntn : vmJ s;»ii;els Ahra-
ham an, dem auslender, der da wonel im
hayn Mauirc. 1 Mos. 14, 13; ich weis, das
messias kooipl, der da Christus lieist. JoA.
4, 25; nu isl an allen zweyfTel! niemanl,
der do wuU, dz yhiii km ken aiill knrn, hiisze
munlzc auf guUe, posze wahr auU'gulc wahr
gelyhcn wurd. eyn temon von dem i0«dber.
(I520).cj''; lies dasganUecapiteI(/e«. r>0).
so findeslu, das goU der horr isl, der da
leidet, von den letzlen David, i 15 13;. Hiiij' ;
das macht alles die viihesclteydciihtil, die do
nie absondert die xuaelse des gesangs odder
gepeta von der rechten natürlichen mcsz.
etfn sermon von dem n. lest. (1520). DiJ^
gleich häufig nach wer der, welcher : wer
da guls sucht, dem widerfercl guls. spr. 11,
27 ; wer da bittet , der empfehel, vnd wer
da suchet, der findet, vnil wer da anklopfit,
dem wird aiiir^'t-thiui. Malih. 7, 8; wer da
gleubel vod gelaulU wird, der wird selig.
Jfarc. 16. 16; wer do gerne clallel vnnd
iffterredt, der ist keynem menschen höhlt.
auszleg. deutsch dex v. u. floISt. llij*;
lasz fallen wor do feilet, origiualhr. im
gesamlarchiv zu ^^'eimar. N.pag. lui^. 42;
Christo als einem lugener widdentrebt, wer
do sagt, das die Christenheit su Rott odder
an Rom gepuaden sey. von dfm bapslum zu
Rom. (1520). Biiij"; werde weis, das sem
trost vnd tuoersicht stehe aufl Christo, der
kan das ablas noch keine ander »laersicht
nicht leiden, tcarnunge an s. t. deudschen.
(15,^1). Fiij': alles was do klug ist für der
well, dm magnificat. (1521). dj\
5) ali entichiedenes relativum heiext et
wo, wat auehjetxtftmrgexogenteird . das nie-
mand den andern sähe, noch au0slund von
dem ort, da er war. 2 Mo». 10, 23} ich
aber wtl eraus g^en vnd neben meinem
vaier stehen aulTdem fehle, da du bist. 1 5ap.
3; vnd crM ufli würde im meer, da es
am iii llsit ii isl. Mdiih. 18, ü; es ist aber
vorhin gmi- angozoigel, wie Gog, derTflrcke,
sein iKTkonien iiai aus den Tattern odder
roloii judei>, da der grosse Cam kiinig ist.
das 'AS. vnd 30. cnp. Ezech. (1530). Aiij*.
duA demoHiltaUte da kann unaujsyedrücki
bteUten: da ich bin, könnet jr nicht hin
koraeii. Joh. 7, 34, dayf/jt-n v. 36: weich
hin, d;» koniifl jr nicht Inn koincn.
G; eigenUtamiich slehl da /ür trenn, falls,
wofern: ich halle mein gnädiger herr bahe
dem landvogt befohlen dich mir entgegen sa
schicken, da ich ja unlerwegcn stürbe, dasz
du zuvor mit mir reden mochtest, äe WetU
br. 5, 59.
7 ) leenn da vor praepositi«mm oder od'
verbien steht, so erscheint es bei L., wie im
mhd. und ahd., in der rvgd iinzusammen-
gesetst damit, Ja es kann auch durch die
Stellung davon getrennt iccräen, welche tren-
nung tehan Frieeh 1, 179' mUMuredU ta*
delt, ebento Adelung wlb. l, 1231, e.
Ol th — an : eio lamli , da kein feil an
ist. 2 Mos. 12, 5; ein weih, da der man
keine freud an hat. Sir. 25, 3 1 ; da w oll
ich tausent hebe an verwetten, ermantm^ e
zum fride. (1525). Cj**; da wil niemand
an. vber das erste buch Mose. (1527). rr 4* ;
wenn du an emem a|)oslel faslest odder
beichtest ynn der baten, d« thnsbi nicht vbd
an, widderumb ihuls ein ander nicht, der
lliiil aiu'l) nicht vhel dran, ausleg.derep.rnd
tuaug. loin udvent etc. ri.52S). Eij''; da isl
mir kein zweifel jii. ebend. Fiij'*; annhoflarl,
da wischet der leuTel seinen hindern an. der
101. psalm. (153 n. Piiij\
6) da — auf: (las land da du auff lij^'ost,
wil ich dir vnd deinem samen gehen. 1 Mos.
28, 13; der ort da du aulT stehest, isl ein
heilig land. 2 Jfoa. 3, 5 ; gedenck an den
herg Zion, da du aulT wonesl. pt. 74, 2}
die na5:*»n dran wischen, fin Adams kinder
auU sitzen, von den srhiiisseln. (1530). Hj*;
da bleib ich auff, da lebe vnd sterbe ich auf!.
ob kriegsleute auch yn» «ef. tkmde tein
künden. (1527). niij\
c) da — aus; do^ predigen da oicb^ aus
DA
vnrii. Exeeh, 13, 9; disc »t der arlicbelt»
da alle vnghick ausi ktiminen ist. tcarumb
des bapsts burhPT vorprant. (1520). Aiiij*;
welchen mund nicinslu? da die liirlzc ans
Taren? wider das bapstum zu Rom (1515).
Diiij''; sancken vber dem wort *gabnunim'
[D'iSSail. da etliche oiis ni u Iion höcker auff
einein rü ck r- n . B i n d ^eil 7 , 3 2 1 .
d) da — Lei: da sol es bei bleiben. Jen.
45, 23; was die weit ztt scfaaSen hat, da
musz ein intiach bey sein, an den ^ritl-
Hchen adel (1520). Aij\
e'\ (Ii) — 4'in : <l.i si-Imms ein IiimkI ein.
wider das iapilum zu Horn. (1545;. Üinj' .
da — fRr: da lesst er eineo andern fiir
aoi, II 2 Mure. 2, 30; was des bindc-
schiüssois ist, da las mirh für sorgen, w.is
des lüseschlilssels ist, da las ich duii iiir
sorgeo. von den schlüsseln. (1530). Dij'.
g) da — gegen: da «ollesttu dein maul
gegen auflsperren. mdtr Man» Worsl.
(1541). Oiiif.
h) da — hin: wo nii litlie ist, da gehört
das achaffweyden nit bynn. ^nitMi vnd vr»
«oM. (t520|. Ij*; da haben sie es hin
brnclit . tl.i-; svh'wv eine schando war, da>
eine niagd oddi-r kiiahi» einander Mir die '^o-
nonieu haben, vber das er6ie buch Mone.
(1527). Oüf.
i) da — in: ein volck da kein rat in ist.
5 Mos. 32, 28.
fc) da — innen: etii lanci, da tniich vnd
bonig innen fleusst. 2 Mos. 13,5; Mose
maeht sich hinsu ins tunckel, da golt innen
war. 20 , 21; sacrament ist eyn glawben-
geschflTt, cyllol gollis werrk -inllcn
geben vnd geschehen, von anUelen des sa-
crümtnti. (1522). Dj'; vod sehlossen alle
kästen vnd laden auff. da seine gewali ynnen
lag. das diese woH ChriiU nach ft9%Hehen.
(1527). eiij^
l) da — niil: den lüscschlUs^^el keimet er
nicht , da lesst er den bapst allein mit be-
scmen. ton den schlüsseln. (1530). Ciij''.
m) (Ja — nach: da fragt der hüho^-l n>h-
tcr nichts nach, wider den bischoff zu Mag-
deburg. (1539). Cj'; cndhch Ihel Jn der
bapst in den bann, da traget er niebts nach.
wider das bapstwn zu Rom. (1545). Dij\
n) da — Ober: da gruben sie einen an-
DA
dern brun, da zanekten sie auch vber. 1 Jlfoa.
26, 21; vnd grub einen andern brun, da
zanekten sio siili nirlii \hcr. 20, 22.
0) da — Ulli tiinibj: da niilgen sie knaben
von sieben iarcn vmb fragen, das diese taorl
OurisU noch fett stdten. (1527). ciiij*.
p] da — von: ich habe eine speise zu
pssen . da wisset jr nicht von. Job. 1, 32;
da wir aber von reden, das ist dennoch Weis-
heit bei den volkomen* 1 Cor. 2. 6.
9> da zu : da gehOrt ein grUaser vnd
starckerY'hiiilic zu, der 1 12. psalm. f 1 .'2fiK
<Hi'' ; da hali ich keine hnlVcuiiif^ zu. das
äivw u'orl Chrisii noch jtsi slehen. (1527). '
lij*; da .spreche ich deo gratias zu. von
heimlichen vnd ffettolen btieffen. (152Ü >.
Dij''; da gebe gotl seyne gnade zu. Bind'
iieil 7, 333.
S ) obgleich L. zumeist der in der heutigen
spradut wie acAon mhd., gellenden regel
folgt, wonach vor präposilionen mit vocal-
futlaut dar, mtl ronxonanltinlnut aber da
steht, so hat er jedoch auch darbei, dardurcb,
darfUr, dargcgen , darbinder, darnach (»ocfc
jetzt häufiger als dan.-ich), darneben, darnider,
darvon, darwidder, dirzii, daizwischen.
Da fdn) , inlndrorh , mhd. dn f Ben. 1,
37 4j, ahd. do, lliu, dhuo \Graffh, tiö i, vom
voraufgehenden da dmr^aue verethieden
nnd unpriü^flieh weht ein acc. sing, fem,
von dem pronom. demonstr. diu , der im
gotJ^. \)o lautet, vgl. Grimm gr. 3, 169.
1) demonstrativ^ tum, zu der seit: da
ward ans abend vnd morgen der erste tag.
1 Mos. 1,5; da machet goll die feste 1,7;
da lies ^oii der h^^rr einen tiefTcn «^c-lilafT
fallen auU den menschen. 2, 2l und so noch
häufig in der bib^verdeutsehui^.
2) relativis^, cum, wobei der nat^ats
fnlyt od' V vorangeht.
n) da |:;nt den menschen scliur, iiineliel er
jii nach dein gieiciinis gulies. 1 Mos. 5, 1 ;
vnd da sie gessen hallen, blieben sie auff dem
berge vber nacht. 31, 54; vod da sie es
hiirelen , vordros die iniinner. 31 , 7 ; da
(1522: doj das der künig Hcrodes hörete,
erschrak er. Matth. 2,3; do ich gen Orla-
munde vnier seyne chrislen kam, Tand ich
wol, was er DUr samcn da geseel hatte, ein bneff
an die Christen suStra^urg, (1525). A5\
a83
DABEI
384
DACU
b) Joiiepli \v.ir sieltoiizclin jar all , ila er
ein Iiirt« des viehs war«). 1 Mos. 'M , 2; sie
haben sich verwundert, da sie solch» saheo.
ps. 48. 6.
e) ihesus gehorn war su Bethlehem im
jttdisebenlande . . . sihr, da kamen die wei-
sen vom inorgenland sjrn Jerusalem. Matth.
2, Ij da sie aber liin weg gezogen waren,
sihe t da erechein der enget des herrn dem
ioscph vnd sprach. 2, 13; da ich ein kind
war, da rcilct irh \\]p ein kiiul. 1 ^*or. 13,
11. hfutc lieber als, was auch L. tchon
neben da brauchte.
3) nicht ntien tehl da bloix rdaUv ßr
wo: zu den Zeiten, da Mose war gros w (ir-
den. 2 Mos. 2, 11 ; tu der zril, da dfr herr
mit Mose redet (redete) autl dem berge Sinai.
4 Mos. 3, 1 i bis aiilP den tag, da (an wel-
dum) jr ewrem goU opffer bringet. 3 Mm.
23, 1 1.
Dabei (dabei), dnrhi'i, ndr.demonstrativo'
relaticum,. welches ein nahewin bedeutet,
mhd, dl bt. derlit (Ben, 1. 306). ahd. dir hi
(Gra/f 5, 63).
1 ) besieht sich dabei auf eine örllichkeit,
so heiszt es daneben, juxta, prope: daniil
sie betten an den rund ein hcndlin malen vnd
dabey sehreiben können *hie stehet ein wun-
der . das diese wori Christi noch fest stehen.
(1527). ij'; man mus den auch einen gt?lon
schlitzen sein lassen, der nahe dabey (die
ttusg. v.j. 1540 hat darbey) odder das mehr-
mal yns blal scheusst. von efteradWn.
(1530). Ej"j wo ein fewer aiiflgeliel, das
ein dorfT ndrr flu Iiaus abbrennet, da sitzl
alwfg ein leuHin dabey. hausposl. Willenb.
1545. feMtOkeß 78^; da war ein brun auf!
dem fehle vnd sihe , drey herde schafe lagen
da !)fy. l Mos. 29, 2; d.ns lefjlicbe Itrnt <nl
da bey ligen. 1 Mos. 1,7: hawe ab den
hayn der dabey stehet, rieht. 6, 25 ; Simon
aber sog gen Ascalon vnd die festen siedle
dabey. 1 Macc. 12,33; vnd alles voick, das
da hoy [znqcgcn) war. Luc. 23, IS; <»> lic-
weysin sidclic sluck alle, das Arsacius nichi
dabey gewesen noch rerhörel ist, da solch
hoch bercmpie vnd wul beschissen vniucr-
sitel ylin vrrdampl bal. ttiddcr daa hlind
rnd toll i irddmnis. firi21). Cj'; weil alicr
gulles sogen niciil durbey ist, zerscbleiäsls
vnd verleurel es sich, ein dtritOieh tehSmr
trost. |ir>3rj). Hiij''.
2; geht dabei auf verhäitiUsse und zu-
*lSn4e, «bnm bc4eiilel m #o tiri «Is daran,
damit, iugMeh: da l»ey soll jr roerdten, das
mich der herr gesand hat. i Mos. IG. 2S;
gedpnrlvt aiirh dnliey, das ic!i ewr gebein vnd
ib'i.^i-li bm. rieht. U, 2; die kendt man da
bey, das sie alles, was ein ander thutbc'
reden, richten, vrteylen* auszleg. deutsch des
V. u. (151SK Giiij''; es sey gleich ein vbcr-
longs von ylim gpwesen , ist vns doch dabey
idamil) angezeigl, das gnade lessei die natur
bleiben, vber 4a$ ent« hudi Mote, (1527). *
Rriij*; das es eine lauter halcoi sey, sihet
man dabey (daran), das sie nicht dcncken
darnacli zu leben, etliche schöne ^ediglen.
(1533). Eiiii**: es ist besser dnerscyann
vnd da bey (zugleich) frisch vnd gesund, denn
ri'icli Mid vngestind. Sir. 30, 14; haben wir
jnen dabey lieiollicn , d.is n'm auch za euch
zibcn sollen. 1 Macc. 12, 17.
3) relaüviteh fUr «obti: vnd sollen auch
jren teil am lande hallen, ein jplicher vnicr
dem stnni, da boy er wonel. Ezech. 47, 23 ;
es isl besser, das einer seines Ihnns warte,
dabey er gedeicl. Sir. 10, 30; vnd sol kein
ander eusseriicb seichen oder gemerck sdn,
dabey [woran) man es kennen m(fge* der
HO. p^o/m. ' I"i3?li. Kiiif.
Dableiben^ verharren an einem ort: da
aber der man aulTslund vnd wolt sieben,
nötiget jn sein schweher, das er vber nacbl
da bli-ili. rieht. 19,7; vnd er hlitdi zwecu
tage ila. Joh. ], 40; vnd als wir mehr tage
da blieben, reiset her ab ein pruphct aus
Jadea. apost. getth, 21, 10.
Dach, n. 1) die decke etnes gegenständes,
ijvhäudes , z\mnl des hauses : dn thet Noab
das dach von dem kästen. 1 Mos. S. 13;
vnd sult jn (den rauchaltar) mit feinem goblc
vbereiehen, «ein dach vnd seine wende ringes
vmbber. 2 Mos. 30, 3; wenn du ein neiv
li.iiH bnwf'st. so iturhe lehnen <IrtuM!i aull
dl incm dache. 5 Mus. 22, 8; haus baweu
lu vst hie nicht »Heyne hoUi vnd sleyne aud
richten, das man wende ^nd dach, kamem
V. d pemarli habe, der III. psalm. (1,')21).
Ailij**; wpiiii i("li '/*'\vii>>l liclh!, das sd \u'l
leuUel auir uiiclt gczilel bclen , alls 2igel aulf
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DACHLEIN
385
OAKCR
den dechero waren lu Worms, wcre ich
dennoch eyngerilten. eyn brieff an die /ttr*
Sten zu Snrhxpn. [1.^24). Bj".
2> besondere reUeniarlen: herr ich hm
Dwbt ward, das du vnler raein dach (m mein
kaui) gehest. Matth. 8. 8. Luc. 7, 6; es
ist liP'srr im wiiickel piilT dem (inehe ffin-
sam und verlassen) sitzen, donn liey eirn
zeuckt^iclieu wuihe iii eiaem hause beysatoeii.
*pr, 25. 24; was jr bftret in das ohre, das
predigt aiifT den dcchcni ' va kündigt öffent'
tichi Mnith 10, 27. Luc. 12. 3; alle zic-
geln aiiU ilciu lach , alle sperhng volcr dem
tach seien (mUfiig gehen ). hauspoH. WiU«mb,
1545. fnltheil 55^
mM.d.T-li inen. 1,203), ahd. (1;k1. !Graff
5, 103 , von einem verlornen starken vrr-
buni |iiküii, ])ak, ]j<}kun. Grimm yr, 2.
Däcblfin (dechlin), n. dimin. von dach:
er hrioget seine kinder auch vnter jr decblin.
Ar. 14, 26.
Dachmnnn^ m. (Jog ist ein nnmc :tii<! dem
chreischcn gag das h<>is«>t cm diich, das
Gog odder Magog so viel heissl als ein dach-
man , oder der vnier dem dach woneU da»
38. vnd 39. eap» Uaekiel. (1530). Aij^
Bachrinne, f. wer tlii« ,li'l)iisiti^r scMcpi
vnd erlanget die daclirinnen. 2 Sam. 5.
stcar sind auch an den morgenländischen
dadkem rinnen «um auffangen des regen'
wiuen angebracht, doeft werden die dach-
rinncn , deren erlangung David bei der ein-
nähme Jerusalems nach 1 chron. 12, ü mit
der hauptmannssleUe belohnte, von den er-
Märem für die vasterleitung der ttadt ge-
halten, deren getcinnung zur eroberung half,
vgl. Zell er bibl. wärterbuch 1, 212.
Dsflisfell, n.'d<is mit starken braun und
weissen haaren besetzte feil des dachses'.
nadk L'e, fifrers efsnn^ war die etifU^te
mit dachsfellen beUgL 2 Mo9. 26. 14.
Dncht. " t,Tr1il.
ttucbuug, /. bedeckunf} des gebäudes :
ein fronib gollsriirclitig weil» heil jr hausz in
bewlichem wesen inil dachung tnd andern).
iischr. 313'; so ichs hey meinem leben mit
dachting, glas vnd eisen etc. schwerlich er-
halle, de Wette br. 5. 449.
Bnchilegel, m. dSumer gebramUer ttein
Sims. Wovtoitaflb.
tum daehdeeften. in L.'s hamredmtmg bei
de Wette br. 6, n^o
Dmfnrrh '-b d irli), danlurch, demontt.
und reial. ade. nüid. da. dar durch, derdurch
(Ben, 1. 306). M dflr durh {Graffh, 63).
1 ) auf einen ort bezogen , heiszt es hac
via, per illum locum: d;is das gt'Mrpo Israel
so wiisle werde, das niemand da durch gehe.
Eiech. 33, 2b; vnd stellet mich aulT ein
weil fdd, das voller beine lag, vnd er füret
mich •Uenihall) dadurch. 37, 7; oder als
wenn ein pfeil ahgeschossen wird zum ziel,
da die zulcilele lulli bald wider zusamcn feit,
das man seinen flog da durch nicht spttren
kan. teeith, 5. 12.
2) uneigeniUrh bezeichnet dadurch das
mittel, (üe ari und weise: mancher karget
vnd sparet vnd wird da durch reich. Sir. 11,
17 ; 0 das ich k^nde ein fest sieget avlT mein
maut drucken, das ich da durch nicht zu fall
kerne. 22. 33 ; das gesclz aber ist lüt lil des
glaubens, sondern der mensch der es thut,
wird dadurch leben. Gal. 3. 12; dar durdi
hab ich, ob gnt wil, das fegfeur mit vorleug-
nct. vnf em'ehl aiijfelllefc arltcket. (1519).
Aij".
3) rclaliv für wodurch : «las land da durch
wir gegangen sind in erkunden. 4 JVoe. 13,
33; wir h.ihen bereit sein gebet , da durch
er vns hat trrpcn dein valer verlirtipn. das
\^.eap. Johannis. (l.'>38j. Ccij^; was sind
aller weit scheize gegen diesem scbals, der
da heissl ver^ehung der sdnden, dadurch du
von des tciilTt !«. tods vnd der hellen pcwalt
wir>l jiefiTii i. zwo predigt auff der kinder-
lauffe. (iri40). Kiij' ; solcher wust weret
bis in 39. jaren, das slle well schrey vnd bat
vmb eil) I iMieUium, dardurch widcruroh ein
einiger hapst wfirdo. «oider das bapitum xm
Rom. (1545). Alilj^
Pnfir (darur), dadbr, adv.. mhd. di vQr,
derfdr (Ben* 1 . 306). ahd. dir, dara ftiri
[Graff 5, 63). es bezieht sich
1 >' auf einen ijerjensland des achtens, der
mvinung: dann ichs dai'ur aiiil, bell man
mcyn schreiben lassen frey gehn , es weer
langst alls geschwigcn. de Wette br. 1,
207; so .ichlcn wir's dennoch d.irnr, das h.
Moritz vnrecht Ihet. 6, 311; hallet eucl»
da für, das jr der sOnde gestorben seid.
49
DAFÜR
386
DAGEREIf
Rüm. 6. 11 ; ich hidl mich nicht dafür, das
ich otwas wdslc vntcr euch. 1 Cor. 2, 2;
da fiir halle vns jedornian, nenilich für Chri-
stus dicncr. 4, 1 ; halls iiiehl da für, das der
glaabe cn Jhestum Christ «nschang der per-
son leide. Jac. 2, 1 ; das ist das rechte er-
kcntnisz, wenn tln l iiTtir hellist vnd weyst,
das got vnd Chnslos deyn goU. vnd deyu
Christus sey. dU ander «j». $. Ptlri gepre-
digt, (1524). aiij''.
2) a«/' eimen gegenständ der biUe, der
bemuhung, der hülfe: da für werden dich
alle heiligen hillt-n. ps.32,V>; ilnfiir ich
drey mal dem herrn gedehel habe, das er
(der iotantengel) von mir wiche. 2 Cor. 12,
S; aber deinen kindem kundlen auch der
gidligen drachon zpcne niclit s« li.nh n , denn
deine barmherizi;^kLii war da für vud machte
sie gesund, tceish. It;, 10.
3 J au/ eineti gegemtand des tcerlhes, der
wiederentaUung, ersetzung, Vergeltung etc.,
wo es 'statt dessen heiszl : gib mir deinen
wcinherg, ich \\'\] ilir einen Iie<;S('rn Wein-
berg dafür gehen, oilcr so dirs pofell, w il icli
dir silhcr dafür geben, so viel er gilt. 1 kön.
21, 2; des narren geschenck %viird dir nicht
viel fninicn. denn mit eiDem auge gil>t er.
lind mit sieben äugen sihel er, \va«i er ilafur
kriege. Sir. 20, 14; doch wollen wir dafür
heaalen hundert centner. 1 Maee. 15, 35;
es ist eyn grosxer yrtham das yemand meyne.
er wolle j:niiirl!i'in vor seyne sund, so doch
gol die si;ll>c'u aUlzeil \nih«iinst rttisz vn-
schelzlicher gnad vortzeyiiel, nichts darfur
begerend dan hynfurder woll leben, eyn
sermon von dem uhJmz tnnd gnade. (1518).
Aiij"; m.tn nemo die eliorüelmler zu Halber-
slad vnd Magdeburg, wenn sie das quicunquc
singen vnd lasse sie dafür schreien concilium,
roncilium. von den eoneUijs vnd kirehen.
nr)3D). Fj"; «Ins sie von solchem lesicrn
lassen vnd dafiir (Ins vnter vn-ser vnd den
glauben beten, vennanung zum gebet wider
d. T. (1541). c^iy^
4) auf ein ahmwendendes Übet, wo es
auch* dagegen heiszen kann: sie k<inncns
nicht leiden vnd müssens doch endlii li lei-
den, dafür wird jr liegen vnd morden nicht
helffen. Jen. 6, 356'. |
5) stau wofür: ich bin nicht der, da ftir
jr mich haltet, apost. gesch. 13, 25.
6l tcie L. in folge niederdpulsrher ein-
wirkung für (für) statt vor verwendet, so
auch dafilr stall davor, a} räumlich: wo er
nicht XU radte helt vnd bewarel, da bleybis
nichl, vnd wenn hundert lausent solilosse
dafür pol egt weren. der \2' . psahn. (1;")24).
Iliij* ; das ers deutlich, klar vnd grob schrei-
ben solle, vnd so grob vnd klar, das man
nicht dafür mUste stehen vnd gflcfcen vnd die
huchstahen zelen. der prophet nabncuc.
(1526). hj''; er helt seinen sinl. vnd hreiiel
seine vvolckcn dafnr. Uiob 2ti, U; ich wil
deinen weg mit dornen vermachen vnd eine
wand dafür ziehen , das sie jren Steig nicht
finden sol. Hon. 2. 0, einigemal begegnet
noch das richtige davor (*. d,), b) uneigenl-
üdk.* die schrilÜ hdsset die ahgoiler cigent-
hch ein grewel, daramb daa goUe dar fiir
eckeli vnd prnwet. eyn sermon von des
dischen reichs ende. (1525). Aiüj': ob
gleich fleisch vnd blut die nasen dnftir rümpft.
vber das erste buch Mose. (1527). iij'';
dauon wir so schuchler dafür worden sind.
deudsch catechismus. (1529). Zij'; raein
freund steckt seine band durchs loch vnd
mein leib erzittert da fhr. hohclied 5.4:
mein herlz zittert, gravren hat mich er-
schreckt, ich lialu; in der liehen nacht keine
riige dafür. Jes. 21, 4; soll sich dorh der
himel dafür enlselzen, erscbreckca vnd scer
beben. Jer. 2. 12 ; da Für hab ich die stemme
Israel trewiich gewai nci. Uos. 5, 9. c) re-
lativ für wovor: vnd wird dir zuwenden alle
Seuche Egypii, da für du dich filrehtt^t.
5 Mos. 28, (iO; aber das vbrige machet er
zum gott, das sein gOtae aey» dafür er kniet
vnd niderrdlel. Jes, 44, 17.
Dieses dafür statt davor daiierf tm 17. Jh.*
ja selbst schriftsleUer der neueren seU
brauchen es noch.
Dagc'cn (da Kt:gcn). dargegen, ade. und
conj. nüid. da gegen, dergegene (Ifen. 1,
306), ahd, dara gagan, dar« gagane [Oraff
5, 83 )• das* L. auch die im mhd. niefti s^tene
SHsammenziehung dafji'^n gebrauche, irie
ürimm wtb. 2, B70 behauptet wird, musz
lieft hesweif^nt da mir ein beleg dafür ab'
. j .^ .d by Google
DAHEIM
3S7
DAUER
gehl und an der von Grimm cUierlen
Slelle doch dagegen stehl. es bezeichnei
1) die richlung , bewegung nach einem
orK; vad zog Tort gegen Sion vnd belagert
das heiligtbum eise lange leit vnd richlel
dagegen auTallerley gescliutz. 1 Macc.Q, 51
2 ) eine abneigung, feindliche gesinnuny :
ist yltn gniig, «las sie das Itucii ansehen vnd
die nasen dagegen rumpffm. das diete worl
Chriili noch fesl stehen» (1527). niiij''.
3) eine vergleichung : er {Christus j isl
die reyuc helle sonne daryun keyn ncbol hi,
dargcgcn ist vnscr licht kaumet als eyn siro-
iMkn angeaundu ayii aemwn von der difcM.
(1524). Ciij''; die andern anrcchlungen vnd
leyden sirnl iHos noch fuchsschwentz dar
gegen, aus leg. der ep. vnd euang. vom heyl.
dreykönigefesl etc, (1525). Ciij'*.
4) eine Vergeltung, statt dessen : so wissen
wir auch was Achior gercdt hat vnd wie du
da gegen mit jm gctlian hast. Jud. 11, 7;
vergeltet nicht sclicilwort uii sclieUwoi-i,
Boadeni dt g«geii segeneU 1 PH, 8, 9.
5) als eonjuHction dient es zur Hervor-
hebung eines gegensalxes: selig jeiil jr ar-
men, aber dagegen (1522: dar gegen) wcii
euch reichen. Lue. 6, 24. a«dk oAne den
Vordersatz auszudrücken : dagegen neereteslu
deifi voick mit ei)gel.s[ieise. iceish. 10, 20.
Daheim ( da In im I, dahcimc. (Ia))eniicn, adv.
dornt, 2tt haus, mhd. du heiiue {Ben. 1, 653),
ahd, dirheime {GraffA, 947), d.i. dftr (da)
Mid der adverbiale daL Hng. von heim
haux. tcohnort. L. gebraucht nrben daheim
noch doi bessere daheime, häufiger ctber das
im 15«ift. aM/^dtoiiimeiie dahehaen.
1) in eigentlicher bedeutung: da nam
Abraliam seinen sulin Tsmael vnd alle kncelile
die da lioim steinern hause} geboren vnd
alle die crkaiilli [^waren) vnd be;»chneit die
Torhaul an jrem fleisch. 1 Jfo«. 17, 23;
TBd sie sol da heim bleiiien drey vnd drcissig
tage. 3 Mos. 12, I; Maria ahi i Meib da
heime sitzen. Joh. 11, 20 .; hungert aber
jemand der esse da heimen. 1 Cor. 11. 34 ;
des andern tags geriet der bOse geitt von
gott vber Saiil vnd weissagt da heimen im
hause (iro es pteonastisch ^trhtK 1 Sntn \ S,
lU; sondern mu^ alles dahcimun vnd jnti drr
maura bleiben. d8r65.ji lalm. (1534). GiiiJ''.
2j bildti^p ich wok du bliebst dahcyraen
um dpvncn Irewnienvnd ev?rn fiindli'. brach'
tejit sie nicht vor. auff das vbitchrisilich
buch bocks Emsxers. (1521). Uj' ; bleib
daheimen mit dieser ausrede, an dU p/orr-
herm wider den tcucher zu predigen.
(1540). Aiiij"; die raliinun .scibs vnlernanilcr
uU'l hierin nicht wissen wo sie daheimen sind
(sind vnsieher m der atulegung). von den
letzten worlen Dauids. (1543). Tiij': der
leiifp] lies si( h auch warlit ii d.ilu'iin finden
(trar nicht <:iinmig) mit morden ditrvh die
tyranncu. ton den jüden vnd jren lügen.
(1543). Süij^
Daher (da her) , adv. vnd eonj., mhd. dl
her (Ben. 1, 687. 688), docA nur von räum
und zeit,
1) aU mitmadverfr beseieknet es eine fte-
tcegmg «owoM «on «tnem ort als auch an
einen ort: wir reisen von nctiilchrm Juda
bis wir komcn an dio scito dos uebirges
E|>hi'diiii, dd her ich bin. rieht. 19, IS; was
bringt yhr daher? von KeimUehen vnd ge-
stolen brieffen. (1.529). Rij»; ich danke
Clirislo, der mich nNo gcfiihret hat bis ich
daher kommen bin , da ich bin. Jen. 1, 4*
bei Grimm, Ungegensats xu hierher: seue
dich etwa hie oder da her. Rath 4, 1 ; ich
lial) aucb meinen knalien etwa hie oder da
her besclieiden. 1 Sam. 21, 2; gehe von
dannen nicht craus weder hie noch da her.
1 ft^fi. 2, 36 ; dein knechl ist wider liie her
nocli da her gegangen. 2 Aön. 5, 25 : das
die liascn ntiffaren \imI dahyn wisschen hie
vnd daher, vier trottliche psalmen. (1520).
G5^
2) als seitadverb geht es ae^ die fartbe^
\cegung der zeit: kh bab eine zeyl d,i|ier
df'Ti [ n>|)l!f'ltMi Mosen alliif 711 Wiiiomhnrg
gcjuedigU tber d<iS erste bucU Mose.
(1527). Aj<'. oder auf eine bes^nmte seit,
auf die gegenwart. in welchem fall bi^ rvr-
gesetzt icird: ich hm bis daher bcy Laban
lange aussen gewesi. 1 Mos. 32, 4 ; gedenck
der vorigen teil bis da her. 5 Jfo«. 32, 7 ;
Christus, vnser herr, gdie e. k. f. g. wie bis
daher forder gnade, originnlhr. im gcsnmmt-
(irrhir :u Weimar, y. p'ifj. II. 12. I.e.
1 ,Sj haujiger weist es a«/ einen Ursprung,
! einen grund, eine Ursache hin: da her ist
49*
Digitizcü by ^(j^j-j.l'^
DAHERBRECHEN 388 DAHERKOHMEü
(las Sprichwort komen 'ist Saul aucli vntcr
den projihptpn?* 1 Sam. 10, t '2; es ist on
alleu zweyflel das wort 'opllieru lu der mesi
da her kumoieii vnd binber blieben , das an
den aeytten der aposloleo , da noch elltich
vbung des allen testanients ganghafllig wa-
ren. die Christen susaminen trugen easen,
g^t viid aoUdttf I« wilcha neben der men
wart auaigeleyllet den dariüigcn. eyn ser-
mon von dem n. te$t. (1520). Cj»; das
Scliwenckfpld ineinen bricfT hin vnd wiHcr
ausbreitet . . . uiuü leli daher gleuben , das
jr 80 eben die abachriflt denadben brieuea
bekomen mir anschickt. kurU hdtenlnis von
dem heil, sacrament. (1514). Aij'; hertzog
G. [Gtorgj daher alollz vnd au%ebla«eo, das
ea jm wider die bawren gelungen vnd wol
geraten iaU /tu. 3, 160*.
11 ah conjunction drückt es die folge-
rung aus, deshalb, iceshalb: vud (Nimrod)
war ein gewaltiger jeger für dem herrn , da
her apriebt man, daa »l ein gewaltiger jeger
Iklr dem herrn wie Nimrod. 1 Mos. 10. 9;
vnd Abraham hies die stet der hcrr sihet, d:^
her man noch heutiges tages sagt , autf dem
berge da der herr aibel. 22, 14 ; darumb
wisae, dn lieber ebriat , daa du nebest nach
drm tPttrel keinen billern , giffligern , hcd-
ligerti fcimi habest denn einen rechton jil-
dcn . . . daher gibt man joeu olR in deo
htscorien acholt, daaaie die braunen vergißt,
kinder gealoleo vnd aepfrimet liaben. von
denjü'drn vnd jren lügen. (154:}). SJ'.
5) in den folgenden zusammenseUw^en
mü «arMv IwuidUui daher (oAtie daaMmg
a«if anfang und ende) mehr Me freie be-
H^egwK] vnd stehi für her allein, oder einher.
DaherbrcrhtMi , hereinbrechen, einlrelen,
erscheinen: lianimb wird vber dicli ein vn-
glflek komen, daa du nieht wetaaeat, wenn ea
daher bricht. Jes. 47, 11; wenn der lentz
daher bricht, der prophel Sacharja. (152S).
Fy"; mir ofll starcke gedanckcn einrallcn,
ab aolte der jüngste tag ehe daher brechen,
denn wir die heilige schrilft gar ana ver-
deudächcn kundlen. der jmJpJbef Dtudel.
(1530). Aij".
Daherbruaten , sich , sich brüstend (siolz,
kodiieM^) aittAar^cAen; uttaaen wir
glawben vnd gnuge dran haben« daa ate da-
her sich brüsten vtid r!i<;<:cln , wir haliensz
alszo gedeullcl. grmd vnd vraocA. (1520).
Ij".
MdlhhfNi» ektktrfahre»: die welche»
donnerten vnd die stralen füren da her.
p«. 77, IS; sihe, er (der feind) feret daher
wie wolcktfo. Jer. 4. 13 ; vad der eine wird
komen vnd wie ein flot daher fiiren. Hon.
11, 10; ah wehe vnd aber wehe aUen
vnsern lerem vnd huchsclireibern , die also
sicher daher faren vnd sppv^n fniii<; nües
was yhn yns maul feiici. das diese worl
CkritU noeh feet eUhen. (1527). aiiij*.
llhcHkllen, tneiirrera: aie sind komen
wie zur weilen Idcken er ein (Aerein) vnd
sind on Ordnung daher gefallen. Hiob 30,
14 ; die nacht feilet da her, bridU herate»
Matth. 14. 15.
Dahernirgen, vnd er fuhraufT dem rhernb
vod Iloh ivui. me ps. IS. 11 üog) da her.
2 Sam. 22, II; er fleugt daher wie ein
adeter. Jer, 48, 40.
inheriieaien: eins weisen mans lere
Heusst daher wie ein flut. Sir 21, IG; sein
segen fleusst daher wie em sirom. 39, 27.
iaheigukeln, vnd gauckeln daher mit
jrer lebendigen stim vom himel. Jem. 3, 1 14%
Dahergehen, herankommen, einhergehen :
es gehet daher ein vnglUck von niilternacht.
Jer. \j, 1 ; ich uius beraubt vnd idos da her
gellen. JfddWi 1, 8; on aUen achmuck daher
gehen, der projiftef /ona. (1526). Jütj**; so
sollen sie Ihun , wenn die • sclilacht cinhrr
geht, ob kriegsleule auch rjnn seügem
ekmieeeiHkUmäeti. (1527). Gij'*.
iahergelfern: nicht wie die Iumpenpre>
diger, die «la her speien vnd geifern , dns
mnn druluM vnlust vnd grewel gewinnet.
randyi. zu Marc. 1, 22.
MergUuMi: Kir glenlsct daher mii
Schilden. Jes. 22, C.
Saherj^ronen , grünend sich ausbreiten :
da war es recht ym lentz, das es {tücht er
wie bei &rimm) daher grnnel, nam aber
bald hernach abe. «fter daa ertfa bmeh Jfoaa.
(15^7). Sij".
Baherhaueni ah wie glintzct fdas
Schwert) vnd hewel daher zur scliiachu
Bueh, 21, 15.
MfriiinM : vad aahe daa kamd daher
uiyiii^ed by
DAU£RL£l'CUT£N
389
DAUIN
kamen. 1 Jfat. 24, 63 ; sihe, der tag, sihe,
er kompi tlahpr, er briclit nn. Ezeeh. 7,10;
es schickt sich nicht, wenn einer predigen,
leren oder Air gerichl reden soll, das er da-
bcf ken« mit reimeo gefossi, ab woll tr ein
lied singen, vmiegmug iu tütoron, (1542).
Dij\
INÜlcrleickteB, das predigaropl vnd golles
worl aol daher leucblen wie die sonne. 4a$
5. 6. «ni 7. esp. ff. Jfalfkft. (1532). Bf.
itherranseben , deine flui rauschen da
her, das hic eine liefle vnd da eine tiefle
brausen, ps. 42, S. .
McRiiMll, ff. daberbrilslen.
Hkcrscblelchen : sie wollen jnn des da-
her schleichen vnd aus jhreni S( huKiloch
crfur sich mutzen, ein widderruff vom jege-
ftur. U530). Aij\
iaherschBnppern y wi§ sclmaitero ver-
ächllich für schwätzen: wir haben vnter
allen gliedern kein leichtfprligers gelied
denn die zungen, die schnappen daher, acht
gering, daa sie abo leichtfertig den nanen
gotics nennet, awlfff. dar aaJhen gepölL
(1528). Hiij'-.
lakerscliwcrniea , vorgaukeln: sie wer-
den vns daberacUwermen, wie man den kin-
dern pflegt für tn bilden einen gauckel
hymcl. das diete toorl CJ^It noch fest
stehen. (1527). füf.
laberspeien, s. daUergeireru.
Menprcngei: sie sprengen da her
oben auff den bergen. Joel 2, 5.
Saherl reten , em^erlrefen , einhergehen :
die hanscn vom add, so daher Irellen mil
jren gelen keten. Hm $«mm vom xlnff*
ffroschen. (1535). Dij**; wer für gell beten
wil , der mtis nidil mit Iiohmul vnd liii^< n
daher trelii-n. von dun jilden vnd jren
lügen, (15 i.lJ. £ij'; wenn eine pegina vnd
Uuncker nonne daher trit. hanupoiL Jhma
1659, bL 13n''.
labertrollcn , daninch komen sie daher
gelroUel m\i txonipclu vnd mit der IhaU
einet htHdU, ( 1 528). Diiij'' : darnach komen
sie (ififf jtabn) daher getrollet mit jrer be-
schneiltung vnd andern ledigen . . . iiiililigcn
weri ken. tan den jüden vnd jren lügen.
ii'oU). Gj''.
MwmchMli vnd weehst (^(aiMi)
da her als were er gepQanat. Biob 14, 10;
dawiT'IfMi iri:!it l! kinilcr gpporn vnd wachsen
bey vus daher, un die radherm etc, (1524).
Bij".
iifcwilnhti; da Nebncadneiar der kOnig
zu Babel daher soch Cgyplcnland zuschlaben.
Jer. 4(), 13; vnd weinend daher tihen vnd
den herrn jren gotl suchen. 50 » 4 ; (die
bffffff» jriiifer) wie die flammen am bimel
daher ziehen. Am 0. eap, Bphu. (1533).
Gillj^
Daliin (da liio), adv, mhd. di bin (il«R.
1, Ob»;.
1) «ff tadCiC auf einen ori: dann aoitu dir
drey siedle aussondern im lande ... das da
hin fliehe, wer einen lodschlacr peihan hat.
5 Mos. 19, 3; sihe es ist ein bcrüuijuer man
goltes In dieser stad, alles was er sagt , das
geschieht, nv las vns dahin gehen. 1 Sam.
9, 6 ; so weis ich auch den weg nicht dahin.
Tob. 5, 2 ; thul yemant der fusz wce, ia das
deynbl Izinlcyn, szo sieht das aug darnach
. . . vnd der gantx oorper hOget sich dafayn.
eyn sermon von dem hednwirdigen sacra-
ment. fl">19). aiij". relativ für wohin:
vnd wild dich wider versamlen aus allen
vOlckem, da hin dich der berr dein gott vor-
sirewet hat. 5jlfoff. 30. 3; des morgens
gieng Jünalhan hinaus rüifTV fehl, dahin er
David besliiöpl hatte. 1 Sam. 20, 35 ; aiifl
einen berg, «la hin Jiiesus jacn besciieiden
hatte. MtMk. 28» 16.
2) ea drüdUiae Miel eines strebens. einer
bemühung aus: vnd ist doch aberglauben
vnd falsche iitirnsch demul, nur dahynii ge-
riebt • das man dem ctfrper webeihne. M|f
das vbirchristlich buch bodki Bmexer»,
I 1'21). Gj*; alles das Christus pn seinem
reich wirckt, langet dahyn , das er die leule
rechlschalTea mache, vber das ente buch
Mote. (1527). m^^i bb sie (die mändte)
es zuletzt dahin bradht, das sie die leute
beredt haben , am lodbel die kappen anzu-
zielien vnd sich darin begraben zu lassen.
der 110. pf Olm. (1539). biiij*; vnd ver-
manel sie , sie wolte doch den son da hin
bprcilen {nemlich vom väterlichen gcsets
aOzulrelen). 2 Macc. 1 , 25; vnd verhies
jueu daneben, er wolle den küuig dahin ver-
mdgen, das er jr gnter firennd wurde. 11,
Digitizcd by G
DAHINAUS
390
OAHINHABfiN
14; dabin docli gar vicitstg die papiiten
erbeilerr. originalbr. im gesamtarchi» <lt
Weimar. ?f. patj. Inn //, 12. 1. e.
3i verbinäel nidt (biiiii mil verOLs , so
tfUt 4U beUthung vuf «ine» ort kSmfig In
den Hintergrund, und es heiist dann so viel
als einher, vorbei, fori, hinweg; bei einigen
»eilwörlern enlwickell sich der begriff von
vÖWgem venchvHndeH und weiter von ver-
dtrben umd «« ^ntml g^m,
VahlnaBSf adv. demonstratires hinaus :
also wills fast dahinnii«, das liio sn liilberisch
geschollen werden, seiner »m ueiiigslen lu-
iheriseh wiid. ämt bericht an 'ekun jfHMn
freund, (1528)« Aiiij*; solch« sihetm.Grickel
niclil, das sein pcislliii dahinaus wil mit
rlmiuca vnd pochen , das er auch das gcselz
predige, d« WeUg br, Q, 255.
iabinden, f. dahinlen.
Dahinfahreii^ hinwegßhnn, fwrifahrm,
vorüberfahren.
1) eine woicken vcrgfihcl vnd fercl dahin.
Biob 7. 9; da hub mich der wind aafTvad
lüret mich we|f, vnd idi fur dahin. Ezech.
3, 14; als nu ge»cli.ich d k w'w von jn»>n
gewand da hin füren, kamen wir slracks
laufls gen Co. apo«l. gtsth. 21. 1.
2) «m«^«n(tfdl, dammb bren alle vnaer
läge da hin duroh deinen znrn. ps. 00, 9;
{vnser leben) fL'rcl schnell da hin, als itögen
wir dauon. 10; ist doch der mensch
gleich wie nicbl«, sein« teil feret da hin wie
eine schatte. 144, 4«
3) ein ende nehmen, sterben: alle ver-
genglich ding mus ein ende nemen , vnd die
damil vmbgehen, faren auch mil dahin. Sir.
14.21; darumb sollen wir deate mehr
wahrnemen des worts, das wir hören » das
wir nicht d i hin faren. Hebr. 2, 1.
DaUnfailen, 1 ) eigentlich , niederfallen,
xur 9rde falten: da sie jn {den heimkehren'
denedm) ansibel, felli sie far ft%udcn daliin
vnd stirbet. von den leUUn teerten Dautde.
(1543). Hj*.
2) bildlich, zu gründe gehen: Jerusalem
llsllel dahin vnd Jnda ligt da. Je$» 3. 8; die
prachl des hapsliimbs feilet daliin. der pro-
phet Daniel. (1530). Aij»; ia icli werde
fro, wenn mir gcdancken einfallen, das sie
Widder dahin fidlen wie sie komeii sind, dat
17. cap. Johannis. (I53iii. Dij\ zu ende
gehen: da i' im I ry Jehns kamen, fiel dar
lag fasl il.iliii ricilt. 11), 11.
Uaiiinüiegeu , avolare: wie ein vogel da
hin flpugl, der ana dem nesl gelrieben wird.
Jes. 16. 2. biUttieht meine tage sind leichter
d;>hin geflogen denn ein weberspuel. Bio^
1, G.
Dahlnfliesxcnj defluere: sie werden aer>
gehen wie waseer, das da hin fleuMt jtf.
58» 8.
Dahlnfressen, /imtre^/re(«en : hie slirbstil
alloine fiir tiich selbst viid frissel dich ein
amccliiit: dnts oder pcslileniz dalitn. eine
heerprcditji wider d. T. (1542). Diiij''.
Dabingeben, 1) hingeben, überliefern,
überantworten und xwar zur strafe: aber
wie die büscri feigen so böfse sind, das man
sie nichl caam kau. üprichl der herr, Asö
wil ich dahin geben Zedckia, den könig Juda»
sampt seinen Dursten ... ich wil jnen tn-
glUck zufügen vnd in keinem königreich aufl
erden bleiben lassen. Jer. 24, 8. 0 ; denn
weti wir deine gebot nicht geballeu haben,
so sind wir auch dahin gegeben vnsem fein-
den, das sie vns berauben. Tob. 3,4; da-
ninil) <ie auch polt dahin gegeben in
jrer hcrUeu gelüste. Röm. 1, 24. 26. 28.
2) opfern, zum opfer hingeben: welcher
ist vmb Tnser aflnde willen da hin gegeben..
Rom. 4. 25; welcher auch seines eigoen
sons nicht h.il verschonet, sondern hat ja
für vns alle da hin gegeben. 8, 32; durch
den glattben opfferte Abraham den Isaao, de
er versucht ward , vnd gab dahin den ein-
geboruen. Hebr. II, 17.
3) fahren lassen, überlassen ohne wider-
stand zu leisten: da das schitT ergnlTen ward
vnd kund sich nicht wider den wind richten,
gaben wir;; dahin (Hessen es von wind und
wellen treiben, wie et woUle), aposLgeeek»
27, 15.
Babingeben I biidUch Jur sterben: sthe»
ich gehe heule dahin, wie alle well. Joe,
23. 14.
Vahinhaben) erlangt haben, \teg haben:
meine ersfpebiirt hat er da bin, vnd sihe, nu
nimpt er auch meinen scgen. 1 i/o«. 27.36;
wariich ich sage eueh, sie haben jren lohn
bigiiized by Goo^'^
DAU1NULFE.N
391
DAUIME.N
dahin iMnm weitem tu ervarlen)» JfoUft.
6, 2. 5. 16.
lahfBlaoffn, "^nV nn <(-lii(r .niiVilen was-
«erwogen iLiliiu leiiül. iccUh. 5, 10.
BahinaüsscB I verderben , umkommen,
«Urhm: du schOue alad m\M da hia mtl
aUen schänden. JifcA. 1,11; das machet
<!pin zorn , das wir so vergehen, vnd dein
griin, das wir so plülzlicli da hin müssen.
ps. 90, 7; ja es müssen alle fürslen von
miüernacht da bin vnd alle Zidonier. die mit
den prschlagenen hinab gefaren sind. Eie^,
32. 30.
Dabinnehnien , an sich nehmen, tceg-
neUmen: er neme es auch gar da hin (an
ai'efcN 2 Sam. 19. 30; so er vher seinen
£on, der jm allzu frue dahin gcnomon {imrch
den tod t ntrusen) ward, leid vnd schnifTt/pn
trug, weish. 14, 15; bis die sinddul kam
«nd nam sie alle dahin. Matth. 24, 30.
itUnrtcbten , hinfidUe»: naeb dem ilst
das gesdirey gebet als soll man mit vielen
armen louten zu gcsrlnvinde faren vnd aus
laiiti'i- /.Ol li da hm ri< hlctj beide schültUge
viul vuscluildigc. Jen. 3, lUä''.
9abinschieaien I es bricht ein solcher
bach erfar (herwr)» das die drumb weneUp
dtMi weg dasclbs verlieren, vnd feilt wider
vnd itclieusst dahin (fliesxt rasch vorfider).
Hiob 2S, 4.
■ablntUMidcni« von eUk aoMdtdem:
goit halt vns dcntsc^n dabyn gesebhudert,
das wyr vnser gollt vnd sylbcr mti-^^on ynn
frombdc lender stossen. von kauffshandlung
vnd Wucher. (1524). Ai]*".
Hlblueiii^n nerscJUedmen aftt(i0mj|ren.
1) rorüter, verschwunden, vergangen
sein: die herrligkeil ist da hin von Israel.
1 6am. 4, 21 ; meine tage sind dahin wie
ein schatten, ps. 102, 12; der winter ist
vergangen, der regen ist weg vnd da bin.
hohelied 2,11; die eindii; i<i vergangen,
der sommer ist dahin. Jer. S, 20.
2) verlorai, tu gründe gerichtet sein : da»
brot ist dahin aus vnserm sack «ff «w/j^-
xehrl}. 1 Sam. 9, 7 ; roeioe kinder sind da-
hin , denn der feind hil di<^ vherhand kriegt.
iiiagl. Jer. l, 16; mem volck ist dahin, da-
rumb das es nicht lernen tvil. ffoa. 4, 6 ;
der kOttig zu Samaria ist dahin wie ein
schäum auITd«!iii was>iT. 10, 7.
3) gestorben sein: da die pantze pemeine
sähe, das Aarou da Inn war, bewcmelen sie
jn dreissig tage. 4 Hot. 20. 29; wenn ein
mensch dahin ist, SO isls gar aus mit jm,
weish. 2, 1 ; in einer stunde war dahin was
jr edelste geburt war. IS, 12.
Minsterben I hinweg sterben: danimb
lies er aie da hin sterbm* das sie nichts er-
langeten. ps. 7S, 33; die erde (wird) wie
ein kleid veralten vnd die draufl' woncn wer-
den dahin sterben wie das {tulg. äicut liacc
interibunt). Jet. 51, 6. <iderdas«f^der/,5.
Dahinten, adr. L. dabinden (da binden),
ein verslärktfs hinten.
l) im eigentlichen sinn: aber ddhynden
ynn Sachsen vrob Luneborg vnd Ilulsleyn,
da macht mana recht grob, ron kauffehanii'
lung vnd Wucher. (1524i. Jiij\
2j metffi wmgewUiick bei bleiben, lassen,
sein.
a) vnser vieh sol mit vns gehen vnd nicht
eine klawc da binden (nirflejfc) bleiben.
2 Mos. 10, 20; so lasset vn^ nu fürchten,
das wir die vcrhfissung, einzukomen tu sei-
ner rüge, nicht verseuuiea vnd vnser keiner
da binden bldbe. Hebr. 4, 1; es ist seit,
das wir roll Lot aus dieser Sodoma fliehen,
gott gebe PS 1 leihe da binden schwaper,
eydam odder wciii dazu, von der winckel-
messe. (1534). Dij''; mein lieber gott. das
vMil das dunckt mich gut, gclelll es dir, so
geschellt' t'N , ^iefidll »■> thr iiirhl, so Idcil» es
d;duii(hMi iyiichebe es nicht, unterbieibe cs).
Jen, 1, Tu' ; gern bette ichs gesehen, das meiac
bflcber aUesampt waren dahinden geblieben
(nicht wieder zum vorsrheiii gekommen) vnd
vnlcrpnnqt'»). Wiilenh. 1. *ij\
b) als er Joseph) nicht anders kan ilauun
komen , leat er »einen mautel dabynden (sv-
rück), vber dat erste buch Mose, (1527 f.
kkiiij''; jr vcrztdictidt'l <!ie iiiiiitz, tili vnd
kiiiiK 1 vnd Lissel dahindcQ das schweresl loi
ge»elz. Matth. 23. 23.
e) vnd wenn er mir gleich vergilt, was
ich verdienet habe, so ist sein noch mehr
da binden {ist noch mehr soliher Züchtigung
zu erwarten). Uiob 23. 14; aull das sie
voUend die straffe vberkemen, die noch ila-
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DAHINTER
392
DAMIT
hinden (xitHkfc) war. müh, 19> 4; es wer-
den noch mehr schlcgc dahinilen seiii. der
prophet Sacharja. (152S). Fiij".
3) ddhiolen — dahinier: sie haben ein
geperde der fhinikeyl vnd ist nichts dahyn-
deDB (et fehlt das toesen der frÖmmigkeU),
auff da* vbirchristlich burh bnrf:<: Kmszers.
(1521). rij*", bei Bindseil (chlende var.
SU 2 Jim. 3, 5 ; geben gros ding für vnd ist
doch nichts dahinden. wm den eoneiHjt v%d
hirchen. (1539). aj''. vgl. dahinler.
Bahinter, Harhinder, ado. Mnfer einem
ort, einer sache.
1) eigenUidu Galatia ligt'darliynder [hin-
ter Capaioeien). «pitlel s. p9tH gepredigt.
(1523). Aiij''.
T) xtneigmüir^h : die wcyl er (der geist-
liche stand) sicli geysllich nennel vnd Tur-
gibt vnd ist nichts darhynder {hat keinen
gntnA], auff das vbirchristlich buch hnchs
Emszers. (1521). niij''; viel wnrt , iiirliis
dar hinder. randgl. zu spr. 14, 23; darumb
anis eine fzöiiliche macht dahinder sem. der
prophel Sacharja. (1528). Lij''.
Dahinwischen, forteilen: das die hascn
auffarcn vtkI d.iljyn wis'sphcn h'w vnd daher wie
slaiib. vier truslUche psalmen. (152Ü;. G5''.
Mlnwirgei» erwürgen: die man tcgUch
da bin wUrget vnd gar auOteumen wU.
randijl. :h ps. 70, 11.
HablCj monedula, noch einigemal in
L,'t *ehriften , gewöhnUdw Jedoch irdbon
dohle (dolo), to. m. «.
Danuisken f damasten , adj. von dninnsk,
damasl : ich uil dirs wol sagen , wo deine
damasekcn yndsammel scbauben herkommen.
Hsehr, 400^ im 1 6. jh. galt ns^m damasken
auch damaskf^l (bei G rimmemeerweUhnet):
fmlmnlen in rolcn d.imaskclrii '.'rn>;son rnt lien
vnnd wam&ssen. de» aüerdurchleuchliginUn
vnd grossmäehli^ien ßreten vndherrenher-
ren Karls . . . einxttg. a. (. el o« (1 520 ?). Aiij".
Damasker, m. iHnwnhner von Damaskus:
die stndl drr Dainaster. 2 Cor. 1 I, 32.
Damit (da niil) , dnrmil, adv. und conj.
mM. dA mit« dA mite, dcrmite [Ben. 2> 192 K
ahd. dar mit. dor mili {Qtafftt 665)» ioch
noch nicht als cotijunction.
1) es weist auf ein mittel, uierkseug: vnd
soll seins blals nemen vnd beide prosieu an
der thflr vnd die Oberste schwelle da mit
I)Ostrcichen. 2 Hoi. 12, 7; vnd rnaclie ein
hnü^T-; salbülo vnd soll da mil sallicn die
iuiuoti des sliffls. 30. 2ö; vnd machl die
Stangen von foem holts vnd vbersog sie mit
golrl, das man den lisch da mit IrUge. 37i
15; vnd er fand einen faulen eselskinhnrken
. . . vnd schlug damit tausenl man. rieht.
15, 15,' vnd Dam sein schwert vnd zogt ans
der scheiden vnd tOdtet jn vnd hieb jm den
kopfT damit abe. 1 Sam. 17, 51; gleich als
wenn ich wolle eynen man darmit er-
schrecken, das ich yhm seyn ro«z auüucumet
vnd ylin daraulT reylten liesse. eyn mietine
an llartlmutt vonn Cronberg. (1522). Aij^
2) auf zustände, sacken: ih «sprachen die
knechte Pharao zu jm, wie lange sollen wir
da mit geplagt sein. 2 Mos. 10, 7 ; aber dis
stocke bewegt bitlich alle redliche vemnnUt»
weh'hs der Vigleph jnn seinen hüchem als
das rnrnomest iroibt, auch die hohen schulen
sich damit so lange geblewet haben, vom
ahendmal ChrieU, (1534). es nt
aber damit noch nicht aller tage abenL der
117. psalm. (1530). Gif.
3) relativ fitr womit häufig in der bibel,
von Adelung nur dem gemeinen leben
gugeteieeen: vnd Qsau war Jacob gram vmb
des segen.s willen , da mit jn sein vater ge-
«jp^nol halle. 1 Mos. 27, 41 ; auff das man
selie das brot, da mit ich euch gcspeisel
habe in der wflsten. 2 Jfoa. 16, 32; sehen
pAmd Silbers, damit jn der könif: begabt
hatlp. Tob. 1, Iß; dis ist der hnlfrsleyn,
das riclilscheyd vnd die wa^o, damit yiir alle
lere i>oil abwogen, eine predigt sich zu hüten
ßr faUehen Propheten, (1525). Biiij^
I i für dadurch mit folgendem dass: vnd
da wider »niirrcn machten die gantzc gemeine,
da mit das sie dem lande ein geschrey mach-
ten, das es böse were. 4 Mot, 14, 37 ; vnd
entheiliget mich in meinem voick vrah einer
liaiid \ol gorsten vnd hissen hrots willen,
damit das jr die seeien zum lod verurtedei,
die docii niciil sollen sterben. Esech. 13,
19; da mit geschidit es, das niemand hin-
fiirt seinen vater odcr seine mutter ehret.
Sfnlth. 15, n.
5) als conjunction steht es für dasz, auf
dass: fliehet aus Babel, damit ein Jglicher
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DAMM
39a
DÄMPFEN
sciot seelc 1 1 rr iie. /er. 51, 6; die gewal-
tigen im )iinle natu er weg, dd mit das kiifii^'-
reich licanui^ liliebe. Eiech, 17,14; {manciie )
bekeaoeo vnrecht« damit sie der raarler ab-
komen. wider den bUchoff zu Magdeburg.
(1539). Dj*; damit nu diü sachen duiinochl
cyn ende gewpne. von anbeten des sacra-
metU. (1522j. Aij\
Bwmm (tarn, iham), m, 1) em» erder-
hShung, die gegen das ausirelen des wassert
aufgeführt ist: ein ^^ a^serslram den ich mit
keiaem lau ooch gcwerc kan schützen.
^TttiMl md vrteuh aUer orflfcel. (1S20).
f ; da ich {der herr) jm {dem meer) den
I.-)iilTl brach mit meinem Ihnm. Iliob 38, 10 ;
wer liadder aiirchet isl gleich als der dem
Wasser den tham außreis^l. spr. 17, 14;
vnd die waaser werden verlauffen, daa die
Seen an temroen worden geringe md Ireuge
werden. Jes. 10, 6.
2) bildlich : da der grosse Iham bracli vnd
goltes worl, die rechte meintmg der kirciien
weg war , wie aolle da nicht einreissen eitel
siiidflul allerli'Y mcnsihen lorc, das ist lügen,
jrilitinil), al»gullcrey vnd prewel. von der
icinckelmesse. (1533). Knj''.
mM. Um {Btn. 3» 12) tn beiden bede»*
(mgen. die heulige Schreibung dämm deniAl
auf niederdeutschem einflusz.
Bämmen (demmen^ leiumeo), prassen,
edtwelgen , gewShs^^ mü schlemmen ver-
bmden: es musa eyn scheltro aeyn, der sey-
nni Iicrrn süiel fasten vnnd Iitmtrcr leydcn,
erbeyien, wachen vnd milde werden, vnd it
wollt schlemmen viid lemmcn. amüeg. der
ep,mdemngn des oduenla. (1522). Cj'';
ty wie gnln gesdlen wollen wyr da werden,
sclilemmcn vnd temmen, das die liebe lieyde
wagt, das ander leyl u:ider (üe hymi. pro-
pheten. (1525). Miij'; waan sind sie geist-
lich? das aie schlemmen vnd demmen. vber
das erste buch Mn&e, nr)27 ). iniij'; wie
die wi'iber bey vns gewonhoit liaben, das
sie zuweilen zusammen geben schlemmen
vnd demmen. ehend. xg"; wosu ist nutz
geprcnge. pracht» schlemmen, demmen vnd
villi OS l? tischr. 4 -1*.
Bämmcr ^demmer). m. prasser, Schweiger :
das dbrejsehe worl *auUi^, so hie stehet,
beisset ein schlemmer vnd demmer, wie d.
Dwn, WMwrbmA.
Bek einer ist, vnd siebet eben dieses wort
auch im Mose im fUninen hnch. das die eitern
eioen solchen son, der cm schwelger isl,
sollen anklagen. Biel. 2, 52'*.
Dämmtrog (demmerunge) , f. das haJh*
dunkel am morgen und nht-ud : in der dem-
merun^' om ahend. spr. 7, i.) ; wir slossen
vns im miLUigu als in der demmerunge. Jes.
59, 10.
mhd. (mittetd.) dtmeronge {Jeroschin
137), wofür ahd. demenunga ifiraff 5,
141).
iuuen, damnare, verdawuntn» vom L»
nur im tmfang gebrmuskl, tpäter «Isis ver^
damnen. verdamnien : raeyn herrn vonn P.irisi
streben darnach das sie alleyn ynn der well
damneu, aclieu uid maelien mugen was sie
wollen. ^ «rlq^ der theologen Isu Fariti.
(1521). Du''; er damnel yhn nit. rfer 36.
psalm. (1521). Ciij''; nodi hiltlt sie kein
damnen, kein schreien, de Welle br, 2, 79.
iamnla (dampnisz), /. ßr verdamnis, taCe
das einfache damnen fär verdamnen: die
vnrltist cwiper sciickeit vnnd gewtnsl c^viJ,'^^
dauipnis?. {.Ifii. 1 . 3<j5* verdainnis). tcider
die bullen des endchrisls. ^1520). Biij''.
bei Orimm /eMemi.
Wtmgi, m. fumtu, «apor, dunst: danipIT
pienpr nulT von seiner nascn. 2 Sam. 22, 9 ;
der rauch vnd damplT gehet vorher, wenn
ein fewr brennen wfl. Sir. 22, 30; denn
was isl ewer leben f ein dampfl* isis, der eine
kleine zeit wcrel, darnach aber verschwindet
er. Jac. 4, 11; ich weis vnd vorsiehe nucb
uicbls draun, ol) aus den greberu dunst
odder dampff gehe, der die lullt verracke.
ob man für dem sterben fli^en mUge,
(1527). C5\
mhd. tampr. dampfigen. 1,331), ahd.
dampf, damph [Graffh, 141), zu dimpfen
rauchen.
Dampfen (dcMiiifen), eig. Ifcuer) erlöschen
machen, daher uneigenttich ersticken machen
überhaupt, tiiUig unter drücken, vertilgen:
vnd Josna dempflet den Araalek vnd sein
volek durch des schwerls scherpffe, 2 Mos.
17. 13; also dempHI gotl zn der zeit Jabin
der Cananiter künig. rtcM. 4,23; also
wurden die Philister gedempOl vnd kamen
nicht mehr in die grentie Israel 1 Sam,
80
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394
OAML
7, 13; den geiit demprci nicht (m den
ersli'n auggg. iu n. text. Icsrhet nicht nus).
1 Thess. 5, 10: o der bapsl hat küoige,
ftirslen vnd bischuil* geiiempilt , solU er nicht
«ueb eynen aniechlig«ii naflnch demplTeiiT
antwort deuUch elc. (1522). Anij^; (gottet
tcort und werk) Mzeyl «fenn (dann) am
meysten zunimpl, wenn mans auOs höhlst
verfolget vnd deinpOeii will, an di9 rttiherm
«Ut, (1524). Aq"; ists auagoU. was ichhab
angefangen, so <o||s niemant tlenipfTiMi. das
ander tcyl irider d. hyml. prophelen. (1525).
Ay*; wenn es {da» herx) das höret, so
deiupilt es mit benden vnd fUssen dtete frage.
das diese toort Christi noch fest stehen.
(1527). qj"; >ilic solches piWps sKick der
liejichi (beichte} haben die paptstcn ganlz
gedeinpin. ein brieff anMew F^vnekfort
omjreyn. (1533). Cinf; dennsoU er(9olf)
nimer mehr slraflen, so wflnlen wir vns haUl
selhs vntcrnanth r wili^en vnd fressen vnd
zu letzt sein reicli vnd alle seine wolthal
verslOren Tnd dempflen. «tltfeA» «cAffne pre-
digten. (1533). Cij^
mhd. ihmyU-n (Ifen, 1, 331)* oAd. dem-
|»h.in iGraff b, li2),
band s. ihand.
inMbra (da neben), seilen daraeben» ni».
1) es bezieht sich auf etwas das in der
näht Ufgt oder geschieht: wo polt eine
kirchcn bawet, bawel er {der leufel) seine
capel odder taberne daneben, da» 5. 3. vnd
7. cap. s. Matthei. (1532). xiij*; die teiehc
vnd lachen danebtMi (neben {inn m^er) wcr-
den nicht gesund werden, sondern gesaltzen
bleiben. Ezech. 47, 11; da das blut Stc-
pbani vergossen ward, atnnd ich auch da
neben, apost. geseh. 22. 20 ; vnser Schwer-
iner lluui widdor synnisch, sie zwacken etwa
aus enn lexl ein luiickel waackel worl, das
yhrem dunckcl gefeit, lassen dasn fhren,
was daneben stellet, das diese toort Cbristf
noch fest slehen. (1527). oj".
2) uneiyentlich hriszl es überdiesz, zu-
gleich, nebenbei: aber nu verlasset jr eurli
aufflogen, die kein nais sind, daneben seid
jr diebe, mOnler, chcbi'ccher vnd meineidige,
/er. 7, 8- 9; vnd verhics jnen daneben, er
wolle den künig tiahin verwUgen , das er jr
guler firenod wOrde. 2 Afaee. 11, H; eine
fraw kan bei einem manne ehrlich vnd gttlt-
lirh wonfin vnd mit gutem gewissen bausfraw
sein , «ol aber darüber vnd darneben gott
fUrcliien, gicuben vnd beten, randgl. luspr.
31, 80; es were eine kleine ehre, wenn ich
den huel für meinen eitern abzuge vnd liesse
sie gleich wol darneben hunger leiden, artsleg.
der zehen gepol. (152S). K 7**; gleich wie
Paulus allenlhtlben den joden znlies, das sie
sich besdinilten vnd Mose geseiz daneben
hielten, der 117. psalm. (15;i0). Hij"; bitte
auch daneben goll, das er vns bey seinein
liechl vod gnadenreichen wori erhalle, vorr.
auf Alb trat der boffiuer mMndi» Eaim-
spiegel. (1542). M. *3*; sie lieben ^ eigen
rotten ^'"«■••hmeis, daneben <;inii sie vns spin-
nen vnd luordlicli feind. das 5. 6. vnd 7.
cap. s. IfaifAet. (1532). dij*; daneben ward
begert, keis. maiesl. wolle bey dem bapst
erl)eiten vnib ein gemein, frcy, christlich con-
cilium. wider das bapttum iu Roa^ (1545).
Aiij'-.
iMdciai (da niden, da nidden), «uto. da
unten, mhd. d& niden (Be^i. 2. 333^), ahd.
dd nidana iGraff 2, 994): aber hagel w ird
sein den wald hin ab, vnd die slad da niden
vrird nidrig sein. Jes. 32, 19; vnd Petrus
war da nidden [1522: nyden] in pallasl.
Marc. M. 1)0.
Danieder darnieder.
ftaniscb tdcnischj, danicus: wendisch
oder denisch (teftlecAl, nnvertlabuWcA)
deudach. «ouft Sehern Aamphorits. (1543)*
Dank, m. mhd, danc {Ben. 1, 351), ahd.
dank , danc , danch {Graff 5 . 1 1>7 ) , goth,
{lanks.
1 ) xcie mhd. noch für gedanke , doch nur
im pl. viil der schwachen form: das sind
allisz noch menschlich , platonische vnd phi-
losophische dancken. «wslef. der ep, vnd
enanff» vom chri$tag ete. (1522). Sj*;
grösser dancken dauon haben, denn es an
yhm selber ist. ausleg. der ep. vnd cuaug.
von der heti. drey konige fest elc. (152öj.
fiiij-.
2) in der äUeren spräche heiitt dank,
zumnl in Verbindung mit einigen präposilio*
nen, häufig absieht, wille, gefallen, in die-
»em Jiiifi sieAf es noch kei L, in den redsns«
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DANK
395
DA^KEN
arfm olrae dank >— wUUr wüUh, sa dank
thun —> 2U gefallen thun: sie miisscn on
ylirn danck bekennen . . . tias ich mich nu
zu (Ircymal geslellcl hab. der 36. psalm.
(1521). Ay"; darOmb das der Luther bapst
ist on yhren danck. eine berichl an einen
guten freund. (1528). Aiij''; das sie {die
tcell) sioii jres rhums beraubt am jüngülen
tage vDÜ mir den selben lassen uius on jren
danck. etHeht ««Mne preüffien* (1533).
Hiij'; da («or gotte* gerichl) so! sie {die
iceU) denn on jren danck vnd mit ewifjpr
schänden vnd srhailrn jr eigen iesler cuaul
Ulgen slrafRen md venlammen. ebend. Kiiij' ;
also das nicht alzeit die beiden musicn die
cbristen Tressen wie sie wollen , sondern on
jren danck mussten sie leben lüssen. das 15.
cap, der er$len ep. s. Pauli an die Corin-
Iher. (1534). Yij". ^ thut mir tu daocke
vnd gehet zu mir er aus. Jm.3G. 10. ebenso
in der paralleUlelle 2 kön. 18, 31 in den
ersien bibelatugg.» teil 1541 neroel an
meine goade.
3) «odiinn ist es anerkennmder ausdruck
der Verpflichtung ßr enc'n'^rnt' tpohllhaten.
in dieser bedeulung gelten folgende redens-
arten :
a\ golt aber sey danck, der vns den sieg
gegeben bat. 1 Cor. 15, 57. 2 Cor. 8, 16;
danck habe du scbi(ne nacbligal. wider Hans
Warst. (1541). Uiuf.
b) mit dank, zu dank anndimen: ob man
mttste mich angreilTen vnd Ihaddetn, der irh
zu weilen jnn der dolmetsch ung jit reilel
bette, da«! nil ich mit danek annenien. vom
Schern hamphoras. (1513!. Qü]**; es hl
besser frey straffen, denn heimlich hass
tragen, vnd wers zu iliimk annimpt, dem
bringt* froinen. Sir. 2i». '.i; «'fs ich solchs
e. c. g. ansuchen allenlbalbeu zu vnlcr-
ibenigem danck angenotnen hab. originalbr.
V. i. 1523 in» ^etamnilarcfc»« su Weimar
0 pag. 74 FF. 2.
c) einem dank wissen , sich ihm zu dank
verpflichtet fühlen; ich wils yhn auch key-
nen danck nicht wissen, an die Aerm
deutsch Ordens. (1523). Bj^.
d) dank sagen, opfern: opflere gotl ibntk
vnd bczale dem liübeslen deine gelub«le.
ps. 50, 14; wer danck opfferl , der preiset
micli. 50, 23 ; vnd sagtl danck alle xeit ftir
nllos. Ephes. 5, 20.
Dankamt, n. Seh. 12, 8. «o heiszt die
ablheUuny der levilen, welche bei dem got^
tesünut gesang vnd mtttfc betürgUit* i.
dankcbor.
Hankbnr; gratus: vnd seid in dem sct-
biu'er) reicblicli dnnckltar. Co^. 2,7; seid
(lancivbar in allen dingen. 1 Thess. 5. 18.
mM. dancbaere (Bau, 1, 358) oM. dane-
pdri {Graff 5, 160).
Dankbarkeit , f was dank 3 : dns nemen
wir an mit .iller ilanrkbarkeil. apost. 24. 3;
daruinb ich mich also bemabel vnd gevlissen
mit teren vnd veraianen nnr dtnckbarkeit»
der 111. pMfm» (1530). Aiij^; ich komme
freylii'b langsam gnng mit meiner «lenkbar-
keil ftir euer gutwilliges herz, de Wette br.
4, 5S6.
mkd. danchvrilteii (Ben. 1, 358).
iankbtrildi ade. mit dank: wilchs allis
vnd viel mehr iamer wol nach Miel), szo der
furwit?. vns liesz an den guUcrn von gol
pcben danckbarlicb benugen. an den Christ-
liehen adei, (1520). Mj'. — wte. feut.
1482 bl. e 5^ dankperlich gratuiio, gratanter.
Dankbttch, n. darumb er (der psaller)
.iiich im ebrei«;rhen lieissl sepher lelullim,
isi ein lobebucli oder danckbucb. vorr.
üu([ den pioUer bei Bindieil 7, 328.
itakcbori m. was dsnkarol: vnd (IcA)
bestellet zween grosse danckchür. Sch. 12,
31; der ander dsnckckor gieng gegen jncn
vbur. 12. 3S.
Banken } gr alias agere, mAd. danken
\Ben. 1, 358)t oM. dankAn {Graff 170}«
t\ dank.
I) im o. test. hat danken, dem hebr. r."]J
entsprechend, häufig die sthon im oAd. vor-
kommend» bedeutung von preieeu, rühmen,
benedicere domino, oder, wie L. selbst ein-
mal erklärt, ,Jem Herrn nachsayen, u-us er
gelhan hat": vnd er (David) sieliel für die
laden des herrn etliche leniten zu diener, das
sie prciselen, danckten {vulg. glorificarent)
vii.l lobten den bcrrn. 1 chron. 17,4 ; lliskia
.ilji I st( l!( l die priestcr vnd Icuilen in jre
ordnunge . . . das sie dienclcn, danckten vnd
lobclen. 2 cAro». 31, 2; jr heUigen lob-
50*
DANKEN 396
DARKWGISB
nnget dem liemi, dindtet vnd fmisel sMne
heiligkeit. ps. 50, 5.
2) in allgemeinerm sinn hfiszt es das
gejühi der verpftichlung durch tcoHe oder
^Mm kund ^te».
a) die person der gedankt wird sieht im
dativ: nii wil i<!i dem lierrn dancken.
1 Mo$. 29, 35; «Unckeslu also dem lierrn
deinem goit, du lol »d tOricht voickt 5 Jfot.
32, 6; ich dancke dir herr mein golt von
ganlzeiii Ihtzcii. p«. SG, 12.
b) wird der gegenständ des dankes am-
geüiüdit, $o gebraucht L. noch, wie das
ahd, imd «M^ den genUio: erslUch mitgen
wir nienund aufl enien dancken sölchs vn-
radt? vnd niilTnirs denn euch fUrslen vnd
herro. ermanunge xum fride, (1525). Aij*;
idi dMicke d«r gnlen vnlerrichtuag. das
diese «orl CkrUH noeK feH Hehem. (1527).
kij''; ich dancke euch ewcrs diensts iti den
newen zeiUinfren. Jen. 3, 144"; destUackete
ich goU. 2 Macc. U, 20.
c) $kttt dt» g0n. wnnndH er oder oiidk,
wie schon das mhd., die präp, um (vmb):
ich dancke dem hcrrn vndi seiner gercclilif^-
ketl willen, ps.l, IS \ die sollen dem herrn
dsncken vmb seine guie vnd vmb seine wun-
der, die er an den menschen kindern Ihul.
107, 8; daniiiil) so solK-n wir mi aiirli ^oll
vml) suIcIh« grosse gnad dancken. Jen. S,
304'. daneben aucti schon für: aber den
bOsen bttben, die niehl daneken Rlr die wol-
thtt» wirds nicht wolgchen. Sir. 12, 3 ;
niemand danekl mir für meine wolllial, 20,
17; golt dancken für seine gnade, ver-
mmtm^ »um utenmeni. (1537). Eij''.
3) danken » den grius «ntfidem, reia-
lutare ! so dir jofiiand begogenel , so grOsse
jn nicht, vnd grüsset dich jemand, dancke
jm nicht 2 kön. 4, 29; vnd nictit üatu-ke.sl,
wenn man dich grüssel. Sir. 41» 25.
iankea, n. da man bttret die stim des
dankens. ps. 26, 7.
fftikgelübde^n. wo nu die geiubde widdcr
dit danckgttlabde streben» da sollen sie ver-
dampl sein, der 117. psatm, (1530).
iankepfer, n. c-^Vr riT, sacrißcium
euchnrislicum : i^t nhcr snn o|iirer ein danck-
npUVr von nudera. 3 Mos. 3| 1 ; vril er aber
dem herrn ein danckopffer von kleinem vieh
thnn. S, 6> vnd opifeiten brandofÜBr vnd
danckofiffer fnr dem lierrn. rieht. 20, 6 ; so
mag ich auch cwre ffisle danci<opller nicht
ansehen, iimo« 5, 22 ; dazu halten sie Chn-
stns leib vnd blut nicht für ein danckopflkr,
sondern als ein wcrrkopflier. vvnnanung
tum sacrament. (1537 1. Eij''. Hneigentiich,
wer barmhertzigkeit vbet , das ist Jas rechte
danckopfler. Sir. 35, 4.
Itakpredlgt, f. vnd jmerdar solch danck*
[ rnhgl treiben, das 15. rap. der erstm^ep.
s. Pauli ZV den Comthern. (1534). miij*'.
Bankpsalm, m. nttti ranfUcti sind <>ilicl)e
danckpsalroeo, darinnen man golt Inbel vod
preiset für allerley wohhat vnd hftlffe. vorr,
au/f den psalter bei Bindseif 7» 32S. die
Überschrift ein dauckpsalm h«U /edodk wur
ps. 100.
Baikt»agea, dank in worlen ausdrücken:
daneksagen ist nirht anders denn bekennen
die empfangen wollhat, vnd des wolibeters
gUile vnd des ddrlTtigen vnwirdirk«>vt. aus-
leg, der ep vnd euang, vom aduent etc.
(152S). Gg2'; du dancksagest wol fein
(m den ersten ausgg. des n. teet. noeft du
sagest wol fcyn d.uii ke), aber der ander wird
ni(ht daiion geltcssert. 1 Cor. 14, 17; vnd
dant'ksagfl dtiu vaicr, der vns tüchtig ge>
macht hat sn dem erbtell der heiligen im
Hecht. Colos«. 1« 12.
Banksnger j m. Juda hcisst ein bekennet
ndfr danksager. randgl. zu 1 Mos. 20, 35.
Danksagung, f. die abslallung des dauk.s-,
dankgebel: (lasset nicht von euch getagt
werden) schandbare wort md narrenteiding
oder schertz, welche ench nicht zimcn, son-
tlern viel mehr dancksagung. Ephcs. ö, 4 ;
in allen dingen lasset ewre bitte im gebet
vnd flehen mit dancksagung für gott kund
werden. Phil. 4, 6; so ermanc ich nu, das
man für allen dingen zu erst tlitie hitlc, gc
hei, fiirhit vnd danek''agHng für alle men-
schen. 1 7(0». 2, 1 ; aber wir baten in die<-
sem gebet (der 4. kllto), das er vns erkennen
lasse vod mit dancksagung cmpfaheu vnser
leglich lirud. Jen. 8, 3S5'.
fiankweise, ade mit (hmk: sihe ja zu,
das du dis sacrament mciti anders denn dic>
ser swo weise brauchest, nemlich auli
^ed by CjOOQie
DAMKZEIGUEN
397
DANN
daftelcwmse vnd beiweise. t§ma!Mmg mm
gaeramenl. {1537). Hiüj'.
Dankieichen, n. zeichen des danUs : alle
ihre opOer sollen daackzeichen sein« tüchr.
275*.
'Hm, icn» «de. mi co»/.. «Ad. danne
und (lenne, abgekürzt dan, den {Btm, 1,
300lf.l, a/t^f (Irtnnc, tl.mna, ihanna, «nd
denoe au$ äilerem deiiiu [Graff 5, 44 IT.).
den Aevie dnr tehrifispracKe j^eftenden
«lUeridkled <ti der bed$uttmg beider formen
kennt L., wie die ältere spräche überhaupt,
nicht, anfange gffjrnurhle er nur daisn.
neben tcelchem iiaid {schon 1019) denn {zu-
tMiton «eeA denne) erteAelitl, doe er fpdier
oSUin zuUesz. es steht
1) für Imn, tunc: denn winl dis laml
feieren. 3 Mos, 26, 35 ; wenn du denn wirsl
hdren dm rtusdien oben tnff den nndbw-
betvmen einher gebeo, so lar M*etts suai
slreit. 1 chion. 15, 15; denn (1522: denn«)
werden zwcpn ^ull' dem felilc sein. Matth.
24, 40 ; wenn aber des menschen son koin-
neB wird in seiner berrligkeil, denn wird er
silsen euffdem sluel seiner herrligiteit. 25,
31; es wird aber die zeit l-omen, das der
breuligam von jnen genomen wini, denn
werden sie Tasten. Marc. 2, 20 ; {da* wort
goUn) aliieit denn am meysten sunimpt,
wenn mans aufTs hühtst verfolget, an die
radherrn elc. (1524). Aij* ; da Widder sagt'
ich iizt als denn, vnd denn als ilzl. vom
abendmat ChfiilL (1628). Fij*. Indfeeer
bedeuiun^ erfährt dann, denn venUMnmg
in alsditnn, nlsdenn.
2) für quam hinter der comparationt die
sehUnge war listiger denn alle lhier*auff
dem fdde. 1 Jfoe* 3,1; meine sttnde isl
grösser denn das sie mir vergelten werdon
mUge. 4. l.'i; vnd halte Rahel lieber drnn
Lea. 29. 30; seine äugen sind röUicher
denn wein vnd seine seene weisser denn
milch. 40, 12; gehorsam i.sl besser denn
njiiri'in vnrl aiinniprrkfn lu-^ser denn das fL-ll
vuu Widern. 1 Sam. 15, 22; da will eyn
becker besser seyn denn eyn balbircr, eyn
scbuster edler denn eyn b^der. owfoj^. der
ep. vnd euang. vom heyl. dreykönige fest etc.
(1525). Jij'*; vnd jm^r eines herrlicher vnd
edler denn das ander, gold besser denn bley.
Silber besser denn stro , eddd stein besser
denn waclten, vnd vnter den biwlischmi
crcaturn die sonne herrlicher vnd scliöner
denn der monti vnd ein stern schöner vnd
heller denn der ander, das 15. cap. der
erelen ep. «. PauU an die CorincAer. (1534).
eiij*; (dte belteiorden) kommen des iaris an
einen orl ein yphrher inolir dan sechs oddcr
sieben malen, an den chrtsUichen adeL
(1520). Jiiij'; i^ doch mehr davon weys
tu sagen md so vrteylen denn er. «eidder
die hyml. Propheten. (1525 ). (Jiiij'". ebenso
folgt denn nach anders und verneinenden
Wörtern: jr gesclz isl anders denn alter
vdkker. ÄiAer 3. 8; hie ist nichu anders
denn goüeshause. 1 Moi, 28, 17 ; vRs nicht
anders denn für stock vnd hlorjio hallten.
das 7. cap. s. Pauli zu den Corinthem.
(1523). Oüij''; das isl ein reulin das nie-
mand raten kan den» der heilige geist. vber
das erste buch Sf ose. (1527 i. Aaiij*. heute
gilt in diesen fäUf'n ntfr rds , L. gebrauchle
auch noch wetk-r und wann, wenn.
3) für niH: ich las dich nicht, du sege-
nesl mich denn. 1 Jfes. 32, 26; jr solt
riiclil von daiwif^n kotn^n, es kome denn her
ewer jüngster Lruiler. 42, 15; es sey denn
ewer gerechligkeii besser, denn der schrifli-
gelerten vnd phariseer, so werdet jr nicht in
das liiiiU'Ircirh k(»mcn. Matth. 5. 20; gleich
wie ilcr rcbe kan keine finchl liriiigen von
jfu selber, er bleibe denn am wcinsioek, also
auch jr nicht, jr bleibet denn an mir. JoA. 15, 4.
A ] für praeter : dazu hal) iclis nicht ge-
IiHrcl denn heute. I 21. 2(>.
5; für nam , enim bietet die bibei unzäh-
lige beispiele, hier mir einige aus den
Mrigen «eAri/len L,'*, «eelcAe He form
dann belegen : dann niyrs von hertzeu
lt;yil iszl . . . das auch dis/.e sclielzniig e. f.
g. letzten tagcnn szo vili gntes geruchls
namen vnnd gunsl beraubt hat. or^mittr.
rom j'. 1517 im gesamtarchiv im fKeimor.
-Y. 108. 41 ; dann ich wolt yhr gerne eilwas
thun. originalbr, aus d. j. 1519 auf der
bibliothOt »u (roCAa eod. «Aarl. 379 fol. 2 ;
din das ist hie angeUeygt, das Adam keynn
eelich geiiialu! fand, eyn sermon von dem
elichcn slahd. (1519). Aj**; gleich wie ich
von der taulT gesagt das es fughcher were
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DAiNaNGN 898 DARAN
yoti wnser tia Uneben , dan da nil begis-
•en. tjfm strmon von im hodmtir^geH
ncrament. (1519). a ij**.
Bannen, adv. mhä. daiinen, danne, daoe,
dan (Ben. l, 302), ahd. daouAn. danin, daaa
(CTrn/f 5* 42. 50), von «mem ort Aar, vo»
flÜMtn ort weg. das einfache dannen kommt
nur in folgender slelle vor: ilnnimb bii
ich ynn Christo ewer prcdiger wollten sich
der fragen von den heyügen ym liyroel vnd
von den todlcn entschlahen vnnd das volck
dann<'n wf^n it-n (von diesen fragen abtcen-
den}. epistel an die kirch tzu Erffurdt.
(1522). Aij'i deWeUebr. 2,221. tonst
encJMnl et immer In der «elkm ahd. «ntf
mM. nicht ieltenen Verbindung von dannen :
jr sott nicht von dannen konoen, es kome
denn her ewer jüngster bruder. 1 Mos. 42,
15; gehe, leuch von dannen du vnd das
volck. 2 Mos. 33, 1 ; vnd wenn du dich von
dannen furbas wendest. 1 Sam. 10, ^ : In
wirst von dannen nicht her aus kouicu bis
du den aller letzten scberff bezalest. Luc.
12, 59; einend inr reehten goltee dea ali-
mecbligen valers, von dannen er komen wird
SU richten die lehendigen vnd die todtcn.
deudsch calechismus. (1529). Miiij*.
Hnbiwcr e. UnnhXnser.
Bnnnocht a. dennochl.
Dapfer s. taprei
Dar, räumliches adv. mhd. dare, dar
(Ben. l, 307), ahd. dar«, tliara {Graff b,
59), eo, ftne, dahin t ein/adk nnr «mfani^
bei L. in hir (d. i. hieher , mhd. vml
dar: alszo <tz du nil (laifT^it noch zu Rom
noch zu Jerusalem noch tzu saut Jacob noch
byr oder dar lauflen vnb ablas, anuzleg.
deaUth des v.u. (1518). Giij''; er leufR
tzu sanl Jacol), Rom, Hierusatem , liyr vml
A^r. von den guten tcercken. (152ü). Bj'-;
in vviderwertigkeyt hyr vnnd dar lauflen vnd
allenibalben radt, hnUT vnd irost soeben , on
allein bey got. ehend. Biij'*. in zusanmen-
selzungen sowohl mit Zeitwörtern nh aurh
mit andern adverbien erscheint es noch häufig.
iam f dran , aiio. mbd. di an , dar an,
dar ane* auch schon zusammengez. deran
dcrane, dran drano i Ben. 1, 30G. 307)» ahd.
dir ana, dara atia {(Mraff 5, Gl).
1) es bezeichnet Munächti örüidte nähe
und danait berflArmf, ihtUk, wie In dm
metalen der folgendm heUfMe, xu vöUigar
l'ereinigunff hpt ein^r hetregunfj und gänZ'-
iichem awtchiuiz bei einem ruhenden zu-
stand sleigem katm.
a) bri binden, hingen, legen, oacben ef&r
wenn dn das buch hast ausgelesen, so binde
einen stein dran. Jer. 51, (53; vnd bunden
eine gele schnür dran« 2ilo«. 39, 31;
weldier mensch diese wort verendert. von
des hause sol man einen haicken nemen vnd
auffricbtcn vnd jn dran hengcn. Esrn (i, 11*
aUzo Ihul man auch in weltbchcn lestamco-
ten, das nit allein die wort achrillilich vor-
fiist, sondern anch sigel oder nolarienseycbe»
dran gehengt werden, eyn sermon von dem
n. test. (1520). Bj"; vnd lasst sie erwelcn
einen farren vnd jn zustUcken vnd aulTs bolti
legen vnd kein fewr dran legen. 1 hSn* 18»
21 ; vnd solt vier gfliden ringe dran machen.
2 .Müs. 25, 2G; der mcister geusst wol ein
bilde vnd der goldschmid vber güldels vnd
machet silbern kelen dran. Jes. 40, 19;
Jacob aber nam stehe von grUnen papeln-^
bawm, haseln vnd castanccn vnd schelet
weisse streiflie daran 1 ^fn.<: 30, 37; —
dein hals ist wie der liiurui iiauid mii brust-
wehr gebawet, dann lausenl scbUde hangen.
hohelied 4,4; nach solchem gebet trat ai»
(Judith) zu der seulen oben am belle vnd
langet das schwert, dds daran hieng. Ju4.
13,7; vnd die weile ferne am hause gegen
moigen mit dem das dran bieng {damUim
Verbindung stand) war anch bnmleri eilen.
Ezech. 11, 11.
b) neben arbeiten, thuu etc. druckt dara»
den gegemtand der ^^ftigung aui: es-
mus ein mensch, der seine crbcil mit weis»
heil, vernnnfll. ^eschickligkeit gclhaa bat,
eim andern zum crbleil lassen, der nicht
dran geerbeilet bau pred. 2. 21; aulT das
wir darstellen einen jgllchen menschen vol-
komcn in Christo Jhesu , daran ich ancli er-
Iieile vnd ringe. Coloss. 1, 2',); der lierr
uichl das haus bawcl, so erbeileu vmb sunsl
die dran bawen. jw. 127 , 1 ; teglich lerofr
daran bucbslabcn. etne schöne osterpredigL
(153Sj. Ciij'' : aber das Innd Egypten wil
ich jm gelten für seine eibeil, die er daraa
gethan hat. Ezech. 29, 2Ü. .
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399
OAKAN
e) Mete ttnd äht^id»» ««rda kStmm mieft
uneigenllich stehen : er vcrlessct sich aulT
sein haus vml wird doch nicht hf-^tj lirn, er
wird sich drao hallen {sein venrauen, darauf
«eUen), aber dach nicfal ttefaeii Ueibea.
Biob S. 15; rollet euch rMchthnni stt. so
fioncrfi das herlz nicht iJran. p«. 62, 11;
bcm thun isl bcy den hcihgen recht, aber
die gotlloseo slo^isen sich («üftnim ärgemis)
dnn. SSr. 39, 29; es ist viel besser» du
essest kein fleisdi vnd trinckesl keinen wein
oder das daran sidi dein l)rudt'r siösset oder
ergerl. Rom. 14, 21; vnd uieineu, Ihun
wol daran, wenn sie htfieathuD. JfieftaT.S.
2) et bezieht sich atif WM taehe, hand-
iung, ein errifjnis, einen zuttand ohne be~
rücluichügung der nähe, meist bei Zeitwör-
tern, die eine ridUw^g oder thätigkeil det
pfiffet «««dricken.
a) woran denken, gedenken, r;|,iul>cn.
SWeifeln : denn ifh doncke noch wol daran,
was ich jm geredi i>abe, Jer, 31, 20: dar-
umb seid wacker vnd dencket dir an > das
ich nicht abgelassen habe , drey jsr tag vnd
nacht einen jßlichen mitthrenen zmiermanen.
aposl. gesch. 20, 21 ; er geilcnckel daran,
das wir staub sind. ps. 103. 14; gedencket
dran wie er euch aagcl, da er noch in Galiläa
war. Luc. 24, 6; der eunuchus glewhl an
das cuangelio von Philtppo gepredigt vnd
wüste doch nicht ob viel oddcr wenig dran
glewbtco. von «enaelken lere an meiden.
(1522). Ciij^; ich schemc mich des euan-
geüj von ('hrislo nicht, denn es Ist eine krallt
golles , die drt <p\\g tnachel alle die daran
gleuben. Hörn. 1. lö; die sich Stessen an dem
worl vnd gleuben nidit dran. 1 Pel. 2, 8 ;
iweifeln aachmchl daran, das auch sie seihs
von dir crwelct vnd zu mir bracht sein, doe
17. eap. Johannis. (1530). Kiiij".
h) ebenao M kwAt, lusl, gefallen oder
ekd, grXnel haben: deine heiligen haben
frcude dran. ps. 52 ,11; gros sin<l die
werck des lierrn, wer jr achtel, der hat eitel
lusl dran. 101, 2; vnd ob jr mir gteicii
brandopfler vnd speiaopffer opITerl, ao hab
ich keinen gerallcn dran. Arnos 5, 22; du
soll einen ekel vnd grewol daran haben, denn
e% ist verbannet. 5 Mos, 7, 2G; lUgen bin
ich gram vnd habe grewd daran, p«. 119, 163.
e) M de» leiMrleni, taefaHe nn erften«
nen, wahrnehmen elc. ausdrücken, weist et
auf das miticl der erkenntnis: daran soUii
erfaren, das ich der herr bin. 2 Mos. 7,17;
daran aolt jr den geist gniies erkennen, eu
jfs'Ucher geist der da bekennet, das Jhesus
Ctirislus ist in das Oeisch komt^n, (h>r ist von
golt. 1 Joh. 3, 9 ; da ich das saiie, nam icbs
XU hertxen vnd tchawet vnd Icmete drao.
spr, 24 , 32 ; daran wil ich mercken ob jr
redlich seid. 1 Mos. 42. 30; daran jr, so
jrs leset , mercken kUnd meinen verstand an
dem geheimnis Christi. £pAM. 3,4; weil
iie nicht gehen kennen, mna »an aie auS
den achaeln tragen • dann die leute Mhen
können, das es schendliche gOtlcr seien.
Baruch 6. 25 ; daran wü ich euch prüfen.
1 Mos. 42. 15.
d) bei einten anätm aeifieffrlem; vnd
erkennet sich , das er daran gesUndiget hat.
3 Mos. 5, 5 ; daran ist erschienen die liebe
golles gegen vns , das golt seinen eingebor-
nen aon geaand bat in die weit 1 M^4. 9 ;
ea geschieht golt, den heiligen vnd anch
allen Christen prosz vneere daran, ft/n scr-
mon von dem hochwir^gen sacrament,
Uäiy). cj^
3) dann afeM nur m atfjpemetner, mcM
genau bestimmter beziehung bei dem zeit»
wort: er gebet rrisch dran vnler den hew-
men im vvalde , das er cedern abbawe. Jes.
44, 14; es lag dem kOnige viel daran.
2 Mau. 8.8; ein schmied mas dencken
wie ers fertige vnd frde vnd spat dran sein,
das ers fein auserbeile. Sir. 3$, 31; vnd
gibls auch die vernunfTl, das viel daran ligi,
das die etlem dran sein, damit jre kinder
zUehlig erzogen werden, das 15. cnp. der
erste» ep. «. Pauli an die Connther. (1534).
Zij^; weil wirs nicht sehen, so solle drumb
nichts dran sein {die rüstung gegen Üe £«»
therischen keinen grund haben), wider dem
meuchler zu Dresen. 'A'-^'-'W. Biiij''; wenn
elir (der bapat) aber liiirisliis sladlhalter
were, so wurde er autf seyne fusse IreKen,
liyngehen vnd den TOreken das euangeli
predigen, daran setzen leybvnd leben. buUa
cene domini, (1522). Dj''; so wendet allen
cwren vleis daran vnd reichet dar in cwrem
glauben tugenl. 2i'<lr. 1, 5. eige»lhamUch
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DARAUF
400
DARAUF
sagt L. ^ ' ferne ich myr kcvuc ppwissen
dran iiifchle. da* ander leyl widder die
hyml. propheten. (1525). Biij', wo wir
danus odir darflber ^e^roiicAe«.
4j häufig fkr woran: Elisa aber ward
kranck. daran er auch starb. 2 kön. 13, 14 ;
oder maclit man aucli einen nagel draus, dar
an man tlwM müge hcngen ? Bttth, 15, 3 ;
mtt das aie gewit waren vnd sich Irewelen
der verheissung, daran sie gleubten. weish.
IS, 0; sie leren an keyncm ort wie man
doch suUc der sUnden los werden , gut ge-
wiasen kriegen vnd eyn fridsam frOlich hertz
SU goll gewynnen , daran alle macht ligl.
das ander leyl widder d, hifml, prophaten.
(1525). Plij^
Dnranff drauf, ado, mhd, dar Af, drAf
(Ben, 1» 300. 307), oM. dar ftf (Gratt
$. 60).
l } am häufigsten deutet es auf einen ort,
räum: verQucht sey der acker vmb deinen
willen, mit knmmer soltu dich drsull neeren
dein Üben lang. 1 Mos, 3, 17 ; der erdboden
vnd was drauff wonct. ps. 24, 1; der weg
ist breit, der zur vcrdamnis abfüret, vnd jr
sind viel, die draaff wandeln. JfoUft. 7. 13;
vnd soll sween onicherstein nemen vnd draufl*
funlit ii die nainfn der kiiidcr Israel. 2 Mos.
2b, 9; niiu dir cm lioliz vnd schreibe dar
auir. Ezech. 37, 10; vud, der herr stund
oben draufl* (auf der MUr). 1 Mos. 2S, 13;
vnd waltzel den stein von der Ihilr vnd statzlc
sirli dn^iifT. Matth. 2S, 2; mkI sähe einen
fi<ig(Mibawm von ferne, der bicller hatte, da
trat er hinzu, ob er elwas drauff fdode.
Marc 11» 13; ab sie na anslFallen «idl das
land, sahen sickolen gelagel vnd fisch draulT.
Joh. 21. 9.
2} es besieht sich auf eine handiung,
etnei» «ttfond. eine sacAe; vnd sie gaben
jre band drauff, das sie die weiber wollen
aus5(os«!(»n. Esra 10, 19; gab jm auch soiiu'
band vnd den cid daranfl*. das er aus der
freilieil zu jm kam. 2 Macc. 4, 34 ; daraufT
(auf die «tmrMie) muss idi anlworten« Biob
20. 2; daraun wil nu Christus antworten.
das 17. cap. Johannis. (1530). Piüj'; ver-
las dich nicht draulf, das der häufle gros ist,
mit dfnen du vl»el lliusu Sir. 7» 17 ; es ver-
lessl sich Heinlz vnd sie alle darauff» das der
hapst vns verdanpL «stder Barn WwrtL
(1511). Niiif.
3) nebm seiieu, aciilen, uierkcD, denken
M. *. to. bexmeknH ei «Ine jnners, §9Mi§e
richtung auf eltcas : lasset vns mit mseim
hcrtzon draufl achten vnd mcrcken, wie es
hernach gehen sol. Jes, 41» 22; ich borcbto
drauir. Sir. 51 , 21 ; höre Cocbier, tthaw
draufl*, vnd neige deine obren, ps. 45, 11;
ich hofle aber dar aiifl", das du so gnedig bist,
IH, 6; nn'ine heben, die ".vril jr tbir aiifl* (auf
den neuen himmei) warlea sollet. 2 Pei.
3. 14.
4) beispiele uneigenllicher bedeutungs
vnd so ellichc darauir hesliinden , das sie es
uicbt mit den beiden halten sollen, die soll
man flugs erstedien. 2 Jfoee. 6, 9 ; sie aber
bestünde drauf {hUeb dabei) . es wen» al.M>.
apost. gasch. 12, 15 ; — so Mind macht der
bass diese gcysler, das sie nicht mügcn vmb
sich sehen was vorher oder hernach geht
bey diesen worlen, sondern falten drauff, wie
sie es am ersten blick dunckt für sie seyn.
das ander teyl tridder die hipnl propheten.
(1525). Pj''; bereit ynn auswendigen len-
dern ein grosse mennige darauf! feilet vnd
helt, das Christus leib vnd blut nicht ym
brod vnd wein sey. sermon von dem sacra-
ment. (1520). Ai]"*; — so es aber der, so
es \äas haus) gehedigel hui, wd iUscn, so
sol er den fanfllen teil des gelds, vber das
es ges^chetzt ist, draufl" gehen {zugehtn, mehr
zahlen), «so sols sein sein. 3 Mos. 27, 15;
wer sich aber daraufl {daran) gelten sol, das
er das ge»etz des höhesten lerne, der mus
die Weisheit aller allen erforschen vnd in den
propheten sludircn. 5ir. .'iO , 1 ; vnd gab
auch mein hertz drauff, das ic!» lernele wris-
heil vnd torbeit vnd kliigheit. pred. 1, 17;
— welcher anff die tage holt, der ihtits dem
herrn, vnd welcher nichts draufl* hell, der
ibtifs anch dem herrn. Rom. 11, G; — aber
seine sorge slehet daraufl it«! darauf gerich-
tel), nicht das er crbcite, noch das er so ein
kurts leben hat» sondern das er vmb die
welle i rliiMte mit den goldschroidcn vnd
silhersciuiiiden. weish. 15, 9 : sagen wir
aber 'voD menschen* [war die taufe Johan-
nis) so wird vns alles vokk steinigen ^ denn
sie stehen drauff (Aa/fen /sti daf^r), das
DARAUS
401 DARBEN
lohanDe« ein proplict scy. Luc. 20, 6 ; —
als sey es .tllcs vnnflli, das er daiauR gewand,
(las ewige leben zti rrwerboD. das 1 7. eap.
Johannis. (1530). Kij»'.
5} bexeichnel darauf die zeUfolge^ so slehi
et für hierauf» darnach : erstlich werden die
lodlcn erstehn . . . vnd ia eynem hui fliu
drauf! werden hynaus geruckt werden dip dj
Clinsti sind, czwo predigt auff" die ep. s.
Pauli 1 Thess. 4. {Erffurdt, 1525j. Ciüj'-;
die obrigkeil solle straflb gehen lassen vber
die, so einem sein kind heimlich abslelen mil
Verlöbnis vnd dazu auch darauff tieschlaiTen.
von ehesachen. (1530). Dj^
6) fiir da$ relativt worauf: aUe lager
darauff er li^t, \ nd alles darauff er sitzt wird
vnrein werden. 3 Mos. 1 F> , 4 ; nllc iWcr,
daraurr vwr Tussolen Iril, sol ewr sein.
5 Uus. 11, 24; wo sind jrc güUcr? jr feU
darauff sie traweten? 32, 37; vnd ich wil
wrgnelinien jre macht, darauff sie trotzet.
Bar. 4, .'H ; sn nimpi er jra seinen bamiscb,
darauff er sich verlies. Luc. 11, 22.
ianni draus, adv. mhd. dar A;, dru;^
(Bau. I, 306), oAji. dir (Grüff 5, 62).
es bezieht sich
1) auf einen ort, aus welchem etwas her-
vorgehl, auf eine saehe, aus der etwas ge-
nommen wird: vnd aolla («toi handfisx)
setzen zwisschen der hatten des sliRls vnd
doMi all.ir vnd wasser drein lliun, das Aarnn
vnd seine soiio jro licndc vnd fn<ise (Irans
wasscheii. 2 Hos. 3Ü, l-b. 19; vnd sie gaben
dem Galeb Hebron, vnd er vertreib {vertrieb)
draus die drcy söne des Enak. richl. [, 20;
vnd Dauid thel seine fiand in die insschen
vnd nam eineu stein daraus. 1 Sam. 1 7, 49 ;
behttte dein hertz mit allen vieis, denn daraus
gehet das leben, tpr» 4, 23.
2) auf einen Stoff, aus dem etwas entsteht
oder verfrrligl trird: vnd ich vvarfls Idas
gold) ins fewr, daraus ist das kalt) worden.
2 Mot. 32 • 24 ; vnd machet jm asschen-
kuchen draus (awa dem manna), 4 JUos.
11,8; vnd (du sollst) bolwerg draus (aus
den bäumen) bawen wider die slad. 5 Mos.
20. 20; vod macht etwas kUnsllichs vnd
feine daraus {ans dem hanm). weisA. 1 3, 1 1 .
ahstract: also sehen wir wie fein die ronia-
nisten mit der schrilll liaDdeln* machen draust
was sie nur wollen, «on dem hapstmn tu
Rome. (1520). Ej^; machen darnach ein
lauter ledig zeielien drnus. zwo predigt avff
der kinderlauflt'. '154ÜJ. Fj\
3) auf eine Ursache, einen grund, beson-
dert einen erkenntnitgrund: so sich etwas
vnrads vnd vnfals draus enlspunne. erma-
nunge zum friede. (1525). Aj**; vnd weil
ein jglichc rotte die .schrillt für sich zog vnd
auff yhren synn deutet , ward das draus , das
die schrifit anHeng nichts mehr zu gelten.
das diese wort Chritti noch fest stehen,
f1527). aij'; so verlrapp dich nu mit jm
vnd tiabc friede, daraus wird dir viel gul>
komen. Hiob 22 , 21; sihe , eben danns
schlicsse ich wider dicli , das du nicht recht
bist. 33, 12; tl.ir.uis kanstu nu vrtcilen.
das \1 . cap. Jotia Ullis. (1530). Qj''; daraus
man greilTcn mus, ihs me aus dem evvigeu
leben ein lauter gehey vnd gespülte haben.
wamunge an s. l. deudschen, (153! ). Eiiij".
4) für das relative woraus: das laad,
daraus du vns gefuret hast. 5 Mos, 9, 29;
ich wil wider vmb keren in mein haus , da-
raus ich gegangen bin. JfullA. 12, 44.
Darbe, f mangel, noth, armuih: dise
aber hatt von yhrer darbe, alles was sie hatl,
eingelegt. Marc. 12. 44 , in den ersten
ausgg. det n. letl., später von jrem armal;
da sihet er nicht auff die Wirde der wahr
ndder auff den dienst seyner mtihe vnd far,
sondern schlecht nnfT die iioit vnd darbe
»cynes nehislen. von kauffshandlung vnd
wwher, (1524). Auf.
ahd. darba privatio {Graff b, 215), ^0(A.
))arlia. es stammt von dem verlorenen star^
keii verbum diJrben, das nur in verderben
zu gründe gehn «tcA erhalten haL
Uarbei, a. dabei.
Darben ) des nolhwendigsten entbehren,
mangel leiden: er speiset die hungerigen,
das SIC frülich werden vnd lesst die reichen
darben, «etiler dfe auf ^nomer. (1539). Bj^;
die reichen müssen darben vnd linngern,
aber die den herrn fürchten haben keinen
manpel. ps. 34 , II; da er (der verlorne
6ohn) uu alle das seine verzeret balle, ward
eine grosse thewmng dardh dasselbige gantze
land, vnd er 6eng an zu darben. Luc, 15, .
14; machet euch freunde mil dem vnge-
51
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DAfiBI£T£N
DAREIN
rechl«B oummoD, auli das, iwenn jr nu
tlarlx't idt^r falsche mammon ausgeht, euch
im stich läszt\, »le laah riiilliu iiieii in die
ewigen hiltlcn. lü, 9; wenn aiicr juiuaml
dieser well gdicr hat vad ühet seineD brn-
der darben vnil schlcusst .sein hertz für jm
KU, wie bletbel die liebe gölten bej jm?
1 Joh. 3. 1 7.
mAd. darben {Bm, 1, 3U4). ahd. darböa,
Iharhen, darpln {GraffSt 214}.
DarbielCBj entgegen reichen, zum empfang
hingeben: so dir jemantl rincn streich gibt
auff deinen rechten backen , üeui tjiete den
andern auch dar. jMalA..5, 39; auff das er
zu diesen Zeilen darbOlc die gerechligkeit,
die für jm gilt. H<">ni. 3, 26.
HarlileS) des nothäürfligsten ermangelnd,
dürfiiy : es sull yhe kein bellcler noclt darb-
losur («tt^. indigens et .mendicus) voter
euch scyn. bei BtniiaeK fMmit var. xu
5 Mos. 15, 1 im sermon ron dem wucher.
(1&2Ü). bj''; vttd aUzo keyii belleler noch
darblnsefTBUw'den Christen bliebe, ^fennon
VOR liem M. lest. (Gr. inuk, 1520). Cj**.
ilail) in dieser, bei Grimm fehlenden zu-
sammenselzunfi fonsz, wie nd. darf (drt'm. ictb.
i, ISUj, ayi. Alf {Grein sprachsalz 2,
583). dl« bedeulung „bedürfnit, notiuturft"
haben.
Darbreitfn , (Hirislus selbeygene peroch-
lickeit vus dargebrcyltcl zu oinciu laber-
nackcl vud fillich. ausleg. der ep. vndeuang.
wmadueniele. (152&). RjS
iirllringen (<tar iiringcn), mhd. dar
bringen {Ben. l, 230), alui. tliara liringan
{Graff Z, 192), herbringen, herbmbringen:
vnd Bolt den tisch dar bringen vnd jn zube-
reiten. 2 Slos. 40, 4 ; sollen sie einen jungen
farrcn dar bringen zum siindü]ifl*cr vnd für
die Ihür der lidllcn des slilHs steücn. 3 Mos.
4, 14; milch gab sie, da er wasscr fudderl,
tnd butler bracht sie dar in einer herrlich«!
sebaleo. fidhi. 5, 25, ich woU die zal mei-
ner gongrc ansagen , vnd wie ein farst wolt
ich sie dar bringen. Hiob 31, 37.
Barbnng, /. mangel: erbsUndc ist nichts
anders denn eine darbung der erbgerechltckeiU
ausleg. der euar^. 0» den ßntmUUn fuUn.
(1527). E7^
Unrdnrcb, s. dadurch.
iarciBy drein , adv. mhd. d& dar in , dHn
{Ben. 1 , 750), ahd. dar dara in {Graff ^,
61), iniro, xntrorsum, gegensatz von daraus.
1 ) es toewi auf eine bewegung in einen
Ort: das hew verdorret, die Uume «ver-
wclekei, denn des herrn geisl bietet drein.
Jes. 10, 7; ei ider leufel) kan es nlle<? zu
puhier vnd asschen machen, wenn er tnil
seinem athem drein biesel, das 6. cap. der
ep. t. PauU an die Bpihttw, (1533). Ciy';
— da nam der priesler Joiada eine laden
vnd borte oben ein loch drein. 2 kön. 12,
U; — da nam Saul das schwert vnd fiel
drein. 1 Sam. 31, 4; wer eine grübe grebt,
der fL-Ut selbs drein. Su*. 27 , 29 ; — er
verbrennet auch den gfifzenlcmpel mit allen,
SU darein geflohen waren. 1 Macc. 10,
84; — da war ein garlu, dar ein gicng
Jhesus vnd seine junger. JoA» 18. 1; vnd
gieng drein (in das eherne weerj zwcy tau»
-•'dt halb, l kön. 7, 2*« ; — vnd ^m>s drein
{tH die wunde») ole vnd weio. Luc. 10, 34;
— >- vnd golt Intte sie selbe gemach vnd
selber die schriflft drein gegraben. 2 Jfoe.
32, 16; vnd grub eine kellcr drein. Jes. 5,
2; — vnd knnie nicht ilreiu {ins haus) et-
was zu holen aus seinem liause. Marc. 13,
15; ~ macht sie ein kestlin von rhor vnd
verkJeibets mit ihon vnd pcch vnd legt das
kind drein. 2 Mos. 2, 3; — !is iln vom
hadder, ehe du drem gemcngcl wirst.
spr. 17, 14; — ich wfl meine schewncn
abbrechen vnd grossere bawen, vnd wil drein
saiiilen alles was mir gewachsen ist. Luc
12, IS; — die decke (ist) so kurlz, das
iuau sich drem schffiigeuuus. Jes, 2%,
20; — ntro ein buch vnd sehreihe drein
alle rede , die ich stt dir geredl habe. Jer.
36, 2; vnd trugen erfur die bili her des
peselzs, welche die beiden suchen liessen,
jre güUeu dar ein zu schreiben vud zuiualcu.
1 Jfocc. 3, 48 ; — vnd edle reben drein {in
den Weinberg) geseuckt. /et. 5. 2»
gleich wie man der i »uff«' wasser neust vnd
dreyn senckl. eyn sermon vun dem hoch-
wirdigen sacrament. (1519). a jj • ; — vnd
gott der herr pflanlset einen gart<m in Eden
vnd setzt den menschen drein, den er ge-
macht halte. 1 Sfos. 2, 8 ; sie werden pe-
wisUch auszgeschujifil vnd eyn ander dreyn
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DAREIN
403
DAREIN
gcseut. der ^6, psalm. (1521). Cj"; —
vhd d>s heiligUioin war entheiliget mit dem
gOtzen, der dar ein g c s l c 1 1 c l war. I Macc.
3, 45; — nim ein kHfjilin vnd tliu ein
gomor vol man drein. 2 Mos. IG, 33; hart
vnlcr der leisten sollen die ringe sein , das
mm atangen drein thu. 25» 27 ; — vnd da
er ein schtll fand, das auiTs mccr wolt faren,
gab er felir{»*»ld vnd iral drein. Jon. 1,3;
— vnd Ulli seinem Quger drein lunciien.
3 Mo«. 4. 17; — hie fehet er nu an mer
luirnisoh vnd woOen <u nennen vnd zeiget,
wie wir viis darein wapenen vnd schickcii
.^ofli'ii. das {.'). cap. der ep. Pauli an die
Ephe$er. lliiij"; — d«e Llume ielil
dabyn, wie Isaias <agt, weyl der geyst goltis
dureh seyn wuri drcyn webet> mdi« rad-
Af»rm etc. (1524). Aij''; — so sol Aaron
vnd seiue süne hin ein gehen vnd den fut-
hang abnemen* vnd die lade des teugnis
drern winden. 4 Jlo«. 4. 5; — vnd zog
iircin (in die bürg) nüi lohgcsang. 1 Marc.
I 3, 51. dii"^e rrirhliche auswahl von bei-
spielen war diesmai nöÜUgf da heute in den
meiffen fäüen hinein geWäu^Ht^ Ut.
2) eiHi^ heiondcrf , meist uneigenlliche
hf'dpnlufuj^'n frqeben sich bei der verditl-
üung mil (olgenden Zeitwörtern,
greifen, etnut'rÄcen: daramb bitte ich,
woUet ewrem befolhen ampt nach drein
greiffon. originalbr, v.j. 1 530 auf der bibl.
Mm Wolfenbiilli l. (de Wette 4, 194).
hauen, drauf los scMagen: hawe drein
beide sitr rechten vnd Itncken. £!ceeh. 21,16.
reden, mittcorten entgegenirett» : rvAv. mir
nicht droin, das ic!i Ii' h verlassen soll. Ruth
1,16; e.s isl besser mein locliler, das du mit
seinen dirnen auägeheül. auQ' duä niciil Jemand
dir drein rede auff eim andern acker. 2» 22.
lieh adlicken, tieh worin zurechtfinden :
hieraus kan nu ein iglicher den prupheten
{Jesaias) leichllich fassen vnd mdi drein
sebick«!* der proph. JfMtria*. ( 1 528j. 4'.
vnser berr gotl macht seinen willen gegen den
Christen sclir Idind vnd kr.msz, dasz sieh schier
,niemanil darein srlneken km tischr. 37''.
sclilagen (schlahen), a) wie hauen : gehcl
(Kesem nach durch die Stadt vnd scblahet
drein» ewer äugen sollen nicht sclionen noch
vberaehw. E*«eh,9, 5; seucfa denn von
ledder vnd Schlahe drein ynn goltes namen.
0b ferie^ieiMe onuh ym «el. «lande tecn
mügen. (1527). GUj*; was sollen wir nw
Ihun Iru solchem grc^v<•^? «jollt n wir mit
feuslcnn drcyn schiaheit ? bulla ccne domini.
(1522). Eiiij*) soll nicht biUich ein mal golt
mit'plils vnd donner drein schlaben. der 65.
psalm. (1534). Diif.
{)) hereinbrechen: pott erbarme e«;, nder
wo das nicht helf so scliiahe der jungst tag
drein, de Wette br. 5, 254.
c) nu aber hat golt sein werck darein ge>
schlagen {es so geordnet), das cllirlie vn-
ttlehlig sind, vber das ersle buch Mose.
(1527). Gij'.
schmeissen, wie schbgen a: foddert sie nu
die oberkeit, sollen sie ziehen vnd drein
sehmeissen. eine ketrpredigt wider d. T.
(1542). Kiiij«.
sehen , die äugen auf eUetu rleMeii «ff
der abridU ehumgreifen;
acli gott von hiuiel sich darein
vnil las dich des erbarmen. Jen. 8, 100'';
vnd er sähe drein vnd nani sich jrcr an.
2 JWm. 2, 25 ; 80 jr aber komel'anff list vnd
mir wider zu sein, so doch kein fireuel an
mir isl, so sehe der goll vnser vclcr drein
vnd sliaffs. 1 cAron. 13, 17; sihc drein vnd
schilt, das des brenncns vnd reisscus ein
ende werde, pe» 80» 17.
willigen, bewilligen, beistimmen, seine
einwittigung wozu geben: vnd viel aus Israel
willigten auch dar ein vnd opflerlen den
gOtsen. 1 Jfaee. 1, 45; vnd Simon williget
darein vnd ward hoherpriester vnd ftlrsl der
jilden. 14, 47; da sie nu Iruncken waren»
beserien sie hey jr ui Schladen, darein be-
willigt sie. Verlegung des aUoran. (1542). Ej '.
3) relftfjv für worein: sihe da ist eine
stad nahe, dar ein ich fliehen mag. 1 Jlfos.
19, 20; Canaan, dar ein icli fn^li fiiren wil.
3 Mos. 18» 3; sähe das vokk, da^ kein an-
der scbilTdaaelbs war, denn das einige, darein
seine jflnger getretten waren, /o^. 6, 22 ;
ein lopir vnd gcfSsz, darein man pinckdloder
sehmeis7t. tischr. 106''.
A) einigemal auch für darm, icteäiier'nhd.
Sfler, (m. b. bei Keieereberg) : vnd uns ge-
wehnen, das wir allteit dis gPl>"'l Tin äugen
haben vnd vns darein spiegeln. detidscA
61*
OARFüUiltN
404
ealechismm. (t520!. Giiij''; der glaube uug
wol ein klein vn<l j;» l injr monsiranU o«ltr
Luchslin sein, es M^i abvr darein ein soh U
edel kleinol, perlia uilcr smaragd, das iiiiuel
nul erden nicht behalien lau. au$leg, 4er
ep. «ttd eiMfij^. von o«len» e(e. (1544). c5'.
iarfnhren, dahinführen: also ward berr
Leooharl dar gehlrl. J<rn. 3, 45 1''.'
itrfiri «. daflir.
iirg€l€«i in mehrfttdun beieulungen,
die jetzt tmn lAetf ausser fefrraneft gekom-
men sind.
1) geben, darreichen, hingeben, ufferre:
der vns dansibl reichlidi aUerley zu goniessen.
1 lÜM. 6, 17; aulT dai die so narh solcher
speise lüsicrn waren, dtirili solche tliir
gegeben vnd zugeschickte wachtein lerncli^ii
auch die nalUiiicheu noldurfll abbrechen.
weiaA. 16. 3; azo verblendet wäre die hey-
denschafll, das >ic dem selbigen abgod tzu
ehri"ii vlii 1(( Sil n weyber vnnd tOchter Iznr
vnkeu:>chuyli Uargoben. wi^r den falsch
genantten geystl. stand. (1522). Cij^; das
du so vnuerschampl für aller weit Ibarst
deine iih.muIioI \m\ M-Iiendlichc ltl;.'t'n il;>i-
gcbeii {an (U n lag (jebcn). wider den tneuch-
ler 2U Dreaen. (1531). liuij ; welche
(Origenes unä HisrongmusY die wdl vol
allegorien gemacht vnd doch wenig der gc-
rii''iti"Ti iifiizlii'lifii IfMi"! (Inrgopeben haben.
der propUet Üacharja. { lö2H). Aij'*.
2) preis geben, opfern, dem lod widmen :
die {Sadrad^, JfeaacJk uad JUwbtego) des
kOnigs gebot nicht gehalten , surulern jrcn
Iri!» (I.u- i^egehen habon. Dan. 3. 'iS; welche
liäbcit lur mein leben jrc helsc dargegeben.
Born. 16, 4; der iDich geliebei hat vnd sieb
selbs für mich dargegeben. Gal. 2, 20.
3) sich ilatj^'t htMi hat auch die bcdvuluny
von sich :u erkennen geben, sich ausweisen:
auff das sie sich selbs ja grcilTlich dargeben
als den rechten grewel jnn der heiligen siele,
von der wineketmesse. ( 1 533). Nij".
'A) darlegen, auspinandor setzen: will ich
euch vnd yderman aulTs dcuthcltsl vud klcr-
lichst ich mag disaen «rlikel dargeben , wie
wyr deutschen glewben. von anbeien des
Sacra tnen(.i. (1523). Aij" ; das niemand sei-
nen grund dargebeii dorA. de WeUe br.
1. 309.
4) anschuldigen, anklageHi zum dritten
slifht <*r tiinu htiiigs viiiI will viis dargeben,
ails lereten wyi- scIiUm-Iüs das sarrament
enipfahen un wurt vnd glauben, das ander
Uyl Widder d» hymi. profkelen. ( 1 525). Mj'>;
myr ist auch nicht zw< yflVj , et wird mich
hfv .Mfli itii t,'i>bcn, alls habe irh geso'^l fioll
wullo tlio Mtnde haben, eyn brieff an die
dirislen su Antorff. (1525). AiiiJ'-; noch
tiiarstu vnuerscharapter bttsewricht die vntem
liir an ffril risse hf vnd friedebrecber öffentlich
(hr^'clH'n. wider den meucMer *n Drese^
liiij''.
Dargrsen, $. dagegen.
Harhahen, hitihalten: ich hielt meinen
i'irkfii (liir denen liie mich schlugen, vnd
lueiuu wangcn denen die mich raulllen. Je$.
50, 6 ; stc aber ruUcleu einen schwam luil
essig vnd legeten jn vmb einen isopen vnd
Inotlen es jm dar zum munde. Joh. 19, 29.
entgegenhalten zur abwehr: will er nicht
vnd treibet mit der bulla , su noll mau den
sprach s. Pelera darhalten, man musz goii
mehr denn menschen gehorsam sein. Jen, l,
li'^^'' fn'i <! rim m.
Üarliiiiler, >. dahinter.
Üariu di m, darinnc driane, darinnen drin-
nen , ade. mAd. di-in . dar in und dA-inne,
<lar inuf iUen. t , T IS. 750), ahd. nur dir
itmn (Graß' ,">. Iii i. gibt ihnrinnen {doch
nicht blos relativ), drinnen den vorsug,
darin, darmne mcAmen bei weitemseUener,
die Musammenges, fem dinnen Icommt mir
in einem jedenfalls nicht von L. selbst her-
ausin'ijt'hfHfn „sermon an dem 23. sontag
nach Pfingsten" { 1 523 ?) vor. es besieht sich
l ) auf den ranm, dnen ort: ein haus das
do kracht vnd knackt, schrecki viul jagt den
•■iiivvoner ait<. das er sich mehr für dem
li.iiisf drynnen furcht denn haussen. der
prophel Habacuc. (1520j. Ij"; iiie byn ich
su Willemberg doclor Martinus Litlher vnd
ist ctwo eyn keizermeister. der sich cyszcn
zu fressen vnd felszcn ziircvsspM vordiinckt,
den lasz ich wissen , das er bab üicher ge-
leydl. offcne'thor, frey herberg vnd kost
darynnen. eyn aertnon von dem abUtsx,
11520). Cij''; mich dunckl der meistcr er
fii«;! M< niiis hab darynnen {in der oeconomia
chniUana) cwres hertzen eyn gros stuck
._^ kj o^ -o i.y Google
OARIN
405
DABM
wol getroffen, «orr. L. aufJ.MeniJ weo'
nom^ lehiHiaHa. (1529 ). Aij'; wenn das
fass 7.11 fipor «Idlint'l vnd kl;n'_'f'l . so wiiil
nicht viel (Irinueu ^eiii. etliche »chöne pre-
iigte», (1583). Bij''; diese wdl taug oidil.
iler buben isl lu viel vnd der rrfimen xu
wenig (Irinnen, der \Q\.psalm, (15.34).
Sj"; mache dir einen kaslen von (•Muion
liollz vnd mache kamuiem drinnen. 1 Mos,
6, 14; wo isl dein weibSara? er antwortet,
drinnen in der hüUen. IS. 9; vnd haben
auch vor zeilen risen darinnen gewonet.
5 Moi. 2, 20; die gerechten erhcn das land
vnd bleiben ewigUch drinnen, ps. 31, 29 ;
es (dat ktnd) werde wUst Ilgen, das weder
leate noch vieh drinne bleibe. Jer. 32, 13.
2) fiM^ einen zuatand , eine handlung:
{der bapsiy szo welihch vnd preclillicb ferct,
das yhn darinnen kein kunig, kein keyszer
mag erlangen, an den ehrisUichen adel.
(1 520). Ciij" ; JuilTs drille stehet die prüirung
darynn, da.s du anschist deyn eii«!zorlich
wetzen, von beider geslalt. (I522j. Üij";
bitten aber stehet darynne, das man etwas
von gott hegert. atuleg. der etumg. an den
fümemis tpn festen, i I 5 2 7 ) . V S ; <• rs 1 1 i d i
i.st man dann ganu vtul gar eins, da.s liiere
siebenzig vvochcn [Dan. 9.) nicht tage-
wochcn, sondern jarwocfaen sind, tm den
jiiden vnd jren lügen. (1543). Viiij"; wer
solt euch darinnen gehorchen? I Sam. 30,
24; das der herr deinem knecltl darinnen
weit gnedig sein. 2 ftiSn. 5, 18.
\\t für worin: zn verderben alles fleisch,
darin nin lebendiger odein isi. 1 Man. (5, 1 7 ;
Ephrons aikcr , darin die zwifjdii; IkHc ist.
23 , 17; liaü du sie lercst den weg , darin
Mft wandeln. 2 Jfot. 18. 20; es ist ilzt
newlich em buchlin ausgangen , darynn ich
werde anpef^nfTfn rinps l)rielVs h.dljpn. von
heimlichen vnd gestolen brieffen. (I529j.
Aij' ; das sind die rechten güldenen legenden,
darynne vns gott lerel» wie er seine heiligen
kochet vnd breit, vber das erste buch Mnne.
(IPi27). ggiii""; vnd schendot das land nn lil.
duiinnen jr woncl. 4 Mos. 35, 33 ; das du
sie den guten weg lerest , darinnen sie wan-
deln sollen. 2 chron. G, 27 ; die sprachen
sind die scheyden, darynn dis messer des
geysts stickt» sie sind der acUreyn, da rynnen i
man dia kleynod ircgi. am die radkenn»
(1524). Q".
Darkommen , da hin kommen , sur stelle
kommen: die diener alior kanicn dar vnd
Ainden sie nicht im gefengm.s. apost. gesch.
5, 22; vnd als er dar komen war, flireien
sie jn hin aufl aufl den süller. 9, 39; wenn
ich .ther darkoinen bin, welche jr «liirch
bricue da liir ansehet, die wil ich senden.
1 Cor. 16, 3.
iarlei^en, t ) hinlegen, vorlegen : vnd sie
lialn'ii dir niclil ^M'dionct in jrf'Ui kitiiii^reich
vnd in deinen grossen güUern, die du jnen
gäbest, vnd in dem weiten vnd fctlcn lande,
das du jnen dargelegt {verUthen) hast. Neh.
9 , r?') ; \n(l oh er {der dieb) hegriiren wird,
(M S siclx iifcllij,' wider vnd legt dar alles
gul in seinem hause, spr. 6, 3! ; da trat
crzu {herxu) der fdnff cenlner empfangen
hatte vnd legete ander fttnff centner dar.
Matth. 25, 20.
2> uiH'igi'nttirh , auneinanderselzeu , e.c-
plicare: vnd aull das sichs deste leichter
gebe vnd fosse, wil ich tuerst den verstand
dar legen, den das volck IsiatI vber jrcm
usterlamb haben gehabt, der III. fsalm*
(153ü|. iJj''.
Unrlegnng, f. ausgäbe: vnd einem erbam
furstchtigcn rat eingegeben eine solche feine,
herrliche schule zu slifflen vnd anzurichten
mit grosser kost vnd diirlogung. das man
kiuder zur schulen halten solle, (1530).
Aij*'.
iurlfilhcn, leihen, darlehnen: im hämisch
fast !T^i<"tzi, den denn der filrst daigelihen.
i^am, m, intestinum, pl. dariue, derme u.
dermer, wM. darm|»l. denne (Bern, 1, 308),
ahd. dann darmä {Graff 5, 226) : da Judas
Ischarioth .«iich erhenckt halte, das jlim flie
darme zurissen. vom Schern hamphoras.
(1543). Niiij''; das der saw vod allen thie-
ren jnn den dennen ist. ebend, Eiij'*; denn
als bald er solclis <;(>redt hat, kam jn ein
>olchs rcissen im leib an \nd m* ein i^rosses
krimnien in den dermen, das man jm nicht
helfen kund. 2 Ifoee. 9. 5 ; v«d da er gar
verblutet hatte, nani er noch die ilenner aus
dein leihe vnd warff sie vnter die kriegs-
kaecbfe. 14, 46.
DÄRMEN
406
DARNIE D£RU£GEN
Biinca, ». dtrmeii.
iamll, «. «lamil.
Unrnarh , (idr. mhd. «lä iiäcli , d.ir ikm Ii
{üen. 2, 2SS), (üul. dar nah, dara nah (Uraff
5, 62). ea bezieht sich
1) auf das riel nner bevegung, «tnct
<tr<Äen« , rer/an^yen« ; Hoch vcrmageslus
nirltl. <l,is (In sie i<li'' snftnenstrahien) er-
greitlesl vnd yiin ein k« >Lliii l«j,'e>l, wenn «lu
gtdcli ewiglich darnach i.-tppcüt. doi diese
«rorl CMfi noeft s(Men. ( 1 527). h ij^ ;
liie goUlnscn ringen dirnnrh mach dem tod)
lnjide mil worlen vnd mit ucicken. tpeish.
\ , 16; ringel darnacli , 6asi jr slilic seid.
1 ThessaL 4, tl; sie stehen darnach» daa
sie mir mein lehen ncinen. I kSn» 19. 10;
vnd si« irachten darnach , wie sie jn trrinVn.
Matth. 21, 46; Irachlel darnach, das jt
gemrine bessert. 1 Cor., 14, 12; ich hegerc
deine gebol, denn mich verlanget darnach.
ps. III), 131; denn welche darnach v Tr-
iangel, das sif !MTnf fronie chrislen worfii.
dewisch calechmmwi. (1529. verm. ausg.)
P7K
2) auf ein gesets, ein musUr: ilai i nh
haltet mein gehol vnd Ihnl il irimt Ii. 3 Mos.
22, 31; hiirel die worl dieses bundes vnd
ihui darnach. Jer. 1 1 , 6 ;do machesIdeniBon-
den, das jar darnach au teilen. ]W. t04, 19;
wenn die bleischnur oder winckeicisen falsch
oder krum ^o!t ««f in , was woll oder kiindif
der meisler darnach et heilen? wider üaiu
fTor»!. (1&41). Hj'*; richte dich darnach.
«0« den jUden vnd jren luffen. { 1 543). Sj''.
3) auf eine beschuffenfteil: darnach iloi-
man ist, isl auch seine kiafTl. rieht. 8, 2 1 ;
du soll hillerlich weinen vnd herlzlich be-
trflht sein vnd leide tragen, darnach er (der
gestorbene) gewest isl. Sfr. 38, 17.
4 ) auf eine Zeitfolge mit der bedeulung
hernach, hieray^: vud lebet darnach acht
hundert jar. 1 Jfes. 5,4; las doch die
dtme einen tag oder sehen bey vna bleiben,
darnach sollu ziehen. 24 , 55 ; vnd bald
flarnach sahen sie viuh sich vnd sahen nio-
niitnd mehr, denn Jhcsum allein. Marc. 9, b ;
nicht lang darnach samlet der jüngste son
alles tnsainnien. Luc. 15, 13; darnach etwa
»her zwey inr, da sein liegen vnd hultt iisUlrk
nicht mehr helfieo wolle, voterslund er sich
mit gewah Egypten zu gcwhin«i. dar fn-
phet Daniel. (IS30). Bj'; damadi, da der
doctor hat solh-n slerhen, t<?t er vom tPtifTH
HO hart angcluchten im glauben , daü er nir-
gcnt hat können bleiben, ein brieff an die
a« Frankfurt am Mej/n, (t 533). Bij\
5) in gleichem sinne steht es hei einer
reihenfolge, nrdnung : da« panier d<". l;".-» ! '^ der
kioder Juda zog am ersten mit jreiu beer ...
darnach soeh das panir des lagcrs Rnbes mit
jrcm beer . . . darnach zoch das fianir des
lagers der kindcr E|diraiin. 1 Mos. !0, !4.
18. 22; Ad nii i I .nii crsien gemaclu, dar-
nach Ueua. 1 lim. 2, 13.
6) fär das nhUwm wonach : das eihe.
darnach man zu erst seer eilet, wirdsu letst
nicht p*^'.ci,MMH't sf'in. spr. 20, 21.
^rneben. s. d^melie».
Parnchmeu , dahmtieAacn , sii sidk »eh»
man; VIricben sampt ihm fcnaben damem«!
vnd gautz brüderlich mil jin banddn. J$H.
A. 4 5 1 in L. Keisers testament.
ÜMtatl^Cüf darbeugen: es isl aber alles
blos vnnd für seinen äugen dargcneyget.
Ae6r. 4, 13 in den ertien arngg. des ».
frsf., später onld ' kt.
Bmrniedcr (danaden, «eden danieder (da-
nider), ado. au boden^ mhd. dl nider, nidere,
domider {Ben, 2. 334. 336.1. dUL thir nidare
( Otfried 3, 4 7. 1 3 1. bei L. in foUjenden comp.
Äarnff df rfsillrn , zn boden fallen , hin-
fallen: da tieieu sie {die Philister) lur io-
nathan damider vnd sein waffentreger wfr^
gel jm jminer nach. I Sam. 14, 13.
larnicderle^en , besiegen: (h s wild sirh
sein herlz rrhfdjcii, ilns er so viel (ausenl
darnidcr gelegt lial. Dan II, 12; das wird
deines namens ehre aein , daa jn (den Aole-
femes) e i n \\ • i b «humider gelegt haU Jud, 9, 1 2.
üarnlf dfrliegen, meist in unfiir]i''ntt!rhfm
iinH, unlei liegen, besiegt sein, krank Uegen:
er {der gottlose) spricht in seinem hcriaen
'ich werde nimer mehr damider ligen» es
wird für vnd für keine not li.ihen.' ps. 10,
6; vnd weil die Araber damider Inren [be-
siegt wareni, baten sie jn viul> Inedc.
2 Jfaec. 12, II; vnier einer peatäents
odder fieher danider Ilgen, der 1 10. jMOtel.
(1539). Uij '; iNo tik'vti f< li , Ai^^f erste
jpapyr raaur lig daruyder. an den ckrist^
L.iyui<.LU Oy VjOOQle
DARIflEDERSUULAGEN 407
DARSTEiLEN
iiehmt ßM, (1520). Bij"; ilas bajistiiiii Kgt
in dimen Worten üarnydcr odder got isl ein
lugratir. von dem bapstwn zu Rome. 1 1 r>20 1.
Gj'*; da helle keiner mügen messe hnilen,
alle sacraneDt vnd geistliche ampt weren
ilarniddcr j^cXegmläiuxiirgebrauehgeufesen).
eine bericht an einen guten freund. 1 1 '>2S i
Aiij''; das f^aurkelwen-k der scliwatiateu
kunsl lag auch darniilcr. weUh. 17, 7.
Baniteierwbligeii , tu ftodm teMagen^
iSdien: da kam der znrn goUes vber sie vnd
erwürgcl die fUrncmcstcn vnter jiien, vnd
schlug darnider die hesten in israel. ps. 78.
31; vnd schlug den stollzen CioUalh dar-
nider. Sir. 47. 6; bis so lang der donner
vnd Iditz sie dnniiderschlechl. zwo predigt
aufj th r i;in(hTlau{fe. fl54Ü). Miij*.
KarnicdcrsluriCD; SU mcA<«macAei»; wie
wol nu gott solchen rbum vnd bobronl vtd
mal darnider gestürzl hal sonderlich durch
den kOnig zu Babel. eoii<le»/iMlfl» vmljrwn
lügen. ( 1543). Jj\
Bttrob, bei L. gewöhnlich gekürzt, drob,
aOtf. mhä, dar obe (Ben. 2. 427), ahä, tbir
oba {Gra/f 5, 60), es wird f^ekhbedeulend
mit darüber gebraucht: wenn ein ditli cr-
griflen wird , das er einbricht vnd wird droh
geschlagen, das er sliri>l, so sol man kein
blutgerichl vber jenen geben lassen. 2 Mos.
22, 2; wie wil es ciirh znlotzt drob ^fclicii?
Jer. 5, 'M : <h war ein wcib, das hatte (l<'n
hlul^aii^ /.wciü jar gehabt, vnd vicl ctiiddeii
«Ott vielen ertxten md baue alle jr gut droh
versereL Jfore. 5, 26; wäre mein reich von
dieser weh, meine diener würden drob
keuipflen, das ich den jüden nicht vhcrant-
woriet wttrde. Joh. 18, 36; ich will mii
memani drob fedtten. «e» koiijf «lUmdlitn^
vnd Wucher. (1524). Fj**; also haben sich
auch vnser geistlichen mit gr<>^^«'r Iipilirkcil
geblawct vnd getrieben, das stc drob toll vnd
vnüynnig sind worden, oiislr^. der iseAen
gepoL (1528). B?**; vnd ist daroh k«-in
murmeln vntpr ybn nusgangen. ebcjui. A;i S' :
das man uit Widder strebe noch vd^mmIuIii^'
droh sey. eyn sermon von dem wucher.
(1520). aij*: ^ub sicherNcb, wir wurdenn
crniiden, das sie alle^anipt stercker wurden
drob seyn {darüber aus sein, sich bemühen),
das Dil gotUche Ordnung were. von dem
bapsHMUM Jlome. (1520). AiiiJ*; Atrslen
vnd ddcl sollen drob sein, das das geslolen
trul werde wider gehen. Jen. 1. ■?2(>'*; lasst
vns gotl daucken für das edel kleynod vnd
fest drob hallten, das (doss es) vns nidit
wider entzuckt werde, an die nufterm.
DardheO) s. droben.
UarrCj f. labes, schwindsucht , ausseh'
rung: darumb wird der herr herr sebaolb
vnter seine Tetten die darre (nd. bibet: qni^
nendo sdkp M-ndfii. Jes. 10, 1 (>.
Darreichen , hinreichen , hiureichvtt sum
empfang, geben: der bapsl niast sich an
ilzÜcben tyrannen md heidnischen formten,
S20 yre fucsz den leulen 12U ktiszeii dar ge-
reicht, nach tzuuolgen. passional Christi
vnd Än^christi. ( 1 52 1 ?) Aiiij" ; vnd (Hosea)
niebl darreichet geschencke dem künig sn
Assyrien. I kön. 17, 4; * weiset mir die
zinsemUntze*. vnd 5;ie reichten jin einen
groschen dar. Matth. 22, 19; su jemand
ein ampl hal, das ers Ihu als aus dem ver-
mttgen, das golt dsrreichet. 1 J^f. 4. II ;
vnd also wird endi reichlich dargerricht
werden der cingang SU dem ewigra reich.
2 PeL 1, 11.
Bniftlcben; n. was were Chrhilaro not
angangen, das er sokh worl so eben sollt
vIiLT dem darrnicbfn sngeii. das ander (^1
Widder die fiffml proplwten. (15251. Fj*.
farscbeuken, Lucas :i)>richl, der hechcr
ym Mut werde ansgegossen auch hyper
hyinon, das ist für euch for ewren .-tilgen
dar gescheuckt zu trirtcken. ooNi abendmal
Christi. « 152bj. Aiiij^
Darsetsen, deüiinsetzen, vorsetzen: wenn
das teglich opffer abgethan vnd ein grewd
der Wüstung dargesclzi un die heiUgtslätt»
gesetzte wird. Dan. 12, 11; du, herr kiinijj,
soll die speise vnd den tranck seibs dar setzen
(dem Bti vcneUen). von dem Bei tu Babel 1 0.
Darstellen, ddUntleilen, vorstellen, vor
die äugen bringen: vnd Aliraliam sttlliM dar
siebfn lenimer hrsdiidcr-;. d,i sprach Abi-
iiielech zu Abraliaiii, ^wiis sollen die sieben
lemmer, die dn besonders dai^estellet hast?'
I Mo*. 2t, 28. 29; vnd soll den lisch dar
bringen vnd jn znbcrptlen, vnd den leucliler
darslellen vnd die lampcn drauff selten.
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OAASTR£CKCI«
408
3 Jfot. 40, 4 ; aber der Philisler (GdkUh)
trat er zu fnlc morgens vnd abends vnd slellol
sich dar viorzip t.iffc. 1 Sam. 17, !6; brach-
ten sie Jd {das kind Jvsum) gen Jerusülcni,
auJTdai sie jn darstellelen dem herm. Iau .
2, 22; aber die schriiTlgclertoii vnd phari-
serr brachten ein wcili zu jm, im cliclu urli
hoprilTfn , vnd slelletcn sie ins inittfl <lar [in
die mitle dahin). Joh. 8,3; vud >(elielcn
bbcbe sengen dar. apott, 6« 13; das sie
gcdnrlil. were nie kein schedlicher lere
auff ordcn koiiuMi vnd würde nimcr mehr »o
freydig sein, das sie fnr dem keiser vnd reich
sich thurste darsteUen vnd lassen ansehen,
der llKpfoi». (1530). Aiij*; vnd hüten
vns für dem tcuflel, der sicli kau MIdcn vml
darstellen jnn Chrislus^gf^slall vnd nanion.
da« 14. vnd 15. cap. Johannis. il5:iS/.
Bij*; will aolche mangel bie in beygclegter
zoddcl e. fc. t g. darstellen, de WeU9 br.
4. 179.
liarstrerken , dahinslrecken , hingeben,
opfern: vud da i>ie es von jin fodderlen,
Mcbet er die lunge frey heraus vnd slrecket
die hcnde dar. 2 Macc. 7, 10; Icyben von
arL vnnd natur nil andersz ist, dan ctlwns
vor eynen andern dar strecken vmbsunst ntii
bedingen» dasselb odder des gleych messigeun
vnd nil mehr vber weyl wtdder au nhemen.
eyn sermon von dem tcucher, f 1 520). cj' ;
womit bewciseslu, das die kirrho dir "«olobo
roeinung dar strecke vnd icyhe zn deinem
eigen winckel werekY von dertofutkeAnetae.
(I5S3). Biiij''; wenn ich Izehen leybe hette,
so wolt ich sie doch alle aus/, Iicrlzen prnnd
gerne dar strecken fnr den elemlen iiauU'en.
eyn trew vonnanung sich Uu corhuten für
Mifhiftr. (1522). Aij'-; golt gebe vns» das
wir seinem wort folgen zu lob vnd danck
vnsenn lieben licrrn liir sein tlieur« Mut fnr
vns so mildiglich dar gestreckt, das man
kMär Sur tdmien Aatten *oUe. (1530).
liij*.
iarstrerkoD^ , f. hingäbe, aufopfnung :
wie die cron zu Hungern als cbrisigiewl)ige
meuschcQ sich lange zeyl deutscher naliuu
vnd christenheyt tu gute mit schwerlichem
yhniu liluivergisscn vnd darstreckung leybs
vij.i j Iiis uiflgehallten. zwey keyserliche vn-
eynige jfepoU, (1524). EJ*'; seinen glauben
erhallen mit darslredtung seines lidbs vnd
Icbcns. de Wette br. 3, 562.
Parthun ; darreichen . leisten: vnd so du
was mehr wirst darthun [auftcenden , aus-
legen), wil ich dirs bezalen, wenn ich wider-
kome. Lue. 10, 35; denn sie habees ni«hl
jncn st'!!''-, sondern vn<N dar gctban (darge-
reicht, damit gedienrl], \ Pet. I, 12; sie
(die allen kircitenlehrer f Habens frcylich so
gut gemeinet» als wir ymer meinen können
vnd yhre orbcit dargetlian vns zu nütze, das
diese toort Christi noch fest stehen. (1527|.
uiij''; was ich verstehe wil ich auch dar-
thun bis ein ander besser mache, der
phet Saeharja, (1528). Siiij*; so wird golt
nil Iii wunder ihun, so lange man der sacben
dun Ii ander «ipyne dargethane gUltcr geraten
kan. an die radherm. (1524). Biij''. »ich
darthun» rieh ßffentiU^ aeiyen, AervorlAim:
II Ii mich selb uorii nie dar ibun habet szon-
I' i n allzeit zu wimkel kiauelien geneygt.
gntnd vnd ersuch. (1520). aij"^'.
Uartreteuj dahin-, hersutrelen: Zacheus
aber trat dar. Ltte. tO, 8.
0arnber, drUber. adv. mhd. dä dar Uber
(Ben. \ . 306. 307), ahd. dir dara ubari
iGraff 5, 60).
1 ) es leeui auf die gegenwarl über (auf)
einem orl oder die btwegung Mer eine» orf ;
vnd sollen drüber breiten ciue rosinrote
decke. '1 Mos. 4, 8; vnd das wcil> breitet
ume decke vber des brunnen loch vnd breitet
gruixe drdber. 2 ^mn. 1 7, 1 9 ; — so du mir
einen steinern aller wilt machen, soltu jn
nicht von geliawcn steinen bawen, denn wo
dn rait deinem messer diillier feresl, so
wirstu jn entweihen. 2 Mos. 20, 25; vnd
werden weite wassofgraben aeni, das darflber
kein sdiilTmil rudern faren (wird). Jes. 33,
21 ; — er Idiicl wie eine lilnme aull dem
fehle, wenn der wind darüber gehet, so ist
sie nimer da. ps. 103» 16; — Joab aber
war gegttrtet vber seinem kleide das er an-
lialte, vnd halte darüber ein schwort ge-
j-'ttrtei. 2 Sam. 20. S; — vnd ist nichts
dt^nn ein schwarlz bretliii viereckt» da heo>
get ein khiretlin für, darttber ein anders
klareüin. wider das bapstwn »u Rom,
(1515). Nij''; — vml) des berges Zion wil-
lea» das er so wUst ligl» das die füchse
^ kjui^ -o i.y Google
DARÜBER
409
OARUII
drflber I« äffen. Jkld^i. Jtr. 5» 18 ; — vnd
die xwo itiereD mit dem fett dss drttber I i g i.
2 Mos. 20, 13; — er >nl sinne gezell ilrdher
schrieben lind. an Mb mdhtrm ele. (1 524).
(liij'*; wie auch etl liehe lerer darüber di»-
putirt lialxMi, oll f>r (CAn'jfu«) persontif Ii vrnl
(ildfr die 5(emt j s (• h 1 .1 h (• ti. Jt r. 13, 1 0 ; ' gegenwertig nach der scele odder allem
— das Wasser war zu hoch, das man dniber
seb wimmen muste. ü^secft. 47, 5; — alle
gerele sollen sie nciiii^ii mkI {.'fcIe (^^e)
dechi! i!rii!)fT thiii-, l Mox. 4, 12; — er
wird eme uiusschiiur »Iritbifr zihcn, das sie
fWsle werde. Jet. 34, II; oben drübfr
(Mer 4er bumduMe) aber waren die Che-
rubim. Hehr.^, 5. Uneigenllich sieht es
neben komen in folgenden beispielen: ich
wil roeiu ao^^esicbt dauon wdiniin , das sie
meinen schätz Ja wol entheiligen , ja reuber
sollen drüber komen (ihn uiegnehmen^.
Etech. 1, 22; vnd nii D.inifl vcrliirfic tlicvc
«ichrifTl vn<l vcrsifgelt' liicsc sclinlR bis aiiü'
die lelzle zeil, su werden viel drüber koiueo
{rieh Annlf hudiSfH^) vnd grossen ver-
stand ßnden. Dan. 12» 4; darnach seien so
viel nuMsttT drflher komen, da einer ilis, Act
ander das <iiaii gczimoiörl. Verlegung des
afeoron. (1542j. Vj". ebtni» halten:
das geaeix fem im schwang gieng, weil der
hohepriPs(cr Onias >o froin wnr vntl <5o
vleis»ig darüber bioli \darauf hivU, das: es
beobachtet wurde). 2 Macc. 3, 1 ; denn er
hat sein wort lieb vnd wil darflber haHten.
das 17. cap. Johannis. (1530). Niij'-.
2) es bezieht sich auf eine handlutuj, ein
ereignis, einen smland: da ward lias iieriz
des kdniges zu Syrien vnmuls darüber. 2 kön.
6, II ; d«ne engen sehen mich an, darüber
vei^ehe irli. Iliob 7, 8 ; vnd da sie die elte-
älen sahen teghch darein (in den garten)
gehen, wurden sie gegen jr enUiiud lail
bttier tust vnd wurden drttber zu narren.
Sutmma 8. 9 ; da murreten die juden darüber,
das Pf sagte 'n li bin d«is Iirut, «Ins vom hitnel
komen i.si.' Joh. ü, '1 1 , ine h.iheii dt'i liciden
meislere, die pbilusupbi, klug Wüllen sein
vnd sieh fast dartlber bekOmmerl vml ge-
brochen wns der regenbogen sey. vber das
erste buch älose. i'15'27) /(7t) hab
darüber meine gedanckcu miSs {inpir gefasscl.
4att€höne conßendm. {I530j. Aij ; daher
kompts, das sind {seit) der aposld seyt die
schriffl so finstt^r isi blieben vnd nyrgcnl
durch seine krafll vnd Wirkung hinunter ge-
f^nsey. wm Jhef Chrttto. {Ib3%). Riiij-.
3) et j^ebl auf Hnen grundf eine wrsaehB,
Veranlassung: f^o jemand eine pruhcn aiiff-
Ihul oder grebl eine grübe vnd decket sie
nicht zu vnd feilet dartlber ein ocbs oder escl
hinein. 2 dfoe. 21, 33; ich dtncke dir
darüber (da/ur) , das irh wflndcrtiarlich ge-
macht hin. ps. 139, 14; da ward Daniel
solch verborgen ding durch ein gesiebt dos
nachts olTenbart. darüber lobte Daniel den
goii von faimel. Dan. 2, 19, 20; darnach
vtTsiindigetcn sie sich durch Baal vnd wur-
den drüber j^elitdtel. Hos. I 3, 1 ; vnd wol-
Icns warliob nicht leiden, das mdns biesse
den abgottern gedienet . . . schlugen auch
darüber tod vnd v iTidgeten alle rechte pro-
phcton. rorr. auff die propheten in der
ausg. der propheten v.J. 1532 bt. 4*; noch
spricht die scbrilll, das gantz Israel hab da*
mit hurerey getrieben vnd sey darOber sein
haus 7.II gniiid ^nntjcn. ebend.
■\) es zeigt Überschreitung eines masses,
eines xieles, einer grenze an: aber da nians
(dos mantui) mit dem gomor mas, fond der
nicht drflber der viel gesamlet hatte, vnd der
?iicht drunter der wenisr ßfesamliU batfe.
2 Jfo«. 16, 19. 19; von zweniiig jaren vod
drüber. 30, 14; was er gesUndiget baten
dem geweihelen, sol er widdergeben vnd
das rUnlHe teyl darfllier geben. 3 Mos. fi,
15; ewer rede al)cr sey ja , ja. nein, nein,
was drüber ist, das ist vom vhel. Matth. 5,
37 : das war nn die gemeine baten , die sie
alle zugleich hidten, darüber (ödenttst,
ausxerdem) hatten nu die phariseer jr son-
derhche fasten. Jen. 5, 406*.
5) für worüber: ein steinern altarbawen,
darüber kein eisen feret. 6lio#. 27, 5;
sondern hast vmb Weisheit vnd erkentnis
gebeten, das du mein volck richten mügest,
darüber ich dich zum kdnige gemacht habe.
2 cArott. 1 , It ; jr seid wie verdeckte todten*
greher, darüber die leute lauffen. Luc. 11,44.
Daran j drum, adv. bei L. noch danimb
gewisse bestendige auslegunge drttber ge-l^dar vmbj, drumb, auch mit dem umlaut
li^m^*■^ WwiUibueb.
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DARUM
410
DARUNTER
darOmb, mM.dl dar umbe, derambe» drumbc
(Ben. 1, 306)» ahd. dir umbi {Oraffb, 60).
1 ) als raumaüverb heiszl es um einen orl
htrum . vnd als sie jlzt gebar, (hat sich eioe
band heraus, da nain die wehinuller vnd
band einen roten faden danimb. 1 Ma» 36,
28; wenu du ein now haus bawcsl, so
luaclie ein lehuen drumh anfl deinem dache.
5 Mog. 22. 8; es war ein hausvater, der
pflantxel einen wcinherg vnd Dlret einen
zäun dnimb. Matth. 21, 33.
2) rs trrist auf den gegenständ einer be-
muhuny, itnes ^irfbens, einer bille u. s. ir. :
es isl deui leutl'el nur tiruuilt zu ihuu . iIm>
er vns ynn diäter ferliehen nacht die äugen
von vnser tucern wende, eyn brieff nn die
chriiten zu Straspurg, (152,')l A" . I k^^I
vas den {rock} nicht zuteilen, sondern (täi uuib
los»en. Joh, 19, 24; wa« frageslu mich
dammb? frage die dammb, die gehilret
haben, was ich zu jnen geredt habe. 1 8, 21 ;
sprich deinen neheslcn druinb an , vieleichl
hat ers nicht gethan. Sir. 19, 13; so du
mit vieis darnach {noch leetiAnl) niResl vnd
daruinb belle«!, tpr. 2, 3 ; vbergib niemand
deine gUtpr, (Ia< dirlis nicht gerewf vnd
müssest sie darumb luUeu. Üir. 2U; wer
ist vntcr euch, der seiner lenge einer eile
auseUen mOge, ob er gleich darumb sorgelT
Matth. 6, 27.
3) bei Ijringen zeigt es eine beraubung
an: der arme hat nichts denn ein weuig
broUi wer jn dannnb bringet, der isl ein
mOrder. Sir. 34, 25.
4 noch einige besondere fälle, tco man
gewöhnlich ein änderet, adv. gebraucht:
Wtiuiel uiclil vber (he lodlen vnd gremel euch
nicht darumb tdarü^), Jtr. 22, 10; vnd
klagten jm, daa Onias vnschuldiglich er-
iiiunl» ! wcrc, \m] Antioclius hckdinerl sich
herizliclt darumb. 2 Uacc. i, 37 ; du ver-
henfieHl dein volck vmbsonsl vnd nimpst
niehia drumb (daßw). jw. 44, 13; sie
schreyen , picrren vnnd plockcn yhe fast,
ftljpr goü v\«'ysz nichts iJrumh (davanK
ausileg. der ty. vnd euang. des aduenU.
(I522J. Ziiij"'.
5) deaieftl es sich auf eine ursadte, so
heiszt es so viel als t/r^/i //ö, deswegen, und
iteht in dieser bedeutung häufig als con-
junctiim, joWIow beupiele bieM Me UM,
hier nur wenige: darumb wird ein man
seinen vater vnd seine niutter verlassen vnd
an seinem weihe hangen. 1 Mos. 2, 24;
darumb &o\ inetu bogen in den wokken aein.
9, 16: du aoli ein vater vieler vttfefcer wer-
den, darumb soitu nicht mehr Abram heissen,
sondern Abraham sol dein name sfin. 17. 5;
wiewol du mein bruder bist, soitestu mir
darumb vmb sonst dien«i? 29, 15; wer
seinen knecht oder magd schlegt mit einem
Stahe, d.is it -itrhl vnler seiiK'ii lit nden, der
sf>l dat iiiuli gi'>lriilll werden. 2 ifo«. 21. 20 ;
«las sdg«.' ich alles darUmb , das man bcy den
einreUigen Worten vnd verstand bleibe, vber
das erste buch Mose: \ I 527). Eiiij*.
<i I ebenso daruuib dasz für woil : man
wird sie mennin heisseo, darumb das sie
vom manne genomen ist* I Mi». 2, 23;
durch deinen samen sollen alle völcker auff
erden gesegnet worden, darumb das du mei-
ner stimme gehorchet hast. 22, Ib ; vnJ
verachl jn (den vater) ja nicht, darumb das
du geschickter bist. Sir, 3, 15; vnd etlichs
fiel aud' den Fels vnd da eaauffgieng verdorret
es, darumb das es nicht safft hatte. Lue. §, ti.
7) ciucA relativ für warum ist es bei L.
nicht selten : gib mir meine weiber vnd kio-
der , darumb ich dir gedienet habe. I Ifee.
30, 2ü , ii'li dant kr dir vnd lobe dich gott
meiner veler, das du jtzt oflenhart hast,
darumb wir dielt gebeten haben. Dan. 2,
23; was ist die siehe, darumb jr hie seid?
apost. geseh. 10. 21.
Vnrunter, drnnlrr , ndr. mhd. der vmler,
drundiT iBen. 1 , 30t)), ahd. dar Miljri
(tiraff b, 02j. der gegensati vut* darüber.
1) et beuiehnM die gegenwwrt «nler
einem orf .* vnd macht vienig silbern fifsse
dnmler, vnter jglich bret zwecn fUsse.
2 Mos. 3t>, 24 ; vnd das mcer thet er von
den ebrneo ochsen, die druoler waren.
2k6n, 16, It; mach ein fewr dmnder
{unter den topf) inarrkstiick zu kochen.
Ezfrh 21, 5; diT fflrsl sni darunter (unler
dem ihor) silzcn das brol zu essen für dem
herm. 44, 3; vnser sttnde vnd missetbat
Ilgen aufl vns, das wir darunter vergelten.
•13. 10.
2) bexiehl ei sich auf ein masz» eine
d by GüOgl
DARVON
411
DASZ
Müht, $0 htiitt es weniger, minder: aber ila
mans roit «lern gomor ina.s , fand der nicht
drili>ri ilnr viel gesainlel lialle, vnd der nichl
druiiitfr der wenig gesanilel halle. 2 Hos.
16, IS; vnd lies alle kindcr zu Beüilehein
lOdten, die da iwey jerig vnd drnaler waren.
MaUh. % 16.
3f für (fnzicischen: weh ilir, dor ilii tki-
nem nclioslen «taschenckesl vnd uiischcsl
deinen grim dninl«r. ITafr. 2, 1 5.
4j für da$ relative worunter: vnd alles
volck, dar vntcr du hisl, sol sehen dos lierrn
wcrck. 2 Aios. 34, 10; das ist dir ilocki-n,
darunter er (£/o/o/mie«) lag. Jud. 13, lü.
t. davon.
li 'ier gefahr gegenüber aufs
spiel setzen^ : ich habs müssen mit meinem
leib und leben , bisher dargewagt, erlangen.
de iVeUe br. 2, 544.
iarwigni (darwegen), mtwiegm: wegen
sich aber jr vaier sie jm zu geben, sol or
f:ch dar wegen, wie viel einer jungfrawen
zur niorgengabu gebUrt. 2 Mos. 22, 17; sie
»chatten das goid aus dem beutel vnd wegen
dar das silber mit der wagen. Jee. 46, G ;
vnd wug das geld dar auff einer wage. Jer.
32, 10.
tarwider s. da%vider.
BmibleB, Muiählen, hmiäkten: aber
Cores thel sie (die gefesse) er aus durch
Miflinnlalli den Schatzmeister vnd zclel sie
dar Sesbazar dem fUrsten Juda. Esra I, S;
waruwb seiet jr gelt dar, da kein brol ist?
Jes» 55, 2.
Dann s. (Inzu.
iwnwiRcJieM *. dazwischen.
Vm «. der.
itaellitj gewShUieher bei L. dasetbs,
elmmal ottefc da selbest {ausieg. der ep. vnd
euang mm aduent etc. 1528. T)ij\, adv.
mhd. d4 selbes und d& selbes! (Ben. 2',
247).
1) et beimUet an dem orte: vnd es gieng
aus von Eden ein sUom sn weiscrn den
parten vnd teiloi sich I i spUk in vier heuhl-
wasser. 1 Mos. 2, 1>>; wolaufl lasst vos
craider bren vnd jre spräche da selbs ver*
wirre«. 11» 7: vnd er bawct daselbs dem
Jirrin oinen nllar. 12, 7; vnd soll seinen
rechten oberherm den keiser hierin lassen |
richler sein vnd sein gegcnpart lassen daselbs
zur verhör vnd zur .iiilvvori koincn. tcidet
den bischoff zu Magdeburg IT '59). Cij".
2) häufig slehi daselbs vor hin, her, durch
tnit, von, zu «(all dahin , daher, dadurch,
damit, davon, dasu: da sonderte Hose drey
stedte aus jenseid dem Jordan . das daselbs
hin fliihe, wTr seinen nehesten tod schlcgl
vnuersehcus. 5 Jfos. 4, 41. 42; also llielen
sie dem gantsen Israel, die daselbs hin kamen
zu Silo. I Sam. 2, 1 4 ; es war aber im gar-
ten ein new grab, in vvehMies niennind je
ppippi war. da selbs hin legten sie Jhesum.
JüA. ly, 41. 42; — er kotupl er auflf
(hwrairf) wie ein lew vom stoltsen Jordan
her wider die festen hürtcji, denn ich wil jn
da selbs her eilends l.iiifTcn lassen. Jer. 19,
19; — vnd du soll durch die wand brechen
für jren äugen vnd daselbs durch aus üben.
Kseeh, 12, 5; — vnd daseUbsl mit be-
woii^estu vnsern feinden, das du bist der
lieinfer aus allem vbel. weish. tR. 8; — da-
selbst machet er einen gott von. Jes, 44,
15; datton redet Christas vnd daselbst tu
gibt er die schlflssel. «on den tdUiUeeetn,
^».««nal (lias mal), adv. von L. wie dies-
mal gebrauckl: ich hab das mal mich ver-
sündiget. 2 Ifot. 9, 27 ; aber der herr er-
höret mich das mal auch. SMm.9, 19. 10, 10.
Rasselbe s. dcrscllie,
ftnsselbige s. derselbi^e.
Baal, conj. die orlhograpMtche unler-
eeheHang der eomj. dass will lief f»roiimnciw
(Ins tcar L., wie der älterer, sprnrhe iiher-
kaupt, noch fremd; er schrieb in beiden
fällen gewöhnlich das, nur anfangs erscheint
einigemal dass (dt) ßr da$ pfonomen täte
für die conjunction.
\] der abhängige satz , an dessen spitzf
der sog. satzartikel steht, enthält den gegen-
ständ des herrschenden verbums
a) bei sehen, hören, ßthlen, glauben,
wissen und ähnlichen: vnd gott sähe, das
das hechl gut war. 1 Mos. 1,4; da wur-
den jr beider augeu auOgelhan vnd wurden
gewar, das sie narket waren. 3, 7; als nu
Abram hörel, das sein bruder gefongen war,
wapnct orjscino knechte. 14, 14; sie fulen
wol, das mit jren lügen eynerley ort vnd
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DASZ
412
DASZ
worl anders stehet, vom abendmal Christi.
1 152S). bj*; wer ist so grob, der h\e nicht
mercken künde, das es rechte teuITelsbolen
sind? von den Schleichern vnd winckel-
pnügim. (1532). Aij'*; dem naeh boff«
ich attch> das die burj.'orM lialH werden
solcher jfirpr lierni trcvv vad In- In- erkennen.
das man kinder zur schulen halten solle.
(1530). Aiij i ich lueyne nit, du ich uicyi)
gaedigsten heim yhe encnrnel habe, origi-
nalbr. v. f. 1517 im gesamlarchiv zu Wei-
mar N. 108. 41 ; du glciibest, das ein ( inig<!r
goU isL Jac. 2, iO; ich weis , das du ein
sKhda weib von angesichl bist I Jfot. 12, II.
OMCA^eikA^ wie dasz: ich hab geh*ir[, wie
dasz e. f. g. nach nbgang diszes aullsalzes
weite eync andere vnnd viüeicht schwerer
außseizea. originalbr. v. j* 1517 m ge-
iomtairehw mm Weimar. N, 108. 41; vnd
erkennen, wie das die werck nur vatorscliciil,
sund vnd vnrrid machen, dat magnifical.
(1521). biij*.
h) M sagen, verkllndtgen, verheisien,
befceoilfO» leugnen und ähnlichen: wir liai
dirs gesagt, da^ du naikcl bist? 1 Mos. 3,
1 1 ; das sie verkündigen , das der herr so
Ironi isL ps. \)2, IC; vad (der bösewichl)
veriiles» das er die heilige slad frey wolle
lassen. 2 Macc. 9, 14; vnd ?,eugete, das
dieser ist gelles son. Joh. 1 , 3 i ; das ist h'ic
augezeygl, das Adam keynu eehch geniahel
fond, «yH sermon von deai eUehen s taiuil.
(1519). Aj ' ; hie kis ich anstehen tsu bc>
weyszen, dz die «ichlange vom lenffel Ijc-
sessen gcredl hat. du« Jhesus Chrislui> njn
gebomer Jude sey. (I523j. Aiij' ; auch
(tpolfle lefc) bekennen , das ich die wsrhcyi
alzcu hitzig vnnd villeicht vnzccylig au tag
bracht, origirvilbr. r j I 5 ! 0 auf der biblio-
Ihek SU Golha coä. citari. 37 U fol. 2; wer
ist ein lügeuer, on der da leugnet, das Jhesus
der Christ sey? 1 Joh, 2, 22; es kan ia
niemand leucken , das die ehe ein eusserlich
weltlich ding ist. von ehesache», ( 1 530).
Ay\
c) 5et befehlen, bitten, erlauben, gönnen
irni ähnlichen: vnd gott befalh jnen im
Irawm, das sie sich nicht sollen wider zu
Uerodes lencken. Mallh. 2, 1 2 ; so bitte ich
dich, valer, das du jn sendest in meines
vaters haus. Luc. IG. 27; herr, erleube
mir, da» ich Iiinprlie vnd zuuor meinen vater
begrabe. Malti%. 8,21; es wird niemand
gestattet, dos er mit gott rechte. Hioh 34,
23; so hats der keiser aueh verholten, das
man einen wacherer solle für keinen from
man halttni. wider den tcucker sn predigm.
i 1 540). Kiiij' ; wir gönnen yhn wol, das sie
auch anders wo vom sacraraent reden, wie
sie Wüllen oddcr künnen. Mkcntalt von
abfhdmal. { 1 52S ).
d) bei ieiluürlfrn , die ein ereignis aus-
drücken i weuii es konipt , das ich woicken
vber die erden fllre. 1 Jfot. 9, 14 ; vnd es
wird geschehen, das du auch «n herr md
sein joch von deinem halse reissen wirst.
27, 40; es begab sich aber nach etlichen
tagen . das Eatn dem herm opffer brachU
4, 3.
<f) neben dem verb. subsl.: es isl nit gut.
das Adam allem ist, von dem clichen standt.
(1519). Aj' ; das isl mein radl, das die ellern
yhre kind gewenen. ebend, Aiq* ; nun ersten
ist die natur des gUivvlu ns, das er sich ver-
niisst auff gullls gnade, ewmg. von den
tzehen ausxselxigen. (1521). Dj*'; es ist am
tage, das sie der well gut an sich bracht
haben. derpropAelSaehor^ (1528). Kj*.
/) fMH wtgewisheil stau, so folgt der
ronjuncliv : was ist aber das anders, denn
eyn solchen stand suchen vnd haben, da man
nicht ddrflT gen hyroel gaffen vnd des teg-
Itcheii brods von gott gewarlten vud trawm,
d;is sie ^'ult ernere? das 7. cap. s. Pauli zu
den Curinlhcrn. n523). Cüij*'; da mus er
wagen, «iz yiim seyn erbeyt miszrate. eltend.
Dij* ; ich selse, das tu dir vnd ta mir vmier»
warnt kerne ein ehrlicher man. von den
concilijs vnd kirchen. (1530). Xii]''; ob
sichs einmal zutragen woit, das icii zu euch
kerne. SSm, 1,10. aber auch da , tco man
den indicaffe enearlel: der kOnig aber, als
er versucht halte, das die jüden so freidig
weren, wendet sicli. 2 Macc. 13, 18.
g) der abhängige satz sieht des grösseren
noMmdss wegen voran: das diss die wort
auir ebreisch sind, wirl myr keyn Jude
leucken. das Jhesus Christus njn gebomer
Jude sey. (1523]. Huij*'; das ich y\m [Carl-
stad) nu uyuen leuüel uenne, suU sich nie-
UIQliI
OASZ
413
mand vtrwuMdMii. das ander teyl widdtr
die hyml. propkeUn. (1525).
h) :utr**j7t>n erscheint bri L. noch stall
der coHj. ain acc. c. inf,; ich achte es biliich
nein. 2 FH, i, 13; no ftiret gotl liit aast
drasen banden , wens vns deuchl nnili seyn.
a%uleg. deuUch des 67. psalmen (1521 .
Aiiij*; wie es vhernatiJriich ist ein miir von
einem (odton bloch wach^xen. das magni-
ficat. (1521). bj-.
2) m Witialsälzen slehl da.«z für darum
dasi, weil: sihe den wein nicht an, das »t
so rot ist viiü im glase so schön slehel. apr.
23. 31 : die kaoffleat in lendern pfeifl^ dich
IB. dii du M plttttüch vDt«rg«iig«D biit vnd
nicht mehr aufl* komen kansl. Exech. 27,
36; vnd nirbt vn« vcnlainnen oilor spntipn,
das wir so kindisch an den henckeu lirnoi)
gehen, ton dime€meUij$vndkiirdun» (1539).
Cij* ; wenn solche wUcherer ztimen wollen,
das du sie nicht ahsnlnirfsl, noch das üarrn-
mpnl reicliesl, nocli hegrahe?;t, so lieisse sie
SU den Juristen geben, an die pfarrherm
^derdinwtdmsupitdifin, (1540). Eüij''.
8) im iwdM* md fi^gnäiun: das macht
deinzorn, das wir so v»>rir»'!i'^n , vnd ilcin
grini , das wir so piülzlich da hin müssen.
ps. 00, 7; vnd {erj verfhiilel mit grossem
seboMrtxen, das gaiitie sUck von seinem
leihe fielen. 2 Slacc. 0, 9. in dem Haupt-
satz stekl häußg ein dnnonntralit'es so, also:
vod die Stangen waren so lang, das jrc
kneuffe gesefae» worden in dem lieiligdium.
1 kön. 8, S ; ih% hHle ist so enge, das nichts
vbrip^ > ist , vnd die decke so korts, das man
sich drcin schmigen mus. Jes. 28, 20; er
war so vcracht, das man das aogesichl für
jm verbarg» 58, 8; es ist aber t» ein arm
barrohertzige lugen, dz ich sye verachi. das
Jhesus Christus ein geborner Jude sey.
( 1 523). Aij- : denckel er {der teufet) doch
sie na also schmal in hallten, das sie von
yhn selbs wider sollen vei^eben. o» die
Tßdherren. flf»24). Bnif.
4) in ßnaUälzen sieht es für damit: dvr
berr sprach zu Mose, recke deine band gen
btrool» das so finster werde in Egyptenland,
das mans greilTen mag. 2 Mos. 10,21; las
das voick von dir, r!:t<; sie fiin t'phen in die
mercku vmb her vnd m die di>rfler , das sie
herberge vnd apeise finden. £«e. 9* 12; vnd
ist mir vnter henden gewachsen vnd schier
*'in hiirli wnrdon , wie wol ich mit gewallt
iiab miisäen mich auilhaltcn, das (doia es)
nicht aUtu gros wurde, dat man ÜMbr tut
schulen hiUten mU§. (1530). Aij\
5 i ohne das? — ausgenommen : kompt ftt
aufT, das er ausgt>het an seinem sLabe, so sol
der ju .schlug, vnschUldig sein, un das er jm
betale, was er verseuroel hat. 2 Mos. 21,
19; Salomo aber hatte den herrn lieb vnd
wandelt nacli den sitlrn ?pinps vaters Dauid,
on das er aufl den liöhen opfferte vnd reu*
cberte. 1 kön. 3, 3 ; darumb sind allu regi»
mente sein vnd rechte gtfttltche regiment,
on das er dazu braucht engel vnd menschen.
der prophet Sacharja. fl52S Hj" ; vn<l ist
nu alle tage bey vns Christen o^lern, an das
man des iars ein mal nun alten gedecbmis
sonderliche ostcm helt. der III. jpfolm.
(1530). Bj'. gehl die Verneinung vfimtis.
so folgt ileim <lasz; vnd er nam sich ki-ines
dings an, denn das er asa vnd irautk. 1 Mos.
39, 6.
6) dasz ßr wenn: vnd sagt Ueriii h, das
soll eyn Izeirh'^n <evn , wenn evn wpyhsbild
eyn son Iregi, nu isU yhe kcyii tzcichen, das
ein verrucht weyb eyn kind tregt 4na Jlle«
sus Ckrishu eyn geborner jnd§ s«y. ( 1 523).
Biij*.
7) bei au$rufungen und vencünschungen :
des morgens wirstu sagen, ah das ich den
abend erleben möchte, des abends wirstu
sagen, ah das ich den morgen erleben mochte.
5 Mos. 28, G7; ah das ich ^v^>^f• vnsbt^onien
vnd mich nie kein auge geselicn helle. Uiob
10, 18i ach das euch verzwciuelte bfise-
wirhUr etc. ich heite schier gefiucht «Mar
den meucMer xu Dresen. (1531). Ciij''.
S t endlich noch ein paar beispiele . in
denen dasz (das; für dasz es steht: sie wüsten
aber nicht das Joseph verstund, t Ifoi. 42,
23 ; vnd wit daa schwort hinder sie schicken,
Iiis das ans mit jncn sey. Jer. 0, IG; daniml)
isls auch sn vnördig gewachsen, das zu key-
iieai t)aw, sondern nur zum fevvrwerg tüch-
tig ist. Ott dto radhorriL (1524). Ciif ; wo
sie mirs nicht beweisen durch die scbriflt
oder vernunflt , das so sein mdsse. von doik
coneiüjs vnd kirche», (1539). Di^S
DATTEL
414
DAUING
Blltely f, die tön^Ucft runde fruchl des
dattelbdums: nemol von »l(»s l.indt's liestvn
früeljtcii in vwrv. si'ck»; vn»l Itringel dorn
uiaunc gc.sclicncke liiuali, ein vveiii^' baläain
viid honig vnü wflrtz vnil myrrhen vnd dat-
leto vnd mandeln. 1 Mos. i:t. 1 1.
HatHm, n. hei L. br,/, tjiiet häufig die
redensarl sein ilaliini \sein vertrauen, ssine
hüffnang, Zuversicht) auf etwas setzftn : der
drille son (Jubaf) bal sein daluot aulT giile
laf<t' lusl vnd fr«'iule gcsaUI. rber das erste
hufh Ma<if. I i '»27*. }\]' ; I^ i.ir sniii daUini
>elAt'l auü den son Esau. ebenä. Jij'*; du-
beiden, die ylir daium anlT gewalt vnd liyr-
üchaffl sU'IIcUmi. deudarh eoUiehismus.
(1520). Hij''; ilso das wir vnscr da(uoi
>elZL'ii ntifls /eilliL'lie. das ö. 6. vnd 7* cap.
i. JUalihet. Iü32). luij''.
Hlkc (taube), f. teilenbretl eine* hStxer'
nen gefäszes: sonsl \\ii<l dii tnünclicrey
Itoide Spund vnd hmlri) mil dauhcn vnd rcif-
fen verlieren, die kl. anlwort. (1533). E/;
las das fass auswendig schone Uuben, boden
vnd reifle haben. elh'Me «eftone pr«d^eii.
(1533,1. Hiij\
bei e is e m b e r g tnu-h tauwo , von
/ranz. dou\c. s. Weiganä tctb. \, 231.
iäschteBf deuchlen, «. dllnken.
DucB, ÜMtm (dawen, dewen), *cibwn
(liiji-rerr , roncoquerr . vfrdnnf^n . f^a>l.^^/^'r
und inlranaitiv: er lial tlit: aiigt ii :.cliall"eii
zu .sehen, die hcnde zu crbeylen. den magcu
ta dawen. vber das ersle iweh Moee.
(1527) * ppj'*; der leybissel, irinckt, deuel.
ausUg. der ep. vnd euang. vom ndumt
(1528) . CcS''; der leib tuus zu vur leben,
geäund vnd glardt sein, hilxe vnd krafft
haben die speise xu dewen. das 15. cap.
der ersten ep. s. Pauli an die Corinther.
( 1 534 I. Tij' . in di^n tischreden 319' ilntiwmi.
tnhd. duuwen (Ben. ], 3S(>), ahd. dawjan,
daujan (Graff 5. 233).
inuem, durare. /ortfrcfteAen, Mir in der
von V. Dt e tri r h h ernmrjegt'benen hatts-
postille L.'s, \co Uiawren geschrieben ist:
{der mensch i musi auch seine rugc haben,
an {ohnsi welche niemand lang ihawren kan.
hßuspost. nittemb. 1' 45, sommerlheil S5' .
■^tnhd. iliurn. lAn ii > n> n. 1. iOO).
fattcrM; doiere, richtiger mit i, denn tnhd.
liVcn {BeH. 3, 41) v. tiure theuer. kostbar,
tlnher ursprünglich ,,virt f;n^tpn. koxtbar, zu
kostbar sein", xrns dann in f//V hedruttingm
des an - dein - herzen - Uegens und sof ort des
sehmerMHek Seins MMerspiiUt: ob ieb sler-
Iten In(J^^sc vher dorn, das ich euch zu goltes
ilicii.'i vnd o|»n*fi Iii Ii.t!» durchs euan-
^ehum vud glauben, so sul michs nicht
daureu (aHe nd. bibel: iruwrich maken),
.sondern wib mil freuden thun. ramd^ tn
l*hil. 2, 17; kanslu es (die kinder wohl
ziehen) nif hit vnd such ander ]m\ die es
kunaen vnd la:>z dich keyn gell, kost, mühe
vnd erbeyi tawren (^edlr. trawren, was dies»
mal Jen. ausg. 1, 174^ ritiUig m tawren
geändi't i ist), eyn sermon von dem ehüchen
stand. il519i. Aiiij'^; «las sie sieh nieht
lassen ihauren was zum (iracht, vbcrQusz
vnd wollusl gehttret. hansposL WUlenb.
1 545, sammerihetl 86**.
Dtnne, m. der erstr ßnger: An winoket
er dem moudeu mit swcen lingern, dem dau-
men vud miUd ßngcr. vertegung des afeo>
ran, (1542). Diiij". im o/f. tesL wwrd» bei
der tceihe eines priesters der ihutme sein>*r
ri'rhten hand mit dem blute des zum weib-
opfer dienenden widders beslrichm. vgl.
2 Jfof. 29» 20. 9, 23. dasselbe gesehah bei
der tciederaufnahme eines gereinigten a%u-
uit-.iijrn. vgl. 3 Mos. 1 I , I 1. 17. in fol-
gender itteiie unrd liiuuiie auch für die grosze
zehe gebraucht: vnd da sie jn crgrifTen, ver-
hieben sie jm die dauroen an seinen henden
vnd fUsseii. rieht, l. 6.
tnhd. di^me iftfn. I , 103), ahd, dftmo
((jiraff 5, 140), dunkler abkunß.
HuicIb s. taumeln.
iras (taua), n. die xwei auf dem to<ir^ei.
beleg s. unter ris. aurh das as der karte:
It't/Iich kriiniil Miscr lii'ir golt, tlicüt das
s)*i( l ausz, schiegl den bapst mit dem Luther,
der ist sein lauss. tisehr, 32% — mM. lAs,
di)$ Ben, 3, 1 53;, ahd. dus (<?raif 5, 229).
Daosif n , ndr. drmL'cpn . zusnmmenges.
aus da auszen : daussen in der vvustenn. von
dem bapstum XU Rome. (1520). Biii/.
MlOg (dewung), f, verdaumg, mM.
deuungc: also htt der fisch nicht müssen
.lon.i vndevven vnd die nalur des fischs hal
da müssen slülc ballen von yhrer gewon-
._^ kj o^ -o i.y Google
DAVON
415
* DAVON
lieben wirckungc vnd dewunge. d$r prophet
Jmm, (1526). Jj*.
Varnn (da von), selten darvon (dar von),
adv. tiihd. da von \ Hen. l, 'iQ^)t gegematz
von dazu, es bezeichnel
t) «tite enlfemung von einem ort, tren^
ttuny, befreiung von einer sacke, einem Ver-
hältnis oder zustand: vnd Judas vcrordnel
elliclie in jtem tiarniseh uiclil fern dauon.
2 Macc, 14, 22; der oleberg, weicher isl
uabe bey Jerusalem vnd ligt ein sabbelfaer
weg dauon. <ipnst. gesch. \, 12; vnd das
getKiu'i'l fiel null ilic ass, aber Abrain srhotu lit
sie dauon. 1 Mos. 15, 11 ; der priestcr aber
in Mtdian helle stieben tOchter« die kamen
was><'i /II sehepffen vnd fuUelen die rinnen,
das sie jrcs valers scliafe trcnckclcn , di
kamen die hirlen vnd sliessen sie dauon.
2 Mos. 2, 17; jr soll nichb dazu ihuii, das
ich euch gebiete, vnd soll auch nichbt dauon
Ihuii. 5 Mos. 4, 2; wie man einen bnaben
gewehuel, so lessl er nicht ilatinn. wenn (i
all wird. spr. 22, G; die maoiien die send
SSO WU, SSO grosz, sxo atarck, das der mensch
ym selb dar von nach (weder) helflen nach
{noch} raten kann, die sieben puszpsalm.
(1517k Ciiij' ; da« titrtn im i|(Mi rlir><tan<l
will vcraclilen vnd dauon reylzen. äus l.tap.
t. PavH SU den Corinthern, 11523). Ei|''.
2) abeonderung eines bestimmten theils
von einem zusammengehörigen: aber \(in
den fr(U Ilten de* bawms mitten im garten
bat golt gesagt, esset Qicül da von, rürels
auch nicbl an. 1 Mot, 3, 8; vnd {da» weih)
nam von der frucht vnd aas, vnd gab jrem
man auch da von, vnri er ass. 3, 0 ; viid wil
jre nachkomen mit deiu :iubwerl erwürgen,
das keiner entfliehen , noch einiger da von
entgehen sol. Amot 9, 1.
3) den sloff, aus dem ettcas geynacht ist:
hole mir zwey gute büokliii, das ich deinem
Väter ein essen dauon mache. 1 Mos. 27, 9;
vod aolt semelmelb nemen vnd danon sweliT
kuchra backen. 3 Mos. 24. 5 ; doch mache
mir am ersten ein kleines gebacken« danon.
1 kön. 17, 13.
4) es geht auf vcihältnisse , zustände,
eteigtiüse, handtungent da zu halte Joseph
ein mal einen tramn vnd saget seinen bril-
dem dauon. 1 Mos, 37, 5 ; vnd diese worl.
die ich dir heute gebiete, sollu zu herlien
nemen, vnd soll sie deinen kindern scherlTen
vnd dauon reden , wenn du in deinem baii.s«.-
sitzf'^! oder aulf dem wege gebest, %\i'itit Iti
dicii nideriegcst oder auflstehcsl. ü Mus. o,
6. 7 ; leget vieis an jre mauren vnd erhöhet
jre pallast, aufl* das man dauon verkutnlif:'
bey den nachkomen. ps. AH, 14; dariiinl)
predige ich dauon also. Jes. 30, 7 ; denn
welchen nichts» dauon verkündiget isl, die-
selben vrerdens mit lusl sehen, vnd die nichts
dauon gehört haben . die Werdens mercken.
52. 1'); \Mt CS nirht kompl durch cingclninf,'
des iiOhesieu, so hall nichts dauuu. Sir. 34,
G ; was hasin denn zu letzt dauon, du elen«
der mensch, wenn du lang gcscharrel vnd
-I Ki.il/l hast, ausleg. der ep. vnd euang.
von oiiern elc. (1544). sj''; vnd haben als
die gedingte knechte nerUch yhr brot dauon.
Uurkhardl briefw. 198; kondte er Ider
bürgert seinen kofend für hier vorkeufTen,
ob man ^Icirli dfri fml ilran <!riiH koii tmistc.
so macht er jm kein gewissen dauuii i^äat-
über). etliche schöne predigten. (ir)33j. Dj''.
5) es weist auf eine unadte, einen grund:
es dunnerte im biniel, deine blii < I i liieleii
aull dem erdboden , das erdreidi i oj:elc sich
vnd Lchclc dauon. ps. 77, 10 ; da zodi Uo-
lofernes vom gebirge herab mit dem gantzun
kriegsuoh-k ... da von erscbracken alle lande.
Jud. S; ilaiii'U Iicy^l solch prcdii:! eiian-
^'clmui. auiii'ij. dir cp. vnd tuunij. vom
chnstag etc. (Iä22j. Aiiij''. öfter dauou
dasz deshalb weil: vnd (Ifoae«) wüste
nicht, das die haut seines angesichts glentzet,
dauon das (»r mit jin f^crrdt Iialh». 2 Mos.
34, 29 i so freweich mich doch uunichtdauoii,
das jr sind betrabt wordra. 2 Ger. 1, 9.
6) für wovon: haslu nicht gössen von
dem hawm , da von icii dir g< i)ot , du sollest
niobf da von e«sen? ! Mos. W, 11; bis das
da wider zu erden weidest, da von du ge-
nommen bist. 3, 19; merdtt aoffdie sache,
dauon ich rede. Uiob 13, G ;
der guten mehr bring ich so >iel,
dauon ich singen vnd sagen wil.
Wackernayel kircbeul. 140.
7) wird davon in af^emetner bexidtung,
ohne nähere bestimmung , zu Zeitwörtern
geseUtt so enispringen uneigetUUehe tu-
uiyiii^Cü Ly google
DAV0KBJ11NG£N 416 ÜAVOKllÜSSfiN
ummenuiuettungen , die himftg biUMeh9
hedeulung anxunehmm pflegen, die haupt-
gächliihsten in L.'s schrif(en tind folgende:
Baronbringfn. l) erwerben, erlangen:
hu jr euch freweo niil vnaussprech-
Ikher vad hailiclier freuden, vod das end«
ewen glaubens dauon bringen, nernlich di r
Seelen seligkeil. 1 Pel. 1,9; vnd werden
jn jreiu verdcrblie-lien wesen vmLkotucn vnd
den Iftbli der vngereclitigkeil dauon bringen.
2 P«t, 2, 1 3 ; denn wer xweifell dran , wie
lei< Iiilich er helle sein verdientr >lrrif indgen
davon bringen, so der kei.ser, ilit- fiirsicn tl«»s
willens gewesl weren. Jen, 2, 2u9'' bei
Orimm,
2) reiten, erhallen: wer in dicaer stad
bleibt. I(T wild slerben müssen, wer aber
hinaus gehet zu den Cbaldeeni, der sol
lebend bleiben, vnd wird aein leben wie eine
beute daooB bringen. Jtr. 38» 2. 39, 18.
HTanfnhrcn, sterben: kurlz. wenn ein
inensrh in d«»r wirde ist vnd hat keinen ver-
sUtiid. so ferel er dauon wie ein rieh. p».
49, 21. .
DaronfiegMi, MntMg^lMf en ; du hasl
mi'lir hendler, denn Siemen ani himel ain<l
aber nij werden sie sich ausbreiten wie kefer
vod dauuii ihegeu. Nah. A , 10. bildiicht
denn es («nasr Me») feret achndl da hin
als flögen wir dauon. ps. 90, 10.
PaTtnMieheOj entfliehen: vnd machten
sich aulTvnd Hohen in. der frtte vnd Hessen
jre htttten, rosa vnd ead im lager wie ea
aiond, vnd flohen mit jren leben dauon.
2 kon. 7, 7 ; da aber sein volck sähe , das
die feinde eine solche grosse Di.ulit hatten,
erscb^ackeo^ie vudiluhendauou. 1 Macc,9,Q.
llf •■gehen, ihetdw, weggehm: las
des geringen nicht mit schänden dauon
gehen, ps. 71, 21 ; da aber die Icule schhef-
fen, kam 2>ein femd vud seele vnkraul
zwisschen den wcilzcn vnd gieng dauon.
Jiallh. 13, 25; vnd Ihon oben ab wenn ich
einen grttssel, vnd er sich viuhkerel vnd
donnerte mit seinem hindern vnd gieng also
dauon. vom abendnial Christi, (1534j. iy.
inronheben, sich, sid^ entfernen: wenn
aber die sonne aufl^ehel, beben sie {die
thiere} sich dauou vnd legen sieh jn jrr
lacher. pt, 104, 22; fliehel, Uebl
eilei»ds dation . verkriecht euch (ieff, jr ein-
wuhner in llazor. Jer. 49,30.
VaTonhelfrn, befreien, retten: i<h wil
• lir diiiion lielUVii, das du nicht durchs
schwell falksl. Jer. 39, 18-
•ifa^Jagen, wefje^en: ea war ahereiner
vnler den juden Rodocus, derveiriel den fein-
den alle heinilijjkeit, aber man vcrkundselirtdl
jn vnd fieng jn vnd jagten jn dauou. 2 Uacc,
13, 21.
itvMhMHMB» Mlfcoimneii: ab er {Jo-
seph) nicht anders kan dauon kunien, le^ii er
seinen manlcl dahynden. rher da* erste fntrh
Muse. (1527;. kkiiij'^ ; belegen sie %iub vud
vmb alle bugenaehaiien vnd b»t keinen
dauon kotten. Jer. 50, 29; aber der hauff
bei Simon lies sich die, so aufl* dem ihurm
waren , mii geid bewegen , vnd namcn fttnfl*
vml dreis.>ig laui^ent gülden von jnen vod
liexaen aie dauon komen. 2 Jfaee. 10, 20.
uneigentlich, der strafe, dem verderben ent-
gehen: nljer der*!«lbc fiel von jni ahc vnd
sandle seine bolschafl\ in Egypten , das man
jm rosae vnd vid voicka schicken solle, aolla
dem geraten? soll er da von komen (Mf*-
slraft bleiben) der sohhs Ihul? Exeeh.
17, 15; jlzl newlitli ii.il dich der könig
vnib der »achc vvillt'ü lieisseii Itidieii vud bist
kanna daoon komen. Tob. 2,8; mit dem
leben davonkouD ii. 2 üacc. 3, 38>
invonlanfeo, /7(>/ien .- etliche wnrfTcn ^ic
mit asschen vnler die äugen , da« jr also viel
vnind worden vnd oUiche gar in hodem go»
schlagen, die andern alle dauon litfen.
2 Marc. 4. 41. 42.
HaTOnmaeben) sieh, durchgehen , durch
{heimlüAe) ßud%l einer gefahr entgehen:
da eiigrimmet der kdnig aeer, Tryph«n aber
macht sich dauon aufl" dem Wasser vnd flöhe
gcu Orthosiii. 1 Macc. 15, 37; aber sie
funden Tiuiuilieuiu uicht, denn er halte sich
dauon gemachl. 2 Macc. 12, 18.
iei «miMMi» ^vn^tikifl t«fii W9f»i§eken :
daruinli maclil euch aufl', jr müsset dauon,
jt Süll liic Idi'ihen. Micha 2, 10. häu-
figer unctgeniüch für sterben: aber herr
lere doch mich, daa ein ende mit mir haben
mus vnd mein leben ein ziel hat, vnd ich
(latioti Ullis, ps. 39, 5; geilenek an den zom,
der am ende komen wird, vnd an die räche.
DAVONSPRINCEN
417
DAZÜ
wenn du dation rrnist. 5jr. 18,24; wenn
dein ende kompl, das du dauon nnist. 33, 24.
B«fttB8priv§CB . enUpriugen: aber des
gesdien kandten wir nichl mechtig werden,
deon er war vns xu »larck vnd siics die lliOr
aulTvn«) s|*r.nii.' diiinti, Susanna 20.
Barontiehrn, wegziehen, «/'•/i lui/empu:
da iijiucn sie alle habe zu Soduia vnd do-
morra vnd alle speise vnd sogen da von.
1 Mos. 14, 11; ilanimb, du monschenkind,
nim dein wnTuIrri^orPlP vnd rouvh am |if'( Il-
ten tage dauon liir jrcn äugen. Ezech. 12, \i.
inrnr (da vor), adv. anie, mkd» di vor,
dervor {Ben. i, 306). et 6eneAf sieh
1) auf den räum ah gegensutz von da-
?iinlcr: vnd waren auch sielM^n .sluflon Iiin
auf]' Villi tiac hjUe da vor. Lzvch. jo, 2(1;
vnd danor waren starcke ngel. 41» 25; vnd
%var auch ein |dal7 da vor. 42» 11>
2) auf die zeit als gegrn'ralz von nni Mk r:
llclhus.dah hal gelehet his ynn das solbige
iar da die sindiluL kam, vnd iiit) bald danor
{kurz vorher) g«ittorhen. vber das er*U Ifueh
Mose. ( I r)27 I. Siiij".
Gewiihnlicher ist bei L.>hfi\r, dafür is.d.K
Bawiiler (da Widder), darwider, adv. da-
gegen, contra, aäversuSf mAtf. dA wider, ihr
wider, derwidor (Iten. I, tJOO. ahd.
dar (lara widnr, dar dara wttlai-i i Graß" 5, G2 ).
I ) eigenllich: da kam AMincIcrh zum
Ihuin vnd slreil da wider, rieht. 1), 52.
2) uneigenttidi: da wider murren. 4 Mos.
14, 3l); aher fli r kiiriig Iliskia vnd dfi
pliel Josaia lioll- ti «l iwidi r. 2 (7jroH.32, 2'» ;
diesen alle^ sol trcwliili vnd fest gehalten
werden vnm ganUcn volrk vnd allen pric*>
Morn vnd sol »ich niemand da wider setzen.
1 Marc. 1 1. 1 1 : da wider han<!»Iti. 14. t" ;
da Widerreden, aposl. gesch. 4. 1 4. 2S, 1 :
wenn ich der vernunlTl fkej woll folg««, n ii
woll eben solche speycrcy vnd kockeiTv da-
Widder ireilten. da.« diese worl Christi noch
ffsi 5l"/if>.. (ir>27!. rij'; sn pnHliu'ff ich
darwui«Ur. vber das ersie buch Alose.
i 1 527). (^* ; dartfmh ich auch nie darwidder
habe wollen schreiben, ein sendbrieffvon
dolmetschen. {\'>'A()}. Aiiij''.
Hain 'da m], darzu, adv. mhd. d.'i /no,
dar zud, derzuo {licn. 1, 30G. 307), ahd.
dir dara zuo {Graff-b, 64).
DiSTK» W4rt«rWch.
I ) im gegensats zu davon bexeichnet dazu
eine betcegung nach einem ort, eint'm zieh
wenn aber das heer zu lagern ist , sollen sie
die wohnnng aulfsclilabcn, vnd wo ei&
Trembdcr sich da zu machet, der sot sierben.
\ Mos. 1,51: vnd in dem er dem kifcnig
ri /el»-"! , ^vie er iiiili.' einen Indien lebendig
gemaclil) .«^lite da kam tiben ikun das weib,
dH son er hatte lehemh'g gemacht. 2 kon.
S, 5; in den letzten tagen aber wird der
l-erfr, dar aulT ife« herrn haus .siebet, gcwis
M-iii hoher denn alle berge vnd vber die
hagcl erhaben sein, vnd die vOicker werden
dazu laullen. Micha i; vnd die, denen
es zu erst \ erkundiget ist, sind nicht dazu
(zu der verh'eiszeuen ruhe) komen vrab
<h-s vn^^liuben^i wÜkti. //cfrr. 4,0. uneigenl-
Ueh: es wir*! dennoch dazu komen (et wird
</>'sth'lfti i . (las Jacob \vuii?eln vnd l&rael
l lnlirn \ii<l ijnlMon wird. Jf'<r. 27, G; wie
aber wenn es cni mal dazu kiim|)l. das sieh
das redlin vmb kcren wird, ein sermon auff
Matth. 22. (1535). Cij*; sondern wil auch
d.i/.u tbun [bemüht sein}, das die kircbe solle
\nler^'ehcn. von den conrilijs ind kirchen.
I Aitij''; e.s ist zeit, das der hcrr da
zu thu {handelnd einschreite), sie haben dein
;;esetze znrisseii. ps. I19, 126; denn er
s.ihc, wenn il- i k<nn-^ nicht ivilnle dazu
iliun, so were es nicht miigltch in die leoge
Trifdc zu erhallen. 2 Macc. 4. U.
2j oAne dass von einer bewegung die .
rede wäre , bezieht e$ sich auf ein streben,
l inc rirhlnng, neigung , [iihigkeit zu etwas,
anregung zu einer haudiung, theilnahme:
vnd schiebte bey jnen »Irey hundert drach-
mas, das man dem lien-nli dauon n[drer(e.
ilie aber, den süb Iis liefidbeti war, sahen «las
es sich nichl schicken wilrde, wohens der-
haib da zu nicht braiu heu, sondern .m etwas
anders wenden* 2 itfocc. 4, 19; vnd welche
vveiber solche erbcit kundlen vnd willig dazu
w.'iieii. di'' wirckten zirrenhar. 2 Mos. :<r).
20 ; der wem macht lose leute vnd siarck
getrvncke nuicht wilde, wer da zu lost hat,
wird niroer weise, spr. 20, 1 ; mancher wil
klüglich raten vnd man höret jn «loch nicht
::ern, denn er h.il Tiicbt vom lierrn die gnade
dazu. 6ir. AI, 23. 24 ; lieher kculT du mei-
nen acker zu Analholh , denn du hast das
53
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DAZU
418
DAZimi
nclicsl frcundreclil dazu. Jer. 32,7; vill
messen halten \sl nil nicsz haben, hürcl
(gehöret) mehr dai lzu. eyn sermon von dem
n. tat. (1520). Aiij*; wts kan der tode
man dazu , das wir gojim SO toll vnd lörichl
sind vikI jncii i<7i;i/ fiir messia clinfii? ron
den jüdeu vnd jren lügen. (1543). dij^;
freuel soll miü nicht widderslelien , sondern
leydeo, man soll ybn aber nicht billichen.
noch dalzii dienen, ron welllicher vberheit.
(1523 '. V.'f : durchs Icufols neid ist der Ind
in <tie well kouien vnd die seius teils sind
belflen ancb dazu, teeish. 2, 24. 25; wer
den lierrn fiBrchtet» der lesset sich gern
ziehen, vnd wer sich frfle dazu siliidvl, der
wird gn.iiie finden. Sir. 32, t S ; ich hm ein
narr worden vbcr dem i htiiiicn, dazu habt jr
mich gezwunj^en. 2 Cor. 12 , 11; es war
ein mensch , der raachlc ein gros afaendmal
vnd lud vi»f dazu. Luc. 14, IG; wenn du
sehesl, das am henger, LüUel, richtcr« herrn
oder Fürsten mangellt vnd dn dich geschickt
rundest, soUlislu dich daUu erbieietl. von
iPeUticher vberkeit. (1523). Diiij\
3) es bezeichnet eine entiderung , zu-
Stimmung oder abweisung: was wird aber
Christus dazu sagen , das jhr des ittsesehlfi»-
sels seine chrislfii ewiglich beraubet habt?
von den schlüsseln. (1530). Cij**; las«?l vii>
die dirnc ruflcff vnd Tragen , was sie da zu
sagt. I Hot. 24, 57 ; wenn ein weibsbilde
dem herrn ein gelQbde thttl vnd sich ver-
liirnli i, weil sie in jrcs valers hause vnd im
iii.i^'diljiiin vnd jr gelubdc vnd \erljiiiid-
iiis, das sie Ihul vber jre seelc, kouijU fiir
jren vater vnd er schweigt da zu, so gilt alle
Jr geliibd vnd alle jre verbflndAis. 4 Jfo«.
30, 4. 5.
4) eine begleilung: pflanlzen wird man
vnd dazu pfeiiTen. Jer. 31, 5; der feiod gibt
wol gute wort vnd klaget dKch aeer vnd
stellet sich rrcundlich, kan auch dazu weinen.
Sir. 12, 15. 16.
5) ein« hinzufügung, Vermehrung : bring
einen biichslaben odder tuttel ausz *der
schriin dartzu, szo wil ich sagen du scycsl
ein helt. von demhapstumiu Rome. (1520).
Ej*; Cliristus da er den kilch gab, Ihct er das
worllin 'alle' dartzu. grunä vnd vrsache
aller arÜeluL (1520). hiig*; wer« versihet
vnd sonst vnn dem heiligen issel, der sol das
funllle led dazu ihun vnd dem pricsfer ^^ebeii
saiujil dem heUigcn. 3 Mus. 22, 14; jr &oU
nichts dazu ibuo, das ich euch gebiete, vnd
soll auch nichts dauon thun. 5 JUos. 4, 2;
vnd sprach 'der herr woltf mir not li einten
sou dazu gebeji'. I JUos. 30, 24; wn du
meine lOebler beleidigest oder andere weihet
ihm nimpst vber meine tOcbter. 31« 50:
vnd halte th?.n Soi Iio vnd das g.uilice Und
Hepher. Ihiin. l. pl; die Icullflshiirrn
der kuhe jus uiir blasen vnd sprechen auch
golles vnd der heiligen namen dazu, to»
der heil, tauffe. (1535). Cij''; da er solche
lose teiding aulTbracht, ward ichs müde, vnd
schlug iu des dazu {kam noch hinzu), das
ich einen brieA vber kam, den er lu die
SlIiI. >ig geschickt hatte. Jtn. 4. 374*.
In dieser bedeutung nimmt vs oft die
xlellf ctniT conjunrlinn fin mit d'-r bedfu-
tung außerdem, überdies: vnd golt machet
zwey grosse liechter, ein gros liecht das den
lag regiere, vnd ein klein liecht das die nacht
regiere, dnzii iiiith stcrnen. 1 Mt,s. 1, IG;
voU Dauid halle einen leinen ruck .in. d.izn
alle leuiten die die laden ii ugeii. I chron.
16, 27; denn ich bin ein mensch, da zu der
oberkeil vnterthan. Matth. S. 9 «. Öfitr,
G) es gehl auf einen zweck, eine urxadle;
ich bin dazu geboren vud in die well komen,
das ich diewarheit zeugen sol. M. 18. 37 ;
das solches zu seiner zeit geprediget warde,
dazu II I: L'cselzt bin ein prfdiger vnd apostel.
1 Jim. 2, Ü. 7 ; dazu ist erschienen der sol»
goUes, das er die wcrck des leufels zurstüre.
1 8, 8.
7) für wozu: mein wort Wirt alles ausz-
richten, dartzu ichs aussende, ausliy deutsch
des v.u. (15 IS). Fiiij*; zu allerley zeichen
vnd wunder, dazu jn der herr sandle. 5Jfot.
34, II; ergreiire das ewige leben, dazu du
nucli lirrnn ti hisl. 1 Tim. fi, 12.
0ainnial (da zu mal, d;izu mal), damals,
lUo tempore: vud bin iiucii beulcs lages so
starek ab ich war des lages, da mich Mose
aussandte, w ie meine krallt war dazumal, also
ist sie auch jtzl zu streiten. Jos. 14, 11;
Dauid aber war da zu mal in der bürg.
2 5am. 23, 14; wie wäret jr dazu mal so
selig? GfU. 4, 15; itzl vergessen sie gottes»
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DAZWISCHEN
419
DECKEN
r IC i?a/.ii iii.l1 erreltel. dü$ seJUrn« con-
lili'mini. I 1 .jiMi). Biiij'.
Dazwisches, darzwischen (da swischen,
lUr «wischen), aio.mhd, dA dar iwiscbeii.
der^wischen iBen. 3, 955). es bezeichnet
I) eine hfw'tutng, ein zugegensein, wo-
durch eine ichtidung bewirkt wird: eine
rdrel an die ander, das nicht ein lOlRlin da
twisschen gehet. Uiob 4 ! , 7 ; was aher da
l\vi>st'li»rn \r^\, zni<;rlifMi tli-r loniten teil vnd
zwi>«<f hcn der slad teil , vnd zwissriien der
grciilzti Juda vnd der grenlze Benjamin, das
•Ol des filrelen sein. Eteeh, 48, 22; vnd
hat abgebroclicn den zäun, der da zwiscficn
war. Ephes. 2. 14; di«? stuck {das ist mein
leyb etc.) on alle nnliei (ulget dem ersten,
also daa auch nicht eyn *vn4* daiwisschen
liehet, das ander teyl widier d. kywU. Pro-
pheten. (iri25i. Fij".
i) eine einmischung : wie itzl vbcr eine
slal |)rarrcr, biscboff, crtzliischoIT vnd bapst
aeinn» on waa noch mehr millel tyrannen
dar zwischen regieren. vondembapsHim zu
Rome. (1520). Df.
Dcchnnt^ m. 'der über zchen gesetzt zu
rtgieren* (EiaL ausg. 1. 4S6\), sonti bei L.
am obergeiiUieker: da die bisschoue zu fur-
slen vnd berrn sich gemacht vnd solch be-
snt'lininpl elwa oincm prnh»;t, vic.iricn oder
dechatil befoliien. rntermUl der viailatvm.
(1&3S). Aij' ; abte. prebste, dechant. 5«illa
eene domini, (1522). Aj". — mhd dl'chenl
neben ilcvh^n {Ben. 1, ;^09), ahd. lecbant
{Graff h, 123). aus lat. dccanus.
Decke, auch gekürt deck, f. tegumentum.
1 > g^eutiiehi du aoU auch eine decke aus
zigenliar machen zur bflttcn vbcr die wo-
nungc von ciin' lepfüchen. 2 .l/o^. 2r>, 7 :
vnd wcuii er »ulcbs alles uni jncn rcdlts legi
er eine decke aulT sein angesicbt. 34, 33:
vnd d.is ucdi nam vnd brciicl eine decke
vber des brunnen huMi. 2 Sain. 17, 19; das
kette ist so enge , das nichts vbrigs ist vnd
die decke so kurlz, das man sich drein
achmigen mus. Jet. 28« 20 ; gleich wie der
so nacket vnler einem hell ligl. wprct,
reisTt vnfl lobt, che er jm \es'^\ »lic deck
nemcn. ausleg. der ep vnd euang. von
oitem e<e. (1544). dij". /Ur die deeke eine*
gemadu, piafand iUht et 1 kSn, 6, 15.
häuft'} l:i liit bei L. trieder fuller vnd decke
^ nahrung und kleidung, z. b. 1 Tim. 6, .
8 in den ertUn ausgg. des n. test. und der
bibel; vber das trete buch Moee, (t&27).
vij' ; an die pfarrherrn voider den Wucher
zu predigen. ( I510J. Fj^
2) bildiich: das sol dir eine decke der
äugen sein für allen die Lcy dir sind vnd
allcnlhalben. t 3Ios. 20, 16; decke des
fvrm-U. Ufa!. 2. IG.
mhd. decke (Ben. l, 295), ahd, deckt,
dccchl {Graff 5, 103j.
tfcitel, m. opereulnm; vnd alles offen
gerelc, das kein deckcl noch band hat, ist
vnreine. 1 }fns. tf», 15. häußi/ InhUivh für
Verhüllung : als die freien vn«l nichl als hellet
jr die freihcit zum decket derbosheit t Pel.
2,16; ich weis fast wol , das die pfiiffeil
vnd mflniii solchen dcckel jhrer grcvvcl
suchen vnd wollen aufl* die rliri<?fi'tiheit
schieben, was sie verwarlosel liaben. ein
tendbrieif von doimelieken. (1530). Ry*;
welch» er heisset das reich dem vater vber»
antworten, i^t , vn« vn«l seine ?;inlze
christeoheil otl'enbcrlich darslcllcn für dem
vater jnn die ewige klarheit vnd herrligkeit,
das er selbst regiere on alle deckel. das 15.
cap. dfr ersten ep. i. PaiUi an die Cbrin-
ther. Tj''.
erst im \ö. jh., früher decksal, dechesal
{Graff 5. 104).
Decken, tegere, bedecken, zudecken, mhd.
decken (Ifen. 1. 294), ahd. deccban {Graff
b, 99).
. 1) eigenlU^t alle gerete, damit sie
sciiaffen im heiligtfaum, sollen sie nemen vnd
go'le decke drillcT tlittn, vnd mil einer decke
von dachsrcllen doi kcn. 1 Mos. 4, 12; vnd
decket das haus niil cedeniliollz. 1 kön. 6,
10; Seraphim stunden vber jm, ein jglicher
halle sech.x flUgrl , mit zwecn deckten sie jr
.iiirllit/. , mit 7Wüfn dt'Lklfii sie jre füsse vnd
mit zween llogen sie. Jes. 6,2; vnd die
herligckeil des herra wonete auil dem berge
Sinai vnd deekel jn mit der woicken sechs
ta^p. 2 Mos. 21, 16. die fiJszc decken.
1 Sam. 21,1 hfiszt seine nothdurft ver-
richten 'auil das heiiulicli gemach gehen',
wie X. aef&af in der randgl. erMrU
2) UWiefc /tir «eH^efyen, verAüUeii; hab
53»
Digitizcd by Lj^.j^v'^i»^
DECKET
420 DEINETHALBEN
ich meine schalfklicit wie ein mensch ge-
deckt, das ich heimhch lut iac nüsselhal ver-
borge. Bhb 3U 33; für allen fliogen aber
habt vnternander eine Lnlastige Hebe, denn
die hebe deckl aucli der sunden meogc.
1 Peir. 4, 8.
3) ebenso set^zen, tdUrmen: denn er
i»At mich in atiiier kflUen tnr bösen seit,
er verbirgel mich heimlich in seinoin ; 7oU.
ps. 27, 5; er wird dich mit s<'int"ii tiuidion
decken, vnd deine zuuersiciii winl sein vntrr
•einen flügchi , seine warheit ist scbirm vnd
lehild. 91, 4.
4) sich docken, eirjenllich und bildlich:
da l<'^«:i sie ilie \viil\veiiklei<ler von ^ich die
sie irug , ileckel Mch mit einem manlel vnd
verhoUet sich. 1 Ifof. 38, 14; sehen das
sie yon sunden sticken , wOUen yhn helflcn,
s!c!i drucken vnd beschöncD. vber io» erste
buch Mose. (1527). Lf.
leeret I deeretal) n. häp»Üieher ertasx,
ton L, häufiij in drecket, diei ketal enUUUt,
um die kirchenrechllichen bestimmungen des
bapstes als elwas rerärhtliches , gleichsam
als dreck, zu bezeicUntn : viiauguächeii, das
der bapst so viel hundert jar zuuor sich
heiser vnd scliicr zu lodl gcbriinet vnd ge-
schrien lial durcli nllc dcrrclen vnd dperotn-
len, er sey vber alle concilia. ttider das
CMipsfnm stt JHom. (1545). Bj ': so gar rein
hat er (derbapst) sich vcrpostcict mit seinen
drecketcn. ebend. Zii]**; das ist die alle j^ey^'c
des bapsts in ;dloii .■»einen drrrkeieu viul
drccketalu. ebend. Biij ' ; solclis alles be-
weisen seine dreckelen vnd dreekenUle.
oorr. vber de» propA. DtsM, Bindseii
7, 3s(f.
Degeo, kurze Stichwaffe, dolch : wcyi
8. Paulus zu wenig gelere^, besserslu den
hämisch mit eynem langen spiess vnd kurtsen
degen. au ff das vberchristlich buch bocks
Emszers. (1521K Aij" ; iiu weyl ich dir diis
schwcrd ubgürUel hab vnnü ücyner vor-
messenheit den kopff absehlagen, wtfUen wir
wider aufl deyneo spiesz, degen vnd ganlzen
hämisch kumnicn. ebcnd. Fiiij' ; ein lechcr-
hcher narr wcre, der ein langen s|iies vnd
kurtzcn degen nehme vnd vvoll die sonnen
von bymel erab stechen, vier frosMId^e
^oln«». (1526). A8'. vgt. atossdegen.
Veber ursprun<j und geschichle des icor-
Ics vyL n^eiyand wlb. d. deutsch, synon.
'a, 1193. Grimm totb. 2, 896 jf.
Deiiuen (denen), tendere, extendere, aus-
einander ziehen, recken, mfid. denea (tfeiu
1 . 3 i I ), alid. deojao, Ihenjau (^Crraff 5, 144),
yoth. jianjan. • *
1) eignUUeh: mache den räum detoer
hililen weit vnd breite aus die icppich ilei-
ner wonung, spare sein ntrhl, dehne deine
seyle lang vud stecke deine oegel feste.
Jes. 54. 2.
2) uneigenüich und bildlich: ich wolt
w^l gerne so gleuben vnd Ihun, aber der
alle schlam hcngel mir so schwer an vnd
deiiuel mich Jmcr wjdder herunter, von
Jhetu Christo. (1533). Dij^; wie es mit
den kelzern geschieht , da man eincriey
>l>niili hie her vnd daher dencl iihnfn hnld
diese, bald jene ausleyung gibt), eme Oc-
rieht. (152S). llitj''; daher auch die Arria-
ner sieh hie verdrehet haben vud diesen lext
für sich widliii denen, vnd j^edrunpen auff"
(ins will lim 'allein', das er ^piirlit *da« du
allein vvarur guU bist', das 17. cap. JO'
hannis. (1530). Dij^
Dehnisrby dehnbar: es ist vnser alUe»
dicke, zclie vnd dcnissche Ii.iul. von eigener
gerecluiykett. (1530). Aiij"; es ist ein alter
denescher balck vnd schalck , der alle Adam.
der III. jisa(m. (1530). Gj"; in diesem
zehondeii capilcl sehen wir wie denisch der
teil fei scy. Eis f. 1, :?30*.
Deichiie'^ 6. deisiel.
ifln, pronom. possen, ous dem genU.
sing, des pronomens du, mhd. ahd. din, goth,
jieins: icli Liti der lierr (lein j:«»tt. 2 .Wos.
20, 2; du soll den namen dos lierrn deines
golles nicht mUhraucheii. v. 7 ; du soU dei-
nen valer vnd deine mutter ehren, v. 12. der
dat. sing. m. und n. erscheint zuweilen in
dorn i mhd. dinie, d?in( gekürzt: w.is* wülu
deiuj gewisseu iiniwurleu , wenn diclis an-
sprechen wird , das du die wort Christi vom
kelch trinrken nicht gchnllen hast« «ttie fra-
rieht. (152S). Ilj ; ebenso der ncc. m. in
dein: du soll dein v«ilcr vnd um Her ehren.
deudseh calediismus. (1529). Eij\
ielMlhalbCB^ j»rD|»ler ie, detncttve^.*
ich wil mit dem kttnige deinel halben reden«
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DEINETWILLEN 421
DEHÜTUIG
1 kön.'l, IS; wir ucil<r scliiiin
enipruiiK^ti am iiulen (kniet iiaUieii, noch
kein brutlcr i^l kuweii. dur von dir etwas
arges verkandigel oder gesagt habe. aposL
gesch. 2S, 2 1 .
Ii,'i!li»'n ist hier praep. mit rornmtiln'n-
ätm ycnUiv, und unorganisch eingeschobe-
Mm t, wie in aUentlialben, meinelbalben
«. a. tgl. Grimm gr. 3. 217. 2G7. nieht
önt/^rs- iv'r/ffV'f <-s sich iiiil
DeiaclHÜlfU , u-olnr jt-doch hei L. steU
mit voraHiielienä*:m \iu \ \uAir. deinen wil-
len. 1 Mos. 3, 17. 12, 18. 30, 27 u. s, w.
Deislel, f. für fleicbsel, lemo; bic ist kein
arhse, deislel, gestell. lonsen. torr. nuff den
proph. Ezvch. liindseil 7, 351. bitälich,
jener lenckel vnd ßlret die deislel mit dem
predigampl dahm, das er kulzel dauon hab.
llclpüiu, m. (ielphinas: alszo neitiiHn die
naiuriich iiieysler ellich Ihierer a)eni>clien
lieber odder leullselig» als da sind die bund»
pferd, dclpliin. ausleg, der ep. vndewmg.
vom <l,ri^('!tf. (I522j. Uljjj*.
Utm, s. der.
Demant (demaod 2 Jfos. 2S, IS ; Ezech.
3, 9; Sadi. 7, 12), m. adama*, härlefttr ^
edelslein: es ist kein lierler vnd fester ding
denn ein deiuanl. rfer prophel Sncharja.
(1525). Yj'; ein menscldidi iierlz das hei-
lest ding ist vber alle stahel vnd demanL
xico predigt auff der kindertauffe. (1540).
Liiij'; die sumh* .fuchi ist posrhrirlirn iiiil
eisern griOelu vnd uiit üjnlzigun deiuanlen.
Jer. 17, l.
mM. dtemant {Ben, 1*324), ausweU^em
sich demant entwickelte; jel«l Ml dianiant
üblidter.
Brmttucb ^deiu nach), conj. i) nadUier,
pasthae: sein blits scheinet auff die ende
der enien. demnach brUllet der donner.
Uiob 'AI, 4.
2) desUulb, mithin, folglich: dum nath.
weil wir auff den rUnlT xnA zwenzigätun tag
des monden Casleu gedencken die reinigong
des tempels zu begehen, haben wirs eticli
Wüllen unzeigen, das jr antli mit viw d.iss» !!»
feiil begehet. 2 Macc. l, 18; deiniiacli hielt
ich mit meinen rarsten rat» wie solcLs ge-
schehen mochte. *t. in Esther l, 3 ; dem-
ii.u h hüll'*' ii-li .null, (I;is die hurper-r[i;iIU
werden soloiier jhrer lierrn trew vjul liehe
erkennen, vnd mit anhalten jhrer kiiider zur
schulen solch werek belffen redlich sterckeo.
rfa« man kinder zur schulen halten solle.
1 1 530). Aiij" ; demnach haben die sacra-
meutsreiude nicht vr&achc zu rliiluicui als
liieten wirs jnen zu willen vnd dienst, das
wir die cleiialion Tallen lassen, kurts be»
kciidiis nun Iwil. sncramcnt. (1541). (iij*.
DcniQUcht /in- <lrii)Ti.u'Ii, dannocilt /^ür
daunoch. einmal m den br.: denmachl ist
mein vnterlhMnige bitte, de WeMebr. 5, 695.
iCMath (deniul), f. humililas: dcmut
licyssen wir zu dentsrli dns sanctns Paulus
auir krieebisch nennet ia{)inophru:>yue (lu-
nitvo^^mtvyr^) , auff lalininch affectiis vili~
talis seu sensus hurodium rerum, das ist •
rill wil vnnd gonjut zu geringen vur.irliicnn
diiigcnn. das mayni(icat. (1521). dij ; jr
wieset, wie ich dem herrn gcdiencl mit aller
demut. opoff. geseh, 20, 19; so ermane na
euch ich gerangencr in dem herrn, das jr
w,Tntli'!f wie sichs gehürl ewrera henill, da-
rinnen jr heruiren seid, mit aller demut vud
sanfRmut. Ephes. 4, 1. 2; gemachte demut.
das magnificat. (1521). d ij' ; rechte denmU
ebend. dij''; falsche demut. ebend. diij";
grosse demut. vber das erste buch Mose.
(1527). pj'; hohe dcuiuL tcarnunge an s.
Ideudsehen. (l&Sl). Aif.
mhd. deniuot, diemuot { Ifen. 2, 251) , ahd.
iIiHi-, itir-, diiimtmit Gruß' 2, GOT), iihcr
die herleitung des worles vgl, W »ig and
U.-16. 1, 239.
BcMÜthig (demflUg), humitis: ich bin
senfTimiltig vnd von lierlzen deuullig. .Matth.
1 1, 2!i: der if'li in d^r liöiie vud iin lieilig-
lliuiii wune vud bey denen, so zuschlageuä
vnd demütigen goista sind. Jes. 57, 15; er
solte siith an soIgJier gfllig« t . «Ii miiiiger ant-
wort hissf» heniigen. von heimlichen vnd
geaioien brieffen. (1529). Aij'*; eine de-
miithigu bitthchc sclirill. de Wette br, 5,
623. snbstttniiviseh: ein demaiiger erharret
der zeit, die jo trösten wird. Sir. I. 2S;
poti widerstehet den lHi(rerlii.'i'H , nhir den
deniuiigeu gibt er gnade. 1 Pet. 5. 5.
mhd, dieniflelec {Ben* 2, 2G0), ahd. dto-
mttoüg (Graff % 697).
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DEHÜrniGEN 422 DENKEN
BcnülhlgfB rdfmfltiprpn) , fiumih'nre, de-
frimere, /rundere, erniedrigen: vml jr soll
ewra leib deoiflligeii. 3 Jfot . IG, 31; also
wurden die Midianiler gedemfltigel für deu
kindcrn Israel vml hüben jren kopfT iiirlil
mehr «uipor. rieht. 8, 28; ich wil alle deine
feiuile deinUligcn. 1 chron. 18, 10; ekc ich
gedemttliget ward irret ich. pi. 119. 67;
ich bin secr gedcmütigel, herr, erquicke
mirh nnr!i (leitu'm wnrl. IH>, 107; wer
i>U)lU isl, den kan er deuiUligeu. Dan. 4, 34 ;
vnd du Btflsazar hasl dein herU nichi ge-
denttttlget. 5, 22.
sich dcmiuigcn, demillere, submittere se:
dantiiili wil ich auch jni'n entgegen wandeln
vnd wd !>ic in jrer feinde land wegtreiben,
da wird sich ja jr vnbeschnitlens herlz de-
nittligen, vnd denn werden sie jnen die slralFe
jrer niisselhal g«'fallen In^st-n. 3 Mos. 2(5,
41; da deu3ülig*-U'n sich die Öber;)tcn in
Israel mit dem küiugc vnd sprachen 'der hcrr
ist gerecht', als aber der berr aahe» das sie
sich dcmUligelen, kam das wort des herrn
TU Som.tja vnd sprnrh , «ic linfirn >i( lt pp-
detntlligel, drnnib wd ich sie niciil venh i ben.
2 dtrmi. 12, 6. 7; die weil ich mich nit
demaitge lUr euch Willrichen, hlutsichiigcn
tyrnniiPti vnd fwr lugen vnd giüTl nil iiuHiKMii.
nius/. ich hnchinuug seyn. auff des bocks tzu
Leypcsick antwort. (1521). aiij'*; so de-
mdtiget euch nu vnler die gewaltige band
goiies , das er euch erhtthe zu seiner zeit.
1 /Vf. G.
mhd. diemUetegen (Ben. 2, 200).
iemfbigkelt (demuligkLil), f. gleichviel
mit deuuilh, mhd, dicmUelikeil » demttetekeil
{lien. 2, 260): yn Cliristii'^ vvorlen vnd
wiTckeii vnd leben limlet man nichts denn
lauUcrc wäre demuligkeyl. eyn yeysU. edles
bvcftfein. (1516). C5*; das ist wäre de-
inutigkt it vnd seins stdbsl ernydening. ausi-
ley. deutsch des v. u. (1518). Dij''.
Dcmülhiglich (demUliglich) , adv. humi-
Uter, mM. diemttetedtche, diemuctcciichoo
tBen, 2, 260): er ktlssel einem die band,
die weil man jm leihet , vnd redet so de-
miHitilu'h vnib dos iieheslen gtdd. .Sir. 20, 5 ;
stt wil ich e. f. g. demüliglich vnd vnib golles
willen gebeteu haben e. f. g. wollen solchen
artickel hinrnrt gölte zu lob vnd ehren lassen
faren. originnlbr. v. j. 1532 auf d'T bibl.
zu Wolfenbüttei ; ich bitte aber gar deniu-
tiglicb vnd freundlich, wolltet euch bas be-
synnen. ermaniMf e siiai /Wde* (1525). Pj';
dcmutiglirh ersuchen, widder d. hyml. pro-
pheten. |152ni. Cj^ ; dem (itighch bekennen.
eine berichi. (1528). Aij''.
leMithigun;;, f. humituUio, ermeirigmig:
(liiuiiib ist es nicht gott zu thun gewcseo
«In- l>(.'S(Iiiif\ (hiii^r, sondern vtiili ihr- ,],■-
mutliguiig der .stolizen nalur vnd vernuulU.
ausleg. der ep, vnd euang. vom adiienl etc.
(1528). Kkj'.
ten, s. der.
Benkbret, n. eine henennung der schau-
brote, weil dabei d*^r wohUhaicn yoUes sich
tvinneti werden »oHte: vnd solt semelmdh
nemen vnd daiion zvvelff kuchen backen, zwo
•/.flicihlo sol ein kuf ln^ li;ilit'ti , vnd soll sie
k'gt'ii j.« sechs auir pine scliichl auirden fei-
nen tisch für dem herrn , vnd soll autl die
selben legen reinen wi>yrsttch, das es seien
deackbrol zum fewr dem herrn. 3 Mos. 24*
r> — 7. dasu die glosxe: das sind die schaw-
lirol, w^elche hie kuchen heisscii, darumb
das sie breit waren wie kuchen. vnd sind
denckbrolp darumb das sie damit gotles ge-
dt-iKktii vnd von jm pr«Mlif.'('n sollen, gleich
wie üiai>tus vns belilhel, das wir sein ge-
denckcn, das ist, meinen tod verkündigen vnd
predigen sollen. Bindteil 7» 488.
Denken, cogiiare, praet. dachte, pari,
prart. frcdacltt , mhd. donkcn i Ben. 1,
311 //.j, ühd. denclian, llienkan (Graff
150), goth. jiagkjan, aui einem terl^men
»t. verb, dinken dank dunken (Orimmf/r,
2, 60 I.
CDijilnn' im ailgenitincn sinn, ohne
angäbe der nchtung des dettlicits: nichl das
wir tüchtig sind von vns selber etwas sa
dencken. 2 Cor. 3, 5; das (dMS) «lies «a$
du redist, diMi ki^t, gehisl, summa deyn
gaulzes leben gar golliscli sey. ein sermon
von tterdtt wd nmeme» des ^limbeii«.
( 1 525). Ciiij*. in der keiL tdtriß wird du
denken als eine thäligkeit des hersens be-
zeichnet: sein fioriz d.it iii gar viel anders.
1 Mos. 45. 21) ; vnd daciiten alle in jreo
hertten von Johanne, ob er vieleichl Christus
wore. Lue. 8* 15; was dencket jr in ewren
Google
DENKEN
423
DENKEN
lierlzen? 5, 22. stall im herzen heisil es
nuch hei <;tch selbst denckcn : dachten sie
Ley .sieh seihs. Matlh. 10, 7. Luc. 20, 14.
2) dfo riehtung des denkeni wird im all-
gemeinen angedeutel durch ein St^ßigtes
advet'bium: gleich wie ein zinimerman,
wenn er ein newos haus hawel, niclil weiter
(lenckl, denn daü crs also mache, das es einen
besUad habe^ 2-Mace. 2, 30 : kanslu hie
nicht hüher noch anders dencken, so hieih
hitidpf dem ofen vnd lir.id die weil hirn vnd
öj>Uel. vom abendmal Chrisd. (1528). iij''.
3) 4at gedadU», der $egmMemiA des
detdum mrd auf mehrfadte weite hei'
gefiigc
ti) m dtr dircrten rede: er iielte Uiiifrou
«lenikt'u, v.r will mich nichl erhuren. sermun
9ber dot euanff. Jok. 4. (1523). Bj*; vnd
(hichtcsc, ii'li hin eine königin ewiglich. Jes.
4 7, 7; il(ni lvc ntdily ich habe gnug Air
wich. dir. 5, I.
&) in der indireeien rede: M^h ftirchte
mich vnd dachte, du wttrdesl deine lOchto*
von mir n i^s- n. 1 Mos. 31, ?>\.
c) in einem luil dosz orf^r wie vrrhunde-
nen abhängigen salz : wie kan ein .schiechlcr
vnerforner geselle dencken . das ein cardinal
solch ein hüser wum»h sein künd? wider
den bischoff zu Magdebarij. (153!)). Fij' ;
kund er wol dencken , d.is viel jiii wUnt«>it
einreden vnd widersprechen« Verlegung des
eileora», (1542). Liij''; sie dencken nnr wie
tsie jn denipiTen. ps. 62, 5; er nius dencken,
wie er ackern snl. .Vir. ^^S. 27; ich <lencke
{erinner§ mich) noch wol. wie ^gnr \hcraus
«chendlich sie vns mit vnsenn lieben heim
vnd heiland lesterlen. kurix bdtentnis.
(154 4 I. Bj' .
d) in einem injin. mit zu: nu dcnckl jr
euch zu setzen wider das reich des herrn.
2 efcro«. 13, 8; vnd dencken mir das leben
zu neiiien. pj. 3 1 , 1 4 ; die verochler dencken
nur zu freiieln. spr. 13, 2; vnd dachten sif
zu lüdlen. apost. gesch. 5, 33; er (Hain]
dachte reich cu werden idieJen. ausg. 1.
33" hat hier abweichend von» erigintUdmek
den bloszen infinitiv) vnd sich rit setzen vnd
zu schicken ynns regiment. vber das erste
buch Mose. (1527|. Oiiij\
e) «tl dem wcui,: die aber guts deneken.
den wird trew vnd gdle widcrfarcn. spr,
14. 22; ich lere si« vnd stercke jren arm,
aher sie dencken hüs^ von mir. Uo*. 7, 15;
vnd dencke keiner kein arges in seinem
her{7.en wider seinen nehesten. Sach. S, 1 7.
f) mit dem gen., wenn denken soviel als
sich erinnern, gedenken heis:l: ich dencke
der allen zeit, der vorigen ja re. ps. 77, C;
herr, sdme nicht zu seer vnd dencke nicht
ewig der Sünden. Jes. 64, 9; er dencket
der harmhorizipki it vnd hilfft seinem diener
Krael .iiill. Luc, \, 54.
y) mit praeposüionen: wenn ich hetrObt
bin, so dencke ich an gotl. ps. 77, 4; er
drnrkl niclil viel rin das elend lehen . weil
goll sein licilz fifit wel, pred. 5, PJ; vnd
Tohias dacht an die rede des enteis. Tob.
8, 2; dencke ans ende. Sir. 38, 21; ein
weih, wenn sie gelieret, so hat sie trawrig<-
keil, flfnn jre .«liindc i>i kiunen; wfMtn «in
aher das kiod gciioreu hat, dencket sie nicht
mehr an die angst vmb der freude willen,
das der mensch aur weit geboren ist. Jofc.
16, 21 ; sie sinr! jizt, meine liehe papi^iten,
.ille f.Mit liilliciiscli worden, das jr keiner
nicht mehr an die lasten dencket. das 5. 6.
vnd 7. eap. t. MaUhei, (1532). kiij*; —
sie (die lugendsame hamfrüu) dciickt nach
•Min ncker viid koiilll jn, spr. ^ \ , \(): «ic
deueken nicht darnach, das sip sich kerelen
zu jrem golt. Hos. 5, 4; ellich die nicht
darnach denken , kriegen das haus voll kin-
der. de Welle br. 2. 590 ; — .ille die mich
hassrn. rawnen mit einander wiiler niieh vnd
dencken höscs» vhcr mich. ps. 41, S.
4) denken » glauben, dafür hatten i
lieher hock, denck nil das du allein auITdem
plan steh ist. an den h»rk zu Ln/ptzrf;.
(1521). Aiiij*; vnd nu iMikiiinmert eiicli nicht
vnd denckt nicht, das ich tiarümh zürne, d.is
jr mich hie her verkaufll habt. I Jfos. 45,
5 ; ninin Iicrr dencke nichl, das alle knahen,
dir kmilcr iIcs königs lod sind. 2 Sam. 13,
32; vnd daclit der künig were daraulL
1 Jfoee. 6, 43.
5) bedenken, erwägen, vkerlegen: nu
niüget jr dencken wns eitrh zw thun ist.
rieht. 18, 14; er (dt r Uipffr) mos dencken
wie ers fein glasure. Sir. 3S. 34.
6) etwa terkehen, im mme haben, teil-
Digitizcd by Lit.jv.'vi'^
DKNKMAL
424
OER
'lenf «dn.'.die gnltloson (lcnfI^l■ll nur üHiadrn
zu tliun. spr. 21, 12; es sol gehen wn» irh
deiicke, vnd sol liloil^pn wie ich:» im sinn
bibe. Jes. 14, 24; da dacht ich mein4>n
grim v1>«r «ie ausxusrlidiicn. Bs§eh. 20. S.
7) einem (iw.is diMikiii. zuthmlcn: Aas
es kriegen die eisenfresser, den \denen) es
nie gedacht ist. Jen. 5, 413''.
ienlnialy 4». tnoiiHinaiitm: daruoib saI
dirs sein ein zeichen tn deiner hond vnd ein
diMK Isui.tl fiir deinen ancren. 2 Mot, 13, ü.
5 Mos. 0. 8. 11, IS. - rgl. mal.
Üenkopfer, n. wollen sich gern schroOrken
mit dem gtoslin, das die messe oder sacra-
mt!nt so! ein mis|pri;ile oder memoriale sacri-
liciinn, das isl ein »liMitofifffr vnd denri<-
0|i(lVr sein, n'iui. initny zum iacrameHl.
(l.'V37). Eilj\
if nkti'irbrn, n. crinn^ngszeichen : dar-
an«; 'fM/v (! -in abendmal) si*' wr.l|.»n ritcl ht od
vnd wein zum nialzeirlicn otlder den< kzci< hen
der chrislen machen. da& diese worl Christi
noch fest Stehern. (1527). aiiij''; gedi'duuis
heisi ein i-rii<-ili\ oddereiii ijnder dencinetclien.
tom ahrndmal Christi. ( l.'tl'S-. (| liij".
Denkxi'tlel tdenckzeddcl), bei L., tcie daa
cjft/ae/ie zetlel, dem /aLsridula entsprechend,
noek f.
1 i ririf srhriftlirhf aufzeii Imting dessen,
icas Htvhi vergesaen tccrden soll: aher di<'
gollfüichdi^en (rüsten »wii vnlernnnder also:
iler hnri' mercbls vtid bSrels vnd ist fiir jm ein
(easeiiie) d<Mi< l\zvdel, {•eschrit lo'n für die, ><>
den iieiTfi rfi i liten. 3hi}. 3. IH : w i-W u irhciil
von liiniien zu liaiis werden zo-iieti vnd jilei» h
eine denkzeddel binlir vns lassen, de iVette
hr. 3, 335. 33G.
2) der detü-iiemen der Juden, plnilacte-
rium: sie it/jf Phnrisiien machen jr«- denek-
zedfl breil vnd die ^eume an jrcn Kleiileni
gro», Matth. 2Zt 5.
ll<'i>n, s. d.-tnn.
Uennftrh , den gegeni^at: nnchdrurhlich
henorhi'tn nde conj., gleichwohi , dessen'
ungeachtet, tarnen: wenn ich gewust helle,
das so vM'l ii'iiir- 1 iiilf mich gexilei heilen
alls zi^'<'! .nifl ili i! (Ii I liiTM waren zu Wurms,
were irli dennoch eyn;:erillen. egn brteff an
die fürslcn zu 5ac/we«. (1524). ßj*; die
gotlheit gar vnleidlieh vnd vnslerbltch ist,
dennoch isls \v;»r. das man sagt, potles son
hiit gehllpn vnd i^l gesiorhen. vber das erste
buch lUose. (1527). Cciij'; wenn du mir
taiisenl sÜberlinge in meine hand gewogen
bettest, so wolt ich di'nnorh meine hand
niciit IvoniL'i's son gelegel halien.
2 Sam. Ib. 12 ; jr \\«'nlel keinen wind noch
regen sehen, derinocii sol der hach vol Was-
sers werden. 2 Jto». 3, 17. in folgender
stelle tcird der sal: , auf den sieh dennoch
bezieht. nif lU nusgt drui 1:1, .•^nmlern rnrnas-
geseizi: isiael hal dennocii gotl zum irosl,
wer nur reines berizen ist. ps, 73, 1.
ieanneht, eine bei L. noch häufig «r>
scheinünde neben form de.i vorigen : oh die
chrislenliehe kireh noch hent he^ehhisz vnd
au>2orileri'l , d.is> dir ahhi.sz nielir dann die
wercfc der üniiKtbunng hyn neme, szo were
es riennochl T^en. 1. 5S' dennoch) tauszent-
Mi.il Ih vm t, d;is ki yn ehn-Ien mensch den
altla^ loszelt. eijn sermon von dem ablas:
vnd gnade. (1518). Aij''; wen der hapsl
szo schedlich bot<z were, das er pleich die
selenn mit grossen IianllVn znin lenllel fnret,
kiind man yhn demiuchl (Jen. 1, 322' den-
noi hi nil .ihsrizen. an den chrisU. adeL
(1520). Bnj'; gleich wie man eyn wild
biisze thier mit ketl<>n vnd banden fasset, das
es nil lieys<oM Tincl; rrv>;sr?i l;,tn . . . dns
doch eyn zam koire Huer loelil hcdarü.
szondern on keten vnd hand dcnnochl vii-
schedbch isl. von welltlither vberltejft.
(1523 1. Bj''; wenn Ii. FritUich sein e^en
wurl j-M) il' ttten nnind IplH vnd spjno gp-
dancketi jnn dem licrlz sieckol, dennocia
wordeslu damit nirbls ander;« denn das du
liisl. der psalm. (1531 1. Diij' ; da»» er
dennocht sol Tiir jnen bleiben, der HO.
p.salm. (15H9i. llj '.
ücr, die, da}», demonstratives u. relatives
pronomen, sowie bestimmter arfiJkel, mhd.
und ahd. dl'r, diu, da^. auch bei L. im an-
fanq zutreilen vmh das n. dasz (da, dass|.
vgl. die conj. dasz.
In betreff der im uhd. eingctreUmen er-
tceiterten ftexionsformeu des aUein stehen"
den proriamnis
gtn. i»«'/ il(S--i'n, (hMcn, di-sscn,
gen. pl. deren und derer,
dat. ]»<. denen
DER 42& DER
denen ausgenommen, noch vidU iedienl.
so schreibt rr allezeit des slalt dessen, wie
wes «la<( wessen: des hruder hies Jak(>lan.
1 Mot, 10. 25; wjirumb liehet des Sara?
18t 13 ; e*c. g. myr zu mehr nialen haltweren
und eynreden lassen, micli des 7.11 cnili;illrn.
originalbr. r. j. 1523 im ges. archiv :u
Weimar O pag. 74 Ff. 2; des &ey gnug
gesagt, an den dttitti. ad»L (1520). Mj";
das sind die Irt/o woi t als dfs, der da wil hin-
wogscheiden. dcu 14. rnd 15. cap. Johannis.
( 1 53S t. Tl iij" ; wer menschen lilul vcrgciissel,
des blul sol auch durch menschen vergossen
werden. 1 Mot, 9. 6; wer mich aber ver-
leugnet für den menschen, des wird ver-
leugnet werden fiir den cngoln gnttcs. Luc.
12, 9. ebenso der und, wobei das ahd.
derA naeliudrkt, teat einmal sogar bei Ir.
nodk eneheint (t. Itiudeu n.), dcre statt
deren M. derer: welche seele der eins an-
rüret, die ist vnrein his aud ilon ahend.
3 äios. 22, G ; jr sull der keius Ihun. 5 Mos.
12» 8 ; der ist mehr, die bey vns sind denn
der« die hey jnen sind. 2 kön. 6. 10;
s. Paulus redet nicht von heymlichon sachcn,
sondern von geineyneui ofleulhcheu fulen
atter der, so on ehe keusch leben vnd doch
die gnade {keusch zu leben) nicht hahen.
das 7. cap. s. Pauli zu den Corinlhern
(1523). Eiij'. beispiele für ilcre: es ist
nicht ein gcschrey gegen auder dore die oh-
ligen vnd vnlerilgen. 2 Mos, 32, 18; su-
si lil.if^c den rUdten dcre, die sich wider jn
aulHehncn, vnd dcre, die jn hassen. 5 Mos.
33, 11; da:» sind die uamen dcre, die jni
SU Jerusalem geboren sind. 2 5nm. &, 14;
wie hülisch sind die Risse derc, so das euan-
geliiin verkündigen (rar. zuJes. 52, 7). der
\\\. psutin. fl530'. Eij"; wo ein liciilliu
litl d«;re, do dieses lierrn wnrt aiiuenien. der
110. psalm. (15391. Püi^' ««r einmal
Sic hl lU'von rieht. 8, 10. dagegen erscheint
/*(/u/, 7 ,/ r dat. pl. denen it inii/cmal soyar in
verbmdung mU einem subst.: in dcuen wort-
ten. «ondenftajislimistilKome. 1520. Fiiij ';
ich hib erlernet allein denen bucher, die die
Iicilipon schriin lieisson , die clirc zu lliiin.
grund vnd vrsach. 1520. ainj*'). seilen das
alle den : das sind die drey sünc Noah , von
DiXTS, WMithmh.
denen ist alles land beeetst. 1 Mos, 9. 19 ; so
gehet es allen denen, die goltes vergessen.
Hiob 8, 13 ; wol denen, die in deinem hauso
wonen. ps. S4, 5 ; denn das lerei der christ-
liche glaube niclil, eym andern das seine zu
nemen, sondern vid mehr alle pflichl legten,
nnch denen , den man nichts schuldig ist.
das 7. cap. s. Pauli zu den Corinlhern.
(1523). Uij'*. /(ir den : den geschieht
denn recht, tbend. Jiüj'': vonderobietealhle
troU allen den, die d I sterlich . . . buch-
lenn gemach 1 ? r h dem bapstum su Rome.
(1520). Cij''j vnd war hey yhra, da er
vbcrfortcylel ward von den , die yhm gewalt
thetctt . . . vnd maehel yhn sieher für den, so
nach yhm stclletcn. tceish.Sal. 10, 11. 12 tn
der augg. v.j. 1 529 ; die aber guls dencken, den
wird trcw vnd gute widerfarcu. spr. 14, 22.
Den untersdUed in der beumung des
pronomen» und arliliels schildert L. mit
falgfndi'H Worten: soklien vnlers<'Iiied der
pronouien vnd artickcl haben wir deudschen
auch an dem klang odder dohn, welches die
tatinschen accent nennen, denn es stehet gar
viel ein ander das da Christus spricht 'das
ist mein leih* vnd viel ein anders d.i er
siirichl 'das Ueiscli ist kein nütze', das erste
das ist ein pronomen vnd lautet der bucbstab
A dryniieii slarek vnd lang als were ps
sclinclien ;d>i) 'd.ilias*, uie ein scIi vveliiseh
üddei algawisch daas Innlel, vnd wer es lnu el.
dem ist als siehe ein linger daliey, der di aull'
seyge. aber das ander das lautet kurtt ver-
hawen, d^is man den buchslahcn A kawm
hfirel odder nicht weis, ohs A, E odder I
iaule, vnd stehet kein finger dahey, der da
zeige , das es lautet gleich wie die Bebemen
ylire huchst.nljen kurls verhawen . . . wie
ieli nn von dem das sapc, sn sol man ancli
lialten von den andern arlickeln . . . wenn
sie den millelbuchstahcn lang denen, als
were er swyfeltig drynnen, so sind es pro-
nomina, wo sie behend lanien, als ver-
sclnvfitidc der iniltelbuchslabe, so sind es
arlickel, als sprechslUy'dfraw, drhcrr.dskind,
dshaus' auflk kflrtatat verhawen, da sinils
«rltckel vnd seigcn nicht mit fingern, vom
ahendn,al Christi. fl52S"). miiij*.
Ik'deutung und gebrauch.
I. des demonslrativums.
54
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D£R
426
i) oAne nachfolgenden $att stdU ei wie
dieser, fliese, dieses und wird betont.
a) in Verbindung mit einem subst.: also
gaben sie jrom valcr dio nndit atieh wein zu
triücken. 1 Uos. 19, 35; ilas woi l gelicl
Abraham aecr vbd. 21, 11 ; ich hab meine
bfldiUn jnm dem siuck wol verwarel. wider
den mfuchler zu Dreien. (1531). Aiij'';
wenn ich sage dieser odder ebeo der man
aol herr aein fod ntdtt diese odder eben die
fraw, da scigt mirs an einen sonderiichen
man vnt! writi von allen ausgrsiiilossen. tom
abendmal Christi. (152S). miij'.
h) alleinstehend, hierher gehörige bei»
tpMe rind genügend oben bei beepteehung
der form gegeben, hier nur noch einige
für die rrrtnnduntj dies (dis, ditz) itml da*;:
goU Ihu dir dis vnd das, wo du utir cUvas
verschweigest. 1 Sam. 3, 17; das gcsetz
beschuldiget mich, ich hab dis vnd das nicht
gcllian. wie das geselz tnd euang. zu vnter-
scheiden. < 1532). I^j''; das er lu'y Imtin vnd
sund gepcutl, elllich lag nil fleyscli, eycr,
buUer. dllx vnd das cuessxen. warwnb des
baptU bucher vwrprant. (1520). Aiiij'';
darnach seien so viel mpislrr didficr konien,
da einer dis, der ander das dran gezimmert.
Verlegung des aleoran. (1542). Vj\
2} fotfft ein darauf bexidtender saiz,
so hat es die bedeulmg von deijenige, die-
jenige, dasjenige.
o) mit einem .<!ul>st. verbunden unter-
tt^eldet ei iieh fa.si tjar mdkt von dem
arlkkel: \m\ er zuch jmcr fort von mittag
bis gen Bethel au die stet, da am ersten sciiiL-
hiltle war, zwischen [{etliol vnd Ai, el)on oti
den orl, da er vorhin den ail><r geujachl
iialle. 1 Moi. 13 t 3. 4; der man ist ein
kind des tods, der das gellian hat. 2 Sam.
12.5; der stein, den die Itawlciite ver-
wcrflen, ist zum ecksteui worden, ps. IIS,
22. Matth. 21, 42 ; Marc, 12. 10; da bist
der man niclit , der d. Luther deudsch reden
so! leren, wider den metidk/er sa Iheeen.
(1531). Biiij^
b) für das alleinstehende demonst. mit
nachfolgendem satt 9, gteichfaUt belege
oben.
3) beginnt der vnranstehende satz mit
Wer oder was , so kann doi darauf bezüg-
üefte demonalmtfvitm sleAen oder wegblet'
ben: wer einen menschen schlegt das er
stirld, der sol des lods ^tiTftrn. 2 ^fos. 21.
12; wer valer vnd nuitter thiciii, der sol
des lods slcrhcn. 21, 17; wer nu jrgend
einen lodten menschen anrOrel, der vrird
siebm l.ige vm-eine sein. 4 Mos. 19, 11;
wer an den ort kam , da A'i.iliel tnd h^, der
stund stille. 2 Sam. 2, 23 ; wer sich gcbens
vnd leyhens erwegt, der mos sidi des Inter-
esse zuuor erwegen. von kauffthan^ang
vnd Wucher. (1521). Giij''; was dn tlaivi,
(!n«i tlin Iv.ilde, Jnh. 13, 27. das demonst.
ist ausgelassen: wergerüst ist, gehe für der
laden des herm her. Jos. 6. 7 ; wer euch
tiidlel, wird meinen, er Ihu gott einen dienst
dran. Joh. IG, 2; was erhören wird, dn
wird er reden, vnd was zukünlTlig ist, wird
er euch verkondigen. 16.13.
4) neben dem verb* eubit, «leAf dai nentr,
das ohne rücksicht auf das genus. L. sagt
darüber: ynn deutscher zungen gihl< die
arl der spräche, das, wenn wyr auH' cyn
ding deullen. das für vns ist, so nennen vnd
dcutten wyrs cyn das, es sey sonst an yhm
seihst evn der odder die , :\]]< wenn ich
spreche 'das ist der man dauon ich rede, das
ist die iungfraw die ich mcync , das ist die
fraw die es kan, das ist die magd die da
sang, das ist der geselle der myrs saj;cl, das
ist die slad die es tliet, das ist der l?inrn da
er auiriigt. das ist der fisch den icli bracht*.
. . . inh kan nidit sagen das A*aiv, das raagd.
das slad. das geselle vnd mus doch sagen,
Ma> ist die frawe, das ist die mng ! , d, s i-l
die slad, das isl der geselle.* ich wcys keyn
ander vrsache, denn das die arl der sprachen
so gibt vnd haben will, wie sie gott gesrhalfett
hat. das ander teyl widder d. hyml. pro-
pheten. Diiij'' bis Ej\ auch ohne rücksicht
auf den numerus: das sind die heublcr vnlcr
den vclcm der Levtler gcschlechten. 2 JToa.
6. 25 ; das sind aber die kleidcr die sie
machen xdlen. 2S, 4; das rfind deine pntter
Tsrael, die dich aus E^plcalaodc gcfarel
haben. 32, 4.
6) ^genlhümlidi tteht das (n folgender
stelle: die erde (wird) wie ein kleid ver-
alten vnd die dranff wAnen werden dahin
sterben wie das {vulg. sicut hacc inleribunl).
L.iyui<.LU Oy VjOOQie
1
427
DER
• €
J««. 51, 6. Grimm totb. 2, 806 Mngi dit
stelle unter öasc breime^ oeslrus, und er-
klärt *sie sterben dahin wie fliegen', aller-
dmgs halten manche das hebr. wort
utdeihei L. tfureft das ^wieUt, für den
vmtl ungewöhnUehen sing. v. D^ppmädcen;
dasz aber L. es so nicht verstanden hat,
beweist seine randgl. zu dieser stelle: solch
das' lous uiau uiii einem Üuger zeigen, als
tchlttp man ein Miplin mit flngero, wie man
sagt ich gebe niilii das druiul)'. so über-
setzt er denn auch anderwärts b. von
den letzten Worten Dauids. 1543. Fiiij"):
vnd die draaff woneQ werden dahin sUrben
wie ein nichts.
//. des relalivums.
1) als bloszes relaliv sieht es für welcher,
welche, welches : vnd er bawet daselbs dem
henm einen altar» der jm erschienen war.
1 Mos. 12, 7; das land, das du sihesl, wil
ich dir geben. 13, 15; das Iiciligo, das von
dir geboren wird , wird goUes son geueunel
werden. Luc. 1, 35.
2) guweiUn triu, wie im mhd, (Ben. 1,
319), eine Verschmelzung des relat. mit dem
demonstr. ein, welches dann ausgelassen
teheint: billel für die (die welche) euch
achaiciuil thun. hMa eene ärnnhU. ( 1 522).
Ciil*; gott hat ein wolgeMlen vber die sieb
für ylim rttrrhtcn. ausleg. der ep. vnd euang*
vom aduenl etc. (1528)* Aal".
JiL des artikels.
1) vendUe^un§ iu arükeii »Ii dem
vorangehenden worte (praeposttionen) be-
gegnet bei L. häufiger als in der heuligen
Schriftsprache; er hat nicht allein am, bciui,
vom, suni, tur, aus. aufs, durchs» ins» «an-
dern auch aurni (= auf dem), an an
den 1 Mus. 10, 19) und zun (— zu den),
belege s. bei den betreffenden wörtem.
2) der bestimmte artikel fordert die
seftiMcfte form dn folffendm a«^«clt'vitins
{vgl. Grimm gr. 4, 526), doch fehlt es
schon in der allen spräche nicht an aus-
nahmen, auch bei L, ftomnU nicht selten
düB ttarke form vor, x. b, dieser ist der erst-
gcborner. 1 Mos. 48, 18; du bi>L dor
einiger Tremdbng hie. 19, 9; der zukiinlf-
tiger bisschoIT. wider den meucMer zu Dro-
sen. (1531). Biij*.
3) fiUgen zwei oder mehrere tubit. «er-
schiedenen geschleehtes unmittelbar auf ein'
ander , so sollte eigentlich der arlikel wie-
derholt werden; L. setzt ihn häufig nur
ztm ersten wort: mns yhm also lohnen vnd
für das leid vnd vnlugenl an mir hcgang^»
mein erben lassen sein, von ehesarhen.
(1530). Bj"; wenn du meuchh-r hclUst
wollen das luaul vnd uascu aufllbuu. wider
den meueMer m Dreien, (1531). Biiq^;
cwer geist gants sampt der aeele vnd leib.
1 The SIS 5, 2'?.
4) häufig auch gänzlicher Wegfall des
artU^teU, tunuU hei formelhaften «erMn-
ihm^en; ara anfang schulT gott himel vnd
erden. 1 Mos. 1,1; vnd scheiden fag vnd
naclit. 1, 14; vnd scheidetea iiceht vnd
flnsterais. 1, 18; dorn vnd dislcl sei er dir
tragen. 3, 18; ros vnd wagen hat er ins
incer gestiirlzt. 2 Mos. 15, 1; wenn mir
gleich leib vnd seele vcrschm.iclitot. ps. 73,
26 ; lod vnd leben stehet in der zungcn gc-
walt. epr, 18» 21; bindet jm.heude vnd
fttsse. MaUk. 22» 13.
5 ) hei eigennamen steht ztcar in der regel
di'r nrdkel nicht, doch läszt ihn L. auch
häufig zu: die ZiUa gebar auch, ncmlich den
Thubalkain ... vnd die schwesler des
Thuballcain war Naema. 1 Mos. 4, 22 ; ge-
lobet s<»y goil der herr des Sems. 9, 20 ;
also stal Jacob dem Laban zu Syrien das
herlz. 31, 20; ja et'nmal it^ er sogar:
der Zwinge! ist erger denn der Eeolampad
lautet besser denn abo Zwinget ist erger
denn Eeolampad. «om abendmal Chriiti,
(152S). mij\
6) i^erhaupt sagt er vom g^rauek dee
artikels : vnd kan niemand gewisse mas noch
regcl sIcHlmi, wenn sie (die artikel) riü. zu-
lassen oddcr da bey zu setzen sind, äondcrn
man muss auß den gemeinen brauch der
sprachen solcbs stellen vnd lassen» denn es
begibt sich zuweilen» das feiner laut, wenn
aus!<en gelassen wenlen . . . widdenimb
stehen sie zu weilen viel feiner da Ix-y, denn
das sie aussen blieben, edend. ij .
Der er elnnuil auch bei L.: er der^
hascht den arnicn so er yhn zeucht in sein
netze, (var. zu ps. 10, 9). buUa eene do-
mini. (1522). Üij''. £iij\
54«
Ly Google
DERE
428
DEUStLBE
Wtm, «. der {oben $. 425*).
DerslcIchCB (der glciclicn). sieht
1 1 demonstrativ, hujusmodi, ejus generis :
vnd habe jneu der gleichen viel meiir be-
folheii. 2 Miacc 2. 3; n»d lobten es, du sie
nicht der gleichen lidden. müh. iS, 2;
satiffen , fressen vnd der gleichen. Gal. 5,
21 ; (las worL blume n.ich seiner ersten vnd
allen deulunge iiei^l e& eine rosen, Ulicn,
violm, md der gleichen, vom aimimal
Chnsli. (1528). biiij*.
2) relaliv, cujiumodi: vnd wil wutulcr
Ihuo, der gleichen nicht geschaflien sind in
allen llbden. 2 Jfo«. 34, 10.
Vcrhalb, ado. proplerea» cujus eau$a:
dcrliall» lial ilas ppsplz ein ztisjinirh fern-
^pnich) 2U jtn, hatispost. W'iltenb. 1515.
winlerteil 35''. itt allen übriyen schrißen
L** eneftelia »Mt iM pMcMedMlCMde
ierhalben , die auszseltigen natürlich nii
lanl reden künden, dcrhalbcn sie der pril-
schen odder klappemn brauchen müssen,
euan^. von im Ifribe» ottttetsijfen. (1521).
Dj*; der geist des herni Ist bef mir, der^
halben or mich gi^salbol hat. Luc. \ , IS;
er cfhor-^ain ist vnler jedennan ausknnipn,
d4't iialbcn frewe ich mich vber euch. Horn.
16. 19.
DerJcBlgCt diejenige, dasjenige, iUe illa
illud, bei L. noch mit abyelrennlcm ardhel:
wie das teil derjenigen, die in slrcil hm ab
gexogen sind , so sol auch sein das teil der
jenigMi, die bey dem gerele blieben sind.
1 Sam. 30, 21; die ienigcn , so mit ernsl
Christen wollen scyn. dcuäsche rncssc.
(1526j. Aiij**; alles das ienige so an ciiiciu
ort »1. das diete worl (SirUH noch fest
stehen. ( 1 527). fiiy*. einmal auch das früher
übtichero {]d'> iene: n\\ ! ni in das iene, so
ein eilel odder nichts freylich keine ge-
slall fassen, ebend. niij'.
itnnldn (der mal eins), ade. in xu-
kunffl: auir das dich der Widersacher nicht
der mal eins vhoranhvortc dem richtcr.
Matth. 5, 25; vnd wenn du der mal eins
dich bekerett» so stereke deine brOder. Luc.
22, 32.
Bennassen (der mas5:cn), adv. in der
teeise: welches heil beweiset sich, so jr lei-
det mit gedult, der masseo wie wir leiden.
2 Cor. 1, 6; wie es denn mir bHUch nl» das
ich der massen von eucli allen lialtc. Phil.
1,7; d;i er empfieng von gult dorn vater
ehre vnd preis durch eine stimme, die zu jm
gescbach von der grossen herriigkctt der
massen *dis ist mein lieber son'. 2 Fet. i,
17; vnd gerne noch mehr mich der massen
an e. c. f. g. versündigen wollte, originalbr.
V. j. 1525 im ges. archic zu Weimar. O,
paq. 124. EBE» n. 4.
•ermngf s. dirmung.
^tTteMf dürr machen, auJitrochien: wdtu
ai)er ein spcisopfier dem herrn thun von den
ersten frOchttn . soUu die sangen , am feurr
gedcrret, klein zuslossen. 3 Mos. 2, 14.
vihd. ilerrcn, darrm (Uen. 1, 322), dkL
tlorian, darran {Graff 5, l'JiJ i.
0erselbC| dieselbe, dasselbe , adjecUv'
pron. it ea iä» Utem eaiem Mem, bei L.
noch getrennt der die das selbe (selb).
1 ) mit einem subsl. verbunden : sihe das
ist der hauff vnd das ist das mal, das ich
auflgerichtet bah zwiscfaen mir vnd dir, der
selb hanir sey senge vnd das mal scy auch
zeuge. 1 Mos. 31, 51. 52; er bleib {bliebj
die selbe tiatiil beim beer. 32,21; sific
dasselb gcld ist bey mir. rieht, 17, 2; kein
mensch gedacht des selben armen mans.
pred. 0, 15; Zcpbanja der priestcr halte
den sell)cn bnefV •Ifsfn. Jer. 29, 29. sur
Verstärkung wird noch eben hinzugesetst:
eben am selben tage gieng Koah in den
kästen. 1 Jfos. 7, 13 ; vnd saget zu jm eben
die selben wert. 39, 17; ich klaj; eben
dasselb in ni*Mfi«'n btit hlin. von den MWtn
Eckischen bullen vnd lugen.
2) alfein iiehend: vnd segnete den sie«
benilen lag vnd heiliget jn, danimb das er
an dem seilten peruget hatte VOD allen $nwn
wcrcken. 1 Mos. 2, 3; vnd ich wil feind-
schadt setzen zwischen dir vnd dem «reibe
vnd swischen deinem samen vnd jrem samen,
der selb sol dir den kopiT zntrelten vnd du
wirst jn in die vcrsrhen stechen. 3, 15;
gehet hin vnd schreiet die göUer an die jr
erwelet habt, last euch dieselben hetlTen aar
zeit OWTS IrQbsals. rieht, i n. 11; man kdnd
(las Wasser mehr denn vmb drey hundert
Igrosselieii verkatttll iiahen vnd dasselb den
' armen geben. Marc. 14j 5.
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DERSEUlUi::
429
0£STO
PcraclMge« dimlbige, dauelbigc, mit
dem vorherfekm^en f^eid^wiemlenäet ad-
Jectivpron. und gebifdet xcie derjenige.
1) vor einfm subilantivum : viid zogen
aus zu reisen in das land Canaan» vnd als
sie komen waren in dmelbige land, zog
Abram durcli. 1 Hos. 12. 5; vnd worfTcn
jn in eine gruben, ahpr tlit? r^rlbigc grübe
war leer. 37, 24; rnachel die ihorc weil
vnd die IhQrc in der well lioch, das der kOnig
der ehren einziehe, wer isldertdbigektfnig
der elircn? ps. 24, 7. 8; auch wollen wir
das selbige erste abcndmal mil gcwall vnd
durch yhre eigen worl ybn alidringco. vom
afremhiMi Gbrittf. (1528). dj«; Iis deinen
weltlichen oberherm kriegen, vnler des-
selliigeiT pnnier vnd n.nmcn sollu reisen, eine
heerpredigl. (löTi. Dij'. auch mit vor-
geseUtetn elica: vud l»c':»clincil (beschniU)
die vorhaol in jrem fleisch eben desselbigen
lages. 1 Mos. 17, 23.
2) fiUein sliht'tid: viitl nnm aus eurli
zwelü' iTienner vtiri jgiicücm stain einen, da
dieselbigen weg giengen ti* s. w. 5 Ma$. 1.
24; der aber zur ihur hin eingebet, der ist
ein hirln tirr sibafe, deniscibigcn tliiit der
tliflrliftitT jmIV. Joh. 10,2.3; willu dich
alter uu lil lürciiiou lur der oberkeit, so (hue
gutes , so wirstn lob von dorselbigen haben.
Rom. 13, 3.
ÄP«iSlP^**h*'n ) ""'^ (l'T;.;l<McliPri : lies ^Iri-
rhen geschwelzs ist vbcr die raas viel ynn
yhrcn buchem* da« dk'eae worl e<e. (1527).
miiij'*; so gehe hin vnd Ihn des gleichen.
Luc. 10,37. als conjunclion, gieicherteeise,
ebenso aurh: des pipirben wird im liiemit
attcli sein rc'icii beschrieben, der l iO.psalm.
(1539). Ciiij*'; des gleichen haben wir
armen Christen auch mil den geboten goucs
7M thitn. von den wneUijt vnd kirchen»
(1539). Cj\
l^shalbcn , wie derhalhen : vnd soll der
psalter allcte des halben thewr vnd lieb sein»
das er von Christus sterben vnd aullerslehung
so klerlich verheisset. vorr.av^demp$iMer.
iiindseil 7. 318.
iciselWnglefeheB» ao vielali desgleichen,
gewöhnlich conjunclioni des selben gleichen
(soll i\'oah in d"n k'i<lcn nehmen) von den
vogeln vnitr deiu iumel ja {je} sieben vnd
sieben, das menlin vnd sein frewltn. 1 Mos.
It 3 ; desselben gleirhen auch alles was ge-
sinds da lieim peborn oder erkaulTi ist {soll
beschnillen tcerden). 17, 12; Hcssellien pfei-
chen schreibt sanl Augu«ttin zu sanl llitTO-
nymo. grund vnd vrtaeh* (1520). aiiij^
gleichbedeutend dandt da$ /beende* jeM
tce n iij ijf b rä u rhli ih e
Desselbigcagleickea , vnd der ander nam
sie vnd starb vnd lies Auch nicht samen. der
dritte desselbigen gleichen. Jfare. 12. 21;
vnd der lag das dritte teil nicht schein vnd
die nacht dessp!!M_'on gleichen, offenb. Joh,
S, 12. conjuHciwn: denn es war jn ein
schrecken ankörnen vnd alle die mit jm wi-
ren, vber diesem fischzugr den sie mit ein-
ander gclhan halfen; desselbigen gleielicn
auch J.icobiim vnd Jnli.inncni. Lue. 5, 0. 10 ;
desselbigen gleichen [nahm er) auch den
kelch nach dem abendmal. 22» 20.
DestC; dcster. s. desto.
Brsto f(le-<t'v 'l'vster), adv. eo, tanto, um
so, vor comparatiien t ahd. des diü (der in-
strummtaUs diA mit dem davon aM^ängigin
gen. des), mhd, geiPÖhnUUh dos abge-
»rhiräihle desto, seltener die unorganisch
mit einer comparatirenduug gebildeie fonn
dcster (Ben, i, 316). bei L. begegnen beide
formen (m den ikdtr, oneft desto %. b.
206'. 345''), doch scheint destcr nicA( ron
ihm h 'rzurilhren; in seinen figenhändigen
brujen habe ich stets dcsle gefunden, ebenso
in den meisten von L. selbst herausgegebenen
e^Hfkn,
a) belege für deste: aulT das mirs «teste
hns gelte. 1 Mos. 12, Iii; deslc küner wer-
ilt n. 2 üam. IG, 21; das die vormanung
>ey deste stercker. anexteg. der ap. vnd
euang. des aduents. (1522). Aij*; dabey
sie deste hessrr •Ir.iiiir morckten , wie es ein
sonderlicher tianek wcre. vom abendmal
Christi. (1528). yij'; der stein ist vcr-
worlTen, beisstverworlbn, bleibt verworllbn,
aber nichts deste weniger ist er vnd blcibl
bey den gerechten vnd gleulufeii tlionr. eddel
vnd werd. dassciuineconfilemini. { 1 530 ). MjK
6) /tir deaier: no ist myr meyn bachlin
von der babylonischen gcFcnglinisz dester
lieber. anUrort deutsch. fl522). Diiij'';da-
Imil sie deslcr has gcfasscl wenic. ausleg.
DESWiLLEiN
430
Mr ep. vnd t»tu^. wm heiß, ilray hSntge
futetc. (1525). Eij^; das ylin (ti r kranckc
darnach dcstcr frOlirlior vnd vnersehrockener
Irincke. ausleg. der euang. an den für- 'i
nmittm fuitn, (1527). Ynij'*; dosier |
fleissiger. angUg. ißr CselWn gepolt. (1 5 2 S ) .
E5' . tlesier rreUiiger trolxen. etUeh« schöne
^edigten. (1533). Hj«.
Bcswillcn } deswegen: Lesclivverc dicli
nicht die krancken su besuchen, denn vmb
deswillen wirsiu geliebel werden. Sir. 7, 3U.
Wfffpfflfh, Ihätig, geschäflUj: Ksau r
bei!»äel aufl' deudsch Üieitig odder sclu ltug
vnd wacker, «b wir auff vnsere weise sagen
dettereich. v^erAtfertleftiieftJfdMe. (1527).
Jij'.
Bentelei , f. '^inlcrpretamenlum vanum,
faUax, perversum' {Frisch 1, 193''>: vnd
sihe welche naulallen vnd mvenichti|te nar-
ren das sind, die solch (Icutilcy daraus
machen; der toxi stphel klar also, es kan
goUes reich nietit ererben, das 15. cap. der
ersten ep. s. Pauli an die Corinther, (1534).
hiiij*; machen aus recht vnrecht vnd aus
vnrechl recht mil jrer deulcicy vnd sophiste-
rcy. ti^rhr inl''. zumal nennt L. Zwingiis
auslegung des abendmalslejcles , wonacli isl
so M ni« deuten (A«de«len) Jlsluen soll»
eine dentelei: tum andern halte ich begerd,
das man vns auch beweisen solle ans der
schrifn. Wie das wörllin*isl* so viel biesse
als deulel ym abcndroal , denn ich ynu meim
bOehhn halte beweiset, das der getst ynn
seinen vorigen schrifTlen wol etliche spriiche
furel aus der srlirifft, darynnpn ist solle
deulel heissen, aber es were sein eigen
dunckel vnd hette es noch nicht beweiset,
dnitnb hcgerci ich , er solle es noch Ihun
vntl seine deuleley beweisen, vom abendmal
Christi. (152S). biij'; hkihl an vn^Pr ver-
sUaü VQ) erslca abenduial, su kau keine
denleley noch teicheley ynn den wortim sein.
ebend. f^ij"; hie mil. acht ich. soll dem
Ec'olain|»a(l sein Iropus vnd leicheley so gc-
wailigticb genomen sein, als dem Zwiogel
seine denleley. ebend. oiiij'*.
leiteMirfiiig , * einer künstlichen aus-
legung bedürftig* (Grimm): vnd biiul hie
nicht lunckelc noch dcul<'lihirfTiip;c \gfdr. —
drUÜtige) worl, souderu dürre vnd heile.
tstempet einen reckten dMttf* Uedk^ s»
weihen. (1542). Aiiij'.
Dentelmeiiter, m. interpres: also wtl
auch ilzl ein i^liclier ein newer deuleimcistcr
sein, dieser nympl Daniel, ihener apocalypsia
für. der proph. Saehafja, {IbtBU Aij*.
9eutelu, 'uuf gezwungene art anslrgen,
den siim kleinlich verdrehen' {ünmm}:
gulles wurl lessl sich nicht also inil drelieo
vnd deuteln vmbstossen. der 110. jMOlni.
(ir);<9). Cj''.
n<'u(rltferk> n, deulflei, deulerei, inrer-
athlUchem sinn: da uiUäsen wir ia greifleo,
das es ein lauter hobmiltige gcspöl scy de»
teolTeb, der für grosser aiidierheit vns nerrel
vnd cflet mit solchem ranlen deutelwerck vnd
gcuckelwon k 'Grimm: iieuchehverk). das
diese wori Chrusit nuch fest stehen. (1527^
d ij* ; als were yhre (der cMiM) lere «tel
solch deutelwerck (a//e^arten). der prophel
Sachnrjri I I ')2S). Aij".
Deutvlwert, n. ein tcorl mil figürlicher
bedeutung: isl {in das isl mein leih) zum
deulelwort machen, das diese wart eie.
(1527). dj^
Dcutrn, in mehrfachem sinn.
1 ) ein seichen geben/ gestibussignificare*:
ein loser mensch, ein scbedlicfaer man, gehet
mil verkeretem munde, winckcl mit angcn,
deutet mil filsscn, zeij^el mit fhip'crn. spr. 6,
12. 13; wer mit ileii äugen wincket. ilonckl
nicht guls, vnd wer mit dun iippen deulel,
vdbringel bOses. 16, 30.
2) »oeft. av^ etwas hinweisen, zeigen:
wenn wyr aulT ein ding deuitcTi tii«; fnr vns
ist. so uenaen vnd deuUen w^rs eya das, es
sey sonst an yhm selbst eyn der odder die.
das ander teyl Widder die hjfml. profkelen»
(1525). niiij\
3i an zeigen , voraus verkündigen: das
saget er aber zu deuten, Weichs lodes er
sterben wdrde. Joh, 12, 33 ; vnd einer vnler
jncn mit namen Agabiis stund attlT vnd deulel
durch den geist eine grosse ihcwrung, die
da konien soll vber den ganlzcn kreis der
erden, apost. gesch. 11, 28.
4) austegen: vnd erselet jnen seine trewme,
aber da war keiner, der sie dem Ph.irao
deuten kundlp. 1 Ufos. 41, 8; <l''r ge-
sclz vbel deutet, ps, 94, 20; jre pnesler
L.iyui<.LU Oy VjOOQle
BEUTEN
m DEUTSCH
enlweihen das lieiligthum villi (JeulcodasgeseU
freuelich. Zeph, Z» 4 ; deute vns die gleich-
nisse vom vnkraiil auf! dem ackcr. Malüt.
13| 36; th^r .titickel sagl von Ificn, so ileul-
teik sie y ho vom Ihuo. ioidütr das blind vnd
iotl ««nkumiif. (1524). Cj* ; weil sie den
(ext wollen anders deuten, denn die wort
lauten, vom abendmal Christi. (1534). Hj'';
vnd wenn sie gleich lange vnd viel gedeulcn,
so haben sie doch nichts gewisses, daraulT
man bawen mOcble. 4er projhH Socharfa.
(1528). Aij'-.
5) bedeuten: so haben wir nu «1!*' 7\vocn
söne des erlzuaters Abraliam vnd wi<i sie
deuten swei^ä volck auff erden, vber da$
tntB frueA JVafe. (1527). lüj''; wie kan nu
sclil»'( litcr woin solch grosse ding deuten
odder zeichen { bezi irhnen). vom abendmal
Christi. (152S). Uiiij"; so kan ich auch,
gotl lob, wol so scharff als jrgend ein solcher
khigler da von reden vnd da zu soll !ie MMc
vnd (ipiiren nl!f fein v('r!-:l"ron vmi auslegen
was sie deuten, von Jheau Christo. (1533).
mhd. M, dittten {ßm, 1, 327. Graft
1301.
Deuten ) n. will perne sehen, uo «nii du
mir solch dcullcn wiit niddcrlcgen i euang.
«Oft den ix^en amztetäge», (1521). ßüj";
den gilTiiLiM) .irgwenigen deulem dsmii vr-
saehcnylnÄ deulens zu v -tT^oinon. ein brieff
an deti cardinal ertibacitoff zu Menti,
(153U> Aij".
iciter» m« aueleg^rt mhd. diulnre (Ben.
1, 32S I : l)iisze vorktTor vnd deutler. xcidder
die Verlierer vnd ffl.srhcr kryserlirh:^ man-
dals. (I523j. ihj'; ich will meyu iiniticli-
kslb nieynem stand zu dienst deutten , das i
priidcnkalb findet* auch wol seinen deuttcr.
deuttung der ziro grnrlicht h fijurcn bapst-
etels zu Horn vnd munchkaibs zu Freyberg
inMeyuen. (1523). nj*" ; wer diesen sprach
wolte anirSalomo deuten, der mUsle gar ein!
MMtiv illi r dcuter sein, von denjüien vnd
jren tufjen. fl543). Oj^
Dentist, m. Zwinglianer (vgl. deulelei):
wolan so bleiben wir bey dem vnsem vnd
vermanen alle die sich vcmanen lassen
wollen, (las <\o sirli fiir «olclien vngewissen,
vnbcslendigcn Iropislcn vnd dculisteo hueleu.
vom abendmal Chrieti. (152S). ciij'; (Lu-
cas) beide lulislen, flguristen vnd deuttstea
vnd alle schwernerynn einen haullen schlegt.
ebend. Aiij*.
Dcntler^ m. was deutelmeister: her zu
ybr deutler, deutet vns diesen sprach, dat
diese wort etc. (1527). nj''; aber die deutt-
ler, die allo yhre kunsi aulT allegorien stellen
. . . nicht gros achte, der froph. Sacharja.
(1528j. Aiij'.
ieatllcb, deutelicb. adj. und ad».
1} verständlich, leicht erkennbar, ge-
wöhnlich mit kl;ir verbunden.
a) adj.: vnd schreibt drauH' mit deutlichen
groben bucbslaben. der prophel Bs^aene*
(1526). hj*; eine deutliche rede. 1 Cor,
14. 0.
b) adv.: vnd soll aiifr di*? steine alle worl
dieses gti<»elzes schreiben klar vnd deutlich.
5 Ifof. 27, 8 ; der heylige geyst Itan feyn,
helle, ordentlich vnd deutlich reden, toidder
d. hjfml. Propheten. (1525). (Iii]''; da^ worl
so Heisch worden ist, od»ler wie wir deut-
licher reden mochten, das eingefleischlewort.
dae diese toorl ele. (1527). pj^; will ich
purh vnd yderman, aufls deutlichst \ iid kliT-
ich tfKfpr, Hi«szon nrtickel «largeben. von
anbeten des sacramenls. (1522). Aij\
2) figürUek, Midlich: helle Christus also
gesagt *jnn dem brod ist mein l»'ib\ so bet-
ten sie viel mfhr schein vnd inoiht«-» für
geben, Christus ist ym brod geistlich odiler
deutelicb. vom abendmal Christi, (1528).
xüij*; das* figürlich, tetchelich vnd douttich
genicssen kan ym abendmal nicht sein, ebend.
Kij'-.
Dculnis, f. bedeulung: Istuael mit der
mutter ausgeslossen wird, Isaac aber mil
seiner bleibet vnd eri»et, das das die deulnis
sey, dns ilic jiiflen, so mil werckcn vmb-
gicngen, auRgeworffen werden, weil sie ou
glauben sind, die andern aber ym glauben
sollen gottes volck bleiben, vber das erste
buch Mose. (1527). 7,iij^ vgl. bedeulnis.
Denfopfcr^ n. cacri/ictum mysleriale, s,
dcnkoprcr.
ientsdi (deudsch), adj^undadv.» mhd.
diuiisch, diutsch (Ben. 1. 325). ahd. diulisc
{Graffö, 130), "i-l - , r fiirr-ii, diots,
diol Volk, volksstamm ^ty/. Grimm gr. i*.
Digitizcü by
DEUTSCH
12)t dah§r w^rämf^dk jwiiflK«» jMpHlam,
vulgaris, die Schreibung IcuUch {lischr.
432') ist ebenso unorganisch als deudscli,
Ute L. elwa seit 1526 siels schrieb.
1) im eigewUMtntinn, germanus. yerma-
nicus, leuionietu: deuUehe nalion. an den
thrisll. adel. (1520). Kj"»; an doii 1 m licn
adel. anff das vbir christlich Ouch bucks
Lmszers. (1521)- Jg**; ich wolle wol allein
die seit meiDe* leben» ein sack vol cieoipcl
bringen allein aus dcudschcn landen, das
ichöne conßtemini. (15301. Eiiij': man sol
den dculsciieii narren das goll abiuckern wie
man kan. von dm bapthm xu Rom, (1 520 ).
Aiiij''; wenn icb uge 'die s[ir.icl)c der deui-
sctien' sagel ii li ljnsser*^ilie deulsrlie s|»rn('lio'.
austeg. d. ep.vnd Hang, des adufnls. (1522 l.
Itßiiij' ; (iic uu^ciciicke tlouilsciie zuiigc. der
prophei Jetttia. (1528). 4\ dt'e deuisciie
tpr»c\ie wird auch durch dcliUch altein schon
bezeichnet: {viel) ^-prrt Iien, ich mach nur klein
sexlerlin vnd dcuUsche. predige (j>red^i«ii)
für die vngelerten Ivfem. wm den guten
«eercJken. (1520)« Alj*; deudsche messe.
(1526); «Icudsch calecliismiis. (1521M. auch
noch mit dem suhst. folgenden adj.: ,nisz-
U'gung deuUcii des valcr vnoscr. litel einer
1518 effeAteAeneii«eAf^; aniwoni denlsch
aii!r könig Ilenricbt von Engelland buch.
(1522). so auch, wenn das neutr. dex ndj.
subslanlivisch steht: vuü sich ergere ya dem
schleclilen deutsch, eyn dentecA Ikeologia.
(1518)« Aj^; denich deudsch. vom schem
hamphoras. (1543). Düj*'; <>h sie plcic Ii jns
ilctiilsch verdnhnelschl i?l. der \ i\.psalm.
(1530;. Aij'*; Judea heyst auff deutsch he-
kenlnisz odder dancksagung. muleg. der
ep. vnd euang. vom chrislag etc. (1522).
(Jj*; das liciü-t jnid ilniilsch kall vnd wann
ans einem nianl blasen, wamunge an s. 1.
deudsclten. (1531). DJ* ; kanslu doch schier
nit tu deutsch sagen, was du ym syn hast.
an den bock zu Leyplzick. (1521). Aij'*.
2) deutsch = deultich, verständlich : u h
mcync yhe, ith rede lUl deutsch, von bcydcr
^aloll. (1522). Aiij*; da horeslu, das es
klar vnd deulsch gcredl ist. sermon von dem
sacramenl des lcil)c< md hluls etc. (1526).
BS'; da linlil jr eure alitriinnige, vt*r-
laullene kuciten deuüäch (juiig beschrieben.
DEl'TLiN'G
das 17. eap. JMuumia. (1530). Fiij*. vgL
undoulsc'li.
Deatsche, der deulsrhe, ein deutscher,
dos adj. als subst. gebraucht, Germanus:
die Deatscben sieb ^en vnd nerren lassen*
von dem bapstum zu Rom. (1520). aiij*;
wir Dcudschen hören nicht auIT dem hapsl
vnd seinen Walen zu glauben, an den car~
dinal ertzbischoff zu Alentz. (1530). By";
es soll billich einen jglichen Deudacben ge»
rewcn, das er deudscb geboren were vnd
ein Hp i Udler heissen so . wamunge an s.
l. deuäschen, (1531). C welcher Deud>
scher versiebet aber das? vorr. dem
psalier. Bindieill, 323.
Dentschrn, verdeutschen , Sns deutsche
üherlrayen : laniiili das liab icii (!(Mi!*;( lii du
wirsLurlei ii. deutsch auszleg. des (tl . psalms.
(1521). Dj*; also hcist Enosch andi einen
menschen, aber ^^oiidcrlich von dem iamer
vnd Iicrlzlcid, das der mensch leidet, dss
man es dcudsclten möchte 'ein geplagter,
elender, bdrObler man vk§r dai erstt buA
Mose. (1527). Riiij*; bab ichs nicht reehl
u'edeudsolit, so ranchs ein ander besser. VON
den jiiden vjk! jrrn lügen. (1543). Xiiij*.
DeatschiaQÜj n. Germania: wis der Wal
Camiiinus (ab man sagt) ihet, da er in
Deudscldaiul gewesen (nicht mit seinem
sclindeni vnd an die grentze de<? wel^elien
landcs willer heim kam , den rücken gegen
Deudschland keret, bückt sieb vud deckt den
hindern aoBl wtW das hapsbm xu Born.
{ 1540). Biij^ aucA ßir das deutsche volk:
wen Uculsehlnnd alle niifl* yhre knye fielen.
von dem bapstum zu Ilome. (1520 1. Aiiij*.
Dentuugi f. It auslegung. Interpreter ;
darumb so sagt mir den träum vnd seine
detilting. Dan. 2, H ; weil wir denn Aiigiisli-
uum scibs habeu , der sicli mit seinen eigen
Worten verklercl, dUrlTen wir kcins andern
frembden deutunge odder verklemng. das
diese wort etc. (1629). nj\
2l bedeutung , sinn: aufTs lel7t «'di ich
auch woi die geistliche deulung anzeigen, so
durch das leuitisch geselz vnd priesterlbumb
Mose furgelegt. vorr. auff das alte lest.
Uindseil 7, 313; das wort*blurae' nach
seiner ersten vnd alten deniiin^e Heist es
eine roseii u. s. w. vom abvnämai Christi.
432
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DEUTZRICHEN
433
DICHTEREI
,f152S). biiij*; so ich nu nirhl weis der
siimiiif (Irulunpo, werde irh vndeuflsicb sein
dem, d.T i i I i. 1 Cor 11. II.
Df nizf Irhrn , n. ein gl*>i< Imis , fiirlMldo
oddcr deutzciclien. das diese irori etc. (1527).
II inj*.
iiakon, m. diaconus, Üener, hUf$pre-
diger: ich hal» fwrn Isptirlt! zwisschen di ni
(»rarrlier M Aquila vnd liem Uiacon er Jaroli
gcicccn. original^. v,J, 1539 auf der tibi,
tu WotfenbüUeL in fotgenäenteUe sind die
nach npnst. gpxrh. 7 prirähftrn und einge-
setzten aimosenpjU'ger gemi'iiil : die a|>ns(etit
sclUs uicltl lliursleii |icrsoneii m diacon eyn-
seilen on der gemeyn wissen vnd willen.
dat eyn eMitil, versamlung macht habe alle
lere zu vrteylen. (1523). I>ij'". — mhd.
{mitteld.} diäkeu {UeH. 1, 323), was auch
Si. Rolh in iMihan „muteg, der euang.
an dm fumtmitlen fMle»'* (1527) P8*
braucht.
Itirilt nirltf ), <;/)i,«.<us , di'nsns , ijrfirfttirlil
L. i) vom melaU im sinne von gediegen:
dat ander (eyl widder d, hyml. jiinjiheteu.
(1525). Piij : ich bilt demniipiii Ii e. f. g.
wollen iiiii -olclien vorzuj,' {!ih i1il;1i. Ii zu j.miI
ImlhMi, denn i< Iis idiese anlirort) .iiich iiocli
jlzl liab iiiüssci) liclilcii vnd einen andern
schreiben lassen, ein »mdbrieff vfidder eU'
liehe roUengeisler. {\y.\2 . Aij*; e. k. f, g.
Ii iIh'Tt mir LMifdii'lirh ?n f^nl, das i< It «-o v«»r~
messen hm, das ich mich vulerwindon Ihar
ein brieir an ewer hoebwird in lirlilen.
Jen. 1. 1* '
^' mcditirrcn , uarhdt nhcn, sinnen: riilTl
lan(, Aenn er ist cm p^oli. er lichlol od(»r h.il
zu &chalTen. 1 kön. IS, 27 ; das herir. des
gerechten tichlel wss tu »ntwnrien istt, aber
der miind der golllosen scheumel litfses.
spr. 2s
4) crdiiAitM, ersinnen, erdenken: c? gilll
hie nit loste finle vngcgrttndlft aitssrede
lichten. autUg. der Bp, vnd tututg. wm
chrislnfi. (1522). qqqiiij'.
Dichten, « i» rrrsrhiedenen bedeulunfjen
des verbuma: d:i aher der horr sähe, das
denn beide jre knenlTe Tnd rttbren sollen aus der mensr hen ho<iheit gros war auS erden
jm gehen, alles ein licht lauter gojd. 2 Moi
25, 36; vnd machet zween cheniMni von
lichlcui gohle. 37. 7; mache dir zwo ilrn-
melen von lichtem (er«le au$gt^ der jünj
bütittrMoMs: gedeyem) Silber. 4 Ifo«. 10. 2.
2) meycn von dichten {dicht belaubten^
bewmen vnd hrrt Itweiden. 3 Mos. 23, 40;
zweige von ilichien l>ewmcii. Üeh. S. 15.
mAd. dihte ( Ben. 1 . 329) v. diban gedeihen.
Dicht, licht, n. was gedieht: aber die
gliissL- ist leiclillicl) widorlcpt. znm rrslrn
das jr ei^en licht ist ohne grund. Jen, 1,
505 bei Grimm.
VMiUim, I*. ridUiger mtl T, denn mhd.
lihlen film. 3. 35i. ahd. tihlAn, dihlAn
{Graff 371» I, ai« lat. dirtare.
1 ) Carmen condere, verse machen: mein
herts tichtet ein feines lied. pt. 45, 2: sie
hahcn niiisicam gelernet vnd geistliche liedcr
gelichtet. Sir. 44, 5; niil fremlen vnd Ho-
den {Uedem, Grimm leiden) durch Dauidgc-
lichlel. 2 chron. 23, IS.
2) «ncA elwtfs In jprota ahftMien heitxl
bei L. dichten: hie mil scy geanlwotlei auft
alle bücher d. t^,arlst.id^ vom sarrament . da
vnd alles lichten vnd Irnchlett jres herlzen
nur hi»se war jtiior d.tr, dr» rewel es jn.
1 Mos. 0, 5. 8| 2 1 ; sondern Mod in jrem
Dellien eitel worden. Hörn. 1,21; es hilin
keyne kunsl, beyne wiixe, keyn lichten Wid-
der gott. das ander teyl widder d. hyml.
Propheten. (1525^. .Aij'' : weil es nicht mein
fedder isl, sondern mein iichlen. ein send'
brieff Widder ettliehe roftengeister. (1532).
Aij-.
Dichter (lichter), m. mhd. lihtsre {Ben.
'M'y).
1 i poeta : vnd (Salomo) war weiser denn
alle menschen . auch weiser denn die lichter
Rthan, Heman, (Ihalchal vnd Darda. 1 kön.
4. 31; der li iüpo geisi, der höhest vnd
hesle poei udder tichler. der III. psalm.
(1530). Aij'.
2) Verfasser überhaupt: das miigen mir
(loch ja trelTliclie vnd hillich keiserlicho licli-
Icr vnd schreiher lieiss;en. auff das vermeint
keiserL edict, (1531) Aij "; da haben wir
den ohersten tichter dieses edlets. eftend.
Aiij* ; der lichter dieses bUchlins. widder den
meurhiT zu Dresen. (15311. Aij'.
er DU drey lar an gemacht vnd gelichiel hal.i Dicblerei (lichterey), f. erdichtung: ich
OtsTS. WartMta«^ 55
Digitizcü by ^(j^j-j.l'^
DICHTING
434
DICKE
wil meiacr lichtercy vrsachcii .iiizeigon , <la-
niit jodcrman prrifTt«. ol» irlis iTcliehlel liahc,
Oller <ih t\pr mciii liler rccill sago. ebend. Ilj".
Uiriilang (lidaiing), f.: die nalürliclic
spräche hl tnw kcyseryn, die geht vber nll«
siibliie, spitaige, sophislischc lichliinge (fein
ausgesonnenc gidanken). das ander leyl
widdar d. hyml. prophelen. il525j. Jiij".
Ulek, dicke, adj. undadv., crtutus, tnhd.
dicke {Am. U 323). aM. dicchi. lliiki {Graff
!»* 1 1 1). «Ml dirhtm dlhaD (vffL G rimm gr.
2. 18).
1) eigentlich, von badeuUnäem umfantf,
bedeuttndtr aiudHmmg, gegentatZMU dilnn :
vnd sähe, das stehen ehern wuchsen aus
einein lialin mA mkI dicke, darnach s^hc cr
sichcn duuiie vnd versengelc ehern aufgehen,
vnd die sieben mager ehern verschlungen die
sieben dicke vDd volle eliem. 1 Mm, 41,
5 — 7 ; vnd {Absahm) reit aufll einem maul,
vnd da das maul vnlcr eine grosse dicke cidio
kau, hehicng sein heubl an der eiciieii.
2 Sa«. 18. 9; ein belle mit seulen vnd
dicken halcken. 1 IsSn. 7, f>; dicket hagel.
Ui'ish. r>, 2H; augeu, il.iinuir sn dickes ffl!
gcu.iclist'ii als kein eiclu'ii nihh- isl. von den
Juden tnd jren lügen. (154;^j. EiJ"; inn des
mOtsen wir leiden, das die laus jn grinde
sich dicke ueide. der lOl. ptalm. (1534;.
Jj''. nfhrn mas :be Zeichnungen : so waren
die maureii fuiiIT^ig schuch dicke (breii, aus-
feMml im gegensatt der hohe und linge)
vnd xweyhnndeii srhuch hoch, der prophei
Habacuc. (152r»). kij*; jre mniirm mnrlifi
kir aus eilei wei i k^tflcken , siehenzig eilen
hoch vnd drcissig eilen dicke. Jud, 1,2;
vier fmger dicke, /er. &2, 21. hei per-
gleichungen: neiD kleinesler fingcr sol dicker
sein, denn meines valers lenden, 1 kön.
12. 10.
2) uneigentiieh und bitdtiek: on das er
damit seine grobe, fette, dicke gedandten
anzeigt, vom abendmal Christi. (1528).
i üj*". dicke ohren, die nicht hören : verslnckf
das herU dieses volcks vnd las jre ohren
dicke sein vnd blende jre angen. das sie
nicht sehen mit jren aitgen , noch hüren mit
jren ohren, noch vcrslehen mit jtom hcrtzf^n
Jes. 6, 10; »iha des hcrm hand ist nichl zu
kuriz, da^ er nichl heltTcn küonc, vnd seine
ohren sind nicht dicke worden, das er nichl
lniic. T)!!. t. sicli dick iiiaclitMi, sich brüslen,
aufblasen: ider (jntllose) linl*>l('l Mch wie
ein fetter wanst vnd aiaihl Mch fett uid dick.
Uiob 15, 27.
3) wenn ein rahi dir jnn die schüsscl für
'l'-iiKT naxentliel. dicke vnd iUinup. (tnerda
t'i Unna), vnd s|ireciic, ila hastu emen köst-
lichen mandellirey. so roflsieslu sagen, du
hellest dein lehcnlang keinen bessern brey
gesseu. vom schem hamphoras. (1543 i. Cj' .
4) dick dicht: es sey aber ein solcher
Strauch , der scer schwinde wcchsl vnd bald
s(i grus wird, das er eioe httllen gibt vnd
dicken schallen, der proph. Jona. (1526).
Kiit^''; was vnscrin gesiclil dick vnd finster
ist, als lioltz, stein vnd erlz, das ist eint gHst
wie ein glas, vom abendmal Chritti, ( 152S).
k j" ; auff den bergen wird das getreide dick
stehen, ps. 12, 16; ein cedcrhauni von
^iclMtncn csit'ii vnd dicke von laiih. Ezech.
Hl, H; sthwdize dicke woicken. 2 ^om. 22,
12 ; dicker staub. Nßh» 1, 3; dicke finster^
nis. ireisA. 19, 16; ein dicker nebel. Sir.
i:^. 21.
5) ton ßmsigen dingen gebraucht, znhp,
schwerflüssig, dick wie schnielir. pi. i 1 9,
70; dickes wasser {•qw crcsM). 2 Jfnee.
1, 20.
ti I ff'!- mir. hnt. »r/»' in der HHern Schrift-
sprache und m der spract^e des lolkes noch
heute, bei L. amh noch die bedetUntng von
oft, häuflf, deckt wi0 esaeftelnl. nur im
aufang , spater nur in solchen schriflen,
deren herausgäbe L. nichl selbst besorgte:
das er dar pln-ket als dick {so oft) et wil.
eyn geystiieh edles buMein. (1516). Aüj';
darum!» heissl dis kindlin Mllidi ein belt*
weil CS 'ltM> liiiscii fciiid so nüX vnd dick ge-
schlagen, hauspost. Willeub. 1545. festleil
11''; es wird dick vnd oflt erfarcn. Jen. 4,
339*; man isC olil vnd dick innen worden.
4, 349\
©ick«', f. rrassiludo : fach, uosi^tlli , ye-
ruch, schmack, dicke viiiid wcyclic vom brod.
«uUwwt deuteeh. ri522). Dy*; ein ge8i»ensl
hat Widder färbe, noch dicke, nodi lenge,
iinch hrcilc. das diese tcort etc. fl527).
Quij'<; seine dicke aber war ein band bretl.
1 kön. 7, 26.
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DIE
435
DIESEN
mhi. dicke (Ben. 1, 323), ahd. «licclil
{GralFb, 112. 113j.
Die, s. der.
iiebi m. für: slileU {das vieh) Jm aber
eindieb, so sol en seiaem herrD beialeo.
2 Mos. 22, 12; ein dieb ist ein schendlici)
iWu'^. Sir. T), 17 ; jr soll euch nichl scheue
sanik'ii aiifT ei dei), da sie ilie motten vnd der
rosl fressen, vnd da die diebc nach graben
vnd sielen. Matth. 6, 19.
Et heiszt wie ein dieb kommen, wie ein
«lieh in der Tiric!it. d. h. plöltUch, unericartel:
der tag des iierm wird komcii wie « in dit>h
in der nacht. 1 Thes$. 5, 2. 2 Pel. 3/10;
so da nicht wint wachen , werde ich vber
dich koinen wie ein dich , vnd wirst nichl
wis<5f n , wclrlie sttinde ich vber dicli komen
werde, offenb. Joh. Ii, 3.
tpriekmti: grosse diebe hengeii die
kleynen diebe. von kav^tkoM^ung vnd
uuchcr. (1521). Üiiij'*.
m/tr/. dicp (Ben. 1. 321). aiuL. diup, diop
{Gm/}' ö, U7), goüi. [jiuhs.
üekcrei, f. mM. diebertc, A'e handlung
des Stehlens, sotcohl der einzelne dleftsfoA^
als die häufige Wiederholung desselben: aus
dciu bcilzcn komen arge gcdaockeu, mord,
eh^rtidi/Tinrerey, diebercy, falsche gezcug-
nis. Afallft. 15, 19; ablast ist nil ein goUicbe
Iriegprey, s/oiidernn ein liellisch, IculTelisch.
endchrisliscii Inegerey, diolierey, rciiherey.
grund vnd vrsach. (1520). iiig' ; an dieser
vnausspreehlieher dieberejr vimI reuberej des
gelis, so iliin hs ablas begangen ist, seid jhr
goistlichcu alk' snm])l srtiHlfti^. vernutmu^
an die geisllichen. (1530). Üiiij\
Dlcbebidi^ tt. ich wil das bach offenbar
machen for aller wdt, das {äa$x es) ein diebe
ImicIi vnd lügenhuch sey, der ^ophet
Savhaija. fir)2S). Riij\
Dit'bhaii», n. EisL \, 452*.
iicbltch , diehsch , adj. uni adv., furax,
rapas, zum stehlen geneigt: eyn solcher
,ij,.I.<, lier krctzmer isl der liapst !t vnn
der beicht. (\b2i). aiiij': verlogoiie ilulti'^t he
schülkin. de IVetle br. 5, 625 ; der baur lial
sehr diebische nigel an den fingern, ebtnd*
731. man sagt vom pfauwr, ila-^z erhab ein
engelisch gewand, ein tln luscben g.ing vnd
leufeliüchea gcsang [sprichworl). Usciir.
227"; — das heisi diebisch geh'anddt. wenn
man einem heimlich sein gul abreissei. der
prophet Sarharja. (152S). Rij* ; damit ii li
da«: meiQc nichl diebiscli gewinne, eine m>
feltige weiM m haen, (1535). Dij '.
IlcUich, adv. diebischer. heimlieKer
weise: er woll dem bapsl srliuld ;.'i'l»Ln. dns
er gtitles elirc dicbUch slcle. das ander legi
Widder d. hgml. prophelen. ( 1 525). Lij*". —
mhd. dieplich, diepllche {Ben. 1, 325), ahä.
diuplicho [Graffi, 98), haute oon diebisch
i"errfrrV;((//.
Diebsgrüell, m. dieLKsyenune : deine fiJr-
sleu sind ablrUnnige vnd diebs geseUeo.
Jee. 1, 23.
Diebstahl (diebsial), m. teie furtftm in
doppelter hfih'nuintf.
1) die hanäiuny des stehlens : sn isl nu
das nicht allein ein diebslal, so man su nadita
ypn ih'e bcusser bricht vnd eynem das seyne
hcymlich bey nachl nyinpi. sondern ein
yglicher abbruch odder schade der dn ge-
schieht deinem uehislen am gut. ausleg. der
xehen gtpot. (1528). H 6* ; raub vnd dieb-
slal der gttter. oondM'iwndkeftneMe. (1534).
Fiiij*.
2} die gestoMene sache selbst : es »oi aber
ein dieb widerslatten ; hat er iiicbts, so ver-
keolT man jn vnib seinen diebslal, findet man
aber bey jm den diebslal lebendig, es sey
o(Mi«;e, eseL oder srlinf, so sol ers /wilVIlig
wider geben. 2 Mos. 22, 3- 4 ; al>er wenn
geben sie solchen raub vnd diebstal Widdert
von der winckelmesse. (1533). Aitj''.
mhd. diupi^tal. diiipslälc f. {Ben. 2"^ (JliG),
eine susammenseizung mit dem für sich ver^
alteten sUlc, slMa f. {Ben. 2\ 636. Grajf
6, 66Ö).
DiebwiUlg; zum .stehlen geneigt: die dieb-
willigen vnd rnnlifryni,'f»n herrcn. ein brieff
von seinem buch der winckelmesse. (1534).
Cij*.
Dienen, sertire, mhd. dienen {Ben. 1,
.{HS), ahd. dioiinn ^Graffh» 91», V. dio, deo
knethl, sclave, daher
1) ursprünglich jemandes kuechl, unter-
gebener Stint vnd den gegeneats su herr-
schen bildend: es nuis ja alle verniinin, auch
wnl ein kind \im sieben jaren sagen, das fic-
bielen vnd gehorsam sein sey zwciericy,
66*
DIENEN
436
DIENER
glcii'h wie aiu'li Iii i I -«rlien vml iliencii /woicr-
U»y siinl. der 1 U 1 . psatm. ( 1 534 ). Mj' ; zwey
voick ^ind iii deinem luibu , viid zweicrlcy
leule worden sich scheiden aus deiDein leibe,
vnd ein voirk wird düin niidcrn vberli'gen
sein, vnd dor prossor winl diiii klrinrn dir«-
n«ii. 1 iHoj». 25. 23; vüh-kcr luiissi-n dir
dienen vnd leiite raOssen dir zu fusse Tallen.
27f 29 ; ein voIrk, das ich ntvhl k.-indic, ilie-
Ht'l mir. 2 üam. 22 ,11: vnd sollen ;dle
vi>h-k«T dienen jni i.SeOuvadnezar) vnd sei-
num üon vud i^cinL'^» ^^uns aan, bis das die zcil
seines bndes auch kome p denn es sollen jm
viel vith'ker viul ;>r(.Hse kdnige dienpn. Jer.
27, 7 ; niemand kan zweien li. rm dienen,
(>uLwt!der er wiid eiuen liasi>en uid den an-
dern lieben , otler tvird einem anhange» vnd
den andern veracbien. Matth, G, 24 ; wenn
dein briider veratmel neben dir vnd verkeiiiTt
sieb dir. so sidiii jn nirbl bissen dioiieii als
einen b ibcigen. 3 Mos. 25, 3'J. nähere be-
itimuMMgen werden mit praepo$UioH hiHxU'
geßigt: wil dir siben jar vinb Habel dein<-
jUngesle Ifieliler 'lieiien. 1 }f<*< '![). IS.
2) ebenso ^oU, Chmlo dienen, ats seine
kne^U, mterihoM* *e(nem mllen geaiäti
leben, »ieh lAm Mngeben: dein herm ewrni
j,'oll si U jr dienen. 2 Mos. 23. 25; ilariiinb
werden /eieben vnd vvMndrr .'ni dir m vnd
an deiueui i^aiiicii evvigbeii, das (hl dem iierrn
dtiincin goll nirbl gedienet hasi mit freiide
vnd Inst dciais berlzen. 5 JUus. 2S, 46. 47;
vnd du mein son Saloniu eikeniie dtit
deines valers vnd diene jm niil ganizeiii
lierizen vnd mit williger seelen. 1 chron.
29, 9; jr wieset wie ich alle xeit bin bey
eneb gewesen vnd dein berrii gedienet mit
aller demnl vnd mit vielen jbrenen. apost.
20, IS. l'J; Cbrislu dunen vnd gull dienen
lieirt rurnemheh bey s. Paolo ein Änpl luren,
das Christus ybni befolben bat, nomlirb das
predigefi ; es t-l ein ilirnst df( s>Ul ('Iili>tO,
nielil zu (dirislo gebet, aunieg. der ep, vnd
euang. vom aduenl. (152S). G5'\
3) den gOtzen dienen, neft den falsche»
gSUern ergeben: bete sie nicht an vnd diene
jncn nielil. 2 Mos. 20, 5; das sey ferne von
vns, das wir den iierrn vei lassen vnd andern
gSttern dienen. Joe. 24, 16; da ihelen die
kindcr Israel vhel für dem herra vnd dieneten
Ba.ibin. i IrhI. 2, 1 I ; sebemen niKssen sieli
alle die den bilden dteueu vuU sieb der gülzen
rbUmen. ps. 97, 7.
4) der sOnde, htfsen Iflslen etc. dienen,
ihr sclave sein: das wir binfurl der sunde
nielil dienen. Rnnt. (5, V, ; Avun xdi lif dn-npii
niebl dem Iierrn Jbestt Cbristo, suiulern jreiu
bauche. IC, IS; dienend den Insten vnd
mancherl«*}' wollttsten. Tit. 3, 3.
5) inensi bell dienen ohne (jpnide im
knevhtsverhültnis zu ihnen zu slehcn. ihnen
hilfreich, gefällig sich erweisen, beisiand
teiiten: diene einem narren in seiner sache
nicbt. Sir. 4, 32; vnd dienet einander ein
J; !i 'Im r niit der gäbe, die er enij»ffli!gen bat,
als die guten liau^balter der luauoberley gna-
den goltes. 1 Pet. 4, 10; es beweiset audi
die erfarunge , das die so solchen krancken
dienen mit lieb . andacbt vnd ernst , das sie
gcnie\ nipli' b belmiei Werden, ob man für
dem ilitUtn jUehen muye. (1527j. lÜiij' ;
vnd sie war ein scer sehdne dime vnd pllegi
lies kunigs vnd dienet jni. 1 Aon. 1,4; aco«
|N ln> liics mlntfssus odder lii'fitfi.idis , tief /u
gelassen war voib den allar dem priesUr zu
dienen, als die denaltarm liebten, liecUi
vnd kcrtzcn anzündeten vnd zur messe liulfleo.
von der tcinckelmesse. 11534). Oiij\
(1) icozu nülzcn, gereichen: du redest gern
alles was zu Verderb« n dienet, ps, 52 . ;
der man sucht nicht was lum friede diesem
voIck. .sondern was zum vnglflck dienet. Jer.
ns. 1; wo zn dienet dieserunr.il.' Matth.
20, b; vvir wissen aber, das denen, die goll
lieben, alle ding zum besten dieueu. Röm.
8, 28; die blelter des holtzs dieneten tu der
gesuiidbeit der beiden, offenh. Joh. 22. 2.
Diener, m. minister, servus, knecht, mhd.
diener, dieiiaire (Ben. 1, 371): da inacbl
sich Hose auir vnd sein diener Josua. 2 Jfei.
24, 13; vnd der knabe war des lierm die*
ner. 1 Sam. 2, 1 1 ; mein kind, wiltu .::">tti's
diener sein, so scbickcdicb zur anreeblunge.
Sir. 2, 1 ; da für balle vns jederinan, nem-
lich für Christus diener vnd bausjialter vber
golies gelieiinnis. I Cor. 4, 1 ; vvenn Cbristus
selbs odder seine niuttcr itzl elwa krantk
lege . da wcre. ein igliclier so andediU^' , das
er gerne diener vnd bellTer woU sein, ob man
für dm tterbeH fii^e» mSge. (1527). Cj*.
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DIOERIN
437
DIENSTBAR
ticHfrin^ <li< iierinne, f, golles «li<>ii<>rin
nennt Paulus du obrigkeil: willu ilicli altvv
nicht riirchleii Tur der oberkcil. sa Ihne gutes.
90 wiretu lob von ilemelbigen haben, denn sie
ist gultes (liciierin (gotiiH ilieiieryiiiie. von
weltlicher iberkeyt. 152:i. Cij ). Aöm. 13, 4.
— mArf. (lii-ncritinc t Iten. l, 371).
Pieulich, adv. nulsUch, /örderlich: tu
solches grewiichff wesiens besserung dien-
lich, an den chrisU. odeL (1520. vt-nn.
a«->y.) nach Grhnm tclb. 2. 1114
iioU äus tcurt erst im 11. jh. vorkommen.
iicnsi; Ml. «8(A d*n varschiedenen bedeu-
tungtm du dienens in mthrfadurantoendumg.
1 ( die zur Verehrung goHes vorgenom-
nteiii n hiiudhinyen, Übungen, gebrauche, die
vernchiungcn der priemte r , cuilus: .su balil
man gotl einen dienst sol Ihun , so feylel 05^
vberall vml wil yedemian vprliun;j;«'rn. rber
das ernte buch Mose. { 1 1. Kk iiij'' ; vii^er
vieh sul uiil viis gehen vii<) niclil eine kiawc
da binden bleiben, ileun von dem vui^crn
werden wir nemen snm dienst vnsers gottes
des herrn. 2 ifos. 10, 2(*: vnd wenn jr- ia^
land koiuel, »Iri« imicIi der lierr geben wird,
wie er gereili luii, su ballet diesen dieusl.
12, 25; die kleider des ampls sum dienst
im heiligen. 35, 19; es kompl aber die zeii,
djs wer cticli lüdl i wird meinen, er Ihu
glitt einen dienst drju Joh. 1 (>, 2.
2} die zu gunslen^ lum nuiun eines an-
derK freknlHg «Vernommenen hamdtungen,
leistungen, Hne gefälligkeit. woMUuU: wer
sieb der meynung besclinyttr, wie er scyn
Jiar, barlt odder hull be&ciiijyllc, ycmanti zu
liebe vnd dienst, der thet kein innde. ttusleg.
der ep. vnd euang. tum chrisU^ efc. (1522).
Z/j' ; demnaeli babeii die >neraroenls reiiidr
iik IiI vrsrrphf zu rliiliiicii als llielen %vir: jnen
zu willen vnd dienst, das wir die eleualiun
fallenlassen, k^rtx Mkenfnii. (1544). Hif ;
es »ol wissen yderman, ilas ehr (er) mir ki y-
ncn dienst dl an lliiil . -i/o er die Ti t iu liscli,
ketzerisch, iugenball.ige bulle veraclue.
Widder die Man der endehruis. (152ü).
Aij'*; au IT das ich meinen einfältigen Ocud-
selten einen ilienst dazu tliu, wil ieb kilrlz-
lieli .iTi7fMi,'en die Iand'*clinlT\ vml» .Ifni^alciii
od>ler Jiid-i gelegen, der prophel Jesaia.
der rieiiier, tias i<r jin Wider fiwn dienst
thun so!. Micha 7, 3.
3) arbeiten und leislungen, zu deiuu man
in folge einet abhängigen Verhältnisse» vet'
bunden ist: das vvurllin m> ss lu i t auS
ebreisi ii M)iiiel als i'iiicn ziiis tMidcr l'iDn-
dit'ust, wie ein bawr odder Iflienman seinem
berru seine mess, das ist seinen geburbch
sins oder dienst bringet, anmmn det ehri$t{,
lebens. (1533). Aiiij"; gicieb wie den leuten
geseliiclil. «Iii' iiiil fronen vn«l dit iisten so zu
|dagl u urdeu. der propb. Uabacuc. U52ü).
k inj* ; vnd man seixtc fronudgte vber sie, die
sie mit schweren dienslen drucken selten.
2 Mos. 1.11; aber die IC^'vpler handeilen
vns vliel vnd /nitngen vns vnd legten einen
harten ilienst aull vns. 5 Mos. 2G, ü.
I) dienst amt: eyn iar odder zwey
eynen sollt odder mangellt gebe, bis ylm goit
mit ( yiii (tit iisl beriete. originatbr,V.j, 1526
im gesamlarchiv zu Weimar.
5) gleich wie jr ewie glieüer begeben
hallet SU dienste der vnrein%keil vnd von
einer vngereebligkeit zu der andern, also be-
gebet auch nii ewre glieder zu tlit>nsie der
gerechligkeil. Hörn. (>, 19; itanii auch die
creatur frcy wenlen wird von dem diens^t des
vergenglirben wcsens. 8, 21.
mhd. dienst, dien« st m. und n. (Ben. 1,
'MD. ahd. iliiinnsl n. {(iniff \)'A).
Uieu&lag, m. dien Marlis, schrieb L. immer
dinstag, 1. b, sinl dinstags kein leyche noch
krancker erfunden ist. originalbr. v.j. 1 535 im
(jf<. (inhirzu Weintdr S.pag. 109 // 12. I.e.
DicDüturbeit, /. knechUarbeil : dir eiste
tag sul heilig vnler «ueh heilen, tb ji zu-
samcn kompl/ da solt jr keine dieusierbeit
lliiin. 3 Mox. 23, 7. S. 21. 25 u. s. w. von
L. selbst in der randgL zu 3 Mos. 23. 7
erklärt: das sind die werck. so man an den
werckeltagen thul, narung au suchen, da
man gesinde vnd vicli zu braucht.
D!en>tbar, zum dienst verpflichtet, unter-
liiänig, gehorsam: dein sanic wird ein
frenibdling sein in einem frembden laude vnd
sie wenlen jndienslbarmachen. apotUgeidi,
7, 0; der grüssesl sol dienstbar werden dem
kleinen. 9, 12; w. Irin aber gleiibige herrn
habeu, sulleu die sellii;;en nicht verachten
(152$). i]'; was der fiirsl wil, das spricht I (mit dem scbeinj das sie brader sind, son*
Digitizcü by ^(j^j^l'..
DiENSTBARKElT
438
DIESER
tiern uAh-u \\A mehr (lietislb.ir sriii. 1 Tim.
6, 2; simi sie (die enyel) nicht alle zu mal
dicnsthnre gi'islcr, aiisgesand zum diensl vmh
der willi'ii. die ererben sollen die scligkeil?
B«ftr. t. 14. — imM. dioneslbiere (Jl«ii. 1«
37 2j mcl der bedeulung zum dienst tüchlig.
— 10 Fl i?ip(!*tlt '!• (lax bei Grimm fehlende
gleichbetkuiende dicnslberig : den ganlzen
mubkr«« der enlen dieiisiporig zu machen.
kleylnli ansuchen der ßnff mederöster-
reirhischen lande etc. (15101. Miij'.
Pifusibarkelt, f. unifrihänigkeH , unlei -
ivurnyheil, aüftängigkeil . \m\ wegertuu sich
tu hOren vnil gedächten auch nicht an deine
wunder, die do an jneii lluUesl, sondern si«-
wurden haUlarrig vnd wiiilfen ein hcubl aull',
das sie »ieh wendeten zu jrer dienslbarkeit
in jrer vngeditlL Neh, 9, 17: disze txwo
«viddersienilige reile der ftvyheyt vnd diensU
|i;irlieyl zuuornehmcn sollen wir gedcncken,
das eyn yglieh Christen incnscli ist tzweyerlfv
natur. von der freiheil einiss Christen men-
. »ehen. (1520). Aij'-.
Dienstbete, m. fawuUtu, Ümter: ehehall
otlt'f tlion- hauspost. Wittemb. ir> tri,
tcinlerleil 32 ; ui<ui liiidct sulcher eheli.tllcn
oder dicD&lbolen sccr wenig, ebend. 51^
WrattgeM^ n. aalamM, $oU: fragl man
ohi rechi sey, das einer seid nemc odder
(wif -M- »'S ufimen) dirnstgell odder mangelt.
ob krug^leule etc. (1527). Eiiij".
McMihlftlg, dienstfertig, dienstbeflissen,
«iM. dieneslharicc {Ben. l, 372): lassei
pworn gl.avhcn lit'rfur bt etilen forden leu!-
Ifii, flas er dit'iisih.ifni;;, sclicfriip. krolTlic.' s ml
lliellig >ey. dte ander ep. i'eiri. ii524 i. bij' .
McMÜMUy n. d^NMia serUMit {Frisch
1, ISS**), «0 wird im a. M«f. Eg^en das
dienMhaus der Israelilen genannt. 2 Mos.
13, 3. 2ü. 2. 5 Mos. 5, 6; Jer. 34, \
iicMlktccitf m. «ereits; da$ {die gott
um eignen mUsem wiUen lohen) sein cylcU
niesrlinfr vml niiflliiifri', dicnslknechl vnnd nil
kynder, rrombdling miihI nil erben, das ma-
gnifical. (1521). ciiij'; es isl besser das du
ein band werck lernest, denn das du ein dienst-
knechl werdest, ausleg. der ep, t%d euany.
wmadaentelc. (ir>28). Jj''.
ilenstlichi aäj, und adv. I J dienstbereit,
iienstbeflisMen: wo Adam Jarynne {im Hände
der unsehM) blieben wer«, hell er auch
solcli«' kinder gezeiu^M'f . vn?t wilcheri kein
böse lusl gewesen wcre, sondern weren
yedenuan freundlich vnd dienstlich gewesen.
9ker da» erile hud^ Mote. (1527). Piiij^;
wie ftYnndlich empfehet die (Hehekka) den
frenibdcn knoclit , wie wiHip vnd »ItcTistü-li
beul sie sich, das sie yiiiu dienet nach all«?r
notlnrin. ebend. Pfij^
2) dienlich, nützlich, heils<m': tu heil ge-
meiner cbrisleniifit diensilich , nollig und
nnfzlich. de Wette br. 2, 337 ; (Ikn»»; ^ollle
ein weg sein , der zum frieden dictisllich
were. ehetid. 4« 483.
mhd. (lionesllich, dicnesUiclie(0en.l«372).
Dieustlorh , n. gefängnia iro man dienen
mus:: Chrislos künigrcich willn vus geheu ^
vnd lessl vns gen Babylon mitten ynn das
dienslloch treiben, dir projiA. JintacKe.
(tr)2S'. inj'.
Dlenslmu^d. /. fnrilla: «ilma {heiszl) via
magd die noch kcyit man hall, nicht wie eyu
dienst magd, sondern die noch eyn kranli
Ircgt. das Jhesus Christus ein geburner jwdit
sey. (1523). Biüj'; das ist .iber licy vns
nicht seltzain, das einer dem andern sein
knechl oder dienstmagd abspannet, deudsch
eateekimut, (1529). Liiij^; so ist eine
christliche gemeine nicht des olYicials dienst-
magtl. von den schlii^iseln. (l.'v t'M Jiij*'.
iienstsdiafit /*. knechischaji, j^erriius:
dawider aber lehnen sich nu anlT die aller
gelertesliM) vnd besten Christen (wie sie sich
lie(!ilnrk('n l.i^-^ciil, dtP (!rr nnliir vnd eigenem
willm (Irti /. Mioi zu lang lassen vnd dieses
nennen freyedienslschalTl^üllcs. Eisi. 1 . 1 13\
ilensiverk, n. diemtarbeit. «or. xu 3 M^t.
23. 7. S. 21. 25. 2S. 35. 36.
Dicn«>txanm. m. I Sam. S. t bildliche
bezeichnung der Stadt liath, die als greni-
feste dazu diente , A# b$mad^mii» Ubt^
im iaum s« Kalteu, v^. 1 cAron. 19, 1.
Bicscr, Hirse, dies, pron. demonstr. hir,
hnfc , hnc , mhd. disiM" {asximilit>rt (lii i <'i,
liisiii, <li/. [tien. l, 3liUj, ahd. deser, d^siu,
dix (ßraffb, 72).
/. lila« die bri L. erscheinenden rer-
<ii lti'rtl,'ru''u formen betrifft^ so schrieb er bis
gegen das jähr 1524 in der reget diszer,
disze , (ein:t;/ne drucke Stelen «tieft disser,
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diB$e)» *. b. Atazet arlü'kcl »I fabch. eyn
wii^ ier Iheologen ttu Parisz. (1521).
Cüij'' ; dhre ai>|ip|Iatiun. appellalion. (1520).
Aiij"; i\\Hse laslerhiillc. widäer dit buUen
4e* endi^ristM. (1520j. B5''; naeli »bgaiig
diste« «ulbaiies. originalbr, v. j. i&n im
gesamtarrhir zxt Weimar. .\. lOS. 41 ; (Ii>zc
schclzuhj^. t'bend ; \ nti disziMii fall, originaibr.
v.j, 1523 im ges. ai th. zu Weimar. O.pag.
14» FP, 2. spSUr begegnet nur dieser, diese :
dieser geysl. das ander teyl tcidder d. hyml.
Propheten. {\h2b). Aij**; dieser tciiflcl. ebend.
Bj''; diese donneraxl. ebend. Gij"; diese ge-
ineioscliain. ebend. tiiij*. so auch in der
bibel.
Das nmUr, lautet anfangs noch häufig
(!il2 : dilz isl villeichl ihm h /u fii>-fh vnd vn-
geliui el ding, an den christi. adel. (1520}.
Jiiij*' ; , diu geicidecbl wirt nicht vorgeheo
hisz (las altes geschiebt {Lue. 21, 33). aus-
leg. der ep. vnd euang. des aduents. { 1 5221.
dilz arm v«d<k. ausleg. dar ep. vnd
euang. vom chrislag. (1522j. Eiitj' ; dilx
geschenck. kuUa eene iomini. (1522). Aiij''.
teU 1523 nur disz, dis: disz capitcl. das 7.
cap. s. I'auli zu dt n Corinthern. (15231.
Aij*; disz gepulU ebend. Bij''; disz worlt.
ebend. Biij" ; disz cuangelion. das Jhesus
ein gebomer Jude sey. (1523). Aiiy^; dis
stuck, das ander leyl widder d. hymi. pro-
ph^i'-n. (1525). Ciij\ häufig in der bibel.
selten dmes: befdh di:>Cb alles ynu e. c. 1. g.
gnedigs bedendteo. originafkr» 9, j. 1526
im fea. anhh m Weimar {de fVMe hr.
3. 26).
//. hrdcHluhij und sleUung.
1 ) es beieichnel einen gegeu*land so ge-
nau, ab tOMiM iiwm ^ehhsam mil fingern
auf tftn wiete (Adelung): das liei.st ciu
pronoiHPH, wenn ''s juilTfin ^()Il(lerlichs zeiget,
gleich aU gegeuvvci lig:> vnd dasselbige von
allen andern scbeidel ... als wenn luan sagt
'dieser man isl firum, diese fraw isl sttchlig.
dis I)rod isl scliüu*. vom abendmal Chrisli.
fI52Sj. miij''; deinem satucii wil ich dis
iand geben. 1 JUos. 12, 7 ; «ibe ich hab auch
io dictem slttck dich angesehen. 19, 21. das
dasu geMrige subslantivum kann auch weg-
bleiben: wer sind diese bey dir? 33, 5;
was soll VHS dieser belffen? 1 Sam. 10, 27 ;i
DIESER
antworleslii nichts zu dem, was diiese ivider
dich ziMi^t'ii? Matth. 26. 62.
2i bezieht es sich auf einen zrilraum , .■so
heiszt es gegenwärtig : wir li.'ilien ge.Miii(li|j;('l,
mache es nur du mil vns, wie dirs gefellet,
allein erretle vns lu dieser seil, riehl. 10,
15; so wil ich mttrgen vmb diese zeit meine
knechte zu dir .senden. 1 Aön. 20, 6 ; herr,
las jn noch dis jar. Luc. 13, S; vud legten
grosse steine für der httle loch, dk) sind noch
aulT diesen lag. Jos. 10, 27; (der Herr) ver-
warfl* sie niu-li niclil von seinem angpsii-fii
bis aulT diese stund. 2 kön. 13, 23; wer
vwb jn haddcrl der sul dieses morgens ster-
ben. ficAl. 6, 31 ; (er) worlTelt diese nacht
geraten aulT seiner lenncn. Ruth 3, 2.
3) seine stelle hat es vor d^m ."iubsl.,
ebenfo sieht es vor dem dazu gehörigen ad-
Jeetivum, leefdbet «iaxn die stJtwache fiexiim
vertai^ doch läszt L. auch die starke form
folgen: zu aller di«'srrmrrhlij:ri Iiaiid. 5 Mos.
3 1, 1-2; dicM'f luiIhT luiii:!. 2 Sam. Iti, 9;
die.>^er liü.sei llaiiiaii. Esüier 1 , b ; dieser
giiriiger hohmnt. ausleg. der ep. vnd euang.
vom aduent. ( 1 5 2 S ). VpzK
4) des nachdrurkü ircgen rrird es auch
manchmal vor das stark (leclierte posses-
sivum gestellt: c. k. f. g. wollen diese meine
schrilll Air mantel, heinbd oder roch halten.
originaibr. v. j. 1537 im ges. archi» mu
Weimar O. pag. i n FEE. (ktin wer-
den zu mir crab komcn alle diese deine
knedite. 2 Ifot. 11, S; gehe hin in dieser
deiner krafH. rieht. 6, 14; da kam der zorn
vber Juda vnd Jerusalom vii:l> dieser jror
schuld willen. 2 rhron. 21, IS; nach dic.ea
seinen wenken. ^'eh. 6, 14.
5) e* steht am ende, wenn es sieh auf
etwas besieht, das berichtet werden soU: die
söne iNo.ili, die au.s tlciii ki«<stcii giengcn, sind
diese, Sem, Ilaui, Japlictii. i itios. Ü, IS;
aber die grentze gegen dem abend sol diese
sein. 4 ifoa. 34, 6,; die «einnag isl aber
diese, das ander teyl widdar d. hgnU. pro-
phelen. (1525). Aiij*.
6) im gegensatse su jeuer: es war aber
ein finster wokken vnd erleucblel die nacht,
das sie dieganlze nachl, diese vnd j*-ne. nicht
zusamen konen knndtcu. 2 I^fos. M. 20;
leilel das lebendige iiind in zwey teil vnd
439
Digitizcd by Lit.jv.'vi'^
DIESMAL
410
DILLEN
y,cUl dieser «lic hvUWc vml jener Ui« hdflie.
I kÖH, 3 , 25 ; wer etwas redet wider deo
lioilie<!n geist, dein wlnb niclil vergeben we-
der in (lieser nocli in joner well. Matth. 12,
32 ; ilis soll man lliun vnil jenes üiclil lassen.
23. 23; {die reniim/t) lebel dis vml jenes
an, das sie der boshcit steure vnd wehre.
ousleg. der ep. rnd euaitg. von ostern elc.
(15-11). y5''; (las ilicii linp^t flis snA jptir>«;
hcstelie. wider den bapstum zu Horn. (1545;.
Tj . vgl. der /, Ufr.
7) das »eiilr. dies, leie das demonstraiiv,
»las, auf masr und fem., auf sing, und pl.
besagen : (li«^ ist tier Slam iIcs valers Elam.
1 chron. 4, 3 ; (Iis isl eine grosse slad. 1 Mos.
10. 12; di5 sind die fttrslen der lloriten.
36. 29.
Diesmal (dilzmal, dismali, adr. nunc, hac
vice: das scy dilzmal gniig. au den christl.
adeL (1520 venu, autg.) MS*'; das sey
diszmal gnug gesajtt. deamagnifical. (1520).
liiiij"; ich wil anders dis mal alle meine plage
vber dich selhs senden. 2 51. I I ; ver-
gebt mir meine sunde dis mal auch. 10, 17.
iNi( «oratt^/keiufeni auf: sihe, ieb wil die
cinwoner des lande.s aufl* dis in.il vcrsrhleu-
dern. ./(T. 10, 18; nlifr h.il sein lio-
scticid. liasz nichls draiis wird aui dicszmal
{originalbr. dis mal), de Welte br. 3, 76.
Mcttelt (disseit), «ide. auf dieser ieite, im
gegensalx von jenseit ; das folgende subst
steht gewöhnürh im gen.. sp/fi ii im dnl.:
die zwey {sacramente ) seynd l»edcul durch
das rote mehr vod Jordan vnd durch die xwey
lender yhenst dem Jordan vnd disseyi des
Jordans, eijn sermon von dem hochufirdigen
iacramenl. (1519). cj ' ; disseid des Jordan?.
4 Mos. 32, 19; dissicid der Kinder Israel.
Jo$. 22, 11; dissetd des wassers. 1 kSn. 4,
24; disseid dem Jordan. Jos. 22, 7.
Wlessell», dasxethe, mit angehängtem ge-
Hiiiviichem s: vnd die IMiiiisicr slunden aufl'
einem berge jenseids vnd die l!(r.ieiiler auff
einem berge disseids. 1 Sam. 17, 3; dis-
seitlsden w.i<sprndes Morcnlnmft's. Jes. IS, 1.
Dielrirli (diclcrirh), m. ein schlmsel, der
alle Schlösser schliesxl: wir hallen ein la-
tcrne vnd einen dietrich mit vns. brachen
yliin ynn das al|pr heymiichst kemcriin vnd
schlössen alle kästen vnd laden aulT. dai diese
vortChrisHnaehfßH stehen. (1527). eiij' ;
der hapst macht ans solchen scbiflsselo sween
iliriiirli /II aller könige krönen, von den
rouvilijs vnd kirrhen. (1539). Jiiij' ; falsclic
dietriche. wider Uans Worst. (1541). Ej';
da doch der text redet von sdilOaseln vnd
Vergebung der sUnden , so bringet der bapst
seinen (liolorieli. H$chr. 375'*.
viTmulliungen über den Ursprung dcs
namens s. Grimm wtb. 2, \ 145.
ilewdli ad», mhd, die wUe, ohd, dia
wlla, so auch bei L, in der reget der artilul
noch unangeschoben.
1) quia , quoniam, weil: sihe, die wed
dein knechl guadc fundcu hat für dcioeu
üügen, so woUestu deine bannhertiigkeit
gros machen. 1 Mos. 19, 19; die frembd-
lingen soll jr nicht vnterdrüekcn , denn jr
wisset vDib der frembdiingen lierlz, die weil
jt auch seid frefflbdlinge in Egypteoland ge-
wesen. 2 Mos. 23 , 9 ; die weyl ich sähe,
das yliiii idem römischen hof) nil zu heliren,
kosl viid millie \niloreii w.iriv hali ich vlm
voraclil. eyn nendbrieff an bapn Leo X.
(1520). Aiitj*' ; es ist myr icu vill das e. f. g.
szo weyt ynn meynn suche vnnd mttbe ge*
zcofrenn wirl, die weyl aber die noi vnnd
golt szo fuget, bin ich e. f. g. wolt myrs zcu
gnadenn vor gute habcnn. originalbr. t . j.
1519 auf der bibKoihdt zu Golka eod.ehart.
379 fol. 2 (de Wette br. \, 201).
2) so lange als, während dem, unter-
dessen: die weil Mose seine lieode empor
hielt, siegle Israel. 2 Jfos. 17. 11; Jona
schh in aber die w eyl vnden ym SCbilT. der
prophet Jona. (I52G). Kij' ; gotl Ihul die
äugen zu vnd regirel als kenne er Jacob tiiehf.
das er das selbe volck so l^ngc Ic&sct gehen
vnd dicweil Esau empor hebt, vher das erste
fiurh Mose. (1527). Nnj'-; wer predigt die
weii ileii cliri.Hten , so j-n^'" !iis solcher sp^U
geschlichtet vnd vergln hen werde? von den
eoneUijs vud kircken, (1539). Ilij\
Mgaitlt^ f. würde: drumb ist seine {des
bapttes) digiiitel, hcrrligkcil vnd maiestet in
ver.ichlunjr knninn. Ii ihr. 369''.
Dül, m. anethum. L ( ill. mAd. lille (Beu,
3, 37). oftd. lilli. tiir.< (iraffb,iQO), Matth.
2^. 2:?.
Mllent s. tlllen.
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DING
441
DING
Din^ (dinrkj, n. pns, res, .sache, mhd. dinc
{Ben. \, 'Ml), ahd. dtng {Graffh, 176.
41m- pl. ioMH kei Lu «mal im anfang, dfler
ilingcr: der «blas ist nicht gelio(en. niicli
rirhl geralpn, Runt!«'m von iler dinpcr Iz.ill,
ilie Uu gelassen viul erkuhi wonieu. eynn
sermon von iem mMtmt tmnd gnade. (1518).
Aüj^; erkentnisi der IcipUchen, sicliligen
(liiiger. das magnifical. fI520). Inj*'; wer
da scIilefTl, der silict noch fnipfindl dt-r diiijjor
odder guUer kcynsz, (iii^ aulF der wflli vrul
vmb yhn her »nil. muteg. der »p. vni emng.
des aduenU. ll522). Aiij*; vnd dio mcn-
srlH'n werden vorsclim.iclilon für fiin liir vinl
für warten der dinger, die komen solten autr
«nl«n. Imc. 21. 2G.
1 1 tteAl es in der weitetien^ mihegretuten
be^eulung, so ist der pl. getcohnlich, dem
in der reget noch all zugesetzt iriril : alle
<tin£ sind mir vbergel>en von nieineni vater.
Mallh. II. 27; nach dem fursaU des, der
allf ding u'irckcl nach dem ral seinem willens.
Kphes. 1,11; vnd trogt alle ding mi( sciTicm
kr«>ll\igen worl. Hebr, 1 , 3 ; jr kiiidei , seid
gehursam den eitern in allen dingen. Coloss.
3» 20 ; tuin drillen ist eyn weyb gesrhaflen
dem man tzu eynem geseliigeii hnllTen yn
allen dingen, eyn sermon von dem elichen
glanäU Aij' ; also hat er uu die tu l)f
gepreiset vber alle ding, so aufferilen mü^t n
geiiennet \N erden. eUlich schöne predigten.
(1533). Kiij' ; wir sollen goU vIht ;dl(' din;,'
filrrfitcn, heben vnd verlrawcn. Jen.b, .
es kann aber auch der sing, bei all stehen:
er hat mir gegeben gewisse erltenlnis alles
clinges. weish, 7,17; die seele kan allis
«lifiL"^ ompercn nn da« wnii f'ollis. von der
frcyUegt eyniss Christen mensciien. (1520).
Aiij". ebenso metm em< vi^nt beseiehnet
wird: des dings war gntig zu allerley wen-k
ilas zu machen wnr. 2 Jfo.f. 7 ; es isl
wel gills dingcs driiiiicn. dif weisltfil Sala-
monis. (1529J. Anj' ; es \vd nur jlzt zu vu l
' diogs tufallen. vermanmtg an die geistUehen.
( 1 5.30). Diij'.
2) die bedi'utung wird eine bestimmtere
durch ein zu</rjuyifs ndjeclivum oder eine
hinuteisung auf ein en ignis, eine Handlung,
einen susland: solch [iculii dz allerheilsamst
«linck ist. pyn vnterriekt der beidttiUnder.
Dm* WiirtvcbMb.
(1521). a iiij' ; siliestu wie f«Mn tling es isl,
sich so mit Luclisiaben flicken vnd plelzen.
vem abendauU OiHsiL (1528). eij*; was
isl das böse ding, das jr thut, vnd brecht den
sahbalher l;*;: * iS'eh. 13, 17; tla ward DoiiIpI
solch verliorjjfji ding (der träum IS'ebucad-
nesars) durch ein gesichl des nachts oflen-
bart. Dan. 2, 10; gleubt jr nicNt. wenn ich
euch von jnlischen dingen sage , wie würdet
jr gleuben, wenn ich < tn h von bimcliscben
dingen sagen würde. Joh. 3, 12.
3) mll einent possess. pron., <la« was efiM
betrifft, angeht, was einer treibt, thut : sechs
[iv^v soltu crbeilen vnd alle dein ding
irandgl, dsi i.nt was du xii ilinn hast) be-
schicken. 2 Mos. 20, 9 ; vnd meynen vnser
ding mflsse recht sein, ep, sanet Petri ge-
predigt. (1523). Gij"; also gründen sie alle
yhr ding nil allein mil yhren eygen, erlichten
lugen, .sondern auch mit vorkeriing des goll-
lichen worts. anff das vfttreJkrjflltefc budt
bucks Emssers» (1521). Düj*; so sind sie
alle die ans werrken sind, die yhr ding allein
Wüllen für recht gehailen haben, vber das
erste buch Mose. (1527^ xj"; ists gut zu
mercken, warumb sie so rhttmen, pi^tem,
hrangcn vnd pochen, als sey yhr ding gewb.
vom abendmal Christi. ( 1 528 K s iij"' ; das jr
iliiig soll so gar nichts sein vnd nilein die
blosse huler gnade Tor gntt gellen , das mus
keizerey sein. (/<?r 1 1 7'. j>«o/wi. (1530). Fj\
Ii ein ding, aliquid: silic. irli Um ein »
diiig tn Israel, das wer das hOren wird, dem
w erden seine bei<le obren gellen. 1 Sam. 3,
II; tom ist ein wttt% ding. apr. 27, 4;
liegen {lügen) ist dem menschen ein schend-
lieli din^'. Sir. 2(», 2S ; es isl em kiirtz vnd
iniilieselig ding vinb vnser leben, tceish. 2, I ;
das isl ein köstlich ding, dem herm dancken .
ps. ü2, 2; das kan man aber nicht leurken,
(las keiiffen vnd verkeuflen eyn nollig ding
isl. t OH kauffshandlung vnd urucher. ( I 524).
Aij' ; die cbe ein cusserlich welllieh ding ist.
ro» e]k€tadk«n. (1530). Atj*.
5) kein ding, nichts : vnd er n.iin sich keins
rbngs an. 1 Mos. 30, 6; bei goU isl kein
tbng vnmUglich. Luc. \, 37.
6) <in ding — emerlfl: ein bischolTvnd
|darr isl ein ding bey sanct PanL an den
ehrisüiehen adel, { 1 520). Giig''; vor grosser
56
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442
DISPUTIEREN
dollieit mcynet er heubl vnd herr sejr ein
ding, von dem bt^pthrnwuBom^» (\ 520).
7) güter dinge sein, «er^iii^, friUüich
sein: vnt! l>riDgcn cinnn.ler miimsrheni vml
Sinti guicr diog. de H'eUe br. 5. 792: vml
wenn sie vbel Ibun, sind sie gulerdingdraKer.
Jer. II, 15.
DingfBi miethen , für lohn in dienst neh-
men, bei L. noch, wie in der älteren spräche,
schwache flejcion i durch d«n liaiisvaler, der
erbeiter ynn »einen Weingarten dinget, vom
aktitdmat Christi. (1528). aiij''; vnd dazu
wider euch dingcff^n (It'ti Bilonni. r> Mos. 23,
4; sihe, der kiinig Israel lial widcr vns gc-
dinget die köoigc der Uelhiier. 2 kSn, 7» 0 ;
da kams erfar. das bisschoff Albredit diesen
I)eizcl gedingel halle, toider Hans H'brff.
( I 5 1! I. Lij''; vnd haben als die ge«li?v'tc
kiiccltle ncrlich yhr hrol dauon. iiurii-
hardt briefiß, 19$.
mhd. dingen (Ben. l» 337)» ähd, dingftn
{Graft 15^^)-
Biugleia, n. dimin. von ding: sprach er
{der hahn zur perle) 'sihe, du Teines dinglin,
Ugsltt hie so jemerlicb'. /«•. 5. 27 0^
Knff ) f. alramenlum, L. tinle (lindle),
mhd. tinte, lincte {Ben. 3, 3S), ahd. lincla
(Graff b, 437), von liogcre: vielen ist die
lindten scbimlidit worden. wigituMr, v. j.
153') im ges. archiv xu Weimar. N. pag,
t09 fl. 12. I. e; ich halle encli viel xu
schrt'ihoii , ,Tl)cr i( Ii wolle niclil niil bneuen
vnd linlen (1522: durch zcddcin vnd lindlen).
2 /oA. 12; so bOre ich wol vjiser glaube
stünde aiifT der dinlen vnd Teddern. das ander
ttyl Widder die hyml. propheten. (1525).
Ciig"; diesen sprucli soll roan vnterziehea
mit mtter diDtM. swtlef. der Mftan ^«]>ott.
(1528). Cj^
Pintenfasi, n. atramentarium : in mich
iiK'vn hndtffnf.isz inagauirdif wovsze Imlipiin.
eyn widderspruch. (1520). Aiij'; das ich
üolcbe demllliga scbrifll nicbt bette können
aus meinem tintenfas bringen, von den eon-
citijs vnd kirchen. (1539). Kj\
Üinnrn (tirmeu), darnien, emuecrare:
weil vnser Schweriner nicblconsceriem odder
darmen. «om e^enämalChriaii. ( 1 528). pj*;
vnd schwdrm wo! Pinon ei«! .nifrjrpn rattoii-
kunig, es könne niemand on jre messe vnd
crescm das sarramenl wandten, odder wie sie
sagen tinneo, er sey wie heilig odder gros
er wollo. Müder foracfcetaeffe. ( 1 534 ). Kj*.
Mmnig) dernnnv.', f. cnnsecralio : vnler
iler dyrmunjr. vom (jrewel der slillmeise.
(1525). AtiiJ''; ilarnaeh Tolget das aoipl vod
dcrnuinge. dendedte müsse. (I526li Dittj*.
Dlrni', f. noch mit .schu acherdeclinalion.
1) virgo, Jungfrau, mädchen: vnri >\p
{Rebeccai war ein secr schöne dtrne von an-
gesirbt . noch eine jungfraw vnd kein man
halle sie erkand. 1 Mot^ 24» 16; die kricgt-
IcnlP aber in Syrion waren er aus {heraus)
gcrallen vnd hallen eine kleine dirne weg-
gefflrl aus dem lande Israel. 2 kön. 5.2;
{alwM Jbewsl) eta iunge dyme» die vnuemickl
vnd nie keins inans schuldig worden isl. das
Jhesus Christus eyn gebomer Jude sey.
(1523). Bitj''; es geschiclil yln eben als
wenn einer dimen roil gewali ybr eine ge-
nomcn wird, von eheseäken. 1 1 530). Htj**.
2) merelrix. hure: e-; IiIl'Ui son vnd
vaier bey einer dirnen. Amus 2, 7 ; die jüden
meinen, sie {Alaria) .scy eine freie dirne. ein
Meff an die t» Franeirferi am Jfeyii.
(1533). Bij\
mhd. dierne (Hen. 1 . 368), ahd. diorni
(Graff 5, 90), aus diu magd. vgl. Grimm
gr. 2. 836.
UIrnenscbänderj m. der eine dirne zu
fall bringt: ilit* heiinliclun licsdilcfrLT vnd
»lirnenschoiidci . von ehcsachen.{ 1 5ü0 >. Kiiij".
BirnleiHi n. dimiH. von dirne, mhd. du ne-
Itn {Ben. 1 , 868): Christus wirt von den
verachten stan» von dem geringen armen
dyrnlein poporn. dasmagnificat. (1521 ). l>j''.
I^iseipelj m. lat. discipulus: wol gieube
icb , das er (a. Asilonius) gros sey bey goll
gcwest vnd noch» wie viel seiner discipel
mehr. «ottd^coitctft^avmtlktrcAeii. (1539).
r,ij\
1 Oisputaliou , /. dispulalio, slreilrede.
'wider Hans WartU (1541). Uiij^
Pii^pntleren, v. dispulare, mhd. disputieren
{Den. 1. 307), Un wecJiselrede streiten': jr
mUssel die wantager vnd zeichendeuler Tragen,
die da schwetiott vnd disputim. Jes. 8. 19;
wir wollen disputieren von der kindertauBo
vml widerf^M'lmrl. tischr. 10*'; dn wir vns
müde mil groszea vnkoslen e. k. f. g. ge-
r
ÜiSPLTlbllEN 443 ÜOCIi
ilisputiret hallen , war es alles tuU einer
|»ratwun;t vprsiogell. de Wette br. b, 217.
Bisyitierei) ». es gill nicht hey den
cliritlCB disptttirens, foncheiis» Ungelos vnd
meisten» «ns vnser veraunÄ. ItO.
p$alm. (15391. Ciiij*.
nispnfferlicb) worüber geslriilen werden
kann: ehe denn solch luiickel vnd dbpiiiir-
lich recht heHe vnd klar wurde, i» WtU» br.
6, an.
Hfsfe!, f. Carduus, bfi L. noch, wie mhd.
<ii»(el {Ben. I, 367). ahd. disUl {Graff
232), m ; es isl baUl gesa($l , du itt eine
feige odder ein distel, ein guter apfel odder
.Schlehen, das 5. R. vnd 7. cap. s. Matthe!.
(1532). hhij**; nl>ir Bolial siiul .ille sanipl
wie die ausgeworüen distdn, die man nichl
mit lienden fassen Man , sondern wer sie an-
greiflen sol, mus eisen vnd spiesslangen in
der band haben , vnd wcriU-n mit fow r vor-
tirand werden in iler woiiutige. 2 Sam. 23,
6. 7 ; sie scea wcilzen, aher disteln' werden
sie emdten. Jtr. 12, 13. mit dem atf/ferle-
rendi-n dorn verbunden: verflucht »ey der
.ickcr vmli deinen willen, mil kuumier soliii
dich draull nceren dein leben lang, dorn vnd
disleln sol er dir tragen, t Ifos. 3, 17» 18;
ich wil jn {den weinberg) wüslc ligen lassen,
das er nicht gcsi Imitten noch gehackt werde,
sonib'rn disleln \nil dornen draufl* wachsen.
Jes. 5, ü. Uo6. 10, Ö. Uebr. 6. 8.
iistdfiremeiif n. (Üf Udere) versahen sich
nicht viel ritterlichs karopITs zu jreni newen
kOnige (dem esel), es wolle denn fartzens
gellen oder ilisieirressens. Eist. I, 422*.
iistelkopf , m. Caput eardiU, dh biwme
mit der runden tameiUtapeel der Uttel, bild-
lich in folgenden stellen: es ist die well » in
dislelkopil. wo m.in den selben bin kcrol, so
reckt er die slachel vber sich, der 101.
jMaAn. (1534). Ifiiij*; es sind kletten Tnd
distelnli<"ipn*i> . wie man sio wirfT\, so keren
sie die slaclicln vber sich \nil vinb sirli v'id
müssen stechen, auff^ den künigs zu Engel-
kmd iestertehri/ft. (1527). Bij'.
Doch, ttdvertalivee odv. «md eoiij., «M.
doch Uten. 1, 375). ahd. doli {Graft 08).
I ) dennoch, dessenungeachtei, nichtsdesto-
weniger, tarnen: vinl er sähe das der pu.sth
mit fewr brandle vnd ward doch nicht ver«
zeret. 2 Mos. 3, 2 ; vnd ob jr euch in ewre
.•♦ledlc versamlel, wil icli (bicli die peslilentz
viiier euch senden. 3 Mos. 2U. 25; wenn
jemand schon flrom ist, so gilt er doch nichts
bey gott. Uiob 34, 9; wenn sie gleich sind
wie eine köstliche a^^■^^ x'v erden sie docli ver-
ffi'lM'n. 37, 20 ; jr muad tsl gleUer denn
builcr vuü haben doch krieg im sinn, jr wort
sind gelinder denn ole. vnd sind doch blosse
Schwerter. 55, 22; wenn ewer siinde gleich
blutrot ist, sol sie doch schne\^'^i- werden,
vud wenn sie gleich isl wie roM(i(arbe, sol
sie doch wie iwoNe w«^en« Jet. 1 , 1 8 ; vnd
wiewol jr (der /behe) so viel waren, sureis
doch das netze nicht. Joh, 21, 11.
2 ) jedochy aber, attamen : vnd lest gnedig
zu, das der selben lusl yu solcher Ircw eil-
was nach gelassen wirl . . . doch das man
sich mil ernste messige. eyn sermon von
dt-m dtrhrri flandl. i l 1 0 ). .-Xiij' ; doch denn
wollen wir euch zu wiUcJi seu», so jr vns
gleich werdet. 1 ifos. 34, 15; so mach dich
aulf vnd zeuch mit jnen, doch was ich dir
s;igen werde soltu thun. 4 Mos. 22, 20;
villi er ibet was dem herrn wolgefiel, doch
nicht von gantzein bertzen. 2 ehron. 25. 2 ;
sihe da, er sey in deiner hand, doch sclione
seines lebeos. Hiob 2, G; mein vatcr, ists *
müglich, so gehe dieser kelch von mir, den Ii
nicht wie ich wil, sondern wie du wdl.
Matüi. 2Ü, 39; wenn die jüdeii gleich die
sOnde nennen kOndten, welche sie doch nicht
thun können , so ist doch jrer Sachen damit
nicht geholITen. ein brieff wider die tabbO'
Iher. (153Sj. ßj^
3) ohne eine beetimmie bexiehung auf das
entgegenstehende, in welchem falle doch,
dhni' das: der sinn gestört wird, auch weg-
bleiben kann: das ist doch bein von meinen
beiuen. I Mos. 2, 23; höret, lieher, wa.s
mir doch getreumet hat 37, 6; warumh
Tragstu nach meinem naraen, der docb wun-
dersam ist. ric/i(. 13, 18; vnd die kinder
Israel schmückten jr sachen wider den herrn
jren gotl, die «hnrh nichl gut waren. 2 kSn*
1 7, 9 ; vnd sie sprachen zu jm ' herr, hat er
doch zelirn pfuud'. Luc. 19, 25; brennen
sich weysz vnd sagen '^ey ist es doch w.u*'.
auszleg. deutsch des v. u. ( 1518|. ilj'^; das
bt doch ja die aller groasesl bescheisserey»
56*
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DOCHT
444
DOHLE
die 3uff enii'n komoii ist. die liu/end von s.
Johanne Cktysosiomo. (1537). Üiij\
Gern vir4 doch'W efner frage iugeßigl :
was sei irli (loch dir nun thun, raein sori?
1 Mos. 27, 37; wns phigpt jr doch meine
seelc vnd peiniget mich niil worleo? Uiob
19, 2; warumb geheu doch den gotüoxen
BO woi? /«r. 1 2» I ; o du achweri des herm»
wenn willu doch aulThören? Jer. 47, ß; jr
kleingleuhigen, was liokiimincrl jr euch ilnrli,
das jr nicht iiabt hruL iml euch genuuK>u .'|
Hotth, 16, 8.
Sbmo hei einer bitte, einem tcunsch:
das*n.i' hinilen dran (tin hoxinnna] l.nih't
(lehlich vnd bedeut ein hcrtzhch l»egir, \va>
wir zu dcudsch sagen, ach billT, lieber hillT,
hilff doch » gleich wie wir mit dem selbigen
ach fldder doch anzeigen vnser nehhch hertz.
das schöne conßtemini. (1530). Nij'; kcret
doch ein zum hause ewers koecbU. 1 Bios.
19, 2; meine lochtcr, wen gehOresta an?
das sage mir doch. 24. 23; las doch die
dirne einen tag oder zehen bey vns Ideilien.
24, 55; ah herr, gedem k doch, das ich für
dir Irewlicb gewandelt liabe. 2 kön. 20, 3 ;
herr, neige deine obren vnd bfire doch, herr,
Ihue deine augcn aufT vnd silie docli , iiure
doch alle die wort Sanherib. Jes. 37. 17;
das doch der herr dein gott hOren wnite die
wort des ertzscheneiien. 37, 4; wolt gott
wir würden duch zu knechten vnd megden
verkaiin'i. KstfirT 1 , 1.
4) in Verbindung mit andern voranstehen-
dm Partikeln.
a) aber doch s. aber 2>
I) so doch, obgieUht iPteieaM; spracht jr
zu mir*nieht dti, somlern ein krtnip snl vlicr
vns berschen ', so docIi der iicrr ower gott
ewr könig war. 1 Sam. 12, 12; wie meine
band funden hat die ktfnigreiche der gOlscn,
so doeli jre gHtzen storrker waren denn die
zu Jonisnlein vnd Saninna sind. Jes. 10, 10;
vn<i gab jiii schuhl, das er trachtet berr im
lande zu werden, so er doch der stad alles
giils lln-t. 2 3lacc. 4, 2.
i»€ht| n. ellychnium . mhd. lAht (lien. 3,
1 1), ahd. l4bl, daht {(Jraff 5, 379). L. ge-
hrwdu in der hibel locht, scmt auch noch
oAne verAmJfceliNif dea a fii o taehl, äeteh
fSrrinm. dachte, was nacA ig an 4 wfb.
1, 251 elienfulls bei ihm vorkommen »oU,
ist mir ein beleg nicht zur hand, tceshall^
tdk die riekl^leit dieser ang«^ betweifelm
mtuz. das glymendc dacht, ausleg. der ev.
von n>;(ern elc. (1527 ). Jj"; als aber Christus
das loch auch schier verslopITt, retsset er mir
etUicbe Scheiben aus dem fenster dnrch Carl-
stad, brauset vnd aanaet, das kb dacht, er
wolle lierhl , wnolis vnd Inelii mit einander
wej? füren, wider die andjinmer. fl539).
Cj^; das zuslos&eo rbor wird er nicht zu-
brechen vnd das glimmend locht wird er
nicht auslesscben. Jet. 42, 8 ; das sie ver-
losscluni ^vi'^ fin (oidit verlesscht. 43, 17»
Decke, /. puppe, locke.
Doeter« m. tat. doctor, lehrer, ein nUl ier
hSduieagHdirtemoMe 5elt/eidefer: doctor
der heyligen scbrilTl. trtdfr den falsch ge-
nantien geystlichen slnnd. (1522). Aj*": al<0
Ragt man wie ein doctor bab einen küier zu
Präge auff der brflcken aus miUelden als vber
einen armen leyen gefmgl * lieber man , was
f:lrtiltstu ?' ''i'n hrirff an die zu Franckfori
am.MeyH. (I533j. 15ij''; er Fabian von Feditz
war kein doclor im rechten, aber wenn er
eine sache bOrete, riet er bin lu vnd irall
den /.weck, tia sonst wol etwa ein dnciitr
helte sollen latjsent hlflter vmbsucben vnA
dennoch vüleicht das blall kaum treffen, der
101. piaUn, { 1 534). Ciiij' ; ja weil es {ia$
buch von isop) die kinder lernen vnd so gar
gemein ist, mus niclit gelten, \nd lessl sirh
jderdüncken wol vierduLtor werd.dcr nm li ine
eine fabcl drinnen verslanden bat. ebend. Nij'.
iocfoflerai, ibe ifociorwilrde ertiUtten;
denn wir beschlossen haben , die zween zu
diirtoriren ehe s. Michael kompU Burkharii
briefvQ. 238.
Dectorln, doclcrin, /i. die (vemunfti ist
meislerin vnd docteryn. der proph. Saehmrja,
(1528). Sij'.
Docterfsch , (jeh-hrl: der liiiur isl nicht
bäurisch, sondern doctorisch gnug, das seine
SU suchen, tfe IKeffe 6r. 5, 731.
Doftorlirh, adj. n h hnfTe zugolt, das tch
mein d(M'lt'r|irli vnd iircdignmpl so redlich
ausgcricht habe, als er sein fürstlich ampt
jroer mag ausriciitcu. veranftoor^Miij^ der
auffgeUgien ai^rur. (1533). Diiij«.
i«ble (dole), dale, /, moneMa: gleich ab
Dig1izedJ>y.^^fi|l^lii
DOllLENGCtiAKE
44
5
DOMHERR
wir ynn vnscrn landen iDOehien s^tfn von
den (lolen oder kreyrn , wenn man sif aus
vliren neslcri mit vlircii iiin"Pn vorsUiri'l vnd
venagl. vier IrosUiche psalmen. (15261.
ich acht, der geist balle alle mensehen
fiir (Miel gensc vmi dolen. vom abendmal
Chrisli. ( ir>'?^>. 1}]^ : die wciber {trelche
zum grabe Jesu {/teuifen ihn zu salben) smd
rechte iholen (luirm»). kenupoiL Jhena,
1559 »I. 193V die form dahle (ilale) er-
srhriut nnrh Jen. 2. 179 und S. 31.
Doblrngrgnke) n. dohlengeschrei : t'^i
ein (lolen- vnii rabcngcgecke. das man ktn-
d$r stur fehnlm AaAen «oKe. (1530). Dj\
Behsn^ difhnen (donen, döncn, dunen),
sich ausdehnen , aufschtrellpfi , mAd. donen
{Ben. 1. 3SIJ. ahd. donea (Uraffb, 146):
mein gned. herr könig Clirisliera , künig zu
DcDemarck, nachl mich guter hoBöung so
vol des kiinigs zu Engclland liallicn , dns ich
gleich tliinclc (Jen. 3, 363 'liifific). au ff den
königs zu Engelland ieslerscUnffl. (1527,i.
Aiiif' t n'ai ist mir das Rir ein fasten , wenn
man des mittags ein mal zurichtet mit köst-
lichen fissrlien , auH"^ hpoff« ^n-wflrtzl , mehr
vnd herrlicher denn suiisl aull" zwey oder
dreymal, vnd das slerckest getrenck dazu,
md ein stund oder drey dabey gesessen vnd
den wanst gefullel, das er donct? Jen. 5,
407*; nirht wie die thnii, die sich mit fischen
vnd dem heslen wein auf einmal, wenn sie
faxten, so voll ftillen, das jnen der baach
(! [ I. % 329 Ui Grimm,
Doli, toll.
Dollhcit, f. tolihcit.
DviBietücbeii, doimclzenj übersetzen, er-
kläre : so mos freylich Lncas tezi eben auch
also mit einem ' ist' zu dolmetzcn sein, vom
abendmal Chrisli. (1.t2S). ziij*'; das dol-
nielzel sich nicht fein, das schöne conßlemini.
( 1 530). Kiij" ; die liiblia ans dem ebreiscben
atlfTs Dew zu dolmetzschcn. co» den UUUn
xcorten !)autfh. (1513). Aij".
das uüi l ist auä dem slavischen i poln.
lluroaczyc) aufgenommen.
MlieficheM* n. ich habe jm dolmetschen
nicht wollen alUu Weil von den ebreischen
Worten gehen, das schöne eonfitemini.
(1530> ßij".
i^MCtichcri dolmatscher, m. «frenefzer.
erklären hit eyn iglich frumehristen mensch
wolt mich reiht vornhemen vnd «kiiselbfn
meynen vnge|t('lt'n ilolmefschem nil mehr dan
mir seihs glauben, vnivrricht auff etliche
mrlkkt^ (1510). Aj"; s. Panlus wandelt die
wert eyu wenig vnnd rolgcl den alllen dol-
niat>rhern, die vortzeylleri die hiMien ynn
knechisch sprach verwandelt bähen, auszleg.
der ep. vni mutng. des adueiOs. (1522).
Mj*; sie wüsten aber nicht, das Joseph ver-
stund, denn er rodet mit jnen (liircli einen
dolmelscher ( erste deuUche bittet: tulmetzer).
l Mos. 42, 23.
■vlHcterhiBf» f. üibersHxung : aber disse
geyster, die die hymiiscbe slymme alleyne
haben, achten In ylich mcyner dohiu-tschung
nichts, das ander teyl teidder die hyml.
prophetm, (1525). Hj"; die latinschen
on alle artickel sagen müssen 'fleisch ist kein
nnlze* vnd doch fileidi wol rechte dol-
nielscimng haben, vom abendmal Christi.
(I52b). mij*'; so were es besser bey der
alten dohnelsscbnng blieben, ve» d, lefifen
trorlen Dauids. (1543). Ailij**. — ertfe
derUsrhr hibel: lulmelziin;;.
Dow, »«. cathedralis ecclesia, L. thuni
(tum), vcelche sdireibung bis zum 18. jh.
dauerte: dis bttcblin von dem bischen blut
vnd ahgott jm thum zu Schwerin hab ich
lassen ati«:gehen zu loh vnd danrk dem war-
liaiAigen golt. vorr. L.'s zu tabri buch
von dem fahren blut ete. (1533). Aij';
die hürerey, ehehrecherey vnd vnzuchl so
jnn den Ihilinen vnd slilTlen bisher vnd noch
geühel sind, warnunge an s. l. deudschen.
(1531). Eiij''; ich rede aber hie mit nicht
von den alten stillienn vnnd thumen* an den
Christi, adel. (I 520). .Iiiij^
. r?)/i(/. tuom (£^en. 3, 1 33), au,? /af. il>>niiK.
Dewerci (Ihümerey), f. die mit einem dorn
verbundenen pfrimden, eintHufU eie.: es
mtfst aber auch nicht mehr sein, das ein per-
snn melir denn eine thUmerey vnd |>rrnnd
lic'.le. Jen. 1, SlO**; damit endlich .ille his-
ihum vnd thumereien gen Horn kumen. 6,
525"; vnd menge nicht das pfarramt voter
kl(')sterey und domcrey. de Wette br, % 423*.
Domherr (thumherr, IlMimhhcrr), m. Chor-
herr an einer hauptkirclie : mas bis^^choiT
vnd Cardinal, (bomlierr vnd preist werden.
DOMHEIlRLIÜilkElT
446
wndm sMüsiel», (1530). Giüj*; soll man
icrliiim ilp[»"nDliir per omne*! pprsoim'^
dcclinierti viiii coihu^utii . wo woit lia|isl.
Cardinal, bisclioir viid Uimtierrn bleiben?
«ermoniMf an 4U geUlUdien* (1630).
Eiij* ; vnd sucbcn, ja brauchen auch solcher
fr(>iheil vom bapsl die am aller uieisifn , als
bisschoue, fUrsten, Ihurublicren, adel, so
andere leule mit grosser gewalt vnter dem
bapsl hallen wollen, der 101. pfa/nt. (t534).
Lj*; die iiiuniltli<>rrn zu WirUbttrg, Meinlz
vn't tischr. 57*.
i^omberrlicbkcit, /. wie der ilzi^e legalz
mU la Ments seine stHfU soaderiich Magde-
burg ausgerressen , ausgesoflten Tod ausge-
sogen hat, atilTdas er seine römische thum-
berrligkeil mügo mit ehren ballen. Jen. 6,
525*.
^•Misch (IhUraiscb), adj. lassl sie faren
die sciu'lmen, sit^ sollen ji:rht liisolioil'lich
noch Ihiiinisrh Irlion füren, termanung an
die geiaUühen. (1530 . Fiiij^
taikirtlie (thumkirche). f. haupOärche:
die grossen Ihumkirrhcn vnd klOslcr. xtpo
schöne tröstliche predigt s« SmaUstUden ge-
than, (1537;. Diij*.
DonpfalT (ihumpralTj, m. domgeUiUther :
wie jhener alle ihumpfuff meinete. auff das
vermvinl keiserlick edict. (1531). Eiiij''.
Domprobst iiliumprnlt<!ti, m. m Wurlzen
ist ein lliuiuprobsl neulich des iheligcn tods
gestorben, umtmeht. (1528). Büj''.
9oB, m. s. ton.
Rnniit , m. eine lateinixrhe Sprachlehre:
soll ilcun nieyn glaube auU' <icni donal odder
Abel sieben , so ilebl er werltcli vbel. das
ander te^ laidtfer Ho AymI. propheten.
(152r>). Eiij'.
DöneOi s. tönen.
Donner, m. lonilrus, mhd, douer (Ben. 1 ,
383). ahd. donar {Graff 5, 149).
1) in eigentüeher bedentnng: der herr lies
dornif^in einen crn^^scn donner vber die Phi-
lister dcssciJjeii lagcs. l Sam. 7, 10; der
hübest lies seinen donner aus. 2 Sam. 12,
14; lieber, hOret doch, wie sein, donner
zürnet, vnd was für ge.«iprecli von seinem
niumto ati<;pnlief. er sihet vnler nllcn bitneln
viid sfin blitz scheint aull" die ende der erden,
demnacli brttUet der donner vnd er donnert
mit seinpin grossen aeball, vnd wenn sein
if iiiicr golKhi winl, kan mans t;ir!ii .niff-
liaUen. goildounci l mit seinem doutier^'rew-
lich vnd thut grosse ding vnd wird doch nicht
erkand. fli'oft 37, 2 — S; wie eine stimme
eines grossen doiincrs. offenb. Joh. 14, 2.
> I m Verwünschungen steht es gewShn-
Udi mit blitz zusammen: das dicii der blick
vnd donner erschlag vnd alle teufM holen.
buUa cene domini. (1522). Ciij'' ; es möchte
ji'innml wol gern nnr'icn , das sie der Milz
vnd doiiner erschliige. wider das bupstum
zu Rom. (1545). Fij\
3) titdii^: da ich des segens wartet ans
Rom, da kam blitz vnd donner vber nirlu
tcider Ilatis iVorst. (1541). Liiij''.
Donnemit, f. eine ari dounersleine eder
der herabfahrende bütatrahl; L. gehraaäd
es nur uneigentlieh: das (1 Cor. 10, 16)
ist ia, mcync ifli. cyn .sprucli, ia cyn donner-
3x1 aufl (I. Cailstails kopflT. das ander legi
widikr die hyml, propheten. ( 1 525). Gij' ;
das ist ia nicht ein sclimids hamer, sondern
ein donner axt der scIirifTl. eine beriehl cfe.
f 1 528 1. rj« ; das ist nu die donneraxt polles
da ujil er beide , die ufleuberlicb «Undcr vnd
Talschen heiligen, jnn ein haulTen schlagt.
artickel, so da hetten sollen etc. (1538).
Eij*"; wil er nirlil durch s. Paiiliis donneraxt
in gnind der lullen verlhulit vnd gcscUlagen
werden, wider Hans Worat. (1541). Kj''.
••■«erfnit» m. taut anmier^ dem iMi*
ner ähnlich: er hat gewislich mit grosser
macht gedrückt, da« er solchen donn(>rO>rtR
heraus gcpausst. u^tder das bapslum su Horn,
(1545). Sj*.
ionnerkelly m. wie donneraxt : vnd sehen
alhie, welch ein irefTliclier, licrrliclier sprurh
dis sey, welcher als oin doiinerkeil damder
leget alle wei&beit, gerechligkeil, gebot,
salzung, auch das gesetx Mosi selbs.
Donnern, (nnitruare, mhd. donren, dunren
(Ben. I, 3ä3), ahd. donardn {Graffh» 160).
1 j unpersönlich: da spracli das volck das
da bey stunde vnd suhoret 'es donnerte'.
Joh. 12, 29; ich bin erschrocken vnd mninlc
es donnerte so seer. mder das bapsium
Rom. (1545). Sj*.
2) inirami. a) eigentlidki der berr lies
d by GüOgl
447
tlonnerii einen grossen donner vbcr die Phi-
lister. 1 Sam. 7, 1 0 ; der lirrr donnerle vom
himel herab. 5ir. 46, 20; Hie wolrken don-
nerten vnd die viralen füren da iier. pt. 77,
1 8 ; wenn er yiner plilzel vnd donnerte vml
fteslUentx Hesse kommen, nirht auch guis
thelf , wdnie vhm ^ r'lcrmaii fcind werdj-n.
t Oer da^ erste buch Alose. (1527). X iij^
b) uneigentiicht einen dem donner ähnlichen
«cftol/ mm «iejk giki»: vnd Ihnn eben als
wenn ich einen grOssel vnd er sich vmhkerel
vMfl flonnerle roil seim liindem vnd gieng also
dauDii. vom abendmal ChristL (1&28). Diij**.
ItDaeni , ». da er dem voicke von Israel
das geaelz gah mit donnern vnd plixen. vber
das erste hurh Mose. (1527"). Aij ; Ich uil
jn liHt miMiii rii (lonnrrn vnd idilzcn olso ziitii
grahü li>uleü. wider den meuchle r su Drehen.
Ponnersfhlngi m. iclus lonitrui, fulmen,
mhd. doncrsljic, (lnnrL'sl.u' (Ben. 2*. 3S2n
1) eigenüich: wollgottich heltc hie eine
ffivmiEie wie ein donnersclili^. amleg. der
tp. 9m4 euang. vom adueni «le. ( 1 528). Cj*.
2) häufiger bildlich: dicsür Spruch ist cm
doniuTst hl.ty Widder des hapsls frcsclz. vber
das ersie buch Mose. (1527). Gj ; widder
solche donnerscfalege der scbrifll thut er
nicht mehr denn seist seinen blossen vnd
nacki'len pcifTcr d.dior. rom abenämal Christi.
(152S). liij''; sülciier sprOchc vnd donner-
schlege sind viel mehrynndcr selbigen epistcK
eineberidUete, (1528). Oi»)*; Widder solche
leslcrungen stellen wir diese donncrschlege,
da Christus spricht 'solchs ihul zu nieinom
gedeclilnis'. au ff das vermeint heiifilirh
««KCl. (1531). BijK — die im 1 6. jh. häufm
vorkommende nebenform douder für donner
zeig{ sich einmal auch bei L. in dondcr-
schlag (liindersctilag). der gesang Simeonis.
(1520). A7\
innnefschliger i das war dem keiser ein
üfhes kricgsvoick vnd nennet sie keraunobu-
Ins, il w ]•<{ dontiiTschh^ger. termanvng tum
gebet ufiüer d. T. (tö4l)-
ItnersbMcr» vtol ^govif^g werden
Jacobut «nd Johannes vom Jetui (Marc. :^
n) genannt , entweder wegen ihres fvuer-
eifers (vgl. Luc. 9, 54) oder wegen ihrer
gewaltigen, erschütternden predigt ngi. L.'s
rand^ m Meter ttüte: hnehargem, das ist
kinder des donners, bedeut, das Johannes
sonderlich das röchle euanpelinm schreiben
soll, Weichs ist eine gewaltige predigt, die
alles erschreckt, bricht vnd vmbkeret vnd die
e r d i! fmchtbar macht).
Hennerspmch, m. getealtig erschUUem-
der: vnter dem grewlichen doiiiit rsprii« h
leben, an die herren deutsüiordtns. { I 52;i ).
Q)*; der gressliehen, grewlichen donner
Sprüchen sind viel mehr jm geistlichen recht.
von den schlüsseln. (153(1». F'j^.
Iknncr»!»;;, »«. dies Jons, der fünfte dem
gölte Demar geheiligte toodtentag, niM.
donerstac (Ben. 3, 5), ahd. loniris tacftfrajf
b, ).')<•). L. schrieb, tcie die noch vorhan'
denen eigenhändigen briefe bezeugen, steu
dut'Dslag.
Der grflne donnerstag fgrondomsiag. vn-
lerrichl der visilalom. I53S. L.'i'') ist der
donnerslag vor oslerv , n elcher als lag der
einseUung des heil. abendmahU in derchrist-
Ueken kirchv gefeiert wird,
ItMerstimme , f. dem donner ^eidte,
laute: vnd ich hiiret der vier ihiercr eines
s.n^^ni nls Ulli (Miier doimerstim 'kom vnd^sibe
zu', vffenb. Joh. 6, I.
In^Mnlnhl; m. /Wimen.- vnd schössen
(dte rom Mvunel gekommenen männer) pfeil
vnd dn nner>tral in di« feinde. 2 Aloee. 10,30.
B«|if, m. s. topf.
Pöpfer, s. tüpfer.
P^dydnpfKd.meei/acft. dnpliu« du^ex:
für duppel wahr gibt man hdlu li duppel geh.
eine bericht. M 528). Glij"*; cv w»tp d«'nn,
das sie allein vnter allen Christen hellen einen
dii|)pel Christum, ein duppel sacrament vnd
sie duppelchristen heisscn vMdtrn , von Wel-
chen golt ni IiIn u. iv Jen. 6, 346*.
Boppelchrislen, duppeiclirislen, «. rorAer
doppcl.
in^kr (ioppeler), m. (6efHi^lfeAer)
voürfelspieler : solch wild rcncke vnd aus-
fluchtif.'»' Wort, die schrifTl ziiunrslelleu,
neniici sancl Paulus aufl' kriegscii kybia vnd
panurgia Ephes. iiij. das ist fcauekeley, spiele-
rey, doppelercy, darumb das sie die wort
gotics nach yhrem nmtwilh'n hyn vn ] her
werfTcn, wie die top()c|or die wurlltl vverlfcn.
grund vnd ursach aller artickeL (1520).
^ed by CjOOQie
DOPPELEREI
448
DORNEN
Hj^; VDfl dürllen keiner Iroppeler noch lop-
peicr. vom abendmal Christi. (1534). i ij'.
mhd. lopelsre {Uen. 3, 48)» von toppein
würfeln,
B«ppelcniif /l Mf%0r0<. hHtgt.wtfker,
iiippclMCSsc, (luppelmessCt f- npUfaehe
messe: dieser bisel»oirsi(>i)nt mir nnHirli das
maul vRfl lerel mich» das ynn d(>r kiiclicii eücl
duppeliiieu«BsiDd.«tMterieiiW.(152$ .Giij'.
duppdn, Acptfeare. »erdopjMlii;
die wcyl er die niKersle Izal ncmlicli Iniisfiil
dupelU vnnd niaDictiAdiligt. deutsch au^zleg.
des &7 . psalmen. (1521). Cj' ; dess iterra
Christi U»d Wirt geDenoet dbs »impel vnd
elntele, als der nur am feile gestorben ist,
iIhm \tt<»r tod ist swyfdlig rnd geduppelt.
liichr. 7 t)*.
i«rf , n. pagus, vicus, ein Ofl ohne ring'
mauern mtd itadtttehlet wekher von AaiMm
bewohnt icird: da sehet zu. das das dotfT
nicht werde angesteckt, predigt von den
engein. (1535j. Cij''; das isi das erhteihler
kinder Raben vnterjrcn getehlechlen, sledlen
vnd dörlTern. Jos. 13» 23; las >io snn dir»
das sie Inn gehen vmhiior in die dürlTi r vnd
incrckte vnd keufleo jneu hrot. Marc. G, 30.
tnkd. dmt{Ben. l, 3S3), ahd. dorf, tliorf
{Gtoffbt 224); dM golh. {laArp btdevuuf
oekerland. feld.
9ortü\i,m. grober, ungeschlifft'fu'r hauer:
vnd liahen die groben, vnadliciic luiiirui^sen»
die stad»cb1ttngel vnd die dorflfiltte noch
nicht so viel gelernt» das ne voler dem gottes
wort das gepredigt wird, vnd der person des
Predigers kdndlen vntersciieid tnarhon. an
äit pfarherm wider denwucher :u predigen.
(1310). fiiij*.
Dwrfkäster, m. der kUeter einer dorf-
hirrhr: wiewol es eine seer faulo (MMt »'de ist,
aucii einem jglichcn dorlTkUstcr wol zu ver-
antworten. e6end. Atiij*.
Dwrfpfarrer idorrprarhnrri, m. landgeisi-
ticher: r :n r (T|t':!r!i''iT zu Collen lii'v Meissen.
wider den meuchier zu Dresen. 1531).
Aij*; was ihut ein aiuier fromcr duiirprar-
herr seinen banm oder jungkbernT das 14.
vnd cap. Johiuiii. . (1538). rrriiij'*.
Uorfsrhaft, /. die dorfgemeinde , bauer-
schafl: dazu mit ganzer dorfsdiafl beweisen
will , dast ihn vnrechl geschehe, de Welle
5r. 3» 96 ; so haben mich die dorfschafl ge-
beten um den allen schosser dahin sn be-
.sliiKiüfti. 370.
i^oru, m. spitui, mhd. ahd. doru, pl. dorne,
dnrni {Ben, USB4. Graff^, 226). £.bdii^
dem sing* einmal (Micha 7, 4) ein «nfre»
rechligles e an, der pl. lautet hei ihm Inr-
nen, sutceilen düroea (ddrner erschetal nur
in 4en Utekt. d%2*').
1) sitodkel, teharfe s^lse: wie eine rose
vnlcr den dörnon. Hohelied 2, 2; wenn dvr
eyn dorn dienet , das du eyn scbwe*T d.imit
auflstechest. auileg. der ep. tnd euang. vom
ekn$itt§ele, (1522).
2) dornstrauch: dorn vnd Jisleln sol er
{der ach er) dir tragen. 1 .I/o?. ?, IS; hah
ich seine fruchte vobezslel« ge:>.^üti vnd das
leben der acherieuten sawr gemacht, so
wachse mir disleln für weitzen vnd dornen
fiir gcrslon. lliob 31, 39. 40 ; knn m.in auch
d rauben lesen von den dornen? Matth 7.
16; ellicbs ßel vnter die ditrneu, vnd die
dornen wuchsen auffvnd ersticktens, 13,7.
3) bildlich: werdet jr aber die einwonor
dP5 lanth nicht ^^■^lrt'i!)pn fiir ewrein ange-
sichl, so wenicu euch die, so jr vberbleihen
lasst, zu dornen werden in ewren äugen vnd
zu Stachel in ewra selten. 4 Jfos. 33, 55;
es sind wol widerspenstige vnd slachliche
dornen bey dir, vnd du wonpst vnter <l»»n
scorpion, aber du snlt dich nicht fürchten für
jren Worten , noch für jrem angesiebt dich
entsetzen. Ezech. 2, 6.
Dornbnüch; m. dornstrauch , vepres: da
sprachen alle bewmc zum dornbusch ' kom
du vnd sey vnscr könig' vnd der dornbusch
sprach «it den bewmen ^ists war, das jr mich
zum kOnigc salhc-l vbcr euch, so kompt vnd
vertrawet euch vnlcr meinen schatten, wo
nicht so gehe fewr aus dem dornbusch vnd
vertere die cedem Libanon', noll. 9« 14.
15; s. Benedict vertreib seine gedancken von
der sdiHnon niplzcn dnmit, d.i< er sich nackl
in dornpdsrhe vnd nesseln legt vnd zureis
sein fleisch bis aufTs blulrinnen. vorr. L. s
SU der barfuier mih^teBi^enepiegel. ( 1 542).
*iij*.
Dornen ) dornen, «pineiM, von dornen,
mhd. dilrntn (Ben. I, 385)» oAd.- durniu
{Graff'o, 228): vnd flochten eine dttmen
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DOREIBBGKE
449
ORACHB
krön« vnd uitUn sie rolT sein henbt. Jfollftw
27, 29 ; also gieng Jhesus heraus vnH trug
eine (liiriipri krono vnil purpurkleid. Joh. 19,
5. neuere bibeiausgaben haben dafür die
nuammemHnmg dArnenkroo«.
iorahccke, f. spinetum : das ist der bock
ynn der (fornhecken. vbw ia» «rsfc hudk
Mose. (1527). Ccii^.
ftoraicbt (^ilürnirhl), spimiut, bildlich für
beiehwwHeh: der weg des fouleii isl dOr>
niclil , aber der weg der fronen ist wol ge-
bener. spr. 15, 19
Bernreis ^ n. dünner zweig des dorn'
etrauehi: dflrre domreisser. dos 14. end
1 5. cap. s. Johannis. ( 1 538). blih j'*.
Pernstackel. m. ^spinarum uncinulvs'
{Stieler 2l50i: der dornsf rulifl pyncf^c-
slochcn isl {var. zu ps. 32. 4j. die »ieben
puszpsalm. (1517). Biij*.
Dernstag» t. donnerslag.
BernsfMini; m. stamm de.i dornslrauches:
ein wilder dornslam. das 1 4. t'fid 1 5. eap.
s* Johannis, (1538). hbbj*.
inrnatruck} m. was dombusch: der
dornslrntich der in Lilianon ist , sandle ztira
cedern uii Libanon vnd lies jru sagen ' gil>
deine locblcr meioem son zum weib', aber
das wild sair dem felde im Libanon lieff vber
den dornslratich vnd antrat jn. 2Mfit. 14» 9.
Dörr, ^■ <}i\rr.
U^TTCHflrucken, dürre werden, verdorren,
mhd. dorren {Ben. 1, 322), ahd. dorren
{Qraff 5, 201). L. gebrawsHt daßr iat
sofwl nur framiiive darren : liaw auff den
derhern , Weichs dürrel ehe denn es reilT
wud. Jes. 37, 27.
Nmii Irocke», iftbrenMeAen, hei L.
derren (s. d.) und dorren: der osiwind ist
der wind so von mor^enwerds her kompl,
welchen die bliniscbe bil»el venlum urentem
neimel, das isl der do dorret vnd Irockel.
der pnpkH Bäbaeue* (1526). ejK in den
iischr. dürren: wenn er (der flachs) reiETisl,
so reuffiri, rüslel, drtrret, plfwet, prechl,
hechelt, spinuel, wircket man jn. 221**.
Voflf dewumstratives prommdnalado.t an
jenem orte, illic: vnd sprach zu Balac*iritl
also bey dein brandopdiT, ich wil dort war-
lon*. i Mos. 2,T, 15; ulso werden sie cr-
farcii, das ah dtf lierr jr goU bin, der ich
Dtvn, WSrtMtaeK
sie bab« lassen vnter die beiden wegflfren
vnd widerumb in jr land versainlen, vnd nicht
einen von jnen dort gcl<i««on habe. Ezech.
39, 28; stehe du doit oder setze dich her zu
meinen filssen. Joe, 2. 3. «m gegentaumithitr
(hie) : dort mus er (fOtt) ein lügener sein jm
lösesclililssci, hic mus er ein \nihc sein jm lin-
deschliissei. von den schlüsseln. ( 1 530). tj .
mhd. dort und, wie noch landschaftlich,
dert {Ben. 1,385), ahd. doret, deret, tborol,
tharot {Graff 5, 65).
Tforff Ifanbej s. turtoUauhe.
Derlkitty Odo. an jenen ort: bleibt jr hie
mit dem esel, icb vnd der knabe wollen dort
hin geben. 1 Ifof. 22, 5; alleine bringe
meinen snn nicht wiiler dnrlliin. 24, 8; da
ferel einer lue nniis, der ander ilorlhin. das
i 4. vnd 1 5. cap. s. Johannis. ( 1 ö3S). Yyj*.
•orlhtMls, adv. naeb jener gegend: vnd
Huben an zu lliehen; einer da, der ander dort
hin •> Marc. 12. 22.
Dortwarts, adv. nach jener gegend hin:
sihe die pfeile ligen dortwerts fnr dir. 1 Sann,
20. 22. 37.
iestblniue (loslblume), f. nfinni L. eine
hhtme die niorpen^ mit der sonnen .nilTgeliet,
und mit jr wider vnlergehel. Iischr. 2äi^.
#ol(dod. dodt), m. paihe: vnd kam in
dem bapst gen Horn , der sein dod .\-a%. die
lüijt'nd rnti s. fhnjsoslomn. (15:17). Riiij'',
am rand: dod, sein pale ; ich bin dein dodt,
den du leulTesi. ebend, Ctj\
mhd. Ole (Ben. 3. 52), ahd. toto (firaft
5, 381).
Retter, m. eigeib, bei L. noch, wie mhd.,
statt des weichen niederdeutschen der harte
oiiianl; ksn man auch essen das vngesaltten
istt Oller wer mag kosten d.ts weisse vmb
den toiter? Uiob 6, iUm Ii alls wenn ich
w.dit oyer wiegen ynn eyner wage vnd wugc
sie nach der schalen alleyn , liesz den lolier
vnnd das weysa aussäen, amüeg. der ep.
vnd euang. des aduents. (1522). Siiij^
Daftfrweleh, weich tcie der dotier im ei:
Vi isl das Itirn nnch lolterweich. Burk-
hardt briefw. 289.
Drab. m. s. Irab.
Drabant. m. s. trahant.
Drabfn. .v. iralu-n.
Drache . "»• «Iraco, ahd. Iracho {Graff 5,
51
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DRACUENGALLE
450
DRÄNGEN
504), mhd. traclie {Ben. 3, 67), tmd $o auch
noch ht'i L. zuiceili-n mii hartem anfaule:
Icwcn , trnchon vrid vvihHIcikIo, lliier. das
magnificai [\b2\) a\f ', du zcrlreiiiiesl das
meer dorch deine kraffl md labrichat die
kfiplle der draclien im w,isger. p». 74, 13;
aus der wurlzcl der sdilnngen wird eine ba-
siliske komen, vnd jre fructit wird ein few-
rigcr fliegender dreche (1528: trache) sein.
Jes, 14, 29 ; ich mm klagen wie die frechen.
Micha 1, S. einigemal xcie im IR. . 17.
öfter mit abgeicorfcnem e: vrtfl es orscliieii
ein ander zeichen im liiiuel vnd silic ein gros-
ser roter drach, der halle sieben heubtervnd
sehen hömer vnd aof seinen Letihien sie-
ben kroDPti , vn«I sein sclnvnnfz loch den
dnllen teil der rstcrnen vnd warlF sie aiifl* die
erden . vod der drach irat für das weib. of-
fenb. Jök. 12* 3. 4 ; vnd der dradi streit vnd
sein« cngel. 12, 7. im n. tesl. bezeichnet
draclie den teufet, vgl. nffenh. Juh. 20, 2.
Vracbcngaile, /. fei draconis: wer sihcl
denn nicht das giftig durch biltert hertz mit
drachcngallen. anttcort deutsch. { \ 522).Enj'*.
Drechengift, n. virus draconis: jr wein
isl Iraclicngift. 5 Mos. 32. 33.
Prachcngrimm, m. var. tu 5 Mos. 32, 33.
IcMhenlnpf^ m. capnl draemdt: voraei»
ten, da die inater da^ jüngste gcrichte male-
len, hi!i!i tpn <;ief!ic hfUen einen grossen Ira-
chcnkopü* iinl seer weitem raclicn. wider
//ans Wont. (1511). Eiiij''. auehabsehelte:
wideruml) kan er aiicii wiikT don itMilTt l vml
seine s|iii/i^'rii iraciipnkiiiillc sLiclilirlil vnd
scImilNoin. d Wt.cap.s.Joh. (K3S). Ddij'.
Urachcuniaul) n. das hcllisclie trachcn-
maul des bapsts rosledeyet vnd flucht. luUa
eene domini. i 1 522). Ciiij' .
Drarhensrhwanij m. cfitfff^i (fraronis, bild-
lich bei L.: die slarcken, rcrl»len grcwcl vnd
tculfeb kttpffe vnd gilTligen , geistlichen dra-
chenschwentzet nemlich vnglauhen, murren
wiilder golt, golfes hn?!s, 7\veiiioIn, Ifslfrn,
gollesverachfiin;,' vnrl <li i j^leichcn. von den
scJiliisseln (1530). Kiij'.
IneheBWvhmg» habUaUo äraeonum:
vnd i<'li wil Jerusalem zum steinhaufTen vnd
zur ti TfluMivvonnng maclien. Jer. 9. 1 1 ; vnd
Babel sul zum slcinbauflen vud zur drachcn-
wonnng werden. $1. 37.
Inchentahn, wi.dmt$äfmemii$: vnd sehn
die wütigen dniclien zcne vnd ]r>wpn klawen
nicht an. das 16. caf. s. Johannis. (1538).
Eeiiij''.
incheutny «. sein grimmiger dneben»
vnd lewenzorn. ebenä. Ff ij".
Brarbmni f. eine münze im verth^ von
etwa 30 Pfennigen: eine dradima ist fünft'
schwerd groschen odder in lewen pfennige.
ein widderruff vom f€g0fewr. ( 1 530). A^;
vnd si Im kle hcy jncn drcy hiin(l*»rl drach-
ni.'is, (Ins man dem Uerculi dauon opfferle.
2 Macc. 4. 19.
inlit (dral).ni.M»ammeti9edi^lerdidter
faden : wie ein schtislor seiner nadel, aal vnd
dral hrauchel zur erheil. deudsch ralechis-
mus, (1529). Cij*'; vnd sind zwar bereit der
schnsier viel gewesen, so sichs vnlentanden.
aber auch vmbsonstgeerbeitet vnd Leide dreth
vnd stich verloren, der 110.^01». (}S39).
Niiij''.
mhd. drät (Ben. l, 3S7). ahd. dril (Graff
5, 239), ven draban, drdllen.
Dram, iram (thrain), m. b«lfce; erlegte
tliramen (nd. hibel: balcken) aussen am hause
vmbher. 1 Aon. 6, G.
mhd. drkm, drdine (Ben. l, 391).
ifUihicf y m. eht» winsoHe f yh^ gmssin
groben eselsköpffc zu Ingolstad setzt die briB
:\nfT dip nasen oder verdaw'et doi li vor den
güii ri dramynder. widder das blind md toU
verdamnts. (1524). BijS
BraDi s. daran.
Drang, m. bedrängnis, not: warnmb vcr-
birgeittu dein andlitz, vergissest vnsei'S dends
vud drangs? ps. 44. 25.
inige , ad», «n; aneinander ^eMifi.*
wie gern bette ich da (xu Rom durch lesen
finer messe ) raeine mullt^r ^<-V}^ pemachl,
aber es war zu dränge {gedrängt voll) vnd
fcnndte nicht tu komen. der 117. psslm.
(1 r- .U)]. Aiiij\ — mhd. dränge (Ben. 1, 395).
Drangen (drcngcn), dringen mit tt r.<tiir}i'
ter bedeutung. ürücki^n, mhd. drangen {Bsn.
1. 396), ahd. diangu« {Graff 5. 262).
I) iranriiht nnr fIgMieh, Mninfe»,
drücken y in nolh versetzen: werdet jr aber
einwnner dos lands niclil vertreiben für
cwrctn angesiebt, so werden euch die, so jr
vberbleiben lassl, so dornen werden jnewrmi
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ftüÄNGEN
451
DRAUS
äugen Tod tu stacbel in «wra seilen, vnd
werden euch drengcn »uff dem lande, da jr
irtnrn wonel. 4 Mos. 33, 55; in <?*'r nnpst
vn<l iiol, datuil dicli dein feind drcugcu wird.
6 Jfof. 28, 53 ; wafumb mus ich so trawrig
gehen , wenn mein feind mich drenget? pa.
42, 10; ein liniilTiDan , der {,'pdrenget winl
von scytion leyhern. von kauffuhandlung rnd
Wucher. il524j. Uj' ; da« smd alles werck
der gedrengien vnd lieengslen gewissen.
muzleg. der vnä «vMg. 4e$ advenl«.
(1522). lNij^
2) reflexiv: da die e^ciin den enge! des
herrn sähe, drenget sie sich an die wand.
4 Jfet. 22» 25.
M«gnii n. mhd. drangen (Bern, l, 396):
durcli des tetifTels jeohcn vnd drengen. tPOn
der winckelmesse. (1531). l'j''.
Bränger, m. der bedrückt, quaii: da ha-
ben doch mit einander friede die gvrangenen
TDd hdren sieht die stimme des drengers.
MHob 3, 18.
Drängnls, f. bedrängnis, ledrückung:
das wir eine Ireiindlliclie , hclllendc herr-
scliafll iiuUeu, d<irunler wir mügcn sicher
vnd frey sein für aller gewak vnd drengois.
JeiL 6. 7^^
Drsnbe, f. s. trauhc
Dräne (drcwe), f. drohung: das ist die
drewt; vber die rauclilosen verstockten run-
der, der prophei H^oeM, (1526). dij'*.
vihd. drouwe {Ben. t, 398)» oAd. drowa
{Graff, 5, 246).
DräiK«!! ( drewen ), drawcn, drohen, mhd.
tlrüuvvcii {ßen. \, 399)» ahd. drouan, drou-
«ran {Graff b, 245).
1) inkratuHiv. a) man lache odder weyne,
bit(te) odder drawe. bleiben sie mit df ^' 1 f^j^Ü'
herUT denn kein nmpos. vber das erste buch
Mose. (1527). püj'; predige das wort, lialt
an, es sej tu rechter zeit oder zur vnzeit,
slralTe, drawe, ermane. 2 7lfm. 4, 2; gou
ist ein rechter richler vnd ein gott dw leg-
Jich dreweU jpa. 7, 12.
h) mü dsM 4cil, derpemm; wie vorecht-
lich er (der hapsi) konigen, forsten, bischof-
fen vml aller well drevvct. bullacenedomini.
(1522), ftilij''; der j^oUlosc drewel dem
recliiea vud itemel seine zeenc zusamen vber
jn. pt» 37, 12; aber sie drawelen jnen vnd
Hessen sie gehen, aposl. gesch. 4,2t.
c) toomil drohen: da sitzt d«!nn der Iiulie
siegman, der alle lewen zerrissen, den helti-
schen band gefangen . , . vnd lesst seine
keule fsUen« nimpl die spindel jon die band
\m\ seine schöne Omidude drawel jni mit
dt T nitfn, wo er Jiiclit reelil spinnet, der
lüi. psaim. (1534). Oiij'; greiifol jhu eine
suod an , die das gewissen wil erschrecben,
beisseo, drucken vnd mit dem tcnflel, lod vnd
helle dn wel, so sagt gott mit dem gantzen
hauQeu ' liebe sund las mir Jim vngchissen.
tod vngewtlrgel, helle vogefressen.' das 17.
eap. Jolmmi», (I&30). ^j*.
d) die nähere bestimmung mrd durch
einen inflnitiv oder durch dasz hinzugefügt:
du drcwisl auch vil bucher zu repliciern. auff
da$ i^kehHiUkh hueh hodu Emtswn*
(1521) . Jiiij'; goll Ex. am xx. allein jns
Vierde ^'i'lied drewet jn slraffeu. von den
schlüsseln. (1530). Dj''; sihe, dein hruder
Esau drewcl dir, das er dich erwürgen \vd.
1 Mot. 27, 42.
2) transitiv: der herr Zehaolh, der dich
gepflantzl hat, hnl dir ein vnglUck gcdrewet.
Jer. 11, 17; so ist hie der kopll Holoferois,
der den gott Israel trötziglidi gelestert hat
vij i I i den lod gedrewel. Jttd. 13, 27.
Dräuen (drewen), draucn. n. vnd jr herrn
Ihut aucli dassclbige gegen jnen, vnd lasset
das drewen. Epl*es. 0, i) ; icii aber sage
aulb bapsts vnnd diszer bullen drawen abo
viel 'wer für drawen slirhi, dem sol man mit
fartzen Izu grab leutlcn/ buila cene domini.
(1522) . Cij''; als were er igoU) ein narr
odergOckelmenlin, dem es kein ernst were
mit seinem drewen. vermasumg tum gebeL
(1541). Aü^ des tenfels driuen. de WtUf
\, 684.
DraaO i- darauf.
Milkh (drewlich), beMUieh: als bet-
ten wir ms luiren lassen mit drcwhcheD
Worten, an den kurf. zu Brandenburg.
(152S). Aj^; dennoch solch drüulich, grau-
sam , blutdurstig, falsch edict hat ausgelas-
sen, de ITcUe 4, 239; vnangesehen solch
drewliche, seliisserliche gewesch des anwal-
des. Hurlihardl briefw, 415.
Dransj s. daraus.
M*
^ed by CjOOQie
BRÄUSPRUCU
452
DRECK
Mitf^nich (drowsprocli), m. 9fmeh der
eine drohung enthält: so Ul aucli der drew-
sprücbevnil schrorken widdtT die verslocklen,
liOflerligeQ, hai icti küpflc der gotllosen gaug
drynnen. der prophet J^aSa, (152S). iiij^
iniaMB (draussen), eimwuU draus, adv.
foris, extra, auszerhalh, fj^f^Urzf fr«*? (hrau-
szen, was noch einmal bei Vusi> vorkummt,
denn nütd. dar üze (Ben. 1, 306), ahd. dar
«una (Grttfr U 537).
t) eigentlich: da nu Harn, Canaans valer,
sähe seines vatcrs schäm, saget ers seinen brfl-
dern draussen. 1 Mos. 9, 22 ; vnü LaJbau lieffzu
dem man draussen bey dembran. 24. 29 ; kom
er ein (herein) du gesegneter des herni,
uarumb slehestu draussen? 2j, 31 ; da lieitn
oder draussen geborn. 3 Hos. I ö, 9 ; sprach Ju>
diih zu jrer Duagd, sie soll draussen warten für
der kamer Jud. 1 3. 4 ; Petrus aber sass draus-
sen impallasl. Matth. 26, 69; Maria aber stund
für dem grabe vnd weinet drausen.JoA.20tl 1 ;
wdtu rein behalten dein haus,
so laste pfaffen vnd mfiuehe draus,
von der mneketmeue. ( 1 53 1 ). Gj*.
2) uneigentlich, ausserhalb geistiger ge-
meinsciiafl: denn was gelu'n mich die draus-
sen {nichtchrialenj m, das icli sie soit ricli-
lenf richtet jr niehl die da hinnen sind? golt
aber wird die draussen s nd richten. 1 Cor.
5. 1 2. 1 3 ; wandelt weislich gegen die draus-
sen sind. Coloss, 4, 5.
irilUg (drewung), drawung, f. iMim^.
ohd. drawttnga(firpa^5,2't 7): psalmen.da pru-
missioues etiuinae, verhoissiingen den fromen
vnd drewung vher die (^oidosen , innen sind,
vorr. auff den psalter. limdstnl 7,328 ; luau
hette in derbiblia trost» lehre, verheisning vnd
drewung.lircftr. 1'; grausame drawung. 1 1 3*.
Drinwort fdrenworl) . n. dmhuorl: wie
sclirccklich aber diese dreuwurl sind, so viel
mcchtiger trost ist an der verheissung.
deuueh eateekimut. (1529). Cj^; lum an-
dern ists .-uieli ein st luecklich dreWWOrt.
der b2. psalm. i l530 <.
Dreck j m. l) min, excremenlum , mhd.
droc (Ben, 1, 388), ahd. dreeh {Gra/f 5,
253 1: gebe daher vnd Itetc an für seinem
hindern elten rniii ludi da der dreck liet.ms
gebet. verUgung des aicoran. (1542). Lj";
w sind balil geschieden, wie Unreifer dreck
vnd ein weil arsloeh. de Wette h, 598 f
wenn man ein schün Imcli auffilmi, liaMc so
flenhel die Diethe drnull' vnd leulTl uiil dem
arsz beruuib, als soll sie sagen 'hie sitze ich
vnd iUhier so! ich meinen baisam oder mei-
nen dreck her scbmieren** tisehr. 43S''; aber
ahn mu< fier le'ifft'l vmer dar ^eiti^^ \vetsheil
niil drecke versiegeln vnd stanck Ijuider sich
lassen, vom abendmal Christi. (152S). Ciiij*.
miteigeiiUieh: denn es ligl mjr die bibol tio-
uerdeutschen aufT dem halsz neben andern
geschelTlcn, das ich itzt nicht lenger yno
Ueyntzen dreck meren kan. antwotl deutsch.
( 1 522) . Fü]** ; die selbigen bencbler sind also
geschickt, das sie sich frewcn vnd ein lusi
dran haben, das sie von fines andern ehe-
hruch odder lasier reden vnd ynn yhres
necbslCD dreck meeren uuigcn. ausleg. der
evon§. mm oflem. (1527). eiUj^
2) wie koth ichmuls, unreinigkeit über-
haupt, 'iceirhp prdf , der rorn regt-n flüssig
gewordene staub auj wegen vnd straszen:
iKe *ew wölbtet sirtk nach der schwemme
Widder ym dreck, var. xu 2 Pet. 2, 22;
wer nicht k;ilck Iiai. der mauret mit drcrk.
das diese tcort Christi noch fest Stetten.
(1527). hiiij''; do ich geu OrUmunde Hilter
seyno Christen kam ans ftlrstlichem befdb»
fand ich wol , was er für samen da geseet
halle, das ich fro ward, das ich nicht mit
sleyiiea vnd dreck ausgewoiflen ward, eyn
Meff an die Christen s» Siraspurg. ( 1 525).
Ä5*.
3) bildlich hedeuirt es rhr'!s unbedeuten-
des, schlechtes: so liürc ich wol. das du myr
abermal deynen dunckel an siai gotthcher
sefarifft gibst vnd dreck fiir goldt besalesi.
das ander teyl widder d. hyml. propheten,
(1525). Ciiij*; vnd sclitieszen, das der ehe-
stand goUt vnd der gcysllich stand dreck isL
doi 7. eapM #. PamU; tu den Corinäm,
(1523) . Dij*; was frage ich damadi, dass
die wuclierer . . . mich verachlen vnd filr
einen dreck halten? iischr. 171'; vnd aclil
es für dreck, auU' das ich Christum gewinne.
4) gar nk^ts : vnd stellen sich als geben
sie cyncn dreck anlV vhren nahirliclK^n crh-
herrn vnd lands furslen. tciUder d. hyml,
propheten. (1525). Gj*; wie den papislen
uiyitized by Googl
DRECKFRESSEB
453
DREHEN
bisher an mir so mancher riniia isl zu dreck
worilon. Jen. 3, 362^
5) noch einig f hifdiiche redensarten: man
lial mich in dreck gelrellea vnd gleich gcielil
dem siaub vnd »eben. Hiob 30, 19; diese
Propheten meyneten mit dem tuto bey dem
hrod die ganlze wellt vmbzukeren , sahen
aber nicht. (ta«i das lulo lif-v dem kilch würde
sie augtiiiltUcklich ynn Urcck trellen, das sie
nicht mehr kicken ihOrslen. d^ ander teyl
«Oidder d. hyml. propheten. (1525). Eij*;
aufTdas hie mit d. Carl^t.i ls Ifl^-en ytn dreck
]\^p. ebend. Gij''; vnd ligt abo «las schlesi*
sehe lulu ja so lieft ym drerk als das Carl-
«tadissche lulo. v. afteiidnial€Skn*«tf.(l 526).
ziiii**; eyn solche stad ierlich weyl vber
inKi ftt pilldpn ynn den dreck wirlH (unnü(z
ausgibt }. der 127. psalm. (1524). Aij*";
wo golt wifckt stellet er sich so nerriseh da-
zu, d;is nach der vernunITt gar ynn dreck fel-
lel. i bt-r das i-rsli' buch .Vojse. (1527). oj*;
slirkrri selijs yiii tlrcck {in der sündc) Iiis ;iti
die ulii'Mi. ebend. Hnj . die redensarl den
brief mit dreck versiegeln «. wnUr brief 8.
BreckfrfHser, m. solche leiite (die ihre
tust daran haben, die Sünden anderer zu
ertäiUen) sind rechte sew vnd dreckfresser,
denn di's nehislm iflnd ist nicht ander» denn
katt {koih) vnd dreck, au^eg. der MJken jre-
poit. (! "2Si Nij".
Drrckfübrer, m. der lenn'ol sähe wol, das
dis buch (di6 kirchenposlilie) durch drang
allenthalben» drumb ergriff er dasselbige. lud
vnd schniirt seinen dreck draufT, vnd n h \o-
schnlrÜ^'er niin ntns also de.« liMifTels drcck-
furcr sein, ich wolle odder wOlle nicht, das
diese worl ChrUtinoeh fnt itehen. (1527).
snij*.
Dreckhanfe, m. ein gifl\igcr rnlii dor die
iniiUi r Christi nicht Marin , sondern Ilaria,
stercjuiliuium , einen dreckiiaullen nennet,
von den Jüden vndjren lü§en. (1543). dj^
Vrfckifkt, mit kolli beschmuist.imreiH:
die dre<kirli[e hrili'jkeit dieses lebcns. aus-
leg, der ep, vnd evang. von otUm etc.
(1&44J. CCiij''.
irecfcaack, m. 1) der mens cftKefte Mb,
der madensack : es ist ein lewer ding vmb
leben, wo kitmpl es aber her? von fleisch
vnd Mut, dem schlamtcblen vnd lauter dreck-
sacke, vfter doi ertfe hueh Mose. (1527).
ij'. 2) der mensch selbst: .ih was wollen
wir armen drecksecke. madcn , st'tnrk vnd
vnilal für dem rhUmen, der gott vnd scheiilTer
ist himels vnd der erden, von den jüden und
Jhren lügen, (1543). Bi^^
Brcckst&dllein, n. das nu anfahen etliche
Junckern, «^tedte, ia auch kleine dreckstedlin,
dürlTer dazu , vnd wollen jren pfarherrn vnd
Predigern wehren, das sie nicht sollen «ulT
der cantsel die Sünde vnd laster straffen, ter-
manung tum gebet wider den Türeken.
fl541). Bj«.
Dreckver», m. ein vert schmulsigen tn-
halee: Vergilius aus den dreckueraen des,
poeten Ennij golt gelesen vnd ansgeklanbei
hal. Eisl. \. 1(>!V'.
Brcckwallj m. erdwall: die maur alhie
vnd der dreckwahl wird vns m Witenberg
nicht schalten. EM, % 259".
Drfckwnrm, *n. vnd ^' •«chicht myr gleich
wie den hienen, welilii' orljoylleu vnd ma-
chen das honnig, darnach koinen die faulen
hummel, die drediwllrme, vnd fressen das
honnig. ausleg. der ep. vnd euang. von der
hnjl. dr&y könige fest etc. { 1 525). 'j'
Brckcn^ lomare, torquere, mhd. didejen,
nuvmmengeM. dr»n (llen. 1, 387), oM.
drftjan, drihan. {Gruff 5. 238).
1 1 transitiv, a) oy das isl eine k.irlhaun
von papir gedrehet, das schöne con/Uemni,
(1530). Cij\
b) bUdUeh, 'einer eoehe eine andere riek-
lung, geslali, toendung, deutung. auslegung
fji'ben , aber gewaltsam und nichl in gutem
sinn 1 Grimm wtb. 2, 1 362j : die gewalligen
raten nach jrem mulwillen, schaden tu Ihnn
vnd drehens wie sie wollen. Micha 7,3;
es isl mancher scharffsinnigrr vnd dodi ein
sflialrk, vnd kan die sachcn drehen, wie ers
haben wil. Sir. 19, 22; es ist der teuflel,
der also geuckelt vnd wttrfel spielet mit der
scliriffk vnd sie drehet wie er will: das 14.
t?nd 15. cap. s. Johannis. fl53S). Xiiij'';
wenn sie [die vernunfl) nicht für vber kan»
drehet vnd Gddert {sie) gotles worl mit glo-
sen. dos 15. e«p. der ersfen ep. «. Pmittam
die Cortnther. (1534). Clj^
2) sich drehen, bildlich,' allerlei versuche
matten , etwas zu erreichen, siel* aus einer
DUEUEVYEftk
454
DREIFÄLTIG
VirUg^nheii, muUchen läge zu ziehen^: wie
kan er {der teufel) sidi da ilrohen, sclilciflen,
lenckcn vud weinlrii aiiii alle seylcii vnd an
aUeu eodeu sich sperreu vntl ynu den weg
legen, das ia niemaBd toll« selig werden.
das diese %Dorl Chrisli noch fest slehen.
( 1 527 ). aij"; die vcrslocklen inftgcn ^irh ilrelioii
viid wendeo, riogen vnd wingeii mit was
renckeo sie wollen odder mflgen, so ist jr lie-
belff vnd fluchlreile niclils gegen soklic ofTeni-
liehe warlioit. wid. d. sabbather. { 1 53S). (j".
3) reüi'Hsarlen. einem eine nase »IreJu'ii,
ütn MnterlisUy leuicheu, beirügen: zungen-
drescber gehen in der weit fdr den gelehrten,
denn sie kOnnen mil ihrem waschen vnd
pltKidern den iingelehrten vnd pöhel das maul
auUsperrea vuad ein nase drehen, tisdtr,
396^ einer saehe eine nase drehen : wo das
wort nicht wil dienen zu yhren hauche , da
drehen sie yhm eine nasen. d.is su li il.izii
lenckcn miis. vber das erste bnch Mosf.
(1527j. Viuj''; also raus man der scimlii
eine nasen drehen , das sie sich nach vnsero
gedancken deenen lasse, das 17* Mp. Joh.
(1530). OjV 711 bolzen drehen s. bei bolze.
Brehewerli (drehewerg), n. drechslerar-
beitt ttkititMwHt. «nr. aw 1 kon. ü, 29. 35.
ifti, Mohtwort, Iret, mhd. m, f, drt, n,
driu ißen. ]. 3SS), ahd. An, .Irin. .Irin
{(iraff b, 24U^. im notn. und acc. lauten
bei L. alle drei geschleckter unfiecliert drey :
vnd zeugel drey söne. t Jfo«. 6, 10; da
stunden drey menner gcf;on jm. 18* 2; drey
reben sind drey tage. 40, 12; vnd zcugcl
sieben süne vnd drey löchter. Hiob 1,2:
drey ding sind nicht zu sulligcu. spr. 30, 15 ;
da hangen ein capitel odder drey an einander.
vher das erste buch Mose. (1527). kkj^
dier gen. itrticr steht bei L., tcie mhd., auch
noch nach dem artikel ; da er sähe, das kein
antwort war im mnnde der dreier menner,
ward er zornig. Hiob 32, 5; weh, weh,
weh, denen die aiill" erden wonen , für den
andern stimmen der poi^aunen der dreier
enge), die noch posaunen sollen, offenb. Joh.
8, 13; eyn iglicher diesser dreyer artickel
ist abbrüchig den geysiliohen Stenden, eyn
rrtff/l der iheohgcn. (1521). Aiiij''. geht
keta artikel voran, so ul die fiectierl« form
iioeh ftenfe vmeHSwUdn da wU ich meinem
segcn vber euch im sechsten jar gebieten, das
er sol dreier jar gelroide niaclien. 3 Mus.
25, 21 : aufr das alle saciie bestehe auli / ^\ ?i< r
oder dreier zeugen munde. Matth. Ib. ib.
ctfMMil ftbraudu er nueh die, leoArac^ain
lieh der «dbioodbeit ded^fion der adjeetiva
iKirhfj'-bildete , mil dem dal zusammenfai»
leiidt; jurm dreien: ault zwey oder dreien
zeugen mund. 5 Jfoa. 1 7, 6. m dai. herrsch
jetzt die Wi^^ctierte form vor, L. bedietU
«cA fast ausschlieszHch der ßeclierlen: in
dreien lapen. 2 ^^os. 10. 2."<; naeh dreien
tageu. Jos. 3, 2 , für (tor_/ dreien lagen.
I Sam. 9. 20 ; dieser geisl (JfiitiMr) hat sieh
nu bey dreien jaren trefllich gerhflnici. ein
brieffau dt" zu Franckfort am Meyn. { 1 533).
Enj* {dagegen bey drey jaren. 2 üacc. 7, 28) ;
das heysi fireylieh einen mit der dürren hin-
sen vnd mit dreyen erbessen iagen. der pro*
phel Ilabacuc, (1526). Ij''; droy sculen aufl
dreien füssen. 2 i/o*. 27, 11; mit dreien
farreo. l Sam. l. 24 {aber eine krewel mit
drey tacken. 2, 13).
lircilinchslabfsch , aus drei buchstaben
beslfht^tfd : wie diejüden tlinn mil den dreien
veiiiieu Mu.si vnd zwcy vnd 2>iebciilzig würter
draus uiacheu, «in jgliche mil 3. buchstaben.
diese drey buchslabisehe wOrter ii. a. «e. «oas
Schern hamphoras. (1513). Diij*.
Dreleckft, irianguhis. driuvchig: sie (die
Stadt} sey viereckel, rund, dreicckci oder wie
sie kan. rmdgl. tu 4 Mo$, 35, 5.
Brelerlei, aus drei arten bestehend, mM.
diierlei. drier leige (Don. 1, 961); die deut-
sche, lateinische vnd kriechische sprachen
alle drey reden von allerley dingen auO'dreyer'
ley vnlerschied. düs ander fey( widd$r d.
hyml. Propheten. (1525). Diij''; die Versu-
chung aber oder (wie es vn^ere Sachsen von
alters her nennen t l>ekurunge i^l dreierlei
d»uUeh aOeehUmut, (1529). Siij\ msA
substantivisch: dreierley bringe ich zu dir.
erwelc dir der eins. 2 Sam. 24, 12; ein Und
wird durch dreierley vnrUgig. spr. 30, 21*
vgl. allerlei.
•relllMh» tnphsf: das schwert wird iwi-
fach, ja dri irach komea. EtHh, 21, 14.
irr ifäcbti^, dasselbe: des bapsts dreifieeh-
lige kröne, tischr. 237* ; 303^
ilcMilttg» dMfdbe, mM. diivaltie (Ben.
d by GüOgl
DREIFALTIGKEIT
455
DREIZEHN
233): cia dreifehigA <;clinar retncl nicht
h*'\ch\ pnl/wcv. prrd. 4, 12; was ist nu
lucDschliche >Yolilial jni gründe, denn ein ili d-
feltige vbellhau d.«c^ii«e(ni/il«aijiii.( 1 530).
<K^$ nach obgesagleindrayialtigflniMMlMick.
von den jüden vnd jren lügen. (1543). Bj'';
foU ist einig im wesen vnil dreifellig in Per-
sonen. Verlegung des alcoran. (1542). i'nij'.
irtllUtigkeit, f. die ireihe U gmes fri-
nilas, mhd. drlvaliikeil, drivaldekeil, drifelde-
keil tlicn. 'A, von urtffern gebraurfit:
«s ist wot niclit cm kosUicti deudüch, laulei
«ucli nichl fein, goU also zu nennen uiil dem
«rort dreyfdtigkeil (wie raeh da« kliniMh
Irinilas niclit köstlich lautet), aber weil mans
nii lil besser lial , iiiff^ien wir reden wie wir
künneo. ausk-g. der ep. vnd euang, von
ctlem efe. (154 t). eij*; dreiraliigkcil is| ein
recht böse deudsch , deilo in dar gotlhdl ist
«lie htfcbsleeinigkeit. hausposL Jhenn, 1 550.
öl, 464'*; viel lies?icr sprer*li mmi -nii denn
diu dreiraliigkeit. auileg. dtr evang. von
«tlem eie. ( 1 527). Zj** ; ym naman der hei-
ligen dreyrallickeit. eineberichl. ( 1528). Dj**.
Brelbrft , f. was dreiralligkcit: von der
heiligen gülUicbeu drcybeil oder dreirallig-
heil. iiedreitjfmMa. (1538). Fiiij\
ireljihrlgy drei jähre aü: bringe oiir
eine drcviorigo kiie vnd eine droyieiige zigen
vnd ein di evii rif,'on wider, l Mos. 15, 9.
Brcikrenig: die hohen, grossen , langen
bttcher des dreykronigco koniges tan Bom
{g$meint isl derbapst, so genannt wegen sei-
ner dreifachen hrone). ausleg. der ep. vnd
euang. vom christag elc. (1522j. Aij*.
ifcUingi m« et» ma$s: wer miaietdie
erde mit der Auet vnd faasel den bimel mit
der spannen vnd bcgreilTl die erden mit einem
dioilini4? Jcs. 40, 12, was L. in einer
ranägl. erklärt: das isl mil eim mas dreier
fiQger breit. Binieeil 1, 510.
iftlMil (drei mal), ter, zu drei verschie-
denen malen: drcy m.i! solt jr tiiir fest ballen
im jar. 2 Mos. 2'A, 14; was iiab ich dir ge-
tban , das du mich gescblagnn hast nu drey
mal? 4 Mm. 22» 28 t i^h bah dich gefoddert,
das du meinen feinden lluchen sollest , vnd
sihf , du hast sie nu drpy mal gcspfrnol. 24 1 '» ;
in dieser nacht, che der hane krehet, wir^ilu
mich drry mal verleugnen. Jfoltib. 26, 84.
irelwiHn, m. der über M feeefff mi
regieren. Eist |, 486*,
Mreitt, s. darein.
irclarkiriiUg, «o« am drei schidUem b§-
sieht: daa vnloieyi aollv aweiachtehtig vnd
dreyscbicbtig machen, rar. zu 1 Mos. 6, 16.
in den predigten vber das erste buch Mose.
(1527). Vj^ sagt L. dazu: deucku A&o, das
der kaale drey boden habe gehabt . , , ym
vnierslen bat er kemroerlin gemacht» hie
zwry da vnd so fori.
Dreiscciuiger, drei vnd sechzig jähre all :
ich glcube, wenn ein kind von einem jar
•tirbl» daaalleseitlaiuend oder swey tausend
jerige kinder mit jin sterben, aber wenn ich
(\. Martiniis droisedi/iper slerb, so ball ich
niciil, das jr sechzig oder hundert durch die
weit mit mir sterben, denn die weit wird
jlzund nichl all. Jen. 8, 422^
Drcispitilcht, teas drei spitzen hat: n1<n
feilt den) hapst seine <lre\ spilzicbte krön hcr-
uidder. ausleg. der euang. an den luvne^
mUslen feste», (1527). HHiif.
llreiMlg (dreissig). Iriyinta, dreimal zig,
d. i. zehn, mhd. driJicc i Uen. I, 390), ahd.
dri^uc {Graffb, 24 1); lunifzig eilen die weile
vnd dreissig eilen die hAhe, 1 JWm. 6, 1 5 ;
vnd die kinder laFSel beweineten Hose dreis*
sig lige. 5 Mos. 31, S; vnd liracbt erwidcr
die dreissig silh»»iling. Matth. 27, 3. allein
stehend wird es fieciiert^ Jesniaja der Gibco«
niter* gewaltig vnter dretssigen vnd vber
dreissigc. t chron, 13» 4.
Drebzigfalllij!;, tras sich dreiszigmal ver-
mehrt hat: eliichs ticl auti ein gut land vnd
trug rruchl,eilicbshundertreltig, ellichssecb-
ligreltig. eUicha dreissigMtig. JffalA. 13, 6.
23. — ahd. drt7,uglallig (Groff 5. 242).
Ircisilgsle, Ordinalzahl, tricesimus: im
dreissigsten jar. Ezech. 1, Ij vnd Jhcsus
gieng in das dreissigst jar. Ime, 3, 23.
BreKhfItIcht, axis drei theilen bestehend:
dt-r (Irrytctiiclile Imid. mm ffenehU dnidrr
Clausen. (152S). ^iij^
Dreiwcibig, drei weiber habend: man soll
aus der schrUTt beweisen, das solche menner
zweyweibigc odder dreyweibige biessen. von
den cou.iilijs V7}d kirrhrn. (!'>'<!♦). güj*.
Breisehn (dreizehenj. carämaizahl , Ire-
» mhi. dftsChen (^en. 3, 861), oM.
Digitizcü by ^(j^i .l'^
DREIZEHNTE
456
DRINGEN
Mehan (Graff b, 62S): Isroael aber sein
son war dreizehen jdr alt, da seines fleiscbes
vorhaul beschnitten ward. 1 Mos. 17, 25;
das sind dreyzebea siedle. Jo», 19, 6; drei-
sehen eUen. Swdb. 40, II.
DrciteliBte (dreizehendc l, Ordinalzahl
ton ihehchn: im drcizehendcn jiir wjrcn si»^
von jro ahgerallcii. l Mo$. 14. 4; auit den
dreiiehenden Ug. B§ther 3» 13. dieredent-
arl die dreizehnle birenhaol ▼erkaufen s.
Wn/'T liffrff)liail{.
Ure&clic, f. trilura : das will sie euch red-
lich wiedergeben nach der ilrcscbe, so nächst-
knnfUg. <fo WeltB 5, 359. — cM, dresea
(Graff 5, 265).
0resrhi-n, triturare. L. sehwankt zwi-
schen sluiker vnd schwacher conjugation ;
xwtr ffeAf das pnet. drasch fest , doch ge-
InraudU er nebe» drischet auch dreschet,
und slail des imper. drisrh nur drosche.
1) die kürner der feldfrüchte am den
ähren treiben, wai an allerthum auf dreierlei
tteiie 9<t«Aaft: dtirefc dot aiulretoii det ge-
Ireides durch ochsen {kühe, esel, pferde),
durch ilus iili ondern millel^t dri-trfitragrn
{äreschicMiUen), und durch das amklopfen
mit höiMtrm tiätem. vgl. Jt$. 28, 27 f
5 Mot* 25. 4. meiDe liebe tenne, da ich aiiO*
Hrpschc. Jes. 21, 10; iIit da iltoscliel, sol
atifl' linf!nt)iig dreschen. 1 Cor. 9, 10; Gi-
deon (irasi ii weilzcn an der kelter. richl. 6,
1 1 ; man dressebel dtemdten nicht mit egen.
J s. 2S. 27.
2) bildlich: vmb drey viul vier laster wil-
len Daiua&ci wil ich jr nicht sciioiteit, darunib
das sie Gileail mit eisenen zacken gedroschen
haben. Jmot t, 3; mache dich aulT vnd
dresche, du lochterZion, denn ich wil dir
ci«;orii hörnor vnd chprnp kl.iwen machrn vnd
solt viel vüK ker zurschmeissen. Micha 4, 13;
das auch niemant wisse denn er alleyne* wie
villi der aelbige |>ral odder teullel geblewct
vnrl pe(lrn«!r|)rn ImIic. amflcg. dir rp. vnd
euang. von der heyt. dreykönige fest etc.
(1525}. eij''.
3) rtdemarUn. ritten aoFs maul dreschen,
zum schxceigen bringen: das» oh sie etliche
{artikel) filr kei7«'ri^< h anzeigten, nicht aufls
maul gedroschen vini anders erfunden würde.
Ja», 1, 362". leeres sirob dreschen, «umiUse,
vergebHeh» wbHt thun: so geschieht dem
(eulTel eine ^To^vo schalckhoit, rins rrlrer^iro
zu dresschen ündei. das schone confiteminü
(1530). Jiij''.
schon golh. {Miskan, oM. dreskan {6nf
5, 264). mfid. droschon (Ben. 1, 396).
©rfscber, m. (rilurator: es hsi «o)rh« nil
eyndrescheroder liirl gesagt, von der begeht.
( 1 52 1 ). a iiij'* ; also gilt ein streich eines dre-
scbers in der srheuren als viel for gott, als
ein psalter von einem Carlhenaer gesungen.
Eisl. I, 29^
mAd. di&dier (Ben. 1, 396>
iicschcrifcian , f. rsuAa knti, f» /"ölen-
der «/eUe bildlich: die sicher vnd on Atrcbt
leben, djp las nur probe dre!5rhprsppi<if' <^v«en,
ilas ist den zornigen Müssen htiren. eine pre-
digl vom rerUmwn schaf (1533). Eij*.
Brescb«rs(a«b, m. der beim dreschen amf-
ßiefjl: iler küiiig zn Syrien liaUe sie vnib ge-
braclii vnd hatte nie. gemacht wie drescher-
staub. 2 kön. 1 3, 7.
irochcwlt» f* sHt dtr inu^: md die
ili « >( hezeit sol reichen bis snr weincmdte».
3 Mos. 26, r>.
ttresf hwagen , m. ein kleiner wagen m»i
gexackUn. niedrigen laafsenrodeni, darren
dem sngti^ üiber doi getrtidt im lereit her-
umgezogen ward, damit die horner au.« den
hülsen fielen, bildlich: ich habe ilicli zutu
scharOen newen dreschwagen gemacht, der
sacken hat, das du solt berge sndreschen vnd
ziimalmen vnd die hflgel wie sprew machen.
Jes. 10. 15.
ttriu, drinne. drinnen, s. darin.
Dringen, praef. drang, pl. druogen. conj,
dränge» pmi. prael. gedrungen {mtfangi an-
weilen drungen, r. b. der saianas halt tzu
seber auir die eyle drungen. ron beider ge^
slalt. 1522. Cij**); nüid. dringen {Ben. \,
393), ahd. dringsn {Graffb, 26t).
1 ) iniriMiltfo. mU Ireidcmiar gewU tieh
wohin bewegen
a) eigentlich: wenn jr uierrkel, das sie
verzagt sein werden vnd die flucht geben, so
dringet getrost anlT sie. Jud. 14, 5; lielTmit
grosser kunbeil hinzu, drang durch die feinde
vnd tüdtel jrfT viel anlFbeiilen «;ei!en. l Macc,
6, 45 ; da Judas sähe, das seiu beer nicht bey
einander bleib, vnd doch die feinde anlf jn
d by Goqgl
DRINGEN
457
DROBEN
drungen, ward jti) Imm^'. 9, 7; das volek
drang hinzu. Luc. Ii, 29.
b; uneiijt nUidt, u) alli'inslehend : Lissel
VHS seilen, was dieser lexl sclileusscl od<ler
nicht , wie er dringet vnd nicbl. vber das
trtte buch Mw. (1527). Ppiij'. ß) mit
tiner praeposition : da«; gt'hel der elenden
drinu't'l diirch die wuU'kfu. Sir. 35, 2 1 . }'j mit
localadi.: sonst wcre dye golliclie furschiinj;
vnd erwelung vonn ewirkeylt nichts, daraufl
doch 9. Paulus harlle dringl. oft auch ye-
mnni on glauben verstorben selig werden
tnuge. (t523i. Aiiij'; aUo sihcslu was iU
sey jnn der liebe bleiben, beide grobbeb vn-
tor den leuien, aber viel mehr jm geistlichen
Avesen , diihin Johannes am meisten dringet.
etliche schöne predigten. ( !533<. Oiiij* :
das geselz vud die prupbelen weissagen bis
anir Johannes , vnd von der «eit an wird das
reich gotics durchs enangeliuni gepredigt,
vnd jedermann dringet mit j^rwili Iii« ein.
Lur. 10, !6; wrr moin worl liiiic! vnd i^Imi-
bel den:, der nmb gesjnd hat, der iial das
ewige leben, vnd kompt nicht in dasgcrichte,
sondern er ist vom tode zum leben hin durch
gedrungen. Joh. b, 21.
2j Iratisitiv. a) eigentlich, mil gewali
forttreiben, drängen, driUkem vnd die Egyp-
ler dntngen das volek, das sie es eilend ans.
dem Imilc trieben, 2 Mos. 12. 22 ; vnd ibe
AnionttT (IntnjiPn dio kiiidi-r D.iii niiir> pp-
bitge. rieht. vnd er spraeb zu seinen
jungem, das sie jm ein schilllin hielien vmb
des volcks willen , das sie jn nich drangen.
Jforc. 3. 9.
b) uneiyentlich , zu ettcas antreiben, no-
thigen, zwingen : denn die liebe Chn:ili drin-
get vns also. 2 Cor. 5, 1 4 ; die not wird sie
dringen, das sie die .slad vbergeben müssen.
Jud. 7, 10; dif prntlloscn die das volek dran-
gen vom ge.sclx abzufallen. 1 Macc. 3, 5;
goll selb«, der vber alle gcwalt ist, hat noch
Die keinen menschen n)it gewalt zum glauben
wollen dringen, ein brieff an den cardinal
ertsbischoff zu .Mmitz. ( Aiij*; sondern
sie Wüllen miü von der warlicil zu jrcn lügen
vnd greweln dringen , oddcr wollen vns tod
haben, ron der winckeimetse, ( 1 533). Aij^ :
wir k<>nn«>n mit giitlein t-'owivson au« vnserin
beruir nicht Ircllen, biü so lange wir mit ge-
wall dauon gedrungen werden, verwkanunff
zum f/i'hel u-idcrd. r.(l&.ll) Cj''; XUrbniVt-
bebe kau im inanrl gedrungen vnd getwungen
werden, tischr. 310'".
3) sieb dringen, wie sieb drängen, a) ei-
gentlieh: es begab sich aber, da sieh das
volek zu jm drang zu hdren das worl gottes.
Luc. 5, I. — b \ unrifjrnlUch : drln^rf ilirh
nicht in cmpter für goll vnd ringe nicht nach
gewalt beim kOnige. Sir. 7, 5; weiten sich
also jnn vnser kircben dringen vnd pOanlzen
durch vn.sern eigen mund. warnunge an <r.
l. deudschen (1531) Dj' ; wio sie voll boOart
vnd hocbmul stecken vnd dringen sieb vmb
das oben an sitsen. austeg. der ep. vnd
euang. von ostern elc. ( 1 51 1). Ij''.
Bringend I nölhigend: (das conrilium ru
Costnitx halle) zu seinem füroemcn grosse
vnd vnmeidliche not vod dringende vrsachen
solchs zu setzen vnd zu scIiUessen. «otder
das bap^tum zu Rom. f 15151. Aiiij'".
Dritte, ordnungsztihhcm! ron dni , tt'r-
lius : «la ward aus abend uiorgieii der
dritte lag. I Mae* 1,13; am dritten tage
hub Abrnlinm seine äugen aulT. 22, 4 ; vnd
fo. gi'sflnrh tles dritten tages. 40, 2(t ; da
iMiuen die weingarloer »eine knechte, eineu
Nitjupten sie, den andern tOdten sie, den drit-
ten sieinigelen sie. Jfolfh. 21, 35. luloer-'
bialisch: das ist nu das dritte mal, d,H.)lirsus
n(T;'tilt.irTf i*;! «einen jfliifrcrn. Joh. 21, 1 1;
vikI der licrr riell .^auiiitjl al»er zum dritten
mal. 1 Sam. 3, 8 ; vnd gieng aber mal hin
vnd betet zum dritten mal. Matth. 26. I I.
Dritfhalb. ztrei «nd ein /ia/6e«; drilbalb
t ll. n sol die lengc sein. 2 Mos. 25, 10; ein
goblseckel ist sehen ortsgQlden, das ist drit>
halben gülden, vber das ente frncA Jfoie.
(1527 i. Frij'".
Drob, d;i[-<d).
Droben, adv. supra. einigemal begegnet
bei L. noeft die jettt ungebräu^li^ volle
form darobcn, z. b. ron den guten wereken.
1520. Kiij'. de Wette hr. 2, 510.
1 > anir das .sie Cliri-^to einen ort droben
ym bvmel machen, vom abendmal Christi.
(1528). sj**; es ist kein gott weder droben
im bimel noch blinden atill erden dir gicicli.
I ht'in. S, 23; foddfr dir rin /oicIm'ii vom
iierrn deinem goll, es soy Ininden in der belle
68
I)K0LL£M 458 ÜRUUKEN
oder droben io der hohe. Je$. 7, 1 1 . blosse*
drobai btn^eknei den himmel: also iiiiih
denn vnscr Herr guU <lio \V(>il drubtüi niiis>ig
MUen. der H)l,psulm. (153-1). Ug'; viiil
denckest nkht ein mal limaufi* gen linnel was
du droben su %vanen hast, ein chmtiieh
schöner irosl. (1535;. Itj^; svid jr nii n>i(
Chrislu auflerslamlen . so snritet was iliolien
Iii, da Christus ist, sitzend zu der reciiitu
gottes. (raclilel nacb dem das droben ist, nicht
nacli dem das auH' erden ist. Coloss. 'A, 1. 2.
2i mit drohen wird auf das vorhergehende
in scJtriHen und biichem vertciesen : disze
vnecbuld bl droben yni 1 S. versz auüzgelogi.
dtr 36. paof«. (1521). Cüij'*; droben bal
er eine erfaruiig gesagt von iWt» gorecliten.
das er noch nie keinen linb sehen verla^'^f'n
vier troslliche psalmen. (I52üj. Cj ; wie
droben angezeigt, vermanung an die geisl-'
Uehen. (1530 ;. GiiJ''; wir haben drohen he-
weisrt , «las beiilc , .lüilni vnd Gnerheri .illc
vnler der sdnde sind. Hüm. [i, 9 ; wie ich
droben aufls kUrlze^it gesihrieben habe.
Drallen , trollen» 'ml kurzen plumpen
schrillen i'inhertrafh'n' {Adelung ): darnacli
kuuien sie daher getroiiel uiil exeiupehi vii>i
mit der tbat. eine dencftl. II52S). I)ii:j
da kommet er itfer leufeh mit einem andern
pfeile gedroll. lischr. 1 2S''. reßcxiv , sich
davon machen, sich fortpacken: igeseU)
drol dkl lücii vnd rcum mir aus meinem iicrlzen,
ich wii dich darin nicht w issen. wte da* gt-
selz vnd euang. su vnterstheiden. f 1 532).
biij" ; (In .»rhawer oder seher droU dich ins
laiiU Juda. Jen. 3. 25 1^
iMlIgölM itrollgOtzc), tn. bexei^mtng des
hapstes: das sey euch papislen zu dienst ge-
sagt auITs erst capilel, da habt yhr cwrn ind-
gotzen, des tenlFets larueu. buUa cem do-
mini. 1 1522^ Ciiij*.
•mIIiuuui (Irollmann), m. das ist aber
das vngluck, das wir solchs vmbkeren vnd
lassen jhii fgott) trnllmans ga^l sein vnd sein
worl enhindere setzen, t un der tunde wid-
dtr d. keit. g«ut ele. fl534). Ej**.
1 fMimtot f. ». irommete.
Prommelrn, tnnnmelen.
Driirk. m. bei L. 1 ) t xsrripfin per (f/pos :
deiu uji-ii habe icii mir lassen wolgefalleu dis
bUchlin magister Caspers Aquila durch den
•Itiick itii da» Hecht zu bringen, «orr. i,.*t
auf den sermon C. Adlers von atmnsen.
f l533j. Aiij''; seiner üuoden sind viel am
tage durch den dmek ausgebreit, an dtn
kurßrslen XU Sachsen. (1545). Ciij'; nichts
mehr schreyben üdder in druck bringen las-
sen, nriginalbr. im ges. areiüv tu Weimar.
O pag. 7 1. FF. 2.
2 ) da$ gedruckte bwk : es ist ein druck aos>
gegangen als von einem gespensle, dem plariier
zu Stasfoit ers( hifiiofi. rorr. L 's auf eine
warhafftige htisluriu geschehen zu Slasfort.
(15301. Aij .
irickftfe. drucken, wtkd. drfldten (Ben. I,
4(iOi. ahd. driin han iGraff b. 253). bei L.
hnmmi'ii lu idr formen ahn»- unterschied der
bedeulaugcu neben einander vor.
1 > im eigentlidien sinn , premere , pret-
sen; wenn man das auge drdekt, so j;ehen
Ihrenni lietntis. .Sir. 22, 23: mci'ster, das
volck drenget vnd drücket dich. Luc.S. 45;
wenn man die beer nicht drucket , so behelt
eyn ygUclis seyn geslall für sich, eyn «erMo»
von der begeht. (1521). Dj''.
?i (///(' Schrift, figuren u. dgl. mittelsl
• lurr presse auftragen, für weiche bedeu*
tung die jetzige Schriftsprache auss^tUssw*
lieh die umlautlose form drucken ^efrraiicM:
il.inii! irli vnti meyn anlionger hynfurler ynn
heslym|iler zeyt nichts newes sclireyhen noch
drucken lassen, ori^xalbr. t. j. 1523 im
an^v su Weimar, 0 pag. 74. FF. 2; ge-
fallen vns aher die stiilschreiher nicht, so
l,is>t vn< Minier, schnilzer vnd (!rflc'kf>rnenifn,
(he vns scIiOue concilia malen, schnitzen vnd
drflcken. von den eoneiUjs vnd Mrdhen.
( 1 ,").<<);. Eiiij''; das wird gut in ein buch zu
«inli ki n. uiih-r llatis WoTSL (1541). Pj*.
vgl. auch auldrUekcn.
3) vom auf-, andrücken des Siegels: o das
ich kflnde ein schlos an meinen mund legen
vnd ein Test Siegel .'mir nn in ni;iul drücken.
Sir. 2 2, 33; was der teuUei ihnt. th druckt
er atlwegtt (las siegel mit dem hmdcrn draull.
tisehr. 287"; Christus ist durch das beschlos-
sen grab on alle verleiziiiig der siegel, so an
•las ^i.iti pednlckel, herdurch komen. kamt'
[tust, sommerleil 2'.
4} uneigentlich, bedrängen, quäitn, pla-
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DRUCKER
459
DC
gen: <lic llicwriing aber «Inicklc das laiid. |
1 Bfo-i. 13, l ; so hürl drücki dii' llu'wriinj!
das l.md Canaan. 47,4; wenn cm fiirsl, liecr,
grosser lians einen man drückt . so han^el
die w»Dd trnd der laon. viertrottUehejaiUf
tuen. (1526). Cn' ; vnd man selzle fronvOglc
vIht sie, die sie mil scluvercn dienst«'n drnrken
sollen. 2 Mos. 1,11; zur zeit, wenn üie die
bitte drücken wird, werden sie Terschmach-
len. BMf 6, 17; wir werden gednickl vnd
geplagl mil schrecken vnd ang»l. klag, Jeir.
3, 47.
5^ sich drilckcn, sich beugen, demülhigen,
eimchrSnken, gedulüg leiden: wer »eer
pran^'Cl. der verdirbt drdlier, wer sieh aber
rfrffcket, der kompl empor. Sir. 2<', I I ; iI.js
sind eylelwerck eines armen betriliiten sehet-
fers, der sich hal mdsscn tUcken vnd drttchen
md viel leiden von seinem herm vn<l ge<»indc.
r&er das erste buch Mose. (15271. Axiij';
das ist {^arein gros ^\\^\^ un ieiiien nicht hülire
.suchen von irgend eincni menschen oder Crea-
toren . sondern sich drOcken «nd aosleiden.
Jen. I, 41».
r, ! rrdfnxarl : irli wov-./ wo dich der
schucii druckt (Aenn«^ äetn geheimes leiden).
von den newen Bekisehen btälen vnd lügen.
(1520». Aitij''; keiner sihet , wo den andern
der scliiic li drill kt . jdi'rm.in fnlrt .tIIimh sein
vnpemath. das man hintlcr zur svliulen hal-
len solle. (153Ü). tjij' ; da druckt luicii hurt
der schuch. de Wette br. 5, 708.
Drncker, di m ker, m. lypoijmphus, buch-
drucker: ii Ii furw.ir dif zpvt ml liab, das ich
niUge sehen was der drucker für bild, buch-
atabon» tindten odder papyr nympl. vor de -
mngetiieher artickel. (1520). Aiiij'; .>o1iüre
ich wnl xnscr j:l.niIio stünde ntiffdiT dinten
vnti leddi rti. i.t .nilF dem fjutcii u iili n der
schreyhcr vnd di licker, ey da sKlride er Teyn.
dae ander teyl mdder die hymt. propheten.
(1525). Cüij'; maier, schnilzer vnd drdcker.
von den nrnriUji tut! hirrhcn. f l.'nDi. Eiiij^.
Urackerei^ /. die tcerkslälie des druckers :
o wie manch feine etnlelle hab ich yiin der
«chriOl gehabt, die ich hab mflasen lassen
Taren, w eMic so sif^ ein scliwermer helle ge-
liabt . weren yhm freüirh alle driickerey tu
wenig gewesen, das ditse trorl Christi noch |
fetttt^ten. (1527). eij* ; drttckem, settem, |
i correctorn vnd was mil solchem bncflc yn
der dnlckerey vuibgehet. von heimliche» vnd
gestolen hrieffen. (1529). Cij\
Arackerherr, m. eigenihümer einer buch-
Ancfteret : uieyne lidien druckerherrn. «tw-
leg. der ep. vnd enang. eon der Aey/. «frcy-
könige fest etc. (1525). Aij*.
Brückslein, m. die aposlel sollen ein last-
slfin odiler tirlickstem sein allen vidi-kern,
der pruphvl Sacharja. (152bt. iij'.
irabci f. «. truhe.
irahci 'drüben), gedeihen, sunehmen, in
dem sprichicorl: vnrechl gul drdhel noch
erbet uiclil. wider den iruiher zu prrtfifjen.
(154(»). Iliiij'. in der ausley. der ep. vnd
euang. von oslern elc. '. 1514). Aa ij'' heiest
das spridwwt: vnrecht g6( wudelt nichk
irnmm, f. trommel, s. irumm.
Drummel, f. s. trommel.
Drunwer^ s. IrUiuuier.
IritttoB (dninden) , adv. infra . gekünt
aus darunten, mhd. dar unden (W<>/i. 3, ISO),
darunde, dci iiiidcn (Grimm n tb. 2.
vnd das beer der .Viidianiter lag drunden für
jm im gründe, richl. 7, S ; die helle druuden
erzittert für dir. Jes. 14, 9.
Brns, driis, drüse, f,faehwür, %äcus, mM.
druos, diiiii>o (Ben. 1, 401), ahd. druos,
dnio«! ilirnf]' ö, 2y3): vnd frissest dich ein
dni<*cliii^e drus oder pesldenlz dahin, eine
heerpredigt tvidder den Türeken. (1529).
Dj*; ja sie sind gclieder der kirchen, gleich
wiespeirbol, rolz, eiter. srliwois... blättern,
drtise, franlzusen vmi alle .scuche des leihes
gelicdersind. «Im acft9necon/il«iitM.( 1530).
Lij** ; wenn in jemands fleisch an der haut
eine drils wird vnd widor hfilet, darn;ich an
dotusellicn ort etwas weis aufferet oder röt-
lich eiicrvveis wird, sol er vom priesler be-
sehen werden, wenn denn der priester stbel,
das das ansehen tieffcr ist, denn die ander
haut vnd Jas bar in weis verwandelt , so sol
er jn vnreiu vrleilen , denn es ist gewis ein
aussatxmal aus der drtts worden. 3 Afo#. 13,
18 — 20 ; vnd .Tesaja sprach * bringet her ein
Stück fcifien', vnd da sie die brachten, legten
sie ruil! die drUsc vnd er ward gesund.
I 2 kou. 2u, 7.
I In j das persSnUehe pronomen der tteei"
58«
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DUCKEN
460
ÜUMMKCilN
ten person, mkd. ähd, dA {mhä. aiidk »och
du), goih. \ni.
1) folgl du dem verbum, so gebrauchi es
L. tM$ enkUHseh: wo bistuT 1 Hot. 3, 9;
wai unil)iiaslucl4:»gcllian? 3, 13; im Schweis
deines angesichlssollu dein brol essen. 3, tO;
waruiub crgriinmeslu ? 1,6; s^pesi». 12, 18 ;
willu. 13, U;kaDSlu. 15,5; nieiüälu. Ib, 13.
2) ier gtn* deiner begegnel «innutl iti der
hibel (5 Mos. 13, 17), regel hl das orga-
nische dein [mhd. din): die jiinp:ri.i\v, die
tochler Zioö, verachlel dich viul s|miiel d^iii.
2 kön, 19, 21 : denn im tode gedenclit man
dein nicht, ps. 6, 6; keiner wird id schän-
den, der dein harrel. 25, 3; verpc«st' i< Ii
dein, Jerusalt'iii , so werde Kiein(>r reclikii
vergessen. 137, 5; iierr, schone dviu selbs.
Jfollfr. 16, 22.
iickci( Kicken ), sich, sich niederbücken;
unei<}enUich für sirh fViijen, demüthigen, «n-
lerwerfen: du .<:olll dtdi ducken für deynem
OMiivnder soUdeyn herr seyn (var.xu 1 Mos,
3, 16). epislel s. Pelri gepredigt. (1523).
Qiij"; dazu befdhl er yhr utem weib) das sie
sich fiii- ilrm manne sol (ücken, dns ist niclil
ylirus freyen willens leben, vber dag eislt
Heh Moee. (1527). Mf. tOcken und bttcken.
wiiider d. hyml. pn^eten. (1525). Eiij\
tOcken und di ückon. s. di ficken,
mhd. ducken, luckeu, uickcn {Ben. 3, 1 26),
von dem ahd. dAhoo, mAd. dinben. «yl. Wei-
gand tctb. d. deultdi. synoH. 1, 298.
Dnlden^ lolerare, pali, mhd. dullen (Ben.
1, 379), ahd. dullan {Graff 5, \
1) mil gleichmulh, gelassenheil wiäer-
wärtiget ertragen, teiden, trans^ imd ttt>
träne»; wie lange sul ich ( (ü h dubicn? Jk/a((A.
17, 17; lipy vjcrzicr j iren lang duldel er jre
weise jnn der wüsten, aposi. gesch. 13, 18 ;
man verfolget vns , so dulden wirs. 1 Cor.
4, 12; dulden wir, so werden wir mil herr-
schon. 2 Tim. 2, 12.
2^ zulassen, geschehen lassen: \\a'< jii
Koin oder anderswo gcscliicht odder bebste
dulden, syn sermon ton d. abUu* vnd gnade.
(1520). Cj*; leyder wol grosser basier sluck
vnd luck au^zcn vnd ynnen Rom geduldet
werden, ebend. Cj".
lamm, mi( loet'cftem niederd, mUauie, bei
X. die bis ins 18. jh. übtiehe, KoehdeuUch
richtigere Schreibung liimin (ihnm, ihoro),
denn mhd. tump tiien. 3. 129), ahd» tump
{Graff b, 425), goth. dunihs.
t > manget am verstand habend, imge^
lehrt, unwissend: wilcher mensch isl SfO
llioui, das t i iiit sehe wie disze worl tzu
allen yim gcmeyii geredl werden, ein «•«!-
derspruch. (1520). Aiii]*" ; eyu ihummcr cseb-
koiiff. onfworl deulstk. (1522). Eij*. tom
tHeh gebraucht heiszt es unvernünftig: die
jenigen. welche goll vci nrhlcn vnd allein vmli
uQzuclil willtfo wetber nenieu wie das tumuic
ivieb. Tob. 6, IS.
2) veHtekrtt wnangemessen, falsch: tmh
jres (humnien sinncs odder tcuflels lestem
w ilten mflsscn wir vnser warheil nicht schwei-
fen, äte Id. anlworl. (1533). Eiij''; es mus
nichl sein ein solcher tummer sinn, Ihurti
vnd trotz, als da ist der tullen kriegsleute.
das I I. vnd 15. capHei Johannis. (153$|.
Ddiiij''.
3) verdorbent unkräftig : wo nu das salU
thum wird, wo mit sol man sallzen? Matth.
5, 13; saUz (las thum ist. randgt. zu Jes.
12, 10. f.Hther selbst erklart ü(i< teort:
ihutii sithz iieisl das die zecne vnd scherlle
verloren hat vnd nicbl mehr wflrtset noch
Ix issd. das 5., 6. vn4 7. cap. s. Matthd.
(1532). Miij*. Jonas gehrauchl in seiner
Übersetzung der apologia in diesem sinn das
taube salz: Christus sagt aber, das das fawbe
sallz (sal insipidus) nichts ntttze sey, denn
das maus hinweg wcrfle vnd mit fttssen tretle.
opol. t ! 53 1 ). Op üj"*.
Üumncin (tummeln), 1) für laumeiii:
dummelln alls eyn trunckenbold. das ander
teyl Widder d. hymi prophelen. { 1 525). Mlj*.
2j ' unruhig sirh hin und her bewegen':
warumb dumlcn die leull also? ausleg. der
ep. vnd euang, vom ehristag elc. (1522).
Mmiiij'', var. xu p«. 2, I, wo die kibel halt:
warumb loben die beiden; gilttliche wnrlioyl
wil h.Titcn stille lirrlzcn, die da zu liTiri fi
ylin lassen sagen, die aber |)olit'rn Mid tum-
ien ... die fahen nrmer mefar« ansieg, der
ep. vnd euang. vom adventete. { 1 528 ). Og itj*.
Dummknhn (iIiiimlNfiin, adj. und ndv.'vn^
verständig und dabri anmaszenä, frech, cer-
wegen {Grimm wtb. 2, 1521): Munlierwar
ein Ihumküner geist, aber dieser (Ziomyli)
._^ kj o^ -o i.y Google
DUAlMKtUNllEIT
4ül nUNKeL
ist W so {eben *0) Uniitikane* spcyct oraus,
wri* ylim yiis maul fellel. vom abi'uürnaf
Christi. (152S). c iiij' ; das isl cm re«iilej
golirurcliliger glaube, der nicht lliumküne
noch fritch ist. Jen. 3« 430'*; aber wenns
aI>o ziigi liet» das ein teil all zu vcrzagl ist
vnd fleui lit von spiiifin nrlirslrti in der nnl,
das ander teil att zu ttiunikiine vmi nicht
liilffl wehren , sondern mehren ^ rfa hat der
Icufol gut machen, tbend.; kein harter vnd
IhuuihkUner pn-iligl isl dufl" der well nie-
mals kommen, denn s. I'nulus piedigi, darin-
nen er Mosen uiil seinem gcsclz auflhehel.
<j«dkr. 118". ntbitantivUeh: die thurona^
künen vnd waghol;« folf^en dem krieg, ehend.
55*'. ndrerb.: djs sie lluiinlu'lric %>itlrr
cucii .ill(>s %vagen vnd fürnemen thnr. Jen.
4. 355^ iaKer
WumHAhnMi, f. verweget^eU: aus lau-
ter lliumkdnhcil vnd vcrscumunge hat sie (die
pesdienz ) ollirhc, vnd der wenip vpr;.'illi.
Jen. 3, 431'; mil grossem dursl vnd limni-
ktlnhcit thun. Usdw. 8S^
Dümpfel. dumprel, m. gui fp's : der du die
tC'ulT villi <1nmpn(>l des mers iiesclilnsscn vm!
deinen h)liliciien naiucn vorlzeichnel hast, ein
kuHi vnderweusung ieie man heidHan sol.
(1519). Bij^ vor. lu dem gehet Manaese'e
V. 3.
mhd. lilmf^fcl (Wen. 3, 130), ahd. luo»-
philo (Graff 5, 128;, zu dummdn.
luta» *. dtthncn.
BngCMist, m. misl zum düngen: die weit
vnd was nn dir hanget sol mein tungemisl
sein zu meinem hohen Weingarten, das 14.
vnd 15. cap. Johannis. (1538). Zziij^
MBgM , L. langen» tflogen, mhd. ttrogen
(Ben. 3, 130). 1) stercorare: wenn or (der
tcein<!orf;) wol gcerheilicl, gehintjet . hr-
scluiiuen vnd gehlalel wird, so gelict er da-
horniitvollergewaU. ebend. Zsiij*; desherrn
fuslappcn tungen den acker wol (ipHehworl).
ebend. Q<jiiij'', kein hes^or mist don .Tckor
ZU tfingcn sey, denn der von des iierrn
schuhen feilt, der ijb. psalm. (1534). Jiij\
2) eaeare: was wir escl farlien vnd tfingen»
das lll(ls<ien die heslien wol für arlickel hal-
ten, leider das bapsium XU Rom. (1545).
Ziiij*. vgl. heddngen.
WÜBfitf, lUnger, m. perton teetehe ddngl:
sie sollen nicht winizer vnd tiinger sein, lon«
•lern allein dir f^nlrehi vnd hippcn. das 14.
r>if/ 15. cap. Johannis. (1538). aaaiij*.
Bunk, m. pl. dilnkc, persuasio, mhd. dune
{Ben. 1, 359): was mehr da bleibt, das isl
eitel schäum vnd vngewisse persnasionns od-
rhn duncke. doa 16. eap. *. Johannis. (1538).
Kiij'.
■nkel» des HcKles ermangetnd, finster»
obscurus, mhd. tunke! {Ben. 3, 131, ahd.
tiiiikn! {Cniff:,, 434)^ awh L. gektonehi
nur den liarlen anlaul.
1 ) tiyenllich: in der demmening amahend
des tagcs, da es narbl w,ird vnd tiincke) war.
spr. 7, 9; du lOll es auir deine M^hnlter nc«
Ilten fnr jren augcn , vnd wenn es tunckel
worden isl er aus tragen. Esech. 12. 6; ein
finster lag, ein tunckel lag» ein wolckiger lag.
ein nehlicher tag. JoH 2, 2; denn des herm
l.ig wird ja (insler vnd nicht lierhl sein, inn-
I kel vnd riirhl UcWc Amos .">. 20. nm den
äugen, dem ge&ichl , gebrauchi heiszt es
srAwadi, blöd, hatbblind: vnd es hpgah sich»
da Isaac all \v;ir >\oiileii, das seine aiigen
Itinrkel worden zu >e|ien. 1 .Mos. 27, 1 ;
denn die augcn Israel waren tunckel worden
für aller» vpd kund nicht wol sehen. 48, 10.
2) nneigentlieh: nndeutUeht nnltfar, vn*
n rü(('indlich, rerhülU: verstand vnd kliiglieit
ircwine zu dcnicn, lnnrl<e| sprfJche tn er-
raten vnd verhorgcii saciien zu oHenliaren.
Dan, 5» 12; wir sehen jtitl durch einen Spie-
gel in einem lunokeln worl. 1 Cor. 13« 12;
wenn man liuickell seluifll \ nd Ik'iiren rtiisz-
legt. auff das vbirdirislUch buch bociis Em»
szers. (1521). Ciiij' ; einen hellen klaren lest
tunckel vnd wanckcl maclien. dat diese wart
Chrisli noch fest stehen. (Ih21). oj'"; Innrkel
vnd dispnlirlieli rerlit. de Wette br. 6, 311.
Duukel iiunkeij, n. obscurilas.
1) eigentlich: aber Hose macht sich hinzu
ins tunckel, da goll innen war. 2 Mos. 20, 21;
Ihisternis sful ('inrkol mfissen jn (den lag der
i/ci>url) vherweldigcn vnd «licke woicken nitiä-
seu vLer jm hleihen. Uiob 3. 5; ehe denn
ich hin gehe vnd kome nicht wider, nemlich
ins land der finslernis vnd des tunckels (in
den scheoi). 10. 21 ; er (iUenot dif fiii-'tprn
gründe vnd hringt er aus das lunckel an das
hcchl. 12» 22.
uiyiiizcü üy LiOOQle
DÜNKEL
462
D0NKEL6EIST
2) uneigenllicli : miiI du spricbsl'wnN «t-is
goil? soll er «las im uinckel (im verborgenen)
ist riclUcD künnoii?' 22, 13.
ifialcl» «Ittnkel. m. meimung, aiutdkl, opt-
flio, tententia, von «lUnken : ilariiinb lial kü-
nig fleiiilz hie dio sacli nil wo! angcsflien.
das er cyne geslalt vnd menschenlere hat
woll<Mi gründen vnd nOtig machen »wt diszetn
Wasser mischen . <laü er doch nil kan rmiit;
hf-wfvst'n (Ifuti nllcyiic mil sfvnera «lunrkol
vial meyneii. nii li^M ilcm I-ulhor an dem
duDckcl des koiiign von Eugellaml eben sio
viel alsi an denn dtinckel des knckngs. onl-
%cort deutsch. (1522). Ciiij*; warumh Izvvil-
lingl er aber das wnr( vnd pe«;rhrpy des
geysls? ich iiicyucn ihinckeli sagvn mit
vrlaub* auilcg. der ep. md euang. vom
chrisiag. (1522). Kküj''; (gleich geiinnet
Mein) ist so viel gesagt, das wyr alle eyn synn.
eyn niiilt, eyn duiickcl sollen haben, ep. s.
Petri gepredigt. [Ib'llSi. lliij''; das niemand
mercken solle wie ylir herts ynnwendig
wackoli vnd webt tis ein rhor vom winde
|)cwef.'r, fiir grosser vngewisheil ybts diinckrl'i
Tud wanlis. daa dteie worl Christi noch fest
«feJken. (1527). cij'; (Eeolampad^ mus be-
kennen , das er seinen dunck«>l ans der veler
schrilll nii'Iil li.ilic. ebend. fij'*; wir mfl^son
brechen nicht deuten noch brauelien narii
vnserm duuckcl, sondern nach der schrifn
brauch, «om obendaMl ChritÜ. ( I&28). Bij'' :
in diesen zweien sidrken ist hey niemand kein
zwtMMfl. nli Will Mi/i'Ii< he dflnektl siiifl, wenn
vnd wo solche sichenzig wochcn eigenthih
anfangen vnd volendet sind, von den jiiden
mid Jren tSige%. (1543). Viiij'; aber mein
volek gehorchet nicht meiner slimnie. vnd
Israel wil mein riirlii, so hah ich si<* ^.'«'iTssen
in Jrcs herlzen diin« kcl, das sie wandeln nach
jrem rat. jw. 81. 12. 13; aber ruchloser
dtinckel ist ferne von gnll. ueish. Sat. 1. 3.
jipn'r/iiror/ , der dilnekel nineht den tantz
gut. vier predigten. (I51G>. t^ij\ von leu-
ten gebraucht , loeldke ftliif sein vpotten vnd
es nicht sind.
Ilunkel«*; das neutrum des ndj. nfs subst.
yrhraiK hl : vnd wir^l tappen im iiiin.i?:, wie
ein blinder läppet im Uiiukclii. ö i/u^. 2^,
29. uneigenilieh : das predig.unpi vnd goilei«
wort sol daher leuchten wie die sonne vnd
III. Iii jii) Innckeln schleichen vnd meueliling.
das ('». rndl. cap. «. Malthei. { 1 532 1.
ttuukelei (tunckelci), f. Verdunkelung,
feUehmng, ieuteherei: vnd das sie ia fhre
tnnekeley (Je». 3, 412' »lOnekeley) wol ver-
^iir-lieii vnd yhre knn«» hmveiscn, schenck ich
villi auch zur gäbe diesen sprach Terlulhani.
das diese wort CMiti »oefc fest stehen.
ttnukelrr < ImikfliT ) , m. eine r. ilunkrl
obscurus gebildete bezeirhnung der mcro'
menlsschwermer, weil sie die 'heilen, klaren
Worte des übendesals' tu verdsuüteln swAten :
las das sehen w»* vnser finsleler vnd tuncke-
ler hie wollen machen ynn dirseni liechl. da*
diese icorl Christi noch fest stehen. (1527).
o ij''. Grimm bfingtdiesestetleunterAanida
(«. d.), tcogegen schon die Schreibung, mdur
noch (h'v :usammt'uhang ^pHchl.
Bankier« (iiiiikcli-i, ihlnkler. m. der vor an-
dern sich klug dünkt: nu ist keyn gewisser
izeyrhendas etlwas von gell »ey» denn sio es
wt lilt I Ii ! ^liir den dnnckel isu tncpcn
iln' iliiiii kricr e« si>y nil pfwis«ers d-i«; snMt
goU nil sey, denn sm es wiildcr yhrn dnnckel
ist. ausleg. der ep. vnd euang» vom ehrislag
etc. (1522). Xiiij*; eben mit den selbigra
rnetsler klUgeln vnd dnnckelern (Jeti. f.. 277"
dilncklerni redet hie Dauid. der III. p<ahn.
*153(»). llilij'; dilncklcr, zweiueler. randgl.
zu ps. 51« 12.
iänkelfein (dnnkeirein), eingebildet Ung,
nasetceis : o sohdie vnd tier ijlr'ichen sprOche
>inil grosse, IreO'luhe vnd recht küutglicbc
' Sprüche wider die naseweisen vnd danckfl*
feiner. der 10 l.psalm. (1534). Gj" ; et MO»-
ifiiri d. doctori Ilieronymo Schalter ul fihi
diceret m»''» nomine ne geutHe ilhid r^Htrum
sinas le regere, etsianisi forte aiiquando le
tentaritf germaniee voealur diinkelfein, Ute
scilicet qui den tanz gut niaehl. de Welte
br. 4, (Hi l. vgl. dünke! ende.
Bülikelgcislj tn, ijeinbildung: hie ist dem
geist nicht von ndten, das er vns anxeige.
was liey s. Paulus 'aufl* cnlen * heisi . . . son«
dt'rn ransehl vherhin, phimhs daher, wie sie
vlir diinckelgeist treibt, vom abendeuä
tVimii. (l52Si. fiij*.
2) persSntich, ein mit dünkel behafteter,
aufgeblasener mensch ; das niemand dencke
d by GüOgl
DUI«K£LUf;iT . 463 DÜNKEN
ei &ey ein ding das man su bald ausgelerul
h«be» wenn man« ein mal (Nliler swey hdrei.
wie vnscr v ti u crsteodige Uttglinge vud dunckeU
f^nsior d.mon (reumen, da* IT.eap. i/oAaM-
iHkclhcH (lunkelhi'iij . f. caligo: vnd
von siuuil an fiel auffjn lunckelbeii vnd fln-
^tliTiiis vnd ^ifii^' \itil)lit>r vnd suchte hand-
letlt'f. apoil. gfsch. 11.
1iünkt\]iiug,eingi'bUUti Uuy. liadtr. 3^J4.
MahclMeistfr (dunkeiineisier), m. 'der
sich dünken Itiszl er könne alles' t vgl. L. vorr.
auff den proph . Jr.saüis . 11 i u d > lil 1 ('> i :
so Ulli» uu .so gehet, was .soll.s «iciin luil dvu
sichern , salsameo duuckelineisiero Ibun, die
weder kempfen noch hanileln 7 der 117. ptalm.
{1530 )- Bij"; sich fnrsolii'n für di-ni ^'illligen
geschmeis solcher sicherlieil oder duutk«'!-
meiäUr. deu(Uch catechümus. (1530). Aiiij\
tadkcla (tnnkeln), «. verdunke/n, ver-
decken: wir hahcn nicht 'miini, miini* ge»
sJi^M , noch viiler ilcni liillliu ;j''^[iirl('f , son-
dern da slcheü viii,cr lieüe, dürre, frcye vvorl
on alles dunckeln vnd mausen, an die su
FranekßH mn Meyn. (1533). Cj".
Biakcbwelse, adv. Ans aber die gros.M;
furcht mofhl \vo\ ein frLfi-n r -«..jn , Iiah ich
duückels wcisz (nach ntciuein gulüunkenj^Q-
hallen. weisz dasselb widder zu Selsen noch
zu Liiivt i/cii. gnmdtmdvnach. (1S20)« cj*.
ilunkel>ferk; n. was man seinem gul-
ditnlwn nach ihul: da ist kein fasten noch
2üch(i^on oddcr ander duuckchverck, die sie
selbe erwelelcn. der prophet Saekarja.
(1528^. Xiij'.
Dunsen, dünken, glauben, meinen, schei-
nen ^ lideri, mhd. durikcn {Uen. I, 3ü'I|.
ahd„ dunchan {Gra/fb, 172l. goih. dugkjnn.
das organische praet. lauiel bei L. noch
dauchlc mhd. dühlc , ahd. di^hla), tonj.
deuclito imhd. dinhlc), das pari, praet. ge-
dauchl tu/iJ. kndüiilj, nur seilen erscheint
das unorgatusehe gedünkt, s. b. vnd hat ein
jftlicher ^di rl vnd pegleuhl was ju gut ge-
dunkl hat. zwo schöne tröstliche predigt su
Smaliialden gelhan. (1537). DJ^
1 ) darumh das sie niclit ehe wdlJen gieu-
ben sie seien erhuret» sie wissen oder
(luncken denn, sie haben wirdigUch vnd wol
gebeU Jen, l, 90*.
2) unpersönlich, bei L. stets mti dtin acc,
mich dunckt, er helle gerne oyn grosz bfich
gemacht vnd geprach yhin an kunsl vnnd
wortlen. antitori d' ui.^ch. '15221. Mj'': mich
dniickt, der IcuU'el versuche seyn hoclisie.s.
der proph. Jona. ( 1 52G). Aij'' ; mich dunckl»
ich habe mich elwan gegen e. f.g. vorwircki.
df Wt ilf hr. G, 17; wie dunckl dich neyber
naclibnr) Kridfe« vnd lielier gefalter Peter?
das ander Uyi uidder d. hyrnl. prophetcn.
(1525). Lüj"; — was donrki dich Simon T
itatth. 17, 25; was dünckel euch. 18, 12;
21, 28; jr soll der keins thun, das wir heule
alhic Ihun, i iu jglicher wa> jn recht thlnckel.
5 Jfof. 12, b; vnd düncla jn jmer, die zeit
seines vnglfleks My furhandcn. Uiob 1 5, 23.
es dauchte mich so feyn vnd recht seyn. das
ander teyl widder die hrjml. propheten.
(,1525). llj'; mich daticliie, wir bundea
garben aulT dem felde. 1 Jfos. 37 , 7 : <»
dauchle jn»ersehe ein gesiebte, apost.gesch.
12, 9; snichs (l'inliif fronj.) midi eine
grosse Zurichtung sein vnd würde viti yr-
rungen verkomeit. von ehesachen. (1530}.
Biiij*^;— vnaoge«ehett das etütch doctores
szo dauchl [gedaucht] hatt. eyn sermon 9011
dem ablast rnnd gnndi'. 'ir>lSi. Aij*;
s]irechl durnacli . es iiab euch so gedauciit.
eyn vrteyl der Ikeologen. f 1 52 1 j. Dij'' ; das
yhn {Jona) gedaucht hat, er Türe hynunlern
vnn (he helle, der prophet Jona. (1526).
Gilij^
3j reflexiv, 5ich dünken, sich einbilden,
«OH «jM meftteii: er lessil sich duneken» er
sey nil ein schlechter fritzsch. von dem
Ixtpstum zu Rome. (1520). Iliij''; hie liat
iler lawe eine maus gefangen vnd lest sich
diincken er habe den lindwurm vherwunden.
vier tröstliche psalm. (152G). F7''; gleich
wie die Walen .«-iih .^fll's iincli (iilnikcn l.is-
sen. »;ie sind .dl» lu nieiiscben. von dt'ii judi n
vnd Jreu lugen. (1543). Aiiij''; die vveyber
llifiren sieh wol eyne besser lassen duneken
deim i! i- ;indt'r. ausleg. der ep. vnd euang,
von d''r hi-tfl. drti/ lönlfjf fest etc. (1525).
Jiij"; cm laulcr dunckl sich weiser, denn
sieben die da eilten leren, ipr. 2ü,:i6;
weicher sich vnler euch dunckel weise sein,
(ItT werde ein narr in dieser weit. 1 Cor.
i3, iS; wer sich lesset dünckeu er stehe.
üy Google
464
DUflCU
luag wol zusehen , das er niciil falle
10. 12.
4) fotgl ein infin., «o ertcheini bei L
noch h>'in rorc/f vf'fr/cs zu : wenn wyr niilT
VDszcnii lurii eyii mm sehen, dunckl er mh
eyii kinü »eyn. austeg. der ep. vnd «mng.
mm chrisiag. ( 1 522). Aaj'; das ist ein gute
iiTpyiiini^'c , aber an iliex'iii nrl itiirn-kt sie
njieli nirlii ohfii sein, der proph. Sacharja.
(iI>2Sj. /'iiij' ; (liuukl «Mich das ein geringes
sein, i Sam. IS, 23; ein jgliehen dOncken
•eine wege rein sein. spr. 1 6, 2 ; alle zUch-
tit;<in{; al)pr, wenn sie da i>l , dfirn U sie vns
Dicht h cudc, souderii Ira^vngkeit sciu. Uebr.
12, 11.
5) einige mat taucht bei L. auch das
unorganische praes. »lenchl auf: vnd ge-
pielen, dn«s si»- durch sich sclhs odder eynen
andern odiler andere Uiüze briotre . . . (zum
wenlgslen eyn mal ym iar odder mehr mal,
szo sie deucht nudt sein , in ybren kirchen
herlich vo; kmi buUa cene domini.
(1522). Cj''; nu lurel got nil ausz üissen
banden wenns vns deucht nodl seyn. deutsch
amieg, des 67. ftedmen, (1521). Aiiij';
also sind auch die tnensrluMi in der hand des
der sie gemaHtt h:i(, vml gd)l einem jgliclien
wie CS jn gut «teucht. Sir. 33, N.
MikcB (duQcken). n. meimtn^, opinio:
wenn aher meyncn vnil duncken sollt gellten,
woll ii Ii ;iNo tiirviim vn I mich dniu kcii las-
sen, das dise |>sahnen ip«:. 120 — I3i) seyen
mit hoher slyni gesungen , - gleych wie die
knaben odder weyber singen gegen die man
slym. der \21. psalm. (1524). Aiiij*; icii
hah nipvnsz dritickcns den atlell vnd well
mehr slralll denn euch geysllichc». auff das
vbinhritlUeh buch bodU Emsxert. (1521).
Jij''; gcdenckt aller gebol des lieirn mhI ihiil
sie, diiv jr niihl rwrs Iirrtzni (liiiickfn iiarli-
rii hl« i noch ewren arigeü nadiliuret. 4 Mos.
3U. Sprichwort: es gehet an düncken
vnd gespannen luch viel ab. deudseh eate-
chismua. (1530). Aiiij'.
Dünn, dünnp. lenuis , gracHis , rarus,
schmal, mager, fein, seltm, l ereinzelt, gegen-
«als von dick, dicht. L. braucht noch die
tolle form dünne, mftd. dttnne [Ben* tt403).
ahd. dnntii \Grnff b, 147).
1) eigentlich: der den liimel ausdehnet
wie ein dünne feil. Jes. 40, 22; darnach
sähe er sieben dflnne vnd versengeie eheni
auiTgehen, vnd die sieben mager ehern ver-
»liilungcii die sieben dicke vnd volle ehern,
l Mos. 41| (i. 7; VQÜ der jirieMer das mal
besihet vnd findet das das ansehen tieffer isl
denn die ander haut, vnd das har daselbs
gülden vnd dünne, so s(,| rr jn vrir^in vrlei-
len. 3 Mos. 13, 30; cm diiiiinr Jes.
29, 5; ein dünne lult. uetah. 2, 3.
2) uneigen^eh: wenn aher die person
gros isl , ein horr %'nd gewaltig odder mein
freiiiiil . . . ila sr-liiiitze ich die Wort dilfilie,
machs ghmjdlig, kau wul feder lesen vnd mit
der wariieil vnler die banck* der 1 1 2. ptafm.
( 1 526). d 6* ; von den rechten artickeln als
fidcs vnd inslific.alio redet er zu dünne vnd
zu schwach, von d^n concih'js vnd kirch-m.
(153Ü). lliiij ; wo der Luther nicht vvere,
die scliwermer sollen gar bald dOnne wer-*
den vnd /.II loch kriechen, auff des königs
zu Eni/i'lltiltd h-^l-rschriffl. (1527 . Üliij":
aber es wil dünne werden vnd stehen nicht
grasedicke solche prediger. de Welle br.
4» 2tf2; gedenck nicht vnser vorigen misse-
ihat, erbarm dich vnser bald, denn wir sind
fast dünne worden, ps. 79, 9; zu der zeit
wird die herrligkeil Jacob dünne sein , vad
sein fetter leib wird mager sein. Jes. 1*7. 4.
Dunst f m. vapor. beleg s. unter dampf.
Duplierfn, rrrdoppcln: da der bapsl solte
wider ins regiuicnt kommen, so würde er
seine tyranuey duplircu vnd zwyrechligen.
Usehr,
Düppel, s. doppel.
Dnppf ImessCj f. s. doppelmesse.
Duppelu; s. doppeln.
Dnrrh , pracp. und ado. per, mhd. durch
{Ben. I. 404 . ahd. durah, duruh {Graff h,
221), golh. |»,iiih.
.1. prü Position mil dem acc.
I. in ttgentücher bedeulung und ncar
1 ) itttl bexiehung auf den räum bezei^nH
es sowohl das gewalUame dringen durch
einen festen körptr, dt-r dann tjftröhuUch
verletst wird, als das freie hindurchgehen^
hindurch dringen, wobei kein Ufiderstand
ist : v nd (Pinduu) durchstach sie beide, den
israelischen man vnd das weih, ditrrli jrcu
bauch. 4 Mos, 25, 8; vnd schlug jiu d«n
Digiti2e<U>y Google,
DURCH
465
DURCH
«agel dureb seinen schlaft. «iVA(. 4, 2l ; du
meiischenkiat), gral)o durrti <ii)Mvanii. Ezech.
S, S ; ZPiicIi ihircli das laixl in dii' li ii.u'e
vn<l breite, denn dir wil iclis gehen. I Mo$.
13, 17 ; aber die kinder Isfacl gicngru trocken
mitleB durchs »«er. 2lfos. 14* 29; il« lies
sie die seihen am seil durchs fenstcr eniidcr.
Jos. 2, 1"5; gehet ein diirrh für »n pfor-
len. MaUh. 7» 13. in bildlüUen reden»-
arUnt durch die iinger sehen, efteu «laeA-
«Men, ungerügi hingehen lassen, nicht ahn-
den. H Mos. 20, 1 ; iI.K s.ilie M.ilalhias vnd
gieiig jiii durchs herlz {schmerzte ihn aufs
emp/indlHhisie). 1 Macc. 2. 24 ; vod es wird
ein schwerl durch deine seele dringen. Lws.
2, 35.
2) mit be Ziehung auf die zeit: diese worl
sind wol vnd ordentlich gefasset vnd scliier
als ein calcudcr durchs g:inize jar. von Jhesu
Otrüto. (1533). Diiif; darinnen (I» ifer
Mrehenpostille] vns die cpisleln vnd ouan-
gehn (fiiii Iis pv /ii;,'i'rirht. ausleg. der ep.
vnd euang. von oslern. (1544). Aiiij"; dir
durchü Jahr wasser vnd brod gezehrel. de
Wette br. 4, 532.
//. uneigenUUh $M durch bei eaueal-
verAattnisien.
1) vermiffebf, vermSge: das wort ist die
einigt" hrUck vnd steig durch wilchc der hei-
lige gf i^i 711 vns köinpt. sermon von der
heublsumma gotles gepols. (152G;. c7'';
aber solcher vnral fleiisst aller daher, das
man Christum verl« ugnel hat vnd wil durch
eigen wrrrk scli^ wenlen. rnn den schlüs-
seln, (ibiiit). Hij"; da es tinster war aufl
dem wasser ward es licchl aus der selben
finsterais oder nichie durch gottes sprechen.
die drey symbola. (1538). Dilij**; wer men-
schen Mtit vorgciis-^t't , dos !>l»il sol auch
durch menschen vergossen werden. 1 Mos.
9« 6 ; durch dfiinen sameo sollen alle vOlcker
auir crd«n gescgcnel werden. 22, 18; denn
er redi i mit jnen durch einen dolmelsrher
42, 23; man sol das land durcliN- In« teilen.
4 Mos. 26, 55 ; durch eins cselskiiiliacken
bab ich tausenl man geschlagen, rieht. 1 5,
16; aber der hcrr anlworld jm iiirht weder
durch Irewmc, noch durchs liecbt, noch
durch (vroplielen. 1 Sam. 28, 6.
Diavs. WSttwVneli.
2) in ShnHeher b€MwMf tfeftf es für
einige andere präpoeitionen,
a) für ,iiir: zrnm virnienn hat ni:if^istrr
Sfiaintiriiis (Inrcli aufgeben lauf den ralh] her
Fabian von Feyiilx das vorgeschlagen, origi-
imU^. «. /. 1 5 1 9 aufder MbU^lhek t« otiks
cod* dktrt. 379 /ol. 2; ich halte mir llDr>
genomcn durch rruiner leule angehen c. k. ro.
diese vier psalmen zu zuschreiben, vier
troitUehe ptalmen. (1526). Aij'; denn
zuuor hat der lexl gesagt , w ie Moses durch
rad seines schwehrs Jeihio d.is wellliib re-
f^inu nt eingesetzt, vberda* erste buchMose,
(1527;. Aiij''.
b) für unter: durch die prerde verstehen
wir alle hirscliafllen. der praphet Sacharja.
< 152S). Fiij''; man mus aberdtirdi eins wort
'riegel' nicht allein die ebern riegei, so der
schmid machen kau, versieben, /an. 5, 463*.
c) /8r von : mit freuden vnd Ueden durch
Dauid geilirhiol. 1 chron. 2!^. IS.
3) propii'r, u ff)i-n, halben, um — iciilen:
düs gott sein« H) sun Christo durch solche
o|ifrer wolle gniidig sein. Jen. 5. IIS. wil-
len kann auch phona^tisch zugefugt sein:
wenn ich einen menschen bilte dun b seins
valers willen, ausleg. (irr ep. vnd euang.
vom aduent etc. (l52Sj. Liij*.
4) auti vnd wenn jr durch vnwissenheit
dieser gebot jrgcnd eins nicht lliut. 4 Mos.
!'», 22; oder schlct^l jn durch feind-^chaÄl
mii seiner band, das er stirbt. 35, 21.
B. adverbium.
1 ) durch und durch >= durchaus , ganz
und gar, von an fang bis zu ende: der rock
aber war vngenehel von oben an ge-
wirckcl durch vnd durch. Joh. 19, 23; vnd
wolt gern allein dnrch vnd durch fhim sein.
fjruiifl rnd vrsach. (1520). ciiij*; wie oft
sciucylil man den namen ChrisHis mit errossen
bnchslaben durch vnd durch, das andfr leyl
Widder d. hyml. Propheten. (1525). Ciiij' ;
aiill' (Iis alMi (Irr platibe von aufiing der
sf liiiH'i (liiich vnd durch gepreiset werde,
rorr. (ni([ das o. tent. Uindseil 7. 305.
2) Iii den zahlreichen Verbindungen des
dnrch mit verbis itelU es gewShnUeh in be^
Ziehung auf raum und zeit, doch bezeichnet
em auch iiftrh ein völliges durchdringen, er'
füllen, vnd verstärkt den begriff.
59
L.iyui<.LU Oy VjOOQle
OiaCHAtllTEU
466
ÜUKCUFELEUN
VircUdlter» m. wrfotger: ich hab an-
geschawj'l die durcliecliler vnd venlrosz mich,
denn fltync rede IkiHIcii sie iiit. von dfr
beycht. (^Iö21j. liij", var.sups. 119, 15S.
— «M. ifurclitttiter (ITeti. I, 17).
Hrdiarbflteii (diircherhcitcn): «Iko wol-
len .'iticli tlimi. viid ilm , dor zum crslcii
dif liisluricn gosclirieben hat , dafür sorgen
lassen . wie ers alles geredl vnd alle slOi-kc
mit fleia durch crbeitel (aMea einxelnt genau
behandelt) hohe. 2 Macc. 2, 3i. Grimm
be(rnihii'i rin itnlrettiüfares durcbariieilen
alji lehleihall.
BircbtUi atfr. l)gänxHch,gan::vnd gar,
in allen slüchen: vnd sind hicrynn f^anlz
durch aus lutherisch, eine beriehl, (152S t.
Aiij^
2) von anfang bis zu ende: vnd er mas
die lenge des hauses, die faatle durch aus
hundert eilen. Ezech. 41, 13; das capilel
Iiandk'l dtircli ans don .nt'ik«! vn^crs pl.iu-
bens von der auHerslciiun;; der liulica. das
1 5. cap. der ertten ep, t. Pauli an die Co-
rinlher. (1531). Aj ; «lor alcoran liell niclil
die weise zu reden wie Jimlfrc hcili;.;!^ sr lirilh,
denn er ist durch aus aull fdmwcix' luiot
poelisch gc.*lcllcl. Verlegung des alcoian.
(1542). Dij\
DurchbfiteB (diirchheissen), mil einer
scharfni Ihisziijlifit durchdringen : idh' taufe
ist) gleich nie ein köstlicher Iranck, su man
eiaem kranckcn zurichtet, welcher ob er w
von wasser gemacht , doch so gar mit kü-^t-
liriicr wilrlz vnd /m kri diirchheisset ist, das
d.uin koin \vas<.rr niclir zu «-rJitnockoii i-st.
von dtr heil, laujfe. { l tj . vgl. I>eizeii.
DirdUtttra, mlf hiUerkeii erßUen,.
durchdringen: wer sihel denn nicht das j^ilT-
li;;, durclihittort hcrlz mit drachen i;;dltMt.
anlworl deulich. (1522). U,üi \ der (leufei)
also jnn der well regieret vnd die hertzen
vergilliei vnd durchbiltert mit seinem wttligen
hass vviddiT Christuin vnd sein wort, das
11 , cap. Johannis. ( ir>30), Jiüj''; «onil'.-rn
woll gerne doiu iieru nul eitel yilK \iid galle
durchbtltern. das 14. vnd 15. cap. Johan'
nie, it 53S). zzz iij^ ; das die trawrigkeit nicht
so gar m\i< durrlshiiiert werden, austeg der
ep. vnd euang. von oslern elc. (1544). 05\
Pvchb«hrei, perlerehare, mit einen»
bohrwerkseug dwreMS^um, durdutedtent
mhd. durchhorn ilten. I, 222), ahd. riurub*
hori'n tGraff3, 20.' t: vnd «chltis Sis^era
durch sein heuht vnd zui|uil2schel vnd durch-
borel seinen schlaff, ridtt, 5, 26 ; sihe ver-
lesscslu dich aulT diesen suslossen rhorstah,
;iii(T E,i:Y|.irn, welcher, so sich jemand dratiff
lehnoi, wird er jin in die hand gehen vnd sie
durchhorn. 2 kön. 18, 21. bildlich: der
boaze geysl wütend ist aufT frum. mschuMIg
leult, auch yhre gutle sachen trachtet mit
hingen spioszcn vnnd kiirlzen detren ilnrfh-
poren. auff das vbinhrisUich buch bockt
Enuter*. fl52l). Aij'.
farrhbösft. mit botheit erßUei : vm >rd' h
verzweiuelt, dtin lilulset, d!irphj;in;el, diirrli-
tcnfelt ding ists vnib diese jUden. von den jü-
den vnd jren lügen. (1543). gj\
IndikricheB , mif gewaH MndnreK'
dringen : sie werden durch brechen vihI sim
Ii or ,ni^ Ml.! ein ziehen. Micha 1, 13.
Durchbrechcr, in. es wird ein durchbrecher
[der bahn bvieKl) für jnen her anfl* faren.
Micha 2, 13.
Durchdringen, penetmre. hindurch drin-
(jcti : denn es wird die riilf ^Mn(z diirrli-
diiiigeii vihl wol Ireflen. Jes. ö^, 32 ; vnd
ist also der tod zu allen menschen durch
gedrungen. Rom. 5, 12: der tod helle keloe
tri;)elit , fificli reelil , keine «rhnoylc, keine
spitze vnd kundc nicht durchdringen , wenn
ol vnschuld vnd keine sunde da werr. iKe epitlel
des proph. Jesaia. (1526). Cj*; der teullel
sähe wol, d.,s dis hiieli (die hirrht'npiiStill'i')
durrh drang allenlhaltM ii. das diese worl
Chi iiU noch fest stehen. (I527j. siiij".
iiKhelBraier (durch einander)* nie,
permixte: die elemonl giengcn durch cin-
niider, wie die seilen ntiir dem psnller diirrh
ejoanUer klingen vnd doch zusammen lau-
ten, weidi, 19, 17; er lesxet es wun-
derlich durch einander blitten» das steh
der himel aufl' Ihut. Sir. 43, 14; da würgt
nutn dnrrli einander jtinp vnd all, ninn vnd
weil), kiudcr vnd jiiugfraweu. 2 Macc. ^iO, 13.
iircbfeMn. l) mir fever dttrehdringen,
erfälten: nemel ein ander gleichnis vom eisen«
wenn es nne fewer ist, so isU amli ei-sen.
wenn es aber gidend gemachl wird, vnd
fewcr oder hitze drein kümcl ... so Lsl es
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Dl'IlCHFtLEULNii
4C7
DÜRCHÜRAUEN
wol eisen, «ber es ist so gar durchrcw« 1 1. 1
das vvffin (Im os silic<| odiT aiigrcifTest , il.is
du nictii saj^en kanst, as m eisen, sondern
du Rllesl cit(*l fewer. Etil 2, 190^
2) im feuer reinigen äMrchläulem : alle
Wort 2folti> simi (fiirrlifon tpü (gedr. durch
ferwreUj %nnd eyn stluM allen ili«^ »IrmlTsich
vertroäteu. von menschen leren tzu meyden.
(1522). B5^ var. xu <pr. Sa/. 30, &; ich
raü) dyr d;i.s du golli von niyr kenifist, das
mit fewt'r «lurchrcwcrl y^ir. zu offenb.
Bf 18 nach der seplembvrausy. des n. lest.
v,j. 1522. die tpäfem bibelausgg. haben
an beiden sleUen durclileutert. Dawm
DorcbfeaeraMg, f. läuterung durch leiden,
trübsal: also lial es die .sclirilTt im brauch,
das sie das leiden hcissl durclifevvruug oder
ein versttclinng durchs fcwer. Jen. 2, 369*.
Durchgang, m. Iransiius: es i$l hie nur
ein (hircligaiig, da wir nicht bleiben können,
sondern weiter reisen indssen. Jen. 2, 344 '.
— inAtf« durciiganc {Ben. l, 475), ahd,
darbgang {Graff 4, 102).
Vnrcbgeheiij mAd. ahi, durcbgftn (Ben.
1, 471. O'raffi, 94).
1) untrennbar, a) eigenüich , einen oi l
durdiwttndem , durt^xiehen. gititL- mi jg-
licher sein schwcrl ault seine Icndcn vml
durclfprlici Ii in \n(l wider von einem thor
xuin anilern im lager. 2 Hos. 32, 27.
b) uneigenllich , durchdringen: (golt)
wircfcel dadurch {dmreh dae eeangeiivm)
teglich jnn vns, das es ditrchgehel als ein
sawrloig, wie Cbrisius Slallli. 13 sapi. das
15. cap. der erslen ep. s. Pauli an die
CorinÄer. (1534). büj^ durcbgangen sein
miC detn gen. oder einer prüpoiilion, durch-
drungen, erfüllt: darunib sie imh wi ldti
(weder) loben noch danckcn, auch nicht
sagen kOnncu 'gros sind die werck des
herm*, sondern sind der selbigen gewobnel
vnd durchgangen, wie ein alt haus des rauchs.
der III. psalm. ( 1 530). Diij" ; also sol man
die taufle auch ansehen, inu goUes nauien
eiDgeleibt vnd ganU vnd gar mit dem seihen
durchgangen. ton derheiL tauffe, { 1 535). EJ^ .
2) trennbar, in def ht drul\(ng durch einen
ort sich begeben: ich niercke, das iliescr
man gollos heilig ist, der jmerdar hie durch-
gehet (dwnhreiset), 2 Mn. 4, 9* |
I ■arebgellfet. mit d^m heil, geisl erfüllt:
vnser schwermgeisU r. ili«' ilt ii heiligen gcist
mit feddern vnd mit allein haben fressed,
sind gar durcbgeisiet. ausleg. der euang*
von oslern etc. (1527). k8*; es ist kein
heilig' , ilt'p nirlit dauon erschrnrkcii wtTo,
er werc lienn ganlz volkumcn vnd durch-
geislel. ausleg. der zehengepui. (152S). D5",
Wmthl^tUf, per fülltet ahd, durch-
ginz.in ifiruff l, 2s, ')|: wie der regen die
erden diin ligeusl vniiil fnirlilhar maclit. .ilsii
Wirt ujem wurl für sich gehen vud alles
auszrHrhlcn dsrttu Ichs aassende. amUeg-
devti^ de« «. «* (1 5 1 S). Fiiij*, var. *u Jee*
55, 10. uneigentlich: dsMin das herlz ist be-
reit durch das euaii^flinni durcligossen , d;is
dein tod snl eine gillt vnd plage sein, das
1 5. cap. der enten ep, t, PauU an die €o-
rinther. (1534). kiij**: mit herriicher Freude
iti't liiiflTL' vnd erlüsung durchgosscn. ausleg.
d. ep. vnd euang. von ostern etc. (1544). ZO'' ;
sich durcbgieszen : seynlemal die icre der
ketser, wo sie etwa die bertzen der eynrel-
ligenn eynnyin|it, szo durchgeuszt sie sich
nlllzeyt weytlcr (breitet sich weiter aus),
eyn vrleyl der theulogen. (1521). Aij\
iirebiilVcv, mit gifi durdtdHngen, ver-
giften: fleisch vnd blut ist durch gifllel, das
sichs nirlii lossl rein machen, mn Jhesu
Christo. (1533). tjj*; das ist tlie leidige erb-
sunde.angeborne jd.ige, eingcwascbne(Jeden-
fatte druekfeMer /ur eingewachsne, wie oiteJ^
J^en. G, ISS** hat) gilTt vom erbslam vnd
veict liehen) 'p'ehlüt Adam , da jn der leuflei
beschmei<sst vud durchgifllel hat mit dem
wort, da er sprach ' jr werdet wie gott sein'.
der 10\. psalm. (1534). Mij^; ein solch
vi'r/,\s oiiicl!, dnrrlilinsrt, (lifrehgilflet, durch-
Iculclt ding ists vmb diese Juden, von den
jüden vnd jren lügen. (1543). gj'. daher
iwcbgiffmg, f, der ualur durcbgiflung.
</if.7.r. 1(1 1».
DurrbgoKot, gnderfülU: {das wnnser der
taufe) mag wol ein slurchgoltet wasser hcisscu.
von der heii, iauffe. (1535). Ei'' ; wenn ein
( liMst anfehet Ghristttm zu kennen ... so
Uli.! sein Iirrt7. gar durchgollei. das 14«
nid 1 f). 'ap. Jdltdiiiiis. (153Sl. Vij*.
iUrehgüüeri, üu»i>elbe. Eisl. 2, lOO''.
j lircligrabeD, durdMtohren: sie haben
59*
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DUBCHGRÜNDSN
468
OüRCIILCGEN
meine hende vii«l fiissc <l»uT!igral»en. ps. 22.
17. tnhd. (iurchgrübcu (Üen. l, b^\), in
dartelbe» beieuiung.
Birchgrimden , bis attf den grund erfW'
$efu'n, riitlig ergründen, mhd. JiiiTlij^rüiulen
(Ben. 1, 5S2): das jr nirht allem gemeine
sentenlz seUel« sondern das jr die sabsampia
vnd eonseqacolMS wol durchgraiid«t vnd be-
weiset. Ji-n. 4, 3Sü".
iarckbia, adv. Umstellung mn liindiirch,
wie abher von lierab, abliin von hinab, aus-
hin von hinaus : ich wil nur su fus durch
hin gehen. 5 Mos. 2, 2S; vtnl (Elia) schlug
ins Wasser, das leilel sicli /iiilT lici«lc seilen,
das die beide trocken «IhkIi Inn giengen.
2 kün. 2,8; vml soll ilie riegel roillcn an
' den iiralen durch hin Klonen. 2 Jfo«. 26» 28.
inrchkennen (durclikomcn), pervenire,
ahd. durulir|iicuian ( Gra/f 4 , 672) : da für-
fttiudc uocblen durchkuniuu. Juä. 4,0;
aida soll er (Jeeve) ilurcii konien. Lue. 19,4.
inrchlasscn, den durchgang gestatten:
nu woltL-n die k'irtc zu Ephroa Judaitt nicht
diirili l;i>sfii. 1 Macc. 5. 47.
i^urciiluafeii , percurrere, gebraucht L.
tmeigenUieh ßr iefmeU äfterfrlidken» ßäehUg
durchlesen : «o nim Tur dich das register
droben geslcllot vnd dtirrlihtifT dn< •^flliif^'c
jnn seinen angoxeiglen guten werckeii vnd
wundem , so n-irsln sehen vnd finden welch
ein rrdmlin vnd kreudin du bist, das man
kinder zur scliulcn halten solle, f I 530). Oj'".
Burcfaluurt, m. die heu etjuni/ durch einen
ort: der «»olbige gang {Jvnas durch ^inive)
ist nit ein schnür gleicher durchlaullt» Soo-
den eyn vmbgang hin vnd vvidder gewest.
ier proph. Jona. fl52(>). ''ij^
BirckUnftig^ durchdringbar: so ist er
freylich wo er wil, das fkm alle creatur so
durchleufllig vnd gegen werlig sind aU einem
andrrri riU|>fi seine leibliche siel odder ort.
vom abendmal Christi. (1528). hiiij''; die
gültlichc hytnelischc weise, nach welcher
frtylich alle creaturn yhm gar viel durch'
leulltiger mkI ^o^'cnwertiger :iein mUssen,
denn sie siml ikh Ii der aiidcrn wcisp. ebend.
i üii*i vud ist yhm alle crealiit durchlcutriiger
denn die luOl der slymme ist. ebend. kj''. |
Birdilillflni, kmter machen, reini§en: ^
ich rate dir» das du gold von mir keulTesl, ^
(las iiiil f(!wr dtii clileulerl ist. offenb. Joh.
'6, Ib'r durchleuterl silber. ps. 12, 1. tM-
eigenOkhi vnd werden beide durch Ver-
folgung vnd anfechtung der geister wol durch-
kniicrl vnd pcfeget. der prophet Sacharja.
(152b). Jnj"; des herrn rede sind durclileu-
lerL 2 5am. 22, 31 ; alle wort goltes sind
danddeutert. ipr. 30, 5. vgl. durchfeuem.
Durchlesen» perlegere, von anfang bis zu
ende lesen : vnd mt'irhl eyner so lieb eynen
weg durch hecken vnd (lOsch brechen als
seyne (Caristads) faucher durchlesen, ««jddcr
d. hyml. Propheten. (1525). (liij*.
Durchlencht) iltustris, das gekürzte parL
praet. ton durchleuchten , als ehrenlitel
fürstlicher petmonen: durchleuchler hocb-
gebomer fursl. «on den guten werdten*
(1520). kjf", iTMPohiiltchn'isIdaKhleuchlig
(s. d.}.
inrchleucktcn I illuminare, iUuslrare,
mit Ueht durdidringen, mhd. dnrchliuhlen
{Ben. l, 1030), ahd. duruhliuhtan {üraff
2, 1.50), uneigentlich in folgender stelle:
wilcher turk vnd bnszlinit h Ii iizi, pot hflff
mir, durchleuchten gudiuck. an den cAml-
Uehenadel. (1520). Ai^".
inrrhlcnchtig, edel, berühmt: durch-
Icuclitige, da.s ist die Iiocli hcrumpl vnd für
andern eynen grossen scheyn vnd oaraen
haben, auszleg. der ep. vnd euang, de» ai~
uente, (1522). Rij*. als ehrenlitel funU
liehet personen u n d getcöhnlich der super^
latir dm ( IdiMiciitigst jfi>Arar4r7»l: dnrchicuch-
tigster iiu( hgcporocr fdrst, gncdigister herr.
originatbr. v. jf. 1519 aujf der bikUothds sn
Gotha cod. chart. 379 foL 2; dem durch-
Icuchligsteii !i" l u'i'linrnen fiirsten vnd herrn
herrn Juhaii.s hurUog zu Sachsen u. s. w.
auftchriß eines briefee v. J, 1325 im ges.
arvhiv tu H'etmar. O pag, 124. EEB, n. 4.
daher
Uurcbleuli|;ke{f, f «flinfTtliclic fdrhitfe an
churluisdichc durchleuchiigkeit in Sachsen.
Jen. 6, 533'.
HrieUichert, perforaHue: durchtöcherie
misse, tisrhr.
Dnrchlügeni mit lügen durchdringen : wie
gar schenillich ist doch das alles durch-
sluncken vnd durchlogen, ein rndderr^
vom fegefeur, (1530). Bilj*.
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DUBCHNACHEN
469
DURCHSCSZEN
iirchmaehcB, durchdringen, erfüllen:
donn alj(; Iit idriix he Iiilclicr sind mit dieser
gilft des lüli viici chrcsiK hiTis lmiiIz (hirrh-
macheU Jen. 1 . 2üü' im itrmon von ätn
gtiten »«rclM».
iirchn«rtcra 9 wutriemd durchbohren:
wo Clirisln eitt n.ii/fl seine IieniJe oder filsse
durchjnarlerl, i»olie»iu ewig :>olclie viid noch
erger negel erleiden. Je». 1, 170*.
WmrdkmtM§ß»f9trmiHkm: (foM) seinen
namen darein {in das wasser der laufe) gc-
sleckl vnd geflorhlen hat, da« es mit ilem
selben durchaiengcl ist. ron der heil, tauffe.
(1535). EJ^
illvfcBagelBy mit einem nagel durch-
bohren: sie hahen dnri-ii::i .dien , «spricht er,
das i^t !$ie hahen mich gecreutzigel wie einen
dieb, dem man hende vnd fasse durchnagcil.
Eist. 1, 82\
inrcliqaälev, mit qual erfüllen : hhi das
sie die >;cll)t'n mit vhren pifrti;,'pn Irren, vnr-
gillUj^tiit viid vorh|ilen |devlen diircli([neiicn.
eyn vrteyl der iheologen. (1521). Aij'*.
^■rdbri'tktly ro(A machen: {das wasser
4er taufe soll man nichl halten) fm m hliM-til
lailler wasser, sondern als sehun geferhet
vnd durchriUet mit dem lewren ruscnfarhen
blul des lieben Heilands Christi, awleg. der
ep. vnd euang. von ostern etc. ( 1544(. Hiij\
Bnrrh^ahcn , mif stitz dHirhdrinfjcn.
durchreibt H, bildlich (ur empfindlich strafen:
alles was jnn der well ist vnd fleisch «idder
mensch heissl, mus gestraiTl vnd durchsalixcn
werden, das 5. <>. vnd 1. cap. s. Matthei.
(1532i. Mij'; also mus er {der heil. geist\
auch vnser alle haut wol durchsaltzen vnd
plagen. *in9itMn09tiwpredl0,. (1538). Bj*.
inrchsäiieni (durchsearen), Ij untrenn-
bar, dunh und durch sauer machen: d.i>.
hiioelreicli ist einem sawerleig gleich, den
ein weil» nani vnd vennengcl jn vnter drey
scheilel nieihs, bis das es gar durehsewrl
ward. Matth. 13, 33; der s.merleig den
leig dtirrh'ipwrt vnd fjcnfre inodil. attahf}.
der ep. vnd euang. von ostern. (1544;. Aij'\
2) trennbar, vSUig sauer «erden: (der
häcker) lessi den leig durchseuren vnd anfT-
geheii. llos. 7, }.
Hwrchsclwucn, pemptcere: wer aber
durchschawel in das volkomen geseti der
freiheit viid darinnen beharret. Jac. 1, 25.
— mhd. dnrchscliüiiwt'n iBen. 2^*, 199)»
ahtt dnrnli<se.iii\vnn \ Graff (J, 555l.
DHr«iii»rh<'iB(>ad y translucidm , durch"
ii^Hg: vnd die gassen der slad waren lauter
^'uM ils ein durchscheinend glas. ^ffenh.Juk.
21,21.
inrchscliiagenj durchschlahea , m/Hi.
durchslahen ( Itoii. 2\ 374>» oM. duruhsUhin
{Graff 6. 769). M £. Im fotgenäm «wet *«-
deutungen :
1 ) eigentlich, einfn gegenständ schlagend
durch etwas treiben: es sulUe eui reinlich
kasle seyn Rlr leinen gerlthe drein tu legen»
d;i iii< hl eisen durchgeschlagen, de Wette br*
5. 162.
2) uneigentlich, äurchbringen , verlhun:
wer kan gniig gehen, leihen oder nemen
lassen, was ein bapst , cardinal, bischolT . * .
zu seinem stollz, pracht vnd mulwillcn zu
viTschlautlern vnd durchzuschlalien hetlarfl ?
wider das bapslum zu Horn. (1545,i. Uij''.
Nfchapaiteffc«, durehgehen: ein ort vnd
strich, den man ym tage mochi durchapaciem.
der proph. Jona. (1520.) Jij**.
Virrbsteehen ) transfigere, durchbohren:
vitd durchstach sie beide, den israelischen
man vnd das weib, durch jren bauch. 4 Jffot.
25, S ; da durchstach jn sein knabe vnd er
sl.irh. rirhi. !> . 5 } : mit einer pfrimen sein
ohr an die prosten der ttiur duich siechen.
leMer die tabbaiker. (1538). Uiüj''. bild-
lich: (die Prediger) allerley neid, bas, hoo
vnd «polt. vnd.iiick, vrmrhttinj: vnd losiernng
dazu müssen jnn sich Iresscn, damit jr hertz
vnd scelc durclistochcn vud on viilerlas ge-
quelet wird, da» 5. 6. md 7. eap; «. Hol-
lAei. (15321. Diiij'.
mhd. dtrrrliMp. lif n {Ifen. 2^» 623j, ohd,
duruhslei-han [(iraff C, G35).
VlfehtHalra« mit gestank erfüllen, be-
li'ij s. unter durclilOgcn.
VnrrhsHrhen. prrsrrulat l, durch forsi hm
um ehfdv (iiifzufinden: zur seibigcu i> \[ \\\\
ich Jerusaii'ia mit lalcrnen durchsuciien.
Mepht 1, 12.
UnrchsiaiciB, mU elkltigkeit erfüllen,
durchdringen^ qegensatx von durr liliilfrrn.
mhd. durchsücj;eu {Ben. 2*, 754). uneigent-
lieh, die frende nichl gar durcfasOssel vnd
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*
miUCirrEUFKLT 470 DÜRFÜN
durchzuckert ist. ausleg. der ep. vml euong,
VO» oalern etc. (1544). 05*.
liirchtfofelt, vom leufel völlig besessen:
ein eingeleuffdt, durcliteulTeU» vbi^rtouffelt,
Icsterltcli lierls. kuriz bekentnü wm heil,
sarrarnenl. 115111. Hiiij*.
Ünrrlifrcibcn , titlid. (Iiitrhiriln'n (Ben. 3,
S7j, etg. durchwandern, durchstreifen, da-
her uneig. aiMtend sieh womit d««dU^-
Hffen,gei$ti§dMräwrb€iten, üben {s. irciben) :
a[)pr wo (Ii«» sprnrlicn sind, d;« pelie! fiiscli '
vnd stark vud wird die sckritU durchtrieben
vnd findel sieh der glaube ymer new durch
andere vnd aber andere wort vnd wcrek, diis
der 12S. psalm .solioli slinlirn ynn der r-i liriin
vergleicht eyner lagcl. an die ratlhi-rrn etc.
(1524). Ciiij^; denn das leidende itibeti, d.is
da ao versdcheU-nd dttrcfalrieben wird, bringt
viel mehr guter werck, kan viel MhalTt n,
radlen vnd nndorn nlllze sein, wiklis em i
vnerr«irner nictil ifiuii kan. vOer das ersle
Vuch Mose. {iiy21). Yiij''. dttrchlrieben sein
mit dem fem. oder einer praeposition , er^
fahren, geübt: so sind die zu Ilonie .«(dclier
spitzhflliLi cy \rnl schaicklieil im vbcr 400 jai"
wol gtiuiil vnd durciitneben. wider das
hopstum XU Rom. (154a). ßj'; ein herla
das durchtrieben vnnd durchvbet ist im geylz.
tridcr den falsch genanUen gegstl. -ytand.
(1522). ßiiij', lor. zu 2 Pel. 2, 14. uro L.
i'it der biM (acfto» in der ente» ausg. de»
n. teat.) Menettthat: ein herlz durchlrieben
niit g«Mtz.
Durchtrieben, das par(. praet. ilrs corigen
verb. als adj., yeubl, erfahren, zumal in
üftfem ainn, abgefeimt: es sind, wie gesagt,
des keisers Phocas jres sUmers vnd keiserinür-
ders iiaclikomfMi, ver/wciuelte, durchlrieben
ertzspitzhubcn. wider das bapslum su Rom.
(1545).
iwchiben, wie dnrchlreiben («. d.).
Dnrcbwandeln , durchwandern , durch'
zit'ht'n: di'; Luid, dns wir durch wandelt
haben zu criuiiiden, ist ücer gut. AMas. 14,
7 ; gehet hin vnd durcbwandelt das land vnd
beschreibt es* Jo«. 18, 8 ; wenn der vnsauber
geisl von dem monsoben ausgefuren ist, so
durchwanitelt er dürre stete, suchet rüge vnd
findet sie nicht. Matth. 12, 43.
larchwelsifM» dweh und dnsr€h weiis
[hell) machen: vnd haben yhren wad ilnnh-
wevHsct yni blull des lambs. vor. jkh offeiUt.
Joh. 1, 14.
Hrehwiflfa« darth und dmrh würzen:
das es ein herrlich gros mal bl mit vnaus-
sprechlicben gcrichlen , die al>zo durcli
wUrIzet vnd zugcricht sind, das es kein ziing
ausreden vud kein hcrlz gnugsam begreiffeu
kan. MwopredigL (153S}. Ej'*.
Dnrchziehen, 1) untrennbar» tala dureh-
juatidtlii, durchreisten: also pieiiiren die
iiienuer hin vml dutclizogen das laod. Jos.
18. 9; vnd sie {^iengen bin aus vnd durch-
zogen die mcrckte. Luc. 9, 6.
2) trennbar, durch einen ort wandern,
reisen: vnd als si«? koiiicii w.ircn in das-
sclbige land,. zog Abrain durcii bis an die siel
Sicbeiu. 1 Jfoa. 12. 6; aberSthon der kSnif
zu Ilesbon wolte vns nicht durcli/.irlicn
1 - I n. 5 Mos. 2, 30. einmal, aber fehlerhaft,
auch transiliv: diese sind, die der berr aus-
gesand hat das land durchzuziehen. Such. 1.
10.
Durrhiuekf rn, mit zucker vermischen, nur
Inldlicli : ibcr Ine {in der taufe) ist viel ein
kuAlbtber waä:>cr. das uiil guttes oainea
durch zuckert ist. von der heil» tetufe,.
(1535). noeA e<nen bHeg $. «nler
durchsiHzen.
Dürfen (dutl'en), mhd. durTen {Ben. 1,
3G2). ahd. durfan {üraffb, 205;. gebroMekt
L. in folgenden bedeutungen.
1) wie bcilili Ich, egere. nüOiig haben.
0^ geiriihnlich mit drm gen. der person
oder suche: was daitV golt eines slarckcn
vnd was nutzt jm ein kluger? Iftob 22. 2;
die gesunden (lilifTi-n des artztes nicht , smi-
dern die knincken. Luc. 5,31; es k.m das
aiige II ich l sagen zu der haud * ich darO dciu
nicht\ oder widemnib das henbt zu den
füssen 'ich darff ewer nicht'. 1 Cor. 12, 2t ;
herr, wicwol du keinrs iliii^>; il.irflest.
2 .Wdoc. 14, 35; dios/os licliDen d;)ill bock
Eniszer auch iiit. auff das vbirchristl. buch
bocke Emseers. (1521). Aüj*; was soll es
{das sacrament} bey den frcyen sichern
geysten wircken, die sein nit dcHr n nodi
begeren ? ein sermon mn dem hodmu dtgtn
sacrament. (1510J. ainj' ; es ist aber iKlz
gantzcuangelium eyn schlecht leycht historiea
. ^ y Google
471
DCßFTIG
odd«r gMchiebt, die nit viel auszh^gensz darff.
muiug. von ien tehen auszseisigen. (1521).
Dj*; fln? I.irtion \i)Irk (larfT kr-ynisz .iiiilorn
vorstiin'iis , denn das ni.in '<i<' .tuITi|c( Ut» vn I
erkenne das larucn sind, wider den (aUcU
gi nanlten geysttidtm »Imd. (1522). Bj*:
da (liitfii man keinrs IxiUnls der yhn Iriebi*.
di'udsch rali'chism. f 1 '»20. rerm. ausg. ). PO'' ;
solle jungrravvücliall'l zum liimel lielflen , so
durflle man Cbrislii» md seines glaubens
nicht, ein widderruff vom fegef$ur, ( 1 530
Diiij*; die heilige scIirifH lessl man liyen als
dflrfTt man jhr nicbl. äas schöne confiltmini,
(153ü;. Aij'.
h) $eUen mit aee. der sad^e: was dflrffen
wir weher z("iiuMii>? Malth. 26, 65 ; es jje-
manel m'wM eben als wen ein reiclioi' mil li i
fursi seine rcichenn schclze aulllhel vnd froy-
hcil gebe den armen durffligen zuholuiin was
aie durOten. von dem baptUan zu Romr.
(1520). Fiij^; solche gcisler {Zwingli elc.)
soll man zur schulen ftiren vnd Pelruin Hi-
spanuiu kren, das düriUen sio wol. vom
abenimal Chmti. (i528V. rij*'; ich hnfiv
aber c. w. dUrlTe nicht so grosse, vit>l weni-
ger Tiiu li grtkvorf vpn!i.ifiiiM;_'. Jt-n. (), 2 .
bei Grimm wird noch ein beleg hierfür
am Jen. 3, Gü angeführt, doch hat der ori-
ginaldtwk (das ander leyl widder d. hgml.
Propheten, \b2^. Dij^) an der enUpreehen-
den stelle den genitiv.
c) mit folgendem dsNZ : vnd diirflet nicht,
das euch jemand lere. 1 Joh, 2, 27; denn
was darffs Ahrafaam» das maus schriebe?
vber das er^tr buch 3l»se. (jr)27 ) >■ nij :
das gesind darll's wol, das man jnca harl »ey.
lischr. 30G".
4) vnpersöi^ek: das (dass es) nicht dar ITe
Stehens vnd hin vnd widn- i,'i'liens. Such. 9,
8; was «larlFs viel mlciis'.' nun (ihmtlmat
Christi. (152S,. riiij''; keiner anlwori dHrlls
mehr aulT solche w^frstltche kunst. wider
Bans Warst. (1541). Aiij^
2( brauchen, Ursache, grund haben: da-
runili dur(Ti««n sie jr frM nirla \prkeun*en.
1 Uos. 47, 22; doch du daiflfsl hir mir
nicht erschrecken vnd meine hand sol dir
nicht »U schweer sein. Hiob 33, 7 ; wers
vvis'sen wil, d;irffnii lit weil lauften, am f«'ii-i -
tage sihct man es wol. Jer. 2, 24; doch hal
der TUrcke vnd Soldan tmo/t lengst solchen
artickeldesconcilij durch zersUlrange Alexan-
(Irie also ansgclef;t vnd ausgelercl, das we-
der liapsi noch wir n rh( vns d;irum!» he-
komern dilrflun. von den concilijs vnd kir-
ehen. (1539). Giif.
3) freih' li , hcfuijnh , recht wozu haben:
mmI (Mvr Iviihler heul oder morgen niclit sa-
gen dürllcn zu vnscrn kimiern ' jr habt kein
teil an dem hürrn.* Jos. 22. 27 ; vnd hat sich
niemand wider jn setzen dartfen. I Jfaee.
1, 4; sie wollen jiii l1t'iM !i luitigen, das. er
wol essen durfte 2 Murr. H, 21.
4; wagen, sich unterstehen: wie hai)l jr
das Ihnn darlTen? 1 Jfos. 44. 15.
Dorff; f. not, mangel, armuth: du must
derandorn gepi t i-lii>ii vnti ihn fTi dyr zu berlzen
lassen gehen, eyn sermon von dem hochwir-
digen sacramenl. (1519). biij"; wir wollen
satt sein vnd alter ding gnng hal>en. ehe der
hunger vnd die noldurll kumpl , vnd vorsor-
f^nn vns mit Turrad niiH' i /nkitninigen hunger
viid durlll. das mugiuftcal. (1521). iüij*;
da musto deine not vnd durflt hedencken.
vermanung smm sacrament. (1530). Piiij*;
i\ K. f. g. wolltr* rtrsf'Iii ii ^t in crrrxr tirmulh
vnd durri, darm er nu iu$ drille jähr liegt.
de Wette br. 3, 77.
mhd. ditrft und dürfte (Aen. t« 363. 364),
ahd. durfl, durufl und dürft! {Graff 5, 208.
210'. goth li.iui ris.
Dürftig, mhd. durrtie [Ben. 1, 3ü4 , ahd,
durflig {Graff 5, 213).
1) wie bcdOrftig. Iifuölhigt : sie sind nit
arm iiorli t/u runVii odder bitten durdtig.
die sieben pumpnalm. (1517 ). Bij" ; sie sol-
len vnlernander wollhun vnd barmhcrlzig
sein, geben, leyben, raten, hellTen, wer es
diKlTlig were. der proph. Sacharfa. (1528).
Xi'j''; spi'nor In-ilw crliL'.'ii trn.'iden durlHig.
ausleg. der ep. ind euang. vom aduenl.
(1528). Nij*.
2) arm, mangel leidend: oder ist er so
ddrll^i;? arm, dn* er seine nnncn vnd widwen,
Waisen vnd frrmlidhng niclil crnei'r«Mi kan, er
lasse denn dazu rauben? Verlegung des al~
coran. (1542). Nj*. Sfter subHantiviseh:
\si L I iber ein dilrOUger, SO soUu dich nicht
sehlairen If-i'ii v[»f»r seiniMii pfand. 5 Jlfos,
24, 12; du soll dem dilrlltigen vnd armen
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DURFTLOS
472
ÜCKR
seinen lolio nicht vorhalten. 24. 14; die«r>
iii< n infJssen jncn wi/iflifii wul lüo ilUrflligcn
iml.iiidf müssen sich vpi kricrlicn. //«ob 24, 4.
3) uneigentUch, sciueach, gering: aber
gotc bat den leib also vermengel, vod dem
dflrffligcn glied am meisten ehre gegeben.
1 Cor. 12, 24; wti» w^nrlft jr euch ilenn
vmb, wid«r zu den scIi wachen vuü diirtliigcn
(gduslüeeren) saiinngcn, welchen jr von
newcs an dienen woU? Gal, 4. 9.
Bnrftlos, unbedürfdg : mhI scv zumal
durfllosz worden, eyn geysUich edUt buch-
lein. (1516). Cij*.
lirT) durr, dttire, dtfrre, dorre, adj, vnd
adv., mhd. diiin . diirrefJlM. 1,322), M.
diirri \ (ira{f ."i, •2iH> t.
1 ) eigenliiche Oedeutungen.
a) ausgetrocknet , verdorri, verwelkt, der
noiMieken feuehHgkrit toiomnMn ; vnd be«
felh dein lieben wind die vlirigen vorgeben
Wort, wie die p.ippen bliimen vnd dürren
Meiler, eyn sennon von dem ablaaz rnü
gnade, (151$). Aiiij'' ; gleych als« wenn goii
aiisz eynem dorren blocli eyn newen grünen-
den bawn m;ii li)e. ausleg. der ep. rndeuang.
vom chrislag elt\ (1522). Kij*; ich wil in
dir ein fcwr anzünden , das sul beide , grüne
vnd dOn'e bewme venebren. Eseeh. 20, 47 ;
denn so man das thut am grümm lioltz, w.i<
wil am dürren worden? Luv. 'M ; wiliii
%vider ein fliegend blat so ernst sem vnd ein
darren halm verfolgen? Wob 13, 25; dOrr
slro. Nah. 1, 10; als aber die sonne aulT-
girnpr, vcr\vcl('l<''f rs (die aufopgangcne saal).
vnd iliewcil es nidil wiiriz.d halle, ward es
dürre. Matth. i3, 0; das rauschen einer
duiren schweynssblaszen. voreterungeiHehtr
arHckel. (1520). Aj".
h \ auxlrorh7]eud, diinr verursachend: CS
kompl cm dürrer wind vber dem gehirgc her.
Jer. 4, 1 1 ; aU aber die sonne aullgegangen
war, verscbaffle gotl einen dorren Ostwind.
Jona 4, S ; wie ein büser, dürrer, liolerwind,
der d.T .lu^trnrkc! vnd vcrsircrcn ninrlii alle
bOrne. ausieg, derep.ruä euang. von vstern
0te, (1544). AAiiij".
C) diln viiit einem der zur fruchlbarkeit
nothigett fi urhdifht it mnonffetndcn linden
gebraucht, daher auch io viel als unfrucht-
bar, öde : iu eiui trocken vnd dörren lande,
da kein wsaser ist. p$. 63, 2 : dennerscbenssl
auir für jm wie ein reiss vnd wie eine wnrlzel
ans dürrem erdreu li. Je.v. 53, 2; er f.nnl jn
in der wüsten, in der dürren einode. 5 Mos.
32, 10; vnd ich sie nicht mache wie. eine
wüste vnd wie ein dürres land. Jf<w* 2* S;
wenn der viisnnlior pei'«l von dem menschen
au»gerarea isi, so durcbwaudelt er dürre
stete. Matth. 12, 43.
d) von der tamtemhiUe auBg^rüdmei:
denn «feine li.iiid war lag vnd nnchl schweer
auü'niir, das mein snllt verlrnckele, wie es
im Sommer dürre wird. ps. 32, 4 ; gli'tch wie
der regen wol kompl wenn es dOrre iül. Sir.
35» 26; — ich plaget each mit d Orr er leiL
Arnos 1. 9.
e) von zum aufbewahren getrockneten
fruchten: er sot weder frisscbe noch darre
weinbeer essen. 4 Mob» 6, 3.
fj geräuchert zum außewahren , vom
fJri<srh , in L.'.f haxtsrerhnunff idc Wcfte hr.
U, 33U), uro lisch durr den lisch grun gegen-
über stehen.
g) mager, gegensatz von feil, t'on ihieren
und menschen : vnd nacli jnen {den fetten)
salie ieh andere sieben dürre, secr besliche
vnd magere küc heraus steigen. 1 Mos. 4 t,
19; jr haut hengel an den betnen vnd sind
<o dürr als ein scheit. klag. Jer. 4. 8; Lei
war bleycd», mapor, «lürr vnd spitzig von an-
gesichl. vber das erste buch Mose. (1527).
Vyiij'; mager vnd durrer leib, der 147.
psalm. (1532). Rüij'; {Paulus war} ein ar>
mes, dürres inüniilin wie m.i-ivler Phihppus.
lisrhr.'^l* «ie lialien tili lits, gehen \nd sehen
wie die dUf ieii geislci . Jen. 3. 437'.
2) vneigenUieh und bildti4h.
a) diirre berlzen. ep. s. Petri gepredigi.
0 Fj' : die liebe der Izeilbchen dingen,
ein bo!«£e> Itnvr, maclil alle creflt der seei
doer. ^ »(eben puszpsalm. (1517). EbK
b) einfadi, klar, o/fen, unverhiUt: das
dürre gollesworl. das ü. cap Ephes. ( 1533^.
Diii)''; da stellen vn«er helle, dnrre, freie wnrl.
ein briejf an die zu Frankfxtrt am Meyn.
(1533). Cj"; sie sollen Amaleh gar vertil-
gen, was ym ganlzenland war, dttrrvndreyo
rdie, nirhl ein vdie , si'h.ilT, Inns odrirr st.-dl
leben Ls.sen. f6er das erste buch Mose.
[1527;. Ij^; Paulus sagt ynn den gescbich>
DIRKE
473
OURREN
ten (apotl. geseh. 17» 26), das er /^otf) einem
yglii licu liirscliall'l altzirckt-Il. eben vmi ililne
itjt'niiu) :i!imisset wie -^u- r<>t,'if-tPit
tbend. II inj' ; so suis doi Ii ii«ir;in liic itl iiiaa-
geln, das ieli die warlieil lieU vnd ddrr ^ntig
will fiir yhre ;uigeii stellen, das dicst; tcorl
('Uli Ii liofh fps( /(, ,(. (15271. Iij'';
Ltjll^tli^ Maltli. 5 Oltenilieli vmi ililrr gepeul,
luau Sülle ilcu hüsea uiclil uiddcrslebuu.
das eitlem die kinder nur ehe nicht swingen
noch hindern sollen. (152l|. Aiij"; diirre
vnd Iii'lli' sprirlil ;_:ott S(»!!)s cit) vrtcil dalirr.
exemjfel vinen rcihien chnsU. bischo/f zu
«peihtffi. (1542). Aiiij' ; es (em aieher ge-
wiesen) ssgls dflnre vnd frisch eraus , wie es
an yhni sellis ist. das diest tcorl Chri)>U noch
fest slehen. 1 15271. <• ij' : ifli wil alter e. f.
eben so mebr bey zeit dnrre eraussayen, was
ich dencke. de Wette br. 6, 103; vnd sagt
dilrre lieraus ^ seliickl luicli jmer vnter die
PnitJii hin in-: pralle. ' 2 Mfirc. 1"., 2:5.
BÜrrCi /. 1 ) aiulrocknende hilst-: wie die
liitie vnd dflrre ibs schneewasser verzerei.
Hiob 24, 19; jrc zweige werden fttr darre
brechen, das die w«>il)er kotiten vnd fewr da-
mit machen werde:i. Jes. 27, II.
2) trockenheil des bodens , (roc/a ne u-tl-
teruug: vnd hat dich geleitet durch die grosse
vnd grawsaine wusten, da fewrigc schlangen
vnd seoriiini! , vnd eitel dürre vnd kein was-
ser war. 5 Mus. S, 15; es »ifohet kleu'firh
auir dem laude vuil isl zu Jenisaieni eine
grosse dflrre. Jee. 14, 2; iih plagt enrh
mit dürre, braiidk(»rn vnd iiagel. Hagg.2t 18.
3) irif schuindsuchl, ausiehrttn;/ ;
der lierr wird dicii sciilaben mit >rl)wiilst,
Ober, hitxe, brunst, üiirri;, ^ilUiger lufl) vnd
geelsucht. 5 Jfo«. 28, 22 ; die wassersacht,
die dürre, die hlindlieit, die gielit . . . vnd alle
die kmiifklicyi die Christus ym euangelio vor-
trieben lial. euany. ton den isehen au*s-
eeuigen, (1521). Cj''.
mhd. ddrrc {Ben. 1. 322 1.
Durr<*n, dürre machen: >ieden, koebi n,
dürren, lunügl. zuweish. lü, 2'». vgl.donvn.
lliirreB) dürrcu, wagen, sich unterstehen,
««cÄ eribüftutfi», mhd. lurren {Ben. 3, 15), bei
L. thiiren, IbUren, prae«. sing, ibar, pl. ihUn n,
pran iinrj. ihnrsle, pl. thursten (ihür*;tci)».
o/i Jiltmml es in der tjedeulung vüt dUrfeii
Onrs, WttrtoctaMih.
überein, welches in fast aÜM nenereii bib^
ausgaben an seine stelle getreten ist , was
allerdings nicht selten zum misverfitändnis
einzelner stellen (x. b. Matth. 22, 4Ü. br.
Judä 9) anlasz gegeben hai.
a) praes. sing.: alsz vorm esz ich michiu
hoch, das ich vorachler, Ix'^'elMHT raen^seh
solche hnhe vnnd t^Tosse slende lliar >inr( >len.
an den chnsü. adel. (152U)- AiJ'; bin icU
gerecht , so thar ich doch mein hetibt nicht
auflliehen. Hieb 10, 15; wie bistu denn nn
szo kiln Eniszer, das du ?;agenn tharist, diszer
sehriflliicli syiiii sey lodliidi. auff das vbir-
chriitUek buch bocke Bmssere, ( 1 52 1 ). Eij* ;
lieber was wird goU daiu sagen, wenn do
also iharsl für yhn Ircllen? von dem gretcel
der stillmessi'. iir)2.'>i. Ai|'': nn< h tharslu
vunersctiaui|iler büsewiclildali vud deine biul-
hund schnficken. wider den meuehler eu
Dresen. (1531). BÜj' : wie tharstu denn sa-
'ich bin niehl vnrcin'? Jer, 2, 23; nn
sage myr, was von ilora geysl sey zu haltten,
der eyne solche üelTlichc sacbc ihar wagen
on alle uchrillt vnd worl. das ander tejfl
Widder d. hgml. prophelen. (1525). Dj'' ;
ilr> Iiallien er für dem adel vnd lyrannrn sich
^ UM tVeuibde lurslGiabUiii nicht thar begeben.
üi itjtnalbr. v. j. 1526 im gee. ardkir s«t Wei'
mar N. fol. 108 (de Wette 3, 76 : dar); der-
halben iliar niemand das i-\eni|iel { Soahs
Intukenheii) fiir sirli neiiicii muI sein viiUi-
j,:eud schützen, vber das erste buch Mose,
1 1527). h iij' ; er ist ein heihMer mm, dem
niemand etwas sagen thar. 1 Sem, 26, 17 ;
wer thar es v%agen jin zvviseheo die teeoe
/.u greill'cn? Uiob 41, 4.
praes. pl.: nicht ättein bittet er für ms,
sondern gibt auch vos, das wir ihflren vnd
kunnen selbs zu gott bitten, der \ psalm.
fl53y). h]^; so Ihüren wir aiicli wol sem
mit der Ibat gegenwertig. 2 Cor. 10. 11;
wie ihart jr sagen 'wir sind die h<dden vnd
die rechte kriegsleute'? Jer. 48, 14; rcgi-
III* iit wciszei riiisz was einer Air ein man istf
denn die vuieriiiauen Ihuren nit crausz farenn
für furcht der vberkcil. das magnificat.
(1521). a ij' ; 0 feine lerer, o schOne riiditer,
die alle weit zwingen ztt gleubcn vnd ihUren
jiirlii nn tag geben, was es sey, das man
ijleuben sul. wamui^e an s. l. deudsvhen,
60
DURST
474
DÜRSTEN
(1531). Gj'; «Icnn die Egyplcr llitlrori niclil
brol essen mit den Klut'cni. 1 Aios. 13, 32.
b) praet,: viid iIiuinI luoiiiand rurilen kiii-
(Jerii Israel seine zuuge regen. Jos, lu. 21 ;
Michael aber» der erlsengel» da er mil di tn
tj'iiffel zancklc . . . (liiirsle er das vrleil der
lestenmp nirlit rellt ti. hr. Jud. i); wenn
luaiis vvassclu'u soll, llmrsle es auch kein
heilige nonne wisschen. wrr.vberdenfroph.
Dtiniel. Bmiieil 7» 379; da aingel* lichlei,
laeliel, s|iotlel . hürel yederman , der zuiior
nicht gickcn noch miickt n ihnr.slc. derproph.
llabacuc. (1526). iiij ; sw. lliurslen sieh
nitihl seheD lassen, das sie iD die slad kernen.
2 Süm* 17» 17 ; »im j.t^lc vns, das wir aufl
vnseni gasscn nicht gehen thiir>i' n. hlay.
Jer. 4t iä. conj.: wie lbUr:>l ich mein andlitz
auir htbea Air deinein bruder ioaUT 2 Sam.
2. 22 ; vmb etwas gutes willen Ihttrsle viu-
leicht jemand sterben. Rom. 5, 7 ; die nien-
ohelmörder hahen nicht so viel rrdlicht'r
hlutslropQen yuo yhrem leibe, das sie yhitr
gewali vod weltlicher vberkeil iburslen frey
brauchen. Irostunge an diecftmfeii tuHalle.
(1527). Aiiij'. Ihthci
Bunt, L. Ihursl, yewöhnUch /. seilen m.,
mhd. lursl {Ben. 3, 16). *die bedeutung geht
ton kvÜutheU, «niaeMoatenJM« m edlem sinn
über in keckheit, rerwegenheil , frechheiC
{Grimm) : meyn hcrtz ersdirickt myrymli yhc
für dem lUrsl vnd treuel des meusclien yiiii
gOiiliehen saehea. dai ander teyl widder d.
hyml. prophelen, (1525). Hiiij''; ach wie
woll ich bcyde vnlcr Juden vnd Christen,
beyde ym newen vnd alten te^ianionl ntm-
|)clu, wenn mir solche thursl gesiaitei wtirde.
das di€$t loorl Qiri$H noeA fest etdten.
(1527). ciq*; vnd ist ein vnaerscbein|Hc
iliiiisl, wo yeinand wolfc ilas nennen gniN
Jalitii deuten, das es uu nsdilich dancken, se-
gelt odder loben heiase* ebend. oiiy*; demnt
vnd nireht in golies worl ist alleseil das rech le
zeichen der rechten heiligen kirchen gewesl,
tliiirst vnd fretit l In nx iisrhlicher antiachl das
rechte zeichen du- h iilel gewest. tcider
Hani Weni, (1541). Ilij''; es ist ja eine
Ireflb'che kdnheil vand ^rosscT dursl der
apDsleln vnd jdnger, das/, sio suh In s am
plingslagc predigen dUrflen oirentlich. Uschr.
9ü''.
linty «* eiti*. u) sie geben mir galten sa
essen vtid »'sx!-,' zn triiicken in meinem gros-
sen dursl. ps. ÜU» 22; das alle Ibier aulTdeui
felde trincken vnd das wild seinen dnrst le-
sche. 104, 11; dem seugling klebt seine
zunge an seinem gauinen für dursl. klag.
Jer. i, 1 : ilie zween euancrclislcn haben wol-
len anzeigen wie die junger allzumal haben
auü diesem becber getrunck^ nicht sum
diirst. vom abendauU ChrüH, (1528). iijK
b) gern stehen hungcr und dursl zvisammeH:
vnd wirst deinem feinde dienen in hunger
vnd dursl. 5 JUos, 2^, 4S; bis auil diese
stund leiden wir bnnger vnd durst. 1 Cor.
4, 11 ; denn welche darnach verlanget, das
SIL' gfinc frnniP Christen vnd yhrer siindp Jos
wercu vud Irülich gcwisseu iiaben wultcn,
die haben schon den rechten lianger vnd
durst. das sie nach dem brod schnappen.
deudsch cnlccbismus (l.')2n. rerm. amg.}.
Vi*', r) voi ifnri dnisl \ ri x liniai liien, sler-
Um: müssen iur jreii äugen lur durst ver-
scliroachlen vnd jemeilich Vmbkomen. JiUL
7, 34. dafür auefc dursts Bteri>ett wie noch
liiiii_'ors sterben: nn :\\>i'y inn^ '»It '!im-k
sterben, rieht. 15, \b. häufujet inslrumtu-
lal dorsl sterben; das jre ßschc für wassers
mangei slinckcn vnd dursl sterben. Je$, 50»
2 : das ieh sie nicht durst sterben lasse. Hat.
2, 3.
mhd. ahU. dursl {Heu. 1, 322. OiaU 5»
202). das teon ^«fcon m goih. ^aunsan 4urr
sein , beseidwel aiso «rfpr. die frodfeenAeil
des '^rh hl Ildes.
Ufirstcn f dursl empßnden . dttrst leiden,
mhd. dUrslcu, durslcn (Utm. 1, 322j, ahd.
durstan (Graff 5, 203 ^
1) eigentlich.
a) sie werden weder Iinnpern mu h dUrsten.
Jes.i^, 10; sihe meine knechlc sollen essen»
jr aber soll hungern; stbe meine knechte
sollen trinken, jr aber soll dttrsten. 65« 13.
b) mit der praep. nach : da aber das vnlck
daselhs dürstet nach wasser. 2 Hos, 17. 3.
c) unpersönlich: gib mir ein wenig was-
sers tu Irincken , denn mich dflrstet. rieht.
4, 19; vnd so dich dürstet , so gehe hin sn
dem ijefess vnd trincke. Ruth 2. 9; so nu
di-incn feind hiin<:4>ri. so speise jn» dürslel jn»
SU Irencke jn. Rum. 12, 20.
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DURSTIG
475
ÜÜTäEN
2) MneigtntHeh» kefUges vtrkmgen wo-
nach tmffinden: meine secle lUlrsIct nach
soll, uarh dem lebendig«'« m)lt. |>». 42, H;
wer von mir triiickel, den tlürslel jmer nach
mir. Sir. 2 t, 2!>.
ttantig, Ihuraüg, Ihttrsiig, adj. vmd ad».
1) ad;. (Elias) der thilrsligc prophel. ob
man für di.'in .^(erben fliehen mugtf. ( 10271.
Aiiij'-; es sind gar kt'ckc ihürslige heldeu.
auff das vermeint knserlkh eÜei. (1531).
Bj*; nu aber sie sehen, das so viel (>ri>arei
kill ! ! inil verwarler zndit vnd ehre die han
j-rlinicliei) IkiIm ii . . . werden si»' nmüger vnd
thnrsligcr werden, vrsach vnd anltcorl.
(1523 . Aij'' ; ich «cht, der gcisl für grossem
bobmut denckc, es sey keia mensch auirerden.
odder halle alle menschen für < il» ! i^cnso vnd
dolen, wie wei e es sonsl miiglu h, das er soll
so frerli vnd Ihürslig sein, solch grübe nar-
heit an log zn geben ? vom abeninuU ChritH.
(1528). nij*.
2) adv. (Joseph) gieng Ihnrslig liyneyn
zu Pilalo {luly. aud.nler iiilndvii ad 1*.).
üfarc. 15, 13 in den ersUn ausgg. des n.
te*l., später der wagts vnd gieng hiueio lu
Pilalo; ich billc ahci. d.i^ imi niilii nol sey
gegeuwcrlig Ihüislig i\\ liandeln vnd dcrkdn-
hcil 7,u hraiu hcn, die man mir zumi:iäel.
2 Cor. 10, 2; iiiirrLsch vnd IhUrslig handehi.
de WeUe br. 6. 56.
tofttlgy 'begierig zu tnndun, nach einem
Iranefc lechzend' {Grimm], mhd «Itirslcc
(Ben. 1, oM. dnrsUc (Graff 5.
202).
1) eigenllich: das vokk wird buagerig,
made vnd durstig sein in der wttslen. 2 Sam,
17, 29; ich hin durslig gewesen vnd jr habt
mich gptrrn( kt. Malth. 2r.. ; vnsor dpnd-
scher leulel wird ein gtiler weinschlautli sein,
viid mus Sauir heissen, das er so dörslig vnd
heilig ist der 101. pealm. (1534). Q^iij^
tkbstantimeh: liringet den durstigen Was-
ser «Mit<;f g«Mi. Jes. 21, 14.
2) uneigenUich und biUUich: aiachl euch
her zu mir jr vnerfameD vnd konipli zu mir
in die schule, vnd was euch reilel, das künd
jr hie lernen , drtin jr seid gewislich ^< i'i
dürstii; {nach Uhre begierig). Sir. 51. 31.
32: (;r setligel die dursüge sede, vnd rullct
dir limip'cri^*' scele mil guleni. ps. 107, 1);
wi ll M(> ku text wollen anders deuleo, denn
die wort lauten, vud vnseru verütand stOrUcn,
müssen sie nicht so nackele. bloss«, hungerige
vnd durstige glüshn daher setzen, vom odnui-
mal Christi. (1528).
iurstigkeh , dursligkeit , thürsiigkeil . /.
kühnheil, i'eru?eye»i/iW<, wAAturslekeiKBe».
3. 16): der bosewichl Luther gibt recht
vnd nimpl kein geld dafür, ist d;is nirlit
eine grn</e diirstifrkcit , wie kniiii iii.iiis In-
deu? de WeUe br. 3, "^iS ; leullische dür»lii<-
keii. iMcftr. 33^
DnritlgUch (tharstiglich). adt\ auduvier,
Ali/»»», verwegen, mhd. tilrsterltchci Hen.:\. 1 f> i:
viiflgifiiuen in dicslad IhUrsligUch {allend.bi'
lu'l: konliken) vnd erwürgelenalhiswasmen-
ich war. 1 Ifo«. 34, 25 ; vnd toben wider golt
thilrstiglich. Uiob 12, (»; on das sio sidi fiir
gotl, wie der gollloson nrt ist, nicht fiiidilcn,
vnd scyn worlvudwercktiii>ltglichineystern.
das ander legt wiMeri. hyml.proph. (1525).
Aij"; das gibt der bafisl itzl aller well vnuer*
schanipt vnd lUrsliglirh für. ausleg. der ep.
vnd cuanrj. mm adrcnl elc. (1528). Urij*;
das kau vnd sol nichl anders sein, weil sie so
ihiii^tiglich on alle gewissen jnn jrerdleberey
forlferel. ein sermon vom zinsgroschen.
f ir);?5). Kij"; ach. lichor li' f '• iTutl, wie dflrf-
(en wir doch so dürsliglicli vnd froucnlhch in
deinem hciligthumb bandeln, tkehr. 3*.
•Itter, Mta, fhuter, subttanUvSsch dim-
kelhcit, finstemis : wir sind im dttstem wie
die Indien. Jes.
ttltte(B), m. luamma : da (,a/<s Amder) ler-
nen wir an den bencfcen gehen, da saugen
wir noeh den dnllen. ausleg. der euang.
von oslem. '1527». fiiij'. Eisl. 1. His\
mhd. lulle /. {Ben. 3. 154), ebenso akd.
lulla. tnili, woneben lultow». (Cra/f 3, 3SI ).
vgl. Grimm gettk. d. deuteeh. sprach«.
2. aufl. s. 284, u>o e.v tnil golh. daddjan
säugen in Verbindung gehrachl wird.
Büticn , sicti : das ist noch viel fauler . da
sie für solchen texten (m denen gott im j>l«i-
raUt von «teft tprieht, wie ». b. l Mos. I,
26 1 nirgen hleibcn mdgen , gehen sie fiir,
^■oll rede von «icli vnd jrze sich von ehren
[Wegen, wie die koiiige vnd fürslen ilzt sich
60*
I
476
EBEN
wirvnd m neoDfln ; denn das ist ein mensch-
liche newc weise viid jnn der schrifll von
keinem koiiige noch nie t'elir.iiii lil, aueli vnrt
nohcn auch goU sich «liilzcl ( im singularis
von sich redet\ vimI nicht slels ji^ol jnn der
seln ilU -cfiii ini^Uch. die ärey symb«ia.
den hetdoiscbeu küuigcti luclii, wie wul da-j(153bj- i^ntj
E,
etn unmrsprünglicher , im wteniUdtM aus
Mwa allM lautem ( dem « oder i) kffrv&rge-
gangenfr vucal.
1) den aus a entsprungenen elaul bezrich'
nel unsere heutige vertcurrene und verwir-
rende Orthographie bald durch fl ( flh j ftald
durch G (eb, ee), nachdem, wie man tagt,
die erinnerung an die ab»tammung noch
vorhanden ist oder nichl; man schreibt z. b.
maan mäuner, aber mensch, bahu hühne,
ober henne, all Sller, ader eitern «. $, «a.
bei L. begegnet für den umlaul des langen
tcie kurzen a nur c (ch, cel, kein ä. als be-
lege nur einige beispiele aus den von mir
bexuizien eigenhändigen brisfen und on-
3) der gebrauch des d^nenden eh Ml bei
L. swar von be*chränkterem umfang» nb
gegenwärtig, er schreibt noch denen tendere.
ncmen, kein rjula, sleU'ti, verheh-n, hegercii,
kerea, leren doccre {^lere doclrina , jjelcrl
doclM), verzeren, doch begegnen daneben
aiicft debo<^n. leimen, »ehnen detiderare
(Nehnesitoht i , welii cii di jend' r''. , zumal (ht
organisch iantj< 'i >'■ in i-lif conjugium , weh
malum, ehre, helir, tneiir, oder une in ge-
nehm, febriich ßr mhd. ».
4) -dte gemination ec kommt vor in soe.
schucc, seele. hecr ursus, beere barra. Iicer
exercilus, nieer mar«;, leer tacuu^, !*eei calü^,
neeren nutrire, seene pl. v. sahn, anfangs
deren manuscriptüberretten L'e: mhm^er, schrieb L. auch ee (eelich, eelentc), wee,
bcgongnis, gor«'tif,'iiis, ji'per, lesleriing, slercke, ' ecr honor (cvrl^v lli^. efrlirh, ecrwirdig'.sleen
lageweler, vbdlheler; iieiule, ncfrel, reihe, Stare, in welrlti n y (n t>'rn er später e\\ setzte
scckc, siedle, slendc ; aiibcnj^ig. gefellig, giie- (s. vorher ;{ ( ; die Schreibung »chwccr wech-
dig, vnlerthenig, bepslUch, febriich, kleriich,
schedlich, teglicbp nerriseh ; seherller, (enger,
lengsl {comp, und superl. r. Inn::); i^'chcren,
scbaieheo, weren durare, zelen t erzielen );
kerne venisli, were [auch weerc) fuislü
Einig» toörter, in denen heute nur a gilt,
erscheinen bei L. theils regelmäszig , theils
schwankend mit dem nmlaut, z. b. ehonlcuer,
(ehcnlenerlich, eüenleuern, ebeulcm l erj, er-
hell iabeir (eriieilen, erbeiter, erbeitsam),
erznci (erzneieu), bcle^em. ^i widtig, olTen-
bcrlicb, werlicb. %m(i<-k<liri tnibehren ein-
zelne wortformen bei ihm des heule gelten-
den Umlauts, wie z. b. die pL von nachl.
saal» ibal.
2) in einzelnen wSrtem wie ergölzeu ob-
lecfnre , UHehen exlinguere , selKiprcn /idu-
rire, schwüren jurare, hülle, luil'el, acbüpler,
iwdlf itlöandie »teil» von a oder e jiefre-
ien. L. meidet auch diesm rnkbramsht wef-
cher im K». und 17. jh. noch trciter fin'ie-
rissen ivar, indem er diese Wörter durch-
gehends mit e schreibt.
»ett mit schwer nocA in der bitfei v. j. 1 545.
r> ) eine besondere eigenheit der spräche
L.'.'s i^t e.\ dir ntdunfj^-p der srhirarh"/*
praelerita fast durchgängig zu apocopieren.
hierfitrnur »Ui paar beispiele aus der bibe^
Verdeutschung: vnd der geisl golles sebwe-
bei auir dem weisser, i Mos. 1,2; vnd gol!
selzl sie an die To^f.' dos hinirl'^. 1. 17; ;d^n
volendel goii .un Nielienden läge seine xvereke
die er machet. 2, 2 ; pOantzet. 2. 8 ; ver-
sleckt. 3, 8 «I. s. öfter, überhaupt hielt L.
iiimmtlirhe endunfjs-e, gleich dem trorfr'.^t'la'
(II den psalmcn , für „ überieng " {vgl. EisU
2, 40^).
Bbbe^ m. ein kinderteoH sur beteiehnung
des Vaters: gleidi wie die kinder jre vsiler
chhe heissen. tiuhr. ü;5»;'*.
Eben^ planum , «e</uM« , mhd. ehvn {Uen.
1, 107 ), alid. e[»an [Oraff 1, t)"»), guth. iboo.
1) eigenUi^f /TacA, gleich, *ohn» merk'
liehe erhebung und Vertiefung' ( Weiga « d):
da finnieij •^ic ein c]\pn Innd. 1 Mos. 11.2;
Uiil allem eben leide. Jos. 13, IG; tcb wii
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£fi£N
477
SBEN
für dir her geben vnd «Ii« Ittfcker et»eD ni«-
«•hen. Je*. 45» 2; vnih iiiill. Il:ill)i>rsiaüt vnd
licy vns ists par eliei». lisvhr. 432''.
2 1 häufiger uneigenUich^ in verschieäntm
sinn : das mflsi« ja auch ein eben (siemUeh)
(»rieslerlin sein , der fiinflkeben oder aeeh*
xehtMi guter {{rosser eilen gros oder lang
wer»', torr. au ff denproph. Hesekiel. Hin d-
$eH 1, 357; es uiUslc niyr aber ein el>eu
t nemüeh qnutn ) siedlin seyn , das iwollT
odder funlltelien deudsrlu* tueylcn ynn der
ririgiuanr' ri l-fiic. der proph. Jona. (ir»2(»).
.lij' ; was nu folf^el yni lexl ( l Mos. 32, 1 3 IX.}
von deiu geschcncke , wie ers geurdnel lial,
isl nicbl viel von xtt reden, on das es anxeigt,
das J^K-iil) ein eben (ansehnlich, bedeutendes \
yti! Ii.ii"' il.is n- fUnllerley pf^rhcrirk
vorher Iih kl. tber das ersle buch M(n>e.
(1527). .1 a iij' ; wer sein band an den (dug
legt vond sihet widder bynder sieb* der isl
nil • ix ii iyeschiekli dem reich gollis. euang.
Vitt den zchnt ntt^setzigen. (1521 j. Kij'' :
II h iiuli sm yderiHiin .sihel wie diszer [tf^aUu
szo eben (Irtffend) das bapslum abmalet vnd
der bapst gleycb thul wie liie gesagt win
vird kf'vtuMii ni'tlfni K -iuM-nl von der well
aniaiig ü/a> «iben ( yleu h ) sein mag. hulla
cene domini. (1522^ K5''; es wusz aber ein
biscboir sein ein vnslrelTlicb man, der nur ein
weyh habe, wacker, sillig, Izilchlig, gern
liprh^rgen, gern |iredi'f.'f>n, nit nin weynseuf-
ler, nit ein scheider, nil sclicndlicbs gcuiesz
»(Ichtig, sondern ydennan eben (in Jedermafia
toeue f tefr iehif^ni). wider den falsch ge-
nanttnr (jeysU. utand. (1522). Aui]' . rar.
zu I 'i'tm. 3, 2. 3 , tni L. ijclinde uhersetzl
hat; weil er {Abraham) ym lande sitzet uius
«sr sich yhn dien raachen (eich ihren gewöhn^
heilen anbequemen ) vnd landsMllen hallen,
wo es nirlii scbedhi Ii ihkIi sundhch ist.
vber das erste buch Mose. (1527). zij";
tsi ein ci^cuipel der liobe, das man aidi nach
dem nehisten richte vnd eben mache, ebend.;
Hltfh der well bequem vnd eben niaehen.
ausleg. di'r rp. rnd euanff. rrm ostem rfr.
il541j< Kiiij"; was dem pok-l viul gciia yiieiii
dunckel ebüi ist (enl«pnefcl, iusagt . das
ander legi widder d. hymt. propheten. { 1525).
H'iij' ; ^'»ie sollfii wii d- iiri iiil fiiltMi «-/t) wnl
aU cm vugleubigcr bapsl , \\ii> tlem glauben
eben f^nn/tea) oder vneben ist. andeneftrisJl.
adel. (1520). Biüj' ; sie haben anch sprUche
<\or srhrifll mit der vcmunffl yhrem sinn eben
gemaclii {angepassi}, vom abembnal Chrisli.
(152ä). iij''; ist euch solcher mein rat nicht
eben (rechl), so Irefll einen bessern, ron den
jüden vnd jren lugen. (1543). fiij*'*, es isl
dir nu wol gelegen vnd eben {gefällig) \nd
vns zeit, d.is du selb« komesl, denn goli gibt
nirht gnade , es wv denn zeit vnd jm eben.
Jen. 1. 34''.
Vhfny adv., mhd. idiene {Ben. 1, 40S^,
ahd. e|(ano Hiraff 1, 90). 1 » accurale, ge-
nau, scharf: ob wir den lag nichl so eben
(genau) wissen kttnnen. ligl nicht dran.
vorr. vber den proph. Daniel, Bindseil
7, 390: (l.inimb Itoschreibcl er in diesen
Worten gar eben die arl der guiideit gegen
die art der natur. Jen, 1, 40'' ; da sehen wir
wie fein vnd eben die propheten reden kOnuen.
der prophet llabaeuc. (1526]. ej"; wo er
«iichl sond' rlicb bocli were gewesen helle
yhn gi'tl nu hl so eben abmalen lassen, vber
das erste dnefr If ose. (1527). Siij*; mich
dunckl, der meisier er Just Mcnius hab da«
i vpocn ewTt'«; licrlzeu ein gros slUck W(d ge-
liidlen vnd ewer noldurlTl fein vnd eben ab-
geuialel. i?orr. L. auf J. M. oeconomia
ehriitiaM. (1529). Aij*; das ich den satan
so eben getroffen vnd nicht gcfeilel ImIil.
vom abtndmiil Christi. iir)2Si. aij"; j:oUis
dienst niemanl so elieneygentaisdtiH lrnsten.
von «eeif/idker vfrerhet'l. (1523). Cij''; vnd
da ich des m<H*gens aulT stund meinen son zu
sfiigeu. silic d;i wnr «t Ind, nbrr nJn Tiinrf![en
sähe ich jn eben i M v ij i r : i iiii vnd
sihe, es war uiciil mein >on. 1 Aün. 3, 21;
da sähe jn ein magd sitzen bey dem liecht
vnd aahe eben auiV jn { aitviauau uvup,
Meyer: und ^ali fest auf ihn ) f-iu. 22, 50 ;
du ucDschenkiud, i^ihe vnd höre vieisstg zu
vnd mercke eben drauff« was ich dir zeigen
wil. Eseeh. 40, 4.
2) paritst^ aeque, gleich: ciur r*;de, so
zur vnzeil gesdiichl, reimet sm h eben wie
ein seilenspiel, wenn einer iraung ist . . .
w er einen Marren leret . der flicket scherben
zosanicn vnd lltnt eben als W( hm man < ii:>>n
aus eiiii'in tirnVii si lil.ifl \vi < Ivt. >7r. 22, ü.7:
däs ist nu der gaug des hcrrn Christi von der
L.iyui<.LU Oy VjOOQle
!
EBEN
478
EBENBILD
gebiirt an durch vnser ganUes Id>en, das rr
aller ding« eben gclelU vnil gewirckl lial wie
wir. von Jhesu Christo. fir»;?:i). Giij*.
3) obea ^ gerade: t.s isi kein kirche aiill
erden, da so manchericy vngleicheit vnd weise
in golles dienst rrnl in den kirchen ist, als
chffi in ilpf römischen kirchcn. kurtz br-
kentnis. (1541). Giij" ; es gcscliaeh ji» dien
recht. 2 Macc. U, G; eben aoi selben tage
gieng Noah in den kästen. 1 Met. 7, 13 ;
jlzl werdet jr jn eben antreffen. 1 Sam. 9,
Ki; vnti ich gifing hinab in des tH|iirt'iK lian*;
vud sihe, er crbcitel eben auii der schcil>cu.
/w. 18. 3.
4) vor einem pronomen stehend verleiht
(lif'si'm (iemrmslrativc krnft oder verstärkt
dieselbe: nu wtis iilli- well, das ymdcudseben
'eben das' nicht ein ariickel, sondern ein gut
slarck pronomen ist » das relalivum vnd de-
roonstrativum zugleich ist als das idem* tom
nbindmal Christi. (1528). niiij ; o lieber
e:> ist ein gros vnlerscbeid zwischeu dem 'das
flelseh isl kein nittie* vnd dem'dieses Heisch
ist kein nOlse' odder eben das fleisch odder
dnsselbige fleisch, ebend.; als sey nichts auff
erden , d»*s sie '.venipt'r diu HVii , ticnn ebon
dieses sncramcnts. rcnndnuny zum sacra-
ment. (1530). Aiij'; ich klag eben dasselb
in nieinen tiurlilin. von den newen Eckischen
bullen vnd lu(feii. fir>"2oi, Aij"; vnd saget
zu jin eben die selben woi l. 1 Mos. 39i 17 ;
es ist oben das Ihier, da ich sähe am Was-
ser Chebar. Aeclb. tO, 15.
5) besonder* gern steht es mit so stram-
men, a) f!?pn so - als, tarn quam : (tu wpys-
üeät, mein lieber rou)a|iisl, das du in dcrhcy-
ligen schriflt eben sooiel kanst ah der esel
aiilT der lyrcn. von den newen Ee^schen
bullen vnd liiffi'it. (1520). Aiij'; wenn ich
soll vnd kiuiite die orealnrcn ausmessen vnd
mit Worten ausHlreichcD, soltcstu eben so
grosse, ia noch grossere wunder darinne
sehen, als ynn diesem sacraincnl. sermon
von dem sacramenl des leibes vnd blules
etc. (1526). A5''; deui Zwiiigcl eben so iiul
Ulut seine deiilelcy ynn Paulo vnd Mose xo
beweisen, als ym abendmal. dat diese tvort
Chrisli noch fest stehen. (1527). dj' ; ilcnn
diis /.wiii^'r'I «apt 'da'« hedctit »inineii leib' ist
eben so viel ab das Lculaiupdd sa^l "^das isl
neins leibs seichen', ebend. ciiij''; es isl eben
so wol nicht geisl am creutzc vnd ym hymcl
al< vin nbrntlninl. rom nbendmal Christi.
( 152s;. II j'' ; gotl kan eben so woi durcii wenijj;
sieg geben, als 'durch viele. 1 Jfaee. 3» 1$.
b) häulig gehraudU L, eben so mehr m
(li rhedeutung von clirn -.i gut, chrri so wohl,
icorin deutlich das mluL, also uiu*iT iBa%. 2,
09) enthdUen ist: wolan du must ilcnckeu
*es sey eben so mehr in die belle gerant als
gedrabel*. icider Hans Worst. (1541). Nij'-;
sffhfn jiiit'fit ??o!len aiifF diesem steine sein...
warumb nicht eben so mehr sieben orcu od-
der sieben menlert der proph. Sadurja,
1 152S). Oij**; vnd wenn der Irost vnd glaube
soU iiiihis sein, das der selig sey, der ynn
Christo sliriil, was isl denn vnser t brisicn
glaube? so woll ich eben so mehr ein lürck,
jode vnd beide sein, ein widderruff vom fege-
fewr, (153<^}. Cy*; wo das eumgelion i I t
vnd rein gepredigt wird, da mus eine heilige
christliche kirclie sein, vnd wer daran swet-
ttdl , der mag eben so mehr attch xweineln
an dem euangelion obs goltes wort sey. eon
der xcinrhelmesse. (153H). Oj'': denn wozu
durfl\en-wir der niflhe, das \vir vns sollen
voterwindeu zu predigen , souiel crbcil auff
vns laden, vnd druber leib vnd leben vnd al-
Icrley fahr wagen , wo es nichts denn ein
veffipblich lose vnd vnniltzrr Üiand were?
eben so mehr schwiegen wir still vnd licsscn
prcdigstul mit der tauff, .sacrament vnd schrtfll
stehen. 4a« 15. eap. der erafe» ep. «. AmJi
an die Corinther. (1534). Kj**. dies ebenso
mehr leht noch heute nicht allein in der
Schicvii und Baiem {vgl. Stalder idiol,
2f 192. Sehmeiler wtb.%Wli,»9ndem
auch in Hessen, ob^eU^bei Vilmar Hi^
nicht angemerkt.
c) so eben ro« der zeit gebraucht hriszl
in diesem augenblick^ kurze zeit vorher : da»
jr SA eben die abschrifll desselben brieues
bekomeii mir suschickt. kurtx frekenlNlf.
(15441 Vm-,
Ebenbild j cl>tubildc, n. mhd. obcnbildc,
ahd. <*|ianpitidi.
1 ) MId, oMUd: da (1 einen altar sähe, der
7u naiitjsco war, sandte derkOnig Ahas des-
selben altar« ehenbild vnd gleirhnis zum
pricster Uria. 2 kön. 16, 10; denn welche
EBENCIIIUST
479
ECKSTEIN
er suuor versehen Iml , ilic hat er auch ver-
ordnet, das sto ylci< Ii SCHI sollen «leni eben-
bilde seines sons. Hörn. 8, 29 ; welcher
(Chrislus) ist da:» ebenbildc des vnsiehlbaren
goUes. Coloit. 1, IS; die rede ist eyn eben-
bihi oddcr controfeyll l)iM des herlzen. ausltfg.
derep. r^dettrtnff. vom chri^fag. { 1 522).
2) Vorbild: nil alsz wcrel yhr herrn vbir
sie dhz vbir ewr erbgutl, szondern scytl eyn
ebenbild der lierde. wider den falsch gc'
nantten (jeysÜUhcn ^land. fir>22). Fij'', bei
Hindseil ffhlcitdc rar. zu I /Vf. '>, 3.
Kbendirist ^ u». jur uebcneiinsl begtynti
eUmal in der wdenung eynes gemeinen
kasiews. (1523). Biiij''.
Ebene, f. planities: alle stcillc iuifT tfnr
(•Ix'tte. 5 M(ts. 3, 10; jre gOUer sind berge
göller, darumb tudieii sie vb» aegewuiinen,
o das wir mit jneit aulT der ebene streiten
niiislen, was gilt s, wir wollen jnen angewin-
nen? 1 knn. 'l'K ; denn er hatte viel
Viehs, beule in den awcn vnd auil den ebenen.
2 chran. 26, 10.
Ungleich , etmeimüit {Hönisch 7 S 3 ,
39): alszo isis yiin gotl ancli , «la ist >ovn
worll ylun s/o ehengleych , das die goltheyl
ganlz drynucn ist. ausleg. der ep. vnd euang.
vom duriHag eUt. (1522). Qiy^
Ebengnt, n. eine von (irimm wtb. :i, 15
nach Jen. 1, ISO angesetzte, aber Ixi L.
nicht vorkommende zusammenaetzung, daher
mieft die vntnderU^ etittärvng Grimms
a. a. o, s. die betreffende «letfe «nier eben
adj "1 '!'i'i-h im anfang.
KheiiholK, u. I.. hcitenholz, das steinharte,
schwarze hüls des ebenbaumes : die schiflc
Hirain bncblen seer viel hebenbolz. 1 kön.
10, 11; oedern, lennen vnd hebenholls.
2 chroH. 2, S.
Dbenteaer, s. abenleuer.
BbeBtcierUchj s. abenteueriicli.
Kbeiteacfly e. abenteuern.
EbcBteorer^ ■'> ahenlcurer.
Eberschwein, n. aper, mnnnlicfivs trild-
Schwein: vnd waruinb hallen wir niciii die
vnuernnnfftlgen Ihiere selig, als die hirschen
vnd eberschweine in der brunsl. Verlegung
des uleoniH. { 1 .' 42). Jj". — irA«I. fiberswln
{Ben. 2', 7i>5j.
Ebräisdi (ebreiscb), hebraicus : ebrei.scher
man. 1 JÜo«. 39, 14; ein chreisth weib.
Jud. 10, 13: das cliKisch volck. 10,20:
niil ebreischen buchslaheu. Luc. 23, 38;
ebrcisch alphabel; ebreisdie spräche. /Ür
ebreische spräche ttelU auch dioirs ei>rciscb,
wie dculsch für dculM Im- sjirache: d. Cari*
sind soll iiivr vfrzf-ylicii . da^^ ich , « i»' wol
niebl viel ehreiseb kan, dooii mehr dauon
Weys 7.U sagen vnd zn vrteylen denn er. wid-
der die hyml. prophelt n. (1525). Giiij''; er
[Jesaias] ist t lirt.isi hcn last wol beredt
[/fwest. der pioph. Jesaias. (1528). I".
Echter, m. pruscripius, s. abcriieliler. die
hei Grimm unier echter gelfnukte eielle enu
L. ist einer schriftbetpeie £eo JT. enbiomtiieti.
Eehien, ächzen, gemere: wir brummen
alle wie die bereu vud echsieu wie diu laubeii.
Jes. 59, 11. vjf(. ächzen.
KdM, f., mkd. ecke (Ben, 1, 409), ahd.
ekka {Graff \, 112). 1) angulus, tcinkel:
binden an die zwo ecken der wonung. 2 Mos.
2G, 23 ; da kam ein grosser wind von der
wCIslen her vnd sties aolT die vier ecken des
hauses. Hiob 1, 10; vnd wenn du betest,
Sdltii iiii lil stMi! n il- dir liciiclilci', die ilaüf'rno
stehen vnd beitjü in lien schulen, vnd an den
ecken vnd aulT den ga.ssen , aulT das sie von
den leulen gesehen werden. Afafl^. 6, 5.
2) spitze landzunge: von der ecken an
dem saltznicer, das ist von der zungen die
gegen iniltag werls gehel. Jos. 15, 2.
3) spitze Oberhaupt: die ort odder ecken,
die da des altars hOrner lieissen. da»*dkSne
confiieiniui. (ir.3(l). Oj\
4) das äuszerste ende: darnach sähe ich
vier cngcl sieben auff den vier ecken der er-
den, ojfend. Joft. 7, 1.
5) bildlich: wiesolchi? weis«' yn derschriOk
zu reden fast gemoin ist, das mau könige vnd
fursleu itennel (eisen odder ecken, der 82.
peabn. (1530). Füg*.
fiekatcia} m. fajnt angularis: der stein
den die bawleulc vcrworlTcii haben, der ist
zimi ccksl«'in wnrdoii. Malih. 21, 42; er sol
nur nicht die lUcken büsseii. nucli einen füUe-
stein geben, auch nicht so geringe sein als
ein wercksiih k, sondern ein eckstein sein jm
gründe, dos svhöm- ((inßtemiui. f ITi^KM, Mj'' ;
hie wd ichs lassen mit den zweyen henbl-
stuckcn vnd ecksleioen der schwermer. das
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1
EDEL
480
EFERM
dieie m»H ChmH nach fett ttdum. (1527).
m üj''.
£4cl (cdiiiil i, nuOiUif ingenutu, mhd. cM.
edcle {Ren, 1,8), ahd. edili {Graff l, U l).
1) VOM adel, edelgehoren, aätUeh: wid-
ilcruiub eyn edle üinptl iijiine auch ey» bur-
grr. irfV/jT rfen falsch genanUen fi^yill. stand.
1 1 yi'l). tiiij''j CS ist eyn grosser iicn vnszfr
gou, darami) vamt er auch solch edoib,
hochgepome , rcyi-hc hcucker viul hmiol
lialifii. CO« toelUichi i vlurkeift. ■ ir)53 i. Kj .
substantivisch: mx edder (uttt^tonäg iig
tiytrr^s) zocb Teiiie in ein laad, das er
ein reicli eioneuie. Mmc, 19, 12; «llerley
nmtwilic, bcyile vuler baurn vnd cddeleii, i>i
aiifls aller hübest komen. der st2. puUm.
(1530). Eij-
2) ausgeseuhMt dmrehvortreffUehf eigen'
iekaflm, kottbart t^älxentweiih,
a) von personen: so isl «t joff wiili r-
iiiiib viel zu eddel vnd cckel, das er Riebt wd
iiocU kau bcy sulcbeu iiutlerligcii , rbuuirel-
Ligen heiligen sein vnd wonen. amteg, 4er
tf, vnd euang.von ostem etc. (1 544). aiiij*;
bis wiHfkoiu du edler fjist,
den KUiider nielil veräcbuiehel b«i»l.
WaeliernagellUrdketd. 147.
vnd haben szo viel edler g<.ysier den sUnck,
nii>( vnd vndaU müssen herbergcii. eyn vr-
teyl der Iheologen elc. (I52lj. Diij"; ilic
cdlcälen in l.srael sind auflf deiner hübe er-
schlagen. 2 Sam. 1, 19.
6j von Sachen: ein eddel land für allen
lendeni. Ezech. 20, (i; vnd isl das edle liirut
xar wUstuuge gemadil. Sach. 7, 14; den
.eddeln stein onix. vherdas enle buch Mose.
(1527). Hiüj*; vnd der künig niachl einen
grossen sliiel von elüenbein vnd vberzog ju
luit dem edelsten irolde. I liön. 10. IS; ir
wird 2>ein füllen an den weinsluck binden vnd
sftiner eselin son an den edlen reben« 1 Jfoa.
49, 11 ; mein liebm ii.u einen Weinberg an
einem feilen (u t vnd ci li il jn vor/eunel vnd
edle rebeu drein gesenekl. Jes. 5, 2; edle
frttcbte. 5 Jfoa. 33, 13. 14; wir sewc ge-
bieten das niemand ballen sol, das musealen
edle w(lr(ze sey. auff das vermeint heiser-
tich edict. (1531). Ej"; der g« ysl isl das
Uocbsie, licile^le, ediiste leil des mensdieu.
da* magnifieat, (1521). bij"; also Isl diesze
epislel s. Pelri auch der edlislen biicher cyüi
vm newen lestament. ep, t. Pelri gepreügt.
(1523). Aij\
c) bei t^slritelen wr^Uunffen: abo ist
das ersle hdhest vnd dier eddelste guiwerck
ynii dies(>m gepoll der glaube ynn gotL
ausleg. der Izehen yepot. * I 'i2S). H j'.
Kdell^an^ /. femina nobiiis: so babeu
wir auch erfaren, wie sie den edelfnwfn
wridlieh vnn den kranckfaerten ittoi kirctiuff
geliiiiaoti. 1*0« schain hamfhora*, (1543^.
Iliij'.
Kdelgetiteln , n. lapis preliotus, gemma:
viel goUb vnd edelgesteine. 1 kSn. 10, 2;
allcrley cdelgesleine vnil mariuelsleiii»-.
1 rhron. 30. 2; nu hab ieli wo! cris(alloi)
odder edeigeslein gfseiien. vom abendmal
ChrisH. (1528). kj': mit eitel gold vnd
edeigeslein prangen, der 1 {O.psalm. {I53'.t).
s ij \ - mhä. UHcerbunden edel gesteine l ll«n.
2-, 017).
KdellenlCy pl. cit < nobiles : :>olcbe reuU r
sind jlxt fasl vnser eddeUeute, die «n ross
vnd harniseli müssen geritsiei siuen, daaon
sie jr li'In ri^lKer baben. von den cnnridjs
vnd ktrrhen. (153!'j. t'n'j*; edelleule,
bauwern, bdrger. liacftr. 172*. owd^ nodk
getrennt eddel lenle. das man kinder mr
srh\>!' u /i rff' /, solle. ( l . (Jij'.
bdelniauU; m. vir uobUis: gleich aU vv«>un
ein fürsL odder lehcniicrr einem cdelniao eui
gut schenekt odder leihet, «oie das getetx
I nd t aangelium nt «nleracftetda». (1532).
A)aj''; niil der weise so mUslc ich nim<'r
tiK'lir keine predigt ibuu . . . kein ed«'lu<dn
kr-Ki {iferd besciirdteii. xwo haehseitpredig'
teu. i i:);JG). Dj\
Kdeltttfini m. gemma: da lindel man
IhmIi Hion vnd den eddcislein onix. 1
2. 12; eddelsleiu schneiden vnd eiu^eUco.
2ifoa. 35, 33 ; kamele, die wdrtie vnd gobls
di(! menge Irugcn vud cdelsteine. 2 chron.
0. 1. zuweilen auch, wie mhd., getrenni
edel üleiu: gold isl) besser deuj) bley. eddel
siein besser denn wacken. das 15. cap. der
ersten ep. *. PauU an die CormlAer. (1534).
eiij -; edle sicyuc. rar. zu 2 dkro». 9, 1;
die etilen ^lein. Jen. 1, 25'".
Edern^ s. aderu.
Bf€n> t. ufern.
Digitlzed by C^ogU
EFfEN
481
BBB
Rf», cieni» cfiMhi «. ifleii, xff«rei,
äflisch.
KgCi f. occa: aUo tlaitF er aucii keines
pHuges noch eg« dasa. das er tos seltige mil
weilzen. der XM.psalm. (1532). Dj"; man
(Ircscliül die wicken nicht inil cgrn. Jes.2H,
27 , 100 wnUr egen äreschschlitten zu ver-
mhen Hni» iie Eüi. ausg. 1 , 380* bietet
egde, welche form dem mhd. egede {Ben. \,
41'» ', "hd. pj;iil.i (Gra^ \ , 112) ent.ipriiht.
t^eij /. /- <'i^'''l, hirudn, sauguisuya, nUtd.
ögele [tien. 1, 411), ahd. egala {Graß" l,
130): die eigel hat swo tOehter» bring her,
bring her. tpr. 30. 15. mannich faltig sind
die formen, toeUhe die nacMuth. bibet»
dieser slelle bielm, so hat z. b. eine frank-
furter biM v.j, 1562 ciii,'el, eine Witten-
berger v. 1604 figcl, neuere Ub^auegg.
haben sogar dor ipnl.
Ks;cn, orcare: i\u\a solle |»fl(lgrn vnrl J.irnli
eg«Mi. Hut. 10, 11. — mhd, cgeii (lien. 1,
410).
Ehe« inlerjeclio irridenlis: ehe, er hat
mir keine srhrifTl furhrai-hl. das diese wort
Christi noch fest stehfm. (1527). ej^
Ehe, prius, ent nhd. ervenlerte form für
eh , mhd. unorganisdie kürtung de* sel-
teneren t'r.
1) prius, antea, früher, vormals: es isl
wol eile geschehen, das ein wiclcndcr hasz
ein inenseheD b»il lohend rund raiend macht
(gemaeht), wie die poclcn von der lleciiha
Taliulieren. auff das vbirchristlich buch
bocks Emszers, (1521). Aiiij''; wer ehe
(vorJker) kam der as» ehe, das die hernach
kamen nichts funden. wm «Aendmal (^riiti,
(1528). Ciiij".
2) potius, [ifber, vielmehr: wir wollen
ehe slerlien, d«ini etwas wider vnscr velcr-
lich gcsets handeln. 2 Maec. 7,2; Ihuo
doch die T irckt.n selbs also, das sie sich ehe
vnd liilicr crwtirgcn denn fingen lassen.
eine heerpredigt Widder d. T, (1529). £iij''.
3) priusqu(m: Christas foddert hie von
aancl Pelro drey mal die lieh, ehe er jm diu
srhafl* liefilhel. grund md rr.^nch. (1520).
Ij*; p\n musiciis hat ein lied ausgesungen,
ciiu der ander sucht vnd ßndct obs ein sul
oder h im ctaue sey. wm ien letxlen wor-
tem DauOi. (1543). Aiii/; ehe der herr
Itaan. waitaftack.
SoJoma vnd Goinorra verderlicl war sie
wasserreich. 1 Mos. 13, 10; ehe sie sich
legten kamen die leule der .slad Sodom. 19,
4; das dich meine seele segene, ehe ich
sterbe. 27, 7 ; ^ iwey iar vmb sind. Jer.
28, 3. — flie denn (ahd. h thannc. T. 188.
6): acht ich solche TciDde wie die iungen
nisse, wekfae ehe dam lenae draus werden,
ledige, diirre bdg« sein mOssen. anriet
hönigs i . Engeltand lesterschriffl. ('1527).
Ihj*; vml (las voh'k Iniif den rolit'ii leig. ehe
denn er versewret war. 2 Mos. 12, 34 ;
las ah von mir, das ieh mich erquicke, ehe
denn ich hinfare vnd nicht mehr hie MJ*
.'^9. 14; rho denn ilor hane zweymal
krchci, wirstu auch drey mal verleugnen.
Marc. 14, 30.
4) ehe — denn, eher — ak: die zOlner
vnd huren in (igen wol che ins himelreich
knmen «leim jr. Matth. 21, 3t ; es ist gut
/.II rechtti , vveii «lie mJrkle alle zu Leipzig,
dass sie ehe tausend exemplal' vertreiboi
können, denn die vnaem hundert, de Wette
frr. 5, 101 — ehe — ehe, eher — als:
dasz ich hinruri wolt radlen, elie ein hyrrie
odder sonst werd^man, ehe ein priester
odder munch werden, an den christl. adel.
(1520 renn, ausg.) Jiiij''; vnd will flie l.is-
seii hvmcl vnd pnien vnriielirii , flu' i'vn
cyniger lullcl odder buehsiab daiinn verfalle,
eyn trete vermantmg. ( 1 522). Aq' ; sie heb-
ten ehe den teufel selhi; los gebeten, ehe sie
golles son hellen los l.if^ücn sein, randgl.
zuMaUh. 27, 16 — nicht ehe — denn bis,
nicht ^er — (aU) bii: wo die sande nicht
ehe vergehen wenlen, denn Iis sie durch
vnspr rrw, hnssc vn ! trnlc werck vberwogeu
wenieii, so hab(M) wir gar keiner Vergebung
zu holfen. zwo predigt auff der kindertauffe.
(1540'. Lj».
5) je ehe, eo prius: aber ehe sie sich
vmbsehen stOsl er sie zu boden. vnd gemey-
niglich yhe grüsser künigreiclie, yhe ehe.
der 127. psalm. (1524). Biüj''; keine lern
noch trawm so vngescbirkl kan auitkomen,
er finili'l srlmlcr di/ii, vnil yiie vngeschicklor,
yhe tlif. das diese tcort ChrisU noch fest
stehen. (1527). bj*.
Ehe, f, lex, lealaaienlum, nwfnknonltim.
1) dfo hedeuiung lex, tettamentum, be^
61
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EHEBETT
EHEGESTERIf
ffegnel hei L. nur noch anfangs : es i>.( .itirli
geschrieben vod saul Paulo » Chrisluä uaiu
die e« aa lieb, loff das er die, die vnder der
ee waren erioszet. ey» gtffttUck eite$ huch-
lein. (1516). Ciiij''; voick iler allen ehe,
des allen bnndes. 1, 523'' tii der soJbn'/f
von der beichl.
2) ehe, puUrimonium: tur eh« greyfTen.
ündißherrtnd, ordern. (1523). Cij*; vnd
ich nam sie zur ehe vnd sie zeugelcn mir
sdn« vnd löchlere. Exech. 23, 4; on che
bleiben. 1 Cor. 7. 11.
Ehe iH Muntng ßr ce . denn üAd. nur
\lien. 1, 450), nhd. ewa {Graff \, 510).
die ursprüngliche , jetzt erloschene bedeu-
lung geselz scheint sich aus der noch alleren
von ewijfiteü , teekhe dem j^ofb. iivs allein
eignel, enlwickcH *u haben.
Ehebett} ehehellp. n. leclus jugalis: die
ehe sol ehrlich gehuUeii werden hey allen
da» ehehelte vnlefleckt Uebf. 13, 4;
daa iat die schttae deeka ?ber die brautbelle
oder ohcbelle gelegt iieo boebteil preüg'
ien. ( 1530i. niij'.
Khebrechcu, aduitenum jacere: du soll
nicht ehebrechen. 2 dfo«. 20* 14; norden,
atelen vnd ehebrechen hat vber band ge-
nomen. Uus. 4, 2.
Ebebrcchef} m. aduller: wer die ehe
bricht mit jemands weibe, der sol des teils
«terben, beide ehebrecher vnd ehebrechcrin.
^ Mos. 20, 10; die luircr ahcr vnd die ehe-
lireclier wird gntl nrlitcn. Ilrbr. 13, 4;
reuber odder ebrechcr. wiäüer die verkerer
JceyMrJIcb« numdslt. (1523). Oj''.
EhebffCeherei; f. aduUerium: wie sie elie-
lirecherey gelrieben vnd blut vergossen haben.
Eieck, 23. 37; hürerey, ehebrechcrcy vnd
vntoeht wmrwmgs «n $, L deudschen.
(1531). Eiij>'; UeinU von Wolffenbttltel seine
srhcndliclie , vnbusfcrtige , verslocklc che-
brecherey vnler dem schrecklifhen vrleil vnd
zorn golles schmückel vnd bergeU tetder
ITant WwtL (1541). Nj'*.
EbebrccbcriB» f- adullera: ein erwcgen
rlibreilicryn. wider den falsch genantten
geijsü. stand. (1522). fiiiij''; wo sie nu bey
einem andern manne ist, weil der man lebet,
wird sie eine ehebreeherin geheissen. Rom.
7» 3; jrehebrachcrviidefaebrechmn. Jm.4» 4.
Ebebrerherisrb , ehebrecber&cli . adulle-
rinus: gehe noch eins hin vod bide vmb das
bulcrisch vnd ehebrecherisch wetb. Hos.
3, I; die b9se vnd ehebrechemebe art.
MIatih. 12. 3
Ebfbrief, m. tpohl ein bäpsUiches ^rhrei-
ben , melches die ehe mtl sonst verboleMu
graden gestattet: d« hat er (der kap$t) Idl
. . . äililjvhneue, messebriea«, ehebrieue.
wider das bapstum zu Rom. (1545). nj\
Ehebrorh , m. aduUerium: dis weib ist
begriffen aull' frischer Ihal im cliebruch. Joh.
8,4: haben engen vol chcbrucbs. 2 Pet.
2. 14.
Ekedleb, m. wer sie (die ehe) yro winrkel
vnd linsiernis siichl odder heimlich annimpt.
der i<sl ein ehedicb. von ehesachen. (1530).
DiJ^
Ehefall I m. casus malrimonii: so werde
ich von rilii lieii hcrichl, ' v niclils anders
denn Irawrigkeil vnd schwcruiul des gcists,
die sich itigelragen habe vber ctm eherall,
da ein prarrherr seines vorigen verstorbenen
weihs slieninijtter gorrriel. /en. 8,223^
dnriiiiiij wcre mein rat io diesem ehefall.
Eisl. 1. 193'.
Ehefran^ f. uxor, gemahlin: wer ein ehe>
fraw findet, der findet was gols. tpr. tß,
22 : mau sihel auch hernach in allen pro-
phelcn, das golt sidi .stellet vnd redet mit
den kindcrn Israel als ein man nul seiner
ehefrawen. von den jüden vnd jren lügen.
1543). Gij^; buler vnd hamtreiber vngem
eherrawcn nenien. «ermaminf m die gtUt^
liehen. (1530).
Ehcfruulcin (chefrewlin), n. dim. des co-
rigen, usoreuta: ein eheltawlin mus sie bin-
dern, ebeni. Fiij^
Ebcgcmahl» n. eonJux, mann «nd frau:
die Stück nlicinc scheiden man vnd weib,
doch mus es vormals, wie zu reclil f^elnirei,
genugsam erwiesen werden , das «hebreche-
rey vnd hurcrey geschehen sey, sonst sdllen
wol jr viel böses von jren elif^'onialen sogen»
diiniit sii' die los Würden. Eial. 1, 215".
Ebej«8(ertt| nudius terlius. vorgesiem:
deine sooichen sind von Mansfeld gefaren
ehegestern. delTcflebr. 5*784; Jaeob sab«
an das angesicht Laban, vnd aiho ea «nr
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EÜEUAFT
483
EUEMA.NN
Bichl ^egen jin wie ge>tpni vod ehegc8l«m.
1 Mos. 31. 2. S.
in der ersten deuUchtn bibel fl462)
«gestern \gedr. egegcsiern , was tcokl nur
Druckfehler ist;, mh4. ^^ter (Betu 1 , 500).
«M «gCstere, lrg«stert (GraffA, 27 S).
Ekehtft (ofintn), legitimus, rechlmcUiig.
reehlsgüliig . mhd. *}iafl {tien. 1, 451): wo
ybr aus ebaflW vrsaclien nicbl erscheynen
Bttchtel. swiy i^fUHi^ MCin^ vnd
Mi^ädemertig* fepoU, (1524). Btj*. er-
MCheirtt nur nn dieser s(elle bei L. und nwh
hier nur in einem der in der genannten
4thrift abgedmekim ÜMOffr/irften geboie.
imgegen gehramki L. ehtm^ iat ff«iek*
Ehrhaftig, mhd. phafik (Ben. l, 452):
au» solcher ebebafftiger null hat er widder
Blich, ahi «jntm goUis priftiter gepurt,
•nistreylten furgenomaiM. §ifin wtMer-
Spruch. (1521). Aijv
Khciialt, m. dtemUtole, bei L. nur in, der
haiupotliUe ersehtimend: ein jglkher ehc-
hall »der d'mislbol. hauspasl. \Wittenb.
1545), tcinlerteil 52'; man finilel <i<ilfh(>r
ehehalleu oder dienslbolen seer wenig.
ebend. biK
mki, Iball« {Be», U 628), «M. Km i»
firUsur als iUtm tfioMct. thatta {Grmff 4,
»07).
Ebcburcy /. uJTor aduliera : gleich wie
eine cliebur« viel irewer rnd gehorsamer isl.
aoch viel awbr Ihm vnd kidei vmb dca ehe-
brecbers willen tU nn viiiI) jres in.mnes vnd
kinilcr willen. rerUnjung des akornn. (1542).
ViiJ'' ; so belen sie auch viel, wie die cbebur
prouerfa. vtj thul. tkmA.
Khekiidy n. in der ehe erzeugtes , proles
legitimfi : fll»!:;« Iiurenweih ist seine
{Uoscasj recltle redliche eberraw gewesl vnd
ital röchle ehekiader mit jr gezeugel. rorr.
über dem proph, Botea. Binäseil 7, 400.
mhd, ^kinl [Ben. \, 818).
Ebclf ate , pt. ronfuges : d.is <;nllen die
eeleudl wissen , das sie gou , der chrislen-
bcyl» alter weit . . . fceys beaser werch vnd
DOts si Ii;inv*n mugen, daoB daa aie ybre kin-
der wol aunizyhrn. von dem elichen slandt.
(1520). Aitj''; bie (l Cor. 7. 3 f.j vnler-
richl s. Paulua die ehelenU wie aie .sich
gegcftciRandcr hallten aoHeti der ehepOichl
hiilbcn. das 7. cap. s. Pauli xu den Conn*
thern. (1523). Dinj'- ; rlit-M' rfrfv njclu wol-
len wir beten , darnach Wüllen wir vns iih
samcn halten ab eheleuie. Tob. 8, 4.
Bhelicfc (eblipb. eaKcb. elich). getraweki
L. nur noch in der engeren bedeutung con*
Jugaiis: eyn seriiifdi von (h-ui elicken «standl.
iitel einer 1519 erschienenen schrifl L.^s;
cyn eblich we^b. int 7. cop. «. AraK au
den Corinthem. (1523). Biij"*; Xose« dem.
12 eine vertrawele jir/igfriiw eine pliHiehe
( iw nennet, von ehesachen. (1530j. Eiij**.
ofl mü werden: stehet die sache eines man-
nes mit acinen weihe alao, so iata nidH gnl
ehelich wcr.Ien. Matlh. 19. 10; vnd ver-
bieten ehdicli zu werden. I 7Vm. 4, 3. sub-
sianUvischi den ehehcben aber gebiete nicht
ich, sondern der h«rr. 1 Cor. 7, 10; das
die eebchen ybre kindcr zyhen. eyn sermsm
von dem elichen slandt. (1.^20). Aiii'
mhd. i\kU (Ben. I, 452j. ahd. eltch
{Graff l, 513). auch no^ mit der urspr.
bedsulmng gsuUmäswig, kgithms.
Ehelichen (ehlichen), mairimonium Ira-
here , heirathen: wenn jemand ein weih
nimpi vnd ehelicht sie. 5 Mos. 24, 1 ; mein
Schwager wil mich nicht cheKehen. 25. 7 ;
daraasx folget, das schwister kinder vnd der
siiflVnatter aehwesler fur pott mit truftcm
gewissen mngen gechlichl werden, wiiche
person verpoten sind tsu ehlichen. ( 1 522).
Aj**; da nassen sie die Weyher enttweder
lassen odilcr oliliclion. wider den faltdk gs-
nanlii^n g^gsll. stand. ( ir>22'. (ij''.
Ebelo&j caelebs: ewr newer löblicher
eheloBCr stand, itermmmtp an Ss gekt-
liehen. (1530). I j' ; ich meine aber nicht
den jtzif^en gcisiliclieii sliiiitl jnn klüslern
vnd «tiflUcn mit seinem ehelo.sen wesen. das
man Jtfnder «wtcAn/e» Aalten salU. ( 1 530).
BHf.
Ebemals, anlea, quondam, mhd. 6 males,
auch h>'i L. getrennt ehe niah : e? h.if wo!
ehe iiiJils eyn narr bas zu geraten , denn eyn
ganiter radt der klugen, an die mdiberm.
1 1.^)2 l t. Eiif.
Ehemaan (• Innan), m. maritus , gälte,
mild, eiiiaii (Ben. 2, 39): einem ebnian (^e-
bürt] jnns haus zu sorgen vnd schicken, vnd
et*
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EUEPFAFF
484
EUEVERBIETER
niclil der kinder warten, wie das geseU tnd
«uangMm xu viU»r$Mien, ( 1 532). Aiij* ;
wenn jemand erfunden wird , dor bey einem
weibe schleffu die einen eheman hat, so sol-
len SIC beide sterben. 5 Mos, 22, 22; nacli
dem OfenUieben verlObnis ist er nicht ledig,
MHidern ein breutgam vnd eheman. von ehe-
sarhfn. fl'i'M)]. Fiiij» ; es ist on rweifel
meiii aücullieueriich geschrey für euch
komen, als sollt ich ein ehemann worden
seyn. de WeUe br. 3. 11.
Ehepfaff; m. verheiratheler geistlicher:
würgen die ehepfaffen. vfrvmnung an die
geisUichen. (1530). Cij". da dies wort ütji
6 rt mm wmenridmtt geblieben Itl, so füge
ich noch tunm b^egaw einem Zeitgenossen
L.'s bei: M) lit'j'^'Mi wir es euch i»apistpn ein
exempcl der aiioslelii sein, welches den ehe-
pfaffeu nicbls abetreil, sonder viel mehr euch
inwidder ist.. JTyme«« von 4er frieeUer
ehestand. (1533). Fiiif.
BhepHifhf . f. eheürhi- pßlrht , bcischUif:
Bit die worll s. Pauli ^uiü klar guiig viul
dfiriTen nicht viel gloszen, so mag ich nicht
so lielT hyneyn greyffen vnd vnsauber von
der ehe|»llir!!t M'lircyl>en. das! .cap.s. Pauli
zu (Ich ConnUu rn. (1523). Cj* ; ich wil der
fahr geschweigcD, das man ein weib zwingt
tum man yns bette » die ehepflicht zu leisten
vnd doch keine zu foddern. wm ehesacken.
(1530). Bij^ s. eheschuM.
Eber, prius, L. eer, ehr, doch, wie schon
mM. £r, fwr ieUen, häufiger ehe (i. d.):
auch findt man die zur ehe greyffen vn«l
valler oilor inulter werden, eer sie selb bet-
ten kuudeu. ron dem eltchen stand. (151 9 1.
Aiij'' ; aber ehr sie das thelen, sie licssen disz
gewalt viel ehr fallen, von dem bapsium 2«
Aome. (1520). Bj"; so sollen sie es docli
nicht eher Ihun, meyn .Hiilndhn sey denn da.
tvoey keiserliche gepoU. (1524). A2\
Kbcr, f. spieüt e. aber.
Ucm» ehrn, aereus, t nn erz (mhd. uhd.
h), mM, ahd. £rln {Ben, l, 438. Graff 1.
433).
1 ) eigentlich: iünflzig eherne hefite. 2 Mos.
26» 11; ein ehrn handfas mit ein ehrn fas.
30. 18; ein ehern lopfr. 3 Mos. 6,2$;
mache dir eine ebrne schlnnge. 4 Mos. 2 1 ,
8; zum ersten mus die schlänge, die Moses
aus gottes befelh machen sol. ehernen oder
kapITem sein. httu^oH.{Jhena, 1 559). 266^
2) bildlich: dein himel , der vber dir isl,
wird ebrnen sein vnd die erden vnlcr dir
eisern. 5 Mos. 2b, 23; denn ich weis, das
du hart bist vnd dein nach ist ein eisem
ader, vnd deine stim isl eherne. Jee. 48» 4«
Ehcsarhe, f. causa conjugalis: wn wir
beginnen ricliter ynn ehesachen zu werden,
so hat vns das kamprat bey dem ennel er»
grilTen. von «Aesncften. (1530). Atj^
Fitif schander , m. conjugii violalor: der
ImscIioH ist ein vbergöltlicher man, der kao
iiiriii straffen die pfaflen» so frawenreuber»
eheschender vnd hurrn ieger sind? eine te-
rtcA<. (1528'. Büj''.
Elieschelden , n. die not foddert auch et-
was zu sagen von «'lit.>scliciden. ron ehe-
Sachen. (1530). Jj '; das scheiden von bette
vnd liseheein recht ehesdieiden vt» das kein
fiiiirkli'in der clie da bledil. ebend. Gj**.
Khesrheidung, f. divortium: vnn dem
selbigen (sc. geistlichen) recht die eheschci-
dung gemeiniglich der massen tu gelassen
wird , das sich keins verendem thar. ebend.
Gii^
Ehcschald,/. was ehepnichl: sie hat recht
vnd macht die ehescbuld von yhip zu foddern
ah ein eheweib. ^end. Bq^
Ehestand, m. matrimonium : niemant vnler-
windet sich gern solcher luKzen tape, ilanimh
schevvel yderman den ehestand. da« 7. tap.
f. PnnJisu den Corinthem» (1523). Biitj-;
nach der brunsl vnd kiilzel zu rechen . . .
ist die iungfrawscbalU vnkeuscher denn der
ehestand. ausleg. der ep. vnd euang. ton
der heyl. drey könige fest. { 1525). fiiij'.
Bhctllftugi f, eoncUiatio malrtMOHä.*
vnd sie naroen einen brielT vnd schrieben die
ehestilTlung. Tob.l, 10; dasmagwol beii^^en
eine grosse herrliche ehestilTlung oder hoch-
zeit. steo AocAieil jj/ tdtylen. (1536). Gj*;
wt'nii die chestiinung volzogen sol werden.
KisL 1, 193\
KhcTcrbirlen j n. solch eheverbieten wird
er nicht Ihun aus liehe zur keuscbcil. rorr*
v5erdenpro|»ft.l^anle/. Bindteii 7» 380.
Ebcvfrbleter, m. also sagt auch s. Pau-
lus 1 Tim. 4 das Im* rlicuerbieter ia heuche»
ley lUgen reden, ebend. 7» 381.
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EREVOLK
485
EHRBIBTDNG
EhCTolk, n. conjuges, cheleute: wie eint»
selige eiie were das, wu sulciis ulieuotck
beysamen wer«, aiuteg. der Z9hen gepoi.
(1528). K&*; ein clirisllicli elieuokk.
hauxposl. {WiiiftifK, I T) 1 5j tcmlertciV 10')'.
Khcwrchitelu, n. aUo iüI es auch <icn jiuleii
gangen mit jrcui clicwccltselii vud seht idcn.
Am h, 6. vnd 7. eap. «. MtMhti, (1532).
Viiij\
Kheweib, n. marita , rhffrau, mhd i'wip
(Ben. 3, 7 lU): sihe da, du bist des lod» \mb
des wetbs willen» ila« du gsDomen h»»t, iwn
sie ist eines manncs eheweib. 1 Jlfo«. 20,3;
eint- liiiii' l'iiiij,'! i'inrn vrnl>s brot, aherein
ehew<'d> febet das edle leben, spr. 6, 26 ;
jr (der Türken) geselzc zulegst, das einer
nag xwelff eheweiber haben. etn$ httrpre-
dig(, (1542). Gi^ij^
Ehewille, m. propensio ad connubium:
vnd ist die braut liebe oddcr ehewdie cm
nalflrlich ding von goii eingepllanlst vnrf ein-
geijflten. ron ebesachen, (1530 . r.Üij'-.
Khrliar t"«!».')!"). anfnnga aurh wie älter-
jthd. [z. lt. bei keisersberg}, erber, mhä.
^rbiere (Iten. 1, 445). gebraucht L.
I) ab autMeidutende* epHhei in UMn
vornehmer leute, z. 6. dem erbarn, fursii-h-
ligen Lassro SiH-nplor, Aor «in«! Ntitndieru'
Syndico. das man Hinder zur schuien hallen
«olle. (1530). Aij-.
2^ konoralag , angesehen , vomdm: Jo-
seph vnn Arimalbia, rin ciliarrr mlsbnt.
Marc. 15, 43; die amierbligen vnd erbani
weibcr. apost. gesch. 13, 50; nii aber sie
sehen, «las ao viel erbarer kinder mil ver-
warter luchl vnd ehre die ban gebrochen
haben . . . « erden sie mutiger vnd lhurs»iu'<'r.
vraach rn'd anticorl. il523). Aij' ; ich itül>
selhs viffi reiner erbarer menner gesehen vnd
gekand. wenn sie sollen gericlit sitzen vnd
rtwn ein b!iitvrl«M| «[irocfim , ^ic dn fiir
flohen, sicohochzeitpredtglen. (Ib'rHi). Aiiij'.
3) ron ansländigen sillen, züehlig: die
diener solleo erbar aeiit. 1 Tim, 3, 8; was
erbar. was gerecht, was keusch, was lieblieh,
was wol lautet . . . d»Mn d»'nrket nach. Phil.
4, S ; ein erber fruni christi>n man. ton den
newen KekisiAeH bulten vnd lUgen, (1520).
Aiiij" ; wjr ists. das Tressen, saulTen vnd voll
Beyn solch» erber leben am allernieysleu hyn-
derl \nil vorstoret. ausleg. der ep. vnd mang,
ritm christag eU. (1522). Cj*; welche al-
leyn sehen, auATdaserbarscheinbarlieh leben,
denen were es besser, das sie liiirn vnd buben
werfn. Jas benediclus. (1525). Fj*.
Ehrbarkeit (erbarkeit), f.honestas: vicis-
siget euch der chrbarkeit gegen jcderman.
BiSm. 12 t 17; es Ist aber sebendlich, das
nicht so viel redlickeit vnd ei ha^^keit ynn yhn
i<?), solchs frey erans zu Itekennen. das diese
worl ChrisU noch fest stehen. ( 1 527 ). fj^ ;
Ott Ist dennorh ein fttnekHn odder swev der
tngenl vnd erbarkeit jnn jncn. eine predigt
vom verlornen schuf. (1533). Aiiij".
tnhil. r\\>:vvt'ivil [lien. 1, 1 lö».
Kbrbarlicli terliartich), adv. huneile: las^
set vDs ebriurlich wandeln, ab an tage.
Rom. 13. 13; rrtfmlieh vnd erbariicb leben.
ntishg. der ep. md euanq, rnn nstem.
(1544). N5''; wer lioirerlig ist, da sj)richt
man, das ist ein ehrlicher man, der helt sich
stadlieh vnd erbarlieh. hauspost. {Jhena
l'i'O) 271*': |irics1rr waren hcirlii h , vnd
doch cbrb.irlicii gescbrnih kl. randgl. zu Jes.
ül, lOj c. w. wird &ich iueiiu christlich vnd
ehrbartichtf^issenau hallen. delK«Me6r.4,334.
Ehrbietrn, honorem Offerte, venerari,
mild, gi'ln'inil t'ii' iiiilcn: wie die bepsl,
l>ischoli', ept vnd das vob k sich lassen ehren
vnnd ehrliieten mit bicken vnd knyeit. von
anbeten des saeramenU, (I523>. Ciij^; hie
liillfl ki'iii ilriiidlipon nrnli clnliii-lrn. von
/iriinUchen vnd gestoltn briejen. { ir>2D|. Kij\
Khrbicllg (ecrbietig), vcnerabundus, heute
ehrerbietig: luni dritten wolt ich ein icedel
ausz gehn laszen, eynen ieden zcuuonnanen.
il'T runiisclifii Kirrlion fdl^'i n. gehorsam vnnd
td luelig zcii sejun. originalbr. v. J. 1519
auf der hibHolhek xu Gotha cod. ehart, 379
foL 2 ; seyl ehrbieiig (1522: eerbietig) gegen
ydermnn. 1 Pcl. 2. IT iit dm er.^len nusgg.
des n. lest.; das sich der leib züchtig vnd
ehrbieiig gegen dem leib vnd blul Christi
hell. detfdseA ealecft. (1529). \V*
Kfcr|ictng> «ArerMelltny: die ehrbie-
tiin^ war den papisten veradil. utifnort
deutsch, (1522). Aiiij'': sohlte eiiserliche
ehrbietnnge hcysi eygentlicli ynn der schrin
anbeten, ron anbetendes eaeraments. { 1 523 ).
Ciij**; die aposlel sassen ym abendmal vber
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I
GHRK
486
BUBEN
tiscb vnd bellen Uhrislum oichi m , den sie
Mblich ia tktM xahm vad th«lcii;[^iii keine
•brliieiung. da* 4i»te «mtI QtrUU »odk fest
itehrn. fIo27i. ilj*.
Khre (ero, etTC, celirel, /. honor, digniuis.
gloria, mhä. ere (Ben. 1, 442 ff.), ahä. era
1) ehre ynn der schrillt heyst nichl alleine
»las pul gcril.clile, somlpm die gdter dnuoti
das gerflclile erscUallet, als Matlh. 6. ich sage
euch, d«s Salomon yDU alle seiner ehre nicht
iit bekleydpl gewcsl als der eines» vnd psalm
77. sie wandfllon ylire ehre ynn ein kalbs-
hüdp. der Iroslliche psalmen. f lb2ih. (IS*.
so goUes elire <s seine hertUchkeU und
frStae, dtf|a, ^oria: herr ich habe lieb die
Stele deines hauses vnd den ort, da deine
ehre wonel. ps. 20, S; die himcl crzelen
die ere goUes. 19, 2 ; bringet her dem hcrrn
dire vnd stercke. 29. 1 ; heilig; beilig» heilig
ist der herr tehaolh , alle lande sind seiner
plircn Vül. Jes. ö, 3 ; ehre sey goU in «Icr
hohe, vn<l fnetlo aiiff pnlnn, vnd drn nionsrlten
«in \vulgefall«n. Luc. 2, 14 ; Joh. 1,1-1: vud
wir sahen seinehenrligkettidenelsl« L,in4er
ausleg. der ep. vnd euOHg* «MM €lui§tag etc.
( 1 522) vnd wir hnhen soyne ehre gesehen,
fügt aber gleich hmsu: wenn ich aber aulT
recht deutsch saften sollt, spredi ich, das die
selbe ehre, die auiT hebreisch cabod, aufl*
krifclisch ili>\a vnti .itiff lalinisch gloria lieyst,
aulT di'iUsrh iiicszc hcriickeyl: ebenso hat
eine bei Bindsei i fehlende var. lu Luc.
24, 29 (wm ahenimal CkrUH, 1528. hj*)
in sein ehre gehen statt zu seiner herrlig-
kcil eingehen; gib golt die ehre. Joh. 'J, 24 ;
so from isl er nicht, das er goll die chcre
kOttde geben vnd sprechen 'ach herre ich
habe gesündigt', vber düs mte buch Mose.
(ir)27). l.'üf ; wir «scheinen vns dochiurlit
frey oilcnllich au Itekennen vnd pnlt die ehre
geben, wo wir vorzeiten geirrel haben, das
icMne eanfUemM. (1530). Giiij*.
2) ehre, das ansehen, der rufcm, der gute
tinme, d^'n hohe stellungf grosse thaten, edle
geiiinnung u. c. u>. einem menschen ver-
Mdusffii er hat meine ehre mir ausgezogen
vnd die kröne von meinem heiibt genonien.
Hioh in. 10; lielu-n herrn, wie lange sol
meine ehre geschcndel werden? ^.4, 3;
niii ehren vml schmück wirslu jn kröoeo.
8. G ; achte ale (df« «eeliMl) liodi. so iriid
sie dich erhöhen vnd wird dich tu ebreo
machen, wo dn sie tiertzesl. spr. 4, 8; ehe
man zu ehren kompl mus man 7i]tinr letdea.
15, 33; zur selbigen zeit kam ich wider ter
vernnn0(, anch «n meinen kttniglichen ehm.
Dan. 4, 33: so sollen sie doch den Luther»
die Lnllieris( Iien lere viii! Irul -i-n hlfvlipn
vnd zu ehren komen. eyn chnsil. trosiOrie^
am die mttenh»ff«r, (1524). Biiij'': also
hat der kdnig nach der besten netien ge-
grilTen, aiifT das er Jn<rpli zu grös<?ern eher«»
•;rt7ie. vber das erste buch Mose. (1527i.
nnij'; weil er nu lillet, das er zu Wortub
so mit schänden bestund vnd noch jaer ein
gaiieh sein raus, hat er synl der zeit hernit
viel hsK ftctn widderumb ehre erlangen wol-
Icn. die kletne emlworL (1533). GJ"; bie
aber nt auch gewehrel dem nebislen nidM»
abzuspannen , ob man gleich mit ehren far
derweil dazu tionieii kau. deudsch cateckiS'
mus. (1529). Liij'' : ehre vnd glimpH ist baM
genonten, aber nicht bald widdergebeo. ebeni.
Kiilj*; dem nehesten sein ehre vnd leumud
abschneidet), ausleg. der ej». mi mtMif, fsn
ostern etc. ( 1 5 ! 4 *. v iij*.
3) jungfräuliche ehre: die weibliche ehre
gehet hcy vns vber alle fhicht des leibcs»
vnd eine beschlaflenc dime fcompl schweriidb
zu eliren. von ehesachen. (1530). Eiij' ; ei
geschieht jlir ehen als wenn einer dirnen aiil
gewali yhr ehre genouien wird, ebend. Ulj^
4) reilMtaneii, weldke die eArenbesenfiMf
ausdrückm: insdnem tcmpcl wird jaijedv>
man efsre sacron, p. 2!<. 9; ich nerae nidil
ehre von mens^clien. Joh. 5» 41: Ibut ehre
jederroan. 1 Pel. 2. 17; vnd sie thetcn vas
grosse ehre, aposl. f9Uh.2%t 10.
t'hreu, nrnre, s. Sliren.
Khrrn , honcmre, ehre erweisen, tnhd. I
eren {Ben. 1, 445), aJid. eren , 6rön {Graff
1, 447).
l)gDll ehren, adorare, colere: vnd der
herr spricht, dariimb das dis \<o]rk zu mir
nahet mit seinem munde vnd ual i>oiuen Up-
pen mich ehret. Je*, 29, 13; wer sich des
armen erbarmet, der ehret golU «pr. 14, 3i;
vnser pnti. den wir ehren, kan vns wol er-
relten aus dem glUeoden ofen . . . vad wo
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EHRENFEST
487
EHRGEIZIG
«TS nicht ÜiUD wil, so soltii tleimocli wissen,
<las wir deine pölter nidii cliren. Dan. 3,
17 i auff dM sie alle den son ehren, wie sie
vaier ebm. /«A. 5, 33.
2) die elteni» den kOnig eie. ehrtn: du
soll deinen valer vml (Jeiiie nuillcr ehrcn.
2 Mos. 20, 12; viul soll niclil iurziehen den
|[eringen, noch den gru&sen ehren. 3 Mos.
19, Ii; für eim gnwen heubl aollu aulT-
«tehen vnd die allen ehrtn. 19,32; furchtet
^OU, elirol (l.'n lionif^', 1 I*e(. 2, 17.
3) andere yetfeHSluntie clircn: wer golles
woli ehret der thnl den rechten golie«dienst.
Sir. 4, 15; des die romischti kirclie von ^ou
ftir al!on nndern geerel sey isi kcyn zweyfi ll.
vnterncht auff eltich artickel. (1519). Aiij'';
Christus chrel die wirdäiliülll {die hochxeit
jm CttMo) mit »eyner eygen pereon, mit wiuh
der TCld geschcnck. ausleg. der ep. vnd
euang. von der heyU drty k&ni$9 fui eU»
(1525). Lj*.
Kkrcnfcit (emvheit)» von X. a<t tffei «md
4mrede edfer mann» g^TMukt: dem ge-
strengen vnd ennliesti'U Hans von Slernberp;,
nller. der in. psatm. (1530). Aij"; dem
geslrcngi'u vnd cravliestleii IKins Lüseff erb-
»erschelck. der 147. ^(m. (1532). Aj";
^wr gn.ndcn vnd ehrnreslen fugen wir zu wis-
?(pn. de Wette br. 5. ♦'♦JO ; i^eslrenger, ernvhe-
5(er. lieber herr. burhhardl briefw. 269.
Khrenheld (ernhold;, m. ta^talor,
praeeo, her^d: vnd der ernhold rielTvber
l.uil. Dan. 3, 4. ohne zweiftl ist rnihold
eine enlstellung aus lieroM , doch in der L.
xugeschriebenen schrifl „aitquot nomina
^r&pria Girmanorum ad priteam elynie«
ioffiam reitUMa" iWiUtnk» 1637) Cj" heisxl
es : hodiccaexaris cadurpatoruocattir hpvo\<].
id est erniioldy qui uitiuiem ei honesialem
fHoeraf et «emel. auch Agi icola spridw.
67^ ie<rd elirnboll mit elire in Verbindung
gebracht. — crnliuM für ImtoIiI begegnet
auch bei U. Sachs, Hullen u. andern
seilgenossen L.'s. später zog man wieder
lierold vor.
Ehrcikrani, ».eorona AoitorM; wie eurJi
s. Paulus anders wo srlwciljct, jr seid mein
rhum vnd irolz, meine freudc vnd tbn nlirauiz
ein legedeeberm. etüdu adiötu yial igten.
<1533). riiif.
Ehrc«telch> ulmndan» hmoribus ; es sind
aber nu an meiner lere so viel, so eddcl, so
hocbgeborne fUrslcu vnd herrn, auch so
ebrenreich vnd lobesam, eis herlzog George
jlic gewesl. verant%Dortun§ d» wfgti^^
auffruT. (1533). Uiiij'.
Khrenrührig, die ehre angreifend, ver-
tetsend: vnd die schnUle gcwalliglich be-
weisen, des hinAirt niemand kan wider ]n
ein ehrenrOnge (wie sie reden) scbriffl stel-
len, vnd wenn die sclirifll so lang were, das
sie zur weil hinaus rcicliei. kund &te doch
nichts ven seinen ehren niren. wt'der Han»
Worsl. (1541). AHij*.
lihrenvrerth) honore digmts: wo sie anders
chrenworih seyn wollen, de iVeltebr. 5, 505.
Diirerbietenj was ehrbiclen : dniuib woU
ich das wir gedendscht hetlen Rlr das wort
anbeten ehererbillcn otUler neygcn. austeg.
der euang. an deti fümmUslen festm,
(1527). VS^
Bkferhictnng, f. obtervantia : einer komme
deiu andern mil ehrerbielung ( rar. ehrbielung)
ziiiior. Rom 10; von der lieyligen ehr-
oriiu iiin^' I Verehrung), das benedicius.
(1525;. Aij'.
Ihfgeiii M. mnkitio: es were l«r war
woll allisz nach blicbenn, hell nil der neyd-
hard vnnd chrgeylz !«irh vormessen an myr
eynen preysz erlangen, manusc. der bibt. zu
GoAtt cod. eKart. 379 fot. 9; für war ynn
dem Josua isl kein hohmiil, noch ehrgeilz,
noch Ihursl. der proph. Savharja. (1528).
Ntj^; das jnen di r olii^'cilz f»'in ausschwilzeU
hausposl. {Wiltenb. \bib) feslteil. 70*.
Ihrgciilg, ebrgeltigt ehrgittlg, amHUo*
sus: also cehrgillig aber lun ich gewesen.
rar. SU Rom. 15, 20; mislrcwipe, eypeii-
nüizige» elirgyllige, vcrechlige leule. ausleg.
der ep. vnd euang. von d. Aeyl. dreyhönig«
fest. (1525). ij'*; solch ehrgcytzige kiiegcr
[jlleiilicn iiielit, diis i'<'>\[ mil vm kiiegc i>l vnd
sieg gilil. ob kricgileutte ynn sei. Stande
seyn künden. (1527). Gj''; nichl wie die
miedlingevnd eigennOtaige vnd ebrgeittigen
thun. der III. psalm. (1530). Giiij*; die
kHiglingo, rlirgriizige vnd rhumrelige bauscn
m allen gasscn. tischr. ISlK
üek» da» «eAiMmfteii aietfeften geizig,
geitig und giltig vgl, geizig.
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EHRGEIZIGKEIT 488
EHRUCH
F.hrgf Iiigkrit ^ rhrgctti^krit . flir;;ittig-
krit) /. ambilio: so ireib auch (Ut kiUisÜer
elirgeilzigkeii {in der 1529 erschienenen
»pwitUeH mugabe der weiiheU Salommutt:
ehrgciligkeil). weish. 14, 18; au szo yhn
ihs spiol rniszüngl bin ich für ylinfn df»r ehr-
geyizickeil schuldig, grund vnd vrsach.
(1520). aij^; ynnwendig yin hertien lind
si« voller ehergeyUiykeit. auileg. der eitang.
von Ostern etc. f I r)27). rT)'; olirg;oyllirkoyt.
ausleg. der ep. vnd euang. von d. keil, drcy
köniye fest eic. (1525). dij"; hchvnd er-
weckt er mit einer uosinnigen ehrgiaigkeii
sein dicner Johann Ecciura. de Weile 1,5! 1.
Kkrgierif; (chrgirig), ambitiotus: sie
{falsche Uhrer) sind ebrging vud nicht recht-
schaffen, randgl. i» <?a/. 6, 4.
Ekri^erlgkeit, f, dtrbeffierde: hoITeriig
leben \<l rliif^irl^koit , gcwnll, loh vnd ohon
aus hren. randyt. zu 1 Joh. 2» 16*
Ehrgilt ig, s. ehrgeizig.
Ebrgulden, m. Caroltu donaoSl papae
4000 aureus medanos, h. e. mutot tua et
fralris itnaijinibus insignilos , quos rulgo
vocamus schcnkguldcn oder ehrgUlden. de
WeUe br, 3, 565.
Ehrjnlty w. annut gleriae: es ist vinh
ein kleines s( l).ini!l<l(lndlen zu tfmn, darnach
werden eilel rhrinre folgfn. cijn rhristl.
Schrift an Wolfgang Reisenbrnch. (In25j.
Aiij«'.
Bkrilch, mhd. (*<(1ieh {Ben. 1. i tf)), ahd.
(V)ih {Gra(f l . 444), erscheinl bei L. in
folgenden bedeuiungeni
1) «utt9knHd^» «omeftm» beriütmt, von
leutOH: raUherrn vnd ehrliche lenle. AMos.
If). 2; PS ist ein chrliilier man polles in
dieser stad. vor. zu I Snm.'J, ü; Marduchai,
ein ehrlicher man. si. in Esther 7.1; ein
gelerter, ehrlicher man. vom »ehem Aam-
flWW. (1543). Eiij"; der ziiucrsichl, e. c.
g. wurden als cyti clirliclicr oliurfiirsi iiarli
aller zynilit keyi zu solchem bchifl'lich seyn.
originaWr. v. j. 1 523 Im arehiv tu Iftfimar
O pag. 74 FF, 2; wenn du von jemand ge-
laden wirst zur hoHizeil, so ?!Pize dich nidil
oben an, das nicht etw.i fiu ehrlicher (1 522 :
ccrlicher) denn du von jm geladen scy. Luc.
14. 8; denn ich i« nicht gc»ucht hahe, das
sie an mir hangen sollen odder ich ehrlich
vml hoch worden, von heimlichen Vltd fS-
stolen brieffen. (1529). Fj^
2) ansehnlich, herrlich, löblich, von
tacken: begrahe deinen todien in vnser dir*
liebsten grehern {vulg. elecUs sepulcris).
1 Mos. 23, G; die ehrliche pracht deines
königreichs. ps. 145, 12; vnd sie kabea
ehrlichen namen binder sich gdassen. Sbr.
45, 8; wie kan ich yhr eheriiche tittelalk
crlzclen. ausleg. der ep. vnd euang. des ad-
uenls. (1522). Hj'; szo man ylie \vd das
iicwe teslamenl erheben in zeitlicher praeht,
mehr vnd hober dan das »He, were es den nit
der vorniinin gleich, das ym newen testament
niclir (! VI fin Iiolipr priostcr were, damit es
ehrlicher vnd prachlitcher were den das alle,
von dem ftajpsfnm xu Jlome. (1520). Eiiij';
das wort (keiterisch) ist zu geringe vnd in
elirlirli um gut) solclipr scliandliilbin. tcider
Uans Worsl. (1541). Eiij''; ein fem, fromni
kind, ehrliches hcrkomens. de Wette br. o,
187 ; ich dank e. k. f. g. hochlidi des ehi^
liehen geschenks. ebend. 541.
I ztir phre tjereichend, ziemend, anstän-
dig, zuehiig , oft mit duiiv der person: wer
gednliig ist, der ist ein kluger mensch, vnd
ist Jm ehrlich, das er valugeni vbcr hören
kan. spr. III, 11; es ist gotte nicht ohrlicli
von gefirpchliclioni leibe eins menschen ge-
boren wei den, Kern es ist t^hristo nicht chr-
Itrh, das yhn der lenlTel aus der wuslen fort
auf! den tempel vnd hohen herg . . . item es
ist nicht ehrlich, >^ <^oem\\iv^i isi. das
diese wort Christi noch fest stehen. (1527).
h iiij* ; er («in guter pfarrer) kan sie dnrchs
wort zu gotl bringen vnd liiclilige geschickte
leut dmus marfipn, poUc dienstlich vnd eHr-
lich. der S2. psalm. (1530). f^iij* ; damit
lieslcligt er zu gleieii aucii alle handwerg,
siende vnd hendel , so in solchen wdtliehen
herrscbafften sind, sie hcissen wie sie Wüllen,
) f<Tn sie ehrlich vnd löblich sind, der 1 17.
psalm. (1530). Ciiij*; .sie lassen jlin jhr
sdtendlidi vnsitchtig leben bas gefalleB, denn
das golllich vnd eherlich leben, eine hock'
zeitpredigt. |1531). rij''; die ehrliche, xQcli-
liu'f' lipitp zu weihorn. Uindaeil 7, 376.
bbrlich, adv. in den verschiedenen fce-
deMungen dee «tf/.
1) ansdknUdk, AerrKok« sfalfUeft: eyn
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EHBLOS
48d
ei
knccht yiu abweszen seynes herm (grosser,
wtrdiger vnd «brlieher gehalUen ist, itean
yin bcyweszen. au.sleg. der ep. vnd tuang»
de^ n<htrnls. (1522). BBj''; vnd als or mi
hundert vnd zwey jar alt war . ward er ehr-
lich begraben zu Nineue. Tob. 14, 2; mein
kind , wcmn einer stirU, so beweine jn vnd
klage jn als sey dir gros leid geschehen vnd
vprhiillo «seinen leib gebürlicher weise vnd
h«»si.ile jn ehrlich zu grabe. Sir. 38. 16; da
er (Jmalhan) Air Ascalon kam, giengen jni
die bürger entgegen vnd empfingen jn ehr-
lich. 1 Macr. 1 t, 60; und gibt so \iel iiadi.
dasz derselben nonncn zwey oder dreyluin-
derl gülden mUi-hten geben werden, damit
sie ehrlich genug ausgeseut würde, de Wette
br. 2, 269.
2) geziemend, wohlanständig , züchlig:
lassels alles ehrlich vnd onienllich zugchen.
1 Cor. 14. 40, iU vor, Aaden Ifceilf erbarm
lii-b vnd ontenlich. theilt zachllglich md or-
dentlich.
Ehrlos^ inhonp$lus, ohne ehre, der ehre
verluslig, mhd. erl5s {Ben. 1« 444): -yder-
man wardt mirh für eynen hüben vnd efar-
loszen boszwichl liallcn. das vbirchrisl-
iich buch bochs I'mszers. (1521). Bj' ; du
leugf».«t als cvn frLzbiilx! vnd phrlosor liüs-
wichl. dan ander leyl widäer d. hyml. yro-
pheten. (IS25). Nij^; ehrioser »tand. ter-
moiittii^ an die geistlichen. (1530). Fij'';
das jhr sehrü •^•Ai vnil 'jrr'jflVTi, das sich vnser
ehe an ewer chiloi^ett k«^iischcit redlich ge-
rochen hat. ebend. Giij".
KhmlInK, m. atreus: darllmb nennet sie
(die eherne schlänge) Ezechias auch scbmeh-
lii-h neliistan . «l;is ist. ciicoliis (nenfatus),
chrnling, als woU er sagen, isls doch nur um
huler crtz wie ander eru. ein» kerida.
(1528). Gf. die Jen. ana^. (1573) 3, 528*
Aal eh Hing. vgL knpferlinglein.
Ehrreich, tra,? rhronrrirli f.t. d.): ilnlinli
ist «ler man ehrreich, ausleg, der zehen ge-
pot. (1528). L6".
Khrsam (ersam), waf ehrbar, mhd. Irsam.
(Ifen. I, 445).
l)atttHel, honortAiUs: ilerhalben wyr
zu Wiilemberg den rr-nnicn rml Ins^pn solche
[sc ehebrecher) sirailen. de IVeUe &r. 6, 53.
DiKTZ Wu(Url«ucb.
2) anständig, ehrerbietig: wie denn auch
solchs die wellUehe sucht fodderl, das die
jugeni vnd der pohel «ich solle scheinen vnd
rrsnm <:ein gegen rlif> :\Ui'n odder lerer, ein
brieff an die zu Franckfort am Heyn. ( 1 533).
Dij\
KhnaMbfHy f. w» ehrbarkeil: er (Chri*
stus) sol vnd uuis das heubt sein , vnd die
kirrhe ist jm (wie s. r.niliis sagt) vnterflian
vnd gehorsam mit furcht vnd ehrsamkeit.
Jen. 6, t75*.
Bhrsicht, f. nimia ambitiot tutht nach
ehre: vnd rr Jncnh .ils \nli!rlitig; zun? jircdi-
ger, weil er so gröblich ynn h.iss, nfid, ilir-
suchl vud stollz erfunden . . . absetzen, ori'
ginalbr. o. j. 1539 auff der (iWolAcft s«
Wolfenbültel.
Khrsüchtig, ehrsüchtig, ambiliosissimus :
gleich wie auch disse ehrsuchtige prophcten
thun. Widder d. hgml. propheten. (1525).
Aiij' ; aus der vrsachen, das sie gemeiniglich
sl«)llz, ehrsüchtig vnd küppiscli weren. von
den concHijs vnd kirchen. | i539j. Rij^; ein
huhmüligcr, ehrsüchtiger, zorniger Christ.
ebend. Yij^
Ehrang, f. Verehrung: von der heiligen
ehrung. Jen. 6, SSI**, t gl. ' lirorMoion'j
Ehrwnrdig (erwirdig ». vencranüus, aU an-
rede tnd tUei: erwirdiger lieber herr vnd pa-
troo. das schöne confitemini. (1530). Äy";
dem erwirdigen herren Kridrichenahtzusanrt
Ilgen zu Nunuherg. ebend.
Khnrürdigeii ( chrwirdigcu ) , oenerart,
eftrrn, pretsen: vnd die heyd«isehaill wirf
eerwirdigcn deinen namen , vnd alle kiinige
der erden wnrdfii eeruirdigen ili'in ?;Iorie.
var. zu ps. 102, ib in den 7 buj>zpsalmen,
(1517). £5**,' ewer licht sol leuchten vor
den menschen aulT das sie sehen ewer gutle
werck vml nnirdigen ewern valter.'der im
hymcl ist. ron den gutten tcercken. (1520).
niiij'', var. zu Matth. 5, 16; das sage ich
il.irumb, das msn die allergnedigsten ingend
<lor schhissd lieb hab vnd ehrwirdige. Jen.
I. 67\
Ki (cy), vieldeutige interjertion , mhd. ei
f0en. 1, 414). sie ist
I) ttMSdrurk der veru^nnderung, des -laU'
nens : ey welch wrisf vrnl vrrstpndifje Icule
sind ilas vnd ein herrlich vulck. hMos. 4, 0;
02
Ca
4Ö0
EID
<*s isl (!pm rotlPii Rpyst nur d.irum1i zulliiin,
<l.is er den loüen pöfel errege vnd an sich
ziehe . . der soll liie das tnaul russeln vnd
sagen 'ey wie ist 4. Carlstail so eyn Irefflich
matt', das ander leyl vfidder d. kymL Pro-
pheten. (1525). Diij\
2) äe$ beifalls , der büUgung , belobung,
euge: ey du fromer vnd gelrewer koecht.
Mauh. 25» 21. 23. £11«. t». 17.
3) der aufmunterung, mahnung, erin-
nerung: py vn< Imiin pehcn, denn es isl
nii zeit esseus. i>u^anna 13; ey hörne dich
nicht tu helle, von Jhdmljdloii tmä gettole»
brieffen. (1529). Aiiij".
4) derironic, desspottes, derrerarhtung :
so höre ich wol vn<ier glaube stünde auff der
dinlcn vnd feddern, ia aulT dem guten willen
der 5Cbreyber vnd diiicker, ey cht »tOnde er
ff'yn. das ander leyl widdfr d. h>/ml. pro-
pheten, (1525). Ciiij'; cy pfii icnnVl , wie
hat sich der b.i|iNlt>sel beschissen, wider das
b0p9(Mm XU Rem, (1545). Dilij"; ey was
hindt hotte ich hie meih vnd brot. gelt vml
ptii^ gniipr. ausleg. der ep* vni euang. von
oHlern. (1544). xiij''.
Kl, lt. ooiMi; oder so er vmb ein ey bittet,
der jm einen scorpion d» hir bietet Imc. 1 1.
12; hie lorct oy dis tnin vnd kachet den
liipffer. von der u-iuchclmesxe. (1534). Fij'';
das eye aussaulFen. eyn sermon von dem sa-
crameM, ( 1 526). Aiij* ; das er bey bann vnd
sund gepottlt ellHch tag nit fleysch. eyer,
liultcr, dilz vnd das zu eszen. warumb des
bapsu bücher vorpranl. (1520). Aiiij**; sihc
lieber» wie geht der geyst hie aulT eyern
ifn'll leite auf), dae andere feyl lotdder d
hynil. Propheten. (1525). Nj".
vthd. ei, /)/. cigor (Ben. l, W^). nhd. ei,
pl. eigir {iß raff I, 59), landscha/ tlich {s. b.
in Hessen) noch mit haftendem kehUaut das
ege.
Ein (eya), der ertceilerte ausruf pi (s. d.).
mhd. eiä: eya das liyn ich gewysz. die sie-
ben pusxpsalm. (1517). 115*; eya wie gar
fein volgl jr Christo nach, aueteg* dee 109.
psalmen. (15181 Biiij''.
Fichbaum, m. quercus: inpirip siltid sind
eilei vierkleiUerige, grosse eichiieunie. haus-
pott. (Writtenb, 1545) aonmicrter^ 74^
VMUff.quereuttUihd. eich (ffon. 1» 414)»
Pf vprgrub "ie
afid. Pill (Hraflf 1. 127): vn.l
die gölzenbitder ) vnirr eine eiche. 1
35, 4 ; bey der hohen eichen» die zu Subctu
stehet, ridu. 9. 6; vnter otner eichen. Su-
sanna 58 ; ein weidenes odor heseln rütlio
kan ich mit pinpiii brotniP^spr ^^' Iiiu'idpn,
aber zu einer harten etchen musz man harten,
heile vnd exto haben. tUdie'. 37*.
Bifhclf f. du fruehi der etehe, ^ane,
mhd. eichel ( Ben. 1 , 414), ahd. eichili
iGraff 1, t2S'|: Piii sladmaus knn! 711 einer
Teldmaus, die Ihet jr gdilich tuiL eicheUij
geraten, nOssen. Jen. 5, 272K
Klfhen, quemus , mhd. ahd. pIi lim (Ben.
1, 414, Graff I, 128): d.iraufTso dulc> ^«11
gewachsen als kein eichen rinde isU von den
jUdem und jren lügen. (1 543). Eij' ; wo bflse
kind oder gpsind im hausz ist, das man ein
firlicn IniiltTWci kpn (eine ruthe) in die band
nriiip villi srlitnin- Jmpii die iiaut wol damiL
hausposl. [IVuienb. 1 545) «ointAer(ei7 120*.
dem spriehteort eichen laub slinkt gtU L
folgende deutung: wio nun pprichi, es ist ein
oirhpn nnsi-hl.Tfr, da man sauren n il. p>. i«l ein
eygen anschlag, gleich wie man spi K-ht.eiclieo
lanb slincht, da nuin sagen wiJ , eigen lob
slinokl. der pteph. HeAaeue. (1526). kiiif.
Elcb^rnnd, m. cnm nlli.^ querruum: ober
Saul villi (lif^ menner Nrncl kamen znsaroen
vnd lagerten sich im ea-iigninde. 1 Sam. 17,
2. 21. 9.
Kid, m. juramentum, jusjurandum. mhd.
eit, gen. pi^'f« (Ben. 1, 426j. ahd. »'id {Graff
I, 151), goih. iii}js: sni ein eid geihan wer-
den , so müssen zwo pcrsonen dazu komen.
eine so den eid ihnt, die andere so den cid
pin[if<»lip!, fpüpts nn dpr zwo personen einer,
so isl <ler eid niclif'^. f r^mpc/ einen rechten
chritU. biscitoff zu weihen. (1542). Fij";
mos man doch die eyde auch also thiin vnd
nemen, das man glcnlip gott sey da, der das
(sie!) eyd anneme. der proph. Jona. (1526
Eiiij''; du soll keinen falschen eid Thun vn«t
^It gott deinen eid hallen. Matth. 5, 33;
vnd gedechte an seinen heiligen bund vnd an
den eid, den er geschworen hat vnsenn vater
Abraham. Luc. l, 72; vnd sie kamen das sie
schwuren vnd sich mit cide verpflichten zn
wandeln im gesels golles. iVeft. 10, 29:
mein herr hat einen cid von mir genonMn.
Dig'itiz^<;^l2)^||||||||^
EIOAN
491
EIFER
I JUot, 24, 37 ; so «ber das weiU dir nicht
folgea wU, so hhtn die*ei isides quiu 24, 8 ;
wir wollen aber des eids los sein , den du
von VHS gononiL'ti hast. Jos. 2, 17. sprich-
trorl : guzwunyen eul isl goli. sclhs Iiiil
t'jccmpel einen rechten chrUU. biscixuif iu
tDtihen. (1542.) Fiij'.
Bldttn , eidcm , cidcn . m. yener, focAfer-
mann: goU gfbe, es IiIoük? da hinden sclixv.i
ger, eydam odder weih il.i zu. von der
whnduimene. (1534). Üij''; da sprach der
dirnen vaier zu seinem eidam. rtcAI. 19, 5;
wer hin ich? vnd w.i'i ist mein lehen viid gr-
sclilechl mrincs \alrr.s la Israel, das ich des
königs eideiu wcnleii sul ? 1 üum. IS, IS;
das er {idtbw) seinen eiden rad seine lOcIi-
(cr so schendlich handelt. 1 1 ' r (/ [.<> erste
buch Mose. (1527). Yyj\ der pl. lautet ei-
dam (d. t. eidame ) und eitWa : da gieng Loi
hinaus Tnd redet nil seinen eidam, die seine
(Ochter neroen soUen. 1 Ifos. 19, 14; da
Lolli x iiii- i-id.iin oder lochler tnenner ver-
iu;iiit t, w.Mil er vi-fhirlit. hampodt. iJhena
155ÜJ. lÜ*; Lot hat) auch zwcen uyden
gehabt, mit den hat ersieh mQssen verlragen.
«6er das erste buch Mose. { 1527). AiiiJ^
Eidaiu, mhd. enkui (Ben. \, 41 Ii, nhd.
eidem, cidani, cidum {(traff 1, 156j, t*l nach
WeigandwA, \, 274 etnn a lannnc« «il
mM. eide. ahd. eidt. golk, ii)>ei muMer. im
16. jh. erscheint auch die bei Grimm un-
verzetchnel gebliebein'. jt fh'nfalU aui eiihim
verderbte [unn euleiuau , i. h. wer bin ich
doch? aber was ist mein leben? was ist die
freUDdtschaffl meines vettern inn Israel , das
ich Tne!ne< kUniges eideman werden sol?
Tr eulinger wamung, erinnerung vnd
duiiiUehe tmaming. 1547. Aii|'*; Dauid
sich SU geringe achtet seines herren vnd
fcOnigs eydeman zu werden, ebend. Aiiij\
EIdbrnn,m. Berseba heist anff (If tid^ch
schweerhrun odder eydbrun. vber das erste
buch Um». (1 527). i iiij* am rand* tgt*
auch randgl. xu 1 Mos. 21, 31.
Eidechse^ f. taccrla, bei L. die ;iyde\.
3 Mos. 11, 29. und eydex. tUchr. 92^ —
mhd, egedelise (Ben. 1,411), ahd. egidshsd
{Groff \» 129). öfter de» dttnMen unpfw^g
de» tcortes vgl. Weigand lelb, 1, 274.
Grimm wlb. 3. 83. 84.
KIden, jurar^, mhd. eiden (Ben, 1, 427),
ahd. eidun (tiraff 1, 152): vnd die falschen
lerer auch drauff stehen, schweri>n vnd eiden,
bannen vnil verfluchen, der proph. Sacharja.
< I 528). Rij'*; schweren vnd eiden, das die
b licken krachen, der liii. psalm. (1534j.
Riij^; alles schweren vnd eyden ist hie ver-
potlen, das dur uilmiscIi von yhn selber
i!miH. ranJgt. zu Mniih. 5, 34.
Kidesjjjltiicht, eidspUichl, (, u>oiu man sich
durch eid verpßiehttl kat: erxelet er jneti
auch, wie die beiden sich verwirekt betten
vnd wider jr cides pflicht theten. 2 .Ifocc.
15, lü; zuletzt haben sie »ucb die keisi-r mit
eidspflichlen vnlcr sich hrachU wider das
bapitum Rom, (1545). Aa^j^
KldgCBMI» m. durcA einen eid verbtm^
dcner genösse: vorlzeilen vnd auch nnch ge-,
schülien die vorbunduag durch ein eyl vnd
heyssen eydgenoszen. di» Ht^en pu$»psaim,
(1517). Pg^ ; wie r^iren itst die »ydgenos-
senn? voH dm büptlmm iH Jtoflie. (1520).
Bnj'.
Kidi>priich, m. ' dictum jurejurando firmo'
tum* (Ort mm): vnd fOrwar es bangt die
gaiitz bihlia in diesem eidspruch goltes. /an.
1, 464\
Eierbriefi m. bäpstliches schreiben^ wel-
che$ dag tiereum gestatUL rnnder das
baptlum zu Rom. (1545). Rj^ $. hntlerbrief.
Ulerstock, m. ovarium: verhtr damit das
f^'uhleti ey mii gau:» vüd eycrslock. de fVeUe
br. 5, 5 1 5.
Eifer (einer)« m. ammSatio, (^Xo^.* da
wird der herr dem niehl gnedig sein » son-
dern flenn wini sein lom vad flucr rauchen
vber sulchcn man. 5 Hat. 29« 20; herr, wie
lange wiltu so gar tarnen? vnd deinen einer
wie fewr brennen lassen? pt. 79, 5; so
spricht der herr herr, icli hab in meinem
fcwrigen einer gcredl, Ezech. 3ü, 5; das
gantze laud »ol durch das fewr seines eiuers
versehret werden. Zt/h, 1, 18; das eahe
Matathias vnd gieng jm durchs herls vnd sein
einer enlbrand vmb das gesetz. 1 Macc. 2,
24 i der etuer vmb dein haus hat mich fressen.
JolL 2« 17; ich eiuere vber euch mit gtfll-
liebem eiuer. 2 Cor. II, 2; sintemal eiuer
(1 522 : eyfTer) vnd zanck vnd xwitrachtvnter
euch sind. 1 Cor. 3« 3.
62*
EirER
492
EIPERN
H^e L. dir.ies in der alleren spräche un-
erfindliche, nach seiner etymologischen be-
ieutmtg nodk tileftt vSiUg av^g^llle tporl
90nt«nden hal, sagt er deulUck in der „aiM-
legung über das ander capilel Joannis, ge-
predigel anno aS" {Ei*l. 2, 482). hier
heisxt e$: was ist das nu geredet , der einer
vnib (lein haus hat mich gefressen t «liejfitten
als die in (I»!n [^rnphelpn vinl psalnieii lickant
waren habfii den sprurli uol verslaiiilcn
vnil habet! jit auiT üieüc weise in jrer spräche
geredt, trs laut es seltsam dieweil es sieh in
vnser sprarh nicht reimet, ich hab aber das
worl zclus eiuer vcrdeudsctif . o'm an<lf r
macbs besser, ich weis kein besi>ers zu lin-
den , in der lathiischeii sprach bat man auch
keins, damit man das worl zclus geben köndte.
es bois'srns ein leil aemiilntidiiem , nbs redil
oder nicht recht sey. das wd ich diMi grani-
iiialicis be(L>lilei). autl deudsL-li aber bcisL ze-
lus eigentlich ein freundlicher und doch lieb-
licher neid oder zorn, der sich zwischen sol-
chen leulen hegihl, die ein niider so liew
sind, das eins nicht wolt das dem andern ein
leid geschehe, oder das es vbel mit jm zn-
gienge. das hab ieh mit einem worl nicht
besser können nennen i?rnn einer , wiewol
man dasselbe allein \oa man vml weib pflegt
zu sagen , das der man dem weihe vnd das
weih dem man vergönnet mit andern aisu
freundlich vmbzugehen. es sn\ auch ein sol-
cher PiMPr vnlpr jnen sein, dns eins anffs an-
der ein freundlich auü'sehcn liah vnd cm we-
nig neiiHsch mtl scy, doch also das mans
nicht zuviel mache . . . also ist der einer ein
zornige Hebe o ler neidische liebe, da kein
eheman oder ehoweib leiden k.in, das ein
ander zu seinem weibe oder ein andere zu
jrem manne sich vnsOchtiglich halten wolle
. . . also ist der gute eiuer eine köstliche
edcle tiigent, wenn einer aus liclie \rn\ frewe
einem andern vergUnnet, wenn er vnrcchl
thnt Tttd strauchelt . . . dis vergönnen oder
freundlicher neid oder lieblicher zorn ist ein
hirmhertziger, lieblicher neid, da es vns
hcrlzlich leid ist vnd man spricht, ach ich
roags nicht sehen noch hören , das man also
lebe, das ehies sein eigen sdiadevnd sdiande
ist . . . solchs heisst die srhrifTt zeluin, das
ich einen eiuer mit einem worl genennel hab.
(ihnlich in der ausleg. des propketen Sa-
charja. 1528 Giij**: eyucr ist nicht ein bö-
ser xom, den die feyndo widdemander haben,
sondern isl ein zorn der liebe , ein freund-
licher, veicHichor zorn, wie die mit einander
zürnen, die sich iieb vnlcmander haben . . .
dsrumb pflege ich selinn odder eyner an
nennen die somige liebe, hiemaek giU JL
als die ur-priingliche befi^'ufung von cif'T
.,(/<(■ gebotene liebe d^s einen zu einer, der
einen su einein , und der diesem gebole ent-
spreeftauls ansjprucA", «sdc^ keieuim^ er
dann, jedoch mit beibehallung des grundbe^
griffet, über die grenzen des ehererhätlnis-
ses hinaus erweiterte, vgl. Vit mar past.
theol. MäUer. 8, t08.
Kiferfr, m. aemulator, CrjX(oii^g: goll ist
ein eilTerer, uil niiliL leiden , das das herls
einen bodetii habe, daranfT es sich verlasse
vnd sioue, denn allein auff yhn. vber das
mfs frudk Mote, (1527). nnij*; der hm
lioissl ein einercr, darumlj das ei ein eiucriger
.iioii ist. 2 ^^os. 34, 14; vnd sind .die eiuerer
vhcr dem gesclz. aposl. gesch. 21, 2U; ein
eiuerer vmfa goU. 22. 3 ; alte menner sind
gemeiniglich eilerer gegen jren wetbcni.
lischr. .')Ori^.
Eifergeistj m. spiriuts zelolypiae: vnd der
eiucrgcisl enlzUmlti ja, das er vmb scinweib
eiuert. 4 Jtfos. 5, 14. 30.
Kifergesets, n. lex zelotypia«: dis isl das
eiuergeselz. 4 Mos. 5, 29.
Kfferl^ (eiuerig), zetoles: ich der Herr,
dein goll, hin ein eiueriger goii {vulg. deus
zeloics). 2 Uos. 20, 5. 34, 1 4 ; des eiuerigen
nlir liörct alles, iceish. I. 1*'.
tifern, «t'nmiari, setan, zinniHSt mupra -
Positionen: ich wil nicht eiiicrn, soudeia cm
frOlidier mit teiler sein, ioi sriboM wnßB^
mini. (1530). Aij**; das er vmb sein «db
ciiiprt. 4 Mos. 5, 11; ich hab geeiuerl vmb
den herrn. 1 kön. 1% 10; ich eiuere vbcr
eudi mit göttlichem einer. 2 Cor. U, 2:
das ist aber das hcrlzeleid, wenn ein weib
wider das and^r mierl vnd seh endet sie I - i
jederman. Sir. 2H, 8; aber die zwo l'rawen
Mahmct . . . begunslen zu eiuern wider die
Maria, wrlegvng de$ aköron, (1542).
vnd die erlzuetcr nyflerlen widder Joseph,
rar. in opotL gesch, 7, 9 ; eiflert aber nach
Digiti.
EiFKROPiER 493 l^ll^iEN
den besten gaben, var. tu I Cor. 12, 31.
— sich eifern: ich eiuerc mich scliitr n\ lod
vmb dein haus. ps. 69, 10; auQ' üas sie an
den selben sich eyfleni sollen. 1 Cor. U.U.
tüntffitr, n. saerifidum Mfo^jnae.
4 Uos. b, 15.
EifersUdt, f. mi sind ymer dar, wo Chri-
stus ist , solche e) ifercr vnd seyne hochzcyl
mua «u eyircrslad scyn. ausleg, der ep. vnd
euang. von d. heyi, dnff känige fnl ele.
(15'25). Miij''.
Ligel, /. hirudo, s. egel.
Eigen ) proprius, ausiclUiesiUch ange-
, hörig. L. Iä«x( eigen gtm unfleetini, wtraus
sich viele Zusammensetzungen erhlären , die
bei ihm zum Ihcil noch ffelrennt erscheinen.
1 ) eigen von an- und zugehörigen perso-
nen^ vMtmmdten« lUMgtn: vnd Tennaoelen,
das sie ja woU jrcs nianne.s eitern ehren als
jr eigen eitern. Tob. 10, 13; so hüte dit Ii
;iuch für deinen -eigen hindern. Sir. 32, 2b ;
welcher auch seines eigen sons nicht bei ver-
schonet, sondern hat jn Tur ms aUe da hin
gegeben. Rom. H, 32 ; aber vmh der hurc-
fpy willen habe ein jglicher sein eigen weih
vnd eine jgliche habe jren eigen man. 1 Cor.
7, 2; sie sehenden jre eigene schnür mit al-
lem matwlllen» sie notzüchtigen jre eigene
Schwestern. Ezech. 22, 1 1 ; dninit er vns
ncine zu eigen knechlcu. l Mos. 43, 18;
des nienschen feinde sind sein eigen hausge-
sinde. JiieAa 7, 6; vnd der herr hat dir
heule i^'croill , das du sein eigen voick sein
soll. 5 Mos. 2';, IS; diese verklagten Judam
vnd jr eigen vokL ! Macc. 7, 6; welche
auch den herm Jhesam gelOdtel haben vnd
jrt eigen prophelen. l Thess. 2, 15.
•2' von geisi, xeelc , leib vnd gliedern des
leibes: wtli den lullen proplielen , die jrem
eigen geisl folgen. Esech. 1 3, 3 ; der uiund
des narren schadet jm selbs , vnd seine lip-
pen Ikhen seine eigen seele. spr. 1 8, 7 ; also
sollen auch die menner jre weiber liehen als
jre eigene letbe . . . denn niemand hat jcmal
sein i^n fleisdi gehasset. Sfhu. 28. 29 ;
vnd da er {i§rkSnig zu Assur) in seines got-
tes haus gicng, felleten jn dascibs durchs
Schwert, die von seinem eigen leihe komen
waren. 2 cAroit. 32, 21 ; mancher kompl zu
grossem vnglOeh durch sein eigen maul. jpr.
16, 26; d«'n menschen feilet seine ei^cn
zungp. Sir. 5, I.'): wer pdtics pehot hell,
der folget seinem eigen koplF nicht. 21. 12;
das sie binfurl uichtü mehr ausz der schrifll,
sondern nur ausz yhren eygen hoplTen setzen.
von der begeht. (1521). cj''; sehet mit wie
vielen worloii hab irh euch ppsrhriebeu mit
eigner band {manu propria). Gal. 6. II.
3) von ftesllsAwn aiMser wa: darumh
soll jr jnen kein eigen tand geben in Israel.
Ezech. 44, 28; es sol auch der rit i licm
voIck nichts nemen von seinem erbleil. noch
sie aus jren eigen giilern sloHsvn , sondern
sol sein eigen gut auff seine kinder erben.
46, 18; es ist besser geringe narung vnlcr
einem breiern eifjen darb, denn küsllicher
lisch vQicr den frembden. Sir. 29, 29 ; sie
zwingen sie <)le tu machen aulT jrer eigen
rinilcn vnd jre eigen keller zulrclten. //lod
- t, ! ! : mmI (Twilrgel jn mit seinem eigen
spie.s. 2 Sam. 23, 21 ; den versigelt der ko-
nig mit seinem eigen ringe. Dan. 6. 17; der
selb hat jm denn selber einen feind gd^auflt
mit seinem eigen gehle. Sir. 29, 8 ; vnd zo-
gen jm seine eigene kleider an. Mar(f. 1 h,^
20 ; das sie luil stillem wesen erbeiten vud
jr eigen brot («eoiU eneorbenei ) essen.
2 Thess. 3, 12.
4) eigen von <1^'m gebraucht, das in uns
entspringt, von uns ausgeht, von uns beu^irkt
wirdt von gedanken, tcorten, werken .- plage
dich nicht selhs mit deinen eigen gedancken.
Sir. 30, 22; lasset euch niemand das ziel
verrücken, der nach eigener walh einher
gehet. Coloss. 2, 18; ich woll du bliebst
daheymen mit deynen irewnien vnd eygen
fundle. au/f das vbirchrisllirh buch bocks
Emszers. (152lj. Dj'*; djs nieni;iril dar\*n
seynem eygen dunckel folge, ep. *. Petri ge-
predigt. (1523). Zij* ; on gebet i:»t guter rat
eigen rat, das heissen eigen anschlege. nintf-
gl. zu Sir. 37, 10 ; der böse wird gefangen
in seinen eigen falsclicn worten. spr. 12, 13;
weil sie Daniel ans jren eigen worlen vbcr-
weiset halte, das sie &lsehe zeugen weren.
Susanna 6 1 ; keine Weissagung in der iichrilft
geschieht niis eigener auslogung. 1 PpL 1, 20,
5) was uns betrifft, nutzen, schaden, ehre,
.«chande : vnd folget nicht nach andern göl-
tem zu ewrem eigen schaden. Jer. 7> 6 ;
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£1GEM
494
EIGENNUTZ
zu cwrem eigen vn|;l(ick. 25, 7 ; lu jrcui
eigen venlamn». 2 PH, 3t 1 6 ; den vater
ehren ist dpin eigen ehre vnd dein miillcr
vcrrtrliton ist «Ipiiic eigen sclinnilc. Sir. H, 1 3 ;
cllidic raten .lufl'jroa eij/^m nutz. 37, S. die
eigne saelie üt die uns btinffende, die pri-
vatangelegcnheil : in eigenen s.iclien hin ich
plwas schwach, ir aher hclifr/.tpr, dagegen
.seid ir in gemeinen suchen gleichwie ich in
eigenen saclien. vnd ich hin in gemeinen Sa-
chen geainnel wie ir in ewern eigen aaehen,
«cAreiM L» de Wette br, 5, 42 an Metaneh-
Vton,
6) eines eigen »ein: da brael des herrn
eigen war. Jer. 2, 3; ein miedling, de» die
Schate nicht vf^i-n sind. Joh. 10, 12; sein
eigen sein. v» /?f eigner Herr sein: ein jgliclicr
fodderl seinen kiiechl vnd sein inagd wider,
tlie jr hallet Frey gegeben , das sie jr selb&
e^fen weren {mäg. nt easent liberi et aaae
poleslalis). Jer. 31. 16.
7) suhsfnntives eigen: wenn or (der feu-
fel) die Uigen redel, so redet er von semein
eigen. JoA. 8, 44; das worclui periuxion
heisset etwas eygensx wie eyn sonderlicli
eypen erhfrnll ndder Imlie besessen wirl.
auskg. der ep. vnd euang. vom chrislag elc,
(1522). Üiiij'*;da lestersl die apostel, welche
im anfang auch kein eigens nicht halten.
die kleine anttoort. (1533). Fij*'. auc4 In
/II ( igen pcben, zu p\'^*^n haben kann sm6-
ilanUves eigen angenommen werden: vnd
vril dis land su eigen geben deinem samen
nach dir ewiglich. 1 Mos. 48, 4. 2 Mos.
6. S ; vnil soll (Iis ];iii<! also haben XU eigen
für dem (icrrn. 4 Mos. 32, 22.
8) eigen ist auch das besondere, eigen-
thßkmiikh beeehoffene md featMe: das ist
iilles beschrieben in einem eigen (besonnen)
buch. ! Macc. 16, 24; da wir nu vernnmen,
das sich ein einiges voick wider alle well
sperreie md jr eigen weise hielte. «Ifiek« in
Beiher I, 4; denn die gantzc creatur, so jr
eigen art halte, verenderte sich widerumb.
weish. 1 0, 6.
9) eigen ^ehuig: venlolmeUcher oder
translatoru sollen nicht aüeioe sehi, denn
I inem eigenen mann fallen nicht allieit gUle
vnd proprir? \ f rha zu. tischr. l**.
Eigen, mhd. eigen {Ben. \, 4l5j, ahd.
eigan ( Graff 1, 114). sehehU urspr. parL
f/raeU 4et anomalen verb. eigen (oÄd. eigan*
golh. ^if^an) haben, besitzen, vgl. Wei-
gand tctb. 1, 275. Grimm wlb. 3. 'Ji.
Kigendnukend, eigene {den gedanken
goUes entgegengesetzte ) gedaidte» hl^beni:
aber in seinen werten vnd wercken geschtebl
jtii von den eigenrechlfertigen vnd eifjen-
dunrkenden meiutcben sielige:» widersprechco.
Jen. 1, 28''.
KtgenMnUcp, m. der seine eignen ge-
danken an die stelle von goltes gedanken
setzt: il.is sind dieselben cygeiifltincklcr . dip
der gerechlen seelen suchen Izu falieu. dt*
si^en putwpemim. (1517). l]iii|^
Kigenerwählt , selbstertcähU: eygcoer-
wclir t/iiliuiig des flelsches. Widder d. hgieU.
prophelCH. (1525). Aiij'.
eigeugewaltig, eigermoAtig: es liglmebr
an deiner seelen sdigkeit, denn an den Ij'
rannisclicn, eigeiige w eltigen,* freuelichen ge-
selzen. Jen. \, 336'.
Elgcnköpfigy der seinen köpf durchielien,
seinen sinn nicht ändern veitt, figensinmg:
wiilei uiiil) bin ich auch nicht so eigen k«i}tBi|»
«las ich mich nicht woU weisen lasen. Jen,
I. 222'-.
Eigcnltb; n.lauspropria, bei L. getrennt:
eygen lob stinckL aneteg. der ep. vnd entmg.
von d,h€yL drey könige festete, (152&).
ciij*. vgl. eichen am ende.
EigcnnamCi m. nomen proprium: das wort
'ei* heisst wol nach den buchslaben kraft,
aber wenns L-iti ri^^eu name ist (wie hie) so
heissts furch die gantze schrifli. reu
den letzten Worten Dauids. (1543). Fij'.
Eigeuuiesiig, selbstsüchtig, eigenniUxig:
wie die tlran, die yhr eygen gebellin ballen,
der für disz, diszer für das, vnd haben nicht.«
dan eygen nulzige, eygen niossi^e !rpi»et, den
got feyndt ist. von den guiien tcercken.
(1520). Hj^
EigffMlIl, m. pfMMtfnm eommodum» M
L. getrennt: nu wult ich ja lieher zehen gtil-
den verdienen mit eim werck, das goUes
dienst hiesse, denn lau>ciid gülden mit einem
werck, das nidit gottcs dienst hiesse* son^
dein allein mein eigen niilz vnd niamraon
were. das man kinder zur schulen halten
solle. il530j. Fiiij»;
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EIGENNÜTZIG
495
EIGENWILLE
ii^ith»rU «{gen nulz. junger rat.
Jerusalem. Tmia, Rom vcrstOret bat.
der pxnim. (t^r^l). Pj''.
Eigeiinütiig (eigen luii/.jg), den eigenen
nuUen suchend: solch heyligen sind nur
nimting, lohnauclier vnd eygen nutiigo.
ausleg. der ep. vndeuang. vomd^fittaf etc.
(!r)2!?i. Kfj' ; (1,18 soliaickliainigpygennulzipc
aiige des mensclien das ul vnsetig. das ma-
gnifieaU f1521). e ij* ; das sind eygenndtzige
kenffe . die vnn landen vnd sledten gar nichl
7u leydon siiul. von kauffshandtung x'nd ufu-
cher. (\'^24 . Ciij'. auch II. Sachs hat das
bei G ri'mm unbeiegt gebliebene wort: seclil
wie pawr«n» bandwereks lettt so aygennatzig
»oind vnd zeuclit yeder ib seinen sack, ein
dl*t!n(j}if (hs inhalt ein artjumfnt drr riimi-
Si hen Wider das christlich heu/lem den geylz
etchelrtffend, (1524). Cj\ vgl. auc/ieigcn-
nicüzig.
Eigcnrfcbtfrrtij;, der seine eigne gerech-
tigkeit ( durch werke ) aufrichtet, selbstge-
recht, gegenüber dem aus dem glauben recht-
ftrUfai: die sdbweiiteii vnd eigenreeiilfer^
tigen kennen nirlii anders denn böss fdr gui
wider Jen. I, 26^ ». eigenddnkend.
filgen)>€haf(| (. proprietas, qualitas. mhd.
«grnacliofk (Bwm. I. 416). ahd. eiginsrnn
(GtaffX, 116): daninih iassl vns nn hieraus
t\p<. horrn Clu isli i i^'pnsclinni vnt! rorlitr
w fM'-r^ loriifMi können, an-^leg. der ep. vnd
euang. von oslem elc. ( 1 54 4 j. IC5'' ; so wol-
len wir nu alle diese vorigen sprucbe des
eiiangelisten verstellen als gemeine eigeni-
srliani vnd tilo! Chrisli. ausJeg. der ep, tmd
evMng. vom aduent. (1528). VS**.
Eigensinn (eigen sinn) , m. OMwmtu ohsti'
naht»: das heissl aUes mit gewalt vnd eigen
sinn gcrnrr^n. venumimg am He' grittUdte».
(15,^0). Aiiij'.
Eigensinnig y perlinas, eigenküpfig: da-
ronib heisl baeretieus eygen ilich eyn eygen
synnigen in gotlidien Sachen, euang. von
tlen tzehen ausz.^efiijen. (15*20). Kij^ ; iiti
i«l CItrislu.s auch ein wenig eigensinnig vnd
zeiget alhie. das er sdiledit wü vngemristcrt
vnd aller dinge wgebuiiden sein, vom ver-
lomen srhnf. ft533). Aiiij''; (ein bischnf
soll seini iiiclil oiprnsinnig. Tit. 1, 7, was
L. in der giusse erklärt, der seinen eigen
knpfT hat , niemand weichet , man mns jm
WcirliL'ii.
Eigrnslnnigkeif , f. ^ras oi^cnsinn : r«;mns
vns tlit' oUVnllM-lip wart i If rvnis ni;iflii'M vnd
nil du' «•ygetisytinickL'iU an den chrtstl. adel.
{ 1 520. «erm. aueg.) Kiij*.
Elgenaöchflg» eelhtUü^Hg, eigennüttig:
die niesziinge vnd eygensuchtige sehen kniin
vnd scheel » wen sie gewar werden , das sie
nil die bohislen' vnd besten smd in den gut-
lern, «bis magittfkat. ( 1 521). e]'*; mit krum-
men» eygensucbtigen faertzen. von derb^/eht.
(1521). ij''.
Elgentham » h. proprium , peculium , ei'
gener heHiM, 1) an facAen: besibe das land
Canaan, das ich den kindern Israel zum eigen-
thum gehen werde. 5 Mos. 32, 40; nimpstu
einen fremltden zu dir ein. so wird er dir vn-
ruge machen vnd dich aus deinem eigentbnm
treiben. Sir. II, 35.
2) an leuten : werdet jr nti meiner -silmme
geiiorchen vnd meinen hiiml Imlien, «in s-olt
jr mein cigenllium sein für allen vulrki'ni,
denn die ganlse erde iüt mein. 2 Mo«. 1 9. 5 ;
dich hat gotl dein herr erwejet zum volck
des eigcntli'Mn*^ ,' Mos. 7, G; d;is wir sein
eigenthnin würden. Ephes. I, 14.
Eigentltck AoNUNl bei £. nur mU oifo. vor
im shme von acrurate, genau^ deultieh, voll-
kommen: idi li.ib lii<;7!ier prli.illen. wo mnn
etwas mit der srhntri sni liewei eii, iiiusle die
seih schrifTl cygenilirh zur sa«-li dieuenn. von
dem bapUmm nt Rom, (1520). Dij' ; epl-
scopus odder biscbolf beyst eygentlich nicht
anders denn ein ampiman. vier trostliche
psalmen. ( 1 526). Fiiij ' ; wer des lesens leull-
tig vnd Teriig ist, der tenfft vber bin. fasset
den synn, vngeacht nh er etliche bucbslaben
oder wnri iiirl,r cirfnilicli ansilief. von den
ledlen tcorlen Dauids. (1513). Aiij**; in der
ii. selirtirt ist kein buch, in weichein so fein
md eigentlich beschrieben ist das |irie«ter^
tliumh des berrn Christi als die epistel zun
Hettreern. tischr. 73*. — mhd. eigenliclie
{Ben. !. 415).
Eigenweise, selbtlweite.engl. selfwise : vnd
allzeit die eigen weisen einreden vnd widerspre-
elii-n den warhalTtipen perfr!i(rn. Jen. 1,25".
Eigenwille, f. arbilrium: das sie ralsohe
armul vnd gclior^uui wider die warheit des
EIGENWILLIG
496
EILEND
euaiigelij ticlile i. so es mehr ein fanllicil vn>\
freier e^ienwille ist. Jen, 5. 12*.
HgrawUlIg, I) contumax, eigensinnig:
wonn jemand pinni figi^nwillijien vn«l vngp-
iiorsamen son hat . der seiiKT mutier sliiu
nicbl gehorcht. 5 Mos. 21, IS; behOt n»
vor allen bSsen, spensligen, hardmaiigen,
hnlszstarrken , cI;.'riisiiinii,'on viid ey;;fn\vil-
ligcn. eyn kurtze form das palt-r noster su
vertleen vnnd su beten, (o. J.). Aiiii*. 2) ein
eigenwillige resten. Jen. 1, 168^ üt die
ieibstenoählle gegenüber der gebotenen
fasten.
fcigenwirkiscil I 'operibus pielatem simu-
lans* {Grimm): die eigen wirckischen {Jen.
1.365^: cigenwerkiscljen) heiligen, von den
guten icercJ:en. fl52n\ Eij'.
Eigenwitzr, f eigemceisheit: pochen auff
eigcnwiuc vtui luachl. iVittenb. 2, 25S''.
EigueO) eigenen, I ) proprium eue^ tu-
fcommm, gebühren, womit es gern zusam-
mensteht: aiilTdas wir den vnaii<forschlirhen
2orn vnd gedidl , welche göttlicher maiestrt
allein eigen vnd gcburen, erkennen. Jen. 2,
13*; einem man viel mehr m reden eigent
vTiiI gol»nrl If.''; vnd hat sie gostolen vnd
niclil redlich mii gotl vnd seines worts ge-
horsam bckoroen, wie es docli solchem ehr-
lichen Stande eigenl. von eheioehen. (1 530).
Hij^; giiltis dienit niemant so eben cygcnt als
den clirislen. vonioelUichervberkeit. { \ 523).
Cij''.
2) proprium redden, m ti^fii wtachen.
mhd, «genen (Ben. 1, 416)* ahd. eiganan
(Graff 1. 116): den lilell i»rieslet vii.l kli-
rick. würhp iWc scliridi -Aln] r1ui>-»<'n cygetlt.
ausieg. der ep. vnd euung. vom chrislag etc.
(1522). tii}^; das derscihig glaube on alle
werk gcwislirli uns Chrisldtn also eignet iiml
fjiht. wie er f,'I;nilit. d*' Welte br. 2. .175;
ilauut war vnler den kimlcni Israel aiiserkorn,
wie das feile am opITer gotl geeignet war.
Sir. 47, 2.
F.llf, f fesfinatio, mhd. il.- (!tni. t, 7 ITl.
ahd. ila (Graff \ ,2'M <: fur grosser eyle halt
die fedder müssen lautien. originalbr. v. j.
1 522 im get. areJbiv zu IFeimar* N. 1 09.
42; diinimli will ichs ilrl atiH eyn eyle Im-
l.i^^son. anhmrt deutsch. (1522). Fiij'*; \\e\\
das scihige jnn eil vnd vuuerseheus so gros
worden, der 117. psalm ( 1530;. Aij ; vnd
isset flags hinein in einer eile, hausposl.
(Jhena 1 559). 171'-; solchs habe itzl ich e.
k. f. g. in der eile 7tim trosl geschrieben.
de Wette br. 2, 662 ; vnd sie gieng bald hin
ein mit eile tum kOnige. Marc. 6. 25; zur
wclllirben namng isl yderman itsl iaeh vnd
cyli' Ulli sciiKMi kindt'tn. vom Jcriege tcidder
d. T. (I52!> i. Kiij**, iro yderman (fer dalte
und evle das subst. ist.
Ellebentey imperattvaeher name: vnd
gieng zn einer propheCinne. die ward schwan-
grer vn'l pfhar oirifn üon. vnd dtTlK ir ^pmli
zu mir, nenne jn raubebald» eileheule. Jes.
8. 3.
BlleMy /e^tiiuire, properare, «M. llen (Jlai.
1, 747). ahd. ilan. illm Graff l, 226 /f.).
(j I IM pictilif , wini nicht eilen müssen.
var. zu Jes. 2S, 16; man cilele aber uiit
dem begrebnist so uid mjfglich war. It'iekr.
3 .Miraham eilet in die hatten i<a Sanu
1 ^fns. 1 S, fi ; wie ein vogel zum «irick eili»t.
spr. 7, 23 ; die weil leuÄ vnd eilet so trefT-
lich teer zu yhrem ende, der propket Da-
nieL (1580). Aij"; darurab das mein haus
so wflsl stehet vnd rin jslieher eilet aulT sein
h.nis. Ilagg. 1.9: .lulT menscbiicbeo trosl
eilen. Jen. 8, H56'.
6) 0«/" eilen folgt* und* mit dem dierigent-
liehe handlung etUhatienden rerbum: eile
Miil mrngc drey nms srnn huelh , knete vnd
hacke kuchen. er aber liefT zu den rinderQ
vnd holet ein zart gut kaH> vnd gabs dem
knaben« der eilet md bercilets zu. i Mos.
IS. 0 7; eile vnd errette dich dasclbs. 19.
21 ; vnd eiloi vnil fjos«? den krug aus in die
liencke. 24, 20 u. s. ö/ler.
e) eilen mit folgendem fytßnitit oder der
vnitjitfii tii)n il.is/. : nioinc stercke eile mir ZU
liellFen. ps. 22, 20; eile jrott midi ru er-
retten. 70, 2, haben wir dc.slc mehr g(»< ilel
cwer angesicht zn aeben* t I%es$. 2, 17;
— eilet das wir gehen. 25a». 15» 14; eilet
■Im ll.iman thue was Esther gesagt lial.
Eslh 5, r>.
l.ili'Utl, feslinanter, cito, schnell: dimli
cylend byn wegziben. originedbr. v.f. 1533
im ges. archiv zu Weimar, O. 74. FF. 2;
\nil eilend lies sie den knipr erntilfr anlT jre
band. 1 Mo4. 24, 18 ; jaget jncn eilend Darb,
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BILBNDS
. 497
EIN
ilenii jr werdet sie ergreilTeti. /o«. 2, 5 ; *nd
KtlieL ettend hin vm) sagcl es seinen jüngi'i ii.
Matth. 2S, 7 ; der ncwiars/. Ui;,' lii-fl cyli-tnl
(Jauoii. buUa cene domini. (1522). Aiij'' ;
vnd yliu selhsl den hals auüs eylundesl ab-
laufTen. der fnnph, Jona, (1536). Aij*'.
Klfends^ dasselbe: Ariocb bracht Daniel
cikMids hinauir für den künig. Dan. 2. 25;
lia ergriiututil der künig vod gebol, loau soll
diends pfannen vnd kessel vber das fewr
!i«>lzt>n. 2 Macc. 7, 3.
Rllf, undecim: die zwo nieffde vtul s. ine
oilir kindcr. 1 JVo«. 32, 22; <lie sonne vml
der inood vnd eilff Sternen. 37, !); die eiltV
junger. Matth, 28, 16; lu Hzt da die cilfle
zu tisch sassen. Marc. IG. 14.
mhd. pilf, eilif. pitilif. c'mWi (Ben. 1,985K
ahä. uinbf (Uraff 1 . 3 i 7 ). goth. ainlif. über
die kUdung diete* taklwortee *. Grimm
geeeh* d. d. spr. 2* Q!v4L 171* Weigernd
wlb. I, 2 SC».
Kilft«^ das ordnungszahlvDorly unäecimus :
am eiilUen tage. 4 lUos. 7| 72; im cilflten
jar. I Un. 6, 38.
KIm gebraucht L. häufig für einem , wie
mhd. v'imc für eineme: lur oym iar. von
kauffshandlung vnd wucher. (1524J. Anij*;
für eym ranscliend Mal farclilen. dat ander
teyi Widder d. hyml. prophiltn. (1525).
Aij*; mil eim slrohallm zum lande aii^iapren.
ebend. Mi*"; wolan da ligl yhr Carlsladcr •iiill'
eyu haufleii. ebend. l)j''; wie man eine sacho
von ekn saun bridil. das diete wort Christi
noch fest stehen. (1527). bij**; solch 'das*
m<H ntan mit eint ßngcr zeigen, randgl. iu
Jes. üt, 6.
BiMer» m. 1) rundee wattergtßs» mit
einem iUter^kenden bOgel tum tragen: es
winl Wasser aif? srinrni riiiier lliessen.
4 Mos. 24. 7 ; ehe der eimer zulecbe am
born. pred. 12. 6; in L's hausrechnung
(de WelU hr, 6, SSO) eymer.
2) ein mass für ßüssigkeilen: zelten iioker
wcinberee«: !«n||en nnr einen cimpr fit'li(>n,
vud em mabier samons sol nur einen ^iriit llei
g^tien. Jee. 5, 1 0 ; drey eimer weinf . Bei 2.
Kimer mit unlerdr^tdtiem lippenlaut aus
mhd, i'iiiiht'r, cinbor (Ifen, I, 1121, ahd.
eiiubar, eiubar, empar (üraff 'i, 149). einer
imammentetnmg aus ein «ml dem vom ahd.
tnm, WMmrWek.
tragen entsprungenen \>:\t , vgl,Wei- *
yandtetb. 1. 276. Grimm wtb.l^ III.
KIh; sahlicort und unbestimmtes pron.,
mhd. ahd. ein {Ben. 1. 416 f. Graff I,
3üS f.}, goth. äiii».
i. fiesio*.
ohne begleitendes subst. mit starker bie-
gung m. einer, f. eine, n. eines oder ein«,
während nom. sg. m. und n., gleich den pos-
eeetiven, tobald tubstantive tugetettt sind,
altes kennzeichens entbehren, selbst dcvi f.
enlzit'ht L. nicht setfeit das e der flt-sion,
tgi. K 5. die flexion der obliquen casus
scheut sich unsere gegenwärtige nhd. spräche
zu beeinlrdehtigea uad su kürzen; L» ge-
braucht noch häufig eim (s. d.) für einem,
seltener dagegen erscheint ein für einen: vnd
halle ein ehern heim auü' seinem Ueubl vnd
ein icbüppiclil pantzer an. 1 Seaa. 17» 5,
100 Jedoch panier neutrum ist ; were ich bey
dyi gewesen, meyn Pcler, iclj \v(»l!t dyr eyn
andern gemser halten für gestellt, das ander
teyl Widder die hyml. prophelen. (1525).
man soll ylin Taren lassen als ein Ver-
ls etilen, das diese tvort Christi noch fest
stehen. (1527). b j'*. eins /Ür eines ftt^f/p^ne*
öfter bei ihm , i. ü. ein bdd eyusz nackten
schandparn iiiuglings. witfer den falsch ge^
nanfleA gegtOUdten stand. (1522). Ciij";
rins narren wtiit. kurtz bekentnis. (1544).
Kij''; eins viei leil oder halben jars alt. von
den jüden vnd jren lügen. (1543). Qij";
eins monden all. 4 JMot. 3t 1&' 16» 16.
//. bedeutung und gebrauch.
Es ist zunuthst A) die einheit bezeich^
nendes zahl wort.
t ) die ZHsammensetsungen einundzwanzig,
eitiunddi-eiszig ii. «. w, schreibt L getrennt:
bis an den ein vnd zwen/ipstm t.ijr de? mon-
den. 2 Mos, 12, 18; das sind ein vnd dreis-
sig kttnige. Jos. 12, 24 ; vnd regiert ein vnd
vierzig jar. 1 kSn. 15, 10.
2) das vor hundert und lausend heutzU'
tage oft überfläszig stehende ein meidet 1^.
m der regel: so widlen wir dir gelten em
jglictter tan^enl vnd hundfH «ilberlingi*.
rieht. 16. 5; der kinder Harens wan n zwi«y
(.iiiseiit liuittlerl vitd zwey vnd siflM'uztg.
i\eh. 7, ä; tau.send zwey hundert vnd nntti-
zig läge. Dan. 12, 1 1, nur 4 Jfos. 2. 24 .
63
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£iN 40$ • GIN
begegnH ein liantlerl; ebttuo 26, 61 ein
laiisetit.
3) zählendes oin im geleit anderer zahlen:
wiltu so wollen wir drcy iiUlleii iiuehen, dir
eine, Nosi eine vnd Elias ein«. Jfalifc. 17,4 ;
vnd salie :ibcr mal in einem Iraum sieben
vlurn nniT »»iiiPin li.iliii wachsen. 1 Mos. 41,
22; wenti jemand einen ochsen oder schaf
«tilcl ... der ml fttnlTochsett für einen ochsen
wifler geben rnd vier sclief tut ein ichar.
2 -1/o5. 22, 1 ; was ist nirh besser, das sic-
liiMi/ig menner vber euch liorrn seien, oder
«l.is ein man vber euch herr sey? ricA<. 9, 2}
ein lag in deinen vorbaren iat besser denn
sonst lauseni. ps. 81. II; mit einem auge
pilil f>r, villi mil sieben äugen sihet er, was
er dafür kriege. Sir. 20, 1 4 ; so dich jemand
nilliget einemeilc. so gehe mit jni xwo. Matth.
5. 4 1 ; — denn wo man was newes Alrfaal,
d:i inn-; ilor vier rinrs knmen. Sir. 31, 21.
i) ein neben icfirtern der menge und inel-
heil: wir sind alle eins mans süne. 1 Mos.
42. 1 1 ; haben wir nivbt alle einen valert
MaL 2, 10; nisncl jr nicht, das die so iti
den schraiK koii l uiffcn, die l.uiiren alle, aber
einer erlangel das kicinod. i Cor. 9, 24 ;
51» aber alle f^ieder ein glied weren, wo bliebe
der leib? 12, 19; er spricht niebt dnreh die
s;iir.cn als durch violc, somlorn als diirrb einen
durch deinen sauien. 6'«/, 3, 16; .-«ft jemand
»Ins gattlze gcsclz hell vnd »Undigel aa einem,
der isls ganli sdittldig. Joe. 2, 10.
5) ein ordinal im gegensats mu <»nder:
ni<>mand kan zweien herrn dienen, enlwecb r
er wird einen hassen vnd den andern liehen,
oder winl einem anhangen vnd den andci n
vmchleu. Matth. G, 24; es giengen zwecn
mensclicn liiti.iiifT in den l('m[ii'l zu lielon,
einer eui phariseer, iler iinder ein zölncr.
Luc. IS, 10; Lamech ;ibcr nam zwey wei-
liiT, eine hies Ada, die ander Zilla. 1 Mat.
I, 10 ; das eine sey ein sdndopffer. die ander
(.w. taube) ein brandopfler, 3 Mos. 14, 22;
\iu[ {der kanten) sol drey boden liabco, einen
mlen, den andern in der mitte, den dritten
in der hübe. 6, 1 6.
fi) ein dt iickl das einx gewordene , ver-
einte, verftiessende aus: darumb wird ein
Hi.<n !»einen va(or vmi »cmc muUer verlassen
vnd an seinem weibe hangen vnd sie werden
sein ein fletsch. I Mos. 2, 24 : denn wollen
wir vnsd- icicbfer euch geben vnd ewer törb-
ler VHS nenion vnd bey cnrh wonen vnd ein
volck sein. 34, i ö ; denn wuileu sie ein volck
mit vns werden. 34, 22; auch war alles
ander Israel eins herUcn. I chron. 13, 3S ;
da anlworlel alles volck mit pinnr stim.
2 Mos. 24, 3; da sie alle ynn gemeyn vnd
ynn cyn (zusaannen) den ejnigen leib Christi
nemen. Au ander teyl wUäer 4, ftyml. pro-
pheten. 1 1 525). Gilij'' ;
d.i«; wir golrosi viid all in ein
mil lusl vnd iiebe singen. Jen. S, 403'.
7) JUer üi üudt ebut eigeMhkmIiehat,
bei L. häufig vorkommenden redegebnmehM
gedacht, dessen sirh Volkssprache ztr^r
bis heule bedient, der aber gteiclwohi meM
seUem misvfnfmtfm tannden i'tl. 9$U nem*
iieh emer snMder ehttrmeter der unkeeUmwU»
heil yi'gt'fien werden , so irird derselben die
Partikel (xkr in verhimlung mil dem zahl-
worl ein vorgesetzt; das duiu gehörige subst.
IStH L i» der reget iem in üeeem fmlt fem
unfleclierl gebrauchten ein folgen : los doch
die dirnc einen lag oder zeben {vulg. i]erom
dies, nl. bibel: tcnige dagenj bey vns biei>
ben. 1 Jfot. 24. 55 ; naeh dem der ausge-
trieben satan itst eyn tar odder drey ist vmb-
ber pelniilFen. ryn hrirff f!7i fh'n fursten zu
Sachsen von dem auffrurisrhen geysl. f I 52 } l.
Aij' : vnd lliix eyn bauru odder hundert dran
gewagt vnd auir die köpITe geschlagen, «y»
sendebrieff von dem harten buchlin määer
die bnuren. (1525). cj"*; da bangen ein e.i-
|)itel odder <lrey an einander, vber das erste
buch Mose. (1527). kkj''; haben yho
(Jaeoh) ein tag odder hundert roüsstii ftlren»
ehe sie zum befjrebnls knnieii sind, ebend.
x\ ij" ; ich Itab auch wo! eine messe odder
iit'hen zu Rum geiialien. der 117. psalm.
( 1 530). Aiij'* ; wer das sacrament mchi snehc
noch bcgerd zum wenigsten ein mal oder vier
des j;itN \ die lal. Überreizung hat : «jni non
in aunu t^ualcr ul uuiiiuiiim sacrameolitm su-
manl), da ist au besorgen, das er das saera-
mcnt verachte, der kl. eatedtiemut. (15391.
A6''; e. k. f. g. wollte ansehen sein gros ar-
mut vnd durin . . . vnd yhin f\n fluiden odder
dreyssig lassen geben. origmaiOr.v.j. 1526
im §e$, areMv m ITefmnr JV. /W. tOS, 4 1 ;
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EIN
499
EINANDER
wo ynii karU ein oder ceben penon bei ms
verfielen» Hiisicii nir vns selbs niclil inil
personen tu vcrsohen. de Weile br. 6, 1 62,
III welclur stelle ausnahmsweise das subsl.
«ni nach dem Mmiten MoMworl folgt , oder
hat vielleicht das original ein pci>nn oilcr
zcImmt'* Ein'' fftffis- andere, aber yli irhriel
sagende redewetse mt es, zahltcort UHdtulist,
tsnmiuelbar , d. h. ohne oder auf ein folgen
x« Urnen, w^ikt /Mfoeb d«l«fs «m L. selten
sind: wciins mit opflcin od'Jer wercken aiis-
gericlil wcrc, so bin ich ein kfinig, ich woll
la clwa ein zeheu gülden finden, das ich eine
kue kettlTel xuro opITer. der tl7. f>MAii.
(1530). GHj'*. häufiger in dmii.ulueden:
der kurfürst xu Ssirfi'^t'r: li ii ftn -ein laini viul
leulc An zwcuzig jun;»i<-u geitug, dargegen
musz er wol ein achueheahunderl pfcuriierrn
lid»en. Kiebr. 14; w«od wir swenlsig jar
all wrnicn, «fo fallen wir oisl an zu arlcilen
vnd arheilen jrgpnds ein zoIipti jarp, darnarfi
sclilafleu wir d'c andere zeit, tbend. 45'';
Cain wird jrgend nach dem fall ein dreissi(!
jar geboren seyn. 3S3''. in diesen stellen
kann ;V7iacfc ein nur als arükol nufg0fa$»i
werden, während es in jenen sähil,
B) Kia als pronomen.
I) den H^ergang lu fnnommeUer ^Mtoii-
tung macht ein mit abhängigem geniliv.
a) der gen. geht voraus: Adam isl worden
als vnser einer. 1 Mos. 3, 22; ewcr einer
iat ein leufei. Joh. A, 70 ; welcher menaeh
isivnler euch, der bumleri svhnUi hat, vnd
so er der eines vcrieurcl, dor nidil lasse die
neun vnd neunlzig in der wtisleu. Luc. 1 5, 4 ;
seiner jünger einer. Marc. 13, l ; da lies
golt der htrr einen tiefen schlaff faUen avIT
den menschen vnd er enUcblicfl vml nain sei-
ner rieben eine, l Mos. 2. 21 ; (h r itini^-
lioge einer. 1 Sam. 25, 14; da kam dir
obersten einer von dersehtile. Jforc. 5, 22 ;
vnd es begab sich aull der tage einen. Luc.
8, 22 ; Irat er in der srbiff eins. 5, 3.
bj der gen. folgt nach: es ist dir besser,
das eins deiner gdicd verderbe. Matth. 5,
29. 89; mache mich als einen deiner lag-
lOner. Luc. 15, 19.
c) den gen. vertreten praepositionen: ich
bin eine von den friedsamen vnd Irewen
atedlen in I^rad« 2 Smn. 20, 19; einer von
den xwelffien. Jfare. 14, 10; dotTaus i\en
zwolflVn. 1 1, 20 .
2) als eigentliches pronnmen heiszt es ir-
gend ein, ein gewisser, jemand, ali^uis:
sollt eyner doch sehen umI lieber lodl seyn,
denn solche leslenwg vnd schmach göUliclicr
tnaiesici Imren. :wey keyserliche gepott.
{ 1524;. denn wird einer seinen hrndor
aus seines valers haus crgreiOcn. Jes. 3, (1;
itie wini sein , ala wenn einer gflrcldf cin-
sainlele in der erndle. 17, 5; so du einen
nackel sihest, so kleide jn. 58, 7; vnd ich
höret einen niil mir reden. Esech. 43, 0;
es entfcret olll einem ein worl vnd meincls
doch nicht also. Sir. 19, 16; so einer slirlil
viid hat nicht kinder. Matth. 22, 24 ; es snl
auch einer nicht zwecn rdcke haben. tAtr.
9, 3. zuweilen wird irgend noch zugefügt:
doch kennet kein mensch weder die liebe
nocli den hass irgend eines , den er Für sich
Iint. pred. 9, 1 ; zum vnlck das greulicher
ist (letin sonst irgend ein.s. Jes. la, 2.
3) so ein, also ein (solch ein), welch ein:
wie lange willn solcfas reden? vnd die rede
deines miindes so einen sinhcn niut haben?
Hiob 8, 2; wo ist sd ( in mcchtigcr golt als
du golt bist. ps. 77, 14; aber wie kOslIich
sind Ihr mir goll deine gcdancken? nie ist jr
so ein grosse summa. 139, 17 ; vnd haben
so ein weltliche vnd mctisrlilii In- pedancken
von goll. vorr. vber das buch iliob. Bind'
«e<l 7. 81 6; — was ist dir das du also ein
geschrcy ( rar. ein solch gcschrey) machest.
rieht. 18, 23; also ein f^'oringes ist die well
gegen golt. randgl, zu weish. II, 23; —
wenn dieser ein propbet werc . so ivO»le er,
wer vnd welch ein weih das ist, die jn an*
rürel. Luc. 7, 30.
I 4 ) in folgender stelle hat ein die bedeu-
tung von idem , derselbe: warumb soll ich
ewr beider beraubt werden einen tagt (vut§.
in unO die , in den predigten ther das erste
buch Mose: ,iufT t iUeti lag). 1 Mos. 27, 15.
C) endlich dient nin als unbes timmter
artikei, wofür belege anxufShren aber
UbetilÜitig ertdMnI.
Einnnder, etner dem oder den andern,
eine der andern oder die andere u. s. tr. :
das gute vnd trewe einander begegnen, ps.
8 b, 1 1 ; sin wnchem vnd vberselten einander.
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EINANiVVUHiEN
500
EINBLCLEN
Esech. 22» 13 J dencken, wie sie cm aiiHcr
scliaett'ii thtiti. Dan. 11, 27; iniff »li-n tng
wiinicii IMlüliis vihI Heruilc!» frciiiiiic mit ein-
ander, denu zuuur waren sie einatulcr feiiul.
£tie. 23, 12; «I« haben sie es hin bracht,
ilas schier eine schatnle war, «las eine inagd
otlder Kii-iIm' oinamltT zur elie gciiuiiieii fi.ilien
vber das er:iic back Mose. (1527). Qnj''.
KiuBtWOTtCB, ü^erantmottmi vnd als-
baldl loUen sie vnsera nawerwellen zelim
fiir^(*'!ifM ii pynanhvurtpn v?Td vlicrrcirfitMi tlrn
gcmeiticti kästen, in der von der gemeinde
Leysnick aufgeslettlen und von L. mit einem
vorwart hermugegebenen t,orienung eyns
gemei/nen kastens." (1523). Diij\
Finäugig, unocutus: es ist dir besser, das
du eineügig zuiu leben eingebest, denn das
du xwey augnn habest vnd werdest in das
heHiscbc fewr gcwoinV'n. Matlh. 18, 9.
Kinbfiszcn, ^ r r densarl das maul
einbci!»zcn, ztuammvuÜL'iszen, verbeiszen:
sonst sollen sie jar vnd tag ratschlagen, uics-
ser siUrtscn, xeen blecken, maul einbeissen
vnd saur .sehen, ätu tdiön« ew^Umini.
tl53()< Miiij''.
IUDbi'i&x«H ^ einheizen, macerare: dis
schreiben an die hüte billll nichles, wenn du
CS auch gleich mit scheide wasser cinbetsse^l.
Eisl. 1, r,is\
Eiubildrn, mcuicare, einprägen, ^ein biid
von der tacke bei einem aiUkrn entspringen
und /eflf elMit ta$$en* { G ri mm), jeden-
falls von den mystikern einge/ithrl, denn
schon Eckhnri hat das icort: es ist fiir
mich kuinmi'n, wie das etliche menscheti
meyne schrilR, sunderlich die ich mit den
gelerten nach der m lierfTc gehandelt, dem
eynTcli
liTOtl Viilf
!i!ich eynbilden. tn(er-
ierricht auff ellich arlickel. (1519). Aj"; so
ferne nie {die geböte) einem ygliebeu von
nalur sind eiogebihlet vnd ynn sein herts ge-
schrieben, vber das erste buch Mose. (1527).
Bij*; was gott zusf^ft vnd gelobt, kau nian
vns nicht gnug einbilden vnd nirblcweii, das
win feste gleuben. efteiitf. xx ; ja das die-
net picht also wol zu der giflt, damit sie dem
gemrinfn man einbilden möchten, des Lu-
thers lere sey vom teuflel. vom abendmal
Okrifli'. (1528;. qij' : etliche vngeschickte
Prediger bey vns deudschen sind (ds ich lei-
<lcr hure), die dem polal oinluldon, man soUc
viid iinl>st! iikIiI w iildfi- dii' Tilickon kriegen.
vom kriege widder d. T. ( 1 529). Aij". daher
Einbildung, f. die handlung des einbU"
dens: das auch etliche sonst ym glauben
bawTclIig durch solche eynbüdung vorursarlil
<icbimpflich reden von dcrliben heyligen fur-
bit {von der fnrbitte der lieben heiligen).
vnterrielU auff eilich arUekeL (1519). Aj' .
Kinbinden, 1) eigentlich, Uganda tegere :
il.is er snlcb bücblin lies absclircilten , son-
derlich eiulihiden vnd seer lieb hatte, mm
kriege widder die Turcken. (1529). Aiij' ,
vnd hatten lelter im ermel, wenn sie den
kelch Widder einbundcn, slolen sie die patena
vnd legten den teller an die sLel. von der
tcinckelmesse. (1534). Eij*.
2) häufig uneigentUd^, mnedtärfen, in*
jüngere: der man band vns das hart ein.
1 Mos. VA, !5 ; nis l iii mensch der etwas be-
scheydel, danclten mit einbindel , was nun
yni nach Ihun sei. eyn sermon von dem n.
lest. (1 520). Bj^; solchs wU yhn Moses etn^
treiben vnd einbinden, von eigener gerecht
ligkcit. llh'.M)). C.ij'; weil er eben die worl
spricht ' so ofll als yhrs lüuel' ist dvniiocii
mit eingebunden* das mans ollt thuen sol.
(U udsch catech. (1529). 3^.
Kinblndrn, n. uu der pfarrherr nicht
rechlsciiairfiiisl, .so hilUtdas einbinden nichts,
das er handeln sol, wie ers gegen golt wi^^e
znuerantworten. Jen, 4, 317^
Kinblascn, \ )inspirare: vnd goti der herr
mnchct den mcntichcn aus dem enlenklos,
vitd er blies ]ni ein den lebendigen odcm lo
seine nasen. 1 üfot. 2, 7; das ist nicht ge-
meiner vemunITt noch sdilecliter oienscli-
licher natur wcrck , sondcin lyus sein riii>
Hercules oder Dauids lugenl von gutt einge-
blasen, der 10 1. psalm. (1534). Pij^
2) <ns«ts«rrare in anreni: die boffirete hatr
tcns jiin; ciiigohlasen. Eisl. I, 40*.
Ffnbleuen icinblewcn), inculcare, einprä-
gen, recht beizubringen suchen: das er
( Carlstad) den Luther mit dem bapsi eyn>
wickele vnd seynen rtilizcn vnd trülpen cyn-
Itlcwc, (Ins der Lnllicf cliun das lere, 1' r
bapsl. das ander leyl widder d. hyml. pro-
pheten. (I525<. LiiJ*; das rede ich allr$.
Idas uMtts dem jungen voick wnl einbleue.
Gop^
cixbueciien
501
CIM»E.NKEf(
^Budteh eaUehismm. (U29). Fiij*; da wid-
derfaalK er noch ein mal die wort die er zu-
uor angfznppn hat, djs pn? vns jlic wo] f i:i
lilcwe. doÄ 17. cap. Johannis. {15:i0|. Kj ;
man mus den iungcn groben luulcn niil ccrc-
monien vnd einterlicher weise die lere ein-
hicwen. das 1 5. cnp. der ersten ep. s. Pauli
an die Corinlher. (1531). Xj^; itnniml)
müssen sie {die prieslerj gar viel buszcr wuri
Widder Christum dissen aumclzigen eiiigc-
blewel liaben. euang. von den zehen ausz-
selzigen. (1520). Eiiij''; im filnlTli'n buch
( Jlo«ü) scbier nicbls so viel gedacbl vnd ciii-
geblowel nird uh di.sz: ii-b der berr bin dein
goU , der dich ansz Egypten gerulir«l hal.
tischr. \&\
vgl. Iili'iicn.
tÜBbrecbcHi irrumpere, tnjiingere.
1 ) MitantiHv, gewaittam emdringen, vom
4ieb, feind, falschen lehrer: wenn ein ilieb
ergriiren wird, das er cinlirii Iii. 2 Mos. 22.
2 ; im fliisU^rn bricbl c i uler ehebrecher) zun
beuscru ein. mob24, Iii; das fulelernucb
wol , das er mit recht nicht viel gewinnen
wurde, darurab wil er mit Treuel vnd g<»wall
z(i mir einbrecbcn. ron heimlichen vnd ge-
slokn brieffen. (152ÜJ. Iliij''; wo das (da«
worl goUes) nicbl gehrt, da kan er (der feu«
fei) einbrechen wie vnd wenn er wil. das
17. cap. Johannis. floHOi. Kj''; aber c*!
gebet also, wie itli \or gos.igl Iinhc, wo die
falschen lerer rawni kriegen vnd einbieciien,
das man der rechten lere erstlich Nil wird
vnd nicbl aclilet. das 15. cap. der ersten
tp. s. Pauli an die Corinihrr. (1531). Hj'*.
2) transitiv t infrinyere, niederreiszen :
ich wil Samaria sum «teinhanflen im Felde
machen . . . vnd in grund einbrechen. Micha
1, 6.
Kinbringen, inferre, imporlarc.
1) erzeugnisse des bodens in einen ort
MW mtßewalurung bringen, einernten : jr aeei
viel vnd bringet wenig ein. Uagg. 1,6; so
prboilo jm nu seinen ackcr, du vnd deinn
kinder vud knecble, vnd bring es ein. 2Sam.
9, tO; die jn {den mott) einbringen, sollen
jn trincken. Jes. 62. 9 ; wenn jr das ein-
komen vom lande eingebracht habt» 3 Mos.
23. 39.
2) wie denn fast alle scbrilTt, die von
Ghrislus reich reden» mit einbringen, das er
got vnd menscht sterben vnd aiiiror<«k>ben
sül. die cp. des prophelen Jesaias. t !')2rM.
Fiiij''; vnd Itiingel das sniiderlicli iml ein, das
goU nicbl rreunllicb sey. vber das erste
budi Mose, (1527). Kilij"; bisher haben dir
buben also gebändelt, das sie vns irlbiinib.
tnii srlii'in dor warboit verderkl, haben ein-
br.ichl. Jen. 1. 303'.
3) erteUen, gut machen: darnach körnen
sie denn vnd wOllrns mit nie.<s büron, siilTlcn.
rosenkrcntz, j.'cl)cll('. nM is widdcr ein bren-
gon. ausleg. der ep. vnd euang. vom aduent
etc. (i52bj. Äa5"; gleitb wie sie zuiior
durch die Chaldeer betrübt, verhcrel vnd ver-
wdslel ist, das s(d alles widder einbracbl
wcrdrn. der pmph. Sucfiarja. (152S). Hj^.
KinbreckcHj interere: es war eben ein
prophet Habacüc in Jndea , der hatte einen
iircy gekni-lil vnd brol cingcbrockel in riiie
lii-dc sclnlssrl. vom drachi-n zu Babel 32;
leb nificke au den iierrii von Ravein wobl,
dasz sie gonie ciubru» kcn wollten eine sup-
pen , die ein amler solU aasessen, de Ivette
br. 4. 372.
Finbröding, f. die sacramenlliche Ver-
einigung des leibes Christi mit dem brot:
zum andern sol die einlirOdtnnge de« letbs
Christi (wie ^ie reden) sein widder die ganizo
heiligt: m Ii rillt. VOM ^endttuU Christi,
1 152Si. lj\
Kinbrnrb, m. nni der tzeill cyn eyubriu b
machen, von beider geeUUt. (1522). Ciij^;
das were das best vnd aurb das einige vbn-
lileibcndc millel, so kiMiig. filrslen, adol.
siedle vnd gemein selbs aiibengen der sacb
ein einbruch machten. Jen. I, 2$!''.
BItbnben, gegensatz von aiisbiilien («. d,):
CS mag vvol niclir cingebubet denn tusgebu-
bei hcissPM. Jen. 2, 1(50".
Eiudärbtig, memor, eingedenk, gebildet
leie andächtig. nachd«cbtig u. a. ; jr seid wol
eindecbtig. lieben brNder, vnser orbeitvnd
vnser nidbe. l Thess. 2, 9; «seiner vorigen
einsalznnge eindechlig. Jen. 2, IG''.
Elndcibcnj eingedenken: wenn du deine
gnbe aull' den altar oplferst* vnd wirst abia
eindenrken, das dein briiiliT piwas wider dit Ii
habe. Atatth. .*), 23 ; irb Ii Ii jnen gesagt vnd
sie eindcncken gewacht deiner beude wcrck.
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EINDBÄUEN
502
£L\'F ALLEN
Jen. 3, 29% wofür l, 40* «IcAl cindendteml
•«cinadil ; e. k. f. ff. wollen einilcnken sein
iks atiniiigs. dt* WcKf br. 2, 113. in finem
brief v. j, 1517 schreibl L. ; vhihI IhU •'. (.
»lesbellu-n rynyi.uleuckcn zcii seynn. im ye-
iamf'-ankiv tu Weimar. N. 108. 41.
Kinilränfii (dmlrawrn). minis inetUeare:
»lic Hill beidtülfv f,'«'\va!t ji' Tilsclip imnisrli-
liclie lere euch ciiidrawiii vmi eiiiireilieii.
££ffl. 1. 17:t^ {ie Wem 2. 393).
timirf hcw y Mdi , sich einsehleiehen , ge^
gensalx von sirli .nisilrchcn (s. d. ): doiin
1^1 jtn f Paulo) plif ii frnngcn . gleich r?«
VHS jlxl äiicli gL'liL-l ttui'ch Vilser roUen, nach-
dem Am cuangelium durch ¥ds Widder an lag
braclil isl , vnti sie bcIIm haben crsihch von
VHS gclcriicl, «Iiis >i»' jttn viisor erhoil Ircllcn
vnil .sich oiniirehen, da (da, tco) d.is eiiaiigc-
lion aiii^aiigcn «nd durch vr> rawm gemachl
ist. 4at 1 5. eap. der erslen ep. *, Pauli an
die Corinlher. (1534). Hij"
IMnflriiigrn gebrauctu L. für ciuUraa^en,
inirudere,
1 ) traneiliv : sie sich aber Lesorgen» nan
niüchi jncn einen pfarrherm eindringen.
Jen. 4, 318''.
2) refi.: «la clhche faUche hrüilcr üich niil
dngrdningen. GaL 2» 4 ; wie gern sie sich
bey den hcrrn vnd «delleulcu ciiulringcii.
vom srhcm hamphnra$. (154"'). llnj';
füll iiiciil wie die sich sei!»«; /u iprctligi-ni
machen vud eindringen, daji 15. vap. der
ertim ep. «. Pauti an die CarinUter. { 1 5S4).
Giij^; nicnnnds .sol sich in ein ofTenllich ampl
ono L'M!(r> iKTufl ciiiilrifigen. Eist. 1, 205*.
Eindröckenj eindruckcn.tmpnmeTe : gleich
wie eint olch braulteichen ist nil recht an-
gepom noch gewaebsten . szondem mit gc-
wall von auszen cingciliiiikt. grund vnd
vrsach. (1520). ciiij'; als denn sollet jr
anlworl knegcn ein voll eiiigedruckl vnd
vberbeum mass. Jen, 6. 2*.
HlCflcii wie in allerlei, anderlei, heiderlei
u. s. w. aneinandergerückte genitive, mhd.
einer leige, einer leie (Ben. l, 961), unius
generit.
1) einerlei, unut idernque^ triit gewöhn-
lich einem subtl. xur seile: ist cinorli y
voli k vnd ninpHry »ipr.ich vnler jnen allen,
i Aioi. 11,0; ciiifilcv iraum. 1 1, 2ü j ciuer-
h'Y rcdiL 8 JVof. 21, 22 ; vnd war einerlr?
uiasse vnd einerley launi beider cherubiin.
I kön. {]. 25; einerley herlz, 2 chron. :,<»,
t 2 : IliIiI rinerley sinn vnlernandi'r. Horn,
12. 1 ü ; einerley hoffnung. Epkes. i, 4 ; nii
ists ia einerley bindlin, einerley bdUind tnd
wird doch zwoierley weise angeMheti. das
efjVsc u ort Chrisli noch fest stehen. (1527).
i j' : vnd in summa, das ich von dieseiu slUcke
koiue, ist mirs ertehrecklich tu bUren. das
jim einerley kin lu n oder bey einerley alur
sollen heydrr i<mI oincilcy sacrameiit holm
vtitl rtupfalit'ii , vnd ein loil soll gleuhcn. c«
em|iralie vilel brod vnd wein , das ander lod
aber gleuben, es empfahe den waren Idb vnd
hhii Chrisli. ein brieff an dte su Pranekfett
am Met/n. i l5.S3). Cj'. auch ohne begifi-
tendvs subsi.: beide treumc Pbai-»o sind
einerley. 1 JVbf. 41, 25; widderamb i«u
irOstüch wenn vid einerley leiden, das schöne
rnnfUemini. (tr)30). llitj*; clialdeisch vnd
chroi'srh i^l iiiilil weil von einander vnd
schier einerley. ton den Juden vnd jren /n-
gen. (1543). Kiij\
2) Stilen erscheint unbestimmtes cinrrld
— aliquis: yiu kaufT intit-r yi>;fMd einem
handel einerley {aliquam) vnlrew udderlüik«
zu beweisett. dendaA cattektsmus. { \ 52iM-
Jiij* ; des nchtslen weib odder gui hegeren
vnd einerley weise { auf irgend einnaeise)
(laniatli zu sti-lii'u. elend, Lüj'.
Kinemten, meiere: wenn dn dein laud
einerntest, soltu . . . nidit allee gnaw mM-
samlen. 3 JfOff. 19, 9; denn sie seen wind
vnd werden vngevvlifer elnmidlen. Bos. S,
7 ; das wir ierlicli gnug zu seen vnd vieKfl-
it^ mehr ein zu emdlen haben, das b., ö.
vnd 7. cop.Matthd. (Xhlit).
F.iucst. >>•. finst.
llinfttr.ll, Simplex: so sie doch sclbssagrn,
ein iglich slucke sey das ganlz sacranicnl,
haben damit dn vierfoefa sicnnient geaHNlH,
vnü wegern vns das einfach gants »acrament.
Verantwortung der wffgelagian aufimr.
(I5.H3). Eij\
Kiifelli m. gtdoMke, cogHatio: o wie
manch reine eiaMln bah irh ynn der schrill
,i;ehabi. das diese vntH QtritU N«dk ftsi
stehen. (Ihll <. eij*.
Klufallen, in mehrfuhen bedeuiungen.
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EliNFALT
503
EINPALTIGKEIT
1) eo/laW« corruere, etn$(Sr»«n: ein »U
liaus , ilas sclifcr pinnillcn vml lirüclion wil.
predigt von dir zukutiffl Christi. {1532 t.
AiiJ" ; ila er erausz kommca ini, sey (Ijü bail-
h»w«x eyngerallenn. atule$, der «p. vnd
euanp. vom dkrülag ele. (1522). Riij*; die
inanr wnr eingpfiilli ii. gpr. 24, 31.
2) irruere: wenn du schon wnl pprfHifl
ImsI an ryneiQ orl, so M\H er (der U-uJil}
an eynem andero eyn. ep. $. Frtri gepre-
digt. (1523). ccj"; fielen auch zu doiii pfai -
herr ein mit gcw;i)t. Jfti. 4(>''; (l.ini.'n li
al« sie jrcn roulwillen nul dem pfarherr gc-
aliet liaUen , fielen «e su dem guten liruder
Heinrich eis. tbeiui.
3) in den sinn, in die gedanken kommen :
vtul SIC die sitnden) lassen heiohlcir, ih<'%liii
zur zcii eynr.illen odHcr hewusl sein, gruiid
vnätnodk, (1520). riiij' : wasyhn «ynreli.
das tchwetxcnsic. euang. von den zehenaus-
setzigen. (1521 .; da wird yhm {Jonas)
scyn eyngefalle» allet loy cxempel golles zurns.
der proph. Jona, (152G>. Htj'*; die grewel.
ilie mir jui lueliey Hnfnllen. vermammg an
die geistlichen. {Ih^Oi. mir ofTt sl.if cke
(•(•danrkcn "inCallrn. dar prophet Daniel.
U530). Aij\
BtMliiU) f. fimplicitMt einfaehhHt, mhd.
anvalto {Üen. 3, 232 ^ ahd. cinrallt i (irajT'
1, 320): {Huss) hat aiit Ii pc'^chcn rin nrnics
lieurlin hn|i7 zu Iragen vnd niil seniTieiii i<>-
rliHn ge.HprucIieo das wort s. llieronymi
sanol« simpUrila« , ach du heilige einrali.
etliche brifuc Johannis JInss. fir)37). Fij''.
.*ie giciificn in jrcr emfalt l ohne arg ) \nd
Wilsten niriii.s vnilt die sache. 2Üam. 15, 1 1 ;
wir aber wollen jnn der etnfitit de.s g)aul>nis
bli»iben. ton Jhesu Christo. (1533). Kij\
ich Inns Moihon vn dfr f hcnhifrischen rinfall
vnd der krummen vnd Ihenron wort, so auf
der goltwageti ligcn müssen, mich rassem.
Burkhardi Mtfw. 362.
Kinralteu. in falten legen s. ati^ralicn.
Glnfiliig t rinrolii-^;, timplex, nüui. cin-
v;<UcG (Ben. 3, 233).
t) eimfaeh, dem mähr fächern gefenübtr :
duH hehl goti teilen ynn viel gtflier vndylim
vi«*l nameii f?ehrn. wie wnl or ynn sich si lhs
wol eiurdiii,' hleihl. der proph. Sacharja.
(1 52S). Kkj''; lliu bussf vnd recht, wo nichl, !
so Itsnslu eben so wol on mich vnd meine
alMttliiiion cinfvliig zum (iMifTel fiaron. «I» das
du mit meiner .ihsrilntii.n rweifelli},' zum
leuflei ferest. an die pfarrherm wider den
iimeher Mu predigen. (1540). Kiiij\
2) einfach, echUehl: der heylig geysl isl
der aller cvnfclligsl selircyher vnd relhcr,
fh'r ynn liymcil viitl erth'n isl . ih'iiinh noch
»cyne worti ml meiir ilenn eynen emfelligslcn
synn haben künden, grund vnd «rsaeh,
il520), Eij''; wir mUsäen de.s .sicher seyn,
il.is kein einfelliger rede aulT erden kamen
sey» denn das gell geredl hat. vberdas erste
tudiMo»»* (1527). Cj^; ist gnug. d.is es
grob, achlecht. einrelUg rei bt sey. subtil vnd
srh.irn kans nichl .sein, wider den icucher
zu predigen. (1540). Cj*'; cinfi ltifr vnfl .ilhor
sintI die wort, das machet auch das die khi-
gen geisler darflber rauschen vnd verachten.
d(U 17. cap. Johannis. (1530). Hij"; der
lexl mu:< i.t cincrley vnd einTcIlig .sein* vom
abendmal Christi. (152S). a iij*.
3 j aufrichtig, rediich, ohne falsch, lauter:
einfellig, aulT ehreisch Iham . faeisüet aouiel
als wir s:ij,'on ein vn.srhdidiger frnmer man.
on rfrp . ilcr nictiinm! schaden nnrlr Ifid (hui.
tber das erste buch Hose. (1 527 ). hj^ ; hab
ich doch das gelhan mit einteiligem hertten
vnd vn.'ichuhhgen benden. 1 Mos. 20« 5;
sucht yhn (den Aerm)miiciurdiligi>mbertxen.
vor. XU tceish. Sal. 1. 1.
4) unerfahren, unkundig: aulT das ich
meinen einfeltigen deiidschen einen dienil
d37ii Ihn. der proph. Jesaia. (152S). hl. 2';
das es die einrehigen, viiprlcrtcn .Tin h hr»«.";
verstehen künden, von dem greutl der *ii7-
meete, (1525). Aj**; das sey ein vnterricht
Tur die kinder vnd einreltigen. deudsch cate-
chismus. (1529). Aij'; wenn dein worl of-
feabar wird, sn erfrewel es vnd macliel klug
die einfeltigen. pg. 119. 130; ein lerer der
einfelti^'« u. Rom. 2, 20.
Finfälti;, fi(/r. simplicilcr : dariimh sollen
wvr die witrll l.ncc aull» .iIUt cvnh-lli^'sl vor-
stehen von der tueuscheyll Dhii.sii. ausleg.
der ep. vnd euang, v<m Chritiag ete, ( 1 522).
Rrj**; darümh wällen wirs auch nicht anfls
scherfTisl handlen. sondern einfeltig auslegen.
Iber das erste buch Mose. (1527). Cj''.
EinffllligkeH. f. simpliritat, eiufaehheit.
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KiNFÄLTlGLICH
504
EINFÜHREN
tauierkml: J<ii iiiiilf sili« xu , das dirli ilriuc
dnlelligkeil nichl ketriege. Sir. 13, 10; d.is
wir in cinWtinkoit vnd gituliriicr laulcikpil
auil'der well gewandelt lialieii, 2 Cur. 1, 12:
Jb«aer bekennet vnd It'rel alzii ein {iruss«;
einfelUgkeyl ynn gntt, ditner leret aixu ein
grosse %'ieirelligkcil. ausleg. der ep. vnd
euang. vom aduent flr. (152S). Trv; dtMin
er ist nichl ein gotl der zwispelttgU«*)! , suu-
«lern der einfeltigknl. Jen. 9, 341'.
ClMfiltiglich, simpliciter, mhd. einvaller-
ImIm> fßen. 3, 233 i: gilil jemand, so gi'lv
f r einrvlti^licli. Hörn. 12, S; wir wtnli ii
)^ewi>licli l'cylen, wo wir niciit pinfcldjiticlt
yhm nach aimciien, wie er vns hir sprich i.
vom abey^dmal Christi. (152S). vj';iclisoI
cinfelliglich oder ;iiis eiiifflli'p'om liorlzrn
leihen, wider den irucficr zupreäigeT^.{ 1 54U).
Hij*; sie mflssen »gen. g(»tt sey nicht mehr
denn schlecht einfeltiglicb heilig, alier der
hapsi ist der ;i1lcr heiligest, ein viädetru/f
vom fegi-fiur. {1530). Ciij*.
Einfarbig , L. mit d^m umlaui eiurerhig,
«m'eolor; was nu bund von dem einferbigen
vieh kerne, das solle sein lohn sein, des ward
Lahan fro \iid Italic die uaUtr für sich, d.Ti
von einferbigen uicbl viel huiidle naiilrlicli
komen. randgL ni I Mos. 30, 33.
Kinfassen, inelttdere, eingeit'. linschlic-
szen: eingefasle steine zum ledirock. 2 Mos.
25. 7; eingefassle ruhin. 1 ciuon. 30, 2;
guU gilit vus keiu worl noch gebot Tur, da
er nicht ein IriMicli eusserlich ding einfasse
vnd vns furhalle. Ahraham gah er das worl,
da sein son Isoac cingefassct ward n. s. w.
das diese wort Chrisli noch fist stehen.
(1527). rj^; weil das recht mas vnd sol ein-
feliiglioh mit dttrren kurlzen woru ii bestellet
w»'rden, es par iiirlil nüe anfeile vnd
hiiideruis mit einrissen, ob knegsleutle auch
ynn lel. atonde seyn künden. (1527). HiijV
KlMiechten, imptectere: vnd t Judith)
witsfh sich vnd salhele sie!] ntil luHiürliem
wassi^r. vnd Hnrliln jr li.ii ein. Jud. 10, 3.
10, 10. M*'ii nnDeclilen , imptivare se, sich
«wiRil verknüpfen, in engen tusamwusnhang
aalzen: deilinlhen er (der teufet) sirh an
allen ortfii .i|>o eynilithlel. denn er weis,
das seyn slraltV; uiehl ferne ist. swo predigt
vber t These. 4 (1525). Biilj^
KInlllclien, sieh, «riesicb eiiiQMilen; die
rollen Mid Seelen sieh seer deniilli^lii Ii stel-
len vnd l"'v ilen Ir-iHcn t'Mifli''!. »'II 1 , 52S''.
KinUiesieii, 1 / iiUiansiitv, hiiteoi/liesien:
welchen inund nieioslu? d« die Rtrtteaus
farcn, oder da der gute korso cinßeusl. wider
das bapstum zu Rom. (1545). Diiij''.
'Ii trausiliv, im sinne von einflöszen, eih'
/litszen machen: nu mag keinn nienseh des
andern noch seiner eygen seelen den fcbiiben
vnd alle syii , -.villen vnd wcrt'k Clinsii ein>
Hissen dann allein Christn-<. von dfin bapa-
lum zu Rome, (1520). Ciiij*; cm fiirsl des
landts einfleusset in »eyne vnierthanen alles
was er in seinem willen vnd syn liat. eftend.
hierher gehört auch die von (Srimm unter
eifilleiszeii <n'hrarhie stflle, u>o ciuflfiKzet in
emlleu.vscL zu andern ist.
EiMflesirn, n. nedia inßnendi: also sind
wir alle in Adam durch den teolTcl gesrhiagni
vttfl Iterauhl vnsers vrsprungs, da^ ist gölte«,
von Weichs cinlliesscn wir sollen grünen vnd
waehscn. Jen. 1, 33*.
Binf Ml, m. mhd. Invlu^ (Ben. 3. 350K
1) das ein fliesten: es isl nil gnng vor-
i?i-liitf»i; viid der gnaden einHnsz. wider die •
buHen des endchriits. (1520;. U5'; m
dyszcm werck rauessen alle werck gan vnd
yrcr guilieil einflitsz gleich wii* ein leben von
yui entpfangen. von den guUen werdten.
(1520). Aiij'.
2) einwirkung: sie safcn, das ein ygiicb
zi'yeheii vnd getttirn seinen einflns hahe. son-
di-rlieh auff die menschen, vber diu ertte
buch Mose. nr>27 >. Fj\
Einfrcsseu, bei L. nur intransitiv, perrv
dere: wenn nil nieyne schuldiger nicht talen.
so kan ich auch ni« Iii z ilen, so Trist d« r vnrad
weyllcreyn. i*on kauf[.-!i ntttlutuj nnl icurher.
(1521 j. Dij*; wie ahei ' wenn die lenlc ver-
stockt, vnd das hüse so lielT cingeftvssen
hetle, das kein busse zu hoffen ifil. r#r-
manung zum geht-l wider d. T. (1511).
Itiiij''. doch 6 Mos. 13, 55 setzt er: vml
sults mit fewr veibrenuen, denn es (das mal)
ist lielf eingefrcssen.
Kinrührcu (einniteni, mhd. in viiereu
(öen. 3, 2()1 ), «/((/. III rni.niii > (i ruß' A. :>[) \ \
1} invehere, importare: vnd wirsi im
alter zu grab koinen , wie garben eingelürt
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ElNFlHRER
505
ClNGEBl.NG
M erden zu seiner zeii. Hiob 5, 26; ym
herbst isl die groslo frcude yni tar, da man
^insclincyl vnd einfurel alkrlcy fruclile vnd
^euies des lan4$. die ep. des proph. Jesaia.
<1526). Biij*.
2) introducere, von It uten : vnd fflrpt vns
von danncn, nufl (l;is er vns cinfürcl vud gebe
vns das land, das er vuscrn veleru geschwo-
ren hatte. 5 Mo». 6, 28 ; ats aber Paulus itot
zum lager eingefdrel ^vard. apost. gesch. 21,
37. das volk aus- um! cinf llir rti, tinführen:
Oer herr der goU vber alles lebeiiüigä Heischs
vvull einen man setzen vber die gemeine, der für
jneo her aus vnd eingehe vnd aie aus vnd ein-
füre, das die gemeine des herrn nicht scy wie
«lie schafc on hirb n. 4 Mos. 27, 16. 17.
3) abslracüonen : hastu nicht gesehen,
wie sieh Ahab für mir bttcitelT weil er sich
nu fnr mir bUckel, aviI ich das vnghi( k uii hl
«■iiiniieii Itoy si'iiipm l-Lcn. 1 l.ön. 21,
29; das weih aber ward verfurel vnd lial
die vbcrlretung eingefUrel. 1 Tim. 2, 14;
der tauflel joier eine kelserey vnd roUen-
gcschmcis vbers ander cinfuret. das 6. cap.
Ephfs. (1533). vnd nit rinfiirc vns
ynn «lie Versuchung oddfr anreciilungen. var.
XU JfaflA. 6t 13 (vulg. et ne nos indueas in
lenlationcm).
•1) anfuhren, anzieh'^n. ciUr'ren: tKis sapo
irii vmb der jiidischcu euii uile willen , der
sich etliche vleissigen , wollen khig sein vnd
vrteilen Pantam, als habe er (AÖm. I, 17)
llahacuc vnrecht vnd hey iltti baren mit ge-
vvall einjrernrl. der proph. Uabacuc. fl52B).
hiiij''; du hast mein huchle vud eingehirele
schrilfl, die nym für dich, fure auch schrtlR.
av^das vbirchrislUch buch bocks Emszers.
(1521). Jüii**; wie droliiMi die eingefürlc
Sprüche yioM vnd .leremie zeugen, von den
jiiden vnd jren lügen. (1513^ Fj\
Bllfihrtr» m, eilalor: aber die scbriffl
auszulegen vnd zu handehi für sich hin , vnd
zu streylten widder dii yrrigen einfürer der
schriilL isl er zu geringe , das le«set sich on
sprachen nicht thun. an die ra^Oterm etc.
(Ib24). Ci^\
Eingang» «. introUue, mftd. inganc {Ben.
l, 475).
1) die Handlung des eingehens; dein aus»
gang vnd eingang mit mir im beer gefeit mir
DiSTS, WfirUrlnieK
woL 1 5am. 29, 6; der herr LchUle deinen
ausgang vnd cingang. ps. 121,S; denn auch
jr Wissel von vnserm eingange zu euch, das
er nicht vcrgcbhch gewesen ist. 1 Thess. 2, 1 .
2) Mi dei elnfsAmi ; der eingang vnd
seine thür inwendig zu dem allerheihgslen.
2 cAron. 4, 22; der ktinig stund an seiner
stet im cingang. 23, 13.
3) einMhmg, vmrede: das sey gnug zum
eyngang vnd vorrhe lr, nu wollen wyr die
f|»i!«lel hören, ep. s. Pt lri ijepredigt. (I523,i.
Aij^; das hab ich wollen zu einem cingang
ynn Mose reden, vber da» ente buch Moee.
(1527). B6\
Eingehen ) 1) inspirare: vnd Juab gab jr
ein, was sie r<»don soll. 2 Sam. 14. 3; vnd
der satan gab Dauid ein, das er l>rael zelen
lies. 1 eftroN. 22. 1; alle scbriin von gott
eingegeben. 2 Itm. 3, 16; keyn rOllze ist
ilzt so ürroh , wenn yhra was Ircwnu'l nd«lt>r
duneket, so mus der hcylig gcysi eingeben
haben, eyn brieff an die Christen su Änlorff.
(1525). Atj^
2) tradere, concedere locum, einräumen:
als denn soll jr wiileratnb keren in vw r land,
das euch älosc der knecbi des herrn (ntige-
geben hat su besitsen. Jos. I, 15; der gab
jin ein haus vnd narung vnd gab jm ein land
ein. 1 kön. II, IS; vnd gab jnen Weinberge
vnd dürlDin ein. Jer. 39, 10.
Eingeben, n. inspiralio: solt nu yemand
ausgesogen sein, so musl es gott tliun durch
sonderlich eingeben des heiligen geisls. t &er
das erste buch Mose. ri 527). Oiij"; durch
eyngeben des teulTels. ausltg. der ep. vnd
eua»g. vom ehristag ete. (1522). flfiiij'.
Eingeboren, umgenUu»t now^ivf^^i eine
berrligkeil als des eingeboren sons vom
vatpr. Joh. 1 , 14; der eingehorne soo , der
in des vaters schos ist. 1, 1 S. — wM. eioborn
( Ben. 1 , 140), ohd. einporan {Graff 3, 1 42
Eingeboren, ingenilus, von nafur einge-
pflantzl: der nani vallcr ist von iialur ein-
geboro vnd nalutlicli üu^z. ausziey. deutsch
lies«..«. (1518). Aiij''; es war den joden
Moses gesell (so lU reden) angeborn, eioge-
boro, eintr«»senpet, riiif,'' K ibel vnd eingolebet
von jugenl aulf. von den coneilijs vnd kir^
ehen. (1539,. Niiij".
Elpg^bugy /*. tluptralto: wo es (die
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EINGEDENK
EI.\CEVVli\i\E.\
träum«) nicht kompl durch eingebung di s
liOhcsten, so halt nichls dauon. Sir. 34, 6;
Propheten sind, die am blosser cingebuiig
lies heiligeo gcysts predigen, auüeg.derep,
tnä eutmg» vom mimma ete. (1528). Zij';
.ms eingcbung oder oinsprechungdet heiligen
gei'.lov. Ei<:L 2. 2 I u'.
liingeücnk, memor: musziel ihr auch
meiDfr person noch mil geschenk eingedenk
leben, de IKefle l>r. 5, 120. v^. eindich-
lig. f'!TTl''iilv»'n.
IIiugcllei.Hcbt, inearnalus: das worl $u
fleisch worden ist , odder wie wir deullicher
reden mOchlcn, das eingefleiachu worl. dat
diese wori Christi noch fest stfhen. (1527).
Iij**; empfanf^cn oder loilj angciioiu»'!! , rmH
i>roh gcdpudsciil incariialiis oiiigcnejschC. die
drey stfmboltt. (1539). Fiij'' am rand.
Eingehen, intrare, inire, it^freü, mhd.
in gla (i^en. 1, 467), oAd. in gangsn {Graff
4, 80^.
1) intrare, UibUdt«ing^0n: wo sie {der
coneilUm «nd voter friefeer) afle hellen sol^
len bleiben, solle >vol niemand weder ein
noch au'igfhcn können ftir den büfhprn.
Willeub. 1, ♦ij*; ich Inn licnlc hundert vn»i
swenzig jar alt, ich kan nicht mehr ans vnd
eingehen. 5 Mos. 31, 2; alle, die zu .setner
stadtlior ans vnd cinfripnjren. 1 Mos. 2^, 10;
da DU Joseph zum hause eingieng. 43, 2ti;
Ihs an den lag da Noe Xtt dter archen ein-
gieng. Ifaltfb. 24, 38 ; Christas ist nicht ein-
gegangen in das heilige, so mit lionden go-
niacht Kf . Ilehr. 9, 24 ; gehet ein durch die
enge plorlon. Matth. 1, 13.
2) NMlicfte anwendwijr det gehmt: was
Sttm munde eingehet, da;* verunreiniget den
Tncnrschcn nirlil. MnKh. 15, 11; «iilie doii
wein nicht an, das er so rot ist vnd im glai>o
so scbün stehet, er gehet glat ein. spr. 23,
dl ; lassei meine worl su ewren obren ein-
gehen, apost. gesch. 2, 1 4 ; das die vorroa-
nung sey de-stc stcroker vnd lieblich eynpehe,
braucht er vil hubscher vorblümeler worl.
amtUeg, dir ep. vnd euttng. dn adHenfs.
(1532). A^; die tnler mdgen glat eingehen,
müssen aber rauch '.vi li-r ausf^olirii. wider
den bisehoff zu Magdeburg. (15^9). Jij*^'.
d) vergehen: das isl der bcrg Sinai, dar-
aoff et donnert, blilset, regent» erdenbebet.
als wolt h mel vnd erden cirii^Hlif'ti. rON de»
letzten tporten Dauidi. \ . \'i<\\
A) etwas eingehen, sich tcosu lerpßch'
ten: da gehorchten alle rarsten vnd alles
vülek, die solchen bund wrangen waren.
Jer. 34, 10. auch noch mil gen. der sache
statt des acr. : vnd ah sie alle zu gleich ver-^
williget halten vnd der sach eingangen , smd
die bauptleut widder tu Hoae komen. «ntlif .
der zeheii <jepot. (1528). CG*.
Kfnjeleht, pinfjpboren ingtnUnu.
Llugelcibl, s. einlcibea.
Elngenatnrt, namm indUm: eyn grosser
sund dl geporun vnnd eingenatnrll ist, denn
kcyn wirrkliche snnd ist. ausleg. der ep.
vnd euang. vom chriitag etc. (1522». Yviiij".
Kingescbneltel , n. insicia : nach diesem
verstände ktfmet man ins klipperwerck, das
man pidict herunter zu den menschen, in die
\M tck«' odfr pererlitigkeit de.« irosctxps. zu
der petersilgen so man vher das lleisch
strawet , so das eiogeschneidtcl ist . welchs
man neben das gebratene seliel. EiiL 2» 197^
Kingetrnfeltt in pofesfale dnenuniM, «.
ilurcIiItMifrlt.
LingeweidCj n. die iniicren weichen theiie
des teibes, t. b. hert, lunge. leber, gedäme,
mbd. iiige weide und geweide {Ifen. 2, 554).
1) im eigentlichen sinn a) von fhieren:
jr Solls {das osteriamm) nicht roh essen,
noch mil wasser gesotten , sondern am (ewr
gebraten, »ein heubl mit seinen schenckehi
vnd cingeweide, 2 Mos. 12,9; den wider
soUii zulegen in slUck vnd «iein piiigeweidc
wasseheu. 29, 17; vnd wussch die eiuge-
weide vnd achenekel mit wasser. 3 Jfos. 8,
21. b) vom menaeben: vnd er stach jn da-
mil in den wnnst, dnt sein oin;^c\veide sich
aiiü' die erdun !»chiillel. 2 Sam. 20. 10; da
aber wirst viel kranckheil haben in deinem
eingeweide, bis das dein eingeweide fnr
kranokheit erausgehe von tage tn läge.
2 chroH. 21, 15.
2) bildUch: nieui eingeweide sieden vnd
hören nicht anlT. Hlob 30. 27.
fibar die ableitungdes u-ories van weiden
pnsrere s. (rrimm ictb. 3, 190.
Eingewinnen , was das einfache gewui-
nen : sie vherredet ju mil vielen Worten vnd
gewan jn ein mit jrem galten mande. apr«
4
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EIKGEZOÜEN
507
EiNUEAFALLEN
7. 2 1 , tro die luwrw Ubtktiug§, 4at ein
geiilgi haben; aber ein viel grüsser exempel
wcre e. cburf. g. als die gleicli miH' n io
deudschen laüüeD der grüslen hcuijicr uina
isl» das würde viel leute slfllen vnd einge-
wiiiien vnd aodere buchoue heraacli ziehet).
Jen. 3, 146''; wie grewlich macht er die
luen&clien lere, das sie ein menschlicli herlz
(so sie es eingewyonen) so blind » verstockt
vnd haK machen widdier golls gebot, der
prvph. Sacharja. (1528). Xiiif.
fcingfzogen. solUarius, xurückgezogen,
Mlisam, das pari, praet. von einziehen:
wenn man predigt von eynem attehtigen eyn-
gezogenem leben, so will die wellt bald dar-
atifT fallon vn«! eyne leylter gen hynipl hawcn.
das benediclus. (1525). Fj"; denn ila stns-
eet aicha allezeit, das wir auff der UciU^eu
leben sehen, wie es eusserlich fein gesemet
vnd eingezogen ist gewesen, sermon von der
heubtsumma goUes gepots. (1526). aiij'';
ein äCLT vernünftiger, eiogezogeucr man.
ßurkhardt dn'efie. 37&.
Kiignegcnhcit, f. vUa toütana: wem
dioncn sie nber mit solcher caateitt&g vnd
eingezogen heil. Eisl. I, 507''.
Kingiestcn , infundere , i ) eigentiich :
schalen vnd kiranen aus vnd ein zu gissen.
4 Jfot. 4, 7 ; die (ffffaie) brachten jr die ge-
fess zu . so gos sie em. 2 kön. 4, 5 ; reiner
wein, da kein kretsmer wasser eiogGUs&t.
bm^ der «etnctelmef «e.
(1534). Büf.
21 uneigfnttich: weil er iteit nicht kennet.
d«r ju gemacht vnd jm die seek, so in jin
wirckl, eingegossen vnd den lebeudi^cn o«leui
eingeblasen bat. weith. 15, 11.
KInhall) m. bei L. nur in der ver^ndung
einlialt ihun, cohibere, stextem: vnd bat, er
wolle dem Delzcl einhält ihun vnd solch vn>
gesdiickt diog zu predigen wehren, loider
ITana WwH* (1541). Liij ; Christua, das
liniipt, wolle aufsehen und den winden und
bülü'"" cmhall ihuii. de Weiie br. 5, 708.
Linhanen (einhawen), incidere: lieber
keret vietss an vnd snebet das yhr das schwerd
ia findet, darnach auflT hebet vnd friseh zu
(lein kctzer I.mher einliawcU. auff das tbir-
chrisUictk buch bocki Emsxers. (1521). Cij^;
mit dem karstoder hacken zu jm (dem wei»>
efoeic) einhawen. dos 14. vnd 15. eap, Jo-
hannis. (1538J. Zzij\
KInhefteu, infigere: wenn du sieben loikc
meines heubts flüchtest mit einem flcchlband
vnd hefitest (dL i, heftetest) sie mit dnem
nagel ein. rieht. 16. 1.?.
Einkeimisekj Jomesticus: es sey ein
frembdlingpr oder einheimischer im lande.
2 Mos. 12, Iii; wer eiuUeimisch ist in ls>
rael, der sol in bubbOlten wonen. 3 Jfbe.
23, 42; diese Satzung sol euch gleich sein,
dem frembdcn wie des lands einheimischen.
4 Mos. 9, 14. einheimisch sein iit auch
gleiehvM mit zw haute «ei»; n« ist m. Phi-
lipps iizt nicht einheimisch, de IFelle br,
5, r>")7.
binlicllig) utmontis , übereimtiinmend,
mhd, einhiSUcc {^Ben. l, 6S5): das jr eines
Sinnes sei«1, gleiche liebe habt, einnmiig vn<i
einhellig seid. Phil. 2, 2; wen kelzert yhr,
wenn yhr vns ketzert, die yhr selb bekennet
mit der schritU einhellig seyn? auff das vbir-
ehrUOieh buch boOts Swustn, ( 1 52 1) Uj .
Einhellig, adv. concordiler: da sie ntt
solchs ßinbeUig mit einander theten* 2 Jfooc.
13. 12.
Eiulier, umgeslelUes herein {nüid. her inj.
tete abher, aufheriMijiiedrelKe« henb, herauf.
die eigentliche bedeutuitg tHe$tt odeerfti Mf
mithin huc intro, hier herein; in den folgen-
den xmammensetzungen *tehl jedoch einher
mehr im sinne von daher.
Einherblatterai «. blättern.
Einherdenten, interpretari, daherdeuten :
vnd deutei vns also einher sein giftige lügen
vutl le:»lerunge für gütllichen ver^land. das
dieee morl Ckmtinoeh fettUehen, (1527).
qij«.
Kinherfahren , irruere, daherfahren: ist
es nicht ein grosse verme&seoheit von yhn,
das sie so turstig eyiiher faren vnd alles mit
dem ko|i(r liyn aus wollen Aircn. die ander
ep. Petri gepredigt. (1524J. fj'; das and* t
sluckdcr liulien vemtinfll ist, das d. Carlstarl
eynherferel allü habe eis erstritten, dai an-
der tegl Widder d. kyml. propheten» (152 h),
L]^; *0 klug faren sie einher, die lieben
geifler meuler. das 17. oap« Johamiü.
(153UJ. Pij".
BliAerfiUlttif invadere, herfallen, herein^
64«
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EINHeUGKliCN
508
fcUlenf «{nftr«eJb«ii;4a solchs yn guUerhofl-
nung vml Triil sluiul. ft-llel cynher dcyn grösler
rrcliicr ffyml Joliannps Ecrttis, eyn send'
brie/f an den baptt Leo Ä. (1520). Bj«:
a)I«niie»t vmb d<*r losen leichlferligon geister
mriUefi, welche a]^ M ilHige sew on glauben,
on ver-inn ! f itil; i fallen, eyn tceise chriil-
iich mess m hallen. (1524). Aij*; der lag
wird schnei augenblicklich einher fallen vber
alle weit. mul^. ier 9Mng, pnd ep. ( 1 52S).
Fij\
Elnhergehen , dahergehen , irandeln: ilas
du ein her gclicn snit in dem bund des hcrrn
deines gottes. 5 Jfot. 29, 12; da du einher
giengesl vom Felde Edom, da erzitlerl die
erde, rieht. 5, 4 ; ich gehe ein her in der
kraOl des herrn. p*. 71, 16; des gerechten
tritt schlipITerna nii, szondern gehn gcvvisz
A-ey eynher. «to* 36. fwolm. (1521). Giij".
Kfnberläsfem , daherlästem, audacter
calumniari: vnd lesterl so freuelich einher.
widdtr d. hymel. propheUn. (1525). Iliij\
BiAerplatiei , Jl^ejfi6f«eJleii: Christus
ynn eynem angenMiik eynher plaizen wird.
xwo predigt auff l Thess. 4. ! 1 '2 -)». Cj''.
EtnlierplanipeB > hereinplumpen: so
plumpen sie eynher mit yhrein Irawin. ant'
vtorl deiUseh. (1522). CÜj*.
KInherprallen y laut daherfahren: der
halben soll» «lieh nirhi bald lassen er-
schrecken, wenn die rultcngcistcr vnd Ketzer
cinfaerfir»l1en 'hie schrifft, hie gottes worl'
elc. ztco schöne predigten. (1537). Giiij^
Fitihertraben , tolutim inced&re"
[Grimm): vnd warten aufT einen der hoch
einer (einher) drabclc als ein hochgelerler
Oberster priesterodder mecbtiger kOnig. au*-
leg. derep. rndeaang. v.aduent.( \ ^)2S)..Iiij^
Einhorlreten, daherlreten: die tOcIiter
trellen ein her im rcgiinent. 1 Hos. 49,22;
die Idchtcr Zion trotten einher vnd sehwen-
tzen. Jes. 3. I6; hütet euch Ihr den schrifli-
gclerien, die da wollen einher tretten in
langen kleidern. Luc. 20* 46*
Hnhcniehf 1, tneeiiere.* teuch einher der
warheil zu guL p«. 45, 5j man aihet gott
wie du einher zotirhst , wie du , mein goU
vnd kOnig, einher zeuchst iui heiliglhum.
6S, 25.
Klihllytm «niro, feMdd wie einher.
UaUlAhfcay intrare, dahimfakrem: der
bapst feret einhin vnberußen, vnlerwiodct
sich aller dinge wie ein gott. an den christ-
Hchen adel. ( 1 520). Finj'' ; ^nd wir Jaren
ein bin, machen flugs ein gdiol vnd artikd
draus aus eigener ihurst. eih wiMem^9om
fege fear. rir)30). nj".
Eiakinleb^n, dahinleben, in den lag hin-
einleben: wer sind sie, die da leben cynhyn
alsz die vnnemnnfltigcn thier? wider den.
falsch genantten gegelU^wit itamd. (1522).
Biiij\
fAuki»flkMdera,dahiHplaudern: so plau-
dert man einhin, was ynsi maul CeUeC, das
musz erausz. vofi dem bafeiMm in Barn,
(1520). Fj'".
Elnhinplunipen, irruere, hineinplumpcn,
darauffallen: aber ilzl sihel nicniaui an ob
es hyndertich oder fiirderlich sey, szondern
yderman phimbt ejfnfaynn. auszleg. der ep,
vnd eunng. des aduents. (\ ^ll]. Siij''; mit
slißcln vnd sporn cynhyn plumpen. ausUg»
der ep. vnd eutmg, tem ekrhUsg, (1522).
Nn iiij" ; sihe solchs haben die papislcn nie
bedacht . pluinpffi f'iiiliin vnd machen eitd
wercklMMl:j rii im Imufl. Jen. 5, 324*.
Kinhiu^ctireien, in den lag hinein schreien:
das man im predigen das wori mit vlets han*
dele vnd drauff bleibe, nichl eintiin schreie
vnd plaudere, wie die wilden, wüsten scbreier
vnd speier. randyl. zu ps. 47, S.
Unhlnsplnneft: das .spinnet er jmer ein-
hin (daron redteC «r /briindftrend), das er zu
dem schönen Icxt kotniil. da mil er be-
schliessen winl. das 15. cap. der ersten ep.
s. Pauli an die Corinthcr. (Iä34). iiij*.
KinhiBveritnraiMi dmmb vordamnen sie
einhynn (immer zu), die rienden, blinden
Sophisten, wider die buUen dee endchrisU^
(1520). Bij^
Einhlmragen , ändert: vnd wagteus a1s<^
plunipswelse piiiliin. Jen. 3, 295'.
Kinhom. n. vierfUsziges thier mit einem
hom, monoceros, mhd. einliUrne m. [Ben. U
7 IG), ahd. einhurno m. (GraffA, 103S):
meinstu das einhom werde dir dienen. HM
39, 9 ; vnd ist gleich wie ein einhorn , von
welchem man sagel, das uvut^ nii-ht kdnne
lebendig Taben, eine predigt vom verlornem
tehaf. { i 533). Bj* ; seine Areidigkeit ist wi*
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ELNUORMG
509
EINJAGEN
•int enilionis. 4 Jfot. 29, 22; errette mich
voQ den eiahOraern. pt. 22, 22; seine hör-
ner sind wie einlHirncrs lnSriMT. 5 Mos. 33,
17* wo dt« ersten amgy, der fünf bücher
Wmt ftoM «ÜMet «ettimnai gen, pl. auf -s
den gen. sg. eynbomes halten.
Einhörnig, unicomis , ein hörn habend:
villi süint (tliilie lliier cynliorni^^ , cilidie
zvvcyltui uig. üai benediclus. (1525). Bij''.
«■Ig, «M. einee (Ben. I. 424). oM.
einac {Graff \, 327 ff), gebrowsht L»
1 ) von der einheit des göttlichen tcesens,
unus: goU isl einig im vvmn vnd dreifellig
10 personen. verleg^g den^ewran, (1542).
Pnij* ; denn wir sagen selbs , ja die beiden
auch, (I is .illein ein goU sry, da/u also einig
vnd viiztTlcilicti , das niclils eini^MTs soiii
könne, ebenä. Ciij'; der lieiT vnsor güU i^i
ein einiger iierr. 5 Moi. 6» 4; niemand isl
gut, (lenti der einige goll. Jlalffti. 19, 17;
gotl aber ist einig. Gnl. 3 20.
2) im sinne ton umcus, einzig, alleinig:
niro Isaac deinen einigen «m. 1 JfM. 22, 2 ;
vnd sie war ein einiges kind, vnd er halle
sonst keinen st»n noch torhtcr. rieht. 1 1, 34 ;
du hast dich erbannol vhcr ilirse zwoy einige
ktndcr. Job. $> lö; der aruie hülle uichls
denn ein einiges kleines scheflin. 2 Sam.
12.3; vrem jagsln nach? einem lodlen hund,
einem einigen flucli. 1 Sam. 21, 15; du vcr-
niagsl nicht ein ciuig!< imr weis vnd schwartz
itt machen. Jfaffh. 5, ao ; vnd er knnd alda
nicht em einige that ihun. j|fare.6, 5 ; sanct
Allgustin w.ir in einer kloynen. vnl)enini[iloii,
cyriigcii stad liisclRifT. grund vnnd vrxach.
(,1520). atij'; das wort i.nl die eiut^o brück
vnd steig, durch wilche der heilige geist zu
vns k9mpt. sermon von der heubtsumma
gottes gppnts. i l52G). c?"*; alle weit schrey
vuü bat vmb ein concilium , dardurch widcr-
arob ein einiger bapet wOrde. tsMir da«
hapsUm cu Horn. (1545). Aiiij'*.
3) solus , alleinslehend , einsam: sie isl
einif^ vnd ihiit dncli alles, wcish. 1, 27; yun
dem loben der gottlosen war sonst niemand
der mir beystunde. Ich war einig vnd ver-
lassen, tier trosüidte ptiUmem, (1526).
Eüij*.
4) coneorSt contennens : vud sie der sache i
einig waren. 2lfaec; 14, 20; wenn man :
nur in der rechten reinen lehre einig ist.
tischr. 149''.
5) aliquis, irgend ein: hie sihcstu ia, das
Jona nicht verdienet mit eynicbem gulea
werck , das er ym Bsehbauche erhalten vnd
wichlcr eraua ans bnd braclil wird, der pro-
phel Jona. fl52r)). Cii]**; das kansUi nicht
leugnen noch einiger papist. vonderwinckei-
messe. (1534). Oj'; das mein name nicht
mehr sol durch einiges menschen mund aus
Jiiila genennet werden. Jer. 44, 26; er ^vird
weder frawenliebe noch einiges goltes ach«
len. Dan. 11, 37.
Klnlgerlel, uUttitModt, ^eneris: eyniger- -
ley weysz entweycben. ftnUa cene dmiid.
(1522). Bij''; wo einer den andern scbüld^^t
villi» einii'hcrlcy vnrcelit. 2 Mos. 22, 9; an
uinigcricy ding das von feilen gemacht isl.
3 Jfof. 13, 49; da die gemeinen Christen
weder taulTe, sacramcnt, trost, absolutio,
predigt odder einigcriey seelsorg noch ampl
von haben, von der winckelmesse. (1533).
Klafgkfit, f, Midtäs, mM. einecheit (Bern,
1, 421): in der gniihcit ist die höchste
einigkeil. hausposl. Jhena f \b7)^} ICl*"; nu
ist klar, das die euszerliche emiikeil romi-
scher vorsamlung macht nit Christen, «pn
dem bapstum zu Rome. (1520). Cj"; christ-
liche einikeii slehel ym geist, da wir eines
glaubcns, eines synncs, eines muts sind, das
dieeewoHduiiHnoehfeititehen. (1527).
cj*; hie müssen sie selbs aus becher vnd
wein ein new einickeil vnd wesen machen.
vom abendmal Chri^sii. (1528). Büj*'; vnd
.sul zwisschen vns guter friede vud einigkeil .
sein. 1 Jfaee. 13, 40.
Fintgwf , f. hat in folgender stelle die
bedeulung von solitudo, secessio in locum
secretum: nun bei der bapst einen sillen,
das er sich oOt vereinet (in die efnaomkeft
zurückzog) vnd sein gebet sprach , das Ihet
er aber (iterum), vnd da er an der einigung
was (ältere form für war), da hürel er ein
!«liaiuie jcmmerUchcn schreien, die lügend
mmB,J9hmm$ (^fffmUmo. (1537). Aliij*.
Einjagen ) subito inferre: soh hc wort
haben dem fromen kind ein schrecken ein-
geiagt. hüuspost. {IViUenb. 1545) festteil
26^
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EhNkÄUtN
510
EINLEGEN
UbIwbci (einkewcu). eigentlich 9pei$m
vorkauen und in den muud streichen, bild-
lich, wie in folgenden stellen . sehr d&utlich
machen: ich miis jmer solch voierscbeid
dieser twoer reidi (Amt ffeieüidtm wultvelf-
Rieften) einblewen vuil einkcwon , eintreiben
vnd einkeilen, der 1 o i jtuüm f 1 ">;M i. Mj' :
wir Sehens an den jungen kndlien, wie ollt
man jnen ein ding mm «nksweo vnd fur-
blewen bis sie et bssen. Aaiiipotl. ( Ulf letik.
1545). tcinlerleil 26\
RinknufeD, emere: der tPXt spricht nicht,
das er {Joseph) alleyne hshe ilas korn eyn-
• geksofit, sondern habe es eyngeMmlel ynn
sto li ii lies königes. von kaufftkttnitttng
vnd tcucher. (i:,2 I i. Ciij".
Einkebren (einkeren) , dirertere, mhd. in
kdrcD (Ben. 1. 796): kerel doch etn «um
banse ew«rs knecbls. 1 Jfo«. 19, 2; icknras
heute zu deinem hause einkeren. Luc. 10, r> ;
da sie das sahen , niurreien sie alle . tl.is er
bey einem sttnder einkereU Iii, 7 ; vml ka-
men hl das haus euier huren, die hies Rdiab,
vnd kereica su jr ein. Jos.2, \; vnd sie kc-
relen zum R.ignrl pui. Tob. 7, 1.
Einkeilen, runeare, uneigenUich, mii ge-
wall einprägm und befestigen: der prophel
Esaias wil dievrsach, wanimb ChriHns leide,
wo! l iiikeilen in unsere hertzen. hausposl.
{Jena 1559) 169'; einlreibeii vnd einkei-
len, s. vorhin einkauen.
Einkneien, condepfere: vnd halten leig
eingekneUct. EUl, 1, 837^
Einkemnen (einkomen), mhd. In komen
{Ben I 903).
1 ) inlrare, eimiehen, hineinkommen : die
siedle , da wir ein kernen sollen. 5 Hat. \,
22; vnd die sonne war auflgcgangen aiilT
erden, da Lot gen Zü.ir cinkim 1 Mos. 19,
23*, da sie zu Beliilehem einkaiacn, reget
sich die ganie siad vber jnen. Ruith I, 19;
da« geseu abw ist neben ein komen. R9m,
5. 2u.
2) einnehmen: ich rat aber, »Ins man der
cardinel weniger mache , oder las sie den
bapst von seinem gute neeren, jr were vbrig
gnug an 12 vnd ein jgUcher helle dos jars
tjiii«»'ni f^;(ll(lcn einziikompn. J^n. !, 3'>'>'".
Elnkomnieni was einkommi, in der btbel
geicvhnlich gebrtm^t vom ortrag ier euSker
mnd wtMer^ : er hdt yhm nicht lassen be>
ndgrn an dem biltichcn vnd zymliclKMi eiv-
kimi«.'ii \UM laiid viul k-uleu. der proph. Ha-
bacuc. { I52t)). k iij*; wenn jr das emkomen
vom lande eingebrsdil habt S ßhi. 23, 29 ;
einkomnien der scheunen. 4 Mos. 18. 90;
cinknmrii der kelter. ebenä.i eiokomen des
Weinbergs. 5 Mos. 22, 9.
Kinkimmiingf m. 'ein au§ änem andern
inNeief ekoMMener ejmeoJkMr' (Adelumfi:
ein Trembdling heisst ein einkömling oder
auslender, dor an rlfm orl. da er wonet, nicht
bUrger ist von ankuntU vnd geburt, sondern
anderswoher sein anknnfll bal. AM. 2, 1 87^;
rrembdefl einknmlingen . . . sollen die lebcn
fursloticr treuliche ronleniiipc Ihun. orde-
nwni^ egm gemeynen kaUens. ( 1 523). Dj'.
Kinkrämmcn, incurvare, infleeiere, biid"
in folgettier «feile: du herts das rieh-
!ig ist zu got vnnd nit eyngekrumet aulT sich
seil), die sieben puszpsalm. fir>l7*. <"ij'.
Einlandiscbjtcasinlündisch : daruiwb ward
jm das cinlendische volck seer gram. 1 üftme»
11. 38.
Etniassrn , intmmittere . hineinlassen :
darumh da^ sie jii nicht wollen pinl.is'!eti.
2 kön. 15, 16; vnd bcgcrte. man »olte jri
einladen. 1 Maee. 1 , 31 ; vnd liessen jr
ein. 1, 32; wolle ehr mein lebenlang nirlit
mehr predigen , ehr ich Mosen w idd<'r ein-
lassen wtilt, vnd Christum lassen vns aus
dem hertsen reissen. vber doi ertfe biidk
Jlfo*v. (IT) 27). Aiiij*.
Einlaufen j incurrere, Uithr, 412* tmler
den coviposila von laiiren.
Einleben, durch leben in einer sache da-
mit verwaehten : eingeleibet vnd eingdebet
von jugent aiilT. roii den eoMlIIJIl rüid ftir-
chen. (1539). Nüij*.
Einlegen, mhd, in legen {Ben. 1. 991).
1) sinmUchet einlegen, impoiiere, Mncln*
Ifgen, X. b, geld In den koalen; vnd Jhesus
splzct sich gegen den pottcskastcn vn«!
schawel wie das voick geld emlcple in den
goUeskaslen, vnd viel reichen lexleu viel ein.
Jlnre. 12, 41 ; da sie das gehl erans namen,
das lum hause des hem eingelegt war.
2 chron. 34, 14.
2) ehre einlegen, d. i. ehre, rühm davon ira-
gen, «neerben : aeid stSle vml erkennet, das ich
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EINLEIBEN
51
1
EINMAL
goU bin^ich wil ehre einlegen vntcr den beiden,
ich wil eliro < inlegenaud erden, ps. 4f>, 1 1 ; ich
\\ \\ an iln liZulon vnd wil an dir ehre einlegen.
Esech. 2S, 22 ; wir wollen, ubgoU wil, heule
«lire einlegen vndr«i«h werden. t^krief^mUe
amhynmel. stände sein künden. (1 $27 )*6 j* ;
ich kenne den slollz >vol cttlicher kOnige vnd
fürslen , die gerne wollen , das keyser Carl
uiehlB wera, vnd die selbe weren die beiden
vnd meister, die widder den Turcken ehre
i'inleglen. vom hrieg tcidder d. T. (1529).
Giiij''. ebenso iinolire, spoll cinlrpcn: o
wilch einen sjiuU liabca Me da eitigelegl.
de WetUt 6r. 2. 6 1 ; denn es will sich niebt
>o lassen . iir i ii, das wir nnehr einlegen
tadclilen. b, ir>.
3) sich Ulli elwas cinlegcu, sich kämpfiich
«inlatsen: Ins des der recbte feldlienblman
keine vnd sich mit der sunden, lodi vnd
(üulTel für vns eiiilo^'t vnd gewönne vtui he-
lii)>lt ths rr>M. ^ee^.des prophelen Jesaia.
{ib'Hi). Huij*.
Einlelbcij tecoi7»Qrare, emeeWet^cn, ver-
einigen : das die aposlel werden die beiden
durch ylifpn itMin«! mit dem worl rw sich
bringen vnd yiui ylii c vorsainlunge oitdtihen.
der proph. SadMrja. (152S). 00]**; das die
beiden miterbea seien vnd mit eiageleibet vnd
iniI|.;eiiiKsen seiner verhcissiing in C.lirislf),
Ephi's. 0; durch das worl werden wir
Ciiiisio eiageleiht. das 17. cap, Johannis.
(1530). Miiij"; das wir durch die tanffe jni
(Cbntla) eingelcilil sind, das 15. cap. der
ttst^H <■/>. s. Pauli (in die Cnrinlher. (1531 (.
Nj' ; lilu i^ilo als rehcn eingelcibl werden.
dM 14. vni IS. cap. Juhannis. (153S).
<lddij''. «. eingeleibt.
Elnleibnng, f. incorporaUo,einverleibung :
;dso ist dieses ^nfrnmenl ynn brol vnd wein
cmpfahcn nichl anders, denn ein gewis zei-
chen empfafaen dieser gemeinscbafll vnd ein-
leibung mil Christo vnd allen heiligen, eyn
sermon von dem hochu-iidigen sacrament.
(1519). aij*'; da gebeul dis lübliche edict,
Uas man beide, die gemeine vnd sonder messe
solle hallen , sampl dem gesang , gebet . . .
auch finlciluiigc vnd ballung des grossen
Mid kleinen canuns. auff das vermetHl kei-
terlich edicl. (1531). Dj".
ISiMUm, htäneen» einfSkrtHs ab wir
beien im vtler vnser, vnd nicht vns einleil in
verstichpn. Jen. 2, 31*; vnd ward von Jason
v(ul der ganlzen sind lierrlirli einpfnnpen viul
eingeleitet iiul fackeln vnd gius:»eui tnuiuph.
2 JTnee. 22. — M. inldtan (Graff 2,
1S5).
Einlirh, in eins verbunden, mhd. cinlich
(Ben, 1, 423), ahd. einlUi {Graff 1. 318):
leib vnd wel nicbi so «nlicb beysamen sind
als golt einig ist. stoo fr$digt «o» 4er keU.
dreifa!liglici(. (ir)3')). Aiiij'.
Kinlölfeln, codt^ead'jii hawrirt, beiej^ $,
unter üusschclTeln. *
BtiMidieii eoniKre; kflbmisl mil einge-
machten rosen dieoel für die epilepeiam der
kinder. (ischr. 2S*.
Einmaiinen (einmaneo), mahntnd eitUrei-
k9u: wenn einer sänem nefaeslen elwa» bor-
get, der sob jm erlassen, vnd sob nicht ein->
Ulanen von seinem neltcslcn oder von seinem
brudcr . . . von einem frembdcn magslu es
einmanen. 5 Mos. Ib, 2. 3; der bann ist
nirgent zu gebrettcbt» denn das man sinse
vnd schuld hat dadurch eingemanel. vermil*
nuN^ nn die (jinstlirhen. (15301. Ej'*.
Einmal j bei L. slels getrennt ein mal,
1) ol$ MohMot^ Anmalt «eniei, a) soldi
versttnung sol jerlich ein mal geschehen«
2 Bios. 30, 10; las alle kriof^sniciinnr rings
vmb die slad her gehen ein mal. Jos. 6, 3 ;
ich bin drey mal gesteupet, ein mal geslei-
niget. 2 Cor. 11, 25. b) vnd leret vns bie
aber (ilerum) ein mal dieser s^en« daa wir
(l.inekl)ar sein <ol!en. der iegen, so man
nach der messe spricht, (1532). Bj'; ah
zürne nicht herr. das ich nur noch ein mal
rede. 1 Jfot. 18, 32; kompt noch ein mal
er auff (herauf), rieht. 16, IS. r) vnd schlag
drcyhuudert aulV ein mal. 1 chron. 12, 11 ;
vnd gewan alle diese küoige mil jrem lamle
aulTein mal. /ei. 10, 42; darnach bl er ge<
sehen worden von mehr denn fanfThuadert
brildern anff ein 1 Cnr. 15, 6.
2) einmal erstens, primum: gleich wie
wir des vvorb vnglUck auch aufT zwo weyse
brauchen, ein mal das es schlecht ein vnbll
vnd zufelligen schaden heysl, der on sdnde
geschiclil, tnm andern mal, da<5 es auch vn-
tugent vnd buberi sluck heyssl. der proph.
Babaeue. (1526). cij*.
I
EmNALEINS
512
EINNEHMEir
3) aliqunndn, iryi'nd einmal, je einmal:
icli werde ein mal [ilöizlu li vhcr dich komcn
vud dich veriilifen. 2 üo«. 33, 5; es wirJ
jn der wanst ein mal vol werden, ßio^ 20.
23 ; oh sirhs ein mal ztilragea woll, das ich
211 eui-h k»'!i>f'. Wim 1 , 1 *>,
kinualeinSj ade. aliquando: wie? wens
niil der seil ein mal eins jnen aneh mil jrer
kirehen gewali vnd vveyhe also gehen würde.
von der icinchclmesse. fl^^^). Aiij^
tiinmännig, eineit mann habend: Chrislus
verschtuchel oichl weder eioweibige , zwcy-
weibige tnenner, noch einmeonige» twey-
nicnnige wcil»er, wenn sie an jn gleuben.
von den conciUjs vnd kirehen. (1539). f iiij*.
Einmengem, immiscere: vod des ZwiageU
goi«t sonderlich • der viel mit einmenget vom
fe^'crewr. vom obeitimal ChritU. (1&2S)
■Tij'; liic reclilcn nieisler Didssni solche
liiimpler vnd sfidler leiden , die sich jmer niii
ciniuengcn. dag 15. cap. der ersten ep. s.
PauU an die Cwhther, (1534). Fiij^
EInmf ssen, messend zulheUtH: WH müssen
wir nljer ji; bekennen, das vns vnsCrgoll seer
reichlich hat eingcuicssen. hautpott. {Wit-
tenb. 1545). tommaiHl 73**.
Biamtadig, ado. mit tbum munde : anfi das
yhr eynniiilig vntl cyntniindig preyszel goU
vnd den valtT viiszers h>^rvn Jiiesii Cliri«;ti.
auslefj. der ep. vnd euang. des aduenls.
(1522). Bij% «ar. su'lt^jii. 15. 6.
Rlnmütbis; ( einmütig), unanimis, mhd.
cinmüelec (Ben. 2. 260): so erfüllel meine
freude, das jr eines sinnes seid, gleiche hche
habt, einmalig vnd eiobeliig seid. Phil, 2, 2.
Rtkailhlgt adv. unanimHer: diese alle
waren slels hey einander einmütig, apost.
gesch. 1, 11; 2, 1'^ ; cvnriiulig vud eynmun-
dig. 8. vorher euiiuundig.
KliMitbIglicli, dasselbe, mhd. einrafletec-
liehc: vnd ^ie schrien zum herrn, dem golt
Israel, einmüliglich. Jud. 4, 9; vnd lohelen
eiiimUliglich deine sieghaffiige hand. tceish.
10, 20; da tie das hOrelen, hüben sie jre
stimme auff einmaiig^ich tu goU. apcst.
gesch. 1, 21.
Einnähen, insuerc: also müclUen sie nurli
jnen {Chrislus) einen tüchcrn oder gelüchei -
len, eingewircluen , eing^eten goU leslem«
weil er in rock vnd kleider, geneet md ge-
wiicl^i, gangen ist. JNirls befteiifiili. (1544).
Btiij'.
Einnalinie, f. accepium, rediius : nach der
rechnungder ausgab vnd einnam (1522: eyn-
uam vnd auszgahe). Phil. 4, 15 ; das jhr al-
lein die ausjinbe wollet bcreclien vnd die cio-
name verschlagen, rermanung an die geitl^
Uchen, (1530j. £iiij\
Bai^Mi (einnemen), mhd. tn nimen
{Ben, 2. 367).
1) geld einnehmen, tn empfang nemen,
eincassieren : vnd wendet für er mUste renie
einnemen. 2 Jtfacc. 3, 8; da sie du geu Ca-
pemaum kamen , gicngen ta Petra die den
Zinsgroschen einnamen. JfatlA. 17, 24.
2) leuie einnehmen, aufnehmen: nioipsia
einen rreintHlL-n zn dir ein, so wird er dir
vnriij^e nj.ielien. Sir. 11, 35.
3) ort und räum einnehmen, tn besitz neh'
men, besetzen: lasset vns hin aulTtiehen vnd
das land einnemen. 4 Mos. 13, 31 ; sihe da,
ieli Iiabe euch das Uiiid, flas da für euch ligl,
^'epeben, gehet hin ein vnd nempts ein.
5 Hos. 1, 8; weil wir für jiicn Hieben, soU
jr euch aulT machen aus dem hinderhall vnd
die slad einnemen . . . wenn jr aber die stad
eingenomen habt , so steckt sie an mil fewr.
Jos. 8. 7. 8; stehe aulT vod nim eiu den
Weinberg Nabotb. 1 Iron. 21. 15; ein edeler
zoch von ferne in ein land , das er ein reich
einncme. Luc. 10, 12; wdiber {Christus)
musdenhimel einnemen bis ntilTdie zeit, da er
wider (Aertrtder; bt acbt v\erde alles was goll
geredl bat. apast. 3. 21 ; vnd die Gileadilcr
namcn ein (besetzlen) die fnrl des Jordans.
rirhl. 12, 5; vn ! r-^ wnrd dem Ihdoremi an-
gesagt, das die kuider Israel sich rüsteten,
vnd wie sie die kMppen am gebirgc einge-
nomen Ii eilen. Jud. 5, 1. ancft Aeitxl es ein
volk einnehmen für dessen land und gebiet:
fiore Israel, tbi wirst betUe vber den Jordan
geben , das du eiiikuinesl cnuuncmen die
vdlcker, die grDsser vnd stercker sind denn
du, 5 Mos. 9, 1 ; diese vDUker, die du ein-
nemen wirst, gehorchen den tagewelem vnd
Weissagern. IS, 11.
A) hiemach einen cinnclimen, occupare,
s. b, tton leidensehafien: darnach sich hnlt
fnr dem geila, das er vns nicht heimlich er-
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8INNESTELII
ElNBBDBIf
•chleiche vnd einnehme. dUu 5., 6. tmd 7.
e«j». «. MaUkH, (1532). mij''.
5) ciDnehmen mmt su «inne nehmen, auf-
ndunen, vemehmm : sondern für Hirli nenicsl
das lelzte imcli vun d' H konigon vnd das
letzte buch der chronica, dicselbigea wul
einnemc«!. «orr. amff dm profifc. JfMai^iii.
Btiidte<( 7, 342; ewcr kei. oiai. kiir vnd
filrstÜrhp gnaden wollen wo! cittncnien vnd
bedcncken, das meiucbUcher nicht alle eioer-
lej irt sind. /m. 1, 489'*.
ttaiCStcli) infibulare, einhüllen, ein-
mummen: wol mir, das ich hrtite mich hart
hab eingenestelt , es kaii) mich schon dtr
schalTshusl ao. wider dai bapstum zu Rom.
(1545). JyK «jrl. aufbextelo.
EllMe, f. deserlum, nicht anbaußhige,
dürr« gegend , mhd. cinccde {Ben. t, 421),
aM.eiii6tli (Graff l, 334;: er fand jn in
der wisten, in der dürren eintfde, da es heu-
let. hMos. 32, 10 ; die für hunger vnd ku-
mer einsam flolien in die einödc. Ilioh 30,
3 ; das er fallet die einödcn vnd wildnis. S, 2 7 .
EinpflftDicn^ inserere: es ist eben szo
tieff eyngepflanzl der naiar kinder Ueugen
abz essen vnd trincken. vcidder den falsch
fttuaUlen geystlichen stand. f!522). Hij'';
vnd isl die braulliebe . . . von golt einge-
pflintzt viid eingegeben, «o» thetaehim.
(1530). Giüj^; das wir durch die taufTe jm
eingeleibl sind vnd zu diesem arlickel beruf-
fcn vnd cingepnanzl , das wir niifrerslchcn
vnd leben sollen, das 15. cap. der erslen
§p, «. PomU an di$ CMiIfcer. (1534). Nj\
Ui^lir«|iff n, I ) inserere $urculum : denn
so dii aus dem olhawtn , der von nalur wilde
war, bist ausgehaweo vnd wider die nalur
ID den guten olbawm gepfropITei, wie tiel
nehr werden die natttriieheo dngepfropiTet
in jren cifjen nlhawrn? Rom. 11, 24.
2) einstopfen , x. b. speise: vnd nnrh da-
mit noch ymmer einpfroptlet. ausley. der ep.
vnd iuang. wm adntnt ef«. (1 528). BBbij^
ÜBlinM (r^inrcumen), 1) /oennicedere:
%vf>nTi jlir nn wollcl hoch pollcrn , man fioWc
euch die stiflt vnd klüstcr widdcr gcnizen vnd
iUei widderfloib einreumen. vermanunjr an
a» gtuOiehtn, (1530). Eiiij*: wenn dein
brtld<T vcr.^rml vnd vfrkcufTl dir seine hahc
. . . so sol man rechen {rechnen) von dem |
Plan, WMHibuetu
jar, da er.s hat verkaulTl vnd dem vcrkeuQer
die vbrigcn jar wider einreumen, das er wi>
der zu seitiiT lialif koinr. 3 .Mos. 25» 25— -27.
2) unriijcntlich, concedere , zugestehen,
nachgeben: die doch bekennen mit dein maul,
das Chrii>tus sey dieser vcrworflen vnd er-
weleter erkstein vnd doch ntehl wollen las-
sen jns werck komen vnd mit der that snl( hs
cinreumen. das schone confitemini. (1530).
Hiij''; sie selber gar viel spreche vnd slflcke
haben nflnen nachgeben vnd einrewmen.
ein sendbrieff xcidder ettliche rottengeuter.
(ir);?2i. Aiij''; wenn sie im geringsten ar-
lickol vns wa^ cinreiirnffcn. sn \t\ der bUgel
atu kraotz enl^vvey. li^ichr. 3b7'.
EimmCB» s. einrunen.
ElnrcchcRj «tnrec/inen, rechnend zu-
fügen: vnd sol sein laglohn der gantzen zeit
nul einiecheo. 3 Mos. 25, 50. 52.
Ilucde, f. Ij inkrfatio, zteisehenni«:
mein aller bestes buch, das ich yhe gemacht
halic, die poslilh-n, hat er {Buccr) mit vor-
reden, vtilrrrcdi-n vnd cinrpdrn auch alsn zii-
gericht. das diese wart Christi noch fest
iUhen. n527j. sti^*.
2) oblocutio, einspräche, gegenrede, toi-
dersprurh: am Vierden (capifef) fehel (>r an
zu begegnen elliicbeo eynreden vnd an-
spmche. «orr. anff die «p. t. PaiUi an dU
Römer; wenn meine lieben jnnckem meine
scIinlTi nicht SU icmcrlich verachten vnd
mochten dioselhigen lesen, so hellen si« aus
dm zween sermon so viel woi gefunden, das
sie solche einrede niehl wurden za marckt
bringen, eine berieht. (1528). Cj**; wiewol
es eine seer faule einrede ist, auch einem jg-
lichen dorffküster wol zu verantworten.
teider den wteher zit predigen. (1540).
Aiiij*; ich hab geschwiegen vnd jn {ilinen)
nicht einrede ihan. Jen. 1, 25*".
Einreden , 1) rinpm etwas einreden, per-
suadere, einsprechen: noch stieben diesze
brantvortzeichnete blindenleyttervnszzu be-
iriegen vnd die selben ergemisz vnd mehrung
der sund für ein pulle rcw furzubilden vnd
einzureden, grundvndvrtaeh. (1520). eiii/;
sibe doch wie lang er stehet vnd treibt auJT
einerley ding, als der es gerne wolt wol ein«
hlcwen vnd so einreden, das mans halte für
jdie höbest« i nötigst«) vnd trOsÜicbsle lere.
86
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EINREDER
514
EINS
das n. Johannü. (1530). Rij": hab
ich noirs einreden vnd jrofallcn In<;spn diP'^m
catalogum oder regisler durrli den druck aii2>
ta geben. eauU. oder regUter. (1533). Aij\
2) üdetfeUare, dMmschen reden j ein-
wenden: woll aber ycmaml mir weiter fin-
reden, man soll snl« ho losirn r nicht slralTen
noch yhn weren. der b2. psalm. (1530).
Fi^'; hie wird der bapsl mir eiareden durch
seine schreimouler vnd teuflelsreisser« Pau-
lus «^fi'^M tlirlit ;ilh'in von pfarrhcrni. den
concüijs vnd kirchen. (1539). fij ; kuud er
wol deocken , die viel ja» wirden eiaredcn
vnd widersprechen, «erfe^nf d$$ afeoron.
(1512). Liij'-.
Einreder, m. obhcuiur: das er die schwa-
chen irOslc vnd erhalitj widdcr die cinreder vnd
icbdter* der propk. ffodacuc. ( 1 526 1. g iiij''.
ttUfisiCBi in zweifachem sinn,
1) transilir, nicderreiszen, detnoliri: vtuI
wil ewre sl«dle wUsle machen vnd ewrs hei-
Ugthums kirchen cinreisscn. 3 Mos. 2Q, 3 1 ;
vnd das hauswird eingerissen werden. 1 kSn.
9» 8; vnd reis (ritz) ein die mauren zu Jc-
n!s:^l»'m. 2 chron. 25, 23; vnd reis die
goiztualiar ein. 1 Jtfacc. 5, 68.
2) intranritht irrumpere, ein^re^en.
iUtdrmgen, eingang und Verbreitung finden :
sihe, so wird der herr vbar sie kernen lassen
slarcke vnd viel wasser des siromes . . . vnd
werden einreissen in Juda vnd schwemmen
vnd vber her geben bis das sie an den hals
reichen. Jes. 8, 7. 8 ; da der grosse thani
brach vnd gottes wort wc«» war, wie solle
da nicht einreissen eitel sindiUit alleriey men-
schen lere, wm der Mfmdtelmetie, (1534).
Piij'' ; Wucher vnd geitz sind wie eine sinl-
fTul einf^erisscn. ariikel, so da hellen sollen
elc. (1538;. Aiij' ; wcron im kindcr j^lauben
solche wort gebrauelit worden ... so were
sUer jamer leichllicb zu vermeiden gewesi,
der vnter dem blinden vndendlicbem wori
'lirohp' i«;t eingerissen, von den concilij.s
vnd kuchen. (1539 1. dj''. in dieser 6 edeu-
Hmg sfebf et muh oft unpersSntieh: da reis-
set es denn ein vnd werden gewallige herrn.
rfjpr das erste buch Mose. (1 527). Tij' ; denn
es zu liefl eingerissen vnd den loiitpn furge-
blewet ist. ebend. xij''; zu der zeit keine
Orden noch solcbe UOeU»' odef nMnche ge-
wesl sind, wie wol es bald vnd schwind her-
n.ich cinreis. von den &meiUJs vnd lärtkem.
(^1539). FiiqK
nudten» intrdire eqvitando, mkd* In
rlleu {Ben. 2, 732): u' iin ich gewust helle,
das so viel it iillVi auff mich gezilt i hctten
alls zigel auff den dechern waren zu Worms,
were ich dennoch eyngerilten. eyn brieff oh
die /Breien s« Sachten. (1524). Bj*; da er
zu Jerusalem einrcil am palmen tage, das
.schöne ronfilemini. (1530). Nij' ; wie die
küuige vnd fürslen |>Qegen eiszureilen. hau$'
post. {Jhena 1559). 137^ f^f. ausreiten.
RlnrailOly n. an dem armen eyorejiten
Chnsliwar nirlils n-olich nticli dem 1 vpliclien
anschr'n. ausleg. der ep. vnd euaivj. ^ ad-
uenU. i lü2^j. £j'; dasz s. k. L g. das cin-
reileo der edelleute wollt verbieten, de Wette
br. 5. 253.
Einrichten j instUuere, ordnen, in die richte
bringen: sonsl {auszerdem) ist alHiie ein ar-
mer burger, der mit seinem weihe cm gans
jaltr krank gelten vnd verdorben, vrdche
sich nu nicht können widder einricliten svr
nahrung. de Wette br. 6, 86.
Einrisij m. irruptio (vgl. cinrci-szen 2):
das mOchl ein anfang vnd bOser einriss wer"
den, die andern gesetz alle auflzuheben. ton
dm schlüsseln. 71530). Cij' ; vnd auflsehen
auff den listigen einriss des teufeb durch
cilcl ehre. Jen. 3, 162*.
BtaiiiMr, m. der mü einem roese ßhet,
einspänner: { der kaiser ) kan nicht so frer
seyn als ein prediger, welcher ist wie ein
einrösser, er kan sich bdld wenden, das kau
ein regem mil. seinem folgenden seugeo
{Grimm ändert in enge) nidit thnn. lis^.
341"
Eiurunen hai L. für cuiraunen. insusur-
rare: das ich hocr deyu heimlich eynrunen
{Jen. I, 29^ einrttnen) 'dir seynd vorgebet
dein sund.* dieeiebenpuszpsalm. (1517). Ej*'.
Fins , o'tnes, in den älteren Schriften L's
auch noch einisp eynisz, mhd. einei^t ahi.
einas;, die flecUerte neniratform der einudd.
Ij ich habe nicht mehr exemplar, ich
Wüllie euch son^t ein* oder drey i;pschickl
haben, de Welte br. 4. 140; nocli oynisz wd
ich sagen vnd damit eyn ende, auff das vbir-
chrittlkhMi baekt Bmteen, (IS21). Jiji^
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515
£imTZUNG
2) eina m> «ntim, idmliseh: idi Tnd der
«•Ctr sind eines ( vulg. ego et paler unttm
samus). Joh. 10, 30; das sie eines seien
gleich wie wir. 17, 11. hiersu vgl, man die
amf&uikh« erfclffnm^, tPtlofte L. in äer
mutegvng de$ 17. Mp.Veftamiii wm üeter
stelle gibt, weil, wie er selbst sagt, im deul-
srhrrt das uärtlein "^oines* nicht so klar sei,
indem man es „auf betderlei verstand"
irandte ttiem^ ßr i^nttiii^ und Hnig).
3) einig: es musz vas die offen iliclie war-
heit eynis machen, an den christl. adH.
(1520j. Kiij*; wie wollen wir sie « ms ina-
cben? ciiifj«^. der ep. vnd enang, vom ad-
uent 0le. (1528). B5*; mugen aodi sweeo
inil t'inandoi wandeln, sie seien denn eins
vnleriiandcr? Arnos 3, 3; wenn IrrHdcr eins
sind vnd dte nachbain sicli hebhaben. Sir.
25» 2; (die papisten) sind valemender selbs
noch nie eins (.'cwest, werden anch nimer
mehr ( ins, w;is tlcr frey wille sey. auff das
vermeint keiserlich edicl. (ir»3l). Diiij*;
ersüich isl man darin ganlz vnd gar eins, das
diese »iebenzig woehea nichl lagewochen,
sondern jarwochen sind, von äen jüden vnd
jren lügen. fI543). Viiij'; ich ward mil jr
eins vmb (uiiltzehen silberhiigu viid ander-
halben homer geraten. Ho9. 3, 2 ; bistn nicht
mit mir eins worden vmb einen grosschcn ?
Matth. 20, 13; die juden sind eins worden,
dich zu liiUen. apost. gesch. 23, 2U. auch
mit gen. der sacke; des arliekels isl alle weh
eins, oon «AeeaeAen. (1S30>. Güij'*; sofern
wir sonst der sacben eine werden vnd blei-
ben. Jen. 6, 12m
Kins — ■ einmal.
ti aamei; er {der priesier) opfferl den
heim Christum aber eyn mal. der sich nur
eyn mal gcnpfferl li;it , wie er nur eynis ge-
slothen ist. vom grewel der stilmesse, f 1 5251.
üj''; hie koiiijii Peler rUlUe aiier eyns luii
seynem laratantara daher, das ander legi
wUier d, hymLpnpketen. (1525). Hiij' ;
eyn bawr were gnug hnntrla , wenn er
zur hochzeyl noch eynä gutlc kleyder
trüge, als er leglich ynn seyner erbeyt iregu
analay. der ep. «nd etron^. «en der heil,
drey konige fest etc. ( t 525). Lj*; vnd ihe-
lesl noch «'iii^ smii»') p']t(» 'A'tT' !; i'^ .nlle Car-
lheuser, das 5., 0. tnd 1. cap. s. Aiatthei.
(1532). Riiij*; gehe noch eins hin. Hot*
3, 1 ; will aber aocfa eyns dramb echreybenn.
Je Wette br. C, 17.
2) einmal erscheint eins aucA für aH'
fnande, oHm, einet: der alt Adam will seyn
leben auch haben bis er eyns ynn die gruben
kömpt. da* (enedfeMs. (1525). Cj^ «fl.
dermaleins.
Einsagen, obloqui. einreden: vnd das alles
wider das einsagen der jaden» die nicht w<t^
len, das Haria ein jnngfraw mnller sey. Jen,
I, 96".
Einsalaeai <a^e condire: das ander saltzlea
sie ein, das sie es voler wegen hellen. Tob,
6. 7.
Einsam) solus, soUtarius.
1) von leuten und thieren: solilftriu«, das
ist ein einsamer, der gar aliein von den louten
wonet. wmdeneoneiUjemdkirdien, (1539).
Fiiij'*; da ich solchs höret, zureis ich meine
kleidcr vnd meinen roek vnd raufft mein
heiihlhar vnd hart aus vnd sas einsam. Esra
9, 3; ich bin einsam {var. alleyae) vnd elend.
pe, 25, 16; die pallasl werden verlassen sein
vnd die menge in der stad einsam sein, /at,
32, 14; ein einsamer vugel. ps. 102, 8. ,
2) die einsame « aus unfruchtbarkeii
kindeHose: die einsame, die nicht gebiri.
Hiob 24, 21; rbflme du vorruchtbare, die
du nicht gebiresl . . . deim die einsame hat
mehrkinflerwcd^rdicden man haL. Jes. 5 4, 1.
3) eiüsaiii auf xuslände und örier ange-
wondf, «ertoaeen, Sde: die nachl mflsse ein«
sam in vnd kein jauchzen drionen sein*
Tlwh i. 7; denn der heucliler versamlung
wild einsam bleiben. 15, 34; die fesle slad
mus einsam werden. Jes. 27, 10; doch alle
aul^ericht zu lestern die einige einsame
christlirl)!' wnrheit. Jen. 3, 3 11'.
Einsammeia, colligere, einernten: seehs
jar solUi dein land beseen vnd seine frUelile
einsamlen. 2 Jfoa. 23. 10; so wU ich ewrm
laiule regen geben zu seinerzeit, das du ein-
sanilest dein getreide, deinen mnst vnd dein
öle. 5 Jlfo«. 11, 14; sondern habe es [das
kom ) eyngesamlet ynn Stedten des kOniges.
ifenkam^i^Mndlitngvmdumeher.{ 1 524). Ciif'.
Elnsammlong, f. ernte: das fest «ter ein-
•sandung ini-aiisgang des jars. 2 Mos. 23. 16.
KinsaUnng, f, s. einsetzung.
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EINSAUFEN
516
EINSEGNEN
Klisaifcn . in sich saufen , in folgender
stelle uneigenllich : sie idie juden) hab<»n «o!-
cheo giflligen hass widcr die gojiui von ju-
gent mit eingesoffisD von jren eitern vnd ra-
binen, vnd sauflen noch in sich on vnlerlas.
tfon firn jiiden vnd jren (iir;''n. i 1 1 '. Hiiij''.
hinsäugCB ( einseiigeii J . 'jibcndum dare:
noch geheU so schwach zu, das yhn goU mil
g«sicbl«ii md deulttnge» gleich den glauben
einseugenmus wie iung<^n t m I» rn. derproph.
Sarharja. (1528). Pj''. noch einen beleg s.
unUr eingeboren.
BluaiMl» dwrch leisen, »äutelndi n ge-
sang einschläfern: es ist fii« der vcrnunfll
gleich wit! fiiunii kiiid. da«; man mit einem
Scheusal oder larucii crsclircckl , vnd dafür
nicht kan etuiichlafrcn , nocli .su li cinsausen
lassen, amteg. 4er ep. md enumg, von otlem
etc. (1544^ xiiij*.
Ein»chpiiken, infundere. eingieszen.
l) eigentlich; becher, kunuen, schalen,
da mil man aus vnd einschencke. 2 Mos.
25, 29 ; da man hat mttssen mehr denn ein
mal einsehen« kon elie denn p> rdmb gangen
isL vom uhcndmal Christi. i ir)2Si. yj'';
vnd sclienckeül luir vul em. ps. 23, 5; denn
der herr hat einen becher in der hand vnd
mil sfarckcn wrlw vol eingeschenkt. 75. 9.
2i bildlich: der fierr Im! *-urh einen geisl
des harten HcbUiTs eingCM hencki. Jes. 20, 1 0 ;
den beschere gou rollMigeister (fie falle, (hu
jm jren geisl einschencfcen mit eitel kuffen.
das IH. rap. der ersten ep. s. Pauli an die
Curinther. (1534). Ihj''; wie vi.-l sie sich
herrlicii gemacht vnd jren routvvilicn gohaltl
hat, so vid schenckt jr qual vnd leid ein.
offenb. Joh. 1 8, 7.
FJnsi'hleszen , inspirare: an (ohne) mii-
wirrken vnd ynnurlich eynschisseu gullis.
Me sieben ptuzpsalm. (1517). Ciij''.
XincUaf»> oftdonnifcers: vnd ersehlieff
wider ein. 1 Mos. 4t, 5 ; oyn mc seh, wenn
rvnsfhh^in, weysz os ml \vi<> vlim geschieht.
aiisieg. der ep. vnd euang. vom chrislag.
( 1 622). Ziig* ; vnd dafür nicht kan einschlalTen.
aMle§,derep*vnd$¥aHg.vonostem. { 1544).
xiiij* ; tili! vfiiT vnscr jriiis hi-Ue gefnllen
vnd cmgCäciilaHen. das Iii. cap. Johannis.
(1538). Xiiij*.
IlBMUagM» £. Modk emitchlahen, mhd.
fn slahen (Ben. 2*. 372): vnd vergisset einen
keyl einzuschl.ilion tadigere cuneMu). der
101. psalm. 1 1534). Wuij' .
RlMcfckkhciy irrepere, Aeintfefc sin-
dringen: da etliche Talsche hrildcr sich mit
♦■ingfilninfren vnd nelien f'iii;;.'si lilulion wa-
ren. Gai, 2, 4 ; es nius vnser glaube vnd sa-
crament nicht aulT der person stehen, sie sey
rromodderbttse. beruffenodereragetchlichea.
von der winckelmesse. (1534). Liiij'; vnd
wisset solrhcs vmb der npwrn fl;>'M'^rL'»>!>.!pr
vv tllt u, die sich eindringen vnd ein^cUleiciieQ.
Eisl. 1, 295\
EinschllesMl, incfiulsri, mM. b slie^en
iBen. 2-, 409): vnd wenn er d.»?« mal sihet,
sol ( IS einsohliessen sieben l.ige. 3 Mos. 13,
50. 54 ; wie c. k. f. g. aus seiner bte einge*
schloasener (or^. eyngesehlossten) schrill
erkennen mag. de H e((e br. i, 339.
Kinsrhllngen, hineiHschlingen , mhd. !a
>lindcn: dergleichen sUnde ist auch eine,
wenn dner vngeferiich ein tropffen wamcn
bette eingeschlungen. Je». 2, 21K
EkuiduktHim ( einschneiten ) , demetere,
vinemten: wenn jr aber fwv l.ind emdict,
Süll jrs nicht gar auf! dem lcl>le einschneiten.
3 Mos. 23. 22. einen weiteren beleg s. im-
ter cinfilhren 1* — mMU tn sntden mil 4er*
selben beientung (Ben. 2^ 439).
ElnBfhrrihen, insrnberp: so wissen e. k.
f. g., dasz der iand^'raf oluu- das herfur will,
und sieh bUrger zu Zurch lassen einschren
ben hat. de Wette kr. 4. 203.
EiaachMtem, ^volvere.* man sol mostetn«
schroten fin den heiler rollen], darnach wird
wol wptn darauss. titchr. 42^ vgL ans-
Kinscbüren, hoU zur unlerhallut^ des
feuert eintfMehen: (Jetut) in seiner jugent
holta tragen, cingeschurl, wasscr gebolet
vnd dergleirlien andere bausarbeit gethan
hat.hausposi. f WiUejib. 1545)«rmler(et749".
Klnscgnen, emsegeneo, einweihen: wenn
jhr pfalTen weyhet . . keis«> vnd kSoigt
salbet, miinclie vnd nonnen einsegenet, ists
auch gf'vvis? von den schlüsseln. '1.">30t.
Dij*; solch geliol bat der bapst vnsern kin-
delbetterin auch auffgelegt, das sie nach den
kindelhet sich llllr der kirchen hahen ttOsaca
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EINSEHEN
einwgenra hssen. hmupott. { WiUniA. \ 545).
tcinterleil 69*.
Elusehen, animadveriere, teorauf achten:
darumb hie einzusehen Ul, d«isz wir leule
rafoiehen, weil wir konteo. de Wette br.
2, 491.
Klnsehciij n. animadversio : vnd e. r. g.
vntcrthcniglich zu bitten, hierynnoii cyn ornst-
lich eynsehen zu haben, ein brieff an die
ßrtten tu Sachten. (1524). Aiij''; «. w.
woNte doch bie eiDCn chrisUichcn dienst thun
vnd einsehen auf eure dnickci hiihon. dt»
Welle br. 6, 71. auch, wie bei aufsehen, mit
geniiivform; das die notdnrfll erfoddeni wolt
nil wolzeytigem bedeneken eynsehens zu-
thnn. nriginnthr. im gcs. archiv zu Wei-
mar. O. 74. FF. 2. in deniseltien siun ge-
brauchte man im lö. jh. auch eiitseliung,
doch nicM L*
ElBunken, demiUere: vnd sie soncktcn
den bleywurlT ein. apofL gf.<rh. 27, 28.
KiBMHkvig, f. Verne nkung : vnd uii sir
DQ alle (Ke obgenanten weltliche zierheil vnd
acbmuck hellen, so isl joen doch, als helten
sie nichts donn vnnat vnd viipeslall für tiefer
einscnkung jrcs wdions vnd begird in goUes
willen. Jen. 1, 96\
BiaMtiM^ in mehrfaeher anwendung.
1) in ein aral, finc wUrde setzen: ersetzt
königp ab(» vnd scizi knni;_'i^ ein. Dan. 2, 21 ;
ein jghrhcr hoherprieslor wird eingesetzt zu
opITern gaben vuü opfler. Hebr. 8. 3 ; es isi
oflt der römisch bischoff von andern bischnr»
Ten abgesetzt vnd eingesetzt, von dem bapstum
XU Rome. (1520). Gj"; die apo-slcln seihs
nicht tliursten personen zu diacon cynsetzen
OB der gcmeyn wissen vnd wiUen. das eyn
ehritü. versamlung macht habe aUe lere mu
vrteylen etc. (1523 t. h ij''.
2j in ein land einsetzen, es als eigenihum,
teehntiti MUweisen: ich wil euch wider ein-
aetiea, da jr vorhin woneteL Bxe^
39. U.
3) in dr>n kcrker setzen, gefangen setzen:
diesen setzet ein in den kercker. 1 kön. 22,
27 ; dam habeich auch allbie nichts gothan,
das sie mich eingesetzt haben. 1 Mos. 40, 15;
vnü legeten die hende an sie vnd setzten sie
ein bis aulT morgen, apost. gesrh. 4, 3.
4) Sachen einsetzen: eddeiätein schneiten
EINSIEDEL
vnd einselienb 2 Ifoa. 35, 33 ; vnd baweten
das schafTlbor, sie heiligeten es vnd seilten
seine tfiflr ein. Neh. 3, 1 ; sie decketen es
vnd scizclen seine IhUr ein, schlüsser vnd
rigel. 3, 3. 6. 13.
5)eiaseizen, instituere, anordnen: ynn
den wnrlon isl ciiipi'solzt ilic wrltliche ober-
keil, vber das erste buch Mose. M527).
aij'*; gott iiub das alle teslaiueiU iiiciil auO'
bis er an seine slat das newe testament ein-
scUL wm abendtiuU Christi. (1528). bij*;
wpnn IUI Clirisfus wolt ein ahcminial ein-
setzen, da nicht sein leib vnd blul, sondern
gleichnis sein» leibs vnd bluts ynnen were,
so bette er billich vns das alte Moses abend-
mnl niil (l<^m o>tf tlnmb ^'clnsscni. elend, p iij" ;
es ist goU kein srhertz gewest, das er vns
menschen di^ säcramenl gestilUet vnd einge-
selil hat vermomiiijrstMiMenMieiit. ( 1 537 ).
Biiij».
()) siel) oinsolzPTi, !fich fest setzen: es hat
sich mit der tzeytl so ticQ' eingesetzt, das
man meynett solch geyslUcher stand sey yn
der schriflit gegrund. auff das «btrdkfisllfeih
burh hnrks Kmszer.i. iir>21). Biij^
Einselscr, in. tn^(iiu(or, vgt. einsetzen 5 :
goltes wort stifflcl vnd macht sie (die Obrig-
keiten) zu gütlem vnd wirffl alles vnter sie,
drumb sollen sie nicht vber dasselliige, das
yhr Einsetzer vnd siifller ist, faren. der 82.
psalm. (1530). Hiiij*.
Kittsetiuug , f. inslilutio : es hat kein ge-
weyheier winckelpriesteriburen der gemeine
das .sacrament reichen oder predigen, wie es
doch Cliristus berdh vnd einsetzung fmldert.
von der windselmesse. (^1534). Kij*. da-
neben kommt audi, wie tm 16. Jh. oft, ein-
satzung vor: wyr Christen sollen vnnd woU
len hyrynne mnrht vnd roclil fiibm, ffic pvn-
saizuug Christi zuiialten. von begdcr geslait,
(1522J. Aij^ ,
MuleM (elnsidel), m, der oUein iboJU
nende, eremita, mhd. elnsidel, einsidele (Ben.
2', 237), ahd. einsidilo iGraff 6, 310 ): zu
der zeit hat mUnch geheissen , das wir jtzt
kleusner oder einsidd heissen, wie auch das
griechisch wort monadius laut, solitariua,
das ist ein ein<!nmer, der gar allein von den
leuten wnniu vnd lebet in einem holtz oder
Wildnis oder sonst allein, von den eoncilijs
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EINSIEOELICH
518 mSPRECUüNG
«Ml kirehm. (1539). Kiiif . häufiger ge-
braucht «efcon L. die jüngere ferm einsiiller,
u s. tc.
Einiiedclicb, d. i, einsieiiellich, ioliiai ius :
die grossen oamen voo yhrem heiligen ein-
siddelichem leben haben, der S2. ptiUm.
(1530). Dij-.
Klnsledelisch, dasselbe: ibbey kxUul lu.m
rechte heilige Christen kennen vud spüren,
besser denn bey aller mönchischen vnd ein'^
sidlischen heiligkeil vnd wercken. ausleg.
der ep. vnd emang. von ottem ele. ( 1544).
U) iij'.
Üttiftler (einsidler), einsidefer, m. die
M L. gewöhnliche form /iir> den älteren
ausdruck cinsiedel .* vorlzeyllen ynn der \vu-
steney liicszcn iVw heyli^Tj» fynstfllfr yhr
vbirsten abha {»aler. aualeg. der ep. vnd
emnng. wm ehrUtag ele. (1522;. Kkiij'';
ich wil gotl dienen vnd ein münch, nonne,
pfaff, einsidirr wfrdfn. </- r III. psatm.
(1530). Oiiij"; wolan woUuu wir, so last
sie {Jehannee d. I. und J^nt } vns für em»
sideler md manche halten, von den eoneiHfi
vnd hirrh n f 1539). fif.
Eittsinuig, unanimus , fines sinnes: wyr
sollen eynsynnig seyn. ausleg. der ep. vnd
euang. dee adnenU, (1522). Kiif .
Einslnnigkcit» /l concordia. einmüthig-
keit: rhrisfüch pynsynnickeytl streyltel Wid-
der die üuiiil. flwnd. Kiij'',
Elnsinnfglicb , adv. «il «MierM gerin-
nmg: es sol keiner den andern geringer hat-
len denn sich, noch verachten, sondern eyn-
synniglich ;iH(TM»'tiit'n. ausleg. der ep. vnd
euang. vom aduent. (152S). £uij\ bei
0rimvi fdUend,
KiuttMl, tnatd^re.
1) eigmttirh , sedere loco, trnhnpix: soli
nicht ein guter geisl gottes Ordnung ein we-
nig bas furchten, vnd weil das gut, die pfarr
vnd laad des Kirsten ist inner demotigtieh
vrtnuh ncinen abzuscheiden , die pflichl aulT-
sn^'on vn«! vtnfi gunsl bitten dort ein zusitzen.
Jen. 3, r)r)\
2) (igüi Uch, festsitsenf sich feslseUen:
diszer arlicbell ist der heublarlickell. vnd das
iM- ia wnl pvtisf"5sp, isf pr gar durch viell ca-
pii I I! vnd naliciiil diirclis j^-anlz 'p'in'sf lirli rocht
yuiUieran vnd dugelzogen. warumb des bapttls I
ineher verpronL (1520). Aiij*; es isl das
ge.selz des hapsls tzu tieff evngesessen. von
heyder gestalt. (1522). Cj"; dem ding islnil
tzu radlen. es ist tzu liefl eyngesessen. aus-
leg, der ep. vndeum^, vcmdlriitag. f 1522>.
sssj*^; Itfinnen nicht heraus iretteo aus der
(.ji]np<5p<;.spn lere vni1 gcwoiilieii. ausleg. der
ep. vnd euang. vomaduenl e(c. (1528).
ElnsnuUs, L. eins maU, mhd. eine» nüles,
gen. von ein mal, kommt nur noch in der be»
deutung eUiquando, oUm wr: die etwa mcbl
gleuhten, da gull eins mals harret vnd gedult
liado zu dpfi Zeilen Noe. 1 Pet. 'A, 20; die
jüdischen Schreiber sagen, es sey also zu-
gangen, das Lemech sey eins mals mit eim
knahen auff die iagl gezogen. v6er das erste
buch Bfose. (1521). Rj^'; ii li IiaLc jnn mei-
ner iiigenl eine historieri ti^ lnirl . wie eins
mals der prediger sey plölzlicii kranok wor-
den, von der wtnefte/meaae. (1534). Litg^;
der seihige bracht eins mals seinen schulge-
»elh'ii einen köstlichen rock, das 16. e«f.
Johannis. (153S).
Einspannen^ 1 ) equos curru jüngere^ an-
spannen : einen esel vnd pferd mu^ man ein-
spannen vnd sie zeumen, sonst kan man jr
nicht brauchen. /iau^pojl.(JAena 1559). 453'.
2) einschränken: das all geselz ist nicht
erschollen ynn die ganlze well, sondern bey
den jttden ynn yhren schulen gepredigt* aber
das euniigi linm sol ni^t also eingespannet
sein, ausleg. der evong. von oslem etc
(15271. Piuj''.
Ein&precben; das vtrbum, begegnet nur
einmal Bist. 1, 541'' <ii der redcnaarl einen
ein herz einsprechmi» mußt einfl/Snen.
Einsprechen j n. inspiraiioi bey dieser
ili;it vnd artirkf l des glaubens an Christum
bleiben wir, vnd lassi a der papislen einspre»
eben (die von denpapisten vorgegebene em»
gekung des heil, geistet) vnd newe euangelia
ein sew vrteil bleiben, auff do» vermeint
keiserl. edict. (1531). Eij*.
Einsprechnngf f, dasselbe: darnach sageo
sie selbs jm ediei, das die christliche kirebe
ans einsprechung des heiligen geists vnd gn-
len vrsachcn g» ordnet habe einerley gf^talt
des sacranionts zu brauchen, ebend. Aij'';
durch einsprechungc des heiUgen geisl£ ge-
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EINSPRUCH
ordent. t^inä. Aüj'; «iogebang oder ein-
sprechung. Ei>l. 2, 210\
Eilspraeb, m. einspräche, Widerrede:
wer kan nu hie aiitworlcn aufl* sulcheii (refl*-
licheo einsprach T das diese toort ChrisU
no9h feti sleken, (1527 ). hüij''; irh hab
antwort ritiff nieitic cinsinflche vm! mt hr
solche kuii:>l vüii yhui hegcrd. vom abendmai
ChrülL (1528). ciij'.
Clut* einest, ^braudu ime eins sss-
tinmal j 1) für semel: ich habe einsl ge-
schworen bey meinpr heiligkcit {vulg. seniol
juravi in sauclo nieo) , ich wil Oauid nicht
tiigeD. p», 89» 36; einen ketier soUu niei~
den , wenn er einsl oder zwier vcriuanel ist.
kurti behi'ntnis etc. (1544). Rüj''; wridrl
jrs noch eiiisl thun, so wil ich die band an
euch legen. Neh. 13, 21; sage ich noch
einst* von den' teUten teofien Jtentds.
(1544). Niij\
2i für aliquandü, olim: der IfulTel «'inosl
in der kircheu vnler dem hauiteii bt y dem
anipt der messe gewesen, eine predigt von
den heiiigen engein. |1544). Aiiij-.
Einstechen, inßgere: der dornsiacb<d
eynppp<io»'heii ist. die sieben puszpsaim.
HbH). Bnj .
WbuMum, hineinileekemf «. ft. das
sehwert in die scheide: vnd sol alles Hrisi li
erfarcn, das ich dor liorr mein >«chweii li.ib
aus seiner scheiden gezogen vnd sol nit hl
wider eingesteckt werden. Esed^. 21. 5;
sie sind anch die ersten die da fliehen vnd
das mpsser pinstecken, ob kriegsleule auch
ynn sei. siande sajn künden. (1527). iMij''.
mnatclger, m. wer eimieigi, dieb: ubt-r
WO eynsteiger seyn. die ein eygne thOr ma-
chen, ein eygen loch ... die sind diebc. aus-
leg. der evang. von ostem etc. (1527). Yiij'',
ElattelleB, l) transitiv, vonleutenge-
braucht, eimetten» antietien: derfaalben sind
der ralh zu Aldenburg, andi e. k. g. schul-
dig 211 weliroii falschen prodigcrii , odt-r je
dazu litlfcn oder leiden, dasz ein rechter
prediger daselbst eingeslelll werde, de Welle
6r. 2f 192. 2) sieh einstellen, «nr itelle
kommen, sich einßnden: er wird freyUch
noch für Michaelis sich eiiislcllen. oriqinalhr.
V. J. 1 543 auf der landesbibl. lu Cassel.
Einstcn, adverbiale fortbildtuig v. einsl
EINTRACUT
olim: das die lochter sidi noch einsten de-
mülig.!. J' -n. 17. IV
l'.instininicu, ubereinstimmen, concordare:
vmb düs ncweu menschen willen, der dem
allen auch feind ist, vnd also mit goilcs ge-
richt I iii>iiiumel. Jen. l, 37*.
Einstreii-hrn , hinfinsln.'irhen: wie eine
muller JrL'm knitie den brey einslreu het (in
denmund). Eisl. l, 554*. — mü^d. in ütrichen
(Ben, 2^. 685).
Kinstürmcn, irruere, hineinstürmen : ider
ti'uffel) niil seinen winden vnd iiioers welleu
zu dem .scbilTlin einstürmet. n>r predigten,
(1546). Ciiij". /II jemanden einstttrmen, mit
ungestüm auf ihn eindringen: vnd slflrmtten
(•iii!iiiili;,'licli 711 jiii t'iii. (tpnst. gesch. 7, 56.
Kiutattchen, inlinyere: der isls, dem ich
den bissen einlauche vnd gehe, vnd er laucble
den bissen ein vnd gab jn Jude Simonis Iseha-
rioth. Joh. 13, 26; taufen heiszct baden
oder eintauchm. de Wftte br. 5, 393.
Einthrlls (cinicils;, partim, theils: man
siht auch tegltch wie grase pein sey, die se1>
ben grewliiben schrecken , das einteils gah-
lirli ilroli sirrlicn, ellich wansiniiig werden.
gnnu.l vnd vrsticfi. fl:'20!. cj**.
binthuii, i;includere pinsperren: ich lasz
mich einllmn und verbergen, weiss aelb noch
nicht wo. de IVeUe br. 1, 58S.
2) eingeben, einräumen : er höret, d.T: il'"^
künigs Demetrij heubllcule mtl einem grossen
beer in Kedes in Galilea komen waren, die
land einzunemen, die jm der ktfuig eingeihan
Iiiillc. 1 Macc. 1 1 , 63 ; i,'!t ich wie ein mensch,
dir vber land zog, rüttele seinen knechten
vnd Ibel jncD seine gUlcr ein. Matth. 25, 14 ;
wie jtxt der Tttrck odder die Venediger einem
eine stad odder ein anipl einihun. einepre-
digt vom verlornen schaf. (1533). Aiij**; der
jti selbs zum konige gekronet. das königreich
eingeihan, besleligl vnd erhallen, der 110.
psalm. (1539). Bij**; es haben e. ch. gn.
lu wlich dem rat zu Wittenberg das barfüszcr
klostcr da<!e!hs ein^ethan für die kranken.
de Weile br. 3, 176. Jen. 3. 437*.
Biltndt. m. tnblegmen» einsehlag des
gewebes. 3 Mos. 13, 48. 52. 56.
FInfracht, f. concordia: /n trpnnor dfr
chrisihchen eyotrachl. L,'s erbteten. (1520),
Aij*.
MO
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EINTRÄCHTIG 520 BWTRETEK
üstfiflltig («inireehüg), eoneor«, mM.
«itui ehiec (Ben, 3» 79).* vnd wil euch ein
einirechiig Hertz ?fl)pn. Ezech. II, 19; wo
warhafllige chrtsleu siuiJ, die sind aller Hinge
eintrechtif . vberioi ente buch Mote. ( 1 527).
eiij"; erstlich isl das gewis, das Zwiii|.'oI vnd
Ecolainbad viii vrrslaiitl einln clilip ^iiid. das
diese wort Christi noch fett stehen, (1527 ).
MllrikMg» coneardStir: es ward auch
einirechiig von allen heschlos.sen. 2Macc. 15,
36; wie es alle ! rer l inlrct hlig auslegen.
Bindseil 7, 375. Äuu/i^er dient ais adv. ein-
Irächtiglicb.
UlIrftcihtlgMty eaneordia, mki. ein-
trehtckeil (Ben. 3, 79).- fiie aber slcckl
dciiilich vi sinl UDum, una res, welches man
aichl pflegt jm laliniscben noch griechischen
zu reden von der gleicheit oder einirechtig-
hnt das 17. cap. Johannis. (1530). Mij";
mit viel vrtcilcn vnd afflerreden macht man
nichts besser, sondern mit demütigem gehet
vnd demütiger einlrechügkeit. /m. 4, 373',*
r. g. wolle mit ernst die einlrichtigheitder
lere foddern. de Welle br. 3, 362. 5. 122.
KinträchÜglich , concorditer, mhd. (ein-
irchtccUche (Ben. 3, 79): samlcten sie sictt
eintrechtiglieh zu hauOT. J^t. 0* 2; das sie
alle sollen des herrn namen anrufen vnd jm
dienen einlrechtiglich. Zeph. 3, 9; darynncn
stymmcn sie eyntrechticklich. ausleg. der
ep, vn4 evang. vom chrislag etc. (1522J.
L iiij^ ; sohald sie der Arianer lere les«i bdre-
len zischeten sie alle eintrechUglich. der 82.
psalm (1530;. Eiij^
Einiräclitlkbj dasselbe: sihc derprophe-
ten rede sind einlrecbllich gut ftir den kSnig.
1 kto. 22, 13 ; ich wil dich dein logic« basz
leren vnd sage mit dir cintrcchiUch. von dem
bapslum SU Rome. (1520;. Ej"; {die välevf
eiutrcchtlich hallen, das die auszsetzigen oilt
alle menschen bedeutlen. ewinf . von 49n
gehen auszseUigen (1521) Biiij*.
Eintragen, imporlare, inferre.
1) eigentlich: des sechsten tags aber solleu
sie sich scbiekrn, das sie zwifelüg eintragen.
2 Ifaec. 16, 5; vnd keine lasl tragnt durch
die thor zu Jerusalem ein am Sabbalth tage.
Jer. 17, 27.
2) bildlich: solch wuleude weyszs halt
der boeze geist eingelrsgen vnd lest es Vfn
bruderschaiU heissen. eyn sermon von dim
hochwirdigen sacrament. (1519). C j*"; wie
ibene mutier yhr kind lerel, hebes kiod,
wenn du nicht gewinnen kanst, so trage
hadder ein. wm abendmal ChristL (1528).
rij''; vnd tnfl\ ancli dduiil seine roltrr, die
yni luitid.sliar eiiitraj,'en jiifi dicspui artib'!.
äaa 15. cap. der ersten ep. s. i^auU an die
Cwktihtr, (1534) Oiiij^
KlntrelTei« eonyrMere. übertiiUreffen,
übereinstimmen: tVia i'!''!'!!nissen pflf^irpH
nicht ynn allen Suirken tia^utreffen. vam
äbmimalCkmli, (152b). qtj*.
Eintreiben» 1) inigere peau: es bt noch
hoch tag vnd ist nocli nicht zeit das vich ein
zutreiben ( in den stall, die hürden su trei-
ben). 1 Mus. 2y, 7.
2) einen eintreiben, in die enge treiken,
ihn mit tcorten und gründen dahin bringen,
dasx er nicht ausweichen kann: nh>-r am
siebenden tage .-<agi crs yr {Sinmon seinem
tPcibedM räthseli, denn sie treib yn ein.
rieht. 14, 17; Paulus aber ward je mehr
krelTiigtr vnd treib die jüden ein. apost.
gesch. 9, 22; (ilirislus hat selbs seine phari-
bcer vnd sadduceer nicht gar können schwei-
gen noch bekeren, doch hat er sie so *ber^
weiset vndeingelricben, das sie nicht kondlen
dawidder elwas auflbririgcn. da^ fi. cap.
Ephes. (1533) Cj" ; man kan den feuffcl
nicht besser eintreiben vnd vnser herlzen
Widder yhn Sterken, denn durch sein eignn
wort vnd liekentnis. eine ftmcAl. (l529).Bj*.
3) inirudere, inculcare: ich mus jmer
solch vnterscheid dieser zweier reich ein
Mewen vnd einkewen, eintreiben md ein-
keilen, der 101 psalm (1534) Mj'; soldie
weise haben die lieben aposiel vnd \cler ge-
halten, diesen ariikel beide mit Worten «nd
warzcicheu ein zu treiben, das 15. cap. der
ersten ep, $,PmM an die Cormiker, (15S41<
Yj ' ; damit gar vnzelige abgötterey« 80 durchs
hapstum in die kirehe eingetrieben, teplirh
je mehr vnd mehr ausgelricbeo werden. Jen.
6, 519*.
Eintreten, introire» hineininten t wiki.
in litlen [Ben. 3, 97).
1 I eippntlirh : wpnn ileiii fiis zur slad ein-
Iril, wird da:> ikiuii :>Lcrbcu. i BSm. 14, 12;
Djgitizeci_b^,^|g|g^
EJKTVVEOEH
52J
filNWOLLEN
am abend kam Jbesus vail trat mitten ein.
Joh. 20. 19.
2> uneigen t [ich, kommen: zu «Ion
Ugeii vv(!nltni grenlirliti zeylluiig eynlreiu-n.
vor. s« 2 Ttm. 3, 1.
Kintwcdcr» «. entweder.
Kinwarlisen) inolesrprf, inrrfsrcrp: silu;
zu, «las (tu •solche pfRil iiiclil sifcken vnd <'ui-
wachsen bssesl. da« 5. G. vnd 7. eap. s.
jraMM. (1532). Tij^
Bilwägen, pendendo insmnre: du wegcst
«lein goltl vikI sill'fr « in , wnnmih wf;^t'slu
uH'hi auch (iiiinc worl auU der goiilwage?
Str. 2S, 20.
lllvcAlg, ein wHh kabeni (mono^aaMw.
einweibig. Ätberits dic(* Sj^). betegg. vn-
Ifr tMiuD'itini:.'.
tilttwrihcn, consecrare: welch» r ••m m-w
haus gebawcl hat vnd hals noch mein eiiigc-
weihei, der gehe hin vnd bleib in seinem
hause, auITdas er nicht >tt'rbe im krieg vnd
ein ander vM-ihe es ein. ,") Mos. 20, 5; also
weihcten sie das haus des lierrn eiu. 1 kön.
S, 63 ; das wir einen hiscboff im slilTi Naum>
bürg ordinirl vnd eingeweihel liaben. ettm-
peleinmredUen büdioffsu wnUUn, (1542).
Aij\
Einweihung, i:un.<iecraUo: etnwetiiung
des allars. 4 JUos. 7, 10; oinweiiiiiiig des
hauses gottes. Etra 6, 16; einweibung
des hauscs Davide, jp«. 30* !•
Klnweis<»n, inducerc, einführen: sioh
lassen inuevlirn vmi lüiiweiscn \se. ins pfui r-
ami}. von d*^r iciuckelmesfic. {iöli'^ij. Uj'.
Einwerfen, 1) inßcere, in elwas werfen:
Christtts hlea Petruin an das meer gehen vnd
«loa iiugel einuiMlTni, awsleg. der zehen
j^epot. (152S). Kj' ; Clirislus hie heissel das
netz einwerlleu am licchteu Uge. ausleg.
4er ep. vnd «uang, von oHem He. (1544).
A 5*. figüHidi: man kund nyinmer szo vi!
ausz Werfen niil guller Iitc als/, die höszen
hcwhter eynwerllen mit l,i|s« li< r Inc. wider
den falsch genantlen geysU. ilund. (1522).
Aiij*,
2) interjicere: wilchc spradie bat solche
wcyse oddor nrt zu reden, das sie zwissrh^n
zweyen worlen, die aneinander {ichitreu,
eynen aolcben hauffen worl vnd aolche eine
Dan» WSitorlMk.
predigt einwerffe. doi ander leyl mdder die
hyml. Propheten. (1525). Fiiij*.
3) einwerfen — theiten : CliH<lu*; wird
das erhe, das er hal, uichl alleui iMdi.dien,
sondern mit vns einwerflen. hautposi. {Wilr
tenb. I51.'>) sommerteil 0''.
Einwickeln , 1 ) sinnlich, involvere, com-
plicur«; vud der liiiuel wird eingewiekell
werden wie ein brieff. Jes. 34» 4 da ichs
(dat meer) mit woicken kleidet, vnd in
tun' kc! cinn trkplt wie in windeln. Iliob 3S,
9; vtiil d.is scliwrislucli uieht hry die leuien
gelegei . sondern l)C5eits eingewickelt an
einen sondern ort. J^. 20, 7.
2) bildlich: die andern feste ym jar
winkeln vriscni !iprrn ^'irit rtiijiiri ^cinc wrn'k
vnd wun»U r die vi ^elUaii hat. zwo predigt.
(1535). Aij*; das sie nicht nul yhm idt'm
bapgi) eyngewickelt vnnd vertilget werden.
von beider geslall. (1522). Aij'; das and( r,
das er {Carfrtnd den Lu(h(»r irtil
einwickele vud seinen rultzen vnd irul|ien
eynblewe, das der Luther eben das lere, das
der hapsl. das ander teyl widder d, fcyml.
prapln-irft '1525). Liij'.
Einwiegen, durcA «.'le^e« einsvhiäfem:
also wieget man dis kiodhn ein. hauspost.
{muemb. 1545) wüOerteü 16'.
Einwinden, innofoere, einrolUn , zusam»
menrollen: so h.nhen sie vor zoitrn ilu* liilrher
gemacht, das mau sie eingewunden hat, wie
die maier ybre tdcber einwinden, der pmph,
Sacharja. (152S). Qriij*. — ahd. inwintan
{Graff 1, 7')!).
Einwirken, iatexere, eingeben, beleg «.
einnähen.
BiHW«hMr (ein woner), «. ineola: ein
haus, das du kracht vnd knackt, scl:t M iid
iagl den oinwoner aus. derproph. Hnüacuc.
(1520). Ij'; alle eiuvv(jner der siedle. I JUos.
19. 25; jr habt mir vngliick zugehi'fal, das
ich stincke für den einwehnern dieses landes.
31. U. i'flt'l.
Einwobuerin, /. mcolu . rliUiue du cio-
wunerio zu Zion. Jes. 12» ü.
Ilaipnlltcii, nnfrt'friu inditeere: einen ein-
gewolckten gotl, weil er in wolekeu gi»n
liiniel fuhr, kurtz h-'h- ntnis. HT. 11 . Riiij".
EiaweUen , <» den smn wollen : es wil
mir nicht ein t das ich mieb so gar soll er-
66
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£mWüR2£LN
522
EINZIG
geben aufl die blosse gnade, swnma dm
chrisilichen lebenx f 1^:13*. Fij*.
Kiiwinellj radicari: ich sähe einen
tollen eingewurtidl. Hiob 5, 3; durch die
hi'he eingevvttrtieU vnd gegründet werden.
Eph. 3. 17.
Einxäuncn, inciudere, mii eimtn zäune
einMchiiessen : wie soll denn hie die inenscheil
ausgedenel odder die goUbeil eingeseunei
werden, vom abendmal ChriitL (1528). iij^
Einzeichnen, inscrikere: die ienigen so
iDiL ern^i cUristen wollen teyn vnd das cuan-
gelioQ mil hnd md nrande bekenn», mittlen
mit wunen sich ein seychen ( ßr xeidienen.
t^it; rerlifiji /ur rcchcncn, rechm'n) vm! fM \\ n
yn eym hauso alleytic sich veriiamleii. deud-
che messe. (152(ij. Aiij^
ÜMfl, iinguU», mhd, einzel (Bmt. 1,
425) : also dicncle Jacob vnb Rahel sieben
jar vnd (iaiiL'litpn jn ;ils werens cinzdo l-igr,
so lieb halte er sie. 1 Mos. 29 , 20 ; es sol
kein einzeler zeuge wider jemand aufllreten.
5 Jfof. 19, 15; xeygl dodi des eyneynUe-
h>n bucbslaben odder punct. das ander teyl
Widder d. hyml. propheten. (1525). Nij''; es
gesrhiciU geuiciiuglicb, das goU durch einen
eintielen man eim gantien hnd vnd kOnig-
reich gUick vnd IhmI gibt, vom kriege widder
d. T. (1529). Fif ; das ein einlzelür inünch
aus einem loch solch refonnatioa soll furuc-
men, sey nichl xa leiden, wider Hom fVorsl.
(1541). ij^; wenn swey bey einando* Ugen,
wermen sie sieb, wie kan ein einlzcler warm
Winten, pred. 4, 11. sonst btgegnet anwei-
sen das md. enzel («. d.)
■tneliick, singutaäm: die leai in hin-
sein ein jeden einxdich xu berichten, de
Welle hr. 5, 226; man soll zuglfich golt
fflrcliicn vnd vertrawen, nicht einzelich nach-
einander, iischr. IIG'.
UiielBy docft nur i» dar voUerem Form
einxelen, xwnol iceiiN es adverbial steht:
u h hin vnfrucblbar, einzelcn, verliie^MMi vnd
Verstössen. Jes. 49. 21} ich rief jui (Abra-
kam) da er noch cinxden war. 51,2; ein-
xelen nach ein ander wil ich sie für dir er
aus stosscn. 2 ifos. 23« 30; das mcpr wird
si-yn ( Jonas) todhPHe, das it riius cvnlzelen
sterben, der proph. Jonas. (lo2ü). FÜij";
derhalben wirnturxadii» Jesaiam etnixdo
(dar originaldruck hat: einlzelcn) aus m
lassen, vorr. auff den profiA. Jafninm.
Bindseil 7, 340.
UmMmi, bmL,in /»^andan fredentaii-
gen:
1) ingredi , inirare, in ein Innil, eine
sladt, CHI liaus cinzif licii : vnd werdel vr« -
slüi et werden von dem land, da du einzeuchül
jtzt eittsonemen. 5 Moa. 28, 63; madiet
y\\e tlioro weit vnd die tbtlre in der weit
lio( Ii, das der könig der ehren einriebe, ps.
24, 9 ; vnd als er zu Jerusalem einzocb, er-
reget sich die ganue itad. Jfalllk. 21. 10.
2) geHnglich einxiehen, gef9ngemfiBhime%i
nadi r!cm Johanne«: gcfcnglicb eingezogen.
hauspoxt. {Wittenberg. 1515) winterldl S'.
'6} inserere, comprehendere : darUnib ist
ynn diesem gepol (dem ßnßen) nicht einge-
zogen (einbegriffeH) gott vnd die Oberkeit.
deudsch calechismus. (1529). Giij**; darumb
hat er bie die apostel sclbs eingezogen, das
17. cap. Johannis, (1530). riij\
4) xnHickxMkan, enulalten, ataehafms:
zu viel gnade kan man w idor einziehen vnd
wenigem , aber dir sirado kan nicht wider
zurücke konien. (ier iOi. psalm. (1534). Cj";
SO wil ich sampt den meinen vnser gebet
nach gottes berelh auch einziben vnd. wie s.
Joli iiHics leret, für din Sünde zum todc nicht
bclcu. wamunge an s. l. deudschen. (1531 ).
Aij**; man mUsle ia den pracht einziben vud
das ausgeben stopITen. emMiiiMti^a nm fride.
(1525). ßj**, oder meint einziolim hier nur
vermindern l hierher gehört auch die redens-
ort: die pfeifen einziehen, sich wovon
Mwikisti^en, nachgeben: da sind sie
frolich wurden, das sie los rnd frey sind,
vnd dio goislliclicn tyrannen die pf»'ilTL-n oiii-
zihon {ihre tyrannische lierrschafl einstel'
ten) müssen, der 82. j>«aiii». (1530). Aiy*;
das die bepate ans dem bind gestoasmi sind
vnd die pfeilTen einziehen muslen, nicht mehr
tliUren solche bullen vod gebot vitor di«^ engel
ausgehen lassen, vorr. tber den proph. Dar
ntal. BindaailT, 386.
5) das pari, eingesogen «aiinia tehom ».
r)07* avfqe fuhrt.
Eintug, m. ingressus, inirotius. nach ein-
ziehen 1: ich kenne deineu auszuj^' vnd eiii-
xqg. /et. 37f 28; also Imtueht Habacuc hie
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EIS
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EISEBN
maler kuast, da:^ er den eiiizu^' der feinde für
die «tigen malet, der proph. Btihacmc» (1526).
ej"; des henrn Ghrisii cinzug zu Jerusalem.
ti'^rhr. ; vv:(s die scliriiri fassoii wil , das
frt»sel siQ aJltis auir einen haull'en, das man
Bidit d«rff viel au»zuge. sondern nelir ein-
tflge macben. vbtr 4a$ artie HA Jfote.
(1527). Bbiif.
Ria, n. glacies, mhä. k {Ben. 1 , 755):
aus vves leib ist das eys gegangen ? Uiob 38,
29 j wenn der kalte Dordwind wehet, ac
wird das wasser zu eiss. Sir. 43, 22 ; deine
sdnde werden verg'-lnMi wir driN ciss von der
sonne. 3, 17. bildlich: eiss der vnbarm-
herlzigkeit. kufU bekenlnU. (1544). Biij*.
tpridtwihlgr: mao moa die leute ym aawm
vnd zwang halten, sonst wenn man er omncs
vmbsonsl nccrelo , würde er zu mutwillig
vnd gieng aufls eys lanUen. vber das erste
diidk Km«. (1527). rrij**; wenn dem eael
lu wol ist . so gehet er auffs eysi gompen
vnd hrielit f-in Leyn. lischr. 339'".
KIsrn, n. ferrum, nüid. Isen {Ben. i,
755), ahd. isan, isarn (Graff 1, 4i>8).
1 ) gold. Silber, ertt, eisen, libn vnd bley.
4 Mos. :n . 22: an land des steine eisen
sind. 5 Bios. S, 9 ; «'isen bringt man aus der
erden. Hiob 28, 2 ; eyn kelzer meyster, der
aicb eyssen so fressen vnd felsien snreyssen
vordunckt. eyn sermon «Mm dam ahlat vnd
gnade. (1520). Cij''.
2) verarbeitetes eisfn, a) eiserne Werk-
zeuge (besonders waffen): des iieweu lesla-
menl reysiger taeng vnd streyt soll nil well^
lieh, sonder geystUcb aeyn, nit mit eyszen
\ni] !ifirn«z, rosz vnd man. misleg. des G7.
p£aim«n. (1 52 l).Bij''; da einer ein hoUz Teilet
fiel das eisen ins wasaw. 2 Mh. 6. 5 ; wenn
ein eisen stumpf wird, . • mos mana mit
tnJclil wider soherfTen. pred. 10, 10.
b) eiserne fesseln: sie zwangen seine
fUsse im »lock, sein leib muste in eisen
iigen. p$, 105, 18: gefangen im zwang vnd
eisen. 107, 10.
c) voneiner rii fallenen Jungfrau heiszt es.
He habe ein c i>t u aligeworfen : da von einem
jungfrawenmügdlin , das ein eisen abgewor-
fen bat vnd einon andern verlravpet ward,
der sie für eine josgfrauw Mm, die rede war.
Eisen I ferreus, von eisen, mhd. tsento
(Jleii. 1, 757). «aWcAamel^llid^ ittir eise-
nen entspricht: so ist nu yhr ander Leslea
sKlck dersprucl) .lohrtn. vj.. welchen Ecolam-
pad rhUmel, er sey seine eiscne maure. das
dfoae worl ChrUH nooft fest stehen. (1527).
iiij*; also ligl die eiaene manre mit einem
würtlin vnihgeiilascn. ebend. i iiij*' ; steiii-
herlzen vnf) eisene seden. von den Juden
vnd jren lügen. JiiiJ''. in der bibel sieht
eisen mir p§, 107 . 16» sonst immer eisern
(*. d.).
Elsenfresseri m. einprahler, der f]!ci'-h-
sam eisen fressen tu können vorgibt: lue
sollt eynn eyszenfresser die Iseen blecken
viuid myr eyn kMdi ynn den bamst beyasenn.
auff das vbirchristlich buch bocks Emszers.
(1521). Hiiij»; da stehet der sprudi, wer
nu eyn eyssen fresser ist, der heysse yhm
eyne acbartlan. das ander teyl teidder d.
Aymt Propheten. (1525). Hj''; solche mech-
ligf f is^enfrpsser vnd hellenbrechcr. vom
abendmal Christi. (1528). xiij""; die vnver-
zaglen beiden vnd manhafiligen eLscnfresser.
da* sdOne eonfUmini, (1530). Biiij^; vnd
sind küne eiscnfresser mit schweren vnd
martern, wider Hans Worsl. (1541). Niij**.
Eisenhart, hart tcie eisen: widenirab ists
war, das etliche leute so stmll^ f^t vnd mebr
denn eisen hart sind, under den Mscbojf Sil
Eisenhut, m. pileus ferreus, heim, mhd.
isenhuot {Ben. l, 733): die eyszeniiul haben
sie an den flisaen, das acbwert aulT dem
k(»pfr, schilt vnd krebsz hangen auff dem
rurken. «on dem dajislami xu Aom, (1520).
BlaCUBfellcht , mocHlos«« ferro, ro«<-
fiedsig; es sollte ein rcinliih käste seyn fur
leinen gerKthe drein zu legen, da nichl eisen
durchgeschlagen das leinen geräthe eiscn-
lualichl maclile. de Welte br. 5, 162.
Klawwiffc, n. ferramenta: Tnbalkain,
den meisler in allcriey ertz vnd eisenwcrck.
1 Bfos. 4, 22; Dan vnd Jauan vnd Mehusal
haben auch auff deine inerckle bracht eiscn-
wercL Kaacft. 27, 19.
Haern, ferreus , mhd. Isem. tsertn (Ben,
1, 757). r. tser ^ eisen, erscheint häufig
in der bibel, selten in den übrigen Schriften
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EISGRAU
L,*», «00 eisen hvwnn»^ uf: sein eisern
bt'ti«- i>i alllie tu Rabbaili. '> Mos. 3, 11;
villi wird ei» fisprn jnpli aiill' (leinen hals le-
.geu. 2S» 18; eisern wa^eu. Joi. 17, ih «.
t). a. sl. ; ein eiserne nuiir. «o» äbendmai
f^rUU. (1528). iiiij''; mil cyssern giUcr
vei Killern, muleg. der xeJken ^epol. (1528).
UsgraUj grau wie eis, wetszyrau, mhd.
isgri (Ben. I, 566): wie es denn seinem
fjrossfii alter vnd eisgraweii ko|iirgeiues war.
2 Macc. G, 2;{ ; linllo vielloii lil ^^o(!aiu ki^ii
vuiii vater, das er ein aller man were, einen
eiüsgraueo hart helle. EitL 1, 442^.
Kitkalty kaU leie ew; Uenciiest du nidiu
das CS dich angehe, bist dargegen ganU eis-
kalL vier prpdtglen. (1546). Miij*.
Eisscilollej m. ( ?) fnulum glaciei, eit-
kkmpent wenn der teulTel den ktial jnn der
band belle , so müslc nichl allein eitel win-
lor viul (wi^tM fro^t Iileiben ...» sondern
es tiiüste so liart frieren , das alle menschen
uuir einen lag crfrüreu vnd eilel ciitöchoUen
wftrden. der 147. jwaim. (1532). Diiq**.
EJsnclie} m.sUria: wenn es ^crrcwret su
werden ebzaekcn, wie die spitzen an den
stecken. Sir. 43, 21.
Rftel, mhd. ftel {Ben. 1. 758} , oM. ttal
{Graff l, 154), hatte in der Hl leren spräche
die bedeulung vacuui , (nanis , leer, ledig,
denn so heiszl es z. b. noch in der ersten
deutschen bibel (14ü2) 2ilaa-. 3, 21: so
jr ausgeel* nieblen geel aus lere oder eytel
(vulg. non exihilis vacui, L. nichl leer aus-
zielicl) und hir. 20, 1 1 : vml lifssrii in eylel
(vulg. dimiseninl itiaiieui, L. vnd iicsscn jn
leer vun sich). L. gebravdu es m diesem
unprünglichen sinn nichl mehr, sondern
nur noch in der ah'Hrariioii jener sinnlichen
bedeulung, keine realilnl , keine tresenheil
habend, nichlig, grundlos, falsch, unniUs,
vergebUdi: was ein eilel ding, Schemen od~
der ßespcnst ist, das kan keine gf stall fassen.
das diese wort Christi noch fest stehen.
(1527 i. uiiij'; der berr weis die gedauckeii
der wenschen, das sie eitel war, nichts) sind,
fis. 94, 11; jre güizen sind wind vnd eitel.
Jes. 11, 2'J : i>l .illi's ^'nrifz eilel. pred.
l, 2; isl llliiiNiiis .ili*r nichl auir«'i >l;iiHlfMi,
SU ml ewei glaube eilel. 1 Cor, ii>, 17;
EITELEURE
lassei vns nichl eiteler ehre geitzig sein.
GaL 5. 26.
Eitel, H. vanitas : wie liali) jr das eilrl
[var. das vuuulze j so beb vnd die lügen so
gerne? ps, 4, 3 ; das i«iie ko ein eilel odder
nichts ist. diu diese loorl ChrisU mach fett
stehen. (1527). niij"; oildoi hal er darilnili
das brod %uiii eitel 0(lil<>r zum gespensl des
leibes gemachl? ebend.
Eitel, a(h. bloix, fonfer, nur, nleMs nlr.*
wyr ^vhan ybe ftiraugen, das goti icgiich
iiahi cyllel menuer, sondern aucti WL-fber
sciialTcl. das 7. eop. s. PauU zu den ( orin-
Ihern. (1523). Aüj''; die ebreische spräche
hat keyn das, sondern eyid der vnd die. da*
ander legi u^idder d. hyml.propl^eten. ( 1 525 ).
nüj''; also spirll auch die vorjuinfn iler bbn-
iliTi kiie nul güU vnd ibul eylel feyl grille.
der pniph. Jona. (1526|. Diiij^ ; ey wie ein
freunllicher feiner goll isl das . isl er doch
nichts ii(»nn eilel Missipkt.'il vni! gillf". rber
das erste buch Mose. ( 1 527 ). Eiij ; jnu des
Sichel das bapslum aulV eilel lügen mil sei-
nen bindeschlflssdn. von den sdUfistelii.
(1530). Aiij''; die (weiber Esaus) niacblen
Ijt!i(!c Isaac vnd Itebccca eilel hertzclcid.
1 Mos. 2b, 35 ; vnd war eilel segen des
herm in allem, was er hatte zu banse vnd tu
reble. 39, 5 ; der. narren ninnd spcicl eitel
iianiit ii. spr. 15, 2; — er bal biszhcr tnill
inyr alleyne gerungen durch eyllel grobe
lülpiscbe küpll. von beyder geslalt. (1522).
Aj**; sinds doch eitel verachte leute, verlauf-
Tenc buhen vnd bellel voick, so an dieser lere
lianpen. das 11. vnd 15. rap. Johanvis.
1 153&J. Ooj"; Uaruuib so cssel kciugocvvri
brot, sondern eitel vngesewrt broU 2 Ifos.
12. 2U } widderunib kan es nichieytelsclil)'i Iii
IjiuI ibluszes brot, ohne die sacramentlicUr
gemeinschalldesletbes t Unsli, nicht „Iroeken
brot" tcie Grimm erklärt > seyn. das an-
der teyl mdder die Aymi. propAelen. (1525>*
Eitelehre j f. ranus houor: ('S Iii manch
slrcyl verloren, der sonst gewonnen were,
wenn die eytelehre gethsn hette. oft kriegs-
leule auch ynn sei. stände seyn künden,
1527 ). Hj' ; da begund jn auclj dit: ' itd-
I bre anzurucblcn. Jen. 5, 452*". s. auch
einrisz.
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EimkElT
Ettdktity f.vaiiüas, ftaratoiij^^ tnhd.
flelkeii: ich wandle mich vr4 aahe die eiiel-
keil viller der sonnen, pred. 4, 7 ; sintemal
die crealur vnlerworflVn ist (I»t fiitlkril on
Jren willen. Rom. b» 2U ; (Jai> ji tnciii mehr
modelt wie die andern heideo wandeln in
der eilelkeit jres sinncs. Ephes. 4, 17.
Kiter, n. pus, das beim schwären in fäul-
iU$ iUtergehende blut: ja sie »ind gclieder
der liirciieu gleich wie speichel , rou , eiler
... des leibea gelieder sind, dat tdtSn» wm-
ßlemini. (1530). Lij''; kein ineDschlich leich-
nam (leHn ist so schon vnd gesund, pehei
rolz, i^rind, eiler vud ander viitlai von jui.
teider dm kiicho/f zu Magdeburg. (153U).
Aitj**; einvleissig woiii isi ein kröne jres man-
nes, aber ein vnuleiüsige hl ein eiler in sei-
nem gebeine. spr. 12» 4; qeid isl eiter in
beinen. 14, 30.
mM. ciier », ( Ihn, U 428)» «hd» eiur
(Graff \ , 1 58), dodk mir im Hhm von gift,
venenum.
üitcriieile t f' g^chwuUl mil eilersamm'
bmg: wunden, slrimcn vnd eilerbeulen. Jet,
1. 6.
Kiterflnsii m. «ine nichigtnau zu bcsiim-
mende krankheil, welche 4 üfot. 5» 2 neben
dem awssalx genannt wird.
HtMl» ptM col^Mv, seftMMireii, eUer ak-
selzen: meine wunden slincken vnd eitern
{var. sind ütinckend vnd Taul worden), ps.
3S,G; ein LelrUbt odder neidisch herlz macht
die beine eylern. der proph. Hnbacue.
(1520). oiij*; es eitert vnd schwiert doch
jmer wider Tori, da« 16. cop. JoAomMS.
(153S). Liij".
Kiterqnellj m. fons puris: ein cilcrqucll
im gründe des hertsen. hmupott* {Jhena
1 559) 239^
Elterwelsi, weisz leie eiter: wenn einem
menschen an der haut seines Uei&ches etwas
aufferel oder schebicbt oder eiterweis wird.
3 Mos. 13, 2 ; wenn aber etwas cilerweif
ist (b.T liauL seines lli-isclis. 13, 4.
Eiterweisz, n. eHerweisze stelle: biciitt
aber das cilerweis abo stehen vnd fri^sel
Bichl weiter. 3 Jfos. 13, 23.
Ikil (ecke!), ». feuUdhm, loedfum, md
zwar
1 j leiblicher widertcUie und absehen: da*
BKBL
rumb wird euch der henr fleisch geben, das
jr esset nicht einen tag . . . sondeni einen
mondcn lang bis das euch zur nasen ausgoho
vnd euch ein ekel sey. 4 Mos. 11, 18 20.
2) geistiger widerwiUe: gleich wie sie lust
an jreo sOnde» vnd ekel an »einen reehlen
haben, randgl. zu 3 Jfof. 36, 4t; meine
scole wird an euch ok'-! Iinhen. 3 Mos. 2(),
30; du soll einen ekel vnd grewel daran ha-
ben. 5 Mos. 7, 2G ; darumb halle er einen
ekel wider Israel. 1 Icoi». It, 26; bey vnser
zeyl ein grosser eekel ist eyne vernickle zu
II einen, das eitern die kinder zur ehe nicht
iicingen sollen. { i 524 j. Bj*^ es ist der groll
vod eckel nalOriicher veronnll, der wil vnd
mag dieses aiiiekels nicht, das diese wort
f'hrisd nt>rh f si stehen. (1527). fij"; vnd
bcgcgnei Uic mil dem eckel vnd ergernis der
Juden vnd allen den es grcwell zu hören, das
ein mensch rechter gott sey. das »diSne oott>
ßlemini. (1530). ^'iüj^
Kkel) faslifiifXft^ , delicatus: du zarte
eckele frucht will lieinen goll leren, wie er
sieb dir solle leiblich darbieten, dtu diets
wort Christi noch fest stehen. ( 1 527). I iij'' ;
also ist (Iis Zeichen aueb an yhm selbs Tast
vnluäUg den eckelu geistern . den die schrifll
nicht schmecket, vber das erste buch Mose.
(1527). niiij*; desgleichen sind auch su
slraflen die ekelen geister (die tat. über'
Setzung hat rirlicali et fastidiusi Spiritus),
wclclie wenn sie ein prtKligl udder zwo ge-
h<lrt haben , sind sie es satt vnd vbcrdrus.
deudsch catechismus. (1529). Ej^; er wil
niciu linl i'f) lic vl)enlriis(iigen, ekeln, satsa-
inca Beelen, .suadeni die hungerigen vnd dur-
stigen, vermanung zum sacrament. (1537).
Bij* ; mich wundert warum Hanns Weiss den
psaliu nicht hat angenommen; ich hell nicht
genieint, das er so eckel (wählerisch?) were,
isis doch (iiit kuslhch exemplar. de Wette br.
6, 122; vnd gleube, dasx Schwaden himmel-
brol sey, so eckel (lorl) ists, wenn man mil
einem iinger dauon nascht, so ists verdorben.
tischr. 42". sich ekel womit machen , gros:
damit ihun: bringt eyuer faule »duckende
eyer odder garstige kess in msrckie, der
macht sich stOltzer damit. I nn eiwan cyner
mit pynem kram der elli hiiinhTt gühlen
wcrdisl, ein ander kouipi mil ander htlmpcley
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EKELN
vnd lan sieh nidtl eekd genug damit madum.
muleg. der Mtkm gepot. (1528). Miiij''.
Ekeln , nausrare , fastidirc , ekel rmpfin-
di'H, nur uiipersönUch, in d«r regel mit dem
äut. dvr person: vnd den Egyplern wird
ekdn tu trinckeit des wassers «u dem ström.
2 Mm. 1, 18 ; vnser seele ekell vber dieser
losen speise. 4 Mos. 21, 5; das jni für der
5pei»e ekelU Hiob 33, 20 ; — die schnlll
beisiat di« tbgSttmr eigentlich ein grewd»
dirumb das gotte dar ftir eckell vnd grawet.
sermon von des jüdischen nirfi^ rnde. ( 1 525).
Aiiij" ; vns eckoll vnd grewcll ftir ilein sacra-
mcnt. das diese worl Chrisii noch fesl stehen.
(1527) . iij*; vnd «war ekelt mir seerda
neben , das sie so sicher vnd fein rips raps
kundlen messe Iinlt^'ti. von der tcinckelme!^s<>
(1534). Ej*. einmal mit acc. der person:
fnd ekelt mich jr {ihrer) nicht ako, das mit
jici ans sein aolt. 8 Jfo«. 26, 44.
Utment^ n. elementum: die natflrlichcn
vier element, fcwcr, lufH, wasser vnd erdon.
ausleg. der ep. vnd euang. vom aduent etc.
(1528) . Cciii^; das fenr ist ein slarek ele-
ment. iKe €!p. ist jirofihefeii Jesaia. ( 1 526).
Dij* ; die elcmont giengen durch eiiinndor,
wie die seilen aulT dem psaller durch einan-
der klingen, teeish. 19, 17; die element aber
werden ftir hitse sdmieltsen. 2 PH. 3, 10.
Klcady n. alces, vervjendet L. 5 Sfos. 14,
5 zur Verdeutschung eint"^ dfr schwer zu
erklärenden namen reiner ihiere, deren
flMitk s» «ttei» ertoudf war. dar noNiedendt
welcher unsem heimischen {tnhd. oU-li, ahd.
i-l<)ho) völlig verdrängt hat, Uttuieh Grimm
siavischer abkunft.
Ueid^ n. mhd. eilende, elelende {Ben. l,
937), eUlenti {Grt^% 236), d, I. änderet,
frtmdu land. dieser ursprünglichen bedeu-
^imf enlfpreofteiui gebrauäu et L. nocft
häufig
l) ßr fremde t auümid, «nmI IdiMl der
wrbanmmg, uilkm: sie sind vor diesen
zcileu offl vertrieben vnd wcpgefürt in frembdc
lande . . . aber sie sind neulich widorkomcn
aus dem elend danu sie waren. Jud. 5, 19«
20 ; vnd wie er viel leute aus jrem valeriand
vertrieben batte, so mustc er aucb selbs im
plrn lr «-terhcTi. 2 Macc. 5, 9 ; er (Kain) ist
gellolieo vom vater yns elende vnd ynn ein
ELEND
frembde land körnen, da niemand gewonet
hau vber das ersit bmA lfe«e. (1527).
Oiiij' ; ich hin aus des vaters haus gcschupfH
... aber ilaROgen hal ini( h polt hie ym elend
wachsen la^tseu. ebend. im ij'' ; die jfldeo,
als im elende, solten ia gewididi niditB ha-
ben . . . noch haben sie vnaer feU vid gnt
vHff 'jind damit vnser herrn in vnserm eigen
lande vnd in jrem elende, von denjüdm vnd
fnHÜgem. (1543). Si|*; die chiMten aber
mdssen sich leiden» verfolgt werden, in IbOr-
mcn sitzen , ins elend Verstössen werden.
tischr. 24''; gotl helfTe vns allen gleicher
weise aus diesem sUndiichen madensack zu
Ihren, als aus dem elend in vnser reebte bei-
mat vnd vaterland. /en. 6, 374^;
das er vns hpfifltp an vn<;prm ondo
wenn wir heim larn aus diesem elende.
Wack$rnag«lkirdMtU. 143.
Merher gsMrt auch die redeiiMin; das elend
bauen, s. bauen 3.
2) eben so häufig begegnet hei ihm
aber auch in der abstracten bedeutung von
mi»»ria: daramh daa der herr dein elend er-
höret hal. 1 Afot. 16, 1 1 ; ich habe gesehen
das elend niein^ vnlcks in Egypten. 2 Mos.
3, 7 ; elend , angsl vnd not. 5 Mos. 26, 7 ;
jamcr vnd elend, p«. 25, 18; jenes eusser-
lich leiden ist noch kinder werck vnd nur daa
abc vom elend vnd leiden der cbristcn. dat
1 5. cap. der ersten ep. s. PavUi an die Co~
rtfUAer. (1534). Kiiij*; daxu iUl durch ab-
sterben seine weibs m jamer und elend slediL
de Wette hr. 5, 403.
3) bei L. er^rhrinl auch der sonst unüb-
liche pl.: { gott hat ] das volck jnn kleinen
elenden so herUlich gelroslet. ein brieff wi-
dtr die taMflIber. (1538). 1^.
Elend, miter. arm, armselig, hülßioi, gt*
fing: ich bin arm vnd elend, ps. 40, 18; er
bat seine elende magd angesehen {vulg. re>
spexit bumilitatem ancfllae, m der ausleg.
des magnißeM: geringe magd). Lue. 1, 4S;
ich elender mensch , wer Avird mirh erlösen
von (lein leihe dieses lodes? Rom. 7, 24;
also heisl Enocb auch einen menschen , aber
sonderlich von dem jamer vnd bettildd, daa
der mensch leidet, das man es deudacben
roOchte ein geplagter, cl^^nder, betrübter man.
vber das erste buch Mose. (1527). Rü^';
526
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EL£NDIGUCH
527
EMPFAHfiN
o spotie Ba, wer apotien kau, der elenden,!
verstockten leule, die solche elonde pHitor
haben, das schöne confitemini. (1530j. Hij';
sibe nu wie etynan dapffern sclilappcn gibt dis
geben dieem vd -engldieheo, elenden leben.
amtkg* deutsch desv. u. (1518). Diij"; ein
recht arm Hcn L I r tt! In irlt. drr \ UJ.psalm.
(1539). Dj**. eine forlbiläuHg von cimd ist
elendig, M Grimtn nur in der bedeulung
miseraufgeßhH, äüer nkd. aber audinoeh
im ursprünglichen verstand von elend •=» fem
von der heimal vorkommend: ich bin fronulc
vnd elleiidig bey euch. ersU d. bibel l Mos.
23* 4. Mervmi da$ aio.'
flrailgliell , miscre . wo gcrangene ligen
in stücken vnd ;;el)un(iL>n mit stricken elen-
diglich. Biob 'M>, 8; erstlich sehe man doch
an, wie elendiglicli viid küaierlich sein künig-
reich «nfieng. der lOl.pfolMi. (1&34). Siij*;
endlich kurtz darnach kamen diese cwecri
brüder f;ils mutlermördern gebürl) jemcrli» Ii
vnd elendighch vmb. vorr. vber den proph.
Jhmiel Bindfil 7, 372.
Ilcpliaty m. elepAof: vnd zog in Egypten
wol gerflsl mil wagen, eleplianlen , reisigen
vnd viel scbiflen. 1 Mace. 1, 18. 3,34 u.«.».
fiir, s. eiir.
IUInib«hl> n. eftur.* vnd der kOnig maeht
einen grossen stiiel von elflenbein. 1 kön.
10, 18; .«sein leib ist wie rein cl|ihenbein.
kohei. 5. 14; allerley gefess von ellTenbein.
0jfni>. Joh. 18, 12.
mu mhd, hClfenbein, aki. hetfentpein,
d, i. knnrhrn von dem häifant elephanl.
EUbitgen f'-lboc.'cni, n. cubilus, nach dem
nd, für das hochdexUichere ellenbogcn (s. d.):
so Ung als ein elbogen. der proph. Haftoenc.
(1526). kq*; ey das «.Johannes, da er Chri-
sto vnn don nrnirn «ins«;, ofw.i mit dem kojifT
helle Christum au dca elbogeti gestossen, da
er den becher nam. vom a^endmo^ ChrisÜ.
(1528). qj'.
Klle^ f» ein längenmcuz von 2 fuss : lest
man dem sclialck eyne hvindbrcyt, so nympt
er eync eile lang, tcidäer ä. hyml. propheten.
(1 525). Eij* ; wer ist vnter eueh, Her seiner
lenge eine eile zusetzen mtige? llaUfc.6,27 ;
futifTzchcn eilen hoch gieiig die gewtBserfber
die berge. 1 lUos. 7, 2U.
Klienb^ei, m. cubitus, unterarm: ueuu
eilen Ung vnd vier dien breit nach eins mans
ellenl)0gen. 5 Mos. 3, 11. da er (Simon)
das kind Jlipsnm ym lempel nam anff seine
einbogen, auakg. der ep. vnd euang. vom
«dumU. (1528). Dd5^ eHbogen.
Slaebeere, f. in einen» briefe L.'s {de
WeUe .3, 12S) heisst e$i mespila minnscnla,
teutonicü ebbeer.
Elslein (clslin) , n. den lod seiner tochter
Hofdalena Mogt L, einen» frernnde mit dm
toorien an : gott hat mir ein BUin gennm'
mcn. de Wette hr. 6, 9G.
Kister, f.pica: wie Petrus spnchl, das
anch die dster soUen luletst Wol reden ler-
neti , wenn nur gellt furhanden were. auff
des königs von BnffdUmd lutendmffL
(1527). Aij\
ekler, voc. ex quo l'j'' alster, ist nach
Weiffand «mb. l, 288 aeho» mhd, vor-
kommende Verkürzung der frikhoren fmm
Agelsier, A^'.ilnsirÄ. vgl. nglaster.
Klstergesciu*ei, n. des anwalden eblerge-
schrey. BuHthmrdi bHe/W. 415.
Kliem, parentet! das elltern die kinder
znr ein nu ht zwingen noch byndern sollen.
lilil einer 1.^24 erschienenen schrift L.'s;
die kiudisr werden sicii einpüren wider jre
dtem. JTollb. 10, 21 ; jr kinder seifl gehöre
sam ewern eitern in dem herm. Ephes. 6. 1.
ahd. rlliron. ;)l)iron ((7 raff \, \^.)':,).
Utcste^ m. »m n. lest, häuftg vorkommende
heMHdmmg der träger des geistlichen amU,
n^HfßvTi^; das worl eltesle, griediiMli
presbyler, ist ein mal ein nanie des alters,
wie man sagt, ein all man, aber liie isls ein
nauic des ampts, weil man zum ampt geno-
men hat alte vnd erbme lente, itxt heissen
wirs prarherr vnd prediger oder Seelsorger.
tcider das bapsUm xn Rum, (1545). IJ*.
vgL mileileste.
K^bieleii <• entbieten.
bat «. ameise.
Kniperenj s. entbehren.
Eapfnhen, emitfangcn, aceiperc, eond-
pere, mhd. enpfaitea {Uen. 3, 204). im praes.
gebramdu L. nnor mir empfahen, «n df«
stelle des praet. empfle Ut jedoch hH ihm
schon überall emf&eng getreten s enf pfahen.
l) Personen empfangen, ou/neAmen; die
Ipriester vnd die eltesien gicngen eraua, jn
EMPFÄUIG
firiedlich xu empfaben. 2 Sfacc. 7, 83; vn<l
Onias f>nipHeiig ewern boten t lu lu li. 12, 8;
vnd sie kereleo zum Ragucl, vnd Haguet etu-
{lüeng sie mit freuden. M. 7, I.
2) häufiger wm iadungebraMehi, gäbe,
geschi'nk. lohn, segcn etc. fnipfaDgen: da n li
auU'deii berg gegau^'t'u wür ilit^ s((>inerii ta-
Telu zu empfahcn. 5 JUon. ^, 9 ; der wird
den sBgea vom heim empbhen. jw. 24. 5 ;
leiDimpt müsse ein ander empfaben. 1 09, 8 ;
wer da scbncil (schneidet) der cmpfebi>l lobn.
Joh. 4,36; Vergebung der sUndeii empfabeo.
apost. gesch. 1 0, 4 3 ; des sMreneiit empbheii.
da» ander teyl widder d. Ayml. propheten.
(1525). Mj" ; ilen cid empfaben. s. cu\\ —
da k.iniPi) die viiib die eiKTle stunde gtHÜnget
wdron, vnd empGeng ein iglicher seinen gro-
ichen. Matät, 20, 9 ; de legt» sie die hende
euff sie vnd sie empHengen den beiligen geist.
apos(. gesch. 8, 17; — die Rubeniler vnd
Gaiidiler babeu jr erbleil «mpfangeü. Jtts.
13,8; da Hiskie die briene von den boten
eropfengen helle. 2 kön, 18. 14; ich Marti-
nus . . . bekenne mil disszer meyner band-
scbriin, das i«'h von wegen des pHnrs 7v\i
WiUcoberg empbaugen babe . . . lunllzcig rl.
gnlden. de Wette frr. 8» 3; e. f. g. neehete
scbnffl vnnd gnedigi« Antwort heb ich em-
pfangen. H. 15.
3) concipere: wyr dculscben sagen uicbl
coocepil, das wcyb ball cmpfaugcn, die pre-
diget heben ans dem letin solch deutsch go-
maebl. sondern so spricbl der deulscb man
vnd muUer tzimf,'p 'das weyb gebet scb wan-
ger oder gebet scliweer odder hl scb wanger'.
das Jhesiu Christm eyn gebomer Jude tey.
(1 523). ßiiij' ; vnd legi die stehe, die er ge-
scbelet hatif, in «be IrenrkriniH'n fiir liie
herde, die da kuuieo mustcn zu trincken, das
sie empfangen sollen , wenn sie su Irinckcn
kernen, ako empflengen die herde vhor den
sieben vnd bracblen sprenckliche , flcckcle
vnd bündle. 1 Mos.'Mt, 38. 39; meine mut-
ier hat mieb in sUiideu empfangen, p«. 5 1, 7 ;
ehe denn er in muUerleibe empfangen ward.
lMe.2f2\ ; darnacb wenn die lusl empfangen
hat. iM-l icrt sie die sQnde. Jac. 1,15.
Ic<uipfäbig, 'idonetu ad accipiendum':
druiub Still er warlicb aueb am meisten fragen
vnd sehen, oh der meascJi der boUechdR
auch empfeliig were. Jen. 1, GS*; daramh
das keine person da isl, ilie der tanffe em-
pfebig isU von der tcinckelmesse. (1534).
Btij'; sich wtrdig vnd empfcbig machen gflU-
lieber hnMe. ausleg. der ep. tnd ernag. vom
ndvnl ' 1 "2Si. Tliij'.
l'iMpfahsng , /. arcepUo:,i\{f eni|ifnhiing
des saeraiueuU. von der winckelmeime.i 1 533}.
Güij'' ; wie gar herriicb vnd schfin die winckd»
messe geachIM, vnd da gegen wie gar nichts
das arme wen;k der «>ni|>ra]tiinge des sacn-
meuls geballen ist. ebend. Uj*.
iMpfUlai, «• enllUkn,
Knipfinglidi, u>a* empflbig: solches se-
gens isl d;is vitlie vnd i;iltoi iiiehl euipfeng-
licli. der st-gen $o man nach der mestespriekL
{ 1 b'62). Auj' .
Empfängnis, f, mdn. eemeeptio: ynn vn*
szer frawen empfengnisz. grund vnd vr-:arh.
(1520). uij''; alsn li.il er ybrs weyltiseheii
lleiscbs vnd leybs gebraucht zur nalUrln-bea
gepuri, aber nicht Sur naUlriidien empfeng-
ttis. mukg. der ep. vnd enang, vom adment
etc. (1528). Kkij'; wie das wnl beweiset
sein eui|irL'njj;ni> ynn mullei lcilie. i im abend"
mal LhruU. (1528). ij**: ja die frudil isl
leiblich vnd doch da neben ein geistlich em-
pfengnis neben dem leililiehen. das dwsc
tcort Christi noch fi\U slvhni. 1 " 27). Ij*.
Kmpfehlcn. dentandare, auj tragen: als er
myrs auch etlicher mass empfuten. originalbr,
tm jjiesamfardk* s« Wemtw if. 108. 41. —
das vorkommen dieses Wortes bei L, wird
Grimm ir(b. 3, 424 geleugnet.
t.mpäBden, enlfinden, senüre, stnsibus
percipere, «Ad. enpUflden <0eii. 3, 3I9)>
ahd. inGndan (Graff 3, 535) : wer da seblefH.
der .sila-L nocli euipfindt iler diiii^-er «hI '.t
guller keynsz , die auü' der wellt viid \mb
ybn her sind, ausleg. der ep. vnd euang. de»
luinsnls. (1521). Aiq*; da sie aber solche
spüllicbe vermannng nicht bewegt , etupfim-
den sie die ernste pottes slralTe. weish. i%
26 ; — ein heiliger oder gieubiger meoscb
der enipfindt wol in ym die vherlei^ der snn-
den. «y» «ermoi» von der swut etc. (1 523?)
ÜHipündlicb, sensibilia, empfindbar, fühl-
bar, wahrnehmbar, ahd, inlfintlfh (Graff 3,
530): also ist Dil grotier Icyd« ww {4mm)
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EMPFliNDUCU 529 £MPORTftETEN
empfinüieh leyden des gewissen, üe sieben
puszpsalm. (1517). Aiij"; widdcrumb <ll»'bt'
Icybiiclic goiiu'N iisL-iiiilll kau niclit siclitharlicli
noch ciT)|>iiitilli«.ii se\n. das ander leyl wid'
dtrüehyml. propheten. (1525). Hj"; eni-
pOndlicher schmack des leydens Chrisli. ehiml.
Niiij'; wo sind mir nn Hie si liw^'nnorlin, ili'
treß'iich pochen , das Ohrisius liahe nie kein
seichen gelhao, essey sicbtbarlich odder em-
pindltchda gestanden, «mnh afreiuiiMl CfuiiU.
(152S).
Kmpfiiulllrh, adv. sen^ibiliter, mcrlibar/
fühlbar: cbraiis werden reclite tlmsUm, die
Christum erkennen vnd empfindlich schmek-
ken. Jni. 1, 83^
IlmpfindHrhki'it , f. wahmehmbarhril,
mhd. enprinlliclieu (Hen. 3, die cm-
pflndhcheyi oyns dinges. die iii^M pusz'
p§ahi. (1517). Ciiij*.
Kmpfinduig, f. sensua: vinl mnriit dn«: es
die (inslprnis ItPf^reilTen miigen, doch iiichl
durch vernuntn oddcr cmpfiodung , sondern
durch den glauhen. aiMlej^.derep.vntfeKan^.
votnodtfcnl. (1528). Vß'.
Fm^or, rnipor. adv. in die hUho, bei L.
auch noch in der höhet wil ubergang des n
tu in ans mhd. enbor» oM. in por. fehler-
hafte* enlpor begegnet bei L. nur in Schrif-
ten , deren heransfjnhe pr nirht seihst be-
sorgte, z. b. sie sind die woU'kpn, die oben
yno lullten schweben, syUcn enlpor ynu der
kirehen. die aniier ep. ». Petri. (1 524). i iij\
tapilfB« sieb, rrbrllare, sich aufHuu n,
erheben: d.is wil ich auch Ihun aller dn-ser
bü^en gemeine, die sieb wider mich eiupOret
hat. 4 Jfot. 14. 85; die empOreten sich wi-
d<^r Mose. 16, 2 ; Seba hat sich empöret wi-
der don kiltiig Dilllid. 2 Sam. 20. 21 ; die
lindt'r worilpn sich empören wider jre «'llmi.
Matlh, tO. 21; es wird .Mcb empören ein
volck vber das ander. 24, 7 ; yhr bekennet,
das yhr euch rottet vnd empHrct vnd wölk
Polchs mit dem euangelio besehenen« *rma-
nung mm fride. (1525). Uij*'.
EmpOren ist «lo« mM. enbceren {Ben, I,
153), eine XMMnmeneeUwng out ent- f^e*
kürzt und einem vom mhd. hnr trotz,
widfrsel:licM;eit , abgeleileien basren. vgl.
Weigand wlb. l, 2S9.
bipwIMkin» in oUn» ferri: das sage ich
alles darumb, das man bey den eiareltigett
worlon vnd vprstnnd bleibe vnd nicht cmpnr
fnre vnd liorli spinulire. vber das erste bui h
Mose. (1527). Eiiij*; es wcrel noch ein
kleine seit, das sie ( Me kinder und dienw
des teufels ) empor Taren vnd so fest sitien
kund sie niemand aus dem stiil heben*
(ia^ M . cap. Johannis. (1530). Kj*.
Empergehen .etnporsdktMften, oben sdbive-
ben: recht, recht . recht, das galt vnd gieng
f'm|inr. pi/n sendebrieff von dem harten
burhlin tn'fldrr die b(turf-n. (1525». aiiij''.
KMporbaltea, in die höhe hallen : die weil
Hose seine hende emporhielt, siegte Israel.
2 Mos. 17, 11; eine art, die jre äugen hoch
(regt vnd jr :iugcnlied empor !ipU. {var. vnd
seine augprau in die hohe gericlil). spr. 30,
19.
Emporheben, in die höhe heben, erheben:
also wurden dii' Midinnitor pcdomfltippt fttr
den kindcrn Israel vnd hüben jren kopil' nicht
mehr empor, rieht. 8, 2S; wenn die Ihier
sich von der erden empor hüben , so hüben
sich dir ndtr auch empor, fssdt. 1, 19;
Jliesiis aber liiih srine aupen empor. Joh.
11, 41: — das zeigt vns golt so durch man-
cherley exenipel , wie er der herr sey, der
enbynder wirfit vnd empor hebt» vber das
'•r^l:' hurh Mose. (1527). nnj«.
Lmporhelfen, aufhelfen: der die nidripeo
eriiiihei vnd den betrübten empor bildl.
0106 5. 11.
EmptrIiMMiM« «mtfere» in die höhe
kommen: wer soit pranget, der verdirbt drft-
ber, wer sich aber drUckel, der kompl em-
por. Sir. 20, 11.
EmporsrJiwebcnj in der höhe, oben schwc'
ben: jro wiilrrsiirlinr srlnvehen empor. Ilaj.
Jer. l, 5; die cliciiibiii) scliwplilt'ii oinpor,
Ezech. 10, 15; beule schwebet er empor,
morgen tigt er damidder. 1 Jfare. 2, 63.
Emporsteigea, in die hohe steigen: vnd
die dornen stiepon empor, rar. suMorc. 4, 7.
Emportragen j sursum efferre: vnd die
Wasser wuchsen vnd hüben den kästen aulT
vnd trugen jn empor vber der erden. 1 Ifoa.
7. 17.
Emportreten) auf eine höhe treten: vnd
Abjathar trat empor bis das alles volck sur
siad ans kam. 2 Som. 15, 24.
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EMlHiRCNG
530 EXDCUIUSTISCU
Enpormg) f- rebellio, außehnung, auf-
n//u :(|pnn wirslrlirn tnder falir, das wir vinl)
dieser heuligen empOriing verklaget loOch-
ten werden» vnd Horb keine saHie fitrhanden
ist, da mit wir vnseeHierautrriiiir enLschul-
fliprn nifirhipn. apnst. fjp^rh. i 0, 10; \< riin
jr aher lioren werd*l von kru'gen vml imii|i(>-
rungen, so enlselzel euch riirhl. lue. 21, 9.
9, empören.
iMptnridben, aufwaduen: vnd die dor-
nen wuch»en empor vnd erstickten^. Marc,
4, 7.
Emperwerfen, erheben: »iddeminh
gull mich nicht l<>iden , das sie sich (>m|ior-
vvcrlleu vnd andere Icute verdamncn. vber
das ente bwh Mote. (\h21). VWy; igolt)
wirdt dienten Is.iit(i>'l) vw\*r>r yni huide, das
er siilie sittl vud regirt. ebend, llhj^
Kmsig, einer snrhe mit flt-isz und aus-
üauer ergeben, eifrig: all*? vvorck soin sie
emsig Uli Ihun. tun den guten wercken.
(1520). Gj^; liie ist niemaotlt . der für dii>
warlieit eins/jg ist. tvidder die bullen des
endchristx. f!520<. Aiiij^; ii h liyn doin go(,
slarck vnd omsi^'. das mngnifical. (1521).
gj*. — inftd. enie/> {Ben. I, 429), ahd.
en^lc, ema^U* (Graff U 25;»). doAer rkh-
Uger emssig get^Heben.
Emsigkeit, /. assiduilas, mhd. ( lu/ichcil
ilien. I, -131)1: (lIn iNtüs st-yne \\ ntilci^aflicr
ausx Nch^i'irvr cinsztckeyt nennet sclilauj^cn
kinder. «yn teudbneff an bapii Lee X.
(1520). Aij-'. dB Weile br. U 507.
Emsli^lich, a$ndv^: ich hah i^rosz sorg.
die hohen srhuh'n s»'in i;ro'ä<ir iifuith'ii dir-
hellen, sr.osu'niiumszighch die iityli^ st lm ilU
vben. an dien dwitiUtken odeL {\b20). Mj ' ;
der wirdig magisler Johan Egran . . . lial mir
liorl) L-'^preyssel nwr liel) vnd , szo yhr
zu der lieyligen schrilfl Irn^pi, w il« Ii yhr auch
cmsziglirh {getb: emszlichj bekennen vnd für
den menschen zu prcymn nit naclibaset.
«on der freyheyt eynisz Christen menschen.
( I 52 ! : mit froilP<(!ii>nsl tag vnd nacht
erasi^lirli. n/Hivf qrsih. 2(», 7.
Endcbri&t, cndechrist, m. drr am ende
dei 9rUf»ungn^«Men, vor der unederkanß
Guieti antretende men«eA <ier«ihide(22%eM.
!2, 3 — 10», auttchristus , bei L. häufig, m-
\mal als bezeichnung des bapsles : wirt der
hap.st disze bulle uil widderrufleu vnd vor>-
damnen ... so sol niemant dran zweylleln.
dor ha|»st sey gotisfeynd» Cliri>Ui> \oiTul.'i'r,
der ( lirisipnheil vorslnt-pc mmI dt-r i fcliic end-
ciinst. wider die bullen daa endchristSA I 520 1.
Ü6* ; ich weysz nit was ich dcncken vnd sa-
|ien sol Widder den vnanssprecJihchen grewel
des eiidchrisls zu Rom. grund rnd vrsach.
(1520). inj'*: Wfin der linp^^t tiii «rn LTf»«-
sonn auhaug vnnd scheyn hrtto, szo knnd er
nymmer endchrisl seyn. au^ das vhirdkritt'
lieh buch bocks Eutszers. i 1521/. Gij**; ich
liall den .M.iiiiiii'i nu llt Tiir (\rv. »iidt'. lm'f , rr
machls zu \iru\i vnd iiat einen kenUluhea
sclnvarlxen teiilli'l. Verlegung des ateoran.
|(1542). Xj*; dartimli haben auch alle vorige
liTtT diesen Anliochnin eine tifinr des endo-
clirisls gciiiMiiirt viid f<edtMi!i'l. rorr. rber
den prophelen Daniel, liindseil 7,
in der bibel verdeutscht L. das gr, drtU
/oiain^ durch widoiciinsl und bemerkt 4a>
zu in der ausleg. der ep. rnd eunnfj. des nd-
uenls ( 1 522) Kiij* : Johannes nennet hie{ \Joh.
2, ISi den widdercltrisl, den man ilzt lieyst
endchrisl ym deutschen, aber aotichristus
aiiir krieohisch heyst eyn widderchrisl , der
Widder den rcrliton (Ihristum Irn^l viid Uiiitl,
darulub hah ichs vurdeulsciit eyneii widder-
ehrist, wie es den sotl vonleulscht seyn,
dcim piidi Iirist ist nit recht,
Endrhristisrli . ctidi c Iii i>-ii^cii , 'nntirhri-
sticus' {Alber US diel. ItHiij'); arlickel die
do endchristlsch vnd vnclirisilicli sey». ttO'
rumb des bapHs bueher «ofpnml. (1520|.
Biij*': ahlasz ist nit ein fiotlicho irief^eroy,
szondern ein ludlisi h , i( iil!*('h.sch , endchri-
sliscii Iriegorey. gynnd vnd vrsoch. (l52Uy.
iiiij'*; ynn diszer ergisien endchristisdien
Izeyt. ausleg. di r ep. rndevUttl$iWmehristag.
(1522). Xij''; «las bapsUim gewislirh J.is
recht endchristisschs reginicnt udderdie rctbte
widderchrislissche lyranney ist. vom abend*
mal (Uuisti, (1 52S). Gj**; so lauge jhr vnser
i'he nirhl zu frioden last, seit jlir auch nicht
I viel ffpiidn vml ehre von ewer hilrerey vnd
endchristi>>clH>r lusschoflerey halten. remM-
nung an die geistUehen. (IS30). Giij''; «in
[ endchristischer grewel. ebend, fi^*; der ende-
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ODE
531
fiNDE
Christ iiiusciidecliristi.scli sich hatleD. VOM tf^r
tcinckelmesse. (1534). FÜü
Kadc, n. 'das letzte von etwas m räum
oder zeit* (Weigand), ßnig, mhd. eode m.
und n. (Ben. 1,430)» ahd. enli m. n. [Graff
\, 351), goth. aiideis. der pt. lautet bei L.
noch ende: diu zwey ende der zwo kelen.
2 Mos. 28, 25 ; die swey ende des ^Daden-
staeb. 97. 7 ; foddere von myr» szo will ich
dyr geben die heyden Izu eyticm erbe vnd diti
cnd (d.i. ende) der erden (zu deiner liosilzung.
ausleg. der ep. vnd euang. vom ckristay.
(1522). Oiij'', var, mu j»«. 2, 8; alle ende
des erdbodens. var. zu fM^ 2, 8 bH üinäiei/.
1) täuinliih. (i-imiuux. grenze.
a} die üussersle grenze ilav weil; ferne
von der vvell ende. 5 Mos. 28, 49 ; der herr
ivird dich zustrewen vnier aUe vAlcker van
eim ende der well bis ans ander. 28, 64;
der wtU en«lc sind des herrn. 1 Sam. 2, 8
und öf ier,
b) des htmmels : ven «inem ende des fai«'
xnels zum andern. 5 Mos, 4, 32; wenn du
Lis an der bimcl cm^c verstnsseji werMl, so
wird dicii doeii der iierr dein gotl von dan-
uen samleu. 30, 4.
c) der erde: er sthel die ende der erden.
HMf 28, 24 ; der herr der owi^e goll der
die ende der erden gpsfh.ifton hat. Jes. 40,
28 ; vnd werdet meine zeugen sein zu Jeru-
ealem vnd in ganlz Judea vnd Samaria vnil
bis an das ende der erden, aposl.gesch. 1,8.
d) des meers: vnd hedeckl alle ende dos
lucers. Hiob 36, 30 ; bis ans eude des meci^
Cinuerelh. Jot, 13, 27.
e) eines landes: bis an des lands ende.
5 Mos. 33, 17 ; vnd breitet sich aus bis ans
ende de»; gnntzpn landes. Dan. 4, 8: an den
enden der Lii)iL>n. aposl. gesch. 2, 10.
f) einer Stadt: da sie kamen hin ab an der
Stad ende. 1 Sam. 9, 27.
g) das ende eines Stromes ist dessen mün-
dung: von dem sallzmecr an bis an des Jur-
dans ende. Jos. 15, 5; oder iHne 4pie{(e:
am ende der wasser m Egypten. Jet. 7, 18.
h) das ende eines berges, der fusz dessel-
ben: batet encb , dn?« jr nicht aufT den berg
steiget noch sein ende anrilrct. 2 Mus. 19,
12; vnd gehet erab an des berges ende. Joe,
18, 16.
I <) das ende eines buchs, einer schnft: bi»
an de- buchs ende. vorr. auff das a. lest.
i iUnäseil 7, 306 ; di&zc epistel bricht am ende
alzu vntpyttig abe. tmteg. der ep.vnd euang,
vom heil, drey kSnige fest. 1 1 525 1. Eij".
k} vnd solt zwcen cheruliini tiia( licn zn
beiden enden des gnadensluels. 2 .Wo*. 25,
1 8 ; zchen eilen waren von dem ende seines
einen flügcls zum ende seines andern flttgels,
t kön, 6. 24.
/( ende — lo^us : wir glauben dns der
einige leib Ciirisii an hundert lauseut enden
scy, se viel Itrod gebrochen wird, semum
von dem sacrament. (1526). A5''; stercke
hin>l Iiie, wie auch fast an allen enden, die
luaclil odder gewalt zu regini. tier trostl.
psalmen. (1526). CS'; dassclbige blesho
odder wOlcklin scheinet als sey es an allen
enden des slcines. ront abendmal ChriiÜ,
(152S). kj' ; vnd sie kamen zu jni vun allen
enden. Marc. 1, 45; vnd machten gesund
an allen enden. I«c. 9, 6.
2} teittich.
a) vnm weitende, Untergang dertcelt: die
well leuHl vnd eilet so irefTlich seer zu ybreni
eude. der proph. Daniel. (1530). Aij"; ob
wir gleich von anbegynn der wdt bisz ansz
cnd predigellon. auff das vbirchristUch buch
bnrks Emszers. (1521). Fiij ; so wirds auch
am ende dieser well gehen. Matth, 13, 40;
Ich bin bey euch alle tage bis an der weit
ende. 28, 2^).
h) vom !,d)ens»'ud(\ tod des menschen:
wem ende werde wie dieser en«le. 4 Mos.
23. 10; bis das mein ende kouipt, wil ich
nicht weichen von meiner rrOmkeit. Bi&b
27, 5 ; lasz vns des hcyligen w.iren fronleich-
nains Christi an vnscrin Iclzlcn ende iiit be-
raubt werden, eyn kuine jurm das paler
nosler tu vertteen elc. AiiijK
c) ende des jalires: vun anfang des jars
bis ans ende. Mos. 11, 12; bis an«; ende
des eillUen jars [L.'s manuscripl: iares) Ze->
dekia. Jer. 1, 3.
d) Uberhaupl wm wfhSren tfner «acAe,
einer thätigkeit oder eines zustandes. woßir
bei L. folgende reden^arlen hcgetjui'n:
u) das ist das ende vom lied, dabei bleibt
et, bewendet es : das ich nichts wisse zu prr^
digen noch zu rhttmen denn dich verworffen
67*
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ENDE
532
ENDEN
slcin vnd gecrcutziglon goli, da ^ol iriirs hoy
MciliL'ti, (Ins >()i das ende vom liedo sein, das
schöne confUemini. (1530j. üg*; vnd ist
diese« dM ende vom Hede* wmn sie es the-
ten oder erleabten, so were es recht, aber
weil wirs thuQ vnd erleuben, so isU mreelii
Jen. 4, 383«.
ß) ohne ende, ohne au(Mrt%: sol denn
das schwort on ende fressen. 2 Am. % 26.
y) esisi ein keiti) cndp : da alle derkripgs-
leiile ein ende war. 5 Mos. 2, IR: wenn
Wils denn ein ende sein mil solchen wundern ?
Dan» 12, 6; viel bttchermachens ist kein
ende. pr«4. 12, 12; jrer schelze ist kein
ende . . . jrer wngcn ist kein ende. Jes. 2, 7 ;
vnd seines künigreiciis wird kein ende sein.
Ine. 1, 33.
d) es wird ein ende : bis das ein ende ward
alle des ^^eschlcchls. 4 Mos. 32, 1 3 : sihc
drein vnd schilt, das des Lronnriis vnd reis-
sens ein ende werde, ps. bO, 1 7.
c) ein ende haben: die wort Hiob haben
ein cnd. üiob 31, 40; die Schwerte dos
feindes halien ein ende. ps. f), 7.
^) ein ende uelmien : er wird ein ende
nehmen. Bioh 1 5, 32 ; vnd sollen ein jemer-
lich ende nemen. ^Imos 6, 10; die unge-
rcclilPTi nnnen ein bös ende, \cehh. 3, 19.
tj) ein ende gewinnen: igoU) machet, das
die Versuchung so ein ende gewinne, das jrs
kand ertragen. 1 Cor. 10, 13; damit nudie
.sache dcnnocht eyn ende j,'e\wniie. von an-
beten des mcramenls. (1528). Aij\
\t) ein ende machen: wenn wolt ji der
rede ein ende machen? Biob 18, 2 ; ii-h hali
des gesaogs ein ende gemacht. Je«. 16, 10;
ich Wils mit allen lieidrn riu rnife maelien,
/er. [50, 11 ; vnd (der hcrr) wiid sein it/ei
tnemchen der sünde) ein ende machen durch
die erscheinong seiner znkunill. 2 Theit,
2,8.
0 zu ende bringen: der man wird nicht
rügen, er brings denn heule zu ende fvar.
tarn ende). Rmilh 3, 18; mit ntuMen vnd an-
halten bringt mans xum ende. ranigU su
spr. 21, 5.
3) ende — endztreck , del , ah,<irht, eine
bedeulung , tcelche in der äUert'H spräche
ntcJU «ncfte^nf: daramb fosse es auffs aller
einfeltig9laIso,das dts der tauffe krafft, werrk.
nnl/, rrui lit vnd ende ist, da.s sie selig mache.
(IcudsrU calecliistnm . (1529). zum
dritten, das es frucht bringt, denn das ist das
ende vnd fttmemlieh ampt der ehe. Jtn, t,
174*; dem gcselllglich telu n ist nicht des
menseb»»n ende, dazu er geselialTen ist. son-
dern nur ein mittel, aber das fUrnembste
ende, darumb er geschaffen, ist das einer den
andern von gott lehre, (iseftr. 170*; seiget
mir einen Juristen , des ende sey, das er die
rerlite warheit lerne. 39 G".
Eudrlicbj cudlich, stuäiosm, sedulu*, ei-
frig, emsig: endtlich vnd hortig. Iisc^.432*;
goitzen II I! jizl licisscn endclich sein. ^MS-
post. i Jhena 1559). 271' ; .sind nicbl fpr-
liuhe zeit gnug jlzt, die vvol bedürffen einer
redlichen, endelichen rOslungcn an allen or-
ten, teuierilen mewMer su Dreien. (If3l).
Aiiij''. suhstanlivtsch : die an^clilege eins en-
deliclien bringen vIkmIIhs. spr. 21. 5.
Endelieli (endlich^, adr. tUo, mit eile,
ahne iämun: Maria aber slnnd snlTin den
tagen , vnd gieng auff das gebirge endelicb
(ft(Tuannr(^T'c, i'ulg. cum fr^stinalione ■. Luc.
1 , 39. in den ersten ausgg. des n. lesi. rer-
deuUehte L, fttti anoväijs durch „mit
suchten'*, d.i, 4Mfe{neMU{gtvfei$e. dasx
L. mit endeli<li nicht alloin das xchnrlle,
eilige, sondern auch das ernste, rrürdeioHe,
zuchlige htU ausdrücken woIU-h , ieigl seine
erkU^ung in dar hauMpo$liUe: die dritte tn-
p Iii ist, das Lucas sagt, sie sey endlich vbor
das :;idiirpe pangcn. das i«-! fein /ilrhtig, nicht
aus fürwitz vnd leichtfertig, wie das junge
gesind in die milrh , znm laniz vnd sufl die
kirchweihe gehet, von einem hatis /.um an->
dem wescht vnd .illenlliall) klap[ierlienrklin
aiiirselilef,'l vnd die aii:;eii liiii \iid lier wirff!.
hausposl. {^^illcnb. I54 5j. feslltil 55'.
KidcB> finire, whd* enden (Ben. 1, 432).
ahd. enton {Graff 1, 359).
1) transitiv, zu ende bringen, vollenden:
vnd das ichs ende, auff das rbirchristlich
tacft ftodfcf Süsser«. (1521). Cüj*; yhr pa^
pislen soltls nicht enden das yhr fdrhabl.
anttcort deutsch. fir>22^. Fiiij*; das wir nu
wol nn'ichten wider zu den letzten worlen
Dauids vns machen dieselben zu enden, von
den leUlen werten Damde, (1543). Hiij^;
die sacke mit gotles hülffie enden. 2 Jfaoo.
d by GüOgl
CNDEftN
533
ENGE
13, t3: wenn *ie jr teugnis geendet haben.
offeftb. Joh. 11,7.
2) reß.^ Sil Ii enden, ausgehen, zu ende
gehen: von iritleniaclil ist die grenizc Ma-
uasi^e am hacl), vnd endet sich am mcer. Jos.
17. 9. 18, 14. 19. 33. 47; es ioOen die
70 woclien anfahen von der ersten Zerstö-
rung vnd sich enden in der andern zi>r^t?)-
rung Jorusaleni. von den Juden vnd jren lü-
gen, (1543J. ZiiiJ*'.
Ki^tn, «. andern.
Endernng, f. ?. üinl-M-uni'.
Kndf artheil, n. endliches, leuies, schUesz~
Uches urlheil: zu dem endeurteil ist gceilcl
worden. Jen. 3« 450\
Itaillchi finalis: die gebot an yhncn selbs
sollen vns nicht zn schwecr sein , sondern
di$ vrsachc oddcr endlich meinung der gelmi
»t vns vnleidlicli. eine berieht. (152S). Fj^
wie nij di«! jü>I<'ii solche vrsachen oder end-
liclic inoinung (l('r liosi J)ri(Mtttm|j Iinlicii lt-
iiaiten, das zeiget die g.inlze sehntll an. ton
den jüden vnd jren lügen. (1543). Fj''; goli
hat vns die liufTe vnd sacrament sein» leibs
vnd hliits vnd die schhlssel gegeben dieser
endhcherniemung nd^r rausa finali, das u. <?. »r,
ebend* Pij''. — bei 6tyfel tcider docior
Mumare falsch erüeht Oed (1522) Aij»
tu Heeem sinn das von Grimm nicht ver-
zeirhyiHe wart ondineinung, x« d. die eod-
Diavniiiif: dises hiecidins.
Dndlich^ adv. 1 ) schlieszUch, ein jür alle
ma(: es ist endlich beschlossen, das er haben
wil, das man sieh Tur ybm hirchlen sol. vber
das erxte buch IHoxe. fl527). v]'*: dprohal-
ben ich auch hiermnen der nvtnclie halben
nicht endlirh rathen noch sehliemn kann.
de WeUe br. 2. 25$.
2) am ende, zulHzl: du leitest mich nncli
deinem rat vnd iuni[ist mich endlich mit ehren
an. ps. 73, 24 ; es gerellct manchem ein weg
wol, aber endlich bringt er jn sum tode. spr,
14, 12; einem vermessen mensclien gehels
endlich vIh I ans. Sir. 3. 27 ; der bapst ist
gottes genchl fUrbcha^en, der wirt jhn endl-
Uch hinrichten ohn alle bannberttigkeit.
Hschr. 3 f. 4''.
3) nicht endlich, nic/Uimm^r. iherlAbra-
hami nu also gehorchet seinem gott vnd aus-
gezogen ist, Icssel er yhn nicht endlich on
trost. vber das erste budt Mose. ( 1 527).
h j** ; sie sind gcste, bleiben nicht endlirh bey
vns. vbeud. \\ iij'.
Rndlicben, die alie gestalt des vorigen
adv., mhd, endelicheo {Ben. 1, 432): son-
dern han getrost aller neuler rede verachten
vnd endlichen mit ehren on alle ge wall slopffen.
Jen. ß, 32SV
Endsckilt. m. /ini«. ende : der kciser war
ntt frfilirh vnd hoffet der sachen gut end-
schaRt. ron den concilijs vnd kirchen. ( I 030).
Kj^; die zeit ist nti rm liatiden, da Mose rcgi-
ment mit aller seiner herrligkeit auÜhören
vnd sein enihicbain. haben mus. zwo predigt
auff der kinderlauff. (1540). Bf; sie (die
heiden) haben viel leuflliger, ausrirh liger vnd
pe>schi( klor woltsnrlion nrdrnen vnd zu jrer
endschalli bringen künnen, denn die heiligeu
gottes. Eist. 1 , 3S9'' ; e. c. f. g. wolle gne-
<liglich drein sehen, ob er SUr endsrhafl durch
0. <•. r. -spWn vi-tcil konien moehle. Burk'
Ii n riK briefw. lOS.
Enge, angustus, mhd. enge {Ben. 1, 42),
oAd. engi, enki (Graff 1, 340), ffolh. aggvus.
1) im eigentlichen xinn: das belle ist so
t'Ufre. d.is niclils vlui,:,'s isl. Jcs'. 2S, 2^1; der
räum, da wir fiii tlir wonen, ist vns zu enge,
2 kdn, 6, 1 ; da gieng der engel des herra
weiter vnd irat <in einen engen ort, da kein
weg war zu weichen, weder zttr roiMcn noch
zur lincken. 4 J^os. 22, 26; vber diesen ka-
meru waren andere engere kameru. Eseeh,
42, 5 ; also gebet er aus dem engen nolslal
jnn den weilen himel. das 14. vnd 15. cap.
Johannis. (1538). Yyij''; fensler inwendig
weit, auswendig enge. 1 kön. 6, 4 ; vnd es
waren enge fensterlin an den gemachen.
Ezech. 40, li>; enger rock. 2 JMos. 28, 4.
2!>, 5; für einen weiten mantel ein enger
sack. Jes. 3. 24.
2) abstracl: reroes auffebreisch heist al-
les was da krencht vnd schleicht, Weichs ich
gewdrin hcisse, wie wol das worl zu enge
isl, aber ich bnlio krin anders, der proph.
Habacuc. il52U). fmj''.
Enge, f. angusliae: gleich wie die enge
odder angst heisst trtfbsal vnd not, also heissl
Weiler räum Irosl vnd hUllTe. das schöne
conßtemini. (1530). l)j''.
Enge, adv. anguste, bei L. häufig die re-
BN6EL
534 ENGELPRKOIGT
äensarl eni^e s|>ai)n«u , fest und straff an-
M'eJhM, be$diränke», eimehrmütan: (J6ra-
ham bei der fikräUu ßr Sodom) meyneU er
wolle OS yhm enge spannen vnd nur funffzig
zeleii. vber das erste buch Mose. (1527 .
s itj'' ; es isl eben darüinb gescliriebcn , lUs
nicht yeniand deocke, es sey «tnile, ob er
mil der braui herlicher ferol, denn tonst yiu
gemeinen leben, das inans nirhl so enge
spanne, ebend, Frij"; disz weyb bvrürcnha-
]mbii etüieh so enge gc.spanneu » dm sie such
weyber hende vnd heutl »idil haben wttllen
anrflren, das 7. cap. s. Pauli zu den Co-
rinlhern. (1023). Bij''; vnln'^lich vnd grew-
licb schaden draiisz folgel, wo man yhr {der
cbris^teU) tu weyl räum gibt, vnnd auch
Bichl on schaden ist, wo sie zu enge gespan-
ncn ist. «0» weWickt vbertuyU: (1523).
Dj\
Bigeli m. mhd. cng(.l {Ben. l, 433). ahd.
engtl, angil (Grajf 1, 347J« ffoih. .iggilus,
entlehnt v. tai.'gr. angdus» §r* ayff^og,
daher
1 ) ursprünglichbote, gesauäler uberlmupl :
ai^elus, wilchs wyr eyn engel heyssen, ist
cygenütch sto viel gesagt als < yn hote. ausz-
hg, der ep. vnd euang. des aduenU. ( 1 522 >
da sprach Haggai, der eugel des herm,
der die botschafll des faerm halle an das vokfc.
Hagg. 1» 13; des prieslers Uppen sollen die
lere bewaren, das mnn -ins sf^inrtn munde
das gesctze suche, >!rTin <m i.sl ein enge! des
lierrn Zcbaolli. Ahd. 2, ~t.
2) hdt^iger elelM engel M der engeren be-
dentuf^ von t,goU oder dem teufel dienst-
barer geist": (U'tnnarh mns ein jghcher cliri-
slen mensch uiciit daran zweiflelu, das eogele
sind, vnd nicht allein gute engel, sondern
auch büse. Jen. 5, 334" in der predigt von
den lieben engfln; der cu'^v] des horrn Fand
sie bei einem wasseilirun. 1 .Vo*-. IH, 7:
die zwcen engel kamen gen Sodoiu des abunds.
19i 1 ; wenn aber des menschen son homen
wird in seiner licirligkrit vnd alle heilige
engel mil jm. Mallk. 25, 31 ; goliel hin von
mir, jr verflucliten , in das ewige fewr, üds
bereitet ist dem leufd vnd seinen engcin.
25. 41..
3( man sn^i vnd ist recht wol ^'t i tMii \\u
liasl heul einen gulen engel gehabt', das ist
so vlil gesagt, veruuodl helle das vbel nicliC
verhüten kttnnen, wenn die liehen eugel nicht
weren gewesen , seit dir der teufel ein had
haben ztigcriclit. Jen. 5, 336".
} f der pl. lautet bei L. noch oft engele,
i. b. yhr engele sehen alK'zeiL das angesicht
meines vaters ym hymel* eine heerpredigt
Widder d. T. (1&29). Duj*: alle ingele jm
himel. termanim^ mm Moranienl. (1530).
Ej-.
Engeibret, n. so lejni p$. 78, 25 da»
manna genannt*
Kngelchen . n. dimin. von vnpA: s-mer
hetr gollliai iiii» Ii t'in t-npelchcn {Jen. ü, Miib :
engehcheu) dabey gcscbaflcn. eine predigt
von den engeb^. (1531). CNj".
higeliacll. anfe^tCK«: der engelisch gntsn
war M.irion wunderlich ynn yhreu äugen.
das magntfical. 1 1521). dg^; soll sie {Maria)
ein rouiier goties sein . . . most sie der enge-
lischen botschaOl glewben. ebend. (ij^; das
engclischc regiment. def proph. Sacharja.
tl52S*. Tfi]*; vnd ist Pin lenflcl worden, der
na Ulli »viiit'iii etigtili^chen rü:»si'i frisst, was
der jaden vnier vnd Ober manl speiet, oens
sehem hamphoras. (1543). Bij''; ein enge-
li^' lt udtler bischofliscli maul* von bej/der
geslall. (1522j. ßj*.
Kagellaid, n, Angtorum terra, England:
das uusziin beysa myr aufl Heynlz von en-
gi ll;iii(l. antwort deutsch auffkönig Henrichs
von Engelland buch. (1522 ). Kiiij*; die füntT
uationen Dcudschlaud, Wclsi lilaiid . t rancL»
reich. Engelland, Spanien, wider dos bapstnm
zu Rom. (1545). Aiiij^
Kngelländcr, m. Anglus: diü nhirk , liure
ich . Ii eybea die ciigeleiider kauQ leuic am
grobesltin, wenn sie englische odderlUiidtsche
Ifleher verkeulTen. t on ka^shandiung vnd
irr,'-l,rr. \ 152 1 I. ^j^
KngtHot ieug<*lul ), m. 'monela aarea
Auglorum\ frans, augclol: ich verdcucke
den kOnig wariieh nicht, weil er so viel enge-
lotten solchen gesellen icriich gibt, auff des
L'inigs von Engelland lester.^rhrifft. (1527 ».
Aij*; engellotten niUgen wol kluge vud sprach-
reiche leute machen, ebend.
Kttgelpreiigl. f. predigt der engel; es Ist
aber diese fnt;il|tredigl seer nülig i;cwesU
hauspost, {iVitlenb. ibAb), mut^leU IS*.
^iqiliZfirUn\fc,ft
ENGELSKLCID
535
ENK£L
EngeltUfii, m, das Meid «inet engels:
das wir jni {dem leufel der sich in einen «n-
gcl des licli(s verstellt) spin (:'nf^('I>klt'i<l aiis-
zihoii. daä 16. cäp. Johannis. (Iä3b). Diij\
Engclspeisej f. cibus angelorum : dagegen
ueereieslu «lein volck mit «ngebpcise. w^h.
If), 20. vgl. cngelltrol.
Dngeispcrson , f. Abraham gm. xxj. aurli
4ien livriii yiiii einer en(<i>l$|>i-r«uii anluUci
vnil mil yliu» n»del. der proph, SadMrja.
(1&28). Hiiij\
EngerOj eng machen, arctnrp. verengrrn .
verfliiclil s«?y wer .seines ueiicstcu grenlzc
enf;ert. 5 JUos. 27, 17.
Rsgllscbt 1) enffvKscht angetieue:
iiuU eucli für «len englischen geysilickeyllen.
auszleg. der ep. tnd euang» des aduetUs.
(1522,1. Cij».
2) angtieutt Eogetljtnder.
Kogatea^ s. 4n$tien.
Eii;;stcr, .v. üngsler.
En£;sti;;, s. üngslig.
EngsUicbi s. än^jsilidi.
MlMkr» tnhmdere,rece$eim'Albetu$U
retrorsum, ein unler nd. einflusze entsprun-
genes xoorl. es sieht für das bei L. nur noch
seilen vorkommende hinliinler {mhd. liiiihiu-
der. ßen* 1,G90, nd. Iienachler. hrein^wtb.
1» 4). He i^kmm§ cn ßr hen wie er ßr her
in i r.At, craiiT ti. a. das tc'izt vn«; gotl
durch nianchcrlcy exeinpel, wie er der iieir
sey, der cnhyudcr wiriU vud emjtur hcbl.
vber da$ ente dueft JfoM. (1527). nnj*;
sein worl onhytiderc seizi ii. von der sünde
wider den hei), fjeist. ( ITiili. Fj' ; (l.iriiin!»
solche vuge^chickiikeil enhiiider gelegt, das
16. eap^Jokanmt. {iy^)f). Xiij' ; so ivei»el
vnsancli Petrus mehr difttii ein mal enhiii'lci
{alle nd. bibel: iho rifp^jo , in ilic schnin.
vorr. auf das a. tesl. Üiuäseil 7, '?0:j;
Mo^c aller hiilel der .schafe Jethro ;»ein.s
scfiwi'hers, des priesters io Mtdian, vnd treili
die srlwiTe enhinder (nd. hihd: honachler)
in die uiislcn irulg. :id iiili-riora dcscrlij.
2 Mos. 3, 1. neuere bibslattsgg. lilym ent-
weder da» en {schon eine Frankfurter bibel'
ausg. v,j. 15ti2 hal: hinder in die wüsten i
oder sctzpyi ut itor hinein in die wiislo, weicht'
letztere jorm dem urspritnglichen sinn am
tutehelen kommt.
laUBdeni, dasteibe. aber bei weitem
häufiger, nd. lniKiflitcm : die well nicht
süli'^n wil, das damit der nchislc cnhyndern
{zurück) hiachl wird, deudsch catechismus.
(1529). Liiij''; vod {ich) thUrslc seinen
ulirecklicheu bann beiWn neroen vnd en<'
hindern {hintenhin} fdren vnd die nasen dran
wischen, ila Adams kinder auff sii/on. ton
den schliissein. (I530j. Ilj*; [s. Petrus) eii-
hindern (surüek) geliel vnd nfrel ein die hei*
lige vorige kirche gottcs. von den COneHijs
riiil ]{in-h'-n. (153t)). Nj'' ; ditz nrm volck
(Juseph und Maria) hall müssen enfiyndernn
ynn eynen slall kriechen, autleg, der ep. vnd
euat^, wm eArutajr. (1 522). EHij'*; wollen
sie Judu folgen, so müssen sie cnhimlcrn jns
alle te.stnmriit. fin ttidderruff vom fegtfeur.
(1530> liij' ; weiter cnhindeni zu inoigen
werda ligi Assyria. vorr. auf den proph. Je*
taia. Bindseil 7» 343« weldte stelle Bw
genhagens übertratjutiff ins nd. durch
noch belli vordan nha dem oslenweri gibt;
was soll vns gluck widderfaren, wen wir szo
vorkcrel handeln vnd die biblien t das heylig
golis worl, szo enhyndern {hintan) setzen?
an den christlichen adet. (1520|. IJij*: das
Carlstad moyn goystlith vnd ordenlicli bild
abthun eiibyddern seUI. teidd^ d. hyrnl.
Propheten. U525). Bij*; es ist des Türcken
wri'jc , das er alle, so ehva:? sind oddt i ha-
ben, nictil lest bleiben, da sie wonen, son-
dern seist sie weil eiihindcrn ynn ein ander
land. wm kriege widder d. T. (1529). Gj*;
wie aber das war sey, das Christus ym .sa-
cr.inienl die silndi n vt-rgelir, Wüllen vvyr l>,<s
enhyndern (bis auf tcetler hinten) sjjiireii.
dae ander teyl widder d. hyml. propheten.
(I525j. Liij''; ynn diesem ca|Mlel sind etliche
Stück, die für die {Jiplfrtfn p'eliurcn, die w.'sl-
Icn wir enhyndern sparen, vber das erste
buch Mose. (1527). .xij'; also zeucht er das
hom des heyls, das reych Christi, enhyndern
ynn das alle leslament. das benedictus,
(I52.V. Citf.
Eukcij »t. nepos , soiines- oder tochier-
kind: vnd scheinet, das dieser Jesus Syrach
sey gcwest aus dem königlichen stam Dauids
vnd eilt nelT.oder enckel Amns SvrrK h. rorr.
auff das buch Jesu Sifrach. Jiindseii 1,
41».
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ENNE
536
ENTBINDEN
mhd. enikel, ciiinkrl (Ben. 1, 434), ahd.
ciiinrliil \Grnff 1, .'<3Si. nach Wacker-
nayei wib. 7 4 ' rerkleinerungstcorl ton alid,
ano grossvater; Grimm irffr. 3, 485 imki
an einen susammenhang mit cnkel talus, da
rerv in\rih f h(if(.<grade nach gliedern des leih s
btuHtisiH 1 u t rden pfiegen. vgL auch Leo
9mieiung< n 1 , 184. — tfi« JVünifr. v.
j. 1482 bietet /bnn «ligkleiii; dl« erste
deuf.^chi hibtl hat onrncklin.
ÜOMe, in. narr, tilultusf ich Sprech hie
scliiei , das künig Ueinlz von Engulland cyn
eane were, hau yhn doch der leuffel ixo gar
besessen, das er skh Iteyns anders vleyssigt,
denn aiisz lauttiTm niuihwill i!f>r ;?«i(Iirluii
utaie^lel worl oflcndich Uu leslern vnd seilen-
den, antwori deutich. (1521). E^j^
ich vermag dies teUsaiM loorl so wenig
ah f^riinni ZU t'i'fitären.
tiiitbcbrcn, carerr, > rmangeln, enlrathen,
bei L. meist euipermi, mhd. enhera [Üen. 1,
155), ahd, inperan (GraffS, 145).
a) mit persönHehem gen.: man kan jr in
der f>l;iil nichl emperen. Sir. 3S, 36: aher
das halir nicht , louslc weibs cmpern.
nnt heridU, (l&2Si. Tnj' ; isl doch kein
dorfr so klein , das eins schreihcrs empcren
künde, rorr. auff J. Menü oeconomia ehri-
stiana. fl520). Aiij'".
b) mit iuchlichem^ gen.: das sie auch in
die lufll, welcher sie doch nicht enlberen
kundlcn , nichl gern sahen, tceish. 17,9:
(die tceltweispn) schon dfii »hhchen stand an
als wcre es eyn vbrigo luruitzigc, mensch-
liche habe, der man geraten vnd entperen
künde, das 7. cap. s. Pauli zu den Corin-
thern. (1523). Aiij'; die seele k.in nllis dings
eniperen nn dfs wnrls gollis. von der frey-
heyt eynisi Christen memchen. (1520). Aiij*;
kenlTen vnd verkeuflen eyn notUg ding isi,
des man nidil empören kan. ton kauffs-
handlung vnd wurhrr. fl.'2rt. Aij'' : lali-
nisch müssen die gemeinen plarrher vnd jirc-
diger kSnnen vnd mUgen dw nicht emperen,
80 wenig als die gelerlcn des griechischen
vnd c1)r('i>rlicn pmpercn sollen, das man lin-
der zur sciiulen hallen solle, i 1 530). Diij ;
das ich sein gut soU haben viitl meiner kun.st
euiperen. ebend. Güij*.
e) seUen statt des ffen. der aee,: so sie
doch die wfvl selbs wol fdleii , auch gmig-
^um mit iliT ihall Ittnveyszen, (l.is sie wcibt-r
liiclil empercu künden, das 7. cap. s. Pauli
SU den CorinÜtem, (1523). Aiij^; denn al-
les wna jr verlieret oddcr o)ii|ii n n masset
villi» des oitanpclij willen, das i>i >ii;icksgott
selber jnn seiner person genpIlVi i \nd gege-
ben, verantioorlmg der uuffgdegten auff"
rur. (1533). Fij".
Kntbieten, anfangs hei L auch mibiclcn,
mhd. oniiieten {Ben, 1, lS5j, ahd, inpiolao
(a,aff 3, 74).
1 ) wie das einfache bieten {vgt, bieten 2) :
vnnd emhicle all)ie trotz allen den, die di<;z
lcsti'ilii-|i, \<inl;ini|ii. 1- <'t7('i!<i li Iiiiclilf'iiti ge-
macht, t on dem bapslum zu Home, ( 1 520).
Cij''.
2l melden, sagen lassen, kund thun, SU-
mal in der gruszformel : wie kund jr hertz
jmer das zu lassen, das Christus einem ver-
lougketcn menschen so einen freundlichen
griis vnd so lieblichen guten morgen entbiete.
eine schöne osterpredigt. (1538). Aiiij'': d-T
kfinig Alr-\andcr cnfbeut seinem hni<lt>r Jo-
naihc .seinen grus. 1 Maee. 10, 18; der kO-
nig Oemetritts eotbent den jtiden seinen gras.
10, 25. II, 30«. öfter; es sind bey jnen
jrc zwfpnc sönr . durch diesclhigen knn<:»u
mir entbleie«, was du hören wirst. 2 Sam,
15, 30; vnd sie entboten Iscbcl vnd hessen
jr sagen. 1 kön, 21, 14: eben also entbieten
wir niK Ii alleo drflckern . . . das sie wissen
sollen, das sie vnsern gcslokn brieff bpy sjfh
haben, ron heimlichen vnd gestolen brieffen.
1 1 520). Cij" ; nu iyts wahr, ich habe ihm
verheiszcn, wo er sich wollte lassen freund-
lich wei<i'n odilcr mil mir unterreden , wip
er mir entlioUun b.it, wollte ich beselieti, ob
ich ihm ein geleit erwerben moi hl. de Welle
br. % 629.
'X\ >i Ii tMiibielen, offerre se, kommt luebl
bei L., sondern in einer schriß d. Ecks vor,
tcelche die Jen, amg. der scttriftin LJ*s auf-
genonunen hat,
BnfUnieij solvere, im anfang auch cm-
[liiubni . mhd. enbinden (Bfn. 1. 13(5', nhd.
inpinian, tnlbinlan ((irrajf 3, 134). yo^A. and-
bindan.
1) entbinden, von fronen, partu sattere:
ein weiht weiche nu entbund«! vnd von der
£f(TBINOUNG
537
ENTFAHREN
gefaurl erlediget ibU hamtpMi. (Jkma 1S59)
221*.
2) von goholon, gcseizeii cnilundon, von
der haltung derselben frei sprechen: szo ist
er gewistitch empunden von allen gepoUen
vnd geseUen. von der freyheiiß tgmtt cftrt-
»ten mentch fn. i\ 5 > ( n , A li i] ,
3) von (Icu sUiiüen enlbinden , abiolvere,
lottptwikmi: tnd bffret dag ylm goU durch
ein luensclien von sunden entbindet vnd los-
■]irir l)i. deudMch cad'chismus. (1520. venu,
atisg.) P5''; und (Jona) iiekeniiet , das vnib
?eynet willen &olcb wetter kome, eiulitndel
damit vnd spricht los alle andere vnd bleybt
alleyneeynanndtr. ^^r^^Jona, (1526).
Fij'.
KnÜiindnugf f. abtoUUo, vgl. vnilnadm
3: eolbindiing oder absolulio. hau4post.
{WUlenb. 1645) «o«imrr(«t/ 1 1».
Entbitten -= abbitten belegt C ri
3, 498 aus L.'s ausleg. des valerumer. doch
der originaldruck dieser schrifl hol abiullen.
ElthltenB, ilmiidart, 6loes wuuiktm, «M.
<>nbl(e;(i;n (Ben. 1. 213): vnd sol das weib
für den berrn sHeUcn vnd jr hcuhl onthlftssen.
4 Mos. 5, 1 S ; enlblüssc den Tus , entdecke
den »chenekel. Je«. 47, 2 ; die icham eni-
MOsfen. ^«ecA. 16* 36; die stim des hcrrn
entblOset die weide, ps. 29, 9. sich ent-
blöszen : wie herHicb ist heule der könig von
Israel gewesen, der $icb für den niegden sei-
ner knechte entbl0«et hat, wie eich die losen
levte entblössen. 2 Sam. 6, 20.
EntbldsiKB^ , f. nudatio: kan aber ni»»-
inand h»» zu nichte werden , denn mit enl-
blftssnng »einer tOaden. Jen. 1, 529'.
Kniber, s. empor.
Knlbrecbcn^ bei L. nur in der redensart
enibrocben sein, los und tedig sein: so wil
ich enibrocben sein vnd euch alte schuld
heimsehieben. hmttpott. {Jkena 1 559) 158*.
vgl. Grimm wlb. 3, 502. I. c.
Kntbrenneiy praei. enlbrannle (enlbrand),
sUkl
1 1 wie mkd. enbreonen , aM. - inbrennan
transitiv für accendere, entzünden : wenn je-
mand pnllPS Wort lerct, der Iiat f wtf mnii
jnn dcudschen landen sagt) den Hein enl-
brand. dM schone ctmfUmini. (1530). Gi^
2) häm(t§er Mfrannllv fibr occenA, meifl
Dnm, Wtetoitaek.
I NMItcA : sein bertz entbrand jm gegen sei*
ncm liruder. 1 !Uos. 4 3, 30; os ist ein gros-
ser grimm «h's herrn , der vber Mis enlbrand
ist. 2 Aiüa. 22, 13; d« das gott hOrei, ent-
brand er. pi, 78. 59; wo einer eine netien
sihel. die ybm gddlet, entbrennet er, vnd
iraclitet iliig««, wie er die selbige kriege, oon
ehesachen. \ lb'Mi\. Fj*.
Kafdeckenj detcgere, der 4edt$ betieftnien«
aufdedun, entblöszen,
1 ) eigenlUch : eniblösse den fus, entdecke
den sdif iii-kt'I. Jes. 47, 2.
2) bildlich: zur zetl deines bobmuls, da
deine bosheit noch nicht entdeckt war. fteefc.
16, 57; die bösen praciiken der roiszhräu-
c}i)>r kai^. namens zu eoldecken {entkOUet^),
de Welte br. 4. 23S.
KntiMfaing, f mehHo, defeelto, eni»
hüllung: derbalben ich, geneot d. Marlinns
Lntlipr, von bertzen erfrewet. mir furgenum-
menn, zu weyterer vnlerrichl vnd entdeckung
der bischen . geferbelen kirchen die arlickcl
attesampt mit grundlieker BcNilll beweyien.
grund rnd rrsach. (1'20). aij"; wilcbs ist
gpprptliget auU" die nri der eiildeckiingc des
g( lH;ymsz. var. zu Hörn. 16. 25 tn der ersten
ausg. det n. fesC
Kntey f» anas: gleichwie die Wal*>n sieb
selbs auch dUncken lassen, sie sind allein
menschen, alle well eitel vmmenschen, enten
oder meuse gegen sie. von den Jüden vnd
jm IgfSM. (1543). Aüij''. redsiuarl, von
blauen enten predigen,/a&e(Aa/i(«« vorfrrtnyen:
narli dorn tct! des euangfll) foren sie da bin
jus bciilaiiratren land, einer jtiedigi aus Ari-
slotele vnd den heidnischen bflchera ... ein
ander von blaw enten. tfon i«r «smefcetoieMe.
( I "Km. .'lij''.
Kntrriicu, exhereüan', mit gen. der suche :
will crs alles nehmen, grund vnd boden. vnd
ihn der grafeschaft enterben, de ITefie 5r.
5, 453. — mhd. enterben (Ben. 1, 441).
Knlfahren (viilhrfn), plölzti'-h > unbedacht
«md wider wiUen) herausfahren ^ enlgleiten,
emwwche»; wenn eine seele »chweret» das
j in aus dem mund enitoel. sehaden oder gnts
ziithnn. wie denn einem menschen ein scbwur
enlfarcn mag, ehe ers bedechl. 3 Mos. 5, 4 ;
denn sie betrübten jm sün heru, das jm et-
liche Wort entfuren. m. 106, 33; da ist dem
68
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ENTFALLEN
ENTPREMDBrr
ininrkonhold oin ntirliiern worl enlfaren.
auff das venn^tni keuerlich edict. (1531).
Vj**; sie meinen # wenn einent cerdinal ein
finiler bombarl entfure . so were den deud-
schen ein ncwpr arlickol dos plaubens ge-
boren, von den schiüMsetn. (1530). Eiiij'*:
wenn ich uu des teuffcls vnd der well zora
vngewonel were* seit nur wol etwas entAiren
sein für solchem grossen crnsL die M. anf-
trorl. (15r^3). Aij\
£nlfiiillen, excidere, elabi, ta den älleren
$dtrißen L't noch empraileo, mM. enpfallen
{Ben. 3, 2 1 S ) , ahd. inphalleo , infiiltan. int*
fallan [Graff 4 59).
1 1 gewöhnlich mit dat. der person , acc.
der »ache, a) eigenllieh: vnd bub aulT den
mantel Elia, der }ni enilallen war. 2 kSn* 2,
13; das jm das schworl aus seiner band ent-
fallen üius. Exech. 30, 22 ; es wird ewer
keinem ein liar von dem heubl enlfallen.
apost. geseh, 27» 34.
b) Mldft'cft: «) das er (Sek) mich vnvor-
sehens rysse ynn evn dt'sptifation vnd erprilTo
bey cynem worlle von dem bapslum gesag!,
dz myr angefehr cmpiallen war {der tat. t€Sl
hat: caplans nie in ono verbnlo mihi obiler
elapso). eyn sendbrieff an bapsl Leo X.
(1520). Aiiij^ ß) da enüici jnen jr licrlz
{verloren sie den muih). 1 Ho». 42, 28 ; es
enlfiille keinem mensehen das herti vmb des
willen. 1 Sam. 17,32; es ist aber eyn grosse
scli.inde, d.is dyr das herlz so cnffrllel, nu
du CS beweis(>n sollt, das ander Uyi widder
hynU, Propheten. (1525). Gij^; furehtm
sich alle beiden, die vmb vns her waren» vnd
der raut entfiel jnen. Neh. 0. IH. ; ) < s isi
mir enlfallea {aus demgedäctUnis tnischwun-
den). Dan. 2, 5 ; weil jr sehet das mirs ent-
FaDen ist. 2» 8 ; es ist m9 tn bald enlpfallen.
rber das erste buch Mon. (1527). Sij^.
<V) ;tl(i'c Uli \\:\% ireselu'lip, sro wurde di'ii
seel nnirtlei n vnd geysl engsleru der beychl-
pfennig euipiallen {verloren gehen), ausleg.
der ep. «ml eirati^. vomdiriiU^, (1522).
nnfiitii". t) wie wir s^^licn , wenn vntcr vtid
inutter den kindcni i inprillfn (sterben), vnd
»te so eli-Mid vnd wei:islus hergehen, ausleg.
der xduiH gepot. (1528). Lülj''.
2) ohne daUv, a) mit der pnsep. aus : vnd
cniFallel aus ewer eigen fesiuDg. 2 Petr, 3*
17; CS stehet wol mit euch und e^* wil gut
werden, «ntbilet nur nicht aus der band gol-
tcs , der euch ilil gefassel bat. eiM^ redit«
schaffen Christen tu machen. Jen. 2, 2B0^
bei Grimm.
b) mit der praep. von :
lasz vns nicht entfallen
von des rechten Rubens trosl.
Jen. 8, 401".
c) ohne praeponUon: wo ist« enlfalieat
2 kßn. 6. 6.
Kafirhen (enlferben), sich, die (gesichU-)
färbe verändern: da entfcrhel sich der kdni;:
viii! spine gedanckcn erschreckten jn. da« jm
die knden schulterten vnd die beine zitierter.
Dan. 5, G ; man sähe es jm an. weil er sich
so im angcsicht entferbet hatte, das er in
grossen engsten war. 2 Jface. 3» 16.
KatfindeU) s. empfinden.
Kntfllegen; evoiare, tn folgender steii"
wie enlflieben, enl^eAe», enfrtnneR (vgl. mM.
entfliej^en. Ben, 3. 343'*): eyn kind das i^e*
liMiITl ist vnd entllogen allen sunden. die an'
der ep. s. Petri gepredigt. (1524). hiij*.
Kntflieheu , cntpfliehen , effugere, durch
die ßudU entgehen, mM. entviiehen (Ben.
3, 346). ahd. inHliiiban (Graff 3, 7G6):ila
sie nu ^inhr . d.T? er «;cin kleid in jrer band
lies vnd hinaus enttlohe. 1 Mos. 39, 13; es
wird jm alles ans seinen henden enlpSiehctt.
Hiob 27. 22. wer der ftlfcbl enlilcucht, di>f
wird in die ^niltcn fnllfMi. Jer. 49, 44;
seid nu watket allezeit vnd betet, das jr wir-
dig werden mflget au enlflieben diesem allen.
Luc. 21. .'^B.
Eiitfreinden, rntiifrenilulfh, fnlfi t'in!'>!i'ii
enlfröinl)den , alienare , abatienare , freaui
macAen, entwenden^ entliehen, mhd. enl-
vremeden, enpfremden {Ben* 3« 394): «nd
sind entfreuilxlet von dem leben das ansgOU
i>t. Ephes. 4, 18; denn wio wol ich von
(•iilichcnn deyner vuchrisiUciien schmeychler
gedrungen bynn mich anff eyn christlich frcy
concilio . . . sn heruflen. sso heb ich doch
ni(>ynpn nintt nnrh nie niszo von dyr ont-
[»fromlxloi \ abgewendet), eyn sendbrieff «n
bapst Leo X. (1520). Aij"; da musten sie
nu vnternander die fahr stehen, wenn ymand
eins andern weih gerne gehabt helle , das '-r
yiigend ein vrsach neme, beide sein weih vnn
Digitj.;sadLiay.^(
&39
ENTGEGENSKIN
sich iulha«ii» vnd <l«ni aodern auch sueHl«
frömbden. das ers mit gutem fog lo sich
brechle. deudsch ra(erhismus. (1529). Liij' ;
das ist aber licy vn$ nicht scllzam, das tüticr
dem andern sein knecbt oder dieoslmagd ab-
»|)innet md enllHtnilMlel. «dcMl. Liiij'- ; sie-
len ist. wenn ieh einem andern das seine
neme, wenn ich einem andt-rn etwas nchnio,
das er mir nicht gibt, sondern ich entwende
oder entltreoibde es heimlich. EM. 1» 3S1''.
WHHmaAttt m. dieb, räuber: die dritten
mcnsrhen sind, die das jre nicht wideninil»
fordern oder nicht radisal suchen oder be-
geren , darunib das st« das jru suchen , son-
dern das sie dnrch denselben rschsal suchen
die widei^cbung oder bcsserung oder recht-
fertipunp de<; retihers, entfrembders oder be-
luidigers. £t«/. 1, 20''.
Kiitühiwi (enifdren), abiitcere, tt egfüh-
ren, davonßU%ren,nJid. enlfUeren, enpFUeren
(Ben. 3, 261), ahd. infuoran, inffiioran [Graff
3, 594. 595): was haslu getlian, das du
mein berlz geslolen hast vnd hast meine töch-
ter eDÜttret, als die durchs schwer! gefangen
weren? 1 Mos. 31, 26; es {das weltliche
re^menl) orh(>]h jplichem sein kind, tochler
vnd son , das jlim das selbige nicht jederman
enlforen noch enlwenden mflsse. dos maii
JUnder zur idimkn halten solle. ( 1 5 3 0 ) . K i ij\
tlntgänicn (eutpenlzen), zerstücken, 'aus
der fülle und gamhiii setzen' idrimm),
gegensats von ganzen : die kulten am byn-
dersten vnd an beynen vnd fornen entgenüei
vnd xnrissen ist. deuUung der xtco grew-
Hrhen ßgtiren baf Siesels zu Rom munch-
kalbs XU Freyberg. {Ib23). Bij'*. heule ver-
altet,
Knt|(fgctt(enlk^eii, derproph. Sadtarja,
1528. Bij"). praep. und ndr. »hvififti . nd-
versus, conira, mit unrichligem guL stall des
freieren cn, in, denn mhd. engegen {Ben. l,
493), ahd. ingegin, ingagan, inkakan {6ra^
4, 137. 138), d. 1. die praep. in mindern
arr sinff. eines urspr. ahd. tubsi. gagan.
a. Ünmm gr. 3, 154 f. 266.
I) als praepotiUm erfonlerl et den da-
Üe^ denJL sisls vorausgehen lätxt: vnd da
or sie sähe, stund er aiiff jtirn fi;tcr'f!on.
1 Mos. 19, 1 ; da füren die kinder ßeiijaiuui
er aus dem volck entgegen, richu 20, 3 1 ;
vnd Mose faret das volck aus dem lager goil
entgegen. 2 Mos. 19, 17; wir werden so-
f,'leitli mit dcnseibigen bin perdckt werden
in den wolckeu dem lierrn entgegen. 1 Thess.
4, 17.
2) hSrnf^ erseiftejnf entgegen als adeerb
im antdUilsz an verba , wodurch uneigenl-
lirhr mmposita nit'ipriiii^en. doch kann bei
einigen der nachilehenden iu^ammenseliun-
gen wush eeibttändige praep. angenommen
werden.
Entgegenbleien , offerre. entgeyrnhnUeit :
der mensch imis j,'Olles grpJ>ots warneinen vnd
jni dasselbe aulFrilcken, dem leufel entgegen
bieten vnd also sagen. Jen. i, 270**.
Entgegenbringen I obviam ferre: bringet
den durstigen wasser enJpegen. Jes. 2!. 14.
Entgegenllcben, /^u^iendo occurrere: vnd
die Egypter flohen jm (dem «Meretslrom) ent-
gegen. 2 Mos. 14, 27.
Enlge^rii*eheu, obviam he. ahd. ingagan
gang.in ((i raff 4, 71): als er mi widcrkant
von der niclilacbl des Kedor Lauuiur, (;iengfu
jm entgegen der kVnig von Sodom in das fidd
das kdnigstal beissl. 1 Mos. 14, 17; als
Martha nii hOret, dasjhesus kompt, gehet sie
jm entgegen. Joh. 11, 20.
Bnlgcgenfct—Mi, oMnn venire, M.
ingegini quCman (6raff 4» 671 ) : wer ist der
man. der vns enffretren knmpt aufTdem fehle?
I Mos.2'\, 65; sihe, da kam ein jiiiif^er le\v<!
brüllend jm entgegen, rieht. 14, 5; Jhesus
war noch an dem ort, da jm Hartha war ent-
gegen komen. Joh. II, 30.
EntgegenUnfcn , occurrere, ahd. ingegin
loufan {(iraff 4, 1118): vnd da er sie sähe,
lieff er jnen entgegen von der ihOr seiner
hatten. 1 Mos. 1 8, 2 ; da lieflfen jm entgeg«!
zwecn besessene. Matth. S, 2S.
Enlgegenreitfn, obviam vehi equo: vnd
der rciiler reit {ritt) hin jm entgegen. 2 kön.
9, 18.
Entgegenscin» obesse, obsistere, zuwider-
sein: der wind war jnen enlgei/fn. Ware. 6,
48; die handscbriffl welche vns entgegen
war. Col. 2, 14 ; die regelheiren hahen keine
obcrkeit mehr, wenn sie dem euangelio ent-
gegnen sind, de Wctle br. 2, 191; solcbs
meyn hartles schreyben vielen meynen freun-
den vnd feinden , auch e. c. g. selbs Widder
68*
Digitizcd by Lit.jv.'vi'^
ENTCiGENSBRDBIf 540 ENT6ELTE9I
▼nd cnlk<f^?''n i^eweszen i^t nrigfinatbr. v. j.
1 522 im gen. archiv zu Weimar. Ü 7 4 FF 2.
KitgcgeHsendett , obtiam millere, entge-
genidiidUH: gelobt sey d«r herr der goll
brad, der didi heutütages Imt mir entgegen
gesand. 1 Sam. 25, 32 ; da das Dauid ward an-
gesagt, sandteerjncn entgegen. 2Sam. 10, 5.
EfttgCg^mtchCB^ oppotilHmesse: ich liabs
nicht gewttsl» das du mir entgegen «landest
im wege. 4 Ifot. 22, 34.
Eatgcgcnwandeln , wa$ entgegengehen:
werdet aber jr da diirrli mir n>\'-\\ nicht ge-
horchen vud mir entgegen wainleio, so wil
ich auch euch im grimm entgegen wandeln.
3 JTm. 26. 27. 28.
Entgcgenxlehen , obviam procedere : wir
kamen zu deinem Lrtider Esnu. vud er zeucht
dir auch entgegen mit vierhundert man.
1 Alojs. 32, 6; du soll nicht durch mich
liehen, oder ich wil dir mit dem schwerl
enigqjen liehen. 4 Jfo«. 20, 18.
Entgegen , entgegentreten , L. entgegen
für enlf;''t.'<^ncn . ^uhfi. rnpe'jciH'n i Uen. 1,
494), ahä. ingagaiian [Urafj 4, 14 Ij: dieüeu
(lim ifHekrem) an entgegen bebet s. Paulua
sdn ampt hoch. von. auff die ep. $, Aiiili
an die Galater. Bindaeil 7, 4ri2.
Entgehen, nihd. eng4n {Ben. {, 47 1), ahd.
ingangan, intkan (Graff 4. 85).
1) unpersÖHlich , exire, tgnü: wenn
einem man im schlaiT der samen entgehet
{unrriUkürlich abgeht). 3 Mos. 15, 16.
2) persönliches entgehen, evadere, effu'
grere, enAnteiieii, a) mU dm daUv der ftnmt
^dm Sache: der gerechte entgehet der angst.
#pr. 12, 13; ich wil ein vnglück vber sie
gehen lassen , dem sie nicht soUen entgehen
miigen. Jer. 11. 11; der wird der straft
nicht entgehen. jKr. 29» 26; sie suchten
aber mal jn zu greiflen, aber rr cnlgieng jnen
aus jren henden. Joh. 10, 3U ; wt-r aher dem
tod entgangen vmi aus seinen banden isl. das
er jn nicht mehr hallen noch ftihen kan. der
ist auch dem andern allen entgangen, von
JhesH Chriüto. (lo^ii i. Jtiiij''. b ) nhne daliv :
vnd hies die da schwmimen kündlen, sich zu-
erst in das meer laasen vnd entgehen an das
lanri. aposU f«tdk. 27» 43.
Batgoilen, «oaCmr*. ewimnwwen, die gm^
len (hoden) atuschneiden : dis conciliuin (zu
Sicaea) setzt, da« welche «ich selbs eulgeileu
wider die gross« vnleidlldie hranst jrsfleiMhs
sollen nicht an deridien «der kirchen ampt
gelassen werden, ton den concüijs md kir~
dien, (1539). Guf. Alberus >ii<(. Kiij':
Castro, emasculo . . . ich schneid du>£, iie-
raub der mannligkejt. idi enigeyl. Memnesh
bei Frisch 1, 335'*.
Entgclinng, f rnsfrttdr), nümafit\urtt](A(-
berüs diel, knj }, gleich dem vorigem :*
Grimm «Md. 3, 541 tuu^tulragen : sei
denn ein bisachoE «ler prediger in der vn^
leidlichen brunsl stecken Mc lien vnd weder
durch die ehe noch enlg il n ^ von solchem
ferlichem wesen sich errelica mügen ? elend.
Entgelten, Inere, dore poenna, «Ira/e
xcoßir leiden, büssen^ mhd. i ngi-Ilcn Ben.l,
520), ahd. ingeltan {Gra/f 4, I ST ), mit gen.
der person oder suche, das gegenlheti ton
geniesien.
a) dort geniessen die büsen der (rumeD,
hie müssen die hOsen dos fniiuen endgelten.
der proph. Jona, i I52t» ). Kij''; weil wirge-
wis sind, das vns niclil allein vnschedlich.
sondern anch beilsam ist, wo rmme heSige
leute aufl* erden sind, wir wollen derselbiges
freylieh nicht entgehen, sondern wol genies-
sen. das diese tcorl ChrisU noch fesi stehen.
(1527). siij'*; gleich wie man einen vb^e-
ler hencket odder kOpffet vmb seiner misse-
thal willen, da ein jglicher seiner bosheil
odder fromkeit entgilt oiider genetisst. das
15. cap. der erslen ep. s. FauU an die C^'
rtelher. (1534). Niüj«.
b) md aihe, sie laasen vns des enigeliou.
2 chron. 20, 11; wie wol der vrtt^^r iZ>a*t
handlet wie ein schalck, dennoch wd er m
es nicht lassen enigehen. vnd thut yhrdie
freundschain , das er sie behelt. vber das
erste buch Mose. (1527). Rriiij": — ob fr
abervnrechl bpfirnden, wilUe er des an(oAfie-
alle geuad eutgeiien. von er Leonhard An-
acr. (1528). Aiü"; frembder snnde enlgdiea
lassen, von ehesachen. (1530). Dij''; vnser
veler bn^ien gcsitndict , . , vfui wir müssen
jrer misselhat cntgelit ti. klag. Jer, 5, 7 ; vnd
jre kinder mttssen jr entgelten. Sir. 23, 34;
weil nu wir müssen nein entgelten , so mus
er sich widderumb vnacr als seiner gUedor
fiNTGENZEN
Ö4t
ENTHALTEN
anMnie«. dat 15. cap. der tnten ep, t.
ficnUi a» dU Cotimher» (1534). 8j^
Bitgeiun, 5. cnlgünzen.
Entgnhtn, otiUTuhon , exasdare , das
grobe entfernen, ver/ einem: ob sie wol den
bildern feyod »incl» ist doch tu bMorgvo, sie
Heyen noch nicht sn fern entgrobel ... das
■<ic tfic scihipen von sich selber we^; kondleo
werlleii. wiäder dit hy9U.propheten.
Büij*; er nis al«o «ntgr^beii, nusz
gar grobe est vnd spen« von vn» weg hawen.
tischt. 4')' Daher
Enf;;roban;;, inlgrübung, f. exa$(i(Hio:
das ist die hiibäclio enlgrobung , slu<iiruug,
varnrunderang . langweyl vnd des gleichen
leofltU alrenlzerey. widder d. hymt. pro-
pheten. (1525i. «inj': vnd erlicht«!ti ;)Uiio
enlgrübung, sludii uujj, verwunderuoge, iang-
we;1 vnd de$ gauekelwercka mehr, da» an»
der fayl ufiddtr d. hfmi, propheten. (1525).
Enthalt, m. 1) »chulz, erhallung: fi eyaiilT
golU berad {uchickung, jüyung, nichl con-
«t'lfmn, rolft, wie $, 255*' erfclarf wwrdf) vnd
enlhall. der proph. Jona. (1526). Fiij'';
(Jona) allein auff goUes enlball dahin feret.
ebend.
2) imftrAiiI^ «inlerAalfw^; dtiaelbe wort
vnd verheiasen goUea ut der ganUe eiiihali
des ne\v»'n menschen, der IlIiI iiiclil von deni
hrot, «iondnrn von deni wnrl fjoltc*. Jen. 3,
2ti' ; aiiügitbe fiir eiiiliall vnd vilrichlUDge di r
gebewhde. wrdtnmg eyns gmegnm koalena.
(1523 t. Df.
Knihaltcii, mhd. (Miih.iftea (Ifen. 1» 621 1.
I. tramtUcbedexUungeh, ,
1) aufnehmen, bäterbergen: den vorge-
mellten Lalbi>r nichl hauset, hdlTel, esset,
trenckcl noch enihalltel. ais«y kcyterUdka
gepoil. r 15241. C'}^.
2) schütien, bewahren, erhallen : also halff
der herr Hishia vnd den an Jerusalem aus
der band Sanbcrib . . . vnd enthielt sie für
allpn vnildipr. 2 chron. 32, 22; denn der
golUoseu arm wird zubrechen, aber der herr
enthelt die gerechten, pt. 37, 17 : igoU) ent-
hielt yre kleider vnd schnch, das sie nit tzu-
rissen. von den guten wercken. f 1 520). Ji]*" ;
goll ists der alln ding schalTl. wirckl vnd ciil-
helll dari-ii seine alhuechtige gewali vnd
rechte band, «lots difte wort CkritU noe,k
fni aeken. (1527). fü^j^ es ealbelt vnd
solidtzi villi ri'( l;ts. denn golles wort, vber-
doi ersli' hnvh .l/^/sf. fl527). Xxj^
3) wUertiaiien, venorgen: PloloiueusFiii-
bdelphns viel gelerter hwie enthielt, der
proph. Daniel. (1530). Dij^; alolemal kein
sold vorhrniil'^ti , damit man prediger cnl-
halle, de Welle (>r. 2, 381.
4) ahhaUm, MwüdUmUen: enthaltet die
zongen für dem fluchen. wM, 1,11; also
sol man die wciher vom schmnck enthalten
)I(hI r*M(zo[i, diL'wed sie sonsl dazu geneigt
suui. Jen. 2, 6b'd^.
iL r€ß§a^wr gttrmtd^,
1) Bich aufhalten: da zik ti Abrani Ii in .1»
in Egypten, das er sich daseibs als ein frembd-
ling enlbielle. 1 Mos. 12, 10; vnd wil dest
lages ein sonders Ihiw mit djBOi lande Gosen;
da sich mein volck enthalt. 2 Jfe«. 8. 22;
vnd als s'io. hin ein kamen, stiegen sie aulT
dfi! «^Oller, da denn sif^li ♦nllnell«-» Pelms
vnd Jacobus u.a. tc. aposi. getch. 1, 13;
alle heidoi vermögen nicbt gen Jerusalem zu
komen, odder vnter dem kleinen hauflen der
jddensichentliallon. der 1 17. p*a/m.( 1530).
Biij"*; da ich zu Wartburg mich enlhiell.
liidkr. 205^ ; ich soll« mich in der nebe bey
Franls von Sickingen enthalten, ebend. 370*.
2) sich nähren, unterhalten: Jiid;is Mae-
eabeus machte sirli daiion mil neun brUdern
in die wildois vnd das gebirge, vnd eothieii
sich da von den hreutem. 2 Jfoee. 5, 27 ;
wiewol ers (CAHsfus) nicbt hestynipt h.it.
wie viel man den predigeru sol geben, ImU
doch so weit bcfoliieu, das sie sich dauon
neeren vnd enthalten kflndeo. vber dos erife
buch Mose. (1527). rriij^
3) sich erhalten: das giftige (hier sal.i-
mandra so kalt ist, das es aiu-li im re\vr leben
vud sich enthalten kan. ausleg. der tp. t'itd
euoii^. von oeiem efe. (1544). Oiij*.
4) absiinere, «e conline r#, ei^vwaetmu
fern halten,
a) gewöhnlich mit dem geniliv: der sol
sich wetas vnd starcks getrencks enthalten.
4 Mos. 6, 3 ; ein jglicher aber der da kempITet
t nlhell sirli allc^ lin^-es. 1 Cor. '•, 35: wöl-
lei docii euch der lügen enthalten, das dieic
Wort Chriali noch fest stehen. (1527). kiij'';
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ENTHALTER 542 ENTKLEIDElf
6S sollen sich aucli <iit* jirril i f t nürr <:' hrr!i r|i-
worl enlhalleii. vnler rieht der vi-sitalorn.
(153S). Kiij"; das sich ilie ciinslen .•«nDen
pnlfaalten der groben itacke der fleisctilicben
liistc. ausleg. der vp. rndmtmtg. von ostem.
(1544). Viiij* ; ilii alter, wenn du mit ficinpr
braut in die Latner komesl, soUu drey (ag
dich jr enllwlt«». Tak, 6, 19.
b) «lall det ffen, ÜBpraep. von : sa^'e Aaron
viid seinen sOncn , dn« sin sich enihalteti von
dem heiligen der kiiidet brael. 3 Afo«. 22, 2;
schreibe jiten, das sie sich enlhalleu, von
votauberkeU der «bgOiler, vnit von bnrerejr
vnd vom erstickten vnd vom Mm. apon.
ifeseh. 15, 20; wenn sirli titir tlic knrthon von
weibern enlhaUen heüfii. 1 Sam. 21, 4.
e) «eAcn mü euum folgenden tMtängigen
«atf : vmb meines namens willen wil ich mit h
dir zu gut enihaUen, das du nicht «QSgerotiei
\verde?l. Jes. IS. 9.
5) »ich zurückhallen, bezähmen, cohibere :
wie ein heyss wasser ym sieden vbergeht vnd
$>chewmet* d<)s si( nicht mchcr enthalten
I;3n für grosser hiizc yrn tO|tl1'' das magni-
(kat. (1521). fj''; da kund sah Joseph niciil
lenger enthalten. 1 Mos. 45. 1 (i» erste
deutsche bibel hM hier noch enlhahen);
aber dif kiinigin von reirharaliiüu sähe nlle
wetalttuiSalomo . . . kund sie sich nicht mehr
enlhahen. 1 kön. 10, 5; so sie aber sich
niehl enthalten, so las sie freien. 1 Cor. 7* 9.
Enthalfer, m. der eine person aufnimmt,
beherbergt: aber gegen scynen .mitvcrwanlen
anhengern, enthaliteni. riirscliicbern,gOnnern
vnd nachfoigem sollet yhr disser weys han>
dein, zwey keyserHehe gepolL (1524N G2 .
finthaltnng, f. 1) alimentum, nahrung :
ein natürlichen leib hci!«st s^ic {die heil, schrift)
einen solchen leib, wie er aull* erden gchorn
vnrA, der da brauchet seiner natürlichen ent*
haltung odder nahrung. das 15. cap. der
ersten ep, s, PauU an die Coriniher. (15.14 ).
fiif.
2) erhaltmg: enihallung in frOllcher hofl-
nuttg. Jen. 1, m ; vnil dis ist die einige
entbaltniif,^ dieses kaulFs. das er nicht ein Wu-
cher sey vnd mehr Ihul» denn alle inleresse.
1. 200^
IM l^e», bei L, nur entheuhlen, mhd, enl^
liiiubclon i Ht'n. 1, 720): vnfl >.rhi< kr! hin
vnd cnthi^ublcl Johannes im gerengnis. Mauh.
14, 10; der gicng hin vnd enlhcubte {ent-
kanfUHä) jn im gefengnis. Iffsre. 6* 27 ; Je«
hannem, den habe ich enlheubtet. Luc. 9, 9.
substantivisch, die seeico der entheubla.
offenb. Joh. 20, 4.
Rafheiligen, profanare. pottnete, entweih
hen: wer jn {den sabbalh) entheilig«'i . tl« r
sni dt's Unh sterben. 2 Mos. 31. 14; das du
nicht eulbeihgst den naroen deines gotles.
3 Mos. IS* 21 ; denn sie legen jre heode au
'seine fHedsameii vnd enihei^^e« scioeabnnd.
ps. 55, 21; ich wil mein hciliglhum, ewru
IiHchslcn trost, entheili_'t'ii Ezech. 24, 21;
{des bapsts) reseruirn oiicr iiuidcii, sein Uxi-
ren oder erleuben entheiliget noch heiSgrt
dich nicht, von den eoneUip imi kirchen.
iir>3!)). rj». sich entheiligen: sonst sol er
{der priesler) sich nicht veraurtiuigcn an jr-
gend einem der jm zugehürl vnter seinem
voick, das er sieh entheilige. 3 Mos. 2t, 4.
— ahd. inlheilagun (Graff 4, S71» 5.
Knthelfen, 1 \<h-juvare,nichthelfen, scha-
den : das recht ihl vmb des gewissen:» willen
vnd nicht das gewissen vmbs rechts wiHan.
wü num nti beiden nicht fU gleich lidlim
kaii. I i IifllTe man dem gewissen vnd ent-
heiHu dem rechten, von ehesachen. (1530 -
Kij** ; so hilflV sie das gesclz Mosi auch nicht,
weil sie das selbe noch nie niehl gehalten
. . . sondern solch vngehorsam viel mehr sie
enlhiim. wider die $»hhniher. il538). Hj'.
2) helfen, davon heilen: so hoOe ich, goll
werd» auch von des leibcs last gnedi^ch
^jnlhelfen. de Weile br. 4, 7.
Kntbnslasmns, m. das gr. ty^m ftiunnog.
begeisterung, Schwärmerei: das bapstum auch
eitel cnlhtisiasmus ist , darin der hapsl rhtl'
mel, alle rechte sind im schrein seines herlsct.
ariikel, so da hetten sollen etc. (153$). Giij''.
Butbisiast, m. gr. i^d^nmiaarr/g: damit
wir vns bewaren Air den enthusiasteo, das
isi geistern, so sich rhOmen on vnd vor den
wort den gcist zu haben, ebend.; ein enthn*
siast oder gaister, dem nichts gefellet denn
gaisi, gaist, gaisl, der vom worl, sacrament.
prcdigampl nichts hell, eindialogus. (1545j.
latUeMMi da* Ueid amsiebm, Megeiip
ENTKOMM CN
543
ENTNEHMEN
1) «0» aMegm ier kÜrferMIU alt kleii
4«r seele : wir wollen lieber nicht enlkleidel,
sondern vberkli i'!**! werden. 2 Cor. 5, 4.
2i bildlich: däruuili wir solche abgöUische,
fodte nti toll leii entklMdel vnd jnen die
«chAoe musica abgMlreiffl vnd dem teben-
.tiL-rn. !i<<üigen goUes wort angesogen, rorr.
SU den begräbnisgesängen v. j. bei
iVaekernayel kirchenl. BU2.
BilkMiHCi (enlkonen)» nUgthenf mf*
rinnen, enlwiiehen: er iit dem tcuflcl cnl-
komen, wie wol er den leih lial ni(l«^sen dni-
l>er zu zoll geben, irosiunge an die Christen
SU flolfe. (1527). Ciiij"; da der keyaer Jn-
liua «na dem aelitlTe aprang vnd aeinen fein-
den entkam mit srhwyinmen* der'fTiiph.
Sacharja. (1528). Ftiij".
Entladen , exonerare , von einer last be-
frneHt gtgenMUs von belad«!« mM. entladen
{Ben. 1, 92C), ahd. inlladan {Graffi, 1114),
mit gen. der sache : niich der marler enlladen
sind, $0 genaw alle sunde zu zrli n deudsch
eaUeMimitt (1529« venn. amy.j. lü]''; das
wir alle der viileidlichen teulTelaehen last der
jaden entladen werden, von den jüden.
<154:it. fi^j^
Entlanfen» aufugere. davonlaufen, enl-
f§hen: ea begab aich aber vber drey jar, daa
/.ween knechte dem Simei entlielTen. 1 kön.
2. ; du ,i1k r, der du den Jfiden alles leid
aiiiege.sl, soll vn.<icrm herrn gott nicht enl-
laulTea. 2 Maee. 7, 31 ; neyn, liebs geystlin,
du enlletllTeHl myr niehl also, das ander teyl
triddcr die hyinl. propheten. fir)2.')i. Nj';
etliche dencken, wo sie nur müchleu der
straffe vnd pcin entlauffen. das 1 6. cap. Jo-
hanmiM, (t538|. Aaij^; wie enilanffieh Noae
mit seinen .stossenden hörnern. ;"'o predigt
auff der kinderlau/fe. (1540). Jiiij '.
Entledigen, Uberare, frei, hs, ledig ma-
xien: 80 %vill ich doch das meyne ihnn vnd
mep gewissen entledigen, ordenung eines
gemeinen kastens. (15*2 Vij ; viii] nach
den.<«elbigen lagen enllodi^'ien wir vns vnd
zogen hinauff gen icrusalcro. apost. gesch.
21« 15; Chriatua daa arm voracble bflazca
hflrlcin zur ehe nyuipt nid sie entledigt von
allem übell. von der freyheyt eynisz Christen
menschen. (1520). Bj**; da ich jre schulder
von der laat entled^et halte, pa. 81, 7;
CbriAUia entlediget aich eigner gereebtigkeit
viul Weisheit. Jen. I, 95*.
Entledlguug, f. Uberatio, befreiumf : \an
dem ablasz ist gnug eynew gemeynen man
an wysaen, das ablaa aey enUedigung der
gnuglhuiing Tur die sunde. vnierrickl mtff
i'dirh nrtirl:''! ( I 5 1 ü). Aij".
Entlff ren , vacuare, enlledigeu , enläu-
Siem: er eullerel Mcii seiner golliieil, seiner
fromkeil vnd weiabeit. Jen, 1, 95*.
Rnllebnen, mutuari, borgen, tnhd. cnt-
If'lienon, gekürzt ftitl^hen (Äew. I, 9971.
ahd. uiliehanon {Oruff 2, 124): wenn je-
mand von seinem nebeaten entlehnet (in den
ersli'n nusgg. des a. lest, borget) vnd wird
beschedigt oder stirbt, das sein herr nicht da
bey ist, so sol crs bezalen. 2 Mos. 22, 14 ;
vnd da einer boltz feilet, fiel das eisen ins
wasaer, vnd er scbrey vnd sprach, awe. mein
licrr, dazu ists entlclmct. 2 hön. 6, 5; geld
etillebnen. Neh. 5, 4; der gollosz entlehnet
vnd izalet nit. rar. zu ps. 'AI, 21 ; der gott-
lose borget ist nicht xunerateben, das die
reichen von den menacben gut entlehnen,
sondern es ist ?7e«!agt ynn einer trlcirluiis Mid
Sprichwort, vier trostliche psalmen. (152(i).
Biij".
KnIlnrifH» ver Jemen; so groa iat der aorn
^Miiics. dns die, welche am meisten vnd besten
liriieii vnd zfichlig leben, erger verderben,
denn die nichts lernen vnd jn der burerey
leben, denn diese lernen niehla das wider au
enllernen sey. Jen. 1, 44\
Entniaehenj x'ernichtm, gegensalz von
m.Tclien, mhd. entmarliiii \ lten. 2, \^),ahd,
inlmaehon {Graff 2, ü47): der mensche fcan
ym diaer keine gegeben oder genemen « ge»
machen oder enlniarbcn. g«j/tUi^ ediei
buchlein. (1516). Bj'.
EntmAnchen) dem mönchsstande enl-
tiehtn: solcha aage ich dir, mein hruder, xo
trost, du aeiest gemflndiet odder enlmaoehot,
drinnen odder draiin^on. die kl. anlwori.
(1533). Ciij\ XU Grimm wtb. 3, 574 nach-
zutragen.
Kfttnehnn (eninemen)» «M. mitnihnen
(Ben.2, 374).aM.intnl>man(0ni/f2» 1063f,
conafmter( L.
il) mit acc. der sache. dat. der person.
laenn ea im Hnn» von wegn^men, fori'
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EiNTPFAUEN
544
EiN TRUSTEN
ndtmen , abnehmen sieht : solche sorge n ol
ein wi^i!) f!r m itHtiltcr ünlncmen kan, rerma-
Hung an äie yeiilUciieu. (i530j. Fiij^; ilicse
drey stttek sinil vni no entnomra vnd ge-
schenckl. deudsch caleeh. ( I529i eerm.
ausg ). Piij'': il.«s kan iii.iii jin riiclilcalncoien.
tier predigten. i l54tij. Liiij'".
2> mil acc. der person, gen. der sache,
ioetm 9$ üe btättUmf k9fr§hn vom Hwa$
hat: der wellt vnd leiifTels gewalll los vnd
fotnomen. da» 17. cap. Johannes. (1530).
Sj^; der Ittgeu cnlnoinen vnd Jan die war-
h«l komen. «sie äa» g&uu tmd tmangelion
*m untencheOen tind, (1532). Cj^
Rnipffthei) enlpfangen, was empralitni.
einprangen : was wir liillen, das werden wir
enlprahen. von den guHen wercken. (l.'i2U).
Aiiij*; das ist das erste stuek, da Petrus an-
febet ziischreybeD, was wyr Tur gUller durch
«Ion pbwijfn von ifnil li.tbcii entprangen, die
ander ep. t, i'eiri geprcütgei. ( 1 52-1 ). a iiij'' ;
ich habe meinen herro enipratigf^u. eyn ser-
mon von der ^efcf. (1524). CiJ\
Kntpfiiiglirh ) toas ernpütnglich : gleich
Mrie das ctiangelium liürcn ein geistliche
taair, da wir durch den geisl vnd Tewr geist-
lich getaiilll werden, «Hein den gleubigen
entpH nf^lich. lalder eltffcfc« roUmigeuler.
(1532:. Aüj'.
Knl|ifÄNgnlSj f. was emprangniü: wie sie
jungfraw wer vor der eDlpfengnis vnd gehurt.
vier predigten. (1546). Iiiu\
Entreiszen, effugere: es verdros joen sehr
düä teil enlreis. Eisl. 1, 3**.
Kntrichtrn^ mhd. entrihten (Jlen. 2. 643),
oM. Nitrihlan (Graf 2, 427)» e^. ans der
richte, in Unordnung bringen , bei L. häufig
in der entgegenstehenden bedeulung in die
richte bringen f berichten, bescheiden, enl-
«clMdM, id^chten: sthe so hette sie die
(«ynMtigtt art der spradieti leychtlich können
« Mirirliipn. das ander teyl inidder d- himl.
propkelen. (1525'. Kiiij'; wir wöUen vn.s
aueli entriehten. wm obsmämal Qtristi,
(1528). tij*; bOse sachen schlichten, jrriKf
gewissen rntrirhten. das man kinder zur
schulen halten solle. (1530). Ciij''; wo du
der liebe nacii vrleylest, wit^lti gar ieyriil
alle Sachen sehenden vnd entrichten on alle
rcchtbUcfaer. von leetfffjcfter vkerlteyl.{ 1 52d),
FS*"; da werden zween, drey odder wie viel
yhr sind eynes vnd machen eyncn htind vber
eyncr sachen, so odder so zuenlncliien. der
proph. Jmt^, (1526). Eiiij'*; was nebr fcHe
kumen mOgen» die hefehl ich rrunion, gott"
Türchtigen mennem lu ennn Iii ri, das beste
sie inügen, es i^ey nach dem vvcllhchen odder
geistlichen recht, von ehesachen. (1530).
Giilj* ; denn ich gar ofll gehtfret habe ven
beicht vetern klagen, das soKhe chesacbe»
Tur sie koinen sind, die vnmüglioli L'ewfii
sind zu enlrichlen. ebend. Kij'' ; ich hutt, das
aus vorigen md jizigen metoen bodilin, wn-
derlichen ans dem newen teslamcnt neulich
vcrdciiilsrlil , p. frniipMftiln h .thIIs mehrrr
teil dttiser aitickel sich selb eDtnchtcu kan.
Eisl, 1, 118''.
EatriincSy «««dsre, «fiigwr^ imnh Üe
flucht entgehen, entkommen, sinnlich md
abstract: so Ei^au kompl auü das eine beer
vnd scblcgl as, so wird das vbrige enlrinoea.
I Jfe». 52. 8; iMnid aber doh vnd entrann
die selbige nacht. 1 Sam. \9, 10; 80 tibel
nu hin, die jr dem sehwerl entrunnen seid.
Jer. 51, 50 ; wer hat denn euch geweiset,
das jr dem zukUnflUgen zorn entrinnen wer-
det? J^nlA. 3, 7 ; der helliachen verdannis
entrinnen. 23, 33; dem vrtcil gottes entrin-
nen. Rom. 2, 3; nn ist er dem fleisch ent-
runnen , der weit vnd dem teuflel zu hocii
gefaren, das sie jn nimer Taben noch wirgei.
das 1 5. cap. der ersten ep, «. JRanü <m tfit
Corinther. (15:^4).
mhd. entrinnen (Ben. 2, 716), oAd. inl-
rinnan (Gra/f 1, 515).
tatiicMen. aiia dmn gerUdU inrnnen«
gegensatx von bcrüchlcn : er wird ancli nicht
onlnk-lit. Sil er ynn der schand isl. der 1 12
psalin. (1526;. eiiij''. das wort fehii bet
Grimm.
Entricken, I) MiMnoer«, hinwegrücken:
vnd >io gebar einen üon . . . vnd jr kind wani
enlrückl zu gott vnd seinem sluel. offenb.
Joh. 12, 5. 2) praeripere. entraisMen, weg"
nehmen : es were denn ynn solchen fall, das
oini;r dein nndorn <'in rt-iflir hraiit mit be-
lu ndickeit entrilckele. deudsch cateehiem.
(1529). Liiif.
Kniriitei» «»«eerbare, außrin^em, M&r^
mg maebcn: da aber Seneballat höret» das
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«
CNTSAtiüN 545 £MTSCIi(;j«DlGli:N
wir *di« maurcD baueten, ward er zornig vnd
s«er entrUntet. iVeft. 4. 1 ; sie crhiderlen
vnd critnlsipfrn seinen heiligen grist. Je».
{V,\, 10; <l;i aber (Ii«« holicnpricstervnilsfhiiin-
gcierteii salitMi tlie wunder , tlie er Ibül, . . .
wurden sie enlratitet. Jfaltft. 21* 15*
Enfsagen. renundare, abiafenf aufsagen,
sich icnrnn (o^^ogett: abekoren gollis, das
isl ynnowciulig enbagcn, vorlaszeo. die sie-
ben ptsxpsalm. ( 1 5 1 7 ). Aiij** ; also itt nicht
grttsxer leid, denn cmplioüich leiden des ge-
wissen, da«; (In gnscliiclii, wenn golt cntsngct.
il;is ist die warlicit , },MTeLliligk*'tt , Weisheit
elc. Jen. 1, Iti"; ich hall, wo der mcuchci
wider schreiben wird, so wird er daran nicht
gttug haben , das wir sÜlle sitzen vnd leiden
vnd sie vns verdamncn , entsapen . krieg vml
niord drcwcn. wider den meucMer su Üre-
»en, (1531). Ciij".
mhd. entsagen (Ben. 2*. 19), oAif. inlsa-
g^n (Graft f'. 101).
Knfsa'cn, n. renundatin : die dip«;fn in-
wciiiligcii srhinertzen der seel iiaitcn, der von
gottes verlassen vnd entsagen gcfUlet wird.
Jen. I. IG".
P,nlsrhi*!df «, f/crtr/orf, dirimerc, in einer
zweifelhaften oder strätigen tache das end-
«rlfteti gpreehen: sdche vnd wol grossere
fragen enlwlieiden vnd richten. n5 mm fSr
äeui stfrbnt pichen miige. (1527). W'f.
KRtNehlafm. obdormiscerc , einschlafen,
mhd. < iiislärei) i Hen. V, 365), ahd. inlsläfan
{Graff 6. 800).
1 ) eigenllich : ila lir^g gotl der herr einen
tieffen srhlnlT fallen auff den menschen, vnd
er cnlschlieir. t Mos. 2, 21: vnd .sie lies jn
entschlafen aufl* jreio srhos. rieht. 16, 19;
vnd da sie schlHbten, cnlscUteir er. Imc, S, 29.
2) einschlafen sum lode , sterben : er ist
entschlaflcn, das ist mit einem santflcn lodt,
den er nicht gcfnlei hat, von liauncn geschei-
den,t owrlefr. der ep. «imI enan^^. vom adnmf.
(1528). vnd Salomo enlschlicfT rail sei-
nen velern. I kfin. 11, 43; vnd als er das ge-
sagt, cnlsehliefi er. apost. gesch. 7, 59; dar-
nach ist er gesehen worden von mehr denn
ninihundert brOdem aulT ein mal , der noch
viel leben, etliche aber sind entschlafen, t Cor.
1 5, 6 ; in Christo entsrhl.ifen. t Ti, 18 ; sanft
entschlafen, de Wnue bf. 4, 362.
Dms, WSrtMtaflh.
Itlichlagen, sich eines, enlihutem, eni«
hatten, es meiden, nichts damit zu schaffen
haben, L. noch enlschlalien. ni!nl. cnlslalu n,
entslan {Ben. 2", 'Mü\: dii jungen widwcn
aber cntscbiahe dich. 1 Tim. 5, 1 1 ; des vn-
gfistliclicn losen geschwelxes enischlahe dich.
2 77m. 2, l6;darttnjbbilichynttChr!s!n. » wer
prcdij,'er wollten sich der fragen von d'^n In yli-
gcn ym hymei vnd von den toüleD cnls« iil.ilien.
epistelanmekireh tmErgMU. (1523 . Aij*.
Knterbllchlra , «ens sdilichien. dirimere:
wenn die ftininzig man nicht hol)cn etwas
i-nhcliln liii n können, da ist die sachc für dio
tninderl uiau bracht. Eimi. I, 1S6''.
Rafaehlnmiic«» oftdormlre, oAweMimi-
mem: er ;i!icf <'ntsc'liliintniet, ward ammech-
lif,' vnd slarl). rieht. 1, ? I , sr> noch in den
bibelausgg. aus dem anfange des 17. jft.,
spätere enlscblummert. vgl. schlnnimeni.
Batschildigray entschflldigen, «»eutare,
von schuld frei sprechen.
1 ) nn»Mi oder etwns entschuldigen : da trat
Lysia^^ uilenllich auff vnd ent.<ichilldigl den
kOnig. 2 Jfoee. 13, 26; ich bitte dich, enl-
schdidige mich. Lue. 14* 18; es hat mich
rtHf Ii, gnädigster herr, gebeten dortor Apel,
dasit ich ihn wollt gegen c. k. f. g.'vcrhilten
und entschuldigen, dasz er nrlaub itil nimpt
nnd wegzeucht, da IFelie frfw 4, 180; nu
aber können sie nichts furwenden, jre sMnde
tu cnlschilUligen. Jnh. 15, 22; hie mit wd
ich das hofe leben nicht entschüidigi iMb^n.
wiäerHatu Wwnt. (1541). Miiij*.
2) sich entschuldigen : erstlich, gnedigsler
herr, endschflldige irli mrh. das n li so hart
habe angeregt, die vuiucräiicl lu ordiniren.
originalbr. c. j. 1525 im ges. areftio an
Wtimar 0. 1 24. BEB. 4 ; vndaie Jlengen an alle
nach einander sich zu entschuldigen. Luc. 11,
1 8 ; «Inruuib.oinensch. kanslu dich nidit enl-
schuUligcn. Mm* 2, 1 ;gedancken, die sich vn-
temanderverklagen oder entaeholdigen. 2, 1 5.
3) acc. der perton lind gen. der sache:
vnd doch keine sarhe rnrh.imicn ist, da mit
wir vn»? solcher ."»nfTHnir enischüldigen moeh-
len. aposl. gesch li>, 40 ; es hat mird. An-
dreas Carlstad ein bttcblin tngererliget, da-
rinnen er lieh enlachttldigl des fehrlichen
vnd schweren gerflehls als soll er schuldig
sein an dem auffrbur. Jen. 3, 105''.
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BNTSCHULOlGtR
54e
EMSITZEN
EiiUchiNigfr, in«aB6iifa<or: diher^uch
«l.»s sprirliworl kntnpl, so man von soMu ii
viilschilhligern spriclu. von heimlichen vnd
gesiolen brieffen. (152Ü). Aiiij'.
Kilscb«IÄg«lg, f, esemnUo: wir halicn
. szu einen frumcn redlichen Inndlsrurstcn vml
lüiil, ilas die otitsottuUligiing kein helictfT
iiiag haben, von den neicen Eckischen bullen
vnd lüffeu. (1520). Biiij''; wie hübsch knn-
doii sie yliier scliand ein (|iifslen vnd enl-
scIinMigniij^ 11. chlen. auff das rbirchrislUrh
buch bocks htnssers. (1521). Üij''; ich lasz
mein eil bchuldigung anflehen, an den Christ-
Hehen adel. (1520). Aij*; also das sie keioe
enlschdldigiing hahou. Rom. 1, 20.
CntsHifn, mhd. enlseUcn {Ben. 2'. 353),
alul. inbczan yliraff ti, 297), yo(/(. .indsjljan,
doi fadiUv V. eulsiuen, «nckeintbei L. Im
folgernden bedeutungen:
1) von einer sielte, einem amle entfernen,
absetzen, (]<:<ientheil von si'.ln'u , cinsclzen:
[die bäpsUichen buchar leren) das die vn-
lerea miigeD vngehonam lein yren vber-
herrn, vnd diekuDig«" er ( der 6ap«() entsetzen
mugc. tcarumb des bapsfs hucher rorpranl.
tl520j. Bj''. abslracl: das aber die grosse
Ain-bt mocht wol du Tegrewr sein , bab ich
duDCkeüiweias gehalten, weist dasselb Wid-
der zti scizPTi noch zu entsetzen (weder zu
behaupten noch zu tciäerlegen), grund md
vmach. (I520j. ej".
2) vor /WrcJkl, «eftredken, verwmdermng
auszer sich bringen: wen solch slflcMin
nii lii ( iiisoizt nncli warnvi, den his Taren, er
\Yil verloren sein, das diese wart Christi
nocJ^ /!»< «leAm. (1527). < j''. häufiger re-
flexiv : a) da enlaalzl sich isaac vber die uias
seer. I ^ins. 27, H'.i; las dir nicht grauen
vnd < iils(-(zc dich nicht. Jos. l, 9; da Saiil
. vnd giiiiu Israel diese rede des Iliilislers hO-
reten . enIseUlen sie sich vnd furehlen sich
seer. i Stm» 17, 11; vnd sie entsalzten vnd
verwiindcrtpn sich vher die niass. Jlarc. 0,
51. b) mit gen. dermche: ich darlT vnd w il
mich der dinger keynisz widder trösten noch
entsetzen. »Hier die buUen dee endehiete.
( 1 520). Aiij"; alle Hlrsten am meer . . . wer-
den erschrecken vnd «sich entseJzon (IciiiC";
plötzlichen fals. Ezech. 20, lö.^c) mit pru-
fon'ltonen; es war yhn zuttormullen (sie
vermulheten) ich wurd mich für solcbem \S id-
(lt'r|i;irtisrJii'(n n< htcr (■ri!>;f>f;'<'n. appelhilion.
{ 1 520). Atj^ ; der cardiiial .schlug in sich vud
entsetzt sich vor dem wort, das er vom manl
liel. doi magtdficaL (1&21)« eg*;«lsowil
ich das land wüste machen, das ewre feinde,
so drinnen wonen, sich da für entsetzen wer-
den. 3 Mos. 26, 32; da Jbe&us diese rede
volcndet hatte, entsalzte «ich das voick vber
seiner lere. Matth. 7, 28; widderimft en(-
solzf i( Ii micli tiit ul» aller bös/heyl des teuf-
fels. eyn kui cz form der tzehen gepot. ( 1 52U).
Biij\ d) mit infinitiv; das sich dju leute ent«
seist haben vber das blnt tn richten, zun»
hochseit predigten. (1530). Aiiij ^
3) sich C!!(<» f7on, sich mderselzm, tcider-
stehen, vertheiäigen: vod wie wol ick durch
die zwey bllchlin (Mer die MmmUttAen
Propheten mi mder die eehwärmer } allen
verstendigen Christen gnug gelhan habe, al>o
das, wer nicht yrren wil, sich wol damit
Widder die Verführer eutsetzca kan. tom
abendmal Ckritü, (1528). aij\
Entsetzen, n. Stupor: es war sie zidern
villi enlsptzpn ankörnen. Marc. 10, 18; >nil
sie wurden vol wundcrns vnd entsetzen^.
aposL geeth, 3, 10.
Bltwlllleh, achi. horrendump xmm snl-
setzen: vnd ein solch arm rrealiir sevnen ?ntt
schüpircr szii crschreckitt Ii, grcwlich .iii>ju'yri
vud sprüel, das auch entsetzlich ist dauon m
hOren vnd reden, mtff da* vbirdmediek
buch boeks Bmxere, (1521). 6iiii\
Enlsctinng, f. tote entsetsen In venebif
denem tinn,
1 ) excommunicatio, das beissel eobetiuag
derselben gemeinschafll, vnd so nennen die
gelcrten drii hann. Jen. 1, 238^
2) Stupor, timor, scheu: wie er denn die
decrctn vnd gcystlich gesetz olTentlich zuuer-
prennen keyn entsetz ung odder scheuve ft^
hahl h,\l. zioey keiserliche gepod. (I524i.
Rij ; iL'ii iiiiib auch il i ^ vol, !; .luATgestamltii
vnd kam in eine grosse furclil vnd entsetzung.
eine welütehe lügemchrift. (1545). Aüij'.
EnlsIttkcM, «todt, enifeMen: wenn w
von Jnen hören werden, so werden vns die
reiislc entsinck) n ./fr 'v '24 50, 43.
EnlsitMn> mUd. cnisitzt'ii [Ben. 2'. 334),
ahd. intsisan, antsizan (GraffQ, 28S), Ml.
ENTSPINNEN
547
ENTTBAGEN
fmr «inem enlsiUen» irolx bieUn, widerstand
Mtlen, stmtd hatim: da waren schlOsser
vikI lioiiser, <lie ziiiior wollen dein Tiircken
cnlsitzfii , aber da die bawrcii iiür aiikiopfT-
len , {{leiigeii sie dahin, der prophel Uaba-
eue, (1526). kiij*; darumb i>t niclu gnug,
(Iiis wir Vilser scMuä wol verwaret baluMi,
viid dem leulTel enIsiUeii können , sondern
auch das wir jn ucgtreihcn vnd zurück
si'lilalMn durch golles worU das (i. cap.
Mphet. (1533). C»j'»; %ver an jhm (Christo)
hüiigel , alle seiner f ffr.? teufeLs ) rnjiclil vnd
gewall wol k.iii enlsit/i'ii vinl Imlz Inelpn.
ebnud. Uij* ; wer aber dein lotl eitlij.iugen isl,
der iüt audi dem andern allen euigangen vnd
ein herr vber welli, leulTeU strick, scliwerd,
feiir , j.'.i!^'cn vntl alle planen, das er jii (e/j>,
nichl Jni) wid kaii eiilsil/en vnd Irotz iiiclni.
tun JItesu Chrislo. (l5;S3j. iiiij''; tlci lalu
eni.Hiuen. wuteg, der ep. vnd enaiiju von
iMfem ete, (1544). Ppij'': <li'<* yhn bat ge-
sHlzi (ZU seyiier rpcitlen , halls yni synn, er
wütle )hn du hey belialleo, daraulT Irolzeu
vnd irOiten wyr vns vnd wollen ylireni Ixorn
daraiiOr woll enbil/eii. von beider ycslalt.
(ir>22). Aiij*; sie Ii.ilicrt geliddert« iTili-r,
(laniil sie auch den hUcliseii en)|d1iehi'n vii<l
eiuj zorn enUilzeii künucu. Jen, 5, 21".
auch einem einen zorn enlsiUen, d^h nieht
in »ehrißeHt deren herausgäbe L. selbst be-
sorgte: er isl jii zu slaick vnd mcclitiff, er
kan jucn wol ein zurn eulsilzen. Jen. Ii,
46S*; ^enn vnaer fleisch vnd blul lliei , su
wollten wir dem teolTel wol einen zorn enl-
sitzen. lisch r. 217*.
Kntt»pittu«ii, sich, entspringen, entstehen :
uiaiu'herley zurirenuungen yni cliri.sllicheu
leben, so sieb enispynuen ans dem dnnrkel.
ausleg. der ep. vnd euang. vom hi-il. drey
königefesl etc. (1525). Ihij*"; 1 ii>iH'r lial man
alle suchen , die sich enl.s|uiiiieu vher dem
glauben, zwischen rechter vnd bischer iero
auff «in eoncilion ge.scliolien. «6er das erste
buch Mose. (1527). Zziij**; so sich ellwas
vnirtts vntl vnfjll-s draus ('msjuiniie, eraia-
Hunge ^in fride. (152üj. Aij-*.
Katelirieeifi« pro^ennlnare; reute in mii-
aurh aus den salTI vnd wurlzeln,tlabersolcbe
wirckliche sUndeu enls|inessen vnd kom«>ii.
Eüi. 2. 102*.
Ktttsprlng<'a , mhd. enU|tiingea (lien. 2^
542) ahd. intstpringan (Graff 6. 39r>).
1) wegspringen, entrinnen: du feliesl jn
nitlil uitli'i", ihl darlTesl jni iiii lit ii;H-hl,i(ifrcti.
er ist zu lern weg, er i>l en(s|iruiiguu . wie
ein rehe aus dem netze. Sir, 27, 22.
2) AercotyeAn, etUslehen : wnrlkriegen. aus
uoltheii eiiis|iriiiget neid, baddiT, lesicruiig.
J»Osc argwalin. 1 Tiiw. Vt. ■\ ; daraus alle
kcLzerey enlspruiigi'ii isl. Jus diese wurt
ChrisfjnoeA fesl stehen. (1527). aij'*.
Cutftleheu, mhd. culsleu, vuls\.\n{Utn.2*.
r)SO I . hat /.. nur in der (nuh iitnuii nriri,
Ufiät-n: damit lliclil sihadi; cntsleiii- dem
koiiige. jEsh« 4, 22; da« virr künigi eiche
aus dem volck entstellen wenh«n. lfciJt.S,22;
vtiil au.sgelili;i-l die handschriin, mi wider \ns
w II , wpIi Im' durch Satzung enlsluiiil. Colos-,.
2, 11; d.is «liiivh vns cuUlundu die erieucii-
liing von der erkenlnis der Uarboii gulles.
2 Cor. 4. ü.
Eutsleblen , sich , wegstehlen : hast dich
mir etilslolcii. var. su 1 Mus. .'tl, 27.
Kntsündigeu , absotcieren , ejcpiare , vom
schuld der s&nde befreien, reinigen^ t«n so*
chen wie von per^unen: vimI soll den allar
i'iilMiiuligtiii. 2 i/oi. 2'J, .'IG ; dazu dif
eiiisiludigeii das isl ahsuluu'en vnd Ins sjue-
clien; vnd sol al«o das haus eiitsiindigen.
3 Jfos. 14. 52: vnd alle kleider vnd alle ge-
relc vii!) rellcii vinl alles pclt/w cirk vnd alles
hiill/.i-u gefess »uU jr ciil>Uiidigeii. 4 Mos.
31, 2U ; eiitsandige mich mit isu|ien, ila.s ich
reiu wenle. |M. 51,9. MCb ciilsüniligen : viid
die levilen ciitsilndigelen sich \iid wusclu-u
jre kleider. 4 Mos. S, 21; wct mi jigi-ml
einen loUlen uienüLhen auruivl, der wird sie-
ben tage vnrciiie sein , der so! sieh hie mit
cnlsftndigen. 19, 11. t2.
Knlirn^rtl, ire(jlr(t(ji'n, rutut'itiU'ii, bei l..
nocii enlriycii. mhd. culragcii {Hen. 3. 72''i.
4tM. iniragan {Graffit, 497 da kanslu ein
iar ein gdlden dreissig odder vierzig vnd mehr
enlwcudcn, wcichs so ein ander lieimlirh
genniiuMi oddor (-'»ii .i^m-u In-Ue, inust er am
strick erwürgen. d<udscli caledi. il52Uj.
Jij'; worunib gebraucht er solchen znrn vnd
t-nist nicht wider die spciiuig. schwalhen,
eUlcrn . . . wclclii' euch doi Ii m«'! leids lliuii.
Sielen vnd rauhen vnd auch aus den Iicumth
ENTURUUBBN 548
ENTWBNDEIC
koro, liafoiii, malUp gmlen elc* endtngcn.
Eist. 2, 33 1 \
EiturUiben, (UmiUere, enüauen: man
sag«tiloctorllartiiius Luther, dass derselbige
biscliofr einen scliulnieisler vnml canlor enl-
urlaiiLct holtP, welche man ausz Witionlif^rc;
in seiner sUtle eine zum Schuldienst t)or(iirt>ii
hatte« non helte er jnen tehen gülden ge-
schenckt vnd sie springen lauen. Uschr.
207'; anfl den 28. nugii'li Isnin ein schrci-
hitn vom lalli zu N., in welcliom nnj,'eTciget
ward, wie N. N. von jm enlurlaubl were.
ebend. 286^
IptwAaeBj ä5er eltras hinauswachsen:
gleich wie ein och^c detn jotii cniwechsl,
wenn er (etl vnd slarck wird, das erdas jocli
zureisseL randfß, *• Ju. 10» 27.
latviUilt abitUen, gegtmmu wm wih*
len, erwählen: ists nirhl .infrflhrisch . il.isz
die pfarren wollen sfü^-vl pfnrrcr wjllilen und
enlwahlen. de Welle ür. 0, tiü.
IltweiMr. eintweder, enUwer, entwer»
eon L, nur als conjuncUon mit nachfolgen-
dem oder gebraucht, in der hibel und den
meisten der ton L. seihst besorgten ausg.
seiner Schriften fleMmirenlwcder (coLwed-
der* der proph. Sadbar/a. 1528 Atj*): heb
dich entweder zur rechien oder zur lincken.
2 Sam. 2, 21; niemand kun zweien herrn
dienen» entweder er wird einen hassen vnd
den andern lieben oder wird einem anliang(>n
vnd den andern verachten. MaUh. 6. 24 ;
denn da niilssen sie die Weyher cnffwedL-r
lassen odder ehlichen. wider den falsch ge-
nantten geystl. stand. (1522). Gj**; wer
sihet doch hie nicht, daa der elende geist
entweder nicht antworten wolle für grossem
hohmut , als spotte er vnser frage . oder ist
ganlz vnd gar stock slar blind , das er nicht
sihet, was man fragt, vom oftendmol Clhiiad'.
(1528). aiij^ beüfft für tfe übrigen for-
men: denn der zweyer eyns mm gewislic Ii
folgen , wo wyr wachen aus vnscrm vcr-
traweit, eynlweder vermessenheyl oddcr
sorge, der 127.|»iatai. (1524). eynt-
weder hie odder am todehet. ausleg. der
euonij. von oftem. (1527 ). Liij"; einlw^nlcr
sie sind bitter, gifTlig, büsc . . . oder sind
gulhertzig vnd ffleiam re^t. von den eon-^
eO^ «Mi ftircheii. (1530). Big*; — ge-
schieht«; nn niohi. so werden entzwersi hf lrkc
daraus odder die gar verizwcifeln. icie das
gesetz vnd enon^. zu vnlerscheiden. (1532).
1$*; entwer. dia «teften fNnapsalm. (1517).
D6*. dem entweder können auch zwei und
mehr oder folgen: erwele dir entweder dr<*y
jar ibewruog oder drey monden flucht für
deinen Widersachern . . . oder drcy tage das
srhwert des herm. 1 chron. 22, 12; son-
dern halten entweder das Tewr, oder u ind,
oder schnelle lulft , oder die sierne, oder
mechtigs wasser. oder die liechler aiu hi-
md, die die weh regieren, für gOller. «eeiah.
13, 2.
mhd. r-ntwedcr, eintwi-tli-r (Be» '»4 7 ),
luicJi t^ rimm icUl. 3, 332 und Waigand
wtb. 1, 295 an« eindeweder eine v«n
zvmen entsprungen.
Enlwrlchrn , praet. entweich , rffugere.
furtyehen , sirh entfernen . mhd. entwicJii n
( £en. 3, ti 1 ö j. aitü. mlwklmi raff i, 7Ut^/:
Jothsm floch vnd entweich, rieht. 9, 21;
vnd er stund anflT vnd uam das kindhn %'nd
^«•ine muttcr zu der inrhi vnd ent-
weich in Egy|)leul.iiui. MauU. 2. 14: vnd
entwichen beseils. aposi. geseh. 20. 31.
biweihci» profanare: so du mir einen
steinern altar wilt machen, sMtu jn nicht von
gehawen steinen bawen, denn wo du mil
deinem messer drUher ferestj so wirslu jn
entweihen. 2 Mo$» 20, 25; der auch vei^
sucht hat den tempel zu entweihen* «fWil.
yesch. 2J. (>; wer die selben sleyn vnnd
hulu Ulli eynem me.nzer eyna wenig picket
der hall die gantz kirch enllweyhelt. aus»
Ug.dtr 9p. vnäeuang. vom eMtfaf . (1522).
Yiiij" ;
mhd. enlwfhen {Ben. 3, 611).
Knlweudetti wegwenden, entziehen, ent-
fsmen, mhd. entwenden (Ben, 3» 692): also
hat gott die gdlcr ewers vaters jm entwand
vnd mir gegeben. 1 Mos, 31, 9; es wird (l.i<
sce))ier von Jiida nirht entwendet wcnl-'n
. . . bis das der hell Lome. 49, 10; ein jj,»
lieh weih sol von jrer nacbbartn vnd hana-
genossen fordern silbern vnd gUMeo gefeas
vnd kleider, die solt jr aufT ewr sünc vnd
löchter legen vnd den Ggyptem entwenden.
2 Um. 3, 22; vnd eBlwmdlena den Egfp-
tarn. 12, 86» welchen beiden Hellen tnt>
^ DigilizscUDVi^Mpi
ENTWER
549
ENTWOHNEN
wenden /«tfodk nkfU, wie Grimm wA. 3,
65S annimmt , die bedeulung des „botvcilli-
gcn enlfremthM", sieMens hat (vgl. Vil-
mar ptut. UieoL 6<. 1» 220 ff.)i darutub wU
ich mein korn vnd nosl wider nemm tu sei-
ner xeit vnd meine wolle vnd flachs enlweii-
den. Uos. 2, ; meine bannlierlzigkeil sul
niclil voll jm enlwand werden . wie ich sie
enlwaiid habe von Saul. 2Saui. 7. 15. sieh
entwenden, «idk äkwendMf mtfemen: dn
soll den kneehl nicht seinein herrn vbcrant-
wnri«'tf, <l*>r von jm stt dir sicb entwand hai.
5 A^o.v. -r.i, 15.
¥,nl^tr, s. entweder.
Entverdcn, entgdien, eulkommeuf miul.
entwerden (Jen. 3, 733): gleich wie er
(j^tt) macht hataUe gottlos« n gcwaliigheh
zu «?tra(Tcn viifl kfinnen yhm nicht enlwerdon.
vier irosiliche psalmen. (1526). Dii]"*; wenn
du auch gleich aus der well lieflesl, so soll
du mir nicht entwerden. EUl 1, 505^; eyn
kind, das gelaulft isl vnd enlflogcrr allen sim-
den, dem icuffel entworden (gedr. enworileni
vnd gesetzt aus Adam ynn Cbrislum, wenn
es zur vemunirt kompt , so wird es so hald
verstrickt vnd ynn yrlhumb gcfurcl. die an-
der 9p, t. Petri gepredigt» ( 1 .'i 2 1 1 . h iij\
Entwerfen, delinenre, adtunbrare, ein
bild wovon ( in den hauplUnien ) zeichnen,
mhd. enlwörfeu {Ben. 3, 736. 737).
1) von Nldem der Malerei «ndMUUkaiier-
htHSt: da reiss aUesvoIck seine gülden c^ren-
ringt' von jrcn ohrcn vml l>iachten sie zu
Aaron, vnd er nam sie von jren henden vnd
entvvarfls mit eim gnflci vnd machte ein ge-
gossen kalh. 2 Jfo«. 32, 3. 4; in «br ffiotte
zu dieser stelle erklärt L. das enl werfen :
das ist er ni:ilct *'s jncn für, was sib fur ein
bilde machen sollen ; vnd du meusciienknul,
nim einen zi^el» den lege für dich vnd enl-
wirir drauff die stad Jerosalen. £see^ 4, 1.
2) t on büdem, die durch die sehriß, rede
hervorgebracht werden, skizzieren: dis vnd
alles ander mus man weiter durch die rhe-
inrira aussireichen, so kan man selten, welch
ein grewel der bapsl ist» idi entwerffe es jlzt
ein wenig . den Danifl zu verstehen, vorr.
vber den pmph. Daniel. Bindseil 7,3S9;
ytil dis mal diese sacben allein angestochen
vnd enlworflien haben , damit iclis nicht ver-
jesse. die ^ ^ymhola. (tr>3S). Fj*.
'A) sieli entwerfen, sich bilden, abbilden:
wenn ich tihristum höre, so entwirUl sich
ynn meym hertsen eyn mens hilde, das am
crculzc henget. gleich als sich meyn andlitz
ii.ituilich enhvirfn yns wasscr, wenn ich
dreyn sehe, utäder d.hyml. propheten. Uiij''.
Entwicht, ne^uam, nidUtnutsig: weil, wie
ein jeder der allerflbeltheligst, verzweivelieftt
und entwielitesl raiilicr diler mörder ist, un-
ter seinen fahnlen und p uiM i ii sich versam-*
len. Jen. 2, 2SS' bei Grimm.
entwicht iH w$ enwicht (Sem. 3, 651)
enUtelU und diw* ein wicht enl-
sprungen.
Kntwirken. loswirken, mhd. cnuvilrken
(Ben. a, 5ü2), ahd. intwurchan {Graff 1,
972) , enteliemf M L, nur noeK eineuil rt-
ßexivisch: dcrlialben gnediglich hegeret, sie.
das capitel, wollen einen andern chrislltclieu
man, der dem bapst nichl verwand noch ver-
p flieht oder com wenigsten der pflicht steh
durch gotles wort entwircki liciie, erwelen.
esempel einen rechten chrietl, bisehoff
weihen (1512). Ciiij''-.
Knlwi^iclieu ( eiiiwUschen j , entschlüpfen,
entgehen: vnd ob sie wol fast nach yhr
schnappen , wie ein hund nach der fliegen,
so cntwüscht sie ylin doch, ausleg. der ep.
vnd euang. vom aduent etc. (152Sj. Aaij'.
Entwöhnen lenlwooen), desueseeret eich
eiUwöhnen, ahd. Intwonen (Graff \, S74):
ich hall wol, wo ilis bilchlin zu dieser zeit
lesen werden die jcnigen, so zunor vnler des
bapslumbs grewel nichi gewesl, oder auch,
so des nu mehr entwonct sind vnd vergessen
haben, werden sie es für vngleublieli halten.
Kirr. L..S au ff der barfüsser mOnche EfUeiii'
Spiegel, i 1542). * ij\
Entwöhnen, richtiger bei L, enlwenen
(Mtwehnea), mhd. eniwcnen (Ifen. 3. 806),
ahd. intwenian {Graß' 1, Sf!!)).
1) a&/ar(are, ron der muUerbrust uh~
setzen, abgewöhnen: vnd das kind wuciis vnd
vrard entwenel. 1 Ifof. 21. 8; vnd da sie
hatte Loryhamo entwehnel . ward sie wider
schwanger. Wo*'. 1, S; — e»" siMipliiiL' uii^l
seine last haben am loch der olleru. vinl ein
entweneter wird seine hand stecken in die
ENTZIBilE.N'
550
ENTZÜNDEN
liflie (!«» basiMen. Jea. 11 , S ; «Ich cnl-
wplineien von tl*>i' inilr!i , dciieii die von
lirUslen aligi'spt/.i sind, 'is, Ii.
2) abgetcülmen ubtrUauiti: das er \m
also hat entwcnen ^vOtlen. das wir nicht
blulsürtilifT wiirdoti. vber das «rtte burh
Ahse. (1527). aj''.
Etttficbcil, delraheret abstruhere, sub-
tnUure^ nütd, enziehen {Ben, 3, *J27j, ahd.
inziohan (Graff 5. 606).
1) mil Imnaitivem accusativ : ciilzriKrli
ileinon fiis vom liaiisc deines nolte!«lpn. spr.
25. 17 ; vnd er licü eijiu Uiewruiige ins land
komen vnd enuorli allen Vorrat des brols.
p«. 105» 16; dem deutschen adel ;iNo das
lirol ausz dem ninnl nnl/oi^m. triilti lUe
III wen Erkisvhen btitlfn rnä iügen. tlö2l»;.
Aij'; was sie yliren |»redi{jera vnd jjfarherni
entzogen das sollen sie bruder Veiten , den
landskticrliten zu sanien liraelit haben, eine
heerpredüfl widderd. T. ( ir»2'n. Kj''; dannilT
ward jni die uiilcii uiclit mehr cnUugeu ige-
2) sich entziehen,
a) ohne casus: meine nelieslen lialien sich
entzogen, vnd meine freunde linftcn mein
vergessen. Uiob 19, 11; znuor ehe elluiie
von Jacobo kamen , ass er ( Pcfma ) mit den
beiden , da sie .iher kamen , ciilsoch er sich
vnd sondert si( li. Gal. 2, 12.
6) mil gen. der sacke : sokbti Itiulfur keine
rhrislen zu ballen i^ind, die sich so lan^c
zeit des Mcramenls eussern vnd entziehen.
deudsch calech. (ir>2'J). Yiiij'' ; ich verzeihe
viid f'iiziehc inii Ii ;i!l<'s li'ildiilieii Wesens.
das 17. cap. Jokanius. (Iö30j. Lij''.
e) mit der praepotUitn von: entzeuch
dich nicht von denen,, die man wOrgen wil.
spr. 24, 11; «in du cinnti nacket sihesl, so
kleitlc ju vml cnlzciicii duli nicht von dviueiu
fleisch. Jea. 5S, 7 ; >vtr gebieten encb aber,
lieben hrdder, das jr euch entziehet von al-
h in hruder, der ila vnardig wandelt. 2 Thess.
a. ü.
d) mU dai. der persün: entziehe sich nicht
eins dem andern. 1 Cor. 7, 5.
Svliiltern, erzitlern, erbeben: das alle
rreaHircn fn werden eiitziltern vnd
beben, ein vHlarnchl , wie sich die Christen
in Moee eekieken eotle», (152()j. Anj''.
EnlMckra, ciiteich#B, entrüeken, pOb-
lieh, gewaltsam entziebfn, tcegnehmen. vütä.
iwi/.iirkpn (Ben, ) . ahd, inzucchan
((iraff (j22). vgl. zut ken.
1 ) ffon aadken. leefefcer ^roucA Jheufa«-
iitije ungewShnlich: darnmb, liidten dcut-
sclii ii. Ins«! VMS Iiif dii? atipen üiifniiiin , pnU
danckeii Tur das edel kleynod {die sprachrnl
vnd fest drob ballten, das vos nicht wider
entzuckt werde, an dieradkerm. (1524).
ßiiij''; der meiisclt mm gottes wort haben
vnd dar."tn Ii.iii;.'i"n mit dftii -rL-Mihen . su hald
er yhm im dasseii» entzücken lesset. ^ ist
kein hOllTmer da. «6er tfna erale 6Mefc Jfe*e.
(1527;. Kiij".
2 ) von dein geistigen enirürken , dem zu-
stand der i'xniuaig: ich acht aber es {das
würtlein' sela') sey ein Izeychenu desgeyslis,
das wo es ym psalter steht, ilas da bcdeul
werd ein slyllliallen vnd lieff aufTmercken,
da der geysl yemand sonderlich hew»-i;e
odilcr entzücke etwas wul Izu bKitachieu.
deuUeh avaleg. du 67. fwobnen. (1521).
Eij** ; da sie joi aber zubereiteten , ward er
enlzückl ( r/imn tn* ni iof l'y.otuotg .
apost, fjfsch. In, 10; es gcscliach aher, d.i
ich wider gen Jeiusalem kam vnd betet lUl
lempel , das ich entzücket ward vnd sähe ju.
22. 17.
Entiurknng, cnlztirknny , f. eostasis : ich
sprach yn meyuer enlznckung, nu bin uh
von deynen augeu furworlTeu. euati;. von
den »ehen amiaetsigen, (1521). Ciiij*. vor.
zu ps. ,11, 23. ICO die bibel in inenuMii 7.ij>en
hat. vnd sähe ynn cyner enlzUckung eyii j;e-
sicht, cyn gcfessz eruydUer iareu wie eyu
grossz leynen tuch. apost. geteh. 10, 10 In
der ersten auig. des n. lest.
Kutiünden, incendere , mhd. enziliiüen
[Ben. 3, b9U}. ahd. iozunlau {üraff b.aSl\»
bei £. UWicfc: vnd der einergei«!
cntzflndet jn , das er vnib seb weib eiueri.
1 Mos. 5, 14; vnd sie fürelpn sie hin tu
Hnlofernes gezcll . . . vnd da s:ii' Im jii kam.
ward er so bald entzündet gegen jr. Jud.
10, 19; da wallet dem HoloCsmes sein hertz,
denn er war eniziindel mit bninst gegen jr.
12, 17: Mid dio zun;j<* ist auch ein fewc-r
. . . vndzUnitet an allen vnseru vvaodel, wenn
sie von der belle enlzOndel ist. Joe. 3 t>;
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ENTZWEI
551
EPISTtLER
sali« der UycbNOi folge thno eyoer scelenloA ftriegskuUe auch ynn sei slande seyn
die grnRillich rcw hal vnnd enlzundel ist yn
der warlieyl, er iiiüsl nchcr d.in yn cyncr
sliiml ziifliszcn wie der sclinee. dte jikOcn
ptuzpsalm. (I517J. Bj"; die vorgenaiilc
noclibleybende suiid nach der ui i!!' Imsi
niiin ein Iziinder, diu umb das sie leyciil wirl
«•iilziindol zu boszcn gcdancken. widder die
bullen des endchrisU. { ir»20j. Bij''; das war
«in sonderlkbc bitoe an von stthlangen, wel-
che» wenn sie einen mensifaen hissdi. so
grosse hilzc viid so grossen vrik'M lilicln 11
dur&l im mendclieo CDlzuadleu, das er tiiu>l
daran sterben, autle^. dtr 9p, vnd euang.
roH o$tem ele. C1544). b5".
Xntewfl, mhd. enzwci (Ben. 3. ^52) tig.
in zicei isc. Iheilei, dann zrrbrnchen, zer-
ri.sstn ubtrhaupi: der aagel isl «nlzwey.
vom abendmal Christi. (1528). fij''; wenn
der ring an einem orl enliwey ist, so ist er
nicht mehr ein ring, kurtz bekentnis. (1544)
Kij»; vnd (^pf Vorhang des lempels ztircis
inilten enuwey. Aue. 23, 45 {vgl. Maiih
27, 51. ^are. 15, 38, teo in ewey sldck).
ßlr foigend» uneigeniliche zusammen-
Setzungen mit enliwci iini mir beUge aus
£,, :ur haiid.
Entiweiberstrn, disrumpif zerbersten
der drache b^rst dauon millcn entxwey. vom
draehem xm Hödel. 26; dieser bat sich er»
lienckt vnd ist miilen entawey geborsten.
apost. gesrh. 1, 18
Enüifcibrccbenj diffringere, zerbrechen:
sihe CS wird die zeit kunicn, das ich wil cut-
zwey brechen deinen arm. 1 Sam. 2, 31;
fiel er ta rück vom Sluel am Ihor vud hrach
seinen hals enlzwi'v. 4, 18; der liapst brich
die schrifn cntzwey. ein gesichle bruder
Clausen. (1528). Biiij",
Bnwegj hinuiey, fort, mM. enwüc {Ben
3, 637''). d. in wöc, in, o«/* den weg: on
das der es ylzt auir hell musr rnwpi: ili n
werden. 2 Thess. 2, 7 in der sepl. ausg
des H. Uiiil, v. j. 1522.
Eniel, enieln begegnet eimge tnal ß
einsei, einzeln: der häufle heberet sich nicht
eHt/<'l(^ vnd wenig, welclie goU crwolel, ili
komcH wider zu reclit. Jen. 3, 329''; d.is
ist eiu slrafTc vber einen uuizeien vbcllheler
künden. (1527). Hj ; d.i >\;inl er zornig vnd
iiwarlV den krug «ull enizchi slilcken. aus-
leg, der ep. vnd euang. vom aduenl elf,
(1528\ Niij*; wenn die Teutschcn ein ent»
7.eln worl haht>ii. so Iiahcn sie bcy zwenisig
composila. lischr. il2\ ebenso
Knillrh für einzellich: diese sonderliche,
n/In lic gäbe, tischr. 310».
Epiten (ephaw), n. hedera: darnach ist s*
lieronymos komen vnd verdohnedscht es
Kik.ijon) hedera, das ist ephaw. . . . ephaw,
wie es llieronyraif macht , kans nicht wol
sein, wie er selbst iiekeunet, wcyl der .«clbig
puseh nicht aulTseynem slcngel siebet, wie
likaion Ihut, sondern hengei sich an mauren
vnd bcwmc. der proph. Jona. (152ti). kiitj".
Kpicnreisch j epicurisch , epirurem , nn-
gläubig: das ist aller erst der rechte grewcl
... das zur zeit dieses tempels eiüche hohe
priesler vnd eine ganlse secten zaduceisch,
das ist epicurcisch gowesl sind , die keinen
engel, tenfcl, himel, helle oder leben nach
diesem iebca gehalten haben, von den Juden
vnd jren lügen. (1543). Vj''; sage mir wie
viel kan .ViiIiülIius mit seinem abgotl vnd
Schweinen lleisch opllcrn or^rr |j;ewo<i sein
denn diese ejncurischesewc vml aewmUlterc?
ebend. Vij' ; viel (sind) schön gar e|iikifrisch
worden , die niebls vberat glenben. das 5.,
(i. vnd 7. cap. s. Matlkei. (1532). Nif.
Kpicurer, auhnngcr dis griechischen pUi-
/o,v'"/»'"'« hpiliur. (ipnsL iH'^iU. 17, 18-
Epintcl, /. sendschiriin n . hrief, aui lul.
epislola. 1) die epistel s. i'iiuii an die ilüuicr ;
die erste epistel a. Pauli an die Corintber
u. s. (£>.; wenn die epistel b« y nich gelesen
ist. Ci)t. 1, 16. 2) ein zur lecltun an sonn-
und festlagen gewöhnlich aus den neulesta-
mentUchen briefen yeifiähUer kurxer ab'
sehmii: episteler vnd euangelicr waren die
so jnu der messe die epislel vnd « uangelion
lasen, von der winckelmesse. (1531). Oitj".
Epistelcry m. lector der sonniäglivht n
epiiteln, a. «orfter epistel 2: aber mit der
Izeytl halt man episleler vnd cuangelirr
«Irans/, (aus den diakonrn) gemacht, ausleg.
^ der ep, vnd euang. vom chrislag, (1522j.
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EPlSTDLSETm 552
ERARNEIV
Episfflsetlfr, m. nn tJicscni slück soll der
ejiislel&elzcr diese c{)isicl iticlil haben «iiijjC'
fangen. MSkg, ier ep. vnd euang. vom ad-
nenl Hu, ri62S). D5^
t!r, das männlkhe pronomen der driUen
persvn, mhd. i'r, ahd. i'r, ir.
Ij in einigen alleren schriflen L. s er-
sckeint ten^^denitieh die »ekreibuHg ehr.
s. b. Widder diebutten des enächrists > 1 520)
Aij*; von thn qulen wercken f!')2(ti Rj" ;
das magniftrid iiirdeuhchl il52lj kij';
bvtta eeno'domitU (1522) Üij''; doeh bie^
len sein« eigtnhäHdigen briefe mw er. das»
aber L. ihm. ilin. ilir n. s. ic. noch, tnV
mhd., ohne dihnrndes ti geschrieben habe,
isl ein von üi imm wtb. 3, bS2 vorgetra-
gener irrAmm; er «ekrt*«li «fei« yhin, yhn,
yhr, welche schreibmtg auch die bis zum
jähr 1530 erschicnenrn originaldrucke ha-
ben, während die späleren allerdings Jid, jn,
jr setum.
2) attefc bei £. erteMnC stupetien der
acc. ihnen, eum, z. b. was knii der tntlc mnn
iUtu, il.is wir ^'«ijim srv loH vtni lliorieht sitiil
\m\ jiieii fiir iiieü.sia ehren, von den Jüden
vnd jren lügen. (1543). rfif.
3^ beiepiele des reflexiven gebrauchet de^
dat. ihm » iimen ßr heuUge* sich «. «nler
iliin.
4J d/e prmomina er tttulsie p/Ieyi im«ere
«pracfce ton eUUr$her substantivisch für
mann und wcib, männchen und tveibchen zu
gebrauchen, so auch L.: nti liallo er alle
thicr geschaffen , beide sie vnd er, da bracht
er aHe thicr, »e vod er. lu Adam, aber seine
üie odder geferlen fand er nicht, vber das
erste buch Mose. (1527). Jiij''; so wird es
ynn ihenem leben widder also werden, wie
zum ersten , das man nicht sagen wird , sihc
das iüt eine sie. das ist ein er. eftend. IQ*.
an^re mal gebraucht er hc und sie : gott
die mensrhcn ynn die i/\v< \ u \\\ sreicyllol
hall, das es luau vnd weyb odUcr cyn he vnil
sie seyn soll, vom eeffehen feden. (1522). Aij*.
Kf, d^nrnntt«, die schon mhd. vor Mgen-
namen und titeln geläufige kürzung von hör,
herr (vgl. Ben. 1 . fidll) : er Carol von Miltitz
eyn sendbrieff an bapul Leo X. (1520). Bj*;
mein lieber er A^sa. ob krie^dmU He* (1527).
« Glij''; mein lieber lierr vnd frNnd, er Johann
l'Miiicr. ein icidderruff vom fegefncr. ( 153^).
Uj*; er Simon Funke, de ^^'elte br. 3, ISS;
er Hcnrirh von Cemberg. (i, lol ; auffü erst
.sagt myr. er lügcngeysl . wenn haben «yr
ytMii ils lihn j:p|ert. das ander legi widder äte
hi/iiiL Propheten. (15251. Nii**: fl<i k^ra der
rei hlu fiieisler er rewiing vnd Ihcl yhiu die
n Ilgen aulT. autleff. dsr ep, vnd ernng. ton
der keyl. dreg kSmge fest etc. (1525). iiüj^;
sM'iiii man er nmnc$vinb sonst norrfic, wttvie
•T zu mulvvitlig vnd gieug aulls eys l.tiiU« n.
vber das erste buch Mose. (1527). rry".
Er ßr hiT ftomnil bei L. häaßg In dem
Partikeln crali , orauf, eraus, crniodcr u. «.
[ur h'^i tl), htTinif. Iierauji, hernieder ror.
tr»U, herab, deorsum: von der bohislen
Idirt'kdcs iiymeb erab. das la^bwMein ver-
dtufsrht. (1523). bj*. belege ßr die zusam"
mr'/n'-f zufi^t»/! mit cr.il» v. fiuler hrrah.
kralten, senescere, veterascere, alt wer-
den, ahd. irallin {Gra/f l, 200): traldel
seyn meyn gebeyn. dU ifeben pasMps^,
(ITilT). Bj*, in der ausleg. zu ps. 32. 3.
100 L. zuerst übersetzte: alle ait-yne gebeyu
sryn voraldel (vulg. inveleraverunl ossa mea).
EruMteif L, ererbeiten, dard^ arbeit
erwerben: sehet euch für, das wir nirhl ver«
was wir crerbrilot hahen. 2 J"h.
(die juden) leben sanllt vnd wol von vnserni
(>rerbettem gut. von den jüden vnd Jren Ub-
gen. (1543). ef.
Ernrnen, elabnrarc , mereri, verdienen,
erwerben, bei L. häufig, doch nicht mehr
das einfache arnen : ich meine ja da:« heissl
mtl gottes wort gewOrlTelt, wie die spiu-
hüben thun, vnd mit der lieben christenheil
vnd den .irmen scclcn ppspielet, als wrn'ns
allle karlenbictler, die doch goll selbs so
ihcur durch seines li^en sons blut vnd lod
eraml hat. von ilenseblisfein. (1530). Riif
(Grimm wtb. 1,'503 bringt diese stelle un-
ter arnen , dorA hat auch die Jen. ausg. 5.
224^" erarnl); vnd halls warhch Ihcur crarnl,
das man jnn der gantsen wdt solch smpt
hat. das man kinder zur schulen halten
solle. (1530). Biij'': lioHi vnd Iheiir enrnl.
ebend. Cj''; wer so g<'>f liickl isl, als du bist,
der kan leichUich aiiir sirh alle ehre bringen,
die ander redliche Icut« thetr« eraral haben.
dir lOl.jMolm. (1534). Jj^; andere leule.
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£RAüF
553
EßBÄRMLlCÜ
das ist die lutberiadien» «o «olehe freiheii
Ihewer prnrnt liahei>, so!l«:n viiler des bapsls
zwang IjIciIx'ii. ebend. Lj'; mein Ipib vnd
leLeii itiibc ich cucb ge(jel»ei) viul seid mir
Ihewr« freunde durch nein blut erarnt vnd
erkaufli. 4as 14. md 15. cap* Johannis.
(1538). ppptj*; par iheuwer erarnl vnd t r-
worlieii. iischr. 125'; Clirislus kelle es (da«
frediyiami ) wol mugen behallen vnd nicht
ao ifaeur durifen erarnlen (so tMi erarneti).
vermanuttfj zum sncrammt. (1530). AiiiT';
mir tst i;i .iiirh leid solcher spali , hnli .uu li
deu sciid«lcii wul gefulct, das ich util leib vnd
leben gar gerne woU die einigkett wider er-
arnten, wo es sein kund. origüuU/br, v. j.
1534 im archiv xu Cassel.
tnhd, eraraeu (Ben, 1, 61; , heuia ausge-
alorfren.
Inuf für herauf, . wie erab ßr herab,
eraus für heraus: bringcl jri er auff zu mir
niii ileiii l)o(l<\ 1 Suin. 19, 15; wer isl die,
die er aull ferel von der wüslcu. hohel. S, 5 ;
vnd wil aoela dich eraulf fUren. 1 Jfo«. 46,,
4. lN«br fredye «. unter herauf m»d den da-
tntl xmammengeselzlen tcorlern.
Krängen (ereugen }, sich . sich zeigen , of-
/imtoren, mAd. erougcn {Ben. 2» 453n ahd.
irougan, arougan (Oraff 1, 126): da ndien
auch viel andrrc mehr viribslcnde vnil anzei-
gung sich crcgelen. die kl. anixcort. 1 1 533 .
UiJ\ CS pQegl sich on das vmb diese xeil an
der jngent sn ereitgen. das man spttren kan,
was draus werden viuI wie sie geraten sol.
hausposl. (muenb, 1545) mtvteil 48^
vgl. äugen.
Rrus hermu: rnd bricbleraus an der
seilen Eckron her. Jos. 15. 1 1 ; das sie leuse
eraus Ijrctiilcn. 2 J/o,s. 8. IS; viid wenn
sie VHS eiilf^'c^i'ii eriiu.s Taren. Jos. b, 5 und
öfter, s, die zusammenselzungen mil heraus.
Irltcktr, m. *ager herediute acceptus'.
3 Jfof . 27. 28.
Frbar, s. ehrbar.
firbamett) misereri, „zu thäuyem mil-
g$fiMe bewegen " {ti''eigand), ursp. „im
dnaen, im ^nertfen beioe^", mhi. erbar-
men (Ben. 1, 59). ahd, iriwm^n {<?rajf 1.
423). L. gebraueht es
1) ohne penon: es isl yhe zu lamern vnd
so erbarmen» das wyr armen schwachen
Dans. WSrtwrtaok
sundliche menschen so harU vmb eynas men-'
sehen .irlickcls willen aiigela>li'l \senlt'n.
Widder die r erkerer vnd felsciier etc. 1 152.'{ ).
Uij>; isb nu nichl zurharmeo, das man aus
soldiem nichtigen. Machen gmnde aol leucken
die helle wort Cbiisti. vom ßbfndmalCktUlL
iir,2S). cilif.
2) mil dem acc. der pwrson des erbar^
mendm: goti erbarm es. ds Wette 6r. 5,
254; es soll einen stein erbarmen, wm
abendmal flirixti. i ir)2S'i. pj*.
3} unptrÄÖnlich, mil ijen. des gegenstän-
des des erbannens: es erbarmpi mich dein.
von den »etaen Eeidteken buUen vnd lugen.
(1520). Aiiij''; vnd haben sich dniher ver-
lo^^en vnnd verhassci, das michybr erbarmet*
anlwort deutsch. (1522). Aj''.
4) reflesiv,
Ol mit dem gen.: wem ich aber gnedig
hin, ilcin Iiin ich giicilig, vnd wes ich mich
erhai iiic. des erbarme ich mich. 2 Mos. ;J3, 19 ;
SU Wil d der herr, dein guU, deine gcfengnis
wenden, vnd sidt deiner erbarmen. 5 Ifo«.
30, 3; erbarm dich vnser bald. ps. 79, 8;
<le[ rechte erbarmet sich seins viehs. «pr,
12, 10.
b ) mit der praep. Aber : das sich eyn steyn
vbir sie erbarmen mocht. der 36. prafm.
(1521 N Hij'; vher seine knrrlite wird er
sich erl>arinen. 5 Mos. 32, 3fj; herr, erbarm
dich vbcr meinen son. Aiallh. 17, 15.
BrbnnicB, n. tniserieordia: ich bin des
erbarmens müde. Jer. 15, f> ; so ligt es nu
nichl an jeinands wollen oder hmflen, son-
dern an goUes erbarmen. Hörn. 9, 16; so
tiehet nu an . . . hertzllchs erbarmen, freund-
ligkeil, demul. Col. S. 12.
Erbarmer, m.misericors: jr erharmer wird
sie füren. Jes. 49, 10; der herr isl barm-
herlzig vnd ein erbarmer. Jac. 5f 11.
trUnnllch (erbermitch), erbärmlich, mi^
ser, erbarmen erre.jrud .
CS
war beides er-
l)ermlii h , das das vulck vnlcr einander so
gdr erschrocken vnd der hobepricslcr so
engsUg war. 2 Jllacc. 3, 21 ; deine knechie
haben heheglich gcinachl die steyno derselben
vnd haben erharndieli {so original und Jen.
!. 32") ;;eiuaehl die erden derselben, die sie'
ben puszpsalm. (1517). £5**; da sehen wir,
wie es erbermlich ding ist gewesen vmb dia
70
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ERBÄRMLICH
554
CRBEBSN
juden zu der zeiu Aer proph, Soeharja,
(152S). Nj'. -
Erbärmlicb, adv. elend, schlecht: wie viel
edler seelen mttssen hie so erbermlich er-
würgen, ausleg. der ep. vnd euang, «om
aduenl elc. fla'iSt. Jiij''; weil ila-^ voick
weg gefurl ist, so ist das land wüsle vnd ist
kein rechter acfceriiaw noch viehxuchl vod
slehel altes erbermlich. der propA. flada*
cuc. I 1 'r2*; . o ilj''.
Erburmuug, f. miserirordia: unl aitdcrn
schendltchcD mOrdeni vmt büswichtcQ hat
dennoch beide richier vnd hencker» vnd wer
zu sihet, orharminig vnd milloidoii. das 16.
cap. Johannis. f153S). fHiij' ; als s. Paul
iii der 2. c|iistel zu den Connlitern (2 Cor.
1» 3) schreibet, gehcnedeiel ley gott vnd der
vaier vnsers herrn Jesu Christi, der vater der
erbarmung (vutg. paler mi^ci iroriliarum) vnd
gott des ganlzcn Irosts. EisL l, 17'. - —
in/i<i. erbaitiiungc {Ben. [, üb^).
Erbticn, aedifieare, withauta m^angs
bei L. noch mit starkem pari, praet. (z. b.
von dem bapstum zu Rome. 1520. Ciij''i,
1) ein gebäude aufriciUen: das ist die
grosse Babel» die ich erhawel habe tum kö-
niglichen hause. Dan. i, 27; denn er hat
vnscr voIck lieb vnd tlic schule hat er vns
erbawet (1522: crhawcn ». Luc. 7, 5; dieser
lempel ist in sechs vnd vierzig jarcn crbawct.
Joh, 2, 20.
2) von dem geistigen aufbau der christ-
lichen kirche: irh In'Ci'lli euch gott vnd dem
wörl seiner gnaden, der da mechlig ist, euch
in erbawen. apost. geseh. 20. 32 ; erhanet
. aulTdcn grund der aposlel vnd propbelen, da
Jhesns ('lirisltj> ilri erkstein ist. Ephes. 2. 20 ;
da durch der leib Christi erbawelw^erde. 1, 12.
3J nachkommenschaft erwecken, geben,
vgl. hauen 6 : also sol man thun einem jeder-
man . der scins brudcrs baus niebl erbawen
wiJ. 5 Mos. 25, 9; lege dich zu jr, das sie
auir meinen scbos gebere, vuil ich ducb durch
sie erbawel werde ( nadtkommnuehaß er*
halte . 1 Bfoi. 30, 3: dan ich doch durch
sie cili.i\vct werde. (I.is isi, (i;i;7. wir \r.< zicb-
ligen vnd mehr wenl« n yiu liaiise. vber das
erste buch Mose. (1527;. Yj-.
{Qrimm). t JTp«. 23, 4.
Krbdürhielnj n/ domuncula*: nachdem er
für sein kitullm da< giitlin vnd armes erb-
däcblin oder liau>Un bescbickl. de iVeUe br.
5, 107.
Erbe, n. heredium, hereditas, mhi. erbe
{Ben. 1. 130 ). ahd. erfai, arpi («Srajf I.
405», goth. arbi, steht
1 ) in der bibel häufig für besitz ^ eiget^
thum, sumal an grund und boden: ich vm
ciirh ein fniid ziiin crlti' gi'Ix'n , darin milch
vn«l hcinig llcii>.si. :\ Hos. 20, 21; nach den
namcn der stemme jrer velcr sollen sie erbe
nemen. 4 Ifot. 26, 55; wir wollen nicht
beim keren bis die kindcr Israel einnemen
ein jglifher sein erbe. ^1, IS; ein jglicher
vater den knidcrn Israel sol anhangen an dem
erbe des Slams seines vaters. 36, 7 ; er sol
Israel das erbe anstedcn. 5 Mos. \, 38;
nifistor, snge meinem bruder, das er mit mir
(las crhv lede. Luc. 12, 13. auch von per-
sonen: das du vnscr uiissclhal vnd sUndcn
gnedig seiest vnd lassest vns dein erbe «ein.
2 Mos. 34, 9; denn sie sind dein yoUtk md
dein erl f. 1 h<'in. S. 51 ; heisscbe von mir,
so wd icii dir die beiden zum erbe gciicn vnd
der weit ende tum eigenthum. ps. 2, 3.
2 ) eine erklärung des Wortes erbe fni. 5» t
steht in der Eisl. awi.j. 2, 30 : das Wort erbe
wird oin verstanden lur eine betonun;::. gäbe,
fruclil, iiulzbarkeil, als psalm 127: silie, kin-
der sind eine gäbe oder erbe des berren
(im iritl€» theil des a. test. : die kinder sind
dns erbe vom lierrn\ wird dieser psalm
aucii genant für das erbe', das ist Tur gäbe
oder belohnung^n.
Erbe, m. heres, mhd. erbe {Ben. l, 439"'),
ahd. aripeo {Graff l, IdOi, golh arlija: mir
hastu keinen saraen gegeben vnd sibc, der
son meines gesinds sol mein erbe sein. 1 Mos.
15, 3; der man gehört vns su vnd ist mser
erbe* Ailik 2, 20; da aber die wcingarlner
den son sahen, sprachen sie vntemander, das
ist der erbe, kompt lassl vns jn tOdlen vnd
sein erbful an vns bringen. JfaMA. 21. 39.
Erbeben, i'nfremticere, a) «on personei»:
da das die vitleker li«reten, erbebeten sie.
2 Mof!. 1 5, 14. b) von Sachen: soll sich doch
der bimel daHir entsetzen, erschrecken vnd
seer erbeben, /er. 2, 12; das das Und er-
bebe vad erschrecke. 51, 29; vnd die erde
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ERBBI
555
ERBGUT
«'ibc-bi'le vnd die felscii zunsstfii. Matth. 27,
52; so werden aucli ileiiie maureri erbelieti
Air dem getümel deiner rossen , reder vad
realer. Ezech. 26. 10.
mhd. erbilM-n ( i?cn. I, 115), ahd. irbibön,
irbiliön und irbibenöa 3, 21).
Erbei ßr herbei: er ist nah erbey, der
mieh vorrhedt. «ar. m Mßtlh. 26, 46; da
nu (He zeit erbey kam. I Mot. 47, 29. vgl.
berbcikomiucn.
Erbela (crbesj, /. pisum, erbse. vnd kanst
nicht tooderliche slet odder räum geben da
allein die scele oti leib als ein kern on die
sclinle , o.ldor tbi das fleisch on Hanl als ein
erbeys on iitihcu sey. vom abendmal ChrUU.
(152S). iij*; das heyst freylieh einen mit
der ddrren i»lasen vnd mit dreyen erbeten
'vAg'^u.derproph flabacuc. ( 1 52G :. 1 j''; in L.'s
hausrechnung : im i vlich . de Welte br. G, 330.
mhd, erbi^, erbei/„ erwei^, areweijj Ben.
1, 56). ahd. arawei:; {Gra^ \, 465), iia-
iecUsrh (;. b. in Hessen) erwes.
Erbeiühr&he , f. erbsenbrühe : das es cinp
grosse uiaUeit were, weoo er sckoa nur ein
erbeis brOe oder imckene rinden helle ge-
geben, zwo predigt. (1535). Ej*.
^rficit. f. labor, s. arbeit.
FrlK'ileH, laborarc, a. arbeiten.
LriiCQi herediiare, mhd. ahd. erben {Ben.
U 440, ßraff I, 407), gebraucht t,
1) <ran«t<t«, «ftea« als erbe erhallen: die
bösen werden .nisgcrollet, die aber des herrn
harren, werden das laud erben, ps. 37, 9;
die solches Ihnn, werden das reich gotles
nicht erben. Gal. 5, 21 ; dein aame wird die
Ueiden erben. Jes. 54, 3.
2) blt'iOl der gegenständ der erbschafl
unamgedruckt , so enUpringt inirannlivbe-
ieutung: dieser msgd soo sol nicht erben
mit meinem so» Isaac. 1 Mos. 21, 10 ;
darumb erbeten die kioder Simeon volcr
jrem erbleil. Jos. 1 9, 9.
3) hereditaie transire, fortefben: sein teil
so] allein auIT seine sönc erben. Exech. 46,
17; bci rii dienst erbet nicht, der \0 \ . psalm.
(1534). Hiiij"; vnrccht gut dritbel noch er-
Let nicht, wider den ujucher zu predigen.
(1540). Htüj«; Adam den lod vnd die sflnde
aufr vns gecrbel hat. ausleg. der ep. vnd
amng» VOM adueM ete, (1528). EE^**; das
ist nu an vns geerbcL tber das erste buch
Hose. (1527). I^*.
Rrhci^ a. erbeis.
ErhflCly durch beten erlangen: wie wir
bis her inn allen kirrben vnd düsteni jillc
stunden souiel gcbeltel vnd doch oyc nichts
erbellet haben, das 14. «nd 15. eajp* Jia-
hannis. (1539). UliiijK
ErbeUcln, emendicare: dns t!ct bellel gar
abe gienge, oibler yhe nicht also zu gieuge,
das eyn ygiich tieck :teyne kirchcn oder ar>
men {gaben *u ksrehenbauten und sur ar-
menversorgungi ynn .illen andern Stedten er-
bettelt, von kauffshandlwug vnd umehar.
(1524). Fiiij».
Erbfall; m. to h^U der von geedUeeht
XU gesehleeht forterbende fall Adams: (dfo
Schultheologen haben gelehrt) das nach dorn
eiblall Ade des menschen nalilrhchen krcffte
sind gauU vud vuuerderbt blieben, arlickel
io da hetten soUen eto. (15381. Diiif ; die
selbe {die mensMiche nalur) durch den sel-
ben crbfall so gar verdi ibl isl , das sie nicht
wil uucli kan gütte gehorsaoi sein, der 1 10.
psalm. (153'J). Qiij*.
Erbfener, n. ' focus hereditariut*
\Grimm): lialen sie doch nicht«: antlers
denn eibfciier. de Welle br. ö, sie
{die unter Ihanen ) vun ihren erbfeuern vnd
gfltlera SU bringen. 5, 437.
Erhgcrechllgkeit, f. tfurdt die gebart er»
erbte gerechliifkfit . Im »j'^ijen-iatz r« der von
goit aus gnaä*in gei,chenl.len: diese auilhch-
tickeit war natflrlich an leib vnd seel, vnd wo
Adam darynne blieben wero, hetl er auch
subbe kiiider gozeugcl, ynn wilchcn kein
büse lusl gewesen wcrc . . . da« bette man
denn gcheisscn ein erbgcrechlickeit. vber
das erste bneh Moee. (1527). P^^ij^
Erbgltf n. heredium^ ererbter besitz, vor»
zugsweise wieder, wie erbe , von grund und
boden: wenn jemand ein stück ackcrs von
seinem erbgnt dem herm heiliget. 3 Jfof*
27, IG; vnd sie {die Leviten) sollen vnter
den kindeni Israel kein crbf,nU besitzen.
A Hos. IS, 23; gebetil «b'ii kindern Israel,
das sie den Leuiten siedle geben von jreu
erbgülero. 35, 2; ym Mose ist auch gefasset,
das keyner keyn ackcr solt verkeuffen für
eyn ewig erbguu egnvnierrivhiangmesiäk
70*
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ERBUERR
556
ERBITTEN
üe diristen ynti Maten toUen sdikken.
(1526). Hj''; wie wir denn auch sehen, das
die lande vnd hcmchafl\en, ja auch die heu-
ser vod crbgUler sich so wttuderltch vereD-
dern. «Mar üe raftfraffcer. (15S8). Giiy''.
mhd. «bcguot {Ben. I, 590*).
Erbherr, m. dominus kereditaHus, ange-
ttanmUr hetr: goU, mache (Uch aull' vod
richte das Und, denn du bist erbherr vber
alle beiden, p«. 82, 8 ; wer nag tnss denn
schaden, nn eyn sniclicr grosser gott vnszcr
erlihorr ist. uusleg. der ep. vnd euaug. vom
cbrislag elc. (i522j. Diiij'; vndslelleii aidi-,
als geben »ie eynen dreek anff ybren nalur^
liclien erbherrn vnd lands rarsten, u^der d.
hyml. Propheten. (1525). Gj".
mhd. erbchärre (Ben. I. 667*).
MMmn, «mw 4at dnkfoK^ bidnea is.
d.) «md «ne dieses nidU in «dbri/kni» deren
herausgäbe L. selbst besorgte: es mus alles
erhidmen vnd erziiinn. ausleg. der evang.
von oslem etc. (1527). Xilij**. — nüid, er-
bidemen (Ben. 1. 115').
Erbfetflt offerre , bieten, anbieten, mhd. '
crhioten (Ben. 1, 185), oAd, arbiulao, irpio-
Ud (GraffZ, 73).
1) ehre erbieten {vgl chrbieten) : wir ha-
ben gollcs gebot, der hcisst vns die jttgent
zuchl vnd ein e leren vnd den allen , sonder-
lich den prii'stern dir crhiolon vnd sich ge-
gen sie deiiiUligen. Jen. ü, llti'.
2) dienst, gtlle, freundsehalt erbieten:
denn solch vertrauen vnd bcirallcn ist das
recht anbeten vnd eigentlich der rei hie got-
tcsdieost , als s. Augustin Icret, welcher kei-
nercrealnr sol erboten werden, /n. 1, 500*' ;
liebe aber beisael aulT dendseh nichts anders
denn von hcrtzcn einem gilnstijr vnd liold
sein vnd alle pnte vnd frenndschadt crlneion
vnd erzeigen, summa des chrisÜ. lebens.
(1533). Biüj*.
3) iiab doch , mein vonnngen angesehen,
mich alle tzeit Izu geringe errnnden ctwa^
für tzunemen , das wirdig sey e. f. g. izu er-
bieten. «Ott den ^nlenwercAen. (1520). Aj^
4) sich erbieten,
o) ohne casus: sey nicht wie die, so sich
mit hohen worlen crtiieh ii , vod (hun doch
gar nichts dazu. Sir. 4, 34,
b) wdt dal. der peraon; so jr die zfleh-
ligung erduldet, so eii»eal sieb euch goU als
kindern. Ilebr. 12, 7.
cji mit auf: diewed sich jene anfT erlienDl*
nis erbieten, de iVette br. 3, 467.
, d) mll su: Air yhn were meyn trnwer
radt, er erbtfte sich mit bescheydenheyt tOB
rebeo Wasser (wein) vnd zum fewr, das auss
den gepraleo genszcn raucht, de« er bass
gewonet eyn sermon von dem aUots. ( 1 520).
Cij' ; wenn du sehest das am henger, bdlF-
tidl, richler, lierrn oder frirslen raangellf.
vnd du (hch pesehickt l'undest, solllisln dtcb
dalzu erliieleu. von weltlicher oberkeit.
(1528). Biüj*.
•) tnil dem infinith: da icb mich erbot
vom ald.is slil zu schweigen, von der unn-
ckelmesse. ^1534). Aij'; da sey einer körnen
7.U jni vnd habe sich cvbolen Itlr jnen tu pro*
digen. ebenä. Mj*; der sich erbeut jedennan
schuldiger zinsmnti \i)d lohennisn zu werden.
wider den tct^ /ir ; la predigen. i'154^>'i. I^ij'
Lrbietrn, n. propusitio , anerbteltH: vod
ob durch des bttssen feynds eyngeben dn
solch meyn erbieten i(zl wurdist «oraditen»
\(ulachen vnd dich da für seinen . . . s/o
gcdenck doch, wen die tzeyt vnd nodl kuiupt^
daran, au ff des hoeks su Legpcsitk anlieorf«
(1521), bj\
Erbielon;;, f. dasselbe: bitte, wdllet ewr
»»rbif'tung gedencken , das yhr euch gerne
wüllel mit schriin Idsscn \vt'y!>cn. ermanunge
stm fride. (1525). Ej"; e. g. woh yhr mein
arme erbietung nicht nach wirdigkeitt son-
dern nneh gonst gefallen lassen, austeg. der
ep. vnd euang. vom aduenlelc. (1528). üj*.
Brblltcn, e«erare, mhd. erbiten (Ben.
172), M. irpiUn, arpilan iGraff 3. 56).
Ii etwas erhitten, durch billen erlangen
oder :n erlangen suchen: denn er ist aus
der slad IS', niil ruten gcsleupt vmb seiner
scbakkheit willen, vnd nehrlich erbeten dur^
frumc Icute, d.is er nicht erhengel ist. ron
den roncilijs rnd hirrhen. i 1 539). Jü]*" ; lasst
sie den herrn Zebaolh erbitten, das die vbri-
gcn gefesse im hause des faerm . . . nichl
auch gen Babel geRlret werden. Jer. 27, 18.
21 sich erhitten Inssen. die bitte getpäh-
ren: Isaac aber bat den lierrn lur sein weih,
denn sie war vnfruchtbar, vnd der herr lies
sidi erbitten. 1 Ifoa. 25, 21 ; sie schrien zu
. — DiQiti2e*by-i
BRBITTBRN
557
EBftlllHIlBfl
goK im sireil vnd er liessich erbitten. 1 ehron.
6. 20.
vgl. attbiUen. >
Brfeittcn« tsaeerbofe, tum »cm reistn:
darumb httte didi Air seinem angesicht vml
gehorche seiner stimme vnd erbittere jn nicht.
2 Mat. 23, 21 ; aber sie erbiUerlen vnd cnl-
rflitelen seinen heihgen geisl. Jet. 63. 10;
jr veter, erljillerl ewre kinder nicht. Coloss.
3, 2 1 ; (die lieh«) lesiet sich nicht erbiUem.
1 Cor ! ?K 5.
Erbkind, n.heies, mhd. erbekuii ^ßen. 1,
StS**): »nir das du vom ewigen lod ertOsel,
ewighrh selig vnd gntis crbkind werdest.
das mnynißcat. il521). biiij'".
Krbkönigrcidij n. regnum heredilarium :
tm hundert vnd fifnif vnd sedixigstcn jar kam
der kdnig Oemeirius in sein erl)küni^reich.
1 Marc. 10, 67; nncli dem mir cllicln? aiifT-
niror mein erhkünigreich genomcn haben.
1 b, 3.
BrblMily n. lerro AerMKfom, nthd. erbe»
lanl (Ben. l, 936"): da« siml die ftlrsten in
Edorn, wie sie guwonet liaben in jrem er!»-
landc. 1 Mos, 3ti, 43; vod bab Demetnum
verj.i(,;t vnd mein erbland wider erobert.
1 Macc. 10, 52.
Urblassen , palfrsren' , bhsz tcerden, er-
bleichen : tneinestu aber, das deine Weissagung
gcwis iüt, so darU'slu nicht erschrecken noch
erblasMn. JuA. i\ H er nu die avgen
aufThub vnd sähe sie zorniglich an, erblasset
die königin vnd sanck in eine onmarht. st. in
Eslher 4, 7 ; billF gotl, wie erblassl vnd er-
xiltert der geysi fiir diesem donner. da$ an-
der leyi uMder d. hynU. propheten. (1 525).
Miiij''; wrnn rr ein wenig einen teufft-l hürrl
rriiisi Im'm, iMhhisspt vn(! bidmet er. vber das
ersle buch Aloise. (Iä27). aaiiij''. figürlich:
jr gewissen erblasst dafnr. vom dm fUden
vnd jren lügen. (1543). Oiij^
Erblendcn, excaecnri\ hihulmarhi'n, mhd.
erblenden {Ben. 1, 2 1 U;, ahU. n j.lenlan [üraff
3, 257): wir müssen bekennen, das wir alle-
sampt weit von der taulcrn cnangchscbcn
wariteit getreten durch Verachtung d i Ii i( Il-
ten iHirdrn Christi, erblendel in vn«crm gut-
dünoken. Jen. 2, 52''.
BifcUch^ hereditarim: demens iüj das
edlebliit, Conradinamt den letzten herlsogen
zu sch%v.il>eii vnd erldirlien kiinig zu Neapel,
hes mit dein schwt^ri öllentlich richten, tot-
der das bapsium zu Horn. (1545). Dj**; also
waren anch die raaler ewige vnd erbliche
krieger. vondme«meilijs vndkirehen.( 1 539).
Fiiij"; diese vnser angeltomn muI ci bliche
prieslerschalll wollen wir vugeiioiuen haben.
wmdetvein^tHmene, (1534). Jij*; das erb-
lich, cngebont vbel. arükel, «o da helim
etc. / 1 ' r^Si. Fij^
Crblich) adv. heredilarie : wenn der fdrst
seiner söoe einem ein geschenck gibt von
seinem erbe, dasselb sol seinen sOnen blei-
ben vnd sollen es erblich besitzon. Ezech,
46, IH; It'Iiongüter werden veildion erbheh
vnd ewiglich, das isl so lange die guter vnd
erben bleiben oder wehren, wider die aad-
bather. (1538). Ej\
Erbles, ir/V mhd. frlxdi'is \Ben. 1, 440"),
ohne erben, nachkommen: meist <>r. Mnseg
hat vns gescliricben, so jcmandsbruder stirbt,
der ^in weib bat, vnd stirbet erblo», so sol
sein brudcr das weib neroen vnd seinem bru-
der einen sämen «Twrckon. Luc. 20, 28.
ürbmnrscbnll, m. L. noch erbmarschalck,
vgL marsehall: dem gestrengen vnd em-
vhesten Hans Ufser, erbmarscbalck lu Sach*
spii. (Irr psa!m. Aj".
KrhüU^, promplus, paralus, erbielig: so
isl viiMT teil dasscibige zu thun allezeit er-
bttlig. Jen, 5, 1 1 1^
Krbrechty n. jnt heredilarium: lieber,
keulT mr>inf>n ncker zti Analholh, denn da
hast erbiecht dazu. Jer. 32, 8.
Erbremscn, irriiaret der salan ist gar
erbittert, erbremsl vnd erzürnt, tischr. 250';
(Pfitilus) \ w\\ dc>z willtTi, il.isz einer seine
sliediniiHi»!' gefreyel li-ille, so rilircinltsl vnd
zornig isl. 320'. de Helle br. Ü, 114.
SrhrlMMeii. ^/"remere. dies äMtereteel'
lene, von Grimm wlb. 3, 737 nur durch
eine mhd. stelle heleglc tvort tritt noch ein-
mal beiL. auf: also crbnmmclChrislus auch
Jobann. am lt. cap. da Latanis lod war.
zwo predigt vber der leiehe des kürfursten
hrrtzog Johan.^ zu Sarhasen. (1532). Aiij^.
man ist versucht, da auch nicht eine einxige
Variante der zahlreichen ausgg. des n. iesl,
an dar an^Mo^wieis «fell^ {Jitk. 1 1, 38. 38)
erbrimmen diefef, Mer du«» dmdk/'eMer ßr
UIQliI
ERBSBKSITZER
558
erigriiniiicn anzunehmen, tceldie anncUtme
nicht wenig durch den umstand HnlerstiUtt
wird, dasz schon im ersten iheil der Wittenb.
gesamlamg. der deuischen ichriften L.'s
(153dj das fibriuitncu des Originals in cr-
grimmen gtänieH i$L ia jtiMh frder» oi-
täte von bibelslellen bei L. nieht ungewSkn^'
lieh -und, auch die gesamtausgg. von L.'s
schrillen häufiger abweichungen von den
originaldrucken sich erlauben, und über dies
du Sinuj^mrger naehirudi dieterzttei pr«-
digien, der nicht nur die Orthographie, son-
dern auch alle der cha<zisrhen mundart
nicht entsprechenden wuri/unnen des origi-
nalt 9org fältig umänderte, gtndtwM er-
briimnet beibehält, so keanslonde idt nicht
obigen beleg für echt zu halten.
Krbrimtiieii ist eine susammenscUuny des
mhd. briiuiucn {Ben. 1 , 218). ton ahd, prü*
mn {QraffZt 303). frnmmm» mUdefpat"
likel er. die conjugation des Wortes erbriiii-
üM'd gu'ng , iric hei cri:'! imrneD, VOn der
slarUen xur schwachen über.
Erbsbcsiffcr» m. besitxer eines er^es, erb-
gutes: die weyl iiil ein ycgbch kind vom add
erbsL('s;l/.( 1 snti regirn r sein sol nach deul-
scher nätiun siilcii. an den chrisU. ade/.
(1521 ). Jiiij'.
Krbtckuley m. 'tilinm a parentflh» pro-
pagalum^: das isl der slain vnd die wurlzcl
aller ander sunde vnd fhen der Itidipf crh-
scbadeu vuu Adam aus dem paradis. das l ö.
eap. Johannis. (I53S>. Lij''.
Erbschaff, f. here^tas , mhd. erbeschan
{Ben. I, 4;i0^i: vnsfr erhf.clialTl vnd fmidc
. . . nicht alleui au hcrlzen uder hull'nung
stehet, soudcrn ein llicllich vnd wirckUch
erbscham werden mA. ein chrisüidk sekSner
trost. (1535). Aiiij"; dieser glaube isl der
kästen vnil ^rlncin, so ««nlclicn sch.ilz, Ver-
gebung der ^uiide vnd eriischalli des ewigen
lebeits bisset, ausleg. der ep. iBnd euang,
von Ostern etc. (1544). hü^
Erbsehirblrr; m. hereditalis divisor:
mensch, wer hat mich zum rirhler oder erl)-
schiehter vber cudi gesetzt? Luc. 12, 14.
Erbse, s. crbeis.
Erbsede, f. da aber Jhesus anhub zu wun-
dern vnd ynsz gesrhrey kam, d.i d.icht Johan-
nes, er woU seyne iungcr nu wol von sich 1
woyszcn vnd zu Christo bringen. auCT Jas sie
nicht nacb seynem lod eyn erbsecten atilT»
richten vnd Johanniter wurden, ausleg. der
ep. i'nd eunng. des aducnls. Tij'.
Erbsencbej /. morbus hcredUanus , erb-
sünde: solche erbseuche reinigen vnd weg»
Henien. zwo predigt auff der kindertauffe»
(t540j. Fiiij' ; aus der philosophia vnd an»
gcborncr erbseuche. tischr. 225".
Krbsüunni) m. stirps avita: das tsi die
leidige erbsttnde, angeborne phge., einge-
wachsne gilH vom erbslam vnd vclerlichem
gcbldt Ad.im . da jn der teuflel besriimeisst
vtid duniigifftet hat der lOLjwa/m. (1 534).
Mij\
. Krbsönde, f. peccatum originale, mhd.
eilifsilnilo (Hen. 2'. 734'): die orlnml od-
der natur sund. ausleg. der ep. md euang.
vomehristag. (1522). Yyiij''; also vcrdamiie
ich auch beyde new vnd alte Pelagianer, s»
die erbsunde nicht wollen lassen sunde sein.
vom abendmal Christi. fl528). Fiij''; es
kuuipt aber alles von der leidigen angebornen
plage vnd vbel, da« da heisst die erbsQnde.
ausleg. der ep. vnd euang. von oslem etc.
(15141. Rrf)'"; cllirli li.illi-n, sio {die Jungfrau
Maria) sey yun eriisunden empfangen, grund
vnd vrsaeh aller artikel. (1520). mj''.
IrUkdl (erbtWI), n. pars heredUati»,
hereditas, mhd. erbeteil {Ben. 3, 22*): vnil
Ipst VHS crkfT vnd Weinberge in erbteil ge~
geben. 4 Mos. 16, 14 ; vnd gab jm kein erb»
teil drinnen auch nicht eines fiisses breit.
apost. gcsch. 7. 5; ich bin aus des vattrs
li.iiis*> hii|i(ri, habe kein erbUyl. vber
das erste buch Mose. (1527). naij''; wer
aber eins krancken warlel vmb gcitss vnd
erbteil willen ... da ists aach nicht wander,
das er zu letzt vergifTl werde, ob man fwr
dem sterben fliehen muge, (1527). Bnij».
Erbtbum, n. erbe, erbschnft: das freiUch
durch diese deulung der l*a|><i lengest ist
vom erbthum sanct Peters gefallen, inhi do»
schlüsseln. i !ri?(*|. Fiiij*.
Erbfsani, ^. arbeitsam.
Erbüflg (erbuilig;, erbieUg, erböfig. auch
mit leib vod gut tu dienen vdd folgen, «to
hin solch weltlicher gehorsam zu gebieten
hat, allezeit erbdttig, willig vnd ^i v!is<ipn.
\ Verantwortung der auffgeleglen auffrur
Digitizgd bvr,^ifl^^|b
LRBVOLK
559
ES EROENBEBET
(15? 3). Ciij\ mkdrmai Aal L audk ur-
txilig (s. d.).
Erbv«lk) n. populus httredilanus : eiiel)
aber hat der herr ang^nomen vml aus dem
aisern oftOt nämlich aus Egypten gefüret, das
jr sein i :!'Mi|rk soll sriii. 5 Mi>s. A, 20.
ErdiilRp!rn, sufforarr: iihmik' siimlen er-
doropfle. ausleg. der tuang. vom udifrn etc.
ErAMWIr ptrftrrt, lurdauen: wenn jm
der gemeine man nirh) cffn^iip vnd hnltl
were, so küntc ers nichl erdawcn (den hasz
der andern fSnten nicht awh^ten). tischr.
343".
Erdbeben, n. tirrnf motui: nncli (Ii-m
wmilc iiliiT k.mi ein crdbehen, ab<»r der herr
vt Hi iiiciil im crdbcUen. I kön. 10, 11; denn
«lu wirst vom berm Zebaoih beioigesuchl
worden rail weiter vnd erdbehen. Jes. 29, 6 ;
vnd sihe, es geschah ein gros erdheben (1522:
erdbcbung). Mallh.2S,2, auchm.: einstund
drOber ist der erdbeben vnd die finstemis der
aonneB komen. hausfotl. {WUteiUt, 1545)
sorv.m erteil 1*".
tirdbcbaig) f. dasselbe: vnd werden ge-
sclu-hon grosse erdbebungc hin vnd wider.
Lue, 21, 1 1 ; vod da gesr haben stimmen vnd
donner vnd blitaen vnd erdbebung. offenb
Joh. 8. 5.
Erdbedcn^ m. dasselbe: schnell aber ward
eyn grosser erdbeden. opast. geteh. 16, 26
tn der septemberausg. dein, lest. v.j. 1 522.
Erdbodrm, eniboden , m. erdobi rßärhe,
mhd. l'rlbüdem (Den. 1, 220*'j. Ij orbis
terrarum: das mittel mehr heyssen die land
tehreyber darumb. das es mitten aulT dem
erdpoden ist. atisleg. der ep. vnd euang. vom
christag. fl522) bbb mj ; attrh wird das
wort eden mehr hernach kouien, das es ein
«amen eines Isnds sein mus vnd nieht lier
gantze erdbodem. vber das erste buch Mose.
(1527). Oj' ; .iiifT d.is same lebendig bleibe
aulT dem gaiilzen erdbodon. 1 Mos. 7, 3;
vnd hat gemacht, das von einem blut aller
menschen geschlecht aulT dem gsntzen eni-
boden wonen. apost. gesch. t7, 26; darumb
d;is er L-incn Inj? pjfscf?! hnt, anfT welchen er
ricliten wil den kreis des erdboden. 17, 31.
2) fohim, hmnuBt erdgmmd: vnser bauch
Hebt am erdboden. pt» 44, 26.
Erde, f. terra, mhd. Örde [Ben. 1, 441),
ahd 4Ti!a f Graff 1,415/. bisweilen erscheint
bei L , wie bei Frisius, Maaler u. a.
der nem, tg. erden (a. fr. 1 Jfoa. S. 22.
Matth. 24, :.5. offenb. Joh. 21. l.).
1 iliT v^llfifirpcr, auf uetrht m u/r uoh-
nen, häufig im gegensatz zum himniel: jin
anfang schulT gotl himel vnd erden. 1 Mos.
1,1; also ward volendel himel vnd erden
mit jrem ganlzen beer. 2, 1 ; vnd {Äb$alom)
srhweht zwischen bimcl vnd erdet». 2 Sam.
I Ö, 9 ; hitoel vnd erden werden vergehen,
aber meine wort werden nichl vergehen.
Matth. 24, 35; vnd seien lierhler an der
feste des himol>». das sie scheinen aiifT erden,
l Mos. l, 15; da sich ab(T dif mmsrhrn
begundcn zu mehren auff erden. (>, l u. v.
a, H.
2) das feste land im gegensatz zum was-
«er (meer*: vnd ^'oll nt'iun't das trockr-n fnle
vnd die samhing der wa^slT nennet er uieer.
I Ifor. 1, 10; vnd das gewesser verlielTsieh
von der erden. 8, 3.
3 i die erdobct fliichi' , dt^r bodi n auf dem
wir wandeln: vnd bUckel sich nid«>i niifTdie
erden. 1 Mos. 18. 2; vnd ncigete sicii sie-
ben mal auir die erden. 33, 3 ; da ftel Sau!
zur erden, so lang er war. I Sam. 28, 20;
vnd er sltuid aiifl' von der rrdnit, 2S, 23.
4j erde als Stoff, staub, pulvis : Iiis <tas du
wider zu erden werdest, da von du genomen
bist , denn du bist erden vnd soll zu erden
werden, l Jllo«. 3, 1 9 ; vnihverslopflien alle
brtinne . . . vnd Tülleten sie mit erden. 26,
1 5 ; vnd hatte erden aulT sein heubl ge-
sirewet. t Sam. 4, 12.
5) ali eins der vier elemente : die eienenl
(euer, hiffl, wasser, enlfn. tischr.
6j redensart: die erde kauen «= sterben:
daü Allen ft-eilich die ellern wol, wenn sie
goitrürchlig sind, denn es beissel sie tag vnd
nacht, bis sii' dnilter die enti' kmven müs-
sen . todlen also die kiuder die clloro. Eist.
2, 4S3^
Erden, lerranus, leot von erde {thm) ge*
macht ist: allerley erden gefcss. 3 Mos. 1 1,
3, '> ; koiiffdir einen erdrnen krng vom lOpffer.
Jcr. 19, l. jetzt u'den.
Ra Erdtibebtty (erra mooef; das ist der
berg Sinai, darauff es donnert, blitzet regaal.
Google
BRDfiMRBIl
560
EBDRÜGKEN
cnlonhehet. von den leMen Worten Dauids.
(1543). Viiij .
BrdcikeM , eseeogitare, autdefdten, enin-
nen, mhd. erdrnl . n Ih n. 1, 3 Hi"), ahd.
«rdciikaii, irilfiicliaii [Graffh, 15S): aIU'<^
vbeU, tläs luüyn wiüenverligen enlenckcn
vnil aunsuiMn mögen. L.'s erzielen. ( l ö20 ).
bL 1'*; «oklM «n«lcte alttcke kan allca di«
vernniifft cnleneken vnd stifAen. der 117.
psalm. (i r<Hiii. Kiij''; «las mlfnckisln. nuff
des bucki zu Leypczick anlvDorl. (1521).
a iij^; darumb sein solch lere nur lur sehmacb
vnd abbrach gollicher (<nadcii vnil zu sierrkc
der sQn«len vnd inehi'un{< des teuflels rcicli
erdachl. grund vnd vrsad^. (1520). oj';
es hat auch der liebe ' romisciie gcyu den
praucb erdachu an den t^ritU. adei. { 1 520).
Diiij*'; da nu solchs bcguiisl gell zu tragen
vnd der bullenmarckl gut ward, erdacht <'r
das gUlden jar. arlikel so da hellen sollen.
(1538). Kij ' ; aber die hflrger tu tiibcon, da
sie liörelen wnsjosua niilJerilin vnd AI gelliati
hatte, erdaclilen sie vwiv. Iisi. 1 Sam <>. \ :^.
Erdcnklosi« m.gleba terrae, erdldumpen:
lege du selb» gegen ander ein slück erden
vnd ein lebendigen menschen, wie rdmel sich
der erden klos zu dem schonen lebendigen
bild, d.ts A'l.im ist? das 15. rap. der ersten
ep. s. i'uuu an die Corinther. (1534). g inj'* ;
vnd gelt der herr machet den menschen ans
dem erdenklos. I Mo*. 2, 7 (besser in J>-n
ersten üusgg. des a. lext. : aus staub von der
erden); i>iiuei AvarlT mit steine» zu jm vnd
Sprengel mit erdekldssea (die mir vorliegende
dt6e/aii«f.«. 1539^ erden kl(tosen). 2Sam.
16. 13.
Krdenkrriü. m. erdkrei^, orbü lerrarum:
es ist auszgangen cyn gepot von dem kcyszcr
Augttslo , das vortteychnett wurd der ganlz
erden kreysz. ausleg. der ep. rnd euany.
vom christag. (1522). Kij^'; seine hlixcii
haben erleuchtet den crdenkrets. amieg. der
ep. «iid euang. vom adment elc. ( 1 528). SB".
Krilditea» X. riduiger eriichten (vgl.
dichten),
1 ) Carmen condere : erticblel euch lieder,
wie Üauid. Arnos (i, 5.
2) eonfingere, aussinnen, erdenke», erfin-
den, meisi in üblem sinn : sie ertichlen scbalck-
heil vnd hallens heimlich, ps, 64, 7 ; vnd er-
iichten nt'we laildel. damit sie sie vordnmp-
nen. wiääer die bullendes endchrists. { 1520).
Aiiij'; eyne guUe, feyste. alarcke lugm aulT
den guleir Benno erliclilet. widder den newen
atxjott vnd allen teuffei. (1524). hj'; hab
ichs doch auch nicht crlicbl, das er seine
huren lesat in sarckcn ab heiligthum mit
kerlzen vnd fanen in sein hurhaus Mont»-
hurg tragen, wider den bischoff lu Uagde*
bürg. (1539). (hiJ"; mit vliron eypen, er-
tichlen lügen, auff daa vOirchitJsilich buch
bocke Bnutert, 11521). niij\- kennen sie
(lalii M f.'i i rollet mit jrer heschneittung vnd
andern li'ili,u(^n. [»'sieriictitMi, ci licliten, nirh-
ligeii wercken. von den Juden vnd jren la-
gen. (1543). (ij^; einen ertichlen gotl. wi-
4er die sabbstther. (133S). r^iq^
Krdlchtois (erlifhlnisz i , f. fietio» erdieh-
lung. beleg s. unter ausfliicht.
Erdreich f erdi ieh), n. terra, mhd. i^rtdche
iüen. 2, G93), ahd. ürdrkhi {Graff i, 392j,
in denselben bedeutungen lete ^e*
1) leoAnorf der memchm: das erdreicb
inus vergehen, wenn er sich hören lesst.
ps. 46, 7 ; vnd die zerstrcwetcn aus Juris zu
hauir füren von den vier urlenn des erdreichs.
Jos, 11, 12; sehreiea vnd klagen , das jaa
himel schallen vod auff erdrich schallen wird.
das schöne con filemini, (1530). Gij^; die
heiligen hie auff dem erdrich wonend. ESti.
1. 1 16%
2) das festland im gegensaU vom meer:
CT rüflet dem wasscr im nieer vnd scbOlteU
."inff il;is crilreich. Arnos 9,
3) erdboden: er scbcussL auff für jm wie
ein reis vnd wie eine %vurtzel aus dürrem
erdreich. Jet. 53, 2 ; gleich wie das erdreich
keine frucht bringen noch tragen kan on den
snmon. das \1 .cap. Johannis. i {ri^f^i.Qmj* ;
wenn gotl das erdreich wilfruchiiiar machen,
so musz er auuor lassen fdrher gehen einen
guten platsregen. tisehr, 18S*.
FnlringrU; exlundere, durch drängen er-
reichen, mhd. erdringen (Den. 1. 391): der
leulel woll gern wider zum bapslum oder
ein new bapslum erzwingen vnd erdringen.
Burkhardt briefw, 263.
Erdrückest efimmere. todt drucken: vnd
dieaes weibs aon starb in der nacht, denn
•
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I
EltOlLD£l!(
561
ERFAUaUNG
fie halle jn im schltll erdraekt. 1 kSn. 3, 19.
9bensu mhd. erdrücken (Iton. 1, 4Ö0'').
lir4«ideB, i'-'h-rarf , perpeli . leiden, er-
tragen, geduldig aushalten, mhd. erdulden
{Btn. I, 3 SU"): will myr ybc schwer seya
. . . das ich solche goUu meyits beim leale>
ruri^' erdulden sollt, originalbr. v.j. 1523 im
gesammtarchiv zu Weimar. O pag. 74 FF. 2;
aber wenn jr vmb woUbal willen leidet vud
enlulilel, das »t gnade bey goU. 1 Air. 2»
20 ; jr babt den raub ewer gillcr mil Freuden
erduldet. Hebr. 10, 34; gedenikel an den,
der ein solcbs wjciersprecben von den Sün-
dern wider sieb erduldet bat. 12,3; selig
isl der man» der die anfechtung erdnldeU
Jttc. 1, 12.
Krdiirch für hcrdürch: ein kaiifTuKni ih^r
ieuüi vaii rennet die weit bin durcb vud wi-
der erdurch vmb gdls vnd guts willen, tin
cAliffl. tchöner trosi. ( 1 535). Bij'' ; so macht
euch nu aulT vniJ /.lebet durcb den bacli Sa-
red, vnd wir zojjea erdurcb. 5 Mox. 2, 13;
vud zogen er durcb. rieht. Q, 33. s. iior-
durch.
Ereilen f „ mit geschwindigkeit einholen"
{fVeigand wtb. d. d. synon.): vm! jngnt jm
nacb :»iebeu lagereise vud eredet jn auU' dem
berge Gilead. t Mot. 31, 23; vnd die Egyp-
ler jigitii jucu nach vnd ereiieten sie, da sie
steil ^'ti lgen liaden am lueer. 2 Mos. 14, 9.
Erdn, häufig für berein: so wird nicbt
lange aussen bleiben vnd vuuersebens erciu
brechen donner,blix vndalle plage, du 1 5. eap,
der ersten ep, S.Pauli an dieCorinther.( 1 53 1).
Aiiij''; ujacb mir ein essen, wie icbs gern hahfi
vud bring mirs erein. 1 Mos. 27, 4 ; waren die
Amalekiler er ein gebilen. t Sam. 30, 1 ;
der hm hat mich ereingeruret, das had cin-
zunemen. 5 Mos, 9, 4 ; lasst jii er ein gehen.
EiUier G, 5: kom er ein du gesegueler des
berru. 1 Mos. 24, 31. s. herein.
Inrheii als erde erhaltem, «rben: die
fronien werden gats ererben, spr. 2S. 10;
das ewige leben ererben. Matth. 19, 20;
die vugürechlen werden das reich golles nidii
«reriiett. 1 Cmr, 6, 9.
BraigM» «. erlogen.
Erfahren (erfaren), wÄd. crvnrcn (Ben. 3,
247), ahd. irfaran, arf-tran [Graff i, 561 (f.),
erscheint bei L. nur noch im sinne von ken-
Dartw, WMMtafli.
\nen lernen, gewahren, wahrnehmen, inne
I werden: ich heb, goU lob, etliche viel siedle
erfaren {kennen gelernt), If-r rat nicht
wol am worl vnd schulen gewest. dm man
kinder sw *ehuten kaUen $oUe. (1530).
Aiiij" {Grimm nimmt I» dÜMW siclle die
sinnliche bedeulung von erfahren — durcA-
fahren, durchreisen, permeare an) ; erforsche
wich goll vnd erfare (erkenne) mein herU,
prOfe mich vnd erbre, wie tchs meine (oar.
erfare meyne gedancken). ps. 139, 23; mus
IT i 1 herunler, lieber so schickt ybm doch
zuuur etnen vhedhrielT, das er ewern graur'
samen zurn vud drewen erfare. ein brieff a»
den eardimU trtsbisehoff m Jfenls. ( 1 530).
Aii\i'' ; ich hab es selber gesehen vnd erfareu,
wlo. doli, rasig vnd vn^inniir sio idie bauern)
äiud gewesen, ein vuUrridUung wie siclk
die dtriOsn ynn Mosen jeMcke« soUen,
( 1 52G). Cj*' ; aber seine Schwester stund von
fcnu', (l.is >ie erfaren (gewahr werden) wolt,
wie es jni gehen würde. 2 Mos. 2, 4 ; das
jrs erfareu soll, das ich der bcrr bin ewr
goU. 6, 7 ; vnd hat niemand sein grab er'-
fahren bis aulT diesen heuligen lag. 5 Mos»
34, 6; Eli erfur alles was seine söne Ihele».
1 Sam. 2, 22; das er erfUre, obs Esther wol-
gienge. Esüi. 2, 1 1 ; wer das gebot hell, der
w ill nichts btfses erfiiren. pred. 8, 5.
Erfahren ) perita», experlus, das pari,
prael. des vorigen adjecUvisch: schallet her
weise, verstendige vud erfarene leule. 5 Mos,
I, 13; ein erfarner krieger. 2 Maee, 8, 9.
zuweilen mit gen. der suche: die jUden aber
waren der ding aller erbrea. <ierll2.j»«a/m.
(1526). biij'-.
Brfahrtii) dan^e, das pari, praee, des
verb. erfjliren : auch vomnnlllige, erbrende
fürslen . adcl vnd Inyen mochten mil yrti m 1
sitzen, ton den newen £cftMcAen bullen vnd
lügen. (1520). Bij*.
Irlriinilg, f. *sp9r(enUa, wahriuhmang,
beobachtung: erfarungist, wenn einer wol
versucht ist vn<l kari Jauoti reden, als einer
der da bey gewesen ist. randgl. tu Rom. 5,
1 ; mancher ist weise ddreh eigen erfaning.
Sir. 37, 25; Maria ausz eygner erfarung rc~
det. das maynißcat. (1521). a iij" ; das Icret
vns die crrarung. eyn sermon von dem n.
liest. (I52u;. Aij*; wie die erfarung weyszel.
71
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BRPALLEN
562
SBPISCHEN
an den chrislL adel. (1520). tAij^; es I f-
weiset auch die errarunge, das die so sol-
chen krancken dienen mit lieb , andacht vnd
ernst, das sie gemeynigUch behaiel werden.
ob man für dem sterben fliehen muge. (1527).
Biiij'; man hals aiisz errarunj;, dasz sewtnist
das blut verstopfli. tischt. 28" ; wie gering
vnd veracht ich jmer bin , bat mich doch an
('. m. ZU schreiben hüchlich bcwe^i, das
{dasz) ich in erfarung konien f erfahrt-n habe\
das e. m. dem enangeho wol gewogen sey.
Jen. (1573) 3, 2S7'. — mhd. ervarunge
{Ben, 3. 250*).
Erfallcn, verfallen: biszher habe:: \\yi
verslanden, wie mit den pfhlmliii ban-
deln, die verfallen vnd los werden, uu crrel-
let dem larten gcitz su wenig las , daronib
hat er sein fursichtickeil ertzeigt auch in die
leben, die iincb besessen sein durch yhrf fur-
weszor. an den chrisU. adel. (1520). Uiij''.
Krfaulea, faul werden, verfaulen, mhd.
erfAlen (Ben. 435'*): sein gewand erikulet
schier von jiu. dit' lügend von $* Jekanne
Chrysoslomo. (15,371. Cj\
Erfeckeln, nur in den Usehreden vorkom-
mendy efeht jedenfalls für erßlcheln , venti'
iando reereare: da feilet er drOber in on-
macbl, wie man jhn aber ^^'cküb t vnd er-
feckcll, da halte er angefangen zu essen vnd
zu Irincken. Uschr. 227"; darüber sie gar
suboden 6el vnd gar dahin starb, dass man sie
wider orfeckoln.laben.vnd kühlen muste. 229".
ErflndfDj invenire, mhd. pnin.l.'n i Ben. 3,
320"), ahd. irtindan. ariindan {Graff 3. 536).
1) eteogUare, erdenken , ersinnen , auf-
hringen: das sie machen allerle)' werck vnd
ktlnslliche crbrit rrfindm. 2 3fos. 35, 35;
Jes. 32, 7 ; es isl noch nie gehöret, das d<>r
bekercl sey, der falsche lere erfunden bat
tfns diese leorl CMsff noeh fett sldbe»
(1527 ). bj' ; solch sacranient nicht von men-
schen ortichlet noch erfunden ist. wrmtumng
zum sacrament, (1530). Bij*.
2) erfinden ^ fMen, beflnäen:
a) gleub sidieriich» wir wnrdenn erfinden,
das sie allesampt sterckrr wurden drob scyn,
das nil golüche Ordnung wcrr. von dem
bapslum XU Rome. (1520). Aiiij''; bab uli
ynn der warheyt ynn vielen wortenn nlt an-
ders erfondenn . . . dann das e. f. g. ym auflii
besszie ynn scynem bort7<"n ^riTifl ym def
Churfurst von Sacbszea evon belier fürst ist.
originalbr, v.j. 1517 m» ^esommkircAiv s*
Wemor, N, i08. 41.
b) häufig erfunden werden, inveniri: vnd
da sie geberen soll, worden zwilling in jrem
leihe erfunden. 1 Mos. 3S, 27 ; wenn jemand
erAinden wird, der bej einem weihe scbleit,
die einen eheman hat. 5 Moi, 22, 22 ; es
wnid aber kein schmid im granlren lande
Israel erfunden. 1 Sam. 13, 19; ich bm er-
funden von denen, die mich nicht gesucht
haben. RSm, 10, 20; ea isl nodi kein
mensch erfunden, der seinen freien wdlen
vber vnd widder dnn lod beweiset helle.
auff das vermeint keiserlich edict. (1531).
Eij ; sint dinstags kein leyehe noch hrsncher
erfunden isl. originalbr. v. j. 1535 im g§t.
archiv zu m-imar. .Y. 109. FI. 42. 1. e.
C| mit einem adjectivischen pracdirat:
weyll ich dich hie ym hewbstuck (sie! ) falsch
erlünden» wirstu fceynsz glaubensi werd
seynn. anff das vMrduietiid^ knek hodst
Emszers. (1521). Kiij*; ihu nii-bls rn sei-
nen Worten , das er dich nicht stralie viid
werdest IdgenhaflUg erfunden, spr. 30, 6;
für jm bin ich vnschillHig erfunden. Dan. 6,
22; it h werde scbarfl' crriindtMi werden im
gericiit. weish. 8, 1 1 ; liey dem voick w erde
ich gUtig erfunden, b, 15; Noe ward erfun-
den vnslrelTlich. Sfr. 44, 17; nu suchet
man nicht mehr an den haushaltern, denn
das sie trew rrfiinck-n werden. 1 Cor, 4. 2;
aulT das cwer glaube rechlscbaffeo vnd viel
köstlicher erfunden werde, denn das vor»
gengliche gold. 1 Pet. 1,7; die sache nicht
so bosc erfunden ist. df Welte br. .'). 603.
d) siel) erfinden : ehe er sie beun bnlf f,
erfand stcbs, das !»ie schwanger war von dem
heiligen geisl. Matth, 1, 18; vnd sieh er*
findet, das sie die alte kirche vnd jren alten
breulgam al< ei?» ortzteiifelshurc verlassen«
wider Uans Worsi. (1541). Eiij^
Kii^ich, er/indibar: d«» aadi vnser
widerleil keinen erfindlichen irrlhum darin-
nen .ingezeigt. Jen. 5, 111''.
F.rfischfn, expiscari, ahd. irliscön {Oraff
3, 510;: da um.sz Petrus greiUeu , er liabs
nicht allein erflsehet. Jb4iiM|M»f. {WUfmilb.
1545) «ommerfeil 78*.
Qigitizflfl by
563
LKtREUEN
ErtMtmtehrtiHL, ßr erforderD {vgl.
fotldern).
1) etwas crfurderu, posluiare , exigere,
fordern : warumb baslu denn mein gcld nicht
in die wecbidbanck gegeben? vnd wenn ich
komen were , helle icbs mit wiicher erfod-
dert. Luc. 19, 23; die gerechtigkeit \om
gesetz erfodderl. Röm, b, 4 ; uu hat je goll
durch den propbeten Eieehiel erfodderl« nan
eoU sich gegen ihm als eine uiaur seUenfur
dasvoick. de Welte br. 2, 149.
2) einen crrorilcrn, berufen: Sani<!on war
von gou daruu erfoddert, das er die Phili-
sliner pkgen sdlu von loeUlUcfterofterfceyl.
(1523). Ciiij^; ich las euch wissen, das ich
an pfingsin'i; vergangen zu vorbor erfodderl
bin. ran er Lenhard Keiser. (152S i. Aiiij'*.
Erfodderniig , /. forderung, posluiaiio:
mein herr Jhesus Christas bat sich nicht sel-
ber erhöhet . das er mein herr sef, abi die
vbermUligen, ebrgeilzigen Ihun, sondern aus
gebol vnd erfodderung goUes (des) vaters,
Jen. 1, 92\
Erfolgen > mkd. ervolgen {Ben. 3. 367'').
oM. erfolgen «rniif 3» 511), fefträncM L.
1) inIran«, sequi, folgen, die folge sein:
ausz dieszcni blindfn frouel i<ls orfolgott, d.is
ynn keynem nrit der well szo viel seclen,
scbismala vnd yrtlium sein , als ynn der pa-
pisliacben kircben. auffdas vbirehrisü. hueh
hoeks EmtBOrs. (1521). Kij*; hieraus erfol-
get wie gar vnrln istlicli die handeln, so der
Sünden Vergebung mit quinlen odder loten
answ^en. ümsI^. dar §nang. an den für-
nemisten fesUn ete, (1527). Dj*.
2) fron«. asseftU, errwchen, erlungen:
nachdem iclis alles von forne an mit H y< pp-
folget habe. Luc. 1.3 in den ersten auag.
des n. lest., tßofUr L. später deutschte : nach-
dem ichs alles von anbegiBne erbandet habe.
3) zweifelhaft ist es in folgender steUe:
wen (ecenn) erfolgen so leicht werc als vor-
folgen (verfolgen) were Chnsius ie»gesl wi-
der vom hiniel worfleo vnd gotles atol seihest
vmbkeret. von den fwlen «rerdken. (1520).
Aij\ G r i m m stellt sie unter i. Wir »ekeint
sie eher zu 2 zu gehören.
Erfordern» «. erfoddern.
Irfindtolf «t^lmrur§, «mUatnitckaflM:
wiicher dieb odder reuber hals gcrae» das er
Ileyssii! ffTursichef werde? von dem bapslum
zu Rome. (1520). Uj''; vnd die kinder Dan
sandten aus Jren geschlecblen von jren enden
flinff streitbare menner, das fand an erfcnnden
vnd zu erforschen, rieht. 18, 2; wenn ich
erforsche an meinem valer morgen vnd am
drillen Uge, das es wol slehel mit Dauid.
1 Sam. 20. 12; herr, da erforschest mich
vnd kennest mich. ps. 139, 1; vnd erfor-
Scheie von jnen , wo Christus soll geborn
werden. Uauh. 2, 4; was er für not odder
recht hat, solche vvarheil zu erforschen, wil
ich hernach wol anzeigen, von heimUekm
vnd geslolen brieffen. (1529). Aiij\
Erforscher j m. explorator, inquisilor:
wo sind die erforscber dieser well? 1 Cor.
U 20 in der ersten avug, des n. leaf. «. j,
1522; er verdamci auch die gaflTer vnd er»
forscher. Eisl. 2, IST.
Erforsehlieh , erforschbar, indagaOUis:
ou behell die scbriill die weyse, das sie
spricht, die weit durch Chrislum vnd
vom valer vnd yra heiligen geysl gescIuilTpn,
Weichs alles seine vrsaob hat , wie wol nicht
gnugsam erl'orsciilicb noch ausä]«reclilich.
I ausleg. der ep. vnd euang. vom aduent ete.
1 1 52S / . Sij'.
Ilrf»rsrhun^, f. exploralio: aulfdasich
nach geschehener erforschung haben mf)gc,
was ich schreibe, apost. gesch. 25, 2G;
bapst vnd romaniaten nit mugen leyden frag
vnnd erforschung des grunds bepsllicher ge-
walt. eon dem bapstnm m Rome, (1520).
Rrfrngen) inquirere, auaf ragen: hies jn
der heublman in das lager füren vnd saget,
das man jn sleupen vnd erfragen soll, apoit,
gesch. 22, 24. 29; ich weis nicht, wo es
vnser herr pfarherr d. Pomer mit seiner pre-
digt in dem euangelialen fohanne gelassen
hat . . . ich kans auch bey niemand erfragen
{durch fragen ausfindig machen), Miel, 2,
394\
Brfirfici (erftnwen), earfttlorare, froh
machen, mhd, ervrOuwen {Ben. 3, 416^)*
ahd. irrrew.in 'Graff3, 803): ich orfrcwel
das herlz der widwen. lliob 29, 13; du er-
frcwesl mein herlz. ps. 4, b ; sorge im her-
tteo krenekel, aber ein freundlich wort er-
71*
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EBPBIBREN
564
ERPOLLBN
frewet. spr. 12, 25 ; rin weiser son erfrewri
denvaUT. 15 2ü; ein freundlich wcib erfrewel
jren man. Sir. 2G, IG; wein vad seitenspiel
erfrewen das h«rli. 40, 20; da sie den siern
sahen, wurden m hoch erftwret. Matth. 2,
10; da sie aber den stemn gesehen haben,
sind sie mit sehr grosser freud erfrcwetl.
mr. SM IfiilA. 2. 10 hei Bini$9il: ich
hin seer erfrewet, das ich funden habe vnter
deinen kindorn , iWe in der warlicil n'.indpln.
2 Jnh. 4; (icrli.ilhen ich, perieiil il. M.irtinus
Luther, von herlzen erfrewet, uiir furgcniim-
men. gnnd v»4vnach. (1520). aij*.
EtMcrea. iurch frost getödtet, verderbet
werden, mhd. orvriesen {Ben.Z, 413''), ahd.
irfriosan ( Graff 3. 8201: wie Lalcl kuridlf
alles korn jnn der erilen verfaulen, erfrieren,
vcrmoddern. der i41.psatm. (1532). Ciiij*;
es mOste so hart frieren , das alle menschen
auir einen lag erfrOren. ebend. Diiij''. figür-
lich: wenn der jnnwendig«; mmsrh jnn Sün-
den erfroren isl. der 147. psatm. (1532).
Eiij*. in folgender etelle nod^ mU s «fall r :
man findet wol nnrli henUfs lages manelien
niflnr!] nrlilor pradfii , er lies einen armen
menschen erfnsen, ehe er seine slaliilen vnd
Satzungen vnlerliesse. ausleg. der euang.
von Ottern eU, (1527). Aa8^
IiMmImi, ffiedt machen, erqtdt^en: die
rede des freundlichen sind honigseim, trösten
die secle vnd erfrischen die gcheine. spr.
16, 24 ;?ein freundlich weili erfrewet jren
man , vnd wenn sie vernanfftig mit jm vmh-
gehei, erlKsseht sie jm sein herls. Sir. 26.
16; wo solcher glaube jmer also erfrissrhei
vnd erncwert wird, da wird anrh mit zu das
herlz jmer von newen erfrisschel zur liehe
des nehesten vnd sa alten gnien wercfcen.
venumung swn eacrament. (1530). Pg^
— mhd. enrnschen {Ben. 3, 408'*).
Erframmen, nützen, einhnngen: liie ge-
hören her, von denen man sagt, sie heben
einen lefl^d inff md sntmlen eine achOssel,
oder wogrosse gfliersind. als so kfinigen
vnd fursten li^'m, da man einlefTelt vnd aus-
scheiTelt, maclit ^rns^r ri^chnnnj;, da sie dem
könige einen gülden crfruoiet haben, der mos
aUe ohrea vnd engen lallen, wie gros rat da
^liflk sey, aber da viel lansenl golden daftir
siin! \'rrTjiil'>vi!7t , da krehet kein han nich>
der IQ \. psaim. 11534). (JiiijV
Erfillen. explere, complere, implertf r«-
jiler«, voll modken, «ML ervQUeii (Ben. 3»
364*), M. irfttllan, arfnllan (GrafZ, 489>*
goth. usfulljnn.
1) einen erfüllen: a) so sagen sie. wir
sind geitzig, es kOnne die pfa (Ten niemand er-
fallen (Alien genug geben, sie satt machen).
Eisl. 1, 501*'. b) vnil soll reden mit allen
die eins weisen herlzen sind, die ich mit dem
geisl der Weisheit erfüllet habe. 2 Mos. 28.
3 ; Josua aber ward erfdllel mit dem getal
der Weisheit. 5 Mos. 34, 9.
2) einen räum erfüllen: seid fruchtbar
vnd mehret euch vnd erfüllet das wasser im
meer. 1 Jfot. 1, 22; seid frneMbar md
mehret euch vnd erfoUet die erde. 9, 1 ; vnd
es gescIuK h schnelle ein hrausen vom himei
;ils emes gewaltigen windes vnd erfüllet das
gantze haus , da sie sausen, aposl. gesch. 2,
2 ; (Adam) die wdt eHttnet bat mit sttnden
vnd tod. euang. der tsehen auszseltigen.
(1520). Jiiiij"; wie der bapst d'ir li«: ehe
verbieten die well erfüllet hat mit aliein mut-
willigem leben vnd grewiichen Oeiscblichen
sttnden. ran^L tu 2 Pef. 2. IS.
3) die zeit orfnllon : es sollen nieht mehr
da sein kinder, die jre tage nicht erreichen,
oder alten , die jre jar nicht erfüllen. Jes.
65, 20; CS begab sieh aber, da die teil er^
füllet war, das er solt von hinnen genomcn
werdt n , wendet er sein angesichte stracks
gen Jerusalem zu wandeln. Luc. 9, 5 1 ; ab
der tag der pfiiigsten erfüllet war. apaei»
gesch. 2, 1 ; da aber die seit erfliliet war.
Gal. 1, 4 ; s. Paulus redl hie (in der zultlzt
angeführten stelle) nach der weyse derschriff^,
die da pflegt zu sagen , die zeyt ist erfüllet,
wenn sie ein ende hat, als act. ij da die tage
der tolliUigen sind erfüllet , das ist da sie
aus waren vnd alle herdurch. ausleg. der
ep. vnd euang. vom aduenl etc. (1528).
Cciiij^
4) erfhUen »r feieten, g*»8ge Oum: du
geselz musz erfüllet werden vnd kein hueh-
stab nach bleiben, von dem bapstum zu
Rome. (1520). Ej' ; verflucht sey, wer nicht *
alle vrort dieses Gesetzes orlUlet. 5 Hot. 27,
26; einer trage des andern last, ao werdet
ERFÜLLER
565
ERGEBEN
jr daf geieii Christi erfnllra. Gal. 6. 2 ; er-
füllet ewr lagwcrrk gleich als da jrstro hal-
tet. 2 Uos. 3, 13; wolari jr habt ewor ge-
lültd erfüllet vud ewer gclubil geliaheii. Jer.
44. 2S ; als aber Johannct seinen lanff et>-
fallet (seinem amt oUaf), »prach er. apott.
gesch. 13, 25.
5( erfüllen «-= wahr machen: wenn aber
ein prophel von friede weissagt, den wird
man kennen, ob jn der h«T warfaaUiig ge-
sand hat, wenn sein worl erfdllet wird. Jer.
2*^. 9 ; heute i«t dif^se schrifTi erfüllet für
ewcrn obren. Luc. 4, 21; ich musz das
»pricbwort errullen, wa« die wdl soschaflen
hat. da niuvz ein munch bey sein, am den
Chriull. adel. ( l",2ül. W'f.
Effilier , m. erfitller de-s ge^elzs ausleg.
der ep. %>nd euang. vom adueul etc. (152SJ.
BBbiiy*.
ErfAIInng. f. impleiio, expUtio, whd. er-
vflllunge { Hfn. ?>. ^»",5 ): figur vnnd erfnl-
lung der %urenn haben sich kcgen ander wie
ein leypiieb vnd geistlich, odder eusserlich
vnnd ynnerlich ding, das alles was man in
der figur hat mil leyplichcn äugen gesehon,
deü erfidlung mnsz man allein mit dem glau-
ben scbenn. ron dem bapslum zu Rome.
(t 520). DHj'' ; das newe teslament sol eine
erfidlung vnd liecht sein gegen das alle testa-
menl , aher dit kfrcst es vmh, das das newe
teslamenl wol eine ausicning vnd finslernis
ist gegen das alle teslament. vom abmAnol
ChrüH, (1528). {Hij**; der prophetien er-
füllung. von den Juden vnd jren lügen.
(1543). Zj": so ist nu die liebe desgesetzcs
erfiillung. Mm. 13, lü.
Brfir, erfur. oft M L. ßr hervor (c. 4.):
nu Ihun sich aller erst die tapffern belte er-
fur. ron dem bapHum zu Rome. (1520).
Aij" ; noch kumpt die warheil erfur. von den
newen BMt^ huUen md lügen. (1520).
ly**; sie (dU sonne) gelit erfur Wi«* eyn
brettttgam au<7 ^frnor hrniitikamer. ausleg.
der ep. cnd euang. des aduetüs. (1522).
Bj**; bie tritt fraw Hulde erfur mil d«'r poU-
nasaen. amtltg. 4tr ep. vnd mang, vem
eJtristag elc. (1522). Ffij''; dieser (2iwiii|'(»)
bringet kein btirh crfiir, er «rhdt newe yr-
thnm aus. vom abendmal Christi. (1528).
g üj*"; gearbmilcket vnd erftfr gemntseL das
14. fmd 15. eap. Johannis. (1538). Kkv^-^
da kanis crfilr, das hisscboff Alhrprhl diesen
Delzel gedingel Italie. wid^r finm WvrH.
(1545). LiJ*'. nichl minder hau/iy in der
MM: die erde bringe erftlr lebendige thier.
1 Mos. 1. 24; Melcbisedccb trug brot vnd
^^■oin erfur. 1 !, 1 : or i'it erfur gebrochen
von dem berge Paron. 5 Mos. 33. 2 u. v.
a. St.
Sijgfiniei (ergentaen), ininitgrum reaf^
iuere, ganz machen , gegensatz enlg.'lnzen:
der bapst sich rhdmet mil den seinen ynn
einer zedel. so gedruckt isl, der keiser werde
yhm alles tvidder restituiem vnd crgenlzen.
etn brieff a. d. cardinal erlzbischoff zu Menlt.
(1530 '. Ihj^; golt ist da, der mit jnen redet
'ich wil jr golt sein', welcbs {sc. wort ) die
bescbneiltung in jnen ergentzel hat. von den
jüdm vn4 /re» lügen. (1543). Fiiq*.
Ergeben, dedere, tradere , mhd. ergi^ben
[Ben. 1, 504 t, ahd. irg^ban, arköpan ifitaff
4. 1 15j, goüi. usgiban.
1) fr. ergeben, Mngt^en, überHefem:
denn welch volck seinen hals ergibt vnter
das jocb des kdniges zu Babel vnd dienet jm.
Jer. 27, 11; ergibe deine l'Usse in jre fpsscl
vnd deinen hals in jre halscisen. Sir. G. 25 ;
es ist der Römer weise nicht, das ein mensch
ergeben werde vmb zubringen, ehe denn der
verklagte lial»e seine kleger gegenwerlig, vnd
räum euipf^he, sich der klage zu vcrantwor*
ten. apost. geseh. 25. 16; es ward an die
freund bracht, sie sollen bitten, wherr Leon«
hard wdrdc jnen ergeben «u dem scbwert.
Jen. 3, 451 .
2) refl. sich ergeben, se dedere,
a) mit iaL der penen: sondern ergaben
sich selbs zu erst dem herrn vnd darnach vns.
2 Cor. 8, .5. besonders heiszl es dem feind,
dem Sieger sich ergehen, unterwerfen : es
war aber keine stad, die sich mit frieden er-
gebe den bindern Israel (anagenomen die
Heuilcr, die zu Gibeon woneten). sondern sie
gewonnen sie alle mit streit. Jos. 11, 19;
das wir vns dem Holoferni williglicb ergeben.
Jud. 7, 15. auch ohne den pereÖiUiehen
dativ: darnach zog Jonathas mit dem beer
fiir A.scalon , da gicngen jm die bilrper aus
der stad eraus entgegen vnd ergaben sich.
1 Jfoec. 10, 86. U. 60.
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ERGBBSN
566
ERGETZEN
b) mit sächlichem dativ: welche niclilos sind
vod ergebe» sich der vnxucbt. Ephes. 4» 19.
c) mit praepos,: idi habe nie kttottn moi-*
sehen leid gelhan , der sich vnter den kOnig
Nebucadnczar rrgebcn Iial. Jud. 11. 1 ; Bac-
chidcs lies viel Iahen , so zuuor sich an ja
ergeben. 1 Mace. 1, 19; die blinden blul-
hunde haben sich vom predig ampl jn die
lim [i ergeben, das man kinder sur schulen
hallen solle. fl530). Ciiij* ; das ich seihst
gleube, es sey seyn ernst nicht, sondern habe
sieb yno die schanlz ergeben » du er Widder
noch goU noch nach menschen fngL itu ander
teyl xtidder die hyml. prnpheten. (1525).
Ciij*: vrsaoh isl die, das es die vernuiiffl nicht
vermag, sich alleiti auif den glauben zu erge-
ben. Jm. 3. 286".
d) mit dem infin, oder einem abhängigen
salz: niieh iliinrkt, d. CarUtad lialn« ich er-
geben vnd erwegen zu sein eyii oHeiiUicher
feynd gottes. das ander teyl toidder d. hyml.
Propheten, (1525). Oiij"; die «ngebrochene
blöde nalur sich schwerlich ergibt vnd aulT
gol erwöget, das sie gcwarte, das sie nvrr.,,ii,}
sihct noch empfindet, vier IrosU. psalmen.
(1526). B8\
e) sich ergriten mit gen. ist bei L. nicht,
tcie mhd., sich eines dinges hegeben, ent-
äusiern, darauf verzichten, sondern hat
auch in Meter verbindiMg die bedeutung
«on tieh Mn^ie», entoeM^esen m elieas,
etwas gefallen lassen : wer sich des ergeben
wil. das gollis reych in yn kummc vnd gotlis
Wille geschehe, der mache nur nil viel ausz-
UQgi*. ausleg. denfieft det v. «. (IS 18).
Eüj"; wollen wir aber Christum vnd das
euangeliiiiii linfion. so nidssen wir aiidi den
gast haben, den teufet mit seinen seliupcn,
der vns den schaden Ihut . . . lies müssen
wir vns ergeben, ellfehe seMne predigten,
(1533). Aiiif.
Ergeben , der sich der getoali eines an'
dem unterwirft, das pari, praet. des vorigen
adfeelMetii: damit habe ich aber nicht gc-
lert, das man den gefangenen vnd ergebenen
nicht solle harndierlzigkeil beweisen, ein
sendebrie/f von dem harten buchUn Widder
die bauren. (1525). dij".
Brgehcft^ «venire, gutMm» kommen,
meifient nnpenönUeh: welche aber mit
wercken die stindcn vnd tod letihen wollen,
den mus &i von not wegen also ei^gebou
Ar 117. peetkn. (1530). Fiij'; wie ervne
deutet, so isla ergangen. 1 Jfot. 41, 13;
wie dein kneclit gesagt lial, so ists ergangen.
2 Sam. 13, 35; sie gedachten noch daran,
wie es ergangen war im elende, weish. 19,
10; dem Unde derSodomo* vnd Gomorrer
wird es Ireglicher ergehen am jüngsten ge-
riclil denn solcher slad. MiUth 10, 15; ich
sehe, das die schiOart wil mit beleidigung
vnd grossem schaden ergehen, aposl. getck.
27, 10; nach ergangener atralTe. Bindseil
1, 317; die mengen geschieht vnd vnfdle.
ebeud. 7, 4ßS.
mhd. ergeu, ergau(Z^en. 1,471). ahd. irgin,
ir-,argangan (Graffi, 88 ff.), goth, usgaggan.
KrgelitI, dmrdi geix erwerben: es ist ein
vernnclitcs pitf , das entweder L'pnubt oder
ergeilzlist. ein chrisll, schöner lron.{lbZb)'
Hiij".
SigcrUch> e. üri^erlicb.
Ergern, ärgern.
Ergcmls, s. argernis.
Ergcrang, s. argerung.
Rr^tien, heute ohne nolft nncft ergWsen
gesc hl irhrn, welche sehreihwsg togür eintnal
bei L iu leg. der zehen gepot. 1528. Mr>' )
vorkommt. mAd. ergelzcn lüen. 1, b4A},ahd.
irgezan (G raff 4, 212), factiUv v. <ü^d. ir>
ge;;;an, ark<ä;i;an «erjresaen.
1) mit gen. der sache bedeutet es verges-
sen machen, etwas ersetzen, wofür ent^rhä-
4igen : welche su hungert vnd durstet uacli
der gerecbtigkeit. die sollen g«eltrgl, das ist
jres hungcrs vnd dlirsls ergctzet werden.
das 5., 6., vnd 7. eap. s. Malthei. <1532).
Fij''; das jr des erringen mangels wol vnd
vber relcbiich ergeizel werdet, das 14. vnd
15. eap, Jokamne, (1538). Vviiq«; vnd
bete vtjb gottes willen, sie wollen jm solche
tyrranney vergeben, er wnlb> sie erc.">!/en
jres Schadens, jamers vnd Iiertzeleids. mäer
den hM/af em Magdeburg. (153U). J>j';
idi bin jr hold
vnd wenn ich soll
gros vnglüek han,
d»ligl nicht an:
sie wil mich des ergelsen.
iraeicertio^ej, ikircAenfied 146.
Oigitized b)r
BRGETZLICH
567
EBGRBIPBir
2) ergeizen = laeUficare, deleeiare, er-
fmunt ich hat!« viel bekOnmiernisse in mei-
nem lierlzen , al)cr deine Iröslung (p/.) er-
geUelen 1111,'inc seelc. p«. 94, 19: zilclilige
4einen son, so wird er dich ergeUcn vnd
wird deiner seelen sanfft ihuo. spr, 29, 17.
3) re/l. sidi ergclicn,
a) mU gen. der sacke wie 1 : da wil ich
mich meitier mühe vnd meines hertienleides
ergeUen. Jer. S, IS.
b) ohne ioldten gen. , sich erfreuen , rer-
gnügen: wer hat frühcher gegessen mmI sich
er c!?! denn icli? pred. 2, 25; las dich
jrc liebe allezeit selligcn \miI ergeize dich
alle wege in jrer liehe, spr. ö, 19; jr soll
daCur saugen vnd eucli ergeUen von der fülle
jror hi rrligkeil. Jes. 66, 1 1 ; darnrnb hies-
sen diese btfswichl jr den schleicr wrprnis-
sen, damit sie verballel war, aufl'das sie sich
«rgetslen an jrer selitfnheil. Siuwma 32;
das ich zuuor mich ein wenig mil euch er*
geize. Rom. 15, 24; e. l. f. jr. wollt eupnil-
diglich annelimcn vnd sich weiter im psalier
vnd d«'r heiligen M hnft. die allci ley Irosls
voll ist» ergeuen. de WeUe hr. 2, 662.
B^flllieh: weil jlzl roagista>N. wider tu
<>. f. 7f»iicht, sich er{,'oizlich zu erzeigen
(um zu erfreuen), habe ich nicht wollen jo
lassen on meine scbrifll komen. Jm.B, 179*.
Krgetslichkelt, f. o6teefalio:ich bah keyn
ergclzlickeyt vnd erliolirnp, wnnn (denn^ i< li
liab dir vrsach fzw izdrn ^'ehen. etpi kuriz
vnäerweysung wie man beiclUen ioi. (Ibl^J).
Biij% vor. ru gebH Manaue 9,
Ergetinng, f dasselbe: vnd erwelet viel
lieber mU dem voick goiles vfi_!»eni,ieh zn lei-
den, denn die zeitliche crgelzung der äUiitien
tu haben* ffe(r. 11, 25 ; wo wolltenn denn
die fürstlichen ergeizung bleyben mil lanlzen,
iagen, rennen, spielen vnnd w.is der lileyrlien
wellllicher rrcnden sind? von welllUcher
-vberkeyt. {Lblö). tj".
IfgieaiMi» «if^nMbre, Aeroor/Itetsen, mhi.
ergiei(en {Bm, 1, 541**). ahd. ir-, argio:;an
{Graff 4, 283), aus L. liuzt sich nur der
reß. gebrauch belegen: die slrüme werden
sich mil dnander befftig ergiessen. weUh. b,
23; nach soksbem gaschrey ergos sich ein
gros wn^serstrom ntis einem kleinen bnm.
4t. in Esther 7, 7 ; sihe, er hal wol den fel-
sen geschlagen, das waaser flössen vnd beche
sich ergossen, jif. 78, 20.
ErgoaaCBi effusus, das pari. praeU det
vorigen : ich breite aus den frieden bey jr
wie einen ström vnd die herrligkeit der hei-
den wie einen ergossen (ausgetretenen) bach.
Je$. 66, 12.
Krgdticn, s. ergeizen.
Ergmppcn. ergreifen, enr i.fr/ien . wo wir
vns mit jnen vergleichen vnd .sie vns ergrap-
pen fcHttdten. L.*$ «orr. auf der barßtser
münthf Eulen^gd. ( 1 542i. ist auch
bis auil' diesen lag nicht auff gehorel weg/n-
schleiden kannen, schusseln . . . vnd w;is
ydenuan hal ergrappen können, de Wette br.
6. 325.
Ergraaei» bei L, büdiieh für erwrbm:
vnd wenn sie gleich was eigens orgra«!en,
müssen sie dennoch diimit hie nidden vnler
geringen baom oder bürgern bleiben, «raier
de» wueker mm predigen» (1540). Jüii**. «yt
be''r;i^i'n .
Ergreifen ) praet. ergreif, prehendere,
comprehenderCf deprehendere, mhd. ergrifen,
ergreif (Ben. 1, 572).
1} timUiehee ergreifen, eifaeeeHf fMcken»
nehmen,
aj mil blossem acc. : da er nach steyn vnd
kalck greylT, ergreyff er spynweb vnd aynen.
das ander teyi teidder d. hyml. prophetem.
(1525). Cij'; wer anssem schiff feilt, der
ergreilfl ein brel, daraulf er auszschwimme.
Uschr. 15S''; Simson ergreiff beide thUr an
der stadthor ... vnd htib sie aus mil den
rigeln. ridU. 16, 3 ; ergreilTe den achild vnd
Wolfen vnd mache dii h ntiff mir zu helfTen.
ps. 35, 2; ergrciffot den hämisch gollcs.
Ephee. 6, 17.
6 i da er aber verzog, ergriffisn die nienner
jn viid >ein weih vnd seine zwo IHdiler bey
der band. 1 Mos. 19, 16; vnd als sich Sa-
muel vmb wand, das er weggienge, eigreiff
er jn bey eim sipJTel seins rocks. 1 Som. 15»
27 ; vnd da ersieh vber mirb niachel, ergrnlT
ich jn bey seinem hart. 17, 35 ; wo wir be-
ginnen nchter ynn ehesachen zu werden, so
bat vns das kamprat bey dem ermel ergriftn.
von ehesachen, (1530). Aij''.
2) erreichm, einholen: auffvnd p^jp den
mennem nach, vnd wenn du sie ergreüTest,
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ERGRIMMEN
568
ERHALTEN
80 spridl tu jnen. 1 Mos. 44« 4 ; jaget jnen
eilend nach, denn jr werdet sie ergreiffeD.
Jos. 2, 5.
3) gefangen nehmen: keyser Sicgiuund cr-
yreiir jn bapit) vDterwegea vml ward
dem pfaUzgnuca befollicn. wUir dat ftap-
sium SU Rom. {\M'>k Rj''
4) ergreifeo, eria^^en 6et (utj etwas:
wenn ein dieb ergrilTen wird, das er ein.-
lirichl. 2 Jfof. 22« 2; wie sollisiu wicihen
vnd »■tiiitken , wen (!ti inil einem bui. hslabeii
luicli lapfler ergriUeii heiii^i, wie iclidicli
io diser lugcu crgnSeo hab. auff des bocks
tu Lejfptneh mlworU (1521). aiij*; aulT
das sie als die Öffentlichen hgenerynn yliren
eigen worlcn pr^riffeii werden, vom a^end-
mtU CkrisU. (152bJ. gij%
5) «ne^milleli und kitdM von seil. tag.
feuer, regeo, scbwerl, angsl, Treude, «. «. to. ;
mich hat ergrifTen die elende zeit. Biob 30,
1 1) ; seid nicht in der linsternis, das eiu li rier
tag wie ein dich ergreifTe. 1 Thess. b, 4 ;
wenn ein fewr suskonipt vnd ergretllt die
dornen. 2 Mos. 22. 6; spao an vnd fahre
hin ab, das dieh der \-oi'p\) niclit orgreiHe.
1 kön, 18. 44; ürey nioudeu Hucbl für dem
Schwert deiner feintle, das diehs ergreiffe.
1 dkron. 22, 12; es hahen mieh meine san-
den eij^iilTen. ps. 40, 13: dein grimmiger
2ürn erj^-reilTc sie. 69, 25; angst lial uiifli
ergnllen. Jes. 21, 3; freude vnd wonne
werden sie ergreilTen. 35» 10.
KrgrlHHen, tra incendi, ftmtre, früher,
wie das mhd. cinfnrhe grimmen, starkfor-
wdg, bei L. mit schwachem prael.: da cr-
grimniel Kain seer vnd sein geberde verlei-
het sich. 1 Jfot. 4* 5 ; meio herr, dein toro
ergrimme niehi vlicr deinen kneelit. 11, 18;
ah herr, warunib wil dein zürn ergrimmen
vber dein voick ? 2 Mos. 32, 1 1 ; da ergrim-
met Dauid nil grossem sora. 2 iSam, 1 2» 5 ;
ab Jhesus sie sähe weinen • . . ergrimmet
er im petsl {irfßQintjOuio zip nyfvf.iaxi,
vuig, fremuil spihlu, die vorluih. über-
aelswi|fM haben: er griszgrami im geisl).
/oA. 11, 33; Jhestts aber ergrimmet aher-
mal in jra sclbs. 11, 3S. vgl. erlirimmen.
KrgrÖbclB; ergriOil eln , (M'jrrohbeln , was
ergrübeln, exquirere, ausspüren: die giff-
ligen meidcr, die sich i^eissen, wo sie etwas
ergrtfhbeln md erhaschen können {laLven.:
expiscenlur et arripiant), am nehi^t^n zu lad-
deln. deudsch catech. (1529). Lij\ wer
hals yhm bt-fulbeu, sulcbes zu er^robbeUi
vnd tu Stelen? von heimlichen vnd getMen
brieffen. (1529). Ciiij*; es soft yluii der
kOtzel vnd lusl heimliche bnefle vnd rede tu
ergrobbeln gebü«sel werden, ebend. Ciiij\
Bigrildci, bi$ auf den grund durth- '
dringen, genau erforschen, mhd. ergründen
{Ben. 1, 5S2"), ahJ. .irgrund.in [Ginff \,
332) • e«< i>i tias htrlJ ewi Irulzig vnd \ er-
zagt liiug, wer kan es ergründen? ich der
herr han das herts ergrOnden vnd die nieren
prüfen. Jer. 17, 7. 10.
F.rgrOnen, grun werden, fig'ärUch: neue
kräfle bekommen, erstarken: das yhr der
mal eyns Widder ergmoet scyt von mir lu
halten« wie yhr zuuor von myr gehalten habt.
P/i'/ I IM in flein n. lest. v. j. 1522.
I>rhaben , die urfjaniache form des par(.
prael. von erheben, adjecticisch mä der be-
deuiung »ubümit, aUu$, hoch: alle hohe vnd
erhabene ccdern. Jes. 2, 13; alle erhabene
hügel. 2, M ; sähe ich den herrn Mlzen Mift
eim hohen vnd erhaben slul. 1 ; der herr
ist erhaben, denn er wonet in der hohe. 33»
5 ; alsospricht der hohe vnd erhabene. 57, 15.
Erhalten^ in mehrfachem sinn.
\) hallen, aufrechl hallen, unterstützen :
meme üeele liatigel dir an, deine rechte Imuü
ertidt mich. pe. 09, 9 ; die bedttfffen seer
wol eines Irösters, der sie slercke vod er>
lialle , das sie solchs ertragen vnd ausstehen
können, das 14. vnd 15. cap. Johannis.
(1538). Ccj'.
2) fsroare, eonsertare, behalten, bewak-
ren : das in lielt dns Heisch vnticnves-
lieli. randtjl. zu 4 Mos. 18, lü; «letin Mub
Dauids willen gab der herr sein goll jiu ein
Hecht stt Jerusalem , das er seinen son nach
jm erwecket vnd erhielt zu Jerusalem. 1 kön.
15, 1 ; i( h vvd seinen stuel, so lange der hi-
mel wehret, erhallen, ps. 89, 30; du er-
hdtesl stets friede. Jee. 26, 3 ; wer wü den
bey ehren erhalten , der sein amt seihs m-
elirel? Sir. 10, 32; wer sein leben erhalten
wil, der wirds verlieren. Matlh. 16, 25;
heiliger valer, erhalt sie in deinem namen.
Jch» 11, tl ; wyr sehen yhe für äugen» daa
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EBHALTER
569
ERHBBBN
gott leglich Diclil eyllel luboiicr, sondcru
auch weyb» schaffet vnd eriioHl ym leben.
das 7. cap. s. Pauli zu den Corinthein.
(1523). Aiij''; viul «loch so from isi, «las er
polles wort vnd dicnsle fordert vnd cilinllpn
hillU. eilt sermon von dem heubtman lu Ca-
pemaum. (1535). ßg'*; bitte auch daneben
gott , das er vns bey sdnem liecbt vnd gna-
dciij-i jrlioi) wnrl prhnllp. L.'s vorr. auf der
barfuiter münclhe Euien^piegcl. ( 1 542). * üj'
3) aushalten: die zeit lai yhm gar lang
worden , fleisch vnd blat kflnde es iriehl so
lang erhalten, vber das enU ku^ Mose.
(1527). ooiiij".
4) darlhun» beweisen: wenn er das nicht
beweysel vnd erhellt, so felll alle soyn ding.
das ander f^l tsidder d. Airml. pritjpiielen.
(1525). nj".
5) accipcre, bekommen, crlatKjen: ^-nVnm.
las VHS vnscrai vatcr wem zu Lriucleu gebon
vnd bei jm schlaffen » das wir samen von vn-
serin vater erhallen. I Mos. 19, 32; sie er-
halten einon sie^ nach ;lt'in ;iii(lprn. ps. S 1, S.
6) sich erhallen, susUnere se: gleich wie
ein mensch tcglich mit trlndwn sich labet,
hUlet, quiekt vnd erhell. vUrtrSttiiehe psal-
men. fl5->R). Hj''.
Erhalter, «». senalor: Jnso|ili war ein
erhaller seines volclis. Sir. lö, 17; die fui-
nemesten Verteidiger vnd erhalter desmamc-
lischcn gcsetzes. oerle^m^ des «leoran.
(154? . Mm*.
Erhaltung, f. vonservalio: des leyhs or-
hallungc. ausleg. der ep. vnd euang. vom
aiamt ete. (1528). iJi6*; erhaltung der
reinen lere, das 16. rap. JoAonnis. (153S).
Piiij*; erhalhiiiirr dor pfarn n vml prcdigslU'
len. originalbr. v. j. 1525 im ges.-archiv
tH IFcmr. 0 pag, 124. E6E. n. 4.
lilliBgeB, »ttspendere, außangen, pari,
prael. erhiong und orliongfl. d. i. rrhrnpi'h'
forlilingtei, pari, erliaii/^cn und crlicnis'Pl (or-
hüiiglj: Absalom der sich wider seine« vaior
Dauid aufllehnet, erhieng zu lelil an einer
eichen, vnlerrichl der visitatom. (1537).
nj'- ; meine scele wOndsrhci «^rhr^ngen in sein
vnd meine gebcinc den lod. Uiob 1, 15; vnd
ndirKch erholen durch fmme ieotc das er
nicht orhengol ist. von den eom^^ vnd
JUreAtfn. (1539). Jiij''. sich erhXngen , s«m*
pendere se : vnd er tiub aivM dauon , gieng
hin vnd erhengcl sieh lelbs. JfattJk. 27» 35.
mhd. erhllhen (Ben. 1, 610), oftd. iriilhan
(Grtiff 705).
Erharren, encarlen, gewöhnlich mit ycn.
der Sache, selien mit acc: heben brUder,
hallt doch gedoll vnd lasst vns noch Itlnff
tage der hülfle erharren von gott. Jud. 7,
22; ein dem n liger erharret derzeit, die jn
tritslen wird. 6ir. I, 28; sein cuangelion mit
macht würde bey euch auITgchcn, wo yhr
suuor auslyddet vnd yhm die sache heym ge-
bet vnd seiner räche erharret, ermanunge
zum friede. (1525). Ciij"; aber es war noch
Trüe, das die kinder noch nicht gessen ballen,
daramb kdndte ich des Isntxes nicht erhar-
ren. Jen. 5. 268*; das wil er vns einbilden,
wenn wirs nur kilndlen erharren vnd gedult
liai)eu. vber das erste buch Mose. (1527).
s(i iiij''.
Erhärten« hart werden: darttmb sehen die
ellem zn, das sie nach goltes farfdb den kin-
drrn wol rui ^tehen, vnd fluchs ynn der erste
darzu tiiuu, weil sie sich noch ziehen, biegen
vnd leiten lassen , vnd nicht harren bis sie
erwachsen vnd ynn yfarem malwillcn erhart-
tet werden, aneleg, derM^engeptO. (1528).
Liiij'-.
Erhaschen^ ergreifen, erwischen: strecke
deine band aus vnd erhassehe sie bey dem
schwanlz. 2 Mos. 4, 4 ; er {der fOMfo««)
lanrcl, das er den elenden (^ilii^-;t'?i»\ vnd er
hasschet i buUa cene dotiuni: er derliascht)
jn, wenn er jn in sein netze zeucht, ps. 1 0,
9 ; vnd Oositheus . « . erhasschet Gorgiam
vnd hicll jn beim manlel. 2 Macc, 12, 35;
vnd der wo?^ erhasrhel vn«l rcrstrcwe! tlie
.siliafe. Joh. 10, 12; ist der halben dennoch
liic anff XU sehen, das sidcher ledige sliffte
gnitcr nicht ynn die rappAsso kVmen vnd eyn
i^iiclier /n sirli revsse, was er rrha<scht.
ordfnunf/c ri/Mf«; gemeinen Kastens. (1523).
Aij\ vgl. hasciien.
ErbMOB, zerhanent iodi hitnen: ich werde
erhawcn oder erstochen, ich musz es gott
hefelilon. lisc'hr. 3S8^ — mhd. erhouwen
(Ben. 1, 721''), oAd. irbouwan {Graff 4,
706».
Erheben y toUere, exlollerc. praet. crhuh,
pari, erhaben, mftd. erbeben {Ben. 1, 645),
72
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EROEBeN
570
CRHSBEIf
akd. arhefa« {Graff A, 8l8j, goth. ushaQan.
«efren «fem »larken frort, erhaben wtäkeint
bei L, nicht sflifn auch ein $ehwaehformi-
ges pari, erhebt {vgl. anlirln»« . .luftichm h
goU bal midi hoch erhebt durcli ilicscii sie(j.
randgl. m n'dkl. 1 1, 35 ; uochi yemand den
eaangelisten fragen» wie disze auszselzigea
von ferne gestanden vnnd yhre styniin erhebt
haben, euang. ron dm tzehen ausselzigen.
(1521). Dj*; da solt sich aller erst ein rhü-
men vnd schreien erhebt haben, wamunge
an s. L deudschen. (1531). Dj'; vnd solt
solch trotzen sich crhelil iialu'ii , (l.i> ilir
sonne nicht wol dafür bette scheinen können.
au ff das vemeim keiserlich edicL (1531 .
Aiiij* ; nw machen sie den bapst ein siaihel-
ler des erbebten Christi ym hymel. an den
ekristl. adel. (1 520). Ciij''.
bedeulungen und gebrauch.
t) die äugen, die band erheben, aufheben,
tu dCe k5he heben . empor richten : du hast
drine ntigon erhoben wider den heiligen in
Israel. 2 kön. 19, 22; stehe anfT. |ierr goU,
erhebe deine band (zur hülfe), ps. 10, 12;
zu der seit, da ich Israel erwelele, erfaub ich
meine band (um su schtcören) m den aamen
des banses Jacob, vnil g.ih iiiirlt jnpn /ii or~
keimen iu Ej^yplenlande . ja ich erhub meine
band zu Jnen vnd sprach, ich bin der herr
ewr gOtt. Ezecfi. 20, 5. das hau bt eines ge-
fnnf^nnrn ct lit'lii'ii , ihn aux ih r hafl i nllas-
sen: vImt diev und I'Ii.ir.iM ilt iii ln^iihl
erbeben vnd dich wider an dem ampt stellen.
1 Mos. 40, 13; vnd (fftarao) erhnb das
beubi lies iil crsten beckers. 40, 20. vgh 2
kön. 25, 27.
2) die stimme erheben, laut werden lau-
ten: erii^e deine sttm wie eine posaune.
Je», S8« 1 ; da er solcbs redet , erhub ein
weib im volck die stimme vnd sprach, Luc.
II. 27 : vnd (m hüben jre slimm« vnd spra-
chen. 17. 13.
8) die hotte erbeben . danril aufhrei^en
xumtoeiferneften: abto erhubAbrani sc i n • 1 1 ii i-
len, kam vnd wonet im bayn llamre. 1 Mos.
13, 18.
4) geld erbeben, eineasneren; da lies er
mit dem ablas etUc^e beuleldrescher ausgehen,
der lente gebl zu erbeben. wiäeriaebapelMm
SU Aom. (1545).
5) einen erheben, a) erhöhen, gegensati
von erniedcm: darumb das ich dich aus dem
staub erbahon habe vnd zum fllrsleu gemarbt.
! kön. IC, 2: wa< hat 711 vii^ern -/oitiii den
l)iulseufler Jubum secundum szo buch erha-
ben, an den ehrisU, adet, (1520). .\iij^ ;
dtsz ander gebeth Ibnt Izwey dingk, eroidert
vnnd erhebt vns. austeg. deutet des v. n.
(1518). Ci,j' .
b) canonisieren , heitigspn chen : wo die
walfarUrn nil wollen angehen, hebt man die
b«-y1t^'<'M an zurliehi ii , iiit den heiligen zu
i'ln i-ii, liie wnl iii \ ci lielieiin jriiU!; geeh-
lil wurden, an den chrisU. adel. (1520).
Jij ; das man meinet, die seyen alleinc hei-
lig, die tod sind odder erhaben «Verden, aics-
leg. der ^p. vnd euong. vom adnetU elc.
(1528). YylJ^
c) goll, den berrn erbeben, rüAmeii, prei'
$en: das ist mein goll. ich wil jn preisen, er
ist meines vators goti, i< h wil jn erhehAn.
2 .Wo.s 15, 2: erhebet diii hrrrri viiscrii
goll, helel an zu seinem hissclieniel. denn er
ist beilig. ps. 9ü, 5. vgl. v. 1); raeine seelc
erhebt («11^. magniBcat ) den herrn. Lne,
I. 46.
Gl erbeben = durchsetzen rollbringen,
erreichen: wir haben vns bis da lier allezeit
... gar demUtigUch erboten dem bapst vnd
btsschotien, das wir nicht woltcn jr kircben
rechte vnd gewall zn reissen , somlern wn
sie vns ni«'lif zu voclinstlirhen arlikeln iwiin-
gen , gern von jnen gewediel vnd regirl sein
. . . , aber wir liabens nicht mttgen erheben
noch erlangen, von der tcinckelmesse. (t 533).
Ii Ii h.'ilio wol j^ed.irlil diriuiib .mzvspre-
cheu , weisz aber nicht . was ich erheben
werde, de Wette hr. 3. 425.
7) refl. gebruueh,
a] sich erheben, vom Inger aufstehen, sich
aufrichten: wenn er ider levialham sirh er-
bebt , so enUelzcn sich die slarcken. Utob
41, 16.
b) «icfc aufmachen und (jehm : da erhub
sieli der enc-el gottcs, der für den: lieer Is-
rael Iter 2och, vnd maclit sich hinder sie.
2 Uos. 14, 19. aus einem ort, an einen ort
sich erbeben, HeH hegeken: da Jhesus diese
rede volcndct halte , erhub er sich aus Gali-
lea. JfollA. 19, 1 ; da aber der sudwind webd
Digitizcd by G«.j
EBHEBEN
571
EtitilMEh
. . . erhiiben sie sich gen Assod. opcwl.
geteh. 21» 13.
c) sich empor heben, in die höhe steigen :
da Schwüngen die clierubimjre Uügd vud ei-
ImbcQ sich von der erden. Exech. 10, 19;
<lie wolcke erliub sich von der wonung des
xeugnis. 4 Mos. 10, II; Imttcn aber eine
K»sung mil ein ander . . . iml dein schwell
vber sie lu fallen , weuu der rauch von «1er
sUd sieb erhöbe, ncbl. 20, 38.
d) das meer eiid>t sieb, wen» teme wel-
len hoch gehen: gleich wie sich ein meei < r-
hebl mit seinen wellen. Ezech. 3.
e) ein rcifh erhebt sich, kompl riupnt\
tcird mächlig . >ein köuig ^vird holier w<;r-
den denn Agag, vnd sein reich wird sich er-
heben. 4 Jfo«. 24. 7.
f) sich wider einen erheben, f endlich ge-
gen jemanden auftreten: vud es begab sirh.
da sie auÜ" dem leide waren, erhub sich K.iin
wider seinen bnider Habel vnd schlug jn lfd.
1 Mos. 4, 8. stoh: Moab inus vertilget w er-
den . . . darunab das es >'u:h wiilr-i drn ht'rrn
' vIkiIx ii IkU (vulg. cont)a dominum gloria
lus eal). Jer. 48. 42; du Belsazar hasl dim
berlz nicht gcdemOtiget , sondern hast dt< I i
wider den herm des himels erheben. Dan.
6. 23.
g) sich Uber einen, etwas erheben: wa-
ninib erhebt jr euch vber die gemeinde des
herrn? 4 Jfof. 16r 3; als er nu sähe, dns
das vnldi aus der s(ad gieng. erhuh er m h
vbof vnd schluf? sio. riebt. 0. 13; nn
vokk wird sich erheben vber das ander, vnd
ein reich vber das ender. Luc. 21, 10: sind
(seit) das bapslvm sich vber das kli^t i ili iui
erhaben hat. leamui^e o» s. L ieudschen.
(1531). Fj" .
h) sich eines dinges erheben , überheben,
dmnil ^osxlftun, prahlen: erheb dich nicht
deiner Ueider. Sir. It, 4; hcrr, las dem
gottlosen sein bcgirde nicht, stercke seinen
inutwillcn nicht, sie möchten si<lis erheben.
ps. 14u, 9 ; das sie sich nicht alkin des bril-
steten vnd erhüben, das sie Abrahams sannen
waren, zwo pred^ auf der kmderlaufe.
(1540). Aiiij*.
i\ da künden sie sich nicht jnn die go-
daucken erlieben ( iu den gedanken empor
tehmngen)t das goll bey diesem Christo
were. das 16. cap. Johannis. (1538). Tiiij' .
k) sich erheben entstehen, z. b. iiaüer,
slrcjt, kn« g etc: es hat sich ein haddervber
deinen Worten ym abendmal erhaben, vom
abendmal Christi. 11528). xij"; darnadi t r-
liiih sich ein streit zu Casar mit ih n IMiili-
su in. l chron. 21, 4; denn wo sich ein
krieg erhübe . machten sie sich auch zu vn-
Sern feinden schlahen. 2 Ifo«. 1, 10; wenn
sidi Irübsal vnd Verfolgung erhobt. Matth.
13, 21 ; da »^rlmb sieb eiiir Irage. Joh. 3.
25. der wind eriiebt sidi, füngl anzuwehen:
<la der sudwind sich erhub. aposl. ^eh.
28. 13.
Krbfben, n. ea^allatio. sublalio: das er-
licben macht sie feynd vaud vorfolger, aber
die demul macht «y frunde. die iMen pusM-
psalm. (1517). Biij".
Erbebe Hg, f. 1) ton der er Hebung du»
herzens im gebet, s. anniphiin^ 2.
2) heilig sprechung , canonisation : ey du
feyner ba|istheuchler Benno, wie wol baslu
deyne erhebung verdienet, widder den newen
■ ■j'tjnfL (1524). •» iii]'- vgl. erheben 5, b.
1 rli( nk<'n, laqueo suspendere: vnd wenn
uci cai din.d gleich richter, dazu den Schenils
auch redlich des diebslals vberseugei bette,
kündte er jn denn nicht anders cibeiickm,
er mii^tc <n]rh vrigt'lu'ffre , liciiiisschr weise
riirnemen. wider den bischo ff zu Magdeburg.
( I 539). sich erhenken, mwpemfere «e:
lieser [Jvkas) iiat erworben den acker vmb
.Ich Mii^f rechten lohn vnd sich erhenckt.
apost. gesch. 1,18.
Erhctxeni iwitigare: das auff mich erheizet
\v<>rde das gantze klosUr zu Nymplzschen.
vrsach vnd antwort. (I523|. Aij'; da snyn
sie {die ablaszprpdiger ) wultend aiill' mich
erlietit vud nach vielen leslerungeti . . . zu-
leUl auch für dem aller heyligsten yn gott
vatler Leo dem tzehendon vorklagt, appella-
tion. (1520). Aij*; schiiH iclil>'r wilch nn alb^
vrsach anfl mich erliet/ii se\n. egn sende-
brieff an bapsl Leo X. (1521). Aij*.
BrUBteri glewhyUl mif enhinder [$. ^.),
docAieoMnlcAl blosz druckfehler, weilmehr-
mals vorkommey}d: der drille «:on aber ist
weil erhin ler konicn gegen dem morgen.
vber das ersU bneh Jfoi«. (1527). dj";
72*
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EUtllTZeN
572
LHiiOLLiNi.
da rureii a\e miclt erhimler jnii;, schlaimflTen-
laoil. von dt r lau ff, \h'ih). Hij'".
Krkitien, bei L. nur Iraim. caiefacere:
web denea «Ii« Ue« morgens früe aulT »inü,
d«s nuffim* sich tu vleiMigen, vnd siueii bis
in die nacht, das sie der weia erhilzU Jes.
!>. 11; auQ das niclil der hlutrecher dcui
ludUchlegur uactiidge, weil »eiu hcrU crhiUt
ist. 5 Jfot. 19* 6; was hak ich uiisgehandeil
oder gesundiget, das du so aufTmich erhitzt
bisi? 1 Wos. 31. 3G.
Ürböbeu ( crliuiieti ) . exaUart, erheben,
uüid. crhwIjiMi (l^eA. 1» 6U8|. ahd. irliohan
{Graft \, 781), foth, ushaul^ao.
1 ) ein hauä erhöhen, aufbauen, errichten:
vnd erhöhen «hu haus vnsers goUes. üsra
9, 9.
2) all« lal sotlen erhöhet iauit/efuiU) wer-
den vnd aile berge vnd hfigel sollen genUlri-
get werden. Jes. 40, 4.
3) vnd wie Müm-s iii dir wu^lcii finp
üchUuge erhöhet (iü22: ciholiei) lud, al<>u
lUMs des menschen son criitthel werden.
Joh. 3, 14.
I i kiluler mliüheri, fjroszziehen: i« li habe
kiiiiler aull'erzugen vnd erhöhet {vulf/. lilios
enulrivi et exallavi). Je$, 1, 2.
5) das horn jemandes» 4. 1. tHnenuusht
erhüben: der horr winl macht geben seinem
köiii^'e, vnd prltttlirn il is liorn seines gesalb-
ten. 1 6ain. 2, lU; vad er erhübet das horn
seines voicks. pt. 148, 14.
0) aus dem niedem erheben, gegensaU
»Tiiiedrigen: erhohen was nydrig ist. das
magni/ical. (1521). aüj''; der tierr nidrigel
vnd erhöhet, er bebt aulT den dürffligen aus
dem staub vnd erhöhet den armen aus dem
kül. 1 Sam, 2, 7. 8; der die niedrigen er-
liobel vnd den hetrühlnn empor hilfft. Hiob
5, 1 1 ; denn wer sieh seibs erbübet, tier winl
emidriget, vnd wer sich selbs emidriget, der
wird crhuhel (1522: erhöhet). Matth. 23, 12.
1) würde, hohe sttüutKj ertheilen: nach
diesen gescbichlen niaeblu der kümg Ahas-
ueros Hauan grusz . . . vnd eriiohel ju vnd
seUl seinen stael vber alle Ittrsien. Sstker
3* I ; vnd der könig erhübet Daniel . . . vnd
macht jn zum fur«len vber da» gaulze Jand.
i>ai<. 2, 48.
8> erfceden, preUen: preiset mit mir den
herrn vnd lasst vns mit einander seinen na-
uien erhüben, ps. 34, 4 ; ich %\ il dtcli er-
hüben, mein goll, du küuig, vnd deinen na-
men loben jiner vnd ewiglich. 145, 1.
KtMlnig (erhohuttg), f, «JuUtaUo, gtfttH"
$atz von erniedriguug : alles was von Chri-
stus nydrnng vnnd crholiung nl ges.igt, soll
dem menschen Izu gelegt weideiu autkjf.
der ep. und €uang. vom dtristag. (1522).
Nij*; emidderuog vnd erhöh ung. aasleg. der
ep. rnd fVfati;. von oslern ( iTi l 1). hiiij''.
Erheleu, nüid. eriiulu [Ben. 1, 703), dy.
irholun, arbalon {Graff i, bb'i) , gebraucht
L. noeft in mehreren, Jlenle amgettorheMn
bedeulungen.
1) xßiederholen : von diesem slUcke . . .
habe ich gnugsam geschrieben in einem büch-
lin vom tarckenkrieg, das nicht not widerumb
zuerbolen. eine heerprtdigi, (1542 u bliiij**.
2) holen, erlangen, ertcerbcn: alsu helle
mein bock {Emser ) yuti .iiHicni slucken w ol
Hill lusl vnd frenden scli.iud gnug erworben,
aber an der warheil must er sie mit grossem
Wielen viul Lolii-ii erholen, auff das cbir-
chri.^dicli buch bo(l,s Emszers. (1521 . Bj'.
'S) sieh erholen, iw( gen.: wo fuikuuipl
lieh, glaub vnd creuti vnd was christlich le-
ben belriin, mag sich des yederman aus den
vorignn |inslilleu erbuleo vnd erynneru. aus-
ley. der ep. i nd euang. vom heil. dr<'y Könige
[est etc. (Iü25j. Aüj' ,- was diiriLuh für
schände aoflTvos feilet, wollen wir vns des
Schadens durch diesen schätz reichlich erho*
len. das 17. cap. Johannis. (1530;. kj^';
vnd wiewol ich dieser jrer vntugeud heubt-
meister müchte mit recht angreiflen vnd mich
meiner ehr an jnen erholen. Jen. 1, 177^
4) bloszes sich erholen, respiran-, zu
neuen hräften hommen: am .siehenden la^
ahi r sollen knccht, (aglüuer vnd allerley cr-
hey ler , ia auch pferd , ochsen vnd ander er-
hevlsani vtehe ru;;e baheii . . . aulF das sie
sich mit rugc widder erholen, auslcg. der
zehen gepot. (152S). J5*: viid das er das
volck, das sicli kaum ein wenig erholet iiaile,
nieht wolle In der verOnchten beiden hende
f:el)en. 2 Macc. 13, 11.
Krhelnng, /' 1 i consuHatio , ratl** erho-
lung: so mögen auch die nawen fursleber,
so oA es ynen nodl sein wirdt» hey den al-
EHUOHLN
573
fiRINjiERUNG
4«B crholttoge babeD . welch» sich die alilen
funUher vmb der ulii e giHle» vnd {gemeines
nuUs willen niclil hcscliwerei!, vinclfr liow eii
vuleiTicUl vnd ntlU luilleyleu aullea. vrüe-
niMjf» eine* gememen katten», (1523). Düj'*.
2) rttpiratio. b«Ug. t, utUtr ergeUlkh-
keii.
Krhöreu, mhd. «'rlKeien (Ben. l, 713'),
l) auiUre, hören: ich meyu aber, das vvir
ynwendjg Uehen odder Uwelflt iaren »okh
wind, solch rauschen vod bniiuxen gehabt
vrul ^'eh«frl haben ... das ich kauinet gl«wl),
das tzuuur ylie eyn tzeyl aio gros^^e vund aio
viel wind vnd brauszen habe erliorcl. au*«-
Ug. iMT «jp. vmi «lonjir. du odiieNl«. ( 1 522 ).
Nlij''; vou der weit an isis nicht erhöret, das
jenian«! ftnfm geboren Minden die angcii.uifl-
gclban habe. Joh. 9, 32 i der glciciien von
der wdt her nie erhttret sey. loMfer Ae tab-
batker. (1538). Aiij''.
2) exaudire, eine bitle gewähren, sumeiil
von goU: darutnb d.is der liei r d«'iii elend
erhürcl hat. i Moa. \ 6, Ii, dazu um Uiuael
habe ich dich auch erbOret* 17, 20; vnd
goii crhürel Lea vnd sie ward achwanger.
30, 17 und in v. a. sl. von menschm : vn;!
sandle holen zum k«>uige der Edotuiiei viui
sprach 'laa anich durch dein land ziehen',
aber der Edomiler kOnig erhOrel sie nicht.
rieht. \\, 17; vvirstu heute diesem vulck
einen dienst Ihun vnd jnen zu willen sein
vnd >ic crhOrca . . . &o werdeu »ie dir viUer»
thenig sein dein leben lang» 1 JUw. 12, 7.
Erhörun^^ f. wanMUa: hie mOcht man
Ciirislu aulirUcken alle die vvorl , d iryn er
vcrheisseu hat erhörunge seinen heyligen.
ausleg. der ep. vnd euang. vom aduent eU.
(1528). JJilij*.
Rrbnngcrn^ 1) fr. fame necare: die meo-
scIifM ZU crhtmgern vnd vertilgen, der 147.
psuim. (1532). Uiij"; das uu aafaheu eUiche
junekem, siedle, ia auch kleine dreckaledün,
diJrfer daiu , vnd wollen jren pfarberm vnd
|trcdigern wehren, das sie niclit sollen :\nff
der cantz«»! die stindt; mkI ]ii<\rr sliaHtii, oder
wollen aie venagt-n \nd criiuugeru, terma-
Hung zum ffebei wider ä. T. (1541). Bj";
«he «ik nnae cardinal vnd prelaten zu süincn
bringi', sind sie erhungert, verbrent, crtreiiekt,
ermordel. Jen, C, 351*. vgl, aushungern.
2) iftir. fam« ptrire, wrhmgem: gotl
lial VHS uu viel jar her reichlich versorget,
noch biltlls nicht, ni! i^deichwol jederman
erhungern, hausposl. (Willehb. 1545)«<om-
nurteä 84*.
Krinncfer, m. momlor: (ChrisHu} den
bedigeu geiüt seinen verklerer oder inciser
vnd seiner worl erinner Isic) nennet, auff das
veraieiiU keiserUch edict, (153 Ij.
Krinnenj 1) monere, adeumere, »na ge-
dächtnU ^rtn^an,
a) mit acc. der person. gm. der sacke:
vnd erinneret sie der glückseligen schlachlen,
(he sie vor gelhau hallen. 2 Macc. 15. 9;
der aelhige wird euch erinnern alles des, das
ich euch gesagt habe. Joh. H, 26; ich er-
innere euch «bor, liehen brdder, des cuan-
gulij , da$ ich euch verkUadigel hah. l Cor.
1 5, 1 ; solche bat mich (Irrt mm Uett auch,
und ftnn^t lieiAaift die «Idfo trrt^ wt(er die
bedeutung von bemerken, erwähnen] ein mal
für drey odder vier iaieii eryiiuert ein fein
geierler plarher auil' uytu durü'c. vom ubcnU-
nuUChnsU, (1528). Aiij*; bey vielen der
brauch ist bheben , das man den sterbenden
(Irts erueifix rürgelialteii vnd >ie erinuerl des
iciden.N (du i^u. vondertcinrkelmexse. ( 1 534).
tiij ' ; vnd euch, mein« liehen herro vnd freunde,
so pfarrherr vnd prediger sind, wil ich gantx
Irewlich ewers ampls hieniil erinnert haben.
VOM den jüden vnd jrf» tü<j*'*r 1 1 543). liiij'.
b) ein abhängiger iutz jolyl: vnd ihu
barmherlaigfceil an mir, das du Pharao erin-
nerst, das er mich aus diesem hause ftlre.
1 Jllo*. 40, 14; erinnert sie, wie vuser va-
ter Abraham maucberley ventuchl isl. Jud*
8, 19.
e) ee alehl der dloase oce. der pene»,
ohne gegemiand: auch wiinl dein knecht
durch sie erinnert, ps. 19, 12; ich habs
aber dennoch gewagt vnd euch elwa« wol-
len schreibeu, lieben brttder, euch zu erin-
nern. Rom. 15, 15.
2) sich erinnern, meminisse, mit gen. des
gegenständes: vnd erinnere mich des vnge-
rerbelcn giaubeu:> lu üir. 2 i'im. l, 5.
BrilMiMBg, f, admmUtio: vnd thet wol
vnd fein dran, das er von der anf^er^tellung
eine erinneninj; tliel. 2 Mos. 12, 43; {der
aposlei) nicht mil gesotten vnd ge^eUen
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ERJAGEN
574
KU KENNEN
dritin'el uotli lioybcl, sondt^rn reil2(!l vnd
hetzet vns diirrlt erynnerunf^i' iler vuauh-
sprcchliohon gnade gottcs. ausleg. der ep.
Wtdtuang. lomoim^tete. (152b). CCciij*;
das wir vds bUlich selbü solleo reitzeii vnd
vermancQ an ( nhne } psuliuen vnd freinlulc
erynncrungziirdancksdijuug. der 147.p«a/m.
(1532). Aüj^
Erjage», nancüci, erUn^n, erwerben,
mhd. erjagen {Ben. \, 760*): vnd |«ureleii
aull jn vnd suchten , ob sie etwas; »Mjfifon
(auffangen) kUmllen aus seineiu munde, das
sie eine sache 20 jm betten. 11, 54;
wenn du solclis auff vos kandtost bringen,
so Ik'Uc deyii hilicr .i^'ifHiiif.T groll ctw.is an
VHS erjagt, äaa audvr leyl tciddei d. hijml.
prophelen. (1525). Bij ; den rhum yrn te-
digen Md eriagen. anlworl äeulsch. (iS22).
ßij'' ; vnü sich aua eigener vcnnessenheii vn-
terslanden e'mcn rhiin» 7u erta^'cii. 1 Macc.
5, (jl ; ehre eriagen. vorr. auff den psaller.
Bin4$eH 7, 327; (ireys eriagen. amleg.
der ep. vnd ewtng, wm aditent. (1528).
DDd iiij'.
Erjähreu, durch Verjährung erwerben:
szo hau» yhiu {das grosie gtU dem bapsl)
ChristiiB vnd sanct Peler auch nit aufTgeet-
bei, szo hals yhm such nicniant geben noch
gpüelienn, szo isls aiicli nil ers^'ssrn nodi
ericrri. an den christl. adel. (l.*>20 . Euj".
Erkalten, kalt toerden, mhd. cikultua
(Ben. 1, 779), M ercalUn {Grmff 4, 382).
1) die arme kindelbetterin , wil sie nicht
erkalten i erfrieren 1, so mag sie m h mif jrptii
mcnldin decken, tuiusposi. {Wittenb. 1545)
teinterteü 16*.
2) vnd wird die liebe in vielen efkallen.
Matih. 24. 12; erkaltete aander, der 147.
psulm 1 f..'s2l. Kiij".
Krkargeoi cmnparcere, ersparen: was
nicbt taug noch gut ist, das gibt man gott
vnd seinen dienern , vnd wils dda erkai^n.
randgt. zu 3 Mos. 20. Bugenkngcn
in der allen nd. biüel ubersetzt diese stelle :
vnde will aldar besparen vnde erkargen.
Erftt^reiy erkiafeB (erkenfisn), emere,
dwreh kauf erwerben , mJtd. crkoarcn (/fen.
t. 868*), aM. archoufan {Graff 4. 374|:
e» war aber von aUer»ber eine solche gewon-
heit in Israel , wenn einer ein gut niebl be-
! erben noch erkeuflcn w olt ... so sog er
seinen schlich aus. HuiU !. 7; .illes was ge-
sinds da htini geburu oder crkauUl u»!. 1 Mos.
17, 5 ; jr seid thewer erkauft. I Cor, 6, 20 ;
ich habe dich erkaufh vmb die dudaim mei-
nes .sons. !jO, Iti; vnd <otd mir thewre
freunde iliirch iiieiii Itliit crarnt vnd erkauflt.
düji Ii. ind i 5. cap. Johani%is. (153äj.
pp|i ij\
Erkennen > cognoscere . agnoscere, mhd^
erkennen (Ben. I, skS / 1, ahd. ir-, archen-
nan {Graff 4, 428 ff.), im prael. schwankt
L. swisehen erkantü (erkand) und erkcnnele
(erkennet), eftenao im pari, praei. twieeken
erkanl (erkand) und erktnnel.
1 ) in weiterem sinn steht es für gewah-
ren, merken, inne werden, sei es durch ver-
miUelung eine» einne» oder auf rein geitlige
arl: mein horr, du erkennest (siehest), das
ich zarte kinder Ijey mir Ii.iIh'. 1 Bios. 33.
13; so erkeuutstu je m deinem hertzen, das
der herr dein gott dich gezogen hat, wie ein
man seinen son zeucht. 5 Mas, 8, 3; vnd
Jbesus erkennet bald in veineiii geist, das sie
also gedachten bey ^dhs. Marc. 2, S.
2) erkennen ^ 'ketmen lernen, „durch
sinnodergeistuMihm^men, daeMnumeeeiet,
wer oder wie ein gegensUmd ial*' (IFei-
gand): rlie ieli den man erkennet, ein wid-
dersprucli. 11520), Aij''; vnd is[ wol war,
das icii bcy doctor Paulus Mosshawer euch
erkennet habe. Jen. 2, 129*; ewre kinder
dauon jr sagetel , sie werden ein raub seiD,
die wit i(h hinein bringen, das sie erkennen
sollen das land, das Jr verwerlll. 4 Mos, 14,
31. bistoeüe» näher^ sieh die bedeuhmg der
von leMererftennei».' vnd als sie Petrus
stimme erk.indlc, tli.it sie das thor nicht aulT
fnr frcuden, apo.st. tjesch. 12, 11 ;u diesem
erkennen fügen sich die praeposilionen bei,
an, aus: das «rtrl er bey keynem ding alss
weil erkennen, abz bey den werckcn der
liebe, euang. von den trehen ausseisigen,
(1520). Eij''; wo bey sol ich das erkennen.
Luc. 1, 18; an jren TrUchlen soUJr sie er-
kennen. Jfallb. 7, 20 ; wie t. k. f. gl aus
seiner hie einge^sfhlosx non scfarifl ei^ennen
mag. Welle br. 1. 339.
3) zu erkennen geben, kund, su wissen
ümm: nu biu ich e. f« g* wollt mein bedenken
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ERKENNEN
675
EBK6NNTNIS
bcschlahcn, die leii liieniit zu crkciiiiun g(?b.
de Weile &r. 1 . 207 ; an«' e. k. f. g. sthrifl gehe
ich aufs vntertblnigst su erkennen, dass
II. ji. w. 5, 330.
4) nnerkmnen : sondern er sol di u soii
der l'eiudscligeii lur den crslcii son erkennen.
& Mos. 21, 17 ; wie ein bawr odder lehen-
man scim m herra seine iness, das isl seinen
geltui lii li /ms iMiur dienst bringet, oilder sci-
neiü furslt'ii trunct, damit er ju erkennet fnr
seinen iiemi. summa des chrisUichen itbtns.
(1583). Atiij*.
5) urtheUen: da (im coneitio zu Lateran)
isl crkant vnd bescidossrn Morden, . . . dasz
ein carüinal luüchte funff knaben zu hüben
md kütnerlingeD haben. 'Uichr, 254".
6) cottcumdcr«, beiHegen, ßnsdUieh [L,
leiblirli) crk''nnon, häußg in der bibel.
a) roin mnnn: vtiii A*l,iiii erkandio f^-jwfc
ausgg. den a. lesl. heschbeir) sein weih licua
vnd sie ward schwanger. 1 Mos. 4, i ; vnd
sie war ein seer srhone dirne von angesiebt,
«och eine jungfraw vnd kein nim ImM ^i^
(^rkand. 24, 16; vnd erkennil sie [^Joseph
die Jungfrau Maria j nicht bis sie jren ersten
son gebar. Matth. U 25.
b) vom weibe: ich habe zwo tüchter, die
haben nocli keinen man erkennet. 1 Mos.
19, 8; alle weiber, die meuner erkand vud
beigelegen haben. 4 Mos. 31, 17.
e) 1 Mos. 19, 5 steht es vom wiMtürU-
dten beüchlaf, der pS4era$He.
7) reßeotitisch,
a) sich erkennen, kennen lernen: also hat
man voneiten von den kirchweyhen gesagt,
das sie dmnih gehallt n u < rden, aulTdas nch
die freunde vnttn-n.nulor < rk("i!net»'n vml lieli
gewönnen, das diese tcort Christi noch (est
tehm. (1527). rUijK
b) sich zu erkennen geben» Heh offenba-
ren: vnd gal> itiich jnen zu erkennen in
Kgyptoiilande. Ezech. 20, 5; ja sie (tlieweis-
heit) begegnet vnd gihl sich selbs zu erken-
nen, weidk. 6, 14.
c) ^ich wofür erkennen, bei L. bloszvr
acc. ohne für: darumb nift«- tri alle heiligen
vnd Christen sich sündor erkennen. Jen. 1,
Ib^ ; wer steh einen menschen erkennet, der
weis, das er nichts vnd eitel i»l lUr goU.
3, 36*.
d) beide bekennen, sie iieiicn sich It ililtch
erkennet i fleischlich vermischl), von elte-
Sachen, (1530). Oij<'.
e] in folgender stelle mutz sich erkennen
icohl s. V. a. sich erkenntlich zrigcn , für
empfangene wohUhal dankbar erweisen hei-
sMen: wens aber messbalten vnd rtdas were,
da künd man sich erkennen vnd zu danck al-
lerley Iit n vml thun. ausleg. der ep. vnd
cuaufj. vf»f' (uluntt etc. ^1528?.
fcrkeuueu, h. uttheil, nach erkennen 5:
so sol man jn vmb geld stralTen ... vnd sols
gehen nach der teidingtteute erkennen. 2 Jfoa.
21. i'}
Krkeutttlickj erkennbar: es sind etliche
sund«, die ein mensch wul kennet vnd faict,
das es sunde sind, als mord, ebebrucb . . .
die heisset man grobe vnd erkendliehe .sunde.
von der sunde widdcr d. heil, geisl. ftr.29).
AiJ' ; das ml die art aller sunde, so UJd sie
eiiendlich ist. so isl sie auch vcrgelilich.
ebenA. Aiiij''; der gleyi-bcn mehr wird mit
der zeyl die vbuiig m IIj - k!:n mhI erkendlich
machen, vorr. a«^ den psaUer, BinAseil
7, 330.
Iritentels (erkentnis). f. vnd n.
dasz damit t^in vtitcrsrhied der bedeutungen
angedeutet tcerdtu solllc, in der bibr! fi^fr-
wiegt die weibliche, in den übrigen schnflen
He neufrofe form.
1) scientia, noiHia, «Mften, kenntnis von
einer- sachi- ; einsieht, verstand: bäum des
erkenlnii gutes vnd böses. 1 Mos. 2.0; \Tid
erkenlnis des hciis gebest seinem vulck. Luc.
1,77; durch das geseize kompl erkenlnis
der Sünde. Röm. 3, 20 ; wachsei in der er-
ki^lnis pottfs. Cf>lo<s. 1. II ; — gib mir nu
weisheil vnd erkenlnjs. -2 chron. 1, 10; das
jr seid durch jn an allen stücken reich ge«
machl, an aller lere vnd in aller erkenlnis.
1 Cor. I, 5; vnd ilas erkenlnis wird auch
auflhüren. 13, 8; crkt^ntnis heisst bey s.
Paulus so viel als bcsclieyti iihnt odder ver-
stand odder vemunllt auaU-y. der ep. vnd
enang. vom heifL drtyJtonige fest ete. (152S
lif.
2) richterliches erkenninis, urlheil: da
aber Paulus sich heriefl*, das er aufls keisers
erkenlnis behalten wttrde, hies ich jn behal-
ttn. ajpoil. gueh, 2b, 81.
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KRKEB
576
ERKUNDEN
Rrkcr, wt. vorspringender ambau, po-
dhum, toeab, ine^. (Ml. ante toi. erker und
arker, «M, flrker 1, 56), ou« mi'Ke/-
fa( nrrorn ron tat. arrus bo^^n .• «Kis riclil-
hnus winl ein snldi liaiis gewesen sein, das
gehabt lial «Miicn crckor, welcher erfür gan-
gen nt flBr den andern genutchen am hanse.
kttlUpost. {Jhena, 1559) 153*; das riclil-
hans isi gclo;^on form' an dfr gassen vnr! hat
vorher eine hohe laden gchabl, gleich wie
ein ercker, in demselben ercker ist PHalns
geseasen. Ei$L I, 460^ Bxeeh, 40, 9 ff.
sind uttler orker die rnrspringend>'ii säulen
( pfeiler ) am portal des neuen iempels zu
verstehen, ps. 144, 12 werden die töctUer
/aroela mit ausgehanenen erkern vtr^iehen.
HlfMB» e^are. onaeraeJban, trwShlen,
pari, erkorcD, mhd. cikiosen (Ben. \, 824*'),
nhd. \r-, archiosan {Graff 4, 512). goth. us-
kiusan : an diesem ort redet er von denen,
die man erkieset vnd erwelet, das aie solh n
fflrstcn , hcnhler vnd also fort an regenten
sein. Eisl. 1, ^SS^
es streit fiir viis der rechte man,
den gott hat seihs erkoren.
WacMernagelkk^Ml, 144.
Krkingift, khgen^ ktafentf öffMbaren:
hisz hie her hat er seine not crclagt (gehlagt).
die sieben puszpsafm. (1517). Fiij* ; nti lie-
ber gott, ich hah meinem nehesten für dir
meine sflnde erklagt vnd offenbart. Jus. \,
511^ M Grimm.
IrUirei (erkleren). \ )e9^ie9re: darnmb
mnn ich zuMor erkleroii disTr-ni irrobon hyrn
vnd andern, so durch ylin vorlurel, was doch
hcysz die Christenheit, von dem bapslum xu
Aome. (1520). BNj\
2) deelarar^' .- wenn du zit Bcihlehem we-
resl gewesen. «In hcttpsi <;rin rbon <rt wenig
geachlol als die andern, la weil er im oiklc-
rcl ist, wer er scy, so willii dienen, amleg.
der ep, «nd emin^. vom ailMenl ele. (1 528).
Piiij".
Erklarnng, f. auslegung: das ist aber ein
weitere rrklerimg der liebe. Jen. 2, 357^.
Firklemmen, erdrücken: lielts das nieer
nicht gethaif » so hettcn <tte Msen sich müs-
sen anffspallen vnd räum geben vnd den Pha-
raoncm xwischen sich erMemmet vnd zer-
i|Uol£sciiel haben, ron den Juden vnd jren
lügen. (1543). Qif.
RrkligMI, sich, iich klug amiaUsen: nw
hat der geytz weytler sich erklnjTft (Jen. t,
326*' erklilgel) vnd schaßt, das auch heraus-
sen {hier in deuischland) viel den uamen ha-
benn bepsllich gesinds, wie in Born, an dm
chrisü. adel. ( 1 520 verm. a%ug.) Dij**.
Krknlicn , zusammen scharren, mühsam
erwerben: (die weU) reissei den huDgerigen
vnd duriTtigen das brod ans dem mauI, wilcbe
doch sonst nichu haben , denn was sie mit
ybrem bltitfigen scbweys erkrimon vnd er-
kratzcn. ausleg. der euang. an dem füme»
misten fehlen. (1627;.
Erkriegen, frelKomnien, trhmgen, mki. er«
kriegen und erkrtgeii { Ben. 1, 880. 881):
Uli i\cv herr wird zu derzeit znm nndcrn
mal seine band ausstrecken, das er das vhrige
seines volcks erkriege, so vberbUehcn i&L
Jes. II, II; forsdie jr nach vnd snche sie»
so wirstu sie finden, vnd wenn du sie erkrie-
gcst , so las sie nicht von dir Sir f>. ?S ;
tlio N'tticuiten gnade erkriegen ou gcscu vnd
Propheten. 4er proph. Jcma, (1526). Kiij^
Erkrimmea, leie erkratsen, te. «. a.
auch IvtnntiiPTi.
Erkunden j l cxplorare, t*rfnrschen. er'
kundschaften: wie man ein ding kcret, liin-
den vnd fom hesihet. das man wil eigentlich
erkunden, randg!. ;h ! rhron» 20, 3; semlc
mcnner ans, die li.rs land Canaan erk u I n.
4 Jfos. 13, 3; das land zu erkunden vqü zu
errorschen. fiem* 1 8. 2 ; besehet md erkun-
det alle orler, da er sich verkreucht. I Som»
23, 23; wio viel f»rni h.iftt jr? f:rlu'l hin vnd
sehet, vnd da sh* es orkniiiiol halten, spra-
chen sie, filnfTc vml zween fisch. Marc. 6,
3S ; wenn es da au kompt, das der mensch
sich mil gott bekümmern sol vnd seinen wil-
len erkunden wil. das 14* tnd 15. eap,Jo*
hannis. (ir)3S). Ouj'".
2) sich erkunden : nach dem ich mich der
Sachen allenthalben mit vleis erkandet. mm
er Lenhard Keiser. (1528). Aij"; ich habs
pnngsim beschrieben ym «crmon von dem
wm ber, daraus man dünn sich erkunden mag.
ordenung eyns grwrynen iMMfent. (1523).
Aiiij"; es wird sich on zwciode.tg.bey
denen, so solche aeddel haben angericht vnd
bigiiizeo by
EftKUNOIGEN
677
ERLASSEN
I
gereicht wol wissen tu erkunden, wes solche
sclirifn spy. von heimHeken vnd geilolen
brieffen. (1529). Aif.
3) das wort eTSc^l^eini tdton in der ersten
deultehm WM f 1 462 T), wo «• Ar Hnne von
verkünden, kund thun gebraut^ uird : einer
•liT erkiinllv ein Ir.uiiii s»'im nrtchslen. ricAf.
7. 13 iL.; <la erzelel einer eim amlorn einen
trawni).
Miadlgei (erkandig«n'.4M«W6e. I ) der
gottln^in nnsclilegc wini n)<in erkUntligen.
var. zu weish. Sal. 1,9; wie wol es ein vn-
fursichligküil (jewesl isl, das es nicht zuuor
ertnndigl vnd gewis worden ist. von «fce-
tachfn. ( 1 53Üj. Kij\
2) reß.: da ich aber mich wolte erkundi-
gen der vrsacbe. apost. gesch, 23, 2ä ; wenn
Lysias. der heablman, her ali kompl* so wO
ich mich ewres dJnges erfcdndigen. 24, 22;
wo jr aher in eine slad oder marck gelx-t, da
erkundiget euch . oh jemand darinnen sey,
der es werd isl. Mallh. Hl, 11.
MudigMDg, f. txptoralWt erfmek9M§:
das ichf auch gut meine, dflnckl mich . ich
wisso OS ntis luilii r denn aus nwnschliclier
erkuiKligung. Jen. 2. SG**.
Erkindllchi explortMtt$: dmn der isl
kelns nicht veri»orgen, geistlich oder heilig,
sondern von menschen wol erkttndlich. Jen.
I. 96".
Krknndnng, f. was erkuadigting: wyr
handeln ein sach, die sioaiel an yhr seiht vn-
noiig ist, an (oAne) wQcher erkundung ein
yplicJiof wol Christen hlieb. von dem bapslum
XU Rome. (1520). Aiij*; das es e. k. f. g.
aufls aller beste meine* darf freilidi hey mir
weder bekenlnts noch ceugnisp denn ieh mieh
des , SU vi< t mensrhlirh erkumhing gibt, ge-
wis achte. Jen. 2, .^B''.
Krlaagen, mhd. erlangen {Ben. 1. 933**),
ftkmiuht Elm
I ) ßr erretcAen , bis «M efww hinanrei^
chen: berr, prharra dich vnser, das wir beide
gesund mügen vnser aller erlangen. Tob. 8,
10; der hapsl szo welUidi vnd prechtlicb
ferel, das yhn darinnen kein kunig. kein key-
sior mag rtlnnprn (ihm gleichkommen . an
den dmstl. adel ( 1 520. term. owig. >. Giij' ;
es ist die ebretsclie spräche so reiche , das
keyne sjtnirk »ii* in.>g gaugsam orUogcn 'S<e
Puna, W«ft«rVMk»
erretcAen, tAr gleichkommen). «Orr. mifiien
psalter. Bindseil 7, :r2S.
2) für davon tragen , erwerben, in besitz
bekommen: wer seine missethal hekennet
Tnd least» der wird liarinhertiigheil erlangen.
spr. 28. 13; darumb ist das recht ferne von
vns vnd wir erlangen »!if> gereclitigkeit nicht.
Jes. 59. 9; wer kiliidie sonst wissen, wie
man die Weisheit vnd klugheit erlangen soll?
Sir. 1,0; ehre erlangen. 4, 14; welche al»ar
wirdig srin werden jono wf lt zu erlangen
vnd die nufTprstcImng von den todlon. Luc.
20, 35 ; den sieg erlangen (gewinnen), aus»
te§, der ep. vnd euung, von 4$r Aeü. irtg
köni§» feit. <1525). Tij"; es hat mich der
schosser zu Behit/ gebeten, diesen brieres*
zeiger, er Stephan üretz, au verschreiben,
ilass er die «erledigte pfarr tu Scihwtnheek
erlangen mochte, ie IFefle br. 3. 210.
3i für hegreifen, intelligere, mit dem ver-
stand erfassen: nli wir gleich niclil erlünf^'en
wie es ulles tu gangen ist. vber das erste
*iieft Jfof«. (1527). Cf; CS ist ein schleehle
hislorien ansuaehen. aber so gewaltig, das
niemands gniig erlangen kan. ebend. Xnij';
das isl eine kurtze predigt, aber so reich vnd
weit, das aie niemand aulT erden erlangen
noch ewiglich auslernen kan. Jtn. 6, S06^
Krlän^cn , länger machen, verlängern:
SD hal rii wir die merhtii^ü'n /usagung vnd
dun grusücu glauben Abrahams, vnd wie sein
vntf seines weihs name vercnderl aind, seiner
erlenget vnd yhrer verkürtset. vbw^enU
bnrh l^ose. (ir>27). rij\
Krlängern (erlengerm, dasselbe: zu der-
selbigen zeit gieng die sonne widi^ aardcke
vnd er erlengert dem kttniga das leben. 5lr.
48. 26; vnd die .lelbcn (die Mtägigen fasten)
gestreckt jnn virr wochcn, his sie zulctrl fr-
lengert isi auli vierzig lüge, das b., ü. vnd
7. ciMp. 9. MmUkH. (1582). kij\
Erlassen ) mhd. erU;;en, orlän {Ben. t,
950), oM. sril^an {Graff 2, 304). golh.
usidtan.
1 ) einen erlassen, lo* lauen, befreien, gr-
(Sten; dn wobest alle gebogene, bungerige,
durstige, nackete, elende widwen , waisen.
kranckc vnd betrübte menschen gnediglich
Irrsten vnd erlassen. Jen. i, 254^
2) einen eines diagw eilassca, wovon loa-
13
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ERLASSÜNG
578
BRLBBEN
geben, freisprechen: wo abei lu. Paulut» auf
betteruBg Wittens wsre bei ihnen su bleiben
und e. f. gn. oder die etad SlcUin von der
slad Lttnolnirp zu (»Hangen wUstcn , ilas sie
m. Pauluui ütiiiier zusage erlieszcn , wit is es
vns gar niebl entgegen, ie R'SMte ftr, 5, 62.
3) einem etwas erUasen, rmUien aUem
aliquid: wenn einer seinem iichesten etwas
borget , der sols jm erlassen , vnd sois nicht
eiomaaea. 5 Mos. ib, 2; diese ewer trewe
woUmi wir vergehen vod eucb viel bflrden
erieasai. 1 Jfoec. 10« 2S; den scilos, den
zins tt. 8. tß. erlassen. 10, 29 ; da jamert
den herrn desselbigen kneciits vnd lies jn los
vnd die schuld erlies er jm auch. Malth. 1 8,
27; wdeben jr die sOnde erlaaset, den sind
sie erlassen. Jeh» 20, 23.
Erlasiani;, f. remissio, nachlassung: vnd
bat vmb eriaäsung der last, die jm Tryphon
auflgclegl haue. 1 tfoee. 13, 84.
Erlas^ahr (eriasiar) , n. annus remi$$iO'
nis, stehl \ ) für feierjahr oder sahbaljahr,
ifidas Ite jähr, 5 -I/o.?. 1 5, 1 —3. vgl. '6 Mos.
25, i — 7. 2} für Jubel- oder halijahr. je
dte 50tfe /oAr, 3 Moi, 25, 10. eriasiar
komnU ent in der mütmrtm bibel v. j.
154 1 vor, die ersten anigy. 4et a. Ief(. und
der bibel haben freyar.
Brlinbj m, ertonM«; vnd obs vns die
eencilia vnd menschen hinfurt erlaoblen vnd
ziiliesscn , so wollen wir jr erhiuli niclit ha-
ben vnd vmb jrs zulassens willen nichts Vc-
der thun noch lassen. Jen, 2, 215' bei
6rimm; noch erger aber ists, das sie einen
andere an des verstossenen stet auffstcllen
on ewer erlaub, ja «idcrewni wülm. Jen.
5, 327" ; vnd wil euch nicht belJleii , das jr
es gethan habt mit meinem rat vnd erlaub,
das ist mit goties rat vnd ertaub, den ich aus
gdttlicher schriflTt genomen habe. Eist. 1,
270''. de Welte br. 3, 83. vgl. laiihe.
Erlanbenj L. crleubcn, mhd. (!rio(ii)i>i!
{Ben. 1 , 1 0 1 7)k ahd. arioupan {Graff l. 76j,
ffvlh. uHlaiibjan, gulalten, xuloism, gtgm-
snl: verbieten: da sie die knechte in d.is ge-
mach fdrcn wollen, lial sie, d.is min jr er-
Icubele abends vnd morgens beraum zu(,'ciieD
vnd jr gebet lo thun. JudW^ 12* 6; herr.
erleube mir, das ich hingehe vnd zuuor mei-
nen vater b^;rabe. Jfottb. 8» 21 ; der ablas
iäL luchl geboten, auch uiciii geraten, sua-
dern von der dtnger taell, die Uu gelassen
vnd cricubl werden, eyn sermon von dem
ablasz vnd fjnade. (l5lSi. .\iij' ; der bapsl
den Beiieuieu beyde gestalt erluubt vnd ybr
die selbige verbietet, eine berichl. ( 1 528).
Giq": die ehe ertenben. vom den «cMiMafa,
(1530). Eiiij\
Erlaubnis,/^ L. erleiilmis, venin. Hcentia :
diireh liepstliche erleubnis. von ehesachen.
(153ÜJ. Jiiij''.
ErUnbing, erleubung, f. teoi eiiaub : das
er auch mit mir setbs nicht von seinem jrr-
thum hat wollen handeln . er bette denn des
meines gTiedig«5lcn herrn erlauhunf;. Jen. 4,
374*, de Welte br. 3, 379; erleubung der
sttnde. avil^. der ep, md eitanf . «on e«leni
efe. (1544). Aai^''.
KrUifen , durch laufen erlangen , mhd.
cclonfen {Ben. \, 1015' >;yiitemal auch die
selben, die alles dings sieb eusscrn vnd lauP-
fen, dennoch nicht alle das kleynot ertauffen.
anuleg. der ep. «mI emain$» von der h^ß.
drey könige fest. (1525). Ziij**; wo er ein
gülden damit meinet zuerlaufTen. dettdseh
catech. ( 1 529). Fiiij^ ; was man oicbL crUu^
Ten kann, das kann man tuleUl erschleichen.
de Welte br. 5. 381.
Erleben, vivendo atUngere, t) bis meiner
gewissen seit leben : des morgens wirstn sa-
gen, all, das ich den abend erleben möchte,
des abends wirslu sagen , ah , das idi den
morgen erieben m&ehte. 5 Um. 28» 67;
dieser palriarclie Sem hat lang gelcbcl, bey
riinll hundert lar byuau, das er den puriar-
ctitiu Jacob erlebet vnd gesehen bat. vber
dos «nie dneft Jfoae. (1 527). d ij* ; der hei*
ligc vater Noah hit noch den Abraham ertdil.
ebend. eiiij^
I 21 in seinem leben erfahren: meine tage
sind schneller gewesen denn ein laufler, sie
sind geflohen vnd haben nichts guts erlebt,
fiiob 9» 25; wer sein kind lieb bat, der hell
es stets vnter der rufpn , das er lieniach
freude ;in jni erlelie. Sir. 30, l ; das luili ich
neben andern, gottlob, viel erlebt vnd ge-
sehen , das vBs«r prophezey vnd predigt ist
war worden, das 15. cap. der etilen ep» e.
Pamk an die Cmnther. (1534). y üy^
Diqitized
EBL£OiG£N
579
eilLEUCHT£N
Briedigci, los. freinuuhen, befreien, mhd.
«riedigeii {Ben. 1, 958).
a) mit btoszem arc. : aiilT das deine IipIkmi
erledigt werdfüi. ps. 60, 7; vnd erledigel
viel, die zuuur vnlcrdruckl vnd gefangen wa-
ren, l Maec, U* 6.
b) mU beigefi§lerjMraep9tilMn: goitgebe.
das wir zMiinr sainpl allen die vns lieh, in
einem guien slüudlin dauoii grfaren, vnd mit
Lot aus dem verdatupien Sodom vnd Gomorra
erledigt seien, der lOl.ptalm. (1534). Liij*;
icb habe sie viel mehr durch mein cuangelion
von solchem vnd allem fluch erlediget, von
heimlichen vnd gestolen brieffen. (1529).
Dj^'; ein w«b, weklie nu entbunden vnd
von der gebart erledigetixt. henttpoit, (Jkena.
1559) 221".
KrledinHUg, /. befreiuny, loslatsung: zu
predigen den gefangenen eine erledigung.
Ju, 61, t.
Erlegen begegnet ein paar mal in den
tischr. in der bedeutung von widerlegen : ich
kahc mit dem tcxt alle meine widcrsächcr
vberteabet'md erleget. 2*; eo hater jn doch
niclil confülicret noch erleget. 292'*.
Erleiclltern) leichler machen: vnd (hi sie
sal wurden, erleicliterien sie das selufl vnd
worflTen das gelieide in da:« ineer. aposi.
geeeh. 27» 38.
Erleiden, leiden, atusleheHt «mhallen,
ertragen, pari. crliMen, geuwhntich criidden
geschrieben: niemxUi aber, dein herlx müge
es erleiden, oder deine hende ertragen tu der
ieit,i%enn ichs mit dir machen werdet Bsech.
22, 14; vnd da er zu letzt den stanrk selhs
nicht mehr erleiden knndte. 2 Harr. 9, 12;
weil sie bis her so viel gcwait vnd vnrechLs
eitidden hatten. 10, 12; vnd da wir gros
vngewitter erlitten hatten, apost. gesch. 27,
18: icli halte mehr schlege erliddeii. 2 Cor.
1 1, 23; drcy mal habe ich schiilbruch er-
Uddeii. II, 25; sie können vnd wdllen des
spida, ao aie an Gostnita erlidden, nicbl mehr
gewartcn. ttider das bapstwn xuRom. M 54 5 1.
Aiiij''; die burse ist arm vnd hat niclii , i<;(«<z
sie mochte langen verzug erleiden, de Welle
br. 3, 29.
mhd. erlMen {Ben. \, 979"). ahd. Ir-, ar-
lidan {Uraff 2, 17si, tjnth. uslei|)an.
KrJcIden = verleiden: wenn man einem
ein ding erleiden wil, so spredie man nnr»
es sey gemein vnd alt ding, so veracht mana*
tiifrh'r mhd. erfeideii i Uen. 1. 983).
Krleidi^en, dasselbe: (he vom adel erlei-
digen den fiirsten das studieren, tischr. 394''.
KrIflMnigy f. geekMutt^f a«toatim^.> auch
kein lenge der tzcyt . datzu keyne vnser ge-
dult oder erleydung. buUa cene domini.
(1522). Biiy^ bei Grimm fehlt das wort,
D tntler 90* imvMmH «in erleidung.
faeUHum, taediw».
Erlernen , 1 ) addisrere , lernen : da he-
rieff HeriMh's die weisen heimlich vnd erler-
net mit vieis von jnen , wenn der siern er-
schienen wereT Matth, 2, 7 ; ich wil aber
gar kurtzlich zu euch knmen vnd erfemen,
ni( hl die wort der nulfgeblasenen , sondern
•he krallt. 1 Cor. 4, 19; ich hab erlernet al-
lein denen buchcr, die die heiUgen schrifll
heisaen, die ehre an thun. grwnitniwiadi
aller artickel. (1520). aiiij*".
2) sieh erlernen, sich kennen lernen : das
er !^ich seih dran ( am gesetz ) erlerne, aus-
le<j. der ep. tmd euan§, vom adnent ele.
(I52S). Ccij''; die da zukanfHig Habel vnd
kindcr sind, die erlernen sich seih nm goselz,
wie ein vnlüstig bertz aie zum gcselz liaben.
ebend. Cciij''.
Kricira, ^tgere, mM. erlfeen (Ben. 1,
1009),
* 1 ) auslesen, rein lesen, in der sprichtcört-
lichen redensart: es isl so reyn als bellens
die tanben erlesen, vber 4at erHe ftneb
Mose. (1527). Yiiij^; es kan nicht allea ao
rein sein, als Iicltens (hi< lauhen crleaonl MOO
Hochzeit predirjifn Hiiij".
2; ervDtüUen: es ist aber ein eigen erlesen
vnd nicht gottes werck. Jen. 4, 516^
Krleacbteni illustrare, illuminare, hell
mai hen. mhd. erUuhten (Ben, l, 1030'*)« oM.
arüuhlan [üraff 2, 149).
1 ) eigenUi^: es war aber ein finster wol-
cken vnd erleuchtet die nacbl. 2 Ifof. 14,
20 ; vni! die erde ward erleuchtet von seiner
khirlieil, offenh. Joh. 18, 1 ; ists als wen
ich die helle sonne mit einer linslem latcrn
wolt erleuchten, von dem bopeinm xw Aeme.
(1520). Bij".
2) figürlich: da %vard mein serl erleiiehlet
durch die Weisheit. Sir, 51, 27; das war
73*
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ERLEUCilTEa
580
ERLÜGEN
das warhafllige iicchi, welcfM <lle menschen
erleuchlet. Joh. 1,9; der priester sollt
gescU mit rechtem ver»land erleuchlc». au^-
dir q». VHä «iHMflf. VOM hstt» drey kö-
nige fuL (1525). ly*; <ier ewig gott er-
leuchte v(ul slerckc f. c. g. herize durch
seyne ^'oulidte gnade vnd liannhcrUickeyl.
originalbr. v. j. i 523 im archiv tu Weimar.
0]HV. liFF2; irefflicb erieuchle, siarcke,
belierUie luule. ausleg. der ep. vnd euang.
von osfern ctr. (1544). EEij"; erlpuchlcle
aiigeii cwcrs verslcntn». Ephes. \, 18.
3} erleuchten letuMen Icusen: 4 Mot.
6. 25 ii6m«lsl0 L. fiMMl; der herr er^
Icurhle sein angesichl vber dir, und bemerkt
datu in der ausleg. des seqfn^, so man nach
der meste tpricki (1532) Aiij'': cslauljui
deudschen garniehts, wenn ich spreche, goii
erleuchte sein nngnidit vber dir» v«d ist
doch nicht wol anders zit geben noch zuuer-
deudschen, vnd müssens aUo ebreisi'li nach
reden.
■ricwiter; m. iUwmnuUvr: der selb er-
leuchler ist gott der herr selbs. das tdißne
tonfilemini. (1530). Niitj'".
Krienchtnisj n. iiluminaUo: iier iieyiig
gpysi solche klarheyt vrtd erleuHilnis ynn vns
anfeheL serMM «6er ia§ nuutg. Joh. 4.
(15231. Bj'.
Erleachtnug, f. dasselbe : denn zu tltMiif*^
valei^ zeit ward bey jui erleuchluitg erfun-
den. Hau. 5, 1 1 ; des durch vns enlslnode
die ericuchlung von der erbenliiis der klar-
heil goltes. 2 Cor. 4, 6.
Krliegeni erlogen, s. erlügen.
KrloseBf li^ervre, tos, freimwlken, rei-
len, mM. erlttsen (Ben. 1, 1036). M. irl6-
san {Graff 2, 274): a) ah, das die hdllTc aus
Zion vbfir Israel kerne vnd der herr sein
fangen voick erlüsete. ps. 14» 7 ; der herr liai
Jacob erlöset vnd ist in Israel herrlieb. Jm.
44. 23 ; er hat gott vertrawet, der erlöse jn
nu. lOslets jii. Malth. 27, f>) h;tl Huh
auch dein gott . . . niiigcn vuu den Icwcn
erlüsen? Dan, 6. 20; der engel, der mich
erlütet bat von alleoi vbd« der segeae die
knaben. 1 Jlfo«. 48. 16; erlöse vns von dem
vbel. Matth. 6, 13; ich f'!f>M<ler mensch, wer
wird mich erlösen von dem ieibe dieses todest
AS». 7« 24; durch weleheo «r ist erittMt
aus dem tode. das 14. vnd 15. Mp. JeAfln-
ni.N. 11538). Vij"; wer einen vom frali'<>n or-
iüset, dem bilfll .derselbige gern dran. Jen.
5. 27 2\
■rUMr» m. Uberütar^ redtwaor, retter:
ich weis, das mein erlOscr lebet. Hiob 19.
25; herr, mein hört vnd mein erlöser. p*.
19. 15; er ist ein erlöser vnd noiheliTiT.
Dam. «, 27; den (Ifoteii) saadie goti so
einem oberaten vnd eclOs«>. tftL fiieh.
7, 35.
Erldsengte). f. tUferatio, redtauio: wir
wissen wol, wie gott dem volck Israel das
Osterfest gestillt bat« darin« sie sotten ieilich
seine wunder preisen vnd Tur die erlösunge.
das er sie aus Egypten gefrtrel halle, dancken.
der III. psalm. { 1 530 ). Bj* ; vnd gebe sein
lebe» tu Äoer erlOsung für viele. Jfollb. 20.
28; tag der erlOsung. Ephes. 4, 30 ; die an-
dern ahi^r sind lursi-Iilagen vnd hnben It tne
eri^sung (1522: erloszung I ant:enümniL-u.
Hebr. 11. 35. — mhd. erluesunge {Ben. 1,
1037*).
Krifigen , ementiri, L. erliegen. nAd. er-
lif>-rn (Ben. 1, 1025**), ahd. ir-, arliui-'an
{Uraff 2. 131): edicl. das sie vnler des kei-
tvr» oamen so schendlicb erliege« vnd att»>
lassen, auff das rennelnf keiserU^ edict,
(1531). tiilij mit der \vei?f liPten dir jvlden
«0 viel teuflel, ja so viel lausenl lenil« 1 .<n, so
viel sie enge! erliegen jnn jrem scliaui hape-
rcs. vom MMm JkwnfiJborM. (1548). Pj*.
häufig iat poH. eilogen : ja man sagls wol,
aber es ist erlogen, doi diese wort Christi
noch fest stehen. \ 1 527 j. k j'' ; ich achl alter
warlich . das dise lugenl Benno se^ von den
Meysener« erlicbtet vnd eiloge«. widder den
neaen abgott. (1524j. aiiij"; alle jre lere i>»l
scbctliicli vnd erlogen, ps. 36, l ; aber es
kam ein erlogen geschrey aus. 2 Maec. 5.
5 ; eriogenetitell. «o« biUtr gulmU. r 1522).
Aij'' ; erlogene engel. tNMl «ebtfm hampkoras.
f\;;\?<y Kj''. zumal <jfm steht ea mit er-
stunken iusammen: alszo das es erlogen vnd
erstanckeu ist. von dem bapstum m Ao«i«.
(1520). Büq*; vnd mttste alles gew«, gewis,
gewis sein, obs wol zweimal erstuncken vnd
dreimal erlogen war. von phesarhen. i 1 5301.
Giij" ; Ott er gleich gotlcs ehre furwendei, so
ists doch erlog«! vnd entnaekcB. 4a» 0.
_ Digitized bvjjC
BRLVSTBN
»81
««4 7. cap. s. Matthei. (1532). eiij''; esisi
«litt u ganlig erlogei vail entlnnckeB • als
der crexem wlhs ist, von der winckelmeM«.
(1534). Lij" ; PS isl «ilTentlk h erslunck'Mi vn«l
erlogen, exempel einen rechten bischoff xu
wihen. (1542U Ji\jS
KrliitcB, ieUctare, «ffflMN,
1 ) ir. : (ffoUn woH) crfrewet alle enirel xnA
(Tliisiel allecrealurn. das diese woH Guriiii
noch fest stehen. fl527). qtiij«.
2) refl.: iiher die sanffLniuligeii werden
liesiizen «ias Umi vu<l sich erlusten ynn der
menge dts fridis. vor, su jm. 37, 11; os
musB des scbaicks gtuck vorgehn vnd seyne
^pyt haben , bisz für vbir kumpl . ynn des
utusiu goU befelhen . ynn ybn dich erlusteu,
seinen willen dir gefallen hmen« äkr 36.
ftalm. (1521). Bj\ vi$r MHÜdi« ptaimen.
(1526). A6\
Kri limitieren) sich, sedelectare: er !)ringet
ttiu aütiü gar an einen lusligen ort, da sie .Mch
wider erquicken vnd frlusUren mögen. Eisl.
1* 870^; d. Nertinus hilir einmal «nfi eim
Weglin hinausz in ein holiz vnd aufl'die erker,
spalziren, sirh zu erlnstiren. (isrhr. 209''.
Ermakneii I emianen ) > hr,rian, mhd. ^r-
manea {Ben. 2, 54')« ahä. irmanen {Graff
2. 799).
1 1 auffordern, ermuntern, dringend bitten
etwa* zu thun: darUmh ist das ein h^yduische
vnd nithl eine chrlKlhcfae weise , das kricgs-
volek flir der sdibcht xnermanen aulT die
webe «. M» w. ob kriegsleute ytm teL tUMie
etc. (1527). Gj'; in t!rs ;i!)rr ermanetun jn
diff jiinger vnd s|ir3clien 'rabhi. iss.' Joh. 4,
3 1 ; vnd ermanel IMiiltppuni, das er auiUrele.
apotl. yefdk. 8» 31 ; icli ermane euch, Kebeo
brüdiT, das jr ewre leibe begehet znra npffer.
Röm. 12, 1; so ermane ich nii, dns m.Tti fiir
allen dingen zu erst ihue bitte , gebet, furbit
.vnd dancksagung. 1 Tfm, 2, 1.
21 eiimiem, mtf gen. der ioAe: also er-
nianft er vn-; ■^i'hrpnklirhpn zorns, den
ilif weit verthenel halle, vber deu ertte buch
Mose. ilü27j. aiiij\ wenige seUen vorher
Aeissl «a; vnd vna eryimem des grossen torns
vnd vneyls, das suuor vhtr die gantse weit
g.mgon i^t.
3j emtnahnen, wieder fordern: wie icli
aber das geld ennanen sol, das weis ich nicht.
Tob. 5, 2.
Ermahnen) n. exhortatio: vnd fleheten
VHS mit vielem ermaiHMi. 2 Cor. 8, 4; ball
an mit lesen, mit nrnianen. 1 Tim. 4. 13.
KnnkBang) /. iatielb«: er nam die er-
manuniran. 2 Cet. 8. 17; haltet das wort
der » rntnntiti'rr 7i! L-itie. Hebr. 13, 22.
Krnaunen, mhd. ermannen {Ben. 2, 51").
1) tr. stärken, aufrichten: wer nit von
Christus eygeoi europel erwarmbt, ermannet
vnnd gereytzl wirdt , wer will den selbigen
rey(7pn vtid aufT bringen, atuxleg. der ep.
mid euang. de* aduenU. 11522). Cj**; sibe,
wie seit er dich doeb UebHeherermanen vnd
ermannen, ebend, Oiij*.
2) reß. wieder zu neuen kräflen kommen,
sirh als mann zeigen : aher das volrk iler
uiaa {gen. pl. ) von Israel ermannet sich vtid
rosteten sieh noeb weiter an streite. rMM.
20. 22: vnd als er mit mir rodet» ermannet
ich mich. Dan. 10, 19.
£rmarteni) lu tode ««arten»; gleiclt ub
wol Joiiepb iitnor stirbt vnd Cbrtstns ennar'-
tert wird, amleg. der ep. vnd euang. vom
aduent etc. ( ir>2S). F^< P>'. /Syür/tcA: es hat
von anfanpr der wpJt nilie kein menschen lere
. . . so viel gewissen eriuarlert vnd ermuitlel
als des hapsts vnd seiner iunger. efrend. FS*.
Brmel. m.mmlea; wo ist nu Müntzer»
enncl , d.irynn er woli alle hüchssen sicyn
fahen, die widder snu vcdck geschossen wur-
den? efoaebrvelc/ieA^eicMeM. (1525). A5>';
(Corliiad) die fursten an Saebssen also an-
lasiel, i!as er auch den reym. (Icri sie auf dem
erniel mit rtllfTi '^hren Tiirfn , Tiirhl kan vn-
uerschiiuptfirt lassen, wiäder d. hymi. prO'
pAeien. (1525). Ej"; wie fein siebet ybr
glaube aufT peltien ennelnT eäM beridU.
(1528). Bij'.
mhd. ermel (Ben. 1, 57), ahd, armilo
{Graff 1. 426).
KnwMCB» vermeUen^ anzeigen, aituwd'
.«en: wie denn das die copei in die lenge ff-
meldei. de Welle br. 4, 577.
Kmesaen. ernenn, ausmessen, mitd. er-
2. 892): aber ob wir das ende nicht können
st'hün mich ermessen, so hat er» schön er-
messen, das 16. cap. Jokannii. (1538).
^ed by CjOOQle
ERMORDEN
582
BRNIEOBR
Viij*; will myr yhe schwer «eyn, wie e. c. g.
TRil alle chrisllirhc menschen ermcsson kön-
nen, das icli sulchc cntii^ irM viis he^rn I»*-
steruog erdulden soUl. oriyinalbr. v.j. 1523
IM orcAi« XU Weitnar. 0 pag. 74 FF 2.
bH«rii«9 ooddere, iMten, vnArinffen,
mhd. ermorden {Ben. 2, 223*) : da sie aber
mitten in die stad kamf>n, ermot<!of Ismael.
Jer. 41, 7; das wir nicht viiibkouien , wie
vnser brOder in den holen erm/tnlel sind.
1 Macc. 2, 41; vnd klagten jm. das Onias
vnsrlinldif^lich crniordel were. 2 Bfacc. 4,
36; von den Tlirckon wehrlos ormonltMi las-
sen, eine hßerpredigt. (1542). Eiij'.
Kmintei, datsei^» üe umlautende,
demahd. munlan entsprechende gest<Ut, mhd.
emiürdcii (Uen. 2, 223' ) : denn wie der leuf-
fel von anfang ein mOrder ist, miis er doch
die lent ermorden. iatlB* cap» Jch, (1538).
DiijK
Ernarh /Üi/" hornacli , dnrh wlirn: nanid
hals fTn.irh vei lripiten. rdmUjl. zuJo». 1 i\3.
I>raiiiir«nj aiere, nuiiire, mil lebensmil-
lete venürgen, «mferftoUen, L. emeren und
erneeren , nur in den lischr. crnehrcn, mhd.
ernern Ben. 2. ^^S l ), ahd. irtu raii (Gnifjf
2» 11U2J: müssen sie doch sonst souii land-
knilliBr vnd böser buffeD vnter des bellelnü
namen erneren. an den eMail, ädet. (1520).
Jiiij"; dauck hah kunig Frantz von Franck-
reyrh, das du drr weillt mit szo viel kosten
solch lerer erimrisl. eyn vrteyl der iheologen
eie. (1521). DJ'*; ist er so dflrAig arm, das
er seine armen vnd widwen, weisen vnd
frenibdling nicht erneeren kann, er lasse ilenn
dazu rauhen? Verlegung des alcoran. (1542).
Nj*; gott, der mich mein lohcniaug ernoerel
hat bis auir disen tag. 1 ifof. 48, 15; also
erncerei er sie mit brol das jar vnib alle jr
vieh, 47, 17 ; Hanna aber sein weih, die or-
beil vleissig mit jrer band vnd erneerct jn
mit spinnen. Tod. 2. 19: eine mandelaber
gibt kaum ein schefTel, dauon sich ktn ein
mensch nidit das Jahr vlicr ernrhrcn . vnnd
werden dorh all«! crnt'lirf't. tüchr. 2S'.
liruarren, mlid. crnarren (Ben. 2, 316')»
akd. amarrto (ßraff 2. 1094), Mum narren
werden, machen: belborcl vnd ernari'et. rorr.
au ff das alte lest. Bindseil 7. 315.
Kmoi f. mestis, emle: billel den haust-
valter, das er werckleuth sende
crne (Jen. 1, 84* erndle). auszleg. deuuch
des V. u. 1 151S). C,j', vur. zu Matih 38;
wyr sollen bitten den bauszvatler, <ids er
aussäende wercitleult ynn se^e eme. «wf-
(eg, der ep. md euang. vom Arietag ele»
(1522). Ffiif.
mhd. erno {Ben. I, (12' l, ahd. ani i^iraff
1, 480), goth. asans. tn der schrtlUprache
iit dae wort Ubi§sl dnrelk ernte «erdrdnft,
in der volksspradu aber lebl es noch heute,
z. b. in Hessen, wiewohl Vilmai üUut.
94 behauptet, der gebrauch dieses worles
sei erloschen.
RracMMM, nennen, namhaß maeken* an«
zeigen, heslimmen: weil er sage ich, ists nicht
gnug, das der grnnd bar da sey vnd ernpnnpt
werde, sondern sol kicriich, stUck bey stuck
angezeigt werden. Jen, 1, 200*; das war jre
zeit von Hose jnen bestimpt vnd ernent. rier
predigten. (irj JG). Oiij"; will iili eiioli beide
parten einen tag selbesl lasscD ernennen, de
Welte br. 5. 771.
Knenei (emewen), renooore, neu nm*
chen, mhd. crniuwen (Ben. 2, 389*), ttM.
irniiu\Aii \Graff1, 1 M '2 i • las^t vns gen
Gdi^al gellen vnd das kiiiiigreich 'liselbsl er-
newen. I Sam. 11, 14; du emeweet deine
zeugen wider mich. Aoh 10, 17.
Ernenrr, m. emeuerer, rcnovator: eyn
volgilTtippf ernrwrr der alten kclzt.'reycD,
eyn vrteyl der iheologen. (1521). Aiij'*.
BrieBtni, niMI. emtuwera (Ben. 2. 390*),
wo» emenenf {Assa) ernewrt den altar des
bcrrn. 2 chron. 15, 8; dieselben !iiiL'»'!en
Steinmetzen vnd zimmericute zu erncwcrn
das haus des herrn. 24, 12; ernewert euch
aber im geist ewers gemats. Ephee. 4, 23.
vgl. verneuern.
Ernfnernng, f. renovatio: durch das barl
der Widergeburl vnd «rncwerung des hedigen
geistes. 7Vf. 3, 5.
Rrnieder (crnider, ernidder), deor«wn,
für hernieder, \rie ernacli /ur hemaoli : wo
das gebet ernidcr li^'l , wirl yni [dem teufet)
nimandt etwas nemcn. von den guten wer--
eken. (1520). Hij'; vnd ligt also eniider,
afles was <!. Carlstad da widder sagt, das
ander ley! \ciddiT i'.. hyml.prophelen. { 1 525).
Gj*; es ist das sicherst, das man ernydder
uiguiz-ed by QQ^gjf
ERNIEDERN 583 ERPiSTHAFTiG
#
(tticAf eroidderl, tot« /eil. 41.46**, wonach
Grimm die niellc unter ernieilcrn briniß)
bleibe, vber das erste buch Mose. U527j.
Tiüj^ <. hernieder tnul 4aml gebildeten
Kraledern (>rniil(1ern ), humiliare, aus
dem verb. nieciern ( s. d. i mit praeßgiertem
er: wer »ich selb eroyüderl, «Itr wiiii t»r-
boliet. MaUh, 28, 12 nodk der sepi.-ausy.
des n. tesL 1522.
KroiedcrMg, f. humiliatiu: ths gein lil
isl nil anders, deon das ein uiensdi sich
selbs erkeunc, hehle vnd vordauiae vnd dd:>
ist war« demuligkeil vnd «eiDt seUrat erny-
diTung. aussleg. deutsch des 9, u. (1518).
l>ij''; (imMhlcrniig vnd erfiüfmng. ausleg. der
ep. tnü euang. von ottem ete. (1544j. hiiij''.
«|fi. niederuiig.
EnicdrigCD , was erniedem : alle tal «ol-
len vül ^^ rdt.'ii vnd alle berge vnd hügel sol-
len cruidngcl werden. Luc. 3, 5; wer sich
selbs erhöhet, der sol ernidrigel werden, vnd
wer sich seUn ernidriget, der sol erhöhet
werden. 14, II; oder hab ich gcsiimligel,
das ir!i mirli t-niidrigel habe, aufftlasjr er-
höhe l wurdet? 2 Cor. 11,8.
Erasti m. mhd. irml, Srnesl {Ben. l, 447*),
M «raust {Graff t, 429).
1) dte urspr. bedeutung von ernsl «
kämpf blickt noch durch in folgenden stel'
len: es will cyn ernst seyen, sehe ich wol,
weyl die bogen spiesz vnd kurlie degen
kunimen» der ich mich bissher, alaz von s.
Pnulo vnernennet, nil vorsehen, auff das
vbirchrisllich buch bocks Emszers. 1 1 52 1 ).
Aij"; (Joab) hat gedacht, ich Itaij guLe alle
kri«%ssleule bey mir, die lUttor oA bey dem
«rnst gewesen sind, tischr. 331''.
2) sonst bezeichnet erml immer 'dm
wirklich gemeinte , wahre, feste vnd eifrige,
den gegentau von scherz vnd spasz'
(Orimm).
a) der gegensals wird ausdrücklich ge-
nannt: beszorge mich, szo diszein mittel
uicht folge geschieht ... szo wirt das ding
aller erst redit erausss bren vand auss dem
schimpf*eyn ernst werden, originalbr. auf
der bibl. zu Guthn rod. vhart. 37^) fol. 2;
woll yhr fa.HiiiacLUpici auüz lieui ernst raa-
chen 7 auff das vbirchristlieh buch bochs i
Emszers» (1521). iiüj*; obs ernst oderapie-
gelferhlcn s<n% dafür wil ich nic-ht snrjjen.
trtderijfttiw ^orst. (1541). Nj*. Äöm. 11,
22 steht dir ernst ( ^ strenge ) goites der
gute fSf MiiiAer; dsromb schaw die gflte vnd
den Prnsl (rulg. honitalem et severitalem)
gottes, don ernsl an denpn, «lit* fjofallen siml.
b) es ist mein rechter ernsl. ps. lOS, 2;
isu seyn ernst, so byn ich gülden. Widder
d. hyml. Propheten. (1525). Biy^; so wir
Hoch auch norh pleiiLen, e. f. g. sey es ernsl
gewesl. de Welle br. 6, 277; als werc er
( gott f ein narr oder gückelipenlio , dem es
kein ernst were mit seinem drewen. vermu-
nung siun gebet wider d. T. (1541). Aij**;
— o das mein leben deine rechte mil gan-
izeni ernsl liiHlie. ps. 119, 5; der herr ist
nahe allen die jn anruITen, allen die jn nril
ernst anruffen. 145, 1 8 ; danimb lerne» wie
j^rosz vnnd nodt vnd mil was ernsl vnd her-
izen »Iis fM'bel will gebetet sein, ausleg.
deulich des v. u. (^1518). Diiij''; die ienigeo,
so mit ernst Christen wollen seyn. deudtehe
messe. (1526). Aiij''; die so solchen kran-
ck*'n dienen mil lieh, andarlit \nd ernsl. «6
man für dem sterben fliehen müge. ( 1 527 ).
biüj*; die gescUen, so yhm {herzog Georg)
diesen meinen brielT brachten . . . soll er mil
fürstlichem ernst angefaren haben vnd gesagt
'was bringt yhr daher?* von heimUchimvHd
gestolen brieffe». (1529). Bij*.
Imt» eerUu, teterue: wiltn wider ein
fliegend blnl so ernst sein vnd ein dttrren
halm verfolgen? Hiob 13, 25 ; man mm drni
bifsen wehren mil harler strafl'e vnd mil ern-
sten schlegen die man [ülel. spr. 20, 30;
ich woll des alTenspieb gerne lachen, wenns
nicht so grosse ernste Sachen belrefle. tPid»
der d. hyml. Propheten. (1525). Dij''; kein
ernster, growUcher schcilwort {sc. bei den
dsHlsd^) jemand reden oder bünn kan,
denn so er ein Ittgner schilt oder ges2holien
wird, der 10 \. psalm, (1534). Rif; feynr.
sittige, ernste, frum»» {»liebler vnd {^efalleru.
das taufbuchiin verdeutscht. (1523^ i^ij'*.
Rneteiy ekreUen» kämpfen: vnier den lin>
den pQegen wir zu irincken, tantsen, vnd frtt-
lich sein, nicht streiten noch ernsten, der
proph. Sacharja. { \ 528). Fij\
i Kmsthnftig, Severus: sie heuchelt nicht
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BMISTHAFTIG 584
BBOPFIfBlt
vnd ist urntlbtlllig. itr fraplM Saekofp.
(1528). Sj*.
rlirials vorftiniiig so grob were, du sie yder-
hi.in mnchl mnrrkcn . . . hellen dir proplir-
Ipn vrif! apnstF'l vorgebens so viel vnd socrtist-
haüiig dauon geschryen vnd geschrihen. tva-
ntNift det bapO» Mlervorpranf. (1520).
Bij^
Ernsflirh, mhd ernpstlich (Rm i , 417 v
1) serius: das solche hohe geisler, solche
hymiiscbe prophetea, ynii soldhen ernsüicfaen
•arlien, ab kindisch nama . . . da» iM yhe
keyn gUtor ^'ovsl. das ander teyt wüdtr tf.
hyml. Propheten. (1525). Biij'.
2) oistäuus: des gerechten gebel vermag
viel, wenn et ernstlich ist Joe, 6» 16.
Ernstlich, ado. serio, mhd. «rnesüiche
iHen. l, 447"): der nach meinen recbtea
wandelt vnd meine gehol hell, das er ernst-
lich darnach tbue, das ist ein frumer man.
EsiA. 18» 9; lasset vns ernstlich sie he-
drawen. apoit, gesch. 4, 17; vnd ob ich
bi<iher inweylon vhres hotjunckens zu emst-
lich oddrr schinipOich geschrieben hetl. er-
HtUn, (1520). Bij'; wer wil den sehwer-
room gleubcn . das die sprfldie von der auf-
farl Cliristi sie ornsllii li br;vopn u i ldrr Hif
alienHmal nach dor auHarl. vom alu nämal
ChrisU. (152S'. K'<i': niemand wird miclis
heivden, das ein Tamiuilltig mensdi solcii
bndi ernstlich nnnemen vnd gleuben kVnne.
Verlegung d^s alcoran. (154->>. Tj\
Enite (emd, erndl«*). f. messis: so lange
die erden stehet, sol nicht aulTbtfren samen
vnd enid. 1 JTm. 8, 22 ; das fest der ersten
crndlen. 2 Mos. 23, 16; die enullc isl gros,
itltJT wenig sind der erheiler, danimh billcl
den herm der erndle, das er erbeiler in seine
cmdte sende. Hiltik. 9, 87. 38. vgi, enie.
Rmtcn (erndien), meiere.
1 ) eigentlich, die feldfrnrhtp nnsammeln:
wenn du aiiif deinem ackcr gccrndicl hast
vnd einer garbcn vergessen hast auff dem
scher, so s<dttt mcht «mhfcem dieselben so
holen, b Mos. 24. 19; im dritten jar seet
vnd prndtet. 2 kön. 19, 29; sie seen wei-
tzeu , aber disteln werden sie emdien. Jer.
12, 13. at MmI nkM mr die frnciit ernlon
(«AMuMaii), aofMbm «iie^ das ieldt den aekcr
»Ttifon iibeem(en), was 4ßB feid, der nrkrr
trägt eiuÄammein: wenn jr aber ewr lao«!
enidlei, soll jrs nicht gar auff dem Mde dn-
schneilMi. 3 Jfet. 23, 22.
2) figiirHrh : wer vnrcchl seet, der wird
iiiillie »rndlen. spr. 22, 8; jr |iflilj<el böses
vnd erndlet vbellhal. Hos. 10, 13; was der
mensch seel, das wird er emdten, wer anf
sein fleisch seet, der wird von dem fleisch
vtTflerhen erndien, wer .T!>er «luff den
geisl seet, der wird von dem geist das ewige
Irben emdien. GaL 6, 7. 8.
traten. «. der anls lonflvlwjk gtietMi» m*
/in.: vnd sind noch fUnff jar, das kein pfliti^eD
noch kein erndlp?) snin wird, l Mos. 45, 6;
am siebenden läge soUu feiren, beide mit
pflügen vnd mit erndien. 2 Jlof. 34, 31.
Ernter (nrndter), m. meuor, schmUer:
das ruRcn der erndler ist komen für die ob-
ren des herm Sabaoth. Jae. b, 4. «oeo^.
inctp. tetU. ante lat. biij** arner.
JtttHttifBf eftfbern, erobern, fSjpn^iiflfsv
nMmpfn , durch gemaü der waffen in 6c-
sitx tcovon kommen, gewinnen: wenn du Tiir
einer slad lange seil ligen must, wider die
du streitest sie sn erebero, so soltn die
bewme nicht verderben, b Mos. 20, 19; vnd
pröhcrie alle jre (Icrkon vnr! feste sloille.
Jud. 2, 12; vnd eröberi einen grossen rauh,
viel gold, »Uber, seiden, purpur vnd gms gut.
1 Jfnoe. 4, 23 ; der sfiracb isl euch abeUnif"
fen, dz schlosz ist eniheil. grvknd vndvr»
sad^. flfi^^l. kiiij''; »Ins Gideon •^rdchen
sieg ynu grosser schwacheil vnd ynkr^iften
erobert. Mslef . 4ar avon^. nn dnt /Amo-
mUlien fMm. { 1 527 ). J6" ; des wil ich mich
pn gotl rhdnien , das ich ynn diesem buch-
lin so viel f^rnlifri hahe , das kein Iroptjs
könne sein yui abendmal. vom attendmai
CMtH. (1528*. Pj^.
Eröffnen ) cröflencn, eroflncn, aperire,
mhd. erolTen ( Ben. 2, l'-'^l . . aUd. irnfTnnAn
\Graff 1, 16S), erscheint bei L. nur in d*tr
figürlichen bßdeutung offenbaren, kundthmm:
da sie wüsten, daa rr Ooh, bähen sie nurs
nicht erOflenet. 1 Smn, 22, 17; der himel
wird seine missethai cröfTcnPu. f!iob 20.
27 ; der vns auch crütleuel lial ewre liebe im
geiat CoL 1.8; denn ich weis, das ich meine
hailiD baM aUisaB nw, wie mir denn «Mh
ERQUELLEK
585
EltULGLN
vnserberribeBUsChrixiuserftflbethat. 2 fdr.
1, 14; ernlTene ich ineine mctnnn::' mul lmii-
rlOnkpii niif ilie artikel. de Wette br. 1, 57 j.
einciii »ein iierz crDlTnen, seine yedanken,
tnUiegm offtmbaren: als wenn yhr ewer
herU «im guten Treiindc ganlz vnil gar er>
oiTnet. vier tröstliche psalmen. (ir)2ni. Dj*.
refl., il. Eck sich seih in seynen worlleii vnil
schreyben einen laudruchligen erlzhigcner
eroffViet hal. von den newen Editchen bul-
len vnd lügen. (1520). Kiif.
Krq Hellen , sralere, hervorquellen : i i.i ni in h
ilüncku die weit vberous nerrL«ch sein , das
aus tlem verdameten vnd erhencketen men-
schen Cbrislo soke der h. geisl komen vnd
lehiMi'Iig wasspr rrqripllnii. Eisl. 1, 3S2'*.
Erquicken, rivificare , rerreare su fri-
schem leben erwecken, mhd. erquicken, er-
kacken {Bm, i, S93), M. ir-, arquicchan.
arquichan, aucJk irGhacrhen (Graff A, 635).
1 ) mit Irans, nrr..- kompl her zu mir,
alle die jr müheseiig vnd beladen sf id , ieb
wil euch erquicken. Matth, 1 1, 2S; erquicke
mich {vor* mach mich lebend) nach deinem
worl. ps. 119, 25; das wird deinem nabel
gesund sein vikI »leine ireheine erquicken.
8fr. 3, 8; slerckei die milden hende vnd er-
quickt die strattchelenden knie. /et. 35, 3;
aulT ilaa ich erquicke den geisl der gedcnid-
tlgeten vnd das lieri/ di r zur.seblagenen. 57,
15; der wein erquickt den menschen das le-
ben. Sir. 31,32; ein Ihaw nach der hitze,
der erqaiclil alles wider. 43, 24; erquieke
mich durch deine gnade, ps. 119, 88 ; er-
quicke mich mit deiner gereelitic-k- it 119,
40; er erquicket mich mit bluinen. huhelied
2. 5 ; sein geist ist erqnirket an euch allen.
2 Cm*. 7, 13.
2\ mit rcft. acc: anfl" il;is dein dcIi«: vnd
esel 1 Ilgen, vnd deiner niajid son vdiI Irembd-
- hng sich erquicken. 2 Mos. 23. 12; wenn
nu der geisl goiles vber Saul kam , so nam
Datlid die harffen vnd spielet mit seiner band,
«50 criluickf sich Saul vnd ^^arfl hesser mit
jm. I Sam. 16, 23; vnd der kOnig kam hin
ein mit allem voick, das bny jm war müde
vnd crquicket(e) sich daaclbsT 2 Sttm. 10,
11; Wo die kiielie solle on vnterlas jnii der
Neifolguny; steikeii vnd nicht zu weilen ein
lülltlin holen vnd !»ich erquicken, wUrde sie
Dm», WSftavbMk.
endürh i\i mal vnd mncbie follen* 4sr III.
psalm. (1530). Giiij\
Erqiicknng, f. recreatio, refectio, mhd.
erquickuoge {Ben. 1, 893^: wie der slarck
weyn den kindern der lodt ist, also ist ehr
(er) den allen erqoickung des lebeos. ob auch
yemandt on glawben verstorben selig « errfe?)
müge. fl522'. Aiij»; auff das da knrn*^ lt>
zeit der erquK knug {vulg. tempora lefrigerii.
erfrisehung iureh kSkUn Ai/UWnieA bedmm
dat ffr. «oorl). apotU g^tth, 3, 20.
Brralken, conßcere, durch rathen heraus-
bringen . »fhfj, <>rralen (Ben. 2, 580), ahd.
ir-, arrataii (üraff 2, 4öOj: wisset jr nicht
das ein solcher man, wie ich hin, erralen
kllnde? 1 Mos. 44. 15; ich wil euch ein
reizel aiiflgeben, wenn jr mir das errattet vnd
irelli diese sieben tage der liochzeit, so wil
ich euch drcissig hcmbde gehen. Hehl. 14,
1 2 ; tunckel aprucbe au erralen. Dan, 5, 1 2.
Erreger» mwtre, eommover«, indUare, in
bewegung telun, enlaleften mashm, htrwr^
rufen.
\} l on &achen: vnd goU seliulV grosse wal-
liscbe vnd allerlei tbler, das da lebt vnd webt
vnd vom Wasser erreget ward (vor. vnd das
wns^er erreget 1. 1 Mos. 1,21: die st im de<!
herrn erreget die wüsten, ps. 29, 8 ; er lies
weben den Ostwind vnler dem himel vnd er-
regt durch seine siercke den sodwind. 76. 26.
2) von leufen: es ist dem rollen geyst
nur darumb zu thun, das er den inll-n pttfcl
ertppe vnd an *irli zielie. das ander tegl
Widder d. hyml. propheten. (Iä25j. Düj*;
er hal das volck erreget. £tie. 23, 5; Ich bin
komen den menschen zu erregen wider sei-
nen valer, vnd die tochter wider jre multer.
Matth. 10, 35; vnd das volek ward erreget
Wider sie. aposl. ge$eh. 16, 22.
3) aullrabr vnnd empdmng erregen, leider
den fttiith genontten gtgeü, itani, (1523).
Aij**; krieg erregen, ps. 140, 3; hi^s erre-
get hadder. .spi. 10. 12: da nani aber die
Sünde vrsa«rh am gebot vnd erreget in mir
atteriey lusl. BSm* 7, 8.
4) sich erregen : es errege sich das was-
ser mit webenden vnd lebendigen thieren.
I Mos. l , 20 : vnd als er zu Jerusalem ein-
zoch, erreget sich die gattlae alad. JfaUb.
74
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£RR£1CU£M
586
ERSAUFEN
21» 10 ; die »OndlicheD lUste, wHche durchs
gese(z sich erregeleii. Rom. 7. 5.
Krrfirben, aUingeret oMequi» bis a» et-
was retcl^.
1) kinder, die jra tage nicht erretctien.
J$». 65» 20; wol dem, Her da erwaiiol viul
rrrciclil taiisent drcy liiinderl vinl ninir vmi
dmssig Inpc. Dan. 12, 1,2; der nu das sechste
gehcd eneychel hat. vber da» erste buch
Uoee» ( 1 527). Rij* ; er wird «onst gewisitch
h«'>!(<'ii werdeil vnd eine saw inaclicn, ehe er
runfl'noleaerreidiLder lOl. ptatm, (15ä4i.
2) wenn wir gleich viel sagen, so können
wir» doch iiiclil erreichen. Sir, 43» 29 ; wie
.iImt iliT kniii)ifT spy zu jiniif^rn , wpi ili ii wir
nn lii Hill Worten »üreyclieii. vber da« erste
üuch Mone. ^1027). aaiiij'. vgl. erlangen 3.
Kmimi» Mlore, mM. errei|co {Ben. %
675*): doch kerel sich der herr aichl von
dem grini soincs grossen 7.i*nis , da mit er
viiur Juda crzUrnel war, vmb alle die rei-
Uunge wiHen» da mit jn HanasM erreitiel
halle. 2 MSn. 23. 26.
Erretten ) eripere, tiberare. retten, be-
freien, erlösen, mhd. erretten (//trw. 2, 678"»,
ofcd. ir-, arrelian [Grciff 2, 471).
1 ) mA dem aoe. det Mm rHienden gegen-
o) person: du hast dein volrk niclit rrrpi-
tel. 2 Hos. 5, 23; «li tm liei herr dein goll
wandelt voler deinem Ligor , das er dich er-
rette. 5 Moi. 28. 1 4 ; er fclags dem herm,
der helfTe jm aus vnd errette jn , hat er tust
XU jin. ps. 22, 9; jtzt vergt'ss,n sj.- t-oii» -.
der sie dazu mal er rettet, das sciwiie con-
filemini. (1530). Biiij*.
b) Sache: errette deine sede vnU silir
nirlit iiiiidor dielt. 1 Mos. 19, 17; gott hat
mich für euch her gesand, das er euch vherig
behalte aulT erden vnd ewr leben errette
dnrch eine grosse erretlunge. 45, 7 ; da er
die Kr'y|)ki pliif^'ot vnd vnser henser errettet.
2 Mos. 12, 27 weil <,ic iiirli! mit vns ge-
zogen sind, sol man jnen nichts geben von
dem raub , den wir errettet haben. 1 Sam.
30. 22 ; also wurden snne gebeine errettet
mitden f,'»'lioiii«'ii dos jitviplu'tcn. 2kön.23, 18.
2) mit praepiisitionen: ai von: etiflli-
mich von der band meines bruders, von der
band Esau. 1 Um. 32, 11; ein egyptischer
man crrcttetfc) vns von den hirlcn. 2 Mos.
2, \'J ; vml ei rettet vnser seelen von dem
tode. Jos. 2, 13; der berr der mich von dem
tewen vnd beren errettet hat, der wird midi
auch erretten von diesem PhiKeter. I toi.
17, 37.
b) aus: da das Huben hürel, wolt er jn
aus jren headen erretten. 1 Mos. 37. 21 ;
vnd ich lieir jm nach vnd achlng jn vnd er^-
reitets {dasschaf) .ins seinem maul. I Sam.
17, 35 ; vnser gou k.iii vns wol erretten aus
dem gluenden ofen. Dan. 3. 1 7 ; vnd errel-
tei ja aus alle seinem trflbsal. n|mtf. feeek,
7, tO.
c) vor (für;: vnd sollen frei^son \v,t>; <>u<1i
vbcrig vnd errettet ist für dem liagel. 2 Mus.
10, 5.
3) sieb erretten : auff dem berge errette
dich , das du nicht vmbkomest. 1 Moi» 19,
1 7 ; ich kan mich nicht aufl dem berge er-
retten. 19. 19.
RrnttCTi m. ««fMlor, Mftersior, reiler,
eHSter: der herr ist mein fels vnd meine
burp vnd mein irrptter. 2 Sam. 22, 2. ps.
1 8, 3 ; seine kindcr werden zuschlagen werden
im Iber, da kein erreller sein wird, tiiob b, 4.
Imttigen) «m« erretten: damitte auch
die rrenil)den nicht Irostlosz verillMen vnd Tur
schänden vni! uH' ii sunden crrettigcll sein
mögen, ordenuny eyns gemeynen kaslens.
(1523). Dj''.
AntMug, f. ierwUio: vnd ewr leben ei^
rette durch eine grosse' errettunge. 1 Mos.
\'>. 7 : li.istu vnser fj"i(( yuscv missetbal ver-
sehonel vnd hast vns eine erruttung gegeben.
Bsra 9. 13; da« nichts vbrigs noch keine
errettunge sei. 9, 14; httlffe vnd mellUDg.
Bindseil bihcl 7. 103.
Krs « er es : wie en gerne hat. 1 Mos.
27, 9.
lisittigei, iätä^, tau machen: wenn
das erdreii Ii eitel kuni vnd das wasser eitel
wptn vni! die l»erge eitel golil weren, kündten
sie doch nicht einen gcilzigen menschen er*
setiigen, der 147. fsalm. (1532j. Ciij'-.
Inmffmi pmel. ersol^ M £.eiwMiliiocJk
ersoTif, part. er?f>fTeii , iu ßüssigkeit umAom-
wie», frlrinken, mhd. ersufen (&ei».2% 720'')*
ahd. arsuran {tiraff Ü, 110).
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ERSÄUFEN'
587
EBSCUALLEN
1) von Menden gesehöpfen und strar von
MMHfcAmi toie ÜUeren: wenn du oii aufl den
glauben wollest so trotzen vnd nicht vIh t
die brücken, sondern aull dem wasser gehen,
würdnstu biliich ersauflen. vber das ersle
MiMote. (1527). Xtq* ; der kOnig Pharao
ersoufl" mit seiiuni voick joi rotoii iiiecr. der
\n.psalm. (Iö3<h. Hutj' ; iliin li den glau-
beo gieogen sie durcli» rutemeer als durch
trocken Uod» welches die Bgypter auch ver-
suchten vnd ersulTen. Ifefrr. 11. 29 ; vnd
sihe die ganize Iierrl sew störtr^t ich mit
einem siurni ms nieer vuU er&olfea iiu Was-
ser. MalUi. 8, 32.
2) «0» foeJ^, im
denn der Vorrat, den du bcy dir hast, der kan
verbrennen, ersaulTen, f^c^tolm oder von
motten vnd wUrmcn gefres^iiefi wenlen vnd
vmbkomen. Jen, 4, 507^
3) in etwas ersoffen sein, doHn unterge-
taucht, ganz und gar darein versenkt, da-
von erfüllt sein: beide |m>ster vnd prophe-
leo sind toll von starkem getreucke, siod in
{vor, im) wein emollen vnd dauneln von
starckeui gctrcnckc. Jet, 28» 7 ; so ists nu
liie aouiel gesagt, das der mensch nm anfang
geschaflen ist ein bilde, das gott enhtioh war,
vol Weisheit, tugeud vnd liebe etc., vnd kuru-
Quib ym guten ersoffen vnd on alle bOse Itlst.
vUr iae erete Ndk Mose. ( 1 527 j. Fiiij^ ;
wir sind so gar ym gut ersofft^n , das man
ehe alles yun die schanlze schlecht {»chlägl),
ehe yemand etwas Icsaet vmbsonst fiiren.
e^end. mHij**; es ist mir selber aus der mas-
sen srjiir worden . das ich mich von dfii hi'i-
ligen gerissen habe, denn ich vher alle m;)ss(>
lieH darionea gesteckt vnd ersoUcu gewcsi
bin. ejn eendbrieff von dolnielfeften ele.
(1530). Dj ; wie ist der Mahmet in d*'in
firawen fli'ix-h ersoffen, verlegwm de* aUo-
ran. (1542). kiij''.
ErsänfcnCerseufen), prael. ersäufte, pari.
enSuft» eneaifen nuneben, erManken, mhd,
ersoiifen {Ben. 2', 721").
Ii eigentiich: molstcin soll man an vlu
iiclsze hengi>n vnd sie erseulTen, wie Chnslus
sie wirdig acblet. euajii^. von dm Ueben ana-
»eUigen» (1521 ). Riiij' ; gleich wie das nieer
mit aller vntrt'siüinickcyl .lonn prseufTfn wil.
der prophel Jona, (1526). Fuij''; icb bin
im lieffen wasser vnd die flnt wi) mich er-
seuffen. ps. (»9, 3; vnd dii- wasser erseufften
jre Widersacher, das nicht einer vberbleib.
Iü6, 1 1 ; da aber die Egypler jnen mit jrera
gautzen heer oacheilelen, wurden sie alle er-
seulit im meer. Jud, 5> 11 ; wie bald knndle
■illes korn jnn der erden verfaulen, erlmren*
vt riiioddrrn . von wurmUn gpfrcssen , vom
wasser erseufft werden, der 147. ptalm,
(1532). Ciiij*; vnd haben alle im rinn dieses
schiff SU erseuffen. vier predigten, (1546).
Dj^
2' uneigenllich und bildlich: dnlior isis
auih so ein krcflii^ jUiigelbad, das es den
menschen new gebirt alle sunde an jm ab-
wesclit vnd erseulTl. zwo predigt auff der
kindi'riuuffe. (1510). Giiij^; es [das ttasser-
{(lu/en) bcdeut das der alte adani in vns durch
tegliche rew vnd busse sol erseufll werden
vnd sterben mit allen sindeo vnd btfsen losten.
Jen. S. 38^i ; da liilfTt denn der leuffel tu-
schauben mii aller tiiacht vnd list bis das er
sie jn iweiiK 1 vnd traurigkeil erseuife. das
schone eonfUemhU. (1530). Dij".
ErschafTen, creare schaffen, ahd. ir-, ar-
scafaii < Grajf G, 445j: der lierr wirdein
newes mi lande «Tsichafreu. Jer. 31, 22.
Knchallen , personare , mhd. erschallen
(Ben, 2*. 122^). das praet, iavtet kei L,
gewöhnlich, une mhd., erscbaO (beitto er-
<;('linll), doch begegnet bisweiten auch ei»
schwaches erschallet (d. i. erschaUetej.
1) Und erUSnen: vtel aber dOneten mit
freuden. das das geschrey hoch erschal.
Esra ^. 12; fr wird singen ein lied. des
hall er<scha]len Wird bis an der weit ende.
Jer. 25. 30; wenn ich uieiu eselgeschrey
chika, chtka lasse erschallen, wider da» bnp»
slum zu Rom. iir>4r)). Hiij*; - vnd da die
lade des hunds des lierrn in das lager kam,
jauchzetc das gantze Israel mit einem gros-
sen jauchzen, du die erde erschallet. 1 5cmi.
4, 5 ; vod das gantxe bans erschall von dem
Missen gedöne. Sir. 50, 20 ; seine stimme
klinfief so hell, das himel vnd erden danon
voll werden vud ersdiallen uius. das 5., ü.
vnd 7. eap. e, MeMkei, (1532). Lij*.
2) ruchtbar. kmtd werden: vnd das vrteü
ersrhaJI fiir dem pnnt/en Israel. 1 kön. 3,
2Si vud sein gcrUchle erschall in allen len-
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ERSCHEIDEN
588
ERSCHEINUNG
(lern. Etthtr 9» 4 ; vnd es iftl bis gen Jeru-
saliMii erschollen, das hater komeii aus fernen
lamli'n. Jer. 1, Ifi.
Erselieidci, ahd. arsceidan ( Graff tj,iZ2),
separate, disjungere, in folgenden itelten
imM f. «. a. bmmmtnt fnliOMaii er ist
erschieden goltis szon {oQio&^yrog xt(>r
^tOVf vulg. praedestinattis vs\ filitts dri) ytiii
der krafll. ausxleg. der ep. rnd euang. des
miMMl«. (1522). . M Bindteil feh-
tende var. su Möm. 1, 4, wo L.h«maeh
übersetxle: krefl\iglich erweiset pin songol-
les; er isl ersehieden , beschlosszen, angc-
noromco vnil gehalten für goUb szoo. ebend.
Qiij'>. doi M. gerade m'efti «diene leorf
erscheint mhd. vnd «M. fa$t gar nlcftl.
Irrt mm bringt nur einen beleg bei.
Knckeikeir in conspeclum venire, appa-
rere, mm «orfcfteM JkMmieii, titk «eÄen
iMM», tiehxei^n, «M. erschtoen (Am. 2*,
143»), ahd. ir-, arsdnan {Graff G. 504).
d<M prael. lautet bei L. in der regel ei-
schein, seUen erschien {x, b. 2 Mos. iii, 10,
dagegen itt da der churfDrsl erschien bH
Grimm vtb. 3, 956 ans Jen. 5, 278' nach
dem original in erschein zu ändern).
t ) von sonnf* und g^stirnon. welche leuch-
tend sicii zeigen : da aber in vielen lagen we-
der sonne noch f^eslim ersnhein . . . war
alle hofTtintii,' \mmt> Miriis itahin. apost.
gesch. 27. 20; vnd erleruel mit vieis von
jnen, wenn der slem erschienen were?
MaUh. 2, 7. elewfo wm kmr: es erschein
jnen aber wol ein selb brenend fewr. weieh.
17, ü.
2) häußg von den sichtbaren oßVnba-
rungen golles, und seiner engel: da ersctK'iu
der berr Abram. 1 Jfof. 12» 7; vnd der
engel des herm erschein jm in einer Towri-
gen flarnroen aus dem piiscli. 2 Mos. 3, 2;
vnd sihe die herrligkeil des herrn erstliieii
(tar. erschcyn ) in einer woickcu. 16. 10;
sihe, da ersehein jm ein engel des berrn im
traam. Matth, l, 20. nicht anders von
Christo, xumal nach seiner aufersiehung und
Himmelfahrt: ihesus aber, da er anflerslan-
den war, erschein er am ersten der Maria
Magdalcne. Marc. 1 6, 9 ; der herr isl war-
hafflig .uiffi^rstandeii vnd Siincini orsehii-non.
Luc. 24, 34 ; der berr hat mich gesand, der
dir erschienen islauffdemwcge. apost. geseh.
n, 1 7. doch aneik von aemem k&mmen int
fleisch , rntt seiver mensch^rrrdung: dazu
isl eiücliieueii der son gölten , das er die
werck dei teufels zursiörc. 1 Joh. 3, 8;
daramb ligt grosse macht daran, ob man
j^Ifiilic an den erschienenen oder zuküafltigen
ChrisUiui. zwo predigt ati^ der kinderlan^e.
(1540;. iliiij'.
3) von wiederkommenden verstorbenen,
gespenstern ; vnd silie da erschienen jnen
Moses vnd Elias. Matth. 17,3; vnd stunden
aufr viel leibe der heiligen , die da scIiliefTen.
vnd gicngen aus ülu grebern, vnd kamen in
die heilige slad vnd erschienen vielen. 27,
53; es ist ein druck ausgegangen als von
•'inoni gcspiinsle. ilcni iir^rhcr zu Slasfurt er-
sclaeueu. eine warluifftige historie. (1535).
Aij'.
4) erscheinen von menschen, sich adben
lassen, sich einstellen : das sie gewislich ge-
incinel haben, vn.%t'r leil soll«' ninicr so ki'i k
sein, das sie erscheinen würdün \sc. au( dem
reidtttag tu Angtburg). tcarnunge an a. f.
deudschen. (1531|. Cij*; der kurfursi zu
Sachsen der aller er«!'- "t^ihein. ebend.; wie
woi mir nicht gebürcl aulF diesen reichstag
persönlich zuerscheinen. vermanw^ an die
geitUidian, (1530)* Ag*; da erschimen hir
jiu die hohenpriesterirnd die rumcmcslen der
Juden wider Paulum. apost. gesch. 25, 2;
drey mal im jar sollen erscheinen für dem
herm dem herrscher alle deine manahflde.
2 Jfoa. 23, 17; vnd das niemand ftir mir
lehr «."rschcine. 24, 20.
") ron :i' hen und ztislünden, sich xeigen^
iicJi kund üiun: aber die siindc, aufl das sie
erscheine, wie sie stinde ist. Whn. 7, 13;
es ist erschienen (he heilsame gnade gottes
aih n mensehen. TU. 2, 11 ; daran isl cr-
M bleuen die liebe gollcs gegen vns, das gott
seinen eingeboren son gesand hat in die weit.
1 Joh. 4, 9 ; daramb hab ich dich erweckt,
das meine kraA an dir erscheine. 2 Moi.
9, 16.
Ersdicinnngy /. 1) iniif ut'uu, adiennu,
kunft. meitt dat iommen GintUam ßngHen
tag: bis aufT die erscheinung vnsers herm
Jhcsu Christi. 1 7Vm. 6, I 4 ; allen die «icine
erscheinung lieb haben. 2 Um. 4, 8; vnd
bigiiizeo by LjO^^^C
ERSCHEPFEN
589
ERSCHNAPPEN
warten aiilT diu selige lioiTnung viid erscliei-
nuDg der herrligkeit des grossen goUes. TU,
2, 13.
2) gesichl, visio: daher war ich der hini-
hscheu erschciiiimg nicht viigleubig. apost.
^tMch. 26, 19.
Erseliepfen, s. erschöpfen.
^Erschiesien, mil einem grxchusz Jas le-
ben nehmen: die jdnghnge util iiugrn er-
.Hchieüsen. Jes. 13. IS; wer deu l>erg au-
rllret, so! gesleinigl oder mil geschos er-
schossen wcnlen. 2 Jfo«. 19« 13; Kein snl
von Lcmech fui 'mti wiM erschnssPTi «sein.
vber das erste buch Mose. (1527). Hj*".
" IncUoiUch (erxcliiesliclij. ffwAuosut»
uiUis , mU beberxigen , beb«Ddigen und er-
sprieshch von L. tUt neuhUdwng tenpaUel.
vgl. hehärulipcn.
Erschinden^ vi pecunium fxlorquere, nie-
i/trUrät^tig erwerben: was sie mit ablas, bul-
len, beichlhrielfen, hudorhricfTm vnd andern
*'oiiif>sion<iIihus haben in .iltfii l.iiiiitMi geslo-
If.u, noch Stelen vnnd crHcltiiidini , acht ich
als Ilickwerck. an den chrisU. adel. (1520).
Kij* ; wie denn elUicb vnser juncberlin ge-
tlian haben, sonderlich den reichen, da sie
haben etwas vermeynet zu erschinden, oh
kriegsleul etc. (1527 j. Bij"; goU kao die
straffen, so es mit vnrechl erschunden h«bpn.
ausltg. der zehen gepot. (1528). M5' .
Krsrhlagen, noch erscblalttMi, mhd. i i-
hlaheii. erslaii ://'•«. 2*, 375), ahd. ir- ar-
slahan {Graff 6, 7*it>).
1) erschlagen, fffdlen: Moses lieaa drey
liusent vom volek er.-ichlaheri. eyn trete vor-
manttrig. ir)22;. Aiiij''; ich hab einen man
erschlagen nur zur wunden. 1 Mos. 4, 23;
vnd da er sähe, das kein mensch da war, er-
schlug er den Egypler. 2 Jfos. 2, 12; wer
iber ein vieh erschlegl , der snis bezalcn.
3 Mos. 24, IS; die achzchen, aull" welche
der (hunu in Siloha fiel vnd erschlug sie.
Ine, 1 3, 4 : das dich ein alte wand erachlahe.
der prophet Habaeue, (152f)). Ij'; das sie
der blitz mkI (lonner erschlüge, wüer das
bapstum iu Rom. (1545). Fij*.
2j frUchlc cr^tchlagen, zerschlagen: wenn
der hagel alles getreid erschlagen helte. Jen»
4» 506'.
3) zendUoffen, niedergeeehlage»: mein
herlz isl erschlagen in mir. ps. 109, 22;
jr seid so gar erschlagen vnd erschrocken
vber diesem wort, das 16. aap. Jokaiwü.
(151^8^. Jij*; denn w«>il plcuht Tiid wois,
das golt beide einen hirael vnd belle hat, er-
schrickt er bald for gottes soro vnd wird ein
blffde, erschlagen menscii. das 15. eap, der
ersten ep, «. PauU an die Cmrinlker, (1534).
l.iijV
ErschlclchcB) praet, iTschleich {heule er-
schlich), niM. ersitchen (Ben. 2^ 398), re-
pendo 99tequi, unvermerkt an eluias heran-
kommen, schleichend i'rlanijCH : ilun Ii sdialck-
heit der menschen vnd teu.scherey, da mit sie
VHS erschleichen su verfilren. E^ue. 4, 14;
Simsott war ein einig man on allen seng, er-
schleych vnd gricff« sie an. vber das erste
buch Mose. (1527). vvij*; darnach sich liute
Tur dem geilz, das er vns nicht heimlich er-
sdileiche vnd einneae. da« 5., 6. vttd 7.
cap. t. Mallhei. (1532). mif ; aber wir
sollen WiirkiT sein vnd vns flcii fanl'^n ilber-
driisz iiichl labi^üU ersohlcicht>ii. de Wette
br. 2. 393 ; an dem tUek lies ers nicht giiug
sein, gedacht auch das ganlse EgyptenUnd
also zu erschleichen. Bindseil bibell i.
Erschlindcn, rersrAf/nr/c». mhd. erslmdpn
(Iten. 2\ 402''i; du bist mein feisz, daraufl
ich stee, das sie (die wuser der anfeektwug)
mich nit crseulTen vnd erschlinden (Jen. 1,
21* vei-schlinden). dk*e eieben jnisipfoliii.
Erschlingen, dasnelOe: III dem gang isl
die sflnd erschlungen in der gerechtigkeit.
Eisl. 1, 151*.
Rrsrhmürken, schmücken, ausschmücken :
s. Paulus von sich römel, das seine rede uit
mil crschmuuklen {EieU 1, 1' erschmuckten)
vnd vorblnmcten Worten gesciert. eyn denitdt
theoloyia. i 1518). Aj\
Krschnnppco , or*» hiavtf mptarf, crtci'
sehen, erhassehen: warifi ihkIi yilermaii, ob
sie eyn mal mich erschnappon mochten, anff
das vbirchristlich buch bocks Emssers.
(1521). Bj'; gleich wiest«» da« f(>j:t>fp\vr Ix -
slettigcn , wo sie das wort fewr ynn der
schriin erschnapfien künden, widder den
newe» abgolt. (1524). ciij"; vnd hoPhnng
da isl. etlwas zu erschnappen, vier IresUiehe
peabemu (lö2(i). Cüy"; vnd, wo es das
ERSCHÖPFEN
S90
ERSCUREPPEN
glack leid«n woll, selbs solche kdaigreiche
miu-hi erschnappen vnd einnemen. Jen» 6,
524'.
Efschdpfen, />. rtc/i(t|^er ersclicpfcn, mhd.
erMheiifKn i Ben. 2*. .66*)» «M. «rscepii.Mi
{Onff 6, 449).
1 ) haurire, schöpfen: willu aber iTchlcn
li'MJtl vikI rrfude im lif rtzfn PrsrhcpfFfn , so
lerne nur solch lieliiicli biUi vti«! worl iie$
euangelij wol einbilden, eine predigt VOM
verlornen tchaf. (1533). Füij*; sihe nur xu,
(1,1^ f!n DU fffs vonirieses so du von v!)f>*Mi
erschciillesl, vbesl dies« lusl. vier tröstliche
ptalttien, (1526). A5'.
2) leer ^Mpf^n: ein quell die nicht zu
entrticpflen. Aottfpotf. (WiltttfA. 1545) «om-
merteil 72''.
Krschreckcnj praet. er^scla-ack, pari. vt~
scbroclien, lerreri, eigenU. aufspringen, auf-
fahren, zusammenfahren f snhrerken =
springen), mhd. erschrecken {Ben. 2*. 210).
tthd. ir-, arsoricthan iGra/f 6, 574 i.
a) wenn er hürct einen liakken kraclien,
üoendirickler. derproph,BalMeme. (1^2%).
i}*; da es nu niilternachl ward, ersclmek
der man vnd er^rhnttort. Ru(h 3, 8: da kam
mich furcbl vnd xiiiern an, vud alle mein ge-
beiB enchracken. Wo* 4. 14 ; ich bin er-
acbrocken vml meinele Irawen ea donnerte
so seer. tcider das bapslum su ttnm. 1 1 5 ir/).
Sj*. ersrhmrkfn ^'f \vi><si'»i. eyn sertnon von
dem hochwirdiyen savramenl. ( 1 5 1 it). a uij''.
b) ier gegenetand des erscbreckena ist im
gen. btigi-fwji: wolan, lieben brüder, er-
schreckt des ni( Iii. dir tceisheil Sahnnonis.
(1529). Aij''; denn dre^elben sind solcher
oewan zeiliing hart erschrocken, ie Wette
br. 5* 107.
c) mit praepos.: Saul ersr litvick seer für
den worttMi Samuel, l Sam. 2b, 20 : im an-
dern jar hatte Ncbucadneur einen iTdum, da-
von er erschrack, &» er anIfwAcht. Dan, 2.
1; da sie aber jn sähe, crschrack xte vher
seiner rcilf 1 . 20.
brschrcckeu, praei. er^ciireckte , pari.
erschreckt, terrere, in schrecken setzen, eig.
mtfspringen machen, mhd. erachrecken {Ben,
2", 2! 2*}, ahd. irscrecchan iGraff ti, 576):
aber tim herr erschn'«-k<'lfc i den Sis^era.
rieht. 4, 16; vnd die menner von Israel
wandten aich auch voab vnd eritdireeklen die
menner Benjamin. 20, 1 1 : furcht bat dich
plötzlich erschreckt. Hiob 22. 10; mein
hertz zittert, grawen hat mich erschreckt.
Jes, 21. 4; es ist hie der venmnfl gf eich
wie einem kind, das man mit einem scheoaal
Oller lanif^n f r-^i lu ecket. ausleg. der ep. vnd
euang. von ostern etc. (1544i. xiiij*; durch
gcspcusle erschreckt, weish. 17, 3.
. BndirMfcn» n, lerror; las vbersie btlen
erschrecken md Turchi. 2 Ifo«. 15. 16; ein
tifw wfiszen vnnd einflusz dor f!nadon anhebt
Ulli einer grossen anfechlung vnnd erschrecken
des gewissensa. ^niiul vnd vnach. (1520j.
fij*.
Erschrecklich) honibiUs, furchtbar: es
kam ein man goltes zu mir vnd seine gt^slall
war anzusehen wie ein enge! golles fa»i er-
schrecklich. n'eM. 13» 6; denn der berr der
allerhöhest ist erschrecklich, ps, 47» 3 ; der
tag des herrn ist gros vnd seer erschreck-
lich. Joel 2, 1 1 ; alsbald sein leib ins be-
grebuis ist gdegel worden, ist als bald ein
erschrecklich rumor vnd getbOmel geiion
worden, ein letAiidbe Mj^onadbri/I. (1545).
Aüf.
Krtchrecklkh^ horribiliter : ein solch arm
ereaiur seynen goU scfattpffer sso erschreck-
lich, ^'rewlicli anspeyet. auff das vbirchrisHf^
lith hitrfl hocks Emszers. fl.'>21i. niiij^.
ErsrhrcckniS) /. und n. Ifrmr, furcht,
mhd. erschrecnis f. [Ben. 2; 212'): ditiuil
Türen sie das volek ynn die erachrecluiis«
ansleg. der euang. von ostem. ( 1 527). X6* ;
seine [;n.idt Nnd liarmhei Izickeit i«;l l-cy
denen , die da stehen ynn dem erschreckais
des gerichts vnd xorn goltes. ansleg» der
euang, an den ßntemislen festen. (1527).
v8'': der bann grösser fahr vnd erschreck-
nis brin^'i tli iien. die jn treiben, wo sie sich
nicht liirsi'iien. Jen. 1, 240\ voller er-
schreckms. teetsh. 17. 6isf jil.
Erschreckung, f. das erschredten, mhd.
erschretkiin-;.- iUfti. 2'. 212*'i: die rurchl
vnd falsclie erschreckung der leiite suchen.
Jen. 1, 241''; wider aUe erschreckung des
gewisscns. 1» 65*.
Erschnpfin^ searificare, serschrepfem:
die mich an meinem leihe so erschreplleo
vnd zumarlerlen. Utchr. 224%
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EBSCHREPPELN
591
ERSEHEN
sammen scharren, frequentaliv von er-
schrappen : so kaiislu mit frfilirhpm pp\vt<?spn
liundert inai luelir gunicsscn, denn iln mit
vntmr vnd vnrediL «rschreppebt. devdtiA
mImJWmhiw. (1529). Kj^
Enchnttere^ conculere: da es nti luilitT-
naclil ward, crsrhrrick der man vird i rsclmi-
lerl (vuly. cuiilurl»jius est; dtu htbr. wuri
»mL jmHIeUni^cii")- JhMfc 3, 8.
Kncbwinmi (ersrhwerraeni. aiusinnen :
wo aber etwa eine («r. nolh] erzeigt würde,
kan man leichliich etwas erschwermen , das
4« Widder tu «ntworlen sey. 4a9 Mu« w«»rl
Cftmü nodk /eil «lefcm. (1&27). qj*.
Embweren, s. frscfiuHren.
Ersrhwinden, erschwingen, \) im sinne
von außrinyen: dasz ichs oiusz aeben an-
dero selbst Air ein sonderliehen, wunderlichen
segen erkennen, das« ichs bab können cr-
sclivviinl»'!! Weite br. 5, 424, andere
ausgg. lesen erschwingen.
2) erleiden, aushatten: der iiapsi Imi so
viel gesUll vnd vnierscbey«l der sunden ge-
madil, das es niemand erscb winden k.in.
termon von der beicht. 1 1 525). Aiij''.
KrschwiBgeB I mhd. erswiugen (Ben. 2*,
804).
1) aufschicingen , doch nur bildlich : die
verniinfn aber vnd die weit . . . siliel .illcyii
aiiir die werfkt* vnd wunderzeycben , b«)lier
kan üie .«sicli nicht erschwmgen. das bene-
dUku. (1525). hmjf; wenn du snldis ta-
lest» des du khig seiest vnd dein berix er-
schwingest, das du flugs anfahesL zu biilcn.
Jen. 5, 437%
2) tHsfiiiere» aueftoMen: weus gleich die
reichen erschwingen ktfnnen vnd die tbeu-
rung deines wtifhcrs ertragen, so knns iloch
der anuf! ih.th nu lri. <in dif pfarrherrn wi-
der den wachet zu predigen. (1540j. Kilij^
vfß. erschwinden 2.
3) sieh erschwingen : üo sol man doch nu,
nach dem soldis gescheiion vfnl Cliristiis pen
himcl geraten ist, nicht wehr io dem lleisch
hangen, sondern si^ httker erschwingen vnd
jm geist binauff Taren cum vater. das 17.
t op. Johannis. tl530). Hij*; sicli schwin-
gen vnd einen starciien «pruog Ihun. tischr.
22Ü^
BnchwiicSy erschweren, eidHeft erhär-
ten, bi'Sfhißören: ein beinilich verUtbnis mit
ln'stlibirtMi , das lu'knnd, erschworen odder
beweiset wird, von ehesachen. ( 1530). Eiiij*.
Knehra» eotttpicere»erbltekeii,ersc4KiiieN,
mhd. ersehen (Ben. 1\ 276^)« oM. ir«»han
{Graff »5, 1 1 '»1.
1) sinnliches erblicken, wahrnehmen: dn
liebest jr lagt^i , wo du sie ersdiesL. Jes. 57,
8; wo sie einen hohen hQg«! oder dicken
it.niin ersahen, daselbs opITerten sie jre Opfler.
Ezech. 2ü, 2S; vnd lielT allt't.i<,'e hm .w* vnd
sähe anlFaUc Strassen, da er her kumen soll,
ob sie jn etwa ersehe (ersähe). Tob. 10. 8;
soiebes ist noch nie in Israel ersehen wor-
den. Malth. 0, 33: viul knikl oiit grossem
vieis ili'i s.iw vnier dem [iirlzo! jnn den ihal-
inud hinein, als woll er etwas scharlies vnd
sonderlichs lesen vnd ersehen, vom «efceni
hamphoras. (1543). Eiij"; vnd wolt auch
so gelerl sein, das idi gntt diif-li iIpii liimcl
wolt boren vnd jnn sein kemcrlm vnd er-
sehen, was er drian machet. vimJhesuChri*'
*to. (1533). Biiij"..
2) geistig erschauen, erkennen : golles vn-
sichtbares wosen , das ist seine ewige krall\
vnd gotiheit, wird ersehen, so man des war-
nimpt an den wercken. BiSm. 1, 20; solche
kunst bat Die kein Krieche ersehen, die doch
yriri der spräche peporn siii<t von Christus
zeyi her. das ander legt widder d. hynU,
Propheten. (1525). Diij'*.
3) «when mit dem prmedtcat eines
o4er adj.: dich hal) i Ii < > cht ersehen Tur
mir zu dieser ?.< i» 1 7, 2 ; wiirdcsln
nicht hing das lastnacliLi.piel treiben, sondern
für jcderman ein schendlicher bOser neidhard
ersehen werden. Jen. 1, 210'* beiQrimm.
4) sich (L. ihm, sibi) ersehen, proridere,
ausersehen: gott wird jm ersehen ein schar
zum brandopffer. 1 Mos. 22, 8; vnlcr sei-
nen Bönen hab ich mir einen kOntg ersehen.
1 Sam. 16, 1.
5) 'Ulf 't ii ersehen, günstige gelegenheil
wahruehnun . ein weiser man schweiget, bis
er seine zeit crsibet, aber ein jeder narr kan
der seil nicht erharren. Sir. 20, 7 ; da ken-
nen sie gleich wol schaiilen vnd lauren , bis
sie jre zeit ersehen, der lOl.jwalm. (1534).
Füi".
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592
BRSTATTRN
Kncsscn, s. crsiizcn.
Emufxen, mhd. ersiuflcn (Ben. 2', 722''/
Ij ingemiscere, aufseufzen: da erseufllzel
Tobias iteff. Tob, 3. 1 ; da en^uHzetSusanna.
iMe. 22 ; da ersttfltzei er yo« seim berlsen.
(Ut \ \2. psalm. (1520). aS". 2) geinitihuf:
impeirare : Cliri^iimi 'tm-hIUzoii. ausleg. der
ep. vndeuan(/. vom aäueni cic. ( 1 528 j. Gg G''.
Eniaieiii excogitare, autdenkem, mhd.
ersinnen {BeH.2\ 309*): was er damil moine,
kan ich nichi enynnfin. wm abendmal Chri-
sti. (1528).
Eniticn; usueapere, durch hngfähngen
besiU erwerbin. eine» beleg *. mnter er-
jährpti.
Krsolftfn, s. crsniircn.
finparcif parcere, comparcere, mhd. er-
sparn ( Ben. 2*. 4S6") : denn wer wil aus-
sprecben, was der lielio iVidn Tiir ein vnaiis-
sprechüclj gnl ist? wie viel er ein j.nr allein
beide vnd ersparet? dtu man kinder
zur schulen halten solle. (1530). Fj"; wol-
an, was sie ersparet, gestolen vnd ^esamiel
haben . . . das sollen sie briider Veiten den
Iriiulskncrblen zukamen IuMcht h.ihpn. Ptne
heerpredigt. (1542). Fj''; was man an Chri-
sto erparl. sol man zelienrellig dem leuffel
SU tragen, muleg. der ep. vnd euang. vom
advrnt rtr. ■ 1 -oSl. EE." ^)^
{".rspriestsllch. gedeihlich, ro« L. al.^ rpm-
bildung bezeichnet, deren er sich nicht he-
dUnL vgl. erschtcsslieb.
Bnt| adv. prlüMfiii, mhd. erst. ahd. erist,
ursprünglich acc. neutr. des adj. orslr f.«. d. }.
1) iuersl, am ersten: Ihne ein slUok nach
dem andern heraus, vnd «iarflcst nicht druoib
losseo , Weichs erkt eraus solle. i?seefc. 24.
6 ; lasset vns jn lieben , denn er hat vns ei^t
geliebcf I J'^h. \, l<>.
2) demum, mchl eher : li.ib ich denn heule
erst angefangen gott fm jn ai Tragen? 1 Sam.
22. 15; er wird erst aulls fest wider heim
komen. spr. 7, 20; im Immlorl vnd sichcn-
zigsion j.ii u .ird l"<rael ei*st wider frey von
den beiden, i Alaec, 13, 41.
3) das ist erst ein recht heilig werek. da*
eap. Johannis. (1538). Diiij\
Erstänken f crstonkrn i . nüt gcslank er-
füllen, in folgenden stellen bei L. durch ge-
iS^ien: er kan myr wol helffen zum
eygen todte, als wo or mich erschreciit, anll
mich fiel, orslicliPl ttilijpi- oilriickl OiM^t pv-
stenckcl. ausleg. der ep. vnd euang. von
der hegl. drey kSnige fest etc. (1525). Oiiij- ;
wo es an seinem bOseo willen lege, ward er
vns li;il(l mit seinem raesser erwürgen vnd
mit seinem mist erstenrkon ^n<\ or<iecken.
das 14. vnd 15. cap. Johunnu. (153S).
Zsiiji*.
Erstialten» L. ohneumiaut erslankeni.
ausspiireti, ausspionieren : wosio (die juden)
einen Christen jrgent im wim ktl ersinn < k« rn
kundten, den zogen sie ci-rnr lu dun ricii-
tem. von den ßden vnd jren lügen. ( 1 543|.
Xij'-.
Krstarrf n , ahrige^cere , stnrr . steif tter-
d«n, m/id.crslaiTcn {Ben. 2^, t)45*): da «luud
er vnd schlug die Philister, bis das seine haad
milde am schwert erstarret. 2 Sam. 23. 10;
las vber sie fallen cix lirecken vml fun lil
«luich deinen grossen arm, das sie erstarren
wie die steine. 2 Mo». 15, 16; vnd da Achior
des Holofemis hnplT sähe . entsKst er sich
das »T erslarrei. Jud. 13. 2U : Dauid ersturo-
mct vnd er^iam l Tür freudcn. von den letz-
ten Worten Duuids. (1543). ßiij''; da er-
schraclten die fdrsten Edom . ilen mechtigeQ
io Noab ward bange vnd erslarreten alte in-
woner Cannan ivar. zu 2 Jlfo*. 15. 15, wo
L. in der hibel hat: -»Ile <'unvnnpr C. wur-
den feig, die vuig. aber: ohriguerunl). der
proph. Habaeuc. (152t>). ojK
V/ntMiieUf reddere, supplere, ersetzen, er-
gänzen: ich hiUü alter, dasz die kirchen. da
er scyn soll, ihm wollte zehrnng schicken,
oder wu crs hie aufliorgcn musz. dort wie-
der erstatten, de ITelle br. 3, 345 ; vnd ich
wil euch die jare erstnlleu (vulg. reddam),
welche die liewsrlirei ken , kofer, f^^eschmeis
vnd raupen gefressen haben. Joel 2, 25;
denn wo ich ewer maiigel hatte, das haben
sie erstattet (ear. erfflUet, witg. suppleve-
rniit). 1 ffir. 10, 17; vnd erslatte .in mei-
nem Heisch, was noch man^Ktlt an tnibsaln
in Ciirisln. Col. 1, 24 ; daizu soll eyn sol-
cher bischoff mit beten, dienst vnnd hfllff an
den .innen erstatten, was er mit predigen
nicht aiiszrielit. undcr den falsch genantten
gegstl. stand. (1522). Hj''. vy^. wiederstal-
ten, wiedererstatten.
d by GüOgl
ERSTATTUNG
593
ERSTE
KnlatUiBg, f- resUMio, enatt: denn es
nicht gai wcrc, die bis her gesessen zu Ver-
stössen on orslatHiPf^e. Jen. 3, 184"; vn<l
liilliclie crslallung seuies sciiadens lotMerl.
wider den wucHer zu predigen. (1 540 1. Cij' ;
daiielieo auch vns beiden entatlung Ibu vn-
ser lit raiihlen olire vnd glimpIT. von heim-
lichtm vnd grstolen brtpffen. (15*29). Cj'.
Krstf, primm, mhtl. < rsi, ^resl, ahd. erisl,
iuperlaUv v. <;r elt, dem die rolle der ordi-
naMnudU übertragen tporden if f.
1) der erste mensch, prUmu htmo. 1 Cor.
15, 45. 47; geboren vom gest Iii* ( lilc des
ersten pesrli äffen fn menschen, weish. 7, 1 ;
der ersle son, primogemlus : Ruhen, mein er-
ster son. 1 Mot, 49» 3; vnd erkemiel sie
nicht bis sie jren ersten soti gebar. MaWk.
l, 25; der erste mann, prior marittu. 5
Mos. 24, 4; — es war eben vnih die zoll
der ersten wcindrauben. 4 Mos. 13, 2t;
die ersten Teigen. Hos. 9, 10; die erste
blOel (Mtttike). Hiob 24. 24; — der ersle
lag, prima dies: da w.inl itis abend vnd
morgen der erste lag. 1 Mos. \, 5; am er-
sten tag des zehenden monds. 8, 5; dieser
mond (monat) so! hey euch der erst mond
sein vnd von jm soll ji die mond des jars an-
lieben. 2 Mon. 12. 2 ; das ersle jar Nchu-
cadnczar. Jer. 2b, l ; — das ist das ersle
zeichra, das Jhesiis thel. Jeh, 2, II; die
«»rsie rede hab ich zwar gctlian. apost.
gesch. I. 1 ; vtnl »In' 'fllt M»i'l/rirlm!<7 i-;? die
erst geweszenii. austeg. di r t'p. vnd euang.
vom ehrislag elc. (1522). Eij''; — vnd ha-
ben jr vrteil, das sie den ersten glauben ver-
brochen Iiaben. 1 Tim. 12: -ilu r ich habe
wider Uicli, (l;is tiii die ersle liel»c vrileHscst.
offenb. 2, 4 ; Uiu die ersten wercli. 2, 5.
2) ersle = vordersle: also liain Gideon
vnd hundert man mit jm an die ersten wecli-
ter. riehi. 7, 19; wohin das ersle (rad)
gieng. da pienprn vir Iiinnarli. Ezeck. 10, 1 1 .
3( diis er^hs tornehmsle : Ainaleii die er-
sten vnler den beiden (vulg. principium gcn-
üum). 4 Jfoa. 24, 20.
4) erste und letale : vom erstes lag an bis
aulT den letzten. Neh. 8, 1 8 ; viel die da sin(
die er5(r'n , werden die letzten, vnd die lelz-
len wunteii die ersten sein. MaUh. 19, 30;
DiSTz, WArtMftmik.
vnd werde der letale betrag erger denn der
erste. 27, «1.
5) neben einigen rerb. ri rwcndet L., wie
die äUere spräche überhaupl und die volks'
Sprache noefc J^eule, da$ adjeelnü^ pmew
dkat 'der ersle\ stall dessen die heutige
Schriftsprache das adv. ersl, zuerst rorzieAl;
der wird der ersle berauskomen. 1 Mos. 38,
2b ; ich bin heule der ersle komen vnter dem
gantcen hause ioaepb. 2 Sam. 19, 20; Adam
ilcr erst von gotl geschaffen ist. Sir. 49. 20.
tl) rfihindrt sich rr^ir mit praep., $0 enl-
springi adverbiale bedeulung,
a) am ersten : alles was seine multer am
ersten bricht, ist mein. 2 Mos. 34, 19; mache
nur am ersten ein kleines j/ebarkens danon.
i kön. 17, 13; trachtet am ersten nacli liem
reich gollcs vnd nach seiner gerechtigkeiL
JfalA. 6, 33 \ vnd kam am eraten «um grabe.
Joh. 20. 4.
6) Zinn ersten : vnd ob sie zum ersten sich
anders gegen jm stellet. Sir. 4, 18; reinige
zum ersten das »wendige am becher vnd
schttsseL Matth, 23, 26 ; jedcrman gibt zum
ersten guten wfin. Joh. 2. 10 nllrrleyraen-
lin , das zum « rsicn die muttcr bricht. iiM«.
2, 23, vgl. am ersten.
r) von ersten: Tubalkain ward ein meisler
der mit erls vnd eissenwerdi vmbgieng, hal
es von ersten aus der erden gegriil)rn vhfr
das erste buch Mose. (1527). Rj ; von er-
sten lies er einen raben ausfliegen, ^end.
Yiiij^; das ßlmemeste aber isl, das du nur
v(in ersten golles worl anhebest. Jen. 5,
437\ auch verkürzt von erst : das yhn nu
Laban leuschei vnd legi ybm von erst Lea
hey an Raheis stsl, isl on seine schuld ge-
schehen, vher doi ertie huehMoee, (1527).
Rriiij'.
d) auf (Iii»; (aufs) erste: vnd fürelcn jn auffs
erste zu Uaunas. Joh. 18, 13; auffs erst
dancke ich meinem gott AAn. 1, 8; vnd
gott hat gesetzt in der gemeine , auffs erst
di«> aposlel, auOs ander die prophelen, auffs
drille die lerer. I Cor. 1 2, 28.
e) für das erste: vnd das soll jr für das
ersle wissen. 2 Pel. 1, 20.
Krste, f. principium, ahd. eristi (draff 1.
441): diuiinil) schm die elliMn zu, da» sie
nach golles beleih den kindera wol fUrstehen
75
^ed by CjOOQie
ERSTECUEN
594
ERSTGEBOREN
vivl fluchs ynii der crsle Harzu llitin. weil sie
sich noch ziehen , Iiirfjpn vml leil<;n lassen.
auiley. der sehen gepol. (152Sj. Liiij' ; inii
der erst gchets wol so an , das sie ein ander
(wie man sagt) für liehe fressen wollen, das
5., fi. r7ul 1. rnp. s. Madhei. i ir);52\ Tiij*';
denn icfi helle in der erslcn niiC darlbun vnd
Wagnis leihs vnd lubcus die nics^se vnd luün-
cherey vertheidigt. Ntdbr. 402*.
KntcdMMy l)configere,lodl stechen, tn/id.
erslSchcn {Ben. 2-, <'2r , ahd. ar^tirliriTi
{Graff (i, 035): zeuch dem scüwerl aus vnd
erstich mieli daml, das nicht dieae vnbe-
iichnittene komen vnd mich erstechen, l Sam.
IM, 4; vnd ila er jn also vhen«'(l(>t halle, er-
slaoh er jn wider nWe^ rndit. 2 Macc.A,^ \ ;
an deiu orl, da er Oniani crsiorhen halle. 4.
38 ; also haben sie bey zwo meilen vm As-
schenburg auir den guten ni.ni n ii vnd
yhn erslochen. Iröslunrf nn ilir iltri>.lfu zu
Halle. i l527). Rj''; das « r (Im; hüsen slratU.
als da er Korah lies die erdeu verschlingen,
etlich mit feur verbrennen , ellich von schlan-
gen ersiochm. der IW.psalm. (1530). Cj*.
sii'h erslPt licn : da «t nirrrkl, das er gefangen
vverc, woll er sicli seihs crslechen. 2 Macc.
14» 41. 2) durch «tedken erioerften, tmx,b.
beim lumiCFe, dnber gewinnen, ver^enen
überhanpl: vnd fellel vnler dievndam klini on,
hoshafl'u^'eii Israelilen , an denen kein daack
zu erslechcn isL Eisl. 1. 293*.
BnteckeBy mhd. erslecken (Ifon. 2^ 628*).
das iransilivum v, ersticken su/foearit tüio
eTStick(*n nutchi n : soiisf wiirrl »«r vn? tnil
seinem misi eisteucken vnd erslecken. das
14. vnd 15. cap. Jdtannis. (1538). Zziij' .
ml 4U iran*Uivb^ieutv»g mtek a«^ ersti-
cken ü6e»i»-a<7en worden, isldas ehemals sehr
gebräni hlii lw irort nflmähtirjk «t/msy/i*»/!.
E|>üti>tieD , mhü. ersien , eislaii {tim. 2'.
582), ahd. IrslAn (Gtaff 6. 591).
1 ) aus dem grche erslehen , n'surgere^
auferstehn: ersllifli werden die ((»dien er-
siehn. i«t?o predigt auff l Thess. \. (152.^).
auf'; Christ isl erslanden. tcider das bap-
slum SU Rem. <1545). Liij^
2} oriHt entstehen: krui !i;i|isi , ki in l.i-
vfholT niai,' '<oiiil Ihtiii. d.is ilcr j^htnl» in «'incs
nionsclien herlzen ersiehe, von dem bap-
sm« Sil Itome. (1520). Ciig"; es isl nit an-
ders dan oyiel vnrtrrl»enn der ehristenheyt
dr.Tiis7. PI standen, i'ht'iid. Uj" ; alszo sehen
wir auch heut zu tage, das durch geysUiclie
gesetz yn der Christenheit nur weniger recht
vnd frumkeyl erslaaden isL e^n sermon vom
dem n. lest. fir>2n i. Aij''; so isl doch durch
solche doinr allcrirt'wisi«' aposlel ein grosz
vnlreglicii Mjriaiigen nach diszcr allerhcylig-
sten bullen des abenlfressens erstanden, biilfo
eene domini. (1522). Aij ,* solcher jaiaer
isl aller an« dioscni alu'i-L,'IanIii'fr or^Manden.
hauspoKt. I \y iitenb. Ih-lh) aummerleil S**.
KrMleigen, praH. orsteig. parL erstiegen,
atcMidere, mhd. ersllgen (Jlen. 2*. 631*).
ahd. arsligan {Graff ^, 620): vnd die niau-
ren fielen uinh , vnd das voick ersteig die
slad. Jos. ti, 20 ; so docli Moaü mus ver-
sUtrel vnd jre stede erstiegen werden. Jer,
48, 15; vnd als er die raauren mit den si-i-
wpw rrstip^'cn vnd die slad erObert hatte.
2 Marc. r». 5.
Kruterben j mon, ^terfren, afrsler6«i, mhd.
ersterben (Iten. %\ 643), oM. ii^, ant«rbati
\Graff 6, 713).
1 1 von metn^rhen : ich gedacht , ich wil in
ineiiiein nesl ersterben. Uiob 29, 18; als
eyn vntertheniger, gehorsamer son der hey-
ligen christlichen kirchcn, der ich voriniliels
göttlicher hilKI' ersterben wil. er6t>fen.
(I.'i20). b{. l^
2) vom leib vnd dessen gliedern: sähe
auch nicht an seinen eigen leib, welcher
schon erstorben war, weil er fast Immlfrl-
jcrig war, auch nicht rlf^n erstorben leih der
Sara. Rom. 4, 19; da eislarb sein hcriz in
seinem leibe. 1 Sam. 25» 37.
3) von gewäehsen: ob seine (des hauimet)
wurlzel in der erden veraltet vnd sein slam
in dem sfanli erstirbt. Hiob 14. 8 ; kalc vn-
rruchli>are bewtnc, zwcy mal erslorl)en vnd
aiisgewnrizolt. dr. Jud. 12; es sey denn,
das das weitzciikorn in die erden falle vnd
ersterbt!, so IdeiliU illeme. wo e<i aber er-
slirbet. so bntigels viel IrUchlc. Joh. 12, 24.
Erstgeberen , primogenitus, ahd. £ml-
boran(l7ra^ 3. 142): ich binEsau dein erst-
^(•Iporner son. 1 Mos. 27, 19; Jlanassc war
ilt i crstgebornr. 48. 14; vnd Iruncken wein
in jres brudcrs hause des erslgebomea. Uiob
1, 13 ; da er einfaret den erstgebonMO in di«
ERSTGEBURT
595
ERSTUNG
well. Hebr, 1. Ö; die erslgeporne Merob.
var. SU 1 Sam. 1 4, 49. wo die hihet v, 1 S45
<lie erslc gcbornt! hat; — sriiio herrligkeil
ist \\ itj firi r j.Tlinrnor uchso. 5 Mos. 17.
Erstgeburt. /. 1 ) ersigebomes kind oder
ttUer: vrid zur luillcrnaclil schlug der lieir
alle entgeburt in Egyplenland. . . vnil alle
erstgebiirt des viehs. 2 Mos. 12, 29; sele
alle erslt;('Imii . was niculich ist vnter den
kiudem brach 3 Mox. 3,40. häu^er ersti-
geburt: vnd aUe ersiegcburt in BgypleDlaml
sol sterben , von dem erüten von Pharao an
bis an den ersten son der niagd, vnd ;dle
erslegeburl vnter dem vieb. 2 Mos. II, 5;
belüge mir alle crälcgcburl. l 'A, 2. auch ye-
irmmi erate geimrt: tlie erste gebun vom
esel. 13, 13. 3 Jfo«. 21, 26 9idU sogar:
die erstt'iii^M-liin I .
2) da» ti:iiy^bH>isi tihi .- .ilter Jacob !i|irai'b,
veHeuflTe mir heule deine erslgeUurt. Eüau
antwortet« sihe ich mus doch sterbm, wa»
sol mir denn die erstgebnrl? 1 Mos. 25,31.
32; alsrt verachtet Esau «"i^tgcburl.
25, 34 ; wie Esau, der uuib einer s|«eise wil-
len seine erstegeburtverkauflte. Bebr, 12, 16.
Ersticken ist
1) m(r. suffocari . mhd. rr>Ii( Kfii (Äe«.
2'. H27''), ahd. arsiicchan {Graff <)27):
gehen hin vnter den morgen, rcichlhuui vn«t
woUnat dieses lebens vnd ersticken. I,«c. 8,11.
2) ir. suffomre . statt des fi-üheven er-
sleckt-n (s. d.): vnd dii» (Idnicr uii« b«j*'n ;Hifl'
vnd ersticlitens. Malth. 13, 7 ; die >i(»i:ge die-
ser weit vnd betrug des reichthums ersticket
das wort, 13, 22; er kan mir wol heliren
zum eygen todte, als wo or mich erstickt !.
ausleg. der ep. vnd euany. von der heil, dret/
könige fest. (1525). Üuij , die ausg. v. j.
1528 hat hier erstecken («. d.).
Erstlich) adv. primum, primu.
1 ) erst, zuerst: iiis voick hui tüNtlidi in
Mesopoltfiaien gewunet. Jud. b, t>; da er
aber sähe, das das voIck eine sckew hatte,
sich in das wasser zu begeben, da wagt er
sich orstlirli hinein. 1 Marc. 16, H.
2) rrsli'iis , zum ersten : erstlicli ü iebestU
burcrey mit den kindern Egypli . . . darnach
triebestn hurerey mit den hindern Assur.
Esech. 10; 26. 2S; erstlich ist sie dem ge-
bot gottes vngehorsam, zuni andern sandiget
sie wuier jren mau, zum dritten u. s. w.
Str. 23, 33 : erslbdi bl man darin gantz vnd
gar eins , das . . . xum andern bt man des
an< Ii eins, das u. s. w. von den jUden vnd
jren lügen. (1543). Viiij'.
31 vor allen dingen: da s|irachen sie zu
jiu Svcr bistu denn?* vnd Jhesus sprach tu
jncu *cri»llich der, der icli mit euch rede.*
Joh. S, 'l'y, <^r<llir|i sollt ilii- heylige srhrilU
Itf-yde auü iaieiiiisch, kriechiscb. ebreisth
vnil deutsch drynnen (in einer guten bibUo-
thek) x-iii. an die radhermeU:. 11524)> Eij**.
ErstHrhrn , dasselbe: hie wird vns crst-
lichen ilas wrscn eynes Christen menschen
l'iirgebildet. av^leg. der euang. von ostern
etc. U827). K8\
ErstlilgyMi. «hM erste <n seiner art, primo
nttlus, primitius, wenn von sarln u 'Ii,' j de
ist, yebrauchi L. das wort als neuirum.
1 ) von mentehen vnd iWeren; vnd Habel
bracht aueh von den erstlingen seiner herde
iprimogenitis gregis). 1 Mos. 4, 4; den
ei stling des esels solln rnil eim schaf liJseu.
2 Mos, 34, 20 ; die ersilinge vnser süne vud
vnsers viehs. JVeR^. 10, 36: nu aber bl
Christus uufliUrsianden von den todten, vnd
der erstling worden vnter denen, die da
schlaflcn. 1 Cor. 15, 20; gleich wie Adam
der anfang vnd erstling ist . durch welchen
wir alle sterben müssen, wie er gestorben
ist , also ist Christus der erstling , durch wel-
» Ih'u wir alle zum neweri leben aufTcrsteben
sulicn , wie er zum ersten auirerslandeu ist.
das 1 5. cap. der ersten ep. «. PanU an die
Corinlher. ( 1 534). Hiiij* ; grilsscl Epcnetum,
meinen lieheslen, welcher ist der crstliti^
(primitivus , der zuerst bekehrtej viiler den
aus Achaia. Hörn. Ii), 5.
2) von fachen: das erstling seines ein-
komens. var. zu Jer. 2. 3, trt'h hi' L. schon
im manmcr. wieder durrhstrich vnd in seine
erslc fruchte änderte ; dos erslliug von der
ersten frncht anff deinem fehle. 2 Mo9» 23.
1 0 ; d.is erstling deinem korns , deines mosts
vnd deines iJles, vnd das erstling von der
schür deiner srhafe. 5 Mos. 18, 1; ewers
teigs erslliiig soll jr einen kuclien zur hebe
geben. 4 Jfos. 15, 20; daselbs wü icherst-
linge ewr oplüN' foddem. Ezech. 20, 40;
das erstling des geysts (^/<< erste gäbe des
76*
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ERSTMALS
596
£RSUCUBN
f «iffM). «y»«n«ir <m MeflMm nt Sachten,
(1524). Bjj'> ; die wir haben des geUtes erst-
ling. RSm. 8. 23.
3) die ersliinge der dUrflligen. Jes. 14, 30
■ntealiy prtmo, «Ml mttm mal: er (der
prophet Arnos) wir! /wey mal im newen
leslamt^nt gpftlrl (angefahrt, cilierl). erst-
mals aci. vij . . . zum auücrn mal acl. am xv.
Bin4teit 7, 402.
Krateclici, verstocken: was sollen die
laut vbir der chrish iilint vnd glaubenssaehon
richten, die vor grussem geyU, gul vnd
weltlicher pracht erttockt vnnd vorblend, nu
aller erst setseo lUe seel sey vnsterblioh. an
den Christi, adel. (!520). Fij"; s. Thomas,
der --o lieffviul crslockt für alle iiiitier im vii-
giuuijen war. xu>o predigt auff der kinder-
iauffe. (1540). Nj«.
Krsteaieii, su tode stosxen , tödten , tnhd.
crsl62;en (Ben. 2^ 665**): dassjn die such l
erslosze. lischr. 294**.
Knlrccken. edeiMbr«. ttiM. erstredten
(Bon, 2*» 670*),
1) verlängern, der xeit nach: o. c. f. g.
wollen yhm gnpdiyiich die steil des s(i|iendri
erstrecken. Burkhardi briefw. 2^0.
2) MnantteMeften: derhalbeii jre bitte,
den tag (den angeseutvn gerichutag, termini
aufl ein iiinn;it zu erstrecken. Jen. 1 19 .
3) berichliyen, bezahlen: auch was des
der fürst in vnkost kerne, wolle solche vn-
bost die freundachaffi erstreeken. Jen. 3,
449\
Krstrecknig, f. Verlängerung , nach er-
strecken 1: nubilter vnteriheniglieh vmb er-
strecknng disergnedigen hulf. Burhhardt
briefw. 230.
Erstreiten , erpugnare , durch kämpf er-
ringen, mhd. erslrilen {Ben. 2', 691''): er
meynel, er iiabs enthlten, das der bapst
der kirehen henpt sey. an^ dat itMrchrüt'
Uehbuch bocks Etnsxers, (1520). Oiij''; da
mit vvül »T ' ^'aHstad} a\h eyn newer Kri«'i !ie
aus der kricchischea spräche erstritten lia-
ben, das Christus leyb nicht sey ym sacra-
ment. das ander teyl tcidder d. Aymt pro-
phnini. (1525). Diij''; nho liiil s. Paulus aus
den rcolilon vnd slfrckestcii |innci|>ijs diesen
arltkel erstritten, das wer die auffersteliuog
der todten wil leugnen , der mus auch leug"
nen , das Christus auflcrstandeu ist. das 1 5.
cap. der ersten ep. s. Pauli an die Corinther.
(1Ö34). JiiJ*; deuhymcl erstreylteu. ausleg.
der ep. vnd euantg* vemaieetU ete, (1528>.
DDdj\
firstimnpn, nbrnutescere, stumm trerden,
verslummen.mhd. ersUimmen [Ben, 2", 70U*j,
oM. arstummdn [Graff 6, 681 j: wie ein
schaf, das erstummet für seineni seherer vnd
seinen tniiiid nicht aufflhut. Jes. 53, 7 ; du
wirsi orsiiimmen vnd nicfit reden k(»nn*^n.
Luc. 1, 20; du crstumiuist an dicszem stück
ahn ein stock, aniwofi dealMck. <I522).
Eiiij*; wolan, so denn der hohe gcyst er-
stiimmel vnd keine ;inzi'i:,'iin;^' gibt, so bitten
wyr vinli f.'nndf. das ander tei/l widder d.
hgml. prupheleH. (Iö2r>). Cij"; da iiiilst ybr
ersttunmen vnd ewr Iflsterschrilll vnd lOgen-
uiaul strall'un. ebend. Eij"; so hals gotl an
die sonno Ih h Iii , das sie müssen ersLiunnicn.
wider Hans H orst. ( 1 54 1 ). Pij''.
tnlukeni part. praei. von eretbken,
bei L, oß in der redeneoH erstunken and
erlogen , schändlich erdichtet , zu den unter
erlügen gebrachten beispielen mögen noch
folgende treten: gleich wie mir gcacbach zu
Rom, da ich so ein toller heilige war, lieff
durch alle kirchea vnd kluflten , gleubt sUes,
w.is dii>t'lli-; erlogen vnd erstunt ken ist. der
1 17. psaim. (1530). Aiij''; »'s scliciiiel lur
aller well als erstuncken vnd erlugen, das
14. vnd 15. eap. Johamde, (1538). Pfiiij^;
als sey es erlogen vnd erstuncken, was dauon
gfrhiimel vnd gos.i-t ist. der 110. psatm.
(1539;. Fj^ daruiub isls eylel erlogen, er-
stuncken vnd vorfurisch beuchlerey. grund
imd vrsach. (1520). fj*; seine decrel als
verz« (MMcltt' , erstunckrne lügen verdatnneu.
wider das bapstum zu Horn. (1545). N j*.
Knicken^ mAd. ersuuchen [ßtrn. 2*, lU^i,
M. ir-, arsuocban {€hraff 6, 82), erscAstnf
bei L. noch in mehreren , iutn thiii heute
nicht mehr gangbaren bedentungnt.
l } für das einfache suchen : nu sihc, wie
viel der raeosch zu schaffen hab , so er wil
gute werck Ihun , die jm alleieil nnl grossen
lirnilfcn rurhaiideu ligen, vnd allcnlliiH"»»
d;unil vinbringt ist, vnd leider lür biindii*'it
sie iesst ligeu vud andere seiucs dUnckcos
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ERSUCHEN
597
ERTRAGEN
vihI wolgeMlens ersuebt. /m. I, 264^ in
iUe^iL in sinn Steht das part. «'rsurlii gern ad-
jectivüch: man sthol wo!, (Jas cvtld i'r>iiihl
din;,' ist. das ander icyl tcidder d. hynU.
Propheten. (t525). Ciiij''; sihestu aber mal»
das eyllel ersucht vnil erficht ding ?nd zuMts
Lsl inil dem gcyst? ebmd. V ü]^ ; die durch
s'hrc spitze vnd ersurlilo sehcrplle der ver-
iiunlil yhu selb« vnd auderii so viel vniiUlzer
mflbe vnd f rbeyt machen, ebend. K iiij'.
2) atusuchm, auswählen: wariiml Int
er iCarhtafI) nifliJ nrnfer slPlf»» ersucht, da
er solche rendie uiohl helte fundeii viid d.i
wol ndlter were golls worl zu prcdii^un ?
teMMer d,hifml. proph^en, (1525). Füij*;
der herr hat jm einen man ersucht nach $ci-
ncm Innlren. I Sam. 13. 14.
'6 ) besuchen : vnsier alierhcplichsler sclig-
macber halt vns aHen geiioien , die krancken
zu ersuchen, ein tröstlich büchldn, (1520).
Aij'; ich fiin >i !i>v,!ch oder kranck gewesl
vnd yr habt nmh tut ersucht, ebend.; were
auch gar willig vnd geneigt gcvvest, weil ich
heraiusei) bin jnn den landen, stetbst persön-
lich euch zu ei^uchen. ein brieff an die ku
Franckfort am Metfn. il :);{;<). Eij''.
A) rogare, bitten: vuil Üauid ersuchte goll
vmb das knebltn. 2Smt. 12, 16; die kinder
xutiom seibs yhr eldeni vnd rreünd.«rhalTt
nu(!s .illci ilL'iiiiili^'sf crsrichl vnd ^'flit-icu ti;i-
lifii Mii'i liulir eraus t/ii knnini. i rsuch nid
anlwuri. i I 523). Aiij' ; uii wyr aber vniei
vnsem fumlen, herni vnd keysem sind*. . .
Bielen Wyr styllo seyn vnd sie dcmiitiglicti
ersuch«»n. -snlche hilder aliziiilniii. uiddt i d.
hjfml. propheten. (1525). ; vnd ist wai .
das mich des sdbigeti briefls h»\hMt gen.inter
fürst herlzog George scbrtOllicb ersut hl iiaU
voHheinU(^envndge$t^enbrieffen, (1529).
Aij'.
Ersnehi'U, u. royatns, das bitten, nach
ersuchen 4 : on alles ersncben vnd begoren
des menschen, eyn Sermon awjf das n. lest.
(15201. Aiij'.
Krsnchu^j /. scrntalio, nathforschuny :
eben so bette ich auch auO die nehesteu er-
suchung meines brieffs halbeu yhm wol mit
einer soh lten anlworl vber die schnau ■ n
zu hauen gevvii>-t , di;; yhm die lusl soKhtt j
suchuug sult gebüssel worden scm. voiil
heimlieken vnd geetotm brieffen, (1529).
Aiij».
Ertappen, ergreifen, erhaschen: er (Chri-
stus) ist nii atirli vnl)egrcin!iph wr>rden vud
wirst yhu nicht ertappen , nb er gleich ynn
deinem brod ist das diese teorl Cftrislt nodb
feetelehen. (1527). bij^
KrIicbteBy s. erdichten*
Erthenem (crlewrn), l ) theuer erwerben
ehret seinen sott, das er ptieh durch sein lilul
erlhewrel vn<l eraruet hat. Jen. 8, lUÜ'.
2) bethenerm hichttreslu, das ernicbl
aliein die vcrheissung gihel, sondern bekrvfl^
lifrel vnd erleueret st*« .ith h :nif i'ineni zvvi-
Tachcn cid. das IG. cap. Johannis. |l.')HS>.
Y ij*" ; hohe vnd crteurle worl. de Wette br.
6, 277.
Ertödten, occidere, tödten, tnhd. erto'ton
\lien. 3, 07" K ahd. artodaii Grnff 5, ?,M\\:
warumb wiltu denn meine seele in das netze
ftircn . das ich ertOdtel werde? 1 Sam. 28,
9 : von diesen «Ireicn ward erliidtet ilas drille
teil der menschen, offenb. Joh. ü, IS; als
die geziichligctcu vnd doch otclil erlödlel.
2 Cor. 'J.
Krtrachten, erdenken, ersinnen: vnd dar-
aufl hoch benanle slathalter, cbarfurslcn,
fursteii vnd steude atid vielgehabt nachden-
i'lion vnd crwffjung, gcslall vnd gcirgenhcit
allei saclicn diszer zeyt keyn ii östlicher, hoff-
I icher mittel haben erlracbten künden , denn
das u. 5. IT. originalbr. r. / 1 523 imtttthiv
:'i ir«('»i(ir () pufj. 74 FF. 2. — mkd er-
irahten {Ifen. 3, b2'';, ahd, irlrahluu (Graff
.'» I 5).
Rrtragcu , (indet iieh bei £. nur m der
bedenlung emtinere, tolerare^ aushalten, er-
dulden: vnd das land inochLs niolit erlrn^reii.
das sie brv einander woiielen. l Mos. [ A, ♦> :
ich vermag das volck nicht allein alles ertra-
gen, denn es ist mir tu schwer. 4 Ifo«. 1 1,
14 ; für seinem zorn bebet die erde, vnd die
In idiMi küuncii sein drewen nirht erlragen.
Jer. lü, 10; welche Verfolgung ich da er-
trug. 2 lim. 3, 1 1 ; die beduHTen seer wol
eines IrOsters, der sie stercke vnd erhalte,
das sie soh hs «Ttragen vnd ausstehen kiui-
I iicn. das 1 4. vnd I 5. cap. Johannis. 1 1 53 S).
ICcj\ spricliwort: es lutlsteu gar slarcke
»
EfiTRÄNK£N
beyn« sein, die gute Uge ertragen solten.
«6er dos erste buch Mose. (15271. vij''.
CrträiikfB lerlrenken > rr<nufen , mhd.
erlreukeu {Ben. 3, 94 aiui. irlrenchaii
{Gr äff 5, 542), da« frotutfnniM mm ertrin-
ken: da er das roic im « r teilet vnd jliii cinoii
Iriiekcn wog (l.i<liiixli ni;i< li('l<' , jlire feimle
altrr allcsamjil ilariiiii erlroiirkL'i tlns 17.
cap. Johannis. (1530). Lj' . reß., I)i> ilas sicli
ellich darflber bencken, ertrencken, crste-
chcii. das schöne conßtemini. (1530)« Dg".
ErtrilMrn (erlrcumofrl . fingere, commi-
ftMct; das aber die jUdeu hofleu, es solle
nocb ein ander leibliehe widerkanfh gesehe-
ben, da sie alle $am(il wider ins land koioeo
. . . das erli'cuuien sif ^ollis vnd isi kein
buchslabc d.iiion iti d>'i) |uopiiL-loii imeli in
der schriin gcsai^l. vorr. auff den proph.
Heidtiel, Btndsatl 7, 353; der du cyitcll
lagen vnnd das aller vngeschickisl afl'cn-
spiell Inr fregisl amr drynem eygon ko[>n*
erlrewuiel. auff das t birchrisll. buch bocks
Bmuert, (1521). Kiij'': vud darnach jre er-
Ireuiaete geislerey furgd»en. «on der tauffe.
(1535). Bj» ; mit eilcl eigen, orlichlcn vnd
(<i irf iiTiu'ten wercken vmbgehen. das ia,eap.
Juhunnis. (1538). Hij".
btNln, serfreien» ndUf. ertrCten (Ben.
8* 98*): der rilter sähe es vnd ward vom
vol' l; erfreuen, df^r 1 1 2./)Ä«/ni. ( l o2\] i. i- ij''.
Krtrluken^ demeigi, emaufm, ^nhd. er-
Irinken {Ben. 3, 1)2*) : gute schwyoiiner er-
iriocken ijwDe. onalef . der cf . inmI euan^.
von der Aeil. drey kSnige fttt eis. (1525).
n iijV
Erunb für heruui: das er seine
erumb hole aus dem verderben, ütod 33. 30.
bvnter für bemnler: da werden die ein-
hörner sampt jncn enintpr mtlssen. Jes. 34,
7 ; tui schweigl er alles solches rhums vnd
ehren . . . wirQl sich auffs liefTcslc erunler
vnd legt seine krön vnd maiMtel abe. der
110. psalm. (1539). Bif.
Frwnrhen, r;i<»rY^»vr/ , i'ritjUnre, aufwa-
chen, icach weidi'H, uüid. crvvai hen (Ben.
3. 450**), ahd. irwacli^n (Graff \, G73):
wenn ich erwache, so rede ich von dir. jw.
7 ; als nu Noah orw.irht von seinem wein.
I Mos. 9, 24 ; da ci im von scnioiii schlaff
erwuciii. rieht, iö, 20; vnd war niemand
ERWÄGEN
der es sähe, noeb merdtel, nocb erwachet,
sondern sie schlielTen alle. 1 Sam. H), 12 ;
da nu Joseph y^m schlaiT erwat liic Matth.
1, 24. bildUch: meine i»chwcre silnde sind
durch seine slnffe erwacht, klagt. Jer. 1,
14; das ende kompl. es kompt das ende, CS
isl ('i \>arhl vhcr ilicli. Ezech. 7. 6.
Erwachsen, (resrerc , mlolescere , auf-
wachsen, nütd. «-rwaiisen {Ben, 3, 402';,
ahd, irwahsan (Graff 1, 686).
1 ) ton Mennfte» ««4 UUeren .- da er nu
erwachsen war, nain er ein weib. Tob. l, *i :
darümb sehen die eitern zu, das sie nach
goiies befdb den kindem wol Alrsteben vnd
Oucbs ynn der erste darxo ifaun . . . vnd
nicht tiarrcn !>is sie erwachssen. ausleg. der
zehen yepot. (1528). Liiij^; Christus sacra-
menl gab eyllel erwachszcu leuLleu. atiUtorl
deutet. (1522). Ciij*; erwaehseoemenner.
2 Afaec. 5, 24; — ynn den selbigen lendern
t'iii Ianili-i>ohl i^t . il'^- i n s drcy in.il sie (die
heuschrecken) ^uucriilgcn mit mans krafli,
ein mal wenn sie eycr legen . . . cum dritten
wenn sie erwaebsra sind, vter UröeUieAe
psalmen. (1526). G 5*.
2) von gewachsen . einen redern dt»r pe-
pUanlzct vnd der vom regen erwachsen isl.
Jea. 44. 14; wenn es (Am ienßom) aber
erwechst . so ist es das grttssesl vnter dem
kol. MaUh. 13, 32.
.i) erwachsen = enlipi ingen , hervor-
gehen: ist doch ausz solchem predigen vud
beyehten nit mehr dann eytd hass vnd neyd
awisiAen pfaflTen vnd munchen, gross er^er-
nisü vniid Itifulcriü^/ f,'enicvuenn voicks
iTwacli^ien. an äen chi^U. adel. (15201.
G ij*' ; dauon grosz spoii, nachrede vnnd vneer
vnnd ergemiss des voicks gegen der romi-
schen kirchenn erwachszen ist. originalbr.
V. j. 1519 auf der bibl. su Gotha cod.
Chart. 379 jui. 2.
bwigSB» esBpendere, perpendere, L, riek"
tiger erwegen (mhd. erwggen l, welche fflibrti-
bung noch im 17. jh. andauerte, das pari.,
welches vfir erwogen bilden, lautet hei L.
noch. Ihhd. erw^gto enispredbend, erwfgeo.
soMi aber verMht er dem leorl ^em
schicache flexion , namentlich begegnet keim
prael. crwap hnhd. eiwac.
l) für das tr. erwägen, bedenken, uber^
598
._^ kj o^ -o i.y Google
ERWÄGEN
599
ERWÄGEN
tdb«tii<ii hehge bei &m nSdU vorxu-
kommen, witwoM erwcgung eonnderaUo
begegnet.
2) deslo hauiiger erscheint ein reflexives
M€h ^rwegen iiiul zwar, u>f$ aiieft iiu mM.
sich hcwl'goii u. üich erwSgcn (Ben. 3, 631
f. Ct',V.\), in doppilicm sinne, a) zumeist 6e-
deutet es iich eines äinyes unterfangen,
unterwinden , *ieh worauf gefaszl machen^
gewarten: der gbiih erwiget aich frOlich die
rling zu gleuhfii, die fv nicht fiilot. ausleg.
dereuang.vonoslemetc. (1527). NO": wi iiit
einer schoD keine lusl nach anUachl zum sa-
crameiil hat, vnd doch mii ernst sich en^'cgi
tiahin m gehen, so ni.K'licii jlmi soh-h ge-
«lanckcii villi wrrck nn jlini srll»s .lucli
;in«lnrhl mu) lusl gimg. vermanung iuin aa-
cramtnl. (1330). Fiij''. wie gern ersz habe,
das man sich frolich «nnd firey erwege auff
seyne gute (zit hnwcn, ehe imn die erferet
Oller fulet. hat ft liic ^fiug^ain hezeugl.
euaag, von den tzehen auszsetzigen. ( 1 52 1).
Iliii/; mich dundtt, d. Carlslad habe sich
ergelipn vnü erwegen zu seyn eyn oflViil-
lichrr royrul gotto*.. das ander leyl xcidder
d. hyml. propheteu. (15251. Oüj'': ^ szn
meyne lere ausz goi is( ... szti iuuȣ luaii
sich des erw^en, das »ie von dem grossernn
teil vonlanipl wcrd. eyn vnUrriehtder beichl-
kinder. fl52l). aj''; wpr pyn rhrivtni wil
seyn , muss sich ilos erwogen , «las er helll
ilas creiHz tragen, amleg. der ep.mtdtuang,
«(Ml der heU. irey köwige fetu (I52&). Cj^;
wenn wir nu anff ordcn leben wollen tnil
müssen, so riutsson wir vns :mch drs erwo-
gen, «las wir gesie sinil vnd ynn soUhcr her-
herge ligen, da der wirl ein scbalckswirl ist.
Irostunge an die ehnsten xu HaUe. ( 1 527).
Aij**; ilarumh müssen wir vns auch alle des
erwegeu, das er vns angreifiet von beiden
seilen, ettliche schöne predigten, (1533).
Aiiij*; wollet jr meine jttnger sein* so erwe-
gel euch des vnd geht euch gilllich drein,
das nirlil nndfrs dnnts wird, jr m<l««pl tlnliin
geworfl'en .sein vnd stecken bleiben, das euch
die weit has<ien wird, äat 14. vnd 15. cap.
JolWinnt«. (1538). rrriiij*; — die vngebro-
chene hlitdo iinliir sii h scliwcrlich iw>;iltt vnd
niilT pot ••rwc^cl. vier Irusllicly; psaimen.
^152b|. lib'; dir gkiuhe isi alsogelhan, das
er sich frey «ull das blosse goltes worl er-
wogt", rfter das erste buch Alose. (1527). ij** ;
woil luir gotl lessct durch sein wnrt anbie-
ten, das er mir van allem vnglUck wolle helf-
fen durch den samen der komen sol . so wil
ich mich draufl erwegeu mit ganlzer zuuer-
sichl. ebend. Pij''; glciilicii heisst eigenllich
das für war halten vnd sich von ganlzi-m
hertzen darauQ erwegen, so das cuangelium
von Christo sagt, amteg, der ep. vnd emn§.
von ostern etc. (1544). Tiiij''; sich der gullen
tage verzeyhen . . . vnd sich ynti «Üt- ItiK/en
tage erwegen. das 7. cap. s. Pauli zu den
CoritUkem, (1523). Biiif .
b) sich erwegen ^ «ieft w«Ui% begeben,
vs preisgeben, darauf verzichten: ctlicln'
aber liek-n dahin, das sie sii-h des lehens er-
wcgclcn. voeish. 17, 15; also das wir vns
auch des lebens erwegen vnd bey vns be-
schlossen halten, wir mttssen sterben. 2 Cer.
1, S : dns sie auch Izn Mose <('i ;t( iien. waren
nichl grcbcn gnug ynn Egy|»lea elc. so gar
hatten sie üeh des lebens erwegen. ausleg.
der ep. vnd, eumtg, wm der hegl. drey kö"
nige fest etc. (1525). xiiij*; wer si« Ii -dx
vnd leyhens erwegl, der inus sich des inii
esse zuuor erw^en (darauf rerzichlen). t un
kauffskandtung md wueher, (1524). Oig^
c) das part. erwegen adjectivisch, u\ von
menschen gebraucht hat es die bedcutung
kühn, dreist, frech, verwegen : gleych wie ein
erwcgi'u cbbrechcryn die äugen auflk|»erret
vnnd mit vollen äugen vmb sich wirfll. eynem
ydorman hereylt tzu seyn, alszo ist disz auch
nyner ehbreeheryn gleych eyn erwegen voick
zur viikeuscheyll. widder den falsch genant-
ten get/sil. stand. (1522). Ihiij^; ein htnllen
von iuH ii. crwegenen* verruchten hüben.
tischr. 427V
fi) von Sachen gebraucM: glawb isl eyn
lebendfge, erwcgene (feste, unerschütterliche)
xunersicht auflT gottis gnade, vorr. ai^ die
ep. an die BSwter. Binde eil 7, 437.
Krw&g«n (erwpppn) , n. Zuversicht, ver-
trauen, nach sich erwegeu o): weil wir
hören, das wir Machen gotl haben, der alle
dhigschalll vndthut soleichüich, dasjn nichl
mclir als oin worl kosl<;l, sollen wir ir» iiii!
freuden vndgnoizcin iTwoj^fii jiii fs'fM ix' ir.iwcn
voügleuben. der [4kl . psalm. ^1532).
ERWlGUrtG
600
ERWARTEN
Erwä^MBS (crwc^iinf;) , f. iihprh-guny :
aiiir vielgciiübt naciidenckeu viul oi woj,Miiig
^'i"«laU vtld gi'IegoDlieil alJer saviicn. origi-
natbr. v. J, 1 523 Mi ge», arc/ki« zu Weimar.
O pag. 74 FF. 2.
Erwiglieh 5 cnnsidrmndu^ , ' tcas in er-
wägw^ 5u ziehen uii [Grimm) : erweglichc
Worte 6er Schrine, tischr. 7 1.
RnrählCM (erwclon). eligere , auswätiU n,
auMueheHt wAd. mvi4n (Bfn. 3» 465**)» ahd.
irw.'llan. itwclian Gvaff 1, 835). a» mit
blnszemarr.: .Insiia, Mos«' »lioncr, «It-ii ttr
tM wclet halle. 4 Mos. 11, 2S; jr li;iltL niicli
nicht erwelet, sondern ich halte euch er-
WelcL Joh. 15, 10; so gehl vns nii zwct-n
rnrrrn, viui I.issl sie orwr-lt^n eitlen Titieii mhI
jii ziisiiicken. 1 kön. ih, 2'.i ; mu\ envelf i ei
funfl* glatte stein aus dein bach. 1 Sam. 17,
40; an dem ort, den der herr ewr gotl er-
welcn wird. 5 Mos. 12, Ti ; Maria hat das
gulc fei) orwcloi. [mc. 10, 12.
b) mtl acc. und dal.: eivvele vns menner,
zeuch aus vnd stretl wnier Auiaick. 2 Mos.
17, 9; da erwelot joi Lot die ganUe gi^end
ani Jortl;.n. 1 Jfof. 13, 11; ein Sonderling,
der clwas Ix'ssers wcysz , vnd yhi» seih er-
welet ein weg zum hyniol. euang. von den
Isdken autuetzigen. (1521). Kij'.
e) mtl der praep. zu: das volck, das er
znm erbe erwelet hat. ps. 33, 12; du hast
mieli erwr let zum kOnigc vhcr dein volek.
weiüh. 9, 7 ; das euch polf orwelel hat von
anfang zur Seligkeit. 2 Tlieiji. 2, 13.
d) mit ejtlMS infin. oder einem abhängi-
gen »atx: da er mercket, wie sie erweleten
oben an zu sitzen. Luc. 14, 7; vnd erwelet
viel lieber mit dem volck ;.'ottcs vngemacli zu
leiden. Uebr. 11, 25; der iicrr hat dich er-
wdet, das do sein eigeothuni seiest. 5 Mos.
14, 2; so erwelet euch heute, welchem ji
dienen wolt. Jos. 21. 1 5.
e) das part. erwiilili aäj.: seilis erwelete
st'haf vnd vogel. AVA. 5, IS; durch selb ei~
weletc geisiligkeit vnd demut. Goi 2, 23 ;
mit ybrcii erkoren, erwdelcn^wercken. aus-
leg, der ep. vnd euang. vom clirislag. < I r>'i2 ).
Ccij'*. «rwelcle kleine Je«. 54, i2 sind kost-
bare «Mm.
f) gmbaUmiioitth: Saub, des erwdeien
(\cy lit-n ii. 2 Sam. 21.6; die andern erwe*
b leu. 1 chron. 17, 41.
Erwähirn u rwcleu), n. elecUo , eruuJi-
Imgt weyl wir alle gleich priester sein, rauss
sich nicmandi selb crfur thun vnd sich vnter-
winilrn, :iM iohne} vnszer bewilli^pn vriri f^r-
welen, das zulhuii, des wir alle gleychen ge-
wall habenn. andemi^ristl. adel. ( 152ü). Bj .
Ervlhliag (erwelung), f. dauetbe, mkd.
erwelunge (Ben. H, 4G6 ;: ibut desle mehr
vli'is ewcru benill' \nd erwelun? fcsl ru m:i-
ihen. 2 Pel. 1, 10; wer alszo poclit vml
sich auir die sacrament stonet, des erwelung
vnd Vorsehung wirt sich seih an seyn sorg
vnd iiiiilie wull finden, i-yn »ertnon von der
hpifi/lung zum sterben. (1519i. Mj*.
Erwalleuj in waltung gerathcn, mhd. er-
v\ allen iBen. 3, 470^), ahd. arwalleo {Gralf
1, 798): wenn das blut also anhebt zu er-
wärmen vnd erwiillen, so wird (ins liecbl ver-
dutickeii vnd gedcuipfll, das mau da:» euan-
gelium nicht sehen kan. «o» der eOnde wider
d. heH.geisl. (I&29). Dg^
Erwnrnen, caleßeri, warm werden, mhd.
erwärmen iHen. 3,525 ), ahd. irw;irin.''ii,
arwaramen (Graff 1, Ü77J; denn darumb
^^cschicht solche hannbertzigkeyt nicht mit
ybncn , sondern das sie dadureb erwärmen
vri l inri« starck werden, ausleg. der ep. rnd
euang. vum aduent etc. 1152&>. CCeinj'' ; da>
iion wflrde das herlz erwärmen vnd cnUän-
del werden danekbar zu sein, deudu^ caleck.
( 1 5 2 !i I X iij' . noch einen leetferM beleg s.
vorher unter erw.dlen.
Erwärmen (erwermen), calefacere, warm
madien, ndtd. erwerraen (Ben. 3, 525*): da
er von den feilen meiner Icmmer erwormK
ward. Iliüh 31. 20; jr kb'i.let eml, uid
künd euch doch nieht erwermen. Uagg. i. 6;
womit wUiu dich aber widder solchen Trost
vnd vnlust erwermen. vermanmif snm s«-
cramenl. (1530). Fiiij'.
Knrarteni ejcspectare,
a) mit gen. der person oder sache: tch
wil anir den herm schawen vnd des göltest
meines bcils erwarten. Micha 1,1: nu hat
der romiseh geyiz vm! miilislul nil mooht«lor
zeit erwarUtni. an den rlirisll. adef. (1520).
Üij*; des euds ervvaiieu. tber das erste
bu£h M999. (1527). Yiiij'.
Diqiti?ed by Goo<^I
£HVVECUSELN
ERWEHREN
k) mal aec.; erwarte jrc {var. jrei-j guic
IHlchte. Sfr. 6, 19; wol dem, der da erwar-
lot vnd erreicht (aiisent drey hiiiiilert viid
füll II' V II (I tircissi^ t.ipr. Uan. 12, 12.
Erwfchikela, übertragen: üauiii wii erhe-
werl haben . das Christus »ein prieslerlumU.
als er ^en liiinel gofaren ist» aofT s. I'olcr
vml s. Peier aiilT den bnpsl erwechslel lial.
Jen. 2, ir tft der sehrifl vom msbrauch
der meMten.
Bnpcchra, exdfare» aiucitare, mhd, er-
wecken (Ben. 3, 451'), ahd. arwecchan
{(iraff 1, 675f. gnth. tKvakjan.
1 ) aufwecken, erwachen machen : vnd der
engel der mit mir redet, kam wider vitd
wecket mirli anfT, wie einer vom scIiUr er-
weckt wird. Sach.4, 1 ; vnd kamen, das sie
auch Lazarnm sehen (sähen), welchen er von
den todten erweckt hatte. Joft. 12, Ii. vgl.
aoferweekco. sich erwecken : erwecke dich
Herr, wariimh .«rhlefestii? ps. 44, 24.
2) s niM-n. kinder erwecken , nachkommen
verschallen; lege dich zu deines hriiders
weib vnd nim sie sur ehe , da« du deinem
brnder samen erweckest. 1 Moi. 38* S ; so
einer slirht vii't h.it nicht kinder, '^n ^tA si'in
hnider sein weil» IVripri vnd si-ineni hnider
sameu erwecken. Jtialth. 22, 24 ; gott ver-
mag dem Abraham aus diesen steinen kinder
zu erwecken. 3, 9. ebenso einem einen na-
men erwecken ; welch« la>^s «in d.is fehl keuf-
fe^it. so uuLslii auch Hulh des verstorbenen
weib nemen. das dn dem verstorbenen einen
namen erweckest. Rtüh 4. 5.
3) prophoten. richtrr, widers.H her etc.
erwecken, aufsle/ni, aufttften, kuvimni las-
sen: ich wil jnen enien jiruphelen , %vie dn
bist, erwecken. 5 Mm. 18, 18; wenn aber
der herr jnen rifhtcr erwecket, rieht. 2, IS ;
ich aher wd mir einen Irewen itrit-sfer er-
wecken, l^atn. 2. 35; auch erwecket jm
gott einen Widersacher. 1 kön. 11. 23 ; h h
habe einen helt erweckt, der hellTen sol. pi,
89. 20.
4) erregen, entstehen lassen: nicht das
ich lue nnt wülle jemand reitzen noch er-
wecken SU solcher gegenwere* wnuntge an
s. l. deudschen. (1531). Biij'';ich wil vn-
glück vher dii li erwecken ans deinem eigen
hause. 2 Sum. 12, 11; ein slollzer erweckt
ÜiBTR, Wörlerbacli.
zanck. spr. 28, 25 ; aber die jUden erweck-
ten eine verfoigunge vfaer Paulitm vnd Bar-
n.-ilian. apoxt. gesrh. 13, 50; ich wil einen
scliartlen wind erwecken wider ttabel. Jer.
51, 1.
Brwegeny «. erwSgen.
Enr^Ucby *, erwiglicb,
Krweging, s. erw ^ Min-
Krwehren (crwerou;, proktbere , defen'
dere, mhd. erwern (Ben. 3, 514''), ahd. ir-
werjan (Graff 1, 926).
1) abwehren, verhindern, verwehren,
a) ohne dalir der pprsnn: vnd tliit d.irtzn
keyszcr, furslen, hern vnnd stedt, das der
kauir (imakoii^) nur anlT scbirst werde vor-
dampt vnd hynfnrt erweret. an den ehruU»
adel. (1520. verm. ausg.). Miiij*; ist gnug,
das wir erweeren, das sie die heyligen sclirdlt
nit mugcn auil yhren daiid reyssen. eyn tcid-
dertpruck. (1521). AS**; damit ist erweret,
das die ehe nicht eyn sacrament heyst ynn
der schrifli. antfport dmtsrh. (1522). Fj'* ;
uu 15 is vcrdricsiich einem rechten aposlel
vnd bemffen trewen prediger . . . das man
das liebe ampt vnd wort also verachtet vnd
vhel dahir driiickcl vtnl vberraeisterl , aher
wa<; nn] man dazu thnn? es wird nicht anders
draus vnd i^t nicht zu erweren, weil es
Christus selbs nicht hat können vberhaben
sein, das 1 5. cap. der crslcn ep, g. Awfj
an die Corinther. fir);Mi. K iij''.
6) mit dal. der person: er kan (ftann,
mdU kam,«<« hm Grimm) nicht, gott hat
(Jen. 3, 386'' hau) yhm zuuor erweret. doi
diese tcorf Christi noch fest stehen f 1 '27 l.
oij'; gesegenet seiestu, das dn luii' heute
erweret hast, das ich niciii wider hlul konien
bin. 1 Sam. 25. 33.
2) reß. a) sich erwehren, skh verihei-
digend widerstehen : wer ist dieser, der sol-
ches sagen Ihar, das die kinder Israel sich
Sölten erwehren wider den kifnig Ncbuoad-
nexar vnd sein kriqjivolckT sind es doch
eitel nackete leule vnd keine krieger. Jud.
5. 25; daniml) Ihne du iuirli also, das ilii
dich erwehrest wider die leidigen gedancken,
so dich auflhalten oder abschrecken vom ge-
bete. das IG. cap. Johannis. (153S). Zij*.
b i häufiger mit dem gen. der sarhe, wo-
gegen kämpfend von sieh abhalten: er hat
76
BRWBICHBlf
602.
ERWIDERUBIB
:\i\rh ein sclnvorl vml nn axle in «Icr li.itid,
er kati sich aber der <hel»e vnd roiiber mchl
erweren. Bat. 6, 14; sich des liungcrs er-
w«ren. der I27.9MI111. (1624). Aiji»; ein
tlflrr hl.Ti sicli nichl eyiis slquhlins erwercn
kari. der proph. Jona. {]fy2f>). vnd die
weyl wyr vns sonst der warlieyl nil erwercn
niagen , entschlahen wyr vds« docli der eel-
lK>n. eifn tnOMeffambofiH LeoX, (1520).
Aiij\
Krwelcfcen, emollire, mhd. vxweirXxew
( tien. 3,017 '' j, ahd. irweiclian i Graff 1,714 ),
»«r MMKe*; wolen ich achte abemial, das
clit sey eyne gälte, feyste, slarcke lAgin eulT
den piiif ti Ronno crliclilct , »Icn hapsl zn er-
weichen. Widder den newen nbgntt. ( 1 524 ).
hj'; wenn man dem groben, harlcn pülel.
preiHget, dem mus man es Air mah$n, blawenl
vml knwen , vnd alle weyse versuchen , uh
m.in sie kiinne erweichen, der proph. FJa-
Oacuc. (1526). cj^; danimb, das dein Ihm Iz
erweicht ist vber den worlcn, die du geiiörei
basl. 2 kon. 22, 19 ; fiir goU sich demütigen
vnd hcrlzlich beten , damit sich gotl erwei-
chen lasse, verlegwtg des alconm, (1542).
Vij",
Krweisen, probare, darlhun, beweisen,
imief. dei L, iieefc erweiseie, farl. erweisel.
a) mit acc.: vnd kreflliglich erweiset ein
snri pottes. Röm. 1,4; gleych wie wir den
bapst auch des halben {als) den ondo< Ii rist
erweysel haben, widder den l^ml. prophe-
Un. (1525). J jj*; das ich wolh richter Icy-
den vber meyne lere vnd hOren, wo ymand
myr eyn yrthnm erwnvszcle (nodtwiete).
anlirorl drulxrh. t Hj .
b) tuit uachlolyendcm , abhängigen sntz:
vnd erwdsete oflcotlich durch die schnlli.
das Jhesas der Christ sey. mptut. guek. 18,
28; vnd hrsrlirn, das er Izuuor erweyszete,
das man nnlsic nur dos morgens vnnd keyn
ander tzeyii im»z hallten, antwttri deutsch.
(1522). Ciij»; denn wo nit gewiralteh mit
dersrlirilUmag erweys.set werden, das u.s.w.
nuff dos vbirchristl. buch bncLs Emizers.
(1521). Hiij''; so loli iTwciscl \ uhrrwifsen)
wnnle. das ich soll geirrel haben, de y^'etie
br. I, 595.
limitlich. proMili*, nadnoeUkttr: tt-
wcislirhe pxempel. widert
digen. (1540). Iliiij\
Enrclsttng} f. ifn^ir^^iuv^ aryumeHlum:
welchen er sich nadi seinem leiden lebendig
erzeiget hatte durch mancherley erweiMng.
aposf. gesch. 1, 3.
KnrcKera y weiter machen : du wirst «Us
Und erwetten üohcn. Jes. 33, 1 7.
KnrcrhcB, dnreh «serbm veradba/fe», er-
langen, gewinnen. verdit m'H, mhd. erw. t hm
{ften. 3. 72r»), ahd. ailmi-rpan (Graff 4.
1231): ist er arm vnd mit semer band nieht
so vid erwirliel. 3 Mat. 14, 21 ; der fan-
Icntzer alter Adam, der nicht gerne erbeylei
vml» » yii lirud zu erwerben, ron kauffs^
hanälung vnd wucher. (1524). Jij": r< h.it
ein taglOncr etwa des lages einen grosschen
XU erweriien gehabt, iler 1 4 7 . psalm. ( 1 532).
Riiij' ; giii. das sie erworben liaiu n. 5 Mos.
11,(>; frieden erwerben. Jer. 1"). r>; ein
geleit erwerben, de Welle hr. 2, G2y ; das
dienet nicht gnade xii erwerben, «ondero
viel mehr com vnd vngnade. Jvd. 8» 10;
als sey p.^ alles vnnaiz , das er daraufT g»»-
wand, das ewipe leiten zu erwerben, das
\1 . cap. Johannis. |1530). Fij^
''''^■^■^(«i)» f' acqui$Üio: die erwer-
buoge (ac dtt 9mtätw9Tgtkmi$) ist eyn mal
geschehen am erenire. dmt ander leyl tcid^
der d. hyml. propheten. ( I 2 f>). N iiij'' ; vinh
desto sicherer erwcrhung wiiien der gnaden
gottes. 00» keimliehm vnd ^folm bneifen.
(1529). Diiij'.
Krwfder, /ur lierwidcr, wieder ht-r. ir/f-
der zurück , z. 6. erwtderLringen. repur-
lare, redueere, wieder xwrüek bringen goti
wini Israel erwider bringen mit freuden.
Bar. '), 0 ; vnd hrarlit erwider die dreissig
siJberling den hidienpriesiem. Malüi. 17, 3 ;
welcher mus den hiinei einneinen bis auirdie
zeit, da er wider bracht {KerwidergebNuilU)
werde alle^, was gotl geredl hat. aposi.
gesch. 3, 21 ; (hr'wh fjoidc königreioh vnd
prieslcrllium vcrltH-en hat . . . vnd noch jtzl
durch so lange atralfe vnd plage nichl er-
wider bracht werden m'Jgen. dat idOme
ronßtfmini. (1530). Miij*.
Krwidrriinih ^ Iierwidernn! ^^i'-th-rum :
iaruiiib auch denselben (*<;. giavbfn) n wi-
demmb vnan rechnet als eyn grnnd guite.
Digitizeo üy Google
ERWINDEN
603
KHZ
gnug&ain fruuikcit zur salicheit, gnm4 vnd
VTsarh. (1520). biij".
ürwiuileH zeigt sich einmal bei L. im
tiime von erweisen: die seelen ym fegf^wr
sein nit ncher yhrer selidieyt von alkn zu
reden, es iül auch nil erwunden mil scbrifll
oddcr sonst vornuniTl, das sie nil mehr vor-
dieueu noch die liebe gottes uiebrcu. gnmd
tmd vTioeh. (1520). uiij''; nirgendi atnr
gebrauchi er das tcoH m der zu seiner zeit
nor/i geläufigen MmUm§ de* f^Uen», er-
mangelns.
ErwiuHeu» gewinnen, erwerben, uJhL. er-
Winnen (Ben, 3* 709*), ahd, arwinn«n {Graff
tt 880): daruuib kuuuncn sie zuuurn mil
fon-hl viid billcn ilns aho mit dctiiul, das die
«Odern oiil beylickoii erwuniit-ii lu hnlien
meinen, du Heien pui>zpsalm. (1517). Kij' .
Brvlichcaf atr^re» ergniftH, etftMeften»
mhd. erwiscbfin {Ui'n. 3, 7(31*'), o) mit per'
.sönlirJtem at( . ; vn l ir: erwisch l jn bcy «ei-
nem kleid. 1 Moi. 12; vud wo er (der
böse geist) jn «nviMchel, so reisset er ju.
Jfarc. 9, 18; iiönig Philippus Irachlct jiii
(dem bapfst) nnch durch eiii'-n rdlnuinesrr,
der crwischl ju zu Anaguina eben in der
kauicr, darin er gcborn war. wider das bap-
tUmMUtUm, (1545). Piq**; es halmich
der teuITcl etliche mal wwissdit, da ich an
dishcuhtKtfickiiiclilgedacbl. der in.jMoAn.
(1530). iy.
b) mU tädUMtm aee.: wenn sie aber
sollUn auffden plan treuen vnd solchs be-
wryszcn, szo rrwiscben sie das hassen panir.
der 'dG. paalm. (1521). Clij»-.
c) eine sacl^e t$l subject: wenn eiu lewr
auskonipt vod erwuseht die dornen. 2 Jfoi.
22« 6 in den tnten ausgg. des a. lest., die
ausgg. der ganzen bihvl hnh> n rru'r<"iin.
KrwHcilcrnj durch wuchei erwarben: er-
wncherte edter. «puler den «welker tu pre-
digen. (1540). Eij*.
Erworgea,
1 ) IraiWiiM t* <'r\vijrf,'en , mhd. erw ürgen
{Ben. 3, 742j, ahä. ir-, arwurgan (Graff
U 981).
a) eigenilivh suffocare , erdrasseln, er-
stirkt'n. bei />. jed*>rh ht crtrei(f'f h'r ^^•f/^'U-
lungf üi umbringen, lüdlen überhaupt: yleich
wie der sihaick Cain auch den koplT hieng
I vnd sein andliU verslellel, da er seinen bru-
<l*<r Il;il)cl zu erwflrgen im sinn halle, wider
den mtiuciUer zu üresen. (1531). Bij''; die
iyraonen seilten am (rocken todl sterben,
sondern gemeyniglich erwai^el worden sind
vnd ym blut vmbkomen. ermanunge zum
fride. (152.5). Kij''; wdlu mich auch erwür-
gen» wft du den Egypler erwUrgct hasl?
2 JTot. 2, 14; denselbigen (CMUnn) habt
jr genomcn durcli die hende dernigwecfalen
vnd jn angchellleL vnd f'r\Mfri,'eL apost.
gesch. 2, 23. daher auch mit dem schwcrt,
spies2, uiesscr, etc. erwürgen: viel mehr
sterben jr von dem hagd, denn die kinder
Israel mil dem schwer! erwürgeten. Jm.
10, 11; vnd erwürget jn mit seinem eigen
spies. 2 Harn. 23» 2 1 ; sousl wiird er voa
bald mil seiMm messer erwOi^en. das 14.
vnd 15. ca|»./oAaiims. (1538). Zxiij''; aull
das mich der leuffel mil seinem (ircil nicht
am;h s|jiessc oder mil seinen f( ui ii^ nn , ver-
lipten ptcilen erwürge, vermanuny zum sa-
crommt. (1537). Hj'*. reß.: der kerker>
meistcr zoch das schwerlaiis vnd wolle sich
selbs erwürgen, apnst. gesch. Iii, 27.
b) bildlich: aber su bald das kind erwachs-
seu isl vnd zur vcrnuufll komcn , habt jrs
Ougs erwtli^el durch ewer leidige bnsse vnd •
worcklerc. Jen. 5, 84^
2) intranHtives erwürgen steht für cr-
worgeo, mhd. erworgen [Ben. 3, 742**): ver-
schlingen sie vns aber , so sol jnen ein bein
vber zwercfa in den hals komen, das sie dar-
an erwdrgen müssen, dnx Ki. t op. Johannis.
fl5,SS l. P^eiij'; wie viel edler seelen mftssen
Uie so erbermhcli erwürgen vud ersticken,
onsie^r. der ep. tnd emng. vom adnenl.
(152S». Jiij*.
Krwüschen , fchh rhafle Schreibung für
erwischen , begegnet iit der Eist. ausg. der
Schriften Lj: damMfa su Greftnlal erwCl^
schetc mich grall Albrecfat von Mansfeld* der
lächle meiner roitercy. 1, S*'.
Elf, »., aes, meUiUumj im vuc. incip. b iij'*
artz, mhd. i^rze {Ben. 1, 43&), ahd. erezi,
arisi, an»i {Graff 1. 465). in im ¥BM» wo
das wort häufig neben andern metaUen eor*
kommt . tat unter er?, .ttets unser kupfer zu
verstehen: Tliultalkaiu , den mei.<iler in aller-
Icy erlz vnd eiseawerck. 1 Mos. 4, 22 ; gold.
ERZ
604
ERZOICB
Silber, erU. 2 Mos. 31» 4; gold, süber. ertz,
ciscn. 2 chron. 2, 7; crU, zilui , clson vnd
bley. Ezech. 22, 18; rosi frisl il.is »tI/. iiichl,
' wie er dein eiseu Ihui. der proph. Sacharja.
(1528). Siüf.
En, ein von L. häußg angewanätes pra§»
fix, das die bedeuiung des steeiten tpnrles
steigert, am roina». (U.) arci» lil. archi,
gr. uQ/j.
InäbgdUtrd , f. ein rechte erUabgtflte-
rfly. wider das bapstum zu Rnm. (1545).
Kj*; auch cyn «tIz io( lile ahcgullorey. der
proph. Jona. (152b). i^j'*.
IniUra (enelon), mM. endo, enteilen
(Ben. 3, 847*), ahd. ir^, ariellaa (ffro/f 5»
652 h vericendft L.
1} noch im ntune von zählen, aufzählen,
kmählen, auffühnm: wer ist so weise, der
dlie wolckeD erzelen künde? Hiob 38, 37;
der fiirliiindl , dor atiszljiiinl , drr kern , der
iiinrck, der yniml viui wie k»iii iili yhr duT-
liche Uttel alle ertzeieti. amieg. der ep. vnd
«uang.deiaiumU, (1522f. Rj*; sie sclircy-
lit n iti di r selben bullen, das die ariikel, sio
d l .1 iH' iti(>tt batillen erUelet werden, ellicb
kel£i tsoh , ellicb vrrtSGh . . . sein, widder
die buüen de* endchritts. (1520). Aiij"; iu
• diesem stdek sind doch so vi«] vngerejnpler
narrcnleidinge , das sio iiiomaud ullc kan er-
zelen. vondenconcHijs vndkirchen. (1539).
fiiij''; vnd inugeu vUeicht der gleichen
schwaeblickeit mehr sein denn ich eneleo
k.ui. origituMr„ v. /. 1535 Mi orchiv zu
Weimar N pa>j l'Vj H, 42. I. e.
2) narrare, enarrare.mittheilen, verkün-
. den: ehe denn ich den chrisllicheu verstand
dieses sprnchs anteige, mus icbxuuor diesen
schwant k erzelcn. voder das bapslum xu
Rom. (lälö). Jiij''; vnd der kncchl erzflct
Isaac alle sache, die er ausgericht halte.
1 Um. 24, 66; vnd er haue noch einen
Iraum, den erzelet er seinen brüdcrn. 37, 9;'
alte gc«;cliit-hte , die wir geliOrl haben vnd
wissen vnd vnscr vrrlpr vns er/elol haben.
jM. 7$, 3; vnd die d)ioslcl kuiiicu wider vnd
enelelMi jm, wie gros ding sie gelhan hal-
len. Lue. 9, 10; die himel erzelen die ehre
gottes. ps. 19, 2.
Knählnng (erzeluDg); f. nurralio: die
erzeluDg aber der sundea sei frcy sein eim
jedem, was er erzden oder nicht ertelen
wd. arUkel, so da heUem wUen elc. ( 1 53S).
ü ii)''.
iru&Mlrulircr, >n. «ummii« rebellalur: die
rechten ertsiullHirer vnd lesterer. «eraal-
teorAin^r der «n^gHegten oi^^r. (1533).
RiiiJ^
£rtbiscbefi »*. arciuepucopus , obersler
bUekof: eigentlich faeisst ein bissehofT ein
auflkeber oder visilalor, vnd ein ertzbischolT,
der vber die selhig«;n iiulTseher vnd vi.<iitalo-
res ist. vnlerrkhl der visilalorn. (1537).
A ij'* ; der capelan sol vnter dem pfarrer scya,
der prarrer vnter dem biscbolT, der bischoff
vnter dem ertzbischoir. die ander ep, PetH
gepredigt. (l'>"21i inj''.
Enbistbnmj h. archiepiscopatus , uüui.
enehistaom {Orimm tol^. 3, 1080): bis-
thnm, ertsbistumb, bapslom. mm dem dap-
slum zu Romc. fir)2n i. Cij''.
EribÖSC) sehr böge: vnd ist, sage ich, ein
rechte ertzböse tückc des ergsteu tculTel».
dos 17. cap. /oAafmis» (1530). Ilj*; eine
ertzbüsc hmr. von denjüden tnd jren Ii-
gen. (1543). ciij'*.
Ersbösewicht , m. homo sceleralistimus :
wer Jm selbs sehaden thut , den heissl man
biilich einen erlxbOsewidii. «fM*. 24, 8.
Eribnbe, m. erzschetm: e) !i < i tzbube vber
alle buben. amleg. der ep. vnd c\. :ng. von
der heil, drey könige fest etc. (1525). z üj** ;
da nam sie den andern, der war auch ein erlS'
bub. vber dtis erste buA Moee. (1527). iij^
Eribnbcnstück , n. snmmum ßagiiium:
es stehet heiligen leutcn vbei an, solch ertz-
bubeostuck vnd tcufflische tücklin dem ne-
heslen su beweisen, dat dieee mH QnHeU
noch fest stdken. (15271. siitj**; aufTs ander
ist dns auch ein recht ertz buben siiuk, vns
zu verunglimplTen vod sich mit lisl zu schmu-
cken, auf dae vermeint fteiterKeh «diel.
(1531). Aiiij".
Krsdieb, m. tri für: ein Wucherer ist ein
crtzdieb vnd lamireuber, der lidlicli am gal-
gen sieben mal hoher denn andere dicbe beu-
gen »oll. von den fuden md Jren Uigen.
(1543). Z}^; ja hie w ere aoch suschweigeo
von gcrinj^rn cinlzelen liehen, wenn man die
grossen gewdUigeu crlzdiebc suli angreilTen.
deudsch catech. (1529). Ji/.
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£RZEIG£N
eaZGÖTZER
Kncigea, zeigen, darthun, «noet^m, mhd»
eneigen (Bm. 3, 86ü).
I \ ml ir. accusalir: Atmiluiin lioscllis iler
wieder (widder) erreygl iyeseiyl) ward, vber
das erste buch Mose. (1527 j. z iiij'' a»«wid;
vnd noch keine not noch nttU ereeiget (ange-
zeigt) isl, das sie dryiinen sein raüslen (die
trotte das isl mein leib elr. im abendmahh-
textu das diese wort Christi noch fest stehen.
(1527j. 4 j"; weil goU so hart geboten hat,
gehorsam, ehre vnd dienst der oberkeil mit
ganlzcni horlzcii zu crzeitM'fi (t'r'r<'isen). rer-
anitrortUHfi (Ifv ituffyeleglcn aulfrar. ( 1 533).
Aj' ; ilaiick oriejytn. vermanuug sv» «ocro-
menf. (t530). Eij'' ; bringet Jn herab «u mir,
u li wil jm giiade erzeigen. 1 Jlfo«. 44, 21 ;
<l,is du kt'iiaii hnm\ mit jncn machest , noi-h
jüt'ii guHsi erzejgesl. 5 Mos. 7, 2; barm-
herzigkeil erzeigen. 5, 10; erzeige jm güle
vnd irewfc ^f. 61, 8; liebe enteigen. Hos.
9, 15; er wird auch seinem nebcslcn nichls
abcwuchcrn . . . soihIimh alle rreundschafll
erzeigen, swo predigt auff der kindertauffe.
(1540). Hj*: du bist ein ehre des ganuen
volcks. das du soh^ lAbliche tliat gelhan liasi
vnd Israel grosse wfdtlial erzeigel hast.
Jud. 15. 12; danimb hab ich dich erweckt,
das ich an dir meine macht eneige. RSm.
9, 17 ; som eneigen, 9, 22.
2) refl., sich erzeigen.
a) Christum hcisset dis/e :Hi>.-7.spl?.}pr<'n nil
beychlen ihre suiid, somieni schlechl sich
erzeigen den prieitern. emikg. von de» Uehen
MuueUtgm, (1521). B]*" [inderbibel. wie
schon in den ernten cimgg. des n. lest, setzt
er an den entsprerht'ndi'n stellen [Matth. 8, 4.
Marc. 1,44. Luc. 5, 14 J «n^acÄe« zeigen)*
6) dieser vers sagl, wie sich die weit gegen
solchem künige vnd priesler erzeiget, der
110. psalm. (1539). diij'-; ich komme frey
lieh langsam gnug wil meiner daiikbarkeil,
mein lieber guler freund, filr euer gutwil-
liges herz, so ihr gegen mir erzeigt habt.
de WeUe br. 4. 58ß\
r) d.T nu Nicanor sirli «rzeigcn woll, wie
biiier lemd er den jiiilen were. 2 Macc.
14. 39.
d} mit einem adjeethiseheH praeücal:
crziifjfl dich herrhch an jncn für vnsfrn
äugen. Sir. 36, 4 ; welchen er sich nach
seinem leiden lebendig erzeiget hatte, apoet,
gesch. 1, 3.
Erzeigung, f. exhibitio, crirrvAu/iv: Mona
heist ein er»eigung. vber dub erste buch
Mobs. (1527). ziiij" «im rond; gottes offen-
bcriiche erzeignng [manifestatio). wider die
sabbnther. ftr>r^S). n iiij^ ; dcrlinlberi bil irli
dnnutigpr vnllertenigkeil e. f. g. wollen dyszc
meine crlzeigung gncdigermeinuog annemen.
von den gutmt werdcen. (1520). Aij^
Krielen, s. erzählen.
Krufnsel, »». nrchangelxis, oberster em/rl :
Michael der erlzengel. br. Judä U ; demi er
selbs der herr wird mit einem feldgestchrey
vnd stimme des erizengcls vnd mit der |io-
saunrn i;,'oUeä crnidder komen vom himel.
triettgcu, producere, hervorbringen , tu
folgenden sleUen (/lir geld) anschaffen: die
apostel vnd euangdNsten sind villeichl so arm
gewesl, das sie nichl haben kund nrzeuf'fn
s(i viel cinoltpf nddcr hrcsilipn. il.iiiul ^u; hel-
len an den rand ein hcndlin malen, das diese
Wort Chrieti noch feut stehen, ( 1 527 ). h üij" ;
gegenwÄrliger briefszeiger, er Conrad Leim-
I>;h1i . Iiat nur drei jähr von meinem gn. h.
herzo- J.dians kurliirsl c. f. gn. valer 24 fl.
gehabt, nu woll er gern noch ein jähr voll-
end hie studieren, zudem dasz er auch Wid-
der (i0«der) Meider noch bnolier liishrr hat
mugen f'rzcufien. de WfU'' br. 144. die
bedeulung procreare hat das worl bei L.
noch nicht» SO venig wie das mhd. ersiugeu
(Uen, 3, 920).
Krzfcinif m. tnü;uVus capitalis : ich zwar
bin dcsbapsl erlzfeind. de Wette In: fi, 210.
Erzfliege, f. Sobuh heyssl cync aull"
ebreisch, Baal odder Beel eynen man odder
oberberrn, wenns nu zu samen kompt Beel-
scbubso heyssls eyneertzfliegeod ! i lici>lc
lliege odder aiilT -rob deutsch lliegen könig
odder grosse liuim In. ausleg. der ep. vnd
euang. von der heil, dreykönige fest, (1525).
s iij\
ErzgottesUttcitr, m. wms^mtter gottes-
lästerer: der bapsl ist der crlzgottcslesterer.
EL^l. 1, lOß".
Krigötier, m. erzgötzendiener, vgl. gülzer :
aljer sie leren hierin als die ertzketier vnd
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ERZUIRTE
606
EAZUUTTfifi
crbwttUer. wider die 32 articVel der üm-
t/ogi-<ii'n von Löwen. (1515}. Aij".
V,nhirlc,m.uo/i7ini'ftTji% nberhirte: wenn
erscheinen wtid liei ciUhiilv {d. i. CkrUlunf.
1 Petr, 5. 4.
Enillfty f. weil du solche werck tliu>i
pinor grossen erlzhurcn. Eseeh. IG, 30; t'hü
wyr der selben erUhuren vud leuOels braul
anlworien, wollen wyr zuuor viisern glau-
ben beweysen. das ander ^eyl lotdder d.
hyml. prophelcn. fir)2r)). Fiiij\ des hd-
lischcn LuIzcIhts {luciferi crlzlitiieii. taine
bericht. (Ib'lbi. Cj^. vgl. augslerzbure.
Bnhiiemtirnj f. sihe doch die eiuhum-
siym disserbulla. bnUa evMäamiitL (1522).
Ciij'.
Kriburentreibcr) m. erzhurer: o wie fein
lauU, wenn ein bisscholT ciu crUhurnlrcibcr
isl vnd heissl einen armen pfaflen keusch
leben, auff doi verneint keiierUih ediet.
(1531). Fj".
Knielicn^ edueare, aufiielien, mkd. cr-
aiehen (Jim. 3» 927^), akd, anioban (Graff
5» 606).
1 ) zumeist von manschen , kindern ge-
braucht: so zihc ifli ki itic jilnslinfiL' vnU
crziiie i^eiiie junghaweii. Jas. 23, 4 ; die ich
cmeerel vnd erxogen habe» die hal der feind
mbbrachl. klag. Jer. 2$ 22; vnd er kam
gen Nazarclh, «1 ' <■! »-r/of^r-n war. Luc. 4, IG.
2) von ihieren . waruuib li^l deioe luullcr
die lewinne vnter den lewinnen vnd erzeuchi
jre jungen vnter den jungen lewenT Kgech,
in. 2; CS war nit eync beszondere escllynnc
(Im- cliaull crlzogen were , wif nnrli ^ewnn-
lieyl des landi» die reylt cseli erlzogen wer-
den. mUMUg, der ep. vnd euang. de» ad^
uenia. (1522). E^j^
3) von pflanzen: iili bin aulTgewruIistni
wie ein palmbaum aiii wassor vnd wie die
ruseuslückc, so man zu liieiiclio erzeucht.
Sir, 24, 18.
Bflittcriy eontremere, erbeb in: Herr, da
du von Scir ;iM</ou'esl vnd einher gicngcst
vom feldc Edom, da erzillerl die enie. richl.
5, 4 ; mein freuml stedcl idne hand durchs
loch vnd mein leib erzitlert da Air. hoheUed
5, 4 ; da erzillerlcn jru liei lzcn hkI hcnde.
Sir. IS. 21 ; vnd [JeiuS) Üeug m zu erlzit-
lem vgd zu cngsleo. var. suMwrc. 14, 33,
wo die M6el einfachet zillern hal; hdCTgoU.
wie nrblassl vnd erzillerl der ^oy\l für ilic-
seiii iloiiiier. das ander teyl widder d, f^/ml,
propl^Ua. (1525). Miiij''.
MUmmm», m, abereier kämmerer:
erlzkemerer. 2 kiSn. 18, 17.
Kriketxcri m. maximus haert iicus: vml
handeln also aus eigener Ihursl mit der lie-
hen chrisleaheii nicht allein ab^ertxkelier
vnd Iflgener, aondem als die versweioellen
verrelhrr. ein tcidderruff vom fegefenr,
(1530). E i|^ noch einen beleg t, unter ert-
göizer.
MJwhMMwr, m. eraJkirdbeii^reiMer :
erlz kirchenbflmer vnd chrisienmdrder. vm
den concilijs rnd hirrhen. (1539). cj*.
Enkircliettdieb , m. sacrilegtu: so raubt
ers der ktrcben als ein erlz kirchcn dieh. roji
der wtntMmeeee, (1533). Oij^
BrtkIrcJienranber, m. als die eit/kirchen-
reul)er vnd goltesdiebe. wider Hans Worst.
(1541). Uüif. ,
Knllilgtfr^ m. du weyst ybe, mcyn herr
Jhesu Chriate, wie meyn hertz stet gegenn
ilrlie deyne erlzle.stcrcr. V9n dembo^elmm
zu Rnme. i ir)20). Aij''.
Jcjnüuguer. m. beleg i. erollneji am ende.
InMlnlli m. urekimaeietaku»: erU*
marscbalck. «o» den gnSen teerdten, (1520).
Aj".
Kmnelsteri m. grosxter meisler: der erlz-
meysteraUernaiarliehenueyster. amleg. der
ep^endeuang. deeadmem». (1528). Mmüü".
Enmenchelmörder, m. ein erlzmeuchcl-
niOrdcr vnd bludbund. totder Hans Worsk
(1540). Oüj\
Bmitrdlraafr, m. stHmiM» tueefMlMi-
rius: herzog Heinrich von Brtinschwig ein
er/.monlbronner gescbollen wird, de WeUe
br. 5,
fcnuiüriier, m. tmuciiniM homicida: er
werei eym erUmttrder, der das ganlie Und
morden will, eyn sendbrieff von dem harten
buchlin Widder dif hnfivrn. (1525). dij*.
Enwutter, m. Stammutter: ich wil be-
weisen, das Sara, die heilige ertanutter, scy
iungfraw blieben, dat diese wert Cheini
noch fest stehen. (1527). dij»; dcrhalben
nie (Josabeath) aller naclikoiiion Jojadc, des
prieslcrs, crtsmuUer vnd ciuc rechte Sara
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ERZNAER
607
ERZWINGEN
des prie>tm4ichen geMhleebl» gewe$t ist.
wm dm ßUkn vnd frm ^IgrnK (1543).
Tij*.
Ertiarr, n. homo inepUsmn%is : dasz itisz
Imch uiusz cuUwcder eyn crUnarr oddcr der
sich selb klug helll, geschrieben haben.
atUwort deutsch. (1522). Ciiij'-; der nrit
ist aiicli ilzl ilcr pri/n:in Jolnnv Srimnil von
Cosliiilx. das 7. rap. l'auü zu den Co-
tüHhem. (1523). AiiJ".
Kniel, f. f. srtnei.
Erinelen, s. nrznpien.
]lJt$Mthlli\k, m. nvbulo. erzfichrhu : cm »tI/.-
»cbalck vnd golLsvcrrliüler. iwo preäigl auff
der Umäertauff«. (1540). Kif.
EnscbanilbBch, n. ein rcclil erizschand-,
scbmacli- vml Itfgenbiinh. n r><"»S'.
BnsdlW4'raier^ m. vornehm^ier «thwer-
mer; ia es sind rechte ertssehweniMr. «er«
mon mm dem sacrameiU. (1526). R 6*.
Enspldbabf) m. was erzdieli: es sind
v»«rzweitifltp , ilnrrlilrinben erlz«:pil5fJnihon.
wider das bapslum zu Horn. (1545). Üj' ■
Cnt^ n. Hm mtdk l»et* £. «<iiiiial aufiau-
chende nebenfom von crz aes ; viut fdrctcn
alle das <'[ i /if' vnn den selbij^en f,'<'n Habel.
Jer. 52. 17, die ausgg. bii zum j, 1541
haben auch hier crz.
bltcifd» m. ar^ididbohtt! der crU-
leiifTcl der zu Mülbnsen regirt. ermanunge
zum frldf. ( 1525. wm. aus (/. 1. Fiij''
EnteifelshBKj f. vnd sirli ciliii«U.>l. (las
sie die alte birche vnd jren alten fareulgam
;ils ( in erlztcurelslinrc verlassen, «pider tfaiw
Erzliirklein, n. ätmtn. von (T/.iii<-kc: ich
meine, das sey'etii reohl erlzliii-kUn vnd das
anerpeyasif^ slifcfclln* des kSm§» wm
Sngeltand leitertckriffl. (1527). Mii] . da
erzliicki- zwar ron Grimm ^erzeirhnr! .
aber unbeLegl gcbliebeH ist, so lasse ü h hier
noch «AiM beleg dazu folgern erlzlUcken,
fUe wie grosse baleken auu snnen lamsich-
tigon aiigon boiTtir kikcn. herzog Joh. Fried-
rich Verantwortung wider herzog Heinrich
V. WolffenbüUel. (1541). Btiif.
Inn, /Sr henu: solche gesellen werden
dem lieben euangelio gar bald vnd wAidNch
hirtitnlcnt lielflcn viid die letzlo iinsicrni-'
eilend ersu bringen, der lOl.fsaim. (1534j.
Ltj*; feret «Htn vnd willanlfrahr anrichten.
eyn Irew vormanung, (1522). Bj\
Kriürnen, mhd, cr/.nrncn {Ben. 3. 908*').
alut. irzunian (draff 5, ü94).
1 j tr. in zom bringen , zornig machen :
gedeneke vnd vergis nidil, wie du den lierm
(l) iifen ;;otl or/.nrnetesl in «lerwdslen. 5il/oS.
9, 7 ; ieli inusz yhn die srbellen vnllfinl an-
schürUen vond dun leufl'ct noch basz ertzur-
nen. tttOwoH devUA. (1522). Diiij*; ich
meyne nit das ich nieyn gnedigsten herm
ylin erzcurnpt li;ibo. miginalbr. r. j. 1517
im archiv zu iVfimar I\\ 108. 41. de W'ctU
br. 1,77; vnd die elcpbantcn mit rnlen wem
vnd maulheersalR besprfltxen sie an su brin-
gen vnd EU erzdrncn. 1 Macc. 6. 34 ; durcli
die grewel hal er jn igotl) erzfimel, 5 Mns.
32. 16; vbcr einem vnuerstendigeu volok
>vil ich ench erzürnen. RSm, 10, 19.
2) f^. ertame dich ntehl vber dieliOscn.
ps. 37, 1 ; erzürne diob nielil vber den, dem
sem mnlwille gldrklieb fori pvhf\. 'M . 7.
3) tnir. in zorn geralhen, zornig werden .
vnd seid heute abtrOnnig worden von dem
herm, das er beule oder morgen vber die
ganlzc gemeine Israel er7flrne. Jn<; 22, 18;
vnd sihcsl, das der kOnig erzüntcl. 2 Sam.
11, 20; da crzüroel Nacman vnd zocb weg.
2 kSn, 5. 1 1 ; da eretfrnet der grim des herrn
vber Usa. 1 chron. 14, 10.
Enmitfr, m. patriarrha : jr menner . lie-
i»en bnlder, la»!tet mich frey reden zu euch
von dem etixiiaier Danid. «petl. geei^. 2. 29 ;
crtsuetter vor vnd nach der sindflut. Ksdkr*
202 V
Kriwacken, surripere: orkrnlzrn, orsclim-
tlcn vnd erzwacken, ausleg. der tp. vnd
euang» von Mtem etc. (1544). Aaij^
Rnwerki n. opus aerarium: der war ein
nir'isitT im erlz, vol weisboit , verrinnt! vnd
kun.Hl zu erbeilcn alleriey crlzwcrck. 1 kön,
7, 14.
EmrldtrlMfcTi m. wehiinutbaptnla :
das sind die widerlculTer aufls ncwc vnd wJI-
ton »mh Ii jinor niil zu dio rii<Irlirisli«5rbe nlt^n
erizwidetUMiüer. von der heil, tau ffe. (1535).
a ij**.
Ifiwhigen f durch zwingen herbeiführen,
t'vvcichcn, erhallen, rrliinqpn ■ «(»IcU*' Ivrrm-
nen, die das mil geselzen w«illeti Taben vnd
Digitizcü by '^^jy-^i^^
ERZWOHLTHAT
6Ü8
ES
erlxwiiigen , musz inan seliarlT vnd liarl »n-
taslfin. von bi ider geslall. I lb22\. Cj'';\vo
»Tzwingl solclis iler lexl? das ander leyl
icidder d. hyml, proplieteu. (1525). Kij' ;
wo ist der lext, der es erzwinge, ebend.
Güj^; wo iiiil wil man diese Tol^e lieweisen
»)(Her crzwinfTf-n. i'in u iddt i ruff vom fege-
jeur. (I53ü). Aiuj"; also saye uh hie, das
das liildslOmien vnd vmbreissen der gOUun
nicht mag cnwungen werden aus dinein
t»*xl. ausleg. der zehen gepol. (1528). Fj**;
wclt'lios mit'li (li<» cifüninp errwiijgt, vorr.
iher den proph. Üaniel. Bindseil 7, 3GG.
JStgmthüimlieh i$t bei L. reflexives und
mtpereonUchei es erzwingt sich , folgt not-
trenditf: aus d«ii Worten (1 JUos. 1, '2f>) t i-
zwinget siclis aberinal . das ynn di*r golllicit
mehr denn eine person sein müsse, vber dus
erste bwhMote, (1527). Pilj*; darnmb er-
zwingt es sieht das die muller niriii von
«ineui man nius seil wanger sein, ebend. ('cijv
mitd. erlwingen {Ben. Ii, IG^'j. ahd. in-
duingan {Oraff 5, 273}.
Gnwokllhnt. f. hauplwoMtiiat, grSszle
woMUmI: vn«l nllimcl Ihuu^ diese erlzwol-
(hal vher alte wolüiau der 147. ptatm.
(1522). Fj".
b, mhd. ^, oM. i:;, goth, ila. fiom. und
acc. sing, des sächUehen pronomens dritter
petifoH. ..diemeärltein «-s ^rfUlU heute, gleich
dem aritliel, unsere gemmmie rede und ist
atteMkalhenttnnareff'en** (Grimm), nicht
anders hei weäkUb lUer üe anßUtrung
von nur venigen beispielen, die aus der
groüsm massf von sit lten, in welchen es die
btbeUerdeulschung bietet, leicht vermehrt
werden können, genügen mag.
L der nominativ es.
1) am wenigsten bedarf es vieler belege
für den persönlichen gebrauch: was isl
demvo]ck, das es weiucl? l Sam. 11, 5;
vnd der herr schlug das ktod. das es lud
kranck ward. 2 Sam. 12, 1.'); vn.l webelen
die winde vnd sliessen an das haus, da fiel
es. ilatth. 7, 27.
2) unpersdnliehet es,
a) neben impersonaOen , die naturereig'
nisse, erschallende laute u. dergl. bezeich-
nen: es donnert, blitzet, repenl. niu den
letzten uiorten Dauids. (^1543;. V iiij*; reeke
deine hand aulTgen bimel, das es hagele vber
gantz Egyplenland. 2 Mos. 9, 22; es müsse
weder ibawen noch iPL;<'iM'n aud euch.
2 Sam. 1,21; es rausst lu i als wolU seer
regen iregnen). I ikon. 18, 41 ; wenn es
aberlange duhnen wird. 2 Mos. 19, 13; in
der dfnren einiidr. il.i i> Im'hIoI. fi .Vo«.
32, 10; »'« krytiiincU vnd wymniell. der
prophel llubacuc. (ir)2r»|. fiiij''.
b) bei impersonalien, welche ge fühle, m-
pßndnn^ «. s. w. eutedrOeken, a) m ^
leit des dal. eines persönlichen pronomens:
es hat ylini genlinet. ttustunge an die Chri-
sten zu HalUs. (1527). Bj*; es bat vns ge-
iretimel. I Jtfo«. 40, 8 ; es zimpl dir nicht das
lit'lte zu tragen. Joh. 5, tO; es ekelt mir.
von der winkelmesse. (1534). Ej*. ß) mit
acc: er bat golt verlrrtwet, der erbtse jn
nu, lUstcls jn. Mallh. 27, 43; da rcwel es
jn, das er di« menschen gemacht hatte ant
< ril*'ii. vnd es bekilinert jn in seinem herlien.
1 Mos. (■», G; IS (1 l),'irni|it niicb dein, ron
den newen eckischen bullen. (1520 f. Aiiij';
es jamert mich des volcks. Matth. 15, 32 ;
es ilauelite mich so Teyn vnd recht seyn. das
antler teyl widder d. hgml. propheten.
(1525). Hj*; es genianel tu'wh. ebend. r.iij".
3 1 CS als Vorläufer des mbjects : es isl
schon die axt den bewmen au die wurlzel
gelegt. MaUh. 3, 10; es war ein man im
lande Uz. Hiob 1, l ; es wonel(e) aber ein
altPi- prnpbel zu Helbel. I kön. 1 3, t I :
woneicn zu der zeit die Cananiter im lande.
I Jfoa. 12, r>; es begruben jn seine sOne
Isaac vnd Ismael. 25, 9.
Ih der aee%$ativ es. •
1) ich wil es leiden, ein chrislUrh schö'
ner (rnsl. (1535). Diuj'; vnd <lu sie .I.in
kestiin nn schiliT sähe, .sand sie jre magil hm
vnd lies es holen. 2 Jfos. 2, 5 ; sein »atue
sol es (das land) cinnemen. 4*lfot. 14,24;
da besahen sie es. 5 Mos. 1 , 24 «. S. f.
2) gprn bedient sieh L. der ansrhMfung
des acc. es mit apinirese des vocals : % n«l
(Abraham) nani brol vud eine llasscbe mii
wasser vnd legts Hagar aulT Jre schulder.
I Mos. 21, 14; aber ewr stindc . das kalb,
nam ieh vnd verbrand^ nui fewr. 5 Mo^.
9, 2 1 ; da sie aber assen , nam Jbe.sus das.
. ^ .^ .dby Google,'
ES
600
. ESBLFOLLBN
brol» ilanckel vhd brachs vnd gabs den jun-
gern. MaUh» 26» 26 ; schepirel nu vnd Itrin-
•,'cis (lein speisenieister. vnd sie brachtens.
Jo/i. 2. 8.
KSj gen. sing, der neu(rallorm des yrv
nomcnt dtiUer penon, «M. Sx, i». nM. is,
heule von dem l origen nom. und acc. c»
lautlich nicht meUr zu unterscheiden, die in
der älteren spräche häu^e Verwendung die-
ses genilivisdien es i$l nAd. fatl gämUch
ertosehen; fdgenies tmd Mch bei L, «r-
$eheinende resle:
1 ) bei Substantiven : ieli li.ibc es alles
niaolil, es Tromcl aber mciil altes, l Cor. 6, 1 2;
\ii fbren dahin,
sie habens kein gewin.
Jen. 8. 40 1^
2) bei adjeriivi'ii : fr;it:f it it "^in weiter, ob
sie es ilenn aucli bekan*l (gesliindigi wollen
sein ofTentlich ftir jrer oberkeit. veraniwcT'
tung der auff gelegten wiffntt. (1 533). G ij' :
f'in chrisl sol seines synnes vnd glaubcns
gewis sein , odder je darnach streben , das
er» gewis werde, ebeml. 0 ij*" ; die gcstc
waren* nicht werd. Uütlh. 22. 8.
3) 6« terben: es dnrlTs aber wol, da«? »Iim-
prophel diesen lag so hoch rhilme».
schöne confitemini. (1530j. Nj'; aber icii
wil sie es redlich mit jren eigen wortcn vnd
wcrcken vberzeugen. die kl. antwnri. ( 1 533 ).
Biiij"; wozu dients, das wir sein worl liorcii
vnd an jn glauben? was sind wirs iwir da-
durch) gebessert, so wir in angst vud nol zu
jm seuIRten ei. lieehr, 2. 87 frei ff ramm.
Esy n. unio, s. as.
Kaelj m. asinus, mhd. e^cl (Ben. 1,447"^,
ahd. estl (Graff I. 4bö,i, goth. aüilus.
1) dat hiiuumte, beionden »um iMMra-
gen j^ebraucftle Ihier: da stund Abraham des
morfjons frür ntifT vnd irilrlf't soinen escl.
I JMos. 22. 3; ilei Iiori hat meinen hcrrn
reichlich gesegnet vnd hat jm schaf vnd
ofhsen . . . kamel vnd esel gegeben. 24, 35
II. öfter in der bibel.
2) hanfxg hn L. als schalte . dummer
mensch: es soll ynn einer fftrsllichen canlz-
Icy niehl ein solcher esel eantzler sein . der
heiinUche brielleansgehiiisene hriefli* nennele.
von heimlichen %'ndgeslolen brieffen. I \ 529).
Üij'*; das ein grober cscl auch auff der
Dncnc, WArt«rbiieli.
« anltel mocht könig vnd ftfrslen ansfiUxen.
der Sl. psalm. (1530). Aij"*; hiireslus bapst
csi-1, (hl /II mnl ein grnlipr esel. ton den
rancilijs vnd kirrheii. (1539). Nj**; bleibt
mir etwas vber von krcfften^ wil k)i wider
an seine bullen vnd brieue mich machen vnd
versuchen, ob ich dem grossen , groben esel
seine Innjre , vngckenimcfe obren kemmen
iiuij.'!'. wid^rdas bapitum zu Rom. (1545).
F lij".
3) fedenaarfen: kein esel den andern (wie
man spricht) darff ein sacktreger hcissen.
rber das erste buch Mose. f!527). Jiij";
ein mensch kan allerley leiil« n on gute tage,
wenn er an viel fUtter het» so gehet er eben
wie der esel aufik eys vnd bricht ein beyn.
ehend. \ ij'' ; wenn dem c<5el tn wol i<!t . sn
gehet er aiilTs eysz pumpen, tischr. 339'':
kein suddeler nicht ist, so er eine predigt
hOret odder ein deudseh eapilel lesen kan,
<io macht er sich scibs zum doclor vnd krönet
spincn esel (d. h. ftirh). der 117. psahn.
(1530). Bj**; du weyssest, mein lieber ro-
nianisl, das du in der heyligen schrifll eb^n
sxottiel kansi als der esel anff der lyren* wm
den neuH'n Eckisrhen bullen. f15201. Aijj':
ileiiicsil jii<:ki dio Iiouii. auff das vbirchrisll.
buch. (1521). Aiij''.
Bi0l^pst,m. iekeUe fSUr den bapst: nein,
spricht eselhapst, manmus anuor Iw^ ^growr.
wider das bapshm SM Jlom. (1545). Qj'*.
vgl. bapsipsol.
Kselbischefj m. so fein verstehen die esd-
biscbmte was evangelia oder eoncilia sind.
vondenconcilijsvndkirchen. (1539). Yiiij*.
Bselei) f. stolidita!!. mhd. cspün (Ben. 1,
448*): darumb isis nichts, denn eitel grobe
römische eseley mit hapsl vnd eardinelen.
tcider das bapstwn m» Rom. (1545). Zlij*.
F.selein ( rsclin), n. asellus : nh liobs linpct-
eseicben lecke ispringe) nirlii. allerliebstes
cselin Ihus nicht, ebend. D iiij\
laeltoibafit, m. nein, spricht esdftrtx*
bapst , die taufTe i%i bald' vertoren. ebend.
£selfäilen. eselsfellen, n. das junge des
esels: vnd halle dreissig sOne anÜT dreisaig
eseirallen reitten. ncM. 10. 4. 12, 14; sihe
dein kitni^ kompt reilende aufl* einem esels-
^HDtlen. Joh. 12, 15.
77
Digltized by Google
£selüe;sanu
610
£SELSKOPF
If «dUgetiiiug, m. das getchrei
dM efdt: es sol ein csclgcs.ing draus wer-
flcn. haUSpoSl. (WitlPmh. Inl'i*. irintfr-
eil 23*; sie werden den esclsgesang singen,
hocU anfangen, aber niedrig aulTliören.
<Mr. S29^
IldgMIifcrci, n. rudUus asini: der esel
aller esel zo WoHTenbailel {herxog Heinrich \
schreiet daher sein eselgeschrey. wider Uans
WonU (1541). Gj''; wenn ich in«fii esel*
geschrey chika. chika laste erschallen, tcider
das bapstum zu Rom. (1545). Iliij^.
Kselia« f. asina, mhä. esclin n. osidinnc
{Ben. 1. 447'*), ahd, eselinu. esilinna {Graff
I, 487 ), anfangt ameh M L, moek eselinne :
die csellynne aher, der sacklrsger ... i^t
dn^ fleysrii. ausleg. der ep. vnd euang. des
aduenls. (1522). GiiJ''; ahzbald werdet yhr
linden eync esellynnc angepuudcn. ebend.
GMj*; es vnt nit eyne bessondere esellynne
die drauir ertzogen were. ebend. E ij** ; da
stund Bileam des morgens aulT vnd <;nttp1t
seine eselin. 4 Mos. 22, 21; die jr aufl*
sehOnen eselm reittel. rtcAl. 5, 10.
Kselisch, atininus: wenn hat k((n. mq.
zu Behmct! zu scharr gedt^iiclil d. Fnhers vnd
ilpr?leiL'l;en lugenhaflige, Uistcrliche, eselische
schnfl? de WeHe br. 4, 240.
ImIIsI} m. im bapstum sind des bapst-
e8ds(iile^bapsLs t!sel,) schrciber oder saphra
die eanonisten oder eselisten, dir: sein decrctri
vnd recht leren, von den jüden vnd jren
lügen. (1543). Kü]**; oder haben die esc*
listen» jansten wolt icb sagen, ire jnra also
studiert, das sie noch nicht wissen, was sub-
jecluni vnd Unis sei juris civilis? de H'ell« br.
5, 505.
BscUnrist , m. in diesem sttlek sind doch
so viel vngereimptcr narrenleidingc . . . das
man billirli r:inrinisten snl eseliiinslpn
heissen. von den cnncilijs md kirchen.
(1539). riiij''; sewtlieologen vnd eseljuristen.
elfNelbe spnidbe leMsr Am eonetViMi 01^
etanäense. (1535). A7''.
Eseln^ esel schelten : lieber. In«?, rlic ilion-
logos vngeesell oder ich wil dich wieder
eseln. Uschr. 405".
laclffltCffyM. dier oi^ einem esel rei'Kndt :
soldi vbirschwencklich grosse gut i er (güter)
bringt der arm esellreytter (d. i. Ckritlut).^
ausslsf. der ep. vnd enany. des admentt,
(1522) . Dij*.
Kselsarbeil. / 'vr^^r^rr »/edri^e or6«/,
wie man sie durch esel verrichten läszl*
(Grimm): man mus die seelen nicht vber-
scbulten, das sie niefat mnde vnd vberdnassig
werden, wie bis her ynn kloslern vnd stilllen
<?!f> <!!fli mi» f";el-5prlif-vt liolnrlfn h:iben. ton
ortUnung gntiis dienst ynn der gemejpuf,
(1523) . Aiij*; mit brietien, sdireiben vnd
lesen jnn der eantseley vmb geben, dss ist
schreilteriscli . jnn bendein. rcten vnd bol-
scliaflien erlieilen ist knechtisch vnd nicht
liäiirn sondern auch eselserbeiU der 101.
psahn, (1534). Qiij^
Kselsfeige» ^aierenaMirnnttm; auffyhren
bann Izii ebren eyne grns^se esel^rcv^eTT spf zen.
amzleg. der ep. vnd euang. des aduenU.
(1522). Illi^^
laniiiiHi, cadiAiiiy m. ersyfln« mtM:
einen eselsfortz lassen, wider das bapstum
zu Rom. (1515). Iliij*^; dif'<^pr ist ein köst-
hcher meister, den solt man niii cselsrürlzen
krtfnen. «oh den Jiisn vnd Jnn lügen,
( 1 543). M^** ; das ich gerne woite an Trieilen
gewesen seyn, wrnn er nur das einTif:p|iiiru
lauter vnd rnn vnd nicbl inenschcnland , Iii-
gcu vnd .seine cselsfUrlze dafür gelotet helle.
Üsekr, 169'',
Kselsllllra» «. eselAlllen.
Kselngesanj;, <. eselgesang.
Kselshen, n. cor asini: sich {sieh) aber
das dn nit eselshymn vnd hertz habisL. am(f
de§ Mts SM LßypUUk anAson. ( 1 52t ). b j^
4MMS. oeng a.
rnrher.
Eaelsbinnbaeken , m. majnlla asimna:
vnd erfand einen fonlenesefskinbacken. HekU
15. 15.
Kselskopf, m. raput a.^ninum, 1 i eigent-
lich: sie aber belagerten dtf >n<l Iiis das ein
Cüclskopfr acht .silbcrlinge gali. 2 Aon. 6, 25.
2) hdnUg sdkelte, dummkopf: gerld als
wiif^le das selb die g.-int7.e wellt stioorhyn
ni<'ht vnd di<r eselskopirnirtsl es vn^ nu r^ller-
ersl leren, das 7. cap. s. Pauli zu den to-
rinütem. (1523). Aiq**; der cselskopIT will
fcriecbisebe s|waehe meyatem vnd kan noch
nicht deutsch noch lateynisch recht, schweypt!
des kriechischen. das ander teyl widder d.
ESELSKUNST
611
ESSELICII
hyml. Propheten. (1525). Dij'", kcia eseb-
kopfl ist so viigelrrl, wenn er nur widder den
Luilier schreibt, so ist er gelerl. eme bericiu,
(1528). Aq^; die eselskdpffe wtfUen draus
scliliessen . die kirche sey vbcr das üuange-
lion. ebcnd. Diij"; wie wul die ij'ruheii escU-
kopHe , wer sie auch sind, schier nichts wol
verüeudsclil haben, von heimlichen vnd ye-
$Mmhri0/fm, (1529). Dij*'; yhr grossen
groben esclsküpfle. tcidder das Mmtf wnd
toll verdatnnis. Mr.24i. 0 ij' .
BeelskHeüt. /. an asinina, slalla: vnd
wolle mit sülchcn worleo ybre eselskuusl
bnuehen. thu bwidu. (1528). D\j"; das
sey gesagt wider doi papisteii higcnteiding
vnd csclskiin';!. ausleg. der ep, vndeutu^.
vonostem. (1544). Biig*.
Kaeliobr, m. auris arimm; du basl frty-
lich nit estelsoren wie du selb sagisi. auff
des bocks zu Lcyptzicl antxüort. (1521 ).
hj''; groid" dir sell)ci' »leine olireii, so
wirslii hiideii ein schün \m grosser , lauger,
raaeber eselaoreu. Wittenb, I, «iQK
Bselsstall, Cldatal, m. asini stabulum:
er Hi)<1 yhn ym sewslall odder cselsslall. au/f
des bocks zu Leyptsick antwort. (1521).
büij*; die weyl du newiich Arisloleleiu ym
ca^tlaU bey Christo fiinden hast. OMlf äa$
vbirchristl. buch bocks Emsxers. (1521).
Aij*; (der bapsl) hellt die kirclien f»lr einoii
eselstal oder sewstal. wider das bapstum «u
Jlotn. (1545). Riiij*; esdsielle vnd leurels-
scliulen. Jen. 2, 4Ül''.
KselKWPishelt, /. das ist ein eselswn Ii ii,
ein luullurmörder , valeniiürder . soduauLe»
nicht ein kelzcr schellen , aber den , so am
IHitag Oeiscb issel, für ein keuer haken.
Je». 5, 11*.
Eaeltheeleg, m. fift dummer geisUicht-i :
solche geschickl aniwori sol niemand denn
hertiog George vnd seine esellbeologen gehen.
verantwoi1mii$ itr wffg^tigten at/^fimr.
(1533). Eij'.
Eseltreiber, m. asinarim : ^ehen wif ,
das Jc^aia seine rede genouiiiu iiat von uini
eseltreiber odder sonst cym grausamen ty-
ranncn. die ep. de* prop*. Jetola. (1526).
Ciif.
£s^, /. populus tremuUi: die e:>|ieu will
mein Kethe sejbs füren, den sie mus ein
scheunitn bawen. de Wette br. ti, 318. nAd»
nur ;is[)C (Ih-n. 1, nn' i, ahd. <i.sn;i.
Esi^niuib; 't. /o^ium populeum: heisldas
nicht Christum für ein Und odder narren
halten, dem man einen gfllden nemo vnd gebe
yhiu einen zalpfeiinig odder ein cspenlauh
dafiii'. das diese worl ('hrisfi noch fest
stehen. (1527). iiiiij''; pamfjeiii vnd schwe-
ben wie ein espen laub. etend. piiij*; hie
muste ziilcru vnd sagen, hiiuel vnd erden . . .
ref.'1't niclil ein espenlau Ii. mtt der irin-
cketmessv. (1534). Jiiij^ nach Gnmm ist
espcii in dieser tueammenteUung das adj.
espen, pojmleiM, «M. esptn.
Esse, f. der fewrherd der schmiede: er
{yotl\ darll keiner essen, haiuer, aiiibos noch
Zangen dazu, der 147. psahn. (1532). Uj*;
wenn du ein eisen angreUTesl, das jnn der
essen ligl vnd glüet» dagreHEestu nicht schlecht
eisen, sonileni fewr an. von der heil, tauffe.
(1535). Kj''. ößer bildlich: ich bah newiich
ein huchlin vber den cxvij psalm lassen aus-
gehen» aber' weil das selbige ynn eil vnd vn-
uersebens so gros worden , dazu mit einem
geringen ansehen, hios vnd nackel ausgangen
ist, liab ichs widerdmb von ncwon jnn die
esse geslo&seu vud gebessert, der 1 1 7. psalm.
(1530). Ay*; denn gemeyniglieb die predjger.
sonderlich wenn sie new sind vnd eben erst
jaiiH der esse komen , meinen sie, es solle so
liald liende vnd fdsse haben, wenn sie was
sagen, der proph. Htihaeue. (1526). cj'';
zu der zeit war ich prediger allliie im kloster
vnd ein junger doctoi , im u lieh aus der esse
komen. wider Haus Worsl. (1541). Lj'".
. mhd. ii^sc {Ben. 1, 448' ), aAd. <issa [Graff
1. 481).^
iHflanbc, L. esseleuhe, /. Speisesaal,
itirlinium: Samuel aber nam Saul vnd seinen
k nahen viid füret sie in die esseleuheu.
1 Sam. 0, 22.
latelidi» «Mrildl, eduUs: er helle wul
laugen schlecht sagen , ich bin der mensch,
der für euch gehen isi , darynnen keyn ge-
siali eyns esselichen vnd InnckUchen diogs
were gewesen, iae ander leyl traddsr d.
Aymf. Propheten. (1525). Fj**; nu er aber
alle beydes gibt, ym hrod eyns das osspr-
hchcm ding gleich, vnd ym weyu eyns das
triacklichcm dinge gleich ist. ebend. ; einen
71»
ESSEN
612
ESSETAÜ
e^äerltdiea vud brjH«ru yoli. de W<eUe br.
3, lü.
KaseB) eUere, mlid. cv,/,cii iücn. \, 75Ü'),
uhd. ^iian, ä^aij {Graff 1, 521). (jolh. ilau.
das pari., rjoelchea Aeiito gegessen iauM,
bildet L. noch, mhd. gcij/.eu {d. i. gc-'&/;/,cn
entsprechend , grsscit : ob «t ;j;!oyrli f,'i'sscii
vud U'uackci) iial. auiley.der tp.vnä euany.
vom ekrislag. (t522 i. Cj*; wenn du rabi
dir Jim die uliilssel für deiner uaseu lliel,
dicke viid dUiMie, vud s|ii « cJi<-. da lia^lu einen
kOslUchcn maiidcihrey , !>o luUiilcslu Nagen,
du hellest dein lebcalin^ keinen besseni brcy
gesMO. tom $€hem ham^nu. (1543).
Cj*': haslu niclil gcsseu von dem bawiu, da
von ich dir gebul, du soUesl niclil ih von
c«&eu ? 1 Mus. 3, 11 ; ich hab von allem
gesMB , ehe du kämest. 27, 33 ; die aber
geuen hallen , der waren bey fflnS tansenl
man. Mallh. 11, 21. oder auch ohne syn-
cope gecssen: yhr ^iifhel inicli , utl datumb
das yhr zeichen gesehen, a/uiideru da:» yhr
geessen vnd gcselligl scyl. iat magnificiü.
(1521). cij**; Cbriillis leib wird nicht Tur
vtiser sunde geessen. vom abendtnal Christi.
(1528). cu/^michvcrdreussluidiUsu hoch,
als das er vtts hat lassen Treund sein, mtil vns
gfllaicht, geessen, vnd so vnredlicb. verreüfcr-
lich seine reitidschal1\ wider vns verborgen.
de Welle br. C. 249; «his lleisrli dos lob-
upffcHi sol desselben lages geessen werden.
3 Mc8*l, 15. dod% begegnet veninseU auch
schon die hevtUge form gegessen: denn wer
lial frülicher gegesseil \ .sieh crgelzl, deuii
u li? pred. 2, 25; gegessen vnd gcglcubu
äoi diese toorl Christi noch fest stehen.
(1527). i|ij\
1 ) ohne ofr/eettCMiM; ich wil nicia c^m n,
das ich zuaor meine sache gcw orheu liabe.
I Mos. 24, 33 ; da iuis vnd Irauck ei . 24. 54 ;
da macht er juen ein mal vnd sie assen vnd
truurkcn. 20, 30; «■ Iwt jn aber der pba-
riseer einer, das er mil jm esse (eimj.). Lue.
7. 36.
2) nui paiUUvem genitiv: wenn jr ins
Uiod komet, darein ich euch bringen werde,
das Jr esset des brols im lande , soll jr dem
herru ein he I m ;_'f 'hen. 4 Mos. 15, 10; wenn
du gleich uiieii Ine hellest , so esse ich ilocli
deiner speise nicht, riclu. 13, 1 Ü ; uemel au
meine gnade vnd kumpl /.ii mir er aus, so
so! ji;(leriii.ui sPiiics wciiintucks seitis
leigcnhawuis essen vnd semes bruuueus tnii-
cken. 2 fcffji. 18. 31; finslu honig, so is»
sein gnng. apr. 25, 16; mein freund kunic
in M'inen garlcn vnd esse seiner edlen hilch-
len. hoht'l. 1, 17.
3) statt dieses gen. die praep. von: du
soll essen von alürley bewme im garten.
I Mos. 2, IG ; setze dich vnd iss von meinem
wililhiel. 27, 10; d.T ^i'^ \nn dem gemiis«:
asscii. 2 liÖH. 4, 40; >u ulU jr von «heseni
hrol cssel vnd von diesem kelcli Irinckcl.
1 Cor. 1 1 , 26.
1) tnil accusaliv: v!)d soll das kraul ;iiiir
ileiii feldc essen. 1 Mo$. 3, 18; itlUin essel
das Heisch nicht, das noch iehl in seiueiii
blut. 9. 4; sieben läge soll jr vngeseiiii
hrol essen. 2 Mos. 12, 15. vonlhicn n:
auir deinem bauch soltu gehen vnd erden
essen dein lohen laug. 1 Mos. 3, 14; lew eii
werden blioU essen wie die uchscu. Jes.
1 1, 7 ; die ochsen vnd fttllen werden gemen-
gel fttlter essen. 30,24.
Essen , n, dtr inf, des vorigen verb. als
Substantiv,
\) cibus, speise; vnd salzle jm essen für.
l Mos. 24, 33; mach mir ein essen, wie idis
gern habe. 27, 4; bringe das ossen in die
luiiiicr. 2 Sam. 1 3, 1 0.
2} prandium, mahlzeil: da das der ph«-
riseer sähe, verwunderte er sich, das er sidi
nichl vor dem essen gewasschen helle. Mmc.
II, 3S; c> ist nu zeit cssetis Ihaia jn-nn-
diij. Susan. 13. aucA mit auslasAung dt:,
nomens 'zeil', wovon der gen. abhängt: ja
das müsle man yhm bestellen bald noch für
cssens. t^on heimilcften'viul ^ealoIsH 6riejf«i«.
(1529). Biif.
h»tüai€ii,f.ieildeses6ens: wem esiscu^-
xeil ist, so ma^ dich hie kenn vnd iss des
brols. ibsA 2, 14; vndb cssenszeit. vbcr
das i'rstr buch Mose. (1527). siij*.
Esser, m. wird aber jeiuniid :mi drillen
läge da von essen , so ist er em grewcl . . .
vnd derselbe esser mtA seine misselhat tra-
gen. 3 Mos. 19, 7. 8.
Essrrlkh. >. e>seüch.
Essetsg, m. dies cibi: dris maiicheiu ein
solcher laslen U|j lieber were deuu sein
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KSSKi
013
KTLICII
L'itseidg. zwo predigt Sm^aUeH ge^au.
(1537). Aiiij'.
KsiiH^m. acelum: i$h lic:» liruls viul Uiiale
clettten bissen in den esrig. Ruth 2, Ii; wie
der esstg denxcencn viuldcr rauch den augcii
Ihul, so lliul der faulo lUiieii, die jii simhIoii.
spr. 10, IV)', wer cim bü>cii IilmIzcii licdcr
siiigol, das lüt wie ein zurissuu kleid im Win-
ter vnd essig aulT der kreilen. 25» 20 ; vod
bald lioiriMiicr viilcr jnen, nam einen scliwaui
vnd fiillci ja mil essig ... vnd irenckcl ja.
Matth. 27. 48.
koekdm^eh richtiger wäre essich , oder
noefc dester eszich, denn mhd, e^kh {Ben,
l, 452'-), ahd. c^kh, e^ih [Graff 1» 541)
für ^:hi7,. golh.
Essigknig, »< uceiabulum: zwccn rubiu
wie die es8i{,'krngc gros, etner «ms den hohen
arUckeln des atlerheitüjetteit bepitUehen
ytaubens. (]7>'M). Aiiij'' rnnd.
Rsierden» m. soldi lifvligen haben auch
essen, Irinckeu, bchlaUcn vnd kleydt'i ^ehalil,
were es nu nit auch eyn nieynung, wyr rich-
leu aufl* CYii usszorden , Irinckordcn, schlafT-
orden vnd 1 1 y 1 rnrt!< ii ' ausleg. der ep.
vndeuang. ivmckmiag de. i l&22). eeeiiij\
Etka, paler, s. abba am eni/e»
Ktlkfc (ctllich), qU^hU, qwUUm, nonnnl*
1 ) diesei ftenle fa»t ganz durch einig
verdrängte adjecdvpronomeh ersrheint bvi
L. noch häufig {die bibei allein bietet meh-
rere hwndert beitfiele) und «war, wie mhd.
üteltcb (Ben. 1» 449*)» ahd. elalih. cllalih
iGraff 1, 11 Ol, im ay. und pl. n \ siny.: mhI
\ber etlielic /.eil hernach s( rillen die kindct
Amiiiuu mil Israel, richl. 11, 4; das yerichl
wird iiacii etlicher seit geschehen. Dan. 1 0,
14; eUidier sehwdget , darumb das ei sich
iiichl kan verarUwdrJcn, ellicher aher schw ei-
get vnd wat lei seiner üeil. Sir. 2U, 5. b ;
vnd in dem er seel, liel elUclis an den weg
. . . ellichs fiel in das sleinichle . . . etlicbs
liel vufcr die dornen . . . clliehs fiel auH'ein
•.'ui l.iiid vnd trug fruehl, ellichs hunderl-
l'ellig, ellichs sechzigfeUig , ellichs dreissig-
fdlig. MaUh. 13. 4 — 8. pt.: es begab sich
aber nach eüichen lagen. 1 Mos. 4, 3 ; vnd
<.HScii etliche tafie im fTefoii^Mii!?. 10, ] ; nim
elhche eilesleu mjh Israel iniL dir. 2 iloa.
17, 5; etliche lose leule. 1 Sum. io, 27;
als aber Christus das loch auch schier ver^
sto|dl"l, reissei er mir eltlichc M hcihiMi
dem fenslcr durch Carlslad. uider die anli-
nomer. (t53Uj. Cj' ; ellich sagen, es heyssz
ein vherwcsenlich hrolh , etlich ein anszer-
welcl vnd besonders hiol, eüich ein niorf^en-
hi Dl. ausleg. deutsch des v. u. (151b). Fj'';
ellltcli vugehewrerheylen vnd haben duchkaum
brod lu essen, der 1 27. ptalm. ( 1 524). B ij*.
2) mit dem gen. pt. eines persönlivhen
pronomens »dfr eines anderen snbsdinti-
vums verbunden : vnd jrcr eüiche waren he-
slellel vber die gefess vnd vber alles heihgu
gerele. 1 ehra». 10, 29; vnd idi "wil ein
zeichen vnter sie geben, vnd jr eÜich die er-
rellcl sind, senden zu t\en fi(»id<'ii. Jcs. fiO,
1 9 ; wolan ich wil cwer eüiche vberig he-
balten. Jer. 15. 11; — vnd da die menner
der slad eraus Helen vnd slrillen wider Joab,
fielen eüiche des voliks. 1 Sam. 11. 17;
in .leru«<alem wonelen etliche der kuider
Jüdii, eüiche der kiudur BenJainiD, ellichc der
kinder Ephnum vnd Nanasse. 1 ehron. 1 0. 8.
3) den gen. vertreten praepoeitioneH: et-
liche vom voick. 1 Mos. 33, 15; vnd waren
eüiche vuler denselben weibern, die kiiider
getragen hatten. Esra 10, 44; eüiche vuler
den schriltlg^rten. MatA. 9. 3.
\) etlich viel, ziemiich viel: ich hah, goü
lob, etliche viel st(!ille erfarcn , da der rat
iiichl wol am worl vnd schulen gewcsl. das
«UMkinder MreehnUnhaUeneoUe. (1530).
Aiiij' : « s lielT das voick zu vnd kamen et-
lirhe \!el laiiseul War. ellich tnuscnti zu-
sLiinnuii. Luc. 12, 1; st) das ein junger
kuab, der anders nicht gar ein lölpcl isl, ui
einem jähr mehr studieren vnd lernen kann,
dl nii /.unur in eüichen viel jähren, (ischr.
1. 17 bei (ii iinin. in folfjrnih'n stellen ist
elhcher der ton viel abhangig& yen. pl.:
wie elhcher viel für 1 lUü jaren gelhaii. vom
fdiMm AaaipAeras. (1543). Ky*. wie sie
vnlereinauder selhs wol wissen, auch etlicher
viel bekennen. Je«. S, 280".
5) in Verbindung mit einer stUU: er isl
gerangen worden vnd vber ellicb vnd zwan-
zig jähr gefangen gesessen, fitdir. 2, 99 bei
Ciriinm. in der rorhin anyeführWn rar.
zu f.nr 12, 1 awh ohne daiwischengesdho-
benes und.
._^ kj o^ -o i.y Google
ETLICHEMAL
614
ETWAS
ii) de Welle hr. A, (ifi7 gewährl die ver-
altele, aus t3U(iidi {mhd. i'lslicli , «'löslich,
ahd. tillieälil), üddesUh) verderbte Mbmform
etilicit.
nUdMMd, eüichmal (etliche mal, elUch
mal), aliquoties: viid sie alle vip|ei< ht etliche
mal eine scblachl gewinnen. litHdseil 7,
960 : goli hat ein wori geredl, das biA idi
ellich mal (var. mehr denn ein mal) gehOrl.
ps. (»2, 12; vnd gieng Iiinzu (zum abend-
mai) auch e!li<*lt mal wol vngebeichl. ver-
matiut^ zum sacrament. (1537). Gij''.
ItilchtnMiiMi (etlicher mesi, etlicher
maisen), quodam moio, eüdgermasxen : als
er inyrs auch etlicher m:\<.f (Miiitrolen. urigi-
nalbr. v. j. 1517 »ni avcMv zu Weimar
N, 108, 41 ; auff das die ciufeltigeu vud die,
so der hislorien nicht wissen noch lesen kop-
nen, dis buch s. Danielis Juc-h eltlicher inas-
sen m\'lg»Mi v»-i iienien, wil ich mit diesei- vor-
rbedeein klciue anweisung gehen, derjiropih.
JtanM. (1530). Bj".
Itwm (ettwa). adv.
1 ) räumlich, irgendwo, alicubi, m/ui. » iw 'i,
t'hw;*, oieswa (Ben. 3, 518*): er (Christus)
hat mehr denn eine weise etwa zu sein, vom
abmimttl ChHtH, (1528). nj*; es wird je
des finstem etwa ein ende, vud jemand lin-
p zuletzt den schifer ticff verhorgen.
Hiob 2S, 3 ; o heite ich tlügei wie laubou,
das ich fldgc vnd etwa bliebe, ps. 55, 7.
«. elwo.
2) teilUch, irgend einmal, ehemali, ali-
quando, oHtn. mhd, gtesweQne(ßeii. 3, .'>(i3 ) :
warumb triuckel er itzt weyn, der ellwa die
Isitsen Mg? «mfoMrt dSiUfdk (1582). U ij' ;
(Bucer) »chrelbt firey erans, Piiilippus inüge
ifzi i^leuben was er wölic, aber elwa hahc
ers ^'(jwislich auch gelerel, das (iilcl luod ym
ahendiuiil sey. da* diese tcoH ChrisU noch
fut stOtm. (1527). 8iiij<>; das er jnan
hrechtc ins laud Juda die gefesse des haiises
des herrti, die ohva nijs dem lempel wpggre-
nouen waren. ifarucAl, S; Tryphon, ein
henhtmau, der etwa des Aleiandri fireuud ge-
wesen war. 1 Jfoee« 1 1, 39 ; ich aber lehele
etwa (var. etwan) 00 gesetse. Ami. 7, 9.
*. etwan.
3) irgend wohl, vieUeichl, forte, in wei-
thtm «Imie «• §et £. häufig ist: auch so
kompls Wol widdcruuh , 1" Im A yuc
uiuhe ettwa zu wenig netue2>t. von kauff«-
handlung vnd to«cAer. 1 1524). Bj'; das i:il
wol billich , wo etwa ein flirst , kUmg odder
lu'ir wansynuig wflrde. das man denselbigcu
abselzi vnd verwaret. ob kriegsleule eic.
(1527). Büy''; ich helle wol lieber heint-
lidi tnd mit meiner handschrifll diesen hffiefl
an e. k. f. g. geschrieben , so besorget ich
mich dieser sclivvindon zeit, das er mOcht
elu M verrth k! ntiskomen. an den cardinai
erizüuchuj zu Menlz. (1530). Aj*, es bat
ein taglttner elwa des la|^ einen grosschen
zu erwerben gehabt, (i^r 147.fwalNi. (1532).
Biiij* ; ja^'t- jui ii.icl, , d.ts ««r ttiHil etwa fui
j»ich feste siedle iiude. 2 Üam. 2U, 6 ; du
basl elwa deinem hruder ein pCaud geoomcn
on vrsaeh. Hiob 22, 6; aufi das du nicht
etwa deinen fns an einen stein sUlssesL Uk.
4, 11.
4) etwa — elwa, iheiis — theiis: {das
rSmkchß reieh) sol ein solch zertheflet reidi
sein, das es etwa mccblig, etwa schwach sey.
der proph. Danid. (ITiSO). Bij\
f^twRn, adi. mhd. (^leswenae, doch nur
m dti iweilen bedeuiung.
1 ) fort9: ob das ba|»stnm wol vnter dem
teuDel clwan ist , szo sein docb vnlcr yUin
n-um chrislf'ii allzeit blichen, von dem bap-
slum zu Rome. (1520). Üj''; das e. k. T.
wollen seinen sween sOneu gnVdiglich elwaoa
ein geistlich leben suwerfen. de WelU kr,
5, 725.
2) aUquan^, olim, vonnak: ii Ii aber
lebete ellwan on gesetze. var. zu Horn. 1, 9
in den enien a%Lsgg. die» %. Mt.» tpäler
elwa; etwan hat man laug gelebt, eher das
erste buch Mose. <1527). yij* am rand;
dis buch id. aposi. gesch.) sol mau lesen vnd
auhcheii nicht wie wir elwan gelhan haben.
Bin da« 1*1 7, 430; es ward einmal ges^
dasz man clwan viel gelesen vnd geschrieben
liab on allun vorstand, tischr. S*; clwan
s( hümele viiiid schcwele man sich Chrislum
auflm predig Sinei su nennen, «band. 95'';
etwan ist eine alle gewonheit gewesen.
ebend. 145^
Etimi, aiiquid, mhd. »*i.swa/, , Clesw^r
{Ben. 3, 567'*), ahd. äddeshua:^ {.(^raff
4. 1192).
BTWO
615
KU
1) allein siehend: wenn tut das abiaszl
gleich eltwai vnd gut were» mIi es dennoch
vmlisonst yedeim.in geben werden, wider
den falsch yennnUen geyiü. $tand. (1522).
Diij^; soll dem Herrn etwas vnroUglich sein?
1 jfof. 18. 14 ; vnd soU nichu diuon vber-
lasien bis oioiigm» wo eher etwes vberbleibl
Iiis morgen, soll mit fewr verlireniieii.
2 Mos. 12, 10; alles gerele, da mit man
elwas scbalfet. 3 Mos. 11» 32 ; wenn du im
etwas deinem nehesten verkeufflsst, oder jm
etwas abkeuffesl. 25, Hu.«, to.
2) neben einem davon abhängigen genitiv,
a) des Substantivs: so sicli etiwas vnrals
vnd vofalls draus cnlspiiliine. ermanunge sum
fride. (1525). Aij*; so er doch wol ander
ding vnd grossere stacli helle kflnnen finden,
flio fhvas ansehens hellen, vber das erste
buch Mose. (1527J. Qqiiij*; niemand mey-
net, das44was Irosto de sey. etend. ppj*;
das ich euch mitteile etwas geistlicher gäbe.
RiSm. 1. 11.
b) des adj. : wenn «ine socle elwas vnrei-
nes anrürei. 3 Mos. 5, 2 ; wenn ich elwas
flilsches gethan hetie. 2 Som. 18, 18; da-
rumb das etwas gnls an jm erfunden i.sl.
l Mm. 11, 13; 90 sie elwas lödlichs Irin-
cken. wirdsjnennichl schaden. Marc. 16, 18;
es (sl aber (tierum) elwas news auffden plan
kunmien. «oittfsmba^limiMAoMe. (1520).
Ay. fkr den gen. dieser adjective tprkht
schon die analogie der suh.it. unter a, mehr
noch die ahü. mhd. Schreibung guolcs . Im-
dM, ninwes, mldiev<m4mium. vnd aee. n.
gttOtci(, linde;, ninwe^ sibtteht.
3) was ßr etwas: kcyn rdltze hi iin sn
grob, wenn yhni was irewmcl oiUUt duneket,
so musder heyliggeysl yhmeyngebcn haben,
ay» hri^ an Me divütm sw AiUwff. (1 525 K
CtWOj irfjpnrhrn , alirubi, mhd. t'»»"5W^. i.
etwa 1 : bey diesen allen habe ich wonung
g^acht. das ich etwo stat fände. Sir. 24,
1 1 ; ist etwo cyn ketser meyster, der sich
eyszen xn fressen vnd felszcn zureyssen vor-
dunckl. eyn nermon von dem ablas md
gnad. (1520). Cij^' ; die ienigen so mit ernsi
Christen woHen seyn . . . mtfslen elwo yn
eyn hause alleyne sich versamlen zumg«het.
dMubcAtf meaae. (1526). Aüj"; das aber
noch die laulTe, kirchc, prcdigampl vnd rech-
ter verstand von Christo etwo bleibet, das
ist nirht menschliche krafll.ron/fte«uCAmlo.
(1533). Kij*: das noch der narae Christi
elwo bekand bleibt . . . das isl eilei hohe
himlischegevralt dieses hmn. dar I lO.^oto.
(1539). Pj".
Etien verhält sich zu essen icie goth. al-
jrtn zu iian, bedeuUl aMo essen machen,
speisen.
1) III «SSM §e^, tpttten: lieber, hm
meine schwesler Thamar komen , das sie
mich c\tp.. 2 Snm. 5 , vnd Wüllen, das
jr den vorgemclien Marlin Lulher nichlhau-
sel, höfel, clzel, ircnckel. noch enlhallcl.
Jen, 2. 426' in „sway Jkayaarüdbe'fepofr,
wo der originaldmck esset Aal; (Christus)
le-isei sich wiegen, tragen, elzen vnd Iren-
cken etc. aller dinge wie ein ander kiodlio.
ti, 70' ; Maria hat sehMf aMtases warten vnd
pflegen, jn seugan. etien, austwisehen.
lischr. 12'; also war das manna auch ein
nicel vom bimel , welches brol nur den leih
erhiell vnd ern'eerel, elzele vnd speisele nur.
BüL 2, 187*.
2) mordere. beizen: da« er nicht allein
jre wunden bnisse vnd elze , sondern auch
Oledareingies.se. Witlenb. 1, 125^
mhd. ctzen (Ben. 1, 760'), oAd. ezzan,
asjan {Graff 1, 527).
Etsllek, s. ellich.
En, der diphthnng, welcher nhd. entweder
mhd. iit (<■ b. in neu , treue , beaie , teufel.
ench ete,, mML ninwe, Irinwe, binle, ttuvel,
iiich etc.) odar üu (z. b. in heu, firende «fe.,
mhd. Iiiiiiwf, vröude etc.) zu rerirplen hat,
erscheint bei L.,der häufig c\\ schrieb (s. b.
ncw, schew jabschew, schewen], Irew,
flrewen, rewen [rewelj. grewiich, newlich,
ewr), 1 ) noch überall da, wo kmUe au ror>
(ffzfif^pn irird, z. b. breulig.im, eu^bn, heuf-
Im, reumen, sclieumen, lenteni, reacbeiti,
gleubig, beuriscb elc.
2) oß Aal L. aucA da den mnteiil, «eo «r
heute unterbleibt, obgleich seine bedingung
in der älteren spräche vnrhanden ist; so
schreibt er x. b. stets heuhl capul {ahd.
houbit, goth. haubif), doeA mAd. gewSkiUidi
nichtumhu(cnd liouliet, houbt.cf/lenhiMihet,
heubel, heublj, beubtbar, benbtman, heubl-
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EUCH
616
Emu
sUfl, bcublwasser u. v, a, xusamMmeUw^
gen mil heubl, ferner vrleuboii , glciiben,
iviifeii, Iciifcn igofh. tislmiltjati , galatihj.in,
raii|ijaU( (lau|»jau, aAd.arloub.iii, galoub»n,
rouniiit loufon» mhd, erkutieu, gcloiibcu,
roiiren, loufen, doch teigen skh auch ipwen
des Umlaufs), auch kciiron neben kaufen;
sodann zcubcin, zeuberer. zeuberey, geuk-
Icr, klcdsuer.
3) wieäerhoU begegnet pfreumle für
|trt-ih)ile (z. b. an den chrisü. adel. ir>20.
V'\\ K'f ; rffi.v man kindtr zur schulen hal-
len soll. üij'". Diij"), wie umge-
kehrt U (uj für cu, b. Trund (die sieben
pui^^alm. 1517. Biij"; emmrUyl ierAea-
(ogen, 1521. Dij'), rriintlich, riHiulIicIi (n/)!
sprmnn ron der hereylung zum sterben.
ir>iy. aj"*; an die radiierrn. 1524. Aij*),
Mlfflxcn (vfter äat ent$ &iuh Mo$e, 1527.
llj'') für freund , rreundltch, seuPten.
Kllt'h , dal. und acc. pl. des sub.'ituHlivi-
schen pranonim- ilci- zwfiien pcr-ion, mhd.
noch in in {dai.} und luoh {acc.}, ahd. in u.
hiwili getehUden*
1 ) dal. : ich richte mil euch einen bunil
iiiifT vnd niil ewrom snmoji nach cucli. 1 Mos.
U, 9 ; das isl aber mein biiiid. den jr hallen
soll «wischen mir vnd euch. 17, 10; wenn
wir angebelei haben, wollen wir wider su
ench konien. 22, 5 u. s. w.
2) rtrc. : daran wil irfi dich {»rufen. 42,
1 5 ; vorsündigel euch nicht .in dem knabcu.
42, 22} sihe ich bab heut gekaulll eaeh vnd
owr feld dem Pharao. 47, 23 ; ich wil euch
vn iirLMMi. 50. 21 tt. *. IT.
Kucr (ewci i, (jehiirzt piir (cwri, gen. pl.
des subslanUvischen pronomens der zweiten
jimoi», mhd. ittwer, ahd. iuwar*
1 ) neben verben : mich jainerl ewr soer.
Ruth 1,13; M) wil ich auch lachen in cwrem
vnlal vnd ewer spotten, spr. I. 20; das er
sich ewr erbario«. Jes. 30. 18; ich wil ewr
nicht httlen. 5adk. 11,9; ich kenne ewer
{neuere bibeln euch) nicht. Matth. 25. 12;
der salanas bat ewer hegen. Luc. 22. .31 ;
das ich on vnlerla» ewer gedencke. Röm.
1, 9; ich verschonet aber ewr genip. t Cor.
7. 28.
2) nehen zahlen: ewor filnnf solNn hun-
dert jagen, vnd ewr liundcrl »ollen zcben
tausent jagen. 3 Jfo«. 26, 8; ewer einer
wird tausent jagen. Jos. 23» 10; ewer einer
i<t ein leurd. Job. (i, 70.
:i) nebenbei, wenig, ellich, jeghch : wol-
au, da ligt ybr Carbiader aulT eym hanllcn,
so viel ewer ist. dat amder leyl tetdder d,
hyml. Propheten. ( I52r>l. Hj''; seid rrucht-
l)iir vnd mehret euch vnd reget euch atilV
eiden, das ewer viel drauff werden. 1 Mo*.
9, 7 : vnd wird ewr wenig pttbel» vberhiet-
ben. 5 Jfot. 28* 62; vnd solche sind ewr
cllich gewesen. 1 Cor. 6, 11; das ewer
'jglicher denselbigeu vieis beweise. Hebr,
6, 11.
4) swey teil ewer aller. 2 kSn. 11, 7;
t wer aller halben. RSm. 1, 8.
Korr ffwer, ewr), aus dem vnrherqfh*'^-
den gen. pl. euer entsprungenes Possessiv-
pronomen, mhd. iuwerp iwer, «erfeirst inr
[Ben. 1. 752"), ahd. iuwar, iwar {Graff I.
jTü). am MEt^len Isl bei L, die kiirxmtg
ewr.
1h betreff der fiesion isl zu bemerken,
dats L. biüd das ente, bald da* sieeito , ja
m'cAUe/leii beide e uni<>rdHidkl; «o be^gmei
z. b. ganz gewöhnlich der gen. sing. m. «.
ewrs, seltener ewers. ebenso der acc. sg. m.
ewni neben cwren. der dat. sing. m. u.
»ehwaakt swis e/ken ewrem nnil ewenn , nie-
mals aber st^mnl ewerer oder ewrer (nom.
wi., gen. u. dat. f., gen. pl.) vorzukommen.
1) mit folgendem subsl.: ewr glaube vnd
knnst steht anff eym ammecbtigen. vngewis-
$en punckt vnd bnohsiahcn. das ander leyl
tridder d. hyml. prophelfu. ri52ö\. Hj'';
ich wil auch ewrs leibs Idiii rccIicn. 1 Mos.
i*, b) kercl doch ein tnm hause ewer-s
knechts. 19. 2: jr wisset, das ich ans alten
meinen krelTlcn ewrein valer gedienet habe.
31, 6; jr hnl'l nriilcr-. I;f!n<^n lohn lif^y ewprni
vater. Matth. 0. I ; seiitl«>i eiiicii vnier eiirh
hin, der ewm bruder hole. 1 Mo». 42. 16;
bringet cwren jüngsten bruder sn mir. 42*
20; — alles w,i< sich reget vnd lebet, <la5
<:pv ewrc speise. 5». .3 ; in einem haus ewr
hesilzupg. 3 Mos. 14. 34; ich hab euch
gegeben allerley krant . . . zn ewr speise.
1 .Mos. 1, 29: Sichems hertx st-hnet sich
nach o\v<T loi lilcr. 8;aUo wil ich prü-
fen ewer rede. 42, 16; ~- der herr ewr
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GDEBHALBBR 617
EVANGELIST
veler gott. 2 Mos. 3.15; rcUset ab die gdl-
rfen Ohrenring« an den obren ewr weiber,
ewr sOnen vnd ewr liichlern. 32, 2; vml»
©wer aiilTst tzft willen. Malih. 15, 3.
2) ohne subsL : die schuld ist JUl ewer.
ridU. 21» 22; du reich gottes ist ewer.
Imo. 6» 30; Ol ist alles euer. 1 Cor. 3. 22.
3) suh.stanlirisch : jr soiil niclil nipin
viilck , so wil ich auch nirhl der ewr s<'iri.
Hos. \, ^; Oncsinio, welcher vuri duit ewren
ist. CM. 4, 9 ; e§ mag »her auch wol scyn,
wie die ewcni sagen, von anbeten des sa-
cramenls. (1523). Dij"»*'; nhn ppsrhclic
denn ewer beger, das man euch das ewre
llene. ttmantm^ßmiie geistlichen. ( 1 530J.
Büf.
Bierhalben (ewer halben), teHra causa :
ich ilanckc meinem gott alle zeit ewer hal-
ben. 1 Cnr. 1, 4.
Knertbalben^ dasselbe: wir senden euch
eine ab^cbrillt des briefls, den wir an vnscrn
vatcr den Lasüienen cwert halben gesehrie-
ben haben. 1 Jtfacc. 11.31; wenn der valer
ni*"lit Isf'v nWr were, so wunlc ich ewerl
linihcn vliul viul hlos beslehen. das 10. cap.
t. Johannh, (1538). Cc^i^^
Kugrn, oateniler«, a. lugen«
KugÜD) n. s. Huglein.
Knie , f. noctua , hetcannler nachlraub-
rogel: wenn man wil viel rolkclciien vnd
vogd fangen, miii nun das kfltdin oder eine
eiile auff den klolien oder leinimlen selten
von den cuncilijs vnd kirchen. (1539).
Z iiij''; eulcn in jrcn paUaslen singen. Jes.
13, 22.
mhd, iule» iuwet (Ben. 1. TttS**»« ahä. Al i,
Awiia {Grajf l, 234. 522). über den Zu-
sammenhang des namen» etile mit heulen
s. Grimm wtb. 3, 1 193.
Enrcntknlbcn ^ was cucrhalhcn» ciiori-
halben: denn ewrent halben wird goiies
namen gcleslerl vnierden beiden. Röm. 2, 21.
der Kurise. vrster: tierhalhcn ich wicilt riim
aulTs licrzlii lislo lulle, wnllr! Iioydcii curigen
Iruuhch Aitit.ilU'u. de Yi eUc br. 0. 55.
Kvangelicr, m. leeior des evangeUums in
der meue: qiistder md onangelier waren
die so jnn der messe die epistcl vnd cuangc-
Uon lasen, corporal vnd kelche xurichlen.
DiSTZ, Wt)rt«rb0Gh.
vcnderwtnckelmesse. (1534). Oiij*. s. auch
episteier.
Krngellenbncb , n. wilchcripy Iturh dir
für kompt, es sry all odder new lestamcnt,
da« lise mit solchem vnlcrscheid, das da
anffnerckest, wo lusagiingc sind , da iül dan
selb buch ein cnangelionbucb , wo gepot
slflicn , il.T ists rin jjcsntz biicli. nusleg. der
ep. vnd euang, vom aduenl an etc. (I52&).
KfMgellMh, evangeUevu, tM. ^trangelise
(Graff 1, 177j: ihu das werck eines euan-
^m'IiscIk'u Predigers. 2 Tim. I. "> ; nl^-n li.nt
t\4» ersle buch Mose faüi eiU'l f iciupel des
glaubons . . . vnd bt fc^ ein euangelisch
buch. Bind* eil 7. 305; darnnib ist sancl
Jacobs epistel eyn rechte slmcrn epistel
gpgpn sii« , «Ifiin sie dorh keyn euangelisch
art an yhr hai. ebend. 7, 42'J: die euange-
lisscbe warheyt. orlglnolbr. «. J, 1523 t'm
archiv zu Weimar O pag. 74. FF. 2; seyne
{Johannes des tau fers) Irre mnsi cytp} nnw
teslamcnlisch vnd eiiangelissich sein, von
weUllicher vberkeit. ( 1 523). Cj'*; das freye
euangelisch leyhen. wm kaii^ehmtdhng mi
tcucher. (1524). Cj**; was sind myr das für
Christen, die vmbs euangelinn willen reuher,
diebe vnd sclielcke werden vnd sagen dar-
nach, sie sind euangelisch? erMamm^ sms
friäe. ( 1 525). D iiij" ; vnd ist ynn Sonderheit
verdrießlich, ilas sdlilie vii-^ovclilifTon , vn-
rhri*i!licbc worl die rcih-n, so f^anlz niaii^'P-
lisch sein wollen, das man kinder sur «c/tu»
len hauen «olle. ( 1 530). G iiij'* ; dem btschof
zu Mrns an geblhtn ist er baptstisch , dem
l.tnit^'raiipn xTt gnhilcn iat'' cr euangelisch.
de Welte br. (i, 377.
Erangelisch, adv. : gib di« wdl innor voll
rechter Christen, ehe du sie christlich vnd
fiiniir^cliscb regirsl. von toeiUlichervberkeylt.
(1523). Bij'; mit der Hiai vml il« r w.Tiheyl
euangelisch leben, eyn Irostbneff an die
ekrieten Mm Äugspurg. (1523). aiij^
Krangelist ; m. evangelisla. I) verkün-
digcr des rvnngeUumji : ^ T^Il Tiengen in das
haus Fhilippi iIps eu.Tngeli>lcu. apost. geseh.
21,8; vnd er hat etliche zu aposlel gesetzt,
etliche an hirten vnd lerer. Sj^et» 4* 1 1 .
Luther nennt sich selbst ccclesiasl vnd cuaii-
geiist zu Willeroberg, eyn brieff an die
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EVAN6EU8TISCH
618
EVANGEUDM
cMitm XU Slraspurg. (1525). Aij\ 2) rer-
fa$ier einet der vier etangeHen: lanei Jo-
hannes der euangelist. lischr. 381*; Johan-
nes gar wenig wcrck von (iliristo, aber gar
viel seynur predigt schreybl, widderuinb die
andern drey puangelbteti vid seyoer werck,
wenig scyner wortbcichreyben. Bindseil
7,420; die vier ennngelistcn. ebend. 7. 127.
Kfangelistisdi : a niu!>z eyn aposloltscher
odder cuangelisUscher geysl hie scyn. ausleg.
ier ep» vnd euanff. «omeftiitfdf. (1522).
eee iij\
EYAngcIiuin , n. fvrtyyhXiDv. mannigfal'
tig sind bei L. die fiexiumenäungen diese*
gr^UU, worUi, nom. imi ßec, sg, enM^
tum m den firiükeren «dM/toi. mU der kA.
eiidung um , an deren stelle kcU 1 522 die
gr. endung on IriU (woM zuersl in der ersten
amg. des it. iest., sodann aber auch in den
i^brigen eehriften), wekhe ertt in den lefs-
len bibelausgg. und schrißen {seit 1541
etiPo) wieder durch um verdrängt wird {ver-
einzelt begegnet selbst noch später euange-
Uon. s. b. in der 1542 erschienenen schriß:
etempH einen redUen difitUidten MrcAÖl^
xm weihen, Dj*; teährend von L. nicht be-
sorgte auf!<jnhen xeiner schrißen schon früher
eiuingeliinn bieien, z. b. die 1534 von C.
Creuziger herausgegebenen predigten Ober
das 1 5. cap. der ereten ep. s. Pauli an die
Corinlher). den gen. sg. bUdet L. entweder
auf tat. xceifsf : cuangcHj , awih verkürzt
euangeti (mit luaiichrcUiger Icsterung niehl
alleyn meyns christlichen namens» sondern
auch des heyligen cuangelj. originalbr. v.
j. 1523 im ge>}nmmlarchiv zu Weimar 0
pag. 74. FF. 2. in der vor. auf das n. test.
v,J. 1522 [Bindeeil 7, 423. 429] ßndet
sieib oweft der nom. e§, euangeli)« oder deiifteft :
cu.ingclinns (selbstverständlich nur in sol-
chen schrißen, welche den nom. eiiangeiion
haben), seltener ohne fiexionjsendung : cuan-
gdion (tffl. Bindseit 7. XLVtt). der doL
sg. lautet in der regel ciiangclio, nicht selten
jedoch fiurh ynil beibehallung der unminalie-
form eiiangoliüii. nom. und acc. pl. haben bald
die igr.) tat, endung bald die deutsche cn
(oß dMU neben einander), der doL pi, hott
ebenfalls is wnd en* der gen. pl, dagegen
nur en*
1) «Im erkUurung , was tmler evwgdtam
•m allgemeinen su verstdien seit emhäH die
vorr. auf das neue testament {Bindseil
7, 424): euaiigeliiiin i'?! ein griechisch worl
vnd heissel auIT dcud.sch gute Imtschaflt, gute
mehre, gute newezettnng, gut gcschrey, da-
uon man singei, sagci vml Ti ülich ist. ah da
Daiiiil (ien grossen Goliath vberwand kam
ein gut geschrcy vnd tröstliche newezcilung
vuter das jadische voick , das jr grewlichcr
reind erschlagen vnd sie erlöset, tu frende
vnil Triede gestellct wcren» davon sie sangen
vnd Sprüngen vnd Frölich waren, also ist das
euangeliuro golles vnd iiew lestaraenl ein
gute mdire vnd gesshrey m alle weit erschol-
len durch die apostel von einem rechten
Dnuid, der mit der sflndc, lod vnd tenfol g«^-
stnllen vnd vberwunden habe, vnd dninii allo
die , so in Sünden gefangen , niii dem to«lo
geplagel« vom teafel vherweldiget gewesen,
on jr verdienst erlöset, gerecht, i* liendig vnd
selig gemacht hat, vnd da mit zu friiilt^ ge-
stcllel vnd gott wider heimbracht, eine ähn-
liche, noek ausführlichere, zumal den unter'
sdued twisdken gesels und evangdium dar-
legende erklärung gibt L. in der ausleg. des
evangeliums am 3. sonntag den ndreni<;. die
hier nur im auszug milgeüteilt werden soll:
hie müssen wir wissen was das euangülion
sey, drumb ist wol vnd mit vieis zu mercken,
ihs gnl zweyorlcy wort odder predigt ynn
die WfU hal von aultegin alle zfit gi'sandt:
gcsclz vnd euangclion . . . das ander wort
gottes ist nicht gesetx noch gcpoi, fodderl
auch nichts von vns, sondern wenn solchs
(hirchs erste worl, des gcsetzs , ge ^^hi tipn,
vad der elende iamcr vnd armut ym iteiUen
zugerichi ist, so korapl er denn vnd bent mi
sein lieblich, lebendig wort, vnd verheyst,
zusagt vnd vcrpilicht sich, gnnde vnd hfllfl*
zu gehen, da niii wir ans sobhem iamer
komcn sollen vutl alle sundc nicht allein ver-
geben, sondern auch vertilget, dazu lieh vnd
Inst zur ruilungdesgesetzsgeben sein sollen*
siho, ^nlch gfiiilirh zii^agtuig seiner gnado
vnd Vergebung der sunde , heysi eygenllicli
cuaugelion, vnd ich sage noch ein mal vnd
aber mal, das du euangdion ia nicht andm
verstehest , denn gOttlidie zusagnng seiner
gnade vnd vei^gebung der smde . . . flenn
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EWIG
619
EWIG
euangdioo ist kriechisch vnd lieyst aiifT
deydsch ein früticliu bülscliain, darunib das
daryiinen verküiuligt wird die Im-vIstui*! lere
des Icbcns vou gütlicher zusa^utigcn viid an-
gcboUeowird gnade vnd vci gebung der sundc
. . . mochtestu aber si^cn, sind doch ynn
den euangcUen vnd cpisleln Paoli viel gesclz,
widderutnb ynn Moses vnd prophclen bilclipt
viel zusagung gotlcs. anlworl, c& isl kein
bucb yan der biblien , daryniien sie nicht bey-
deiiey sind, gou bat sie all woge bey eiD-
and«'!" gt'selzt , Iteydo gpsctr vm! znsngtinfr,
denn er lerel (liirchs j^csclz was zu iliiiii i>l
vnd durch die xusaguiig wo iiiaiiH neiueu sul.
das aber ^s newe testameal Airnemlich
euangelion genenncl wird ftorandcrn bUcbern,
geschieht darumli, das ps nach riirisliis zn-
kunlll geschrieben ist , wilcher die göttliche
susagung erhiUet, gebracht vnd oflcnlljcb
durch mündlich predigt ausgebreyttct hat»
wilche 7111101 verborgen war ynn »Icr scIirilU.
ausleg. der ep. vnd euang. vom aduenf
au elc. (152S). J5^ — Kj'. nach diesen
eHtlänmgen kann e$ nicht b9 fremden, da$i
L. .sriue lehre {d. i. die von ihm erlebte göU-
lirhr thn(:<f!rhe : rechtferligung durch rltm
glaubtn altctii] ..das ctiangeliuin" nannlc,
wie diesz alieräings in der ofl ausgesproche'
nen forderung, der dajMl solle „dat eoa«-
geHum frei laszcn" enthalten ist. hier noch
wenige stellt 11 di-r hibi-( , in di'nfn das tcort
die aUgemetite bedeutung: „UeiUboUchafl
tm» dliHtto mnd tehtem refdk** Aof. den
armen wird das euangeliuni gepredigt. Matth.
11, 5; (but Intsst? vnd f,'1cubl an das euan-
geliuns. Marc. 1, 15 ; das «Minngclinm gnttos.
Hörn. 1, 1 ; das euangeliuni Christi. 2 Cor.
2, 12; dss cnangeKum von Jhesu Christo.
apoil, geeeh. 5, 42; das ettangeliam vom
reich gvltes. Jfarc. 1, 14.
2) schrifUiche aufzeichnung der haupt-
(AoiMcften dies Mens Jesu: eaangdiun s.
Ifaiiheus; euangeliuni s. Marcos «. a. u>. ;
Johannis euangelion iist) ths cynipo r.nrlle
recht hcwbl euangelion vnd den andern
dreyen weyt , weyt für sn siben vnd hoher
/.II heben. Bindseil 7, 429; auch sanctPan-
liis vnd rV'lnis (!|iis[t;lln wcvt vher ilin dn^v
euangelid Uatlhct, Slarci vnd Luce hirgeJicn.
ebend. ; die vier euangeVen. von den emi-
cilijs vnd kirchen. (1530). Yiij'*.
3) abschnitt aus der t'vtinrjrHschm gc-
schichte zum vorlesen und erklären an den
sonn- und festlagen: das cuangehum ajii
ersten sontag des aduenls; das euang. ynn
der cbrislnicss ; das cuang. am tage der hcy-
drey kilnigc u. s. f. ; .ius7.I(»f:[iing der
o|iisic-ll vnndcuungcli desaducnts; auszlegung
d«>i ejtisieUn vnd euangeliea, die nach brauch
der kit<;h(>n gel<»Ben werden vom cbrisiag
Itisz auil den sonlag nach cpiphanie. Ütedi
der 1522 erschienenen postiUen.
Kwig, aeiemus {für uevitcrnusj, nütd.
4wec, £wic (Ben, l, 451)» ahd, twic, Awtg
(Graff U 507), mUlelst- k (ig) v. ahd. iwa
(iPiittw. ewig geht sowohl auf die endliche
als endlose zeit , von L. als das menschliche
(zeitliche) und das göllliehe ewig (ameh das
recht ewig genamu) unterschieden,
1) von gott gebraucht heiszt es „ohne
anfang und ende": gell, der da recht ewig
ist. wider die sabbalher. (1538). Ej*; der
herr, der ewige |,oit, der die ende der erden
geschaffen hat. Jes. 40, 28; am Lcfeih des
ewigen güttes. Rom. lü, 26; der ewig goll
erleuchte vnd siercke e. c. g. hertzc. origi-
nalbr. v. j. 1523 im gesammtardUv zu
Weimar O pag, 74 FF* 2. auch subslanli^
visch: der ewige. Bar. 4, 10; ich wil
schreien zu dfm ewigen fiir vm! für. \, 20.
2) von dingen die swar einen anlang in
der xeitf aber ftefn ende haben, die über
diese xeHUehkeU hinausgehen : die seele des
isclion ist oyti owig ding. Jas eyn christ-
liche vcrsamlung macht habe de. (1523).
a ij'* ; vnd sie werden in die ewige pein gehen,
aber die gerechten in das ewige leben. MaUh»
25» 46; ewige Seligkeit. Hebr. 5, 9; denn
vnser iriibsat, die zeitlich vnd leichte isl,
schaflTcl **inc ewige vnd vbcr alle nias wich-
tige herrligkcit. 2 Cor. 4. 17 ; wo golt von
ewigen dingen redet, da ists auch das rechte
ewige ding , denn er vcrmags ewig zu machen,
wie Dauids stuel , Messias vnd der ewige
sagen I den er vus verlornen menschen bracht
hat. wider die sabbalher, (153S). Ej*;
Daniel am siebenden von Hes^a saget , seine
g<!walt isl ewig , die nicht vcrgchol vnd sein
ki^nigreicb hat kein ende, hic steheldas wert
78*
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BW16
620
EWIGLICH
*ewig\ aber damil es nicht ein mcaschlicli,
sniulerii ein gölllich ewig verstaadea werde,
flehet da bey das uon« uidit vefgehel, keiu
ende. ebeHd. Ej".
3) seitlidies ewig, w>M die iauer ton
äerbeichaf^enheU des gegenständes abhängt :
vnler dem baf*>>(nm sint! viel ewiger befjong-
iiis lur diu lodlen gesiltin, da& isl üo lange es
wercn kan. ebend. Ej*.
4) ewig — »tttijf, unaußtärHeh» fm-
wSltnnd: das claeisrhe worl olani heisl das
wir sagen zu tloiulst li jmpr<!ar, ottcr fur vnd
für, es sey ewig odder zeillich, wie man
spricht von einem vnrügigen vrasehen , cy
des ewig^ vmbleuflens, was fiol doch das
ewige vinblaulTen elc. das schone cnnfitPinini.
(1530). Bij''; wcl)-lt(^ 'Syrien umi Kipfplen)
hallen ewigen slrcil tuil einander, iimd-
•iil, 364.
Bwig, odv. «emper, ßrwiAfihr, ohd.
£>wigo {Graff 1, 508); deoa der herr isi
freundlich vnJ seine gnade weret ewig, vnd
seine warheil fur vud für. ps. 100, 5; die
auff den herrn hoflSen , die werden nicht fal-
len, sondern ewig bleiben» wie der berg
Zion. 125, 1 ; der da aber ewig Idtot , mIU s
was der niaclit, das ist volkomuti. Sir. IS. 1.
auch verstärkt immer und ewig: der herr
wird kdnig icin jmer vnd ewig. 2 Mot. 15.
18; gotl, dein sluel bleibt jmer vnd ewig.
ps. 46, 7. hänfner steht ewiglich.
Kwighans, n. so neiincl auclt Snlumo ecd.
12. das grab ein ewighaus, daruiub das die
todleu jmer bleiben in einerley weise, randgl.
SM Sxeeh. 26, 20.
Ewigkeit, f. aetemiias, M/anjf« auch
noch ewicbrif (z. 0. die sieben pusspsalm.
1517. E5''j, vihd. ewichcil {Ben. 1, 451'),
ahd. ewicheit. ßwigbeil (Graff 1, 5ü9j. (ite
«orateUwif dar ewigkeit «oioeiU wf
vtrgangeiäuit als xukunft.
1) glcidi wir ein (rnplllin wasscrs gegen
das nieer , vnd wie ein körulin gegen dem
sand am meer, so geringe sind seine jarc
gegen die ewigkeit. S(r. 18, 8; vnd mOslen
da selbs dran gewesl sein . oder dazu golliau
bnlirn, fl.is ♦ s {das jüdiivhe gesetz) diefunlT-
zehen liuinli t i jar nicla gefallen noch »ufT-
gehiHret vnd abo seine cwigkcil {beständige
dauer) nicht verloren bette. wUbtr dfo Mft*
bather. [\W.\S). l>iij\
2) ^on ewigkeil: ich bni fiugei»eUl von
ewigkeil, vor anfang vor der erden. $pr. S>
23; mein lieiliger, der du von ewigkeit her
bist. üab. 1. 12.
.3 ) in ewigkoil, auf ewifjf, für immer, für
und ßr, ewiglich: du hast dir dein volck
Israel zubereilet dir zum volck in ewigkeit.
2 Sam. 1, 24; der herr bleibt ein könig in
ewigkeit. ps. 29, 10; ich wil dir daneken in
ewigkeit. 30, 13.
4) von ewigkeit zu ^lai ewigkeil : eh«! denn
die berge worden vnd die erde vnd die weit
geschatlen wurden, hislu gotl von ewigkeit
in ewigkeil, ;)*•. 90. 2; die gnade des herrn
weret von ewigkeit zu ewigkeit. 103, 17;
gelobet sey der name goUes von ewigkeit an
ewigkeit. Dan. 2, 20 ; der da Idliet von ew^-
keit zu ewigkeit. offenb. Joh. 1, 9; vnd der
rauch jrer qual wird aufTitteigeo von ewig-
keit zu ewigkeit: 14, 11.
5) von nun an bis in ewigkeil: gelobet sey
der herr der goii Israel von nu an bis in
ewt;:l.;.Ml, ps. 41, 14. 11. 2. 11 r,. IS.
twiglicil (ewigklich). auf twig, immer-
dar, für und für, perpetuo, mhd. öwicliche,
emcilcben [Ben, 1, 451). ea fteauAl thh
nach maszgabe des adj.
1) auf einen endlichen Zeitraum: leben-
güler wenlcu veihtteu erblich vnd ewif^ch,
das ist so lange die güter vnd erben bfoibon
odt'r wclin n. wider die sahhalher. (153$|.
Ej*; vnd las jii ewiglich { lebenslänglich j
deinen kncchl st iii. "j 3/os. 15, 17; bis der
knabe cnlwüiiul werde so wil ich jn bringen,
das er für dem herrn erseheiBe vnd bleibe
daselbs ewiglich. 1 Sam. 1, 22; der kieeht
aber bl(!ilH-t nirlit cwiglu h im hause, derson
bleibet ewiglich. Joh. S, 35.
2) auf dt« endlose xeit, in «aelelber baden-
usng es den ^^«naafstfo» seitlich bitfaf ; isla
biUich, das alle seclen ermordet werden ewig-
lich aulT «las »liszer liirin i! IroydlH li prangen
rugclich bleybe? wider den faUcU genanUen
geyslliehen Stand. (1522). Aiiij* ; vnd götl-
heb leben, liie tettlich vnd dort ewiglich.
Jen. 8. nsr.'.
^) iiiimer nnd ewiglich ; jren nainen ver-
lilgeslu jiuer vnd ewiglich, ps. 9, 6; der
L.iyui<.LU Oy VjOOQle
BW16VATER
621
EXEMPLAR
herr ist küDig jmer md ewig^ieh. 10« 16;
er bitlcl dich vmbs leben , so gibstu jm längs
leben jmer vnd ewij^licli. 21, 5; darum wer-
den dir danckea die vOlcker jiuer vnd ewig-
lich. 45. IS.
Ewigrateri m. var. sw Jet. 9, 6.
Buillllcttl> amforschen, prüfen: fra-
gen vnd exaniiniren. ep. ». Pelri gfprediget.
(1523). bbij''; icli hüre wunder »ageu» wie
«chimpftich die veiirifrar «nlT dein ratluiise
XU Leipsigk sind aDgehaEen mil jrem exa»
niinirn. verantworttmg der m^geleglm
auffrur. (l.-.;H3>. E]\
EieciUtB^ /. esacuUo: die execuUun tler
vornianbrieir, ladbrieir. . . «•rhyndero. kutla
cene domini. (1522). Biiij*.
KlCfUtlonbrieffj m. vorpielbrn tV, initirl-
brieif, execuUoabrieff vnd ander a|)06luU!»che
briefle. ebend.
llMiptl>ii. esBemphm, 6cupiel: so bdien
die propheien das exempel (von Sodom und
Gomorru] atigciogcii vtid wo! gcbknvet vnd
furgehaiteu . das sie die ieule ynn goUes-
furdit bebteilen, «fter daa ml« bifdb Mose.
(1527). vij*; tttu drilten lesen wyr Hosen
von wegen der scbtfnen exempel des glaw«
bens, der liebe vnd des crcuizcs ynn den
lielicu heiligen vntorn. ebend. I? '> ' ; exenipel
des vngeliorsams. von der miide widder d.
heyl. geUl. (1521>). DJ'*; vn^nenu uehesleu
zum guten exempel. twmauMmg tum ioera'
menl. (1S30). Büg^; den bösen excni|tfln
vnd ergernisaen widerauslelien. Bin 4» eil
7, 331.
Isempelbncbj n» icb halt aber, das kein
feiner exempelbucli oder, legenden der hei«
ligen aiifTenieii koinen soy udor ktiincii mUge,
(leiin ilrr psaUer ist. BinUseii 7, 'Ml.
txcmpelweisc. adv. btUpieUweise : nierck
aber weiter, das dieses albie nur exempel'
weise von Dauid allein gesagt \%{. Eul. 2» 84'.
Eiemplar, n. 1) zum druck bestimmtes
schriflstück : mich wundert, warum Hanns
Weiss den psalni nicht hat angenoiuuiea. ich
hett nicht gemeint* das er so evkel were«
ists doch ein koellieb exemplar. ie Welte 6r.
6, 122.
2) einzelner ichriflabdruck : ich habe nicht
mehr exompbr* ich wollte euch sonst eins
oder drey geschickt haben, ehend, 4* 140.
F.
l) während npi yulh. 1 und v Unüiii h von
einander abziehen, indem dieses d*e spouns,
jenes die aspiratm 4er üppmlmla kexeSA-
nel, kai eiek oM., «odUmi w diesieUe «ler
labialen spirans eingenommen, die aus-
spriirlke des v dem Maul so sehr (jenähert,
dasi ailmählich beide mil einander iu wech-
sein beginnen, mhd» an- und Mengend v
sogar die regel bildet. «Ad. dagegen hai f
wieder die oberhaud erlangt und v behauptet
sich nur noch in wenigen wörtem. auch bei
L. herrscht f, docA bietet er in einigen fällen
nach V. wo später c6en/allt f dmrekgednn^
gen ist. so schreibt er x. b. zievUich con-
stant vicisz (v|ci^;t, vloissfii, Lcvlcissen, vleis-
sig (docA einmal vbertleiszig), vicissigeo, be-
vleissigen, vhede, vhedbrief, bevheden, aocA
verse (versehe, jieben ferse), v>oneben ver-
einzelt, besonders in den früheren sein ifun.
noch vastea, vasz« vel«l, vills (viiuhutj vor-^
kommt, Vfie umgekehrt in diesen zuweUen
auch {für V [z. b. Uhc [uiastüchj. fogel. fof-
teil , forne) begegnet, inlautend eradteua v
iL» seAreiM u) fBr f norA Ai einer, eiuem,
zweiuel ineben eiffor, einem, zweifToli, {^raiit n
( Ixirggra ueo, Uttdgraueo, marggraueü), brieue
^biifue.s).
2) ßr b «fsAl f (IT) tu buffe (mtr im den
früheren tchriften L's), höftl (holTiI).
hOdeln (ungehOflell) , pÖfcl. rrht harhdeul-
sches b hat sich dagegen bei ihm noch be-
hauptet in haber (haherkaslen . habersack,
doeA in X.'a AoutrecAiiiMif de WeUe 5r. 6,
330 hauer, vgt, «mA haferkttrnlin), schwe-
bel u. a.
3) die geeUnation fl' verwendet L. aus-
iantend trie inUuUend wiekt oUem mwA kur-
zen, aoMkni «HeA «acA tenfen «oealsn,
diphlhongen und consnnanten ; er hat z. b,
.schaff Ovis, scUair40fliiii(a,iidiIatt'ea, slrjSiTen,
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FAB£L
622
FAUEN
aufT» knauff , tauff, hanffen, lauffcn , crgrcifT,
[iff iffe , k (Ml Ifen , loulTol, liripfT, ticfr, vorliof-
fen , erlir, zwclll, IiclUcii . fiinH', vt'ni>iniri.
scIiarlT, tapircr, ojitter, stumptl u. j». u;. in
den apdUer«» aehn/lM »^windet naar dU
lästige verdopfeku^ ÜieHwei.si\ nie z. b.
nach langem rnml, von L. srlbsl aber ivurde
sie, wie seine eigenhändigen briefe beweisen,
audi in diesem fall, bis an sein ende bei-
4) die laiHMrMiidiHifm pr umd ph $.
unter p.
Vtbel, /. fabuia, mhd. Tabcle, favele {Oen.
3, 199*').
1) tnäMimgt gerede der leule, gegenständ
der Unterhaltung überhaupt: vnd Israel wird
cm spricliw ori viul fahil sein vnter allen vül-
ckern. 1 kön. 0, 7 ; lias »le »olleu zu schän-
den werden , cum aprichwort , «ur fabel vnd
zum fluch. Jer. 24, 9.
2) erdichtung: aiit h niclil acitl hettoii .uilT
diu fabeln. 1 Tim. 1. 4 ; der vugeisUicben
abervodallucUcUchenfdwln entsehlalMdklL
4, 7 ; die jfldiachen fabeln. TU. t,iA; ich
hab dis bucb darürob rurtreiioinmfii , d is
* nicbl not spy f.ilirln vnd incrhii zu j)i (!iligeii.
vber das erste buch Mose. (1527 J. fiiij*.
Iabelif/aftiifairi,/injrer«: vnd laue andere
Jabeln vnd achwatien, was sie wollen, ser-
mon von cf-m snrmmenl etc. (152(;). C7''.
m dei' Wiltenb. ausg. 2, 120* steht an der
betreffenden stelle: diclilen vnd schwalzen.
Mler» n, foJMtHiaT: das enangelion daa
wyr veriumdig«!» beben \vyr niclu aus den
lingcrn t^osogen odilcr <olh.s erdarhl, noch
von den klugen fablern iter geiionimcu. die
andar ep. : PeUri. (1524). ciij''.
VnbnllcKM, looa fabeln: wie die poelcn
von (Irr H<M uba raluilicmi. au(f das rbir-
chrisUich buch bocks Etnszers. (1521).
A iiij'' ; wie die lrauin{irediger fabultei n. attd-
Ug. der «y. «nd mumg* «om adnefif. (1 528).
0 5*; wi« Virgilius von seinem Acnaea vnd
Homeros von ülysse f:t!Ht!irct. Eist. 2, 79''.
futhf n. riss, loch: ein riäs oder fach.
randgl. zu 2 Sam. 5, 20 ; warümb ist vmb
deinen willen ein fach geriaten. vor. mu
1 Jlfo«. 38, 29 ; der leuffcl roch den braten
wol, wo die spraclien crfffr kernen, wfjnic
scyn mch cyn fach gewannen, das er nichl
künde leiehl wider zusloplTen. an die rhod-
hi'rren. (1524). niiij'*; rui ist der aufzug
du*, länge führlich, dasz dcr^alan durcli h isc
Zungen dicsach auO beydeo seilen biUer »iid
arger mach» weil ea abo hinfet vnd xuleui
ein bose; fach rciszen inodlt im ptfbbel. d$
Welle br. 2, 380. fach ftiuter. «or. zm
l kön. 7. 1.
Fächel, M. binde : gleich wie aoch in mor-
geiilendem kttnigetlttraten vnd grasae bcrrea
pflegen weisse kleider anzuzihen vnd weisse
fflcheln vml» die hillc zu Irapon. Eisl. 1 . 37 Ti** ;
wie vuscr rat weisse fechel an stiefeln Livgi.
einer au$ den Aohen artfdfcdR. (1537). Bj*;
das sigel vnd der fodiel vnd der Stab. Mr.
zu 1 38, 25.
Fackel , f. fnvula : vnd es (i<'l ein i;ri>sscr
Stern vuiu liiuiei, tler brandle wie eine fackel.
o|f«Rb. Jek. 8, 10 ; anr Mein. Stusk, 12, 6;
\ nd es waren viel fackeln auR dem söller, da
sif« versainlcl waron. apost. gesch. 2ct :
da nii Judas zu sich hatte gcnomen die m
vnd der hohenpriesler vnd phariseer knecbie,
kompt er da hin mll fackeln, lampen vnd mit
warten. Joh. 1 S, 3. — mhd, vackel \Betu
a, 2nni. ahd. farrhal.i {Graff;\,
Vadc«, faden j m. ^um, nü^ü. vadciu
{Ben. 9, 20t*), ahd. M»m, fadum (Graf
3, ! 1 1 I CS ist ein kleyd vnd doch nicht
eincrlc} I i lcuis oddor farb»>. vber das erste
buch Mose. ^1527j. hhj'; paiiiuui ist ein
henlfen oder Oechscn faden, under das bap-
ihm tu Barn, (1545). Zj^; vnd als sie jtst
gebar, Ihat sich eine band heraus, da nam
die welimuller vnd band einen roten faden
darumb. 1 Uos. 38, 28 : vnd schlug das gold
vnd schncils su faden. 2 Mo». 39, 3. redaat^
art: aber Ahram sprach tu dem kdnige vnn
Sodoiii , itli liobe nu'ino Iion<!o aufl zu dnn
Iterrn , dem hühcsten goll, das ich von allem
das dein ist nicht einen fadcu noch einen
flchudirimen (nfcftl das ^ertnigftle) nemenwiL
1 Mos. Ii, 23; kehl licchl . keine liandbreid.
keinen fadoni haben, das 1 ü rfi'|>. der ersUn
pp. s. Pauli an die Corinther. (1531). Tiiij*.
I'adenrcckt, schnurgerade: sie künnpns
niehl allaeil also scbnniigleich Irelfen vnd fb-
dcn recht machen, tischr. 33 1^
Kaken, fav^tn. rapere, praet. fieiiL' /»firt.
praet. gefangen, mli4. vibeu, iusiunmenges*
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FÄHEN
m
FlHIO
Tin, j^aei. vie «tMl vteng (0«fi. 3, 201 if.)>
«Ad. rAhaii, prael. fic und (lang (trfOjf 3,
386ir.). die hi'Hir h,>rrsi kende praesensfnrm
fangen erschtint Lei L. nur seUen iz. b. Vol.
2. 20. 2 ifacc. 12, 35J. vyi. anfallen, eui-
phben . umfiibeii.
1) mcnsrlion , Icnle fallen: von nu an
wirsUi menschen faiien. Lucht 10; als
die jaden Ghristtmi wollen fiihen« slelll er
(Frlfi») sich so b.ilil zur gcgenwcre. das
14. rnd t.'. c«;). Johannis. fir)38). Aj'' ;
null liiosc roilo wcnlc icli nu andoio
sciiwcrincr kriegen, tlie uiicli Iahen wollen,
dos üete wort ChrttU noeft fett «leiben.
(1527). hj''; zum andern isl yhr (der fal-
»ehen lehrer) arl, (bs ^jn ilns voick schlcclil
zu knerlilcn machen, lalien sie mit geselzen
vad werck leren ynn yhrero gewissen, aiu-
Ug, der epw vnd «utatg. «on 4er ftiyl, 4rey
könige fest elc. (1525). dij^; er fehel die
woispn in jrpr listigkeil. Hiob 5, 13; da nu
Gideon widcrkam vom slrcil, fieng er einen
kneben aue den lenlen zu Sneolh. ndkl. 8,
14 ; Jiiria» der ein furgenger war dere. die
Jliestim liengcn. apost. gesch. 1, tO.
2) lliiort' r.ihcii : so nim nu deiiioii zciiir,
kücher vnd hogen vnd gehe aulls fehl vnd falie
mir ein wüabret. 1 Jfo«. 27, 3 ; vnd iat gleich
wie ein einhom, von welcliom man saget,
ni.in« nicht ki'mnf! k-boiidip falicn. eine
preüigi vom verlornen schaf. (1533). Bj';
der mensch hal mancherlcy gezcug die lissvhc
xtt Taben, der pmjiAef Botaene. (1526).
riii]**; wenn man wilvicl rolkelclicn vnd vo-
gcl fangen, rnu^ man das kdizliii odor oino
eule auff den kioben oder IcimnUen »clzen.
VOM den eemeüij» vnd lärehen. (1539).
Ziitj*^; ich weyss yhc. das eyn kaiz mcusz
fehel, wenn sie sali isl, das oyn tialiicli iTji|)-
htmor fehel vnd szd fori au. ausleg. der ep.
tnd exMTig. vom chrislag. (1522). dddiij ;
meister. wir haben dicgantie nacbigeerheitet
vnd nichts gefangen. Luc. 5, 5.
3) seHnn fnhcn: sihe irli wil an pwr küs-
sen, da mil jr die seclen fahcl vnd verlriislct,
vnd wil sie von ewren armen wegrcissen vnd
die seclen, so jr fahel vnd vertrustet, los
>iiaoli(Mi. Ezech. 13, 20; diszoi ding reyohct
lieyBiss biaa an die seclen , sie zu befreyben
oder fahen. «en der freyheyi eynUx ehntten
metischen. (1520). Aiij".
1) wo ist nu Müntzers ermcl, darynn er
woii alle bilchssen sleyn hhen . ilic widdcr
sein voIck geschossen wurden l etfn schreck*
Uch getehidu, (1525). A 5^; wer eine solche
memine i^t, das er alle wort wil audahen vnd
sucht nrsachc, dpr wil den wind '.•fui'.Iich
Ulli dem niantel fahen. ob kriegsleule elc.
(1527). Ej^
5) ram fahen , sorde ge mamtSare: »an
soll sich nidil an alle kossol rt'ihon, man fcliet
snnsl rani isprichwori). ausleg. der zehen
gepoi. (152^). C5''; so sol sich (ob gott
wil) jre hohe kunsl an den alten kessel rei-
ben vnd den rechten ram llihen. exempel
einen rechten bischoff zu weihen. (1542).
Diiij''; ich meine, er .soll anlauflcn vnd rliam
fahen. vonden jüdenvnd jrenlügen. (1543).
6) gedancken, lehre, warbeil fahen: nein
solche gedanrken fehel er nicht aus dem e%r-
empel. dasscMne confUemiHi. (1530). Oij^;
das ein mensch die tarle warheil fehel vnd
preiset, de Wette 6r. 2. 162; wer meine
lere mit rechtem lierzcn folirt. 2, 213.
7) re/7. ; da giUs scIiuiMgens , flatldcriis,
iui|d!'ens OiUler widder sich selbs reden vnd
sich jnn eigen worlcn fahen. wm aheMtaial
ChrisU. (1534). tq^i slellfallen . da die sec-
len sich ynnen fahen. bvMa eene dmmni,
(1522).
Sj ttdu kern acc. dabei, so wird die be*
deutung ieUnnrilh: die jngenl ein sundel
ist, diT scer bald fehel. hauspost. f Wittenb.
\b \b). fesUeil SO**: mninr r.'/lc iL-hol nicht
ierale amgg. nicUls) vntcr euch. Joh, 8, 37.
Fähig (fehig), capax: also anch sollen sie
allo arm werden, die das euangelion IiOreten«
aiilV das sie d(?s fdiig wurden, amleg. der
ep. vnd euang. vom adnent elc. (152^1.
k j'' i so isl er {der mammoHsdienerj vngleU'
big, kan die Vergebung der aunden. die gnade
Christi vnd gemoinschallt der heiligen nicht
linbrn noch der selben fehig sein, wider den
tcucher. (1541). Eiiij"; warurob erwelen
sie nichl einen , der des schütz fehig wcrc.
exempel einmreehten ckristUehen bisehoff tn
weiTieH. (1542). nij\ G rimm teib.2. 1'238
wird beroorki: „bei Luther erscheinles nicht,**
I
FAHL
624
FAHREN
Mi (Mh). iKilli*M.> rad ieh sähe ein falli
pftTtl (mily. «füllt pallidu.'si vn<1 der
ilmnfr sns5, (Ins namc hiett lod. offenb, Joh.
tt, 8. EUL 1. 429'; fahd.
mhd, t«l ^en. vahves (ßen. 3, 213')» oAd.
flilo. ralawes {ßraffi» 468). falb.
Fahne frane), f. vexillum, mhd. van (Ben.
3. 234). a/id. f;.no {Grnff^, r,20i, fc^dem.;
itcm nach pflegt iiians(di£ tidUenjahrt ChrisH)
auch also an die wende tn malaif wie er
himinler Torct mit einer clioi kappen *nd mit
rinerrnlincn jnn dor linnd. mn Jffsu Christa.
(1533). II r»j» ; wie mans inalol , das er mit
der fahn hinunter fcret. ebend. Hiiij''; so
Iftnd ieh oueh wol seltertten vnd fragen, «es
er tnr eine fiihne gehabt, oh sie von liich
odiler papir f»ewest sev. ebend. i'f; tafol,
kerlzcn vud fanen. vermanung zum sacru-
ment. (1530J. Dij^
fihnleln (fenlin). n. 1) vexillum: also
worden sit» aiicli das fonlin nieht auff den
inasiliatiiit niissicckon, Jes. 33. 23; vnd sind
garvnler jrem fenlin. das 1 5. cap. der erslen
tp. i. Anitf an die CoKnIlker. (1584). Sj*.
2) dKe WÜfr einer fahnB vtreiniglf schar
hrieger: de mililia, das ist vnn flrdcnlii hen
kriegen, da ein fürst, künig oder kciscr frey
mit seinem fenlin xu Felde ligt. von 4m eon-
<mj$ imd kwduH, (1639). rij*.
Vähnrirh (renricli), m. fahnenträger: du-
groszlicrl/igen fonrichen, dir- nii durfFen an
lag sich geben vnd doch gerne Wullen sig-
ballUg werden, von «lern toptlnm aw Bme.
(1520). A ij**. — Dasyp. dirt. 12* hat dag
vrs'pritnffUch niederl. fendrii-h, was auch
Alt) er u <t (lict. pj* bietet , doch in der bar-
fusser münche Eulenspiegel fenrich. mhd.
venre (Ben. 8, 286"), oM. fanari {Qrt^f
3, 522).
Fahr ffar), f. perieulum, gefahr, mhd. vAr.
vdre {Iten. 3. 265 fT.], ahd. fkn (Graff 3.
575). M L. ttocA MN^|^, Jbenle der fom gc-
biir stKit^en: auch ist nit sxo grosse ftr
mit dt'ii) kilfh, als man arlil<»t. etfn sermon
von dem hochwürdigen sacrament. (1519).
a ij'' ; lies nchslen far vnd vngefar. eyn send'
hrieff an dajwl £eo X, (1520). Biy"; da
siliri n iiicht snlf die Wirde der wahr odder
aufl den dienst ?«pyner mnlie vnd far. von
kauffskandhmg vnd wucher. (1524J. Aiij'';
(Jom) lest die armen leote vmb seynen wil>
len solch schrecken vnd fahr vnd iamer ley-
den. der proph Jnnn. (152fi). Eiij"; die
lieben velcr die «.clinlTl ofll vnd on fahr aa
vneben ort, docli ynn gutem md nfltilichem
verstand gefbrl haben. vemodenAnnlChrötf.
(152S). Aiiij'; in fahr des lohens. gnl oder
ehre sfohen. doi 14. vnrf 1 ^. eap. Johan-
nis. (153S). eeeiJj*; vod ist wol die fahr
dabey , wo die herm vnd vberherm aotdiee
krancklic-itiMi nicht mit emst vnd allerley
'•rtrney helHVn mhI steiiren werden, sfdt n !
ein land sterben drans werden, originalbr.
v.J. 1535 im ges.-archiv su Weimar N.
pag, 109. ff. 42. 1. e; es ist üriede vnd hat
keine fahr. 1 Sam, 20, 21 ; wer sich gern
in fahr gibt, der verdirbt drinne. Sir. 3, 27
u. ößer, den pl. fahre bietet Jen. 3. 373*.
aueh Bin4teil 7, 881: denn preisen,
leren, kircheodienen , hat vid mühe, fiibre
vnd vdIusI.
Fahre, f. iu/n«, fahrgleis: anf das damit
etn anTang werd, den ganzen zinskauf zu
rechte vnd in »eine bilUehe bhre ra bringen
mit d. r ich. de Wette 6r. 2. 521.
Pahren ihren'», praet. fuhr(f«r. fu^D, w^'/
varn, vuor {Ben. 3, 242 (f.), ahd. faraii. hm
{GraffZ, 548). goth, faran, fir.
1) im oifpenwMien deseleAnee «a eine
schnelle, heftige bewegung mn einem orte
zum andern , und xeird sofnthl mn heften*
digen als leblosen dingen gebraucht.
a) von pertonen .* da baten Jn die leolM
vnd sprachen, wiltu vns .iiistrcilxn . so er-
leube vns in die herd sew zu faron. Matth.
S, 31; vnd ich sähe einen engt ! vom hiuiel
farcD (erste ausgg. steigen), offenb. Joh.
20, I ; da die enge! von jnen {Stm Mtrm)
gen himel füren. Luc. 2. 43; Christ für
(1534: fner) gen hymel. row abendmat
Christi, (1528). pj'; darein bewilligt u«.
doeh mit dem bedinge, das der eme sie Icrat
in den hiroel faren, der ander, das sie «Mtr
herab faren kftndo. rerlegung des aicora*.
iir>(2). Kj'; iJona) ppdancht hat.erfure
Itynuiiler ynn die belle, da er dem fisch yon
den bauch für. der proph. Jhiui. (1SM|.
(iiiiji>; also Hobe er {Jacob) vnd alles was
Spin war, machte sich aiilT vrid ftrfir v|>pr«l»
Wasser. 1 Ifoe. 31, 21. insonderheit wird
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tTABBSM
WAHREM
der yauy aus üiese$H leben durch falux-ii
aiM9«iirtt«llcf ; lierr. nu lesseMu deinen Aener
im Triede Taren, wie iltt geaagl hast. Lue. 2,
2M; mi*I (Iii soU faren tu ileinen velern niil
fiieden vnti in gulcin aller begraben werden.
1 Mo*. 1 5, 1 5 ; ich wenlo ntl leide liinunler
faren in die gruben su meinem lon. 37, 35;
der tod vbereile sie vnd müssen Ifliendig in
die belle fiiren. p.?. 55, Hi; wpnii wir heim
Türen aus diexein elende. iV aekernagel
Hnhenl 143.
1^) vonthieren: da die (hier miUt stf riimi.
weish. 17, ; ' 'il»cr I'.miIhs eiinMi ImMnVn
rcisser ziisamcii riiilell . . . kiun ein ulier %uu
derbiue und Tubr Paulo an seine band. apo$i.
fttck, 28, S ; vnd mag jr Ussen die weil eine
niegen ins maul Taren, exempel einen duisU.
bisehoff zu ivtihen. (1542). Kij'*.
cj von ieblosen dingen: vnd ein Tewer-
Oamnien fnlir xwi«icben den stocken hin. 1
Jfoif. 15, 17; Mxl der berr lies donnern vnd
baprln, if I is few r aiilT ili»; erden schos.
also lies der lierr luij^-cl regen [regnen) vber
k^gyplenbud, d<ts liagel vnd Tewr vnlernaiidcr
Türen. 2itfot.9, 24; die woleken faren durch
diegMiUe well. Bar.a, ül ; der wind bleuet ,
wo er wil , vnd du liiii cst sein sausen w o]
aber du weist nicbl von wannen er knnijti
vnd wo hin er feret. Joh. 3.8; — vnd {iJa-
uid) trafl den pbihsler an seine stim, das der
sleiii in s(;ine Stirn Tulir. 1 Sam. 17, 10; \n(t
ilfi ^f'iiw Tulir in die wanil. 19. 1 o : t|s wenn
jeiuaiui iiiii >einen) iielieslcn iii ilen w.ild gienge
hotu an bauen, vnd holet mit der band die
ast aus . . . vnd das eisen fiirt» \mn stiel.
Mos, 1 f), 5; 0 (In srliwerl dcv lu rtn uotifi
wiUu doeli auilburen? Tare dueli ui deine
scheide. Jer. 47. 6; — die bla:«ze Iure! anff
dem Wasser, frultoisene A»mml.( 1 522). Diitj'* ;
dasderkastcauddein wasserTubr.llfo«.?, I S.
d) redensarten : wenn ein mal ein fielier
küm{)l, das vber drey tage wcret, sii uil er
ans der band bren. muleg. 4»r «eJken gepoi.
(1528). U7S Aber die acbnur faren. da«
wiast iihfnrhn'ilpn: wenn man ein wenif^ zu
viel laeliet, vnd %ber die scbnnr ferel, so
.se:bnurren vnd juirren .sie. vber das erste
tncfc Ifof e. ( 1 527 ). Dd iij* ; wie nu die natOr-
• lirhen meyslei geineyniglicli vlier die scbnuer
faren vnd aus der natilrliiiieu kuu»t zewbcrey
DuTZ. Wörtoibadi.
vnd segnerey matlien. ausleg. der ep. nid
euaim, vom SMhiMl. ( 1 528). P|> j*. einem Ohm
maul bhren, ihn mH derbm warten zurück'
weisen : waruinb Ircgslns nicbl Tiir ördeii-
licbe t jeliier? ja ich kaus uicbl üfleuLltdi be-
zeugen , so mtebt man mir villeiitbt vbers
maul foren vnd vbel ahweiseii. 4eiidtek katedt»
(1520). Kiij''.
2* in t'iigcrer bfdeulung heis:l es auf ei-
nem jahruierkzeuge sich fortbewegen: die
mil scbiflisn «uff dem meer faren. ps. 107,
23; sibe, do kompt einer, der foret auR einem
^1 ri'r-M'u. Jes. 21, 0; sonst sind die jungen
lieneii Trüblicb, fahren zusaaien milden nar-
renglocklinauf sdiUtten. de Wette &r.&,792.
3) fahren — «erfahren, kandetn: a) wie
e. k. f. g. damit will fahren odder baren, soll
es gescbeben. fJ^ Welte br. 3, 09; <l»Min es
ist alle:i80 abgemalei wie er (der leu^el) ferel
mil allen menseben, «die er angreiflt. vlier diu
erste hwh Mose. (1527). Kiiij'; also fertt
goll mit allpTi riTien gleubigcn. ebend. Ii lij' ;
warumbwiliu mii deinen kricrhtoii also faren?
2 Mos. 5, 15; (CarUlad) belli vnd ferel
mil dem hrod vnd weyn. 4ai ander leyf w«l>
der d. hyml. propheten. ( 1 h2b). J j*; das der
boslicil gesteuert wenle, nulT das sie nicbl
eraus luddern thUren vnd nach ybrem willen
Taren, ttrmon wn der henbUumma ete.
f 15261. c5^; yon solchen sachen haben sie
niclil j,'t fiircn iiaHi menseben dUmken. vber
das erste buch Mose. (1527). Ooj"; das
beissl alles mit Gewalt vnd eigen siun geTaren.
vermanung an die geiiUidien. (1530). Aiiij*.
b) die Tiircbt goiles lerel klüglich fiiren in
allem liandel. Sir. 10, IS; iiti wew? nit,
was ich dencken vnd sagen sol widder dea
vnaussprechlichen grewel des «iitebrisla in
Hitm. der mil deinem wort nit allein nerriscb,
szondern audi gleich spollicb Terct. alsz were
es T.is/iiaebsehim|dr. grund vnd rrsarh aller
artickel. (1520). mj'*; Tart schon {schön),
Tart schon, lieber rottengeysi, wens lastnach-
spiel were. gienge der bosse wol byn. wid-
der d. hyml. propheten. f 1525h Hj*; faret
mir seuberlidi mil dem knaben Absalom. 2
Sam. 1^,5; es sey ein biller vulck , das ist
ein bjfse befflig voick , das aorniglieb vnd ty-
rannisch mil land und leuienfare. derfrofh,
Habaeuc. (1526). diij*.
19
FÄHRGELD
G26
FAtlAÜUlk£lt
4) Ikhran lassen* tofloMm, an/j^istoi, Mn^
geben, schwinimt kmen, a) von personen :
lassei siti faren, sie sind blind vnd blinüe-
leiler. MaUh. 15, 11; lasset ab von die-
sen menschen vnd hsset sie Ikren. apost.
ftfch. 5, 3S; we aber yenunds so hals-
starrig vnd slürrig wcrc, der sicli nichl woU
l:iss('i» wßysen , den «eHiif»'» l.is man faren.
Warnung sich zu verhulen elc. { I ä2ä). D ij'' ;
SO wil ich den Ecohinipad auch bienit faren
hsson. vom abendmal Christi. (1528). siij'*;
solche spoller las faren bis sie atisirf-^i nurt
haben, das 14. vnd 15. eap. JohanRis.
(153S). eecij*. 6) von «acAen; vnd es war
ein jdngling, der Rnlgete jm nach, der war
mil linwand bekleidet aufl* der blossen haut,
vnd die jüngiinge grieflcn jn. er aber lies den
linwand fareu vnd Hohe blos von jnen. Jforc.
14, 51. 52 ; gut, ehre» leÜ» vnd leben Aren
lassen, äteep.d. proph.JetMUL, (1536). D Ij'' ;
sie müsspt) alte suh tic sprUche Taren lassen,
«larann'sie bis her so freuelich gelroUl haben.
vom abendmal ChrisU. (152S). gii*"; hab
ich meine garstige vnd scbnOde poelerey odder
ßeii« ht lassen Aren, der III. p«a{m.(15d0).
Aij' . I is t!i(> narn'v vnd geucherey faren. von
Uen judtiH vnd jren ^ü^eii. (1543). B]'*; denn
SM) hat des faerm wort veracblel vnd sein
gebol lassen fliren. 4 Jfoa. 15, 31 ; vnd wini
iiiirb verbisson vnd den bunil rnron lassen,
den icli mit jm geniacbl bübe. 5 ^os. 31,
Iti; gedeuckc an das ende vnd los die feind-
scliallt faren. 5ir. 28, 6; wena einem vollen
mflnch der bauch kurret odder einen UxiUn
wind faren lies, ein tcidderruff vom fcyefeicr.
(1530). £j* ; sü gar einen grossen scheus-
lichcn fortz der bapslescl hie lies faren. wider
4tu topffwn I« Horn. (1545). Sj*.
5) transitives fahren, vehere : wer wil
vns in' den binid faren? 5 Mos. 30, 12; wer
Wil vns vber das iiiüer faren? 3U, 13.
fibrietd (felirgeld). n. nanlnm, leJbn ies
tdäffer* ßr die ü^/Mrf: vnd da er ein
si-hilTfand, das nnfs mnor wolt faren, gab er
fchrfjcld vnd Iral drein. Jon. 1, 3.
t'ührlicb (fcbrheli, ferliclij, pericuhnus,
gefähiiieh, «Ad. vaerlich (Bern. 8* 271"): so
ist al»er da die kl;igo, es sey fchrlirh vnd nicht
sirhiT. tcidi'v (Ins hapxtum zu Rom. (1i»4'»K
Ciij'; vnser anscidegc smd lehHn li. weish.
9, 14 ; es ist ein fehrlich ding m einem regi-
inenl vnib einen schwelter« Sir. 0. 25; yn
disict fcrlichen tzcyt. von beider yeslali.
(1522). Aij*; sind nicht fer lieber zeit giuig
ilzi. dkl wol bedürffin emer redlichen» ade-
lichen rdslungen an alten orten T tndsrdm
meuchler zu Dresen. ( 1 y.\ 1 ). Aiiij^ ; in diesen
grewlicben, fehHichen leußlen. eineheerpre-
digl. (1542). Ai^**; es ist dem Iruffel aur
drnmb i« ihnn , das er vns ynn disser fer-
licheti iiai lii die äugen von vnser loeem Wende.
eyn brieff an die Christen :u Straxpurg
(1525). AS**; auch ist eyn ferhdi ge»uchr
ynn diesem kaufT. von kattffshandlung rnd
wwsker. (1524). Jif; diese aUe sampl siad
ynn fehrlichein stände, denn sie gleuhen
niriK an gotl. ob kriegsleulte elc. ({'tili.
Guj ; ich bin ynn ferlichem kriege, war-
nunge an $. I. dmiscken, (1531). Bij**; so
viel der streit ferlicher ist vnd sawrer wird,
yhe üfMiflier vnd frOliclier der >ieg. die ef.
des proph. Jesaia. (1526). Biij"; vnd das-
selb yhr eygcn wolgefalien vnd inwendiges
rnmen . brachten vnd preisaen ist yhr grostcr
feiürhster schad. MU^eg. dtuUdk dei e. n.
(1518). Büj^
Fahrlicb, adi*. periculose, mkd. vaerliche,
v;erli(lieri ilfrn. 'A , '211'): \\n uh k.iri vlicr
ejne brUtkcn gelicn , miI icjj mich nicht fer-
lich wagen vnd waten in ein wa&set» da ich
ersanlTen mOchl. wtder den bUehof an Mif-
deburg. (153«)). niiij\ er feilet ferlirher
durch solche rede, denn so er vom sätttr
fiele. Sir. 20, 20.
Vahrliebiirit (bei L. anfangs ieriickeit.
später ferligkcil , wie freundligkoit , lieniq^
keit«. a.), f, peHen/um» fefahr, mM. fir-
hchkeit (Ben. 3, 272*): ich achl.s nit. h<
eynigc ferlickeit <I;t zni fnrchlen sey. oriqi-
nalbr. v. j, I5IU au/ der biblioihek zu Go-
tha; keine ferlickeit fNrehlen. der profk.
Sacharja, (1528). Ccij*; hye gross feriir-
keyt ist. ron den gutten wercken. (15?")
C ij** ; zum siebenden sollen vns bevvegrn Ae
grossen ferligkeit vnd vnrat, so viel mal aas
solchem heimlidiett veiloben komen bl. wn
ehesarhen. (1530). 8]**; md die ferligkfit da
dnn li liindfe vermidden werdi-n. rwiif- '
u'orfang der auffgelegten auffrur. (l;»33).
Digitizcd by
PAHRNIS
627
FAiLE
Gj*; da zeigt er ja klerlichan, «Im VDter
den chriülen das wart viid Mcraueul viui
tanÜV Mjlle so jiin fcriigkoil ficr.TlciT, das iiic-
liiand da durch luügc selig werden, von der
winckelmesie. (1533). Ciij'-; die auff das
meer faren, die sagen von seiner ferligkeiu
Sir. 43 , 26 ; ich bin in ferligkeil gcwesni
au W48ser, in ferligkeil vnler den mtfrdcrn
M. s. w. 2 Cor. 11. 26.
Fahrnis y f. fahrende habe: keiner ihn ff
auflT heuser oder ccker leihen, aHein aufl far-
nisx. tuehr» 420*.
fahrt (fart), f. Her, reue: er ist auch vcr-
onlnet von den gemeinen zum gererten vnscr
TarU 2 Cor, 8, lU; nu hal er sulchen gang
oder fart sun vater nicht gethan unb sein
sellis willen. <ins l ß. cap. Johannis, (tS3S).
Miij*; er rcdel hie {Joh. 3.13) nkh\ von
<h'r leiblicher vt!r\v3n«leliing der stet, son-
dern von geisllichcr iiirt. ausleg. der ep. vnd
emmg. von osier» ete. (1544). hi^^j^
Mb, gUwu, «lAd. val valwcs (Ben. 3.
213*), «Ad. fiilo falawcs (Graff 'A , IHS):
silii.'l aber dfr [»rji'slor, das das liar nn-ht
falb U. 3 Mos. 13, 31 ; falb bar. 13, 37 ;
eyn Talb pfert. ojfenft. Jak, 6, 8 iti den
ersten ausgg, dei n, lest. tgL fahl.
Valhel. n. die fallende sucht, gekürzt auis
rallubel (ä. d.): aber was tbiit der adrl? sie
scharren vud Lralzcu» wuchern vnd sind ui
dem vmbschiage vnd haben das falbe! , denn
sie Wüllen jrc kinder zu fürsten vnd herren
nini'ln'ii. tischr. Oo''. auffnllmd bringt
(jrimm ulb. 3, 126S diesf slclli- unlir
falliel limbm. aber auch Vi Imar idiul. ü'J,
wonach falbel hier wm L, att ein ichett-
hrüudU sein *oU, wmu^ ieh nicht
beizustiinmen.
Falke} w. behafinfrr r<i}thr(>gt'l , tceU ficr
früher zur Jagd gebraucht wurde : viid werde
ein ighcber auch ein faicke, der sich jnn die
habe schwinden luUgc jnn solrhor not. das
schöne cnnßtemini. (1530 , l)i]\ mit einem
tudleii i'.ili;k('n baylzeu. an kurßrslen zu
Sachsen. (lOlOj. Mij'". — inAd. valkc {Ben.
a, 216'), ahd. falcbo (Grnjf 3. 498), ans
lat. falco.
tnWftn.mhd \a! (/Am. 3, 221), ahd.
al {Graff 3, 4U2j, in mehrfachem sina>
1) rulnOy «Itirs: da nu ein pUlsregen fiel
vnd kam ein gewessor vnd webeten die winde
vnd sliessen an das \m\<^ , da fiel es vml tliet
einen grossen fall. Aiatlh. 7. 27; kom Wid-
der vnd bringe slrüem siotxel. damit er sol^
eben fall aulTrichle. das diese worl Chriili
fest siehe», iiyn). tii iij'*, häufig abslrael:
alici .Mic'lial, Saiils loclilor, iiallc den Dauiil
beb , da das Saul angesagt ward , sprach er,
das ist recht, ich wil sie jm geben, das sie
jm zum Tall t^oratc. 1 Sam. 18, 21 ; slollzer
null kniii|)i liir «l<'iii fall. spr. IG, 18; frcwe
dich des lalics deines Tuiudus nicht. 24, 17 ;
ab, tvie entsetilen skHi die insttlen vber
deinem fall. Eseeh. 26, 18; o das idi kunde
ein si'blus an meinen rniind legen vnd ein
Test sieget aulF mein utaul drücken . das ich
da dun li nicht zu fall kerne. Sir. 22. 33.
2) lapsm, /ehUriU, sündenfall: das weih
must nirbt goUea wort one mittel hVren,
sondern von Adam lernen , also das auch für
dem Tall das rcgimcnt vnd obirkcil hey der
nienlicbeu person gewesen ist. vber das
erste buch Mose. (1527). Jj'': Ualn wird
jrgend nach dem fall ein dreissig jar geborn
seyn. tischr. SSS"*; der leufel vcrrun-t sie
{Eva) Mul bracht sie zu fall, steo AocAseits-
predigten. (1536). Gij''.
3) casus, ereignis, Vorfall: es hat myr
er Nicolans von Amssdorif licentiat, meyn
sonderllHier Trcund, von ewr gestrengheit
ein solclicn fall orzclol. ein sendbrieff an Jhnn
von Schleinils. (1523). Ai''; d. Mariuius
Luth. crzchlet einen fall, der sich za Crilbrt
hatte angetragen. Heehr. 160*; solcher vngc-
schicklcr Mh' lic^oluni sich wol mehr, von
ehesachen. (1530). Bij' .
Falle, f decipula, mhd. vallc {Ben. 3.
223'). oAd. falla {Graff 'i, 464): sein strick
ist gelegt in die erden vud seine falle auflT
seinem gang, fftoft. IS. 10; die holTertigen
legen mir stricke ... vnd stellen mir fallen
an den weg. ps. 1 10 , (i ; denn man lindcl
vnter meinem volck gottlosen, die den Icutcn
stellen vud fallen suriditen sie au fahen, wie
die vAgeler thun mit Uoben. ier. 5, 26 ;
alles was ausz der laniTkomi'l, wensz prosz
Wirt, szo feilet es in di«zo lullen vnd laur-
slcllc. buUa cene domini. (1522}. Eiij*.
19*
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FALLÜIN
628
FALLEN
Mira, taätre, teH, j^fmI. fiel. wM.
N,vll(-ii viel ilten, 3, 217), flM. fallan fial
(Cr«/r 154).
A) sinnliche bedeulunyen.
1) stünen, umfatlen, niederfallen, sinken:
a) gleiten vnd fallen, /ar. 23, 12; wenn
du deines bruilcrs esel oder nolisfn sihest
fallen aufl* doin wege. •^oHii lirli mchi \oii
jm eniziohcn, sondern sulijui autUiellien. 5
Mos. 22, 4 : wenn der bawm feilt . er falle
grgen mittag oder millcrnacht. au IT welchen
orl er fclk'l, Ja wird er ligcn. pred. 11.3;
vnd der sirom /ii jin zu vnd es {das
haus) Hei haUi. Luc. G, 49; wciiii die
thflrme fallen werden. Jet. 30, 25: — thaw
der friie feUet. Hos. 13, 3; vnd wird dicker
liagel fallen, weish. 5, 23; da nu ein platz-
regen Hei. Mallh. 7, 27 ; — vnd die wasser
Helen («an&en wieder). 1 Ifo«. 8 , 1 ; dar-
nach lie» er eine tauben von aieh ansiliegen,
aulf das er crfUre , ob das gcwes^or prf.illen
were auff erden. 8, 8; P"^ l)richl L'in sol( hör
bach erfUr, das die druiiib wnnen, den weg
daselbs verlieren, vnd fdit wider vnd seheaaal
da bin von den leuten. Htod. 28. 4..
b) mit praeposidonen: vii-l in dem er
seel. fiel eliiches a n den weg. Matlh. 1 3, 4 ;
' — vnd ein grosser bage) fiel vom hiromel auff
die nenseben. offenb. Joh, 16, 21 ; da fiel
da» bans anff die fdrsten. WdU. IG. 30;
vnd das geuogel fiel aud die ass. 1 Hos. 15,
1 1 i da Gel Abram auff sein angesicbU 17,3;
vnd <b die eaelin den engcl des herm sähe,
fiel sie auir jre knie vnter dem Bileam. 4
Mos. 22 , 27 ; vnd fii lcn aulT die kiiio vnd
belelen jn ;in. Marc. 15, 19; viel wcger also
gelhan. wo du fulcsl, das dirs zu schwer
wird tu gleuben. das da »alfdie knie fallest
vnd solch dein vniiennagen jn klagest, aus-
leg, der ep. rnd euanrj. mn oxtem Ptc.
(1541). Biij*; für der lioiligcit jungfrawen
auff die knie fallen, wider das bapstum su
Jlom. (1545). Cij*; vnd iJhnu) fiel anlTdie
erden vnd betel. Marc. 14. 35; bildlich, so
erkennet jr ja, das knin wort d»'>; lionn isl
aulTdie erden gefallen {unerjuili geblteben),
das der berr geredet bat wider das baus
Ahah. 2 Rom. 10. 10; on vier hunderl
jdnßlinge, die li»'k-n ('carfen sich) anff die
kaoiclen und flohen. 1 Sam. 30, 17 ; —
iicbmetiite eine sebwalbe ans jrem nest. das
fiel jm ahi) Ihms in dio äugen, daiion ward
er blind. Tob. 2, 1 1 ; hawe mir nil zn «rhcr
Uber di{ Ii , die span werden dir mil hanflen
ynn die äugen bllcn. auff des bocks zu
Leffptridt antwwL (1 521 ). a iit]^ ; was nur
ynsz iii.iiil rdlel, das musz eraiiss. oon dem
bapstum zu Rome. (1520). Fj''; was soltistu
guliis schreyben , wenn du szo vnulcyssig.
vnbedechtig ausser (Aeruu) speyest. was
dyr ynsz maull fettet anjf diu vbirduntOkh
buch bnchs EwMzers. fir)2l). Jij' ; es wini
aber der zweige einer von jrem Slam aulT-
komcn, der wird komen mil heerskram
vnd dem kttnigc gegen mittemaebl in seine
feste fallen. Dan. 11, 7: er feilt ofH ins
f«\vr vnd olfl ins w<>;«fr Uatlh. 17, 15;
es sey denn, das da;» weiLzenkorn in die
enien falle vnd ersterbe, so bleibts alleine.
Jo^ 12, 24; He NldUeJke redentaH in die
ascbc fallen *. unter a.«clie 4 ; — wenn
einem pfalTen seync inajrd frllcl vh er den
scbusselkorpp vml hncht ynn izwey stück,
das man cyn leyll mos« tsnr tauflle tragen,
trid^r den falsch genanKen geystl. stand.
(1522). nij''; vnd da er jn sähe, liel er v mh
seinen hals, l Bfnx. 4H, 20; ctJiclis Mcl
vnlcr die dürncr. Alailh. 13, 7j es war ein
menseb, der fiel vnter die roörder. Lue, 10.
30; — wie faul, wormstichig vnd verdorben
oIk von Ii<>iimpn foilct. das 14. rnd 1 5. rap.
Johannis. (153SJ. Nnj"; ja hcrr, aber doch
essen die httndlin von dim brosaamlen, die
von jrer herm tisch fallen. MalA. 15. 27;
di(! krono dor horrlipkrit ist enrh von ewrein
lioiiiil [,'rralloM. Jer. 13, 18; vml Rrhera
hnb jre äugen aull' vnd sähe Isaac. da tiel sie
vom kamel (sprang teHnelf herab ^ v^l. t>or-
her auf die kamele fallen), l Mos. 24 . 64 ;
— vnd Helen r.w gnind wio die steine. 2
Mos. 15, 5 ; vnd er {der phitister) zur enlen
fiel auif sein angesichU 1 Sam. 17. 49; da>
rOber sie gar in boden fieU fisei^r. 229*;
vnd trat zu jm ein mensch vnd ßel jm au
rns>;en. Matth. 17, 14, da das Simnn Petrus
sähe. Hol er Jhcsu zu den knien. Luc. 5, 8.
2) fallen, «mfcoNMien.* wo der recht
bewblslreylt angehet mnssen wyr gewarten.
das nncli iho fallen, die it/.l die spitzen furrn.
von beider gestaH. (1522). Aij*; vnd fid
FALLEN
629.
PÄLLI»
^\ps l.i^^fs von» voick ilrcy t^uscnl innn. 2
JUos. 32, 28; das voIck isl gellotien vom
«treit vnd i»i viel volcka gefallen. 2 Sam. 1,
4 ; WH> siiiil die hcMcn so gcrnllon im streit.
1. 2.'! ; «iurclis seh wert (allen. 4 Mos, 14,
3. 43.
3) fallen, nasci, gebonu «MrA« ; wm nu
bundl vnd flecket CiHen wird . das sol mein
lohn sein, t Mos. 30, 32.
4) f.ilk'ti lassen: aber da ün.in wii«?!»',
das der samc nichl sein eigen sttin s<dl . . .
lies en aulf die erden Eallen. 1 Jfot. 38, 9 :
da hiehcn die ki iogskncchtc die stricke ah
von (Irm kaliii vnd liessen jn fallen, apast.
gesch. 27, 32.
B) abstracUonen.
1) ohne jmiej».: opITer vnd seelpfenntnge
sind gefallen {in abgang gekommen), origi-
nofhr. V. j. 1525 im gesammtarch. zu
Weimar. O pag. 124. EEE. n. 4. ander»
in folgend» tUtU: nii manet vns der
schüsser toglich strtMigc vnd wir doch das-
solho iiirlil milcfpn Iicziik-ii . weil vnser zinse
niclii lallen {enirichtel werden). Jen. 2
(1572), 509\
2) mit praep, : da nii die sonne vnter ge-
gangen war, fiel ein liefTer schlaff a ti ff Ahrain.
1 Mns. 15. 12; da Petrus riorli diese worl
redet, fiel der heihgu geist ault alle, die dem
wort znhtfrelen. apost. yetefc. 10, 44; wir
cleuiUchen sind solche gesellen, was new ist,
da fallen wir ntifT und hnp^cn dran wie die
n.iiTer). dds diese tvort Chrisü noch fest
ziehen. (1527). bj"; sint das er {der bapsl)
mit seinen bischofen well berrn worden vnd
vom eiiangelio durch den lügen geist aulTyhr
eigen nienschlieh lere gef.dleii sind, vom
kriege tcidder d. T. (1529J. IMj"; weil wir
dis hlindc worl {kirche) brauchen im kiodcr
glauben, fdlet der gemeine man anlT das
steinerne haus, so man kircben nennet, von
dm concilij» und kircften. (laiiO). Dij";
— d. Uarlslad ist aus dem reich Christi ge-
fallen. i0idder d. hyml. proph. (1525). Lj ,
— anno 38 Qel ein feiner sludenl i n wahn-
wii;« fhrhr. 410'; ellich fallen in vnge-
(kiili, schelten, nnchcn, Icstern. auszlcg.
deuUch des V. u. ilhlH). Eiij''; ch feil mir
aber der feyne Izeddeler yns werrk. aniworl
wff ÜB UeM tffe. (1520). Aiij»; das hcissl
f^nlt jnn sein eigen gcrichl gr«dren \n\\ jnn
sein ampl fallen, die kleine anltcort. ( ir>33).
Rj*; der sieh mit Luelfer anmast vberseyn
stand vnd ampt ynn gottes gerichl zu fallen,
egn vnfprrirhl di'r bfichtkindfr. f 152 Ii.
aij''; ynn die stralf vnil vrteyll fallen (vt>r«
faltm). appellation. (1520). Aij''; — vnd
Del eine fareht vber sie alle, apöit, getch.
19, 17; — vnd seid von der gnade gcfidlen.
dal. ') , 1 ; diejenigen , so nicht vom tcxt
fallen , sondern bleiheu bey dem le.xt. von
den jüden vn4 jren lügen. (1543). LHj*;
wo mm einmal vom rechten verstand der
sdirifil fellel. ebend.
3) fallen lassen, fahren lassen, aufgeben:
da mus sich die pfawcnfcder niddcrschlagen
vnd yhren stotls lassen follen. aennoi» von
der hewblsunima. (I52B). dj**; ich httre
sag''?) . (las eitlichß daraus bewogen sind tu
dericlion, wir seien niil den »chwermern
eins, das wir in vnsem kirchen die eleaation
haben fallen nnd anstehen lassen, kuris be-
kentnis. (1541). Fü]*"; so bitte ich noch-
mals, wollet die saclica lassen fallen. Burk'
hardl brieftt. Ib7.
Vtitei, «. liipfKf; ja so gehets, wenn
man anfehel zu fallen von Christo vnd ins
fallen kompt, so kan ni^in ni« Iil auf!' liOrcn.
von den eoncilijs vnd kirchen. (1539). aj*;
wo dir denn im fallen ein forlz ontfaro, «o
wflrcle doch alle weit dein lachen, toider das
bapstum zu Rom. (ISIT)). Diiij".
I'ällpn (feilen), caedere, fallen machen,
mhd. Vellen {Ben. 3, 225''). ahd. fcllan,
fallian {Graff 3. 465).
1) hols. bSume fallen: vnd werdet feilen
alle gute hewme. 2 kön. 3, 19 ; vnd da einer
ein holtz feilet , fiel das eisen ins wa.sscr. 6,
5 ; zu einer harten eichen niiisz man harten,
heile vnd exte haben , man kao sie dennoch
kaum feilen, tischr. 37*.
'2 > von personen,
u) lödlen: vnd wil jn durchs schwcrl
i llen in seinem lande. 2tUfn. 19, 7; die
gottlosen ziehen das schwcrl aus vnd spannen
jren hngen . das sie feilen den elenden vnd
arnie.n. ps. 37, 14.
6) abslract, stürzen, verderben, üfter-
ip<U^eis, besiegen: jr eigen zunge wird sie
feilen, das jr spotten wird wer sie aihet. ps.
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FALLIG
FÄLSCHEN
64, 9 ; wie denn der liohmulige bcUler docl.
Luther jn sciiicro licdlin (ein feste bürg etc.)
slüllzlicli vnd venlri 62)1 ich Mngel 'da wOrl-
lin kau jn (den ieufel) reHen . wider Bant
IFör«. (1541). Aü^ •
cifi vrllicil rültoii, aussprechen , er-
gehen lassen: viul lelli' <mii vrieil vUer vns.
1 Mos. 43* Ib; vnd das vrieil erschall für
dem güniien Israel, das der* könig gefcllel
halle. 1 hr,n. 3, 2S.
ViJlig (fclhg). mhd. vcllec (Ben. 3. 225').
ahd. Tellig (Gra/f 3. 465), tu folgender stelle
M. V. a. schiUdig: ob er aber vnrecht befun»
den , walle er des an alle genad enlgellen,
wo er aber nichl fellig, noch mit Iu»iIig(M
scIirÜTl vIm rwtniilon , soll er bitlich nichl
ferner bereit worcl werden, von er laon-
JUirtf JM^er. (1528). Aiif.
Fallslrtcky m. laqHeut: wie ein fallsirick
wird ci r^f'r jüngste Tag) kommen vberaile
die niilf cnleii wdiumi. Luc. 21, 35.
Vallübcl, H. epüepsia: denn auch die
Deiidschen sagen • das falivbel gehe den an,
ders hesser macht, denn er kan. der 1 0 1 .psalm.
fir>:M). C.ij'': il;is rcrlilc falhhcl. cbend.;
vnd nach liem er das faivbet oder die fallende
seuehe halle vnd steU damider fiel. Ver-
legung des alcoran. ( 1542). Xiiij*.
ralseh, falsus, mhd. valsdi [Ihn. '^, 227' ).
das falsche isl dem wahren, rechten, echten,
enlgegengesetil.
1) vo» penonm; vnser veler halwn fiil-
sehe vnd nicbligegüiicrgehabu Jer. 16, 19;
denn os werilcn fiil^i hf Christi vnil fal.sc!ie
|)t u|>licleii auiFsleheii. Alallh. 24, 24; falsche
aposicl. 2 Cor. 11, 13; faUche brader. Gai,
2, 4 ; (iilsiAer Christ, von de» eon^J$ vnd
kirchen. (1539). Zij''; die olTonberlicheii
Sünder vnd fabchcn heiligen, arükel, so da
hetlen etc. (1538). Ey''; ich wil ausgehen
vnd wil ein falsebtr getst sein. 1 kSn, 22,
22 ; falsche lerer (irrlehrer), dai magnifi'
cal. (1521). Ciij"; falscher zeuge, 2 Mos.
23, 1; vnd machl goll tu einem rolsclipii
gelzeugen.t'on dem bapstum xu ltotne.{ 1 52ü).
Biiij^; falsche niVntser (/olfcftmfltiscr) ver^
brennet man, aber schrimfelscher beissl man
heilige lerer, das diese worl Christi noch
fest stehen. (1527J. DÜij»; — errette mich,
von deB'filbchen vnd bttten leuleft. ps, 43, '
I ; also thul ein falscher mcn!»ch mit >einem
ni hinten, spr. 26, 19; kinderdie uicbllaUcb
sinii. Jes. 63, S.
2) ton tathm: falsche wage. spr. 11,1;
vnrechte wage vnd Talsche gewichte. Mie^
(», II; falsclier pottositieiisl. JfcT. 8, 5; die
falschen wirck. der III. psnim. (153U).
Güj''; die falsche kirche. cbend. ; diso lere
isl rechlschalfen, dise ist falsch, itp. «. JMri
gepredigt. (1 523). Ciji>; bisher hat maa alle
sarhcn, lüc sich entspinnen zwischen n-cliipr
vuil falschcrlere, aufl einconrilion^^eschuUeu.
vber dat erile bnek Mo»«, ( 1 527). Ziiij' ;
falsche liebe, «y» Mtrmon von 'dem n, l««f.
(1520) Ail'; liie hritlit ;i(isz yhre falsche
dcmull. aussleg. der ep. vnd euang. des ad-
uenU. (1522). BBiiij''; ä\si {also) isl yhr
gewissen audi nit ausz gnaden erwachssen,
szondemn mil lalsrheu. crtichtcn gedanckcn
ertzwungcn vnd zuhereit. grundrnd vrsadi,
(I52ü). eiiij"; was sptegellirhi er denn mit
seinen falschen , ertichleo wortlcn. an den
ehrielUehen adel. (1520. vom. amg,). M i/ ;
man drUckc die leuto mit arbeit, das sie an-
schalTcn haben, vnd sich nithi kercit an
falsche rede. 2 Mos. 5, 9; du soll kein
falsch xeugnis reden wider deinen neheslen.
20, 1 6 ; du soll falscher anklage nicht gleu-
1)01). 2.) , 1 ; viid leugnet solches mil einrni
iaischcn cid. jVos. (>, 3; silic zu, das driiie
gollcs furchl u)ciil heucheley sey. vnd diene
jm nichl mil fabcbem herlaen. Sir, 1» 34.
VaUck> adv. falsa: falsch schwenni ipO'
jerare). 3 Jlfo«. 19, 12; falsch weiaa<g«n.
Jer. 23, 26.
falsch, lu.falsHas, dolus, trug^ mhd, vabtch
{Ben, 3, 228): wol dem menschen, in des
f,'ei^t kein falsch ist. ps.ZI, 1, tro ältere
var. Irippii«:, Inig, ralsclieyt (vulg. dolus)
haben; sibe, em iccUier Israchlcr. in wel-
chem kein falsch (vulg. dolus, errfa ausgg.
des n. lest, trug) isl. JoA. I, 47 ; .seid klug
wie die schlangen vnd on fal^^-li wiv die rm-
hen {vulg. simplices sicul culumhacj. Malih,
10, 16; wicwol er (der Kurfürst Johann v.
Saduen) ein seer fromer. freundlicher nun
gowcson hl, on allen falsdi. Jen. 5, 499*.
Fälschen (relschcn), falsdi machen, cer-
jaisrhen, rorrwnpere , mhd. u'lschen {Ben.
3, 22U'), ahd, faUcan (Üraff 3, 517): dio
bigiiizea by ^^^i
FXLSCHKft edl
um
woge {tcage) rdsclien. Arnos S, 5 ; fi lseUeii
attChiuclil golle» wort. 2 Cor. 4. 2; gotics
wort lu felschen vnd verker«n* autUg, der
ep. vnd euang. von oslern etc. (1541). AT)';
Äritis, iIiT iiaoli der vfriiiinfTi ilieseii arlickel
woli reLselieit. von den conciliji vnd kirchen,
(1539). K ij**; das hdsst nicht rein vndlaiUt r
den glawben gclürt, snniiern den glawbcn
grrorlit , gr!s(-1iiiiii7.i vii({ gerelschu nmma
des chrisU. lebens. (1533). Ciij*.
Filacher^ m. faUariua: ein Telscber. ton
den ßUen vndjren ISi§en. (1543). Xng\
Fälschercl, f.' fälschung : leuschercy vnd
rflscherey. da» diese tporl ChrisU noch fest
sUhen. (1527). oij^ "
Vklfchgliallg, foUiduM glauben habend,
yiujensal: von rechtgtlubig : nlso lliiin alle
Tiin l^« II . Iiidcii. rnUon vnd rdscli^dcwlii^'c.
das [ i.vnd 1 5. cup. Jo/i(in>u'v. f 1 53S). Hj"'.
Valscbbeit (ralschcil), f. faUilas, fallacia,
mhd, vafacbeit (Ben. 3, 228^): deine lunge
ln>ilil lalscIit iL ps. 50, 11); nli wo kompl
diu'Ii das liüse iliitg lior, das alle \vi Ii so vnl
ralüchcii ist. Sir. 37 » 3; das die bnslicil
seinen verstand niehl vmbwendct noeli fal-
sclieil seine serle beiriege. tar. xu weish.
4 , 11: rnil Ifignn vnd Talsclieil vmbgelicn.
das (i/p«f woii etc. (1527). cj*".
Falftcbiicrtig, ein falsches herz habend:
vnser goll hilOt den anffriehligen von berlzen,
vnd nicbl den Taliirhlicrtzigcn. von heimlichen
vnd gestolen brieffen. (1529). Kij''.
Ifälscblirb (rdst-hlieh), adv. falsa, falla-
ciler: fclsctilicli liandctn. 3 Ho«. 19, 11;
denn jr deulcia fidscblich. fliob. 1 3» 4 ; vnd
whwerel nicht felscbtirh. ps. 24, 4 ; er Icii-t
sie rdsoliüH) an. rom abondmnl Christi
(1534). oiij"; wir .sollen golt ffirciiten vnd
lieben» das wir vnsem nebelten nicht felsch-
li« li iM'liegon. Jen. 8, 3S3''; wie sie felscli-
liili irriij- ItnflVii. Bindseil 7, .^57.
yai.<«rhiiHlig, fraudulenlus : was sott man
nii( sult'hni raUcIdisligon lirrzcn vnd zungcn
giiis ausrichlcn. de Welte br. 1* 31 1.
Falscbrcdrr, m. lügenreder: rar. zu I
Tim. 4. 2 in der gehriß va» menschen leren
zu meiden.
MicUichM, falachtarkbtf'.bervnd bosz-
guter wil {ufitte). onttieg, deuttf^ des t.
(1518). Bj^
VäUf blingj /. corrupUo : die relschung dor
brieffl amieg, der acJken gepot. (152S).
Kalle, f. plica: das li.ir .iiiffdiMnrm benbl
isl wio die purpnr dos königs in fallen g«-
hiindcn. hohelied 7,5. — mhd. vatde, valle
f., s^tener valt bi. {Ben, 3, 231*). vhd. nur
vald m. {GraffS, 514). ». fallen.
Vnltcn, plicare , mittelst übereinander-'
hiegung zitsammeniegen , z. b. die iiüiido
fallen aU gebärde deegebeU: da ligl nu kein
grosse macht an, ob man {beim beten) siebe,
knie oddcr niderfatle , denn es sind leihiit he
weise, wider {tceder) verworffen noch gc-
holcn ah nOlig, wie auch andere mehr, heubl
vnd atigcn gen himel heben, die hen'de
falllon, aulfdic brnsi schlagen, doe M.eap.
Johannis. (I5.30j. Bj'. dasJes. 11. 14 ror-
knmmende fallen der hcnde ist jedoch ge^
bürde der vnierwürßgkeil. vgl. das hände-
faiiem der Iduuleute gegeniUter den Muu»
herm als zeichen der Huldigung. Grimm
rechtsalterthümer 139. mhd. wtb. 1. ^.2S^
— mhd. vaUien {Ben. 3, 230), ahd. fahlan
{Graff i, 513). goth. fal)ian, mü starker
biegung, wnon als rest nod^ fwiaeUen «loa
pari, gefallen erscheint»
Kangen, s. fahen.
Fänger, m. captor: mach dich aulT itarnk
vnd fange deine fenger {eig. flihre gefangen
deine gefangenen), rieht. 5, 12*
Knnfai^lcrrn , raniislcrrn , ersinnen, er-
träumen: wie kan der tculfcl szo visirheh
fantisirn. anfwort deutseK. (1522). Ei';
solch leppisch ding haben sie fanlasiert*
hauspost. {Wittemb. 1545) triN(<?r(ei7 4S''.
Fnnlnst , m. Schwärmer : der fan(.isle
iSchwenkfeid) hat etliche vorai»eI a»s/. mei-
nem bncbe «le nilimis verbis Dauidis gcsinlen.
lisihr. 74'*.
Knntaslisebf fantaslicttx : die proI)rn, Tnti-
(aslischeit mdnchen. hauspost. (Wittemb,
1545) winlerleii 49' .
fuh, adj. mhd, var (Ben* 3. 237'>, ahi,
Faro (GraffZ% 700) la^Uend, erscheint bei
L. noch in Zusammensetzungen stnd des ab-
geleiteten farbig (ferbig), *. 6. hunilarh, ro-
senfsrh (rosin färb).
Karbf (fnrb), f. rolor, mhd. varwe tBen,
3, 241''), oM. farawa (GraffS, 703).
FARBEN
032
FARZEN
1) färb, gestallt, genidi» sehmacft;, dicke
vnd weyclie vom brod. anlivorl deulich.
( 1 522). U ij** ; f'in gespensi lial witlder faihe,
noch dicke noch leug« uoch breil«. das diese
wort CkrüH noch fui Heho», (1527 ). n iiij* ;
VD<I rerlicls mil roler vnd weisser färb.
weish. 13. 14; der regctibogen b«l »eer
schöne liuljcii. Sir. 43, 12.
2) wi'iiti luaii yhü tgoU) su wil hefltcu
vnd anbinden tn seit, person vnd »tele vnd
yhm eine färbe anmalen , daa er so und so
pesynupl sey , wie wir mt'yneii , so hat man
sein geieylel. vber <iaj> ersle buch Moie,
(t527j. Ilii]''; sihe also gehels den vnforsicli-
ligen g«islem, wek;he ine3fnen, wo si« an
eirtein ort yhrem duiickel können eine färbe
machen, so scy es allciiilialhnn wol geniiicht.
vom abtndtnal Chruu. (152b). zütj*; wer
ein soleh herli sehen kaa, der hsn ^iiie färb
{Vorstellung) haben, Wif> ein fruiner engel
sey. Jer. 5, 337*; ein fjlsi lii r mIhmu vnd
färbe dps ^lawbens. summa des chrisU.
IcbeHS. {lb'6'6). £üj*.
3) färbe — Huit da kttmpt sn blnt oder
wie es die küche nennen färbe, von den con-
cilijfi vnd kirchin. (1539). Kj\
4) redensart, larbe ballen, Intu, beständig
mn: vnd blieben alleine diese sviiMne be-
aiendig, die hallen nocb färbe vnil lielea
niolU Zill itr kf Eial. 1 . 37 1 .
Farben, farbitj: sclntiH' kituler, wie die
sind , SU man von giileoi lucii i'urlien , buud
vnd mil gesclmiide macht, der Hl. ptahn.
(1530). Diiij".
Vürben (fprli<Mii, culüre lingere, eine färbe
geben, mhd. verweu {iien, 3, 242*)* ahd.
farawau {Graff 3. 704).
1 ) vnd ferbels mit roter vnd weisser färb.
ufeish. 13) 14; darunib wird dein fiis in
der feinde bhit gj-rtrliPl wcnlpu. p^. 68. 24 ;
es mangell daran, das seni glas anders ge-
ferfael ist. da» dieio «eorl ChiuU nodk fest
tUhen. (1527). bj**; das man sie {dit luu(e)
nu also niclil sol ansehen noch hallen fur
schlechl lauler wasser, .««ondern als schon
geferbel vnd durcbrülel niil dem lewreu
rosenfsrl»en blul des lieben heilands Christi.
ausleg. der ep, vnd tnong. von Osfem ele,
(1544). Iliij'.
2) der gVL»! inus sieb so lerben {dentduin
gebon) vnd pulsen als woU er gleuben. «om
abendmat CkrisH. (1528). Ciij'; das hvh.i
flicht r<'in vnd lauter den glawlnn) l'^^Iimi,
suuii« I ii den glav\ beu geferbt, gtüt UoiiUl vnd
gefelscht. jnmma des thritU* Mmu.
E ilj* ; SU weylerer vnlerrichl vnd entdeckung
der ralsciu'ii, [irferbeleii kircheft. gnmd v»i
viiitirh ( 1 [)2u ), a ij".
Harber ilerber), m. timlur, uUtd. verwiere
(Ben. 3 , 242^) : vnd seine kidder wurden
belle vnd seer weis, wif> der schnee, das sie
k»'iii ferber auff erden kan «ii wpi>; tiiaclien.
Marc. 9, 3; beim acker de.s lerbers. Je*.
7, 3.
FarehMlItnr, f. i^fa: ich muss knmen
vnd der fan lininllcr auf der kaiizel die bor-
sten krauen. Jf Weile br. 4 , G35. — zu-
aammeHUt'tz. tiul larcb ferkel, scKwetn, mhd.
varcb {Ben. 3. 272*;. ahd. färb, farah {Graff
3. 691).
Nrre, farr (p* ^''i m. taurus. stier,
bes. jüngerer f in frischer krafIfüUe ulehett-
der (Eist. 2, ST: fanen, junge ochsen,
suchtoebsen) : ein fsrre, der eine kue belle
ein kalb zu zeugen. Verlegung des alcoran.
(1512). Kiij'*; grosse farre» haben mich
vuibgeiien. ps. 22. 13. im a. test. war der
farre ehu der vomehmiten opferthiere: vu'l
sandle hin jilugling aus den kindem Israel,
das sie brandojiirt'i draiifr opflei'ten vnd
danckopnVi dem lieiiu von farren. 2 Wot.
24 , 5 ; dei :>ul rui seine sUnde , die er ge-
ihan bat, einen jungen farren bringen, der
on Wandel sey. dein heriii zum sUndopfler.
3 Mos. 4, 3. dalifi tropisch für opfer iiber-
kaupi: vergib vns alle .^unde vnd Ihu vus
wol , so wollen wir vpllcrn die farren vnser
lippeu. Jfof. 14, 3.
mhd. varre (Uen. 3, 236'), ahd. farro
\Graff 3, ()<)3). neben dem storkbiegenden
mhd. var, ahd. far.
ftnOkt pedere (für perdei e, gr. ntQÖ(tv) :
kacken, speien, rarlzen.tMllerdie 32. urtickeL
( 15151. .\iiij''; der hapslcsel will in der kir-
clieii iierr sein, ob er wol kein Christ ist,
nichts gleulil, nichts mlier kan, denn farlzen
wie ein esel. urider das bapslmm tu Rom.
(1545). Viiij^; was wir esei fartzen vnd
ii!f)f?eii, ili)s müssen die lM".tiefi \\..| fijp
aiitckel ballen, ebeud, Ziiij"; im ba^siuui da
Diniti?ed bv Goo<^I
PARZEN
633
PASSEN
haben wir d«D teafd htfren massen vni
schier aiigchctct , was ein jcdtu- inflin.Ii , inil
vrlmil», gefistcii vnd gfliirlzoL hat. hauspüst.
{Jhena, 155^). 314'*; wir scblafleu, teisleii,
rartsen vns su tod«. tUekr. 54*; ein Jurist
»ol liie niclii ehe reden, ee ftrtie denn ein
aaw. fht'ud. iu<;''.
nach Wt- igand iclb. I, 324 durch dag
md. aus nd. farlen mil {auch sonsl vorkom-
memlMii) a statt de* ftocM. ifaim mM.
vi^rzcu, varz (Ben. 3, 328"), ahd. fpnan.
farz (Graff 3, "oS'i t r<tr7('Ti, fiirzPfi.
Ptnen^ n. der inj. suOalanlivüch : e$ isl
wunder y das er (der ^njitf) nicht auch das
rarltcn an heymliehen orllem vorpotteo hal.
bulla emB iomini. (1522). Eij*; wer fnr
«irawen stirbt , iio)n sol man inil farlzen Izu
jjrah IcuUeii. i'Ocnd. Cij '.
Hntff m, qui jpc dtt: der brizer su Rom,
d. i. der bapsl. ttider das bapslum zu Rom.
(1545). Qiij dialeclisch in Hessen fvrtcr.
funtitlf m. gleich fails schelle für den
bapsl: der farlsenel zu Roin. wider da$
frapeluin m Born. (1545). E|*; fartsesel
liapsi. ebend. Qi''.
Vaseln, sich fnripffnnzcn. (ledeihen: vn-
recht gm fasiii uiciil, kuiiiuiei an drillen
erhen nicht ^t^r, 14^^
Passen, mhd. va;(3;i>n {Ben. 3, 2S3), ahd.
rr</,. II [Graff 3, 732), in vielfaehen he-
deulunyen.
I i einen, elwas lassen, aujasit-n.erlaisen,
ergreifen, ndtmgn, cspere» prellendere; da
fasset der man sein kchswcih vnd bracht sie
zu jnpn hin au^. rieht. 19, 25; nN ci- nu
heim kam, nam er ein roesser vnd h^^el sein
kebsweih vnd stttcket sie mil hein vnd mil
alle in tw^elff stfldi. 19, 29; vnd Joab fasset
mit seiner rechten band Amasa bcy dem hart.
2 Sam. 20, 9; wo man jn angreifet, sol ni.in
den acl bey dem &chvvantz gcfassel iiahoii.
das 14. imd 15. eap. Jokamtit. (153S).
Xiiy^; vnd recket seine band aus vnd fasset
das mpssor. dis er seinen son sclilaclilpt. 1
Mos. 22. wil ich dicli iTinniicn \iul
wecken , das du aull'wachsl vnd das scliwert
nil bey der aehneyden, sondern bey dem
hefn mit ltcyd<>ii lionden fassisl. an den bock
Uu Leyptzck. i I 'i'l 1 l Viij''; aber l< Itii ('tv';r-|
den bogen vnd sclios Juram zwist^hen den
DtSTZ, WuiUrbudi.
armen. 2 kön. 9, 24 ; vnd er Tassel die zwo
mittel soulen, aufT welchen das liatis gesetzt
WH- vnd drauir sich hielt, eine in seinr m lue
vnd diu ander in seine linke band; ruht. Iti,
29 ; Adonia gieng hin vnd Itoet die hOmer
des altars. 1 kön. 1, 50; jre (Inger fassen
die v]tin(!<'l. spr. ^1, 19; da fasset l).iuid
seine klenicr vnd zurcis sie. 2 Sam. 1,11;
aber Belial sind alle sampt wie die ausgc-
worffen distdn, die man nicht mit henden
fassen {angreifen) kan. 23, 6. belege für
die redcn^nri : oinßu zwischen die Sporen
fassen a\ uniei s|iorn.
2) einfassen, einedUietMms er (goU) ist
nicht ynn sylber odder gold geschmidet odder
gefasset, der proph. Habaruc. (I52C).
m iiij'* ; vnd solls {das amlschildlein) füllen
mil vier rigcn vol stein ... in gold sollen sie
gefiisset sein in allen rigen. 2 Jfot. 28, 20 ;
vnd sie machten zween onirherslein, vmbher
gerassol mit gold. 39, 6 ; zu seiner zeit war
der hrunnen verfallen, den fasset er mil
kupller. Sir. 50, 3; durch sein wori die
Wasser stunden , als waren sie gefasset. 39,
22; gleich wie man eyn wild bdsze thier
mit kelcn vnd banden fasset, das es nit bcys-
seu noch rcysseii kan. von weltlicher vber^
keil. (1523). Bj''; wie ein westerhembd oder
windet, darin man das kindtin fasset lur
laufT«. von dei»eoneil(/(s vndktrdten. (1539).
k ijv
'S) umfassen: wor misset die wasser mit
der faust vnd Asset den himmel mil der
spannen? Jn. 40, 12.
4) zusammenfassen: ;ilsi) tluii auch Pau-
lus f\öm. 13, da er alle gepoi Moni ynn die
liebe fasset. Widder A, hyml. propheten.
(1525). Dij*; wetehs aUes anhaulT gefasaet
vnd geliolen ist ynn dem sprach psdm 50.
deudarh catech. (ir)29). diiij*'.
üj in £1» gefäsz füllen: (uw muisen) ncw
fas« machen ehe die weynernd angehet vnd
der most gefasscl werde. VON beyder geetaU.
(ir)2'2). Biiij''; man fasset auch nicht mosi
ni nlie scblcucbe. Math. 9, 17; fasse meine
tiircnen in deinen sael. ps. 50, 9.
ß) SU ehren fassen , auribttt pereipere:
wirst» der slini des Iierrn di'incji gotles ge-
horchen vihI zn (tlircii f.issen sein pebot , so
II. s. u». 2 Hos. 1 5, 26 } fasset jr zu cwren
60
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FASSEN
634
FAST
obren dieie rede. JCite. 9 » 44. «6eiuo su
herten Cumh: so fasset nu diese woric zu
licrlzcn vnd in cwrc sccie. 5 Mas. 1 1 , IS;
ilii liast «oIpIh bisher noch nicht zu hertzen
gefmel. Jes. 47, 7. aucA ins herz fassen:
hVre das geseta von neineiB munde ond fasse
seine rede in dein hcrtz. Hiob 22, 22.
7) einen Irunk fassen. Aun: gestern hatt
ich einen bösen iruuk gefassei. de Welle br.
4, 553.
8) eine geilalt faeun, atmehmm: was ein
eitel ding, schemcn oAAo.r gosponst ist, (Ins
kan kein'" trt>«inU fassen, das diese wort
CkrüÜ noch fesi stehen. (1527). niiij*.
9) holTarl, han fiusen ; durch die lere der
demut nur eyttel hoflart fassen, von dem
hnrtni hurhlin etc. (1525). aij"; das kriegs-
volck einen hass wider den künig Demetrium
gefasscl halle. 1 Maec. II, 39. einen dOn-
ekel fassen, moo f elUPne jprMl^leii. (1537).
Cij».
1 0 ) niuth, ein herz, eine mannheil fassen,
uMimum redpere: von diesem trosl kriegl
das voick wider ein herU vnd fasset einen
miit. 1 Jfacc. 13, 7; da durch ward sie so
mutig, (h^ sin oinpn son nach dmi andern
attfT jrt! s|ira<'li 'rti^iif^t vnrl fn-^spt pin nion-
licl) lierlz. 2üucc. 7. 21 ; da kan das herlz
nicht SU viel muls kriegen , das es ein man-
heit fasse widder ein solch gorinj.'c rauschend
blau ober das ertU buch Mose. (1527).
Ciij*.
11) fassen, andiM comptäkmiere, inlel^
lijferSt te^rd/lm: der geyst ist das höchste,
liefleste, edlislc teil des mensrhen , damit er
geschickt ist, vnbegreillich, vnsichtige, ewige
ding zu fassen, das magnificat. (1521J. by* ;
er iCartstad) kan nichts ordenliehs fassen
odder begrcylTen. das ander leyl widder d.
hyml. Propheten. ( 1 525). Piij* ; ist aber noch
not, das luans gar wnl blewe bis mans fasse.
vber das erste buch Mose. (1527). x
hieraus kan nu em iglicher den propbeten
(Jesaias) leichllicli fassen, der proph. Je-
saia. (152S). M, iiij": wenn irli das worl
hOre lauten als von oben herab, so gleubc
ich«, ob ichs wol nicht kan fassen, vnd nicht
verstehen noch jnn meinen koplT wil, wie
ich das kan fassen, d.is zwey vnd funde sind
sieben, von Jhesu Christo, (1533). Bij^ i
12) fassen = wrfasiem, •bfassen: ich
hah einen semon gefasset an die prediger,
das sie die lentc vcrmanen , jhre kinder im
scIinliMi zu hallen, das man kinder zur
schulen hallen solle. (153U). Aij'; eine
hislorien von den gewegeneslen saehen fas-
sen. AMforta Galeatij. (1538). Aiij^;diaie
wort sind wol vnd ordenllirh gefassot. ron
Jhesu Christo. (1533). OiiiJ^ aiicA aufs
papier fassen, tdeätndsrtiBbm: beh dartb«
meine gedancken anlb papir gebsseL das
schöne ronfitemini. (ir)30). Aij"; es ist
leichllicli geschehen, das sie anflVpirhncn
vnd aulTs papier fassen , worin vnd waruuib
ich geiiret habe. Jen. 1, 190*.
13) fassen festsetien, bestinmen: rna
Mose lucfi (TP^s^ei, das keyncrkeyn :1r^;or
soll verkcutreu für ein ewig erbgul. et/n
vnterrichtung. (1526). Bj^
14) <n sMs mtfkthmmtp ramm fitr tUsn
haben : vnd es (dat elbeme meer) fasset drey
lausent bath. 2 chrnn, 4. 5; denn der olM-rnn
altar» den Salomo haue machen lassen, kuniiie
nicht alle brandopfler, spcisofifTcr vnd das Irtt
fassen. 7, 7.
15) das pnrt. gcfassel hat in folgenden
slellen die bed. gerüstet , versehen: es siml
wol SU feine künigreiclic zuuor vnd herDadi
gewesl, beide mit guwalt gerostet vnd anl
rechten gefasset, von denstJUüsseln. (1530).
Fiiij"; wer mit fext wol gefasaet, der ist eis
rechter paslor. tischr. 2'.
Vnst, adv. mkd, vaste {Ben, 3, 274), «ML
faste (Grait B» 714). mü hevoM« ridh
umlaul.
1 ) zumeist hat es bei L, nocA die bsdeur
tung von valde, sehr,
a) neben de» «erbnui; dn vnd Hnnier
mit vielen andern aufThebt mir fast , das idi
der gcYsilirlien Insleralleinrore vn'l -Jclnveyge
des adels vnnd der welllichen gewali sir^
lieh lasier, auff das vbirchHstlich bwA
boektBmsMsn. (1621). itj*; die sich fast
frewen vnd sind frölich. ITiob 3, 22; «enn
die dromctc fast klingt. 39 , 25 ; wenn du
gleich fast darnach ringest, so criangestn rs
doch nicht Sir. 11 , 10; vnd hat viele gar
fast verwundert, ih« so ein reine lere ffi<
der III. psalm. (1530). Äiij''; ich hah^
lang vnd fasl für jn gebeten, ich ihu es aber
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FAST
635
FAST£
oicbiaehr. Mraiilworfiifiir der Ml^relks^fm
wfrur, (1533). Di*.
b) neben ad/.; als nu Almini in Egypleii
kam , sahen die Egypter ibs weib , das
tut «cbOn war. 1 Ifof. 12, 14 ; jrc sOnde
flind fut schwere. 16« 20; (Isaak) gieng
vnd nam zu, Ms er fasl gros ward. 20, 13;
goU isi ra>i niocljiig in der samlun^e dnr
beiligCD. ps. 89, 8; wie solche weise ya
der schrillt lu reden fasl gemein ist. der 82.
fft^m, (1530). Fiiij*; es ist zu weilen der
law wiod r,T;t Vall. der liT.psalm. (1532).
E ; (ßie brüderhäuser) weder deiu |iiarr->
herr, noch dem kirchspiel scliüdlicli, sondern
fast ntitilich vnd besserlich sind, de WbUb
•r.,4, 334.
c) neben andern adv, zu deren Verstärkung,
a) fasl sehr: wiewol ich euch Tasi secr
liebe. 2 Cor, 12, 15; wir bitten ( vnd
nachl fast seer. 1 Thess. 3, 10; crsilicli so
lohl er [Mahomel) wol Clirisltun vnd Mariain
fasl seer. vom kriege utider d. T. (1520).
Uiiij*; vnd {hab) wich hcinl vuib zwey
sehr gebrochen, de Welle W. 5, 330. fi)
fast wohl: ich weis fast wol, das also ist.
Biob 9, 2; ich kenne den flUclitigcn, «^chcwt n
vnd sdilipfferigen leuflel fasl wol. das diese
Marl CMff noA fut «IsAen. (1527 ). ä uj' ;
ich gan ylm der ehren fasl wol. vom kriege
Widder d. T. (1529). Giiij''; sie sein Tast
wol geruslel. ton dem bapslum zu Rome.
(152U). Aij*. fa^l uijül: es vcrdreusl sie
fast vbel. «om akcnAnaf ChrtM. (1528).
sj". ^^ fast viel: was haben denn die Juden
vorlcil>? oder was ndlzct die Lesclmeilung?
zwar fasl viel. Rom. 3, 1. 2, e) fasl wenig:
auch ist cyn ferUch gesuche ynn diesem kaulf,
des ich besorge» niemant odder fast wenig
keulfer on sind, von kauffshandlung. (1524).
Jij*'. C) fast gerne: ich aber wil fast gerne
darli^en. 2 Cor, 12> 15. fasl nahe, ganz
nahe: denn es ist das wort fast nahe bey
dir. in deinem munde vnd in deinem herlzen.
5 Wo«. 30, 14. nu für ich mit dem ver-
lluL-iiicn grewel am ersten fa?«t senfü vnnd
luysie vnd scJion. antwori deuUch. (1522).
d) neben praepositionen^ conjunclionen :
u) zu fast, nimis: da schnarckl der ii.ntrli izu
fast nach dem bcychlpfemiig. euang, von
den IxAen anastels^gwn. (1521). Cij**; ob
iiic jemand wird sagen, ich werife zu fasl
mit bulieii miiIi mich, teamungf an x. l.
deudschen. (1531). Fiiij''. ^ so last, so
sehr ; vnd ist doch ilxt km stuck das sie so
fMl treiben, sorgen vnd aohalicn. dai diese
iporf etc. (1527). biij*; weil aljiT die inetze
ihn {iic!) so fast geHlIlol. de H'tiie br, 5,
187. nicht fast: ynn der hebret^chen
sprach lautten die tzwey wortt arm vnd
senfflmutig nit fast vngleych. aussleg. der
ep. vnd ^'unntf. des aduinls. ( ir)22). Ej*'.
2) hin und wieder zeigen' sich aber auch
teKon bei L. spuren von der btiet^ung (ere,
heinahe: am folgenden sabbalh aber kam au-
samcn fast die gantzc stad. aposl. grxch. 13,
14; weil er fas! Itnnderl jerig war. Rom.
4. 19; wenn maus wil rechnen, so hal er
{der lod) die weit schon fast auffgerieben.
das 1 5. cap. der ersten ep, s. Patdi M He
Corinther. ( 1 533). 0 ij* ; eben als wenn man
den wein fasl gar gelesen lial. ebend. Oij'';
last 35 jar lur Auguslini gehurl. von den
eoNcilf/« vn4 Jkfrehen. (1539). Dj*.
Faste, fattely f- jejunium, mhd. vastc
(Ben. 3, 277*), ahd. faslÄ {Graff 3. 275).
der nom. sg. faste erscheint bei L. selten
{s. b. Saeh, 8, 19: die bete, kebr» ois.
imig, i^miihm, abo nidbl f I. , wie From»
mann vorsckUge i» 23 omüimU), gewöhn-
lieh lasten.
1 ) die handlung des enthaltens von aUer
speise, wofür häufig doi nenfrole verAol-
«nttfmtfe: die fasten soll frcy. wilkorig sein.
von menschen Irren zu meiden. (1522).
Aij^; lassl ctac laslcu aussclireien. t kön. 21,
9 (v. 12 dagegen: vnd Hessen ein faslen aus^
schreien, doth hai He Hhel9.j, 1539 auch
hier eine fasten); Josaphat lies eine Tasten
ausruflcn vnter gantz Juda. 2 chron. 2<>, 3;
es begab sich aber im fUnlllen jar Juiakun
... das man ehie fasten verkOndigi für dem
herm. Jer, 36, 9 ; heiliget eine faslen. Joel
1, I I; zwcierley gute b<\on licll vns die
sein Ith fnr, eine die man williglich annympt
da> lleisch ym geisl zu dcmpflcn ... die
ander, die man dulden mos vnd doch wOlig-
licb annympt Ihr mangel vnd armut. ausleg.
der ep. vnd emm^. vom adueM etc. (1528).
UUhiij^
80*
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FASTCLER
636
PASTNAGflT
' 2) die »rit der enAaltmug , tetond&r* die
40 tage unmiUelbar vor ostem: das auch
die faslpn -t lion für vbcrwar, apost. gesfh.
27, 9 ; (iis eunugolion (Matth, i) wird heute
gelesen yni anfange der fasten» das nan das
cxempel Christi den Christen eynbilde vnd
dif! fasten Iialllc. ausleg. der ep. vnd euang.
von der heyl. drey könige fest elc ( 1 525).
uij''; der erste sonlag in der fasten; der
ander soniag in der faslen u. s. w*
Vasteler, fastler, m. JefuMUmr: daninih
predigt aucli Josaias 58, wie gcsngl, wiililer
solche verkerete fasteler vnil heiligen, der
pro^. Sacharja. (152S). Xj''; daher heis-
sen wir auch dirisles» das wir jn (CShrwIitm)
haben mit alle seinem verdienst vnd gUtern,
nicht von vnscnn lliun vnd werckcn, welche
wol einen heihgen carllieuser, franciscer
oder augastiner mOnch» einen gehorsamen
vnd fastler otc. machen, aber nimermehr
(.'inen cliiisleii grbon kÜiintMi. nusleg. der
ep, vnd euang. von ottem elc, (1544).
Xs ij*.
MelMld« m. menti» jtjmdi: gotl hat
vns gesÜBlel ... den fostelniond der Sarr i
cenen. Verlegung des aleorofi, (1542).
Miij**. vgl. fastmond.
rnsteltag, m. diei Jefmü, faeUag: aro
fssleltage. Jet. 36, 6; fistd- vnd fsirtage.
das 5. 6. i'«^ 7. cap. s. Mailhei.
küi]*"; faslcllago vnd fcirlago. xcider Hans
Worst. (I54i). tlij". auch bei Alber us
diei. BBij*. oAd. bsUlac (GraffZ, 725);
das d ist nd. o^f. fiistenlig, fastUig.
Fasten fv:tvtoi,. eyn semton von dein (th-
lasz vnd gnade. [1518]. Aj'*), jejunare,
sich der speise enthaUen^ mhd. vastcn (Ben.
3» 278^), ttkd. bsilQ (ßralF 3» 726), #01*.
fostan. mii fest MMommeniban^eNd. s. We i-
gand wtb. 1, 326. Grimm ttib. 3, i:<'>!
ea musi eyn schcUm seyn der scynen
herm sibet ftatcn itrnd hnnger leyden . . .
vnd er woUl schlemmen vnd temmen« aMX-
leg. der ep. x-nd euang. des a(1urnts. (\ 522).
Cj''; da zogen alle kinili r I^ratl hm aulT vnd
alles volck vuU kamen zum hause gottes vnd
bsleien den tag bis tu abend, ridu, 20, 26 ;
was ist das für ein ding, das du thusf? da
das kind lebt, fastcstii (f. fasictcstu) vnd
weiuet^l, du es aber gestorben ist, stcbestu
aulTvnd isseslt 2 Sam. 12, 2t ; vnd da er
vierzig tag ^ nd vierzig nacht gefastet hatte,
hungert jn. Mntfh. 4. 2.
Vastcn^ n. subslantivischer Infinitiv: soll
das ein fasten sein, das ich erweleo ad. Jes.
58. 5 ; diese art ferct nicht ans, denn durch
licien vnd fasten. Matth. 17, 21; die k.im
ninier vnin teni|ir-I, dionet polt mit r.istcn vnd
beten lag vuü uaclil. Lmc. 2, 37; das jr
zum fasten vnd beten müsse habt. 1 Cor.
7. 5 ; htc antwortet er auflT die Irage »o ym
anfaiijj; des capitcl furgclrapcn ward von dem
fasleu vnd züchten, der proph. Sacharja.
(152S). Ziij"; vergesset ewrs fastens vod
leydM. ebend,
fnstentag ) m. fasltag: das manchcnuetn
solcher fnstenl.ig lielnM- were, denn sein wse-
tag. zwo schöne tros litt he pre^t. (1537).
Aiiij* ; die viertzig fastcntage. efteiuL AHj*.
vgl. fastlag.
fastmond, m. icas faslclniond : wie dilnckl
dich aber vtnb vnscr lerer, die an diesem orl
diesen sprucii von den vier lastmunden haben
gezogen anffdie vier weichfaaten odderqoat-
t' lulier? der proph. Sacharja. (1528). Ziij''.
I'astnarht, f. selten fn.tznaeht (auff des
bocks zu Leiptsick anltBort, 1521. bj**),
fassuacbl (von den eewUifi vnd IMan.
1 639. Eiiij*) , der Imeäge, mtf oHerlsi eptet
begangene tag vor dem beginn der fatten-
zi'tt : es »relK'i fiir diser laslnacht wol liynn.
aufj das riiiichriiÜich bwh bocks Emsicrs,
(1521). Cij**: wenn narren ynn der fast-
nacht so gangcllen gicnge es wol hyn. dat
andertnjl wulderd. hyml-prophelen.{\h2hy
Biij' ; Wullen also narren vnd die«5c fastnarhl
ynn solcher mumerey mit lau'ficn. da« &est
W9H ChrieU nMh feei etehen, (1527). I j*;
wie man einem zu gefallen zur faslnaeht jnn
der mumerey Ieufl\. das 5. H. vnd 7. rap.
s. Matthei. (1532). Pnij*. der herrn fasl-
nachU awleg. der ep. vnd enmg, eem ed/^
tietif efe. (1528). GGgiij^ m( 4er tOMiMf
quinquagesimae .
das tcort Imiirt mhd. gexcöhnUeh vas-,
vasenachl {vgl. mhd. wlb. 2, 301''), vsidialb
einige (Sehw^ellerwlb. 1,569. Wneker'
nagel toth, 324*. IKe i ^ a n d wlb, 1, 326)
die ableitung von fasle beztreifdn vnä an
einen zusammenheMg mit vosen denken. vgL
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FASTNACRTBUTZE 637
PASZ
dagegen Xarnke imiithd.wörlerh. 2, 301*'
witi Grimm wlb. 3, 1354. in der kuri-
schen mundnrf fflH mir rn^^rnacht» WtUmuh
Alberui; ih'-t. h I ■ lii't/eijHfl.
y«slB«ci)UiHtiej m. larva: wenn ein Eso-
l»us oder dergleichen liinia oder Taslnachl-
puls Alrgestellel wird. im. 5 , 269*. vgf,
auch !)iit7.p, ifo ein be/^j/ /ur rasznaclilsbulzc,
Fastnarbd^icti, horribHis. fratzenhaft: {der
bap$l\ hat Chrisiiiiii voriagl \n(\ ausgetrieben
vnd sich an si'iiie ^lal genaiil als ein lierr
« vod bal Itir das priesterüiumb des geisies
ein kindisches vrul nislnnrhtisch priesterlhumb
auffgoriclit. Jen. 2. 'MV'.
Vastnachtsblschef j m. unärhtpr bischof:
gleich SMC LT selhs ein faslnaiiasiiischofT vnd
UfueiiU vfNiiier«piiiefcilNM«e. (1533). Jj^
iMlHwItaclilHpf (fassnaelilscIiiiDpf), ».
fastnachlschers, faslnachtspan: der end-
chrisl zu Rum mit deinem Wort nit allein
nerrisch, szoodern aucli gleich spollich Terel.
alss wert es ftnnachUrhiropflr. grund vnd
«FSoM. (1520). mj^.
Fastiachtslarre , f. aueh fasznachtslarve
(*. bulzc) : wie künden myr hübscher fast-
nachUlaruen hcgcgcn dan soh Ii hndisynnigp,
lieffsichtigc prophctcn. vorderuny etlicher
arUekHi, (1&20). Aiij**: mich wundert, das
solch sUrck, klare sprnch Christi sio gar für
fastiiar(i(«il.trupn gehalten werden, von dem
bapitum iu Rome. ( 1 520J. Biitj" ; vnd kurtz
vmb alle ewn memeben lere, die yhr für
heyligthttm ballet» da sdtl^ ich mich
mit %mh des reyncn glaiilicns willen , euch
die raslnachlshinicn ntiizulzihcn. auff das
vbirchrisUich buch Lacks Emsxers. (1521).
hatBMbtspfaff, m. adMii^lttcA«r, /M-
icher geisilicher: ich sage aber mal, wo
wir «iclil vorhin on bisschofT vnd crrspm
reclilc prafleo sind, so wird vos der bisschoQ
vnd sein cresem nimer mehr au pfolfen ma-
chen, laruen vnd raslnachlspfaflen mag er
wol aus vns machen, von dar «finek«Unet*9.
(1533). Jf.
Itatenebtsplel , rasoachtspicl . fessntfcbt-
sptd, n. woU yhr rastnaditjspiel ausz dem
ernst inni lirn? auff das vbirchrisllich buch
bodu Emsiert, (1521). Jiiij*; wens fasl-
nacbtsspiel wer«, gienge der bosse wol hyn.
iraidsr 4. hyml. propheten. (1525). Ilj*;
da«< wir goll selhs nicht so Imrh gefurcht
vnd geehret haben, als dicso jrc nichtige
laruen vnd faslnaciilspiel. von der winckel-
metae. (1533).- üj^; di's leben auff erden
ist ein lauter rasnachlspiel. Hn ^nistl. schö-
ner trnnt. f ] ^^T)). Ej*; was hatf der iniflfd
sonst zu schatten auff erden, denn das er
mit seinem votck also gauckele vnd fasznacht-
spiel treybe? von ipe{{jtrAer«fterk«yf.( 1523).
Eiij'; die Vciiodifjjcr Hessen ein fasznachtspiel
ni.i'MiPn zur vcnirhiiing des keyscrs Maii-
uiiliaiii. lischr. 4 39''.
f astnachtäirBbm , m. vnd ist ciu rechter
raslnachlsmm, das sich einer ramen tbar, es
sey yhm blieben beslcndiglich , das er noch
nio gehabt hat. von dam bapttmm xn Aome.
(1520) . FjV
Vastnaciitsweihnug. /. hic ist nicht anzu-
sehen die faslnachlsweihunge ob er priesler,
diiiL-nii odder sonst ein heiligen orden habe,
es ist gauckelwerk mit dt n wryhen. ausleg.
der ep. vnd euang, vom aduent. (1528).
Ss G*. Eist. 1, 76\
fliteftcbtaicU, f. es wem scbadi gewesen,
wo dye uedel uur ander, lian bstnacbaieyt
wcrc nus gaogeu. anlworf «tijf iU liedel.
(1521) . Ailj^
Vasttag, m. dies jejunii : solt das ein fast-
lag Iieissen vnd ein angenemer lag des herrn ?
derproph. Sadkavju, (1528). Xj^, vor. tu
Jes. 5S. 5 ; fastagc, fcicri.ige von den con-
dlijs vnd i<irrhf>n. (15391. faslag /«r
fasttag, wie chrislag für cliri&llag.
Fast (vasz), n. vas, gefäss, mhd. var, {Ben,
3, 280^). oM. (GraffS, 727). der pl,
lautet bei L. noch gewöhnlich ^ taia fliM*
ahd., fasz, fasse, seltener fc«ispr.
t) vas, gefäsx, behällnis überhaupt: so
nim nu zu dir weilzen, gerslen, bonon, lin»
sen • hirs vnd speit md Ihu es alles in ein
fass: Esech. 4,9; wenn er ein erden ge-
fcss anrörel, das sol man ziil'rerlion , pthc.r
das hülUen fass sol man mit vvasscr spulen.
8 Um. 15, 12 ; bat nicht ein tOpfler macht,
aus einem klumpen au machen ein Tis zu
clircn vnd das ander zu ynolircn'' ll'!m. 0,
21. 1 Som. 10, 22 sUht das worl (die
Digitizcü by ^(j^j-j.l'^
FAUL
638
FAUL
ras.s , pl.) ßr das reiseffepäck 4M W Jli^a
xusammengpkommenen voUu.
2} dolimn, fasz im geiBÖknlichen sinn:
glaidi als eia vm, das man hyoQ vd4 her
roUeil. (He sieben punpsalm, (15L7). C5' ;
rin fis? jin (oAnt') wpyn , ein lasch an gelll.
eyn sertnon von dem n. lest. (1520). Biij'";
wo naan njost tu alle i>d.<e fasse Ihtii, da zu-
cpriageii di« aliea retflb. von dtm condl^
vnd hirchen. (1539). Lij**; buüger müssen
wyr Uu ersl werden vnd new fasz marlion,
ehe die weyaernd angeiiet. von beyder ge-
«foll. (1522). Büy^; w«im daa ftis lu i«er
dohnci vnd klinget, >o wird niehl viel drinien
sfiti. ledige re.sscr klingen WOl. tfllüdbefeMlie
predigten. (i:)33). Bij^
3j bildUch: vnd ein j^^licher wisse sein
f»a stt behallcB im heiligung vad ehren. 1
J%esM. 4i 4 ; M na jemand sich reiniget von
solchen Icuten , der wird ein gohctligct Tas
sein SU den ehren, dem hausbcrm brcuch-
lieh vnd su allem guten wercke bereitet. 2
fKm. 2, 21 ; Paulus das ansserwaleie vasx.
eyn vrteyl der theologen. (1520). Aij'.
4) oft gebraucht L. die red^-nsart i\cn\
fanz den boden aussloszen , einer sache mii
ßinm mal« «in tni» machen, vgL boden 4 :
s. Paulus selbs nkhl sagt 'allein der gind»^,
sundern sobffltets wol prübcr crmis vnd slös-
set dem f.is den boden aus vnd sprichi "^on
des geseUü werck'. ein sendbneff von doi-
UMfMlkeii. (1530). Cij^; darftlu sagen, das
goll nicht golt sey vnd die aposlcl vnd chri-
»tenlifil nirfü rerlii lere noch gleiibe, so
haslu gut tiiun vud nicht besser» denn stoüse
mut vdHend dem fass den boden aus vnd sage,
daa kein aulTerslehungp kein binel noch heU,
kein IcufTtd nocli lud nocli sünd scy etc. das
15. cap. der ersten ep. s. Pauli an die €o-
riniher. (1534). Jj^ er wird so lange au
den reiffen UopITea» das eins nuds dem fas
der boden ausspringen wird, verantworiung
der auffgeleglen auffmr. Id 4'.
wolan last mir das eiucu weisen, seniUen,
gedulligcn fursten sein, ein ander bette sich
SB de» biiicboueB geei|^ vnd das fas in
einen hauffen gcstosscn. von 4ni COMÜ^
vndkirchen. (1539). Kj^
Fnnl, comp, lauler vnd feiUer, in dßff^el-
1 ) in Verwesung sich auflös
verfault, morsch, verdorben, schlecht.
a) ein fauler bombart. von den schliuseU.
(1530). Eiiij**; einen faulen wind faren las-
sen, ein teidderruff vom fegefeur. (1530).
Kj' ; wo er (der rabe) :iuf!' rin r,iiil ns«; binipt.
sitzt er drauff vnd fn&sci. vber das erste buch
Mose. (1527). YHij**; der ich doch wie ein
faul ass vergebe vnd wie ein kleid das die motico
fressen. Hiob 13, 28; vnd er {Simon) fand
o'mon r.-iulen eselskinbacken. rieht. 15, n
{das hebr. bedeutet: einen frischen e3>ei:>-
kinnbackm); die bolAning dca verachlert anr
zeit der not ist wie ein fauler san vnd glei^
ti n lrr fiis. $pr. 25, 19; ein ftul sawer
bier. posi, 0 528). Ji 5\
b) von holz, bäum, fruehl: er achtet eisen
vrie alro vnd erli wie Eni bolts. JKob 41,
18; des gleichen thut, der da schifTen wil
vnd durch wilde fluten 7iirarcn gcdencket
vnd rttfl'et an viel ein feulcr holtz , denn da«
»chiff ist darauif er fecet. toeisA. 14, 1 ; eia
jglicfaer guter bawm bringet gute Mebie;
nbcr ein fauler bawm bringet arge frücfate.
Matth 7, 18; setzet einen faulen b^iutn, so
wird die Irucht faul. 12» 33; faule, wonn-
Stichige cpITel. efflidka mUm jnnedi^fM.
(1533). DiJ''; faul» WormsUchig vnd ver-
dorben ubs. das 14. «ml 15. €a§, Mimmk.
( 153S). Nnj\
c) abslracl, nichutaugenä, unnüli, schlecht,
«cAol; lasset kein faul gwdiwett aus ewrem
munde gehen. Epktt, 4, 29 ; faul, lam, scbd
geschwelz. das diese wort Christi noch fest
stehen. (1527). iij'': auffda^ ich nicht auch
zum aehwomer werde vber ao losen, finden
ftalsen. abend, inj*; aulTdaa idi nicht den
lescrn mil solchen f.'iulen, In^rnn Izoltcn die
(zeyt ver:;pldjch raube, das Jhesus ein ge-
liorncr jude seg. (1523). AiJ*; da gdtets
wol bin, daa ein gut geset mil faulen besiaa
den andern vmb sehen oder /w i nuig nüsse
efTe vnd nerre. tcider dini bischoff zu Mag-
deburg. (1539). Ciiij*; {der teufet) lur
groaaer Sicherheit vn& nerret vnd eflelvK
solchem faulen dentelwerek vnd geackd-
werck. das diese wort ete. (1527). dij';
was aber diese faitle folge ventiA?, die liie
Ecülauipad uiachl . . . hab ich droben dem
Zwingelgoug gezeigt. «omobandiMlClrML
PAOI.
m
PAULBHZBN
(152S). qüj*; voU ob sie wolleo eine fawle
gloM rorg«b«p. d» wUdemiff vom fege-
feuT. (1530). Gij*; wie wol es eine »cer
f nilf ("inrcdn ist. vsider den wucker z\t pre-
digen. ( 1 540). Aiiij*; dnrumb ist diese auä-
fluclil der jaden faul vnd dazu ganlz icslcr-
lich. von den jüden vnd jren lügen. ( 1 543).
Ljiij*: es gillt hie nit losze, faule, vnge-
grondle auszrcde tichlcn. ausleg. der ep.
vnd euang. vom chrisUag. (1522). qqqiiij'*;
lierliog Georgens «ntiiHiOldigung ist aus der
massen kalt , faul vnd lose, von heimKchen
vnd gettolen brieffen. (1520). Pj''; dein
liloszc mltones wil ti-li nuch <tf seyn zu
fawl vtul Iflgcn nichts, auff das tbirdirisl'
Höh buch kodu Emotort, (1S21). JiHf ;
dt» ist noch viel fauler, dt sie für solchen
Icxlon nirf»pn Idcibon mftppn, geben sie für,
gott j-cde VOU sich, die dreysyv^ola. (1538)*
EiiiJ^
d) (forn ftedtoil HA L, der mpenöm^
liehen redensart *cs Ihul faul, Ibut nur faul*
für leid , weh ; es ist sonst ein verdrieslich
vnselig wcsen eusscrlich anzusehen vod ibul
faal jmerdar in siUea in fahr leib« md gnts.
«lim. 6> 862^; dergtnUen weh narren, fus-
schemel vnd asschenprodcl sein, dns ihtil
auch wehe vnd faul, austeg. der ep. vnd
evuing, von ostem etc. (1544). OG''; es
that fiinl seine ifinde bekennen. (Mr. 104";
— dl müssen sie schamrot für werden vnd
thui jhn (ihnen) faul, da^ «ie mit nlTcntlicher
schrifll vnd golles wort für den kopff ge*
slossen werden. «eranlieorlNn^ ier auffge-
tegUh aMÜfriir. (1533). Bj^; nu wils vns
faullhan, das ntirli Ix'sc zeit vnd vnfricde
kihiipt. eine heerpredigt. (1542). Fij' ; las
es dir nicht faul thun, das du auch ein ivlein
slOek solehes leidens jm nach tregst. ausleg.
der ep. vnd euang. (1544). Lj**; solchs
plfifliTii^^ deutet nn Christu!* aulT vns, das
wir vns nicht lassen vcrsdimahen noch faul
Ihim f ob wir vmb seinen willen vnd mit jm
jnn der weh mOasen clwas leiden, ioi 14.
vnd 15. cap. Johannis. (1538). uuuiiij*;
es wurde den hofjunckern sehr faul Ihun
vnd sie hart verdriessen. tisciw. 177'.
2) ^glmvm, segnis, iräge, «ddk« Aed^
lung jedach ahd. noch nicht vorkommt : a)
eilet vnd seid nicht (anl zu »eben, das jr
komplda.s Jand ciuzunemen. n'cAl. 18,9; alle
jre wechlerslnd bünd . . . sind fsal, liegen vnd
schlaffen gerne. Jes. 5G , 10; ein fauler
mensch ist gleich wie ein i in , di r im kot
ligt. Sir. 22, 1 ; die Crclcr sind jnier lüge-
ner, büse tbier vnd faule beuche. Tit. 1.
12; warumb leiden sie solchs von einem
faulen wansl? tm'der d<u bapstum zw Rom,
(1545). ein faul, rugcsam, gut leben.
hautpost. {WiUenb. 1545) winterleU. 50".
mAtkunUoUdi : gehe hin inr ennneissen,
du fauler, spr. 6 , 6 ; der faule begerd vnd
kriegls doch nicht. 13, 1 : !(t wv^' iles fau-
len ist dOrniclit. 15, 10 ; em iaulor wendet
sich im bette, wie die Ibilr in der angel.
26, 14.
mhd. vAI {Ben. 3, 434^), oM. fAI {Oroff
3, 494), goth. ful^.
InilhcUCj n. beU ium ausrulien: wir
Christen sollen vns gewehneo, das grab nicht
anders denn als ein aanllt fanl- oder rage-
bctlc zu halten. Jen. 8. 409*.
Vanlhetlcben, n. dim. des vorigen: die
Römer haben jrc faulbeiiicben. tischr. 433".
ftalhntcn, m. /onfenter: da dreheal dn
dich mitler weil hinter dem ofen vmb vnd
wendest dem teulel einen faulbralen« Bt$L
1, 488*.
Fanlen, mhd. vQlen [Ben. 3, 435''). ahd.
fAlen (Irra^S, 495), doehnmr im dor ersten
bedeutung.
1) putrere, pufrf.scere: wie solt aus sol-
chem leib etwas werden, der so vbel stinckel
vnd faulet T da$ 15. cap. der ertfMep. a.
Pauli an die CorUaher. (1534). eÜQ"; fau-
len \w\ verwesen, ebend. cij''; ein linllz
das nicht faulet. Jes. 40, 20; es faule! jin
[Merodes) sein geuiecht vnd wuchsen jm
roaden drin. Jkraipoaf. (IFittMil. 1545) /e«f*
teil 2r.
2) pigrescere: daniinl? ;«[ liic nicht zu
faulen vnd zu schlalTcn. ausleg. der ep. vnd
euang. von der heil, dregkönige fest. (1525).
Viiij*. «ntofnntfoM; das wapen des Kedits
sind die gulten werck gegen das fressen,
sauflen, geyten vnd fawicn. ausleg. der ep.
vnd euang. des aduents. (1522). Cj*.
lAriMUmi. der /au/Aei( /irohneii; enzen,
ahd, enitAn, isl nUailiMjr, oder dmfbei faul-
ensen n» e<iie i «MMHieiislejMNif «m faul
uiyiii^Cü Ly Google
PAULBHSCR
640
PAUST
Itintzcn gedacht icerdtvt'' \L. bringt es we-
nigstens damit in rei !>tiul\i)ig • f luIliMilzeii
yin bclt vnii kamerri vnii ^cyi vnzUciiUg seyn,
da« wl des fleischs wolliut vnd kflUel sucbes
mit lang schlafTen , mil faulen luntzen , mit
allerley vn/ndit vnd schanilparkeyl. amhg.
der ep. vnd euang. vomaduenl etc. (ID2bj.
AG"; Tressenn vniid sauflcn , rawUnUeen vnd
geylleD. omMhg. 4tr tp. md euan§, des
aduenis. (1522). Biiij'; vniiUlze leule, die
wi(l«lcr zu wehren nocli zu neeren difMiPii.
soodern nur zeeren, fauleuUen vnii mUssig
gehen können, ob kH9§9lMU$ «le. (1527).
Pj*; silzcn sie (die Jvdtn) die weil hinter
dem ofen , fanleiitzen , pompcn vnd brat<»n
birn. com de« jüden vnü jren lügen. (15 IH).
ej*; da heim aiitTiu polsler siueu vnd faul-
lenlten. randgi, mu RMh 2* 7.
fMdemer. m. homo itgiiU: derfaiilenitcr
aller adain , der nicht -gerne erboxoi vnib
«^pyn brud zti rrwerbcn. von kauffdULnd'
lung vnd Wucher. (1524). Jtj*.
VanlfrÄsiigj faul und gefräszig: ja mii
der weyse warde keyn bendel eulT erden
hteilMsn , wurde eym IgUcbeu das seyne ge-
nomen odder abgcborget werden, vnd den
böspn f.inirrpssippn die thür aungptlian .illes
zu neiiien. vbt-nd. Biiij''; ein mdssiger faui-
fressiger bmder. die hi. onftoorf. (1533).
Fiij'': die bunicln, das vnlüchtig, faulfrossig
vnziter. der 101. psalm. (iri31). Jf; die
rcgiraent wollen nii lil and dem |>olsler ligen
vnd rügen, uder liinder dem ufen filzen, wie
ein faolltessiger, achlefTeriger rttdde. ebend.
Qiij''; wider eines solchen gewaltvnd maclil
sind wir volle leiitschen faulfressige seuwc.
lischr. 420''.
. ^MlglMkig: also isl diese predigt ge-
sehehen, das sie gesand wurde gen Babel
tu vermancn die vngloubtgen odder faulglpu-
liigcn \nd lM'iiloj.«<igcn odder auch vcrslo<;kl«'n
juden. der proph. Sacharja. (152S). Kj\
Vailkeltj f.pifpiüa^ tnAd. vAlhcil {Ben.
3. 435): Taulheit bringt achlafleu. «jpr. 19,
15; durch faulheit sincken die baicken vnd
durch hinlessige hende wird das batis ti ii 1-
fpnd. pred. 10, IS: vn«! isi i^»'v\is < vn
zeygen de.s geylz odder lau iiit-yt. von i^aujji-
hmiMung vndwudter» (1524). Jüj'; irag-
liL'il, faulheit vnd l.i>heit zum sacramcnL
vermanung zum sncrament. (1537). Biij''.
Fänliglick, ade. piyre, van fjulig au»
nuUicfa, tnJUL vftUleb: die wissen vnd deo-
cken nicht« wie ein hoher goUes dienst es
isl, den sie so schändlich vernctilen od'f'r
so feuligbch verlassen vnd verseunien. «umwu
des duülL htm». (1533). Aiiij''.
rnnlkclt» f. was faulheit. «M. vAlkeit
(Hen. 3, nr)"): das nlles werel yhm wo!
die fauikeit. der i 12. psalm. (152G). biiJ^
Vulrcgcn, m. ein verderblicher regen:
gehorsam ist aller lugend kröne vnd ehre,
aber wenn faulwilz drinnen erfiltulen wifd,
so bat sie der inellliaw , oder wie es Jesaias
(18, 4) nennet, der faulregen venlerbeU der
101. jwa/m. (1534). GiiiJ".
Nidtbitigf fthf^yoff arbeilhatseitd: wir
II men. elenden, schwncbgleubigen vud leider
roditp fni^ioiL'i, (h-; ist fanithptlige chnsles.
von den cmcilijs vnd kirchen. (1&39).
biüf.
Faulwifs , m. polypragmosyne: es ist da
gemein lasirr Mid schedbcho vnlugent in
aller well . . . vnd heissl aull grieciiiM h [>oly-
pragmosync. viel zu schaffen haben, da iiithi.<
befeJben ist, vnd da lassen, da vid befelhei
ist, die latinsrlicu heissens Toris sapere. deni
de?5ipere, ich wils die weil fnnhvifz nennrn.
der 10\. psahn. (1534J. (iij' ; jiingker faul-
wilz gar klug i%l vnd viel tu schafTcn hat.
da jm niclils berolhen isl. aber was in ke-
ftdhcn ist, das slinckl vnd ekelt jni. ebend.
Giij; er HMiKvii? ;H-hi''( seines ilmns vnd Ut-
felhs niclil vu«! itci^uiticrl su Ii für grosser
klugheit mit andern sachen. efremL Gii^
vgl. verfautwitsen.
VmsI, f. pugnus, die geballte hand, mhd.
vi\sl {Ben. 3, 44S''), ahd. lOsi {Graff X
726): daruiub soll cyn fursl al>zi) seyueo
gewallligen verlrawcn vnd sie lassen schifte»
das er dennoch den zauin ynn der faust hf-
hallte, von vcelilicher vberheyt. (1523).
Kij* \ vnü nanicn das scbwerd cur faust, tUs
yhn nicht gebflret, ein eemdehri/^ftem im
harten buehUn. (1526). cj*; dantmb autf
Hanid nicht rdlcin ein kflncrhell sPin gewMt
nnl der lausi, sondern aiicli ein freier kerl»"
niil der zungen. der 101. pMaim. {\b3ih
Sj'' ; wenn sieh menner mit einander hadtfs
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FAUStHAMMGR 641
mnTBtt
vnd eitler schiebt ilr n andern mit einem slein
oder mit einer tau.st. 2 Mo*. 21 , 18; da
speiclensie aus in sein angeiiehtvnd lehlugen
jn mit feusten. Matth. 2G, 67 ; gelobet sey
der herr inoin hört, der meine fn iide Jerel
streiten vnd meine feuste kriegen, ps. 144, 1 ;
wenn wir von jnen hören werden, »o werden
VHS die feuelr entsincken {wutih und Jfcro/k
swr gegeuwehr schtcinden). Jer. 6, 24. re-
äentarten: in <!ic hu<i Im-hen, in sinu gau-
dtr^, rieh im *UUeH worüber freuen, nur in
übHm «iim.* setoen koplTwird er sehtttteln
vnd in die Taust lachen. Sir. 12» 19; wenn
ich liisl helle mich an euch zu rechen, so
niiirhr trli ifrt ynn dif; faiisl lachen, ervia-
Hunye zum Irtde. (1 52Ö). Aiiy ; and üiiü der
lMip»t abermal etwas habe jnn die Taust in
laciien. naamunge an s. l. deudtchen. (1531).
Fij * ; wenn er (der leufd) vns dahin bringen
kiJodl, das wir vns tag vnd nacht darumb
gremelen vnd betrabeien, das die weit so
tobel vnd wttlet wiiler das euangelioii, so
lachet er in die Taust, das \^.vnd 15. cap.
Johannis. (1538). Itt iij*; wir wOllen
jres kidgeus in die taust lachen vnd jr zum
sehaden spotten, wider Ham WwtL (1541).
Mj*; dieser finslernis hat der bapst in die
Tatisl geKichl. tischr. IGQ*. sich wie fausl
vnd attge nennen, d. i. schlecht, wenig: das
sich missa vnd opfTer zusamen reymen wie
fausl vnd aag«. mder äie hjfml. propKeten.
(1525). Hj* vgl. auch auge 17.
VustluUNiNer^ m. mallms bellicxis : Jotian
Uolio von der newen kirchen schlugjn {Hein-
rich von xütpken) mit -emem faustharaer.
Jen. 3, 41*.
Vaistretht . n. jus manu assertum , die
blosze geu alt: nichl faustrechl , sondern
kopü'recht, nicht gewall, sondern wvisheil
oder vernunlh nius regieren, da* man ik^
der sur schulen hatten solle, (l 530 1. Eiiij* ;
in Chrisius reiclt i!=t kein schwert noch fausl
n!clit. hauspost. {Jhena, 1559). lÜO'.
ranstrichtcr, m. H^frithUr, der mU
der kaind die todetttraf» wtUriäunde: ein
richlerain[)t ist ein kiisllieh gtUlh'ch ampt, os
sey derniundritliler oder faustrichter, würhcti
man den schartTnctiler heysl. ot> kriegs-
leuUeric, (1527). Aij».
liialMbirert, n. sein (CAris fj) relcb nichl
DwTx, WOfUrblick.
ein faiistschwert ist, sondern ein schwert
des gelstes vnd muttdes. Eisl. 2, 473*'.
Vtntotange, f. md die btlrger in Stedten
Israel werden er aus gehen vnd fewr machen
vnd verhrcnnpn die wollen, schild, tartschen.
bogen, pfeil. fauststangen (vulg. baculus
manuum) vnd lange spiesse. XimA. 39 , 9.
fMhc!> t. firehel.
fechten j pugnaref praet. bei L. noch
facht für focht (r<//. anf^i hten), mhd. vPhti»n
vabl [Ben. 3, 310), a/ui. TdiUn fohl {üraff
3» 442).
1 ) gewühniich inlramiii c : a) ich fedite also,
nichl als der in die iiiflt streichet. 1 Cor.
0, 2f); der da licljlel vnd fpilslreiche thul.
der schiebet vergeblich in die luüt. randgl.
s» 1 Cor. 9, 26; das ist der krieg in diesem
geistlichen reich, das man lichtet vndkeroplTet,
wie man gerecht werde oder from bleibe.
der G5. psalm. (1534). £iiij^
b) mit praepotUhitmt ich wil mit uieiuant
drob fechten, «e» Am/^ondfim^ vnd
u>ucher. ri524). Fj''; ^vyr fechten nichl mit
fleysch \nd hlut, sondern mit den geystlichen
bdswichlen yn der hitl'i. das ander teyl urid-
der die hyml.pl uijUeien. (1525). Bj*; wies.
Paulus mit dem leuffel kempfet vnd ritterlich
facht, die ep. des proph. Jesaias. (1526).
Pj''; habich menschlicher meinung zuEpheso
mit den wilden thieren gefochlen? 1 Cor.
15, 32; hat er dennoch sein leben langk mit
dyszem lasier Ixu fechten, von den guten
tcercken. (1520). WW'}*", — worauf? antwort
nu der geist oder Widder wen licht er ?meimttu
auch, das er bey synnen sey, der Widder
Luther fechten wil vnd fichl widder niemand?
vom abendmal CAmli.(1528). c ij '• : crhinlH
mit dem kopll an jn vnd fichi lialsslar-
i iglich wider jn. üiob. 15, 26; was ist
dann, das man wider den ström fechten
wil. de Wen» kr. 2, 674.
_> I sflien transitiv im sinne von anfechten,
bekämpfen : das fechte ich , das d. Csrlslad
solchs alles nicht alleyne on allen grund der
schrüft vnd text an diesem ort seist, sondern
will auch durch so!chen hohen geystlichen
sf!ip%ri ilpfi rpchlen ^-chrillHii'hpn veslfand
Ulli gewall demjitten. das ander legi widder
1. hyml. proph(Bten. (1525). Jij^
l^htcr, m. gladUaor,p»gnaU»r, k^mpfer,
61
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FECHTIIEIsm 642
FEGEFfiUKB
«MTvehUere (Ben. 3. 312*), akd. föbliri
ißrait* 8» 445): sibe «U, no gebt es de«
trtincken fechtern, die das sdiwerd hcy der
schnpyilpn vnd den spiesz bei «Icr spitzen
fas»€Q. au ff das vbirchrulUdi buch bodu
Smtstr». (1521). Cj*; wie butu »so ein
leyiier rechter? wiebaslu szo ein fcyn gengle
th;ni mit rirm honim|>len Fechter, ebend. Fiiij *
CerbtMf.ister, m. lanisla, lehret der ft chi-
kuMl: er schUUel seiae kuosl nicht autl
wmA heiraii wie jeur fechtneiiter iliet.
hauspoU, (Aeiw, 15591. 458*.
Fedfr , penna, mhd. veder, vMerc {Ben.
3, 287 ahd. fttdera (Grafl 3» 448)» L.
1 ) alt kSrperiMse dtrvöiH: die feddera
lies prawen sind schöner denn die flügel vnd
Teddern des storcks. Hiob 39, 13; ein
grosser adeler mit grossen Uügeln vnd vielen
finldeni. Jteee^ t7, 7. Merker gtkSfim
folgenit t^UMarien: federn geben* wie
haare lassen, v^luxt leidfn, xui(Kaden kom-
men; vud sie besorgen doch, wo es zum
coacilio kerne, sie mttssten fedder geben oder
bar lesien. tatM§g §bu mtuehmi, ( 1 538).
Aij*. federn lesen, schmeicheln: ein vber-
trelter vnd schaicksheilige hat solche fahr
nicht, sondera kan fedder lesen vnd obren
krawen, reden vnd .lbon, was man gern blfret.
iler 101. psalm. ( 1 534). Jiij **; szo wollen sie
nur die feddern j.'*»lf"!r.en haben vnd milfuchs-
scbwenlzen vbirwetldell seyn. atisleg. der
ep. vnd euang. vom d^rislag tic. (1522j.
nnnii^^^ die federn niedencfalagen, sieb
ilmfllb^fen: vnd müssen alle für gott die
fpdd»'rn nidderschlagen vnd fm werden, da^
wir zu der Vergebung kommen, deudsch
coieeb. (1529). Sij*; lieber berr, fOr der
weit bin icb wol vnschaldlg . . . aber fnr dir
mtiü ich warlich die feddera niderschlahen
vnd niicti selbst aller dinge Siir schuld be-
kennen. Jen. a, 41'*.
2) alt sdireibwerkxeftg , nim^ftier:
wilebs mir nie yiin synn noch fedder gefallen
ist. grund md ersach. (1520). ni ij' ; irh
wolle lucht mit linlcn vnd feddern zu dir
schreiben. 3 Joh. 13; so bOre icb wol,
MMor glaube «lOode aufl der dinlen vnd fed-
dern. das ander teyt widder die hytnl. pro»
pheten. (1525). Ciig**; damit icb du oicbl
geaclKel werde, als wolle icb solchen friiie
odder vertrag mit auinen tomigen bnebitabai
hindern, wil icb meine gescherOle feddem
die weil bey da? linlrnfas nider legen <ii>
kl. antuMtrl. ( 1 533). Aij ; der leufl'el hat cm«
harte fedder vnd seersebarfe Unten, ^die*
logus» (1545). Aij ; icb kenne meine raucb«
feddern also, das ich sei» dcmiitige scbriHl
im lii helle können aus meinem tiulenfas hnn-
gen. ton den concilijs vnd kirchen. (l 539).
Kj* ; elliicbe den grind an derfJt WeUikr.i,
611: dm) feddera, ettiiche die gicbl aa
kriegen, originaJbr. v.j. 1 f);^r> im gesamml-
archiv iu Weimar N.pag. 10^1/. 42. I. e.
Vedcrbana, n. damb ist die Utcb cfa
mundbawu, nii cyn fedderiiawss , demiiri
Christus Iziikimfn ist das cuangelinm münd-
lich predigt, das tzuuor schrifftlitii ynn Afi\
buchen) vorporgen lag. aussleg. der ep.
enong. ist «Aienlt. (1522). Fiij*.
PcMta»|if, m. federkrieg, seriplonm
certamen: vnd wolt nicht p:rrn , das e. f. g.
Sölten mit mir ynn den feüderkampf komeD.
de WeUe br, 6, 274.
MflrMi (feddeflin), n. Uefae ftdtr:
ob mein fedderiin oder zaipfennig nicht so
IrelTlich pleii^sen \v*inle für der wellt, ab
yhcner. der U2. psalm. (1530). Hij*.
ffiem (feddern)» xitr /Mar greifen,
schreiben (T): weil sie denn dis alles aieue
furhitt licgorn vnd ich geneigt hin. wo es so
frniiidli h vnternander fiirgenomen wird, i»
ieüdern, sobill icUu.s.u). Burkhardt 121.
elneinulertSiell^ftfingf firlnini «mltrdi^-
sem worU ems de Welle br. 2 , 337 , wo je-
doch das original foddem (d. i. fordern ^ hnU
Vedcrwnt (federwad), f, federgeuani,
fe4»Mf*: da (fo ttolie m BtUMtm)
wird weder spond, leinlacb, politeri kmaea,
noch federw.id [jcwrst sein. hau^^tU {WUi'
ienb. 1545). tctnierteil 16*.
lederwisch (federwasch). m. ein tum
obwiMben Ebnender §ämiefiUgel: das niaa
mit einem fedderwüscb hiaa^b keren kündif.
irider das bapslum zu Rom. tt54'»). Vj',
t^egffener, fegfeucr (fegiemj, n. pur-
galoriwn, nätd, vegeviur {Uen. 3, 3S3)>
ein widderuir vom fegefenr. Ülel eiMr 1 530
erschienenen schrifl. in der schrift selbst,
bemdbl, me amek m omieni Schriften Ii,
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FtÜfcN
643
FEIBR
A'e tekrd^nmg fogfeur; midi halt ich be-
schlossen, es sey oin fpgfewr, kan aber kei-
nen andern ak/*> tu ;>chliesseD. ^rund i'nc
vrfooA. (1520). u ij ; die Seelen ym fegfewi
«da ml tielMr xhrar seliefccyt. von allen u
reden. «MI. o ^^^
fpgen , purgnrf, ^rhön, glänzend, imtber
machen, mhd. vcgen {Ben. 3, 288
1 ; das sch wert fegen , polieren , blinkeRd
madun: das scbwert isl gcscherfll vnd ge-
fegt* es ist geseherill, das es sdilachten sol,
CS ist gefegt, das es blincken sol. KiseJk. 2 1 ,
9. 10.
2) gold fegen, läutern, reinigen: vnd wil
dasselbige drille teil durchs fewr führen vnd
lentern» wie man stiber lealert» vnd fegen
wie man gold fegeU Soeft. 13. 9.
3) das licht fegen vnd hülsen, ierfnfh.
Sacharja. (152S). OÜ'.
4) die ohren, das liirn fe^'en, reinigen,
säubern: wenn Christus redet, so sol man
beyde obren fegen, läeftr. 87 ^ ; heysse yhn
iiyessworU ncmen» damit er das gehyrn
fege. ep. 9. Pelri gepredigt. (1523). Kj'';
uiau würde gewuslicb Hysze wortz den gc-
pielern an danck schenken, das sie das hyrn
fegten. «onweflifefterv^erMI. (1523). D^K
5) den ufen fegen : er (der topf er) mus
dcnckcn, wie ers fein glasurc vnd früo vnd
i»pat den ofen f^en. Sir. 38, 34.
6) die tonne fegen : er wihi seine tenne
legen. Mauh. 3, 12. £tie.d, 17.
7) a>rlir r»«gen, kehren, icegtrisrhen:
sie sollen auch die aschen vom altar fegen.
4 Mos. 4, 13.
8) vnd fegete die sUlIk vnd pfamn von
solchem ireudel marckt. vermanung an die
geistii i hen. ( 1 530 j. Bij * ; darnach wil ich aacli
rcuchcrn, die luflt belflen fegen. Jen. 3,
430 aus der visachen haben wir vns dis
bttcii* (di§ fab§Ui Auapi) llligeiiomeB tu
fegen. Jen, 5 , 269 ** ; was sonst nutz vnd
nifht schedliche fabeln sind Wüllen wir mit
der zeit auch, so goU wU, Iculcm vud fegeo.
6, 270-:
9) sich fegen, sieh reinigen: es {^'hiwel
vnd glinl/i noch tiil alles, es fegt sich al>cr
allesz. grund vnd rrsach. (1520). c iiij ''.
fegen > n. subslanUvitcher inf.: wyr
• fdurden sokbs fegens vnd creutzs tcgiich
- wo!, ep. «f. petri fjepredifjl. (1523). Ciiij*.
f egfeariscil I purgalorius: wenn sie an
- deo fegfeurischeo messenjarmarckl abgetbaa
I baben. wrtiM, to da heUmu (lb38). Q*.
Pegopfer, n. piaculum: fluch vnd fege-
. opfler. das IQ. cap. Johannis. (1538). Pj';
wir sind stirls als ein fluch der well vod ein
regopdier aller leute. I CSsr. 4,13. in der
randgl. xu dieser sleUs mtklärl L.: Ilncii,
aufl' griechisch kathnrma, fegopfer, peri>-
pscma, latinrscl) |iiaculiim, hies ein mensch,
der ein solche büse thal bcgaogeu iiatte,
das man msiMt, gott wOrde law! vnd'hale
darumb verflochen vnd verderben, danimb
wenn sie dcnselbigen abthetcn, tneinelcn sie,
sie helteu den fluch woggelhao vnd da^ land
gcreittignt. ankber flndi wir der prophel
Jonas , da er ins meer geworfen ward, au
weilen nanipri sie auch einen vnscIiuKligcu
menschen, wenn grosse (»läge im lande
war, vnd meinclco, sie fegelen das land von
solcher plage mit solebem tod oder opfl'er,
wurflcn jii ms nieer vnd spnehen, du seiest
vnser fegopffer, das wir genesen vnd erlöset
werden.
Ifegseele, f. eine im ferner vtrweümde:
dieser arückcl Ist falsch, vncbrisllieb, den
fegseelen tzu nahe vnd kelzrisch. eyn vritjß
der iheologen etc. (1521). Cij*.
fehdebrief (vhedbriefi)» *<*• schrifUiehe
ankündigung der feitiiidMft: mns er ia
herunter, heber so scbidkt yhm doch snnor
einen vhedbriefl*. das er ewcrn gr^iii-iiinoii
Tarn \ nd i!rcw(»n rrf.iro. ef/n brieff an den
cardtnai cnbuchoff. ( iöJUj. Aiiij ' .
fehl , m. i, ML
Pehlen I s. feilen.
Pehler (Feier), m, error: so ists auch
eiu feler, wo es schuu wurde der uiassen
angennuimcn. de WeUe br* 6, 127«
»Bier, finr, Cure, f. mhd* ftre (Am. 3,
325"). ahd, ffra {Graf 3, 683), m» Inl.
ferii (feriac)
l)ofttMi, ruhe: hye musz luan wismCO,
das sabbat anlf bebrebiBh heysset feyer oder
rüge. VON den guten werken, (1520). Jj";
saballi, das ebreisrli worl , !ieyst rugc odder
feyer. vhrr dnaf'rfle f>urh Mose. (1527). Uj*;
die feir des lands. Ö Mos. 25, 6; weon jr
81*
L/iyiu<.Lu üy Google
reiEBABEÜD
644
FEIG
ins land kniii|)t, das ich cucli gelten wenlc,
so sol ))as Itirid seine foire dem lierrn feiern.
25.2 ; im siebenden jar sol das land seine grosse
feier (1530; feire) <l«in herra feiren. 25. 4.
2 1 feierlag : meine feire (pl.) haltet. 3 Mos.
19,30; man hiell weder sabbath norh andorp
gewOnliche feier. 2 Maec. 6 , 6 ; der hei-
ligen feyer halten, ein» •«rfeM. (1528). Eij* :
e» sollen auch die feier jnn der carwochen,
grdnilorrising vnd o,nrteit.ip . ßt'liallen wer-!
den. vnterrichl der visitaiom. (1537).
Kiij''.
Hknktmi, m. feyerebend machen, sh
arbeiten aupwren. deudsch ealecfc, (15S9).
Dij'' ; (go{t) hals sclmn t)i'Sf)iIns«;en, er wolle
dieser well nach diesen GOOO. jaren, die sie
nu schier gestanden hat. jreo reierabend vnd
ende geben, miilaf . dtr 9p, xmd mumf.
von ostem ele. (1544). q iij*'.
VeierJaJir. n. annm requielionis , das
saltbathjahr , in tßelchem die aecker und
wMerge nngebmü Ktgm kMben «MtslMi.*
die weil es ein feiriar ist des lands. 3fos.
l>r>. :s ; vnd du soll sden solcher feiriar sie-
liiMj. 25 . 8.
Feierklrld. n. veifi« «olcMnu, lumca,
«loto: vnd gab jnen allen einen ji^cfaen ein
Teierkleid, aber Benjinnin gab er drey hundert
silberlinp vnd TflnH' feierkleider. 1 Mos. 45,
22; drcissig feirkleider. riehL 14, 12. 13.
ftk/m, fsiren. mhd. viten (0«n. 8. 326*).
M. ftr6n (Gmff 3 , 666). leU, feriari.
1 ) intr. ran arbeit ruhen : feyren , das ist
milssig 'sfp{jf>ii von der erbeit. deud'^ck ea-
tedt. (1j2Hj. Dij' ; vnd doch zuweilen des
heupts znneiMbonen mit der grosaern erbeit,
die Propheten voHend sauerdendschen, rügen
vnd feiren mti«. das schöne confUemini.
(1530). Aij* ; sihe des volcks ist schon zu
viel im lande vnd jr wollt sie noch fetren
heisaen von jrem dienet* 2 Mos. 5. 5;
spclis Inge «nltTi cr?)pilen, am si(»I)<'iiden tage
soltii fpirf^n, beide mit pllilpreii vnd niii rrndleo.
34, 21 ; ja denn wird das land Icioten vnd jm
seine feier gefallen laseen, eo lange es wOste
ligt. darumb das es nielii feieren kund, da jrs
snlllpt ffirrcn b<;<;rn. 3 Jfo;. 20. 35;
war das siebend jar, darin man die felder
muMte feiren lassen. 1 Jfnee. 6, 49. nicht
feiem drifeki ifetto sitMitr rtuihn iMtf^
keit ans: die soimo r^^yfpt gar keinen tag
nichl. rfter das erste buch Mose. (1527).
Hj'" ; er (der leufel) feyerl nichl vnd schlefll
nicitl. dof dleee teorf Chrwft nodk fut «f«*en
ri527). aiiij»; der leuifel meinet esmilr rn i
vnd trit weHicli aiiff die lioinr vnd \IT,
feyerl nicht vnd i&l niclit iaiil /n vprd»'rben.
der proph, Stuttarja. ( 1 528). Miij* : wo er
(der (et^el) nn gewinnet mit der Ingen . da
fr-vrf'i vnd seumet er nirlii, orfnL' 1 mii dem
monl hinnacb. vom kriege widder d. T.
(1529). Dj'' ; der glaub rugcl vnd fciret nichl.
«ondcnlelafenieorlenDaift'dff. (1543). Ki^
2) If. a) einen lag, ein fest feiern, !#•
geh^n: vnd solt diospn tag haben rwm ge-
dechtnis vnd soll jn feiren dem herrn zojb
fesU 2 JfM. 12 . 14; jr haltet janeite vnd
feiret feste. Je«. 29, 1 ; dasz ohngeübr eia
hrfeM komm scy, die aposteltage sQ feyn».
de Welle ftr. 3 . 445.
b) eme person feiern, erheben, verherP'
Heften: also geloben wir jnn der taufe « das
wir ien herm Christum wollen ehren, loben,
feiern vnd anbiMop. der f^^.p^nlm. (1534).
Biij'' ; das ist gelles ewigs vnd leglichs lob,
das er sich der armen vnd nidrigen anoimpt
vnd nicht die grossen bansen vnd stdliea
lyrannen feiret, wie sie doch meinen. «i«r
(rosUichepsttlmen. ( 1 526). G iiij'' ; wmnirM
lesen wii , der lasse es hegen . ich bitte vsd
feycr niemand dmmb. efnaendfrnV/frondtf*
meischen. (1530). Aiij''; das heisst eine heil*
nisrhf* woltbat , daniinl) eim ni dtpnpn. iIj'«
m.in dir dafür danrken vnd dich feiren mflsse
als einen guu. Jen. G, 52''.
Feierttkgf feirtag, m. mhefojF. MttfmiMi
der sonlag heyst ruheiag ader feyrtng. to*
den gutenwerken. (1520^. Jj': nun seiowir
mit vilen feyrlageu geplagt, ebend. Jj'; so
man die feiertage vad andere mflssige tage
abrecbneu der 147. paohn. (1532). KO^r:
du soll den foyertag heiligen, deudsch <*«-
tech. (1529). Ay^; haltet meine feiertage.
3 Mos. 19. 3.
frig« feige, tfinidna, /Mklsom, ttft,
muthlos: wer mich feyg machen wil, mu»
nif mit higen mich angreiÜen. auff des boeks
Izu Leyplzik antwort. ( 1 52 1 ). a iij' ; ^
erschracken die forsten Bdom . zittern kM
die gewaltigen Moab an, alle ein woner Gaeaae
Dig'itlzedjj^^gggll
FEIGE
645
FKIL
iviiHen feig. 2 Möt, 1 5, 1 5 ; ganU PhiliMer-
lanH isl fcigr. Jes. 14. 31; denen, Hie von
euch vlu^rhlpihpn. wtl irh Hn fcip; herz machen
in jrer feinde land, das »le sol ein rauschend
Mal jagen. 3 Jfot. 26. 36; wekhw iich
rürchlel vnd ein veriagls herU bat, der gebe
hin vnd hlf il» <1a beiino . aiiff das er nichl
auch fieifict hrüder herU feige mache, wie
sein herU isl. 5 Mos. 20, 8.
mhd. vcige {Ben, 3. 289"), «M. feigi
{GroffZ, 432), dwsh mit anärer beMmg
flArf. n^niCrnff 3. 427); vii.l sie (diekund-
srhaffler) kaiacn bis an bach Escol vnd
schnilleu daseihs eine rcben ab mit einer
weindraiibeti vnd liessen sie tw«ene aun < i n • m
«lecken tragen, dnzu ;mrb granatei>frel vnd
feigen. 4 Mos. 13. 14: kau man auch drau-
hen lesen von den dorutn? oder feigen von
den disleln? MM. 7, 16 J gule feigen, böse
feigen; die ersieo reiffen feigen. Jer. 24,
2; wdsche feigen, de Wetle hr. 4, 494.
redensari: finoni flf fcifrcn weisen, ihn
mit einer obscöncn geüurde [bei gescidosse
nt-r Jausl die spitze des iUmmilU MwUt^tn
zeige- uni mUelfinfftr durehtUeUH als
nwiyo v%ävae} verhöhnen, rt'rxpntten: das
man aurli yhi ider lyrauneni dmu spollel
vud lachet mit s|uUeo vnd bunilica liüiiiscben
werten 'wo bial« nu junckcr? wo i»l dein
sornT* korlx man weiset yhn die feigen, der
proph. Habacuc. ( 1 52G). i iij' ; icb eise jlin
die feigen vnd spioclic "^lieber polzman fris
mich nicht*, das schöne conßemini. (1530).
Diiij*; wer diese kunst wol künde, dem were
CS snmnl eine leichte sacke, dem leufi-l mii
allen meinen lückcn vnd listen die feigen zu
weisen, der sprvch s. Pauli Gai. l. (1538).
Ciij*. redeiwarl und gebäri^ «lammen aus
PelgrabMm, m. (ieus arbor, mhd. vigen-
boum, vicboiim (Ben. l. 229*').- da sprachen
die hcwnie zum feificnbnwm 'kom du vnd
scy vnser künig.' richl. y, iO; einen feigen-
iMiiim wolte iehverdencken, wenn er dornen
trtige. au/T dM vermeint keiserUeh eäict.
(1531).
ffigfliWttt, «• joli""' ßä: villi flochten
fogenlilelter zusameu vnd machleu juen
schürl7.en. 1 Mo«. 3. 7; die schände mif
reygenbletlern /u decken, iridder ^e hgml.
prophelen. (1525). Bj*.
reigengnrten, m. wie wol viel mehr ner-
richlsmd vnvernünfl\ige dings drinnen Um
koran) stehet, als das gott schwere! bcy der
gcirewenstad, bcy dem feigcngarlen vnd ole-
garten . Verlegung de» ülMran. ( 1 542). J ij».
rdgeakiMb, m. sihe der heir xeiget mir
zwocn feigenkOrhe. Jer. 21, 1
feigwnw, f- feigenähnliches geschwür:
der herr winl «lieh Schlahe» mit drttsen
Egypti, mit feigwartaen, mit grind vndgreU.
5 Mos. 28. 27.
Feil, m. fehl, fekfer. mhd. v;.'l. xcl {Ben.
3. 2 1 5" I. />. ^ebrauc/i( das usort sehr &än-
fifj . auch in der bibel , wo 99 jedbdk «euere
ausgg. 1» fehl (to «»« Frankfurter
bibelavuf, V.J. 1562) oder fehler geändert
haben.
1 ) leiblicher mangel, gebrechen, macula :
jr soll aber ein solch lamh nemen, da kmn
feil an ist 2 Jfoe. 1 2, 5 ; wens aber einen
feil hat. das (das: es) hincket oder Mirtd isi,
oder »;onst jrpend ein hiisen feil, so sollu
es mchl opflern. 5 Mos. 1 5, 21 ; von seiner
fasssolen an hi« anlf seine seheitel war nichl
ein feil an jm. 2 Sam. 1 4. 25 ;
2) geistiger mnnfjel , error, mendum,
culpa' thjhcium: helle er (Bueer) feyl au
meiner ausicguiig gehabt, bette er mich wol
wissen «n finden mit schrillten, das diese
worl Christi noch fest stehen. ( 1 527 ). s li ij' ;
(Up prlrilH!", ^)ie ylzl zuzoicn gehen, haben
gemcjniglich drey feyl. vber das erst« bnek
Mose. (1527). Pb iij"; es mag wol ein
tveibisdier feyl gewesen sein (dasx Rahel
diegotzen ihres vaters stahl), doch lipt nicht
macht daran, ebend. Xx j"; doch verdamme
ich auch beyde new vnd alle Pelagianer, so
die erbsunde nicht wellen lassen sunde sein,
sondern solle ein gebrechen oddcr ffvl sein.
vom nbendmal Christi. (1529). Fiij''; ver-
zeihe mir die verborgen feile, ps. 19, 13;
so jr den menschen jre feile vergebet, so
wird euch ewer hfanttscher vaier auch ver-
geben. Matth. 6 . 1 4 ; es ist schon ein feil
vnter euch, das ji mii einander rcchlel.
1 Cor. 6,7; lieben brüder. so ein mensch
eiwa von einem feavhereilet warde, so heilR
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646 FBILBN
jm wider zu rechl niil saiifniinlligr;in geist.
Gal. t), I ; einen feil Iieissi ci eine solche
suude, die mehr aus gubrecliligkeii udder
vnwisMBbeit guschicbl, denn •«> botheit.
4ath.Q.vnäl.cap.t.MlaUhei. (1532). i ij''.
Feil, feile, venalis, tu kaufe, mkd.
veil, veile (ll«n. 3, 2UI), ahd. feili, feli.
fall (Irtwjf 8» 495). Gfimm Mtauplung,
ian L, veil iehnibe, um u von feil {feM)
zu scheiden , kanji sii'h nur auf rinige bH'
spiele solcher schriflen slülzen, äervn Ortho-
graphie nichi VQH L. herriUiri'j in üen nur
votUegenien e^eMuMgm bri9feml,'$ finde
ich nur die sthreibung feyl.
1 1 l>il •.(•in: was norh nichl feil i^^l, wenn
bilion baiir gcU da km aiemanii kcutfen.
wider den wueher su predigen, (1540).
Gj'; alles was Ml ist auff demfleiscbiiWNkt,
das esset. 1 Cor. 10, 25; da ahcr Jacob
sähe, das gelreiüe in Egypten veil war.
1 Mos, 42, I.
2) feil sieben: ich mOcbt leiden, das sie
{L'i bücher) alle schon weren vnlcrgangen
vud solcher holier gcisk-r srhrifft (eil stfinrien
jnn allen htichladen. wider die anlinomer.
(1539). Biij'.
3) refl haben: eyn kanlhnanbatt wurlsmd
luch feyle, die bischoit' müssen hiirDlIeysch
feyl ImIhmi. widder den falsch genanlten
geitU, siand. (1522). Uij**; wenn ctwo ein
kram were, der sdMmrot feil bette, ttm
denjaden9n4jrmlii§«n, (1543). Rg«; vnd
fand im tnmpcl <;itzcn, die da ochsen, schaf
vnd tauben veil hallen. Joh. 2 , 11; messe
veyi haben, auff das vermeint keuerüch
eüet* (1581). Fiiij* ; ein geugler , der äffen
veylhal. der III. psalm. (1530). Dlij^
4) r»')! iMf len ■ beut feil das sKlek fcKls,
das Vilsers bruilcrs war Elimelech. Ruth.4, 3.
l'ellMid, m. wir haben erlebt, das aus
jren beüand jnen (dm pajrfflen) ein feilend
ist worden . . . sollen wir denn nicht viel
mehr getrost vnd frülidi sein aulT vnscni
rechten heiland, der es nichi allein theur
vnd hoch verbelssen bat in kernen vnd vns
zu helffen, sondern kan es vnd wils gewis-
lii'!i thtin vnd nicht rm Triland sein, .iIs »Irr
jhe noch nie kein mal geleilet noch gelogen
hat 7 predigl von derxuitunfft CluiiU. (1532).
Biij*. tdtQ 9om ttSm, fälm, wi$ beilawll
t. Ih ilrn , «iebf enlslellmf des allen valenl,
daemo n .
VeUbautt, m. e^rcoauniuitcalio faUa:
wenn nun iden feilbann fnrcbtcn nras, ae bat
er nicht gefeilet, warumb sollt man sieb sonst
für vnrechlem hünn furehten, wo er ni<iii
treife, sondern gefeilel helle ? con den sdUui'
sein. (1530). Ciij^
reUbltte, f. fehlbiue, preees trrttae:
doch vmb des eides willen vnd ilrre die am
tische snssen , woll er sie nn Iii lj><>;cfi ftu
feilbille lliiiii. Marc. 6, 26, wo der iext
hat: ovx r^d^^tjotr oj^cr^aof m^n^r, en^.
noluil eam contrislare.
feile, f. lima, mhd. vilc {Ben. 3 . 315 »,
ahd. ßhila, fihala {Graff 3, 433); seine
{goUes) gewall ist oiclit ein beyl, axl, s^ee
odder fey len , dadurch er wircbe. das diue
worlChrisli noch fest stehen. (1527). g ij*.
Feilen, fehlen, mhd. vwlen. md. vlIeD,
vollen {Ben. 3, 214*'), erscheint, tcie nhi.
Wbwkavpi, m twH htmpIlMeiUimtgemt des
irrens «mI maHgebu.
I) errarf , irren, nirhl treffen, verfehlen.
tt) alleinstehend, ohne andere easns:
was yhri eyiifell, das sdiwetzen sie, es treff
odder feyle. 0ium§. von dtm fsebeii ms-
setxigen, (l^il). Ciiij*; Iridis sotrifTb, fcilts
so feilts. von den sdtlHnseln, flF»30). liijf';
ehe sie (die papisten) wollen einen oienscbee
feilen lassen, wtHk» tfe Heber sagen, dss
gott feile jnn seinem wert vnd werdu «lend.
Fj*; ich hJirel ein mal von einem weisen
man, der sfirach clauis non errat, sed papa
crral, der Schlüssel feilet nicht, aber der
bapst feilet woL eleiul.; Abrabam bat die
ziL^agung, das von seinen lanen das kind
soll gehnrrn wTnIeii, von welchem alle well
soll gesegnet werden, nu kund er oicfal
wissen, wie es zu gehen mllssle, seines letbs
halben war er sicher, aber das wdb wMMe
er nicht, er meynete wol, es soll Sara sein
vnd harrele sechs zchen iar, ward aber ntrhls
draus, da gedacht sie, sie were es nicht ,\'ad
gab yhm yhre magd, die Inig einea aen.
da meynele sie gewis, er seit es sein, feyliien
aber beide, rfcer das erste buch Mose.
(1527) NiiJ": h.iar aber vnd Esan nieyneleu
sie wureu der äaclie gewis, darüfub fayieo
aie aueb. edeml. ii ij*^ ob noan nOaie nHch
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raruN
647 FEILGEDAITRE
an^reiflen vml itMiIUeln, der icii zu weilen
jßM Her dobneUebong geMIet helto, das wil
ieh mit danck annemen , ilenn wie ofH hat
Hieronymnsgefcilel. vom srhpm hamphoras.
(1543/. (iiij''; der glauli aufl Clirisliis »zusa-
gen gegrunül Ireugt nil. Teyll auclt nit. eyn
9tmam «m 4m n. UtL (I520K DUij*;
bi« sttbct die verheissung , die nicht Iciigt
noch feilet, das 14. vnd 15. eap. JohntmiH.
(1538). Rr. ij**; der böge Jonathan liai nie ge-
UakL 2 5wii. 1 » 22 ; seine pfeile sind wie
eines gulen kriegen» der nicht Teilet. Jer.
50, 9; wrrVnn niprckcn , wie oft er feilel
isündigel). ps. ] 9, 1 3 ; wir feilen allenunch-
felligUch. Jac. 3 , 2.
h) ml §m, dar ptnm vier $adt*: das
recbt» so jn straffen lOlt wird sein nicht
feilen. %oeish. 1,8; wenn man gotl will
eine färbe anmalen, das er so vnd so gesyn-
net sey , wie wir meynen , so bat luan sein
gefeyleU vier d» «rate Neb Mwa. (1527).
II üj**; dem jüdischen königreirh waren alle
Heiden vmb vnd vnih vber alle niassen gram,
griffen zu vnd zwacktens auch tu allen seilen,
wo sie kmidteD. sonderlicb an Davids leiten,
aber David feilet jhr auch wldderunili nicht.
das schöne confilemini. ( 1530). rij**; ich suche
dich von gantzero hertzen, las mich nicht
feilen deiner gebot, pt, 119, 10; du zu-
iriitest alle die deiaer reobt« feilen. 119,
1 18 ; dea wegea Mlea. klagl Jer. 3,11;
daruinh baben wir des rechten weges ge-
feilet, weish. 5, 6; vnd feilen des glaubens.
1 Tkm. 6> 21 ; welebe der wahrtieil gefeilet
haben. 2 2. 18; wm* die aprache nicht
verstellet . der mus (?es Verstands feilen, das
14. vnd 1'). cap. Johannis. (1538). Y ij";
ein kempiTer , der zur seiten neben ausleulU.
dee sieb moa feilen. rsndS^I. x« 1 Oer. 9, 36.
e) nnl dal. deryerieii: da habe ich sein
Wort vnd verheissung, das kan mir nidil
l'eylen, wenn alle ander ding ireugt. vber
das crsfe bncblfoffe. (1527). q üj' ; ich wil
sie es redlieh niil jren eigen worten vnd
wcrrkcn vbcnreugcn vnd sol mir nicht feilen.
die kleine anlworl. (1.^)33). Hüj'; da« liatvns
bisher nicht gefeilet, sol vns auch ttoch nicht
feilen, spamiinfe m a. I. dendiebeii. ( 1 53 1 ).
Aiij*; da haben wir starke verlieiaannge, so
vna nicbi liegen noch feilen kan. von dar
Münde toidäcr deu keü. geisl. (I534j. Anj';
deinen feinden wirds feilen. 5 Ifot. 33. 29 ;
.Hihc, seine hoflhung wird Jin feilen (fehl»
schlagen). Hiob 40, 28; den frciii IcTi 1 In-
dern hats wider mich gefcilcl. 2 Sam. 22,
45 ; da zu das jr gcdenckl, wir wollen thun,
wie die beiden ... das sol euch fvUcn.
Ezech, 20. 32.
2) deessp , d^ßrere, mangeln, gebrechen:
das habe u Ii allen gehalten von meiner jugent
auir. was feilet mir noch? JfflIfJk. 19, 20;
iie aber wandten jr andlitz vmb vnd sprachen
zu Mirhn 'wns i'it dir, (Ins du abo ein gc-
schrey machst?' er anlworlel 'jr )]r\h\ meine
gOtler genommen . . . vnd jr iraget noch,
was mir feile V rieftl. 1 8» 23. 24 ; ao baM man
gott ein dienst sol thntt, so feylet es vber-
all vnd %vil yederman verhungern, vber d(ts
erste buch Moie. (1527). kk inj' ; es fcyiet
allein am glauben, ebend, GiiiJ*; wenn wir
gleich das beste thun, feilel es ms dennoch
ynn vielen slückcn. ronehesachen. (1530).
£]•*; es {fleisch vnd bluO <o l»ald ver-
zweifeln vnd verzagen, w o v$ aucli ao einem
brod feilen wil. dea tdUfne eonfikmM»
(1530). my^; wie wol es doch ja nicbl an
glllPTD . t^oneiiTlerr» vnd hei eilem willen ge-
fcylcl hat. veranlworlung. (1533). Cj» ; sol
ein eid gelban werden, so müssen zwo perso-
nea data komen . . . feilels an der two perso-
nen einer, so ist der eid nichts, exempet
einen rechten Msrho/f zu wählen. (154 2 f.
Fij*; deine knechte haben die summa ge-
nomen der kriegsleute, die vnler vnsern
henden gewesen sind , vnd feilet nicht einer.
4 Mos. 31,49; vnd es leiletf n an den knechten
Dauids notinzehen man. 2 Sam. 2 , 30.
Feilen) n. der m/ii». substaniivisch : des
feylens vnd jrrens kein enihi noch auOhOren
ist. der lll.|wa/m. (1540). Uj^
l'eilfencr, n. ignis fictus: dieser texl
nicht allein vngewis, sondern auch stracks
Widder jhr feglewr, feilfear oder Ulgenfeur ist.
ein widdermfvmifegtfnu; (1530). Aiiti*".
Vcllgcdanke, m.cogitalio inanis: denn was
liilfll grd^se hohe Weisheit vndtredlich herlz-
lich guier inut vnd niciuung, wcos nicht die ge-
dancken sind, die goU treibt vnd gldck daxn
gibt ? es «lind doch eitel feilgcdancken vod ver-
gel»liche nieinung.der 1 0 1 .f$alm.{ 1 534).F.ij^'
FfilLtiOTT
648
PEIN
ffdlfelt m. c« ist alles «ilel wtrheit, was
gott redet vnd thut . sonst mOsie man auch
sagen, das golt ein zwifcllipcr gott wpfp,
dn IrpfTgoti vnd ein feilgoU. von den
schiüsselH. (I53U). Eij'.
MlgrHT, m. fMfHff, miigrtft: wer die
SChrim predigen soll vnd anszlegen vnd hat
nioht hfllfle ausi latinist hr r, kripcliischcr vnil
cbreischer sprach» tquiI mUs aUeyne ausz
sejiier nittUMipitcii tban, der wirt gar mao-
chen sehoneö feylgrilT thun. von anbeten
des sacraments.( l f>22). D5''; iilso s|iielt auch
die verntinfll dfr hlindou kiie mit rott vnti
thut eytei leyl grül'c. der proph. Jonas.
(1536). Diii^
Felllaif, relllauri, m. fehllauf: <li(<
vergeblich IntifTm vnd ♦'inrn fVilI iulF thun.
ttusleg.der ep.vnä euang.vum aäuenl. ( 1 52S ).
Ddd iij'*; darumb sind es eylcl Teyllauft
(EindtBill , ibBt feiUealle) , feylslreieh
vnd feyhverk. randgl. xu 1 Cor. U, 26 nach
der ersten ausg. des n. lest. ; ha!>en diesp
nicht vns das ziel scheudlicU verruckt? das
wir habeo mflsien eitel vergebiiciie vnd feil-
iaollte ihttn. EM, l, 260\
Peilsacraacit, n. ein reilsacramenl vnd
ti offsncraiueAU von den schlüsseln. (1530J.
Liy.
fdla^iuel. m. elavie errans» das ist
ein feilschlüsscl odder irrend sctildsstl , als
wenn der hapsl j^m^Mnl binHcl rxMcr li.uHi»'!,
der doch für goll iiichl gebunden ist. ebmd.
Giij*; beide feilschlOssel vnd treflscfalflssel.
ebeni. Güij^
Fellschisi, m. fehlschusz: doch ^ird der
zweck von jhnen allen vnpelroflen bleiben
vod mtUsen eitel feibchUs.se thun nuch vber
vnd neben den wall hin. wOerU tjumj tic.
(1535). Alf.
i^eilspnrh , m. wenn man aber also mit
vugewissen gründen vnd feylsprdchen den
glawben schützet, an die radherren etc.
(1524). Ci^
Peilstrelch , n. vanus ictus , lufuireitk:
das ybr Verfolgung doch foylt^n vnd vnilisonst
toben mus, vnd nichts ausrichte, denn das
man yhrer feilstreich lache, im proph.
Sacharja, (1518). Gg iij^ vgl. muh noch
eillauf.
I^iltanfc, f. vnd ist nicht xu leiden, das
man wolle sweieiley tanft machen, eiiie
treinaufle vnd fefltaufle. vorn im acMgisdn.
(j':^oi. Kij'.
leilwerk^ n. opiu inane. beleg s. unler
t'eiUaul.
Pete, pthd. fin, vhi (Em. S, 3 1 7^), ams dm
romanischen zugeführt, kommt bei L.noeh
nirhl in dem heuft' rnrhtTrschendeu sinne
von dünn, subtil, sondtm in der jetit frei-
Ifcft nleftl erlofclkeneii, aber maAr unmgmit-
Heh angewindleH btdeuUmg «m sduSn, mu'
gezeichnet vor.
1 ) von goll gebraurht • ey wie ein freunl-
i lieber feiner gott ist da^, ist er doch nicht»
denn eitel a Oseiekeit vnd gOle. ifberdsu mnU
buch Mose, (1527). Giij*; das mus doch ein
feiner jrottsrin, der ans ilfn: fmlifn wüitf-r,
so schon lebendig diag uiaclicu kann, dat
15. cap. der ersten ep. s. Pauli an die
Canmher. (1534). 4 iij*.
2) von feMle«, schön, kdrperUeh wie
geistig ausgezeichnet • das weil) ward schwan-
ger vnd gebar einen son , vnd da sie sähe,
das {das z es) ein fein (wrMh* biMn: achOn)
kind war, verbarg sie jn drey monden. 2 Jfot.
2, 2; ewre feineste jftnglingc wird er {der
könig) iieuien. 1 Sam. 8, lü; vnd .sie war
eiue schüne vnd feine (rar. hübsche i dime.
Esther 2 , 7 ; ein fein , schönes jungfrewlia.
wider die antinomer. (1530). Bj'*; das sied
.liier ft vnc leult, die alle ding zum bestea
aussiegen, ep. s. Pelri gepredigt. (Iä23)<
Sij* : feine kriegsleute. wm keiege wSHtr
d. r. (1529). Btj^; also hab ich diese be-
kenntnis des feinen , werden m^nnes Lasari
Spenpelerv lassen ausgehen, bekenndnit
Lazari Spengler. (1535). Aij''; Piolemeu«
IMiiladclphtts war sonderlich ein feiner kSaif»
der in frieden vnd allcrley kunsi Inst hille-
der proph. Daniel. (1530). Uij'' ; die zu Bran-
denburg haben vns einen feinen caplan mit
hoher bitte abgedrungen. Burkhard
hriefko, 375.
• 3) von thieren : feync rinder vnd feysl
von leilte. 1 Mos. 41 , 2 in den früheren
aiagg. , später schöne fette rinder, sulelst
scbttne fette kfle; feine hcehtlin. Iiaeftr. 1
80 bei 6 rimm,
•1) von Sachen : wie fein sind deine hüften.
Jacob {vulg. «{uani pukhra laberoacula tuaj.
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649
rstND
4 Um. 24, 5; d«iiie nMurca werden sie eb-
brechr n vnd deine feine henser mibreissen.
Etech. '2ü, 12; grossi» vnd ffine stcdte.
5 Mo», 0, 10; die guiiloscn gehcii zwar aufl'
«inem feioen pflasler, des «ide der lidkn
abgrundist. Är.21, 1 1 ; feine leinen kleider.
Ezech. 16, 10; vnd soll sie mil fpinem {lau-
terem) trold vberzielien. 2 lUox, 25, 11.
öj ab!>tract: eyn feyne bundlarhe rede.
uuixteg. der ep. vnd wang. de» aiiiienft.
(1522). Aij*; ein fein ^'leichais ist das. vier
trott.psalmen. (152() i. Aiiij*; erbraiicbl liic
ein rein cbreisch worl. ebend. A6* ; aus diesem
Uxi {Jes. 9, 6) ist das feine lied genomen,
das men xu wygenacht singel, ein kindelin
80 lobelich. die ep. des proph. Jesaieu,
(1526). Diij'; die srhrifH siraflel das, das er
[Emu) die erste gepuri veracülel vnd ynn
wind schlug, welch« doch eine feine gäbe
von golt war. vber das eriU hwh Mote.
(1527|. -Jiij''; darunil) li.ihen sie (die engel)
«iiicli einen fouu'n narnen , das 9-\p hci'ssen
angell, eine predigt von den engein. { I D35^
C^'; der goiüsdiensl, der ilzl allenthalben
gehet» hatl eyn cbrisllichc foync ankunifl.
von ordenunfjgntiis dienst. ( 1 523). Aij' ; das
ist ein feine kliij^heil. ps. Iii, 10.
6) AöAnttcfc, spöttisch: sihe da die feyne
ansaleger der heyligen. an^ 4wr «fterdbrisl-
lieh buch bocks Emsxers. ((521). Dij";
0 feine lerfr, o <Jt (i<>ne ricbler, di»« alle well
zwingen zu gleubcn vnd Ihüren nicht an tag
geben, was es sey, das man gleuben «ol.
wamunge an s. l. deudschen. (1531)« Cj*.
7) CS ist fein, nicht fein: abciits worc (•^
fem , das man drey vcsper psahnt'ii siinge.
vnterricht der viiitatorn. ( \ 537). kij ; sihe,
wi« fein vnd lieblich ists, das brader ein-
trechtig bey einander woncn. p«. 133. 1 ;
es ist aber tiiclil IViii , das tln geth<in Imsl.
1 Sam. 26. lt>; es ist nicht lein, das man
den kindem jr brot neue vnd werff es lur
diehvnde. MoMk. 15. 26.
8) fein, gesund: m. Pliilipps ist widerumb
fein worden, de Welle br. 5 , 2 US.
Vclttf adv, 1) ytfwöknUch neben einem
«erbwn m der bedeiifitnjf von Mtidb» reeht,
100/ ; das CS fein anlige aulTdem leibroek.
2 Mos. :^9, 19; jr füret ewer aiupt nicht
fein, weish. 6, 5; er mus dencken, wiei
Danz, WOrt«tbach.
ers fein glasure. Sir. 88, 34 ; jr liefet fein
{vulg. currehatis bene). (ra/. 5, 7 ; mit diszen
woriitii halt s. Pauhis feyn vergeystett
das gülden reucbfassz. ausleg. der ep. imd
euan^. de» aittents, (1522). ZiiJ'; die wort
kan er feyn sagen. wid<ierd.ihynil.|irojiAefen.
(1525). Kiij''; ich wollte hie fr* ylich so fein
schwertuen als sie. das diese worl etc.
(1527). diiij'; viiscr gelerten vertheidingea
vnsfein. wanrnnge. (1531). Biiij**; in derb,
schrifft ist kein buch, in welchem so fein
vnd eigentlich bcsclirit hrrn ist das priester-
ihumb des herrn Cliri&ii als die epistel zun
Hebreern. tischr, 73*.
3) »eltener «eben eine» andern 04|f. oäer
adr. zur xer»täHUmg des begriffs: war ich
nirlit glückselig? war ich nicht fein stille?
Uiub 3 , 26 : jhc bette ich jhene genonien,
die ist doch ja so fein fkvnnüich. eine koeh-
xeitpredigt. ( 1 53 1) b iiij** ; fein messig seren
vnd leben. hauspnH. {Wittemb. 1515)
Aommfrif*/ 8tj'' ; Tfin zilcliliij;. ebend. fest-
teil 55''; lein endelich von statten gehen,
ebend. ; wenn gotl das erdlreich wil fruchtbar
machen, so musz er zuuor lassen filrher
gehen einen pilen platzregen mit einem
donner, und darnach daraiili lein inecbtich
regenen lassen, tisehr. 188*.
leMt m. Mmfena, kotti»* mM, vtnt,
vtent, vlant {Ben. 3, 304''). ahd. flaut {Grajf
3 . 3 SO), goth, fijands, fari. prae». v. fijan
hassen.
1 ) belege ßr itt» «nbtfanlivtMi feind . pl.
feiiKlu bietet die Übet fast ai»f allen blättern,
z. h gelobet sey golt der höhest, der deine
leiiide in deine band beschlossen hat. 1 Mos.
14. 20; dein same sol besitzen die tbor
seiner feinde. 22» 17; deine band wird
deinen feinden auf! dem halse sein. 49, 8
u. X. w. ; mich dunckt . . . d. üarlstad habe
sich ergeben vnd et wegen zu seyii eyn oflieut-
lieber feynd gotles. 4a» ander leyl widder
d.hynU.propJketen. (152b). Oiij**; er(bersof
Georg] isl mein ,il»^esagler leind. vonheim-
Uchen vnd geslolen brieffen. (1529). Bi^**.
der bOse feind, der teufel:
der alt btfse feind»
mit ernst ers jtzt meint. Jen» 8, 401^.
2) K(>iiv! , i!<ijeriivi<«h idorh nie altribu-
Itvj, comp, tciuder: wie wag nu dem zu mul
82
PEINDBÜ
650
FBIKDSBLIG
sein, (It r'm fi eniluUing ist , dem yederman
feiud villi nicht die hrodrinde gClnnel?
vber dan etile buch Mose. (1527). Kk iij*;
goU vnd laeosdien «od dir feind , weyl du
so tyrannisch liist gewest. der proph. fllA-
hacur I ! '>2r»i kiiij''; dei) phf !i»*nii vml pre-
digen! sind sie ieind. wider den wucker zu
predigen. (1540). KiJ ' ; FCiHidie leute , die
dem geitz feind siod. 2 Mo$. IS, 21; der
gcrccfite isl der Iflgeii Uhu], spr. H , 5 ;
meine socio ist fciud cwren ncn iiMUKlrn vnd
jarzeilen. Jes. 1,14; — da wurden sie
jm noch feinder. 1 JIm. 37* S ; vnd (haben)
doch damit nichts ausgericht, den {denn)
das wirnur sind erger vnd diesem i,?- ff^ifnlor
worden, das 1 5. cap. der ersien ep. s. Pauli
an die Corinlher. (1534). Nij* ; das hülfle sie
es, das man jr sieben mal feinder were denn
einer freien, onenllichcn luircn. von den
jiiden vnd jren lügen. ft:"i]:^i flij''.
fttiuAt», hassen: darnadi sic-jruianit lieben
oder fcinden.M«lorta0afealt;Capt>//e.( 1538).
Aitj**; feinden vnd vcrßuchen. Jen. 3, 187^
felndesbrlef , m. fehdebriff: da nun der
hprtirog zu iirun!>chwig nietichhngs, jiIntHtrli
vnd vnersehen^ war angezogen vnd l^eiii
feindesbriene ausgeachicltl vnd zu felde daher
fiilir. an kurßntm m Saeftaen He.
(1545). Biij".
Feindin, f.iHimica, gegnenn: Irewe dich
nicht meine feindin, das ich darnider lige.
Jffefta 7.8; gleich als wenn du ein weib
nah rat fragest, wie man jrer fdndin freund»
lieh sein >ol? Sir. r?7. 12.
Veindlicli, hosUlis, mhä. vienllii'h {Ben.
3, 305). ahd. ttantllh {Graff 'i, liäS): ist
das nicht ein hessige, feyndUche, vordricsz-
liche boaxbeyt. fruMa cene domim. ( 1 522).
Dj'.
fcindiicb, adv.mhd. vlvntllchc (Ben. 3,
305"), aki. itanlNeho («ra/T 3, 883), hei
L. Mir im sinne von vehenunleft talde,
zur Verstärkung des begriff s: wenn sie denn
nii eynen spruch der vetter widder mich auif-
hringen, szo lauten sie alle glocken, aehlahen
alle druminen vnd schrcycn reyndüchanC Att
vberchrislUch buch bocks Ein.<t:crs. { ! 52 1).
Ciij''; wir rliuinm rointllirh von tlor erslcii
Christenheit, wie voikumeii sie gewesen isl.
neue termo». (1526). A 8 ^; liie haben der
hoyden meislere . . . foindlicli getrachtet,
wie es zugehe, das er (der regenbogen) alle-
im\ gegen «Uc sonnen vnd geuieynighrh gegen
dem morgen, wenn die sonne gegen den
ahend stein i 1 5er da« erste buch Meie.
(1527) . a lij' ; d.i^ rnlr^ icli danlinb, d.is man
sich feindlich gebrochen hal , wie die ler-
licissung des allen vnd newen teslamcnts lu
seheiden seyen. eAentf. b q"; daromb haben
wir billig der mUnche vnd pf.tlTt'n pelele
verworflen, die tag vnd nacht feindlich heulen
vnd murren, deudsch. calecA. (1529). Qj*.
fffaiiMhtft, f. inimieitia, mh4. vtenh
Schaft {ßetL 3, 305*"), ahd. ftantscaf (fituf
3, .3S3): vnd ich wil feindschaHt selien
zwischen dir vnd dem weihe. 1 Mos. 3.
1 5 ; das jr ewige feindsctiaflt tragt wider die
kinder Israel, ßxeek. 35, 5 ; ileisehlicb ge-
ainnel sein isl eine feindschalll wider goit.
R«>» ^ 7; wiwet jr nicht, das der well
freund.sclinlll gndes feindschafll ist? Jat. 4.4.
Feindselig, odiosus, verhoixl, «focAat*
würdig : wenn jemand swey welber bat, eine
die er lielt ImI vnd einf die er hasset, vnd sut
jni kinder '-.'»'hrren , beide die liehe vnd A»
leindselige. 5 Mos. 21 . 15; wer viel {dau-
dert, der macht sich feindselig. Sir. 20. 8:
nicht allein vcrachl wird er {der lyramij,
sonil III ft iodselig , dem niemand bobl vnd
ydernian fciiid wird, der proph. Uabaeuc.
(1526). i ij" ; du feindseliger Luther, vom
^bfnimal CMüL (1528). 1 c« sind
hessliche, feindselige Ihiere, die sich seHw
vnlernandcr würgen, von er Lenhard Keiser.
(1528) . Fij^; ein bchellnis aller vnreioer,
feindseliger vogel {vulg. enstodia omnis v»-
lucris inimundae ei odibilis). offenb. Joh.
IS, 2; vnd hra 'Ilten da bin jre reiii'lsfbge
pabeii. Ezfch. 20, 2S; feindselige ahgöUe-
rey. Uqs. ü, 7 ; wie wol der selb zinsiaiiS
nu Ml hesteijget als eyn lierolicher kauf md
zugelassener handel, so isl er doch hessig
vnd feyndselig. von knu ff s Handlung rnd
u>%tcher. (1524). Giiij' ; i&u nu nicht cid
feindselige lere vnd verdriesliche plage? ist
15. eap. ier entern ep. «. FamH «n düe
rinther. (1534). Eilij**; ich mus hieseine«
filtzirbten , feindspligen deiidsches hraiifhe».
vom abendmal Lhristi. (lb2S). ciiij":
die twhreiberfy so feindselig («crlufiO
F£JST
651
bey fielen baDseo. Au num kimder mr
$^Ü9n htUUH $ol. (1530). Gj"; jr wisset
wie ffiiuiselig mein iianir dem tcufTL'I viul
seinen p.tpislen ist. L.'s votr. auff einen
sermoH C. Gütiela. (1541). Aij*.
ftHA, erasMtu, pinguU, feU, HeMger
rci>/t {doch schon in der ersten deuliehen
bibel f('i>t), denn mhd, vc'r/l, vei/.et (Hrn. H,
293 ). ahd. fer^il {Graff 'i, 73bJ, ursprung-
Ueh pari. preM,
t) ieisl vom HMMehm; der bapsl sokbs
(das heirathen) nil macht hat zupiellea , als
wemj; als er macht hat /imnrpielen essen,
iriticlien viniden nalurlichuiiii üuszgaug, oddcr
Teysi werden, am 4em difiiUMkem adet.
(1520). Ilij'; Reheca.das ist gemeslele oddcr
eine ft'Ystc pti'intz'ii h vnd dicke protzcl. vber
das erste buch Mose. (1527 ). (jg ij*.
2) häu/^er von Ikieren: der woUl kau
wol leyden , das die achalT gAUe weyde ha-
ben, er- hat sie desle lieber, das sie feysl
sind. ep. s. Petri gepredi<:t. ( 1 523). aa {üj**;
leiste wider vod burke. 5 Mos. 32, 14;
feislft rinder. 2<od. S , 2 1 ; widder , hemel,
b<teke, ochsen, die atUumal feisl vad wol
genieslet sind. Ezech. 39. 18.
3) von äff muhtzeif : faslen heyeiner guten
fcyüleu colialion vtal di cy uUiier vier j^alredeu,
das ist ktfsülcb ding vnd grosse lieiligkeit.
das 5. 6. mdl.cap, $,MttttkeL (1532). 1 iij".
4) das ist dir summa dauon, das sie den
thuni bawen aull deu besten platz, da eine
feiste, volle scbmallKgruben ist, da wollen sie
wonen. vber dos ertfe biiob JKow. (1527).
e iiij*; feiste pfrdnden. tischr. 19''.
b) abslrarl : wolan ich .iclitc ol>ormil, das
dis sey eyne gulle, feyste, starcke lugeu auU
den guten Benno erlichtet. totcMer den
«cwm altgaU. (1524). bj*; eine seer gute
vnd reiste Id^'en. auff das «ermainl Mier-
lich edirr (1531). Üj'".
Vcist f u. adeps, fett, inhd. vuii^l (Uen. 3,
293) ; gleich Wiedas fewr attssseugt als {<Met)
feyst(Jm. 1.33': feiste)vnd macht eyn dürre
griben. die aiebcn puszpsalm f!"»17) E6*".
ftMtn, Visire, mhd, vislen ; las sie leren
Tnd gleiiben, wer einen fortz im korhembd
iessl, das sey eine todsQnde, «nd wer vber
dem all.ir Tcisslcl sei ein verdampter. auff
das vermeiHt keiserUch edicU (1531).
Eiij' ; mit faulen tagen , feisten vnd pompcn
vereeren. von den jüden vnd jren lügen.
Ii") 13). f ij'; wir schlafTen, fcisiin, fiulzen
vn< ?n Indf, li.srhr. 54", einen beleg für
das il. pratt. gctisivu «. unter {,n'iea.
Mit enmjp«», ms, ager, pl, felde
{chron. 31, 19. Jes. 41, ISl) und Felder
(Jos. 11, IG. I Marc. (5, 49). mAd. väl
(Ben. 3. 295^). ahd. Uid, pl. f^d und földir
{Graff 3,515). von dim/Uer IwrAn^/l.
1) feld, tampmtt ms, m gegeMoti der
menschlichen toohnungen, Städte, dörfer,
lager: die schlänge war listiger denn alle
Ihicr autl dem felde. 1 Mos. 3.1; {isaac)
war aoügegangen su beten aoli dem felde.
24 , (33 ; gehe aull's Feld vnd faiie mir ein
Wildbret. 27 , 3 ; da nu Jacob des abends
vom felde kam. 30, 10; du wurdest autts
feld gewui llen. Eiech. 10, 5; ji e tdchlcr,
SO aufl dem felde ligen. 26, 6 «. öfier* mmeh
freies Teiil : vnd lasse den lebendigen vogel
ins frey leid Iiiepen. 3 Mos. 11 7; jre
upfl'er, die sie aufl' dem ireien leid ü^dlero
woUen. 17,5. Ober fehl gehen, rerrdsen»
Uber fehl aein , verreiti teim: baddere nicht
mit einem zornigen vnd gehe nicht allem mit
jm vber feld. Sir. 8, 19; wer aber rein
vnd nicht vber feld ist, vnd k'ssl anstehen
das passah lu hallen , des seele sol ausge-
rottet werden. 4 Mos. 9, 13; er lieblet.
odfT h l! 711 schaflen, oder ist vber feld.
1 Eön. 18. 27. über feld herkommen, von
einem fremden ort suriidütehren: bistu nicht
vber fehl her komenT wanimb bistu nicht
hinab in dein haus gegangen? 25atN. 11, 10.
2jreld. ager,cullus, belautes land, acker-
feld: mich dauchle, wir hunden garben autt
dem felde. 1 Mot. 37, 7 ; da habt jr saroen
vnd bescet das feld. 47 , 23 ; las mich aulTs
Teld ^'ehen vnd elicrn iiiifTleseii. Rulh 2, 2;
hebet ewrc äugen aufl vnd sehet in das leid,
denn es ist schon weis zur ei ndle. Joh. 4, 35.
3) feld, in das em heer ifehf » im dem et
lagert, auff dem es kämpft, Schlachtfeld:
wenn kciser karulus [lanierodder eins ftlrslen
zu felde ist , da lauüö em iglaher frisch vod
frölich vnter sein panier, vom kriege widder
d. r. (1529). Mi]"; eb aol ja der sem, der
dem König oder furslen zu nchcst mit der
wehre an der aeiten iil Im Xelde oder streit.
82»
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FELD
652
FEIDHAÜPTMANN
von den jUden vnd jren lügen. (1513).
Xiiij* ; jhr seyt mir yhc wunderlich kriegs-
leuU, das yhr nil zu uiir ynsz felll wollet.
auff das tbirchrislUch buch bocks Emsxers.
(1521). inj**; wtnii ein Iierr ds ber su felil
seucht. swo predigt vber der leiche des
kurßrsten. n532 l. Fj' ; irli Minln?!! Gcbor ei»,
das ich mii den riilieit vnd leuUclit mus krie-
gen vnd m felilc ligcn. «orr. L,*$ nt Jfe-
ianchlhoH die ep.s. PatM sun CoUusern .
(1529). Aij*; daher heissl auch gott jiiii
der schrifllein hcrrZohaolh, der heerüchnren.
aU der jmnienlar m i'eUle ligU der&b,psalm.
(1534). Eiiij". dia Md behailen»fj09«r««Al:
auff das jr, wenn das hüse stundlin koinpt,
widerstand llnin vnd alles wohl ausrichten
vnd das feld beliülien niiigcl. Ephes. 6, 13 ;
wir woüeii die weil in sehen, welcher den an-
dern vberpochen vnd das leid behalten werde.
wamunge an s. l. deudschen. (1531). Hiij'';
vnd ist kein ander golt,
dos fdt mus er hehalteo. Jen. b, 40 1''; die-
ser ven isl fnr }hn »Nen biteben, bat das feld
behalten. da««eftoiiecoii/ifsinnw.(1530j. Eij*.
4) feld im impptn: er (der bapst) soll
allein den bimk^chlUssel das fold la^^^en
füllen, ton den schlüsseln. (1530). Cnj';
nempt euch für des filrslen von Secbssen bild
odder schild mit zweien Schwertern, das hat
vnlen rin wris, oben cyn schwnilz fold. nii
die feld zeigen an , wie man sich hallen ^»ul
ym regiment. muhg. der ernng. eon oafem
hi$üiMenl. (1527). g 5^
5) noch einige besondere redensarlen .
ein weis fcM mit .schwarzer saal ist ein
buch: wie das deudsch Sprichwort sagt,
ein wen feld, darin ist sebwarlte saai,
manch man ftir vber gahet. der nicht weis,
was da stat. von den leiMten Worten Da-
uids. (1543). Aiij''.
mit solchem lob wurde wol noch ein junger
narr verfnrett das er feM ein vnd feld aus
[immerzu) predigte, was man nur gerne ho-
rcle. ein xermnn au/ MaUh. 22. (15^5).
Aiiij''; ich aber gleich wol das feld hin ein
(ohne eigne übeneugung blind folgend) alles
gleubio. Verlegung .de§ alcoran. (1542).
Tj^ rgl. bliiHlfcIiloinhin. das haar /ii Mi\v
schlagen, niederhüngen , fliegen lassen: os
stehet den wcibcrn sehr wohl an, wenn
die haan* 7.11 Felde geschbigen haben, lisefcr.
4S^ hei (i r i m m.
VeldbaHM, m. arbor campi: vnd snilen
alle feldbcwme erialiren, das ich der herr
den beben bawm geniedrigelvnd dennidrigan
!)awni r>rhnhel lialie, £zecA. 17, 24. 31. 15.
Fcldblumr , /. fios eampestris : im»vn l»l<>-
der vud anner geyst hat müssen Ircy flehen
»Iis eyne felllblume. eyn Meff an die fit'
sten zu Sachsen. (1524). Bj\
yrldfläcbtig, profugus, kampfscheu, ver-
:nfjt: also hicyben sie faul«, ia fcltnudilige
aime niler, die nil angefocbteu noch »treytten
wollen, muhp. dendseft des v. «. (1518).
Hiij'*; als ein feldduchtiger gaial» der nicbl
tharscim gpgenihcil ricbtifi vnier äugen gehen.
vom abendmal Chrisli. (1528). e iü!*;
vnd mos mich wundeim dea feUlflchligea
tenlieb. edend. l iiij*; dieser venagier
schclm vnd feldilüchtige merome thuts alles
meuchlings, trider Hans Warst. (1541).
Niij*; wer da meuchelt, der ist gewis ein
feltaachüger Helnit vnd vemgter frawee-
hut. ebend. Qj*.
ffldgelstj m. daemon campestris: feld-
gcister werden da hupffen. Je*. 13, 21.
vgl. feldteufel.
PeMgcechfely n. domor Mifen«; weaa
man das halliars horn biesct ... so soll das
gantze voick ein gros feldgeschrrv In n.
Jes. 6 , 5 ; vnd er seJbs der herr wird luit
einem feUgescbrey vnd stimme des erl»*
engels . . . emidder komeu vom biwL
I The SS. 4 . 16.
l'eldgewächse) n. herbae arvenaes: i»i
feldgewechse des erdbodens. lischr. 70^
Veldgleehe, f. der galgen: Mttppel ii die
feldglockcn. de Wette ftr. 4 . 5S6.
Fcldgras, n. herba campi: vnd werden
zu feldgras vnd zu ghineui kraut. Jes. 37, 27.
Prldhanptlentc, pl. des folgendem: tbew
die reissigen odder feldbeubtleute? da« an»
kinder zur schulen halten solle. (1530). Piüj'.
PeldhaiptMann , m. L. fcIdhnibimJTi,
praefeclus miiitaris : i'hicliol sein feldiicnl^l-
man. t Jfoe. 21, 22; sein feldbeabUBU
war Sissera. ncAl. 4, 2; bis dm der rechte
fcldheiil)tmaii keine vnd sich inii i^t ^iMnIpn.
todt vnil teunt'l für vns rinlcgi. rite ep.
Propheten Jesaia. (1526). Uuij'.
1
Dig'^z^gUygllpä
F£LDHUBE
653
FELS
ftAUkmrt, auf frdem fdd hmnni trei-
bende (jt'tneine petsom, uider Bmu Wont.
(lö-lli. Frj'.
I'eidkircbe^ /. im freien feld erbaute:
das die wilden Capellen vnd fcllkirchcn wurden
lu poden rorstoreU an dU «hrt$Ü, miel.
(1520). Jj*.
KeIdkIos(<»r, «. gegensalz »v»m städUnrhen .
auirs erni wcre wui gult» das kcyii felilklosler
als Benedicler, Gislercer, Celeeliner vnd der
Itleiehen yhe aolT erden limnen wei-e. orde-
nung eijns gemeynen kajttens. fir>23). Aij''.
t^rldnans, f. tnus rusUcus: von der slad
viid leidauiUii. Jen. b, 272^.
PeldMiwIcli (feldmeosiin), «. HwUh,
des vorigm: ich wil ein armee feldmeualiD
h\e\hpn Jen. r> , 27 2^
leldrc^nf nt . n. darnach lies Judas das
«rok'k susamen ruffen mit der posannen vnd
madila ein feldregimenl» obersle, heubdeule
vnd weibrl. t Macc. 3 , 55.
Fcidschlacht , /. proelium: meine seelc
hürel der posaunen hail viid eine feldschlachl.
Jer. 4, 19; mit dem wort ktkg mit vnge-
.sUlm nialei er ab vnd slellet gleich eine feit-
9rli]:icii( riir die nuy;en. Ü» ep. des proj^.
Jesaia. { 1526). Dtj*.
Veldütift, n. wie l'eldkloslcr: die Wilsten
»her «ind die walfarlen vnd feldslillle. nmigl.
sn Math. 24, 23.
Ffldtpnfpl , m. was fHdgeisl: ein Mil-
teuttel Wild dem andern begegnen. Jes. 34.
14. tffentfUtfMftewrdlniivtfer rehltcnfel
In der «eAile (3 Jfae. 17. 7) i»i ein «on den
Egyptern überkommener bocksdiensf , r!"r
auch später von Jerobeam neben dem egyp-
iischen stierdienst im zehnstämme reich ein-
gefShrl worden m eeia jekeinl (vgl. 2 ckro«.
U . 1 5i.
Veldthier^ n. besda campi . irilrtcK thifr.
im gegematx xu dem zahmen hausUuer:
wolauir vnd samlet ench alle feldlbier, koniet
vnd fresset. Jer. 12, 9.
Feldwegs, feld wegcs, ein weitenmasz, steht
bei I \) für das griech. Stadium von 600
griech. fusz = '/40 geogr. meile: Emmahus
war von Jerusalem sechraif feldwegs weit
{d.i,\^i7meilen). />ur. 21. 13; nclluma aber
war nabr bei Jenifuilpm bei ttinl)'x»^li<^n I» 1 1
Weges 1=7» ^oA. 11, 18. 2j in
einigen altteeL stellen (1 Jfos. 35, 16.
4S, 7. 2 kön. 5 , 19) wl e» eine nicÄl gS'
nnuer zu bestimmende Wegstrecke , die von
den LXX. durch hi;i6df}0ftng {pferdelauf,
d. i. so weit ein pferd bis zur ermüdung
iaafen kann) erfttöfl wird*
Frldieichen, n. Signum mtitare, panier:
iiierckl diese wnri , ob ir nicb! aiieh d.n iinicr f,'e-
liürel vnd deren eiuct- s«>id, die vnler der .sUnder
fdlzeiehen liegen vnd kriegen. EisL i, 4 18^
Velge, f. absis, mhd. v«lge (llen. 3, 215^,
ahd. l<'Ij.M (Gritjf 3, 504)." vn«l waren rcder
wie wapenreder, vnd jr acbsen, nabrn,
.Speichen vnd feigen w.ir alles grgu.ssen.
1 Mn, 7, 33.
feW. n. pellis, mhd. völ {Ben. .3. 293'*).
ahd. (V|(^ra/f3, 1'"''' nofh. tili, />i der
alten spräche sowohl von der meH*chliehen
wie thierisehen kaut' gebraust 1) für
die mensdUi^ hatU iokne veräeikUiehen
nebenbegriff) steht feil noch in folgender
stelle: wir liabens ans miitlfr leibf» gebracht
vnd i8t vns durch feil vnd ileisch, marck vnd
bein vnd durch alle ädern durch vnd durch
gezogen. au$i^, der sehen gebot. (1528).
MijV snnst vertrendet schon L. nur haut.
2 i lell von der ihierixeben haut gebraucht :
vnd gotl der licn luacbf l Adam vnd seinem
weihe rAcke von feilen. 1 Mos» 3* 2 1 ; der erst
der eraus kam, war rtfÜichl, ganlz rauch wie
ein feil. 25, 25; die feil von den l- x klin.
27, 16; des farren fleisch, feil vnd niisl.
2 ifo«. 29 . 14 ; di« längerer schreyben . es
{der pardel) sey ein ihicr das viel flecken
auiT dem feil habe, der propAk. Habaetie.
(1526). diiif.
3) feil auf dem auge: der ein feil aiiH dem
augc hat. 3 Ifoe. 2 1 , 20 ; äugen, daranff so
dickesfell gewachssen als kein eidicn rinde ist.
r^'v den jüden vnd jren lügen» (1543^
Fellen, s. fallen.
Vellwcrk, n.o|>u« pelUcum, was von feiten
gemaeht istt vnd sol das kteid verhninnen
oder den werflft oder den «intrachl ; . . oder
allcrlrv Mlwt^rir. Mos. 13. 52. ".3. 57. 58.
l'el», m. rupes , pelra, miid. ^6i< oder
vels {Ben, 3. 295**). ahd, felis (ffra|f. 3.
4tni. mit vorherrschend starker biegung.
.•■rfiu-nnkl ztcisrhen stnri.cr und .<irhfrnf her
form, nom. sg. fels, gen. felses (2 chron. th.
FELS£B
654
FERKEL
12) und fcLsen {Je». 32, 2i. dat. und acc.
Ms , sfllener Telscn , pl. getcöhnlich felsen,
einmitl uoi h fcis , d. i. felsc («lie hohen Tels.
wider da* bap^lum &a Rom. 1515. Litj'^.
1) eigentlich: kepb ebreisch. bepha ckal-
dei.scU , pclros ixlor pclr.i i^riucliisch . ru|>v.s
l iiinisrli htiissl juirdeuilscii lels. wider das
bapsium tum Horn. (1545j. Lüj'; voü
die kiiidcr Ju4a fiengen jr leben Uutead le-
bendig, die Ittrelen sie aufl die sptUen eines
fels«>s viifl sl(ii'lzt?l(Mi sie vom (It'f s|iitzpn ifts
It'lses. 2 thron. 2."), 12; li.nvo liciu hcrrn
deioeiu goLl oben aulf linr hulie dieses fclscu
einen alter, ridbf. 6 , 26 ; sihe, ich wil da-
srll t' lM'ii liii dir ;iull cincio feb laHoreb»
da Miliii 1' II Fl i^ ^'1llahen, so wird wasscr
rr aus laullcu. 2 AJos, 17. 6; vnd {h<ul)
jnen broL vom hitucl gcgehcu, da sie ütuigertc,
vnd Wasser aus dem felaen lassen gehen , da
sie düi-stelc. Neb. 9 , 15; es waren aber
an il(Mii wr^M' /vvci-n spiizen felsen. I Sam.
H > 4 ; eyri keiiei- iney.sler, der &icb eyszeti
au fressen vnd fetsien xvreysaen verdunckl. eyn
sermonvon dem ablas vndgnad. (I520j. Cij' ■
2) bililliih u ird gott als unsre höchsU'
Zuflucht in aller nolh Ms , auch Ms des
heils geuaniU, z. b. 2 Sam. 22, 2. ps. 1 N, ^ ;
42, 10; 71,3. 5 Mee, 32, 4, s« weleher
tteile Lt amdrücklich bemerkt : die cbreisclie
sprach hrist i-ttit pinoii IV'ls. das ist ein Irolz,
Irosl» horl vnd stcherung, allen die sieb anfr
Jn verlttten vnd jm verirawen.
fclacr » M. fHietmann: d« bist Pelms,
das isl ein fclser. tn'der das bapstum zu
Rom. (1545). Liij\ EüL 1. 382*. M
U, Müller erquirkat. 375: relsencr.
Mtkippej/. fcisspitse, summUae $asi:
vnd schlaehtet die kindcr an den bechen vnler
dfii rL'lski|i|«Mi, Jeif "7, :\ im die spalcrt^n
ausgaben {so z. b. schon eine Frankfurier
bibel V. j. 1563j fcbkbppen setzen, kippe
isl die ni. foren /Vr da$ «onal «o» L. ge*
brnuch(e hochd. kipfe (s, d.).
Vehklmtif f. faux saxi : wmn denn nii mein
lierrligkeil für vbergehet, wil icli dielt in der
relsklullt lassen stehen. 2 Mm. 33, 22; das
er inOge in die sicinritxe vnd fels klülAe krt-
chen für der furcht ttcrrn. Jes. 2, 21.
Fclslorh , n. '^forawm }iftrae\ intiiic
lüulie lu den fclslüclicru. hohelied 2, Ii.
Fenster, n. fenestra, m^d. vi«nster (Ben.
3, 298''), ahd. Mnlar Uiraff :\ , fiU»
1) ein fonstcr Mdlii di<ui {an dem koMitn)
tuaclieii üben an einer etteu grus. 1 Mos.
6, 16; nach viersig Ugen Ibet Moah das
fcnsier a n\\ a ii dem kasten. 8* 6 ; die matter
Sissera sähe zum fenslcr aus. rieht. 5, 2S:
vnd da die lade de» Uerro in die »lad Üauid
kam, kudiel Michal, die loehter Saub* dnitbs
renaler. 2 Smn. 6, 16 ; vnd die jangrrawen,
Sil sonst nicht vnler di« leiilc {,'((• ii;,'cn, belfea
Viller die ihur vnd auü' die niauren . etliche
lagen iu den feusiern. 2 Macc, 3. 19; la
die henser steigen vnd wie ein dieb dnrek
die fensler hin ein komen. /sei 2. 9 ; die leicti«
knechU' die mir die fensler auswcrf'-n. U ti r k -
hardt brieftc.iOi. Je«. 60, 8 aind mtl den
fenslern die fluglöcher des taubenschlags gt^
«elnl.
2) bildUch werden auch dem hmmels'
qewölbf rrii<iler sutjeschrieben . durch </f rrn
u II nung regengüsse herabkommen: vud Uicieii
sich aulT die fensler des liimels, vnd kam ein
regen avff erden vierzig tag vnd vierzig nacht,
l Mos. 7.11; die brdnne der licflen wurden
vt'rslopflt'l . sampt den reiislcrn des liiinrK.
8, 2. pred. i 2, 3 werden die äugen icu^tUT
ffemasmt,
3) ich habs vcrdeudscht ... alleine das ich
nicht ein fenslcr (eine türkr) muslp yui teil
lassen, der proph. Sacharja. (1528j. U'j'-
Feuterlelif ». JkWne« femten mi c*
waren enge fenslerlin an den gemachen «ad
rrckern. Ezech. 10, IG.
Venslerlochj n.fenestra: ich bah zum tes-
slerlocb hyn ausz gesehen, cor. an tpr. 7, 6-
icflmi, f. Uirben.
Vericr» m. ». fiirbcr.
Ferge, m. fdhrmann. ' Irayitfrcl'ttor {.Hb.
dict. Ziij''): henileier, fcrgcn (hebr. uvt
rüderer), schifllicrrn. Ezech. 27, 27. wM,
veife (Ben. 8» 2&1*), oM. leq^. ferige
(Graff 3, 588), welches mit ahd. fcrroo,
ferjan , mhd. vorn, r/oih fiirjati, — iiftf*
/ü/iTcu , uberschi/fen , von Uian fahren, s.
iVeigandwth» 1 , 334.
Ferkel, n. junges tchwein, pwre^nt, di»
minulion ran fnrrli fr^/. farcl» mutier i: m tst
hif zu WiUciubergan vnscr pHn rkirclien cm'
saw jnu stein gehawen, da li^^cn juo^e ferckd
itized I
FEAKLEJN
055
FERN
vid jttden vnter, die saufen, vom uhem
hamphoras. (1543). Eij''; wie eine saw jre
fcrckol anliiclii. von den jtirlen vnd jren
lüifen. (154 3). f iij''. rvUetuarl: ein feikel
ttnchen, «itMii JUemm /«ft(«r maektm d«$
wir. wie maii von den sengern sagt, wenn
sie feylen, nur oin frnki'l {Grimm netzt
kloin zu) {•emaciil. das diese uorl Christi
noch /e.sl slehen. (I527j. Ii iij^
VerUdi (ferklin). n. iat$^he: d» nicht
müglicli ist, aus vnscr niachl oddcr wiUe ein
hUnlin oddcr fercklin /.ii frlKtlifn oil'lf^r hc-
liUelen. der segen , mo man nach der messe
gpnehl. (1532). Aiij*; wenn man einem das
fereklein benl, so sol «r den sack atUlliellea.
lisrhr. 130^
Kennr I , f. (nirhl m.) confUrmatio , ht'stä-
tigung des taufbuudes durch handaullegung
und «alfrwijf de* Mitkoft: (die messe isl so
wenig ein opITcr) als die ander saenimeni
l.nif, ffrmol [Lnüierx dntrfi hat Pirmung und
hiernach auch die Jen. amg. I, 314'). ptisz.
üiiing. eyn sermon von dem n. lest. ( 1 520,
Grünefterff druck). Cij'; wenn ich eyn
mag*' 'i*'^^ ^^^^ ndder Izur (Jen. 2,
152" zu. tceshalh Grimm tclb. 3. 15:^2 das
wort als m. anselzt) Termcll trage, vom ee-
UekemMm, (1522). BJ-.
Vcmeti, eoi^brman: m iM§ biichSfe)
aber rcrmelln die wcy] vnd wryhm glockon.
das etfn christliche rersamlung . . . macht
habe alle lere zu vrleylen, (1523). biij^;
wwumb tsl das keine femielnng, wo sich
einer scibs Termell? von der winkelmesse.
(1534). ßiij^; vnd darfTesl hie auch nichts
achten , ob der bapst nicht Tur dich messe
hell, dich weihet, rermcU oder saU»el. von
den conci<i/»clc. (1539). eiij^ vgl, ermein.
femetalf f /* wo» fermel : das anenspiel
der fermelung. vom eelichen leben. ( 1 522).
ßj'' ; sonderlich aber ist Izu meyden der bis-
srhulTgoizen lugenh*flUg gauckelwerdk , die
lermelung. tsäcke fcrsonen verboten eind
zu ehlichen. (1522). Aij"; .lio rtMinelnng
hat keinen pnind , il.is oin sr>rr.Tin(>nl sey.
wider die 'A2 artickel. (1545). Aiiij''; >a-
cranienl der fenninng (sie), vermammg an
Um ^lltdkM. (1680). Hüj^ vgL ßrme-
lunp , rn niüng.
fttm, fenif . ferr, nimji. Terner, superl.
Femast (femist), ni^. «md od», dm füWM
oder derzeit nach bedeutend wovon geltenntt
gpgensatz von nalic
A)adj. longinquui : die fr<>mbdcn, die aus
fernen landen konien. 5 Jfos. 29, 22 ; deine
knechte sind ans seer fernen lande« komen.
Jns. 9, (i; der ninn ist nir lii dii heinie . er
isl einen frnit ii wv<; (.'ozogpii. spr. 7, H* ;
sondern iiasin dem hause deine.s kncchts
noch von fernen zukftnffligem geredt. 2 Som,
7, 19.
H] ndr. procul , lofifff.
l } aUetmlehenä ^ a) neben dem verbum
subst.: wo nicht, so schickt er botschslil,
wenn jener noch ferne ist. Luc. 14* 82;
denn cwer vnd ewcr kinder isl diese Aer-
lieissung vnd aller dio f<'rne «sind, wflche gotl
vnscr herr erzu rulten wird, apost. gesch,
2, 39; wenn golt scheyoet am femislen
seyn» sco ist er am nehisten. euang. von
den tzehen anszetzigen. (1521). Piiij^; cwr
ri( htpi isl iiil leniP. au ff das vbirchristlich
buch bocks Emsiers. (1521). Diiij*; er
weis, das aeyn stralTe nicht ferne isl. neo
'prediglauf l Thes. 4. (1525) Biiij"; weil
gott solchs leiden kan. mns der (jüngste)
lag nicht fern sein, ron den eoncilijs vnd
kirehen, (1539j. Bf ; da sie das hOrelen.
sprachen sie, das sey ferne (ft^ //>i«f ro. das
geschehe nicM). Luc. 2(> , Iß. 6) ne6en
anderen rerben: mein orc liürels ferne, so
liOrets ciliar gassen weil, vom abendmal
ChrisH, (1528). riij*; seine (des adiers)
,111^'t'n sf lu'M ferne. Hiob 39, 29; vhcr alle
siedle im lande Moab, sie liegen fem rutor
nahe. Jer. 4S, 24; der herr wird dtP loule
ferne wcglhun. Jes.6, 12; darumb i»l auch
das recht tnrflck gewichen vnd gerechtigkeit
ferne getreten. 59, 14; was aber die gewall
vnd vbirkeyl römisches stucls vorma«r vnd
wie ferne sich dieselb streckt, lasz die ge-
lenen ansfechlen. vnltrrüki anjf elücA«
arUM. (1519). Aiiij'.
2) mit darauf folgenden praepnsilionen.
a) von : isl aber dir siol fern von <lir. Mos.
12, 12; er isl nicht ferne von einem jeghrhen
vnler vns. nposL gee^. 17» 27: das sey
ferne von dir, das du das thust. 1 Jlfoa.
18. 25; ArrtlH i, das d.i fcrm von Jii«lpa Ii«,'!.
ausleg. der ep. vnd euang. vom christag.
FERN
656
FGRNS
(1522). cccij''; Lais lag ferne vob Zldon.
rieht. 2S; da $Uiiiil das Wasser seer
ferDe von den ioulen der ^lad. Jos. 3, 16.
h) vor (für) : ferne für deiu lager. 2 Hos.
33t 7. e) ab«r (vber): vn«! socb ferne vber
land. Luc. 15, 13.
d) unter, s. hernach ttnit'r C
3) von ferne: der herr keiiiici den stolUeo
von ferne, ft, 188» 6 ; du verstehest meine
gedancken vob ferne 139. 2 ; mocht y«>inMnd
den Pitniigt>!isten fragen, wiediszc aiiszsotzigc
von foriio gestanden vnnd yhre stymm itIil-IjI
haben, ituang. von den Uehen ausseUigen.
(1521). Dj%
4) SU, so fcrno : darumh das der ort dir
zu ferne ist. 5 Afos. 14. 24; macht pueh
aber nictil all zufarne von der &tad. Jos. 8,
4 ; — weil der weg so ferne ist. 5 Mos. 1 9»
6 ; es ist aucli ob mein bedencken vnnd rad-
schlagen s?o frnie kuraen. eyn trete vor-
manung. (1522). Biij'; wie wnl ich be-
sorge, das meyoeiu radt wenig folgen werden,
wenn es so ferne kompl. writmung eyns ge-
meynm lwten$. (1523). Aij*; es ist. gutt
lob, so ferne komcn. das man mcyn nicht
besonderlich darfl*. das ander teyl widder
d. hyml. Propheten. (1525). Aij**; (tcA 6tn)
durch die sehreibfedder so fem komen, das
ich jtzt nicht wolt mit dem tUrckisschen keiser
beuten, das man kindtr zurschiUtn hallen
toUe. (1530). G iiij*.
5) so fern» wtmw.imofmm: «cum ersienn
wolt ich vorheysten diesser materien hyn-
fiirtor still zpiislecn . . , szo ferrn der wiildiM -
part auch srfnvpviTP. uriginulbr. v. j. 15 1 U
auf der bibi. zu iiolha cod. chart. fol. 2 ;
da ich mich erbot vom ablas etil sn schweigen,
so fem die andern auch von mir still sehwi-
gen. votf ih-r uHHclu-lmcsse. (1534). Aij*.
C) dtf golh. form dieses Wortes ist fairra
{nur adv.)f ahd. laulei das adv. iürvo (fl'rno
Gnf 3 . 660 Ml «inaiefter) . 4a$ adj. fern
(GrafX (>56 (T), mhd.vitneiBen. 3, 300 /f.),
neben welchem vürne nur selten erscheint,
dieses mhd. vürre dauerte noch lange im
16/A. fort, L. jedo^ bieM nur anfange
einige n^al ferr : das voick cret micli mit dem
rtitintit, ;ilnM- yhr hcrtz ist fftr von mir. nux-
lf<j. deudsrU des v. ti. (1515;. Auij ' ; nahe
oder ferr. von den guten wercken. (152U).
Nij'' ; ferr vnter got Stehen, dos nagKÜfitet.
(1521). nj'.
Ittntf anno praetenlo : sind gute gesellen,
bleibea hewer wie fern. tucAr. 221'*. sontl
gebrmuht L, nur fert '(«. d,),
Feme, f. longinquilas : ein nachbar ifl
besser in der nehc, weder ein liruder in <!pr
ferne, spr. 27 , 10; jr volcker io der lerne
merckel aulT. Jiei . 49* 1 ; vad sendest deine
botschaflt io die ferne. 57.9.
Fernen^ en^eme», »M. vCrren (Bm. 3.
301").
a) herlzen hat seine zeit, fernen von herlzeo
hat seine seit. pred. 3* 5.
b) sich fernen: den armen hassen ale
seine brtldcr, ja auch .seine freunde fernen
sich von jm. spr, 19. 7 ; stächet vod slhck
sind auff ilem woge des verkereieo. wer aber
sich4lauon femel bewarti aein leben. 22,5;
was haben doch cwre veler feyls an mir ge-
habt, das sie sich von nur femeU'n. rar ;«
Jer. 2, 5 , die jedoch L. schon im manuscr.
in das sie von mir wiehen Aulerle.
Femen , oiie. procut , mhd. vCrren (Jm.
300**), bei L. nur tn*von fernen*: PeJnis
aber folgete jm nach von fernen. Marc. H,
54. Luc. 22. 54 ; es stunden aber alle »eine
verwandten von fernen. 23. 49; diese aDe
haben die verhcissung nicht empf.)n^-en, son-
dern sie von fernen {;osi»>|if'n, Hi>hr. II,
Fernig , vetus , vorjährig : las deine krie
(sein) wie guter wein, der meinem freund«
glal eingehe vnd rede von fernigem, höht'
lied 7,9; kh linb dir beide heorige vnd
fernigr (früchte) liehallen. 7, 13.
Fern» (lernis), procu^, öfter von L. ia
der twrMidunjf*vonferns'fe5miieAl: Petras
aber folgcle jm nach von fems (1522:
ft-rnis». Mattli. "iB, fiS; mhI es waren v»d
weiber ila , die von ierns zusalien. 27, 55;
da er aber Jhesum- sähe von fern«, lielf er
tu. tfnre. 5, 6. »«r eAi« «leUe petsdM
blosses 'ferns': da nu das wasscr yn der
n.isclioii all'? war, warfTsie d»'ii Inalien vnler
« iiM'ii Strauch vnd gieng ityn vnd :>al2t »icb
gog< n vber feros ein armbmst scbos wmU
var. SU t Ifot. 21. 16 tu den predigten
vier das erste buch Mosf (\:i'2~i
die ausgg. der bibel haben an der eHtipre-
chenden stelle ' von lern»'.
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9m
657
fcrr, *. fern C,
Vene (vene. thtmal auek mit der md.
nicht selUnen Wandlung des rs in rsrli ver-
sehet, rn(x- vrnl ich wil feindsoliaflt selzeii
iwiäciitu «Iii vikI tleui weibe . . . der &elb
mI dir den kopfT xotrfttten vnd du wirst ja
m die venu-hen stechen (in4e» «nfm am§g,
der fünff bücher Mon» und den predigten
über das erste buck Hose: ynn tüf vimsoii
beyssen). i Mo«. 3, 15; Dan win) eine
irhlange werden aulT dem wcge . . . vnd das
pFcnl III die veraeii betssen, 49, 17; zu
band (Inrnacli kfini nm (heraus) se'tn bruder,
der hielt mil .seiner iiand die fersen des Esaii
vod hiessen jn Jacob. 25, 26; Jarob aber
bat den nanen von der versen odder
fiissolen . . . darunib das er seinen
bruder hif Iit'v der fprscn lu ll, vber das
erste buch JUose. (1527;. iij'-. uoäi
•timge buandert redeiuttrien: ftonsl Ihui
Olira sanift :<ii(T (ift reihten kniesclieilien vnd
an der fincken fersen, ^i« wetlisrhr liigen-
schrifi. (1545). Aiiij''; es ihiit nur nirbt
allem im berlzcn, sondern auch in der knie-
kele vnd fersen sanlR. wider Hant Wor$t.
(1541 Aij*; er würde die fersen gar niaii-
lirfi anmi('lici) /f/V/ifFii Pi]< schrnM»'! < s
mit Üegelii liindei jui lier. ebend. ^j'' ; nach
der schlachl, darin Heinla das hasen pMir
ergriffen vnd luit fersen binder sieh gebawen
(üif flucht ergriffen) Ti.ith'. ebend. Kiiij''.
nhd. Tente hat, wie viele andere Wörter
{i. b. rabe. wölke), sein n abgeworfen, denn
mM. vCrsen (Jieii. 8» 340), akd. iBrshi»,
PStMM» tersna (0ra/f 3, 699), golk.Mnm.
Versenbelsscr, «. naiml L. den teufet.
die alte schlänge, nach 1 iHo.v. :? . 15 (ry/.
fprs»'); lU'v r»'i>t'iilnMsser . der leufel, wil
niohl rugpii, noch seinem kopfllrellcr frieden
lausen, so wil der knpiftreller, vnser herr.
soleben fersenhei^sct nicht leiden, die drey
symbola. Cij**; wenn die Christen
mit dem leiifel oder ferseubeisser nicht im
kampITsind, so isis kein gut zeichen, denn
es hedeui , das der fersenbeis-^er friede vnd
seinen willen hat. ebmi, Ciii]*.
VmragcM, n, im der gekom mkd, ge»
brauchte redenxarl fersenneld gehen , flie-
hen: d.) n«M«rh. itul vnd leufel Ihelien vml
PiBTZ, W«rt«rbach.
fersengeld flehen mU&scu. de Welle br.
3. 888 ; die Tonischen haben die Behemen
ellicb mal mit fersen^elt geschlagen {vor
ihnen die flucht ergriffen), tische. :< 7 7'"
yersenriticr. m. der grosze ieiM'unuer
(herxog Bdmrieh von Btamtedtweig ist ye>
metni) ergriff das basenpanier gar bald, de
Welte 6r. 5. 273.
Ytvt. im vorigen jähre, mitd. \i^r\ f Hen. '.i,
H02' j, gern dem heuer eulgegengeseut : sie
leren vnd komen ybm selbs nicht nach, bley-
b«'ii hcMii als ferl. ausleg. der ep.%md euang.
von der heil, dretff nnitje fest. (1525l. 1' j'' ;
wenn daü jar vmi* ist, konneu sie (die Mur
aus gewohUteU mr predigt k&mmen) h^wer
souiel ab ferl. dendscft cateeh. (1529). Ej%
Vcrtlg. paratus, gebraucht L. I ) im «inn«
von vollendet, :u ende gebracht: vnd die
iii.iun- ward fertig im fUnlT vnd zwenzigslen
tage des monden elol. JVe/k. 6, 1 5 ; vnd ward
also das baus fertig. 1 kön. H. 25; da die
kin lip geweih«'t vtuf t\iT iciupcl fertig ward.
2 Macc. 2,9; ihn« h den glauben uiercken
wir, das die well durch goltes wort fertig
ist. Betr. 11,3, teotu L, in einer gtoete
bemerkt: fertig, das ist sie ist in schwang
^'fhi ,11 iit. das sie gehol vnd stehet nach gotles
wort on vnterlas, vngobioderl vnd oo aufT-
bOn^n. Binde ein, 566.
2) getddekt, gewandt: er ist ein IreR-
litiuT man, in ilci luMli^'i-n silirifH f'-rtig,
behende vnd leulflig, wie eine kile aiiT ilt'm
nusbawm. »Pider Hans Warst. ^ 1 54 1 ).
Hiij^. ale ade, espedüe, gediufig: vnd der
Stammeiden zunge wird fertig vnd reinlich
reden. Jes. 32 , 4.
mhd. vt riec (Ben. .'i. 258"), ahd. ferttc,
fartlc tGruff 3, 585), r. fari fahrt, daher
eig. zur fahrt bereit, gerÜtM.
I'er(ls;en . fertig machen, mhd. vevlh^tnx
{Ih n. :\. 2'>0'), eneheint bei L. in folgenden
bedeutuuyß^n:
1) abfert^eut enteendent exfedhe: also
fertiget Isaac den Jacob , das er in Mesopn-
tamian rog. 1 ifios. 28, 5 ; wir haben dies-
mal den boten nicht können so eilend fertigen,
de WeUe kr. 3, 272.
2) verfertigen , bereiten , machen : das
bemmi'rn schb'trt jtu {dem ichmid) die uhrrn
vol, vud sibet Urauli; wie er da» werck recbl
83
FESEH
658
FEST
mache, vmi raus denckeii , wie crs ferlige.
5lr. 38* 31 ; der welel ein hoUt, dai nicht
foulet vnd suchet einen klngcii lueisiei- «iazti.
der ein liiM ferlige. Jes. 40, 20; vnd will
» aisu meucliliiiges seyne sühanU gcferligl
haben, ehe mans solle innen werden« toüdder
die hynU, Propheten, 1525). Cij*; solche
vnterrichl , mein lieber er Assa , suU ic!i
h'npt'st Iiriticn golVi ligl. ob kri>'gi<lt'nte clc.
(Ib'll). «*. e. »clbsl wol wissen, wie
viel mir teglich atifTdem h»lse ligt, der ich
jtst na schwach vnd idt bin* also das ich
jtzl niil gew.ill Ii.il» nifhsf^n ntii ii nlmielcn
von den lenlen vnd geschelUeii, tlamil idi
diese schrifll einmal ferligcn müchl. Jen. Q,
542* (de WeUe »r. 5 . 83); ds ewer hrielT
kam. halte ich schon iLof. i ligot (get^H^en)
die hricue itmi rar<liiial. 3, MS'.
3) dcrhathun hiUen wir, herrc, das d<i
iliescs opfler vnsers diensls, daza raeh aNes
deines getinds gnediglich annemexl . vnd vn>
sere läge in deinem friede ferligesi. Jon. 2,
50*2*. wohl s. V. a. beendigen, beschlieazen.
4) «ien weg (die reise) ferligcn, befördern.
nnlcrafttlsen: der hcrr wird deinen weg fer-
tigen, var. EU 1 itos. 24. 40, wo die bibel
hat: vnti tjnnd 7.11 dninor reise grlitMi ; haslii
meynen weg gelerligel. rar. zu 1 Mos. 24, 42.
5) .sich fertigen: vnd ferligcn {frühere
Usartx rerligeten) üinh durch den Jordan
{giengen hindurch) {nr diMii küni;:e her vnd
machten die fiirt. 2 Sam. IM 17.
frscr, m. rebzweig, besonäi-rf; der junge
rebzweig als eeisling, propaga, germen:
deit herrn zebaoih Weinberg aber ist das
bans Israel vii*I die menner Jtula seine zarte
fcser (nd. bibel v. j. l 'vi I wyuryser).
Je*. 5,7; der weinslock y.ii Sibma ist ver-
derbt, die herrn vnter den beiden haben
seine edle reben /nscblagen ... jrc leser
sind zuslrewt't. Ii;, S; daninibw i in lii<iipe
pllaiilzcn setzen, aiier du wirst ila mit den
frcmbden die fescr gelegt hahen. t7, 10;
die ableser werden sie ablesen vnd jre fcser
verderben. Nah. 2,3.
feser (nach nd. weise mit ausgeworfenem
eh) ist das hd. fech-scr (f^ichüer), welches
Weigand lelfr. 1, 316 mil Adelung vHb.
2. 7 r. oberd. fechsen einernten \ S 1 hmeller
1. 50S) ableitet, während Grimm wlb.
an das nhd. erloschene fachs, mM. vaUs,
ahd, fahs « haar denki.
Fessel, hi'ule nur f. bei L. noch, wieeM.
Vissel i Wr'N. .'i 'isl' ). m. vincutum. compts:
deine heii<le sind nicht gebunden, deine fii«s«
sind nicht in fessel gesetxt (alte ni, MM:
dyne vtfte synl nicht in beiden geschlalen).
2 .Sam. 3,31; die iiainen Manassc gef.«n?cfi
iiiii fesseln vnd bunden jn tnil kelen. 2 chro*.
33 , 1 1 ; jr künigc zu binden mit ketten twi
jre edlen mit eisern fesseln, p«. 149, S: er
folget jr bahli- nn-li, wie fin ot-hse zur neisdi-
li.inrk ppfUrt wird, viid wie zum fessel (rar.
ynn «'Viu fessell), da man die narreu züchtiget.
spr. 7 , 22.
fett, feile t /Imuu» mM. veste (Ben. 3,
273*) , ahd. fesli , fastt {GralT Z .711).
1) fesl. stark, dauerhaft: seine knorh«a
sind wie fest ertz. Hiob 40, H; ^nnc
üloUze 8cbupen sind wie feste schitde. 4 1. C;
ich habe dich wider dis volck xnr festen ehern
mauren gemacht, ier. 15,20.
2) fesl, befestiget, munitus: grosse »lul j
fesle sinllr.. 1 }fns. n, 2r»; die f.^leo j
siedle sind eingeuoiiien. Jer. 4b, 41; vail ]
iUolo fernes) eroberte alle jre Q<*rkeo mk
feste stodle. Jud, 2, 12; die vlirigen aber
flohen in einen festen flecken. 1 Jlacr. I G.
:i f nbxtrartP anwendungen : in dies< iii dien
machen wir einen fesien bund. Nek. y. 3&;
vnd crmanelsic alle, das .sie mit festem herlicQ
an dem herrn bleiben wollen, aporl. fwck.
11 , 23; vnd sehen ewren festen glanix'ii m
Christnin. Col. 2, h ; amen ist ein wm i -
Ie4»ien, herlzltchen glaiibens. ausUg. deutscl*
deiv.u. (151S). Jij'; wir haben ein ferte«
propUetisrhes %vort. 2 FM. 1 . 19.
4) aU tiiel und anrede edier männer
schreibt />. stets vliesi (pj/. ehrcnfe-;ij: »leia
gestrengen vnd vhcslen Hans l.osier m
l'i eiiscb, erbmarschaick. das l.cap. s. Paiäi
SU den Cmrinthem, (1523). Aij*; dem ge-
strengen vnd vlicsLen Caspar von KukeriU.
der III. psalm. ( 1 530 ). Aij^ ; dem fre<trcngeu
vnd vheslcu Eberhard von der Tannen, ainpl-
man. von den ecMeühem, (1532). Ay*.
5) fest .tein, werden, bleiben, mache«:
die greiilze der kinder Amnion waren fesif
4 Jfoa. 21» 24 ; fest ist deine wobanog.
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FEST
650
FESTUaUNDlG
24, 21 ; »II« diese siedle waren fett. bMot.
3.5; Mjn heriz isi so harl wi« ein stfin
vnil so fest wie ein slUck vom vntprsicn
niUislein. Hiob 41. 15; seid kslc im glau-
ben. Col. 2, 7 : ein leslaroent wird fest
durch den tod. Heftr. 9, 17; so bleibet
doch sein liogc fest, l Mos. 49. 24; der
k'ini:' wild diirrh die ^(lle t!cs liüliC9tcn fest
Itieibcn. ps. 21, H; auD' das sie sey aus
gnaden vnd die verheissung fest bleibe.
kSm, 4, 16; — md maclil sie (die siädte)
(vMv. 2 rhron. 11, 11; darunil» , IicImmi
liiildiT. iImi! ili'vir iiM'lir vicis, cweni heriill
vnd erwciun^ iu»l m machen. 2 l'clr. 1, 10.
Pest, feflte» adv. firme, fitmUer» mhd.
vnste (0«N. 3, 274 ), aAd. fasiu (Graft Z,
714): wa<; gotl 7usagl vnd gololil , kan man
vns niclil gnug oinliildcn vnd turbicwen, das
wirr feste gleuben. vbtv das erste buch
Mate» (1527). ix j*; vnd hell noch f&st an
seiner rnimkcil. Hiob 2, 3; des licrrn band
hiell mirli U's[. Ezcch. 3 , 14; ein irowcr
frcuud liebet mehr vn«l siehcl fester hey,
«tenn ein bruder. »pr. IS, 24; wenn einer
aber jni fest furnimpt. I Cor. 1 , 37: dem
vvidf^i - t<'!M'l feste im plaiiticn. 1 Pi li , fi , \).
fest. II. festutn: das fest der vngcsevvrien
hrnt. 2 JUos. 23 . 15; das fest der ersten
erndlen. 23, tß ; das fest der wochen. 34»
22 ; das fest der laubhüllcn. 3 Äfo«. 23.
31; fest der Ostern. Joh. 13, l; d.i^ (.-^i
s. Peter stuclfeire, wider das baßslum zu
Jtom. (1545). Niij*. mJM«x( ein Test machee.
halten, feiern, biqjehen: vnd Salomo machte
zu der teil rin fosl. 1 kön. S. BT» ; las hk iii
volrk ?i«'h»M) . das tntrs oiii ft-sl halle in der
wUslen. 2 th/ot. 5,1; drey iiud soll jr mir
fest halten im jar. 23, 14; jr hallet jarzeiie
vnd feirei feste. Jes. 29 , 1 ; das jr auch
mil vns dasselb frsi hcnclit-'l. 2 Macc. 1. 18 ;
darinn wir alle fest des heim Cliri-sti begeben.
von Jhesu Chrüto. (1533J. I>iiii^ Mel
fests' grast weeen. Um, m der redene-
an*viel fesls machen*: da hastu wol ange-
zeigt, wie Moses ein vnnOtzer wescher ist,
das er von vnnülzcn sachcn souicl fesls macht.
vber deu enie Mo$e. (1527). Kk j'> :
od«ler \v.i> ists für ein gros ding, das erdauon
predigt vmI -uhip! I'c>t> drflbcr machet, wrr
weis das vorhin nicht ? das n.cap.Johatuä*.
(1530). Tj\ imdk es hebt (erfteftl) sieb viel
fcsts: da hchrt sirli viel fesls mil dorn weihe
Isnar«; . das fiir iIit vii iiiiiilTt nii/.iiM'lM'n ist,
äl- in ilic gttU nyltd nai renlcyding. vber das
eraie buch Mose. (1527). Hh i/.
mhd. fest (Ben. 3, 304''), «. dem gteiek'
bed. lal. festuro.
Keste, /., mhd. vostc (üen, 3. 274. 275),
ahd. fesli (Graff 3, 716).
1 ) /Irmoiiieiifnni : vnd gott sprach, es werde
eine feste awisehen den wassern. 1 Jfna. 1,6;
''tili ^'oll nennet dit^ foslcn hiniel. I, 8;
\ i/iiiid ;tliergrei(U er miUün drein vnd srln'vdiM
die wasscr yuu zwey teil, hehell eine oben,
das ander vnten, mitten hineyn macht er ein
ring, den wir den hymel hcyssen, vod nennet
yhn fin IV's!«', darftnib «las er nicht so wanrket,
hyn vnd her ferel vnd vnslet ist . . . sondern
stehet feste, vber das erste buch Mose.
11527). I)iüj^
2) munitio, feslung: die feslc stehet elend
vnd ist ziihssen. Jer. 48, 1 ; da<i alte deine
festen (tti/g. muniliones) verstürcl werden.
Hns. 10, 14; vnd summa wil pr dis gepot
zur ringmauren. festen vnd frcyheit geslellet
ii.ilicri. di udich rnli'ih. (1520). Ciiij'' ; 7Jir
«"i^iitj bt'i5stH ein fest, horl. dost, trotz, il.i-
raulTich poch, slollz vnd mutig bin . . . daher
wird auch Tyms Zur genant, eine feste wider
alles anlaulTen. Eisl. 2, 05*.
l'estf n , fest marken , befestigen , mhd.
vesten (Ben. 3, 27 U'), ahd. iestan {Graff
3, 719): da er die wold^en draben festet
(inr. beOlet). «f»r. 8, 28 ; er ruflt holis vnd
stein an , hawet vnti fpstPt sidi mil den
selbigen, der proph. Hahncur. (1526). kiij''.
Veslenen, datselbe, mhü. vesteneu (Ben.
3, 277*), ahd. festinAn, fastin6n {Graff ^,
720): also soll jni der mensch furlq[en die
harmhertzigkeii gottr« . dio er jra vmhsnnsl
hat niilgeleilt, in der soll er sein herlz feste-
neu. Eisl. 1 , 29*.
Itatgnnilg, firmintmae, fulgegründet:
da ich szo klar mit slarcker vnd festgrundiger
schrifll howf'vssft hatte, das all»» Christen
geysilich vnd pncster seyu. auff das vbir-
chrüaidt back boeki Emsers. (1521). Bj";
mit siarcker, feslgruodiger sebriRI beweysze.
iiuslcg. der ep, md moog, «KM» äurktog,
(1522). Nj*.
33*
PESTIGEN
660
FETT
Petting. Utas festteo: ist sie «ine thfir,
so wollen wir ^le fosiigcn mil ccilern holen.
hohe!. S, 9; «la ei fpsiij^ft die brUnnen der
tiefTen. spr. 8, 28 ; er soll eyn haus hawen
mAynem namen, vnd ich wil seynes reichs
»loel fmligen ewiglich, doe JUt9$m CÜhrMlw
eyn gebomer Jude sey. (1523). Bij'', bei
Binäieit fehlende var. tu 2 Sam, 7.13.
wo besleligcn.
«eedter «M, noeh inM., döeft vtrutnAet et
Grimm für letzteres, dasz aber dui wort
zu L's zt'if t'in irrh'ilfni^mäszig neues gC'
wesen sein miui, durfle aua folgender stelle
hervorgehen: das ebreiach worl hukam isl
nicbl wol lU geben mit einem wori . eonsü-
liilum est sagt s. Ilieron. isl nahe genug da-
bey, stahiiilus, ccrlificalus , firuiatus» gefe-
i>ligel wnll ich gern sagen, aber ich bin neweo
wtf riern gram, wn den lettten Worten Ek^nide.
(1543). Bij\
FP!»(i;;kri( fTesiickeil) , f. ßrmitcLs: das
stehen ist di«; i'e.slirkeit vnd anfl'nrhtickeit
Widder den tzweilTel. euan. von den Uehen
muMMteteigen. (1521). Dij\
Fcstigllch. firmiter: vnd bleybl resliglieh
slflien, das dif PMan;,'''lf<l '-n vnd Piiiihi^ nicht
vom sichlbani hhiulluisu reden, das antler
icyt Widder d.hymL Propheten, (1525). (ij*;
vnd hall jn im l)<iw, den deine rechte gu-
ptlanlzt fiat, vnd den du dir fesligtith erwekl
hast. ps. 80, !r>; Ins dpineii kiieclil dein
gebot restiglich Tur dein wort halten. 119,
38. — mhd. veslediche (Ben. 3. 276^).
Fetlnls» f, i)firmHat, festigkeit: dilz
vormiigen die wen-khetlipen nil . da ist kern
festnisz, szondpm ryliel beygcn vnd vuler-
hgen. autleg. der ep. vnd emmg»9om ofcri-
«iof. (1522^ Cci^ij^ 2) mwufio ; h«len
\nd fpstnisse. var. tu fidtL 6, 2; die fest-
nis. 9. ID.
bei Grimm nur ein beleg für festnus mu-
nitio, im mkd. wA. fektendt ahd. feslnissa
{in unfestnisse GfOff 3 , 719).
festopfer, n. es spy ein hrandopffpr oder
ein o|ill'rr zum iiesondern gelühd , oder ein
freiwilhg oidler, oder ewer feste oplTcr. 4 Mos.
15. 3.
Festtag, m. dies feitut: darnach auch die
teglichen hrandopRer vnd der newmonden
EU teglichem brandofvffer des sabbathi, d«
ncwnjonden vnd festlagen. JVefc. 10, 33.
FeMnng, f. \) (vrmamenlum , festigkeU:
die fe.vtuiig {attQfot^tu) ewrs glawbens u
Chrisluni. rar. tu Cotoss. 2, 5 ; golt nennet
die hymell firmamenl, dat iitt feslung. Mit-
leg. der ep, vnd etumg» det adtuMt, (1522).
Niiij«'.
2) befestigter oH: ob sie in gezellea oder
feslitngen wonen. 4 Ifee. 13, 20; httee
vnd fealnngc. ro hi. n, 2; vnd besaUteedie
frsiungen auWchn l-i imn. Jud. 4, 3.
mhd, vcstunge (Ifen. H, 27ti'') ohne bek§.
feti , pinguis , ein unhochdeulsches , ew
dem nd, dmrd^ L. eing^tUutet woH, «fett
des hd. feisz . welches in der form feist 6m
L. noch daneben fortdauert.
t) fetl von menschen: i^glou aber »<tr tn
seer fetler man. rieft!. 3 , 17 ,* wie die pn>
pheten das volck nur so aussogen vnd an leih,
j;iit vnd si>fl verderliii iMhcn, vn l sie d^moo
sind TfUe wensle worden, vber das ersU
buch Mose. (1527). Vy ij^'; noch »ind di«
kindlin so feit ab die sehneelien. der 147.
psalm, (1532). ßiiij\
2 t von thieren: vnd sehe aus dem wasser
steigen sieben schOne fette k'ie.' I Mos.il,2i
ein feil sehai 2 ß. 1 3 ; feile ochiea.
pe. 22» 13.
3) von spn.ip: vnn A-^^'t kompl tiii Mt
hrot. ! Mos A\K 2<i ; cm Int mal. Jes. 2.S,t>.
•1) feil, von land, weide, wohnung: du
wirst eine lltlte wohnung haben aut eidei.
1 JTos. 27 , 39 ; vnd fundcn fett fod gale
weide, l chrou. 5, J(1; vnd sie ijewonnei
lesle stedte vnd ein feil tand. AeÄ. y, 2ä;
gut ist aber der acker, wenn er nicht aHea
feyn vnd glefcb da ligl, sondern aneh ielt
vnd fruchtbar, clas er eiiifn friittcn \}oitn
hat. awleg. der ep, vnd enan$. vom nieeeL
(1528). FFfiy''.
5) atefraetioneii ; eytlel sOsse. fetle gnadt.
epistel t, iVfri gepredigt. (1523). Juj';
gute, feile, *<!Tf»kc Iftgcn. das ander tofl
Widder d. hgml. Propheten. (1525;.
wenn ich oder ein ander predige vmb ciaer
guten» fetten (etnlrdglidion) pfur wilka*
Jen. 6, 39'.
6) die fetten p*. 17. 10. ??, '^d 68.23
vnd aller fesuagea des berm. Stra 3 » b;\u.s.w. sind die reichen, gewaüigen. sloUen^
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661
PBUBR
ttll, n. adeps: vnd sol alles feil neuen
am eingeweide, vnd «las nette vlier der leber
vnd die two niereo mil dem feil d.is drttber
Mgl. 2 Mos. 20 1 ^ ; jr s<.U Uin feil ess«'n
vom ochsen, ii^iiiiuer vnd zigen. 3 Mos. 7,
23; mein lleiieh ist mager vnd hat kein feil.
jPf. 109.24.
Fetle, f. pitujuedo : das joch wini verfaulen
für der feile. Jes. 10, 27.
Vettlgkcitf f. dasselbe: goU gebt: dir von>
law des himels vnd von der feuigkcil der
erden. 1 Mos. 27, 28.
Petfeln : ein sicher gewissen, ilns der s.irhen
gewis isl, (ilzell vnd fetzell nirhl also, es
sagts darre vn<l frisch eraus . wie es an yhm
sellM ist. du dtete leorf Cftntfi «ocJk fm
tUhen. (1527). c ij\
l'ftffn, seindi'rt' . In feizcn reisxen: das,
wenn man lang gesvharrcl vud gekralxet hal,
bnider Veit kome jnn den gefeilten (larrit-
«enen) hosen, dem man gehen miu.etecAntfl.
§rhönrr tr^T^t. ^15^')). Ilij'*.
Kfliclil, humiäu.s , mhd. viiililfi iiien. 3,
331'>, ahd. ii\Uii{Ora(f 3, 445): kan auch
die schliff autTwachsen , wo sie nirht feucht
slehel? Hiob St 1 1 ; vnd wenn sie glcicli secr
feuchl vnd am waxsrr sldnden. Sir.iO, M] \
Wasser kall vnd fcnchi ist. ausl. der ep. vnd
emang.fMmaiveHt. (1528). Mm iiij''; fcnchl
land. der proph. Satharfa. (1528). Oij*.
Feuchte, f. humor, feurhdglieit , mhd.
vinhle (Ben. 3, 331'). ahd. fiihii iÜraff 3.
446): auü dürrer erden, da kein feiichle noch
safftisl. iirpropktiSaeharja. (1528). Oij*.
Venchtfu, feuchlmachen, befeuchten, mM.
viiihlen (Ben. 3, 33,'^ i , ahd. frthlan
[Graff 3, 446); ein nchel gieng aulf von
der erden vnd feuchlcl alles land. 1 Mos. 2, 6 ;
du treuckesl aetne furchen vnd feuchtctl sein
gepllnglcs. Ps. 65, II; du fcnchtcsl die
hcrge von ohen her. 104, 13 ; ich der hcrr
bebttle jn (den voeinberg) vnd leuchle jn
beide, /et. 27 , 9.
reuchtigen. dasselbe: die kirche wirtl
durrh der rlirislen blul hesprenget, gefeuch-
ligrt vnil gewesserl. Eisl. I , 285*.
Feuer, n. ignis, bei L. noch fciir (fewr).
mM. viur (0«n. 8, 331^), ahd, fiiir {Gtai
. 674). lautverscho^ «tt inm gUkM§4*
gr. 7s9q stimmend.
t ) feuer als Uucktendes und wärmendes,
aber auek verbremnenäM , «erseftrendea,
zerstörendes element: das feur isl ein slarck
etement. die ep. des propheten Jean im.
(1526). Dij': es wdrdc freilich kein uicn^cli
einen rechten winler ausleben können, wo
er soll on feur vnd winue sein* der 147.
psalm. (15321. Diij"; er hrcilcl eine woicken
ans xnr decke vnd fewr des nachls r.u leuch-
ten, ps. 105, 39; vnd vnler sich sähe ichs
wie fewr glentsen. £seeft. 1 , 27 : vnd er
M.ilio. das der pusch mit fewr hrandte vnd
warti do«h nichl vemerrt. 2 .Wo«. 3,2;
wo aber elwas vberbleihl bis morgen , soll
jrs mil fewr verbrennen. 12, 10; dazu fuhr
das fewr aus von dem herm vnd frass die
zwcy hundcrl vod funffzig menntr* 4 Mos.
1 <i . 35 ; jre Ihor sind mil fewr verzehrel.
Meh. 2f 3. es heisxt : fcurr machen, auslecken,
am tlnden , aufccblagen , «uflihiaen . »ehflren ;
das feuer gehl an, geht auf, kommt aus, filhrt
ans', vorlisclil : dif sdnc A.irnn^ sollen ein ff'wr
■Min" tlcn .ili.ir machen. 3 Mos. 1, 7 ; wenlci
jr uiit ii aber nicht boren . . , »o wd ich ein
fewer vnter jren thoren anstecken, das die
heiiser zu Jerusalem verzeren vnd nichl ge-
lost lil werden sol. Jer. 17, 27 ; jr '^olt kein
fewr anzünden am sahhalh lag in allen ewrcn
wonungen. 2 Ifo«. 35, 2; vnd »amen fewr-
stein vnd schlugen fewer aulT. 2 Jfuee. 1 0, 3 ;
wie man silbci , ovu . . . /.nsmnrn thul im
ofen , das man ein fewr drunder anflldasc
vnd zerschmeltz es. Esech. 22, 20; vnd
man schürt das fewr im ofen so seer, das
die menner so den ^drach, Mesach vnd
Abi'dno^o verbrennen sollten, verdorben von
des fewrs Hammen. Dan. 3 , 22 ; — denn
das fewr ist angangen durch meiuen zorn.
5 Jfof * 32« 22; wo ein fewer aulTgehet«
das ein dorfT oder ein haus ahbrcnnel. haus-
post. (Wiltemb. festteil IS' : wt^nn
ein fewr au.skompl vnd ergreiUl die dornen.
2 Jfoa. 22 , 6 ; da fobr ein fewr aus von
dem bcrrn. 3 Sfos. 10, 2; wenn ninier
linlt? da ist, so vcriestlil das fewr. vpr ^'i 20.
auch fdltl, regnel, schieszl Teuer vom bnuinel
auf die erde: da lies der hcrr schwebe! vnd
fewr regenen von dem herrn vom himel erab.
1 Mos. 19, 24; vnd der berr lies donnern
vnd hageln, das das fewr auffdie erdea schos.
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FEUEREIFER
662
FEURIG
2 Mos, 9, 23; da fiel fewr voni liimcl.
2kön. 1. in.
2) «las heilige km , t-iynipelas: wie ilie
treuen crUle lliun, wen» das heilige fewr
in die bein komen ist, faren sio mtl vabarm-
licrlzigkcil vnil srhnoilon, scgen» brennen
flrisili, ailcni, Itfifi vnd m.ink nhe. von den
Juden vnd jren luynn. (1543). k iij'.
3) ein fewr dos berrn. 2 Mm. 29 , IS
ftcinf naeh L's ßigener edtlänmg *, v. a.
ein opfer des herrn.
'!) nbstrnrlinnen: ein fewr lios ei^rcniisz.
an den chrisU. adel. (1520). (iij" ; bey denen
war eitel few^r der liebe* kmrts bdentni»,
(1544). Biij*; denn jr habl ein fewr meines
7.oins angezuntiei. Jer, 17» 4; fewr der
lrilli>al. .Sir. 2. 5.
teHcreifer, m. ira: ein schreck-
lich ivarleo iles gericbles vnd desfewcreiuera,
iti'i >lio widerwertigen Tencreti wird. Hebr.
10. 27.
^«■crflainme . f. fhimmu : vnd ein fewer-
flaiiuneu fuhr zwischen den stücken hin.
1 Um. 15» 17; der d« machest deine pngel
zu winiliMi vnd deine diener lU Fewrllainnien.
ps. M) t , 4 ; sein sluel war eild fewrOammeti.
Dan. 7, 9.
Venerglani, m. splendor igni*: fewer-
glantz der da brenne des nachts. Jes, 4 , 5.
feierktUc, f, earbo: die Tewerkolen aber
ist die flancksagiiog vnd erzelung der wollhal
yiu f,'i'pel, posUUe. (152S). Liij''.
Keuerlfln. h if/nkulus: ist j^rtmp wenn
du ein stuck Uder eui halbes kansl kriej^en,
daran dn jnn deinem bertzen ein fenrlin
kan»l auflltchiaben. mite einfettige weüe iu
beten. (1535). Diiij* ; hie wollten e. f. g.
helH'en , iMsz nicht ein feurlein aiifpelie. de
Welle 6r. 5, 197. m/trf. viwcrlin (Grimm
wtb. 3, 1596).
fesrnnrnr (fcwnncur), f,schomslein:
wie der mucli viut ili r fewrmeur (nd. bibel:
äcliorslenc). //u». 13, 3. pL fuuruieurcn.
de WeUebr,^, 271,
Hmn, feHfig, gUthend ad«, wJtd.
viurcn (Ben. 3, 333*>)» ahd. Gnrin {Graff
3. f.TTlr rirt. ,M^."tt fiMverl. Eüsl. 2, 190''.
I'enerofen , m. ciiimmts: du wirst sie
machen wie einen lewrufen. ps. H, 10;
vnd werden Me in des fewrofen weKfen.
Hfddh. 1 :! . r\
l'i'Uf rpfcilrr , m. rolumna ignis: -tm
andlitz (war) wie die sonne, vnd seine liisse
wie die fewrpfeiler. offuib. Jofc. iO» 1.
Penerrttb. ruiUu.s, mhd. viurröi (Ben,i,
770*:) einer wird sich für dem .indem enl-
scUen, lewrrol werden jr angcsidil sein.
Jes, 13» 8; abbald aie von den acUaogco
angohauebet Mfurden, ward jnen die baat
fewiTiül. hauiposl. {Jhi>na. 1 559). 266''.
h'aersäule, /. columna ignis: vnd der
herr zuch für jnen her» des lagcs io atoer
wolckaeiilen . . . vnd det nachts in einer
fewrsenleii. 2 Jfos. 13. 21; als nu die
inorgenwaehe k.ini , s( !i;inft der licrr aulT
der Egyplcr licer au:» der fewrsculco »od
wulckcu. 11, 24.
I^icntilte» f. foeutt fmtntelU, JUrd^.fto-
min, mhd. viurslal ( Ben. 2*, 602' ) : er zeigt die
.isschcn an, welch"? eine fpiirstet i^l. da es [»flcjjt
wdrm XU sein, der 147. psalm. ( 1 532J. Ej'.
rtMffttehi . m. pyrtfes. 2 Moee, 10. 3.
Venerwerk (few-rwerg), n. alimentim
f'giiis , b rennmale rial : er gcfiol frix h dnn
viili'r den lunvMicn ini waldc , da> er reden*
abhdwc vnd neiuti buchen vnd eichen, ja
einen cedem der gepOantset vnd der vem
regen erwachsen ist* vnd der den lenlen
fcwrwerck gibt, dauon man ninipt, das man
.sich dabey werme. Ja». 44, 14. 15; eyn
ynnutz gehecke vnd nar znm fewrwerg lodh
lig. an di« radkerm, (1524). Büj^; wana
ein herr viel buUwcrcks vnd zcunc vmb sein
sclilos ntachtc , las ybu baweii , es wini pit
fewrwerg <lraus. der proph. Uabacmc.
{ 1 520). liij ' ; vnd ist doch eitel sin» vnd gat
feurwerck. datichüne mnßemini.( 1 530 ).£j*.
Venerzcng . m. iffni'^ suscit'ilnitum, das
zum feuerschlagt n nüüuge geräUi : wer ge-
übt ist, kann liic wol einen lag die zcbcfi
gebot, den andern einen psabn odor ein
pilel aus der schrillt zu solchem fourzeug
nemen vnd jnn seinem hcrlzen d.imil fpiir
aufschiahen. ein« eitifeUige veise tu beten.
(1535). Diig*.
Fenrig. ign»m , ardens, mkd. viurcc noch
st'lu^n, häufiger viurln (Ben, 3» 333*), mki.
nur fmi in ( drafj' .1, 1)77).
1) vnd der en^^ei de» herrn ersclicin Jai
FIBEL
663
FIDBRN
III einer fewrigen tbuiinen au.s dem piisi li.
2 Mob. 3. 2; feivHgp funckeii. Uiob 41.
iO\ wne fewriffe hnkcl. Dan. 10, tJ;
fewrige kolen. Ezvch. 1. \'A; zu (l<r zcil
wil ich «iie rürüten Jiuin iiinchen zum few-
rigen Ofen. AmA. 12, 6.
2) ir« fnifibl wtnl ein fewriger fliegeii«l«r
(Irarlic sfin. Jes. 15, 29; «b samlle iloi
licrr fewrige sch!ani.M"n viUer das volck.
4 Mos. 21 t 0; «las w^ii «'ine üunderliclie
bAM art von schliingeit , weldte « wenn sie
•inen ntMScben liis.scn , so grosse Ititie vml
to grossen fnleM liliclien dursl im menschen
entiundlen, das er miisl daran slerlien, da-
rumb man sie heml fewrige schlangen.
mi^eg, der cp. «nrf flMNf« wm oHem,
(1544). h .V.
3) vnd d»'s iinriils war sie (///> wnfke)
fewrig. 2 Mos. 40, 38; vnd da sie mil ein-
ander giengen vn«! er redel, «ike da kam ein
fewriger wagen mil fewrigen rossen. 2 kön.
2, II; "^ii" linlli'n fcwrip'«'' vnd vinl
scliwefelielie pantzer. offenb. Joh. U , 17,
ergreilfcl den Schill des gluuliens, mii wet-
cben jr aualeMchen kttml alle fewrige pfelle
de» bftsewiehles. Ephes. (>, H>; feurig
spi4>s7.. vber das vbirchritU, buch boeks
Kmssers. (1521). Aiij*.
4) das er aber so sprjcbt 'heihger vaier' .
gebet an« graaser mecbtiger bfuiMl eine!«
feurigen heruens. ilot 17. eap. JüktumiS'
Hbrl, /. abereburh: soll denn ineyn
glaube auf dem donal odder Abel stehen . mo
»teilt er werlich vliel. das ander lntwi4d«r
die hyml. prophelen. iir)'2r)). Kiij".
das toorl, welchen zuersi in den vorabu-
larien des Ib. jh. begegnet ^ hält Grimm
ßr 9ime €nt$t»lhm§ de* «norlM bibel, ITet-
§an4t»tb. 1 . 338 teilet es ab r. lat. lilmla
ktammer zHmrersrhlusse (Ir'f Imrh^s, wetcher
heffrifj dann auf den des buche» selbst über-
gegangen Mri,
nbelist. ßbntisl, m. abeeetchükr: wellen
nie {die pajiisien) vns aher nicht gnedig vn«!
harmliiTi/i:j sein, so mdsscn wir sie lassen
engel sein viid im paradis vulcr cilel hlumen
tantien, ah die den glauben lengest an den
M*hiihi*N ziiri-ti^en «'nd in jrer liiiuelissrhen
bciligkeil keine anfecblung %veder vom lenlfelt
lieisch noch well hahen , wir aher vus im
aeblam vnd kot erbetlen vnd auddeln, aht die
im glauhen fasl arme lihelislen vnd anfallende
seliiiler, niclil küiinen solche hohe duetores
vnd lueisler im glauhen sein, von den ron-
rilijs vnd kirehe». (1539). Cj'; der rü-
misclie stiitl sidi niebl vnbiltich magislram
fidi i rlifimet , dus ist ders hesser wissi> vnd
Dijflio, \v*'(l(T (üirisMi-; s«'lhs vnil «fer lit ilip-
geiäl, die M'.itiv: armc lihulislcn sind, vcider
ioi bapittm tu Rom. (1545). Sij*.
Fiebte. /. {liiius abies: wie hey vn« das
hartz aus den kilteni . lirhicii oili-r lli.inneii
neust, ausleg. der euang. an den furne-
mislen festen. (1527). Yiij ; ergrunelaher
Winter» vnd «ommem, wie cNe lannen, ficblen
vnd huchshawm. der pn^. Sadtarja.
(ir>2S;. Kij''.
richtiger tiechte, ufie s. b. Dasypo-
dius Nodk BcJtrrtblf denn «M. viebie {Bom.
3, 300 ). ahd. hehla. fiubla {Graff X 451).
Fidfl (fuldel), /. (frige, rialine, doch, wie
es scheint, schon zur zeit //.« rnrzufjuireise
in teräclulid^em sinn gebraucht, da er das
I S«m. 18, 6 ai^iutgs verwandtti ßddeln «pok
ter dwreh geigen eraefzie. vv.'ili rend Huge n-
hngen in dfr allen nd. bibcl vr-dcin heibe-
hieit. — heule gewöhnlich iiedel geschiieben,
doch mhd. videle (Ben. 3, 305' ;, akd, fididi
{Graff 3 . 451 ) . attt «II. viUibi , vidnia.
Fideler (fiddoler), m. geigenspieler. (igel-
lalor, mhd. \id(d,Tro (/Im. 3, jHzi
gewöhnlich (iedeler, liedler: sie haUcns am
grille wie die Ibbleler. da» tiMne eon/ile-
nrini. (1530). Eij'-; Paphnulius musle lernen.
\s-fr>- f'inem fiddeler gleich , der ein iniir-
ilei gewesi war. ro» den concilijs vnd
kirehoH. (1539). Züj'.
FMcl« (fiildeln), geigen, gMehfaU» mU
übler nebenbedeulung : es ist dieselhe geige,
da raiilf PI I T/jr /«lad) ymer liddeli. widder
d. hyml. prupheien. ( 1 525). Kiiij — mhd.
videlen {Ben. 3 , 306*).
Pidera (ftddem), heute nur fieilern . aber
mhd. videren {Ben, 3, 2SS' i, uhd. Iltl. riin
[draff 3, 440), eig. mit fedtrn irrst-fwn
f^r^i.genedcrlj, in folgenden stellen figürlich .
weil aie {dievernmnß) sdhel« da» »Agar widder
jren versl.uid viid .die sinne vnd fiileii ist,
vnd Widder erfarung daxu, so fellel sie dauon
FIDERiG
664
Flu
I
vnd leugoels gar, odder wenn tie nicht für
vbcr kau. dreliel viul fiddert gotlns worl mit
glosstin , «las sii lis iloch miis auirjn'ii vvr-
»lauü ruiuieu. da« 15. cap, der ersien ep.
$. PüuH am Üe CorhUher. (1534). Cij';
\V(>r lit^gcii wil, der soh iiichl m krinn
ilirlicii, ilainil vr< dik Ii liilMuc» künne. wider
dt-n bischof iu Magdeburg. (153U). Fij*.
¥i4erl$ (fidderig) , mil federn venehe»,
ftfbe^rtt Odderig gmiOgd. vor. sh jm. 78. 27.
Fieber (Uber), n. febrU: ich wil euch
heimsuchen mit sehrecken, schnttlsi vnd
fieber. 3 Mo»» 26, IC; für hunger suUcii
sie verMshmacbten vnd verseret werden vom
über. 5lfot. 82. 24; vnd Jhesiis kam in
Peters haus vml sah«*, ilas seiiie srliwi^'fr
lag vnd halle tias li«,-ber, <ta gre lü er jre hand
an vnd da:» lieber verlies sie. Matth. S, 14.
15, warn £. am ranä bemeriae: Heber» «hu
ist den rillen and' ilcinlsch . Iil»er iit lali-
Iii-« h Bindseil 1 , blA; vnler einer |ie-
Niileiiiz odder lieber danider ligen. der
IIU. ptatm. (1539j. bij'. uneigenlUek:
wie die losen zungendresacher für gericht
thun, wenn sie die silbersucht vnd das gülden
iii'^i Ijcstehei. roit den jüden vnd jren
iuycu. (154.3). Ciiij*.
4iemat «H b^nehiigtm ie. d^n mM. vie-
ber( tf«n. 300'). aM.fiebar((rra/7'3. 3S5).
i eher k ran k . am fieber leidend: wie
auch nicht üunde isl wein Irinckea, deonoch
sol man einem Keberkrancken von wegen
der kranekheit nicht wein geben. «nlerrt'cAl
der visilatom. (ir>38). Lj\
fignr, f. figura. I) bild, nhhihhauf:
w«d wir d\e ligur [die abbilduiig dfi bei
Ü9tM^ betdirMmtem lempeik de.) nicht
wissen aulTs papir bOMer zu gehen, haben
wir sie lassen nnstehon. H i » tl :< r i l 7, 350.
2) hdu^er in mehr abxtraclem iinne /ur
tgonos, gleichni», bild, Vorbild: ligura
ist ein dunckel vnd wanekel wort, er
{Ecolampad) wolts wol gerne also deu-
ten, das CS hiesse ein gleichnis, fnrbilde
odder deulzetchen , gleich wie man die ge-
Schicht im allen testament figureo nennet
des newen, wie Adam ein tigur odder
fiirliiiile Olirisii, wie eine braut der Christen-
heit rurlMUio o«l(l<-r iigitr heisst. aber hgiira
uoch {naih) laiitiischer sprachen art solche
fnrbiUe nieht heisst, sondern des wofdia
figura vvini dabin missebraucht. . . . Tertul-
lianus des worts figura nach rechter art der
latinischeii spräche braucht, da es heist eine
Tonn odder gestall , mathemaliee . das lin^',
dick, breit, rund, weis, schwartz ist, dai»
niai! ^i Im'U, fulen , liandeln kan. das diese
wiirl Chriili noch fest stehen. { 1 527 n itj''.
der weiuslock isl ein gleicuts odder figw
ChrisU. VOM aben*nnf CkniU. (16»).
p ij**; Elias ist eine figur odder gleichnis Jo<
hannis. ebend. -, (igur vnm? erfullun}; dprlij;u-
renii haben steh kegen ander wie ein leyplich
vnd geistlich odder ensieriich vnnd fnnölick
ding, das alles, was man in der figur bat
mit ley|>Ii('liL'ti angen gesehen, des erfulluog
ntus man allein niil dem glauhen sehenn.
von dem bapatum su Rome. (1520^. l)ilJ^
«oben mkd. figure (ffen. a, 309*).
fignrifffB) im bild darsMten, vorbilden:
alles was ym alten hohen priesler i<it fifftt-
rirt, luusz ym newen erfüllet werden. v4M
dmboftiamxuMeme. (1520). Ej*:aMickrt
aber sagen, e» were neben Christo auch
sanci Petrus (igurirt durch Aarun. ebend.
Ei'j"; ylzl sey t;iui^'. das siind heyclrlen nil
muge durch Izeygen dem pnester bedeul
oder HguriM sein, tmamg. von den tsiken
aussetiigen. ( 1 52 1 ). Biiij''.
fignrist, m. der im abendma! rinc {ujur
annimmt f wie s. b. Ecolampad. beleg i.
unler deulisl.
Wgirlicb (Sgnriieh). fropfm, bUHkk:
ich lasse es von bertzen gerne tu , das lia^
.tliendinal ein saeranient sey . . . aber wie
folget daraus , das die wurl drumb soUf»
sacramenlUch. trOpisch, odder (wie sie lagea)
tigilrhch sein ? «o« abendmal Christi. ( 1 528).
q iiij* ; etliche sagen, Paulus rede von zeieh-
lieber odder figürlicher gemeinschalTt. ebend.
Diij''; das ligurlidi, zeicheUch vml deutbdi
geniossen kan ym abendmal nicht seil.
ebend. Eij''.
Fils, m. \ I fitf. dichtes gewebe tan »oÜe
oder haaren, mhä. viU {Ben. 3, 310. 3l')>
oM. übt {Gra/f 3. 519), tcofür mir jetoA
kein beleg au« L. x*r band ist»
2) deslo häufiger erscheint en bildlich
Uj für einen biiurischen ^ unyeschitffeni:»,
groben menschenj weil tiauern sich mit gro"
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F1LZ£R£1
665
PINOBM
bem, ramhm filte bekieiden: d«r grobe Qliz,
rulls TDd (ttipel, der «sd aller ctel in Wolflen-
biUtel. %eider Hans Wortl. (1541). Gj»*;
m;Mi vvol cllirhe rdltzen vii»l (ü^o
vnler d^iu atlol. J«ti. 4, 386* ; jutu ker vilu
TBd knebel. iai 5. 6. vnA 7. eop. t. JfaltA«t.
(1532). cc iiij'.
6) für den kargen, zähen gcizhals: von
PinoHi k.iriji'n liltie redcl cli»^ gnnlze slad
vbei. .Sir. Jl. 29; wenn man von einem
fcaigen man spriehl, «r ist ein Irand, hie
hctst hüttd den k.-ir^'Pii fillz {L's. manuscr.
fifllz). vom abendmal Christi. fir)2S).
biiij*; so du ein solcher iiiu bist, der du
oicbt einen groselran tu meiner narung, oder
eine* amien menschen notdurlll tu vns setze.«!.
vriäer den wuchrr zu predigen. ( 1 540). Eiij^
c) als derber verweis: g.ib also heimlirh
vnd vberquer dem ralh ein fillz vrab der
MdillMigkeit willoi. Hicht. 60^
IIImWCI, f. lölpelei: ich meyn es sey vil-
Uerey vnd dein Arislülelle ein (gedr. in)
ertzstullus. ou/f das vberchrisU. bwh bocks
Emszers. (1521). Giij''.
niililt, ni. hu wm ß%: vnd Iregl doch
eynen grawen rock vnd fillsknl ftir grosser
demiil. uüilder d. hyml. prophflfn. { [f>1 'i .
Diij*; wiliu ylini nicht gleuben, so glenhe
doch seynem grawen rock rnd fillthot, da-
rynnen der heylig geyst aeyn rona. tkend.
; wie die jacobsmosrlipllpn an den vilizo-
hulpn. gmnd vnnd vrsach. (1520). f iij*.
ViUlcJlt, cvaciaiis, verworren: ich mus
hie seines (Zwinglis) lltlsichlen» reiadseligcn
deud.<iche8 brauchen, vom abendmal Christi.
(1528). ciiij*'; versiehe ich sein Hlttichl,
züllicht deadscli recht, ebend. n iij*.
flnui, f. umeherknilft beln^: daher
auch etliche vnler den kanllleuien anllep-
Wadlt vnd gewar worden sind, das vnter
ylirem handcl manch bnser grifl* vnd «cIhmI-
liche Tyiiantie ym brauch «ind. von knuif$-
Anndlim^ «tM( «BwAer. (1524). Aij*; wel-
cher mi sokhe fynsnlzc treybt odder treyben
mus , wie denen geschieht , dio nwhr auff
borg kftifTpn , denn sie bezaicn mflgen.
ebend. i>ij'; wie das einer, bapsl Clemens
genant, nn vnser tulhun, wissen oder willen,
sich anai cygenem flümenien vnd dursi zum
regiment in vnscr heyligen cbrisUichen kir-
UlKTi, Wörterbudk
eben durch simonien , mit geldc, beymiicben
listen, aUerlej BnantteUj» hftsen tacken md
ansrhlegen on alle schäm, schendllich einge-
knnfTt. nii<i Schreibung etc. (153.^) i Aij'.
Finanzen, betrügen, ObervuriheUen,
«ndbern; ym bOchlin von kanftlenten, da
des fynantsen viel ist. ausleg. der ep, vnd
eunnq. vom adurnt M'^SK JJi ij*.
Kinimzff, m, belrüglirhtr wuiherer,
dann er^mäer unerlaubter kunslgriffe, kniffe,
rSkke ftkerhaiipl.* solche fynantser beyst man
die (lorgelsteclier odder kelstecher. von
knuffihandlung vnd Wucher. (1521). Pj' :
Hörn. 1, 30 übersetzte L. iq>evQnu^ xuxcoy
*uer*t dmth fynantter und erMlMe in einer
randgtotBe: fynantter die viel newer Aindle
aulHiringen als vnter kauflleuten. Juristen
vnnil hnffsrhraolzen gesehen wird ; mit hof-
schranzen bringt L. das toort auch in fol-
gender $Mt§ Mmammem: die horesehrantien
vnd Tynantter» wenn .si<> nur sehen, wai
ilcn filrslcn vnd hcrrn gf^felll vnd 1 ifliiiing
da isl, elwas zu ctsoliiiappcn , Ihuen vnd
reden sie gelro^tl, was sie dtlnckl es gefalle.
vier »mO. puOmen. (1526). Vilij*.
HnMieKi. f. betrug j beitechung : wenn
< iner gerne ein schlos, st.id, graffschafn o<lder
sonst etwas grosses helle vnd treibt souiei
fynantzerey {lat. etf. largilio) dttreh freund-
schaffl vnd womit er kan , das es einem an-
dern ;t!»e vnd yhni zugesprochen wird, deudsch
calfch. ( 1 Liiij ; sn rfen luifen regirel jlzt
vnlrew, liiiaiilzcrey , eigennuu vnd der geiiz
in den ftlrsten vnd in jren reten. Elil. 1 , 392*.
Findelkind, n. fMUmg: wie auch oben
von den ßndelkiudem gesagt isU Jen* 8, 50\
vgl. ftlndelkind.
finden, invenire, mhd. vinden {Ben. 3,
818. 819), «M. finden (Gni Z, 529),
goth. fin)>an.
I. formen.
1 J der pl. des prät. laulei bei L. noch
äterall fhnden : da sie nn zogen gern (so in
allen bibelausgg. für gegen dem) morgen,
ftMulen sie ein ohen laml irn lande Sinear.
1 Mos. 11, 2; auch griitxMi Isaac knechte
im gründe vnd luiiden daselbs einen brun
Idiendiges weasera. 26, 19; vndgiengenin
das haus vnd Tunden das kindlin mit Maria
seiner motter, Matth. 2, 1 1 u. öfUr»
84
L.iyui<.LU Oy VjOOQie
FINDEN
FINDEN
2) dmgemäsx im conj, fUudc: vnil der
herr macht ein zoidicii nii Rain, das jn nie-
juaiicl orsehlüge, wer jn fUnde. 1 Mos. 4,
15; wenn icli ou luo gieoge von dir, so
wttrde dich der gebl des Iterrn wegnemeo.
weis nichl wo hin « vnd ich denn kerne vnd
sagets Ahab an, vnd Tünde dich niclil, so
erwürgele er mich, l kön. IS. 12; wo er
«ie nn nicht jungfraw fUade. von den con-
emjseut, (1539). güu*.
3) das pari, praet, entbehrt, wie in der
iiUerev j^pra' he . in der regel des gc: fdr
den tiicusctieti ward kein gehüille fuHdeu.
1 Mot. 2 t 20; wir heben wesser fnnden.
26. 32; dieeen haben wir fanden. 37 , 32
u. s. f. nur selten erscheint gefunden: vm]
\ni!) die cscIiniKMi , dio du für dreien topen
verluren liasl, bekümmere dich jlzl nichl,
sie sind gefunden. 1 Sam, 9* 20; er sagt
vns, das die csdinnen gefunden wcrcn.
10, 10 ; nach dem der ausgelrielicri satan
ilzL cyn iar oddcr drey ist vmhher gelaulluu
durch dttrre stelle vnd rüge gi^ucht vnd
nicht gebinden, bat er eich gen e. f. g. für-
slenlhum nydergethan. eyn brieff an die
fürslen zu Sachsen. (1524). Aij**.
II. bedctUung und gebrauch*
1) ßnden. antreffen, auf etwu kommen^
siofien, und zwar a) unabsidtUkh, wage-
fähr, zufällig: so wird mirs pehcn, das
mich todäciilage, wer mich Undet. 1 Mos.
4, 1 4 ; da fand jn ein man, das er jrre gieng
auH dem fdde. 37 , 15; wenn, du aulT dem
wegc fitidcgl eia Vogelnest. 5 Mos. 22, 6 ;
wenn du jl/.l von mir gcliest, so wirslu rween
iiienncr finden bei dem grabti Rakel. 1 Sam.
10, 2 ; gib deinen knechten vnd deinem son
Dauid, was deine hand findet (ipm üirwtr
die band liommt, teas du willst). 25, 8; so
ihu mit jm, wie es deine liand liiidcl iwas
du vermagst), richl. 9, 33. öj nach vor-
hergegangenem tndtm, nad^ortdun: stt>
chct, 80 werdet jr finden. üaUhw 7, 7; sie
hallen sie c<^-n<'ltL aull allen Strassen vnd
doch nicht lunden. Jos. 2, 22; vnd sie
suchten jn (Saul^ , aber sie funden jn nicht.
1 Sam. 10» 21 ; forschet vleissig nftcb den
kindlin vnd wenn jrs findet, saget mii*» wider.
Matth. 2,8; man sagt, wer das »r^ir tu»!
gen Rom gehl, der suchl einen schulck, imu
andern mal fynd er yhn , xnm drillen brioftl
er yhn mit eratisr. an den chri$tl. aiel.
(1520). Gj"; aeh du iDncliter dieb, willu
bcy linster uactii etwas iiieriii tinden vnd ich
han bey iiechlem tage nichts htnhoi findea.
das schone confitemini. (1530). Jiiij*.
2) beifall, rccitt, gnade etc. finden, erlan-
gen: dartunb feret er zu, vnd weil er bey seinon
vater nicht recht noch beifal findet, nid
schlagt seinen bruder selbe lod. aMdt§.dtr
ep. vnd euang. von ostem etc. (1514). y ij' ;
Noah fand gnade fur dem heri n. 1 MosJ',.S:
las deine magd gnade finden fut •leinen mi^nu
l Sam, 1 , 18; vnd die dirne gefiel jm vnd
sie fand barmherlzigkcit für jm. Esth. 2, 9;
'l'T herr gehe euch, das jr rn;,'e findet eiiif»
jgliciie in jrcs inans haiise. HulU 1, *J. eine
basonders anzuführende redensart ist iiocA:
sein hers fiadm mmth, tmenidu fr*
tcinnen. 2 S&m, 7 , 27.
3) finden, Wf(hm''hmpn . erkennen, rn-
gnoscercp in folge ange*l«Uier uHlertuchuttgi
wenn der priester benhel vnd findet, das das
mal ist in weis verwandeil , sol er jn ran
vrleilen. 3 Mos. 13, 17.
4J linden, erßndtn , erdichten: dt'i bapsl
hat das sacramcnt nichl geslitlklnoch funden.
ikttria delrenfnw. (1544). Bij* ; oder wird
es funden, das hl crtiehteL «ei^ dM
Wucher. (154" V C-iu]'.
5) was die (ügung angehl, so geseilt sich
zu finden a) häufig ein accusativ. hinrei'
eftende batapiefc Mer/Hr Wefe» iKs iPerMi
£tt 11, t tt. 2 angeführten ftflsfrteflen. b) ein-
mal begegnet auch noch pardtirer qpn. (vgl.
mhd. wtb. 3, 319*); so wuU icii lurwarmirh
der demvt haben finden lassen vnd sie nah
httin vnd beysland gebeten, ein «endlrwf
von dolmetschen. fl530). Aiij**.
c) adjecliva oder pariicipia bei linden:
wenn du sehest, das am henger, bottell.
lichter . . . mangdt, vnd dn dich geschieht
rundest, soiltistu dich dalzn erbieten. t«m
icelllicher vberkeit. (1523). Uiiij';somaa
jn barmberizig findet. IJiob 37, 13; vnd er
kam zu seinen jüngern und fand sie acidaf«
fend. MaUh» 26, 40; selig sind die knecfaic
die der herr, so er kompt, wachend fiadet.
inr. 12 , :^7.
U) der in/, neben butieu: da der eiii-
FINDLING
667
FINGER
scheocke wider kam» fand erden kOnig su As-
»yrien streiten wider Libna. Jes. 31 ,S; da
knmcn tliosc nipnner lipufli}} vntl riintloii Hanicl
beleii vijil tkiieti fdr seinen goll. Dan.d, 1 1.
e) stall der parlicipien und des inf. ein
4MUbi§iffer»ats: vad sie gieng hin in jr haus
vriil faml, das der leufcl war aiisgiTarcn.
Marc. 7, 30 ; diesen finden wir, da« er das
voick uhwendcl. Luc. 23. 2.
(i) reflexivei sich 6nden.
a) iwMtUrii da fand sich der becher in
B(M)janiin<; "sark. l Mos. 44, 12.
h) sich linden, an den lag kommi'n , sich
zeiyen, sich heraussltllen : wenn tcli l.si'del
heilen wil, so findet sich erst die sttnde
Kphnim. Ho$. 7,1; was einer für ein man
gcwest scy , das lindci sicli an seinen nacli-
kumen. iiir. il, 29.
0) sich finden, diwlellon; da es morgen
ward . . . findet sieh Anus seitKeh (sn%)
niii seinem anhang. sieo frtdigl. (l&Zh).
Uiiij'. •
<ij sich tinden lassen: wenn jr ju suclil,
wini er sich von euch finden hissen. 2eAron.
15, 2; der leufel lies sich auch waihch da
heim linden, von den/äde» vnd/ren lägen.
(1543). Siiij'v
e) sich linden nebeti adjecliven: cwcr
antwort findet sich vnreehL Hiob 21, 34;
o wie ist (lio barmhcrizigkcil des hcrrn so
grosvml ! I ^l't n'h t.'fT'iliu' li'iilcti. Sir. I7,2S.
f) mit (olyeuäei conjUHCiwn : weitn ukiii
die lar rechnet, finitet siehs. das er (Sem)
bis an Jacob, ia schier Iiis an Joseph gelebt
hat. vber das erste buch Mose. (1527).
p iiij''; vnd hat sich Hindcn , das sie oine he-
sciiinis.sene hraul gewesl isL von den jüden
mä fren iUgtn. (1543). Giif.
Hindling, m. findelkind : das isl on zweiuel
nidii ein findiing, sondern ein naUlrlich Und.
Jer. 1, 9<5''.
Finger, m. diffilm, mAd. vinger (üen. 3,
321), «M. fingar {Graff 3, 527), ^lA.
figgrs, nach Grimm einen stamuMi mtl
fangen, vgl. atb. 3. 1311. IC..")!».
Ij da war ein gros man, der halle ja (je)
sechs iinger vnd sechs seen, die machen vier
vnd zwenzig. l cAron. 21, G ; sie strcckl
jre band narh dem rocken vnd ire ür - r
selbigen stunde giengen erfur ftnger, als einer
menschen band, die schrieben gegen dem
leuctilcr vber. Dan. 5, 5 ; giUzen , welcher
äugen nicht sehen . . . noch die ßnger an
jrcn bendcu fulcn künncn. weish. 15, 15;
sende Lasanim, das er das eusserste seines
fingcrs ins wasser tauche vnd kille meine
zimgeii. Luc. 1 6, 24 ; ein loser mensch . . .
winckel mil äugen, den Lei mit füssen, zeiget
mit ßngem. spr.G, 13; — mit einem kleinen
zeddel, nicht vber einen fingcr lang vnd breit.
der 110. psalm.
Jliiij^
so lau;
als cm clltogcn
(Ircy f^rosscr Iinger
k ij'
(1539)
(las ist
lang, der propU. Uabacuc. (1526).
vier Gnger dicke. Jer. 52, 21.
2) der finger golles isl bildliche bezeich^
nung seiner macht und gewalt: da sprachen
die zeuhcrer zu Pharao, das isl goitcs iinger.
2 dfo«. 8, 19; so ich aber durch gottes
finger die tenfel apsireibe, so kompl je das
reich gottes zu euch. Luc. 1 1 , 20.
3) besondere redensarten: durch die finger
scheu, nachsieht biauchen, ungestraft Am>
gehen Uusen: vnd das volck im lande durch
die finger sehen wflrde dem menschen , der
seines snmens dem raolorli fregeben hal, das
es jii niclil iddtct. 3 Mo^. 2ü, 4; dieszc
leslerliclie buherey wcrel der bapst nit.
sehenn all durch die finger. von dem haptUan
SU Rome. (1520). Aiiij''; wer nicht kan
durch die finger sehen, der kan nicht regircn
{Sprichwort). von teeltUcher vberkeil,
(1523). Ftij*'; gott aihel durch die Onger.
öfter dM erste AtieA Jfiwe. (1527). Tiij^
es isl zu hoch versuchet vnd vbermarbei,
das er nicht kan noch sol diirch diu Iinger
sehen, das n . cap. Johannis. (1530). Tij*.
aus den lingcrn saugen, «rdicAlcn: das euan-
gelion, das wir verkOndigen, haben wyr
nicht aus den finireni :,'(»sogen odder selbs
erdacht, dt«; ander ep.i. Petri. (1524). ciq^
keinen finger regen , mil keinem Iinger an-
rflbren , mcAf dos jrmnflle Ihun: Christus
lest den teure! mil der stlndo vnd dem tod
an sieh hnfTen vn 1 stossen, vnd reget nicht
einen tingcr. Aa<M/>o<^. (Jhena, 1559)188";
sie binden schwere vnd vnlrcgUehe barden
vnd legen sie den menschen. aiilT den hals
dier sie \\i'!lr-:i i!ic Sellien nicht mit cinern
fassen die Spindel, spr. 31, 19; eben zur jünger regen. Matth, 23, 4; jr beladet die
' 84*
FINCERBUT
66S
FINSTSK
menichea mit vntreglifibeii lasten md jr rürel
sie nicht mit einem finger an. Lue. 1 1, 46;
die hofcchrc, wirdc, gowalt vn<l hohe wollen
sie wol gern haben , aber die hofcmühe vnd
cribeit wollen sie nicht mit einem finger an*
rüren. der 101. psalm. (1534). Qiij^
ihf! fiiignr (!n7\vischen sleckon, sich ein-
mischen: tili wil ich ruf'in linger nk hl slecken
zwischen die irrigen iiändel. ä« tt'^eile br.
U 314.
Vingerhnl. m. digitaU nUoHvm, tu ab-
wehr der nadehdrhe : ey wenn nieyn ortlen
rayr uii soll mehr gellten . . . denn eyncm
sciineyüer seyn fingerhul, was mach ich denn
yon d«m orden vnnd priesteratand? «iisfef.
der ep. vnd euang. vom chrulag. (1522).
qq<lj\ Eist. 1, 69*; handzeug, nadel, finger-
hut. das 5. 6. vnd 7. cap. $. Uatthei,
(1532). ccnj^
Hnfcrleln, n. digitulu*. fingerduh: so
weis ich, Ins nllc giistcr vnd gelcrlpn nnfT
einen hauücn nicht so klug sind als ilic gött-
liche luaieslcl ym kicinsleo flngerleiu. deudsch
eatech. (1529). Yj«; der fttrat der wdl in
dorn geringsten fingerhn mehr maehl vnd
slen kp ha! , donn .lüf weit zusamcn. das
IGi. cap. JühauHis. (1538). Niiij*.
Flngenaekt, nadU vrU ein finger, völlig
nackt, spliHtemaekt(in OfterftsMrn; flinter-
nai kt) : Weichs wir wol an vnseni ariiieii
Itfärthcrrn, jren weiblin vml kindliii icglich
sehen vnd andern viel armen, den derhunger
aus den äugen aihel, kaom das broi vnd
wasscr haben vnd dazu finger nnckel gehen,
wider Hans Wurst, f 1 54 1 1 . H ijv
yingernagel, m. unguis dtgiU: die den
leuflel yn eyn ^{licgel , bild . . . fingemagel
beschweren. eaaUg.itr §p. tmd euang. vom
chrislag. (1522). ffTiiij*; dasolt ein rcichs-
tag worden sein , das widder von hischouen
noch von furslen ein tingernagel blieben
wer e. «MmMiN^ an 1. 1. dendfcAen. (1531).
Cij^
Vingemäglrin (fingern epelinl, n. dim. des
vorigen: mit scharfen lijigernegelin. von
den jiiden vnd jren lügen. (1543). OüJ'.
• illgemif, m» tmmihu, fingening: vnd
der kOnig thel the aeineii fingerrcifl*, den
er von H.nmnn hatte genoinen , vnd g.ih jn
Mardachai. Eslh, 8, 2; gebet jm eincD Qn-
gerrdff an seine band. Inc. 15, 22; ith
halt er wird yhn geheissen haben seinen
canlzler vnd übcrsten heyudiclKtpn r,u\. da-
riinili das er ybu den Gugerroill vou seiner
band gibt, «der dtu mnte bncA tfaie.
(1527). nn j''; köstliche eddelsleine vnd
tiirkis, die er jnii seinen fingorrriff fussl.
von Jhesu Chrislu. (15^31. Aiiij'.
tiuk Uder linke, m. fringitla. Eist. 2.
330^ «leAl iler pL Anken.
mhd. vinke (Ben. 3, 323^). oM. finfce,
finrhh (Graff ^»27V.
Vinkenhcrd, m. voyelherd sm» fang* wm
finikem: wir ftigcn ewer liebe tu wissen» dii
einer genant WolffgangSiberger, ewer dienet»
sich viiterstnnden habe einer grossen freuen-
licher t»l^^^ , vnd «'tlirhe nltn venlorben*
netze gei;auül , liauiil einen linckenherd an-
tnrichlen. BttL 2. 330^ figMkh: nril die-
sen reiuogeln oder iockuogeln fehet der leu-
fei. der Vogelsteller, .lugf seinem finckcn-
herde die leute. 1, 509'*.
Vinsteier vnd tunckeler nennt L. die so-
cramenllsrer, welobe AeUen, JUnrm
Worte des obeMiMals su verfinstern und tu
vetdunhrhi suehten. vyL dimVf*ler 4G2*.
Gnmm wlb. 3, iötiG bttnerki hierzu:
„ein wm iMUterWm, doch wichtig ge-
bildete* wort, da sieb dos er eo« finster
nii hl entbehren U'iszt uminiemmls finsl sdir
linsiel gesagt wird."
Vinütcr, tenebrosus, dunkel, mhd. vinsler
(Ben, 3, 323''). oM. finster (Graff 3* 544).
1) nmtliche hedeutungtn,
a) unpersönlich : vnd es w.ir finster aolf
der tiefl'e. 1 Uos. 1,2; recke deine Iiaml
gen bimel , das so finster werde in Egypten-
land, das mans greiften mag. 2 Jfes. 10.
21 ; frtlc, da es noch finster war. Joh. 20, 1
b) ah du tnriehter dieb , willu bey finster
nacht etwas hierein Unden vnd ich kau
bey Uechlem tage nichts hinnen Imdea.
dai idOno cwitfUemini. (1530). Jiiij*; ein
finster tag, ein iiinfkcl tag {vulg. dies tene-
liraruin et caliginis). Joel 2 , 2; der srfb«
lag mUsse ßn^ter ^ein. üiob 3,4.
e) es war aber du finster woleken vnd »•
leuchtet die naehL 2 Jfos. 14. 20; jre
Sterne indsspri Hnster s»'in. Iliob . 5) : i»'h
, wil dem hiuiel mck anzdien , das ist tunckel
Digitized ^/^j^
669
FINSTERNIS
vnd inil wolrbeii finsler inaRben* ifn* proph.
Jona. 0 526). J^nj^
dj z;il li( yst cyn finslpr scli.idwcn. ievUsdt
amlcij. äcs'ül.'ps. (1521). Biüj''.
e) wir Icszcn vxu. lU. wie der bvrck Sinai
blixel, doiiDcit vDtf fii»t«r wwl. dtuUek
ausleg. des bT.psalmen. (1521). Bj*; vtid
ob irli siiimi \\;ini!trt im (inslrrii rürclilc
ich kein vnglück. ps. 23 . 1 ; jim dem tiii-
ttefn keller. das lü. cap. JohunnU.
(1538). Snj^
/*) (las hcissl aiill ilptiilsdi den nnslorn
Ipufpl niii il' m Iicllt ii kttid itcr liechten engcl
schniackcii. Uuriz bekeninis. (1544). Fj^
$) daniuib ist auch vnier berts betrabi
vnd vnser äugen sind finster worden. Mag.
Jer. 5, 17.
h) im tiuitlern , das neutr. des adj. als
subst, gebraucht : im finslcni lirielil er zuu
heuiern ein. BMt 24« 16; ble gills ym
finslern vnd Idintzling gehen, vom aben^at
Christi. (152Si. N j'; im fiiislpni tnnpr>n.
wider den bisclwff «u Magdeburg. (153if).
Eiij' ; es gilt hie nicht , so vnter dem hütlin
spielen vnd im finsteni mausen, ein krieff
an die :u Frankforl am Main. (1533). Hj*.
"2 I nhilracle (inii r>nlini(j : aiill (las f<? yhe
uu'uidiiil rrliiiUo^f, ii.iii|jen sie ylim {dem
bibBthKh) eynen scbandhippen an, lestem
gott vnd sprechen (>s sey iinster. anstieg,
der ep. rnd euang. des aduenh. (1522).
Jiiij*; ilalicr kompls, das sind der apostet
zeyl die ächriOl so iinsler isl blieben vnd nyr-
gent gewisse, bestendige andegiinge drdber
geschrieben sind, an die radherm eic.
(15211. (liij'; isl der spriirh .iiirli finster?
das diese uori thrisü noch fest stehen.
(1527). n ij"; die veriieisunge stehen hie,
sind aber noch finster, so lang bis es dahin
könipt , (!s .illc.*« t'irillb'i vml geschehen
isl. vber das i-rsie buch Hlose. (1527).
n j* ; stsUc es gleich dahin , das vnser texl
vnd verstand auch vngewia odder finster
sey. vom abt ndmal Chrisü, (1528). x ijV
Vinsler, adv. dunkel, unrr'r^^tändlich :
ich hab aber so weyllcunig vnd uiil vielen
wurlen daiton gcredl, das ichs ia liccht vnd
Mar aiaeble, daa d. Carlstadl so finster vnd
vnördig .sclireybt. das ander leijl wOder
4ie hifwU, Propheten, (1525). Fuj*.
rinalerberg, m, du hoysi xalmon eyn
berck, danon jndic. 0 stet geschribcn, der
wnr mit gnissofn dicken holl/ Iicivarhsen,
d.is er moi lii aiilT deutsch genenn«t werdon
eyn schwartzwalt, eyo Huslerwall oder
sehwartiberg oilder finsterberg. deitU^
austeg. des Gl. ps. (1521). Biiij^
l in.'^f fTlIng , adv. im ßnstem . mhd. vin-
sierlingeii (Ben. 3. 324*): er sagts zu mir,
der Steg vnd weg bei lag vnd nachl tinsler*
Nng treffen kan. EiiL t, 419*. de. Wim
br. 3, 357.
rinsleni, mM. vinslern (Ben. 3, 324.
(thd riristar.tti (draffS, 517), in ztcei
bedeulungcn: Ij intr. nigrescere, caligari:
darumb das keyn gollrs gnade noch gUte
vlicr sie (He Juden) scheinet, sondern eytel
wctler vnd wyrbel des gOlUichen zonis v|»pr
Sil n nsiert. ep. des proph, Jeeaiae* U i>2ü).
Auj''.
2} tr. obscurare, verfinstern: diosc edle,
klare ausli'giing deuten vnd finsleni sie mit
einer andern glose. Jen. 1, 192*.
fiasternis, f. und n. (zuweilen beideg
dicht neben tinander, s. b. 1 Mos. 1, 4. 5.*
da scheidet goli das liechi vom Uuslerni.s vud
nennet da« liecbl lag vnd die Uoi^lf mis nacbt),
lene^TM, mhi, viaslemisse (Xen. 3, 324),
ebenfalls sunschen f. und n. schieankend,
ahd. fioslar^issi, tinalaroessi , ». (6'rajf 3,
547).
uj beispiele für das f.: schrecken vud
grosse finstemis vbarflel jn. 1 Ifoa. 15,
1 2 ; CS ist kein (inslernis da, die jn verdecken
möchte. Hiob 20, 26; die linsternis hl
vergangeii \nd das wäre liecbt scbemct jtzl.
1 Joh. 2.8; dn finslerais strafft die ander
nicht, vom abendmal Christi. ( 1 528). b ij'* ;
- CS mii*i ylic das licclil dio rinslcrnis .sli nfTcit.
ebend.; ich bin der hcrr vnd koim-r mehr,
der ich das liecbl mache vnd schalle die liu-
stemis. *i«t. 45, 7; vnd die menschen lie-
belen die iinslemis mehr denn das liecht.
Joh. 3. 19 ; — ins land der liusternis. Hiob
10, 2t; die ihor der Unslernis. 38, 17;
luachl der Unslernis. Lue. 22, 53 ; die werck
der finstemis. HSm. 13, 12; — die stim
aus der finstemis. 5 Mos. 5, 23; das liccht
scheinet in der finstemis. J<A. l, &{ daa
FINSTERNISLEHRER 670
FISCH
sie »ich bdteren von der fiaslernis tu dem
lieclil. apost. gesch. 26, 18.
b) belffffi für das n. : so \h\<- lieclil das in
«lir isi, liiister wie ltos wird das Unsipr-
iiis üclbsl sein, kurit bekennlnis. (1544).
Vij^, vor, gm Matih, 6» 39, we die finster-
nift sIeM; — das tinstcrnis aher nennet er
nacht, vber das erste buch Mose. (1527).
Eiii]^ , var. su l Mos, i , b, wo die bibel
die finsleniis hat; ein bilde des flnstemis,
das vber sie komm solle. «mIsJ^. 17. 21;
:ius dem finslernis. ps. 107, 14; im
liiisiornis. Hiob. 5, 14. 17, 13; das h<>ist
warlicii recht ym linsternis sitzen, vom
^endmat (^risH. ( 1 528). o iiij^; vnd
mauset jm rinstcrnis. von den scMüsseln.
(\ r),in). nij'"; wolan, so bleihc sie {die con-
julattWi im linsternis, wie sie ist, vnd sol
auch im c^Yigcn hcUischcn linsternis dazu
bleiben. wimnngB an «* I. deudithen,
(15.31). Ciiij*.
r) für den pl. bietet L. fin^stornissc : wnn-
dell dicwcil jr das licciil habt, das euch die
finsiernisse nicht vbeifallen. Jah* 12, 35;
d/tor finslernis: die fioslemis heben seine
BUfjen voiMoiidcl. 1 Joh. 2,11; finslernis
milgen mich dfckmi. ps. 139, 11; in Ls
vorrede auf der barfüsser münche Eulen-
spiegel. (1542). * iij'' begegnet sogar:
fürst der finsternissen*
Ffnstrmlslfhrfr. m. Iiülct euch fllr den
Jioslerni'5lerern. Jen. (1573). 3, 437^
Firlefanien. firlefenzen, inepUre: wie
sollt eyn arm man thnn , der gern schreiben
wolt vnd kund nichts? er musr. yhe szo fir-
h'fenlzon {Jen. 2, liib-fantzen) vnd
luil Worten vmbher sdiweylleii, das die leult
dencken, er wolle eyn buch sehreiben,
anlteori deutsch. (1522). Bij^ eine deu-
lunfj des ersten Iheils diexer rnmposiliou s.
Grimm tctb. 3. 1572 unter UricfaQz; xu
Tanzen, fenzen vgl. aii'anzen.
Flranmenl. n. /frmamenlmi, Aimmeis-
feste {vgl. Teste 1 ): es lenchl auch das gtniz
himhscit beer in der höhe am firaament.
Sir. 43, 9.
Firmeln, con/lrmare; die liyndcr firmeln.
wider dm fMk jrenanll«» ^eyttl. sland.
(1522)' Bj*; ists doch nicht not gewest zu
iirmelu. EisL 1,271''. «f<. fermeln. whA.
firmen {Ben. 3. 327), oJM. firmln t^rajf
3» 695). aus lal. ürmare.
Firmeln, n. dfr subslnndrisrh gfbrauchk
inf. des vorigen: vn^cr cnanf^clia wisHti
mciits von jhrcm firroein vnd salben, aujf
dMwrmdnikeitmrHehediet, (1531). Düij«;
was weiter das edict von firmdn vnd olungea
zu h.ilicn ^(oltoiii, T.m irh vmb der kflrttt
wdlen anstehen, cbend.
FirBClimg, f. eonfirmatio: der apostrl
von dem aaeramenl der firmelnng nidila
weys. ausJeg. der ep. vnd euang. vom ad-
uenl etc. (1528). 05''; tlor m.in «ölHio
ergernis durch die Ünnelung anrichlei. tisL
1,271'*. fennelung.
Firmlirh, n. ein drei finget breites md
einigt' eilen langes, fringnrtbtes leiniuth
welches der pathe dem su ßrmenden itm^it-
dei, auch ünnbinde genannt: die weyl ab«r
ybr voriger man diszem gesellen das fyr»-
ittch vmbgebnnden , »o hat der pfarrer sie
nicht durfTen vtnir.ivvon noch zu saraen .^e-
ben. ein scndeOnelf an Jhan von Schkn
niU. (1523). Aj''.
Firman^, f, t. fermd.
Firn, firne, all, vorjährig, mhd. vimr.
{Ben. 3, 302"), ahd. linii iGraff S, 662».
goih. fairnis: vnd solt von dem iirnen esseo,
vnd wenn das newe bompt, das flmen (le.
rar. Tomen) wegthnn. 3 Mos. 26. 10.
Firn Ii» . TT! vcrnir, L. lirneis, miCei —
mhd. i, denn mhd. viriii/,, vi^rnb; (B«ii. 3.
303''): ich wil yhiu den lirneys abströitea
vnd*die färbe nemen. der proph. Sadmje.
(1528). Riij".
First, m. fnstigittm, giebel, mhd. virst
{Ben. 3, 327). ahd. lirsl (Graff 3, 698).-
vom ym first. de IFelfe br. 6, 271.
Fiscal, m. öffentlicher ankläger; duwA
/.iili.inil ist der fiscal herTQr komen. eenir
Keiner . (1528). Dif.
Vikch, m. piscis, mhd. visch {Ben. 3,
326*), ahd. fisc {Gralf 3, 708), jrolb. fisls:
aber der herr verschaffte einen grossen heb.
Jon.i THMPr^rhhngen , vnd .Inna wir im leih
des tisches drey lag vnd drey nacht. Jo*-
2, 1 : die da herrschen vber die fisch m
raeer. 1 Jis«. 1, 26; wir gedencken
lissche, die wir in Egypten vmb aoesl issce.
UlTo«. U, 5.
I
«
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FISUIAAU
671
PlTtlCU
HMhaar, m. fitekadlert meeroHer: vd«I
«Iis soll jr schewen vnler den vogelii, das
jrs nicht cssr't , den adrlcr. dpn liahiciil, den
Uscliar. 3 Afoa. 11, la. 5 Mos. 14, 12.
Pisekiigel. m. htunnt : denn gehet» gleich
wie Ulli oineiii ariiH ii würmlcin, daSM einem
lis. linii-el klel)l. Jusl. 1 . 363\
t'iticbbinrh, m. venltr piscU : Iiic siliesUi
ia, das Jona niclil verdienet luil eyoiclicni
guten werck, das er yu fischbauclie erba|ten
vnd Widder ernus ans land bracbt wird* der
prophet Jona. (152G.) f^üj''.
fiscben, piscari, fische fangen, mhä.
viMhen (Ben. 3, 328''), oM. «»kAn {Üra/f
3« 710), j^offc. iiskun : sielic, ich wil viel
ßschcr aussentlct) , spricht der herr, die sol-
len nie Ü'^cIm'ii {im manuscr. tisschen). Jer.
l ü, 1 0 ; ich wd hin ll»chcu geben. Joh. 21,3;
das sagen sie selbs, die RVmer, die grossesten
krieger auft' erden, das kriogen nn not sey mit
fintMn frnlilon liiiiinn lisclit-ii. derS2.psalm.
(1530J. Uij''. vor dem garn, liainen fischen
kritzt verk^rteSf vngenmUet unternehmen :
darumb acblicbs, es sey vor dem garn geBssebt,
so man umb Verteidigung willen dc> oii^ngelj
sich wiiit r (lit> (ilierk*'il legt. Jsn. (1568). 6,
3''. \yeUe Or. 3, Ö62i da^z s. f. g. oicbl su
sehr eile vnd sofobe gottliche millel niehi
verjetfcbe vnd lurslreue wie man pQegl für
dem hamcn zu lischen. de WrUe br. 3, 335*;
da mögen wir wol /lisclicii , sonst lischeu
wir Zur dem hauten. lUchr. 22b".
nwher, m. pweafor, mM. vischof«
{Ben. 3 . 32S. 329J, ahd. fiscÄri 3,
710): vnd die lissdier werden Innvren, vnd
alle die so aogel ins wasser werfl'eu werden
klagen. Jet. 19, S; die fiscber aber waren
ausgetreten vnd wuschen jre netse. Imc, 5, 2.
Fischeranit, n. fischerberuf: {Petrus) n.icli
dem aposlelanipl widderimib hscherampl
braucht, von den concilijs vnd kirchen.
(1539). PiiijK
Hsrbfrei, f. piscatio, piscatura: das
sagen sie m !! *^ , die rOmer, das kriegen on
not stty Ulli einem gülden harnen Hachen,
welcher su er verloren würde, su kündle
yhn die fischerey nicht beulen, der 82. jitolM»,
(1530). nij'-.
Pisehcrntnnn , m. fischer: Ps hat sich ein
armer lischorman vcrgrilTcn vud einmal nur
meinem gnedigen herm lu nahe gefischet.
Eist. 1 , 105".
Flnchgalrede . f. ßschgallerle : nnissvu
auch die ILschgalrcden von karpen meiden,
von dem eonettfjf vnd kirehen. (1539).
Ei*. Fitehart eehreibi fischgalrei , a. gal-
rcilf.
Viscbgarit, n. fi'icknelz: m cincni wclird
im meer, dartHill man die tisschgaru anlUpan-
net. ßseeh. 26, 5.
Flschhaklein (lisohhciklin). n, d^lni. v.
fiselili.ikeii : <•.■< koii)|)t dir* zpit. dais mnn Piu-h
wird eraus rücken mit angidu vnd ewcr nach*
komen mit fisdihecklin. jlmos 4 > 2.
PIsehketael, m. akenum pUearnan: jnn
lisch kosschi wogiragon. var. zu Arnos. 1, 2.
FIscbIcin (lischliti t , n. pi.^riruhts , fisch--
chen : vud ballen cm wenig iisc h Im. ifarc. S.7.
fischrenae, ntuta: kanslu das netze
füllen mit seiner haut, vnd die tisclireusen
mit sfiinr»m kopfr? Hiob 40 , 26 ; die bellel-
ürden sind nur tischreuseo vnd bummeln.
tischr. 265*.
nachrettileltt, n. darumb stehet Job am
41., das dpH drnrhen hcubl soll ko inen in
ein kl<'in>< li>-r|ir('iisl('iii. Eisl. 1, Of)'".
VIscbtkchupi»«, f.squama: das schrecklich
ihier. das die Tyber tu Rom tod answaHT
Tur kurtzcn iaren, wilcbs hatte einen esels^
ktipIT, eine frauenbrust vnd bauch, einen
eiepiianlfuss an der rechten band vnd
lischuppen an ilen licyncn. ausleg. der ep.
md emng. vom aduent ete, (1528). P5^
FIscbtai;, m. bexeichmng der altkirch'
Iahen icörhfnUirhrn fasdage i miHtrDrh n
freilag) , an weichen stall des fleisihes nur
fiseh gegessen werden ditrße: fleyscb zu
essen auff eyncn fischtag. dne ander teyl
icidder d. ht/ml. prophelen. (1525). Biiij*.
VisrJiing, m. caplura piscium: il'-nn «->
war jn ein «»cUrecken ankörnen, vud alle di«;
mit jin waren» vber diesen fischzug. den sie
mit einander gethan hatten. Luc. 5. u.
Kittich, m. ala , ungut auch liiiip, rirh-
tvjtr feit ich, wie noch aller nhd. igi-kürzt
ielci) dialeclisch noch heule), denn mhd.
vetich, veiech* v«ach (Ifen. 3. 238*). ahd»
föUh, r.(l;ih {Craff 44U), nach Grimm
aus ahd. l^arah (Graff 3 , 4i8) enUlelU,
gekürzl.
FITZKLN
672
FUDEl^WCiUEft
I) $igmUUh: alles was fli^e» kund vnd
alles ilii Ii hatte. 1 Mos. 7, 14: ein
groKi^er ailelti mii gros5:cn Hiigeln vnd l;u>g<>n
üuithen. £2ech. 17» 3; sie scharren vnd
saunen auch mit jhreo ffilüehan. dot fclU»iw
eanfilemmL (1530). Füij*.
2\ bildlich werdm dem icindf litlii ln' zu-
geschrieben: er schwellt üuir ticti tiltigt-n
iiesk wintls. 2 Sam. 22, II. ps. 18. 11;
vnd gehest auff den fitticheii des windes.
p$» 104, 3. auch gotl werden liUicli«, u if
fliigel, beigelegt: Wh wtl woneii in ihincr
iiüllcn ewiglich vnd Uawea voler deinen
ÜUigcn. p«. 61 , 5.
3) fittich -=» MiffU emet gewoMda: aiwicb
zu jnen , das sie jnen lepphn machen an den
iilligen jrcr kleiden. 1 Mos. 15, 39: du
soll dir leplin machen an den vier Iilligen
deines nantels. h Mos. 2i, 1 2.
Fitida. s. feUeln.
rinrh, planus, mhd. vlach {Bern. 8, 334*).
ahd. n.tli ifirafl 3, 75.')).
1 ) planus , eben : Sinear ial gcwcsl ein
plals odder Dach feld. vHr 4m erttt huh
Mose. (1527). diiij*. v^^ blacb.
2) die flache h.ind, palma: da sie aher
hin giengen sie {Isebel) zu hegrahen, fundcM
sie niehls von jr, denn den scliedcl vnd fUise
vnd jre flache hende. 2 kSn» 9* 85.
flach, seicht: ein sprunck vhcr cynen
iLii hen sürom. der proj^et Jörn* (152t»).
Fiij^
n&che, f. 1) planiiies, ebeiu: las ms
zusamen koroen in ticr lleche 0«o. ffeh. 6, 2.
2)superficies: vnd er lies atifl die llfiche der
seihen NfiUn vmi Ifisltn ^'rahen chernhim,
Icwen vnd p^inicnhewiit. 1 köu. 7, 30.
NachgelfhH, wm a»f ier oAar/läe*e
haftender, nicht tief gehemdergeUiunamkeil :
0:\r]v^f']prif. srhwct7.i»r. rorclerung eüichei
arlickel. (1520). Aj^'; hurell mir ducii zu
yhr armen flacbgelerlen papisleo. au/f das
vbirdmamek huek, (1521). Jiüj*; die
grossen flactigolprlen von der hohen schulen
lau Parisz. btUla cene doauni. (1522).
Fliebi» m, Unum: hat doch gel vns. wie
andern landen, gnug geben wollo, har.
ilaclisz vnd allis daM zur zyinlichcr, crlii Ii r
kicydung dienet, an den chrisll. adel. (1520;.
Mj* ; sie (die hauiftwt) gebet mit woHe vad
flachs vmb. apr. 31. 13; die gerrte halte
geschossct vnd d»T flachs knoten gewonnen.
2 Mot. 9,31. mhd. vlahs {Ben. 3 . 335'i,
ahd, Habs ((iraff 'A, 771).
Fllcbaca, flechsen. Uneus, von fittdu:
pnlliiiiii ist ein IicnfTcii odor flcchsen faJpn.
wider das bapsiujn zu Horn. (1545). l^^;
eine flrchsen schnür, rieht. Ift, 9.
IlMhafMeB» m. ßhm Uiä: so ihewr ba
der allerbeiligsl valer zu Rom (Icichsfadco
ider sonst kan'ü '^'•i-hs pfennig wcrd ist) ver-
keuffcn. wider Uans Worst. (151h. Lij*.
yiacbistengcl , m. calamus Uni: sie iba
lies sie aulT das dach steigen vnd verdedcl
sie vnler die nachssicngel, den {in neuem
bibeln unnöthig in 'A'w' geändert, si? jr aoff
dem dach ausgehreitet iiatte. Jos. 2. 0.
ntMwgeisl. f. flaltergeist.
Fiiddern , s. flauern.
Klade "der n.-xfen (nur das oblique HaJen.
nirhl der nom. begegnet), m. dünntr, ßacher
kuchen: d.irnacb sollu neinen einen ildJm
aus dem korbe. 2 Mot. 29, 23; vnge-
sewrle Dadon. 3 Mos. 2 . 4 : am ostertag.
da mnn nmli dl»! fLidin, fleisch, eyer e\c.
(zu kirclicn ire^i vnnd weyhen lessei. ey»
sermon von dem n. lesU (1520). Ciiij*.
xtMpntoi kommen ftadea und kui^en neka
et Mmief 9or, x,b,inder mndgi, *n 3 Jfai.
7. II.
mhd. vladi' {Ben. 3, 334"). ahd. Oado
(Oraff 3 , 7 71). nüch Grimm mU amefatt
dee kehUtMUi C aus htt. plai-enta herrorgt-
gangen. L. sieht darin , n ie /olgende
stelle seigt, eine Verkürzung von uhlaJe:
das hcisHl er, recht sUssc hrot vnd obiacen
oder fladen essen, wie «ir Deulacbea di»
Wort aus der kircheii gennnen» aber ver-
VHrzl \m\ für nld.ilcii iLidcn grpm,Tflii. aHf-
ieg. der ep. vnd euang. ton ostern. (1544).
Aj''.
WaiMWaif , n. das leibliche, eusscr-
lichc o-^lrrfrsl , d.i sie mit fladpn essen fri»-
lich sind, das schöne ronßtemini. { 1530). Nj'
VlMlenwcihcr. m. consecralor plaunte-
rn«, M L. acMle der MseM»/e: weaa
einer 16001*1* da kein pcrson were,
touflen liessp, odder wenn ein fladen wem
eine gloeken leuflele , die nicbl sein kao die
Digitizedjj^^lllgi^
FUDERHOLZ 673
FLECHTEN
penton, so feUnffl mag werde», lieber, sage
mir, wprc das auch oine tfiiffe? von der
winkehnesse. (1533)- 'iiij*; solch wasser-
leuflen hab icli , noch kein mensch , 9elb er-
welet, wie die lenberer odder bepütiiicbe
fladenweilier. der htU, laufft. (1535).
Ciij".
VUderlieis . n. acer : soichs kesUin ist nu
nicht schon geschmückt . . . oder ton kosl-
Uchem fladderhoU gemacht. BUl. 1 , 294*.
gemma-gem, • iij': acer ein fladerholu oder
reyilholu.
Hadern, acemus, maserig: sie haben
alle deine taffelwercli «ras flsdemholtt (1539 :
fladern hollz) gemacht. Ezech. 27, 5.
mhd. vledprin {Ben. 3. 331), v. dem erst
spät ' mhd. vorkommenden vlader = hin
und htr Im^endt Aote-, sIetnaA»-.
fllaiBf , m. /lomlrenslt: die Pleminger
sind verscbmitate vnd listige kttpffe. tütAr.
41 r,'
liawue, f. flamma: .ein filnckhn odder
flamme. wm^btndmatChntti. (1528). Citi*;
wenn ein liechl oder strohalm gar ausge-
brnnd, ilzl vcrlosdiPn uil, so gibls eine
ilanuue von sich, als wolls aller er^l rpchl
anbrennen, der proph. Daniel. (1530).
Aij*: wie eine Hamme lodderl im slro. Joel.
2,5; vnd sende Lazarum , das er das eus-
sersle seines lingers ins wa^^ior laiich** vnd
kOle meine zungen , denn ich leide pein in
dieser flammen. Lue. 16, 24 ; md ia* fewr
vermocht mit keiner maclit jnen Sil leuchten,
noili die hellen flammen der slcrno knnH(en
die elende nacht liecht maclien. weish. 17, 5.
mhd. vlam, vlamme m. und f. {Ben. 3,
336).
Flasche, /". lagena, mhd. vl.isriic (ßen.
'S, 337*). ahd. n.iska ((.r,i(T 3, 774): da
stund Abraham des morgens frtle aufl vnd
naro brot vnd flassche mit wasser vnd
legts Hagar anlf jre schulder. 1 Mos. 21,
14; da nu das wasser in der flassclien aus
war. 21, 15; mit einer flasxchen weins.
1 Sam. 1, 24 ; der drille {Irägl) ein flasschen
mit wein. 10, 3«
IfaUtcrgelst (lladdergeisl). m. homo va-
unbeslend>(fer , unstrher hin und her
fahrender, bald au/ Uteses bald auf jenes
faUenitr nienscA» hei L. MumtU he«efehnu/i^
Ihent WSiltttai^
der sacramentssektcärmer : ich hasse die
fladdoriieisler tvar. wehlinge) vnd Iii !)e dfiii
gesetze. ps. 119, 113. tcas er am rand
erklärt: lladdergeihler heiüt^eii hie die vnhc-
slendigen geister, die immer eltvas newes
Huden vnd Ibmemen.. wie ketzer pllejzen zu
lliiin : da wil keiner herxu , da sind< »mIc!
ilUthlige fladtler gcisier. vom abeiidmal
Christi. (1528). I ij ; wie die fladdtr geisler
vnd scfawermer ihun. dae 1 6. eap. Johmni».
fl53S). Oj*; die fiaddergeister vnd schwer-
mer verstehen nichts in ilersehrilTt. lischr 2\
Flnttern , L. fladdern , nuch im 17. Jh.
fladem, «Ifa pteiMbre, voUtare, fliegen,
1) e^mHUeh; fleddernde kefer. J§r,
51, 27.
2) die kleinen diebe aber, so kaum zchen
groscbcD Stelen , die mflasen flatlern , kom-
men an den gaigen* Jen* 4, 527\
3) häufig abstracl: nu sihe mir auch nicht
allzu genaw zu , wie ich wil so sduverme-
risch springen vnd fladdern. das diese toorl
Christi noeh feil slehen. ( 1 527). e j"; ich
kenne solche geister wol, hah .< h Ii ylir viel
für mir prlinl t. wie sie schli|»fern hin vnd
her fladdern. ebend. miiij''; darumh sey aber
mal gewarnel für diesem schewteuffel , der
so fleucht vnd fleddert, das er nii*ht richtig
aiil-worlen wil. vom abendmtU Christi.
(152S). biij**; hie sind vns erst genomen
vnd gcwerel die klugen gedancken , da mil
die vemnnA gen himel fleddert, wm Jhetu
Christo. (1533). Cij';
Flattern flatternd: vnJ sihe. zwey
weilier piengen eraus vnd halten iladdcrne
flügel. Such, b, 9 nach der ausg. v.J. 1528,
in der muie§, fladdeme odder auügHirelle
flugel; vnser schweruier haben den sehwin-
del vnd fladdern geisl. eoiSI Odsadmal
ChrisU. {l'2S). 1 iii]'.
riechtband, n. laenin: wenn da sieben
locke meines heulis flöchtest mil* einem
ni'cfitliiiiid vnd lii'fllest sie mit einem nagcl
ein. rieht. 16. 13: vnd zog die geflochten
locke mit nagel vnd flechtband eraus. 16. 14.
fifchtei* pUetere, praet. eehen Hovht
iJud. in. 10 «oflfar flochlt), conj. fltfcbie.
(richl. IC). 13), mhd. vleluen vlaht {Ben. 8,
.14 1), ahd. a«hlan flahl {Graff 3. 770).
1) eiwriieh: vnd flochten feigenbletler
86
FLECK
674
PLKGfiL
zusamenvnd mnclilen jucn srliflrlzt'. 1 Mos.
3, 7; vo(i not liicii eine (lürnen kröne vnil
samen sie aull smi iicubi. UaUh. 27 , 29 ;
kiindtn mit den inan) gcUsirick It«cbtoii.
vm 4Bm iopftm m» Jtome. (1520). Uj* ;
einen solchen sc^xUnm sirocrn barl Hechten.
das schöne conßeniini. (1530). Gj*; jr
Wissel auch was mir geschehen isl, das ich
meinw ineliM in die tttplfe gcdochten bin
{Grimm: nicht aus den banden meiner ge-
liebten komme]. Eist, t , 217*. de Wette
br. 3. U i behul got für dein bock die gcysse,
die ybr Mlrnir in sejden geOochlen tragen.
an den boak w Leyptxik. (1521). Aij*.
2) abstract: merck abnr vml vergis iiiohl,
das ich oben angezeigt habe, wie Christus
Jon diesem sprucb [Joh, 17, 3) sein vnd des
vaten ttrfcendaia jn eimuider flicbut md
bindet, das 17. cap. Johannis. (1530).
Eiij*; vnd dnrh , das man seine ticwcisung
nichl mOge taddeln, fcrel er zu vnd macht
das argumenl starck. Aichtal vnd knflpflReC
die hcweisung jnn einander, daa es gewaliig-
hch ^rlilcns^ci. das 15. cap. s. Pauli an
die (.'nnuUier. (1534). Iliiij''; ilas wir nls«
vnser gebet in seines Qechleit. das Hi.cap.s.
Johanni$, (1538). Ccij'.
3) sich Hechten: kein kriegsman dicht
sich in hend«l der naning. 2 Tim. 2, 4;
doch menget vnd ihchtci er sich jnu das-
salbiga einige goUiche wasen» macht vnd
krallt das 17. eop, Jahmit. (1530).
Diij-.
fleck, llL'cko, n»Tk('ii, m. mhd. vh*«r,
vlSre (ßen. 3, 33Sj, cüid. Ilticcho {Graff 3«
767).
1) mocttto; wirds aber noch gesehen am
kU'id ... so Isis ein Het k. 3 Mos. 43, 57 ;
wo ein flecke daran isl, sircichl ers zu.
toauft. 13, 14; die nicht hab einen decken
oder mnlxel. Eph»^ 5, 27; schafe, die
weisse oddcr schwartzc mal vnil Hecken,
doch sonst eine f.irbe li.ilit'ii. vberdas erste
buch Mose. (1527). Ti inj> ; ein Ihier, das
viel flecken aufl dem feil habe, der proph.
Habacuc. (1526). d iiij\
■2] virus: das eyn y^'hche slad vnd flegk
ybr<! kin iu'u haweten vnd ylire .irm« leul
seih versorgeten. mm kamffshsmdiung vnd
wseher, (1524). Fiiij';,eyn yglich flegk.
ebend.; vnd sie kamen rulie zum npcken.
Luc. 24 , 2S ; seer viel flecken ou waureu.
5 Mos. 3,5.
3) Uifpet ßtMt: wie wehen wir m» an
den allen aeirissenen pellx machen vnd jba
also zuschmctlern , dasz die flecken hin vnd
wider davon stieben sollen, tischr. 37 1^
Flecket, maculosus, fiecken Äoland,
fUMg: ich wil heute durch alte deine henk
gehen, vnd aussondern alle (looketc vml
bundtc Schafe, l Mos. 30, 32; die bundtcn
vnd Uccketcn ziegen. 1 Uos. 30, 32 ; fleckele
vnd bundte herde. 1 Um. 31, 10. «W.
viecket, ahd. fllk-chöt; fleckol neftm fleck«
noch hfl Steinhötoel Esop 99'*.
l'leckickt, dasselbe was ttecktl: dicbunüle
sciiafl heisset er halb weis vnd schwarlz.
fleckichte odder sprewkiichie, die weiaie ed-
der schwaiizr innl vnd flecken haben. vHt
das erste buch Mose. (1527). Tiiif.
Flecklein, n. viculus: vnd war kein lioilf
nach (noch) flecblen , sie betten ein diegolt
darynne. der 112. psalm. (1526). diij*;
es mu.sz ein joglu h liorfr und (Iccklein e\nen
eigenen pfarrhcrr haben, tischr. 1 , 14 be*
Grimm.
MeicnMMf (fleddennaus), f* vuptrtäi»,
mhd. vlt'dermi^s {Ben. 2, 277'*), ahd. Ilc-
clarmAs (Grnff 2. S73): vnd dis soll jr
schewcn vaier ävii vogeln, das jrs nicht
esset ... die fleddennaus , die nndaml.
den storck u. «. «a. 3 Mos. 11. 1 8 ; zu der
zeit w ird jedernian weg werlTen seine silbcra
vml gülden gcHzen in die löcher der meul-
wUrde vnd lleddermeuse. Jes. 2, 20; Jr
fleddermeuae, maulwtlrffe, vhnben . . . 4ie
jr das üechl niclit leiilen kOndl. viier
Hans Worst. (1541). Jü]' ; nhitihvflrlTe vn<l
fleddcrmeuse haben« {das Uciu) nichi gerne.
auslef. adtfnar «priidbe. (1545). Gnj'.
bildlich : wenn wir ewr fledilemaus oddcr
n.it.lil enlo , nenilich ewr widderreilo idit
confuUiUo) niclit bellen begeii nnch hihtn
Wullen, üohci jr die gewesl seiu, die tus
die selbigen on vnsem willen bellen «b»-
reichl vnd aiisg(>|a<»sen. tcanun^ Mt,L
deudschen. (\yM). CjV
Flegel, m. iribula, slab mtt ktopjd i*»
mwinMafeit des gelreides, oüui. vlegel (Ja»
3, nM. flegU {QtntfZ, 769). mK
d by GüOgl
FLSU£
675
FLEISCH
Idkm an« ka. flagdlun: also bill idi, d«*
meiichf»! HeioUe aicbt so kaue werc. das
er f>iiM'ni Inwrn Üidrsl einen zann aiiMason,
wtiiiii ci wuste, ilas ein Qegel Itintier der
ihUr »lUode. wiätr Han» Wbrst, (154 U.
QJ^; er wOrde die feracD gar maotich auff-
hehen als sclitieicl es mit flegeln liiiulerjm
her. ehend. Oj'"; das man Jon jiinprn si.ir-
ken JilitiMi vod judin in die liand gehe ili*gei,
ait, karül . • • vnd lasse sie jr brot verdienen.
vondenjüäenmdjrenlUgn, (I543i. rij'.
Nebe , f. supplicatio , preces , dringlirhe
bitte: die kinder sollen wissen, das jre heim-
liche Verlöbnis ntclils ist . es sey denn , das
sie es von jren ellem mit demnilger bille
vnd flehe hernachmals erlangten. Jen. 2,
10*. — mhd. vlöhe, viege (Hen. 3, 3 39).
ahd. ilelia (Graff 3, 756J; heute erloscJim.
fldn. iitppliear«, preearir 4ringend
bitten, mhd. \IoIiim) und vItgen {Ben, 8»
33S">. ahd. Hrlion (Groif 3. 755), golh,
mit \tl (ur 11 , |)kiili;in.
1 ) ü6er die bedeulung des worles heiixt
es SR der t^rifl von onbefeniet toeniinenl«.
(1523). Ciij': flehen ist, wenn ich gotl yni
^('(»♦•ii vnd vhcr der Lille crmnne durch elw.is,
doj» grosz für yhm gill. als durch seya liatm-
berUtckeyU, oamen, ehre, warheyl. oddcr
durch Christum etc. , und in der mutkg. der
euang, an dtn fümeviisicn ft:<tien. ( 1 527 ).
VS'' bis Xj": flehen aber licisl, wenn icl» die
l>ille dringe odder Ircibc. also das ich etwas
anzeige, vmb wild» willen ich bitte, als
wenn icb tu einem sage, ich bitte dich nmh
gölten \vil!<ni.
2) gewöhnlich vcrbit^let £. mit ffebeo de»
dtttiedtrferion: vnd bekeren sieb vnd liehen
dir. 1 kB», 8, 47 ; da der (der ilril(« haupl-
mann) ztijm liinaufl'kam, ftrngct er scino knie
^egcn Elta vnd flehet jm. 2 kön. 1 , 1 3 : so
du aber dich bey zeil zu gotl thusl vnd dem
allmechligen flehest. BM 8» 5; ich mus
flehen den kindcrn niciaes leibs. 19, 17;
drni herm wil ich fleheii. ps. 30, ; wt nn
mau eio) bawrn Uehel, weclisi ytuii der
hauch, von heimHehe» tnd geslole» brieffen,
(1520). Ej*.
3) statt des dat. steht die pracp. in: vnd
fifhcii /II dir in dicsi rii Iiatisc. | kön. S, 33.
oder lur [torj : Muse aber Uctiel für dem
herm semem gott. 2 Mo§. 32, 1 1 ; da er in
angsi war. flehet er Tur dem benv seinem
gm. 2 chron. 33, 12.
4 ) nur selten ersciteint der acc. der per-
so» : vnd Esllier redet weiter für dem künig,
vnd fiel jm snn fassen vnd flehet jn (mir.*
yiiiii), das er weg Ihet die bosheil llaman.
Esth. 8,3; dafnr m h drey mal den herrn
gefluhel habe. var. zu 2 Cor. 12, 8, wo
dte Aibel dem herni hat,
5j ttehen ohne casus: wer denn bittet vnd
n* lii t. 1 kön. 8/38; man leeterlvns, so
flehen wir. 1 Cor, 4 , 12.
6 ) zur bezeichnung des gegenständes des
/Mens dienl üe prmep, lun (vmli): ich mOst
vmh mein recht flehen. Hiob 9, 15; vnd
ficlit l viiiIj crlö^ung vom lod. Sir. 51 , 13.
auch neben persönlichen daliv : (er) flehet
dem vniachtigen vmb hlllflb. meisft. 13, IS,
«m» nenere bifteln den oec* Selsen.
Pieken, n. .iupplices preces: vnd woitest
i-rlxirrn das liehen dcinos knochts. 1 kiSn.
8,30; hüre die slim meines flehen*. JW.
28,2; vnd verbirge dieh nicht Iter meinem
flehen. 55« 2.
riehlick, supplex, mhd. vl^heltch {Ben.
3, 339' j: das na binden dran (anAo^tanna)
lautet flohlich vnd hedeul ein herlzlich begir,
wie wir zu deudscb sagen , acü hilff, lieber
hilf, hillTdoch, gleich wie wir mit dem s^
bigon ach oddcr doch anzeigon vnsor flnliüch
h('v\/. (las scheine ronßlemini. (l.'^^n;
Fleisch, n. caro, mhd. vleiscü {Ben. 3,
33.i^, M fleisc {Graff 3, 774), goth.
mangelnd*
1) dte weichen bestanälheih det UUeri-
sehen vnd mi nsclilichen körpers, im gegen-
satx zu haut und knochen: vnd nam seiner
rieben eine vnd schlos die stet zu mit fleisch.
1 Mos. 2, 2 1 ; die vogcl werden dein fleisch
von dir essen. 40, 19 ; vnd die kuc für jm
verbrennen lassfn, Iicidcjr rtdl vnd jr ni isch.
4 Mos. 19, 5; ein giisl hat nicht fleisch
vnd bcio, wie jr schel. das ich habe. Luc.
24, 39; der»elbige erden Mos ist su Idnt,
fleysch, oddcrn, bein cic. worden, das 15.
cap. di r ersten ep, s. I\tuli anäieCoriHther.
(1534). giiij".
2) fleisch, leib, kOrpcr des menschen:
65*
._^ kj o^ -o i.y Google
FLEISCH
676
PLElSCUfiRN
ob ich wol nach dem fleisch nidit da bin. so
bin ich aber im geUt bey euch. Cbl. 2,5:
auch riipin fleisch wird sicher Ilgen, ps. IG,
9 : das aber hie stehet 'aufierülehung des
fleisches' ist auch Dicht wol deudi^ch geredi,
'denn wo wir flei«eh btfreo, dencken wir
nicht Weiler, denn ynn die scherrcii. aulT
recht (It'iplsrfi :i}tfr würden wir alsu roden,
'auirerstehuiig des tethü odder leichoams'.
deudtch ealech. (1529). Oiif.
3) der gmu9 mmueh iMicJk leib tm4 seele :
vud das Wort ward (leiscli vnd wnnel vnler
vDS. Joh. {, 14. hierxu sagl L. in der
' avaleg. des euang. in der hohen chrislmesse
{muleg, dtr ep. «mdf iuang» vom aAienl etc.
1528. X5*): hiOMl man durchs fleisch ver-
stehen die ganlze menschheit , !«'ih vnd scel
nach der schnfTtgewonheit, die den lui'uschen
lleiüch nennet, vgl. auch l Mos. 6, 12.
Joel 3* 1 «. «. el. fM6eioiidere l»e«etc/kne(
fleisch 4fe durch Adams fall verderbte
menschliche nalur : das w(trüin fleysch heys-
sel ynn der scbnfl nicht alleyn eusäerltcU der
leyb. da fleisdi rnd blut, beyn vnd hiul an ist,
sondern alles was von Adam kompt. «p. f.
Pf tri gepredigt. (1523). Yj*; was vom
Üi ysoli geborn wird, das ist fleisch, vnd was
vom geist geboren wird, das lal geiät. Joh.
8i 6; ao isinu oielits verdamlichs an denen,
die in Christo Jhesu sind, die nicht nach
dem fleisch wandeln, sondern mrh dem
geist. Rom. 8, 1 ; wandelt im geii>l, so wer-
det jrdie Iflato dei fleiiches nicht volnbriogeu.
£fa(. 5, 16; das fleiacli gelüstet wider den
geist vnd den geist wider das fleisch. 5, 17.
tgl. dazu noch die erkiärnng des Wortes
Ueisch in der vorrtde uuj die ep. s. i*auii
on He Affmer. BlndteU 7, 438.
4j l Mos. 6, 13. 17. 7,15. 21. ps.
136, 25 rt ö. steht aUea fleisch ßr alte
bende geschöjffe.
5) lur btsHdmtng gleicher abstaimmung
(bhitaveneandtocJka/l) diene» che forwtdn
fleisch vnd blnt. fleisch vnd hein: er ist vnser
bruder. vnser Heisrh vnd blut. 1 Mos. 37,
27 ; du bist mein bcin vnd fleisch. 29, 14;
jr seid meine brader. mein bein vnd mein
fleisch. 2 Sam. 19. 12.
6) fleisch euphem (ur die männliche
echam: jr soll aber die vorbaut an ewrem
fleisch beschneiten. 1 Jfee. 17, 11; ent-
lieh Iriebeatn hnrerey mit den hindern Egypti,
deinen nachbam, die Krot fleisch hatten.
Exech. 10, 20.
Fleiscbbank. f. laniena. macellum: er
folget jr beide nach, wie ein ochse snr
fleischbanck gefan wird. «pr. 7,i22; welch
viehe man niestet, die zeuf ht ninn nicht rnr
last odder zum brauch , wundern ynn die
kuchen zur fleysehbanck. der proph. Haka-
eue, (1526). g j*; darumb ist mein rat. das
man die rUstung nicht so geringe anschlahe
vnd vnser armen Deudschen nicht ^nd die
fleischbanck opflere. vom kriege widder d. T.
(1529). üj"; vnd nichts damit ausgemhl
wdrd, denn das man vnservolck verr' t c r-
räth) vnd «inlT die fleyscli? .^n k opITeri vod
vnnUtzlich blut vergeust. ebend. Hij**; vod
müsse euch geben, wie es vns Üendschen
gieng, da wir wider s. Johannes Hus anek
anGengen den friede zu breclu ti vnd die B<-
hcmen heknegten, vnd vns der bapst auch
auQ die fleisch bauck opfferle, das wir jia
seine lust hassen musten mit vnserm bhit
vnd kÖpfTen. irarmnijfe an t, L deudsi^M.
(1531). Bij". einen tut flr tscfihank liauen.
ihn um ehre und glimpf bringen [vgi. zur
bauk bauen s. 205): es sind rohe, bittere,
vergiffte herlsen, die alleyn haben eya
scbwartse veiyiflte tmgen, kdraen yedn^
man zur fleysehbanck hawen. q^prsüff
vnd Warnung. (1525). Dj».
Vlelscbbrieff, m. bäpstUches schreWenf
wridut das fieisthegeem in 4er fulmMA
gestattet, wider dß» haptUm m last.
(1545). RjV
flelschhrnnstig: ein bessiger, Qeisch-
brün»tiger, vermessener, falscher Christ.
vondmemeU^vndkMmt. (1539). Zij^
fldschJl^, «. das sind nicht brod-,
fleisch- noch kleider diebe. «ff» iftwoa en|f
Matth. 22. (1535). Ej\
Fleischer, m. meUger, in L's hausre^
nung {de Wette br. 6, 330): fleischer sa
schlachten.
ffldichcra , eine mtrbeiL. eridhemmd«
Verbalbildung , nach art des ßeisches tlut»:
liebe Kethe, bt'd"nf k dooli, wo sie (L's lochlff
Magdalena) hm komyi . . . aber Ueisch vod
rLBiSGHlBN
«77
FLEISCHTAG
blut fleiscliert vnd blutel, Ihul wie seine art
isl. der geisi lebel vnd ist willig. iUehr,
352*; denn so .du mein ileisch crgreiflesi,
»0 ergiriffcsl du uicht schlechl fleisch vnd
hlul. sondern issest vni! Irinckesl fleisch vnd
biui das güllerl, das isi gibi die arl vnd
krallt der gottheil, es fleischert oder Uttterl
nicht, sondern es bat die art vnd krafft so
goU h-A[. Kisl. 2 , l')n\
ClfischerB. carncus: vnd wil das sleinern
heiu wegnemen aus ewrem leibe vnd ein
Qeisehem herlx geben. Bx€eh. lt. 19;
niebl in steinern laOeln, sondern in Heischern
laffielndes liorlzcn. 2 Cor. 3, 3; {Ecoiampad)
Uttsem gott beissl den gebacken goll, den
brOdlem golt, den fleischern gott. 4ai dk'eae
wari CAnitf noch fest stehen. ( 1 527 ). fij* ; es
wird freilich auch einen flcispliorrn, ja papipm
bapst . . . zuschlahen können, exempel einen
rechten buchcff zu weihen. (1542). Ciij^
llf iMbtsbrnt (fleisebsbrotl, ». panit eni^
neut: es (das brot des abendmahls) isl nu
nicht m<>lir m hl'ü hl brod ym backofen, son-
dern Ueischsbrod odder leibsbrod, das isl ein
brod so mit dem leibe Christi ein sacrament> j
lieh Wasen vud ein ding worden ist. vom
oben dm a l Ch lit Ii. x j ' .
Heischeslust . /. cupidiiai camis: flei-
scheslusl [SO in der bibel v. 1 539 , in der
amg. v. 154& fleiscbea last) ist burerey.
randgl. zu 1 Joft. 2> 16.
rieischessen . n. usus carnium: vnd ist
solchs werck ein sonderlich werck der iiebe,
das wol auch jUl von nOten isl , da man mil
fleischessen vnd ander freibeil frech vnd
rauch ou alle not die scIi wachen gewissen
zurUUell. Bindseil 7. 116; wir sind
Christen, leider I uiil bildbieeheu, lleisch-
essen vnd andern aasaeriichen dingen, de
Welle br. 2, 18».
f lehfhfre^sff , m. carniplviqus, beseich-
nung der iulheraner seitens der reformirten :
vnd spullen vns darnach, wie sie gelastet,
das wir fleiscbfresser vnd blntsenffer sintI
iamon «O* dem sacrament etc. (1526)
Aii]'; er so! ein capernait, Alreiis , Tiiyesle
vud fleisch fresser sein, das diese wort
ChrUH noch fest Stehen. (1527). riij*; wir
armen elenden fleischfressar<
Ileisch fresser , blulseuUer. anihropophagos,
capemailen. kwU bekentnU. (1544).
llellcUnmr (fleisekhawer) , m. melsger,
fleischer: lassen auch nicht alt l»is der llfisch-
hawcr vber sie komc vnd niaclie worsle draus,
der 147. psa/m. (1532). Cij* ; sie weiden
eben die schaff gleich wie die fleischbawer
am osUFsbend Ibun. EitL 1, 32^.
rielschlich, (arnalis, mhd. vlcischlich
[Ben. 3, 340'). ahd. Ileiscllh [Graff ?,, 776):
d^nn Wir wjssen, das das geselz geislhch isl,
ich bin aber fleischlich, vnier die sdnde ver-
kaulll. Ji^a«. 7, 14 : vnd ich, lieben brUder,
kund nicht mit cneh reden als mil geisllichen,
sondern als mit üeischlichen. 1 Cor. 3 , 1 ;
das wir nicht in fleischlicher weislieil , son-
dern in der gnade gottes aulT der weit ge^
wandelt haben. 2 Cor. 1 . 12; oder sind
meine ansrhlegc fleischlich? 1,17; diewafl'en
vnser ritterschaifi sind nicht lleischlicU. 1 0, 4 ;
vnd isl on sacbe auffgeblasen in seinem
fleischlichen sinn. Col.2, 18; enlhallel euch
von fleischlichen Kisten. 1 Pel. 2 , 1 1 ; wie
der bripsl durch eite verbieten die well er-
1 füllet hat mit allem uiuivvdiigem leben vnd
grewiieben fleischlichen sOnden. nmdt. a«
2 Pet. 2, 18; buellieder vnd fleischliche ge-
senge. Jen. 8, 392' ; m\ jm ist ein fleisch-
liclier arm . mil vns aber isl der herr vnser
goll. 1 thron. 32, 8; fleischliche äugen.
Hioh 10, 4.
flelaefcitck, camaliten wenn jrgend eins
mans weih sich verlletl ... vnd jenian*^ si*«
fleischlich beschlelTl. 4 Alo*. 5, 13; denn
die da fleischlich sind, die sind fleischlieh
gesinnet, die aber geistlich sind, die sind
geistlich gesionel. aber fleischlich gesinnel
sein ist der lod. Rom. 8,5. 6; fleisehlicli
gesinnet sein isl, das man nichts nach goll
fraget, oder sein nicht achtet vnd nichts da-
uon verstehet, jilosaa tu Rom. 8,6; ein
ander mal [der HO. psalm.' 1539. Qüj*)
erktär^ L. fleischlich oder nalttrkcb gesinnet
sein.
Ileiscbmarkl, m. mace//wn: alles was
feil Ist auir dem fleischmarckt («or. fleyscba
marcki und fleyscb marck), das esset.
1 Cor. 10. 25.
armen elenden Qeischfresser. vwnoMMmat »
Onatf. (1528). liij^; vus bieasen sie| Hclicbtag, m. Ukg, an loelcAem ßetsah
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FL£1SGUT0PF
678
FLEISZIG
ZH ««M» erfattM Ut: wenn dyn raff eynen
fleyüchtflg gepotcn wQrde. das ander leyl
wid^l^'r dif hyml. Propheten. (1525). Biifj*.
fleischtopf. m. olla carnium: da wir bey
deu fleischlüpfen Sftssen vnd hallen die fülle
brod stt oHen. 2 Mot, 16. 3.
FleUl, tn. diligentia, Studium, eifer, mhd.
vH/ (ffev. 3, 332'), ahd. üb, (GraffZ, 780),
bei L. meist vkU {anfangs auch vleisz),
selten fleis (fleisz) geschrieben,
1) es gchörcl viel erbeil vnd grosser \leis
dazu. 2 -Ifarc. 2, 27; dasselbige das jr
güUiicli st'nl hririlbel Worden, welchen vicis
hat es in «itch gcwirckct. 2 Cor. 7 , 11;
goU ley aber danck, der iolch«ii vleis an
euch gegeben hal in das hertz Tili. 8, 16.
2) lleisz Iinben: also auch die lischor
vnd ziiiimerleuic, die Ug vnd nachl erbeilen,
vnd vicis haben mancberley ert»eit su machen.
Sir, 38. 2$; ich gebe jin zeugnis, das er
grossen vleis (var. eiflcr) hal mb euch.
Col. 4.13.
3) fleisz tliun : da der kiinig solcbs hOrel,
ward er seer betrabt vnd tbei grossen viets,
das er Daniel eriöseie. Dan. 6 . 14; so du
aber mil deinem Widersacher für den fUrsten
gebest, so Ihuc vleis aufl dem wege, das du
sein los werdest. Lue. 12, 58: thue vleis«
das du vor dem winter komest. 2 Tim. 4, 2 1 ;
daniiiil), liehen brüder, ihul ilesle mehr vleis,
ewcrn lierufl vnd erwelung fesl zu mnclieii.
2 Pel. 1, 10; wie er denn grossen vleis
thnl, b0te deudscfa su raden. es« aAMAmki
Christi. (ir)2S). bif)^
4) fleisz .inki'hren, ;nnvf>n<1pr!, ftirwenden :
doclorEck ynn scyner dispulauoii allen vleysz
ankeret hall, mich vnd meyn malery hcsszig
«eu machen. 4» Hielte kr. 6, 18; so wendet
allen owren vleis dar;in. 2 Pet. 1,5; alleti
vlcys fiirwenden. originalbr. v. j. 1523 m
archiv iu Weimar, 0. pag. 74. FF2.
5) mit fleiss: thtistu das mit fleyss» so
biss gewiss* da bist der besten slreyter vnd
herlrn:^ pyner. von den guten wereken.
(1520J. Hiiij**; darumb sollen wir vns mit
allem vleis gewenen, diese sacbea mit des
glanbens ittgen aDiuseben. preHt^ av4f
der kindertauffe, (1540). Eüif ; vnd kuckl
mit grossem vleis der saw vnler dem pirtzci
^uu den tlialuiud hinein, vom schem Aant-
pharoi. (1543). Eiij*; aber verwarel eiM&
mil vleis, das jr sie nidtl bekrieget. 5 Jfot.
2. 4 ; das flu nni vleis hallest vnd ihiisl altr^
das dich die pricaler leren. 24 . 8 «. öfter.
Flelsscn. conlendere, studere, wnhd.
(Bm, 3, 3S1), Chi. ffl^an (Graf 3, 7781.
bei L. nur reß. sich flciszen. vgl. heflcisxen.
a) mit infin.: denn wie jr euch i'enlKsrn
habt von gott abzuweichen, also Uckirel
euch nn vnd vieissigel euch sehen mal mriir
den herrn zu suchen. Barueh 4 , 2S ; wie-
wol iil» ein mrrlilijror köuif; bin, hab icJi
doch mich meiner gewail nicht wöllcn vbrr-
hebcn, sondern mich geulissen gncdigbdi
vnd sanfll so regieren. «I. im Eeiher I, 2.
b) mit abhängigem sals: darumb soll yhr
eilcli vleysseti, d-K jr j;i vnslrffnieh vnd vn-
Uiddeiich Icbl. die ander ep. Pelri. (1524^.
k j* ; vleisl sich , das seine sache rerbl^
schaflen sey. der 112. psalm. (1526).
d 5"; die Juden vliesscn sich (l.iinil, das sie
fast alle uianslulder vntcr ylin anzcichnplen.
sermon von der hauptsumma. { 1 526). Aü^;
die giflUgen meuler, die sich vlciiscB» «a
sie etwas ergriibbeln vnd erhasdiett hOnnM.
deudsch calerh. fI529i. l.ij\ !
c) mit gemtiv: doch ums er des sich auch
vlebsen ; Jen. 6, 40 ; vicysset eneh dsr ehr-
barkeil gegen jederman. var. sm RSwt, 12.
17; vnd dafür mich kriegcns vnd wellliili-
srhwenls gevhsseii. vom kri^gp tridder d. 1.
(I529j. Bj"; ein Irefflicher mau, der sich
von jugent soll aller lugend gevliaaan hatte.
2 Mace. 15, 12.
Vleisilg, diligens, mhd vliirec {Ben. 3, \
352'*) ; ein wacker vleissig mensch, der
101. p<a/m. (15.14). Giiij'* ; vlcissige leoic |
t chrou. 10, 1 3 : vleissige menner. 27,9;
in vleissig weih ist ein kröne jros mannes. ]
spr. 12, 4 ; lesen vnd widerlesen niil vleis- I
sigem auiTmercken vnd aackdenckeu. WU-
lenb. 1, * iij*.
Plcisilg. diligenler, ahd. flls^igo {Graff 3.
781): vleissig suchen , forschen vn ! frr-en.
5 JHos. 13, 14; forschet vleissig uach dem
kindlin. Matth, 2, 8 ; wie ich dcyn «nsebsU
SSO vleyssig habe beschotsL tynemMriefM
bapst Leo X. (1520). Aij''; so gar vleyssig
halt Christus furkuuuneii vnd gerteerti, <li'
niemaal mettscben gesetz auflricblei yn »«7'
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FLSISZIGEN
679
FUCKEiN
ner kirclien. mff ätu vhirehritUieh hueh
bock» Emszers. (1521). Dij'-; I nit sie
Ac^h' Ikis howpglvn«) gereiUt wcnItMi, \I» iN-^ii;
viul Ulli eriiül zu heten. vom kriege wtikler
4, T. (1529). Ciij' ; es munltt «her
Volk in der kirdien vom predigstuhl ileixiig ge-
lehrt vnd enMlmel werden, de WeU» br.
5. 226.
Flcluigea. üicli. tri« sich llciszen: hall
yhn doch der lenfti sxo gar beteeeen da:«
er sich kcyns anders vlcyssigl, denn aus Lmi-
lerm mudwill der gollichoii iiuiiestel wort
oOeoilich Izu leslcrn vnnd üi-liendcn. anl-
worl dsMlicfc. (1522). £ij"; sie vleiss4;cD
aidi der lUgwi. pe. si, 5; weh denca* die
des nior({en<; Tin«' aiiff sind, des saufTens sich
zu vieisstpi'ii. Jfs. f) , 11; vleissigi L (rar.
vleissel) euch der ehrbarkeit. Rom. 12, 17.
Hctalgllcli, tediiid. mit fMu, mM.
vH^eclIche (Ben. 3. 352''): so liai der horr
auch zu '»urh gesand alle seine knechte, die
proplielen vleissiglich. Jer, 25, 4; daraulT
sollen die regenten fleyssiglich sehen, oiif-
t9§,ieruh0n9epot. (1528). Mij^; aulT das
er dis b(ichHn deslc lieber habe vnd vlcis-
siglicluM' lerne, vorr. L's auf Menius
oeconoima chrüliana. (1529). Aij'.
ndviidtt doMdfte; da rielT Herodcs die
nagos beymlich vnd erlernet vleyszlich von
yhnen die tzcytl des Siemen, ausleg. der ep.
vnd euang. vom chrislag eic. (1522). ggg
iij\ var. zu Malth. 2. 7; crslUch wisset,
dass man soll vnd musi golt gehorsam seyn
vnil flelsziich sich hulen für ungehorsam
seines willens, de )VeUe br. 4, 415. — in
einer ungedr. urk. v, j. 1407: fliszlii'hen.
Plraciev, in Wdkerftetf bringen, ßüehtmt
vnd iagt yhn (den leib Christi) schlechts auch
vom hymel mkI •ms dt-m gctst, dahin doch
ylin «Itp Schweriner gi'tleuciit halten als ynn
eine Tesle bürg, das diese wort Christi noch
feti tldtm. (1527). kij*; vuser herr in
Bgypien gefleucht must werden. VOM de»
jüden rnd jren lügen. { \ 54 > \j\
Vleitcnwerck, n, orgetpleijen mU flöten-
ton: ich wolt nicht das du mir em orgeln
mit viersehen rcgisier vnd zehn fach fleulten
werck mechlcsf. (jhv/, (/ ff r ep. vml euang.
vom aduenl elr. (152b). C-j''- Heute ist
nd. fonn {tyi. Umm. wlb. l , 417) ßr das
hä. (lote, mkd. floile, vloite (Bern, 3, 863^),
aus dem <i/0viii. flahttlO) flaute, «gl> Dies
tctb. 117.
Iflcntle(tt> n. kleine fiöle: es war auf ein
seit ein fiaeher, der mit einem flenllein
den rischcn einen tans. de WtUebr. 5« 257.
Plirken , sarcire, reparieren, {durch auf-
setzen P!Hi-f ßt'rkesj schadhnfle stellen aus-
bessern, mild, viickcn {Ben. 3, 338*).
1 ) seid jhr da zurissen , lieben papislen,
so flicke euch der leuHSd. ei» Widdern^
vom fegefeur. (1530). Diii]**; hie hallen
die theologcn zu flicken vnd zu läppen, von
der winkelmessen. (1534). Eiij''.
2) kleidcr flicken : uiemaud Ilickl ein all
kleid mit einem läppen von newem tuch.
Matäk. 9| 10 ; niemand flicket einen läppen
von newem tuch an [Luc. 5, 36: auf) ein
all klcid. Marc, 2, 21 ; aber die schwermer
g.iuckeln also yhren Itteberten -pells damit »u
flicken, vom adendmal Christi. (1528).
hl"; ein alter ziirissener peltz, daran man
jmer plcizen vqU flicken mus. der 110. jm«
(1539). Df.
3.) netze flicken: vnd da er von dannen
liirbas gteng, sähe er sween andere hrlder.
das sie jre netie flickten. MaUh, 4» 21;
Jtfarc. 1,19.
4) am srhiepe! Ilicken : wollen aber solch
vnrechl nicht widderruflen noch bussen, he-
hen an am schlegel su flicken, «emuntim^
zum sacram/nd, (1530). DiiiJ^; sie haben
liio viel inarterns jnn diesem sprueh, wie sie
jun alten andern haben vnd künnen doch
nichts schaQen , on das sie jiner am schlegel
flicken vnd eine logen mit sieben Jflgen gern
wollen wahr machen, vom schem AamjlAo-
ras. (1543). Nij''. vtjl. sddcgcl.
5) vnd weun der artzl schon lange dran
{am leib iet meneeken) flickt, so gehet«
doch endlich also 'heute Ittfnig, norgmi lod*.
Sir. 10. 11.
6) armi« gloslin, die d. Carlstad vber dem
kilche Uickt vnd läppet, das ander legi Wid-
der d. hyml. prophelen. (1525). Gj'*; nim
beide tcsiament für dich, des Luthers vnd
des Sudlers, halt sie gegen ander n wirslu
sehen, wer jnn allen beiden der tiuiinelscher
sey, deun was er jnn wenig orlen geflickt
L/iyiu<.Lu üy Google
FLICKEREI
6S0
FLIEGEN
vml gcenderl hat (wie wol mirs nicht allofi
gi'fellei * . so kan ichs ilocli woJ leiden vnd
scbadel mir sonderlich nichts, so viel es den
t«xt betrifll. ein tendbfieffwMdoimeti^eH.
(1 530). Aiiij*' ; es finden sieh lufeilige neben
luMiilelchcri firies odor zwoy, die aiirh wollfn
Hiilgcnn kl oder vcn iclil sein, von d$H COn-
cUijs vnü htrchen. (1539). Kiij\
7) sagt dem guted geadlen, das sicIm so
wird flicken lassen fitr goU vttd in gewissen.
Jen. 4, 35 1^
8) häußg gebrauchl L. ein refl. sich
flicken : der glawb nit bedarfTdcr spiialischcu
gerecbtickeit, die sich mit menschen ge-
setzen odder werck flicket, der 36. psalm.
(1521). Ciiif ; d. tarlstad sirli liie Hnkt
nul eyner glui>e. das ander teyl tcidder die
hjffiA, Propheten. (1525). Fij**; alle yhrc
frsgeiappen,da .sie sich so bclteliüch mit plelzcn
vih! nirb'ii. das diese rrarl Christi noch fest-
slthen. (1527). m iiij"; sihesKi wip rf>in diiig
CS ist, steil so mit buchslahen tlKkcii \iid
plefsen? iHMiafren4mal OtrüU. ( 1 52S). e ij' ;
wie denn alle die thun> so büsc Sachen haben,
vnd sich so jemorlioli lln kf ii \iid allcricy
rencke suchen . das jre Ijoüc baclieu ja nicht
ans Uechl kome, wamunge an s. l. deud-
sefce». (1681). Di"; also kandlen wirs
iheologen helfen für golt verleidigen als eine
not$:.ichc . die >:ich mit Mosi exemplo flicken
luuste. de iVeite br. 6, 265.
Plickcrei . f» mit dickerey einer gleissen-
den rcrormaiion sti bessern. Jen. 3» 182^
Flickwerk, n. opus rcconrinnatum : dnn
was sie mit ablas . . . haben in allen landen
gestolen, noch sielen vund erschinden, acht
icb als sls flickwerck. an den chHsiL adel.
(1520). Eij*; das ist hcUcIey vnd flickwerck.
4er 10\. psalm. (1531), Eij'; pt-lifii nur
mit flickwerck uroh, das siejrirrlhum he-
sebflnen. Ii$d»r, 8*.
fllagc» f* mÜMca, mhd. vliege (Ben. 3*
343"), ahd. fliogA. fiiagSi (G raff 3 , 762):
wo man aber goft gehorsam sein soll.da hindert
vus eine fliege jeusL dem Kein. Jen. 6, 347* ;
sehub heysst eyne flieg« solT ebreisch. nnss-
leg. der ep. vnd euang. von d. heyl. drei/
könige fett. (1525). s üj""; es ist vicbe
vnd slal, sprach der leufel vnd treib seiner
muller eine, fliegen in den hindern, mder
Hans WorH. (1541). lliij''; vnd iBS|ir
lassen die weil eine fligcn ins matd faren.
exempel einen rechten bischoff zu iceiku.
(1542). Fij'' ; also haben die gdeitcn «scb
eine ^cichnis von eym beitler. der vol «rua»
den war, vnd sassen viel lliegen drynoea,
die ylin sogen vnd sloelicn. ob kriegi-
ieutte. (1527). Ciij'"; ein corporal ilur
kein Christen weih wasscben , vnangesehca,
das es sonst wol die fliegen , so doch vnge-
weyliei >.irid, besclimcissen ibüren. ton den
schlüsseln. (1530). Jtj^; also verderben die
schedlichen fliegen gute salben, pred. 10. L
fliegtlp volare, mhd, vliegen (Ben. 9.
342*) , ahd. fliogan {Graff 3.761). d»> 3.
pers. sg. ;>r<iM. Iau(fi bei L. noch fleuget.
llcugl {mhd. vliugetj; der conj. flüge {ft.
55. 7) neben flüge {Jer. 48, 9. ofmi.
Joh. 12. 14). einige male begegnet die
Schreibung flielien /ur fliegen : Mielu'p hml
liie niclii wie die vogel fliehen , sondern wie
Dauiü für seinem son Absalom ßocb. der
109. psabm. (1535). Siy'*: fleucht ges
himel. Sir. 23 . 5 ; wenn man ein scbis
blich aiiOXhut. halde sn flenliet die fliege
drauff. lischr. 438''. aber nicht hierher
gehört die tteUe Jen. 4 . 1 84^ hei Grimm,
da der iHrigintUiruek {ober das erste Iwk
Mose. 1527. cc j**) fliegen , nicht fliehen
hat. innf}>'kehrt kommt aucft fleugt ^fleucbl
vor, s. hernach fliehen.
1) alles was fliegen knnd vnd alles was
fillich halte. I Mos. 7 , 14 ; vnd lasse dea
lelicndigen vogel ins frey feld fliegen. 3 Mos.
! 4 , 7 : fleuget der hahicht durch deines
verstand ? Uiob 39 , 26 ; fleuget der adeler
aus deinem befelh so hoclit 38* 27; wie
ein adeler fleagt. 5 Afo«. 28 , 49 ; wie eit
adeler flptipt nir speise. Uiob 9. '2»< : —
dir wird keine gebralene taube ynn da> maul
(liegen, ausleg. der sehen gepot. (I52S).
6ü*.
2) Seraphim stunden \ber jm, ein jglif her
hatte sechs fldgcl. niil zween deckten sie jr
audlilz, mit zween deckten sie jre füsse Tnd
mit iween flogen ste. Jes. 6* 2; da flog der
Seraphim einer zu mir. 6,6; vnd icb sähe
\nd börel einen engd fliegen mitten dordi
den liirnel. offenb. 8, 13.
3) lur den pietlen, die des tages flieget*
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FLIEGfiNKÖfüG 081
FUEHSN
pwim 9i, 5; wer sind die, welche fliegen
wie die woldtcn. /m. 60t S.
4) wiUö wider ein flii geiifl Mnt so ernsl
sein. Hiob 13, 25; ein flicgemicr brieifp.
Sack, b, 1 ; dazu auch den fliegenden licoh-
tern TPd jrrwissehr n gegleubl htt, ein wid-
demijf «ONi f§gefe»r. (1530). Eij*; vnd
füre vns mit soynen fliegenden brendm vntl
Iieclilern niis der ban. lyn brieff an die
Christen zxt Slraspurg. (1525). A5'*.
Fliegenkönig, m. fliegenktfnig odder
grosse humele. ausleg. der cp. vnd euang.
rnn d. heyl. drey köniye fest. ( irr2'>v .siij' .
FUegeitMaiiB, tn. abo nenneien die juden
den abgoii Accaron zur scboiach Beelzebub,
flicgeninan, th der ein omechtigcr man were,
der kaun wirdig wero zu Iial)en «in fliegen
tum wdbc* wider den falsch genantten
geystl. stand, (1522). Cii bei Grimm,
Fllegniwedel» ». imtteariiiiii: «idlen ia
einer narren kappen mit einem lliegenwedel.
widrr Uant fVorst. (1541). Nü".
Fliehen, fugere, mhd. vlielien (Ben, 3,
345"), ahd. Ütutiaa (Graff 3, 764>, yuih.
^hnhan. Urtia sg. praet» fleucht, tmmal
fleuhet {Jac. 4.7; mML vliuhcl . ahd. fliu-
hil), imp. neueli , prael. noch floch \fuhd.
vlochj neben Höh. llnlie. trie nielieii /lir
fliegen, so erscheint, wenn aucU seltener.
fliegen /lir fliehen, i. b, denn der heilige
geisi, sozilehligmachl, flcugt(1545 : fleucht)
die falschen . vnd weichet von den frechen
gedancken. die weish. Salomonix. (1529).
by ; solche ausflUchlige rede zeigen an , das
man daa Keclil aehewel vnd die warheit
fleugt, auff das vermeint keiserl. edici.
(1531). l'iii'' avrh tri rd wohl hierher genom-
men werden mutsen Jes. 2S, 1 6 : wer glewbi,
der fleugt nicht» laleteolU Fr om mann
vw$eiUäg0 f. 78 flengl ^ flicgl wegen der
glosse zu dieser stelle {esthalten mnchlp.
1) die andern alicr hallen, rann miige
wol fliehen, sonderlich die so niehl mit cnip-
len verhaftet sind, oh man für dem «lernen
/lieftei» miiye. (1527 t. Aij'*; waa gemeine
[ir r nnen sind, aufT sold vnd lohn gedingt . .
nUiuen nidil (liehen, ebend. Aiiij" ; darumh
8cy alter mal gewarncl für diesem schew-
tenflel, der ao fleucht vnd fladdert, daa er
nicht richtig antworten wil. «om oftanAMil
ChrUa. (152S). b iy"; da ich aber woH
anflaitacD, floch daa thier. vHiegung dar
alcoran. (1542). Oiij'' ; also stal Jacob dem
Laban das hcrlz , da mit das er jm nicht an-
saget, das er flöhe. 1 Mos, 31, 20; wa-
nimh haatu heimlidi geflohen vnd hast dich
weggeslolen. Bi , 27 ; meine tage sind
sfliiieller gewesen denn ein ItufTer, sie sind
geflohen yqU haben nichts gula erlebt, ifieb
y, 25.
2) praeposUionen hH fliehen.
o) für (vor): Mose floh (1539 : noch) für
Pharao. 2 Mos. 2. 15; da ward er (der
Stab) zur schlangen vnd Moüe floh (IF)39:
floch) für jr ; 4, 3; fleuch für der suiutt.' wie
Air einer schlänge. Sir, 21,2.
6) von : da sie im S irai woll demütigen,
flöhe sie von jr. 1 Mos. 1 6 , R : vnd sie
giengen schnelle er aus vnd flohen von dem
grabe. Jfore. 16. 8; daruinb. meine liebe-
aten, fliehet von dem gOlsendienau 1 Cor.
10, 14.
c) aus: ich bin heule tm« dem beer ge->
Hohen. 1 Sam. 4. 16; fliehet aus «lein miller-
necht lande. SacA. 2. 6.
d) gen: vnd da Saul angesagt ward , das
Daiiid ;.M'n (]a[h geflohen wero» auchl er
niel.[ iiielir. 1 Sam. 27 , 4.
e) in: wer uu vnter den knechten Pharao
des herm wort flürefatol, der lies seine
knecliie vnd vieh in die hoiuer fliehen.
2 Mos 0. 20; dor <ol in der siedle eine
fliebeii. das er lebendig bleiiie. 5 Jfo«. 4, 42;
vod ein jglicher floch in seine hutlen. 1 5ajii.
4,10; Jheans ist geborn zu Bethlehem vnd
floch ynn Egypten* wm üktmdmtU ChriitL
(1528). gij"'.
/)zu: mach dich aiiifvnH fleuch zu meinem
bruder Laitan. 1 Jfot. 27, 43; vnd soll
keine versanuug nemen vber dem, der sur
fr. islnd -efluhen ist. 4 Mos. 3h, 32.
gi auf: vnd was vherblcib, fluhe auff das
gcbirge. 1 Mos. 14, 10; darumh ich auch
wolle zttuor komen zufliehen anfla meer.
Jon. 4, 2.
h) (Jiier: vnil die heiden werden in die
flucht gesrhfrtgen , das sie vber das blachfeid
flohen. 1 Macc. 4, 14.
3) mü fr. aeeusativ: yderroan woll weysz
wie Ghristua daa yrdeotsch reych floch. «o-
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FLI£SZEN
682
FLOSZLEIN
mnifr Ak haptit tu^r vwtpnuU. ( 1 520).
Bj"; der heUige geist, so recht leret. fleucht
die abgutiischen. iceish. 1,5; floucli »Iii-
bulerin , das du nicht in jrc ^ilricku fdlii>.si.
Sir. 9, 3 ; fliehet die hurercy. 1 Cor. G, 1 8 ;
fleuch die Idf le der jngent. 2 lYiii. 2 , 22.
fllesMM (fliesscn), fluere, mhd. vlie/en
ftffn. 3, * nhd Ilio/an {GruffW. 7i(M.
3. per». HHy.praes. nochmil cu (ffi/t<^. o/üi.
itt) llcimel «md lletisst.
1) das eral (wauer) heissl Pisun, das
ne05sel vni1> das gnnize land licuda. 1 Mos.
2, n ; vnd warü' (l(>n stnuh in den harh, der
vom iierge fleusst. 5 Mos. 9, 21 ; iu ein
land« darinneii milch vnd honig fleuMt.
2 Mot. 3,8. 3 Mos. 2<K 24; vnd sein
geifTer llos jm in den hart. 1 Sam. 21. 13:
vnd das (los von den wunden mitten ui
den wagen, l kön. 22. 35 ; mit niten striche,
dat dir da» bittt vom arse flOase. wider dat
hapslum m Born, (1545). Tj\
2) meine äugen fliessen nii( v^ isscr, das
man dein gesetz nicht hcit. ps. 119, 136;
meine augeo mflasen mit threnen fliessen.
Jer, 13, 17.
^) vom blulflusx des weites: so wird sie
tnirciti sein, so lange sie (leusst. 3 Mos.
15» 25. aw;h vom samenfiusi der v^änner ;
ea i7.Ytn[ii niu sie lassen ehlieb werdenn,
sprichstu, warumb Izympl aiehs denn, si(>
lassen bnlion , lliesscn vnd hrennrn? ausleg.
äer ep. vnd euang.vom chrisiag elc. (1522).
4) fliessen , folgen, «nUprin§en : solcher
vnrat fleusst aller daher, das man C!hris|um
verleugnet hat. von den schUhiseln. (1530).
Bij"; darau» die weisbeit geflossen ist. Sir.
24 , 34 ; daraus der verstand geflossen ist.
24, 36.
fHesiead, ßuens: am fliessenden wasser.
3 Mo«. 14, 5 ; vnd sol das haus enlsiindii.H<n
mit dem blui des vogels vnd mit flicsscndcm
Wasser. 14« 52.
Flieuleln (fliesziin), n. kleiner fluss.
back, dimimilivbildung v. fliosz, mhd. vjic^j,
ahd. flio^: intiok docli szo mehr äusi dorn
brun selbs , al« ausz den llieszlin , die dich
«nni bron geleytlel haben, aemon auf
Luc. 16. (1523). Aj*.
fUttnr» m. oder f. su der seil wird der
herr wegaeoien ... die flillern. /es. 3, 20.
gemeint ul ei» k^fputx , weshalb auch am
randf : nitlrrii 0(l>>r lirnlit-flimnrk in der
eislen ausg. dir prophelen übenelUe Liat
hebr. wort durch slortzschleier.
floh, m. pultSt L. flocb» infcd* vIMi.
ahd. floh {Ben. 3. 353". Graff 3, 760):
wem jagstu nach ? einem todten hund. pinem
emigen florh ? 1 Sam. 24 , 15; leuse vnd
flAbe. mm fege fear. (1530). Dij\ — ttar
den tmtmmenKang mü fliehen «yl. Grimm
ic(b. 3, IS! 3.
Floren, m. porin, gülden: denn sif md
X. floren ntchl können hoch farcn. wider
dM lemAer. (1540). Kiij*; ein eeutiier
isc. Silbers) ist hey 1000 floren. randgl.
zu ] rhron. 23 , 14 , 100 dit oAe nd. Md
gilhlc hal.
Horcniiscb: eitel wdsche hocbzeit vnd
florentsische brente bey yhn sind, «esi
krieg» mlddtr d. T. (1529 i. Giij*; zu dna
wollen wir ciirh rwer rüinisch«» sodonu,
wellschc hochzeit, venedisclie vnd lUrcktacbe
breute vnd florenUische breaigam also aus-
sireichen , das jlir sehen soll vnd greifin,
das sirli vnspr elic an ower ohrlosen keiiscli-
eil reillirh gerochen habe, vermanung an
die gnslUchen. (1530). Giij'*. florcouscbe
brliiligame imdkrinte alMl4£siii mmuMrii'
eher tmzuchi dieiK^ndenfcnabenimd mädchen.
Flösie, ralii> , :nm ^rnffrführtn auf
dem tr asser zusammengefugie baunulämme:
meine knechte .sollen sie (die cedem) von
Libanon bin ab bringen ans rneor, vnd «ü
sie in fliissen legen lassen aofl dem taeer.
1 knu. ."), 1); so Wüllen wir das hollr bawen
auiV dem Libanon, wie viel es not ist, vnd
Wüllens aaflT flttssen bringen im meer gea
Japhn. 2 ehren. 2, 16.
Vlosifeder, f. pinna : alles was flosredderti
vmf schuppen hal in^vassem, im mper vud
iicchen, solt jr essen. 3 Mos. 11,9. 5 Moi.
14, 9; ci^ifl^jn (dien fitch) hey den fle»*
feddei n vnd zeuch ju heraus. Tob. 6, 4.
VloMlein, n. rn ultis: danimb soll m.in
geschrichenc rt'L-lil vnlcr der vernuufl\ baU-
len, darjusx sie doch gequollen sind, alt
aust dem reeblsbrunnen, vnd nü den bnnn
an seyiic floszlin hynden. «on »aftitfribw
o^erfcayl. (1523).
Digitized by C^ßgl^
PLÖTZEN
683
FLUCHT
nilm » flössen : wasscr wcschct steine
weg vnd die Iropflen fltflzen die erden weg.
Uiob 14, 19.
flieh» M. «M/e^elie, verwüMthuny,
mM. vitweb {Bern. 3, 355*), M, fluob
( firalf 3, 75S) : malediclio Iliicli. vom schein
hamphoras. (1513). Kiij* ; so mochle vip-
li'M'iil tiiciri v»liT iiiK'ii iicgrt-incit wid würde
für jiii goachl, als ich jn betriegen woU vnd
brachte ^Im t midi einen llueli vnd nichl einen
sogen. 1 Mos. 27 , 12; silie ieli lege tii< h
Kenie für den sogen vnd den lluch. 5 Mos.
11, 2ü; des valurs segen bawct den kindcm
hettsert aber d«- maller fluch reissetsie oie-
der. Sir. 3,11; wenn eine üccIc sündigen
vvilrde, das er einen ilurli liürcl . . . vnd
nicbl ansagt« der i«l einer niis»eUial schuldig.
3 Jf««. 5*1; denn üb lies meinen mnnd
nichl eündigon, das er wilndschete einen fluch
seiner sprien. Hio!) 31, 30 ; ein vnucrdienci
flucli Irifn nicbl. spr. 2Ü, 2; darumb isls
III* hl ein guter (luc-li, wenn mau spricht, das
dich eine alle wand erscblahe. der pmph.
Habacuc. (1526). bj*; das mns mir ein
i;:Iiclicr Deudselicr zeugen, das ynn deud-
scher spräche «Iis tiii llucii ist, wenn ich
.nage, gol seilende, vnd, ab leh achte,
der aller grewlicbsl fluch, so ynn deudseher
spräche isl. von heimlichen und geslolen
brifffm. (15201. Dij' ; hey limi jilden ein
ilurli ist, gull gehe dir einen bti.ten nachbar.
tfer Wl.psalm. (1532). Biiij''; ach das den
hüben die peslilenU, veilslanli vnd alle flöehe
bestehen, vier lro$lL psalmen. (l52Gj.
C6''; — der herr sclze ilich zum fluch vnd
sunt schwur unter deinem vuick. 4 ifo«.
'5, 21 ; vnd wird das weib em fluch sein
vnler jrem volck. 5 , 27 ; wir sind sicis als
ein Huch der weit. 1 Cor. 4, 13 {vgl. dazu
die schon unter fegopfer gebrachte glosse);
t^hristus aber hat vns erlüsel von dem lluch
des geselses , da er ward ein fluch fttr vns.
dal. 3. 13.
Fliirhbnilii, f. die nui-li h>iV:\ , so man
jfrlich zu Rom am grünen dorasla^ ausrufft,
irifll sie auch alles, was sie verilucht. von
AmedUiiwefo. (1530). Dj^
Plirhen, mnledicere, böses wünschen,
mhd. vltiociion (ßen.S, Zbb^), M, QuohbÖn
a) scgeii (segnen) heissct eigentlich etwas
giils ulind^chen vnd fluchen etwas v!>oI>
wiiiidscheit. vber das erste buch Mose.
(1527). Nn iiij''; llucheu ist eygenüich ett>
vras böses wundschen, das vber yemand
körnen solle, ausleg. der ep. vnd euang.
von der heil, drey konige fest. (1525».
liiiij''; dergieug craus vnd fluchet(c). 2<Sam.
16.5; lasst jn fluchen , denn der harr hals
jn ^eheissen. 16, 10; sie geben gute wert,
alit'i ini horiziMi llurhen .nI". pn. 62, 5;
Hejjiiul vnd ilucbel nicht. Höni. 12, 11.
bi mit dativ: verflucht scy, wer dir Ilucht,
gesegnet sey, wer dich segnel. I Ifoe. 27,
29; den gültern sollu nichl Qurlicn. 2 Jfoe.
22, 2S; du solt dem tauben nicht fluchen.
3 Mos, 19, 14 ; welcher seinem gotl fluchet,
der sol seine aflnde tragen. 24. 15; ich bab
dich holen lassen an fluchoi meinen feinden.
4 Mos. 23, 11; segnel die eudi (voNs)
fluch cn. Mallh. 5, 41.
Vincben , n. vieleicht wird der herr mein
elend ansehen vnd mir mit gute vergelten
sein heutiges fluchen. 2 Sam. 16, 12;
sein inund ist vol fluchens, falsches vnd
trugs. ps. 10, 7 ; enthaltet die zuugeu für
dem fluchen, ueish. 1, 11.
IlMhcr» «* wer /fneJbl, «mMcm; fflre
den Mucher hin aus für das lagcr. 3 Mos,
24, 14 : (Christus) bittet für seine flucber
vnd Icstcrer. Jen. 3, 323".
Vlacbjnie, m. selten die flucbjoden (wohl
die tfe» /ta«b goUßi mgtnämi) vnd leufl'eU
samen soli hen ketzer nirhl steinigen? von
den lelzttn Worten Datiidi. (1543). Pij*.
VlirJlMAHl, n. 'os ej>secraUones Jactans'
(Grimm): was der bapst mit seinem vollem
fluchmaul suche. buUaeene dominu (1&22).
Fjj ; der halben mus eyn Christen mund cyji
segeu umud, nicht eyn fluchmaul seyn , isis
aber ein fluchmaul, so ists nicbl eyn chnsieu
round, «uslsf. der ep. vnd «mng. «m dem
heil, drey kÖnige fest. (1525). Hi^Q^
Flecbs , slaiim s. flugs.
Vlncht, f. [uga, mhd. vluht (Ben. 3, 346"),
ahd. fluht (Graff 3. 767).
t ) erwele dir entweder drey jar thewrung,
oder diey montlen flucht für deinen Wider-
sachern. 1 chrou. 22. 12; bittet aber, das
ewre flucht nicht geschehe im winler oder
86*
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FLÜCHTIG
684 * FLOGG
•m nbbaUi. MaUH. 24 . 20 ; «lie jnen den
wpg vnd die fluchl verranl hallen, von den
jüden vnd jren lügen. (1513). O'j'"-
2) die flufht geben , fugere: riisiel euch
vttd gebl d«ch die flocht. Jn. 8,9; wi«>
koropta aber, das ich sehe, das sie verzagt
sind vnd die flucht geh n Jer. 46, 5; alle
kriegsleule galten die (l icht. 52, 7.
3i in die flucht geben : ich wil dir geben
alle deine feinde in die fluchl. 2 Jfe«. 23,
27 ; du ^ihst mir meine feinde in die flucht.
2 Sam. 22, 41.
4) in di<> flucht schlagen, treiben: dir
könig von Sodom vnd Gomorra wurden da-
aelbs in die flacht geachtagen. I Jfoa. 14,
10; man hat seine söne in die fluchl ge-
schbgen. 4 Mos. 21 , 2*>; vnd trieben die
andern alle in die flucht. 2 Macc. II, 12.
&) tich in die flacht wenden , die flacht
attcben: da wandle aich Goi^ias voick un-
UPrselicns in die fliiclit. 12. 37; da aber
die schifflouto die Iluclil suchten aua dein
sclitlT. aposl. geach. 27, 30.
S| flucht mU gmUh : wenn icJi denn sol-
chen tzag vnd flucht des lichts spur, auff
das vbirchrisMeh hvi^ boekt EwuMen.
(1521). Ciij^
Flüchtig, fugax t fugiUvm, mhd. vliiiilec
(Ifen. 3. 347^). «M. flahtic(4^ir3, 767).
1) ich fcoine den fluchtigen, schewen und
scliIipnVsrigen teufl*el f.isi wo), das diese
vDOrt ChrisH noch fest stehen. (1527).
s iij" ; bü jhr flUclitigs . verzagtes gewissen
wol andere weia. amffint wmeHUkHtert,
edict. (1531). Bf.
2) fl(l»"lilig sein oder werden; vnslet und
flUclilig 5oilu sein aufl' erden. 1 Mos. i, 12;
md schossra fifril vnd donfterslral in di^
feinde, das sie geblendet vnd fliicliii^' wurden.
2 Macc. 10. 30; (Petrus) hatte den herrn
verleuRnel vnd vprschworen vnd sieh selb««
verflucht, vnd diu andern waren alle ntldi-
tig vnd eblranig an jm worden* eine acMne
Oiterpredigt. (I53S). Aiiij^
3) flüclilig ntachon: wie gehets zu, das
einer wird jr tausenl ju;,a>u vnd zween wer-
den zehen lauscnt flüchtig machen? 5 Mos.
32. 30.
4) ivbstanliviich : die flüchtigen zu Eph
raim» riehi, 12« 4} verbirge die verjagUn
vnd Ddde die flOchtigen nicht. Je*. 16, 3;
bietet hrot den flüchtigen. 21, 14.
Kluchfrede, f. ausflucht- so ist jr hebcllf
vnd Üucbtrede oiclits gegen solche oifenilicke
warheit wider dfe smhbaOker. (1538).
Cj* ; damit jr .sie aber mal jnn oflienberiicher
Iti;<en vnd falscher fluehlrede eigreüfat
fr lug, m. volalus, mhd. vluc {Ben. 3,
344*). aM.floe«7niif 3, 762); wieeievogel
der durch die luflt fleuget , da man seines
weges k«Mn*> spflr»; -finden knn, denn er rept
vnd sclilcgl in die leicble luflt, treibt vaJ
zuteilet sie mit seinen schw^ebenden flOgeb.
vnd darnach findet man kein seichen aelcba
fluges darinnen, weish. 5 , 11; oder ab
wenn ein pfeil abgeschossen wird zum liel,
da die zuleitete luffl bald wider zusameo
reit, das man aeinen Aug da durch nicht
sparen kan. 5,12. im flug. raptim, schnell :
kififiel nddcr kdndelin. der alles kan vi^l allp^
jiTi Hm- (einet, der 1 17. psalm. (1530). Jj"*.
üUdiich: die andern werden im ersten flug
meisler vber goltes wert, iler 11t. psalm,
(1530). Hiij*.
Flügel, ni. ala, mhd. vlOgel (Ben, 3,
344'').
1) das ßugglied der vögel: vnd solseiae
flogel spalten, aber nicht abbrechen. 3 Hbf.
1, 17 ; die feddern des prawen sind schüner
denn difi flügel vnd feddern des slorcks.
üiob 39, 13; der tauben Uilgel, die wie
Silber vnd gold aehimmern. p«. 68, 14;
wie eine henne versamlet jre kOchlin valcr
jre (lugel. Mallh. 23. 37.
2) nn^s'el der engel: \Tid die cberabim
sollen jre flUgel ausbreiten oben vber her,
das sie mit jren flagein den gnadenslnel be>
decken. 2 Jlfo«. 25, 20: scrapliini sliindeii
v)>er jm. ein jglicher hatte sechs flOgd.
Jes. 6.2.
3) flügel des windes: der wind mit seiaan
riogeln wird sie gebunden treiben.. Jfei. 4,
19. flfigcl (Ili- morgenrOthe. p«. 139, 9.
4) bildlich für schütz : es bittet abermal
die gute frawe, so vor drey jarn vmb des
euangelii willen aus herlzog Georgen laade
vertrieben vnd vnler e. c. f. g. flflgel komei.
Burhhardi briefw. 274.
FlAggf maluriM: meines bedunckens bilt
FLUGS
685
FLUTH
ich, er sey noch nit flugg noch leitig. de
Wen» 2f 521. Hochdeutsch richtiger
fldcke. mhd. vlarke. ahd, fluccbi {Ben. 3,
344^ 3, 7ü3 i.
VlagSj Hux, aucA iluchs (aua/t>^. dtir
selb«!» gepot 1528 Liiij< ), eelwifw» etatim.
der adverbial gebrauchte gen* sg. von t\»n,
mhd. vliifjrs. im Jen früh^rf'n r^rhriftf'n
herrschl die Schreibung üux, in den späle-
ren, wie auch in der bibel v, 1545, flugs:
vnd flox dranfr sagt, da» ander tegl vidier
d. hyml. prophelen. (1525). Eüij»; Ilux
ilrtnll fulgoie. ebend. Eiiij''; nu. nu lesterl
nii\ lieben lurrn. ermanunge zum friede.
( lü2ö). Aij ' ; flux eraus damil vnd firey be-
kand. der profh. Jona, (1526). Pif ;
vnd zwar sausen auch dem Zwingel sdioii
solche humpln vinh »len kopfTvnd stpclicri flux
ao. das diese wort Christi etc. (1527).
iiiij''; gleich al« wenn eine mutter einen
knabea aeugete, der flux an ein weih nemen
vnd kinder zeugen kilmlte. der proph. Sn-
charja. (152S). Cciij'; diese soclen fltix
ym anfang so viel rollen vnd hculiler liai.
vom abendmal Chrieli, (1528). a iij*; flux
(IrauiT. ebend. s iiij' und zwei zeilen loeiter
flugs drauU'; was alter niclil foi l kan , fliiiis
ersinclicn, vom kriege tcidder d. T.
{ i i>2\i). Giiij^; ujachen flugs ein gebot vnd
artikel draus, «in widderrttf vem fegefmw.
(1530). Bj*; da kam auch flugs darauffdie
rule. vprmnnung an die geistüchen. ( I 530).
Aiiij' ; so sclilegl flug$ eilel glück zu. der
147. psalm. ( i 532). Oij* ; d«in sie wurden
darnrab also geatrafll und flugs wider ge-
hcilct. toeish. 16. 11; selze dich und
schreib flugs fiinfTzip:. Luc. 16, 6.
fluiy m. fluvius, fiusuSf mhd. vlii7,
(Ben. 3. 3S0*), ahd. fin {Graft 3» 744).
1) fteidm, flumen: (Ins in Egypt«'"-
Arnos 8. 8 ; ellluli meer vn l fl iese rauschen.
ausleg. der ep. vnd euang. des aduenls.
(1522). iNiij''; wer lu mich glaubt, von sei-
nem leybe sollen fliessen flusse (n. t, «. /.
1522: flusi) des lebendigen wasscrs. eyn
sermon v. dem n. lest. (1520). C^i''» var.
tu Joh. 7 , 38.
2) flusz, ßuenium: trineke wasser ans
deiner gruben vnd flösse aus deinen brun-
nen. »fr, 5, 15.
3) üvMtßnxn»,
a) mmMlUekert aueAferanfcJba/lerblutflnss
der weiber: wird sie aber rein von jrem Hus,
«;n sol sip sieben läge zelen, darnach sol sie
rvin sein. 3 Mos, 15, 28; es ist eben fzo
tieft eyngopflanlal der natur, kinder tzeugen
olsf essen vnd Irinckeo. darumb hall gott
dem leyb die gelide, oddern, flusz vnd alles
was dal?« djpnel geben vnd cyn','o^ot7t.
Widder den falsch genantlen geysU. stand.
(l 522). Hij"; wenn mens hyn vnd her ke-
ret. so sind wir geschaOen frucht SU sengen
vnd zn trnpen, dazu hat er vns gegeben ge-
lietler, ädern, fllfssp, Iiliit vnd fleisch, vber
das erste buch JUose. (1527). hh iiij''.
b) gimorrhoea öder bUnnorrhoea der
männer: wenn ein man an seinem Heisch
einen Hus bat, der selb ist vnrein. 3 Mo»,
1 5, 2 IT.
c) fontanell : vnser inl meinen , wo ich
den flusx im linken beio , so bisher gewesl,
oflen behalten kdnnl, so solle dem banpt
lüsung geben, de Wette br. 6, 144.
Fliisilein, n. hteiner ßusz: man mus die
quelle des prewels slopffen , sonst werden
die llüäsbn vnd becblin nicht vertrocken.
Jen. 3 , 183*.
Hlth (flut), f, (wogende) wa»»ermenge.
mhd. vluoi {Ben. 3. 356'), «M. 1imi{Graff
3. 740). goth. flodus.
1) well«, woge des meeres: wie ein scbiil
auffden «ass«wogen dabin leulft, wdches
man so es furvber ist, keine spür finden
kan , noch dcssclhij,'en bau in der flul.
weish. fS, 10; des gleichen ihul, der schiften
vvil, vnd durch wüdc fluten sufebrcn ge-
(lencket. 14.1; dureh dein blasen Ibetea
sieh die Wasser aufl vnd die Hut (LXX xvfta,
vulg. unda) stunden aufl* häuften. 2 Mos.
15, 8; du warfest mich in die tiefte miilen
im meer. das die flut ipl.) mich vmgaben,
alle deine wogen md wellen giengen vber
mich. Jon, 2, 4.
2) inundatio aqttarum, diluvium: es
koinuien wasser heraufl" von millernacht, die
eine flut machen werden, vnd beide land
vnd was drinnen ist, beide stedte vnd die so
drinnen wonen. wegreissen werden. Jer.
47 , 2 ; ich wil eine grosse flul vber dich
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POCKEE
m
FO0OEBM
kAOMii Inses, das dick groMe waaaer
decken. Esech. 20, 10; »l;is einende oemen
wird, wie iliirc'li citii' fliil. Dan. 0, 26.
Packer, m. einige mal bei L. begegnende
94, form pir äag hd, facker (f. 4,) : hebt
er BW an solche seine bendel snuorsetsen
vnd vorkaufTi'ii drm forlcrr zu Aiigspurg.
an d. christl. adel. (l.'i'iO verm. ausg.\
Eij ' ; da erfaod nu der bis&ciiofl' dis fündiiti
vDd gedeckt dM paUiQBi den fockcra sn be-
zalen (denn die ketten das gelt fflrgestreckti
mil des gcinciacn inans beulet, letder Hon«
WorsL (1511). 'Lif.
Pedier — forder, weUtf: bitte derfaelben
e. k. f. gn. wolle ein ckrfollieb werk thun
vnd eine furschrifl Tiir den gefangen vns zu-
fugoii, die sollen wir fodder scbaffea. 4e
WeUe ör. 3, lOS.
PMMcr^ forder, prior: damit ich müge
das. so mir gestern vnd am foddern lag
filrgchallen ist, vi rnTiiwrirlnn. Jen. 1, 115'.
Jen. 5. 70" auch der superl. (liiMTsl, wo-
für jedoch dtr originaldr. an der enUpre-
dienäen elelle Alrderst hat, ««fekekrl aleAl
in der schrift vom schem hamphoras
(15431 Dij'' rrifdprhnü f'<.ler«t, voährtnd
Jen. 8, 125' nur lurderttl bielel.
Pdddcrer, m. föriertr, frimetor : födde-
rer (/en. 3, 349^: tör^ent) vnd belokner.
ob kriegsleutte etc. ( 1 527). Bj\
Podderllek, ro.l<!.<rlicli,
1) commodus : iiulfflich vnd foiidcrlKli.
4«v4Me«etfe. (1526). Aij"; ntttslieh vnd
fltdderUch. «Aie b»HdU, (1528). Eiij*;
dasz s. k. f wollten mil fodderlioheui xu-
llmn den friede vn<l giile niillel , so vns goU
anbeul, aaDehmcn vnd helfen hallen, de
Welte kr. 3, 336.
'2) ciius: dasK man aufs fodderlichsl bolU
Schaft abfertiget. 3, 336* — «fi. förder-
lich.
Pedden. diese nach Vilmar pasl.
Ikeot. hL S, 82 «Melrf oiHmiUrmig 4m r
enüprungene, md. form für hd. fonlcrn
(mAd. vordem, ahd. fordaron) gehrrrnrhl L.
1. vorxngtvoeist im sinne von po^cere,
postulofa,
1) fiiddem, verlangen : a) was die tbicr
zurissen» lirachl ich dir nicht, ich musl rs
beaabkn* du fodUersl e« von meiner haad.
I Jfoa. 31 , 39 ; da sie einieg, war jr gera-
Irn f'ition ackor lu foddern. Jos. 15, 18;
vnd gaben jui nnt h dem hcfeih des herra die
»lad» die er fodticru 19, 50 ; milch gab »ic,
da er waaser fodderl. HdU. 5, 25; «ad
Seniuel sagt alle worl des herrn dem volck.
das von jii) ciiipn kiirni^ fodderl. 1 Sam. 8,
10; ich sihcniele iiiicii vom kfhiiire v'^'lfii
vnd reuler iu foddei n. Esra 8.22; iuiiüei
dir ein aeicben vom herrn deinem gell.
Jet» 7, tl ; wir abcf Toddem gewisse bewfi-
simg«' solcher glcaliiiis. vom abendmd
Christi. (152b}. puij'; %vo die oberkeil la
diesem streit Schätzung foddert* eme Amt*
pred^rt (1529). sie bat Kckt fad
macht die cheschuld von yhm zu foddero.
von ehesacheii. ( Bij''; beide foddfrn
vnd leij^eu die eiic|illiclil. ebend. Dij*; gute
werck foddert gott vnd wtt sie gethan kdica.
das 14. «Ml 15. ea|». /oA«nms. (1539).
Mj>.
6) wie d.i*- (Irr liramli >ntl Im l "^ttle fofl-
dert. awileg. lier t'/j. vnd euang. von dtr
heil, drey hvnige jcst. (1525). Kiiij* ; allci
was das gesets foddert. vherdae «nfeM
Mose. ( 1 527 ). Nn iij' ; das man alles thne,
was die lic)»»> foddert, ebend. I ij*; die iioi
foddert aucii etwas zu sagen von ehescheid«n.
«on ekeiaeken. (1530). Ji%- denn selcb«
foddert die Ordnung, das 1 5. cap. der er$tfH
pp. s. Pauli an die Corinlher. tn'lt
; u if> ihn Ii \nser ampl foddorl. vcmu'
nung :um sacrament. (1537). Auij'.
c) ou( folgendem dasz : vnd foddertcn, das
er sie ein leiehe d vom himel seben lietM>
A#«fllk. 16, 1; vnd fodderten, das erge-
creutsiget wflrde. 23. 23.
2) jemandes blul foddern . etne an ihm
begangene bhuchuld rächen : ich wUl ewr
blul, daryn ewr tieel ist, von aller thierei
hend foddern. iNir. m 1. Jfoe. 9, 5. »•
die ktkef hui: ich wiU auck ewrs leibe Mit
reeben vnd wils an allen ihieren rechen:
diese 'r'<i(llnmp leut»- hfll)en eiocn gcrechieo
mau lu seinem hause auil' seinem bg^r
warget, ja sob ick das blnt nickt Man
von ewren hendett vnd euch von der erden
ihun? 2 Som. 4,11; aufT das gefoddcri
werde von diesen geschlechi ailer pnfkem
Digitlze^j2||^^||gjg
667 FODDSR0N6
bfot , das vergmsen üi » liad «ler wHl grond
gelegt ist. Lue. 1 1» 50.
:ft i'inf n foddern, rufen, zu xich entbieten :
da foililert Phamo die wcispn \m\ zoul»»'rrr.
2Mo9. 7, 1 1 ; tta foiierl {su) i'iiarau iMo.sc viul
Aaron. 8« 8 ; vnd naMndeneiwer gen Joppen
mdlasfiiddeni Simon mitd4»in«iiiiaaienPolnu.
apom. gesek. 10. "> ; wenn man aber ia der
caplaa odder seekorgef begerd. das man sie
foddtre odder latst di« krancken ansagen,
b«T leil wd y» Mlmge, ab« dt« krandieit
vlicrhand nympt. ob man für dem sterben
fliehen muge. l'!}7i Ciiij"; goU Adam
nicht woll verdaiiiiuüti, <>he cryhn furgericlil
Ibdderu vb^r dw mte Mi Mm$. ( 1 527 ).
Hi'j" ; wie di« radberrn foddarn jr genetBC
aiiffs ralliaus. vermanunj zum saerament.
(1637). t1 j"; er lege liiiflV auf! , das die zn
Orlamiinde yhn Iiabeu von VViiiemberg ge-
ffddert viut sey niebt idb« hyn gclaoHM.
wMdfr d. hyml. propheten. ( 1 525). Fiiij'' ;
denn also bin ich bericht, d.is nr sey aus
der meuchelmörder anschlag «Itircli hisscholT*
lieh« brieuc aus Halle gen Asscheiiburg ge-
Ibddarl. in§lmii§ an ekrirtm m BalU,
(1527). Bj«.
4)5cl7t; ilicli her i» vns vnd berlrhie vns,
weil dich gott zu solchem hchlcrampt fod-
derl. Atfonna 50; ÜMts war von golt da-
Uu gefodderi md baroffen, daa er du volck
soll aus Egypiea fotaa. Me amUr <p. PMri.
(1524). lijV
U. doch sind auch die slelien nicht seilen,
m demem foddern dm begriff promovertt ju-
mre ausdrückt, obgleich die MM ImKeftm
fall ausnahmslos fordern hat.
l) goUis aHeyn i^t anfahen . foddern vnd
vollenden, auszletj, der ep. vnd euang. des
ttiuenU. (1522). Diij*.; vnd ebao damit aie
loben , scyn wortt vnd volck tttuorlilgen,
die .>;h Ii sf\h vorlügen vnd gollis worlt vnnd
seyu vulek our fuddernn müssen, ausleg.
der 9p. vnd mumg, ooai ehriitag e(c. ( 1 522 j.
bbb iij^; nym N. das salls der wayahayll,
die dich foddcre zum ewigem leben, das
taufbut'hlein verdeutscht. (1525). -liij»;
beyde jüdisch vnd hoydnische gepiirt odder
wesien niehu hynderl nocb fodderl fnr god,
sondern der glaube alleyne. das 7. eap. s.
FamU Mu 4m CoruHbani. (1623). 0]*$ es
hindert nodi fodderl biedte Vergebung ntcbts,
sterblich odder vnslerblicb aeyn. das ander
teijl Widder d. hyml. propheten. (] 52')).
Oij*; man mus go'tls worl, gericlil viul werck
heUTen foddern. ein sendbrieff vom harten
buMn, (1525). a iiij«: icb wU ancb gerne
dem kOnige gehorsam seyn, ybm dienen,
sein bestes suchen vnd fo<ldern. vier trontl.
psalmen. (1526). Ciüj' ; das hiesse sich
nicht alicinc tcilhafflig maeheo aller des
Tarckan vnd tanUbls boeaheit, aondem die
selb^^en auch stercken vnd foddern. nnm
kriege widder d. T. (1529). Oj*; meino
erbeit mu» auch durch mcioe feinde getüd-
dert werden. aAi uUkrUiff «mi dMnaf-
aaba». (1530). 8]* ; forsten sollen gotie
dienen, damit durch jr hflKTe vnd zuthun
goUes wort vnd ehre gefodderi werd<'. der
101. p«a/in. (1534). Lig'' ; e. k. f. g. wolle
mit eim brieflin aais aaebe foddam. da IKalfa
br 3, 101; dänn euch zu foddern bin ich
wdlig vnd bereyl. 6. 90.
2) sich foddern, sich eilen: jederman
fodderl vnd tummelt sich , das er ein gute
beut dauon bringe, baurpotf. (ülfleMb.
1545). femeil 9^
Veddcru, n. Ie.<isi aucli dem gewissen für
solchem foddern vnd treiben keine rngc. die
ep. des proph, /eaofa. (1526). Ciij"; sein
raubiseb foddmi. wm hekiU, wtd geeioien
brielfrn. f 1 529). BÜj*.
i^edderni«j föddernis, f fordernis, ad'
jumenlum : dem heyligen euangelio nicht zu
hynderoisz, sondern an flidderaias geratten.
mdder die verkerer vnd /abeber keys.
mandats. il52:vi. Aij*; so doch ynn des
nichl eine Uindernis, ia viel föddernis da
war. der proph. Sacharja. (1528). Fj*;
Hebten auch an alle bindernis snm gninn vnd
a!) f I idemis zum bösent ebend. Gij*.
Paddernng, f. dasselbe: war ists, das
fressoii , sauffeo vnd voll seyn solchs erber
leben am alier meyslen hynderl vnd vorstoret,
vridammb nflchtemn aeyn eyn groaz fodde-
rung vnd hul(T datzu ist. ausleg. der ep.
vnd euang. vom christag. (10221. Cj' ;
al> der besten buchten eyns, das zu foddc-
rung goitis ehren wol dienet. Widder 4m
blind vnd toll verdweuä», (1524). Ay*;
I die Ordnung aoUaa an foddaniag dea glan«
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FOGEL
6bS
FOLGEN
bens md der liebe dienen. Smiitehe mute,
(1526). Fiij''; zu melirer fodderung de«
pvanpplinn polirs. de Welle br. 2. 491;
so biiie ich wollet yhm gohsligUch foderung
(X. «eftrt«b wohl fndderung) tbnn. Burk*
Jkar4f 223: (Carlsiad) halle mehr fodde-
ning vom cliurfurstcn denn viel andere.
Widder d. hyml. prophelen. (1525). Fiij'.
vgl. Forderung.
f«gel, m. Witt «• vogel.
Fabrc» f. pinus sylveslris, mit vor dat
r gelrelenem h , denn tnhd. vorhe {Ben. 3,
.184''), ahd. forh«, forahä {GraffZ, 678).
in folgender stelle ist nach dem hebr. der
tcadinhtmmf^mtiHt: ich wil in der wfltten
geben ceJorn, fOhem» nifrten und kyTorn.
Jes. 41 , 19, it>o spätere a\if,gahfn foliren
(1562. 1604j, foliren (1664) *c/*re*6e».—
Mnb, ptnetti; fluiebet eine lade von
foern (d. i. fohem) boh. 2 Mot» 25» 10.
26, 15. 27, 1.
Felge» f. mhd. volge {Ben. 3, 366"), bei
£. In folgenden bedmtimgtn:
1) folge, ordo: weyl Christus das brod
ynn die !t tu 1 riympt, danckl vnd brichls,
gibts scyiien jiingorn vnd spricht 'nemel hyn
vnd eääeL' vnd ilux draufTsagl oii «<ile niillel
'das itl meyn leyb* , swiiigl die art vnd na-
türliche folge der wort, das er von dem
hrod sage , das er ynn die hand nam. das
ander teyl widder d. hyml. prophelen.
(1525). Eiiij*; sibe die folge ym text an.
äerproph^Saekorfa. (1528). K^q^
2) folge , erfolg : yhr schalckhafllig auge
sihcl nur auff den lohn vnnd folge der dcmtil
vnnd nil aulTdie geringen dinge on den lühii
vnd folge, da* magn^al, (1521 ). d ij*.
3) folge, conseputu: ich hab auch manch
Iniin folge oddcr ortii-f^qiicntien gelriJrl mniri
leben lang, aber loller vnd freueler folge
hab ich nie gehdrt , als dieser gcisl niaclit.
vom aheniHuU CkritH. (1528). n ij'; die
folge wird euch dahin dringen, das 15.cap.
der ersten ep. s. Pauli an die Corinther.
(1534). Jiiij'*: die folge oder eonsequentz.
«0» dm eencilijs vnd kirchen. (1539). Xj\
4) fo%e thun, fo^en, gdtordttn: solte
der leychnam {leib) folge Ihun eyner scelen.
die grundlicb rew bat vnnd entxundel ist yn
der warlieyl, er most neber dan yn eyner
stund zu (liszen wie der schnee. die sieben,
putzpsalm. (1557). Bj*; dnr «elben vn-
chrisllichen bullen nil folge Ihun. appeUa-
Üon. (1520). Aiiij*. e» gescbiebl fo^e,
irtrd befolgt: besorge niieb* so diszcm nniltel
niclit fi)Ige freseliiclil . . . szo \virl d.iN ding
;il!fr rr^A rrrhl emusz farcii. originalbr. v.
j. läiU au/ der bibl. xu Gotha cod. chart.
379 fet. 2; diese meine irewe vennanong
wollet, lieben freoflde» freundlirh annehmen,
vnd dazu ihun, so viel purh milglicb ist» das
jr folge geschieht. Jen. 3, l63^
Folgen, sequi, mhd. volgen {Ben. 3. 367),
ahd. folgte (^if 3» 507). L. verWMef
es , wie die ältere spräche überhaupt , mir
tnit bähen, nie mit sein: darumb das er
Irewlich dem herrn gefniget haU 5 Mos.
1 , 36 ; das wir nicht gefolgci haben der
snode vnscr veter. /nd. 8, 15; vrir ha-
ben nicht den klugen fabeln gelblgel. 2 Af.
1, 16.
bedeuiungen: 1) folgen, tuichgchen,
a) mit dat. der pertoni wie wenn das weib
mir nicht woli folgen in dis land. I Ifot.
24 , 5 ; tiieisier, ir!i ^vl1 flir folgen, wo du
hin gebest, Matth. S, 19; foL'e du mir.
S, 22; vi)d äeine jtinger folgelen jut. 8, 23;
vnd er gieng hinaus vnd folgt jm. apotL
gntik. 12, 9: der !!:ir aiilTin fnsse ftdgel.
ZWO predigt auff der kindertauffe. { ! ö K> >.
Bj^ goit, andern güttera folgen, ümen,
dienen, ergeben tem: alle, die dem baal
Peor folgeten. 5 Jfot. 4» 3; las vns sb-
dcrn gütlcrn folgen. 13, 2; jr soll dem
lierrn ewerm gott folgen. 13, 4; ich aber
fuigele dem herrn meinem golL irewlieb.
Jot. 14, 8. b) mU dativ der tadtes vnd
der hauffe folget der lade des herrn. 6, 13.
c) ohne rasus: Petrus aber folgeie von fer-
nen. Luc. '22, 51 ; Petrus aber wandte sich
vmb vnd i^alie den jUoger folgen, welchen
Jhesns Heb halle* /ob. 2t, 20.
2) folgen , sich nach eistem, nach etteett
richten: ich folge Iiyrynn ?. Bernhard ynn
seyncm buch zu dem bapst Eugcnium. eyn
sendbrieff an bapsl Leo X. (1520). Biij';
folget mir, lieben brflder. Mtf. 3, 17;
propbeien, diejrem eigen geisl folgen. Kieek,
13» 3; das ist nu von dem gemeynen regi*
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FOLGEN
689
F0L6EBEI
meDl gesagt, du niemant daryii seynem
«ygtttt dHnckd folge, ep. s. Petri g&prtdigt.
(1523). Zij*; wie wol ich besorge, das
nipyneiii radl wenig folgen vvonlpn. orde-
nung eynes gemeynenkaslens. (\i}2'6f' Aij^;
Herodes Agrippa , der folgele s«ines anhemi
vnd Vellern excmpei. hausposl. ( WiUemb.
1545.) feststen 48^ gehorchen: litlxs
kini) , wüiü folgten , so wirslu weisü. Sir.
t>. Mi ; geliorcliel ewren lereru vnd folget
joen. Ileftr. 13, 17.
3) folgen, ttoe/blftun. nachahmen, mit
acc: tlidrcn wir tlorft iiiclit das wogen, das
wir alle w«rck vnd worl vnsers herrn ChrisU
folgen mbchlen. d» viädtruff vom fege'
fem-, (1530). Diiif. Gr t mm lad«« dieten
aec.
4 1 in der reihe toigeii : di«: <«tuck on alle
miüel folget dem ersten also, das auch nicht
ejrn 'nid* dazwisscheii slehel. dae ander
tiyl ioidder d. hyml. proph. (1525). Fij^;
es ist viuh ein kleines srhrndlsinndlin zu
(btiii , daniadi werden eitel ehr iare folgen.
eine chnsU. schnjfl an Wolffgang Hßisen-
hnuh» (1525). Atij''; darnach folget daa
ampl vnd dermunge. dembehe messe.
(1526). Diiij*; darunib nni^^sen wir nicht
aiisehun, wie vngerue wtr sterben , son-
dern dagegen die freud vnd lust jnns
hertx bilden, so hernach folgen wird jnn
jenem leben, das 1 cap. der ersten ep.
s. Pauli an die Corinlher. (1534). Oiiij'
im folgende (<o!j lar. 1 Macc. 4, 28; am
folgenden aabbalh. apost. geseh. 13» 44;
des folgenden tages. 20,15.
5) fnljrpn . erfolgen, entstphen: sauffet
euch nulii v(») weins, daraus ein vnordig
wcseii folget. Ephes. 5, 18; wer kan aber
aosaelen, wie viel reicher togent vnd nutz
ans dieser einigen ersten tugent folgen?
der S2. psalm. (1530). Ciij"; vngeacht.
ob bi ssening ndder ergeruug draus folget.
vermanw^ an die geisUi^en. (15301. Jij'.
6) folgen, eieh «ooratia ergeben: darausz
folget, das schwisl<T kindot vrnl der stifl-
mutter Schwester für golt mit gulleoi ge-
wissen mugea geehUeht werden, unlche
person verpoten iind UH «MteAen. (1522).
Aj".
7 1 folgen, ftihren lasMii: wtt er dir etwas
nemen vnd schaden Ihun , so loltu es folgen
lassen, als geschehe dir recht daran. Jen*
1 , lb\
Polj^end. 1) deinceps: denn er selbs
(«. Äuguilin', legt sich aus dieser meinuug,
da er folgend spricht. «Sne ftericAf. (1528).
Dij'-.
2) conseguenter , folglich: weil du nifhl
weisst , was wider die schnüt vnd folgend
viel weniger verstehest, was ketzerisch vnd
SU verdammen sey. Jen. 1 , 53*.
felgends, deinceps, hemaeh: nach die-
sem Xoah vnd seinen kunlem ward hernach
Abraham erwecket, die kirche goiles zu er-
halten , vnd folgends alle heilige propheten.
t /er predigten. (1546). GiHj".
Folter , m. teer folgt , mhd. volper , vol-
gaere (Ben» 3, 368";« ahd. folgiri (Graff 3,
512).
1) succeftor, nachfolger: Ist der bapat
mit seynen bischoffenn vnd priesternn eyn
frtimer, trewor folgor vnd slnlerb der apn-
stelnn, s/.o hotl ich er sey schuldig auch yhr
ampl yiiuolfurenn. auff das vbirchrisllich
»iidk ftoefts Emuen, (1521). Piüj^ die
apostel vnd yhre folger. poel. (1528).
Pij».
2) lülger, der einein im vrlheil Jüigl, bei-
stimM: etlich new lerer . . . vnd yhre folger
geben der puaz drey leyll. egn sermon v. d,
ablas z vnnd gnade. ft518). Aj'': s. Tliomi'^,
s. Bonauontura vnd «ler ^'Icychcn seynd nichts
den jaherrn vnd foiger. eyn sermon v. d.
aUdSs efe. (1520). Bj*; solcher bnllen
folger. iDidder die hMen des endekiielt*
(1520 . m\
3) folger -= Iblgerer, argumentator : aber
zu letzt folget auch draus, das alle sttlche
folger esel, narren, blind, toi, vnaynnig*
rasend . töricht vnd lobend sind, eine le-
rieht. (1528). Giiij".
Folgerei. folgeret. /. argumenlaUo: dci
grobe geist weis noch nicbtS| was ym hyroel
sein heist vnd wil fOlgerey drinnen ireiben.
vom abendmal Christi. fl52S^. Ij^; kan
ich niihl auch fein vhre folfrprcv frf^iben?
ebend. I lij * ; yhr geht mir daruacii ewern
geilier vnd folgerey dafttr. eine ieridU,
(1528). Giiip; schreiben eitel lügen, folge-
rey vnd gaackeley. ebend. Ü^K vgl, folgern.
91
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I
FÖLGERGEIST 690
P51gcrgelst, m. der folgerei treibt : solchs
soll Hr>r fölgergeisl haben vmbgcslossen.
vom abendmal Christi. (152S). lüj".
Ftlgcrkaaatj fdlgerkuost, /. syllogistik':
aber da trilll er den Lotber aller erat recht,
da er seine fölgerkunsl beweiset vber dem
Spruch Christi, wo ich bin, da solt yhr anch
sein, ebend. 1 ij'' ; wie solten yhn die hosen
slinckeD vnd yhr folger kflnst so rot werden.
HtM berieht. (1528). Bij".
folgern j fiilgem , arffummtari : was ists
flen nu gered, das sie folgern vtul striiliesseii
wollen, sie gleuben nicht alle, darumb kuiuu
der glaube nicht durcha wort, iat 17. cap.
Jchamiii. (1530)* Qüij"; er schleust vnd
folgert daher, vom abendmal Christi. (1528 ).
1 j'' ; »0 wolt ich nu auch wol aus der Zwing-
lischcn kunst fölgern vnd gauckeln. ebend.
Ij**; mich wundert, das er nicht auch also!
fSlgem mag, weil wir sind, wo Christus
ist, so mdssoTi wir auch alle gott vnd mensch
sein, ebenä. i ij''.
Feigem , n. 4er inf. tuhitantMtek: wo
wirs nicht wollen gleub^i, wird ers vns uiit
fölgern aufdringen, ebend. I ij''; was sOlch
folgern mit sich bringe ist iUt gesagt, eine
bericht. (1528). Giiij*'.
.ftlglg, obeälenit folgsam: wenn er in
vnsregirl «lurch den ^aben vnd wir gflasseti
fol^ig sind. Jen. 1, 5F>3". — mhd. in diestm
sinn gevolgec (Ben. 3, dSS**), ahd. gifolgic
(Grajf 3. 512). '
Ptlgredcj f. coKcfw^o, argwnmu, folge-
rung : gleiche folgrede könd jr aus Paulo
Gal. 4 schliessen. Jett. 4, 377''; solche
folgrede solt jr beweisen. 4, 379'': darurob
weun mich das gesetz beschuldiget . . . mus
ich bekennen, es sey alles war, «her die
folgrede, danimb bistu verdampt, mos ich
nicht einrpinnoii. Jen. h, 175".
Folten, torquere: das ist nu eines stock-
tneisters ampt, der den dieb ynn den kercker
steckt, zeucht yhn herflbw, foltert yhn.
der gesang Simeonis. (1526). A6\
Forchtj f. timor. diese alte mhd. voi litt'.
ahd. forabta entsprechende sdireibung für
«M. birebt hegegmet nur iiocA in den /VM«-
remtdMßenL's: an (ohne) forcht vnd demut
mag gel niemand behagen. d<V sieben pusz-
ptalm. (1517). B^*; darumb kommen sie
FORÜERKLAGE
zuuorn mit forcht. ebend. Eij** ; knecht vnd
megde sollen mit denitii vnd forcht thun w»*
der herr oder die frawe will. ep. s. Petri
geprediget. (1523). Piij\ eftenio
fiithtett, liniere: wer sich forebt ver
dem todt, den vcrschlindet der todt ewig-
kliih. aus:!, deutsch des v.u. (15181. Eiiij".
Forchtlick f terribiiis : vnd en»cheineo für
den menschen so gros geachtet vnd fäoA
zun heubten sitxen, forchtlich vnd gewaltlidi
düc (Im^r iliirrlidringen. Jen. t,
lorchtjüBiy furchtsam: ein ander worl
luus niaii den forchlsamen sagen vod cm an-
ders den hartmutigen, amtzleg. deultA dai
v.u. (1518). Fj"; das gesell Ii [ ilsdaramk,
das er sie soIieu<^h vnd fni' hi-^am mache.
ausleg. dei sehen gepot. (152S). C7^;
forchtsam vnd schew. der proph. SadMrje.
(1528). Fiij*.
Forder, f Order, ultra, femer, weiter ,
räumlich und zeitlich: seid fonler nicbl
halsstarrig. 5 Mos. 10, 16; da fragten sie
fordM* den berm, I Säm, 10, 22 ; warudi
solt dein knecht meinen berm kOntg fttrder
beschweren? 2 Sam. 19. 35; sol der
schatten zchen .slnflen fori!»n ^chen oder
zehen stuflcn m rücke geiicii? 2 kön.
20, 9; nu nympl forder s. Paulos fir
sich die drey stende der keuscheyt. iai
7. cap. s. Pauli zu den Corinlhern.
Clj' ; das IUI fdrdiT d. Garlstedt LTn-'kell «ud
spricht, da* ander leyl widücr die hgwd-
propheten, (1525). Oy*; fSrdor islabge-
redt, de Wette br. 5, 796. f^. forder.
Vorder, förder, anterior, mhd. vorder
{Üen. 3, 3S0>. ahd. lordoro (Graff^, 630):
der kan auch wol sagen, das sein hinter
maul das fOrder maul sey. vom eekm ton*
phoras. (1513). Cj**; vnd sties ja nil
den fördern zweyen ffisscn. 2 Maee, 3.
25 ; vnd das forder teil bleib feste steba
vnbeweglich , aber das hinder teil nbrsck
ogNMf. 998ds. 27, 41 ; dem es war auf-
gericht das forder teil der hütten. Bthr.
9,2; das etwas besonders odifcr anheogig
des fordern gered wurde, vom abevdmal
OHstf. (1528). mij*.
Mlierklage, /. 'ooriElafs, fuertle ts
antecessum^ [Grimm): sn n ortipn imi auf
fDrderkUge vielleicht die sache an vuiieni
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FÖRDERUCU
691
FORü£itüNG
gn. herm gebngeo lauen, äe fKelle br. 4,
527.
Fttrilfrlirb , förderlich, wit rudtlerlich.
1 j cotnmodui : dan eusserlich gebet müssen
wir auch Uu seiner Izeit vben, souderlicli in
def messe . . . TBd wo es forderlich ist Itu
dein ynnerlichen gebet, von 4t» gulten
wercken. (152f>). Oiij'; jhener Mim glau-
ben , diszer aber zum vnglaubeu fördeflicb
itl. Amt 7. cap. t. P»%M mh den CbWnlfteni.
(t523). Oij*; belffen vnd förderiich sein.
deadich catech. (1529). Lij*; damit ein
iglicher deai andern diene vnd forderbrh sey.
ton ehesachen. (1530). Uiiij*. vjf/. furder-
Uch.
2)eUuMi sendet aiifl' das fördertielisl je-
mand 7>i V,,.. 2 Macc. 11. 3R.
Vordern, nütd. voidern {Ben. 3, 381),
ahd. fordarön {Graff 3, t)3 M> ^( ^(^< ^.
1) wrwie^nA üe Meutung de« Keuligen
lördcrn, juvare , promovere: kein eusser-
lii Ii ftiiig fordtMl udilcc iiiim VHS fiir gotl.
vber das ersle buch Mose. (1527j. ee ij*";
sein (deii nächsten) gut fordern, bessern vnd
wo er aol leidet, hellTen. itndeeh eole-
chUmus. (1529). Kj*; eben die fili*sten vnil
herren . so da?« wort goitcs sollen fnrdf'ni,
die weren, verbieten \tui vcrlulgens am aller
meisten, der ^2. psalm. (1530). Ej*; vnd
doeb so from ist, das er golles wort vnd dien-
stp fordtTt sfil ethallcn liilfH. von dem
keublman zu Capernaum. ilä3.>). Hij' ;
schulen, kiichen vnd jre diener verstugeii,
schtttsen vnd fordern, vermanung x, gebet
wider d. T. (1541). Bii]**; on das sie jre
sache teglich erger vnd meine (das ist potles)
Sache fordern vnd be.s!«er machen. u>id&r
Hans Worsl, (1541). Aij^ ebenso in der
1545: sie schmOcken sich vnlernan-
der aeihs » du sie ^ bOs« sache fordern.
ps. 36, 3 ; von dem berrn wird solches mans
gang gefordert ti539: gefördert, var, ge-
foddert). 37 , 23 ; vnd der herr vnser goit
sey vns freundlieh vnd fordere das werck
vnser honde bcy vns, ja das werck vnser hendc
wnll (!r fordert! i l539: forderen). 90, 17:
gerechligkeii iurderl zum leben, aber dem
vbd nacfaiagen fon^ sum lod. ip. 11,
1 9 ; alter die speise fordert vns furgott nicht.
I Cor. 8* 8.
2) postidare, poeeere: gleich als wenn
eynem baffen wurden lausenl gülden he*
scbeyden, so wiird er nit sie fordern aiisz
.seinem vordieusl ad ir wirdigkeit. egn sermon
v. d. netten lest. (1320). Biiij"; goU wird
seines Stands vnd ampts rechensehafll von
ybm fordern, das magnifical. (1521). lij'';
das sind fiu nichl j^epnt, fordern auch niolils
von vns, das wir etwas thuen udder lassen
sollen, vber dae erele Iiieft Jfott. (1527 ).
Bij**; goU, woU Adam auch nicht verdammen,
er fordert jn zuuor zur antworl. wamunge
a.s.l. Deudschen. (1531). Biii^"*; Ihue was
deiQ.amjit oder stand fordert, das 14. vnd
15. eap. Joftonni«. (1538). Piif. einige^
mal anek m der bibel v. 1545, während
frühere ausgaben no h f »Idwii haben : das
eine jglirho von jrer iiei»e.>lin silhern vnd
gülden gefes:> fordere. 2 Mos. 11, 2; da
sie einioch ward jr geraten , das sie ford^
soll einen acker von jrem vater. rieht. 1, 14.
Fördern begegnet in IJs schriflen nur
seilen, und zwar wiederum, wie foddeni,
fordern , in doppeller bedeutung.
1) poelnUetre: wir aber» so solche gute
werek leren vnd fdrdern nach Christi Worten,
mflssen heissen, die da ^niie werck verbieten.
wider d. wueher SU predigen. [IbiO). Fiiij\ '
2) juvare, promovere: arme leut schttttl
vnd fordert, wider den bischoff zu Magde»
bürg. / ir)3i>i. Wj' \ las der gottlosen hos-
heii ein emle werdeu vnd fordere die ge-
rechten, ps. 7, 10.
3) sieh Ittrdem, beeUvn: dammh lUrdert
euch vnd sendet etliche, das wir wissen,
jr ^' nnct seid. 2 Ifacc. 11, 37.
forderst, förderst, primus: da brach
erfur ein ander klein horn, fnr welchem der
fordersten hOmer drey ausgerissen wurden.
Dan, 7, S; da qu solches also zugericht
war, giengen die priesler allezeit in die för-
dersleo hüllen (var. ersten hUUen). Uebr.
9,0; also hüidet auch eine braut jhrem breot»
gam den krants das forderst vnd hinderst su
samen. das süiöne conßtcmini. (1530). Oij* ;
die priesler rnusteo zur zeit des krie^s die
fOrderslen im beer sein, rani^l. su 1 chron.
27. 6.
fvritnag, f, ßrderung , adjumentum:
das ist nur mehr sor forderung des euaogelg
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FORH
692
FORN
geraten. Phil. \. 12: mehr liindiTiiisz denn
rttrderiing der s<ichen. an dfu rhristl. adel.
(1520). Liij*; cwpr s»^Iirkt \ l zur f< intern »lu
das 1. cap. s. l'auU zu den Corinlhern.
(1523). Alp; f ur fordening vnd slmkiing
vasers chrislliclien glaiiliens. vber dus erste
buch Mote. (1527). l!t>\ uollti dit>ü»'iii
Cuiiiz l'feilscbniiü gousligliciie forderung«-
encigcD. BMrkkardi briefw. 269;
DMn doch annen widwen solle mehr fordo-
rung denn hindcriing Ihiin. 406.
Pom, forme, f, forma, nUtä, fornie {Ben.
3, SS?*»).
1) forni , gesioH: die gesUdt odder forme.
ier proph. Satharja. (1528). Piiij''; ein
hilde oder forme, mm srhem hamphoras.
( 1 543). Gij' ; das .sacraiiii'iU odder eiiszerlicli
Izeychen sleel yn der form vud gcsUdl de«
brols vnd weyns. ey» sermon mm 4em
hm^ueMIt^ ioenmeiU. (1529). lij*; ein
bildtnacher eben yn dem er wpi^nymet vnd
liawel, was am hnltz Izum bilde nit sali, yn
dem furdcrl er auch die form des büdes.
He Hebe» putfsatm. (1517). Oilj\
2 ) form , worin oder wonaeh etwa« ge-
hi!<lf( irird: gleich als ein k.lfmonf»i^'^s(•l• tlit"
iiaiiiicii yun seiner form abmis.scl, geusi vimI
lassei. vom obeHimal OnmH, (1528).
ii üj**; er nimpl nicht die schrifll» sondern
den hapst vnd die röroischc kirche zum fur-
bilde vnd riMMi»'. <l.( «-nl .illi's micli
richlen. Iroitungc an äic chiisien «u UaUe.
(1527). Cij\
3) da (JiMie) hast die Torme (fi6^*pinai(;)
was zu wissen vnd recht ist nn i;n>:otz, h(isl
im alUest. gesets den rprhttn grundrisz,
einen vollkommenen abrim aller erkenntnii.
BSm, 2, 20.
Htmhmmf getialten, büäeu: er mus
mit seinen armen aus dem thon sein gefess
formiren. Sir. 38» 33.
Ifonnllch: wir sagen widder heyile teil,
das so man anlT die taube seigl , recht vnd
wol spricht , das Lst der heilige geist . vmb
des willen, das hie die r.wey vntersfliipdlirhe
w«>sen, als geisl vnd taube, etlicher massen
aneh einerley wesen , nicht natOrlich odder
personlich, wolan sie heisse gleich förmliche
einiclvt'it , il.inunli das der heilige geisl sich
ynn .solcher form hat olTettbareo wollen.
roiw abendmal Chriili. (1528U viij', —
mhd. formlich, forraelich iBen. 3. HST'
Vorn , fnrne , fornen, a fronte , gegrttsal:
von hinten. gettöhnUch vom raumgei/raudn,
$eUen, wie in folgender SteUe, mit btsiüim§
auf die zt-ii . nach <ieni i(^s alles von foiie
.III mit fleys < ilulfret habe. var.suUnc.
wo die bibet von anbeginne hat.
1 ) neben dem verbum aUein : nu woUcs
wir jhn {den jMaAn) widder Tom anbliei.
der 1 1 1 . j)«a/m. (1530). Ciij''; ich wils
versuchen vnd widderdmli slIos von newen
vnd forn antahcn. ein wiäderuff vom fe^t'
/eur. (1530). Aij**; ich stehe ferne, du
n . eap. Johanms. <t530). Oj\
2 i häufig neben andern partikHn.
ai an: von foni an bis zu ende ron der
winckelmesse. (1534). Cij^; so man
liepsllichen decretalen von forn an bis hiwtas
ans liescl. tcider das bapslum an Am.
(154.'»>. Fj*; — sie rlmmcii forn an jm
edicl. auff das vermeitU kei$erlich eücL
(1531). Aij'' ; vnd &tellel die mcgdc uiil jna
kindem vorne an. 1 Jfoe. 33. 2; vodsol
des blHls vom fiuren nemen vnd mit scioeiu
ftni^er pepcndem ^nadenstuel sprengen fornen
au. 3 JUos. lö. 14; wir aber wüUea \t»
rasten forn an fnr die kinder IsraeU 4 Üm.
32, 17; vnd forn an aulf allen stnstei
bnwctcstn deine bergallar. Esech. 16, 25:
iltc aber forne an gicngen, bcdrauetcn jo.
Luc. 1 8, 3'J ; — vnd lagerten sicli in Eiliam
forn an der wdslen. 2 Ifoa. 13, 20; md
snlts hellten an eine gete schnür fomeii aa
den hiU. 2^, 'M ; fornen nm hi iil>t. 3 J/o<.
13, 41; vnd stelle ein zetchcu lorn an den
weg zur stad. Ezech, 21, 20.
h) auf: vnd ligen die steine des heilig-
thiims fornen auff allen gassen serstrewt.
klagl. Jer. 1. l.
e) aus: vnd gaben fnr, sie wolten il«
ancker ferne aus dem schiffe lassen, «poit'
gesth. 27, 30.
dl gegen: forne gegen de« -n.i>len«ttirl
B Mos. 1 f.. 1 r. ; ilif">rll)ipe stund forne gejjeu
dem cusscni vorhof. Esech. 40, 31.
e) her: die Syrer fornen her vnd die Phi'
lister von binden zu. Jes. 9, 12; ob er
gleich forne her i rsilieh geheul* teHer dir
iabbtuher. (1538). (üj*.
«
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FORSCUfiN
693
FORT
f) in : wenn jr komet forn ins wasaer des
Jordans. Jos. 3 , ^.
g) unter: sie nilll in Arr tliiii' »in thor
forDcii vnlcr dem voick. spr. i, 21.
h) vor, für: vnd der alUr slund eben
fome vor dem tempel. Ezech. 40 , 47 : vnd
ilii' fnrnR vor gii'iijs'pn vnd die liernarli fnl-
geleii, schrien vml >.(ir i«chen. Marc. 11, !) ;
vnd da er hin iws (gangen war aulTdeu weg,
Heff einer fome fttr. 10,17.
3) fornen vnd hintiMi: wu alier inangcl
war, hynden vml fornen anstund, der ist
oiclil from. ausleg. der sehen gepot. { 1 52S ).
fiij^; kucken vns hmden vnd fornen ein. ati/f
da$ vBimehU heuert. 0äici. (1531). Piiij";
als ein ercutz, dns mnn l>inilrn vml fornen
vbrrdif rasfl worllcu kau. wiü^ rdas Inip.stum
XU Horn. 1^545). Zj' ; da nu Joah sähe,
das der streit aulT jn gestellet war fornen
vnd hihden, erwelct er aus aller jungen man-
Mdiafll in Israel. 2 Sam. 10, 9; da sieh mi
Jiida vmbwand, sihe da war fornen vnd
hioleu slreil. 2 chron. 13, 14; vol augun
fernen vnd binden, offmb. Jo^ 4, 6.
Versehen, scrutnri, mhd. voi^rlM n itien.
3. 38S'*). ahd. forston {Graff 3. b«J7).
1) ohne obiect: forselie vnd siehe, aus
Gatilea alebet kein {irophel aufl. Jofc. 7, 52.
2) mUprMpotiUtm»m: '
a> nach: der man fiii>( lici •^n ^cnaw nach
vns vnd vnser freiinilsrliadi. I Mos. 43, 7;
sie werden forschen na:h dem wege gen
Zioo. Jer. 50 , 5 ; tiehei hin vnd forschet
vieiasig nach ilem kindlm. .VaUh. 2, S;
nacfi welrhcr sfItLrkrit halicn f,'t'sii<hl vnd
gefurschet da- |ii (i[ihelen. I Felr. l, 10;
auch ob ieoian*i gleich gerne wull nach allem
mangel forackra« ao isla nicht land» siile
noch gewonbeiu eo» eketaekm* U530).
Giiij\
6) in: vnd forsoheten leghch in derschrifll.
apost. gesch, 17, 1 1.
es von : jr soll euch nicht wenden zu den
warsagern vnd forschet nicht von den aei-
chcndeulcrn. '■\ Mos. V.), 31.
^\ mit abhangigem sali : da er aber hürel
(bis volch. das durch hin gieng, forschet er
was das were? Lur.. IS, 36; dem wincket
Siimm Pelms, das er forschrn solle, wer es
were, von dem er saget? Joh, 13, 24 i wie
blut on leib odder mit leib di sey, aot ich
nicht wissen nnch forachen. «fno hefMtL
(152SI. Giiij''.
4) mW Ir. acc. ai der person: wirt nn
der beichtvatter yeroand forschen (fragen),
iili er meine buchle hab. ein vnterricht der
beichlkinder. (l.=>21). a ij ; Fraj^e «lif vni i-
gen gesrlilerhte vn«l nini dir für zu forschen
jre velcr. Hiob S, b.
b) der soehe: vnd aalxten sich am ersten
tage des zehenden mondcn zu forsehen diese
^ailicii. Rsra 10, 16, da fiir^rhel er von
jnen die stunde, tu weiclier es besser U)il
jm worden war. JiA. 4 . 52 ; der aber die
hertsen forschet, der weis, was des geistea
sinn sey. Rom. S . 27 ; sind wir nicht so
gelerl vtnl Iicilig als sie, so haben wir den-
uocli Hucii gewissen, die vns bewegen vnd
treiben die warbeil zu forschen, dat dEieae
wort CkrüH noch fest alaAen. (1527).
I» iiij''.
l^orticker, m. scrulalor: er (goU) ist «-in
furseher der iiiercn vnd der bertzeu. eiu
mterrieht der beiehtkiHier. (1521). aij';
den lerern vnd forschem der scbrim. Jen.
s , I l'.l .
I'arscknngi /. scruialio , erlurschung,
mM. vorschnuge (Jfen. 3 . 3S9 ): das er in
diszem fal seyn äugen tzuthut vnd eynfol-
ti(kliihen solicher forschung abstehet, ob
t/f'tnand nn glauben verstorben etc. (!523).
Aij ; nach geschehener forcichung. var. su
aposL 25, 26.
Nnlf «. uMüd: es geHellelen sich ein
l ind, ziepen vnd schaf zum lewen vnd zogen
mit einander aufl* die jaget in einem forsl.
Jen. 5, 271".
geeehidUe mi elumologie ie» worlea #.
bei Grimm wtb. 4, 3 f.
Nrtf m. vadum > rm t.
Vortj adv. porro, prorsus, protinus, mhd.
vort (Ben, 3 , 380"), Mnweüen bei L. weh
nocA diu urapHin^jlcftere fort fortan,
furtgehen, forthin).
1 nhimlich : fort, an der rige her. Rro-
laa)|MU uuis auch für s. Lucas riuhUtuel mit
seiner teicbeley. vom abendmal Chritti.
( 1 52S). z iiij'' ; die bälgen walchcn >ieh ynimer
fort vnd TitI sie an ila< vfor komen.
au»kg. der euang. von oslem etc. (1527j.
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FORTAN
694
FORTtiEUEN
mehr Mj>Me itei rämmHehm fort s.
hamaeh «nter «tni «ne^enliieAm nuommen-
setsungen.
2} zeitlich, weiter, fortan: es eiierl vnd
Schmarl doch jmer wider fori« Au 16. eap.
JthamuB. (1538). Lüj*; sind auch werd»
das man jnen in keinen andern LUchern noch
Sachen gleube , \v(mI sie jmer fori vnd fort
solche bticher tUrbringen, die sie seltis nicht
gleuben. von dm eomdUji vnd Mrdum.
(1539). Hj^; wenn du den acker hawen
wirsl , so) nr ihr fort sein vermiii; '!! niolit
geben, l Mos. i, 12; so wartet nu des
diensls des hviiigihuuis vnd des dieusls des
«Hart, das fori nieht mehr ein waten kome
vber die kinder Israel. 4 Mos. IS, 5 ; irli
bin fort nicht mehr werd, dii^ t -Ii kin snn
heisse. £«e. 15» 19; wir gleuben nu l'uM
nicht vrob deiner rede willen. Joh. 4,42.
«nd so noch oß in der Udol. *
iorUn (fort an), deinde, femer, anfangs
bei L. noch ftirl an: adeli lieb*; Hnii) , sliiuk
furt an was da slini kt. eyn sendbrieff an
^apttLeoX. (1520). Aiiii** ; md so ftirl an,
niid so weiter, von «MlltfcAer vbwkeyU.
(1523). Biiij''; im .ilttMi t^sl.inicnt losfti wir
aiiHi , wie S.inmt'l jlzt zu Kani.i , jl/l zu
Nobe, jut XU Galgai, vnd so furt an . . .
vmbber socb. vnUrri^ der vtiifafom.
(1537). Aij*; es verliefT aber das gcwcsser
fort an vnd natu .ibo. I Mos. 8,
FMidriBgM) tiSfMe «lyare. wdtor drln>
gen: wenn er anhebt zu geissein, so drin^at
er fort bald zum lud. IJiob 9, *2.'l: d«r
leuifel weis seine argument wol an zuselwB
vnd fort SU dringen, oen dier wki3Mmi$i§,
(1534). Aii^^
Fortril, n. ulilitas, s. vortheil.
Kortfabreii conlmnarej fortfahren etieat
zu, Uiun. ■
a) vnd Hiob für fort vnd ball an lenie
Sprüche. Uiob 27 , 1 ; vnd die band dtr
kiiiiU'! Lm.'K'I fiir furt vnd \\ai<l st.irck wider
Jaltin. rieht. 4, 24; da er sähe, das den
jtideii getiel , für er fort vnd 0eng Feiruui
auch, apott. ^eseft. 1 2, 3 ; er wird ibcr fort
fahren vnd mehr artickel angreylTen. das
diese wert ChrüU noch fetütehen, (1527).
vnd
Sau! sähe Dauid saur an von dem t«ige vnd
fort an. 1 Sam. 1 8, 9 ; das jr mir vnd mei-
nem sone fort an flreun^idi vnd irewlich sein
wollet. 2 jra«6. 9, 26.
IfortMS^ eine nur einmal , und zwar in
einer von L. nicht selbst herausgegebenen
»ehr^t begeguenäe eiieerbialbüdung : es
soll ia ooeh einen verdriessen, wenn man
yhn einen ehebrecher schülde . . . vod zu
furtaus iJen. 4. 526'' ändert zuuor aus)
wenns em frumer man vM-rc. ausUg. der
s^eu gebot, (1528). Mij .
fofthrlngen, weiter bringen, fdriem:
ddrr wif L'iii froiiior scliuhTipislpr , wenn
jin fiii jiiiij;ei knabe s(d das a )i i- aiillsaf.'(M),
kau secr wul geduU haben . . . vnd jmer
rorsprechen, das er jn dabey behalte vnd
fortbringe. 4as 1 6. cap. /oJkoiMt*. (153S).
Ddj^
a uj
b) vnd sie fnr fori vnd gebar Habel. 1 Mos.
4, 2; er feret fort mit seiMm tbnn jmerdar.
ps. 10, 5 ; ja jr farct jmer fort mit mordra.
Ezech. 33, 26; ob der landgraf gleich j^
furtführe mit seinem buudutfchen. de Wette
br. 3 , 455 ; die da fort fahren in jrsr
Sünde, ps. 68, 22;' weil sie so thurstigbcb
on alle f^rwi-isfMi jtin jrer dieberey forlferrt.
ein .ti-rmon auf[ Matth. T2. (1535>. Et]'.
Vohfjtm^f m. yrogressus: auÜ das die
seichen vnd wnmler ein forigang betten.
Jen. 2, 32**. .
Fort jpbf n , weif fr fjt-h^n, porro darf.
diesselbcn gabens (da^ g^iä} fort den zimmer-
leulen vnd bawiculen. 2 cAron. 34, II.
hrtgchnif
1) progredi, weiter gehen: ich wil euch
ein bissen hrots briiiLMMi . das jr ewr herti
labet, darnach soll jr fort gehen. 1 Mus.
18, 5 ; vnd sprach tu seinem knabcn , gebe
fort, das wir hinsn komen an einen ort vod
vbpr nacht zu fiibea oder zu Rama Mpüit n.
rieht. \*K 13. bildlich: da er seuieo zoro
lies fortgclieu, ihm freien lanfUeu. p*,lS,
50.
2) proeeders, fortgangt erfolg haben, ge-
lingen : das ftrangelinm miisz yiu\ s(d fiirtgahn
rundem bapslum iu Rome. i 1520}. Bj';
soll yhr schwermerey fort geben, das Chri-
sttts fleisch kein ntttze sey, weiden bsM
Manicheus, Valentin komen. 4ae 4kse worl
Chriiti ele, (1527). mij*; es aol fortgehea
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PORTHAUEN 695 FOIIZ
viid g^lingPD , was er thut. der proph. Sa-
cÄar/rt. (I52H). Vj ; al.er Ahilophel
sähe, «las sein r«il iiiclil l'orl gofrangcn war.
2 Sam, 17, 23; erzUroe dlcli luchl vber
den, deA stm mulwille glücklich fort gehet
ff. 37, bellh dem herrn deine werck,
80 werden deine anschlege Tort gehen, ipr.
16» 3; vad der herr gibl gnade datu, da^i
sein ril vnd lere fortgehen. Sir. 39, 10;
verteilen da kh jung war. wolti mit mir
nii lit fortgehen, wenn irh solle weih vnd kiud
kleiden, so hatte ich kein geld. tischr. 53".
3)a6)re, weggihen: aber Judith betet vnd
gieng fort mit jrer magd Arba. Jud. 10, II.
f «rlteicn, forlu^titeu, sttneAmen .• fort-
Ii Mif II yni glanben. die ander ep. Pctri ge-
liredigl. (1524). kij**; vnd Jhesns htcl» fort
au wetsheii, aller vnd gnade beyguU >iid den
menschen. vor.sM£iie.2. &2. tmehitäMUhe
Übersetzung des griechischen nQOH67nitr,
l'orthin (fort hin. Tun hin), ron jetzl an,
fernerhin, in poslerum : das ist sinl der zeit
vnd fort hin in Israel ein sille vnd rocht
worden. 1 Sam. 30 » 35 ; aulT das sich fort
hin kein bawro aui wasscr seiner htfbc er-
hebe. Ezech. 31, II; i< )i vvit meine sch.ife
errellen aus jreni maul , das sie sie fori bin
nidil mehr fressen sollen. 34, 10;daniinbbit->
ten wir, jr wolt also forlhia Irewlich an mir
halten. I Macc. 10, 27: das geselz Mose
gehet die jüden an, wilchs vns forlhyn (ye-
druekt ist furbyo) nicbl uieiir bindet, t-ber
dM erf le IhieJÜ Ifote. (1527j. Aiiij'; er
haljnen gnugsam verkündigt vnd gesagt, wie
es jnrn fotlfiiii };elu'ii solle in der weil, das
16. cap. Johannia. (lr);iS|. Ii"; förUii isl
abgeredl, ila.sz die liäuscr, so jelzn an kirchen
vnd schulen gebracht werden* forlhm bey
den schulen vnd kirchen bleiben sollen, de
Fonkonnien , proficere, gedeihen: vnd
treibet die natur jmerdar solche neben zweig-
lin vnd wilde reblin » so da wollen mit aaff-
wacbson, vnd den rechten rebenjren safll
vntl kl -^fVi neinen, d.r? sie nicht kotinoii f-Ti-
kuuiuicu. das 14. t*nd 15. cap. Joltannui.
(1538). dddiij\
fordeben, weiler Üben: vnd werden
dtMiic worl boren, iiljcr nicli4s darnach Ihtin,
sondern werden dich anpffeiffen vnd gleich
wol fort leben nach jrem geiti. Xsedk.
33. n
Vortmüiuieu , loncärls getrieben werden,
ohne widerstand leisten zu können: da er
den teiiOel so wejt zu gefattern gebeten
hatte, das der pofel on ordenliche gewalt
die hilder sollt sIHrnien, als durch golios <»c-
pot gebeyssen, da musle er fori vnd das
neben gepoi, das dran bieng. auch trejben
vnd heyssen die lente morden, wiäir üe
hjmi. prophHen. (152.5). Eij'".
Fertpflsnzen, propagarc: docli isl die
kirche aulls bliil gegründet, wirt auch mit
blut begossen, beschneitelt, forigepnantset.
tischr. 251'*.
Ferlreden, weiter reden: wcnti ich fori
rede, \vr>rden sie die heode aufl jren mtind
legen, weish. S , 12.
Ibliftiiai» abnUen, wgreiien: darnach
reiset er fort bey nacht 1 Macc. 5, 29;
mit einem solchen mut reisete der gantse
zeug fori. 2 Macc. 11, tO.
Fertücbllfen , tpetler schiffe»: vod sie
schiflten fort in die gegend der Gadarener.
Luc. 8 , 26.
Nrtselxen: wie du sngst, das euangeliuin
würde dadurch fortgesati^l, wenn man grossen
herm etwas zu gut hielte , durA die inger
sxhe, irer verscbonete. Jen. 1, 558^ dei
Grimm, welcher erktäri: das ev. fortsetzen,
es weiter verbreiten.
forttreiben 9 pro}>e(/ere; vnd Judas ireib
{trieb) das voick fort, das sich dt binden
seiimet. 1 Macc. 5, 53.
Fortwollen , in der negativen unpersfin-
licUen redenxarl nicht forlwollen, non suc-
ceäere , keinen guten [ortgang haben : c<t
wU doch nirgend fort mit dem weltlichen
regiment, die leute sind zn bdse* lisr 82.
jisalm. (löH't
('örtlichen, piogredi: vnd er sprach, las
vus forlzieiien vnd reisen , ich wil mit dir
ziehen. 1 JMos. 33, 12; da die kioder h-
rael fort zogen , kamen sie des dritten tags
zu jren Stedten. Jos. 9, 17; o Chilim,
mach dich aulT vnd zeuch fori, denn du must
dl nicht bleiben, /et. 23, 12 ; vnd als er
solchs saget, zoch er fort vnd reisete hinanff
gen Jerusalem. Luc. lt>, 2S.
ffllf m. crepitiis «snfrts .- Ja wcdos der
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FRAGE
696
FRAGEN
Heyden Priapus wer«, der Hesse vielleicht
eineu forU fnr . solch lmii Ircfllifhcn scfirprken.
das ander leyl wiäder d. hyml. propheten.
(1525). Mij*; wer einen fortz im korhemhd
lesst. a«jf das vermeiM keiswUeh ediel.
(1521j. Eiij'; wenn sie eiiieii jilileii liöroti
eiiiett füi lz lassen, ton den jüden vnd fren
lügen. (1543;. c iij* ; su {^ar einen f;t-osseu
scheoslichen forU der bapstesel liie liet>faren.
wider das bap8lHin zu Rom. (1545). Sj';
wo dir ticiiti ini r^illen ein fort/. »Mifrilr«'.
tbend. iMiij^ ; des leuflVh lorlzr. i'benä.
VlUj ; ein forU von einer «illfii sdw. wider
ffaH$ WbnU (1541). Oiji^^ v§t. tun.
Frage, f. quaesUo, mhd. vr;^gi' iBen. 3,
;{!»0). ahd. fraga (ü raff 3. Sl.> : hapsl vnd
roiuanisien nit niugen leyden frag vnod er-
forscbung des grnnds bepallicher gewall.
vof» «Mn ^opf fwn tu Jtome. (1520). Bj^;
vwr fraj;e, .so yhr anher gen Willemberg zu
VHS geschiekl habet, nrmlicti nIt citn Christen
menscheu gezyme zu Ihehen yiui slerhens
leulllen, haben wir langst emprangcn. ob
man für dem sterbett flielUnmSiffe. (1527).
Aij* ; il.i k.iiii der schwermer abgoi zu ylir >
eben luil dieser frag»* vnd s|)r.irh , wiiniinl»
hat goll daä geboten ? das dietie worl ChrUti
eU. { 1 527 1. q ij' ; da erhub sich eine frage
vntcr den jdogem Johannis sainpt der. jiulen
vber die reinipunp. Jo/i. 3, 2."); wnl es aber
eine frage ist von der lere, apost. gesch.
1 B , 15; der törichten vnd vnoaiien fragen
enUchlahe dich. 2 Tim, 2, 23; darumb bit
ich ynn Christo, ewer prediger wollten sich
der fragen \<>ii d'-n li-vligen yin hviud vnd
von denlodicii enisclil.ilien. ep. an die kirch
tu Brffordf, (1522). Aij'. einen zur frage
setzen , ihm fragen , zur rede stellen : er wit
goll nicht vnibcirckcin odder zur fragen
setzen, warumb, wozu, ans wns nol , er
iolchs hei.^.se ndder befellie. das diese wort
Christi. (1527). qij\
Frngela|l|M , m. ^ questionum cenlo'
(Grimm\: .ilie yhri* fra};e läppen, d.i >ic
soibeUcIisch unt plelzen vnd flicken, ebend.
m Vf.
ftaigMl> tMf erro^re, pMtrere, praet,
friigle, L. auch noch fraget, d. i. fragele,
mhd. vrägen, vniuM ie {Ben. 3, 391*), ahd
frigÄn frigäla [Graff 3, 811). ^
I l)ier frage «ufopncM die miwori , dsm
'irs en das antworten: frage ich aber, so
huitworlcl jr nicliL Luc. 22, Ü8; ich frag«-
sie, aber da antworten ne nichts. /e«.4 1, 2S ;
soll ich denn jnen antworten, wenn sie mich
fragen? Ezech. 1 4, 3 ; wenn man mich fraget,
"o antworte ich also. I Cor. *> . 3.
1) die person, weicht- gefragt utrd, mteht
m aee.: vnd sie gieng bin den berro tu
frag eil. l Mos. 25, 22; frage deinen vater,
der wird dirs verkOiidigcn. 5 Mos. 32 . 7 ;
icli wÜ dich fraf,'pn, lere niicli. Uiod 3b, 3;
vnd sie fragten jn. Matth. 12, 10; da^ er
jnen snbfirete vnd sie fragete. Imc. 2 , 4<i ;
er fragt dyaien vnd ihenen vnd fnnlet doch
nit rüge, oofufen yufen tperdM». (1520).
Bj'.
3 J ebetao wird dte sache dvrcA dm aee,
ansgsdrik^: ich wil dich etwas fragen,
lieber, verhalle mir nichts. Jer. 3S, 14;
safile Acliior alles, was jn Holufernev lu--
fragt vnd was er geanlworlel belle. Jud.
(i, 1 1 ; ich wil euch auch ein wort fragen.
Matth. 21 , 24; man soll znuor demuliglich
1 dir vrs;i( lio nu(h der uraache ^'iTr.i^l vnd
diis reell I fiir gewendet li.iheii. Widder d.
hgml. prupheten. (1525j. Ej''; vnd wil
nicht erat meine vemnnllt rat (mmrttiki lim-
gen, wie sichs reime. Jkurfs bskmmims,
(ir)Mi. Diiij'".
4 ) mtl praepositionen.
ai nach einem , etwa» fragen , forschen»
whmdigeit: da ist nicht der verstendig
sey, da ist nicht der nach gnti frage [vutg.
non (?st reijtiirens demn). Rom. 3. t 1 ; vnd
Daiiid sandte hin vnd lies nach dorn weibe
fragen. 2 5am. 11, 3 ; sihe , deine mutter
vnd deine brUder draiissen fragen nach dir.
Marc. 3, 32: vnd rr.i;4e in detn liau^e Inda
nach Saulo mil naiueii von Tarsen, apost.
gesch. S) , II; — waruiiilt fragstu nach
meinem namen. der doch wundersam tsL
rieht. 13. 18; da aber die botschaflten der
filrsieii MMiniiltel /.'I jii» gcsand w,irrii /n H
iiacii dem wiliidei . das im lande ^Cächehea
war. 2 chrOH. 32. 31 ; sinlemal die jüden
seichen foddern, vnd die Griechen nach
weisheil fragen. 1 Cor. 1 , 22, figürUch
si'rh um t'ifrris kümmern, curare alttjunl.
^gewdhiUich nugaliv: vnd du (ragesl nach
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FRAGEN
FAANZOS
oieniand , denn du «chtesl nicht das ansehen
dff menschen. Matth, 22, 16; das er wid>
der (weder) nach goU uoch nach menschen
fragU das ander teyl teidder d. hyml. pro-
fJketen. (1525). Ciij'i e& ist beides ein
wiM reuhiseh volck» dn nicht nach heusem
finget t sondern wie du vibe wonen «ie ynn
hatten, das 38. vnd 30. cap. Uesekiel.
(1530). Aij''; {der vceihbUchof) fragt ktin
bissen darnach, wie vnd was uiau predigeii
■olle. vermamNife an ü» gtUlUchm.
(1530). Gj*; endlich thet jn der bajmt in
den bann . da fraget er nichts nach, wider
das baptium zu Rom. (1545 . I>ij''; da
fragen wir nichts nach, von den ieizien
wortmDoMidt, (I54S). Jj*.
b \ von etwas fragen, «m etmu «r-
Huiulirjfn: \v>mh! ili»^ leule am seihen ort
frayleu vuu seiuem \Yt'ibe, so sprach er, sie
ist meine schwester. 1 Mos. 26, 7; gotl
wird sie von diesen stadten nicht fragen am
jOngstentag, sondern von den kindem, die
er jn befoUieii hat. Jen. 4 . 524'.
c) fragen uui (vinb) etwas: lia mügen .sie
kuaben von »id»en laren vmb fragen, das
ditta worl Christi nocft /aa t «faftan. ( 1 527).
ciiij'; das voick kouipt zu mir vnd fragen
gott vmb rat. 2 Mos. 18, 15; frage docli
heule vmb das wort des lierrn. l kön. 22, ä \
frage die priester vmb das gesell. Hagg. 2,
12; da er von dem volck ins haus kam,
fragten jn seine jttngei vmb diese gleichni»?.
Marc. 7,17.
5 ) fMl f olgendem direclen oder indireclen
fragegtUs : Pharao fiaget Jacob, wie all bistn ?
1 Mos. 47, 8; fragt jn Micha, wo kon | in
her? rieht. 17, 9: vnd da Eh das laut
schreien höret, fragt er, was ist das für ein
laut gelOmel? l Sam. 4, 14; auch fragten
wir, wie sie hiessen. Etra 5, 10; vnd ich
fraget sie, wie es den jflden gienge? Neh.
1,2; vnd fragten jn , wie das ttigangen
were, waromb jn die Assyrer gehengt, bet-
ten? JuA. 6, 9; vnd fraget, ob es abo
wäre, oiter nicht? 2 Jfoee. 3, 9. dUsem
fall verbindet sich gern sprechen mit fragen :
vnd Jacob fraget jn vnd spracli. 1 Mos. 32,
29 } da fand jn ein man , das er jrre gieng
anff dam fdde, der fraget jn vnd sprach, wen
sttchesttt? 37, 15; fkagal er aie vnd sprach.
waruuib seid jr heute so traurig? 40, 7.
6) unperOnU^, es fragt sich, i$t die
frage, ist noch zweifelhaft: es wird sich
fioilicli fia^Tii, uh wir hierin rfclii \iul fug
geiiabl liaben. exempel einen rechten christl.
Schaff ut weihen. (1542;. Aiij''.
7) rmlenaorl: wer viel fragt, wird vnge<
nein, das dit'Ät worl Christi. (1527 ). eilj'.
t'riigf iisMcise , in fragform: vnd mag
dudi uiii frageiiswey&e gelesen werden.
der proph. ifatocuc. \152C). ij''; er redet
fragen» weyse mit goll. ebend.
Praser. m. wer fragt: «if die lni^.^olllal
lies ri.i^t'i> , also sdl .nirli >eiii die misselhal
des proheteii. Ezvch. 14, 10.
die hub«», «jtt «miten JIAetn imd Main
$e$thafler deutscher rolksstamm, dessen
spracht' L. in den tischreden 432* a(a grob
vnd viigfliörtel bezeichnet.
Vraukfurl , stadt am Main , entsleUt au*
Frankenfurt, d. i. der Franken furl, tthreiht
L. Franckfort. ebenso frauckforler etott
frnnkftirl<'r , 6. fi anckforier messe, ein
btieff an die zu Frankfort. (1533). Aij ', «ou-
fOr in den Usehr. 129* franckfurlische messe.
Prankisek, frenkiseh, francieus, mhd.
vrenkiHch (Ben. 3, 395"), ahd. frenkisg
[Graff ?> . S2>jj: wie wir sagfn , die Stadl
lät kuifuisliseii , Jiszü ist bertzogisch, die
ist frankisch, von dem hoftttm s« Aome.
(1529). Qj''; der frenckisch adel. obknegs-
leutle elc. (1527). Üij*; er woU pcni nicht
viel k()>i lasüoii drnufi' gehfii , damit i r
nichl crgcriicli were den frenckisciieit knalieti
vnd knappen. Burhhardtt hriefv. 151.
franse (fransze), /. 'faden-, troddd-
saum' i Weit/ and ulb. I, !J(i2(, in folgen-
der üielie bildiich: du iier sind komen szu
viel parleycu vnd izipflel vnd franszen der
slifll vnd klosler ynn der weilt, aurieg, der
fp. vnd euang. des aduents. (1522). Kq*.
— ror. incip (cut. ante lal. güj''. fransen
redimculum. atw /rani. frange, itai. frangia.
Fnuuwa, m. fhmeo^aliiia : vomher^og
der Atrsl von Venedig, darnach folgte der
Frantzosz. iMcAr. 439''; nu aber, weil er
{der bapsl) sihet , dasz der keiser für jn
slreilet, üeubei ers coucihum, macht jm eine
s wickmOhle awiscben dem keyser vnd frantto-
sen. ak«Hi. 249^ — mhd» Franzois» Fran-
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698
FfiAU
teya (Bm. 8, 395*), «w frM». Fran-
die Vrauosea, morbtts galUms . tmt-
ieuche: franUosen, leuse vnd aiidur krdiii'k-
heit <ler betl«r. gl* mu Sir. 19,3; was
were es wunder, ob teglicb pestilentz, krieg,
thewre zeil, rraDl/osrn, der iheliiig lod viid
allps vnglück vris pla^^cle? der pmph. Sa-
charja, {\b2ii). Xiuj' ; »ull ittclil {jesUletiU,
Schweis» franUosen vnd ander plagen vns
finden? das man kinder zur schulen hallen
solle, f 15301. Ilij'"; griihl, hliilleni , ilnl«;»',
fraoUosen vii«l alte »euclic. doj» tcliöne con-
/UmiM. (1530). Lij"; peslilcuu, biul-
schweren, rrantsosen, Aber vnd ander vn-
gluck Aas leuflels. der liil.psatm. (1534).
Jj** ; peslileuU, franlzoseii s. Vpllen, s. Antoiii,
auüsdiz, carbunckel vud aiic piage, wider das
da|M(lAwm «I Aom. (1545). Fij' ; behengel
den armen Job iHwb) mit so vi^l bttser fran-
Uosf!n. lischr. 210\
die krankheil kam ende des \b jh. axs-
Italien, icohin sie durch die Framoaen ye-
kommen war, nach Deutsehland; L. selbst
bezeichnet sie ausleg. der ep.vnd§W»iHg,VO*n
aduent, U52ä). F5" als eine *oew vner
Hörle.
Franiöslcht, mtl der krankheit der fran-
xoien Mha/iel; eine franadsichte hure. Jen,
8t 118'; huren, di ii-tzig. scbebicbt,
garstig, shnrkfMHi Ml i IVanzü.sicbL {Uschr.
325' : fraui£0M5clij !>iuii. ebend,
Innsosiseh, dottelbe.* weoii yrgcnd ein
weltlicher herr were, der sich so ÜeiT herun-
ter liesse , d,)s er zu eynem «liebe , ruUWv
mörder oddcr rranlzosischom iiipnsi lien &a-
gete, du bi$l mein brudcr. das were gar eyu
gros ding, üusteg, der evKmg. von oafem.
(1527). Aiiij**; woiin ich riiliter were, so
WoU itb eine sulclic l'raiilzoj^isrlio (Jen.
1 17'' französiclilei Inn«' redcni oder odeni
la!i»en. iischr. 325'; iränlzüi»i»ch vnd auh-
selzig. W\ e^. rranzOaichl.
Frnsi, ^fras), m. in doppeller bedeuiung:
1) da.i fressen, die fresserei: dis wcnk
der kcusciu-il sul bestehen , i)U U eibl a>
zu vielen aoderq guten wercken, zum fasten
vnd nestigkeil mnder den frtss vnd iraacken-
heil. Jen. I , 286" ; darumb sage ich noch,
das ich jnn dem gaolzen bapslam meia leb-
tage nie keine fieleB gesehen habe, die redit
chrisllieh gerastet were, sondern eitel schand
ft\s\en vnd fr.H :iti si.it dcsTastens. das 5. 6.
vttd 1. cap. s. Mallhei. (1532). k iij^; jr
benchler. die jr die becher vnd schflss^ aus-
wendig' rcinbcb haltet, inwendig aber iaU
vol raul)C8 viul Trasses {erste ausgg. des n.
(i'st. vnreynes). Matth. 23, 25, wozu L.
in der glosse bemeiki: wil sagen, wie sie
alles SU sich gerissen vnd im sause gdebt
haben, iiichls darnach f^'etraget, ohgolt oder
die s»'t li'ii lilirlion , dn' s<diil<sel vnd bedicr
sind scbiin . aber die speise vod trauck drin«
neu ist raub vod fräs.
2) derfreeew: vmbder sucht willen hdrt
du am ersten aufT (zu essen ] snd sey nicht
ein vnsPtijrcr fra<5. Sir. 31, 20; ein vnsetti-
ger Tras .scliletll vnrUgig vod bat das gruuuieu
vnd bauchwehe. 31, 24.
mkd, vri? {Ben. l , 762'), in beUem
r^ufun^en, oM. ißraff 1. 531^ mir I»
drr letzten.
Vräiizig (Cressig), gelräsz*jf , iiUid. vraezic
{Ben. 1, 7 ti2''>: fressige, seufferische, vn-
zuchlig brudersehafIL eyn sermon v. d.
hocfnrrrdi);en sacrarhent. f 1 5 1 9). c ij'' ; ein
fre>Mj,s Icwr. var. zu b Mos. 4, 24 , wo die
bibel hat ein verzehrend fewr ; drobeu hat
er golt geoennet ein fressiges fewer. BiH.
1 , 500*.
Fratie , f. posse . albernes gerede : vnd
spcrl dem vulck das maul auil mii ^^olciieu
fawlen fratzen. vom der deloM* (1521;.
f ij^; das sie yhrer tyranney mit faulen losten
fralzen belflen wollen, von menschen leren
zu meiden. (1522). Ctj'': lame, schale
fratzen. eyn schreckUch geschieht vnd ge^
riekt.i 1 5 2 5). Aiiij'' ; aufi das ich nicht auch itim
Stil Weimer werde vbcr so losen faulen fratzen.
dan diese icort Christi. 1527 ) i ii/; wo
d( i (^irdinal seiner htnilii arguiuent sich zu
u Osten wüste, würde er sidt solcher faulen
fratzen gescbemct beben, leuler Ambisefto/f
zu Magdeburg. 1 1539t. Ciiij*.
Kran (fraw^, f. domina, femina, mhd.
viüuwe {Ben. 3, 4 Ib ahd. frouwa {(iraff
3 , 805). L. hat neben fraw noch oft den
nom.ig, frawe («. b. die frawe. 2 5m». 20,
17 ; eine .>chiM|ie ttfrichte frawe. vou ä«n
Jüden mdjrenin0tn* 1543. üüj*; die gute
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FRAUENBALG ' 699
FRAUENLEIB
frawp Hanna. Bnrkhardi M*fw. 274);
die obliquen casm hir-hni stPt\' schwaches
frawen. — über den ei^mologisi hen Zusam-
menhang des Wortes mU froh vgl. Grimm
myOud. 191. 277.
bedeutungen.
1) domina, herrin: S;»r,i .ihor iK'issfl <l(i-
inina, ein frawc, nichl ynn geniein ein wt Uis-
bilde, sondern die daregirei ym haute, niclii
wie d«r nuiii, sondern wie eine magd von
einer ^ . dis ist meine frawc. vber das
erste 6itc/i Mose. il527). q iiij* ; als sie
{Hagar) nu sähe, das sie schwanger war.
lehletsiejrfrawen geringe gegen »ioli. t Mos.
16. 4 ; ich hm von uieioer frawen Sarai ge-
llohf'ii 1 . R ; u'i> ^in noch mrini' n^iicdiVrr
fraw were. vnil icli \v iliciien ransic imii-sie).
Verantwortung der außgelegten aujjrur.
(1533). EHij"; vnd brachten jn zu der kOni-
g\n llalani, die zu «ler zeit das land Israel
jnnf fi.'tUi', viid spracluMi zu jr. gne<li!^c
fra w U.S.W, vom schem iiomphoras . (1543).
Aiiii*'. vnaer liebe fran tat die Jungfrau
Maria: ein kerUe vnd creulzer vn^er liehen
frawen geopfTerl. wamunge an s. l. Deud-
schen. (1531). Gij'' ; auch bloix vnser
frau. post. (1528). l>g iiJ^
2)faltfl•, fl^e/ro«, lUBor: eyn edellman
feinen feynd Heng, da kam die fraw dee ge-
fangenen vtiren man zn lOszen. von irrltt-
licher rhi'rheyit. ( I523(. F5'' ; 'irr di iiif
.son von d(;r andern frawen ist uiil Ual/oii,
springen vnd hofieren vmbgangen. vbwdas I.
buch Ufo.so. { 527 ). Rj* ; Caleb zeugel mit ( niil
fehlt tu der amg.vA 5 1 5 1 A si 1 1 >;i s c i i n • r fr .twov.
1 chron. 2, \H : vnd er {Saiomo) haUc moIm ii
hnnderlweibcr zu frawen. 1 fco'n.l | , 3. lieher
giArawM L. In diesem rinne weih (a. d.)
3| einf etvtodisene person weiblichen
geschlechts : ok t'ohet mir nnch doi* fr.'iwfn
weise. 1 Mus. 35; es isi kein zorn
hfter als der frawen lorn. Sir. 25, 21.
Franeabilgy m. wie mag eyn reychoi
frawenkremcr seyn in drr wfllt , denn t vn
bischofl? wer wollt nu die geystlichen
vellcr (väter) verdenckcn, da« sie hurerey
110 lassen vmb gellt, vnd lebendige frawm
belcke verkannVn n I die efalichen wcvImm
verpi' tcii. Im \ lin nirlii i,'«dlt tragen "? widder
d.faUch genannten geystl. stand. ( 1 522j. <>ij''.
Vitncnbaif h, m. sind das nit edle thewre
frawnrihf-iK ho . dio man tzweymal des iaras
kennen mii--z. ehmd. Giij'.
Frauenbrusl; f.mamma mulierum: wilchs
((Aier) hatte einen eselskopff, eine frawen^
hmst . . . ausleg. der ep. vnd euong. vma
aduent. (152Si. F'.'.
Pruenfleisck, n. wie ist der Mahmel in
<lem frawenOeiseh ersolKw« wiegung de$
alcoran. ( 1 542). KiiJ^
Frauenbaus, n. lupanar. hurenhaus:
zuletzt ist das nit ein yemerlich din? . das
wir ciirislen voicr vns soUea halten freye,
gemeyne frawenheustfr, sxo wir seynt all«
zur keuscheit getaufit an den ehriiU. adü,
(' I r.20 t'ertn. att»<jf.) Milij"*: o irit von
hyniel, das eyn mal aueh eyn solch rcgunenl
wurd angefangen, die geoieynen frawep-
hcuser abtxulhun. von den gvOmt «aereken.
(1520). Miij'; danimb ists gewiss, das alle
«^(1(11 \ui\ \i]iUloy , drrrvnnen der mevnnng
geyslhch leuti sind, d.is der sland sie friini
vnd selig mache, sind vil erger ilenn die ge-
meynen frawenhewsier. labemen vnnd mord-
gruhon. Widder den fat$eh genannten geyBti,
stand. (jrr22).
l'rauenttiit, m. diener, hüler einer frau:
er (fleiiis v. IVolfenbüUet) were hesser eili
frawenhut, der nichts thiin soll , denn wie
nin PTintirfiiis . i>( fiii fciw onhut, stehen
III cmer ii.irri'iik,i|»|ien mit einem nifsrrnwpitel
Mid der frawen hüten, wider Hans ^orst.
<1541). Nlij"; ventagler frawenbul. ebeiul.
Fraaenkloster , n. monasiprium ffmina-
luth: ich hynn, gottlob, diszc drei lar ynneo
worden, was ynn der wellt ausser dem Be-
stand ftlr keuscheylt sey, aueh beyde ynn
man- vnd frawcnklostcrn. das 7. cap. s.
Pauli zu den Corinthem. ( I 52^^ i. Vii
Frauenkrämer , m. der mit frauen han-
delt: dem allerheiligslen vater, dem papst,
stdlin ihr peld gegeben haben, und demselben
liMucnkriiiD'T •>;(>li-ln' riiuic ;ili^'<'k,-infl viid lit^-
zahlet liahen. de Welte br. 3, b'S. s. auch
frauenbalg.
FnraettIcAy m. vielleicht gedenckt er mit
s*-vn*'ii iMidiii.il''ii , wcyl das ablasz abgebet
villi vipj melif nlilinirlis geschieht dem aller
hcyligsten siuel zu Kern, wolle er frawen
88«
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PRAUENLIBBE 700 PRAtlBNZIMIIBB
Irvbp desi.- iliewrcr verkeiifen. ein sendbrieff
an Jhnn mti Srhleinitx. (1523)- Aij**.
Fraueuliebej f. kann sowohl die Uebe
det weiMidun jpmidUedkf« tu dam mätm-
tiehen. als auch die des männlichen zum
weiblichen geschlechl a%isdrücken . irh 1i.i1>p
grosse freude \m\ wonne an rtii g«>h:ilii,
deine liebe hl mir sondeiiidier gewesen
iteiiii frawcnliebe inl {wUg* «tnahilis super
arnnrom mulienim'. 2 Sam. 1. 20; »n win!
werler frawenli>'hf' nocti {Mni?«"^ uniics aclitrn.
Dan. 1 U 37. mü ^t'xu^ au/ {/i^sf .vie/^e .vayf
L. Ir 4tr verr. <l^rr ((en propA. Danl«!:
frawenliebe heistt hie nirlit ili<- vn^iichii^'c
liehe, sondern mu^* dio i-Ik-Ih-Iio . zflchlic''
liebe zu weihern heissen, die goU gesohaflen
vud geboten hat . nemlicb die ehdiche , weil
der prophet allbie des fnr der förneniislen
lastpr «inos des eadechrists rechnet, das er
iirbr zun rr.iwen nirhJ arlilol. H i rul -
seilj, 376. in der bibetv. begegnet
noA dm «m 9i%d*eH herausgegebenen
iaUerdmg* mdtt teuiier wmsgrlSuigmk) ab-
druck auch frawlieh : nicht b'ebers ist auiT
erden denn frawUeb . wenis kan werden.
randgl. zu spr. 31. 10, frisiere ausg.
habtn frawenlieb(e>.
Pnineiinst. f. dolus, aslulia muliebris :
es ist kt'iiif Ü-! ■ lit'r frawen list. Sir. 25. 10.
Vrfteeniesi , aielebs . ehelos : denn dei -
selbige prophet ( Üaniel) spricht, das der cnde-
chrtsl solle stehen «uff den sweien sUlcken
abgalt vnd fraweidöt Wesen. Jen. ß. 177";
das frawenloit «resen oder ehelnjt leben,
ti. 177\
Vniueunenu, m. yvyutxnxQUTOVjntyo^,
em an da» leetdÜeAe fetehUeM hingegeke'
ner: W9» sollt ein bild eyn^z nackten
schanilp.nrn iunirlinp"; a»i«l-^r-< deuten, donn
eynen lauUern man lallen vnnd vnzüchtigen
liniwen man? leMer den f«U»eh genonUen
gegaÜ,9tand. (1522). Ciij''; wenn ein man
hingienge vnd wüssrh^ <lie windpl ndor ih»'i
sonst am kinde ein vomchlHch werck, vml
Jedenuan spottet sein vnd hielt jn f(tr ein
mauleffen vnd frauenman. Jen. 2« 158**.
fmCHBlIlcb. f. lac muliebre: es redet
hie vnd richli^t. dt^r nuht frawen milch,
sondern juugfrawen nnlch gesogen hat.
wfder d<u bapstum tu JIom. (i545>. Yij\
Vrauenräaber, m muKerum raplor: die
[•faffen, so frawen reuher, ebeschender vnd
hurnieger sind, eine bericht. (1S2S). Biij' ;
frawen reuher vnd megdescbender. wnr,
L't mtf die schrift Klingebetlt vorn
priexier ehf. f152S). Äiiij''
Vruenrecbl, n. privilegta muU^t-um:
mansreeht vnd frawennH^l. da» 5. 6. tmd
7.eap.».MaUk»i. (1532). fj^; baustrecbt,
fr,iw»>nrt'rlil . lorhtrrrorhl . Eisl. 1, 493''.
I^rancnscbänder. m/qui ft-miitis siupntm
afferC (Grimm): Mahmet aber ist ein ab-
gftlüscher, ein mSrder, rrawenschender,
reuher vnd aller lasier vol gewest. verisy.
iJfs iilroran. (1542). Rij".
Krauenstand. m. malrimonium : aber
nichts deste weniger ist frawenstand, knecbt
vnd magd stand vnd alle anipt glttcb wol
goiies stifll werck vnd Ordnung, das man
kinder rar «dbulen kaUea »alt», (1530).
Gij'-.
rnuiensnchtigt «ultcreraa; ob sie idi»
rendimUenen t eumuAen) wol vntffciilig
sind Izur pIio , szo sind sie doch büszer lusl
nicht losz vnd worden fraw^ensuchtiger denn
vorhyn vnd gantz weybiscb. tom etlichen
leben. (1522). Atiö".
Frenenvolk. n. se^cM» mvliebris, da»
toeibliche geschlechl: vnter dem frawen
voick sind vnser aller mflKer, sohwesler.
weiber, töchter . . . antii begriQen. ron ehe-
•aeften. (15^). Giij"; xulelBt ist «ach hie
das frawen voIck mit jrer nerricbter kinder
hoffart. ausleg. der ep. vnd fuang von
oslemelc. (l.'S44). m ij": da gibti^ vud le>:«et
.sich scbindea. sonderlich wenn es frawen
volek isL amieg. der ep. tmd emaag. «mi
aduent etc. (1528). F5".
Primenwlrlh , m. leno, huretnrirth • wa-
rnndi sehen die gemeyuen frawen wirti ml
gern, das iunge knaben eblicb werden TwMer
den faUeh genantten gegtlU «land. (1522).
traiieniimmer . ». bezeu hnei hei f.
I i das frauengemach: vnd der i^oaig be-
stelle scbawer in allen landen seines fcdMg-
reichs. das Sie allerley jinige schüne jung-
frawen /nv:imf>!^ bringen gen schlos Su»an
ins frawenziinnier. Esther 2, 3; vnd er ibel
sie mit jren dirnen an den besten ort itu
FRAULEIN
701
FREI
fniiraihDintr. 2* 9 ; giftiefa wi« im fnwen-
zimer aUes eitel gold vnd seiden ist. gl. zu
ps. 45, 14 : oin rhri«tlirh still frawenzimor,
ila» €ineti) kloster (wie man zu rhUmen
pflegt) gleich isl. md«r Hans Want.
41541). Miij"; der ihiirf'ilr^l hat •Tsllich
spin gciiiüliel, (farn.-)«-)i etliche fUmlin ioi
fritwcnziiniiKM . itsrhr. 3 I 2*.
2) die in iUe$em wohHende» (vauen die
VftiMidM ümundMß, da» gefolgt der
furstim: keine keiserin inii jicm gatitzen
frawenzimer. das 5. 6. ttnd 7. cop. «. Mal-
ihei. (1532). siiij'v
FrailelB (frewliuj, n. 4Mi. tu frau,
mhä» frauwelln {Ben. 3, 425'), gtgentau
V. mannlein.
t ) eine person weiblichen gcschtechts :
vnd schufT sie ein menlin vnd frewlin.
1 Mo». 1 . 27 ; aber von anfang der crcalur
hat sie goll geacbaflen ein menlin vnd frew-
lin. Marc. 10, 6; vnd villeyrhl besser
weie, (las uienhn helt Izu weylcn eyn frewlin
vnd das frewlin eyn hüben bey sieb, ausley.
der »p. vnd »mng. 99m ^mtag. (1522).
qqi| ÜQ* ; sind es flieht rechte maulaflen? was
können «sip , denn nur fiflti<;rh fienp^r vnn<1
feyne frewlin reytlen? wider den falsch ge-
nanUen geysü. Bland. (1522j. Cj*.
DwmthUrweibdun: vnd du soll in den
kästen thun allerlttjf Ihier von allem fleisch,
ja ije) fliii p.tr, mpnlin vnd fimvlin. das sie
lebendig bleiben bey dir. 1 Mos. (i, 19;
aus aHerley reineoi vieh nim in dfar. Ja aieben
vnd sieben, das menlin vnd sein frewlin.
7 2.
Fraulieb, femineus. mhd. vruuweiicb,
vröulich, vrouwenUch {Ben. 3, 425''); fs
bat c. b. r. g. gesehrieben der herrog au»
Preusxen fur die gote fran Rasiiien Axt. wie
Ernst von Sehönfeld ihr brudcr muthwillig-
lich ihr furhäU ihr tochterlichr* oder frauliche
gebühr ierbtheil). de Welle br. 5, 290.
Vrccb (vrecb), andaat» ptoenx. mhd.
vrteh (Ben. 3, 396), ahd. fröh {Graff?,.
79v^) , gnih. frik^ 'in h\h'i\h-\k^ yeldgiinhji
wahrend mhd. die günstige bedeuiung - kühn,
mMhig, tapfer] vorKtrr»^ Ub»n»iegl nhd ,
aneh M L., iNe iUtU bedeiUtmg (verwegen,
allsu frei, schamlos j: du fredicr, vnfeyger
helt. aii^ d«f bock» tu LeypUick «aUworL
(1521). bi)'; wenn golt nicht zumet noch
strain, sondern piht gnutr vnd thiit vns wol.
so sind wyr so frecli . kiltie , stoltz vnd
thürstig. das niemand Itan mit uis aus komen.
der proph.Jona. (1526). Giij^; nur das
man nicht »icher vnd frech werde, vber das
erste buch Mose. (ir)27). v iiij* ; ein frech
volck. das nicht ansihoi die person des allen.
5 Mos. 28, 50; es sind eitel ehebrecher vud
ein vrecber baaffe. 9,2; vreche hurerey.
13, 27; nach diesen kOnIgreichen . . . wird
aufllomen ein frecher vnd tückischer könig.
Dan. 8. 23 : denn es sind viel frechen {var.
widderspcnstigc) vnd vnnlitie achfvetxer vnd
verfarer. TVf. 1 . 10; falscher sauge, derfirech
lugen redet, spr. 6, 1 9 ; wer lügen frech (var.
frey) redet . .vird iii« Iii enlnnnen. 19, ü:
ist deine tochter nicht scliamhafllig so hall
sie hart, anfl das sie nicht jren mutwillen
treibe, wenn siesofrey ist ; wenndtt merckest,
(1.1s <ie frech vmh sich sihel» SO sihe Wttl
dariiiitT. Sir, 26, 13. 14.
Frecbbeit, f. proUrvtias: denn wer uu
furcht fcret. der gefeit gott nicht, vnd seine
frecheit wird jn stttrtzen. Sir. 1, 27.
Freehlich, insolenter: die spOlter briugeu
frechhch eine atad in vngliick. spr. 29, S;
er würde nicht so verstockt sein vnd golt
mit seiner bosheit nicht so freehlich trolseo.
wamiNi^. (1531). ßiiij'' ; gotles zorn vnd
straffe, den er ilzt freehlich verachr »crr
L's auf U. Regius wider Me gotiosen 6au
Hten. (1541). Aij**; denn dieweil sie sich
aos allen pßichleo vnd rechten gezogen
haben , ist kein ding das jnen fiirkOniel , das
sie auch nicht frerhlieli vnd tliilrstig wagen
dürflen, wo sie niii laum vnd fug iiaben.
Eül. 1, 65\
Frei, Uber, mhd. vri (Ben. 3. 401. 402),
ahd. frl (Gm ff 7b<>: . goih. hn^.
\) frei, unabhängig f selbständig, unge-
bunden, los, im gegensalz de» »daven,
leibeignen t untergebnen, gefangnen.
II wenn ein man bei einem weihe ligt
villi sie hrM-MpH"! , dir .-■inc leibeigen magd
ist . . . das sol gcstralU werden, aber sie
sollen nicht serhen , denn sie ist nicht frey
gewesen. 3 Jfo«. 19, 20; bistu ein knecht
heruffen, sorge dir nicht, doch kansl du fi »^y
werden, so brauche des viel lieber. 1 Cor.
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FREI
702
FREI
7> 2t ; «lenn wiewnl ich frey hin vmi jeden*
man* hah ich doch mirh sflhs jodcrnrnn zum
knpchic gcmaclil. 9, 19: dio hnfcjunrkern
vml amplleute sind gerne frey vnd wollen
li<>ber s^»«r kerrn in lande «hu. dCsr 1 0 1 .
ptolm, ri534). Pü]**; er (gotij ixt frey vnd
vngobiindpn allenlhallirn wo er ist. dos
die<!e trort f'hri'!ti rtr. M527i. Ii ij' . vnd
allp gpfangt'tuMi jdden in mpineni kUnigreich
solleii ledig g»»Ia«i!tci» werden vnd frey sei».
I Macc. 10, 33.
6) denn nu jr frey wurden «:fitl von <l»'r
Sünde, .seid jr knechte worden der gerech-
ligkeit. Rom. ü, 18; denn da jr der sflnde
Inerhie wäret, da wäret jr frey von der p'e-
rechliglieil. 6 . 20 ; so aber der man stirhet
ist vie (dtu weib} frev vom geselz. 7,3;
denn auch die crealnr frey werden wird von
dem diensl des vergcnglichen wesens. S, 2 1 .
c) frei lassen , geben » machen : da sind,
beide klein vnd gros, knerhi vnd der von
«finorn herm frov frcl-Kscn isl. Hiob 3, 19;
das ein jglicher seinen knechl vnd ein jgliclier
seine magd sollte frey gehen, /er. 34 , 0 ;
vnd ein jglicher foddert seinen knecht vnd
seine magd widt>r, dii* jr Imftel frey siegehen.
das sie jr Relbs eigen wcrcn, 31 . 1(5; vnd
jre inagd Abra machet sie frey. Jud. 1 6, 2S :
SO ench nn der son frey maehel, 50 seid jr
recht frey. JoJb. 8, 86.
d) siiftsfiinth-isch : wer ein freier herulTen
ist, der isl cm knechl Chrsiti. I Cor. 1. 22;
hie ist kein knechl noch freier. Gal. 3, 2S ;
denn es stehet geschrieben» das Abraham
7.wen sOne halte, einen von der m.igd, den
andern von der frrirn. 4, 22; .iN dif Trcien.
vnd uichl ab hellet jr die freiheit znm deckel
der bosbeiL 1 fVI. 2, 16.
2) frei sein, «fieerp/lieftlel. tmrerdtmden
xein zu einer dienstleislung , abgäbe Mr.:
wenn jemand newiirli rin n-rili LTnomcn Ii.tI,
der sei nicht in <lic hceriarl 711'hcii vnd man
S0I jm nichts anfl legen, er so! frey in seinem
hause fein ein jarlnrif. r> M<a. 24* 5; vnd
als er heim kam . kam jm Jesus zunor vnd
sprach, was dflnckt dich, Simon? von wem
neroen die künige aulf erden den zol oder
Zinse? von jren bindern oder von frembden?
da sprach zw jm Petnw , von den fremhden.
Jhesiis sprach au jm, so sind die kinder frey.
Jfalfb. 17. 25. 26: wtewol Christas fiey
war. gab er doch deYi zins seinem neh<9lfft
zu will< n (}fo^;c,. z» Matlh. 17. 2»>.
3 ' frei, i*jf/i/ eingeschiossen, offen, aper-
tus. palena.
a) vnd lasse den lebendigen vogd ins frey
fehl fliegen. 3 Mos. 14,7; opffer . die «ie
anfl dem freien fehl npffem wollen. 17. .');
vnd er fürel jn auö einen freien platz aulT
der bnhe Pisga. 4 Jfoa. 23, 14: einfroer
ranm. Ezfch. 40, 2.
b 711 (Ir-r Zeil wird d.is h.ltis ftauid Ii-'
bflrKcr m ieriisalein einen fr»'v nHencn Iwn
haben wider die sUnde vml vnremigk»'iL
Sarh. 1 .3 , 1 , «eoaii e« in äer mi$te§. dkm
propifcefen hehzt: es sol ein frey ofTener bom
-^r>}fi . vderman dnr c^'^^-I'Hn /nm b.ide vnd
wasschen, otchlmil «lern vorhofe versclirencil
win der priester wasschfa.« yra alten ^pseit.
ier pnph. Sai^wrfa. ri52S>. HhiiJ'.
4) in freier traft/ und willkühr nlfhend,
ungeztcungen • ;)hI,T.- i«! frrv vnil >v»lli-ng
idas lösen desset^fen steht in juicrmans
freier traJU tmd witlkihr). mterridU 4er
heirhtkinder. (1519). Aij-; ich lass yhfl
die frev uale. ron dem bapstum zu ftnnf.
(15201. H:' : f! K fff^f» niangehsch levhHi.
ron kavffuhatKiiuHy rnd tcueher. (1521)-
('j^ ; eusserlicbe freie siadte. ron dm een-
rilijs rnd kirchen. (1539). kj*; ewre freie
geldbde, <lie jr dem Iierrn geloben «. r iet,
f) Jlfo.<. 12. 11: alli's f^elt . das ji tlfrni.in
von freiem hertzcn {freiwillig^ opITeil.
2 ftflfn. 1 3, 4 ; aus freiem willen. Ibra 1,4:
weil rr ^npezwiingen isl vnd seinen freie«
willen lioi. 1 Tor. 7, 37; die papi«ten siml
vnlernander selbs noch nie eins gewest,
werden auch nimer mehr eins, was der frey
Wille solle sein, auff das vermeint kmer-
lieh edirt. Pliiij'. frr'i . ungehin-
dert: d;i< <'iii it:li( Ihm- Iiube maclil vnd ein»*»
freien zuini helle, mir die selbigen heiralich
abznstclen. wanekenuhm. (1530). Bf.
5) frei, fttiA«, mnUnff, gurersichtlieM :
wmI'It die menschen so! ra^n kecke, frev
villi Irntzig sein, ob kriegsieutte. (I527i.
Eij'*; ein giitter wahn odder irostlirbe isn-
oersicbl oder frey vormittiing tzo gel, oder
wie dn es ymmer nennen wilt, da« hei^'
christlicher glaabe. enmtg, eon dm ijfhe»
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703
aMftUljmi. (1521). Dij^; e. f. g. wX
einen Tn ycn ficydigCD iiiulh schOfifleD vMd
die bloiligkcyl .i!ilfj,M'ti. magnifical.
( 1521). 1 iij* \ (iarunib luus Üauiti nicht allein
ein kttner hdt sein gewcsl mit der laust,
aoDderii auch ein freier kerle mit der xuagen.
der 101. ysalm. ( 1 5 ?> t . Sj'* ; mfllige vnd
freie herlzeri. J»'n. ;i , '.'>2^'.
6} neben ^eser edlen be<kuiung hal frei,
«p*e frech, aber weh dia üMe von leichlfer-
tig , uniflflidk, suchüoi: freche freie rode.
der \0\.psalm. (Ih'.ii). Lij'; die andern
frri« ti vnd leiclitferligen yeislen , die solrli
yhre gepreßten gering aciittiii. aiulcy.
ituUeh 4»i «. u. (1518). Cij*; .so isU ge-
wiM» das den freyen, »ichern geysten, die
yhre suml nil beyssct, dif niosz keyn nülz
i!>l. eyn sermon von ä. ti. le^l. (152U).
Diij^; es hat zu weilen ein frey weih üulclic
gute, art an sich , als sonsl kaum zehen elir^
liehe matronen haben, vom kriege widder
d. T. (1529). Diiij*; der TiinUfn ehe fast
gleich üihel dem zilchligen leben so kriegs-
koecbl füren mit yhren freyen dirnen. ebend.
Diij**; die jaden meinen, sie {Maria) sey
eine freie dirnc. ein hrieff an die zuFranch-
forl. (1533). Rij* ; so f?ar keine zuchi oilci
ehelicher stand bey den Mahiuetislcu, sondern
eitel frey huren leben da ist. vefUg. des
akaran. (1512). Vij''.
7 ) noch ein paar besondere In'isjiielt' des
grbi auch» von frei a) jiebi'n einem subsl. :
ton dem bei gebun thriUi J^n weisen er-
tthiencnen stem «a^I L, n $ey eyn freyer
Stern pweeteii, der j^iuh heben vnd sencken,
ynn allr urll wencken hall inugen. ausleg.
der ep. vnd euang. vom rhrisllag. (1522).
hhh ij '. — die für&iea und jilende des reiüis
begdtrten «om dajwt ein frey, christlich con-
ciliuni, und L, erklärt dat loorf frei Jen. S,
231*: das im . oncilio die znnfjeti und nhren
frey sein sülleu. ila.s ein jederinan frey niügen
sagen, klagen vnd antworten, was zur Sachen
dienet ... in Sonderheit aber vnd für allen
dingen, das golles worl oder die heilige
schriin frev vnd vntierlnindfn jn-n f^.'uip vnd
recht habe. — ein frey sicher geieil. 2 Äfacc.
II, 30.
b) neben dem verbum: da ward Jonathan
vpd Saol irolTen , aber das voick gi«9g frey
aus. I Sam. 14, 41 ; wer hal das wild so
frey U»vn ürlicii? Jfiob 39, .ilicr du
Icssesl SIC frey gelicn wio srhafr. Jer. 12, 3 ;
mein blöder vml armer gcy^l hat müssen frey
stehen alls eyne feilt blume. eyn brieff an
die /tirsfen an ^odUen. (1524). Bj«.
S) in beiug auf die ßgiu^ if( nocb mu
bemerken , dasz
a) frei nur noch seilen den gen. neben
sidt hat: also ist ein Christen seinet h^bcn
aUes dings frey. gl. Sil MaUh. 17 , 26.
b} ofler tcird dieser gen. durch praepo-
siiionen ersetzl: das sie vnler euch frey sv'wn
für dem blulrechcr. Jos. 20, 3. belege jur
die terwendung der praep. von tfttrtfen
schon oben 1, b gebracht.
Yrtl, ndl. tibcrr , unbehindert, offen,
ohne rüclihalt, ohne scheu, wf^für in der
äUeren spräche nur vriüche, frilicho vor-
kommt: wer warhalllig ist, der saget frey
was recht ist. spr. 12, 17; niemand aber
rcilcl frey von jin, vmb der furchl willtii fm
den jUdcu. Joh. 7, 13; bislu Christ, su
sage es vns frey her aus. 10, 24; vnd er
war bey jnen, vnd i^eng aus vnd ein su
.lonisalcm vnd prediget den namcn des herrn
frey. apost.9, 2S; wo vr {der glaube )
aber ist, üa machl er kun vud turstig, das
der mensch frey tbar sein nodt got furiegen.
euang, von den Heiken auisetzigen . (1521).
Iij' ; (lux craus damit vnd frey bekand. der
proph. Jona. (t.^2C»i. Fij*; wir scIiciihmi
vns doch nicht frey otieiiilH'h zu bekennen
vnd golt die ehre geben, wo wir vorzeiten
geirret haben, dae edißne etntfUemni.
{\:>:\0:. Giiij .
Ireibofk, tu. rar. zu 3 Wo*. IC, S. 10.
2b; der bei der ftivr des veisöhnungslages
mit den Sünden dee voüu dm isasei SMj^e-
schichlr bock.
I'reidig, mhd. mlIcIlc (Ben. 3, 397).
ahd. fieidic, freidac (Graff 6, 792. 793)
urspr.^ flürhlig, abtrünnig ^ dann über-
miUhig, keek, tei^teimiiff, ffekrouehi, L,
häufig, und zwar in der seihon mM. for*
handenen ht di ulung kühn , mnlhig , dreist,
iUversichHich. wie schon im l^. jh. freide
<l.frOude, vrOude/reude «orfcomnil, so fieng
man teU dem Itt.JJb. an anth freudig ßr
ttwäHg i« teMken. so fre^sfnel s. ft. nkom
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FfiElDIO
704
Ffi£IEN
I« Gu9thel «yn f«l^ («■f. (1522;.
Bq*: ein freudiger reutlerszmann , und Al-
berus dict. Pij* Aa(: fitiuliff ffftiier,
ttrenue; auch in den Üschr. hernchl die
tehr^iwi^ freudig st. freidig vor. in der
bibel ßeng man seit dem anfange 4€$ 11. jh.
an freidig in freudig zu ändern, ich finde
die änderung in einigen siellf» zitfrst in
einer WiUenb. ausg. v. 1604. L. schrieb
jedoch m» freidig.
1 ) beisfiel« ßt das aäj.
o) sey nur getrost vnd secr rrt'idig. Jos.
1 , 7. 9 ; er war freidig wie ein lewe, küne
wie eiu juuger brüUeuder lewe. t Uace.
3» 4 ; wenn wir gleubeo, so sind wir freydig
vnd keck , vus goll nicht lest, vber das
erste buch Mose. (1527;. Aij*; gicubeslu
das idnsz Christus für dich gestorben und
auferstanden ist), su sei freidig viid gewis,
du er dich winl flirea mit Christo, two
predigt. (1532). Ciiij*; der Intsi' geisl kan
auch die leute auRldasoii , k« > K wmI iinitig
machen , wie man »iliel au i>t>uicu lyrautieu
vnd rollen, welche siud allzu freidig vud
trotiig. dM 14. mtd 15. Jotomiiff.
(1538) . Dd iiij^; weil der haulTe vnd anhang
gros vnd sie pdf vud gut, land \nt} Ictiic,
hämisch vnd wehre gnug haben, das inacket
sia kecke, slolU vnd freidig. der im. ptaim.
(1539) . Fiij^; der baroster erwürget das
grosse pferd , es sey so freudig . reisig oder
beissig als es wölle. tischr. 5S\
b) freidige lewen. weish. Ii» 18; eiu
matiger, ft-eydiger mm. «tn« heerfredigi.
(1529). Ciiij'; vnd werden iO stolze , frei-
dige geisler draus, die niemand \Nciilitn,
norli fineii meislor leiden. ettUcht schöne
predigten. i;15H3j. Aiij'' ; die kun^l kau er
rder lotf), das er die aller stoUiesten vnd
freidigslen vtnagl vnd feig machet, das 1 5.
eap. der ersten ep. s. Pauli an die Cftrinther.
(1534). Yiiij''; runi bann gebcircn feine gc-
hertzle, freudige vud verslendigc {jfarrhcirn.
Utekr. 178"; das «nacht ein thOrstig vnd
freydig herlz für gotl. vier tr9tU* psalmen.
<\ 526) rTÜii' ; die jfUlen hatten eine freidige
zuuersithl zum lierrn. 2 Macc. 1 0, 2b; mit frei-
digeoiaufllhttnoiehies munde*, ^pftet. 6, 19.
2) freidig alt adn,: denn der kdnig weis
seklis wol> lu welchen ich lirtidig rede.l
ojpoff. 26» 26; auff das ich darinnen fireidig
handeln möge. Eph. 6. 20 ; freidig trotzen.
ettliche ichöne prediglvn. i lf>3.'?). Hj\ da«
mau vun dem lieihgen geist nicht so trotze
vud freidig poche, ausleg. der ep.vnd euang.
voHOBUm. (1544). Ziij". Dwcn
FreMIgkeh. f audacia. kUhnheit, muth,
freimüthigkeit, dreistigkeit, luversichi. mhd.
vreidicheil (J^en. 3, 397'): seine freaUgkeii
ist wie eins einhom. 4 Jfoi . 23 . 22 ; sie
»ahen aber an die freidigkeit Petrt vnd Jo-
hannis, apost. gesch. i, 13; vnd redeten
das wort gölten» mit freidigkeit. 4. 31;
ich rede mit grosser freidigkeit za euch.
2 Cor. 7 . 4 ; so vns vnser herti nicht v«r-
(Uimpt, so haben wir eine freidigkeit zu ^'olt.
1 Joh. 3, 21 ; darumbdass sie grosse schlachte
gelhau. viel ermordet vnd yhre manlieii vnd
freidigkeit mit sUeileu redlich beweiset ha»
ben. der 82. paolrn. (1530). Diiij«; es
mus nicht sein ein s<dcher tummcr sinn,
lluirst vnd trotz, als ila ist der tnüen kricgs
kriegsleute vnd woghelse die freidig dahin
tretlen gegen die Schwerter, spies&e vod
bflchsen , das ist auch wol eine freidi^eii.
aber ein falscher irosl vnd trotz, das Ii.
vnd 15. rap. Johannis. (l53St. t)d iiif .
in den bibeln in treudigkeit j^eänd^l , me
freidig in freudig.
frd^lich, audoeler, mhd. vreidecltche
iBen. 3 . 397^): Lucas schreibt von PAulf».
Apollo vnd andern, das sie freidiglicli hao-
deheu vud frey eraus redten von Chhslo.
der proph. Bstecue. (1526). h ij^
Vrcicn. ft'6erare, frti madken, aiiM.
vrlf-n (Wf». 3 . 403'' .
1 j ohne bezeichnung d«i gegenslaitäs*,
von detn man frei gemacht wird: du macfaest
dich solches alles mit schuldig vnd Mllest
den bapst stercken vnd freien , das er solchs
ewiglich vnd «sicher fhun möge, warnunge
an s. l. Deudschen. (1531). Fj% icli will
mein gewissen für golt gefreiet htlMittBd
vnschllldig sein an den hlnt und seden« iK«
durch deo bapsl vnd papistcn verltlrt werden,
de Wede br. 2, 56; die gewissen Izufreyen.
von anbelten des sacramenis, (1523). Cij^
2) das . wovon frei gemaelU wM, i»t
anu^drücki
a) durdi 4eii fsn.: hie nil wcfden wir
DigitizecUi^fil^
rREIGN
70S
PReiHEIT
gefrc.yel «Her schwüren anfechlnng vnd vn-
nnUen üorge. das 16. eap. Jtdtanm«.
( 1 538). Zj* ; il« er des eilest gcfreyel. ekend.
Cp iij''.
b) durch die praep. von: ilurcli den sel-
bigen (im heiligen geial) werden alle gleii-
bigen mit dem glauben vnd andern geisllichen
gabrn t'»>zM'n*i , vom tod .lulTcrwpcki , von
snndcn gcfreyel. vom abendmal ChrisU.
(1528). Fiiij''; was sind aller well scheue
gegen diesem sehals, der da heisat vergebnng
der sundcn , dadurch du von des tcußels,
lods vii] der lu'llon i-fvv.ill vvirsl gefftMcl.
sulo predigt auff der kinderlauffe. (154Uj.
Kiij'* ; von allen gesetsen gefreiet
Freien (freihen. doa T, eap. s. Pauli an
die Corinlher. 1523. Bj'). heiriilhen , so-
tcohl von (Ifr (ran für nubere , als rnn
dem manu /ur uxorem äucere gebraudU:
las aie (die fffefcter Idaphekad) freien, wie
es jnen gefeit, allein das sie freien vnterdem
;,'rsrlilf!rhi des stams jrs valers. 4 Jlf<w.
ü; vnd alle lOchler, die erbleil besilzen
vnler den stemmen der kinder Israel, sollen
freien einen von dem geacNlecbl des stams
jrs valers. 36, 8; so eine juiigfraw freiel,
sündiget sie nicht. 1 Cor. 7, 28; so wil
ich nu, das die jungen widwen freien. 1 Tim.
5» 14 : — wer ein abgescfaeidele freiet, der
bricht die ehe. Mai^. 5. 32; nah Herodias
willon . seines briKlors Pliilip[ms weih, denn
er haue sie gfifreict. Marc. 6, 17 ; von dein
{Uenoch) schreibt er elwa« sondcrlichs, das
er seitlicher denn die andern gefreyet habe.
vbBT doi ertte buch Moie. (1527). Sij' ;
mich bewegt der spruch s. Pauli l Cor. 5,
der um deswillen, dasz Hner seine sliehnulter
gefreiel halle, so erbreiusl vnd zornig isl.
d0 Wtmkr. 6, 114.
ejn ' mtgenscheinUeh niederdeutsches
nprftchctt'ment , in Oberdeutschland wenig
volksmäsiig {Schmeller 1, 610), wie
dtm aneJk «Ke MSkrieker UM L'm fireien
dmth SU iler «e nemen » su der ae greifen
wiedei-gieht.
I^relcrj w. procus. braulwerber : diinil
zeigt er selb», das das aposiel aui]>t
nichts anders ist, denn das ampt eines
Freiers, swo hochzeitpredigten, (1536).
Diij' ; dis senden der aposlel isl nichls an-
d«r$, denn A»* wir antTdeudsch sagen, freier
ans Mrhicken . die vmb die braut werben
<ullori vn«l sie dem breiitgani zu fflren.
ebend.; eine liffpsr^hcjungfrauw on nnciii nrih,
die sonst viel siaulichcr freyer haUe, naui
einen pfaflbn umb gelts willen. fiaeAr. 305^
Freiheit, f. libertas . mhd. riheil (0en.
3, 403^) , ahd. fribeil {Graff 3 . 788).
1) freiheil im gegensaU iu kiiechlsrhnfi,
dieuslbarkeil, vnLerwUrfigkeil: eine leibei-
gen magd, die nicht erlditet, noch freiheit
erlanget hat. ?l Mos. 19. 20; denn aiu ti
Mc cn aiiir frey werden wir«l von dem dienst
des vcrgcnghcheu wesens zu der herrlichen
ireiheit der kinder gotles. Jlffm. 8.21; m
bestehet nu in der freiheil, da mit vns
Christus befreiol fmt vnd I.issct eiicli nicbl
wiiiermul) in das knechtische jucli f.ingeii.
Ual. 5 , 1 ; mit solcher nascn wil dich der
lenffel nicht allein von der freyheit füren,
sondern auch tum imllyr iniM-n widdcr die
freyheil machen, eine bfrichi. (152S).
Gij'' ; die lutherischen , so soU-he freiheit
Ihewcr erarnt haben, sollen vuler des liapsts
swang. der 101. paafo». (1534). Lj*.
2) erlaubnü, licentia: es gemanel mich
fiifii als wen itrci/n tiii nirlirr inilfifT
liirsl M'iiie rcichciiit s^ltuue auiUliet vnd
freyheil gebe den armen dtirStigen. su-
bolenn was sie durRlen. von dem bapalum
zu Homp. 1 1 fi20>. Fiij\
3) prtvUegium: diese ewt'r Irewe wollen
wir verb«Hcn vnd euch viele bürden erlassen
vnd mehr freilieil gehen vnd- gnaden Uiun.
1 Jllacc. 10, 2S; es sol der Icmpel auch
diese froilioil hahon, vvor in inciiu'ui ^anl7.en
kiinigreicli eine strall'e vcrwirckl hat vnd
lliehet in den temi>el, der sol dd sicher sein.
10. 43; des ehret sie Antiocho« hoch vnd
gab jnon gros gut vnd viel freihcllun. vorr.
vber den probtet DameL ßindseil 7,
373.
4) tcktUxart, asyl: ds das Onias erfur.
begäbe er sich an einen befreieten ort zu
D.iplmo vnd slralfot jn ( Menelaus), aber .Me-
' ncjaus kam zu Aiitlrunico allein vnd ermanrl
ju , das v.r Onuin fallen soll, das ihel er,
vnd gieng zu jra vnd beredet jn mit listen,
das er .ms der freiheit au ju kam. 2 Jfoce.
4 p 33. 34.
80
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FllElllEKH
706
FREMD
Prtlhcrr* m« baro, mM, vrtherre (Ben, 1,
6(57' i: er iii;i-s ii.irh iteincfm Willen vn<l
wol^M r.illi II iiiüchcn, denn er ist kiiiiig voil
ein treilierr. £u/. 2. 471^*.
Vrtihet. m. tdkrWU L. ßr rreilictl. loentt
e*, wie uehoH mhd, vrtbeit (v§l. Ben, 3,
'10:{''), fürvagabund, lanfUtreicher s(ehl .
sppniinlogos im gricrfiisf-hen hois-scn IuIIlt-
liubou, lyriackskremtr, rreih^ le« [so in ailen
aueffff, der bibel) vod ile;$ gi'siodes ib» mit
viiniiizeDi gewescli hin vnd wider im lande
sirli iMcrtl. ntndgt. zuaposl. gesch. 17, IS.
Frcijulir, n. annus inlermissinnis:
isl worl, so vuiu ticrrii gesclidii zu Je-
remia , nacli dem der kOnig Zedehta einen
Ituiiil gciuachl liallc mit dem ganlzcii voick
zu Jerusalem , ein froyjnr atiszMrtifl'eii. Jer.
'^'\, S ; (ia.s sotleu i>ie li;»ii2cn bis autts frey-
jar. Ksech,4G,n. vgl. atteh eri»&i}ahr.
freilich, 4hI«. uUque, amnino, aUerdinge,
gewislieh, iichertich: a) jr wenlet freilich
zu jiiir sagen clis spricliworl , arUl liilifdir
seliier. Luc. 4 , 2a ; «ilier Uiesü geysl«r
at'liten freyliclt roeyner dolmelschung nichts.
Widder d. hymt. prophvlen. (1525). Hj*;
r< k.iii rii'yii«.li di"* w.iKisches raclipn iiiclit
aii(li'i>.: ilt'iin eyii sihifi klicli hilde gcwcscii
sejii. der proph. Jona. (Iö26j. Fiiij'';
darUmb tarn Lemeeii fireilicli eine grosse
bossheit an ylim begangen haben , weil es
ilie scliriri ^0 aiiirmutzet. vber das erste
buch Muse. ( 1527J. Hij*; seine liebe mutier,
ilie heilige iungfravv, würde sich freilich
niclit eben zu dieser' stunde ta yhm ge-
nüliget haben, wo sie nicht etwa eio ernste
^)'li<> bette anzutragen gehabt, von der
suitäe Widder d. heil, geist. (1529). Dj\ —
b) isl golt aHeine der Juden gott? ist er nkht
auch der beiden gotlt ja freilich auch der
beiden goll. Rom. 3. V.).
Vrcisladt (freie Stadl), /. 1) eine der
sechs levitenslädte, in wtldicn der unschul-
dige mörder eehute gegen den bbUrädter
fand, usyl: die freislad {var. freie slad) tier
ludscideger. Jos. 1\ , \2 \ ilit? ficislaill fiir
«lie lodschleger. 21, 27; wtnl iilter der
loilüchlcger aus seiner freienslad greulze
gehen. 4 Mos» 35, 26; denn er soll in
seiiier freienslad bleiben. 35, 28; vnd vnter
den Stedten, die jr tlea leoiten geben werdet.
sollet jr sechs Treistedte geben , ilas da bia
i'iii (liehe wer einen lodsclilag gethao hst
35, 0.
2) aposl. gescii. 10, i2 heiszi dte siaäl
PhUiffi in MneedmUen eine freicsUil, ä. k.
eine mit besonderen vorreelUen OMsgeeiaUete
römische colonie.
Vreitttg, tn. dies Venetts: jnn der worhcn
sul man predigen am miUuucli vnd ireii^g.
tnterridU der visitaloren. (153S). Kij-;
fireytags nach dem pfingstag. originatbr. im
ges. arc/üv. zu Weimar. üpag.H. FF. 2.
Frelwllle, frrit i willi', m. Ufu^rct rolun-
las: vernunill, ualur, Ireywill« elc. wct»
nichts von guttes gnaden vnd werden.
randgl. zu Joh. 3, 2 ; solche geiecliligieit
kan n.itiir, Iriicrwille vnd vnser krelUe nichl
zu wegen bnugcn. Uindseil 7. 137.
VrciwlUig. colunlarim: a) mein hertz
ist wol an den regenten , die freiwillig «iad
vnter dem voIck. rieht. 5,9; wer ist im
freiwillig (bereitieillig) sritio band lieulr tlnii
herrn zu füllen? 1 chron. 3U, 5; da waren
die forsten der veter . . . freiwillig vnd gsbra
zum ampt im hause goltes fttnlT tausend cen*
Icner golds. 30, 6; vnd das votck segnet
alle din mcnner, <lio freiwillig waren lu Je-
rusalem zu wonen. Neh, 11, 2.
b) freiwillig opifer. 3 Jfof. 7. 16; frei-
willige gaben. 23, 38; befestige midi mit
eini frey willigem geist. rar. zu p.s. 51. I I;
vnd jedprm.in (brachte) iVeiwillities herlieu
brandüpllei. 2 cAron. 29, 31. st/^slanti'
viseht Amasja, der freiwillige des berm.
17, 16.
freiwillig, adv. sponle: di'e sich frey-
willig des elicbenu »lands vorzeybel liaben.
am dem cMK. mdel. (1520). üiiij''; vwl
tbutt aus dem geist alles freywillig, was «las
geaclz vns abtreiben vnd abzwingen wolle,
die ep. des proph. Jesaia. (1526). Ciiij*;
ausgenomen was jr gelobd vn4l [rciwiU^
frebt tu brandopffem. 4 Mo«. 29, 39; eo
w.is sie freiwillig gaben. Esm I« 6.
Fremd (firmlid). peregnnus, alitnus.
mild, vroiudt:, vreiiicdc {Hen. 3, HD.» j. akä.
freniidi , IVanudi (Graff 3, 042;, guilt.tr*'
mapis, V, fram«
1 ) einem anilsni iand oder voick engt-
härig, peregrinm, eittretmemt, ^ge^eu
Dlgitized b^fiA^I^
FREMD
707
FRDIDMNGER
von ciniicimiscli : a) wo mit hab ich die
gnade runden ßir deinen äugen, d» du mich
erlienncsl, die ich docli rrcinhd hin. Rulh
2. 10 ; kort.' vniJi vinl Moilx^ Iioy dein koiil,L:i\
deiiti du inst IVcmliil vnd von deinoi» ort f;» -
zugcu hie her. 2 Sam. 15, IH. b) ein
frembder oder suslendcr. nmdgL x» 2 Moi,
2. 22; ich hin ein frembder bey euch.
1 Mus. 23, 4 ; dtpse <!r»t7.i»Ti{» 5ol purh gleich
sein, dem frembdcn wh* dos !<inds einheimi-
schen. 1 Mos. 9, 11: wir wollen nichl in
der frcDibden atad cinkeren » die nicht sind
von den kindern Israel, rieht. 1 !), 12. c) ich
hin ein frembdling worden im frenidoii Innde.
2 Mos, 2 , 22; verfolget sie auch bis in die
frembden sledte. aposi. geseh, 26 , 11;
aber vnter ein Trembd volck sie znverkeuflen
hal er nirhl macht. 2 Mos. 2 1 , S ; mcins
volcks land kriegt einen fremden hcrrn.
Micha 2. 1. d) fremde güUcr sind die
nfeAf keimitehent atutöiutfadben , im «t. fetf.
die dem wahren goU ff^fenübi'rslvhrnden
fittxrhen götzen: thiilvon cucli di*; fifiiilulcn
güller, so vnlcr euch sind. 1 Mo.s. 35, 2;
dis volck wird frcrobdcn gütlcrn nachhurcn.
5 Jfoa. 31 , 16; vnd da er nu all war, nei-
{^'elcn seine wciher sein herts frembden
göllern nacii. 1 kön. 11, 1.
2) einem andern stamm, einer andern
famiiie angehiirig : wenn aber dea priexiers
Inchler eins Trembden weib wird, die sol
nichl von der heiligen hebe essen. H Mos.
22, 12 ; wenn aber dns beer zu lagern ist,
sollen sie {die levilen) die wonung auf-
scblahen, vnd wo ein frembder sich da zu
machet, der sol sierben. 4 ifof. t* T)! ;
d;is'ni(iit jciDnnds frembds sich erzu mache,
der niciit des samens Aaron. IG, 40; wenn
brüder bey einander wonen vnd einer stirbt
on blöder, so sol des verstorbenen weib
nicht einen frembden man drausscn nomcn,
sondorn jr scliwager sol sie beschialTen.
5 J!lo5. 25,5.
3) atienus, nieht eigen, emem a»dem
svutehend: so jr in dem fremliden nidit trew
seid, wor wil oiich gcboii il.is jenige das
ewer ist? Luc. 10, 12; wer bislu, das du
einen frembden knechl richtest? Rom. 14,4;
menge dich nicht in frembdesache. Sir, 11,9}
der in ein frembd ampl groilTei. 1 Pel. 4,
15^ gleich wie der holicpricsler geltet alle
jar in das heilige mit frembdem blut. Helnr,
!>, 25; eigenen berulf lassen vnd frembden
wiTikiMi anhangf'i) nusleg. dfr rp. rtjf/
cuciiKf. vom rhristag. (1522). Ooj''; «In
liclilesl eync Ircmbde lere ynn vns an. da*
andtr tegl triider d. iü/wU. propheien.
(1525). Niii**; frembd gut. von heimUfAe»
vnd gfstnlen hrieff>'n M Ailij''.
4) fremd, unbckannli IVcnilHlc s])raclie.
ps.Sl, 6 ; eine frcmbde rede vnd vnbckandlc
spräche. Bte^. 3, 5.
5) freiMl, fem sein : das jr 7ti derselbigen
zeit wäret on Christo . . . viul frcmlHle von
den (cslamcnlen der vcrheissung. Eplies.
2, 12 ; der canonislcn facultel were frembdo
von alten kfinslen. Usehr. 270''.
C)] <icli fremd stellen '^rgon ntwns , sirh
fem davon halten, sich nicht darum be-
kümmern: weü ich sehe, das sich der ge-
meine man frembd stellet gegen die scbuleni
zu erhallen, das man kinder zur sdntlen
halten sr,f!r. 1 1530). Biij'.
Fremde, /. terrae exterae. fremdes land,
mhd. vrcmede (Ben. 3, 391') : vnd hat nidil
allein nicht giflck gehabt , das er in seinem
Vaterland were begraben worden , sondern
bat auch in der frembd e kein grab haben
mögen. 2 Macc. b, 10.
Fremden, entfremden, Mhd. vremeden
(Ben. 3, 394*): ich wil dir thun , als ich
christlicher pfliclit meinem feind seluildii,' liid
vnd mein gottes gäbe tlir nirlit freiubdeu
{entziehen). Jen. 1, 379 bei Grimm.
Ikilidling, m. peregrinut, mM. vrcm-
delinc (Ben. 3, 394'): frembdling sind die
wyr heyssen ausslender, ep. s. Petri gepre-
digt. (1523). Aiij' ; da zog Abrani huMb
in Egypten, das er sich dasclbs als ein frembiU
ling enthielte. 1 Jfof. 12. 10; eynerley
geselz sey cicm einheimiseluMi vnd dem frembd«
lingen der vnter euch wonrt. 2 Mn^f. 12.
49 ; bistu allein vnter den frembdiingcn zu
Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen
tagen drinnen geschehen ist. X.tic. 24, 18
und öfter noch in der tibei* daneben ab*
wechsfind auch.
Vrrmdlingcr, m. dasselbe: noch dein
frcmbdiinger, der in deinen fhoren ist.
2 Sto$4 20, 10; aber kein fircinbdlinger sol
S9*
708
TRESSIR
dauon esseo. 3 Moi» 22, 13; bat sich sonst
keiner fonden . Acr wieder vtuli keret vnd
gebe gou die ehre, denn dieser fremdlioger ?
Luc. 17, 18.
Fressen, vorare, mkd. vrä3;7,en {Ben. 1.
Tel**), ahä. frigr^sn (firaf 1. 529. 530)»
golh, fraitan , d. i. rra-ilaii, also zusaiimen-
»elsung der parlikel frn- ver mit it.in essen.
\) gewöhtUirh von thieren gebraucht: vnd
sagen , ein bOses Ibicr habe jn geAressen.
1 Mos. 37» 20: vnd die liesliohen vnd ma>
gerc (kühe) frassen die '■ithen schönen feHc
kfic. 4 t, 4 ; wer vnn Jerobeam stirbt in der
sldd. den sollen die Hunde fressen, wer aber
auff dem felde slirbl, den sollen die vogel
des himels fressen. 1 kön* 14t H; ein
klciiK 'lin inMiioii iVr>;<*'n. Hieb 13, 28.
2 } von mensciien nur in üblem sinn : ist
denn Christus leib an allen enden, ey so w il
ich ybn fressen vnd sauflen ynn allen wein-
hcusern aus allen .sclnisseln , glesern vnd
k.innrn. das diese icorl Christi noch ffsl
stehen. (1527). U i sui (NebukaUuczar}
frass gras wie ochsen. Dan. 5, 21 ; iss wie
ein menscb« taas dir furgesetzi ist, vnd friss
nicht 7.11 seer. Sir. 31 , 19; vberfulle dicb
nicht mit nllt r ley niedlicher spcise vad friss
nicht zu gui|j. 87 , 32.
3) häufig von toMosen üngen,
a) vom fnur: da tn Aifar das fewr aus
vnn dem herrn vnd frass die /.wcy Imnderl
vnd funOxig meiiner. 4 Mos. 16. 35; da tiel
das fewr des berm erab vnd frass brand-
opfTer, holis. stein vnd erden. 1 jUFn. 13»
38; fressend fewr gebet fnr jm her. fs.
50. 3.
b) vom schwerl: sol denn das seh wert on
ende fressen? 2 Sam, 2. 26; denn das
Schwert Iris^el jtst diesen jtzl jenen. 1 1 , 25 ;
das fressund <clnvcrt des hen n. Jer. 12, 12.
c) von Hunger, pest vnd krankheilen:
wer auff dem fetdc der wird vom schwert
sterben, wer aber in der stad ist, den wird
die pesiileniT. vnd Hunger fressen. Bzech.
7, 15; vnd l'rissct dich ein ampchlip'»' ilnis
oder pcstilenu dahin, etne heerpredigl.
(1529). Dj«.
4) von krankheilen, iMlebe um si'cA fru'
sen , sich ausln riten , weiter greifen: wenn
aber der griuü weiter fnssl in der haut.
3 Ifos. 13» 7; ein fraasend mal des ana-
saizs. 13, 51 ; ein fressender anasalx. 14.
44 ; jr wort frisset vmb sich ^vie der krebs.
«) der rosl friszt das eisen : jr soll euch
nicht acbttie aapilen anfl erden , da ate jdie
mouen vnd der rosl fressen. Jfoflik. 6, 10;
denn rosl frisl dns crtz nicht . wie er dem
eisen IbuU dar proph, Sacharia* (1528).
siiij^
f ) dammb frisset der Such das land. ^cs.
24,6; der einer vmb dein bans hat niirb
gefressen. Joh. 2, 17.
4 ) etwas fressen , in sich fressen , ver-
schlucken, still ertragen: ich tuus luein leid
in mich freasen. pa. 39. 3; die schlappe
w il ich jnn' nich fre<;sen. ausleg. der ep.
vnd euang. von d^r heil, drey könige fest.
(1525). Lüj*; schweig slilt vnd fris yon
dich, «dar iIm «nl« dnefc JTof«. (1527).
g iiy* ; dammb bab ich auch bisher anff die
schendlicHe vnchrisllicbc vorrede des neweii
lesl;imciils, darnarli niilV <»>in vnf(irsllirh vn«l
vnf,'esi liickle aniwoii auü ineiu hertzlich de-
miitigs schreiben nichts gesntwortet, son-
dern mil hoher gcihiM ynn mich gefressen.
vonheiKiMekemmdgt$i9iptbnBßfm» (1529).
Aiij\
5) sich mit elwss fressen, plagen, qMlen^
kämpfen: denn daa dn viel benlen vnd wei-
nen will, vnd dich lange noii dem tnibsal
beyssen vnd lifsscn . . . damit komstn nicht
Heraus, sondern tiefl'er drein, höre wie
Jona tbut, er bat aicb auch lange mit angst
gefressen, ehe er geni0Mi bat. ier jw«fib.
Jona. (1526). Gij>'; das 'machet alles, das
sie sich selbs mit jren eigen pi dancken l>pi<sen
vnd fressen, com verlornen schaj. (1533^.
Fiiij* ; die ellicb mal sich mit der snnd vnd
tod geraufll vnd gefressen Haben, dos 14.
tud \b. cap. Johannis. (1538). Bbüij'.
G) redensarlen: also hpsorpc ich mich hie
auch, der iiuuü uiochle an den leppliu lemoi
ledder freasen. non ^tuatkm. (1530). Aq* ;
jnn der erst gehets wol so an , das sie ein
ander f wie man sngl)fur liehe fressen wollen.
das 5. ü. vnd 7. cop. a. Matthei, (1532).
Tiij^
nmacr, «. 1) ^nlo; speise giang sm
dem fresser vnd sdssigkeil von dem slartkeo.
rieht. 14, 14; sihe, wie ist der mensch
FaGSS£RGf
709
FBEUOB
ein fresMr vnd ftm wMiiiieiiffer. Ifottik. 11,
19: die pf«llMi tibef frener, braiMr, huren-
lit'ili'T sind, mit? berichf. (1528). Biij''.
2) Mai. 3, 11 »1 unter fresser tiach L's gl.
XU dieser Helle alles was dem kom schaden
Ikui Sit ventehm.
FreiMreL /• epulas magnae: entweder
sie wifr-fii jf u kitider zum oplFcr . . . oil(!r
ll^ilU'n willige Irossprey. weish. 14. 23; da
wir waniielien iii viuuciti, lUsluu, irunckun-
hüit, flreRserey. teaffierejr vad grewliehen
aljg<''i[< r.Men. 1 Pek 4, 3.
f re»sig , «. frä-irifr.
Vrcsibals, m. guio: der reiche mann, der
«picurer vnd fresibals. tisehr. 174*.
flmdicli, vnd heissen vnsern goU
den gebacken goU, den freslichen vnd skuff-
lichen golt. das diese worl CMtU noch
feststehen. (ir>27). b ij*.
IftSlUlg, WLgulo: was wollen sie hie
Istt sagen? die lieben beuche vnd fresztmge.
Wang, von den zehen ausselzigen. (1521).
Ciiij"; iiiilssi'rc frfsziinge vnd bauohlinge.
von anbeten des sacramenls. (1523). D6* ;
üinle fresslinge vnd massige masl §ew ynn
den kirehen, stiflien vnd MOst<'m gewpydoi
werden, widder den newen abgotl. (1524).
a ij' ; die Uaiichdiener vnd freii»linge ... die
durch da^ predigen nichts suchen, denn das
sie genug haben vnd yhren wansl Rillen.
vber das erste buch Mose. (I527i. Yiiij'*;
wenn man nicht kinder zeucht zur lere vnd
kunst, sondern eitel freslinge vnd sewferckel
machet, die allein nach dem folter trachten»
wo wil man pfarfaer, prediger vnd ander
per«:oncn nemen. oeeonouH« duriHuma.
(1. 's '>•»). Viij\
Yreszplatfe, m. vnd ist vater vnd mutter
frolich gewesen, das >ie einen son sum mus-
eigen, reuten, vnnfliaen messpfalTen oddt>r
fresspfafren haben pt/o^en. das man kinder
iur schulen halten solle. 1 1530). Dj*.
fresilng. m. gegenüber dem fasllag:
zu eioem Ibslage gehArlen drey Iresslage.
tisehr . 262''.
FreHZTolk, n. bei L. bezeiehnung der
monche: aber auf das derselb zins nit ab-
g»>hp, . . . muss die beiclit von gott geboten
aein und i>in geschrei unter un» erhebt wer-
den , das die heiligeo diener des bauchs vnd
das xarte lireMvoIck durch die bneht
armen sttnder aeligheil suchen, d» WtUe br.
2 . 58 ; das Izarte fressvolck. euangelium
von den zehen nusscizigen. (152!). Aiiij*.
VresiWWrm. »>. vnd üind nicht viel grusser
hemi vnd forsten schelse je mal wol ange-
legt, sondern gemeiniglich durch kriege ver-
hciTfil , odder durtli solciie lose rrpsswdmie
HufVgettizel. das 5. 6. vnä 7. cap. s, Mat-
ihei. (1532). m üij*.
fntera» M L, mr im thtM wm frt$$€H
madben, /Bllem, mnänntk, gäbUdet von
fressen, »^»V oiren von essen: wer mi lusl
hat, solche gültige schlangen vnd junge
teulel ... XU faerbergen , zu rretzeo vod su
ehren, der Issse jm diese joden treulich he*
Mhcn sein, oo» imßldm tndjrm llfm.
(1543). giijV
fiWiit, f. gauäium, sowohl das gefuht,
tfe tetsenmf du frokiein», off mieb ilos^
was froh maehtf mhd. vrcude, vnhide [Ben.
3 , 4 Ul ' ) . ahd. frewida, frowida (Graf 3,
803), V. freuen.
1) denn es war eine freude in Israel.
1 ehren. 1 3. 40 ; Air dir ist fk-eude die fdUe
vnd lieblii'li wcsen zu deiner rechten ewig-
hch. J7V 1 fr , 11; ein weiser son ist spinp«
vaiers frcude. spr. 10, 1 ; so es [das tanzen)
züchtig OD schandpare weise, werten odder
geperde nur snr flneude geschieht, ists nicht
>zu verdammen, vber das erste buch Mose.
(1527). Ff ii''. CS heiszt froiidv haben,
machen, geben : so lange jhr vaser che nicht
SU IHcden last, sott jhr auch nicht viel l^nde
vnd dire von ewer hürerey haben, verma-
nung an die geistliehen. (1530). rriij^; die
elenden werden wider freude hahrii am
herm. Jes. 20, 19; vnd erkennest, das ich
keine freude habe an der ehre. «C tn Bttker
3 , II; denn gott liaüe jncn eine grosse
frvirtlp gemacht. Nfh. 12, 1!?; vm! machton
grosssc freude allen brUdern. aposl. gesch.
15, 3 ; denn der herr hat jnen eine freude
gegeben an jren feinden. 2 dkron. 20, 27 ;
dem menfthen. der jm gefeit, gibt er Weis-
heit, vernunlft vnd freude pred. 2, 2B.
2) gern steht freude mit wunne xiwam-
men: da ward freude vnd wonne vnter den
jtiden. Afher 8, 17 ; gott, der raeine freude
vnd wonne iit. ]m. 43» 4; du wirst des
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FRKÜDEBAUM
710
FREUDIG
Treudc «nd woone haben. Lite. 1 , 1 4 u.
Sfter noch m der
3) der frcudo sieht das leid, die Iraiior
gegenüber: nacli fler freude kompl leid.
«|rr. 14, 13; ich wil jr trawren lu fretidc
verfceren. Jer. 3t, 13; denn die freude dvr
mensclicn ist zum jamer worden. Joel 1, 12.
1 1 frctide im pl. : a) lanlzen, iagen, rennen,
spicicn snnd was der glnychen welUlicliei
IVcuden sind. von weUUicher vberkeii.
(1523). Fj''; du macliest der tieiden viel,
damit macheslu der freuden nidit viel. Jes.
9, 3.
b) mit freuden: da ^ieng er hin vnd hulel
die lade goUcs aus dem liau»c Obcd Edum
er auflTin die slad Oauid mit rreuden. 2 Sam.
G , 1 2 ; das sie laut sdngen vnd mit freuden.
I chrnn. IG, IG; wenn jcrnaml das wort
hürel vnd das sciiiige hald auUmmpl nul
freuden. MaUh, 13, 20; wir soUen goii
'den valcr aller barmhcrtiiglteit mit allen
freuden inltcii d.uickon. von den CON-
ciUjs vnd kirrhcn. (15;i9). Aiij\
C) vor (filr; iVeuden: vnd weinclen beule
für freuden. Tob, 11, 11; vnd gieng hin
für freuden vberdem selbigen. Matth. 13.44;
n.niid ersiumuiel vnd »tvI irret fUr freuden.
von den'ielzlen tcorten Dauid. (1543). Giij' .
FreidebMBi, m. 6aiMi unter welchem
sieh gefreM wird: die linden ist bey vns ein
fridu vnd frewdebawni. dtr^rofh, Saehtuja.
(1528). Fij'«.
Freideklcid, n.yegeHsalzvon Irauerkleid :
ich habe mein f>eudekleid ausgezogen vnd
das irawrideid angesogen. Bar, 4 , 20.
Frendengesang , m. jubilum : vnd sol vou
dannen heraus gehen loh vnd freuden.7»'>;Tnr;
Jer. 39, 19 ; es hiesse sonst nicbl heil odder
sieg, were auch nicht solch freudengesang
da. das schöne confUemini. (1530). Hiij'*.
Frendcngcschrei , n. damor laetm: da
selbs hub sicli ein gios IVeiuleii geschrey.
Ezech. 23, 42 ; da:» \sl dd^ freuden geschrey
vber den gefallen hapst. gl. zu offemb, Joh.
18» 2.
Frendeiihans , n. domus laelitiae: denn
CS werden aufl dem acker luemes vfdcks
dornen vnd hecken wachsen, dazu vber allen
freudenheusem in der frOlidien slad. Jet,
32. 13.
Frendenlied, n. was freudengesang: wie
laut denn das freudenlied vnd lobesaog der
gerechten? das scfuine confitemini. (153fl).
tili]'' ; nu folget Mosi vnd der kinder krsd
freiideiilietl. Ei^l. 1 , SGO^'.
Frendcnöl, n. d^rumb bat dich golt. Avia
golt . gesftlbet mit freudenflle (vulg, olc«
l;iL<liliae) mehr denn deine gesellen, fi. 45.
s : d;)s jnen freudeniil (mftj. olrum pamlii)
lisr li 'nri<jkeil pepriien woiilo. Jes. 3.
lreudeno|ifcr, n. sn wil irh dir cio frcu-
dcnopn'er liiun. ps. 54, 8.
Frendenrcich , refich on fimtim: dbtt
faslnaeht wflrde mir sonst vielleicht eidit
freudenreich genug sein, auff des königs zu
Engeltatid testersrhrift ' I "»27). Aij''; da-
rUwb ist cm christenlebcn ein wunselig vnd
frewdenrcich leben, ütuleg. der emmg. m
den fürnemislen festen. (1527 ). wij''; d.is
fn-iulriireulie p-isj^nli. I'isl. 1. ^■\7}'. — mhd.
vriHiilonriclie , vi iinilct iclie l Ucn. 2', H!hi''i.
Frcndenspiei . n. iudtcrum: wie wol der
leuflel sein rreudcnspiclhalmitdemschreckcB
vnd fliehen , so er vaier vns treibt, ob «m
für dem sterben fliehen müge. (1527). Clij"' ;
wenn er(der teufelwns dnlim bringen kilndl.
das wir vns lag vnd nacht darumb grcmetea
vnd belrdbelen.» das die weh so tobet vnd
watet wider das enangelton. so lachet er
ynn die fausl und hett« daran sein frenden-
s|»iel. das 11. viid 15. cap. Johannü.
( 153Bj. tu iij ; das möchte dem leufel vnd
seinen engein ein recht freudenspid sein.
von den jüden vnd jren lügen. ( 1 543)- f üj'* ;
dem lenTr I • m frcudensptel werden. Burlsi'
hardl brteju'. ^12.
Frcndentng, m. dies laetttiae: lobet den
herra ja seine auserweleten » haltet freuden-
t:ige und preiset jo. Tob. 13. 10.
Frendenwerk. n. wir werden nichts Ihun.
denn frolich singen, spielen vnd alloHcy frpu-
denwcrck treiben, der prophet Uabacuc-
(1526). oiiij«.
FrentowMschj m. so ist nu dieser ven
ein geliel ndder rroudenwunsch. das schöne
confiiemini. (1530). Nij" ; die worl halten
vnd der freudenwunsch inus i)leil>ca vod
siegen, efrend. Nij^
Imdig^ i, freidig.
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FREUDIGKEIT 71
rre«4lgkeit, f. enUeMipß einmal ßr
fr<'i«ligkeil in der seplemberausg. des n, tesl.
r. lf>22 1 Joh. 2. 2S. ebenso MielU «s ßr
rrt'ttlijgkeil lischr. 87*.
Vreidleli, n. Meine freuie^ mhd. vrüu-
ilelin ilien. lt. 119'): mit elUcben lial ^oLt
jncii ein wenig jr frciidlui hissen .ingeheii.
ausletj. der ep. tnd euang. von o»lem etc.
(1511). Oüj".
VremM (frewen)» gauiere, taefari, ndtd.
vreuwcn, vrOuwen {Ben. 3. 415' ), uhi!.
fr«wnn, frnwan {(iraff 3, 7!)S). :» Inili.
bei L. erscheinl überall nur reßexive» sich
rreueii , dem «snni «« A<»if(: frewen vnd
frülicli inassen sein an dir, die niicb dir fra-
gen. pÄ. 70, 5; lassei vns frewen vml frü-
licli sein, iiff^nh. Jiih. Ul, 7, so inl neben
dem inf. sii lt und uns ausgelassen.
a) wenn er dich sihet, wird er sidi von
licilzcn Trcwcu. 2 Mos. 4, 14; da Uiram
aber höret die worl Salomo. fnnvci er sich
hoch. 1 kÖH. 5, 7 ; jr wenlel wniipn vn<l
heulen,, aber die weit wird sicii trewea.
Jch. 16, 20; frewet euch mit den frdltchen
«nd weinet mit den weinenden. Bom, 12, 15.
b) mit dftn ijen. der sarhe: .lolliro n!)nr
frewet sich tillu «les guten , d;ts der lierr
brael gelhan balle. 2 Mos, Ib. 9; Sebulon
Trew dich deines auszogs. 5 Jfe«. 38, 18;
ich Irewe mich deines .heils. 1 Sam. 2,1;
viid viel werden sich seiiirr gehurt frewen.
Luc. 1 . 14; mein geist frcwel sich gotles
meines heilandes. 1, 47.
c) mit der praep. Uber
u) Uber mil dat. : der berr winl sicli wen-
den, das er sicli vbrr dir frfwp, wie er sich
vber deinen velerii gefrewel iini. 5 Mos.
90 f 9; sie aber frewen sich vber meinem
schaden, ps. 35, 15; vnd .lona freuet sich
scrr vber dem kürhis. Jon. 4,6; vnd alle.s
volck frewel sich vberjllen herrlichen Ihalen,
die vou jin geschahen. Luc. 13, 17. P)mit
oec: ich wil mich frewen vber mein volck.
Jes. BT). vti'l soll dich nicht frewen
vber dt I' kinil» r .Iiiila. Obadja 12; er wirc
sich vber dich frewen. Zeph. 3,17.
il) mtl inf. oder das«: die sich frewen
bdses XU IhuD. spr. 2, 14 ; frewe dich nicht,
das ich darnider lige. Micha 7 , 8 ; frewc
dich Bichl ( das dein feiod stirbt. Sir. 8, 8.
1 FH£UNÜL£IN
FreMl«i, m. amtoM, anßngt suweitm
noch (rund (z, b. die sieben puszpsalm.
1517. Hiij'; etfn vrleyl der Iheohfjpn.
1521. Dif), wAd. vriiinl {Hrn. 3. 411».
ahd. friunt {GraffZ, 783). golh. frijonds,
pari, prwi, tun frijdn lieben,
1 \amicus, gegen salz von fcitiil : ein Itcwcr
rcund liebet mehr , denn ein In udf r. xpr.
IS, 24 ; als wenn yhr ewcr litriz eim gulcii
freunde ganlz vnd gar crolTnel. vier liöstl. j
psalmen. (1526). Dj*; der hcrr aber redet
mit Mose von angesiclit /.ii .mgesicht, wie
ein man mit seinem freunde rodt'f. '2 .f/fx.
33, 11; die drey freund Hiob. Wob 2. lt.
at$ anrede: mein friuml, ich ihn dir nicht
vnrccht. MtaUh. 20, 13; freund, wie biütu
ler ein komcn vnd hast doch kein hochaeit"
ich kicid rin? 22, 12: so viel ■^fhn'ihonx.
ieber lien vnd guter freund , habt jr mir
aiisgczwiingen. von den jüden vnd jren
lügen, (1543). niij^
2) geliebter: mein freund ist mir ein
bilschei myrrlicii. hohelied 1 , 13; da ist
die stimme meiiis freunds. 2, S.
3) veneandler: wenn dein bruder verar-
met vnd verkeuJll dir seine habe vnd sein
nehe^id fi L'und liompt zu jm, das ers läse,
so sol ers lösen. '$ Mos. 2.", 25; wo ein
reicher frctindl oilcr nSUlt w.ir. d.i ht-lTcn
die armen freunde oder mUuileui hin, vml
er musle sie freyen. tiacAr. 312'%
PtcimUb, f. mM, vriundiii, vriundinne
{Ben. 3. 4l2'j, ahd. friuntin« friontinna
{Graff i, 786). golh. frijAndi.
1) amica; sprich zur Weisheit, du bist
meine schwesler vnd nenne die itiogheit
deine freundin. spr. 7,4; vnd wenn sie jn
funden hat, nirfi t siejifii freundinnen vnd
nachb;irinnt.ii. Luc. 15,9.
2) geliebte : sihe, meine freundin, du bist
schone. koheHed 1, 1 5 ; wie eine rose vnier
den dürncii , so ist mem freundin vnler den
lüchlern. 2 , 2.
3) tertoandle : das einer seine n.ilie friMin-
din zur ehe ncmen miJge. t on den schlwmeln.
(1530). Dj*; mutter, scbwestcr, wasen
odei* der gleichen nahe freumhn. von den
conciljis vnd kirchen. (1539). Gitj*".
VrcMdleia (freundhn;, it. amicuiiM;
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FREUNDUCH
das sind meine zarien kinder, meine brflder-
lin, mein giililcn fipiinilliii, die rotten pri<;tPr
vnd schwermcr. auff des künig» zu Engel-
iond lesUrschriffl. (1527j. Bij*'; hieraus
«ihel IBM, wi« «ich des berrn neheslen
freundlin tu jhm gelhan lialien* «om «elbmi
hamphoras. Mij''.
Vreindiiell (fninllicli. eyn sermon von
der bereytung sum slerbeH. 1518. aj^
ottt^. 4tr ep. mä §umi§, vom thtiHag.
Hiiij*), eomü, benignus, mhd.
vriiinlÜcli {Ben. 3. 412''), ahd. friunillii
(Graff 3, 785): waren sie jm feiiid vod
kttttdlen jm kein freundlich wort suiprechen.
1 Moi, 87, 4; frenmSieber anblick erfrewel
das hertz. spr. 15, 30; als denn wil ii li
den vtflckern anden« predigen lassen mit
freiindliclicn Uppen. Zeph, 3, 9 ; ein freund-
Kehe junge dirne. J«r. 2, 2; ein freundlich
weih erfrewel jren man. Sir. 26, 16;
danckel dem Herrn , denn er ist freundlicJi.
l chron. 17, 34; lüe liehe ist langmülliijj
vnd freundlich, l Cor. 13, 4 , tca$ L. in
der mukg, der ep. avf de» ernntag fvm-
quagesimac erklärt: es ist gut mit yhr vmh-
gehen , sihet ni lii ^^iwr, mrvdoi niemnnd.
7.eygl sich yedcrman gniwillig mit wurleii,
wercken, geberden, posl. (1528). GGgj*.
InwuIIIcIi. adv, eoarifer, Utende» hetU'
gne: hfltc dich, das mit Jacoli nicht an-
ders denn l'reundheh rc»!« «!. 1 Mos. 31,
29 ; er aher grflssel sie rriiundlu h. 43, 27 ;
ich bitte aber gar demlltiglich vnd frennd-
hch. ermanuuge tum friede. (152&)« Dj*;
{ich bitte) mir das frcttnllteb timortz^hen.
erbieten. firi20). Bij".
Vreindlicltiieil , /. comila$ , benignitas :
die frnebt aber des geistes ist ... gednit,
freiwdligkeil (1522: freundlickcil), gfltig-
keit. Gal. 5, 22; freundligkeii , demut,
sanflUnuL Col, 3, 12, da aber erschien die
freandligkeil nid leutsdigkeit gottes vnsers
beilandes. TiL 3. 4. dktdtrti^ng freund-
hgkeil, wie bei feHigkcil. herrUgkeit u, a.
Frenndrefht, n. verwandlMrhftffsrrrht :
heber keull du meinten ackcr zu Anaihoih,
denn dn hast das neheal frran<b«cbt dasn,
das du jn keufTen soll. Jer. 32, 7. nach
tnosaisrht'm reckir soHlpn dt»' crbgüter in
der familie bleiben, mwtiie nun Jemand
FREVEL
«ein erlfiil oerfcanfe», to haUB der
verwandle den vorkauf ^ demeU t» nieM m
fremde hiinde überging.
I^reund&ckaft, f, mhd. vriunlscliafl {Ben,
3. 412<). oM. friuntsearfGr^/rS» 785).
nach den bedeulungen von freund.
\) amiciiia : »larumli halt irli an zu liphon
vnszor kundHchatU nu\ freunUcrliaHl , ihtz
Lraciaiell vnd sermon euch wollen zu .tchrey-
ben. «en der /imffteyl ejnift ekrielmmen-
sehen. (1521). Aij"; wer iiflnde xudedil,
ilcr macht rreitndschain. tpr. 17, 9; wer
seinen freund sclimehel, der zertrennet die
frenndschall. Sir. 22, 25 ; wisset jr nicht
das der weit frenndscballi gottes feindscbifll
ist? Jac. 4 , 4. oft steht es auch für die
freundschaflsh z iffung, den freundackafts-
dienst: der uian leiste dem weih die schal-
dige frenndschafli {vulg. dd»itum). 1 Ctr,
7,3; abo heist nn ein gut wcrck , das wir
fretindscliain nennen, anff ylir spr.irh harin-
lierlzigkeiL vber das erste buch Mose.
(1327). y ij'*; die pneten schreiben von
einem eyclope Polyphemo, das er dem Vlisse
verhiee'. er widt jm die frcumlschafll ihsi,
(las er zuuor seine gesellen , darnarh jn m-
leUl well fressen, lotder den tcucher.
(1540). Utj': ihr wollet ihr diese nachher'
liehe freunds<^afl thun vnd t2seheflel kom
vnd 24 hafer» leihen, de Wette br. 5, 35S.
2 1 vertmndlschaft : gehe aus deinom vaior-
land vnd von deiner frcundsciialU vnd aus
deines vatershause. 1 Ifos. 12, 1 ; das da
meinen) son ein weih nemesl von meiner
freundsrliain. 24, 40; vnd Estlicr s.i'.'fl jm
nicht an jr voick vnd jre Ireundschalll. httk.
2, 10; ist doch niemand in deiner freund-
schafft der also beisse. £«e. 1 , 6t ; wiMie
person vcrpetcn sind Izii chlichcn ynn der
iieyligen schrifTl Iioyde der freundsclialli vnri
luugschafll. Ittel einep 1522 er$ehtene»eH
schrifl; die förmflnden vnd nehisle freflad-
scIuSt. oh mmm ßr dem «ferhen^Kehm mttge.
(1527). Aiiij'; irli wil die gantze freu; '
«clnifTi veiTon nach meiner idea. vvmschm
hamphoras. (1543). Mj'.
fpcTcl (frenel)« hei jL* m» nM. «kr-
Adiipi, nur m fih<er bed9iHim§, prove^
protervus , tfmerartus : du schlugest yf»n
vüieichl noch ein mal ynss maul« aU frech
712
Digitizc
PRfiVEL
713
FBEVELTUÜRSTIG
vnn«l frcuel dy 1»isl. von ileiR bapstvm *u
Rome. (1520). Eij''; also blind vnil frnuol
smil ilic pApislen, wo sie ibs wfiiiliii Iicylij,'!'
liiuleii , wollen sif pcriK' «Icr licyligt ii clu f
villi fiirbitl griiiiilei). wiääer den nt u:en ab-
gott, (1524). c iij*; ein freueler tmgc
fi JUos. 19, 16; es irctleii freucl zoii^eii aiifT,
die zeihen ini<'li des i<'li nidil schilldig bin.
pt. :{5 , 11; htliUiti inicii fiir den frcu<>ln
leulen. 140, 2; ein frcuel liöW mensch.
140. 12; fireii«! regimenl. Amot 6. 3; dai
er inusic von .seinem frciieln rnrneinen ali-
»Ichen. 2 Marc, f), IS; mit froiirlor tliiii>l
nidderslrehen. buUa cene domini, (1522j.
Cij* ; vnib des gotüs worlt willen , welches
si« mil yhran freueln lestermaul ybl liuhe-
rische lere heyssen. ein Iroslbriefjf an dir
MiUenbf^rger. fir)21i. n ij' : snpridi
aber mal, die gewissen ircy zu hallen int
freuel geseUen vnd erliebten snnden. Nid-
der die hymlischen prupheten. i tr)25).
dij' ; (lii'scr f;f'i>l t'iiii'i IVoiirl l)iil»erey braiK Iii.
vom abfudmai Chriili. il52S). dj'';ahcr
luller vnd freueler folge liab ich nie gchürl,
als dieser geisl macht, efrend, n ij* ; freuele
gewalL von ehesachen. (1530). Hj" ; ich
heisre es <\ps. tcufels bann vnd niflii •^ti\io<
bann, da man die leule bannet mil Ireiielcr
Ihal, ehe sie offeatlich .«berzeugl sind für
der gemeine, vom den tMUtün. ( 1 530).
Jiij*.
mhd. vrevel , vrävcl i Hi-u. 'A , liiii'), ahd.
IVavali {Graff 3 , 823 ). ikber die herieilung
des wertes «. Grimm «Iii. 4 , 171*
frifcl» adv. vermcsteii; vnd isl ganlz
freuel gerpil, so jemand on j^riind der .scbridl
woll brechen m viel heissen als creuuigen
oddertüdlen. vom abendnuU Christi. (152S).
iniii**. gewöhmUther frevelich. 10. tu. «.
Vlfvcly m, protervia, temeritas, mhd. vre-
vel, vrevelf tn. und f. f7ffn. 2, lOO''!, ahd.
fravall f. {tiraff 3, 824 j: aber die erde war
verderbet für goUcs äugen vnd vol freuels.
1 Jfof . 6, 1 1 ; vnd sogen an den frenel, an
densiebenzigsou('ri.l(>riihaai begangen, rieht.
*J, 24 ; frnicl soll man niebl widderslehcn.
vüH weUUeher tberkeyt. (1523). Ej*;meyn
bertt erschriekt myr ym leybe für dem tünti
¥nd freuel des mensdien ynn gttitlicben sachen
dos ander teyl widdtr d. Ayml. jNHjtpftefen.
(152.5 ). Üiii]'' ; vnd wirfsren ein hin, madien
flugs ein gebot vnd arlickel draus aus eige-
ner Itiiirsl. fieii(!l vml iiinl willen, fimridder-
ruff roni ffgefeur. (1530!. Mj* ; fifnel vnd
gewaii. äcudsch catech. {iblii). iiiuy.
fraveler» m. Aomo proeax, mahfiew: ein
freueler locket seinen »ehesten vnd fdret jn
aufl ki'inrn piitfn weg. spr. IG. 29; errettet
«icii licraiiblcn au.s des freuelers band. Jer.
21, 12; soli'he freueler, leslerer vnd jmcher
werden gott ploUtlicb der mal eins erwecken.
der 147. psalm. (1532). Cij^
t^rrvelgfifit, m. isl das niclil oyn vcrdrics-
tich ding von dem frcuel geysl. das ander
ieyl teüMerd. hyml.prophelen. (1525). Bij*.
fWf9\Mkt «du. prolerve, fernere, riM^
'/» r frevellich , mhd. vrevelUchc (Ben. 3,
100*). ahd. frav.nlllcho (draff 3. 824) r vnd
musz ergerlich, freuelich vnd kclzerlicb han-
deln, wer nil an ybren sdilechlen worlten
bcntigt. von dembapstum tu Bome. (1520).
Ilj''; il;i niii >ir niirli von den rnnrfjln olTonf-
lM;h vnd freuelii li eyncn keUer anszgcrunVn.
appellaiion. (1520). Aij* ; sie müssen alle
selche Sprüche faren lassen, daranlT sie bisher
so freuelich gelrolzl haben, vom abendmal
( hn.<iti. (152S). gij''; dainil (mit L'« ftne/)
oüeallich vnd freuelich gebaret seines willens.
von heimlichen vnd gestolenbrieffen. ( 1 529).
Bj'.
PreTellHch.protervi«; essol \vi<';enyder-
man, das dfr niirkeynen dinsf diMii ibnt, szo
er die fi ciicliscb , ketznsch , lugcnhafllige
bulle verachte, tpidder die buUen des end-
ehritts. (1520). Aif.
frevrln , frevel begehen , mhd. vrovrln
(Ben. 3, 401*): leydeU die schrilR nil
solch spalten des buchstabensz vnd gey~
stes, wie Emsser freueh. wff dat «fter«
rhrisUiek buch bocks Emszers. (1521).
Kiij'; wo nbcr jemand an seinem neli(^«:|pn
freuell vnd jn mil lisl erwürget. 2 JWoä. 21,
1 4 ; seine sccie hasset den gottlosen vnd die
gerne frcueln. jpt. 11, 5.
Vmelrünber. m. daneben mügen e. g.
sonst im siiilos, im snaj ndf>r sliiben dennfirh
sich des euangelij hallen in gülles naroen,
md jnen die stifllkircben als ürenelrenbero
bissen mit dem tenid drinnen. Jen. 3, 1Q5*.
FriTclIhäntig, /recMfiftn : freuelttiUrslige,
M
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FREVEXÜCIl
7
14
FRIEDE
vniicrschample vcrsiockle küpfTc. wükr Am
bapstum zu Rom. (1545). Kij'*.
frfrcnllrh. *rtiv fr> v<>!Iirh. dpnn frpv«>n =
frovel : i|.iruuil> isi dei dnll, vierte vnil rünlll
«riikd des pfarrers vodirifdieb and fW»«iilich
gestellet. de WeUe ör. 2, 419: freueiiliche
iiirsi. Eist. 2. 330^
Kr^-rrnlHch, dasselbe, mit misxbräuihlich
tiiiyelreienem i, wie bei eigentlich, llchenl-
licli u. s. w.: ach lieber hcrr gott, wie dUrf-
tttn wir doch so dfintiglish vnd freii«ntlich
in ileinem heiligthmnb handeln. Htdtr. 8*.
Vriedbreeher. fricdehrechcr, m., violator
j»ßrj.«;; \v»n i(t>r scIircyhsUi , frtmipr man, ich
wolle «lea Ii ulbrechern vnnil monier» räum
machen, von den newm Seki$ehm bullen.
(1520). Aiij'; vennaledciet sind die fried-
hrerher. Jen. 8, \V'; vml Mir vn^nrn fiir
.•»iifTnlriscfit' vrnl fneilpliiocher oflenllicii «lai-
gehcn. wider den meuchler zu Dresen.
Biif. (1531). nhA. vridelirilche (ffen. U
242").
Mcdbrtcfcig. rt'heliam er wil ein solch
liertx haben, ilas nieiil vii)iL(li>lh«r. rarhpiri|(,
noch Tridbrechig sey. das 5. 0. vnd 7. cap.
$,M0Ukei, (1532). Zf.
Fridie* (fride), m. pox, mM. vride, gen-
vt iiles (Ben. 3, 404), ahd. frido, fridu (Graff
3. 7*^*^'. auch biü L. , (h'r lange noch friilc
{häufig gekürzl hal) schrieb, bildei die aUe
starke biegung friede, gen. fricdes (friedis,
trMi9)iie reget; m» mtnahrnnftiieenAemt
der gen. friedoftS (x. b* Imc, I, 79 in der
vrslen ausg. des n. lest.; fricdens hnlhen.
von heitnUchen vnd gestolen biieffen. 1529.
Aiij* ; «chon o/ter fbr «MC. frieden : las die
berge den frieden bringen vnter das vnlck.
ps. 72, 3; vnd kein fleisch friden haben
wird. Jer. 12. 12: wer wird denn hingehen
vnd dir frieden erwerben? 15, 5; wer
kan lenger frieden haben, denn sein nacbbar
wil. dar 1 10. jwnlm. (1539). Ciij": sihc-
stu nu schier, du nHMichler, wer ^if sind, die
.infahen kriegen \nil nicht frieden hallen wol-
len 1 wider den meuchler zu Ihesen. ( 1 53 1).
Bit]'', ebeneo der dal. IKeden: von dem (ri»
den VI) 11 ^olt lukben wir droben gehüroi.
ausleg. der ep. rnd mang, vom aduenl.
(152bj. CCc Ö*; sie sind im frieden begra-
ben. Sir. 44. 13. «fl. aMcA^AcnuMÜ M
frieden , mit rrip If Ti.
1) dcnn wer vviJ aus.sjjjeciicii, wasdorhi"!»«'
fride für ein vnaussprcchUch gut ist? diu
mtm Minder awr adlnlew i^nften aolte. (1530).
Fj"; vnd der reiitpc reil hin jm fnlpcirfii vnd
sprach, so sagt der künig *isl> Iritule?' J^-Iin
sprach, was gehet dich der fried an? 2 kön.
9. 18. 19; ehre sey gott in der hOht^vad
friede auff ^en vnd den menschen ein wol-
gefallcn. f.ur. 2. 11: jagf nher nach dm
glanbeii, der lielic. dom l'nede. 2 Tim. 2,
22; der herr des friedes. richi. C, 24; kind
des friedes (1522 t frids). Ine. 10. 6: die
zween tilel gehören eigcnthch Chrisiu zo,
(I.t; pr ist beide ein kdni^' tirr i-r-i «'diiickfii
vnii ilps frids. rber das etsle buch Mose.
(1527). Iii ij'. guade vnd fride (frid. friedj
ynn Christo üt der in L'$ briefen geutShUkk
vorkommende Hngongsgruss.
2) ri>r/)^e . ron wekken der nee. friede
f frieden j abhängt,
a) anbieten: wenn dnfnr eine Stadl machst
sie EU bestreiten« so söhn jr den friede an>
bieten. 5 Jfos. 20. !0. b) anfri< lilon: vml
der k«)nig schicket zu jiien, emen fried«»!!
mit jnen aufzurichten. 1 jtfacc 6, ÖO.
c) geben: ich wil fried geben in ewren
lande. 3 Mos. 26, f> ; meinen frie<le gdie
ich euch. Joh 11.27. dj haben : die gott-
losen haben nicht Iriede. Jes. 57, 21: oii
wir denn sind gerecht worden durch den
glauben« so haben wir friede mit gotL fem.
5, 1 ; habt mit allen menschen friede. 12,
18. e) hallon : meins Imrfren wiin«N<'!! 'n»l
bilie ist, das man frie<lc halte, wamua^e
out. I. HvndacAeti. (1531). Eij' ; ich balle
friede, aber wenn ich Fede» so fabea »e
krieg an. ps. 12U, 7 ; vnd stellelen sich, als
wollen .sie frieden mit jnen Inlt^'n I Macr.
7, 10. f)h&scn: den friede idssp. ich emh.
Jch. 14, 27; wo myr aber frid vom! rof»
nit will gelasssen werden, manuscr. der
bibl. zu Gotha cod. chart. 379. pag-
g) marheri : vnd Jo^iia marhl frieden mit
jnen. Jos. 9, 15; lasst vh.h Ine^e« mit
diesem volck machen. 1 Müee. S« 58.
h) schalTen: er schallet deinen ^.'nnt/rn
riede. ps. 117. 14; aber vns herr wii^iu
friede schallen. Jes. 26, 12. — ij suchen:
«
rRICOEfiAUU
715
FRIEDSAM
suche fricHi; vml jage jm nach. ps. 34. 15 ;
der ausroUcr kompl, da werden sie friede
suchen. Jer. 7,25. — k) verkUudigeu : wie
lieblich sind «ulT den berigen die ftt«se der
boteo, die da flriede verkündigen. Je$» 52« 7.
— l) wünschen : vnib meiner hrüder vn«l
Treunde wil icli dir fheden wuiidsvlieii. p*.
122. S.
3) mi praepanHonm : heir» nu lesscttu
deinen diener im friede faren. Lue, 2, 29;
^'t'lpilct jn .ifior im friiMl'- I f'or. IC, 11: -
vnd du .suh t'.iieit lu doiucii velcri) in i i IVii -
den. 1 JUus. 15, 15; gelic hin um inetlcn.
2 Mo$. 4. 18; liehet lün niil frieden, rieht.
tS, (> ; lassfll sie oiil frieden. JUarc. 11,(>;
d.iiiiinl) >ol iuan die leut mil fridon l.i^M'ri.
grund vnd vrsach. (1520). fiiij' ,' — Itab
ich httoes vergolten, denen «o mich zu friede
liesuten. «ar. jw p«. 7, 5 ; sey nu wider zu
frieden meine seele. ps. 1 IC, 7 ; also schweige
seine muUer :>liUe vnd gah sieh zu fncilen.
Tob. 5, 2U i HO lauge jhr va«er ehe nicht zu
frieden last» soll jhr «luch nicht viel fkvude
vnd ehre von ewer hiirerey hibeu. verma-
nunrj an lUf tp ii^ilichen. (1530). Giij'*.
Kried« liHijiii, m. s. freudebaum.
friedebreilier, m. s. fricdbrecüer.
iriniehnr;;; / arx paeu; wol isU fein
vnd auch not, das man widder die fein<l«>
frstc slinlle vnd schlüsser, «^tilcti liariis(!i
vnd wofl'en habe, aber nichts isU, «>u tuau:»
liieher recbent, da ein für.sl eine friedcburg
bawet, da» wl der lu«l zu frieden hat vnd
frieilen bey den seinen handhabt, der 82.
psalm. fir)30l. Hij''.
I'riedcfirsty fricdlurst. m. princtp* pa-
a$: WS ist ein kind geboren, ein son ist vns
gegfben , welchs herrschalll ist aulT :»eiiier
schulder viid er hci^i wunderbar, rat. ki.illt.
hell, ewig valtr, IViiiltursl (so bei liind-
seilt andere aunyg. haben fi iedefUrsI ). Jes.
9> 6: das heist ein rechter frideherr odder
fridefumt. 4ieep. detprofh.Je»aia, (t52Gj.
Piiij*.
Vriedchurr, m. dumelbit. belaj s. vorher.
Frlcdesklnd, n. kind des friedens : w tnn
der aposlel gras vnd ürid« etwa jnn einem
hause nicht stat noch frideskinder fand » sn
soU sich jr fride widdpr zu jn lenken, war-
nunge an s. L Dewitchen. \ib'ii^. Aiij'.
friedfertig) paci^us : selig sind die fried»
ferligen. Matth. icozuL. in der gtnsse
bemerkt: itie tncdfertigen üad mehr denn
friedsamen . nemlich die den friede machen,
fordern vnd erhalten vnler andern.
Friedförst, m. s. friedcfürsl.
Friedlich (riidlich), <juiettu, pacatus,
mhd, vri.delich {lien. 3, da sandle ich
boten zu Sihon dem kttnige zu Hesbon mit
friedlichen Worten. 5 Mos. 2, 27 ; hie ist
nichts arpjf's , sonilern ryii fridlichc vereyiii-
-iiii^'c '.nd verwiiligung, der proph. Jona,
i l.')2t>). Fj"; wer was stilles vnd iiiedbchs
sehen wUp der darir kejrm kriege zu sehen.
die ep. des proph. Jesaia.{ lb2{i). Uiy - fasten,
nu ss lialtcn vnd liören machen kein friedlich
{ruhig) gewissen. Eisl. 2, Sl*'.
Vriedllchy odn. qmiele, pacifice, mhd. vri-
deltebe (ITen. 3. 40&*')t hab ich bifses ver-
golten, denen so friedbch mit mir lebten. jM.
7, 5; vnd mc «'mpfingen vnd .s|)raclien ein-
ander frieditcli an. 1 Macc. 7, 2U; uuch
iharstu vnuersehanipter bifsewichl dich vnd
deine hhithund schmdckeu, das sie friedlich
handeln \nil nicht kriegen, trider (h nvu uch-
ler zu Drusen. 11531 Riij''; wiltu ein gast
sein . »u itiusiu dich auch friedlich vnd gasl-
lieh halten, ontle^. der ep. vnd tuang. von
ustern. (1544). N5''.
Frlf'd»j»fer. » in der ersten ausg. d^ r fünf
t/iicher Mo.sts luikominende verdeuluchung
von c-iurvs njT , i. 6. 2 Jfo». 20, 24.
3 Ifof . 3*, 9. tpäUr dankopfer (s. d.).
f riedreirh, pacis plenus : es ist vnseglich.
wie geil vnd ktilzcl di»' Icnvrii itzt worden
sind durch diese hidieiche zeit ettlichc iar
daher, der 147. psalm. (1532). Cij\
Friedsan, pacatws, friedliebend, mhd.
vridi sam ( Ben. 3, 400'), ahd. fridus:ini i f!raff
3, 702): Salmiio heisst fncdsnMi oili r fiicd-
hcli. rundgl. iu i thron. 23, ^> ; diese leule
sind friedsam bey vns. 1 Jfoa. 34, 2t ; seid
friedsam, so wird golt der liebe vnd des frie-
des mit euch sein. 2 Cor. 13, 11 ; vnd seid
friedsam mit jncn. 1 Thess. 5, 13; denn
sie legen jre heude an seine friedsamen, ps.
55, 21 ; vnd Senya war ein friedsamer fllrst.
Jer* 51, 59; ein fiidsamor man vnd regenl.
stt»o predigt au ff 1 Thess. 4. (1525). Aiiij";
ich bm eine von den friedsamen vnd trcwcu
00*
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FKibDSTANO
716
FiUSCUHElT
Stedten io Israel. 2 Sam, 20* t9 ; sie leren
an kcynem ort, wie man doch solle der siln-
den los werden , gut gewissen kriegen vnfl
eyn ft ieüsam {zufrieden, rukigi, frölich herlz
zu gou gewyonen. dhw onäer teyl widder
4. AyMl. proptuUH, (1525). Püj«.
Medstind, m.mduetae : weltliche Ittnigu,
fiirslcn vnd herrn , wen» sie sich nWIde pe-
kriegel haben, so machen sie em an- vnud
friedstand etliche jar. Ijscftr. 149''; lassl
vns beten vnd wachen in diesem friedstand.
238".
MerfB, getare , gclasei't e : iiiusle
harl frieren, das alle meiisclieii auil einen
erfroren, dar 147. jMaAn.( 1532). Düij^; ists
Hoch wynler vnd harl gefrürn? das ander
teyl icidderd.hyml. Propheten O'^l')). Ej'';
das eis ist dis jar seer glal gcrrureii. icider
das bapslum zu Rom. (1545). biii]\ ty/. ge-
frieren. — mü r au$ s » imm wiM. vr iesen
(Äen. 3,413'), ahd. friosan ((iraff 3, 82S).
lyrisch) recens, frigidus. mhd. \ri>>cJi f ßm.
3, 407''), ahd. frisc {Graff 6, b62). die
ttffmok^ vnuieher, vgl. Grimm wid. 4,
204.
I i rii>cli, fr'njidus, kühl: er weidet iiiicli
anW einer griliicn a%vcn vnd fdrel mich zum
frisschen wasser. ps. 23, 2 ; wie der birsch
schreiet nach frisehem wasser, so schreiet
meine seele gott zu dir. 42, 2.
2) unverdorben: ;i!^n ist itzl vnser jM.'sli-
lenU hie m Wiiteinhciy alleme ;uis j;e-
:>chmeysse herkuiiten , die iulTl ist gnu lub
noch firisch vnd rein, ob man ßr dem $ter»
ben fliehen müge. (1527). V.ü}\
3) frisch, reren-f .• rriselu! hntter. ohkriegS'
leuie eic. { 1527). Ej"; dis vnser lirol . . .
war noch Crissch , da wir aufzogen zu euch,
nu aber sihe, bt es hart vnd schindicht*
Jos. 9, 12; frische kese (var. weyche kese).
I Sum. 17, 18: er sol weder frissche noch
dürre weinbecr essen. 4 Mos. 6, 3; seile
von frisachem basi, die noch nicht verdorret
sind, rieht. 10, 7 : es mag sein, das er die
narbcn von seinem leiden in benden vnd sei-
teo habe behalten, aber ob sie noch frisch,
offen vnd roll sulien gewesl sein, wie die
maler malen , lasse ich andere tfrtem. «wo
freUgt au/f der kinderlau ff9, (1540). Nj'*;
dazu ist er (Joi^h) ein iunger geselle vnd
frissches geblttts. vber dos ertto buch Mose.
(1527). kkiiij*; doch dilz isl viHeiclit norh
zu frisch (nt'u) vnd vngeborcl dircj an dnt
chrisU. adel. (1520). Jiiij*'; ich liah des ein
frisch gul gedecbluisz. auff det bodu m
leypCatfc onliMrl. (1521). aij*. die IHadie
Ibal ist die eben ersl begangene: dis weib
i^l begriffen anfl* frisi lier i.h.ii im ehehnirli.
Joh. 8, 4 ; diese sind yuij ins^cber Ibal vn-
ter dem auffHirischen hauffen fmden. o(
Megsieule etc. (1527). Bij*.
4) frisch, mulhig, keck: sey nur h\<v\i vnd
vniHM zat^l , wem das evangelion gelten ist.
das ander Icyl wiäüer d. hyml. propheten.
(1525). Aij*; lieben knechte, aeyt firisdi vnd
gelrosl. ob lu ieysleule etc. (1527). Gj" ; da«
er >ie ia keck vnd fn^eh mache aozufahen.
der proph. Sacharja. (1528). Mj"*.
5) frisch, gesund: vnd fand sie beide ge-
sund vnd fHsch« 7o6. 8, 15; gesund vnd
frisch sein isl besser denn gold. 5tr. 30,15:
bille },'i»tl, ihm er vns frisch vnd gesund
lieimbruige. de Welle 6r. 4, 342; wir Mod
Alle, goli lob. ziemlich frisch vnd gesund.
4. 419.
Vrlsrh, udv. rorzugsweise nach der riur-
ten bedeutung des adjeclivs, rüslig, munter,
keck: der konig Hchabeaiu üleig [slieg)irisc\x
auf einen wagen, das er Rohe gen Jerunlen.
1 kSn, 12» 18; ^nd das werek geliet rrisscb
von slatleii viiler jrer band. A'sra 5, 8; lie-
her kerct vieisz an vnd suchet ... das vhr
•
das sciiwerd la iiiidel, dariiacii aull hebelvnd
frisch zu dem ketser Lother einhawett. nn^T
das vbirchristl.buchboektSmgurt. (1521).
Cij*"; si> h.Thl sie hi'rpn evnen pretliger, der
sie lerel stille vnd der uberkeyi gehorsam
seyo, den beysseu sie frisch eiuea fadkS'
schwentser vnd lünlenheuchler. Mtfder d.
hyml. Propheten, (ir>25). Fij"; es were viel
henser, das sie frisch die lieben vetcr ver-
leuckelen. das diese tcorl Christi noch (rst
steKen, (1527). oij''; cssagtsdflrrevndlHfch
eraus. cbend. cij"; wenn keiser Karolu^ \^»•»
nier odder eins fdrsten zu felde isl, dilmire
ein i^lischt r irisch vnd friilicb vnter sein
panier, vom kriege widder d. f. (1529).
Biij^
rrischhelt (frischeil)» f. wridHoi: wo
sie Irnngm^che umd mmgtee §tuk»iüe)
PRISÜHLING
717
FRÖHLICH
eynn mall gefassol werdeoo, xo kreudit die
vorgiOl weyUer vod die frischeit der chrisl-
liclien lere vortirbl« eyH vrieyl i/tr Ouolo-
gen. (1521). Aij".
VrlMlllinf j m. junges schwein: ich billc
auch ganlz demtitig. wo e. f. g. so viel vbrigs
hellen, %voUt>ii mir ein frisschling oder
Schweins kopff scfaeocken. de WelU br.
tt. 217.
mit eiHgeirelentm [ für mhä. vrischiiic
(BeH. 3» 408*).
Frist, f. spalium temporis, mrf$ekübt Ver-
zug : ich wil jiicn frist ^(^hm hundert vnd
zwanzig jar. l Mos. ii, 3 ; wer ein wonhaus
verkcufll in der slad n)auren, der hal ein ganlz
jar frisi dasselbe wider xu Ideen. 3 Mo«. 25.
29 ; \v;ir)ich ich mercks, das jr frist suchet.
Dan. 2, 8 , da gieng f>aniel liin aiilT vm! tiat
den künig , das er jm Irist gehe. 2, 1 b : e.
k. f. g. wolllen ihm doch des korng halben
goKdige Trist md bexahlung stimmeD laMen.
de Wetle hr. 5. 185. — mhd. vrist (Ben.
3. 408h. ahd. Irisl {Graff 3, 834).
Vrislcu, mhd. vrislea {Ben. 3, 40»^). ahd.
fristan {Graff^, 838).
1) servare , erhalti'n: der mich nu yns
drille im hall wiililoi yhren willen vnd vlu i
alle^mcynt; ImHiuni^' lohondig bchalllcn, kaii
wich auch wul leiigvr irisleu. zwey keysur-
Heh gepot. ( 1 524). Aij* ; vnd mein leben so
eine kleine zeit, die ich noch zu l(!lt(!n habe,
also frisle, das wer«» mir eine ewi^c scliamlt'.
2 Macc. 6,25 : lieber herr Dhrisle, IVisl inir
mein leben. Uschr. 2G7''. sich Trislen : sie
glanbeos ie so wenig ah wir» allein das sie
sich rristen ein wenig, eint terieht* { 1 528).
Hij'.
2) sich eines diuges frisleu, eiilhallen:
vnd mus sieh also allein des seuflftsens cnl-
halien vnd fristen. * da« 15. e«j». der ersten
ep. s. Pauli an die Corinther. (1534). Oj''.
Ifristnig, f. dilatio: es gehel aber eben
aolT die fristung der lar, die guU der weit zur
besseruii^' geben hal. bis xar sindflul. vber
Am erste buch Mose. ( 1 527 ). Tiij''.
frllisch, m. gleichviel mit Frilz : « i lossil
sich duncken, er sny nil ein sihlpchlci
Fritzsch. von dem bapslumzu Rome. i 1520;.
flsij^
Iktk (fro)» laelw, mkd, ytt (Ben. 3,
414')> ahd, fru {Graff 3. tdi). aUHbu-
fives fiäetierUt froh «eAeiiil bn L. nicAl vor*
zukommen.
a) Zion hürels vnd isl fro. ps. 97, S;
vnd meine nicrea »ind fro. spr. 23. 16;
mein hertz ist fro vnnd danckl gott. eyn
vrteyl der theologen. (1521). Diij*j — da
Wiiiil ili.T kiiiiij,' st.'cr Tro. Dan (>. 23; da
sii> (las hüreleu wurden sie fro. Marc. 11,
1 1 ; vnd dein valer wird wider sehend vnd
seer fro werden. Tob. 11» 8.
b) mit gen. des gegenständes der freude:
de.s bin ich fro. ps. HO, S; — seine güler
werden andern, das er der nicht fro wird.
Uiob 2Ü, 18 ; wird der suuoeu nicht fro. pred.
6, 5 : sie werden jret einkomens nicht fro
werden. Jer. 12, 13.
f) mit der praep. liber: dein Ik-iIz sey
hl fro vber seinem vuglUck. spr. 24. 17.
d) NWl Hnferireordiiefeai eofs: ich bin fro
vmh ewren willen» das ich nicht da gewesen
bin. Joh. 11,15; Abraham ewer valer ward
fro, das er meinen lag sehen soll. 8. 5('»: da
wurden die jünger fro, das sie Uea iienn
üahen. 20. 20.
fröhlich (Irülich, frolicb), laetus^hilaris.
mhd. Md'Iirli iBen. 3. 4 IS*), ahd, froUh»
frawaHI. <f;,<il[ 3. 797).
1 1 utiKbulir : jauchzet gull nul frülicheoi
sehall. ps.4Tt 2; da« wcre meines herlsen
freud vnd wonnc, ut iiu ich dich mit fröli-
cheiu MMinil«' Inltcii sollte. 63,6; ein fnilich
hprlt luaciil inn frohch angesichl. spr. 15.
1 3 ; eine früliche slad. Jes. 22, 2 ; vnd wil
her aus nemen allen frOüchen gesang. Jer.
25, 10; wenn du gleich des Tf Ircken gell
vimI lifürsl vnd ^ossent yni vnfriede,
kiindle dir alle dem gut nicht so viel schaf-
fen, das du einen frolichen bissen bettest.
der82.jwa(m. (1530). Dj^; daraus siesoviel
iar so manchen frölicben trunck gebrawen.
der m.psalm. ( 1 532). Riij* ; frölich gewis-
seu. ^ttd«cA ca<. (1530). P7^; cuangelion
ist kriechisch vnd heyssl auiT deotsch eyn
frolich botschafn. auj>le(j. der tp.vndeUitMg,
vom oduent. ^]^^'22|■ Vij'; (>in frölirhcr g«--
licr , der gern und freundlich gibt. 2 Cor.
9, 7 ; ich wil niciil eyuem, sondern ein frö-
licher mitteiler sem. dtuteMne eon/ilemtm.
(1530). Aij^
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KHUilLlCH
718
KKOiliNLElCUiNAM
2) praedkath: md solt rieben tage CpÖ-
liuU sein für dem herni. 3 Moi, 23» 40 ;
mein herlJ! ist fnUich in dem herrn. 1 San».
2, 1 ; (las fcld sey frülicli vnd aUes was drauir
isL 1 eftron. 1 7, 32 ; las micb hdren fireude
vnd wonoe, ilas die gebeine frttlidi werdeD,
die du zeschlagen hast. ps. 51, 10; der
keiser war nu frOlicb vnd hoflcl «Jcr ^acllen
gul endschaffl. von den concilijs vnd kir-
eheu, (1539). Kj''; mit essen, irincken, bul-
schalft kann man das bcriz rrölich machen.
hausposl. (Jhena, 1 ")")*»*. 2.')''.
Fröhlich, frohliclieii , adv. lacU-, hilari-
ler, mhd. vrujlichen {lien. 3, 41 5 j: das e.
k. m. solle fKseh vnd frolich anbatten , das
heylige goUs worl ynn llungcruland zufod-
dem. vier IrosH. psalmen. (1526). Aij«;
Christus, vnser herr, slerckc vnd hall euch
bis auir jhcnen. lag, da wir vus, ob goll wii,
frolicben sehen werden, das män kiwder
zur schulen haUen solle. (1530). Aiiij^
l'rohlorken (fruhirki'n ) , juhilare , fsul-
lare gauäio, plaudere: a) das sich nicht
frewen die lOcbler der Philister , das mebt
Arolocken die tUchter der mbeschniuenen
ivulg. ne cxtiltcnt filiac inrircumcisorum).
2 Sam. 1, iU; die wasserslrnme frolocken
(lar. klappen mil henden) \tu\ alle lierge
seien frttlich. p». 98. 8 ; jr ltcrg*> Trolockel
mit jauchUen, der wald vnd alle hcwnic drin-
nen. Jcs. 41.23. Ii] mit persönlichem dü'
lir : lassl VHS dein liiTr i) rrolockcii. ps. 75,
1. c) mil praep.: da wil icli denn uiil mei-
nen henden drob frolocken. Et*eh,2\t 17.
die etymologie VM froldocken, welches
zuerst tnhd., doch nur seilen, vorkommt, ist
noch^ unsicher, während Grimm totb. 4,
229 geneigt ist den zweiten theil des Wortes
vom lecken springen t^ziUeUe», sieM IKel-
gand wlb. I, 370 darin unser locken, des-
sen ahd. form \<>rr]u\v. luclinn suerst die be~
U*:mung: 'mit ßacUer hand klopffe» oder
aftwcftedt* hat.
VrthlMlien» n. JiMhtm, dat verb, tub'
slantivisch: ich wolt jxonie liin flohen mit
dem haiinVü vud mit jncii \vnl! ii zum hause
golles Ulli Irolocken vnd daucken. ps. 42,
5; kompl Ihr sein angesiebt mit frolodten.
100» 2.
FlMhlicknig» A daueUt«: der prophet
nachdem er elliche wunder crsdet bat, macht
er eine Trolockung zu gotL der pr&ph, Bth
bacuc. ( 1 ö'iü). n iiij''.
Vrohndienst (frondicuslj , m. angaria:
das worllio mesa, so von den aposleln her
genomen seheinet, heistauffdireisch sowd
als einen zins odder rroitdienst. summa des
rhrisll. lebens. (1533). Aiiij"; d,is man dein
bapst g^orsam were als mit einem fron-
dienst. vermdmif^ tnm iocrammU, (1530).
Ilij'.
frohne, Dröhne (frone, früne und. mit ab-
(jeicorfenem e, friin). f. dasselbe, mhd. vroD«
{lien. 3, 425' ), kein vrotue: gleich \«icdco
leoten geschieht, die mil fronen vnd «fienstcn
so zu plagl werden, der proph. Uabaeue.
fl'i"2»!i. k iiij''. häufiger mit dem umUiul:
Alan iiichl LenUgvl, vberrumpelt li iht-rz«^
Georg v, Sachsen) den lObliciieu frumen
karfOrsten su Sachsen, wil dareh den selbi>
gen , schier als durch teinoi armen knechl.
sein reuhiscli Toddcirn an mir a(isrirht(*ti, ;ils
scsse der kUrfürsl da zur frün vud dieu^it.
vmh*imHeKmimdg«HQU»Meffen. ( 1 529).
Biij*; aber das ist ein schweer vnd selliani
leihen, das ich sol einrelliglich oder aus ein-
fcltigeni hertzen leihen, nichts dafür zur frön
Legern, wider den wucher zu predigen.
(1540). Ilij* ; vnd machten jnen jr lebensanr
mil allcriey frünen {alte nd. bibel: hane-
dt'ttsfc) ntir drill rdik'. 2 Mos. 1, 14.
tröbnen i fronen), st-rvire: so ffchd nu
hin vnd iVunel. 2 Mus. 5, IS; vod wd euch
erretten von ewrem frönen. 6, 7 ; wie eia
hawr odder lehcnman seinem herrn seinea
geburlioh zins oder dienst ! rinL'cl oMcr
seinem furslcn frünct. summa des christi.
lebens. (1533). Aiiij*.
fMbafitttoa (fronftsten), ßfmtim fnn-
tuor temporum, quatembcrf asten : wie maa
bisher vier weyh odder iVon f ielen bat ge-
halten, das 5. 6. vnd 7. caj>. s. MaUhei.
i 1 532). k iiij'*. «oc. ex fno: dye fier fitee
l'iislen.
Frohuicib (rronkibi, m. corpus Christi,
zumal itn heil. abentUnahl : das fest Acs froo-
leibs hat vnter allen den grostco vnd schön-
sten schein. Hsekr. 250*. glekkMMteni,
aber üblicher ist das folgende.
MnkBMmkmut (fronletdinam)» ai. mhd.
Digitized b^^i^^g^
FROUNLEUTE
719
(runlicham {Ben. 1, 971*): magstn (bapsi)
jtichr gnljpn vnn dem froulcirhnnm Christi,
lienn vriszer capcllan? ffrund vnd mach.
( t520J. hj*;Ia:iz vns des heyligen waren
rrooleichnams ChrbU «n vnsemi letsten ende
nil [»craubl werden, «yn htrlMB form «fe.
{1520) Anij''. vgl. leichiiam.
yr«liBt<!iile, pl. servi: wie die leibeigen
oder fronleule sind im welÜicheD regimenL
vtrwmimg am ioenoMtU, (1537). Biiij^
Frttafftgtj VI. ap&rae servae exactor:
vnd man setzte fronvitgle vlior <;in {die hiri'
der hraeljf die sie mit schweren dienstcn
drucken sollen. 2 Ifof. 1, 11.
freniM; frnMn (trom, frum), mhd. vrom,
getcühnUch\rnm{Ben. 3, 12S' ), ahd. (selten)
frum ((rVa//" 3. (i4 5). die bis zum jähr 1530
ersüUenenen schriflen L.'s, zumal xolche,
4erm heramgabe er «e<i«l bttorgie, gewäh-
ren fastausnahmshs die form rniiniii (rrum};
ändert- hivSt'n si hnn früJit r öf Irr fromm, tcel'
ches in den spaleren schri/leH vorherrscht,
doch begegnet selbst in der bibel v. 1545
»ooh ekUgemal fnim (s. ft. iMO. 2, 25. 20«
20. Joh. 7. 12).
In der bibel übersetz! L, durch Iionmi
die wirter ur\, ntt}^. p'"l$> ^txuogf inleger,
jtMm: Noah war'dn fram man. 1 Jfpt. 6.
9; da BU die knaben gros wurden, ward
E?;nn o'\n jeger vnd ein arkprni.iTi, Jncol» nber
cm froni in.iri. 25, 27; vml linl) f,MHiie froiiio
«liener. ps. lol, (j; iiir war, dieser isl ein
ffomer mensch gewesen. Mme. 23, 47 ; —
der lierr ist gut vnd froro. ps. 25, 8 ; Jo-
seph aber jr man wnr froni. Matth. \, 19;
sie waren aber allo IkmiIo Irom für goll. Luc.
1, ti; vnd der selb mensch war frum vnd
gottltlrchlig. 2, 25 ; ~ der gerechte md
frome nius verlachet sein. Hiob 12, 4 ; frc-
wel euch des Iiprrn vnd seid fr<ilirli jr fr-
rechten, vnd rlitlmet alle jr fromeit. ps. 32.
11; ich bin konien die sUnder zur l)usse zu
raffen vnd nicht die hvmen. M^lk. 9» 1 3.
Nicht anders steht das teort in den übri-
gen srhrifl&n: dns wyr nnfT ilntitsrli '<Min,
das ist eyn frum man, das saget die sclirilll,
dcristiuslus, rechtfertig odder gerecht aiutS'
leg. der ep, vnd euang. vom aduent. ( 1 522).
Fij" ; cinfcltip, aufTebreisch tham, heisset so-
uiel als wir sagen , ein vnschttldiger Inraicr
man, on arg, der'Uiemand schaden noch leid
Ihm. vber das er^te burh Mose. (1527 !. rij'' ;
der mensch wird dariimb from sjenenaet,
wenn er bandelt vnd lebet nach dem gesetze.
MtL U 327**; der bosae geyst wütend ist
auff fnim vnsdmldig leutt. auff das vbir-
christlirh buch borks Emzers. 1 1 7>2 I i. Aij'" ;
nu sagi^ inyr eyn fruiuer lesev. widäer d.
kyml. Propheten. (1525). Gj'*; nusihestu was
nntz ein frnmer rechts kttndiger odder Jurist
tbun kan. das man kinäer MW schulen hal-
ten solle. (1530). Fj*; mnrirhorsirb lesset so
blenden, der ein recht slIkiii tnim weih hat.
dos 5. 6. vmI 7. eap. t. MatlKei, (1532).
Tj''; — weder golt nocli dem keiser das seine
£,'fb(»M. vufl (lorli sH Ii Inüf Ihirnon vnd from
iiinclion. fin strmon auff Matth. 22. fl53rj).
Cj' ; wekben lias recht verurteilt vnd ver-
dampt einra schaick vnd mordbrenner, den
kan der keiser vnd bapsi nicht from sprechen.
tcider //ans Ifor.^f. Cirill). Oiij''; — goll
so frum vnil rcrht ist, das er das los niclil
lest yrren. der proph. Jona. (1526). tj''; es
mtts vnser glaube vnd saerament nicht aulT
der pcrsnn sieben, sie scy from odder biSse.
von der ipinkelmetsf. i \k Itiij': lfm
nu der teuHcl odder int nscb, euiscliakk odder
fromer. eftend. Mj** ; diese wdt taug nicht,
der buhen isl zu viel vnd der fromen »i we*
nig drinnen, der H)\. pxalm. (1534). Sj";
hosten viii! rntiiii«;(('n. auszlt'g dpr fp.
tnd euang. vom aduent. (1522;. Niiij '. auch
ein (Mar, weleib«« ffcnf » wu et eoU, wird
fromm genannt : du bist nicht werd , das du
ein kuhe, esel oder ochse weresl, welche vn-
vernünfTlige Ibicr doch tbun , was sie sollen
Üiua, eine kuhe isl doch from, frisl niclii
sdbs die mOeh , bringet sie nicht vmb, sau-
get Ii [ii(-Jii niis, frist das kalb, so sie Iregt,
nicblselbs, sondern tregl das k.ilh, die milch,
kese vnd butlcr den menschen zu gut. vier
predigten. (1546). Kj^ in semer urtprüng-
Ueken Meutmtg *hrmidibar, nSlMUek* ueht
fromm noch in folgender stelle : gleich wie
dir Inimeln alles nnlhrssen, was die frnincn
bienlin machen, der 1 u i .psalm. ( 1 534). Jj\
die belege zeigen, dost bei L. die hevtefaet
ausschlieszlich geltende bedeutungi deum eo-
i' n v, pius noch nidu enUehieden dimthge-
drungen isU
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FROMHCHEN 720
PRAMIIUCH
KrdninrheB, frönldicii) n. frömmling.
Hcbeinheiliger , „ein mensch . der sich ehr-
bar nuKtt;lU, aber ausschweilenä lebt" {Vii-
mar pasl. lAeof. M. 8» 107): liierattü wird
sich« finden, wns diT bap«t Air ein frömclion
ist. wider das hapstum zu Rom. (1545).
Kiij''; (Ijp pa|»isi(Mi , (Ül- Iriinjirlipn. die kl.
UHlwoi i. (1533). fciiij'' ; wai>!>ieke(£eri:>cli vml
(eulTdisch leren , des geben sie vns schuld,
vnd was wir chrisllich leren, rliUmen sie sich.
ili<» zarlon frömichon. wider den wurher zu
predigen. (1540). Fiiij' ; ja man (indcl frü-
iiiiclieii die reclilen mit den cUern vmb die
gaier. EisL I, 519*.
Krommc^n), rnimmcn, m. utitilas, nutzen,
mild. MiMiif, vrnmc, m. und f. {!ien.3, i29.
43U), ahd. Inima f, (GraffS, 64HJ: da ver-
Kleliel man was schaden vnd frunmen sey. an
die roikertn. ( 1 524). Aiij'' ; bey den ehristen
weis mnii wnl ilio fniolil vnd <!cn rrumen des
Mciitzi^-' /n Ipitk, drr III. psalm. (1530).
iiij'; iiioiuaui k^n Inimcn oddcr schaden
ihiui ,,er sey denn datsa rttwkML von goiL
vnaehvndmUiMni. (1528). Aj^; washatlei
ylir nn zu der zeyl für eyn Trumen? var.
zu Rom. 6, 2 ! ; sie inerokt wie jr handcl fro-
luen Lringcl. spr. 31, Ib; es isl keinem
prediger darum gut vnd linae geben, dass er
scliadeii, soiidot n frommen schalTen solle, de
Welte br. 2, 258 ;
die las man liegen irocr bin,
sie liabens kebien fromcii.
ff^acktrnaget kirehmt, 141.
Vremmrn , rrummen , prodessi- , nutzen :
alszo isl vorpol it'ii /.ii si-Imilcn yn allen gUl-
Lerit dcjv neiislen vmi gejioUeu ilon selben zu
frnmmen. «tfn kuru form etc. (! 520). Aiij* ;
darumb lasst euch weisen durch meine wort,
ila»; wird euch fromeu. friiincii).
weish. 6,27; ich hab es iillcs iiiaclil, es IVo-
HieL aber nichl alles. 1 Cor. 6, 12; was
fromets , das du habe.si golles worl vnd ge-
bot . . . wenn du nicht darnach ihusl? von
der heil, lau ffe. (1535). Nj''. niAd. vromen,
vrumen {Ben. 3, 431*).
I^ramiihelt t f' frömmigkeit : das isl mei-
ner frommheit oder ihorheU schnlil. itWette
*r. 4, 225.
Frönmigkcil ifroim^U ii (Vomikcii, fru-
uiickcyl. ep.i.Pelri gepredigt. 1523. Aiüj^
rrUmiki'ii. d. proph. Sacharja. 1528. Yiiij'i.
f. jusiiiin : pnii rogirel mit rechter fromikeil.
rber das ertle buch Mose, (1527). Gj'; dtc
widiterleuffier Wüllen nicbl dnrch vnd von der
laulTe frum werden, sondern durch jhre Frtt-
migkcil die UiifTe heilig vnd gut machen, der
1 17.p.?(i/»i. (153(1). Jij' ; cht' denn dergiaiii)
kam waren wir Irom , vnier dem gesclz be-
schlossen , aber es war ein schalcks Trooi^-
kcil. tri« das geseiz vnd euangelium zu
untersdu'ideu. (1532). Biüj*. häufiger ist
dafür bei L. das folgende.
FroMmkcitj framkclt (fromkeit, frümkeit
(von äenjäden vnd /reu lägen, 1543. Güij*).
friimkeil) , f. fr ämmigkeil, mhd. vrümec-
heil {Ben. 3, 431"*): «?7o hl vnperechlirkeyl,
dm der mensch nil frum vor gol^ beraubt des
das er haben sd, das isl frnmkeyi vnd guif
werck. ili«t>benjHi«S|walm. (1517). Biiij'*;
ich weil auch, das das worltio justiut, iustiiia.
ynn der schrifll noch nie were yiiris? drntsrlt
auir den lirauch braciit, das es gereciiiu-kcyii
hiesse, denn es hcyst cygcniiich frum vnd
friinikcytt. auszleg. der ep. vnd euang. iet
aduenls. i ir)22). Eij*; er {Paulus) nitlnif-
mant /.um glauben noch frumkcyl gedningeii
haben, das l. 'cap. s. Pauli zunCorinthtm,
(1523). 6iij^; damit der bosibeyt gesleorM
vnd rriin)kcyi [geschützt werde, vm weltli'
eher vherliL'U. (1523). Ciiij* ; nh vpmand
wolle aiiO' seine froiukeil hoclicn. deuäscb
ealedk. (1529). Sij'; bosheil odderfrom-
kdl. da$ 1 5. cop. ier erUm ttf, $, Am//
an die Corinlher. (1534). Niiij*.
Frömmlfln ffriinilin, fromlin), n. teas
frömmchcn: so wirslu sehen vnd tioden.
weldi ein frtfmlin vnd krenllin du bist #»
man kinder sur aebulen Jla{(en solk. ( 1 530).
Dj' ; nii Iiiillr pcpm . vnscr jlzii i- fn i !i'<^r,
die / iricn fromitn. ein sermon auff Mailh.
22. |1535> Cj\ .
ff tomlich (framlicfa), adj. gut, infiUck:
hiu aber g. h.» sso derPfcflmgor dasaiisirieh-
len sali , da.«z er »»ss? mit der tliatt vnnd nil
mit frumlicher zusaguug auszrichte. ongi*
nalbr. v. j. 1517 im ges. archiv :u H'inMv.
N. los. 41.
Vrömmlicb, arfr. jusle, pie: der mich tu
diesem geschein i^cselzl , ^(MtirTi bffeiü aus
zu richten y der hat mich geheissen frwiuhcJi
FRON
721
FAUCUT
vnd eiiiarticb in «liesein wirUbauü leben,
einem gasl gebürt. atulag. der ep. vnd
euang. von o»(frTi. (1544). N 5'' ; also Ifn l
vus Paulus, Wir vor uiUssva glduUeii viiii
darnach frUmlich leben. Eiii» l, 29''; alle
die in Chrislo früniltcb (2 Tim* 3,. 12: ($oU-
selig) leben wollen, die niuaaeik veirfolguii(:
lei(I<Mi. !, ir>4''.
Iruu, iroue, fruhne.
MmMj a. friJhnen.
FrMcb) m. rana: gunst vnd liebe fellel
szo schic-r aiiir den rroscli als auH'tlic ptU |Mii-
(»prichtoort). amletf. disr ep. vnd euuny.
vom chrittag, (1522). Oouij'; wo du dicli
des wegertl, aihe, so wil ich alle deine
grenize luii fröschen plagen. 2 Mos. 8, 2 ;
das der slrom sul von iröschcn wiintnolti.
8, ^ i vud &olleu üt« frische auU dicli vud
auff dein volck kriechen. 8, 4 «. «. «0« «Ite
«rsK» anugg» de« allen te*L habtn hier den
frosch, l'roüctic.
mhd. vrosch, pl. vrosclie und \i'>Mlie
(BtH, 3, 427), ahd. ko&c, pl. fr«)äi:.i \6ta//
3, 61). iunkier herhmft.
Flr4scblcin(rroikchltu), n. ranunculm: «las
ist niclil L'iii scliloclil albcr schlengeliii
fiosr!i!in IVi^Nel. von den leUlen tcvtlen
Uauidji. (^154^/. ^tj" ; druuib gcscbichl yUu
wie dem alten frosch, dem das iuBg fröschlin
Uagl» wie ein grosz ihier ein ochsz were
kuniuien vnti hvitc ;•!!»' rrtf^dilin yu Uxii l'»'-
Irellou. uujl dan vOnchruilich Ouch (tocki
Emszers. (1521). Ciij''.
VfMtf m., friguSt geht, einmal aueh {Jer.
3Ü. 3U) mhd, vrosl (J^en. 3. 414 ). ahd.
iVusl {Graff 3, S29): so lauge die erden
äleliel, sol nicbl aull lidren sanien vnd ernd,
froat vnd hiU. 1 Jfot. S. 22 ; des tages ver-
»chnadil ich für bitze vud deü nacbts für
(rost. 31. 40; zu der zcil wird kein liecht
sein, sondern kelle viul frosl. Such. 1 1, ij.
biidiicli: was das auden», denu dj:> du
dich kall vnd vnlttstig findest zu glenben, tu
dancken vnd zu denckcn an deinen lieben bei-
land ... wo niil willu dich alior widder sol-
vlifM frusl vnd vulusl erwenueu ? lerma-
nung zum »acranmil. (153UJ. Füij'.
ffiMhIy f* /VuelM. mhd, vmht {Ben. 3.
421^, ahd. {seUeni fruhl (Graff 3, 819).
der pL lautet TrUcbie» doch tttgtgnei einige
Ums*, YliaUu^mek.
mal (4 Jfas. 13, 21. heheUed 4, 17. klagt.
4, '.)) der gen. pl. frilcblen, sowil der früelUe
{i.b.b Mos. 1 , 25. 2 Tim. 2, 6 ), aller rriicliie
(iSeh. Ii), i'o), ihrer frUulUe (6tr. U, 2ü).
1) fruebt de« feUn, aeJIcer«, ^iretde:
gleich wie das erdireich keine fruebt bringen
iiui li tragen kan on den saineii. dat n.cap.
Johannis. fl5;iü). U"'J'; ''^ begah sirli,
da» Kam deiu Imirtt upller l>iachl vuu den
frflebten des fddes. 1 Jfo«. 4,3; aeehs jar .
soltu dein Und beseen vud seine frdchte ein-
saiiden. 2 J#o«. 23, 10; es war ein reiciur
mensch, des fold halle wo! getragen, vud er
gedachte bey jm selb» vnd sprach , wa» üoI
ich Üiun T ich hibe nicht da ich meine Trachte
bin samle. Lue. 12> 16. 17; es sey denn
das das vvcilz»'nkuni in die erden fallt; vud
ersterbe, su i)leii)U alleiue. wo oä aber er-
tlirbet, so bringet» viel fracbte. M. 12,24.
2) der kSwme und reften: welcher bawni
nicht gute fruchl bringet, wird abgehawen
vnd iiiv fcwr k'oworllen. Matlh. 10; wei-
ther bavvuj Uiclit gute frücble bringet, wini
abgehawen «. «. «e. liec. 3, 9; gleich wie
der rel>e kau keine fruchl bringen vuu jm
selber, er bleibe denn am weinstuck. Joh.
15,4; welcher jillanizei eintn Weinberg vnd
tdtöel uichl von seiner iruchl? 1 Cor. 9, 7.
3) frachl mm menadken und Ihmn^ fe~
lus, partm: wenn mans hyn vnd her keret»
so sind wir gcschaflen frnolil zu ztMi^mi vnd
lu tragen, vberdas erste buch Mose. (1527).
hhiiij''; die weibliüie ehre gebet bey vn»
vhcr alle lyncht de» letbes. von chesacfte n.
(1530). Siij''; bin ich doch nicht gott, der
dir deines leibcs frilchle nicht geben wd.
1 Moii. 30, 2; weuu sieb uieuuer hadderu
vnd verletstti ein schwanger weih, das jr die
fruchl abgehet. 2 Jfo«. 21, 22; vnd winI
diefnit hl deines leibs segeiien, vnd die früchl
tli iin r kühe vnd die frttchl deiner scbafe.
ö Moi, 7, 13>
4) erzeugnvs ü^erhm^: die biene ist ein
kleins vügelin vnd gibt doch die aUenttsseste
frucht. Sir. 11,3.
5) unfiytnllich und bildlich: l'ruclit de^
munden. «/>r. 12, 14. 13, 2; frucht der lip-
peu. JeM. 57, 19. He^r. 13. 15; sie wird
gerhUmbl werden von den früchten jrer
bende. «jn*. 31*31; sehet zu, ibul recht-
V»l
uiyitized by Google
722
FROH
sdMflim« rruehl <ler busse. Hallig. 3, S ;
«rfallM mil frachten der gerechligkeit. PkiL
1, 1 1 . nutzen, erfolg: wo aber goKes wort
klin>,'el , p«<lipis nicht oii fruclit abp. vom
krieye widder (L T. (1529). Cij''; solche
predigt gehet od frflehle nicht ab«, swo pr»-
digt auf der kinderlauffe. (1540). Ciij*.
Frirhtbar, fruyifer . frurlifer , fprülh.
frw htlrageud , fruchtbringend^ mM. vruhl-
. {Heu. a, 428*).
1) «0» iitr erde: der b«rg goltes ist ein
n-tichlbir berg, ein gros vnd l'nichtbar ge-
hirge. ps. 68, 16; das ein frurhihar l.nid
nichU trug. 107, 34 ; gleich wie der regen
vnii Schnee vom bimel feilet vnd nicht wider
flabin kompl* sondern feuchtet die erden vnd
machet sie fruchtbar. Jes. 55, lU.
2) von gewächten: fruchtbare bewme, da
fm jglicher nach »einer arl fruchl trage.
1 Mo». 1, U ; dein. weih wird sein wie ein
fruchtbar weinstork vwh dein haus hernmb.
ps. 128,
aj vorn tnensi heH: seid iVuciilbarviui meh-
ret euch >ii«t fiiliel diu erden. \Mos. 1,28;
da aber der herr sähe» das Lea Ynwenl war»
uiacht er sie fruchtbar vnd Rahd vnfrucht-
b.if. 29, 31.
4J goll hat vns viel guts getlian vnd vom
himel regen vnd fruchtbare zeitung {lempora
fneüftra) gegeben. e^MUgnth, 14, 17.
5) das fruchtbar (nMiMkfmgtndt) , edle
ImitIiIm \\m romanislPM von f.pyptzick. von
d^m bapsium zu Home, (152U^ Bj'*.
6) bildüdk: das jr wandelt wirdiglich den
herm lu idlem gefallen vnd fruclitbar seid in
allen g'Uen werckon. Col. I, 10.
I^rnchtbarlich , adv. saluiarilfr , nutz-
bringend t wui ntUien: man ziehe denn die
ieute aulT» so nach vns konien sollen, vnd ynn
vnser anipt vnd werk Iretten, auff das sie
aut li yliie kiniliT friirlilliailicfi (tat. ed. Iicnc
jr ';;ilnianter) erziflifii. üeud.sch caifch.
(l^lii). 2 5"; iho suUen wn die projdieten
vns natae machen» so werden sie fruchtbar-
lieh gclfsiii. vorr,9Uf die Propheten. Bind'
ifil 7. 337; Jona so fruclitbarlich |>redigel
bcy den lieiden. 7, 405; ich weiN aber, das
dis den pa|)i!jten vherau.s misfallcn vnd sie
verdriessen wird» da frag ich nichla nach,
wenn ich nur den armen gewissen damit
nulzbarlich vnd fmehlharlich «Uenen kdndc.
Jen. 2, 31' ; fttrwar ich wollt mit gotüichcr
hulfl* mein lare frUchlparlieher gehandelt
haben, manuscr. der Ml, xn Gotha , eoi.
Chart. 379, j^o^. 9.
Frichlereicb, tM m früdum: m den
ist. das euangelinm auch frttcbtenach. BiA.
I'ruchtleitt (frUchilm i , n. bÖ$er mensck:
das müchl den bapst, das llorcnlzi&ch frUcbt-
lin , frfflidi machen* ein htioff on den tor*
din9l erfiMsiAojf. (1530). Bij"; ih- wir
sehen was die verbItMi'!(i>n fiir Inh liilin
sind, von den jitden vnd jreti lügen. H 543).
Niij''; ewcr frUchlün vod kreutUn zu Halle
hat nu ausgeheachelt. Jen. 6, 171*.
Frübi IMhC) adf. L. frOe, mhd. vnjowid
viif^jc (Ben. 3, 433. 434), ahi. fruo»fri
\irraff'St 655).
1 ) dteiifOp «Mie» m im ertleii taftt'
«eil: a) frde, wen» liecht wird. Ifidk. 3,
1 : vfid k-inirn zum gnlio .m oinera sa?)-
bather scer IrUe, da die sonne auflgieog.
Jfarc. 16, 2 ; vud Josua macht sicli frile auf.
Joe. 8, 1 ; vnd (5omti«i wmI Soul) stunden
fhic niiir. 1 .Vrir/i. M, 26; es ist vmb soasL
das jr Irilo .luffstehet vnd hernarh l.ing sjliet.
p*. 1 27, 2 ; Ihaw der früe feilet. Uos. 1 3. 1 ;
b ) oft in verbindva^ mit utoi^en : Abraham
aber macht steh des morgens frtie auf. 1 Uns.
19, 27 : da sititul Abimeicch des morgens frile
aulT. 2o, 8 : a i Ii denen, die des morgens fnle
aulT sind, des .sautfens sich xu vlei»sigen. Jes.
5» 11 «. öfter oimA ohne orfikef mortem
frde oder frOe morgens, mtek frtte atorgen:
so stehet jr morgens frfie aulT vnd ziehet ewr
Strasse. 1 Mos. 19, 2; da war der künig
morgens früc auif, vor tag. 1 ifocc. 6. 33;
das der ktfnig Israel frfle morgen« vateigdic.
Ho». 10. 15; vnd da sie früe morgen den
liprt; fiinnii gi«'ng. Jud. 10, 12; vml iiri«- •
(lipct jitcn von l'nii' morgen an Ins an den
abend, aposl. ytsch. 28, 23. anders mor*
gen frae -» m 4ar erale» $eU de$ Metern
taget : vnd der herr sprach zu Mose , mach
frfle anfr vm'I iritt fiir Pharao.
2 Mui. S, 20. 9, 13; so mach dtcit nu mor-
gen frue aufl. 1 JSam. 29, lu. e6eiuo heule
früh '^i» der morgental de$ gegentpäni-
gem läget: ich l»be heitle frfih von «< fc* f>
Digrtized byJ5,QpgIe
*
FRÜHE
723
FUCUSIIECUT
g. das reich g«8ch«icfc empfaogen. i$ W0IU
br. 5, 767. c) früh und spät fspal): er(der
landmann^ miiss spal vnd frUe «ien kilcn fiil-
ler geben. Sir. 38, 27 ; also auch die lischcr
vBd zimmerieule , . . nttsieo frfl« md spat
dran sein, das lie es volenden. v. 28.
2) in der ersten zeit des jahres: irli
lieissc sie .scliückelfesl , da jcriich der osler-
Uig Ulli .seiueu anhangenden feslcn sich en-
derl, jUl friic, jlzt spat ins jar kompl. von
den coHcilijt vnd kirchen. (1539). Lij*.
3) übt'rhaupt beizeiten, bald: Ullk vns
früß iQil tJ( iiier gnade, ps. 90, 14 ; las mich
frUe hürcn deine guadc. 113, S.
4) SU frflhM«or der seif: er (derafoiUl
Awiltf) nennet sich aber mit verblümcten
wnripn eine vrizoiiige geliurl, das ist ein
kind das zu frU i^ehurn ist, ehe es gar vülhg
vnd reiff ist. da« 1 5. eap. der erslen ep. s.
PauH im die CorintKer. (1534). Pij*.
Frohe (frUe), f. die erste morgenxeit: vnd
niachlen sich in der früe aulT, das sie ztitn
beer der Syrer keoieu. 2 kön. 7, 5; vnd
flohen in der frfle. v, 7*
Mhgehety n. morgengtbel: Hahnet eines
tags soiii fr(I<! gcl»cl im psaimcn sprach, »«r-
legvTifj dRs aicoran. (1512). üiij*.
Frübling (frülingj, m. l ) als bezeichnxtng
der anf den wwUer MunaehMl folgenden Jah-
reszeit kommt doi u^orl bei L. , obwohl im
16.^ schon gan: geläufig , mir einmal in
der hauspost. vor: im IriUiii^', wenn der
Winter jtzl sulaulTliuren. fuiusposl. \ iVillenb.
1 545) i0jRlcrlei< 6". «onti gebraiteht l, da*
fU/r da* ältere lenz is. d.}.
2) ein frii^ imjnhrc gehornesjungp : wenn
alter licr laultl der frtiehnge hcrdc war, legte
er diese stehe in die rinnen für die äugen der
heide, das sie vber den stehen empfieagen,
aber in der spetlingcr laulTi leget er sie nicht
hinein, also wurden die spellingcdos Lahaus,
aller die rriielittge des Jacobs. 1 Mos. 30,
4i. 42; de» gleichen opfTett auch Habel von
seiner narang» nemlicb den schaffen vnd son-
derlich von (Ion f'rstliiigi''n oddcr fnlelingen.
vber das erste bucU Mose. (1527). Pj'.
Frnhmcsse (true messe), /. die messe, die
ffÜk morgen» günen wird: vnd habe des
moiKens die Irae messe den nennen unisse
halten, von der tain/kclaieMe. (1533). fiij*;
es scy hohe messe odder frtte messe, odder
wie sie magen ^Mncniun sein, so sind es
wlnckHmcsst'ti. ebend. Min'
Frühregen (früercgen), m. ui der m Pa-
lätUna vm der hiEm hälfle de« ocloter«
bit im die ereu de» deemhen faUende regen,
der gegensatz ist der im merz und april fal-
lende H|iatregen: so wil ich ewriii lande regen
gehen zu seiner zeit, früeregen vn«! spalre-
gcn. 5 Jfo«. 11, 14: frUregcn (m L*« ma-
nu^cr. steht früeregen) vnd spatregon. Jer*
r., 24. Joel 2, 23.
Frtihstondr, /. hora matutina, mnrgen-
stunde : aber versehen ist das best im spiel
(sagt man) vnd gebOrel ein Dauid dasn, der
SU wacker vnd scharlT sey, ia er nius sooder-
licli iTlciiclilft sein , das er die friiesttmdc
merck«-, Mtd des ia!>iei> diifang erkenne, vnd
flu(js denn die eyer des vnzifcrs iui neste,
ehe die mittags sonne rauppen draus macht,
vertilge, sonst, wo sie dio frurslundc ver-
«■■fMair*-!! , vv(M(lcn jnen ilic lieinlel zu dicke
vud zu gros, der 101. psalm. 11^34). Sij*.
Frnmm, fmmMei, frarakcil, frnmm-
UAf «. fromm, frommen, fhimmkeil,
fromTnlirli.
Fucbs, m. vulpes, mhd. vuhs (Ben, ^,
360'-). ahd. fubs {Graff 3, 431).
1 ) da« bdsatnUe rmibUiier: vnd Simeon
gieng hin vnd licng drey hundert fflchse.
rieht. 15,4; las sie nur bauen, wenn fnrhse
hm aiilT ztijren, die znrissen wol jrc steinerne
liiauren. AV/t. 4,3; sie werden ins schwerl
fallen vnd den füchsen zu teil werden p»,
63, 11.
2) von einem listigen, schlauen, verschla-
genen menschen: gehet hin vnd saget dem-
selben fuchs {der könig UerodeeAiaifae ist
gemdni). Im» 13, 32; der bapsl ist cttvas
furcht>am, hält hinter dem berge vnd deckt
den fiuli<. tischr. 254''.
Fnchsisch (fUchsiscb), in folgender stelle
«. 9. a. AeHcMerMCih, /aboh: welcbs gew is-
lieh nur falsche, fuchsische (Jen. 8, 274*:
fü«"hsis( lie I Itiisse sein wiinlc. ankurfursten
zu Sachsen. (1545). Aij'\ rnn der busze
des gefangenen herzogs i . braunschweig.
FttiisrCf ht| n. 'd<t« hetakUn wU der eig'
nen haut, indem diese abgezogen wird, wie
es beim fnchte geschieht (Weignnd bei
91*
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FUCHSSCHWANZ 724 FdDER
Grimm wffr. 4, 350) : vnd wo er solches {der
baptt dM ferambte j|wQ nicht zu bezalen
nnrli rn rr?5t'ittrn liftlo, (Ins mnii mit jm vnil
allen canlinolm vn-i j:ant7f«m linfn ilos rnchs-
rcchl spickHe, die ham vber «lie kopR'»' stroif-
fele md also mit der haut besden lerete.
tvufor das bapHum m Rom. (1545). Yiiq''.
f ichsHchwnnr , rnuda rulpina • A(*r (r^c\
\\\\ schlcge liahcii viul der |>ofel wil mit gt»-
wall regirl seyn , das vviistc goll wol , da-
romb gab er der Oberkeyt m<^t eynen fnchs-
schwantz, sondern eyn schwcrd ynndichand.
ein sendbrieff von dem Aarf*«n büchlein.
(1525). cij*. häufig bitdlicii fiir geUnde
strafe: alM ivenn er igou) siralTt, soHen wir
wiiwen , daii e« nur ein nichsschwanlz 'wU
donn es wird vn>i niihl der hunderte Ipyl
vergnltm, wio wir wol verdienten, auslrg.
der zehen gepol. (152S). fiS"; ey lieb«?r,
CS ist nicht» den itterhen. e« iftt allein ein
velerlirhe rnle, es ist nicht torp, hu i$t der
fnrhsschwanlz. dax xchnm confUemini .
(l.'S!^Oi. Kiij*; es mmhlo jimanil wol gorn
durhen . das sie der blitz vnd donner er-
schlage .... aber * Atn sind eitel fachtn
scinventze, vnd gnti isi langest zunorkomcn
vnil lint sip Miit vii'l '^•r-'U'^or plage gestrafft.
tcider das hapstum zu Rom. (1545). Fij^;
mit fbcbsschwentsen vhirweddeln , sehr ge-
Utkd «8dlf^f«ii. anuUg, 4er tp. xmd tfMM§,
vom ehristag. ( ! T» 2 2 ) . ii n n iiij''.
fichssfbwanieln , heucheln : also halu n
sie jlzt aber ein ranck erdacht von der gan-
zen kirchen reformation , wie dis hflchlin
fncbüschwentzeli, aulTdas, so man solcher
Idprn f;I.iiib''l . hiiifiirf koins fonciliums not
sei. raUchlni} eim awtschus. i 1 5?1Hi.
Fnchsscbwänicn, dasselbe: mulwilhgtich
hencheln vnd fnchsschwentien. titefcr. 129".
f HchsHcbwlMitfl, n.ktvehlerisrh*' schnuH-
r.helei: siehp nnr die verzwcMH-lffri Im-
b»>n an , wie sn* nnt fuchsschweiilzcn die
kirchen rcfonnirn. wo es den bapst vnd
cartlinete trillt, dsi geben sie dem bapst alles,
»nd hat weder Itapst noch cardinal nie
nichts bitses gelhan. ratschlag eins aus-
schus. (153S). Atiij''; den hund verdros
dss gltick vbel, aber viel mehr, das der
r*l«rhe rnchs mit seinem ftichsschwentzen
den baulTen also narrete. EM. U 422%
Nchaedir&iiMr j m. fteneMer, sdmukk-
ler: so bald sie hiSrcn eyncn [irediger. der
sio Icrft »itillo \n(l der ohcrkrvi pohonum
Sayn , d^^n licyssrn sie frisch f yti<'n fuchs-
schwenlzer vnd furslenhcuchler. widder^
hymL Propheten. (1525), Ffj'.
FackssehwintIclMi n. dim. von fuchs-
srliwnnz , im sinne rnn gelinder straft: Hn<
er nn gefangen vnd aus seinem furstenlhum
geslossen, sol er nicht deuten, das csseydie
rechte slaiipe, so er verdienet, sondere ein
fuchsschwcntsliQ» damit er senberiich
gni''li'^'!i('h vermanrt i«l zur hiisse. mdM
kur(üri>ten zu Sachsen. (1515). Ciij*.
Fieker^ m, em kttufmann, befowdw» rfa
HrrotxlUbidler, öfter auch mit ier 9Mm
nebendeutung von Wucherer: hie musl man
wfrlich auch den fiickern vnd ih-r gTt'y('li*^n
{nichl geistlichen xcie bei Grimm nacA
et'neni tutdUkucke) geselschafflen ein sawm
ynsz maul legen, an den ehrisUichen aiel
(1520). Miiij"; es {goU) ist oin ;,'iiicr kyif-
man vnd gnediger hendler. der vns leben »mli
tod, gercchtigkeil vmh sünde verkeuOl, vnd
dafnr eine kranekheit oder two eins augea*
blicks lange zur zinse auflieget, zum zengnis
(fas or nnlftMl'^r ^'ilil vnd rreiiiidlirfi(^r [»nr^cl.
dcini tUe lurket vnd liendler auil erden Ihun-
Jen. 6» 292*; er {galt) ist nicht ein kremer
noch fttcker. ßM, 2, 45*; das wissen die
fucker vnd franckfiirtische messen wol , wir
wir das vnsere vernarren vnd versckleildem.
iwcAr. 429*. rgl. auch focker.
faier (fudder), ii. vefcoe, wagenladuH§.
wa^enloef, mhi, vooder (Ben. 3, 443*). nUL
fiiodor {Haupt r^ßl"): mit fiidder vol
schiiinrli wiMi vl>prs(lirit. dait nnd*r teifl
Widder ä. hymi. p rophelen . ( I ."> 2 5 ). Dij' ;
da vberschmten wir yhn mit ganlirn Mtn
Scheltwort, der 112. psalm. i I :.2fi). dß':
»*ini tninrkt''n man sol .mrli ein fiiddrr h«w
aus ilem weg« gehen {sprichworl t. derpropk.
Habaeuc. (1526). raj*; eyra truncken b>m
soll eyn fndder baw weichen, eraiaawiy
zum fride. ( 1 525), Aüii^ «dlMiaf erscheint
auch die nd. form fodd»'r- n'it "r"-<i(»n M"
der vol Vertrustung, nuff des konigt *•
j^nj^eOand Itetenehriß, (1527). Aiiy^. dw
gemlM$(she s des naäM^enäfn «oM. ^
^efnel noch m fi^imim tMtem: vnd «eis
FUG
725 FUGLICH
nicht wie viel Tudder mosts sie bereit dem
hefligen gebt lieben ausgesolTen. auclfly. der
evang. von ostem etc. (1527). iler nu
aus der neyge k.in fuddcr weins machen.
der prophet Sacharja. (1528). Nj**.
Feg, m. jus, reeJk<* des er keinen fug, gc-
wah noch rechl hat. von dem bapstum su
Rome. fl520 i. Eiij" ; <'r leret vns damit, das
cyii ygiichcr chmlen «len bapst viind vbirsleii
filraiten soll vnnd schuldig ist, schwcyg denn
des ertic mit fng odder madit beben soll.
ausleg. der ep. rnd euang. vom chrislag elc.
(I 522). Zij**: denn die weil sie sich aus allen
pflichten vnd rirhtpn perogen haben, ist kein
ding, das ylui fürkoinpl. das sie auch uicbl
freeblich vnd lllralig wegen dOHTen , wo sie
nnc rewn md füg haben, ausleg. der ep.
vnd euang. vom nduent. (1028). Qqiij'';
sonst mag er klug sem, ieren, singen, lesen,
denten, da ers recht vnd fug hat. von den
«eMetdbem. (1532). Biüj^; es wird sich
freilirh fragen, ob wir hierin recht vnd fug
gehabt haben, exempel einen recktnx bi-
, schofl zu teeihen. {XbMl,). Aiij'' ; getrost an-
halten mit fug vnd vnfug. oerNinmii^ sum
Moanmeni. (1530). Aiiij^ ^ ndtd. vnoc
{Ben nv).
Fuge, f. dasselbe: «r hat solch rixldnus
nicht reciilnoch fuge vnd sündiget witler goll
vnd den heiligen geist. Jen* 6. t*. mM.
vuoge (Ben. 3, 439').
Fngen, fü^en, mhd. vnegen (Ben. 3,44 r i,
ahd. fuogan, fuokan (Graff 3, 421), ge-
braucht L. •
1. tr^ntiiiv in, fotgendenbeimihmgen:
1) eng, tcohlanschlieszend mit einander
rn-hinden: fdnfTe [leppiche) soltii an ein-
ander fugen. 2 Mos, 26. 9 : vml soll au
einen jj^ichen leppich funfl'zig sebleufflin
machen an jren orten , des sie an einander
hey d^n onden frofflgoi wordon. 2G, 10;
aber wir lia\v«'lon die iiiaurcn vnd fiigctcii
sie gantr. an einander bis an die halbe hohe.
Ntk, 4. 6: vnd war alles artig in einander
gefttgl. Ezech. 41,21; darümb mustu auch
dts »lürk lassen pclipii iliirrh alle gebot, als
die Scheie odder bügel ym kranU , das end
' vnd anfang xuhaufic (susammen) füge vnd
alle zosamen hdte* ienitcheated^, (1529).
llig^ noA tSmm kelcf «. wiler breuen.
2) jttkenMieii macAem soMefcen : die weyl
aber die not vnnd golt (es) sto füget. ori|^
nalbr, v.j. 1 M9 m der herz. bibl. zu Gotha
cod. Chart. 379 fol. 2 hhrher gehört aueh
die bei L. öfter vorkommende formel zu
wissen fdgen. Iinndl Ihm, nHflhetbn: ich
Nartinus Luther, genant doclor der heiligen
scbrilTl, aiignstiiKM- f zu Wiltctiil^erg, fnp ni<'
niglich IzM n'isscn . das/, u. s. tr. umrumb
der bapsls bucher terprant. (1520). Aj**;
darumb fug ich efg zu wissen «. «. te. de
Welte br. 6, 209: ich fuge e. k. f.g..vnter-
Iheniglich zu wi-^'^'^n. 6, 258 ; ewr gnaden
vnd obrnfeslcn lugen wir xu wissen. 5,660«
II. reflexiv in den bedeuiungen:
1) «lek! seMeften, foitend eeCn: dramb
fuget sich der tlreyer sprucb keiner tzur ge-
walt dos bapsls v[)ir di»* pnntz Christenheit.
von dem bapslum zu home. (1520). Fij*".
ttmch unpmr^iUMi: es fügt sich nicht, passl,
eelWefti iSeh »jokf , iddu nn^enieef en : sio
wirt sichs nit fugen, das wir ein guil werck
odder vordienst sollen dransz (aus dermesse)
machen, eynsermon von dem h. lest. (1520).
Bilij** ; es fdget sich nicht* das wir dein bapst
seine knecht, sein volck, ja seme buhen vnd
liiirnn ncercn. Jen. 1, 2S1".
2 ) sich icnhiti begeben : sich wieder f,'«'n
Wittenberg zu fügen, de Wette br. 3, 452 ;
als ich auch on e c g rat wissen vnd wil>
len mich erstlich gen VViitemberg aulTineyn
eUenleur widdenimh gefugt habf ftriginalbr.
V. j. 1 523 im ges. archiv zu Weimar. O
pag. 74 FF. 2.
Plggt> f. HdU woM fUf Alge in fügender
sielle: wollet bey den herrn Nürnberg guter
fn'_'L'f «f'Vfi (fit*- ije^riiijenheit haben zu bC'
wirken) . dasz er ins liindlihaus moehl ver-
sehen werden, de Wette kr. 5, 402.
Fugll^, figlich, aij. passend, angemet'
scn : '^\eWh wie kh \on der taulT gesagt,
das (dasz ^ f"^ rntflidier were ynsz wasser tzu
tauchen, dau da uiil begisseu vmb der geutze
vnd volkommenheyt willen des leycbens.
etn sermon von dem hochirirdSffen Sacra-
menl. (1519). aij'; \nd wie wol! solrhs
oplfer auch aussen der niesz geschieht vnd
geschehen sol, denn es nit nOtlich vnd we-
ssenUeh sur mess gehört, wie gesagt ist, sio
ist» doch köstlicher» fn^cber« stercker vnd
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FUüUUl
726
FÜHLEN
auch attgeubetiMr, wo es mil dem hauffen
vnd in der samliin^' ^'lm liichl. eyn sermon
VOH dem n. le.<it. i ir)2lt). Cij' ; sinidor idfr
valer) isi üchuliiig licui kirid eiiu'u (mann
IHT «Äe) III geben , der iliRi gut vad ruglich
Mi f oder sieb versehe . das« er ihni fiBglich
sei. de Wtite 6r. 2,517 ; was iii;ui kan füg-
liclicr weise vnd dun Ii miiul der ( iciiinr
ausrichteu, sol uaa oit hl veraciileii. aud^y.
dw ap. vn4 euanf. wm uitMU ele, ( ] 52S).
Oo üg*.
Vigllch . füglich, adv. 1) peusend, an-
gemessen, geeiffnel: damit wir das sacramenl
fuglicli viid eiiriich liandeln indgen. eyu ser-
mon von dem «. leai. (1520). Cij"; vnd er
[Judas) auchele, wie er jn (Janun) fOglicb
[vulg. opportune) verrhictc Marc. 14, II ;
.ilsf) redet liie sciinllt juw viel föglicluT von
thrislu «liuin wir. puH. (152S). Siiij''.
2) zusagend, bequem: was gebricht iUl
Maria vnd Joseph, ob sie zu der zcyi nidii
rawiii halten eine nnclit fiij^licli /u chlairen?
ausleg. der ep. vnd euang. vom uduent etc.
(1528). üiiij'-.
3) mit reckt, «tf mtläniigktit: so denn
solche vnlregliche VDfdge alle geschehen vn-
ler dem naruen gottes vnd s. Peler . . . sind
wir für war schuldig .so viel wir luügen fttg-
iich widerausleben. Jen. 1, 2Sl*.
KUm (falen, fulen), mM. vflclen (Btn.
3, 134^;, doch nur auf MUteideutschtand
beschränkl, tpo das teort vielen lauld nhil.
fuolaii, fualan {G raff 3, 476). so yi luufiy
das laori awh jeUtt in der eekrißspracKe
ül, 90 sah eieh doeh der 1523 an Batet
erschienene nnchdrucJ: von L's übrrsetzung
des n. lest, genöthigl , dasselbe als ein un-
bekannles durch enidiudcn su erklären, auch
Sehmelter 1, 525 (2. autg, 7t0) wird
das wort als weit wdnder t'o/AailMieik afi
die gleiehb''(ieutpnden empfinden , ^pun-rt,
j^iL'ifen bezeuhnel. L. fjehrauchl es häu/iy
und zicar, wie es sein Ursprung {worüber
man Grimm vHb. 4, 406 naektdte) fet"
dert,
I. Irausitiv in den bedentuntjen :
i) betasten, begreifen, Oerührcn, iumal
(mA 4er kand. den finyem) prüfend oder
fon^end berühren: das (doaa) sie allerley
lallen der lieiden tm gattar hallen» wdcher
ntigca nicht sehen, noch jre naacn InA ho-
len , noch die uhrcn hüren » noch die finger
III jrcii hcnden fülcn kOnoen. weish. 15,
15. mi'f beigesetztem aee.: isfhel meine liende
Viid tiieiue (ü&im, ich inus selber, füicl(t'N^
palpatd) mich vnd sehet, denn ein geisl bat
nicht fleisch vnd bein, wie jr sehet, daa ich
halte. iAtr. 24, 'M).
2) wahrnehmen , empfinden , ,,erfaiuen,
inne werden*' {randgl. zu rieht. S, 16).
a) tn firi§e ämeewU^er, kSrperUtAer «in-
tcirkungen : gütler , die weder sehen , noch
hüren, noch Tfllcn. Dan. 5, 23 ; inil ernsten
.<ichk'geii , ciie mau fület. spr. 20, 30 ; M
kloppen (klopfen) mich, aber ich HHe es
nichl. 23,35; vnd da Ephraim seine kranck-
heil vnd Juda seine wunden fillel. Ho», h,
13; ein sprunck vber cynen llüciieu ström,
da man auU beyden seyllen eyn gewissen
grond vnd vfer sihet vnd fnlet* ilsr prepk
Jona. (1526). Fiij''; Jona schlefTl aber die-
weyl \nden \ w tiif! vnd fulel aolcb vage^
willer iiiebl. ebend. Eij".
bj von der innem, geistigen emp findung:
a) mit dem otjeet im ace.: denn wo jnsn
der morgen kompt, isls jnen wie ein finstar-
nis , fli'Tiii fület das schrecken der Hnster-
nis. iiwb 24, 17; also fulel das gewissen
eylel vngesium von golts zom vnd tod. der
froph,J4ma, (1526). Fiiij^; IBlaatu keine
sundc nicht, so bislu gewißlich jnn sunden
gar tod. vermanum/ zum .^nrrament. (1 537 1.
Giiij*. ß) nUt einem abhängigen satse : weil er
nu fülel, daa er in Woniüia so mit aehandea
bestund «nd noch jner ein ganch sein mus,
hm er synl der zeit her mit viel IjucIk rn
widdeniiiili elirc erlangen wollen, die kl.
anlwort. (ibli3i. Gj*'; idi fühle, das eme
kram von mir gegangen isL laic. 8, 46.
auch kann nach fdhlen der acc. es sttken
und hierauf erst th-r satz mit davz falgen:
vnd sie fülets {fühlele es), das sie %oti jier
plage war gesund worden. Marc. 5, 29.
II. r^lesteee sich fühlen afcM nnr «an
der innerlichen Wahrnehmung.
! es fühlt sich: .so f'il'M "-h ^M'Iiyro
gewissen, das alles vnglück, vos vberfdlel,
sey goUs som. der proph. Jarno. (1536).
Hj'.
2) der atnn wird dtreh atn pmHeip oder
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FÜHLEN
727
FCHBEN
em oAJ. näher bestimmt: es schnüret ein
Nrigfhorles Iciticn ein mensch gnrsoor. Iis
er sich sol fttlen nlsn ausge-^chehit. daa
schöne con^emini. (1530). lliij'j vnd .sich
»elb« so firam Mtn, das sie sich nicht dttrlT-
U'u riirrliifM). an« fr«d^ vom ««r/omm
schuf. (1533). Kiiij".
f ubleBj ». der tübstanUvisch yeielsle inf.
def vofigm-vt^umz «olch fillen*.. kan
nieiii.-in<l schad«n. «bwlidh colcefc. (1&29).
Siii]**; rich(e vn«l vrleilc nichl nach ileinem
fühlen, sondern nach gOUei wort. füc^.
260".
ViliK, f. iMcfio, faduit mM. vuore (Ben.
3, 263 ). aful. fuora (ßroff 3, 597): vml
t<ehel also daher, (irr wnpo Fnr i\fn rossen,
nie solle solche fuhrt' Jrrfn ()<l<l('r ili's weges
gen himel fcylen? von der winchel»it;sse.
(1533). Pij^
Ilivftt (filren, furcn), ducere, vehere,
gerere, agerp, prnel. bei I. ('frei rf. j. rflrejp,
jelil geieöhHlith gekürzt lülirU', pari, prael.
gcfUrel und gefürl, mtul. vüeren , praet. mit
rMcjfcNMlam vttorte (0m. 3.259^), «ML Tuo^
ran, rnarnn (Graff 3, 593). das tcorl ist das
factitiv von fahrrti, ans dessen praet. es ab-
geleitet, und hat als solches den grundbe-
griff „fctknnma^hM** {vgl, Grimm i»l5.4,
432). e«af«M
I . Irans il i v in /b^ftaldm l^deillMI^
und uuicenduHgen :
• 1) führen, leiten, der trans. acc, welcher
in der regel nm hbtnde» wenn heteitskiieit
sfefti a)iiknie w^ieren »usatz: vmli <)eiiio^
namens willen n'olfpslu mich Iciloii vnd fü-
ren, p*. 31,4; also gehen sie auch wie sie
der leuffol füret, die ander ep. s. Pelri ge-
freM§i. ( 1 524). Ciij' ; fttret ymmer ein blind
den ander. aniendiristLaJel. (1520). Kj'.
ein hfcr fiilirpii , f<i af^fiihn'n : Ctnt\ , gprilst.
Wird das heer Iilten. l Mos. 49, 19; vn«l
da ilas jar vmb war , zur zeit wenn die ktt-
nige ausxiehen, Mrel Joab die heermacht
vnd verderbt der kindcrAmmonland. I chron.
21. I; wo <1or recht hnwhtstrcytt .Jta'flicl
mit ilem lenilel vnier ym seihs, mn.H.<>cit wyr
gewarten. das auch die fallen, die iltt die
spitzen ftiren. von beider getUUt. (1522).
b) mit einem zweüen acc, : vnd lobet deo
hcn n. ilcn gou meines* herm Abraham, der
iitich den recliinn weg gefdrct li.it. l JItos,
24, 48; weil du dcfui wider idk Ii l<iliest...
so wil ich dir einen nuck an deine nasen le-
gen vnd ein gebis in dein maul, vnd wil dich
den weg widerumh ftibren, da du her komen
bist. 2 kön. 19, 2S. dieser acc. hann nurh
durch gen. vertreten werden, wie die paral-
letetetle Je*. 37, 29 zeigt : . . . vnd wil dich
des weges wider heimfdren des du komen bist.
c) mit einer praep. : nim den kii.il»nii vml
füre jn a n deiner band, l Mos. 21,18; vnd
fürelen jn an ketcn in Egyplenland. Ezecti.
19, 4 ; ich wil dich an einen andern ort Kl-
reo. 44fos. '2'A, 27. — vnd er füret jn au ff
einen freien jdalz aulT diT Iitilu' Pisg.). 2:^
14; da mit der ryiirelllig»' man aus seinrni
alllen wabn auU die rechte han gefurei vnd
vnlerrichlet werde, forr. auff das n. fesl.
sepi. nu.'ig. v. J. 1522 bl. 2* ; damit ich den
loiinVl .'iiilfs nn^rpnso^•I furf fihn r»»« narren
habt', hintergehe, teusche). von heimlichen
vnd gestolen brieffen. (1529). Hij^ belege
ßr die redenemrt einen auf einen alTen-
schwänz fahren t. unter afTenscbwanz. —
da? »bl Pharao erinnerst , das er mich a ii s
diesem hatts tiire. 1 Mos. 40, 14; ich bin
der herr dein goit , der ich dich ans Egy))-
lenland, aus dem diensthause gefitrl haiie.
2 Mos. 20. 2; wenn (Üirislus komm wird,
wird er vns aus dem erdreich lureii. rtco
pndtyl. (152.'»). Bij''; füre micli aus
meinen nOten. pt. 25, 17. — der Nosen
bey der rechten band füret. Jes. 63. 12;
diesz mandat . . . fulirie die leui allzugrOb-
lich bei der nase. de; Welle br. 2, 369.
den Ursprung der redensarl einen bei der
nase fllhren, deren ajmi itl „ihm naeh keHe^
ben fuhren , um sich an ihm zu belustigen,
ihn zum bp.Hten hnllf'n . ihn rornfifzUrh mit
leerer hoffnung hihhallen , ihn mit leerer
hoffnung teueren" zeigt folgende tMtez
der weit bossheit ist so gross, wenn ein
fürst ilio laleinisolie spräche lehntet vnd siu-
dir(;l , so fürelileii die vom ade) vnd rerlile,
er werde jnen zu gelehrt vnd zu klug vnd
sagen ; box marter u. s. w. was? wil e. f.
g. ein Schreiber werden? e. g. mttssen dn
-i reiidei fürst werden, müssen weltliche
beudel lehrueo vnd was zur reulerey vnd
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POMfl&N ^ 72S
pOhren
7«m krieg gell ih t . . . ib.Msi, ein narr liJeiLcii,
düU wir uitigmi mil lier u«isea uiuUmiUicti,
wie eiueu bebr. Usekr. (15GS). 414'' bei
G rim wu bös» lere i«l das grOsiüsl abel «uff
erdemi, das hceleu ulil haulTeu geu helle
furett. auff di'n bockt zu Lmfptzrk aHtuori.
( i 52 1 ). b ij' ; der tleu eugein gebieieu kuniiic,
der pilger seelen» soauffderromfarl stürben,
geu himd tu fareii. vermanung amdiegeisl-
liclien. (1530). Hlij". — also füret er den
man ins liaiis. 1 JHoii. 24, 32; bri«'li deu
tiungngeu dem brod vad die im eleod
sind, füre ins haus. /et. S8> 7; vad fOre vns
nichl in Versuchung. Matlh. 6, 13; damil
furt'fi Mr \nlck vim die erschrecknis.
auiU'g, der t'uany. von oslem. (1527). Xti";
Yud baleu unclt , ich soll den ordeu nicht ja
schänden fttren {hringen), dat idiön§ eon-
lUemini. (1530). Eiiij'-. — vttd (Jaeob)
stund aufl* in der ruirlii vnd nani seine 7wcy
weiber vud die xwu uiegde vod Keine eillt
kinder ... vnd Tubret vber das wasser.
1 Jfof. 32* 23; vnd Jesu« sprach» ab herr
herr, waruuib liasiu dis voick vber den Jor-
dan p'-riiri. Jos. 7,7. — villi soll Aaron vnd
seilte äuue für [vor) die lliUr der hUlteii des
slillks füren. 2 Jfot. 29, 4 ; vnd Alrelen jn
für den ricbtstuel. aposl. gud^ 18, 12. —
das er gleich die seelenn luil grossen haufTcn
zum teuflel fnn'f. an den chrisll. adcl.
(ld2Üj. Biij'; buiciie gelüler sult man zur
schulen füren vnd Pelnun Hispanum leren,
das dürfllen sie wol. vom abenimal Qtrüti.
(152S/. rij'', dir rfdeiisart einen lur schule
führen empfängt auch den sinn „ihn schul-
meislem, üin mii iaätl üvltthren": aull'das
wir den heiligen geisl vad Ghrisluni ein mal
zur schul furetm vnd eyncn guten Schilling
geben, das sie sxo vorgessen {vergetten) vn )
seuinig gewesen sein, grund vud vrsacJi.
( 1 52 1 j. i iiy*. noch mag hier «ine redews-
arl eine aleJI« findm, die henüi tmter hier
hätte angeführt werden sollen, dort aber
übersehen vcar: so sol denn etwa von Rom
ein vunUtzer wesscber (ein legat woll ich
sagen) komen, vnd des reichs stende verma-
nen vnd hetzen widder den Turcken mit an-
zeigen , wie der Feind des chrisüiehen glau-
ben« SD 1,'rossüii sdiaJi'ti der ( lirisleiilieil
gelb;iu hübe, der keiser ab vugl der kircUen
vnd bescbirmcr des glaubens solle iUia lliuu
etc. gerade aU wercu sie selbs gar grukse
freunde des christlichen glaubeus. ich spredie
aber su yhm, sie haben dir dein mutterswa
hier gefurt, du auuueclitiger plauderer. vom
kriege widder die Türcken. ' ir>29i. Eiij*.
was *oU dies heissen / Wag and eriiiurl
in Grmms «sib. 4, 436 einem die nHiler
zum hier fuhren mil ^mum einen pomn
spielen", welche erklärung jeduch dtrm :«-
sammenha^e der HeUe nichixueHUprecken
scheint.
d) mil «iiiem parUcipium: auff das* se «
etliche diese:» wcges fünde» meoner vnd Wei-
ber, er sie gebunden fürele gen Jerusalem.
apoil. gesch. 9, 2; <lie vernunfll mil bucli-
stobcu geüiDgeu fureii. von welUicimr ober»
keil. (1523). Pe*.
f) mit einem adv.: su würde mich docl<
deine band da selbs füren vnd deine rcrlile
mich halten, ps. 139, 10; wers gluck hal,
der furel die braut heiui {*prichwort). von
ebeffoekcii. (1&30). Eü^ vnd tbOntesciiM
schrecklichen banu heissen ueiucn vnd eidiiii-
dern füren vnd die uasen dran wischtii, Ja
Adaius kiudci' auU sitzen, von den ichiu*'
sein. (1530). Uj\
2) mUtelst einet fuhrwerkee , eiiie*' faltr-
Zeuges, auf einem reit- oder lastlhiere fort-
kommen macfiten: vud da er sähe diL- wagen,
ilie jai Joseph gcsaud halle jn zu füreu, waid
der geisliacobs lebendig. 1 Ifee. 4S, 27;
vnd de liessett die bde guttcs lüreu aulT
einem ncwen wagen. 2 Saut. ("., ?<: Jie
schifl'e Titram, die gold aus Oidiu iorelen.
1 kön. 10, Iii also uam Mose scm weih
vnd seine söne vnd fiirel sie aoff einsn «ad
vud zocli wider in Egyplcnland. 2 Hot. 4,
'20; vnd hub jn aufl'sciu thier mdfOretje
m die iierbergc. Luc, 10, 34.
3) gebrmsekeH, koMoken, dmnft
gdün, oder tum febraucbc mit M, e»
sich, bei sich haben: achwerd soll kcyii
Christen für sieh vnd sevne sach»' füren nw h
dorullen, sondcmn für eyueu anderu uxn^ «ui
soll ers füren vnd anruffen. von ts
oberkeit. (1528). Biiij'; vnd bin des guter
zuuersicht, wo der bapsl, das ^velthclie
schwerd so mechtig kUiidte füren al» der
Turcke, es soll au gutem wüleu vUleichi
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729
weniger «lenii liey ilent Turciteu üangeln.
vom kriege tcidder d. T. (1 529V Oij' ; aber
der von fsrarl \viitif(>n jffzelei vier htindert
lausenl man, die das sctivvert filreK^n. richl.
20, 1 7 ; was slrcilbar incnDcr waren . die
achtld vnd «chwert faren vnd bogen spannen
kitndlen. t chron, 6» 18; starcke iirlden
vnd kriegsliMile, die schilt vnd spies TUrelcn.
13. S; wie die kiuder Ephraim so gchar-
niscbt den bogen fUreten. jw. 78. 9; es
wird ein volcfc komen von mittemMhl vnd
pin gros voick wird sich erregen harl an vn-
'icrm landf, <Y\e bogen vnd schilt? filrcn. Jer.
6» 23 ; du fürest mit dir Person. Muren vud
Lybier, die alle schilt vnd belmen faren.
Esech. 3S, 5. Merlker jreMfren noeft fol'
yende bfnonJere anttiettdungcn rnn fdhrrn:
emi' sjjfni'he führen , sif i/rbrnurhfn , .sich
ihrer bedienen: wer dasell»;* {in der gemeine t
eofflriU md lesen, leren odder predigen wil,
vnd re«let doch mit zungcn , dat ist das er
latinisch für den denlsi hen odiler son«:l «'vn»'
vnhekandto spriiche füret, der sol scbwvigcn.
mdder die hyml. prophelen, (1525). Liij*.
ittt twiu g»M (onlel M L, dmukth
ealecft. (1520). Cij'': du snit gottcs nauien
iiirlif verf;elili( li fiiron. wofür in der nux-
iegung i.<<iiij' j einmal getagt mrd : du soll
goUes namen nicht vergebUeb brauchen, odtr
wU Cnj'' trktSH wM: ynn miind nencn.
der falsche gebrauch des namens goUes isl
auch gemeint, wenn e» Sir. 23. S) heiszl:
gewehoe deinen aiund nicht zum schweren
vnd golles namen in fuhren.
einen prat ht führen, aufwand in kMdumg.
in glänzender finrivhlung den hausicesuns
u. dgl. machen: <br/.ti yn welthchem r(>f.'i-
menl nicht mcer thul . tlnin das jr schindet
vnd sehatsl , ewem prachl vnd hohmnl in
fflren. ermanunge ttm fride. (1525). Aij*.
4) ali ab:eichen (ragen: de r .uicl gemey-
niglicli lewen, bereu, wolfTe vnd andere wilde
ihier ym schilde füret, der proph. Oabacuc.
(1526). diiij\
5) tttsuf etwas, das handlang ist oder
handlung enthäH, foriiji's>'izip (häliykt'ii
»ende»/' wer sol vnter vns dou ki leg fiii en
wider die Cananiler? Hthl. 1 . t ; krieg sol
man mit vernunlfll faren. ipr. 20, 18.
ein anit fuhren , es «eneallen» die damil
ver^Miideiiett amtikanttttmgen verridHen:
vnd sollen nicht zu mir nahen priesterampl
7.n fftren. Ezech. 44, 13; jr fürel ewrami
nielit fem. weish. G, 5 ; welcher auch vns
tüchtig gemacht hat, Aai ampt zu fUren des
newen lest (1522). 2*C!»r. .3, 6.
(■iiu> -iache führen, dafür eintretend wif
betreiben: rirlitf niiih gott vnd füre mir
meine .«acbe wuter das vnheiiige volck. ps.
43. 1.
das worl fuhren , „reden beim absieht-
liehen schweigen des oder der andern"
( Weiy n n d bei Grimm) : vnd npnnoten B.ir-
naham Jupiter vnd Faulum Mcrcuruis, die-
weil er das worl ftfrel. apost. gettii, 14,
12. aloll das worl fiilircn heisit et auch
(!n>; redrri führen: darüinli {die heiden)
•iiich yhrem Mercurio, dn- d.is reden filr»'t.
titliche angcmalel haben, iber das erste
buch Mose» (1&27). Oij\ dagegen bodmUet
viele woric fahren, «tele leorle «Mhe». ^-
hrauchen : des miis man gewonen, wer ynn
Mose liest , das er feindlich viel worl füret,
damit er ymer ein lUng treibt, ebend. Yij'.
eine klage fahren. Uagins heimlich
magstu seufllzen, aber keine todleaklage Ol-
ren. Eiech. 2 1. 17.
ein leben fuhren, aa oder so leben: die
weil er (ffenoeJb) ein gtttllieh leben faret«
nam jn golt hin weg. 1 Mos. 5, 24 : wer
aber ein beilig leben für» !, der isl golt nahe.
weish. 6, 20; daher iln .wich die vn^orech-
len , so ein vnuerstendig leben fUreten , mit
jren eigen grewelen qndelesl. 12* 23; ^e
sollen nicht bisschofDich noch thflmiseh le-
ben füren, rt'rmanung an die geisth'rhen.
M530) Füij''. eftpMÄo eitlen Wandel fuhren :
diewcil et {Uenoch) einen göttlichen wän-
de! fOrel. var. tu I Jfo«. 5. 24; so fdret
cwrcn Wandel , so lange jr hie wallet , inil
fiirrhton. 1 PtH. 1,17; vnd füret ''itini i^:it(eii
Wandel vnter den beiden. 2, 12. oder auch
eine weise, ein wesen rühren; oiüncb, der
eine sonder strenge weise fflrel. wm dm
eoncilijs md kirchen. (1539). Zij*; die
cnrdinel vnd ileines hofcs piist^rnn vnd her-
mapbrodilen Türen ein solch grewiich wesen.
das bimel vnd erden daßlr beben vnd aittem.
wider dßt bapstum su Rom. (1545). FjK
einen stand . einen orden fähren , m iÄm
»2
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FCHHEN
730
FUHRWERK
UUUif/ Mm» iH iftm Mm: der orden oder
sUiiiI , den der bischofT füret , ist für goll
nicht gri}ssr»r, denn den oin schlechter man
füret, der stand, den die nonne füret, ist
MMb bemr, denn den ein eheUcb weib
Turel. Jm. 2» 356^ ; das (da#s) solchen «Und
[den stand der welllichen obrigkeit) ein
Christ, wo er dazu ördentlich heniffen wird,
one achaden vnd fahr seines giaiibens vnd
seiner seeleo Seligkeit wol ßren oder darin-
nen dienen mag. 5, 16*<
Nffirift führen, zum betreise, zum hehge
rorbringeH, überhaupt vorbringen, an-
führen , citieren : du baxt mein büchle vnd
Aingeftarete «chrilft, die nym für dich, fore
aiifli <ichrillt* awjf das vbirehristl. buch
l'urL^ Einszers. (1521). Fiiij''; nicht fvri
>\)i{ilc iürei er ausz der schnitt, das er
>iich gründet vnd wich stortzct. anfieort
dtfiMM*. (tS22). Dnij*; es flickt sich nicht
so, lieber lügen geyst , inusl scbrilft vnd
!♦ vt fiircii. das ander teyi widder d. hyml.
^tfopkt'ien. (1525). Fiij**; so mus er [Varl-
itad) gdr mechtige sprüche md teil lüreii,
das wyr yhra ^ieubeo. ^enä, Hij^; der
s|irUclie sind viel yni allen leslainenl. wilchc
die heiligen a}»os[»'l <»fli fürten vnd .inzügen.
i'ber das ersle buch JUose. (1527). Büj";
solche weise die schrillt xh Airen heisst
kau<,*hresi8 , abuxivus modus loquendi, ein
misversland. ein n'iddrrruff roi» frtjf-
feur. (1530). Hiij- ; t^i tder proph. Amos\
wird zwey mal im iiewen lestaiucnl gcHirL.
vorr. ««/f den propJk. Arnos. Bindseil
7, 402.
II. reflexives sich tnlin-n er scheint nur
selten bei L. ; iNir stehen aui meinen schrif-
len nur für folgende twei bedeuUmgen be-
legHellen an fabele:
I ) ,,sich bringen in einMt, durch sein
thuH in einen nicht beabsichtigten zustand
yerailken" : bis sie »ich selb» in solchen vn*
rat vnd beachwerung gefart haben , da« sie
darob mit landen vnd leuten verarmen vnd
verderben müssen, ausleg. der ap. vnd
euang. von ostern elc.i ! ' 1 1 1 r n''.
2) „jsich mit etwa^, indem ^u/< Atnn und
UMigkeit darauf^ wenden, heeehäftigen, sirh
mit einem gegenstände hefasien" : man fiiret
sich noch mit eyui buch vom endchrist hyn
vnd her. die ander «p. t. IVfri jfepridi|l.
(1524). if.
III. scheinhnr . nicht wir!;!}rh. iu tran-
sitiv gebrauchtes führen begegnet in fol-
genden «teUffi; die pfone ist enge . vnd der
weg ist sehnalb, der tum leben Ifirei. MetA.
7, 11; vnt! kamen zu Aei oisenitii Ihijr,
welche ^iir si;i<l fVnt.'i. apost. gesch. 12.10.
Fnhrfcncchtj m. „qui in velUculo assiäeni
immtfrof" {Alberne dicL ddj^): «tnfro-
nuM fdhrkncchl. das 5. 6. vnd 7. rof. f.
Matthei. ( 1 S"r2i. ii iij'*.
Fährmann i rtirni.in) , m. I j det lenker
des gespannes an einem fuhrwerke: wie eyn
furman seynen rossen vnnd wagen veili»-
wct, die et treybly aber er lessl sie oicbt von
vhri firnn sondern hellt zaiiin *dJ
g(?yssellii yiui der iiaiid vnd schleffl nicht,
toi» weUtlieher vberkeyt. (1523). Fiij*;
das last vns an einem fuerman Icmea. der
bat jiferd vnd wagen ym zauni nach sfineui
willen, post. (1528). RHInij*. in folgen-
den stellen der bibel der ienker des Streit-
wagens : vnd er (JUitab ) s])rach tu seiBnn
fuhnnan , wende deine band vnd Air*' mich
iuis (Umii hont , denn ich bin wund. 1 kött.
22, !<4 ; ich wil (leine rosse vnd rrnict rei-
schcilcrn, it h wil deine wagen vnd furuifii-
ner zerachmeissen. Jer. 51, 21.
2) «Hier deesen gewerbe ist, guter, WM*
rf'n u. dgl. von einem orte zum andern xv
fahren: das boten- vnd tranckgeld rtir^ni
dem furniiinn Wolffeu wol wissen zu geben.
de WeUe br. e, 271.
Fahmcisteri m. „ein imMer von fuhr-
werken zur hrf'irdernnfj vnn pergnnen oder
gut'* (Weiyand bei Grimm): weil die
leule vnd fuhnueister, auch wir acibsl zag>
haflig waren, haben wir vns nidit wollen ia
das Wasser tdie übergetretene Salt) begebai
vnd gol! vt rsiirhpn. de Wfitte br. 5. 790.
hibrwrrk, n. nur in der bedeutung „S^-
riA nm fahren üufdemlande, emeeUfir
sich als auch mtl dem dazu gehörigen su§-
vieh, der bespnnnung" iWeigand bei
Grimm): ilannu sagt aucli der |>roj)het Ha-
bacui: Iii st'iiieui gesang, deine jifvrd vnd wa-
gen (spricht er) hdsscn wol glflekaeUg nd
haben sieg , aber sie gehen in tiefem mew
vnd im achlam vieler waaner. nokbem
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FÜLLE
731
FÜLLE
^ch^r vnd ruiwerck wird verglekliei Her
rlinsUMiheil regiinenl , (h wagen vnd jiTfril
muss liurch ».'itel in'lle pliiUdii zilieii. da»
16. cap. JohannU. (ib'.ib). ViiiJ''. ,
Filk (ruHe) , mhd. vulle {Bau 3» 364%
ahd. fulli (Graff 3» 484)* am an« xwei v«r-
4Chiedetif>t hiMangen entsprungenes wort.
1. aU aüleiluny von dem udj. voll steht
tt bei L. in folgenden bedeutui^en:
1) die goHMheUf wMnänil^teit : denn es
i>l das wolgefallen gewesen , das in jm (in
Christo) alle fülle [d. i. die ganic warhnf-
tige goUheit) woueu aolLe. Col. 1, 19 } üeuii
in jn wonet die gintie fttlle dfcr gollfaeil
(nSy nX^^fta t^s t^f07i7TO(^ leibhaftig.
2, 9.
2j überflusx:
u) also aucli vnn .lilcu atiilvru ilingeii
nacht er aus der n< ygc die (teile, aus armul
reichtuiub. der proph. Sacharja. (1528).
Nij' : vnJ nach den >(»ll)en {den sifhen frurhl-
haren jähren) wrrdi'n sirijrn jar llicwrc/cil
kouien, das luau vergessen wird .iller »ulclier
imiie in Egypienlande. 1 Mae, 4 1 » 30 ; reich-
thoni vnd die fillle >\ ird in jreiu hausu sein.
ps. 1!2, :\ ; darumli das seine scclt- gcer-
beitci hat wird er seine lusl sehen vnd die
fülle haben. Jes. 33, 11, welche stelle L.
in iier a«sfaf . dmee eap. eHUäH: die falle
haben ist, das er aller dinge vnd gQler gutle%
%verde mcclitip- vnd fj:ewahi^' sein, das 53,
eap. des proph. Jesaia. (1539> HijK
b) mit gen., der das beeeidwei, worin die
ßUe heUekis gotl gebe dir . . . kom vml
weins die fülle. I Mos. 27, 28; der herr
wird eiirli nm alunid lleiscii zu essen g»dirn
vnd am morgen brots die fiiüe. 2 Mos. 1 1>,
8 ; vnd sollet brots die falle haben. 3 Moe.
26, 5 ; goltes brflnlein hal wasaers die fillle.
ps. 65, 10; also {,Mii«'>tii diesen wassors die
lüUe. (152^1: UiWn vninTsphens. wrish.
II, 8. 0(1 und aber dem von fülle a6>
hängigen gen. mämUieher oder nentroier
Substantive die flexionsendung entzogen:
wie viel laglüner lial mein vater, die brot
die fülle (1522 : fülle) haben. Lue. 15. 17 ;
vnd hatten die fülle brol zu essen. 2 Mos.
16, d( IM eing, dm femimnmte bteibi ee
mngewiip o6 der gen. oder aee. gemeint ist .
er sandle jnen speise die fülle, pe, 78. 25.
ebenso im pl. aller j^tfefttodkler: die da kin-
det die fülle haben ps. 17, 11; wer nii
solchs nifhl wil anneuteii noch achten, drni
beschere guli roUeugeister die fiili«'. du* «
15. eof. der ereten ep. *. Aiirff an die Co-
riniher. (1534). Hlj'-.
r{) itn a. lest, auch der üherflus: 'f/« v
gelreides und weines), imoft'rn dieser a/.s
zehnten oder erstlingsgabe dargebracht
teurde: deine fflile vnd ihrenen »oitu nicht
verziehen. 2 Mos. 22.29, wozu L. am
rande bemerkt: f'illo hoissii n allo liarl«*
früchlG, als da sind kuru, gersten, eplfel,
bim, da man speise von machet, thrwnm
heissl er alle weiche frfichle, da man sallt
vnd Irauck von machet, als da sind wein-
drauben, f'Me; vnd solt solch ewr hebopfler
achten , al.s gebt jr korn <iu.s der scbeuneii
vnd fIttUe aus der krller. 4 Moe. 18. 37, «ro
zu fillle L. am rande bemerkt: «las ist mosi,
wein, nie vnd (Ut f;hi('li('ii. ea sind jedoch
hier wie dort nur die vrsUinge drr Imne
und kelter gemeint, die gott dargebracht
werden «Minien*
II. als ableUnng von dem verh, follen
steht fülle
1) von dem opjer, mit dem m u. lest, bei
der weihe tnm priuler dem zu weihenden '
die hände geftUU wnrden: es ist ein wider
der fülle. 2 Mos. 29, 22 ; vom wider der
fullf .\antns. 26; von dem wider der ^(11*
Aarons vnd seiner söne. 27. vgl. 2 Mos.
28. 41 nebttVirmnä^oueendieUrHeile.
e, midi fullopfer.
2) speise, nahntng, mit icelrher drr
mensch nich füllt, um lfb>'n :u könnm . in
welcher bedeutung das wort gern mit huUe
eneaemenetehi: derhalben selten wir auch
dencken, das einem inenM hon nichts besser
isl denn armiil, d.TS wir rnrhl \ li«'ilt>ng hiihi n,
soiidt'in nur hidte vnd fiiiie {kleiduny und
nahrung). iber das erste buch Mose. il527j.
V ij** ; well es ist allen Christen gesagt, nem-
lich, ih< wir jm brauch nicht mehr von allen
gfllern liaben künncn, d^'nn füllen vnd hiil-
len , einer so woi als der ander, daran ein
jglichcr jm solle gnUgen lassen , ob die fttlte
vnd bulle nach der person vngleicheil vn-
gleich sein muss. widT den wurhpr su pre-
digen, (1640). Fiy''i dergeilz vnd wucher
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FÜLLEN
732
FÜLLEN
scharre! vml «atniel . . noch mos er ni<'Iil
wfhr (Ifiin f'ttler vnd ilt^rkn Hanon hr>l>on,
vnd bleibt aller menschen reym , füllen vnd
hüllen, mh md an, damit dauon. «ftmd.
' f iltci (füllen). voU machen, nü^d. vnllen
Ben. 3, 364'''. ahd. rnlt.in (Gmff 3. 486).
golh. iulljan, von d^m adj. voll, es suhl
1) (rantiltv und zwar
«) Mlf fttotsMi 000. . waleAM' den ^e^en-
afaiidL den räum beseiehnet. äergefl^wird:
die ff?<»ft*'cra) sleij: hin nh mm hninnen vnd
fiillet den krug. I Mos. 24, 16; der prie-
ster aber in Miüiait halle sieben löchtcr, die
kain«ii wasser su »chepITeii vnd funeten die
rinnen, das (dasz) tie jres valers addire
frrnrkefpn. 2 M<>s. *> . dlpse wrin-
schlfiuche ffilirton wir new vnd silie, sie »ind
zu rissen. Jos, 9. 13; vnd al« bald hefblh
Ragnel daa sie das grab wider fttUeten , ehe
es lag wMrde. Tob. 8. 19; da bedeckt eine
wolfkc >]\'' Inittc flp«? stifll» vnd die herrlipr-
keil des licn n foltcl die wonung. 2 Mos.
40r 34; ieK aahe den herm sitten aulTeim
bohen ^-nd erhaben sluel vnd $ein umm fallet
•Icn tpinpt^l. Jes. R. 1 ; vnil pnll <cirffiol sie
idte ersten men$ehen ^ vtnl sprarli zu jnen.
seid fruchtbar vnd mchrci euch vnd fnllei
ivar., «Ce eaj». 9. 1, erfüllet i die erden.
1 Mos. i, 28; der stein aber, der das bilde
schlug, ward ein pro^scr her/, flas cv ilir
gantze well fnllele. Dan. 2, 35; bin h-Iis
nicht, der himel vnd erden follet, spricht der
berr. Jhr. 23, 24 1 zum dritten gibt er da-
mit seine grobe inlpel gedanrken an lag. das
er nicht anders von ;?nHs wc«cn an nllfn
itrlen denckei. denn als sey goit ein grosses,
weites wesen , da« die well füllet vnd dnrch
ansragel. gleich als wenn ein stmsack vol
Stroh slorkf't vni! nhon vnd vnden dennoch
ausraget, tom abend^l ChrisU. (L528)-
kij\
M$ besondere MftKsdbe redenaarf en «twl
noch anzuführen: n) die band jemandes
fit!l<ni. h ihm das prirsleraml ühprfji'hvn,
thn in das prienleraml einsetzen : vrul soll
sie (die r6dte. gürtel und hauben) deinem
bmder Aaron sampl seinen aitnen anzieben
wid soll sie salben, vnd jre hende füllen, vnd
sie weihen. 2 Mos. 28. Jl ivg!. mp. 20.
9. 29. 35); welcher hoherpriester ist vnler
seinen brddern, auff des hnih\ 'ii<- i.ilbtilf
gcsrossen vnd sfin»' IiituI jpfijllpi isi. [^Mot.
21,10; vnd [Micha) lüllel seiner söne einen
die band , das er sein priester ward, fielt
17, 5. fi) seine band fallen dem herrn, i.
h. gpgen ihn frngehig sein . ihm gescheidie
oder ifpfer darbringen: vnd wor \^\ nn frei-
willig seine band heute dem herm zu fallen,
t thron, 30, 5; nn babi jr ewre be»def»>
fnilel dem berm . ircttri hinzu vnd bringfl
her dir' optT'-r mkI lobopfTer snm haose det
henn. 2 rhmn 29. !n .
b) mii einer praep. zur angäbe dessen,
womit ffoßUU wir4: da gieng sie (ff^par)
hin vnd fallet die llaasebe mit waaser. t M' <
21. IH; «o vage jnen nn norf, «o^prvlii
»Icr herr, der gott Israel, e;« s(dlen alle Ifgel
mit wein gefallet werden, so werden sMto
dir Mgen, wer weis das nicblf das man alle
legel mit wein füllen «ol* Jer. 13. 12:
fftUo d*»in bom mit öle. l Sam. I B. I : vnd
verstoptTlen alle brUnne . . . vnd fillleleß sie
mit erden, t Ha«. 26, 15; seine baten fflllel
er (der lötce\ mit raub vnd seinr wonunn:
mil ilein, das er zuri'^scn hatto. .Va/>. 2. \
wir wollen vnser heiiser mil raube füllen.
xpr. 1,13: vnd er begcrte .seinen bauch zu
füllen mit trebem. £«c. 15, 16; wie naa
sagt von vnnutsen lentten« man riolli eiowrbr
niil «chiiizcn oder hos^ wcgp damit foUea.
von der beichl. ( I .'>2 1 ). k iiij''.
2) reflexiv: a) was helle sonst goltge*
macht, wenn es.nicbt anders soll sein, dem
das sich der mensch jmer mil seinem wanst
vnd stanck«:ack tragen vnd sich ewig ffll-
icn solle? das 15. cap. der ersten ep. f
Pauli an die Corktlher. { 1534). ej*. b) mr
wollen vns mit dem besten wein vad salha«
filü'^Ti u t i^h. 2. 7.
I^nllen l lullenl. a. das junge vompjerit,
esei, kamel, mhd. vüln {Hen. 'S, 3B6*). «W.
folin (GraffB, 476): vnd baldc werdet jt
eine eselin linden angebunden vnd ein füllen
h.'v jr. Matth. 21. '* 'mrrhrürdig isl ('in''
hei dieser stelle von üt ndseil gebrachtf
var. eine füllen) ; die ochsen vnd füllen ( 1 528:
füllen), so den ackerbawen, werden gemengei
futter Jes. 30, 24; dreissig seugende
k.imei uiit jren (tlllen . . . zwenxig eselin «H
zehn lullen. 1 Mos. 32, 15.
«
DigitiZL
■
FOlXEOPPER 733 FUNDGßl'BER
nileopfer, n. im «Ifen !«*<. ein sur prie-
ttenceike dar^radUMt opfer (widder der
fülluiig] . rnt} trpfrhetn die altarstücke dem
priosler tn die hunde gelegl , aeine kände
damt gefüllt wurden ivgl. (Meu 1, a, a):
CS ist ein ftllleopITer sum sflssen geruch.
3 Hot. 8> 28; von dem widder des nillc-
opITers. u. 2f>: vnd «loU in sieben lagfti nit lit
au!»gehen, mmi ilcr lli<lr der hüllen desslilfts
bis au den (a^;, da die läge cwrs fttlleopflers
•US sind , denn sieben tage sind ewr hende
gcfttllcl. V. 33.
Follere i , f. schuetgerei, fresserei nnd
sanieret, heute viiilerei geschrieben: weh
denen so beiden sind wein tu sanffen trnd
krieger in riillerey. Jes. 5, 22.
Füllrntein, füll«itrin, m. lileiner zum aus-
ßillen bt'im niiniern dii'tietidfv stein: man
mus znni guten gehow nichl allciu werck-
ülflch. sondern auch fflllesteio haben, iaa
man kinder zur schulen ßhrm ioU, (1530).
Riii' ; er sol mir nirlit ilie Iftckon l)fis<;(>n.
noch eimn ffllloslein •rolion. das schöne ron-
fitemini. (1530). MJ' ; umi darfl* der fnll-
steine an einem gebew mehr denn der (|nn-
dralen. lischr. 1S1''.
Ffillnng, f. Iii ^oli .ih^r nem*»» tlon wider
der fultnng vnd sein ileisch an eini heiligen
orl kochen. 2 Mos. 29, 3 1 ; wo aber etwas
vberbleibt von dem Qeiscb der (killiing. v.34.
tgt. füllen 1, a, n) und fülleoprcr.
Pinid, m. mhd. vunl iBen. 3, 320' ). 1 j er-
findung: est ist ein menscbenn fuiid ferne
mensehHehe erfindung) das bapsluro, da gnii
nichts von wem., grund vnmd vnaeh. ( 1 52 1 ).
nniij'. irh «»cliwcig der newen fdml (erßn-
duufjrn) als iHjchdrflPkon , b!lrh«>n vml an-
der kriegshendei. ausieg. der ep.viideuang.
voMMhiMif. (1528). Fiij'.
2) sodann besonders etwas mit litt aus-
fpdnrhles, ein Kunstgriff, hniff', schlich: vnd
h.Ti vliir die annatcn vnd monal ein solch
fund erdacht. <ias die lehen vuil pfnind nach
dreyerley weysze ta Rom bebafll werden.
an den chrisll. ndel. (1520. «erM> Q»sg.).
nij* : das allf^ /»'irliiMi swA nncr vpr5tagt«?n
sach vnd vcrzwciiiellen handeis, der. mit gc-
srhrey vnd solchen bttsen flinden sich stercken
ttnsst. Vi wid CatUtaä'M anlieorf anfd.
BtHumvUimS^ an \» Friedrich. Jen. l, 1 56\
Nideling, s. flilllig.
fflndelilinil. n. infans expositus, ein aus-
gesetztes und dann auf(jrfitndpnes kind : sol-
len derhalbe» frolicli ^olt [oin-n vnd dancken,
das wir, so von arl vnd nalur nicht kinder,
sondern fflndeling, fOndeUtinder sind, durch
jn zu solcher gewalt vnd herrligk^il komen
Eisl. 2. 43fi". die Schreibung filn U Ikin-I
welche auch in den tisch, [i^** vorkommt,
Ml die ursprüngliche und aüein richtige, da
der erste AeU de$ woHet da$ «ow fund wvU-
telst der enämg -d t^kgeleUete ftlndel ».
ßlndling ist.
Fnndgrnbc^ f. vaput fodtnarum, ein nach
Weigand (m GrMt iMk. 4. 540) früh
im 1 6. ß. aufgtkemmener bergmanneam-
druck, welcher von L. öfter bildlich ange-
wandt wird: alszo haben wyr uw liic ynn
Mose die recht güldene fund gruiic . darausz
genummen ist jdss (aUes) was von der goll>
heil Christi jm newen testament geschrieben
ist. nusleg. der ep. vnd evang. vom chris-
lag etc. ( ir)22). Oij''; projdielen haben
ynn diszer fundgruben fast gcerbcyl vnd
yhren schalt erausigraben. ebeml. ; das ist
der treffliche kilstlirlit- srli.iiz vnd oiii Itrun-
*[\\c]\ , j.i die rechte fiimignibe aller giUt-
lichen güter, lebens, Irost vnd Seligkeit, wer
es nur .glauben künde, das ll.cap.Jo-
heMHie. (1530). Riij^; es ist jnn diesem vers,
da er jn nennet priesier ewiglich oder ewiger
pnf»sler, ein grosser rfiflifr Imm, ja srhaf?
vnd fundgruhe aller christlichen lere, diji
110. psatm, (1530). aüj"; wo der bapsl
dts sUick solt hallen, lenffel, welch ein armer
heller soll er wrrtlen niil iIIim) kliistrrn.
wenn «!olcli bertrwprck . fiiml!.'nil) vnd haii-
del, ncmhch fegfewr, messen, vvalfarlen,
Hiilllen . . . mflsien zu gmnd gehen, wm
den rn)irilij.<; vnd Kirchen. (1539). Fj**;
ilarumb las dein dünckel vnd ffllon faren vnd
halte von dieser schrifH ;ils \on dem aller«
höheslcn, edleslen heiligllium. als von der
allerreicbsten Aindgruben, die nimer mehr
gniig ausgngrflndet werden mag. voiT. auff
das alle ft i u d s eil 1. 3 < 1 1 .
Fundgraber, m. einer der berulsma.szig
den hergbau treibt, ein bergmann, in /bl«
gender aleito woh( eo viel olt st^etUgräier:
daromb geschieht den trawlossen vnd vn«
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PUNDGRUBNER 7
gleiibigeii gleich wie den vnseligen fundgru-
liem. euang. von den Uehan ouuatMigen.
(1521). Fiiif. ^
btium, mMtgaiäidt§m n, ahfdeUel vom
riiiiiignibe, wie gürliier von g.iiie, i,'Iückiier
von glorko u. a. m. il.i i^fallh. (J, lf>) gibt
er den sciiulxeii aitll « i «Ion drey ruiidgnit>iioi ,
ticnilich rotl, noiien vnd diebe, das sioil ja
schendlicha haier, wenn man sie vherschrtzc
sc tzpt. da« 5. 6. vnd 7. caji. t, MaUhei.
(1532). iiiiijv
FÜndlc (fuiidle), H. ditn. tun liuid ur-
ßndmtg, fein ausgeiadUer hi^Mgriff, kmiff,
AiAer Metner kunstgriff^ lUmner jbtjf, fei'
ner listiger antchlag: seynd das iiil vf»r-
dricsxliehe leiifTolisoh«! riindle. an den chrisU.
adel. (1520). Oij''; hlixcu viid ditnucr, ver-
inaledeyenn, vordampnen vnd was der fundle
inehrsein. ebend. Iliiij" ; ich woll du Idiebsl
daheymeii inil ilcynon IrewmPii viid eygen
funüte. au/f du^ vbirchritU. buch bochs
Emner», (1521). Dj''; denn sie habeo ym
gewissen widder geselle noch euangelion
ifdit, soniltrn yhrc eigon fundle viubs hauclis
willen, der proyh.Sarharja. (152St. Slij**;
denn vus verfUren nicht su der nienschüu
bttie ffUndle. wewA. 15» 4. häufiger ist dßs
gteichbedeiOende
Fünfllein, n. oder, wie L. ijfu'olmlich
noch mi( uui'titfalleli'm i hat, rilndliii, eben-
falls ditn. von iund: da einer den andern . ..
mit behendickeil vnd sellsamen fynantten
odder geschwinden fiindlin vbcrforteylt.
deudsch rateeh. (ir)20 . .! ij" : >iichen vnd
diohlen so bellende iiindliii sml schwinde
griflc. ebend. Liij''; vnd lindcl :iicli aho,
das heiligen dienst sey ein lavler menschen
tband vnd ein eigen iülndlin {eine eigne er-
findung). ein sendbrieff von dolmetschen.
(1530). DJ'; das iUl nichts so geiaeto isl,
ak das rechl vnrecht, vnd aus vnrecht nsdit
machen nll atierley geschwinden iQndlin vnd
si'ltzamoii rtMidcn. das 5. (i. und 7. cap.
s. Matlhei. (1532). aiiij»; da erfand nii der
bischoff das fündlin vnd gedachl das paliiuro
den f ochem xu bezalen mit des mens beotel.
leider das bapstum zu Rom. (1545). Lij**;
bemühe dich nichl reich m worden, vnd las
ab von deinen fündlin. spr. Hai, 23» 4.
U FÜNF
Vindlibsu* n. teas fiindelhaus: vnM
jjoy den Iktph zu Nflriiherg guKerfuggcseyn,
dasz er ins iündlihauä niovlil versehen wer-
den, de WeUe 5, 402.
fMUl, *. randlein.
Findling, m. was fUndclkind: wio riwrt
ein arinei »'IfiKlt-r w.iisen . hurkind oilcr
liindling Voll vuii;ii) iroiuen man zuiu son an*
genommen wird. atiUeg. der ep.vndeiienf.
von ostern etc. (1544). Ci*5'. auch dis
form fiiiiih'liii^' hegeffnet. s. fiind«»Ikind.
Ffindliuhnuti) n. tco« fundclhnus. tmr etn-
ma/ (ier p/. fUndlinheuser. Usdn. 143^
9M (funlT)» fütM^ue» mhd. vftnf (0m. 3.
43()"), ahd. finf (6'ra/f 3. 541), goth. fiinf.
1) slfhl riiiif hi-s-fimmi-nd vor ' intern fiabst.,
SU findet keine fiestun stall, z. b. tiiiil) jai.
1 Mos, 45, ü; fUiill feicrkleider. 45. 22:
funlT eilen lang. 2 Jfot. 27, 1 ; funff elko
hoch. 38. 18; fttolT widdti . fiinirböcke mA
fflnff jcrigc lemmer. 4 Mos. 7, 17 ; ich habe
noch filnlT briider. Luc. IG, 2S u. §. w.
2) aUekuiekemi begegnen die fieeHerten
fofmen: »om. «. oee. filnlTe» doL filnlen.
aber kein gen. fünffer, «ondem wiederum
fiinfl'e , z. b. wolllestu denn die gantze stad
verderben vtub der fuoflc willen? 1 Mos.
18, 28; fiinffe (te. teppisAe) soitu an eia-
ander fUgen. 2 Mos. 28, 9; vnd soll riegel
nmclicti von foern liolU, ftinfle zu den brr*
Ich ;ni(r »'iiier seilfti der wt>nnnge vnd funife
Mi den brelen auli der ander seilen der wo-
nunge vnd flraATstt den hreien binden an der
wonungc gegen dem abend. 26, 26 ti. 27; vier
kiinige (rüsteten sich xu strHfrn) mit fünifen.
1 Mos. 14, 9; ja für fiiullen werde! jr alle
Hieben. Je«. 30, 17. häufig unterbleibt je-
datA ÜB fUseem auth hei ohtointer ttettemg:
fUnfT vntcr jnen {den zehn Jungfrauen) «airn
liirirht vnd fiiijff wrircn klug. Matth. '2h. 2 .
denn von nu an werden fünlT in einem haiivr
vndns sein. Mmc. 12, 52; finJT sind gefal-
len, offenb. Jeh, 17» 10*
3 | reden.'iarten. nicbl fünf zahlen k'^nnpri.
nehr besrhrankt , geistesarm. '■infällitj sein:
man liudet einen der from ist, kan doch kaum
fttnflTe seien. amleg.ierMdungepot. (1528).
C5*. seine fönf sinne haben. Uu§, verstän-
dig, tüchtig sein : wie er jnii dem bflcUeia
I von geslolen bneuen (mein» achlea»)» wo er
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anders sein« lÜDlTsynne helle, «leudlidi vud
greiSlich gaug solt goruinieii haben. Verant-
wortung der auff gelegten auffruv. il533!
* 2'" : herzoi; Johanns Fri»Hlrich chm fiirsl von
Sadiüeo ... läl Teubchiaiides heil, ein goU-
fdrehtiger vnd vcntendiger fam, er b«l fdBff
sinn, golt «rbalte jn Nage seit. amen, tischr.
34t)'' bti Grimm sack» fünf zipfc!
tiabeii wollen . mi/o stm wollen als an-
dire: «ye klttglinge. ehrgciuige vnd rhum-
relige HanMD in allen gassen» die desx sack$
Wüllen fünir zipfTrl haben vnd alles regieren,
|as<r man jmnt«'!- f;»hr«'ii. lixrhr. IST'".
käuteektif /un/ ecken habend : vn<l im ein-
gang dea ehurs macht er iwo thtlr von Slc-
bawni hnitz mit fünflecketen pfoslcn. Ikön.
t), 31. orkf't ist gekürzt aus ci kiclil, mhd.
Hikcht [Heu. 1,410'>. v^/. aucA dreieckel,
viereckel.
Viiferlei, quinque genenm, gleich atter^
lei, beiderlei, •dreieriei u. a. OM AM «mandei
gerückten genifirfn fnisprungen: sie scbrey-
heii in der selben luillcii, das die arlikel, szo
da aiiir einen bauU'en urlzelel werden, eüicb
ketimeh, ellicb yrrisch, eüieh ergeriich,
eüicb vorfuriach» eClIich für cbristlirben oren
vnleydcnlicb sfiti, vti-l iK/n rmillViti's ulickel
machen, wiädei äte bullen dei endchrists.
(I520J. Aiij\ JiidfffiiiMiffjf flft : vnd ist lu
mercken, das der ganizc psalter fUnfferley
handell. vorr. auf den fuUltr. Bini»9il
7, 328.
FinfhMdcrt (funllhuiulcrlj, quingenU:
vnd lebet darnach liinfhiuidert jar. t Jfoi.
11, 11; fanffhttndert sekeL 2 Met. 30, 23 ;
fünflliundprt nienncr. 1 rhron. f>. 12. öfter
steht unxusamtnengerüvlu rilnll hniiderl:
Noah war funif hundert jnr all \nil zeuget
Sem, Harn vnd Japheth. 1 Mm. 5, 32; aeina
vielis war . . . fttnll hnmlorl joch rinder vnd
fUnflr hundert eselin, Fliob 1,3; ein«r war
äcbtlMig fiinff hnnderl grosscben. Luc. 7,
41. auch mit dem daL hunder leu: ja (je)
von fSnflr hunderten eine seele. 4 Mo$,
31, 28.
füunnuil , fininquies: vnti man lini; jut ii
essen für vuu seniem Usch, aber dem Ben-
jamin ward ffinff mal {in den predigten lifrer
4at enU kuckMiw. fnnflteal) mehr denn
den andern. 1 Jfoi. 43> 34 ; von den jOden
FÜNFTEN
habe ich f&nff mal empfangen viertig «Ireifh
weniger eine.s. 2 Cor. 11, 24.
Kftnffüusend, quinque millia, bei L. stets
uuzusaminengerückt ninfT laiisenl : .il>pr anfT
derselben Strassen schlugen sie iiinll lauseul
man. ridU. 20, 45 ; daa gewicht seines pan-
tzers war fiinff tausCBl sekel erlu. 1 Sam.
17,5 u. öfter.
Finfte (funflVc), die ordinaliahL von funi,
mM. nlnfte (J^en. 3, 436' j, ahd. finflo.
fimfto (Graft 3, 543). da» leorf tidM
1) adjectivisch : da ward aus abend vud
morgen der ftinfTle \ti<;. 1 Mas. 1, 23; vnd
( Lea) gebar Jacob den lünllU>u suu. 30, 17;
das rUnUte teil. 3 JFof, 5, 16 ». «. /l
2) substantivi$iA d& fünfte» eine oAgahe
des fünften theiles von naturerzeugnisxen :
vnd scbalfe, das er amptleult- verordne im
lande, vnd uewe den ItinlTlcii in Egypieu-
lande in den sidben reichen jaren. 1 He«.
41, 34 ; vnd von dem getreide soll jr den
liinllien Pharao pHipn , vier teil sollen ewer
.sein. 47, 24; wil aber jemand seinen z«--
bendcn lüscn, der sol den luiiUlcu drüber
geben. 3 Mo*. 27, 31.
3) adoerbMUÄ: (b MUille Saneballal
zum riinfl\(>n mal zu mir seinen knabeii mil
einem offenen brieue in seiner band. i\eh,
C, 5.
4) redenaarle»; diss bapatumb ist der kir-
chen eben szo nutz , alsz daz funlTl radl am
\vat,'en. grund vnd ursach. (1521 j. Ij''.
den funneii zipfei am sacke suchen, eineM
vorait^ vor andern gieü^tberechiigien hea»-
spruchen: also ihul herliog Georg auch» er
suchet den ründlen zipfFpl am sacke, er wil
den Norziig vnd preri)}^ative haben, da doch
vnser ciiui-rüi^l gleich recht vod gerechlig-
keit mil jm hat. tUehr» 337 ^ «fl. 4fe re-
densart: des sacks fünf zipfei haben wollen
unter fÜTi!' 'A \.
Vünflen. su gerüstet 2 Mos. 13, IS be-
merkt L. am rande: ebreisch gcfünil'ict.
was das sey, lassen wir andere suchen, obs
sey. das sie bcy fünff haulSm getogen, oder
liey fiinflen neben ander gangen sind, oder
was solch fünffe «ey. denn von der fuuflleu
rieben, so das banilsch erreicht am leibe
(wie die jöde hie klttgehi) verstellen wir
nichts.
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736
PIJNKELX
^Mfichci , ^'ndeetM: ruiifrzelien <r)lt'ii
hoch gieiig »las gevvesspr vbcr «II«' litTiic
1 Mos. 7, 20; '^h» aber halle lunlUctieii
üdne. 2 Sam. 9, 10; ruaffsehen jar. 2kihn.
14, 17; viid blüib riiuirzebeii läge bei jm.
GaL 1, IS. keule überu-ivyl die zutammen-
gezogene form fmifzelm. vffl. wUcn.
VaifieluilC, die ordiuaUaiU tun fuiil-
Kchn, toiKef bti L, noch Ainlbebende» «M.
vÜDfieheiidc (Ben. 3« 862") : am ruiiflzehen-
♦len t if,' • tes aiiiicm monde». 2A#»«. IC, 1 ;
iiu fiutiLeheudeu jar Aiuazia. 2kön. 14, 23 ;
in dem funSieheodeu jar des kei^urlhutu:«
keiiieK Tyberij. Lme. 3» 1.
VuHflig, quinquaginla , mhd. \üiihcc,
vumfsec {Ben. 3, S5b'). ahd. finfzuc. finif-
xuc {Graff 3, 54 2 ffoih. iimfUgiiw.
a) «f kfM iImii «tdtfl. «t«M l&kfiig «leb
oAiie fUmoH, ». k, ftinffsig gülden, WVlIe
6r. 6. 3 ; drey hunderl dien su^ (1>^ Icnge,
fiiiiirzig elleii dit* weile, vnd drcissig eilen die
hohe. 1 Mos. ii, 15; e« mik-iiten vieUeichl
fnnirzig gerechten in der tdad s^/ 18,. 24;
viidsollfuiiffzig güldene hcfTli' tiiachcn. 2 Mos.
2G, ti ; vinb funflsig gerechter wiUen. t Jfmr.
18. 24.
üf dagegen kann es alitiHStehend fleclierl
werde«!, x, b* bin ich ein man goties, so vile
Tewr vam faimel vnd fresse dich vnd deine
funfTzige. da fiel fewr vom liimcl vnd fräs jn
vud »eine funtTxi^jc. 2 kön. 1 , 1 (* ; ebenso
V, 12; vnd er sandle hin zu jm einen beubl-
man vber funflsig sampl denselbigen raalT-
xigeii. 0. U ; sam|i( seinen fuiilTzigen. r. 1 1
u. 1 3 : niil jren funirzigcii. r. 14;cins(iick
\un tuulTzigeu. 4 Jfojf.31,47 ; duuiaugulie.'«,
las meine seele vnd die seele deinerknechle,
dieser fiinlTzigen, für dir elwan gellen, ff. 13.
fnnfiiggte, quinquagesimus, die nrdinai-
zahl des vorigen . vnd jr soll das runfTzigsl
jar heiligen. AMos. 25, 10; denn das fuufl-
sigst jar ist ewr halliar. 1. 1 1 ; hi» in» funlT-
zigsl jar. 4 Mos. 4, 3.
I'nnke, m. scinliUa, mhd. Miiike tHen. V
436',), ahd. funcho tfira/f i, 527): «4ci
lunckc seines fcwrs wird uichl leuchlen.
Wob 18, 5; aus einein funckeii winl ein
gros fewr. Sir. II, 34 ; aus seinem munde
fareu fackeln vnd fewrige funfketi scliiessen
her aus. Uwb 10; grausame funckcn
aus den aug«*n blickelen. weish. 11. lü.
cinmai auch der pl. füncken : es xiHen vntt
müssen doch die {lapisieu vndjrgoü, der
leuffbl. mit jreui wülen vnd loben nicbi»at-
ders Ibun, denn jua die asscheu blaseu, lU«
{dasz) jnen die füncken vnd .is>clit'ii Ju ilir
.iiigcn stieliL-n. mrr. auf die schrijl irk.
Heg ius wtdei die goilioseH OlutdttrsligtH
faulüen ele. (1&4!). Aüj". «M^entiM
und bildiich: vnd Wüllen meinen fuackw
(den Itlzlen sprosz meines gcschlrchls) ao»-
lesciieii. der noch vbrig isl, das oieineni oiaa
kein nauic vnd niclils vbrigs bleibe aufferdta.
%Sam. 14, 7 ; so ist kein funekenoehlropitB
rliri.silicher gedancken jnn dem selbigen Iier-
tzen. rermanun^ zum <ii> rament. > 1 D^t)'«
Bij'; eui iuncke vemuulli ta« den juäen
vnd jren lügen. (1543j. Aiij*.
Vmkel , m. tcas funke, ffON wkkm n
abgeleitet : widder sdicfi .<tnrckc l>cwcnm«;
dicszes christlichen arückels lialK-ii meiii*-
widderparl duch nil eiu luUei der iiciiiiin
noch ein funckei d^r vomunfll fnr yhre mvf'
nung. grund vnd vrsach. (1521). bii^';
es geschi« Iii auch, das j-ulcht; f.ilM'hc [»itsjfr
ynn hetiaclil yhrci isiind widdcruiub (»ir
I \\o\ liell yiu herUeii) eiuplindeu Oaiutucn vnd
funckeii der iust voriger sund. ebend, <I521).
e iiij".
l-rinkfln |funkl< ni, funkeln, scinliUare:
i>t iiichl ein freundlicher blick oder gut'
dig gesichi, sondern ein sawr aomig ansehen,
darob sich die siiru runUdl, ,dle nnse im'
|>fel vnd die augen rot vnd glw funckleu.
auHleg. der ep. vnd euang. nm ostem.
il544). Aij"; er wird aber fori fareii »uJ
mehr arlickel angreyffen , wie er schon f^
ckeli (Jen. 3, 97^*: fiinckelM mit denaugtt,
das diu lauife, fHiMind. ()liri>lii> niohu »f».
das diese warl Christ* noch fest tiehen.
(1527). anj''; uiein Widersacher fuockelt
iQil seinen engen anlfmich {vig. schirfl seine
augen gegen mich , d. i. wirft schneidnit
hlicke mir zu), tiioh IC, 'J ; der iirv.J wis/
>(.'ineni gesichl gleich firai vnd fuuckeil iiu
grosser boszheil. auff des bock* zu
ISM* ontoorf. (1&21). aif ; vnd wte«il
die vnmessige gäle seiiic> ^ütilichen willeu«
dem allen Adam zu h«t li vihI In f '♦Tl-urgfen
isl . . , so habejj wir doch >eu> hedi^es
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FtlNKLElN
737
PCR
gcwiise« wort, Hm vm solchw verliorgenen
willen anxägcl vn-l ia das gleubige hcrir
fiiuckHl, «Ja er .illonihallion in rffr v<-liii(li
vtis <;.i|?t^n es sey mchl zorii, »omleiii
«nel griail, wenn er die kinder »traffet. Jen.
6 374*»
das wort kommt erst nhd. vor ( zuerst
erscheint es in flrt\ focabuluricn des 15.
j/i.j; mhd. QiU dafür viipkcn (Uen.'A, 43B' ).
roMkieia, fiukliD, n.Uleinerfunke, fünk-
chen, MMUMa, mhd. vttnkcltn {Ben. Z,
43$**). Um» von funke.
t) eigentlich 1 1 seslu ins füncklin. so
wird ein f,'ros fewr .iraiis. siH'icsUi ahpr ms
füncklin, so vcilesschl es. Sir. 2b, 14; {er
mtl) aus dem kleinen angehenden filDcklin
<iin fewr anbrennen. d«w 16. eap* «• Jo-
(1538). »dij*.
2) uneigenllirh undbildlieh: das schnau-
Im II in vnser nasen isl ein rauch viid voscr
rede isl ein füncklin , das sich aus vnserm
kertsen regl. wenn dasselbige verlonclicn
isl so isl der leib dahin wie ein Imlerassclio
iceiih. 2, 2 : wir lit-I-lifli ^iml nllc scint? wcixki'
vviewnl iii^n kaum ein lüncklm (.ein klein
wenig) dauou erkennen kan. Sir, 42» 23 ;
das scheiden von belle vnd iische ein recht
, heschtidcn isl, das (dasz) kein füncklin der
ehe da l'lf'il l. von ehpmehen. (1530). Gj'';
wo sie nur ein innckliu vrsache dazu gefun-
den haben, ebend, Biif; nu isl dennoch ein
lüncklin odder zwey der lugend vnd erbar-
keii jnn jnen. «iH« pred^l vom verlornen
»chdf. i l533). Aiiij*.
Vuoklen, s- fuukelu.
t^iinkün. s. füuklein.
Kr, mhd. vör {Ben. 3, 37 4 -37 S), ahd,
furi {Graff X 016 /f. I, goth. nn.r. rmc prir-
Ukel . die bei L. , der fast durchgängig liir
schreibt, noch den ihr organischer weite
sukummenden grSsteren umfang behwptet,
W&trend *ie heule durch vur (s. d.) bedtm-
tend beeinträchtigt itt. eie dient
1. uU praeposilion und regiert al
toiche
Ajdenaec, wdeherinderäUerenepraehe
allHn von ihr abhieHg {vgl. Grimmgr.i,
7g5 — 7S7). hier gehl liir bei L.
1 1 auf den ntum und bedeutet
o) vornhin in beiiehung auf: vnd lagen
ftir den garlen Kdcn don cherubim mil einem
blossen haweuden schwcrl. l Mos, 3, 24 ;
mOI gieng eraus lu jnen Itar die ihür. ! 9, 6 ;
vnd Ihalen als denn den stein wider fnr das
och an seine slet. 29. 3 ; vnd legi die siebe,
die er gesrhilel halle, in die ircnckriuneu
für die her de, die da koiuen muslen SU
trincken. 30. 38; wenn aber der Uulll der
rilelioge hcrde war, kgle er diese siebe in
die rinnen Pur dir andren der berde. w 41 ;
wenn k Ii dir jn nicht wider bringe vnd für
dein.' äugen stelle , so wil ich mein leben
an^ die schuld iragen. 43.9; gehe von mir
iiUo dicli , ilas du nicht mehr für meine
. M konipst. 2 Mos. 10. 28; so bring ju
sein berr für die güllcr. 21, 6 u. so noch
in zahlreiaan stäO&n ikr Mftel, t0O heu^
aiM^oten vor «eisen.
b) vorwärts in heziehung auf. so in der
formet Tür sich und hiiiler sich — vorwärU
und rückwärts : wie man die kinder jon der
schulen leret die bucfastaben kennen, das
idasz) sie mttssen das abc für sieb vnd bin-
der sich sagen, rom schem hamphuras.
(1543). Fj"; aber mil den vachrislen, der
die weil vol isl , kan niemand biader sieb
noch für sich, vonehenuhen, (1530). Aij".
eine sadw gehl für sich , geht vorwärts, hat
fortgang, gelingt: wo nil phub ist, da vor-
missci sich yderman mit wercken itu bessern
vnd gou gefellig machwi, vnd WO das selb
für siebgeet (öribienber^« druck? gabt), so
wechsl daraus! eyn falsch si. bfrcvormessen-
heyl, nis scv der mensch mil goll vmb seiner
werck willen wol daran , wo es nil fur slch
gcel, da bal das gewissen kein rüge vnd wcysz
nil. wie es thun sol, das es golgefellig werde.
pijn sermon von dem n. (est. i Lotlhers drvrk.
1520). Oij»; dennoch gehet golles ordnuii-
für sich, vonder wineMmom. (1533). Mj''.
2) desieftim^desmtKiemacc. con<(ruter-
len lür auf die zeit, wie sie noch mhd. häußg
isl (vgl. Ben. 3, 377' ), scheint bei L. nicht
mehr vorzukommen, mir fehlen wenigstens
belege dafür, desto häufiger ist
3) die besiehung auf andere verhältnisset
tcobri tat abgeMUie bedeutwng hat. es be-
zeichnet
a) Stellvertretung und sld^t hier eben SO,
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rOB
wie d<is den gen. bei sich führendr ,in<l,ill
oder stall V der herr wir»! deinem lande slaiib
vnd asscben für regen geben. 5 Mm. 28,
24 ; so wachse mir disleln für vvcitzen tnd
dornen für gersien. Uioh 31, Iii : ynt\ wird
sUnck für gut gerucli sein, vnd ein Ins. I».ind
für ein gurlel, vnd eine glalze für etn kr;ins
har vnd far einen weilen mantel ein enger
sacki Jes. 3. 24 ; wo Idliei vnler euch ein
son den vakr vml»s lirol, diT jni ninen stein
dafür biete ? vnd so er vmb cmen Jiscii billel.
1.^
der jm eine scbltngen für den fisch biet .
.Xmc. 1 1, 1 1. — ich («o ersähU Luth.) habe
jnn mftnrr xw^nü chu^ liistorien pehürt. wie
eins nials der |.riMlip. i sey plülzlirh kranok
worden, als er iizi hat sollen predigen , da
sey einer komen zu jm vnd habe sich erho-
len fiir jnen zu prcdi-t ii. < .»n der mndtel-
messc. fl5;{4). Mj\ lin ■ '-jü-icht gui( zu
Mose) soll zu jm [Moses bnider Aaron ül
gem^ntj reden und die wori in seineu mund
legen ... vnd er sol für dich snm voick
reden, er sol dein ninrnl -. in vnd du soll sein
goll sein. 2 Mos. 4. I T.. Ui ; siho ith babi
die leuilen genumeu vnler den kindern Israel
ftar alle erslcgeburl, die da niuller brechen
M i r aeii kindern Israel, also das die leniten
^()ll<'ii iii.'iri si-w. denn die ersten gehuFlMnd
mein. 4 Mos. 3, 12. 1:5; sinlemnl wir hai
len. das so einer für alle gestorben ist, so
sind sie alle gestorben. 2 Cor. 5, 14 ; denn
was ich jlzt lel)e im fleisch, da» lebe ich in
dem glniihen des sons gelles, der mich g<
liebet hat vnd sich selbs für tu ich d.irg»'<jchen.
ö«/, 2» 20. in dieser letzten stelle geht für
iehon über in die bedenhmg
b) zum betten, zu gntulen, zum vortheil
das isl mein leib, der für euch gegeben wird
... das iüt der kelch^ das newe lesfnment
in meinem blut, das ftir euch vergossen wird.
Luc. 22, 19. 20; ein guter hirte lesset sein
lelun fm «lio schafe. Jok, 10. 12; las jn
für dich Lillon, so wirstii Ipbr-nfliL.' filcilMMi.
iMos. 20, 7; billel für mich gegen E|>hron,
dem son Zohar. 23, 8; laut tos fliehen von
Israel . der herr streitet für sie wider die
Egypler. 2 Mos. 11,25; so blind macht
der hass diese geysid . das sie nicht müjrpn
vmb sich sehen was vorher odder hernacii
gehl bey diesen Worten, sondero fallen drauir,
wir <u' f>q .im rixien blick dunckl für mc
seyn. das ander lei/l ttiddrr d. byml. pro-
pheten. (1525). I'j ; betten die schwerraer
so viel teils für sich, wie wir hie haben, wie
ollen sie trotzen vnd pochen? vo» abeni-
mal Christi. . Fij'-. den gegemau
;tt für in diesem sinne bildet wider: « r
nicht wider vns ist, der ist für vds. lUan.
40 ; ist gotl für vns, wer mag wider vu
sein. Röm. S, 13.
r) an die ffcdemunt/ der Stellvertretung
nthl sich aber auch andrerseits die der
gleichen ffeltmtg, all; weil wir in diesem
elend sein müssen vnd noch nicht daiMioi
sind, so mii';<pn wir dem wirl alle ehr« nrf
iler herberf,'e jr rtM-la ibun vnd für nr^nm.
was vns wideiferel. ausleg. der tf. rnd
euang, vo» oetem ete. (1544). NS^ des
büson lag niiii auch f.ir gut. prei. 7. 15;
Mi<! er la«r alMi liu vn.l i, tU>i kein wort.
2 Macc. 3, 29 ; weil sie . . . yhren hciichel-
stand vnd werckc für das volkoineusle leben
gerhamet vnd ausgesdiryen. denM eaL
(1529). Ilij"; du sihesl die schatten d«
hi'V'^p fiir Iciite an. rieht. 9. 36; die ge-
rechnet wurden für man&bilde. 2cAroii.31,
1 6 ; schreibet an diesen man für einen ver-
dorben. Jer. 22, 30; wir bflren dich prei-
se - für einen trefflichen man. I Mace. 10.
19. Irn rhi r gehören noch beiionden die
Verbindungen halten für, hallen für: wo ich
yhm aber wurd tzu wenig ibun, wolttstfar
gut haben , irii wils ein ander mal beasm.
hulla i i-ne domini. f 1 522). Aiij''; heisl das
nicht Christum für ein kind odder narren
halten, das diese tcorl Christi noch fest
stehen, (1527). h iiij^; die Walen vns Deud-
schen nicht für menschen, sondern für eitel
^liilscn odder scheinen hnlti^n. von den schttK-
seln. il530j. Eiüj^ mehr belege s. unter
haben «nd halten.
d) gegenleiekmg, Vergeltung, eniuhää-
ijun;/ bf:, ichnend: ich komme freylich lan^«-
saiii i'riM^ mit meiner dankh.irknl , mm lie-
ber guler freund, für euer gulwilbges herz.
de Wette br. 4, 586 ; nim von mir da$ geld
für den acker. 1 Jfo«. 23, 13; mit dem
gcide fiir d.is f^oircide. 44,2; \y) jrruiraber
solches nicht wider zustellen wolt. üo gebet
mir für die siedle fünll hundert ccnlner sil-
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PCR
bcrs vnd für den scLailen vmi sclios aiicii
lÜnS bniiderl centHer. 1 Jfaer. 15. 3t.
e) besekränkung einen gef/tnisiaud
mit aussrhfiisz jedes andern nusili iirlimd :
(icnii fnr mn'h (u?ax mich betriff svAtv. u:hs
III keinen iwcitel. de Welle hr. 4, 317;
ich bek«tniie fnr mich {fSarmtine ftrson),
(}.is ich den Zwinge! Tür einen Tnchnsien
li.illc. rorn abendmal Vhrifili. ( I 52S k iiij'';
ein jgliclicr nainle iIcs {manna) so viel er
für sich (er aUein) essen mag. 2 Um. 16,
16. «wr vertlärkimjp iM'ni noeik sdbs
{selbst) zugesetzt: denn jr lirod niilssen sie
für sich sei!« e«.sen. lins. 9, 4 ; (!orli wie
gros der sclialz für sicii selhs {an und für
tUh) ist , 90 mu» er ynn das wort gefassei
vnd vns f^ercichi werilen. dßttiieh eatec/i.
(1529). Yij'.
f) endlich bezieht es sich auf die zatU
und oidnuny: vnd das ^»h jr l'ur das erste
wissen, das keine Weissagung in der schrifll
gesc!iichl aus eigener auslegung. 2 Pal.
l. 20.
B) driickl für ruhe aus, so regiert fs,
lols nftd. vor, ahd» fora , golK faüra , an
denen eleUe ee gelrelent den datw tmd Hehl
wie dieses
1 I räumlich und zwar sotrohl in hr-
zii'lmuy auf persotien {coram} als andcn-
(jfjjenetSnde (anle),
a) anl«, der Vorderseite V9n, vom
in der richtung mn oder zu : voraclile mir
nicht die ^'escüen, dir liii diT llmr panrii:
jM'opler deum sagen, das man kinder zur
scftuien Aalfen toMe. (1536). Giiij*; wenn
du froin bist, so bislu'nnj;reneni( . Msiu a!)er
niclil froni, so rngel die sdnde fnr der l!iür.
1 Mos. 4 , 7 ; da lies er die liamel si(*!i
lagern ausi^en für der stad. 24, 11; vnd
lag ein grosser stein fnr dem loch des bnins.
2!>, 2 ; Maria aber stund fnr dein pralle.
Joh. 20, 1 1 ; vnd solt jn idm rnuchaHar)
setzen für den furhang. der fiir der laden des
Zeugnis hangt, vnd für dem gnadenstnel der
aolT dem zengnis ist. 2 Jfo«. 30, 6; vnd
rielilcl die senlen anü fnr deiii fenipcl {auf
dessen Vorderseite). 2 rhran. A, 17.
6) coram, in cunspeclu, in gvyenwail
vorn: vnd die forsten des Pharao sahen sie
{Sara) vnd preiseien sie für jm. 1 Jfo«.
12, 15; da v^einel Simsons weil» für jm.
rieht. 14, 16 ; last Simsen holen, das er für
\Ms spiele. 16, 25; las meine Schwester
Tli.imar koniPM. d.is <\>' mich c^tp vnd mnrhc
für mir ein essen, da.s idan} ivh zusehe vnd
von jrcr liand esse. 2 Sam. 13, 5; lassl
ewer Hecht leuchten für den leuten, das sie
ewre gute werck sehen. Matth. 5, 16; da
aller llerodcs spinon ii!-'>Lr hegieng, da
tanlzle die loi liii i- yWv h(Modtas für Jnen.
14, 6. häufig Un golt, für dem herm:
Noah fand gnade für dem herm. 1 Jfos.
G, S ; vnd (Nimrod) war ein gewaltiger jeger
fiir dem herrn. 10, 9; da kam Aaron vnd
alle elteslcn in Lsracl mit Moses schweher
das brat sn essen für golt. 2 Jlfos. 18. 12;
Mose aher niht i fnr dem hcirn seinem golt*
32, 1 1 ; si«' i /.nrharlas und Elisabeth) wa-
ren aher alle beide Irum für guil. Luc. 1. 6.
als besondere redensarl ist hier noc/t ansu-
ßhren für jemand stehen, aetn diener sein:
JoäUa der son Nun, der fnr dir siebt, rar.
SU 5 Mos. l, 38, wo die btbel hat: der
dein dicucr ist; vnd es sprach Elia der
Thisbtler ans den bflrgem Gilead zu Ahah :
so war der herr der gott Israel lebet , ftir
dem ich stehe. 1 Aon. 17, I ; ich bin Gab-
riel, der fnr frntt sidn-i. Luc. 1,19. Iwute
ist dieses für in der schriflspracJie erloschen
und, dem mM. M. entepreehend , wieder
vor an seine stelle getreten , tiXM «erafnaelf
auch L. hat, z. Ii. wir niiissrn vn.^ wchrpii,
ih«'U ( i! wir doeh nichl entrinnen künnen,
dtiui (Vir haben feinde vor vns vnd hinder
vns. I Jfaec. 9, 45. mehr »teUen a. «nfer
vor.
2i in bezietiung auf die zeit mit der
bedeutung: eher als, frülker als, „in der
zeit riUkw&iie von", es geht für diser fast-
nacht wol hynn. au ff da» vbirdtrisU, bu^
borks Emszers. (1521). Cij''; also haben
sie vrTfolf^el die pr'>i'1»"'i<n, ^-n fiir onrh «ge-
wesen sind, veranlictji iuny der auffgeleg-
ten auffrur. (1533) Qi*, «ar. zu Matth.
5, 12, wo die bibel vor Aal; Haran aber
st.irh fiir {bibel v. 1545: vor) seinem valcr
TIi.iimIi. 1 Mos. 11, 2S nach dem ti\rl in
den predigten über das erste buch Mose ■
man thut nicht also ynn vnserm lande, das
(doaa) man die ittngste ausgebe für der eile*
93*
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I
740
Sien. 1 Mos. 29. 26 ebend,, tn der bibel
wUier vor; de» noiigenii für tag (1545:
vor tage). Marc, l, 35 in der sepiember-
uMg. des n. lest. v. 1522; ftir einem halben
Jar. tiichr. 20''. der gegeiuaU ist nach :
fnr nid nach der gepurt. deu Jhnus eyn
gebomer Jude sey, ( 1 523 ).. Aij*. tuieh hier
steht dem älteren sprachtp-brauche gemüsz
heute wieder vor (« d.}, wie es L's. bibel
V. 1545 bereits überall bietet,
3) In ^liekung auf vendiMmu andere
verhäUniitt,
a) einen vorxitg, ein übertreffen axis-
drückend: denn was haben sie gtits Tur an-
dern, vnd was haben sie schüues Für andern?
Sacfc. 9, 17; er halt« aber su der seit einea
^'ofaiifrcn , finen sonderlichen für andern.
Matth. 27, in ; finer hell einen lag für den
andern, der ander aber hell alle Uge gleich.
Jldtn. 14. 5.
b) ein» «tnaefte. ah« vmranlammfft einen
grund bezeichnend: dos (aprs vprsdimachl
ich fnr hitze und dns ii.ichl» für Ir-fKi, 1 3fns.
31» 40; auffdas iiiao speise verunintl liude
dem lande in den sieben thewrcn jaren, die
vber Egyplenland konen werden , das nicht
das land fnr liiinfrcr vprdorbe. 41, 36; dem
seugling klebl seine zunge an seinem ganmen
für durst. klagl. Jer. 4, 4 ; Moses sagl sol-
ches den luttdem Israel, aber sie hdreien jn
niclil für s( ufflzen vnd angst vnd harter .ir-
beit. '1 '/'IC. t;, *» : ,l,«nii die äugen l>r.ii'l
waren lunckul wor<li;ii lur aller. 1 Mos. 4S,
10; die an stecken gehen für grossem alter.
Soeh. 8t 4; ?nd da jn die jünger sahen auflf
ilüin mopf geben, erschracken sie vnd spra-
chen, CS ist ein gespensl vnd srlirif;n für
furchU Matth. 14 ,26; die vnlerliianen ibu-
ren nit eransz fsrenn für Turehl der vber-
keil. das magnificat. 1 1 5 21) a ij* ; da sie aber
noch nicht j.I<Mil»e(('ii für freuden. Luc. 24,
4 1 ; wie ollt nennci eyne multer yhr loch-
Icr eyn hürlin beyde für zorn vnd für liebe?
«eldder d. Ayml. propheten, (1525). Hiiij*;
ich bin krnnck für hebe. hohelied2,b; wiltu
für fmsheit liprslen. lliob IS, 1.
c) bei Wörtern des bebens, erschreckens,
sid^ßreklentu. äkididun : (bs alle Creatoren
for yhm werden entziltem vnd heben, eyn
vnterriektung efe. (1526). Aig'; hilff goU.
wie erblasst vnd erzilieri der geist fsr die-
sem donoer. das ander ieyl vidier 4, hgni
Propheten. ( I 525). Miiij*"; Saul erschracksew
für den worlen Samuel. I Sam. 2S, 2ü:
war yhu zuuormullen. idi wurd oiioii für
solchem widderpartuchem richter eolsetim.
appottdfion. (1520). Aij**; du soll ilicli for
tlfinf^m fiirchton. 3 Mos. 19. 14: <h'
sich die Moabiler seer fiirfhlfii 'lurchtetem
für dem voick , das so gros war , vnd dos
(dofz) den Moabtlern grawet fardmkiaden
Israel. 4 Mos. 22, 3. anehbei einem subtt.:
aus fiirohl für doii jüilfn. Joh. 20, 19.
d) bei Wörtern des fliehens, verbergau,
bewakrens und ähnlichen: Qcucb für 4er
sttnde wie for einer schlänge. 8ir. 21. 2;
vnd (werde) mein andlilz für jnen verbfr-
gen. 5 Mos. 31, 17; vnd besi liiniK jn für
hoffarl. Hiob, 33, 17 ; bewarc aucii deiueii
knedit fbr den stidlien . das sie nicht vier
mich herrschen, ps. 19, 14 ; hütet euch fnr
dem sawerteig der phnriscer und saduceer.
Matth. If>, () ; hüU'.l nu ll für dem gfiLi.
Luc. 12, 15; «lie liültzern, vbcrsilberlc vn«l
vergiildete götzen kdnnen sieb nicht sehfilses
für dieben vnd reubern. Bar. 6, 56.
C) trie mhd. vor {s. Un\. :V '.M'S^i hat
auch Uir einige mal den gen. sich: vod
das mecr kam wider für morgens in sei»
nen Strom. 2 Jfos. 14. 27; for abends.
5 Mos. 23. 1 1. docft slelU andre male vor,
z. h. hnri vor morgens. rUihi, 19. 26.
ii. fiii als adverb.
I ) häufig i$l bei L, die noch Aeitle fr-
läufige Verbindung für und für tm sinne rm
perpctim, immerdar, fort und fort: das el»-
rt'isclio wurl ohim lipi<sl das wir zu deudscli
sa^^eii jiiicrdar odiicr für vnd für. das schönt
conßtemimL (1530). Bij*"; das (dermme/f
hova) ist nein name ewiglich , da bey min
mich nennen soll für und fnr. W^v 3.
ich werde nimer mehr daniaier ii^cn,
wird für vnd für keine not haben, ps. lü.6;
herr golt, du bist nnser snfludit ftur nal
für ')0, 2; deine jare weren (ir<iAreii) für
und für. Ul2, 2«: sie werden die verwiistef
siedle, so für und für zerslürel gelegen sind,
vemewen. Jes. 61,4; noch wil ja dis vekk
sn Jerusalem jrre ^ehen lur vnd Cur. Jrr. 8.
«nr uweUMimf tritt dem fnr nnd for Mcft
I
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PORttAflZ
741
FURBILDBN
immer vor: seine jare weren jmer fitr und
für. ps, 61, 7 ; willu denn ewiglich vber
VHS tarnen? vnd deinen corn gehen lassen
jmer für vn4 far. 85, 5.
2 » überaus zahlreich sind bei L., wi>' die
hernach folgende versetchnung derselben
xeigt , die «tl im adv. fflr sutammenge-
«ef eleu Wörter, In lAeldken dmee^ aU enles
irort iteht, doch ist bei den meisten dersel-
ben heule vor an die stelle des für getreten,
als ziceiles usort erscheint t'Ur in dafür, er-
fttr für herfar» hinfttr, w. m. «.
VifkiM (furbas). aäv. weiter, weiter fort,
mhd. vürl).i7. iDcn. 1, IM'l. n/ul. fmhxr.
{Graff 4, 222), »tehi bei L. nur ton der
fortbewegung im räume : vnd wenn du dich
von dannen fiirbas wendest, so wirstu komen
zu der eichen Thalior. 1 Sam. 10t 3 ; vnd
ila er von dannon fiirh-T< «.Montr. Matth. 4, 2 \ ;
vnd gieng ein wenig t'urlias. Marc. 14» 35.
f niMadit, vordedaeAl, vorfter beia^
Ali pari, von vorbedenken ai^ecHoisch :
also zeigt er, lias er auch sein ampl nicht
von jm selhs frononien norh nrdaclil, sondern
gehe aus des vnters furhedachtom, beschlos-
aenem ral. «loa 16. eap. a. Jo/bannlf. (1 533).
Bb
Forbebalt, m. vorbehält: mit itt in rm-
i)ehalt vnd mcinung. ausleg. der ep. vnd
euang. vom advent. etc. ll52Sj. Ssiij' .
f Übtfhniteif vorde^o<len : es gebflrl euch
nicht in wissen zeit oder stunde wolclio der
vater «^rincr tuarlil fnrliehnlfrn hat. npnsf
gesch. i, 1 ; das sicli ydcrman verwundert,
was doch das mochten fm snnde sein, die
in der allerbeyligslen biilla des abeniflressens
an^ztzogen viul furbehallcn wcren. 6tt//a
Cent' domini. i 1 522 >. Aij" ; d<>r liapsl ist got-
les gerichl türbeliallen. tischr. HÜi^'. sich
ftlrbefaalten : ynn dem attenn lestamenl goli
yhm ausitsng vnd furbehill alle erste men«
lichf prpp'irl. ron der frcyheyt eynisz rhri-
stenmenschen. ( 1 r)2ii i. Bij*. vgl, vorbelialitit.
Vnrblld, bei L. auch noch unverkürzt
fafUMt, n. Iffpus, vwbüd, eigentUeh Mn4
MldKnft; winiebdirein fnrbtldedci \miiiiiiil,'<
vnd alles seines gercles zeig»>n wt r<lc. 2 Mos.
25, 9; David gab sictnem son Salomo ein
ftirbtld der halle vnd sein» hauses vnd der
gemach vnd saal vnd kamern inwendig vnd
des hauites des gnadcnstuels. 1 chron. 20, 1 1 ;
auch ein furbild des wagcns der güldenen
cberabim. v. 18 ; sey ein fiirbilde den gleu-
bigen im wort, im wamicl. in der liebe, im
peist, im glntiltpn. in der keuschoii 1 Tim.
4. 12: gottsey aber gedanciiet. das ji koechle
der Sünde gewesen seid p aber nu gehersam
worden von hcrtxen dem fuiliilde der lere,
welchem jr ergeben sei<l. Jiom. t». 17; das
ist aher vns zum furhilde ppsrhelion. ! Cor.
10, 6; er oimpl nicht die schritil, sondern
den bapiil vnd die rOmiscbe kirche zum fiir-
bilde vnd forme, da sol sichs alles nach
richten viid m hicken. troslunge IM die chri'
Sien ;u Halle. (15271. Cij\
Furiiilden, vorbilden,
1) imnatljv.
a) im Inide vor äugen oder darsteUen,
sur anschauung bringen, rorsteUen über-
haupt, a) mit bloszem acc. : wem wollen
wir das reich gelles vergleichen? vnd durch
welch gleichniit wollen wir es furbilden?
Marc. 4, 30; jnn dissem groben, feyncn
exempcll lublet s. Paulus de? geselzs vnd
freyen willensz odder der natur geschelUe
mit eynander sso klar, das (dass) nill klerer
tnoclil fnrgepildet werden, auszleg. der ep.
vnd eunng. vom rhrintng. (I522i. Hrij''.
^) mit acc. der sache und dat. der penon:
disz ist ein Irdstlich euangclion , wilchs vns
den herm Christum feyn lieblich furbildl. egn
s&tmonwMdimpMenhinen. (1523). aij";
•-i'^ werden vns daher schwcrmpn, wip
in.ui ikn kinderii pflegt für zu bilden einen
gauckcl hymcl, ilarynn ein gülden stuel stehe
vnd Christus neben dem vater sitie ynn
einer kor kappen vnd gülilcn krnnc. das
di'-<f wort noch feststehen. (1527). fiij'';
darum!) sollen die prediger dem volk diese
erste vrsache wol für bilden, das sie zn
sehen, vnd iagleuben, das dis sacrainenl
pnttc!? gncdige vnd veterlich onliiniij^' ist.
vermanung zum sacrament. (1530). BiiJ';
der {teufel) kan einem herlzen den lod so
gewaltig furbilden. da* ichöne con/ifemtnt*
(15^01. Kiij'*; bis das sie das heilige edle
mensch, die iiingfrau M.u ia , nller well fur-
biblclen ah eine miUcriu der armen sunder.
«ermanun^ nudle geieOithen, (1530). DJ';
darumb ist dieser meuchler ein aweyfelUger
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PORRILDUNG 742
PORBLEfTElV
btisewiclit, lior .solches alles im lierlzen wol
weis vnd gleich wol seine blalhiimle viis for-
bitdet als <li(< ri inin n vnd rric(ls.irii(>n. widder
den meuchler zu Drest-n. (153!» I^ j' .
6) „voraus im bilde vor auytn oder
darstellen" : liic wird deni drillen palriar-
chen Christus verhetssen , der faeiUod aller
well, vihI das kilniAige euangetiuni von
Christfi in .illcn landen zu predigen durch
die engel auü der leiler furgebtidel. gl. su
1 Jfoa. 28, 13; so baslu gehfirt» das die
schriin allenthalben Airgebildet die iwo pre-
digt, des gesclzs vnd (Miangelions. tbtr das
erste buch Mose. f!527). p j'*.
2) reflexiv: nui oli ich einem wuliro liellc
gutiiildet vnd geschworen, der «ich vnter
der schar^baut mir rurgchildcl hcttc als ein
reehler hirte. exempel einen rechtett christl.
bischoff zu weihen. ( I 512*. Fj\ in folgender
sielte s. V. a. sich einbilden: was hUlITs,
das du dirfarbildesi vndgleubesl, dtesündo.
der lod, die helle der andern sey m ChriNio
vlierwiindon, wenn dti nichl auch gh'ultpvr,
das deine süudc, dein tod, detue belle dir da
vberwiinden vnd vertilgt sei. /m. 1, 184*.
tirUMaog» f. etwag doM ats vorbild,
beispiet hin- oder dargestelil ist : darumb
inus sie (die demüthigen t jjnti jin selb vor-
bchalleu zu rrkunnen vnd ansehen, vnd sie
für vns bergen mit fflrbildnng vnd vbungcn
der geringen dingen, hi y wriehon wir vur-
gesven vns spII» anzusehen. Jen. 1. löS'.
Vürbitte (lurbiU) , f. eine bitte die zu
gunsten , zum besten jemandes geschieht :
so ermane ich nu, das man fnr allen
dingen zu erst Ihne bitte, gebet, forbit
vn<l dnncksagung Tiir aWo moiT^rlien m. w.
1 Tim. 2, 1 ; angeschen , das e. k. v^d i.
g. wie lu vermuten gar mit stallicbcr ge-
waltiger furbit berandt, bestürmet, versucht
vnd auir alle weis ersucht werden müssen.
an dm kurfnrsten zu Sachsen. ( 1 f» 1 5). Aiij' :
e. k. t.g. wolle ohn mein iUrbiil, als ich nichl
»weifel, sein dnift ansehen vnd ihn lassen ein
gnädigen Tnr ^li n linden, de Wette br. 2,381 ;
gnSdiger liprr. irh li.iln- |;mg niclii um etwas
gebeten, ich niiisz .nicli einiiinl kommen,
dasz die slras^ der iurbilt uicbl /.u gar mit
grass verwftchst. 5> 287 ; etliche scbiinpr-
lich reden von der heyligen furiiil {4er ßr»
biUe der heiligen), vnterrtiht auff eüick
arUekei* (1519). Aj*^; also blind und freiiel
sind die papislen , wo sie das w i I hey-
liijr rmil'ii , Wnli(>n sir- gf>rnf der ii."vli_'i ii
elire vnd iiti ttiU gründen, widder den neuen
abgott. (1524j. c iij\
PirhMe», fürbiue einlegen : er were wol
wenl Wagens vnd für bittens gegen goti,
aber irli <i'rge, es sev verloren vnd vinl»-
sunsi. veranlworiung der aufgelegten auff-
rur. (1533). Dj*.
rirUfter, m. teer ßr Jenumä ßtiUk
einlegt : wie man jn (Christum) genialet )ut
aiiir dem regenliosyen zu i^crii'hl sifzeiid, m\\
seine mutier Maria vnd Jolianiies den teuller
tu beiden seilen als furbitter gegen seiicn
schrecklichen zorn. das 16. eap. s. Johan-
nis, i l'iSSi. Cij*; oder erwele dir die
jungfraw Mana diese oder jbene lieiligen sa
furbilteni. ebend.
PirUlteril» f, eine die ßr Jemtmä lifM,
/tirftüle einlegl: für eine fürsprecherin wol-
len wir sie {Marina nichl haben, für eine
fiirbiiterin wollen wir sie gerne babeu, wie
die andern heiligen auch, wthg, der »uatg,
an den ßnmmtejn fetten. (1527). CCiiijS
Mari.iiu zur f>lt liitlerin anruflen. das 14. «id
15. cup. * Johannis. ( I 53S), Oj',
Vürblauen, gewöhnlicher
FirUema (Rlrlilewen)» bei L. käu/ig in der
bildlirhiu beilcuiuug : wiederholt und dawiU
'■indringlich , d. h. zu besxerrr nuffassung,
vorsagen" : sie {die priester^ iiali»^ti ilcii .irnj> ii
Icuttcn (den zehn aussätzigen) für gehlcwei.
wie sie nitl sollen glewben, das (dan) Chri-
stus sie gereinigt hette. euang. von den
zphen aus^etzigen. (1.^21). Cij**; so hsl"»»
Vits viiserc bliudenleyter furgeblewel, tnansol
den bapst noch die geistlichen nicht schel-
ten, vber das ersle buch Mose. (1527).
biiij''; was ljoII zusagt vnd gelobt kan man
vns nicht gniii: einhildmi vnd rnrlilewfn, das
wirs feste gleuhcn. ebend. \\ j' ; man mits
ia dem pSbel solch knrts ding ymer for-
Idcwen , als vater vnser , zeben gebot vnd
glauheu. der prophtt Sarharja. ! l."2'>)-
Aiij''; wir scIhmis an Iimi juiii^üii kn.ibi'n,
wie oill mau jiien ein «liitg uius einkevveo
vnd fnrblewen bis sie es fassen, heuitpott.
{muemb, 1545} winterteil 28\ eim
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rORBOTE
743
FURCHT
beleg für die umlatUlose form furblauco«
ffurblawen) t. unter erweichen.
Firb^le^ m. vorbotCy praenunlius. so
heiszt Johannes d. Utufer, der Vorläufer
Jesu thrislt, cyii furbole. dajs benedictus.
(1525). Fij\ mhd. faxhoie {Ben. l, t S4 j.
f irirtehtig» «ieft »tolx herwiMend: er
Itnistcl sich vnd war fuiLrctliliy, lliell sich
erl'ur, wnr otwas sonderlich vor allen, macht
sich brcyll und hoch, der ^^.psalm. (1521 1.
Ciiij''. auch m vier trcsü. ptalmen. ( 1 526j.
Cj*. tro rurbrecbiig.
VÖrbrilgeil, vorbringen, mlid. vflrbrinf^en
(Ben. \, 251*). ahd. lurihnngan [Graff
3. 198): vnd liicIl des andern lages gcrichtc
vDd hies den man forbringen («oifSAren).
apost. gesch. 25. 17; vnd du soll für dis
voick nicht hillen, vnd soll fur sie kein kl i-i'
noch gehet furbringen. Jer. 7, 16; ehe, er
hat mir keine schriffl furhrachl (tum beweise
bHgetroM). dtu die$$ worl CSurisU noch
feststehen. <1527). ej**. neben dem pari,
praet. fiirhrarlti c^t Iftzten stelle, tcie es
allerdings dem mhd. vurbrähl, ahd. furi-
)>i/dil gemäss ist, begegnet M L» audb de*
teits eUe form mit ge : weil jr gebet gleich
nufT eine /.eil fiir (J«'ni Ihtiii rflrü"'l)t .n'Iil
\v.ir«l. Tob. 3, 2'^. s. auch das einfaihf
Illingen, wozu ich hier noch einige das
pari, praet. gebracht betegenie ttelten nadh
trage: Jacob hat alle vnscrs valers gut tu
sich gebraclil , vinl von vnsers vnters jriil
hat »T f^oli la' reichlhum zu vvege gebraclil.
1 Mos. 31,1; vnd man gab jnen das geld,
das zum hause golles gebracht war. 2«i^Km.
34. 9; vnd da die zeit vmb wäre, die der
k(»ni£r [x slimpt hatte, das sie sollen hinein
gebracht werden. Dan. \, IS. dieser nach-
trug «cAls» nöthig, danieht aUein Orimm
2, 884 bekmiptet, iasx bei L. nur bracht.
Acemgehrachl.^e/te, sondern auc/( Weigand
die.s'' hi'hauplung wtb. 4, (>7 I wiederholt.
Furbund, m. eigentlich, wie ausbund, das
dem feilyeMtene» etüt^e seug torgebuH'
iene schauende» der sehaufalt . dann . da
dieses immer an dem sl'ürhc das beste lu
sein pflegt, etwas vorzitgiiches, ausgezeich-
netes: der furbuud, der auszbund, der kern,
dermarck, der grund, vnd wie kau ieb yhr
eheriiche ttttel alle erUeleo. ausleg, der ep.
vnd euang. vom advenl. [1^22)' Bj*; d.
Caspar iCreuxiger) in der iheologie su lesen
ein fililHiiiiI ist. de Wette br. 5, 220,
lurbündig, was .Mivlr.inili;? f>. d ), aus-
gezeichnet, vortrefflich: also lindel man jnn
allcriey Stenden au weilen rurbuudigc ge-
schickte roenner fur allen andern. <(er 101.
l)salm. ;l')34), Ciiij''.
Furche, /. mlrn$: dip pllüger haben aufl"
uieifieni rücken geackuil vnd jre furche
[Mush dem keri) lang gezogen, ps. 129, 3 ;
kanstu jiii(dem einAom) dein joch ainknUpflen
dii' fulclion 7tt machen. Uiob 3t), 10; du
(iiMi<ke>t seine furchen vnd feuchle.st sein
gepllUgles. ps. G5, 11; es isi viel speise in
den furchen der armen, spr, 13,23* «eften
diesem schwachen pl. furchen erscheint ein-
mal auch der pl. niiclic, wie er dem mhd.
pl. vilrche , ahd. furabi allein gemusz ist :
wird mein laiid wider mich schreien vnd mit
einander seine flirche weinen. Hiob 31, 38.
i'eber die abstammung des Wortes furche.
mfid. vurch {Ben. 3, 117't. ahd. furh, furah
{Graff '6, tiS4), s. Weigand^ bei Grimm
10(6. 4, 673.
Furrbt, f. Ümor, mhd. vorble [Btu. 3.
384' ), ahd. forhla. forahta i Graff 3. 68 r>).
in dm friiheren Schriften L.'s begegnet hin
und wieder noch die dem mhd. ahd. eni-
sprechende form forcht (f..<I.). der uswer'
kürzte sing, furchte blickt noch einmai
durch im dal. furchte. iAtCt 21» 26. das
tcurl heniehnet
1) die unangenehme Seelenregung in öe-
jiehung a^ eme gtfahr, ein ti6ef, oder
auch auf ein wsen, das diese gefahr, die*
ies übel zukommen lässt oder doch sukom-
men lassen kann. *
a\ furcht ist nicht in der liebe, sondern
die völlige liebe treibet die furcht aus, denn
die furcht hat pein. 1 ioh. 4, 18. es heiszt
fiirt-ht koiiiint einen an. kommt über ihn:
vnd als üachanas jn (den engel) sähe, er-
schrack er vnd es kam jn eine furcht an.
Luc. 1 , 12; denn es war sie eine grosse
fiirrliL .inkoinen. 8,37; es k;mi auch alle
Seelen lurcbt an. apost. ijeseh. 2, 43.
b) furcht nach einer praeposition, von
der es regiert wird» also habt jr den ttfch-
tern Israel mit gefaren, vnd «e haben aus
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PURCBT
744
KÜRCUT
furchl mtlssco cwren wQlen thun. SManna
f)l ; tler ei» jünger Jliesri war, doch heim-
lich aus furcht vor Hcn .ftlilf-n. .foh. 19. 3S
- vnd wenn sie schon kcms solciier schreck-
nh helle ereehreckl, so hellen sie doch
»locht Tur Turcht vergehen. weUh. 17, 9:
\\)(\ i\n jii die jüiifr<'r saJicn iinff di'in meer
g»'heii, erschrackcii sie und s|»r;<rlii'ii : es ist
ein gciipcnsl! vnd schrien furfurclil. Malih.
14» 26; vod die menschen werden ver^
schmachten für furchte vnd für warten dor
dinirer die konicn sollen aiiff erden. Lur.
21, 20. — sibe, ich wil dich sampt allen
deinen feinden in die furcht geben. Jer.
20, 4« — mtl furcht bistu «uiT Egyptentend
gezogen. 5 Mos. 10. 3; dienet dem herrn
mit furcht vnd frewel mich mit zittern, ps.
2, 1 1 ; vuü sie gieugen eilend zum grabe hin
aus mit furcht vnd grosser freude. Matä^.
28, 8. auch mit dem dat. pi.: so füret
ewren wandel, .so lange jr hic wallet, mit
furchten. 1 Pel. 1, 17; wer will szo kilin'
'scynn, da» {äasz) er legliche sunde nii iiiil
furchten hiUen odder beweynen wolle, die
H«^fU$»psaliii. (1517). H5''. — er ist
gemacht nn furcht zu sein. Hiob 1t, 24;
sondern sollen sicher woncn, on alle furcht.
Esech. 31,28; denn auch der wiiickcl, darin
sie waren, kundle sie nicht on ftircht be-
waren, weith. X7* 4; d.is wir erlöset aus
der band vnser feiridp, jni iliciicirn im furcht
vnscr lebelang. Lac. 1,74. — ein jglicber
hat »ein seh wert an seiner balRen vm b der
furcht willen in der nacht, hahel. 3, 8 ;
nienintii] iiIilt i imIcI fi c y von jm vuib d«r
liirclit v\illt'ii lur den Juden. Joh. 7. 13. —
das {dwsi) SIC zum wenigsten eine zeillang
das land tndsten reumen, damit das ergernis
gebflsset odder heicinlM acht vnd den andeni
ein exeniprl 7 x r furcht gegeben Wftrde. von
Ehesachen. (I530i. Eiiij*.
c) furchl mii besonderen fügungen.
a) mit efnem gen,, wMter den ffege»*
stand der furchl ausdrückt: denn die vnter-
tlianen thiiren ?iif rT.Tusz faifuTi fiir furcht
der vberkeit (=» vor der ot/nykeit), das
magnifical. (1521). aij'; das viel der vUl-
cker im lande idden wurden, denn die furchl
ilcr .liliU'n (— vor den Juden) kam v|i(»r*;ie.
Estlu S, 17i die furcht Mardicbai vor
iMaektü), 9, 3: des lodes furcht {ät
furcht vor dem lode) ist aulT mich gefdlea.
ps. 5ü, 5. statt dieses gen. steht auch
die praep. für (vorj mit dem dat.: ms
furcht für den Juden. Jofc. 20» 19. «. tmA
die vorhin unter b) OMgeßluien tfettes
Joh. 1f>. 3S H. 7. 13.
dasstihi- icaa für mit dem dat. nd-'r
die füguttg mit dem gen. ausdrucken, kann
ttueh dvreft ein paueuiv autgei/rikkt mr-
dt n : t wer furchl (die fkrdU vor eud^l
vnd scIirf^'i'kiMi sey vber nllr ilutr iiifT rr-
den. 1 Mos. 'd. 2 ; vnd niemand kuixl jiieo
{den Juden) widcrsicben, denn irc fordil
(die furcht «or timen) war vber aUe v9ldter
komen. Esth. 9,2.
d} furchl in besonderen Verbindungen:
furcht und entselzung, s. cntselzung; turcbl
vnd schrecken. 1 Ifot. 2, 9. 5 Jfo». 11, 25;
furchl vnd zittern. Hiob 4. 14. ps. 55, 6.
2 ..die aus dem bi'tru.iUcin des gtiing^r-
sein-i hervorgehl' nde serlenreyung der pßuM
und rückiicht gegenüber einem höheren [er-
habenen) wesen oder überhtmfit hBherm**»
scheu . ehrerbietung , ehrfwrtht, so häufig
in der bibel , zumal gott gegennh^'r, al?i>
niiis man die furcht ynn der ^>Jh^i)t ver-
stehen, das CS uicbl deute auff furcht odder
schrecken, so ein augenbück wer^ sondern
das es sey das gantze leben vnd weseo. das
da gehet ynn »'Ihch vml .srhew far ffolt.
vber das erste budt Mose. (1527J.
geteShuOM^ mit dem gen* die furcht goUes,
die furchl des herrn: denn er hatalhie {der
aposiel Johannes in seiner X.ep. cap. \, ! S
gar nicht ftfrgenonien zu reden von deni
was wir beisseii nach der sclirilU die furcht
goltes, welche ist eine gale Ulblichefarehl,
nicht ein schrecken noch sagen, soodere
eine srJipw , die goll in ehren hat. J'fi ^^
(il''; die Itircbl des lierrn ist der wpiilieii
anfang. ps. III, 10; die furchl dei» hemi
hasset das arge. «pr. 8. 1 8 ; durch die fnrckl
des herrn meidet man das böse. 10, ^: ''^
ist keine furcht goltes für jren äugen. Hm.
3, Ib. lUerher gehört auch der biblische
amdntdt; die furcht Isaac. 1 Jfot. 91. 42,
u'oxu £. am rande bemerkt: Jacob neiinel
Iiic ;.'ntl ^aacs furchl. dammli d;i> /«■^^'*
goll fUrchUg war vntl goUes dtencr, w^din
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t
KCHCUTEN 745 FÜRCHTEN
der ausUff. Meter sUU» in lim frBÜgien
ito* das erste buch Mo$9 iagl er: itarüuil)
. iims er (goU) hie den narnen hahoii , das oi
Isaais furcht heikel, das ist, dcu Isaac
für iiugcn gehalten vnd sich fiir ykm gc-
sehewet» hat gelhan vod gelassen was yiini
gefallen bat.
menschen gegenüber: so ^ebol nu jeder-
mann, was jr schuldig seid, schos, dem der
adios geburt, zo\, dem der lol gebttrt, furcht,
dem die furcht gebQrl, ehre, ftem die ehre
gehurt. Rom. 13, 7.
Ffirrhlen (fincliicni, limeri', anfangs bei
L. auch noch iorchteii {s. d.), mhd. vUrh-
len {Ben, 3, 886*), oM. fiirhlan, farablan
(Graff a, 689), golh. fadrhljan. das praet.
iauiet bei L. , dem mhd. ahd. gemäsz,
furchte, heute filix litolo, dns pari, prael. in
der regel gefurcht, seilen, wie heule, ge-
fürchtet (x. d. ilenlfe* eatenjk. 1529. Büiji').
die angegebene bedeutung des Wortes schei-
det sich nach den unter furcht dargvleyit n
zwei riehtungen , die hier aus einander zu
AttUen mmSUng eneheiM, mehr daran ge-
fafm ivi, üt wnchieienen fUgungen «or-
zufuhren , in itnen L, dat wari brawdU,
diese sind:
Ij mit dem acc. und zwar:
o) derpersm: ich fnrchte (furdiM«) das
volck vnd gehorchet jrcr stini. 1 Sam. 15, 24 ;
sihe Adoni.i fiirchk'l tieii kiinig S;iloiiio. 1 hön.
1, 51 ; Herodes aber furchte {fütrhtete} Jo-
hanncio, denn er wusle, das er ein Immer
vnd heiliger man war. Man, 6, 20 ; das weib
ahcr fiiri hle den man. Ephes. 5, 33; ein
jglichcr füfclilo seine multn vml si incn
vatcr. 3 Hos. i'J, 3. vor allem häufig ist
in der bibel gott fürchten, den hcrrn Türch-
ten» ie«w £» etnma^ erktörf ; gott fhrchten
jm ehreischen heisat eigentlich das , so wir
Deudschen heisscn gott dienen, das schöne
conlUemini. (1530). Ciij''; denn nu weis
ich« das du gott farehtcsL I Hot. 22, 12 ;
woil jr tebeut so ihut abo, denn ich Ittrclite
gott. 42, 18; nlipr die wchmüttcr furchten
gott vnd thotf'i) nicht wie der ki5i)iL' /u
Egypten jnen gesagt halte, sondern iiesscii
die kinder leben. 2 Jfo«. 1, 17; vnd das
voldt fürchtet den herrn vnd glettbten jm vml
seinem knecht Mose. 14, 31 ; sondwn soll
Oom, WMtrlnKh.
den hcrrn deinen gott fQrchten vnd jm die-
nen. 5 Mos. 6, 13.
ft) der sacht-: flci- ifufTcl fiirclil das üri lii
vnd wil vns mit jtullern »ciiweigcn. vom
abendmal Christi. (152SJ. siij''; o wie bal
d. GarlsUd den sprnch (1 Cor, 10, 16) ge>
furcht? das ander legi widder die ligml»
Propheten. fir>2r»i. Gij"; vnd ob ioli schon
wandert im lin>>torn tal, fürchte ich kein
vnglück. ps. 23, 4 ; furchte d«i tod nidit*
Sir. 41, 5; durch den glauben verlies er
(Moses) Ki;yi)ion vnd furchte nicht des ko-
nifjfs f^i iiii ( rar. den grym des konigs). Hebr.
11. 27 ; nu iind man schochicr küoige vad
furslen , die* solch vermaledcyung lünditen.
wider den ftdmh geiuaMm ftgiU, aAmA
(1522 . nij'.
2) niil dem gen., in weichein fall fuich-
leu inlraiiüiliver steht {G i imm gr.4,112).
dieser ist wiederum
a) ein gen. der person, wegen deren man
furcht oder besorgnis hat: or (Abraham)
war ein frembdUug ym lande vntcr seinen
feinden vnd des lebens nicht sicher, musle
semes weibs auch fürchten. «6er das erne
buch Mose. ( 1 527 ). g iiij\
h) der sarhe, für die man furcht empfin-
det oder besorgt ist : es isi deinen knechten
angesagt, das der herr dein gott, Mose, sei-
nem knecht geboten habe, das er euch das
gntilzo laiid geben vnd für euch her alle
Liiiwühner des landcs vertilgen wülle, da
furchten wir vnscrs lebens für euci» seer.
Joe. 9» 24. öfter der redensaH: der
baut ftlrchten, ßbr dae Mm fürchten, in
besorgnis sein , es sm verlieren : etliche
fiirrhlen auch der haut, sorgen, sie niüssca
leih vnd gut darüber verlieren, der 82.
fMaAn. (1530). Cij*. s. muh noeh haut,
sie furcht jres hauscs nicht rnr dem schnee.
denn jr ganltes haus hat zwifache kleider.
spr. 31, 21.
:j) mit eSium oMan^r^^ «afse iter aü
objeet encheitU. derseihe ist angefügt
a) durch die conj. dasz: daht i icli furcht,
(Iiis itzf ynn der rhrislenheyt mehr aiigottc-
ley durch \Ue messen geschehen, dan yhe
geschehen ist vnler den Juden, eyn eermon
von dem m, leil. (1520). Biij'*; so lasset
vns nu furchten (beeorgt aefn), das wir die
04
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PORCHTEN
746
FORCHTIG
vcrheiMung. eiRzukoni« sii seiner rage.
Hiebt veneumen. ffeM*. 4, 1. der conj,
(iasz geht ein acciualivUch stehendex niclils
voraxis: ich fitrcht^' nirhls so hoch, liciiii
das tiichl iler tcuici vmb euch bule vnd
euch von Christo reisse. svoo ktH^xeUpre-
digten, (1536). Gij' . nach da.oz kann auch
die Verneinung folgen, ohne dasz dies im
sinne des salzes etwas änderte: ich fürchte
aber, das nicht wie die schlänge licua ver-
fUrele mit jrer tchaickheit, also audi ewre
sinne verrücket werden von der einfelUgkeit
in Christo. 2 Cor. 11.3.
b) ohne dasz : mancher leihet vngerne aus
keinerbOsen mwniuig» sondern er rans durch*
len, erkome vmb das seine. Sir, 29, 10;
wir ftirchten, es (das schiff) müchte iri die
syilcii r.'illt'ii. apo.sl. gesteh. 27, 17.
4) mit dem inj. mit zu: vnd den niaicsie-
len filrchlen sie niclil Izu niissbieten. «eider
den falsch genantten geystL tta$i4* (1522).
iiij ' , bei Bindaeit fehlende tar. su 2 1^1.
2. 10.
5) endlich gebraucht L. Idrclileu auch
häufig refhmvt doch nleM Meftr (einige
stellen ausgenommen, die hernach unter b)
mitgethi'fh simh mii di tn orgnnisrht'n dat..
der IM der schnjluyrache bis in das 11. jh.
danerle, sondern mit dem den refleMven daL
Uberhanpt verdrängenden nee,, x, Ii. ich
hörcte deine .stimme im g:ittr>r) vnd furchte
mich, denn icli hin nackct. 1 Mos. 3, 10;
fürcble dich nicht* Abrain, ich bin dein
schilt vnd dein seer grosser lolin. 1 5, 1 ;
dn leugnete Sara vnd s|ir;icli ich habe nicht
grl.irli. i . (Iniii .sie furcht sich. IS, 15 u.
öfter. Üiese* reflemve fürchten hat nun
bei sich
n) die praep. ftir (vor) mtl dem dat.:
erreite mirli von der band meines brudcrs,
von der hniul B.sau , denn ich TiiM hio tiiii h
für jni. 1 Mos. 32, 11; du solt dicii iur
deinem goll furchten. 3 Mos. lU. 14; ich
Airchte mich fnr dem zorn vnd grira, da mit
(Ii I Iiorr vber euch crzdrnet war. h Mos.
U, i;t; fflrclitc dich nicht für den worlen
die du gehöret hast. 2 kön. IM, 6; für
solchen scheisbannen darffeslu <Kcb nieht
rorchlen. von den sdUüsse/n. (1530). Jiij*;
wer sich für der liellen itlrchtet , der mus
hinein [sprüklBaH), d&§ 16. eap, $. Jokan-
nie. (1538). Aaiij-. stall dieser filgmtg
mit der praep. für (vor) mit dem dat. er-
.schrinl in der älu ren spräche nurh hier,
wie bei dem tniramiUven fud hu n , der
gen, als lelsle sfwr dieser otten fügung hei
L. diirfle vielleicht folgende SleUe asui-
sehrn sein, in welcher die ursprünglitht
genilivische nalur von nichts hervortriU:
filrchlel euch nur iiichUs. Sach. 8. 15.
b) einen abhängigen sola: vnd Tordile
sich , es möchte diesem auch abo geben.
Tob. 7, 1 1 ; .ilso (las ich mir vfu-l furchte,
es wenlc jun kuru vber Dcudscliiand eioe
plage gehen , der gleichen wir viUeicht In
her nicht erEihren vnd vns atich nicht ver-
sehen, der III. psalm. (1530). Aij"; ich
furrhtc mir aber aus der massen Sf^er, (las
sukhe frcuulcr, leslerer vod pucher werden
gott plotxlich der mal eins erwecken, dir
147. psatm. (1582). iS^,
c} den inf lu : er furchtet sich
zu sagen: sie isi mein weih. 1 Mos.1^. 7;
fürcbt dich niclil in Egypten hinab zu ziehen.
46, 3; denn er (Moeee) Airchle sichgoltan
zu schauen. 2 Mos. 3, 6.
dl eine be^ondfre nähere beslimmvng;
wir milsscu vns uichl zu todc furchtco für
eim lebendigen icufel, viel weniger für
sterblidien armen menschen. Jen. 8« 46^;
ich werde mich drumb fiir keiner was-
serblaszcn zu tott fiirchteu. de WeUe br.
0, 3S.
Krchtiad) das part. praes. adjeeMviteh:
das geselz gibt den fürchtenden, knechtBches,
i'.iyiis( licn gcy!^t. ausleg. der ep, vnd enng,
tarn rhnslng. (1522). Ii iij''.
furchtig (lurchtigj, furcht htAeei,
fwnhüam» mhd, vorhtec [Ken, 3. 38S')>
ahd. forhlic {Graff 3, 688). L. gebraucht
das leorl , das jetzt in der schrißsprache
erloschen ist, zwar an mehreren stellen is
den ergten aueg. des n. lesl.. in denen er et
Jedoch epäter wieder tUgle: vnd sie (dis
jünger) waren seer furcbtig. Jfarc. 9, 6i
spiiter : denn sie waren versttirtzt; denn sie
waren Turcbtig. 16, später: denn
furchten sich; vnd die andern wurde» lareb-
tig. offenb. Joh. 11, 13, e^er: vnd iif
andern erschrecken, imeft in ««wen dftn^
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FüUUirLlCH
747
FüUUEltN
sthriftm kommi e$ nmr mocJ^ «jto» wr:
ist aber yeniand Mhwach vnd fiirclilig . der
i\\vh^ vtn n;»m«'n golU's. ob jemand fur dem
si^ri/LH lUehen müge. (1527). AS*"; ich bin
fOrchlig vml zHterii. «MAy, d§r fMm ge-
pol. (1528). 1)5-.
yurclitlirh, adr. timide, mit furcht, mit
üng!>lUrfUifH, tnhd. fot lillSrbo ( Hen. 8, 3b5''),
a/tii. forabilicbo iGraff A,^}b^) : iknii dauon
mus mso die augen nbkeren vnd fiirchdicb
warten, was goU daunn hdt. Jen. 1. 29"
{die xichcv fins:psalmen , wi> vielleicht
forc'lillu li sifht, wie forobl /lir fiircbl).
firdiUaii, bisvoeUen bei L. noch Turcbl-
«am («. 4.). mM. vorhtaam (Ben. 3, 3S5''),
in doppoUer hedeutung :
1) furchtbar, furcht bewirkend: e. T. g.
sol das bedencken, daH goU in der ganUen
schrillt keinen beidniitcliett kOnig noch Itir-
slen je hat basen toben, ro weil vnd lang
die well g«\><lnn(lcn , sonilcrn .ill/rit inclir
slraßtii las>i('ri , «las int ein ^^ros furch ts.irii
bild allen oberberrn. Jen. l, 474"; darunib
wehe allen denen , die sich nicht Alrchten
vnd jre aUnde nicht fulcn vnd sirher einher
gehen gegen dem fiircbtsamen {Jen. 1 , 1 5*' :
foreblsamen) gerichl gotles, Tür welchem
doch kein gut wcrck gnugsam sein kan.
Jen. 3, 2*.
2) tnr furcht geneigt, von furektb^angen,
furcht habend : jr kU'i»K'!<^iiIii;4fn . waninili
seid jr so furchlsani? Mailh. S, 20 ; wie seid
jr so rurdilsam? Jlaro. 4,40; dammb sind
aokhe fnrchtaam lentl la neher bey yhrem
heyl, denn die rauchloszen, barlsynnigon.
aussleg. der ep. md mang, dm aduenls.
(1522)* Oiiij"; blüde furchtsame gewissen.
da» 17. eop. e. Johamdi. (1530). (iiij\
fkirchlsam machen, «on /yreftf befangen
machen, furcht einfloszm: vnd sie rieffen
mit liiulei' sliinme antF jiitliscb zum volrk zu
JertiHalem , das aufl* den roanrcu war , sh*
ftirchlsani lu machen vnd sn erschrecken.
2 chron. 32, 1 8 ; denn sie alle weiten ms
riirchisam machen. Neh. G. 9.
Virdcekc, f. wo» vordecke («. d. l, decke
vor ekooi: Moses fnrdecke ist auf! jhrem
(der Juden) Herlsen, der Iii. psahn,
Virder (furder). auch flrter (furler), 6et
L. meht selten ert^etnemde nehenformen
des adv. fonler, fiJrder (.v. d.), weiter, /er-
ner, mhd viirdpr und. sich enger an vorl
ifort) anJidUieszend, fUrlcr {Ben. 3, 382').
1 ) ränmM im eftme wm vor^eäHs, «eet-
ter foH: vnd das voick toch nicht fflrder bis
Mirjam aufTgenomen ward. 4 3/"«. 12. 15;
vnd er s{i>!|pf sirh als woll er filrder geben.
Luc. 24, 23. den slab l'iirder setzen, weiter
reiten: sondeni weil wir ja aiilT erden leben
müssen, das wir also essen, ir iiickcn, freien,
|in.Tnf7,en, bawen, brms vn«l bofTvnd was gotl
lu'sclierel. haben vnd brauchen als frembd-
lingc vnd ge.stc in einem frembdcu lande
vnd im gasthofe. die solches alles gedenken
/II lassen vnd jren Stab fürder tuselsen.
tisl. 2. 1 38\
2) seitlich in dem sinne: fortan, ferner-
hm: aber die kind«r Israel Ihelen furter
vbels fur dem herrn. n'eftl. 3, 12; ebenso
4, 1, tro Hirler, vnd 10, 6, tro (UrAcr steht ;
vnd Samuel sähe Saul fUnler nicht mehr.
1 Sam. 15. 35; vnd der gcisl des herro
geriet vber David von dem lag an vnd fttrder.
16. 13; das er den vater anch fttrder ver-
klerc. 4ai 17. eaji. f. Jokannü. (1580).
F iij^
Virdcrliek (furderlich), was fördcrUch,
fortgang bewirkend, dienUeh, nfilsfiefc;
dem , der on glauben ist , ist kein glitt
wprck, fiinlcilicli /.iii fi iimkcvl vnd seligkeil.
t'Oft der fteyheit eynisz christenmemchen,
(1S20). Cj*'; aber itsl sihel niemand an, ob
es hynderlieh oder furderlich sei. muleif,
der ep* md euwug, des adventi, (1522).
s iij^
Ordern (ruidern), eine von L. nur an-
langs gcbraudUe nebenfotm wm ford^,
Hirdern i tr. m. «.). undxwar vrie diese
1) im sinne von poxtutarr : wer firs
1( hens satt ist vnd des lod<'s licf^'oerl. als
Daiiid vnd Abraham vnd Paulus, die werden
hyngenomen am ende yrer läge, dan sie
haben dem leben eriaoh geben vnd Turdern
dtMi lod. dir sieben puszpsalmen. (1517).
KG*": der glaub erwiri>el, was das; gcsclz
Turdcrl. ebend. G 5^.
2) Im J<ttiie von imMiiovere, jitMire. de-
tege s. unter bdd I ) und unter Triedfertig.
e^nen weileren,beieg bietet die sefcri/i: steo
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FCRDERinS
748"
FÜ HO EBEN
tehone troslliche prediqi Smalkalden
gethan. (1537). Ciiij^: <lrn eben (Üp krtzfr
seihs, die dpm wnrl aulls iicfligsl feind sind
viid es am ineislen verfolgen , stellen sich,
als wollen sie es heHTen fordern vnd band-
habon. die herautgabe dieaer predigten be-
sorgte jcdnch L. nicht seUxt.
Färdeniky f, adjuwenlum, m /ititjender
tUlh dU L»*» «pradke eigentlich fremde
form hirdenittss: das dem Ii. enangdio nicht
7.11 liindemisz , sondern zu fürdemiisi gera-
Ihon solll. de Welte br. 2, 368.
VirderSi (urttn, adv* weiter^ fernerhin:
vnd wollen farlers, so viel den ehrintlii^en
glauben belriHt, mit gnind t\or heilig' <mi
srht ifTt M;i^rw(^fset wcnlcn. Jen. 2, 52''.
I'iirdernng, f. fUrderung, adjummtum.
zu fUrderung seines rcicbs. das 16. cap. s.
Johami*. (1538). Yiiij*.
Vnrdringen, vordringen, in folgender
stell« büdlich für „dit obrrhand behnm-
men**: siechen sie nudi raiiweyden. »zo
Stech ich «e viel herler mit Udien, Im
sehen wilchs fanlringe. ron dem bapstum
«M Rnme. (1520). HjV
l^irfallen, vorfallen, vorkommen, begeg-
nen: das dir ftirfell aus zugeben, das las
geben ans der bamnier des kOniges. Esra
7» 20; wenn einor <los nachts and seinem
bette rügen vn \ M tilnflVo sul, {,\\\oi\ im man-
rbprley ged.-inckcn lur. Sir. 10, 5; \nt\ wo
jm {dem bischof xu Rom) ntciit were der
(hise^f) so CoRsuntinopet vnier wegen fllr-
gefallcn. so helle er sich an den zu Aleun-
drin, Jonisalem vnd Aniiochia gerieben, von
den eoncilijs vnd kirchen, (1539). Qiiij*.
Nrfardem, vur fordern, vvHaiem: da
lies eyn weyser radt auff solch ansuchen
furfordtTn die baumeyster vnd obersten der
selbig*ni pf.inc. mn h. Henrim ("ir>-2r>). Rj'. j
Fnrfnhren; vürjuhren: zwo liawcn wur-
den for gefbrt, das sie jre sftne beadraiUen
hatten. 2 Jfaee. 6, 10.
Fnrgnn^ 'f'ir^Mnp), m. I) mrgang, vor-
tritt, Vorzug, mhd. vdrganr iltm. 1, 470''):
aulT das er (Christus) in allen dingen den
furgang habe. CM. 1, 18; wie s. Paulos
aurh sagt, das der friedr solle vber alles
d«»n fdrsnnt' Ii iIhmi der 82. psalm. (1530).
Eiiij'*. 2) sodann auch s. v. a. forlgang: ich
hoffe aber nnrh fest, es sol keinen fütits^
0(1(^1 jr- k iti' ri liesland haben. Eiil.
Vürgängcr (furgenger). m. roryänger.
1) der vor einem andern, vor andfrn
kergekl, vorUtmfer: das wird thun der CfU-
engcl mit einem vnzeblirbnn baiiflen eogd,
die seine vnrdralifr odiler fflr*,'*'n'r»'r toin
w«rden. zwo predigt auff der leicht iti
kurfürsten, (1532). Fij*.
2) der andern vorgdu, mm sie m» /SMtea»
ßihrer, das: Jiid;i, der ein furgenger war,
dere, die Jlicsiiin li<?nppn. apost.geseh. 1, 16;
ctlich lext haben, dte, furstcnn Jiul.i sind jr
hertsogen odder Airgenger. amleg. des 67.
psakm» (1521). Dij"; gedencket an ewic
ftirpenger, di<' euch das wnrt pnttfs ge^agl
haben, var, zu tiebr. 1 3. 7 . loo de WeVie
übersetzt: gedenket eurer tübrer.
Nfgebea (forgeben), vofye^ in fei-
genden bedeulungen:
1) gebfH, hiniffhen, vorlegen: wip man
doch mus kiudcru locken, puppen, pferde
vnd ander kinderwerck für gehen, «er-
manung oh die i^flidken. (1530). Ij*;
daruml) d.m sie mein gesetz verlassen,
ich jiu'ii furf.'Pi?el)en {Meyer: hingegebeo,
ebenso Schmieder bei GerUuh) habe,
/er. 9, 1$; das jr ob den glauben kemfifel,
der ein mal den heiligen furgegeben {Ger*
lach: f,'('^'eben, Meger: abetgebeo) ist.
br. Judae 3.
2) zu thun vorlegen, aufgeben:
(Bmram AHf) weis an erbeiten an goM,
Silber, erts . • • vnd aliericy künsUidi so
machen w»s man jm fürgibl {Megen auf-
gibif. 2 chron. 2, 14.
3) äsusem, sagen, in werten vorbringen:
was gills, ob meine snnge vnrecht habe «ad
mein miind bOses furgebe. Biob 6. 30 ; jr
h?\{H ( iicli alle für klug, warumb gebt jr
dciiii solch vnnUlze ding für? 27» 12;
danimb bat Hieb seinen mnnd vnb smut
anllgesperl vnd gibt stollse teiduig für nni
vnuerstand. 35, 16; wenn einer zu dir
kompl vnd dir aiizoigi von deiner briul
oddcr weihe, sie sey uichl rein, gibt gn>»se
gnimpen («. d.) for, wie ers gesehn, ge-
boret habe vnd aller dinge gcwis sey» so n.
s. *e. ron ehesachen. (lo.T*'» n-irb
sind es solche ICMpd vnd kucbel, da« <i«
uiyiiized by Gpogl
FURGEBBN
749 F(3RHALT£N
Didil« andftn kOnncn Widder na geilRüii,
denn weuer ist wasscr, vnd d<ni«ch jrc
erlreumelc prislprcy fiirgoInTi. von der heil,
lauffe. (1535). Hj". hieraus entmckelie
sich dann die weilere bedeutung
4) eUooi mutagen, bdumpten, dai «ni-
lecder ganx ungegründel ist , oder das der
andre wenigstens zubezweifeln ursarfw hat.
das toas vorgegeben wird, slehl in der regttl
in einem abhängigen salze, der sowohl näl
dan aif aneft mU mukuemng drwclfrei»' jw-
ßigl sein kann : er (der gerechte) gibt für,
da«; (da.^s) er goll kenne , vn<l riiümct sich
golles kind. weish. 2, 13; {Carlslad^ fur-
gibt, das ich nichts denn bSde beschinner
sey. Widder d, hymL frofiteten. (1525).
Bij": vor «linsen lagen sliind nuff Tlioiidas
vnd (;ali für, er wcre clwris. aposl. gt-sch.
5, 3t) ; da sie für sulchcn lexlen nirgcn
bleiben niügen, geben sie Air» gott rede von
stell, die drei symbola. (153S). Eüg^; wie
wo! sfirif» kirolu' sellis ilrunil) zflrnrt vnd
geben jUl für, nit; Wüllen.« jiii ahli.innon.
aber obs ernsl oder s{)iegclfechlen sey, da-
für wil ieh nicht sorgen, wider Hans WoriL
(1541). Nj". stall des untergeordneten
Salzes kann aber auch der in f. mit zu fol-
gen : das üchwerd aber , da^ worl gotles.
nympl er {Emser) Vnd gibt für, oit mil djcr
ücheyden, das ist mildem buchstabe, sondern
iiiil der sriincydcn , das ist mit dorn geysl-
lirlion Vorstaudi zu h.ivvcn. auff das vbir-
chrisU. bttchbocks Emszers. (1521). Aiij".
5) einmni begegnei oitcJk teßetinet sich
flirgeben, tUh woßr ausgeben: der da ist
ein widcrwertiper . . . vnd gibt sich für, er
sey t,'oii. 2 Thess. 2, 4.
Viirgebenj n. der inf. des vorigen ver-
dtmw tnhttanUviteh: sondern kompt jmer
Widder vnd bringet andere rencke, damit er
vns bezeuhoro vnd ein geplerr fur die äugen
mache mit schünem furgehen vnd schein,
dos 6. eap. Ephes. (1533). Dj\
VIrgdwn (furgehen), «orfeJben, den
frühesten Schriften L.'s bisweilen noch fur-
gahn,m^d. vorg;ni(I/en.l,4ß8''), aM. foragAn
{ßraffi, 93), ^oiA.faüragaggan [Luc. 1, 76).
1 ) ßr die tinnliAe bedenhutg dee voran,
vorher g^ens gehraucht L. nur vorgehen,
do^eit erseJbetni fttrgeben im der van die»
eer obgeMlelen figirHehen hedeuinng „den
vorst^ haben**: es macht sie {die werk-
heiligen) rasendig, toll vnd töricht, das die
albeni vmi cinfeldigen, die zolner vnd ofTenl-
licben sfindcr ybnen sollen ym reich gnllcs
filrgehen. auHeg. der enang. am den ßr-
nemislan festen. (1527). e5".
2) irffjfcnsend, beispielgebend voraus-,
vorhergetien: ich war in allen dingen frülich,
das macht die weisheil ging mir in den sel-
bigen für. lee^ 7, 12.
3) vorwärts gehen , also dem mhd, Wlr-
gän {Ben. l, 468*') entsprechend: szu ums
mein sacli furgabn. von dem bapsium zu
Jtome. (1520). Fij".
4) vorüber gehont wer furgehel {Meyer
und (Merlach: vorühvv^dü ) und sich
nicnj^et in rrenilulen hadder, der ist wie
einer der den hund bei den ohrcn zwacket.
epr. 26» 17.
Vnrgesteckt, s, fUrsteckcn.
Ffirhtiben, vorhaben, zu ihnn gedenken^
beabsichtigen, im sinne haben.
a) mil acc: sehet da, ob jr nicht büscs
furbebt? 2 Jfo«. 10. 10. hastn genarret
vnd zu hoch gefarcn vnd böses fürgchabl,
so leg die band anfTs maul. spr. 30, 32 ;
wo ich vnrechts furhelle in meinem hcrlzen,
so worde der berr nicht ktfren. p», 66, 1 S ;
yhr papisten aolUs nicht enden. das ylir fOr^
habt, anlworl deutsch. (1522). Fiiij\
b) mit untergeordnetem salze oder einem
inf.. ml zu : denn sie on zweiuei solche
meinung forhaben, das der bapst mit den
seinen sich würde oder mOste auch in solche
refonnation begehen, von den eonrilijs vnd
kirchen. (153'J). Bij*'; vnd haben jtzundfur
{nemlich die Israeliten), jr vieh zu schlach-
ten, das sie desselben blnt trinken. Jod.
11, 11; nach dem ich furhalte euch zu
schreiben von vnser aller heil. br. Judae 3.
Vnrhalt^ m. vorhall: got gab gnad. das
nit alle farsten vnd stend yn solchen für hall
{nemUA eii^ad^ m widnrufen) vorwillig-
ten. der3G. p«a^m. (1521). Aij".
Förhanrn (rnrlialten), vorhallen.
1 ) t;ineni elwa.s ^ ui lullen, jemMden etwas
vergegenwärtigen,
a)mn 0» atr eimdtdten ans^ammy zu
bringent onloaenloipanoro: den sterbenden
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FUHUANDEN
FURUAN6
«yn cracifix furiiallen. auiUg. der ep. md
fuang. von der heyl. dre%/ konige fest etc.
(1525). iiiij'; li»'< vfclrn der Itraiirli isl
lilii'bcn, (Ins nmi tiou sterbenden t\»s cru-
ciflx hirgehallen. «on dar viintkeimette,
(1534). 6ij\
b) um es zur geistigen anschnvung zu
bringen, vorsteilen: hin irh t\onu nUn mver
Feind worden, ilas ich eiirlt die wahrheil
fttrhalM {tage), Oai, 4, 16; wenn dn den
brfldern ^oU-hs furhcitest , so win<lii ein
guter dienor Hip-^m (Hiii'-li sein. 1 Tim. ^.C ,
vnd er {I^iebucadnezar) foddcrtc alle scint}
■rele, flUslen vnd heubüeulc nid ralschbgcl
heiadieh mit jnen vnd hielt jnen für» wie er
pcdf^chtp , nlle diese lande vnler sein reich
7.11 bringen. Jud. 2. 2. S ; da sie nii lanp
drob beralscblaglcn vnd jr henhtinan dein
volck die M«lie fiirbiell . . . bewilhgien sie
in den vertrag. 2 Maee, 14. 20; so haben
die propbf'lrn d.T! rxrrnprl fni'mlirh rnn
Sodom und üomorra\ .mgpzogeu vnd wol
gcbicwet vnd furgchalten, das »ie die leulc
ynn goUea furcht behielten. 9berdattr*te
buch Mose. (1527). vij'; hiiie dich fiir
<iolcheni sehendlichem vnd verfiirlichem gc-
schwelz vnd Iriegerci, so dir Chrisliim allem
ab ein wercUerer furbeli. das 14. und 15.
eap, i, JokoMHi». (1638). Hiiij*.
2) zum annehmen, ergreifen hinhalten,
darrcichm: vnd jedcrman Turhell den glau-
ben, apost. gesch. 17, 31 ; vnd jage nach
dem fnrgesteckten ziel, nach dem Ueinod,
welches Turhelt ifie hindlscbe bemflUnge
goUf's in Cliristn Jhosii, Phil. 3. 11.
3j endlich steht filili.ilteii auch ivi sinne
von vorenlhailen : wer dir erheilet, dem gib
bald seinen lohn vnd halt niemand seinen
verdienten lohn ior. Tob. 4. 15; (Lülmn)
auch seinen eygenen kindoni .ibchrichl vnd
das ylire rurhcit. vber das erste buch Mose.
(1527). Yyij"; wenn ein man vber einen
ihumpfalfen kfaigt, deryhm »ein weib für
I.ifdt. ei« benchi. (1528). Bii|j". noch
einen beleg. «. unter iVUnlicb. f. awA voi^
halten.
fhakmdmi, amh öfter ^(renni Itar ban-
den, «erftanden» «er der Aand, tmammen"
»etsung der praep. fur ivor) mÜ dem dal.
pl. banden, das w orl tteht
1 ) rrtimitcA, a) von penonen: mach dich
auir, nini dein weih vnd deine zwo ifiohler.
die Turhanden sind (da sind) , A:\< du nickt
auch vuibkuuiest in der misseüial dieser »lad.
1 Jfoff. 19, IS; da sprach Jacob jr vil«r
itt jnen: jr bcriuihi mich meiner kinder.
Joseph i>l tiiclil midir für handiMi . Simpnn
ist niciit melir lur banden, Benjamin wolt
jr hin nemen. 42, 3Ö; vnscr veler hal>oi
gealindigt vnd sind nicht mehr farbaadia
(smdnMU mdwam leben), klatjl Jn-.b.l.
6) von Sachen: Hiskia aber w.ir fnilich mit
jnen vnd zeiget jnen das gantze schalzhaiH
, . . vnd alles was in seinen sclicuen für-
banden war. 3J(fin.20, 13; vnd farelea
weg alle habe die furbanden war im hewe
des k()niL'»^'i. 2 cAron. 21, 17; w»>nn nur
gellt fuihajulen were. auff des kontgt ;«
Eugelland leetereehriß. (1527). Aij\
2) seitlich: vnd dlinckl jn jmer, die Mit
soinos vn^In« ks soy fiirhandnn. Hiob 15.23;
(he zeit nieiiieH abscheidtn« riirhanden.
2 Tim. 4, G ; das der lag Chnsii furlianden
{nahe ftevorafdkend) sey. 2 llbeM. 2. t;
weil der wtll ondc fürbanden ist. eine heer-
predigt. (If/iU). Aiij'-; lieber mrn^. h. die
zeit ist nu lur banden, da du .sicrlxii soll.
zwo predigt auff der kinderlauffe. (1540).
Kij*. otMA^ancAlef £./8rbevoff«tdhMd
iiberhaupt : darurab ist noch eine rqge fei^
banden di in voick got(t'<. Hebr. 4. n
3) unangemessen steiu furbanden m der
bedeutung „vor iU Ami", wie et in f<Ar
Ifender steOe «orftomml: atles was dir fnr-
hniidon kompt sn thnn, das thn fmeh.
pre<l. lU.
l urliaug (rurhauck. auslcg. der ep. md
eiMN^. «0» der kejß. dtrey kSnige fest ele,
1525. nj"«), M. Vorhang, ein xht «wr-
deckufKi vor etwas hrrah hängendes slick
zeug, mhd. vorbaue {Uen. \, «12"). schon
gotk. laArahab {Marc. 15, 38), faürhah.
{MMh. 27. &1): vnd sibe da, der forbang
im irmpel zureis in zwcy stück von obenan
bis vnten aus. Matth. 27, 51 ; vnd .soll
einen Turhang machen von geler .meiden.
2 JTot. 26. 31 ; vnd solt den furbang mit
helllen anbefflen vnd die lade des seogait
inwendig des furhangü setzen. 0. 83; den
tisch aber setxe ausser dem fnrhang« 35.
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PURHÄNGEN
751
FCRLEGEN
bildlich: tid wird üer furijaog Juila aufge-
ilcrkl wonli'ii , <las mnn schawcn wird zu
der Zeil ilcii zeii;,'f' im hause dos waldes.
Jes. 22, b; das isl das rechte helle liechl
vnd klarheil, da man gölte recht vnter äugen
sihet uitl aufigedceklciii angesicht on alle
decke oddi r riiHinng. 4ßS 16. cop. 9. Jo^
fuinnin. ( 1 r»3(l i. J]'.
larbüngei ifuriicngenj, vorhängen: den
fttriiang Most {üe dfdte Moses, vgl. 2 Mos.
34, 83 /f. mtl 2 Cor. 3, \3ff.), wilchen die
aposlolii Ii dx'ii .ilillmn wider furliengen. auff
das vbirchrüU. buch bodu Emssers, ( 1 52 lt.
FiiijK
PiriktrgeheB, vofA«rj0dbeii. belegt, mnier
erdreich 8).
TirhiBj vorhin = vorher: weil ers alles
furhin weis, das 17. cop. s. Johannis.
(1530). Ihj'.
FMrkiiiUurcB> praeeurrere, vorAer, vor-
«tu lamfen: ?Dd er {Zaehäus) lieff für bin
vnd steig aulT einen inaiillieetlinuiii, aulT das
er ju iJtmm) sidic f>ur. l'J, 4.
Vurhinseia, vorüber sein: luvh •!<'[ Iicr-
lickcil, das isl^ liinden liernnch. wenii «lie
herlickeit furhin ist. der prophet Soeharja.
(1528). Kij.
Firjagen, verjagen, fortjagen: zuvor
soll man furjagcn au^«z deiilsrlien landen di -
bepsllichcn holsolidfUco. an den chrisil.
adeL (1520). Kj\
Firlumeif ftirltcwcB, «orkonen, dpem-
Uch und bildlich: man mus vns ansingen
vnd anblasen, das wir den lierrn sollen prei-
sen vnd dazu auch das worl ftirkcwen vnd
jnn den mund slreicben. der i n.psatm.
(1532). Aiij^; vber das haben wir die po-
aliUeo . . . darinnen vns die episteln vnd
cuangelia durch jar deudlich vnd lUstiglich
zugerichl vitil wie ichs reden mag , furge-
kewet sind wie die multer jrem kindlin den
brey für kewet. OMsleg. der ep. tnd eututg.
twn osttirn etc. (IM l). Aiiij\ einen beleg
für die form furkauea (furkawen) s. UHier
erweichen.
fmAummtm (furhomen). tarkmMn^
vorkomment mhd. viirkomen {Ben. l, 9if7l^^),
ahd. fiiriqiifiii^n iOrnff 670).
1) einem furkuumeo, tu gesteht kom-
men, vor die hani koMmen, begegnen: (da)
sehlug ein jglicher wer jm für kam. 1 kon.
20, 20; vud als er aufieng zu rechnen, kam
jm einer für, der war jm zebea tausenl
(>fund sdiOldig. Jfallk. 18, 24; sie sein
rast wol gerttstet, das mir gleichen Bit «ein
rurkummen. vom dtm bapttum mu Jlome.
(1520). aij\
2) zu ohren kommen^ kund toerdem als
dem kitnige solebes fhrkam, gedacht er gantz
,Imlea würde von jm abfallen. 2 Ifocc.
5,11; tlenn mir i<l furkomen, liehen brü-
der, durch die aus Qocs gesinde, vun euch,
das zanck vnter euch aej. 1 Cor, 1, II.
3) etwas rurkoninien,a«vorjlEOMmeiui «er-
hindern, verkommen: so gnr vleyssig halt
(lliristus furkummen vml j,'e\vceiet, das nie-
roanl menschen geselz aulTrichlel yu seyner
kirchen. auff das vbir^fiiU. bueh botke
Emssers. (1521). Dij*; vnd allen vleys
furzuwendcn, dtn it furkomen werde, das
ich vnd meyn anhetiger nichts newes schrey-
ben odder drucken lassen, originalbr. v. j.
1523 imgee, ardde *n Weimar O pag. 74.
FF. 2; furkomen vnd verhuctcn. ebend.
l'Brläofer (fnrieufer), m. Vorläufer, prae-
cursor: sie todli ii beide den furleufer (d. i.
Jdumnei den täufer) vnd den berra selbs.
ausleg. der ep. md euang. des adnents.
(1522). Rnij\ ahd, foratottfo {Graft A,
1121). s. vorlaufer.
Färlegeu (furh'geu), vorlegen, propo-
nere, mhd. vorlegen (Ben. 1, 992"), bH L
in folgenden anwendbumgoni
1) speis»; v<)rle;,'pn. vorsetzen: er (Boas)
aber legt jr {Hutiii sangen für vnd sie ass.
Ruth 2.14; da trug der koch eine schulder
aolTvnd das daran hing, vnd er (Sammele
legt es Saul für. 1 Sam. 9, 24 ; vnd brach
die hrot vnd galt sie den jiHifzern, das sie
jnen {dem volk) furlegten. :tfarc. 6.41;
es ist mein freund su mir kernen von der
«trassen vnd Ich habe nicht das ich jm dir-
lejie. Luc. 11, 6.
2) vorira(i>-u, sagen, verkündigen : Mose
kam vnd ludilerl die elteslcn an volck vnd
legt jnoQ alte diese wort for» die der herr
geholen halte. 2 Mos. 10, 7; dis sind die
rechte die du jnen soll furleppn. 21, 1;
(W ist das geselz, das Hose den kindern
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FÜBLBSBN
752
PORNKHHEN
Israel furiegele. 5 Mos. 4, 44; er leget
jncn « in ander gleirliiiis für. Mallh. 13,21.
3j eine mche zur hrurlht ilung vorlegen:
vnil da öic viel läge »Jasclbs gewesen waren,
leget Fe»tus dem Idnige ilen haodel voo
Panlö fur. apost. g(-sch. 25, M ; oiii rälhiicl
vorlegen, aufgeben : du in»Mis( liciikiiid, löge
dem hause Israel cm rcUel Tur. JSieck.
17, 2.
4) MT leoM vorleben: sihe, ich habe dir
heule furgelcgl das leben vnd das gulc, den
lod vnd das böse. 5 30. 15; ich habe
euch leben vn<l lod , sogen vnd Iluch furge-
legt, des dn das leben erwelesl vnd du vnd
dein Hmeji lebeo mttgesu v, 19; dreieriey
lege ieh dir für, erwele dir der eins. 1 ehroii.
22, 10.
füriesci» vorlesen, praelegere: von wur i
EU wert dem voick iUrleeeii. fwfiiaii«n^
zum sacramaU, (1537)* Bij*.
VnrlflchtfD, rorleucbtcn: kcrc dich wi-
clfT da zu izum ge.selz) Israel vnd nini es
an, Wandel soiclieui licchl nach« das dir fui-
leuchtet BarZ 4, 2.
Pinn iruriu) für (ror) dein: ein dieb,
so Mt h ninn galj,'en fürchl. (Ins 10. rap. >
Johannis. (1538). Aa ij^; isl einer furin
iar ülollz vnd geiUig gewesen, so ist er heuer
viel geilxiger vnd stoltzer. deuäich eatech.
(1529) . Xij*.
Peraislee, vormaten: malen jlircri tgolt)
also für alle worl vnd werk darnacli er
sich bellen würde. 4at §dlSn§ confUemini.
(1530) . Hiiif . teeilere btUg« «« «Hier an-
bilden und erweich eil.
Furmund, furmunde) m. rormunä, aä-
vocatus, tulor, mhd. vonnunl und voruiuruic
{Ben. 2, 237'), ahd, foramundo {Graff 2,
814). der pl. lautet bei L., der das wort
• schwach decliniert, fnmiiinden. ist der fur-
niund des bsiiohs , iiim ker j,'eilz , nil ein
listiger schalck ? euang. von den sehen auS'
setwigem, (1521). Cif ; weil er denn bicr-
rinn nicht das seine gesucht, sondern seines
niimdüns nuliirft als ein Irewcr riirmunde.
Burkhardt briefw. 191; der löbliche
kürfarst zu Sachsen isl von goltes gnaden
noch wol so klug ... das er hertzog Georgen
zum riirmuudcn odder zum rechl Sprecher
»ein land vnd leuie «i regieren nicht be-
darff. von hemUdsen v»i getlolen Mefen,
(1520). Ciij*'; wo nu nichl ist valer vn<l
muUer, da sol sein vellcr vnd was ilio
nehiste freundschaffl isl vnd fUrrnttodeii,
«der Am mie Mose. (1527). Ffiy*:
so lange der erbe ein kind isl , so isl TOlar
jni vnd einem knechte kein vnitrsrliicd . . .
sondern er isl vulcr den furmundeu vnd
pUegcrn bis auff die besUniple zeit vom
valer. Bol 4, 1. 2.
das «soff hat mit mund, os, nichts zu
schafffn, ^onfirrn (p'hört zu ftifui. nful. munt
—I Schulz, welch*: üeüe*Uung aui der tUte'
ren, nur noch oML «oHkoaMnendes , die
kami, »kh enlietcfteft Aal. «fl. Weifni
wlb. 2, 210.
FürneiiHen (furnemen), vornehmen, mhd.
vüri) einen (Ben. 2, 36S''), ahd. furioemas
(Graff 2, 1070). «e^ dem pari. pratL
rürgcnotnmen (fiirgenomen) erfcfcetnl im-
fa ng<< anolk furgennnunen. L fedroncM du
tnni
i ; ir am U t V und zwar
a) «ft oee. der jterson : einen Aimehncn.
ihn zur recher^schaft ziehen : darnach naoien
-■i>: ji) (den kirchenräuber Ljfiiwmckm) nut
reclti für. 2 Macc. 4. 43.
6) mit acc. der sache : etwas fumebnien.
vor Me KtmA nehme», on/iiMfen sieh mU
etwas zu beschäftigen, dam .ütei^anfl
sirh mit etwas beschäftigen, etwas thwi:
zuui Vierden sol man beten, aicbl wiege-
wonhell ist vfl Uetler tder korale tseiea,
sonder elUche anligeiide nodl furnemen.
von den gutten tcerrken. (I520i. Kiiij'';
lue soll alter aus dem allen lestamenl eyn
buch nacli dem andern furgeuoiuen werden
(ZU lese» «md amuMmlegea). vom or4twam§
gottis dienst. (1523). Aiij*; ich hab db
biieli (<fr;> \. buch Moses) darttmb furge-
noinen {m-inUr.h aw^zuhgen) , das nirhl not
sey , fabeln vnd luerUu zu predigen, tber
dat ertu back Jfose. (1527). f üq*; des
last vns die geschieht der Christen zum
t v nipel fiir ncmcn. das diese wort Christi
noch fest stehen. (1527). a ij*; aber das
ein eintscier mönch aus eineud loch solche
reformalion soll lUmemen, sef nichl tn
leiden, irider Hans Worsl. (1511). Jj'":
denn so redet man deudscb, du must ia
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FÜRNeUMBN
753
PÜRNEHMEN
etwas furnemen, das (dass) du nicht inUssig
gclii'sl, sftn<l< rri elwr»«; ihupst. von den lelz-
len tcorten Üauids. (1543). Xij''; denn
vmb 8olehs willen wird dich der herr dein
goU segelten in allen deinen wcrcken vnt
was du für nruif»sf ivar. für hainlfii nvinest).
ft Mos. 15, lU; was du wirst fiinicmpn
wird CT tlir lassen gelingen. Uiub 22, 2i).
Oft heittt et aneft bltut: ffedmken, 'etwu
zu thuH. bei sich bescMiessen etwas zu ihun,
in welchem fall es sich mit reß. sich lni-
oehuien berührt: das du ini sinn hast nioi-
ncm namen ein haus zu hauen, haslu wol
gelhan, das du solch» ruroameat. 1 kSn. 8,
18; vnd da sie zum könige Salomo hin ein
kam, redet sie mit jra , alles was sie furge-
uomen hatte. 10, 2, vgl. dazu die parallel-
sMU 1 dunm, 9, 1 : vnd da sie tu Salomo
kam, redet sie mit jm alles was sie im sinn
hatte furgennmen; wnninili liasln denn
!^olchs in deinem lurlzen futirfnoiiic'ii ?
apost. gesch. b, 4. in diesem smn häufig
mit mfin. mit xu : ansx solcher ehehallliger
nolt hall er Widder midi . . . izustreytten
für genummcn. i'tjn u idäerspruch. (1520).
Aij*; darnach nam Joas für, das haus des
kerra zu crnewern. 2 chron. 24. 4 ; vnd
nauien für das ganlze gesehlechl Jacob aus-
surotten. 1 Mau, 5. 2.
In folgenden stellen steht Im nehmen »n
sinne von anwenden : er uiuste solch voge-
liettre bemisebe weise lurnemen. wi'der den
bitdioff M» Magdeburg. (153d). Gj* (votl-
ständiger s. die stelle unter erhenken); m.ig
nu e. \y. donsi-lben VVittemhergern folgen,
odder SU es geliebt die strenge slralTdes key-
serliclien rechts furnemen. deWeltebr, 6, 53.
2) reflexiv: sich (ihm) furnehmen» be-
schlieszen, in sinn ncfimm zu ihuti.
a) mit (tcc. (/er sacht: ich nenn: mir
keine buse sache für. ps. IUI, '.i ; ich hab
einen tag der räche mir furgenonien. Je§.
63» 4; zu der zeit wirstn dir sidchs fur-
nemen vml wirsis böse im sinn haben,
fc'iec/». ib, 10.
6) gewShidieher folgt der inf. mit zu:
ich halte mir furgenomen .. . e. k. m. diese
vierpsaUuen zu zuschreiben, vier tröstliche
pfintmen. (la'iH). Aij'; ich halle mir fiir-
gciiumuicii em haus zu Laweu. 1 chron.
29, 2; villi ncmet euch nicht für zusagen,
wir haben M raliara zum valcr. Luc. 'S, 8;
wenu einer aber jui fest furnijupl . . . vnd
beschicusst solches in seinem hertzen. seine
jungfraw also bleiben zu lassen, der thut wol.
1 Cor. 7, 37. doch steht auch der blosze inf.
ohne zu : dorhalhen ich genent il. ( dr. j Mortinus
Luther . . . mir furgeiiummeii . . . die artickel
allesampt mit gründlicher schriflt beweysen.
(jrund vnd wreaeh, (1520). ag*; icli bin
mIIcu IiI meinem got vnd der weit noch eine
lorhcil schuldig, die hab ich mir itzt lurge-
ttommen • szo min gelingeno mag , redlich
Izalen. an d. ekritll aäel. (1S20. oem.
atug.). Aij'* ; so hab ich mir doch furge-
genomen vber meine geistliche gegenwerlig-
keil . . . auch schriUllich vnd mit dieser
memcr stummen vnd schwachen boiichall
vnter euch sein, vermanimg an die fett(-
lirfh'ii. Aij».
I'ürnchmen (lurnomcn), n. der in/, des
vorigen verb. substantivisch, es äriickt aus,
den wnehiedenen bedevtungen deg verbum
entsprechend,
l ) ein thun, eine Handlung, zumal das
beginnen einer handlung: ein jglichs hat
seine zeit vnd alles fürnemen vnlcr dem himel
hat seine stunde, pred. 3, I, m meleher
iteUe L. in seiner schrift : von den letzten
tcorten Üauids {17)\'A\ Xij' ausdrücklich
bemerkt: alles l'uracnicn daa ist Ihuu; vnd
bete, das er {golt) dich regiere md dn in alle
deinem furnemen seinem wort folgest. Tob,
4, 20; III' Iii lang! ,il)or darnach erhiib sich
wider jr fiu ucaicu eine Windsbraut, apost.
gesch. 27, 14; solch vbirschwcuckhchs,
vbirliochtnuligs , vhirfreueltchs famehmen
des bapsts hat der leuflel erdaciit. an den
Christi, adel. (1529). Fiij»; gehl ilocJi nlle
sein iäes bapsts) weszen, vverck vinul fur-
uemcu Widder Christum, ebend. Fiij''; vnd
macht den («c. ehriitUeken namen) nicht
zum schanddeckcl cwrs vngeduUigeB, vn-
ridliclien. vnchi isiIk hen furnehmcns. emul-
nunye zum fride. (1525J. Ciiij".
2} dm enlmhlMU, den beeehhss, den
ptan einer handlMmg: ich kerne nicht ge»
Iroll aus eigenem furnemen vnd gutduncken.
das 5.. fi. und 7. cap. s. Malthei. fl532),
üj"; vnd da Nicanor merckl, das sein lur-
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KÜKi\£UULlCH
754
nemea (wUg. consflium) war olleobar wor^
den, xog er Avidcr Juda. 1 Macc. 7.31; deine
flirnemffn irulg. cogilationes, Schmieder
bei Gerlach: ralii&chlüssc) von allem her
sind Irew vnd wariiafftig. Jet» 25, 1.
FiraeluMlicb (funieailiGh)« adj. ausge-
zeichnet, hoch angesehen, fürstlich, princi-
palis , rnn mhä. vürn;Riiie, amgetfichnet:
iscli {äws hebr. d*e^), wu es allein siehel od
ein weib, heisst es nicht schlecht ein manc-
bilde, wie alle aienner sind, sondern
ein ausbun>l muI rtirnemliclien man. von
den letzten Wurlrn Danids. (1543*. Niiij";
aus jglichetii >iaiii jrer vcler einen fürneui-
lichen man. 4 Uo», 1 3, 3 ; die alle filrnem-
liche nienncr waren, v. 4. substantivisch:
das ist der Dallian vnd Abiratii, (!it^ furnein-
lichen (var. dt« beruiupleu) m der gemeine.
2ü, 9.
nraeMIdi (furnemlich}, odv.vomeikm-
lich, praeäpue: deudsch bucber sind fur-
nofnlirh dem gj'nu'iiipn ni;t!i s:emaohl jin
hause zu lesen, das man lunäi r zur schulen
Aoifeii soüe. (1530). Aiij**; es {doi etange-
Umh) ist eine kralll gelles die da selig
machet alle die daran gleuheii, die Jüden
furnemlich vnd atirh dl»« Gri^'flion. Röm.
l, IG; aber darumb ist mir barniberltigkeil
widerfaren, aulTdas an mir fumemlicb Jhesns
Christas encigele allegediiU. t Tim, 1, 16.
f&mehaist ifurtipmst, furncmr^t, rtirnr-
mist), der supni. von [ilruelim, tnhd. vilr-
na'iue {ben. 2, 371^^), praecipuus, „weit
Über andern (seiner nrl) dmth w«rÄ vnd
aiuehen, tcorin dieteoMch bestehen*' (IFet«
gandwlh. d. d. sf/non. 3. lfl5St.
a) von personen: der selb cardinal yhresx
Ofdens vnd vorslauds der furaelunisl {ange-
sel^nsl«) war. L.*9 apptlkuUm, (1520).
Aij''; d;is simi die füneuicsicn der gemeine,
dif ficiihlhMiic viiliT den .sü-muien jrcr vctpr,
die da hcubier viid fiirslcn in Israel waren.
4 Mos. 1, 16; Michael der fumemesten
fuTsten einer. Dan, tO» 13; dotftor Eck,
freilich jr ftirnomstf^i (lorzüglirhster, bester)
ral^elu' eiiifr. wuruuHje an s. l. Deud-
sdien. (,l531j. i'ij '; vnd liiell jn lur »einen
fnrnemesten freund. 1 Mau, 1 1, 27; denn
das ist je gewislich war vnd ein tbewer
werdet wort, das Christus Jhesus komen
ist in die weit, die sflnder sdig in machn,
vnier welchen ich derfumemest(der^rfoiiil
bin I 7Vm. 1,15.
von öüchen: dis ist das rurnenie«( vnd
grOsle gebot. JTalA. 22. 3S: mildeoflf-
nemsten (sc. büehem in einer MWioAel]
solllen seyn die chronicken vnd hisloriea.
an die radherm. (1521. Eij''; die fiir-
Dcmesle vnd fast die erste kirche wiifr
den heiden« da sanet Paulus am lengsies
gepredigt hatte, flugs als er den mdm
Wendet jnn s(il( In> mtierei zulrennf^t v\ir!.
daa 15. cap. der ersten ep. s. Pauli an dir
Corintl^er. (1534J. Aiij" ; als das wir im
nur von ilen grdssesten vnd fUmeoestea
hindcrnisHen sagen, das 16. cap. Johannis.
(1.038*. Xij'"; ich habe aucli ..:f'|in'i!irt vmi
gcschnbcn, das (daszj für alten dingeo soll
das fUrncmcsle sein, das (dass) man die
pfarren vnd schulen wol versoigete. vlir
das erste buch Mose. (1527). rriiij*.
Vorplaudern , rrirplaudcm : sollen die
historieuächreiber des bapsts nicht so raucK
vnd vnbebawen scbreibcn. noch jr eigeo
worl vns forplaudern. von den eaneUip vni
kirchen. (1. Vj .
Farpri'digen, i Drprt'digen : darünib iliuen
wit diiü vieis, den caiechisiuum olli furiu-
predigen, deudtth eateeh, (15291. AiiijV
Vnrmtl, m. «orfaCs, enfielUiu:: zum
prsten snlli n ilip rtint sa^rrmierrt nil g>hn.
die yn oÜcntlirben sunden vnd büszeui für-
satz liegen, eyn sermon von der wirdige»
empfahn^det «aeramenCs. (1521). Af:
vnd bleiben auIT solchem fursaü fest, var-
minge an s. l. Deudsrhen. (1531). Hiii]':
welcher glaube wirkt guten fursatz. int^r-
richi der vititatom. (1537). G/. in fol-
genden bibUseken Stetten üt forsaU dw
von ewigkeit her gefaszte gfiadenrathschlus:
gotti'ff, in Christo Jesu selig zu machen aüe,
die an ihn glauben: wir wissen aber, da»
denen, die gott lieben, alle ding snin besim
dienen, die nach dem fursals berulTen siad.
Rom. S. 2S ; iinch dem fiir>atz von ih'T wll
h^r. Kphcs.',iA\. ; der vns h.il >t'Iig :.M fnaclii
vnd bcrullen mit einem bedigeii rutl, uahl
nach vnsem wercken . sondern nach aciiMa
fursats vnd gnade. 2 Tim. 1,9.
mhd» vflrsati {Ben, 2\ 344^).
FURSGULAG
755
FÜRSfiTZEN
Fwtcllag^m. l)vorteh(ay. pi oposilio :
furscbtag des frids. eyn brieff an bapit
Leo X. (1520!. V.y. 2 tmschlag: xw^it
fiirschlfge vnd j^'cd.iMkt ti gar niclils gelli ii.
vtitr dai erUe buch Alose. (1527). kkij' .
Findiltgcii, fmcklaheij wrtdtlagen,
mhd. varsbhen {Ben. 2\ 373).
1 ) vor ettras schlagen , um es zu ver-
decken, diese bedeutung scheint das wort
in folgender stelle zu haben: der Lapsl tnil
all«a seinen buben were lengUx ein betler,
wenn or nil liet Chrisluin zuuorkeunVn vnd
allen seinen lurkon (dicken) furizuschlahen.
grund vnd ursach. (1521). i iäj'\
2) vmnietten, proponere: es gilt aber
nicht, das (da$z) man yhm (gott) furschlage,
Sonden« er wil tncisler sein, vber das erste
buch Mose. (\h21). II ij" ; er (gnll) soUe
es macheu durch Mo^en, wie sie es jni fur-
sehlugen. antUg, 4er ep. vh4 «uang. von
ostem etc. (1544), Ddj^
Fnrsrlireiben , vorschreiben . 1 ) vor je-
manden iUnscht fiben , sei es tum bioszen
lesen oder tum ab-, nachschreiben : so gehe
nu bin vod »chreibs jnen für auff eine lafel.
Je«. 30, 8; abents wenn die kinder au haus
gehen, sol man jn {ihnen) ein srntnnlz ans
einem )>oelcn o<ler andern fürsehredifn, den
sie Diürgcus wider auQsagcu. vnlerrichl der
viailatom, (1537). Sfj^; färschreiben vnd
nachihun ist weyl von einander, de H^ede
br. G, 81.
2) regeln des Verhallens geben : hab irli
dirs nieht ntanchfeltigltch für geschrieben,
apr. 22, 20.
Fnrsrhrift (fur«i lirift), f. litterae com-
tnt-fi'lnlitiae, bilfsrhrifl fttr nnm andern: os
ii.a.anch Simon Funke gebeten umb die<(e
liElrscbrift an e. k. f. g. de WtUe br. 3, 1 SS ;
(die Vorsteher de» f^m^Mn kattent von
Heilpershausen) h;il)cn uiioli gebeten vuib
diese furscbrifi. ilnsz e. k. f. g. dciiselliici'n
armenkahlen mit solchem Ichen begnadeii
wolle. 3r 497 ; es bat mich gebeten der
.schefTner der aiigusliner su Magdoburf eyne
fiir<( lir ifD ;ni o. w. rw thnn. (5, 38.
Furiscbnb, m. Vorschub, auxitiutn, hülfe,
unters tülxung, beistand: Christus ward wie
ejn ander menscb. der widder reichtun
noch ehre noch gei»alU noch forschub für
andern balle, ausleg. der ep. md euany.
vonderheyl. drejf kSft^efest, (1525). ziij*.
Fürschütten , vorschütten , offundere :
mIiiüio CS dem voick für, das sie essen.
2 kön. 4, 41.
FindiCtty sich» eavere, praeeavere, «Ich
in acht nehmen, auf der hut sein» hM.
vür-^rliLM) 'P^n. 2*. 274'*). nhd. forasöben =—
vorhersehen, praevidere [Graff 121).
a) darumb hüte dich vnd silic dich wol
für, du lebest in grosser fahr. Sir, 13> 18;
jr aber scliPi euch für, denn sie wonfen
euch vberantworlen für die ratheuser vnd
schulen. Marc. 13, 9; vgl. v. 23.
b) mU der praep. für {vor} : so sehet
euch für für eurem geisl. Jfaf.2,15; sehet
euch für für den falschen prupheten. Sfnttfi.
7, 15; seilet oiich für für dem sawerteig der
phan.seer. Marc. S, 15.
c) mit abhän^gem «Alse: szo soll nu
eyn yglicher sich fursehen, das er nil eynen
trawm vml ■ifiidit an st.it (!r> fzlnilifiis vm
lii'il/.en habe, euotiij. von den zthcu aus-
seizigen, (1521). Kij" ; hiille deinem nehe-
slen ans, so viet^dn kanst, vnd sibe dich
für, das du nicht selbs drüber zu schaden
kompsl. ilir. 2!>, 27: -^ohet euch für, das
wir nicht verlieren, was wir ererbeilel lia-
beu. 2 Joh. S.
FifMbrng, f. vonehungt prwridemtia»
vorhere^mng: vnd ob der spräche mer
wurden atilTlrraclil, imlssen alle der massen
verstanden werden, sonst were dye goUiche
fursehung (Jen. 2, 268*: Vorsehung) vnd
erwelung von ewickeytt nichts, darauff doch
s. Paulus harrte dringt, ob auch yemand
on glauben ele. (1523). Aiüj*. vgL ver-
sehuog.
FinetiMi (forsetzen), «ortelsen, mhd.
vtirsetzen (Ben. 2*, 351''), ahd. furisaien
{Graff 6, 3üüj.
1) vor etirn.^ sefzcu: ich halie den herrn
ailezetl lurgeselzl lur mein augesichte, apost.
gesch^2, 25.
2) einem etwas vorsetzen, ^ speUe
oder trank zum yenusse vorsetzen : vnd er
{Abraham) trug aufT hutter vini milch
vnd von dem kalbe, das er zubereit hatte,
md satsts jnen für. 1 JVo«. 18, 8; vnd
saUte jm essen für. 24, 33 ; ich wil dir
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PUBSETZIG
756
FÜBSINGEN
einen bissen brots furseuen. 1 Sam. 2S.
22 ; seUe joen brot ¥nd «asscr for. das sie
essen viul trincken. 2 kön. 6. 22; wie man
den lodlen oplfer ftirx i/ci. als<i selzel inaii>
jneii {den göizen) uucU lur. ihir. 6, 2(>.
In diesem sAin sleAl ane/k Moeses furselzen :
sie haben die kuclien vnd keller besser 1 1 1 -
slellt l , denn wir, vnd können vns vol .luff
furselzen vnd lierrlicli s}»eison. von den
leizten toorleri Dauids. (1543;. Hiij*.
3j steh (ihm) furseUen, MHdibetehiie'
tMm, $ieh vornehmen: der nien^cli ^v[/a
jm wol für im herlzt n, alter vom lu irn
kompt was die zuuge reden so), spr. 1 b, I .
dos wo« flion «ic^ vorseM, irüdd ein
athoHg^er tatx oder «in mf. mit su ans:
ich hab mir für gesetzt, das mein mund
nicht sol vbcrlreUen. ps. 1 7, 3; aber Dani» )
suUl jiu für in seinem lierizcn , das er sich
mil des königs speise vnd mil dem wein»
den er scibs trnnck . nichl verunreinigen
woll. Dan. 1, S; das ausgericlitet
salzte jm Paulus für im gciste, diin li .Mace-
donian vnd Achaian zu reisen, aposl. gesch.
19, 21; ich wil euch aber nichl verhaken,
lieben brfider, d.is ich mir ofll habe furge-
setJl. /II *'urli 211 komm. Rnm. 1, 1^.
Vlirselsig, adj. vorseiziich : ein (»oshail-
ligcr, furseUiger hass vnd ncid. ein brieff
an üe MuFrankfoH am Mein, (1533). Bj*.
Fnrsefsiglick, adi\ vorsetxUeh, mit vor-
saU: ohs (das evangelium) jncn pleich ge-
sagt wird . . . wollen sie es nicht sehen
noch wissen» sondern Airselziglich in jrer
blindheit bleiben, da« Ifi.eap. «,Jchanni«.
(153S). Knj\
VürseUlich } adv. mil vorsatz : wenn
jemand seinen uehestcn schlcgl niclil iUr-
seUtich. 5 Jfös. 19, 4 ; wenn man sidi
gleich wil lurseUlich ila für hUelen. von den
lelzteu \cnrten Dauids. {15tn). Aiiij'.
Fnrsicbtf f. vorsieht, beleg s. unter be-
dachu
Ffirttehllg (farsichlig), vonichtig, provi'
dens , providu-i. piudens, mhd. vtlrsihlec
(Ifen. 2^ 286'): das die albern witzig vnd
die jUnglinge veruUnfllig vud filrsiehtig {vulg.
intellecins) werden* «pr. 1.4; wenn die
herrn vcrndnirUg vnd fiirsichlig sind. Sir.
%h 7 ; vnd achtel der hoehgelart« fursich-
tigcr neydhard , ich so! es nil mercken. «o»
dem bapttum tu Jtome. f 1 520). Aij'' ; sih« In
wie kundig mi<I riirsiclitif; iunckher ncydkarl
^('v nniu'Oilauff die zrdet etr. '1520). Aiij*.
aU courloisie gegen ralhspersonen : fUrMcli-
sichligen weysen lieben hem. an du rei-
hen h aller deuLicher sledU, (1524). Aijf;
einem t-ibarn HirM« Iitif^cn rat. das man
kinder zur schulen hallen solle. '1530 .
AiJ*'; dem erharn vud lürMcluigeu N. ein
«endMef von doimeuehtn. fl530). iUij*.
fnrslrhtlgi adt . proridenter, prudenkr,
mit vorsieht: i( Ii hamlcl fursichli^; MjJreil-
Itchbey denen ciie mir zugehüren. p«. 101,2;
(Urumb geboret dasu , das man hie jmcnbr
wacker vnd funichli^ vnd jnn sofgen lebf.
das wir nichl vbcrcylel werden, das 15.
cap. der ersten ep. s. Pauli an </<i Cnrih-
ther. (Ib'Mj. aij\ gewöhnUctter isl dajar
furslchtiglich (s. d).
I^nrsiättgkdt (fursicblickeiti, f. prori-
dentia, prudenlia, vorsieht, wi/id. vürsicli-
licheit [Hen. 2', 2Sr»»i: deine fursichiigkfii
{vulg. pruvidenlia), o vaier, regieret es {das
schiff). teeMk. 14» 3 ; doch hoff ich, s^
fursichlickeil sol sich selber hiibisch in der
klnL'hi'ti Inilpren. uiidder die bullen des
endchiisU. (1520). Aiij''; darumb hat er
sein fursichlickeil ertzcigl auch in die lebco,
die noch besessen sein, an den dmell.
adel. (1520). Diij*; vnd ist eitel golics
gäbe vnd nirhl vn«er fiiniichligkeil odder
crbeil. der Iii. psalm. (1532). Ciij'; pru-
denlia odder ffirsichtigkeil. posL (152S).
BBb iij*; o welche feine redliche Icule gehea
in diesem lasier (der argtrohn ist gemrintl
vnd CS lessei sich zuweilen ati^» hon iN >ty
es furstchligkeil. das sie nicht betrugen
werden, aber fursichtigkeil sihel anlT die
/ufellige fahr, vnd thul SO viel, das sie gewis
spy vnd ni fit helrogen werde. EisL 1,62''.
I^öirsichliglichj adv. was nirsichtig: es
isl der witzigen kröne f Ursich liglich hSD-
tieln. «pr, 14, 18; Jonalhas eilet jm nark
gen Asdod vnd zog daher fursiditiglich.
1 Macc. 10, 7S; so sehet du zu, wie jr
rursichliglirh wandelt. Ephes. 5, 15.
ynraingcn^ vorsingen, praednem md
Mirjam sang jncn für. 2 Jfos. 15, 21; vxi
gleich wie den kindem ein lied, das sie kr-
bigiiized by Gopgl(
PÜRSPANNElf
757
rüRST
.sollen, fiir .singe, der 111. psalm.
(1530). Aij^
lAnpinraf vorspanne», i) Wir ettcas
spannen, i. b. vor einen wagen: ilas jr
lidlfle siicliel iiml für M|i;innot vmi ,ill(> ein
ander helflel mil schreien vud rufTcn, den
wagen keben mil Mhieb«n. das Ift. cap. $.
Ji^immis, (1538). Xj**. 2) vor etwas her-
spannen, awispann^'n : {der leu/el) lial ein
nc>U/urgeii|)aiil. wie das gesels vnd euang.
ftt «ntertcfteide». (1532). Bf.
Finfarra, auftjwren, außeban, hetooh-
rm: des sündcrs gut wird dem gerechten
fiirpesparl. spr. 1.3, 22.
fün^tlf n. torspiel, praeludium: dis
tsl der lieoblsprficrh einer, darin Mose zeo-
gel, das {dasz) sein ref^imcnt Bolle auflhurcn,
vnd nicht das m;hle endlirli wcson, sondern
oin f(lrl>ildf» vnd rurspicl sein des n-i
(^iit i<.U. randgl. zu 2 H'n. 2;i, iL — »titd.
vorspil (Ben, 2\ 504*).
Hrsprfch, m. für Sprecher^ der f Ur-
sprache einlpgl, besutidrrs rcrfrt'tt'r r(tr
geruht, rechlsbeislund , advocalin» , mhd,
vilr>iit iichc {Ifen. 2^ 534'% oM. fiirisprehlio
(Graff fiy 390): wer seyn (des «Amandaf)
hrauihl «ler vnkciischeyl zu weren, hallt ich,
der hnlif Iii«- s. I'auliis zum für!si»rf'( Iien vnd
schulzhcrrn. das 7. cap. s. Pauli zu den
Cbrui(A«m.(1523). Cj' ; hie fragistu weyller,
ob denn auch die hoUel* hencker, Juristen,
fursprechen vnd wns das gesinds isl , cliri-
slen seyn imij^'on. von wpUlicher obcrkryt.
(1523;. Cmij ' ; nchter, fursprechen, jiola-
rios. das man kinda ntr tekaten haUm
$oUe. (1580). £^iij^
Fursprerhfn ffurspreclifut, vorspr'^rlwn,
zum nachsprechen vorsagen: wir wtütlen
gcwi&lich fcylcn, wo wir nichl eiorelliglich
yhm nMhsprecben I wie er vn« for spricht,
vom abendmal Christi. (1528). vj*. noch
einen beleg s. unter forlhringcn.
F&rsprcchcry m. was fttrsprech: para-
detua heiaset ein aduocat, fursprecher oder
bcyaiand Air geriehl, der den schtJidigen
tröstet, ster( kt vnd hilfTl. randgl. zu Joh.
14, 16; iler heilige gcist ein inistcr vnd
fursprecUer ist, der die süude für guil eni-
Nchaldigl. der prophet Soiharja. (1528).
Hg*; vnd ob jemand sOndigel» schaben wir
einen fUrsprecher (m den ernten uusgg. des
n. lest.: fursprechen) bey dem valer, Jhe>
snni Christum, der gerecht ist. 1 Joh. 2, t ;
vmh Chrisfrts vnsers hlrsprcchers vnd mit-
lers willen. Kinds. 7, 430.
Vürkprecherin, f. die fiirsprache einlegt,
einen l^teg «. tmter farbiiiffrin.
Hnpnig) m. vorspruny, hier bildlich
für Vorzug: «lirtimh wollen die wcrrk-
iieiligen auch allezeit einen fUrsprung haben,
sie wollen in der weit die erstm vnd besten
sein. Mis{. l, 34 8^
Kfirsl fftirst), m. piinceps, bisweilen auch
noch die rolle form fUr>i<' ':. b. Ezerh.
45, 17, Joh. 14, 30; der olicrste fürste.
Bindseil 7, 398), mhd. vflrele [Ben. 3,
378*). ahd, furislo (Graff ?i, G25), d. i.
der vorderte, erste, ftöchsU- , denn Hinsio
ist die xchirnrhe munnliclii- form des von
dem ahd. ade. iuri entup ringenden Super-
lativs furist. vy/. Wei§and wiK 1, 378.
der gen. des sonst schwach declinierenden
irortcs lautet einigemnf t'iirsions-. z. h. uu
isls nicht eins fürstcns oddcr keisers son-
dern der hohen maiestet worl. deudsch cat.
(1529). Yj*; der selbige hertsog Johanns ist
von gottes gnaden rurslens genug herlzog
Oor;.;*'!! vnd yderman rechts zu pflegen, von
heimlichen vnd gestoien brieffen. (1529)i
niiij^ rarst, naeh L.'s aiudriicfc „nichl ein
name dernalur odderdea wesens, sondern des
ampts'* {einf predigt von den engein. 1 f>3 1 .
r.ij'), ist hiernach ein allgemeiner litet für
jeden, der eine höhere Stellung im volk
oder sUuOe HmiimmL überaus häv^ be-
gegnet das »ort in der bibel vnd es genSgt
daher nur ^jns- ihr einteloe steUen austn^
heben, es steht dort
1 ) «on den familien- und siammeshäup-
tenh famtienjwiUn, stammflbrsten: sweUT
fursten wird er (Jsmael) zeugen. 1 Mos,
17, 20; das sind dio rün^trn vnli r den kin-
dern Esau. 36, 15; da optierten die Tursten
Israel« die heubler waren in jhrer veler
heuscr. 4 Mos, 7, 2; sage den kindem
Isr.'icl \iid nim von jnnn zw el(T stccki'ri, von
ji;lii lM III nirslci) seins valers haus einen.
17, 2 tt. öfter.
2) von kriegsobersten, aMfrShrem: da
Ihetjn (David) Saul von aich vnd äetsljn
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I
FCRSTECKEiN
758
PÜRSTENBISCUOP
sum fönten vber Uusenl man vnd er toch
aus vnd ein für dem volk. 1 Sam. 18, 13;
die dursten vber Inusent vnd vLer hundert.
1 chron, _2U, l. Oberhaupt von hohen
afaattbeamteut magnuten, hofieuien: vnd
diefursleo des Pharao sahen sie (SaroA. Abra-
hams tceib) vnd preiselen t^'iv fur jm. l J/os.
12, 15 ; iVh wil dich ht'Uff /m losten siad, zur
eisern seule, zur eherngi maureu machen im
gaiiUen lande wider die kdnige Juda, wider jre
filrslen , wider jre priester, wider das volrk
itu l;iui!e. Jer. 1, 18; Z-'dckia sanipl seiiii>n
iürslen. 24, 8 ; da wird denn jr köuig santpl
seinen fUrstcn gefangen weggefurl werden.
Ämot 1, 15.
3) von vor$lehem überhaupt: fürst vber
rli.-» «!fJif>(7.e. 1 chnm. 27, 21 ; die ffirstcn
vber die guter vod vieli de.s kunigs. 2U, 1 ;
die Alrstcn vber des kttnigs gcschefile. 30, 6.
vgL haustflrsl, holzfarsl.
4) als allgemeiner atudntcU für honiy:
d.1 nnri! Samuel ein Öl»>f;!as vnd gos aulF sein
{Sauii) heubl vnd küsset jn vnd sprach:
siheslu, das dich der herr lom fürslen
vber sein erhteil ;;csalhel hat? 1 Sam.
10, 1 ; ich hab dicii crluihrn rms dem volrk
vnd zum rilrsteri vlui mem vulck Israel ge-
setzt, l kön. 14, 7 u. öfter.
. 5) vom Aohenpriesler, der ein fflrst im
hause gottcs genannt wird, l chron. 10, 1 1.
2 chron. 31, 13. auch von di'n priestern
überhaupt: Jes. 43, 28, wo sie lUrslcn des
liciiiglhums iyiisxen.
6) von gott vnd ChritUu : vnd wird sich
anfflebnen wider den fürsti-n ;illpr füistiMi,
d. i, gnU. Dan. 8, 25; bis auil Cliii^iiim
den türmten. 25 ; den fürslea des iebens
habt jr getudiei. apMt. B, 15.
7) VON den engelßnten, «rtatgün: ich
bin ein fürst vhi'i il;is beer des herin. Jax.
5, 14; Mirhnv] {der erzengpi Michael) der
funieuiesleii lürsten emer. Dan. 10, 13.
8) vom teufet, dem ftfrst dieser weit. Jofc.
12. 31. 14, IIO. 16, 11 ; dem fürslen der
in der lulfl herrsche l. Fphi-, 2, 2.
9) bildlich: il<'r tilrsl des In«)«; ^
schreclUichsle krankheil, liiob ib, 13.
f intedtea, vortuekm : haben ybni einen
rigtd furgesteckt. post. (1528). Qqülj'*.
VintnhcB (fursleben), wtrst^o», frae'
esse^ admuUtfraref ngertt 'nihi, verstan
(Ben. 2*. 576*), ahA. foraslln (0n^ 6.
593;, hei L.
1 ) von personen : vnd sprach zu seioeiB
ei testen knrchl seines haoses, der allen
seinen gilU-in fursinnd. 1 Mos. 24. 2;
Jo[fi,iiii alicr >f IM son stund des kunig^ hause
lur. 2 chron. 20, 21 ; so nhcr jemand sei-
nem eigen hause nicht nci» furzu^leticu.
wie wird er die gemeine gotles versorgen?
1 Tim. 3, 5 ; dahlmb sehen die eileni zu,
lins sie iiacli golU'^ lnTi'lti dfii kiiiiiern wo!
hirstehcn. amleg. der selien gt bol. fl52Sj.
Liitj**; wo fürstcn vnd herrn jrem rcgimenl
trewiich furslOnden, soworde wo] meiUerqf,
krieg, auffruhr vnd ander vnglück auflhOren.
der psalm. (1534). Bj*; dase. c. f.g.
auch das weillliche regiuieut visilirn üesse,
vnd wie reihe ynn Stedten vnd alle ander
anipUeute regierten vnd dem geneynen nQU
furstunden. originalbr. v. j. 1525 im gef.
archiv zu Weimar. Opag. 121. EKE. n. 4,
2) von Sachen : der grosse liechter ge-
macht hat . . . die sonne dem tage fnr tu*
stehen . . . den mood vnd sternc der nacbl
für zustellt n. p^. 130,7 — 9. eh ensn ü be-
setzte L. 1 Mos. I, 16 zuerst : vnd gott
machet zwcy grosse licchter, ein gros liecbt
das dem tage furstiiode (fiintMe) vod ein
klein li(;cht das der nacht forsinnde.
Fürslehrr, m. rtirstehcr: vnd wd uiacheii.
das dt;iuc Itirsteher friede leren sollen. Jet.
Gü, 17; Verweser vnd fursleher. jNMi
(152S). Hj*. a. Vorsteher.
VnrsteHM (forslellen), vorslelten,
l 'rfiinon vorstellen, prndiirere: vnd g<v
dacht Jn i den aposlei Felms ) nach den ostem
dem votek für in stellen, apost. getdt, 12, 4 ;
vnd da jn Herodes wolt furstellen. v. 6.
2) etwas vorstellen, proponere: vnd wan-
deln nicht in meinem gesetz vnd rechten,
die ich eucli vnd ewern vetern furgc«teliel
habe. Jer. 44, 10; er hat dir fewr vnd
Wasser fiirgcstellet, greiff <u wdchcn dn
wilt. Sir !
Pnrstenbischof , m. ein bisrhof mit für-
stenwürde, lieule fiirstbischof : er meinet
aber nicht farstenbischoue, nodi scbloi-
bischoue, sondern kirchenbischoue. rerm-
wng OH die geitiUthm, (1530). Gii"; da
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FLKSTEINBKIEF - 759
rUKT
noch kein weybischoff noch fOratenbischoll,
Modern eitel pfarrher waren, von deriirfliek«/-
messe. (1 ' m:', •
Fttreteiibrief, brief eines fursten, den
ein ßirH geschrieben hat. ein beleg unter
bedächtig am ende.
Fürstcnliaiis, n.fürslengescMecht: Bruns*
\vi(,' (!»•( Inlilichen rursiciiliPiisf'r oinn«: is|. an
den kutjürslefi SU Sarhiiu. il545). Aiij''.
FiivtMheiHilfr, m. der ßreten heu-
ehHt. beleg s. unler Tuchsschwitiiser.
FärMlenhof; m. aula principis : wo grosse
güler sind als r.n h^wacn vnd nfrstenliüffni.
der I0l.psalm.( \ ;>a4j.üiiij';;illt' reiclisiäiii',
fUrslenhttfe schreiben nach der süchsischcn
vnil vnsers fürsten canlzley. tischr. 412'.
Fnrfltentsg) m. conventns prinripum: il.-r
Turslcntag zu Zerwesl (Zerbsl). Iturkhardl
briefw. 208.
FintMithM ( fumlenthum , fursten*
thiimb). n. mhd. vUrsienliioin (Ben. 3» 979*),
ahd. aber in eigentlicher xusammenxelzung
rumlluoDi {Graff 3, (327). der pl. lautet
bei L. noch rüräleuthurae, Airslenlbllnie,
«hmai a«tefc fareUMithamen (Col. 1, 16).
Ij stand, würde eines fürsten, principa-
tus: denn .liid t der nieciilig war vnfer sei-
nen lirüdtiii, dciu ward das lurätenllumi
für jm gegeben. I ehron. 6» 2 ; or hat Juda
erwelci zum funttenlhnm. 29, 4. auch von
einer höheren gctralt oder stufe in der
engelwelt: aucli iln' en?''), die jre furslen-
Ihum (vu/|/. |irMK-ipi)liiiu, de Welle; würde)
nicht behielten, sondern vfriiesaeu jre be-
haiiitun^. Iial < r 1u liallon zum gericlile. br.
Judas Ü; den fiirsicnlhilmen vnd herr-
srhalTlen in dem Ihiik I. Ephes. 3, 10. vgl.
noch Col. l, \ V>. 2, 10. 15.
2) land, ^edlef eine» fürsten: nach dem
der ausgclricben ^alan itzl eyn iar uddur
drey ist vnibhf r gclauflen durch ddrre slelle
vnd rüge gesucbl vnd niclil gefunden, lial
er sidi ynn e. f. g. liDrsteathiim nydergctiian
▼nd XU Alstelt eyn nest gemacht, ejfn brieff
an die fürsten zu Sachsen. (1524). Aij*";
wie gros wpre :^h('r (Ins , so ein köni^ nder
fihsl einem arnHii lietiler ein graltscliafll
oder farslenthum »chcnckete. das. 14. vnd
15. cap. S.Johannis. (153S). 000!]*^; des-
halben er für dem adel vnd tyrannen sich
ynn frembde farstenlhflm nicht thar bege-
ben, originalbr. v. j. 1526 im ges. archiv
zu Wi-imar N. fol. 108; mich wunderl,
das herlzog Georg ein solch schendlich
liigcnbuch zu Drescn leidet, der doch so
frum sein vril, das er auch jnn frembden
n I Mibumen kein bOse buch leiden wil.
iriil( r den meuchler zu Prfsrn, M f^S 1 •. Hiii»',
(ürstentefhler, f. fiiia principis: wie
sehttn ist dein gang in den schuhen, da fdr-
sicn loehler. ht^Ued 7. 1.
F&rstin, f pHncep^-, princcpx [pinina.
mhd. vjiisiiiiiio \IUn. 37*^" ; wfiiii ein
rurst oddcr iiirsliii eni tii.tl yiiri i iii ^^\\3^
gienge. der 82. psolm. (1530). Ciiij^;
rifi luisi iider hcrr vnd sara ein Ttirslin oder
Iraw heisst. Bindseil 7, IS2; die eine
nirälin vnler den beiden vnd em kOiiigin m
den lendern war. mus nu dienen, klagl. Jer.
1. I ; die fflrstinnen in Fersen vnd Heden.
Esther l, 18; bawers vnd bürgcrs Trawen
sind heuligs lags slfiltzor dftm pielin vnd
fürstin (|>(.). hauspost. {Jhena, 1551»). 487*.
Fintllch (fürstlich), prindpaUs. nAd.
vttrstUch, vürstelich {Ben, 3, 379*1: mein
recht war mein fürslücher hui. Uiob 20,
11 ; aber die fürsten werden fiirNllii lic go-
dancken haben. Jes, 32, S ; wo wotllen denn
die fiirstlichen ergetxnng hicyben. von teell-
lirher oberkeyt. (1523). Fj*; aus fürst-
liciiem befell). an die Christen zu Straspurg.
M525). A5'; es ^itid k0nij.'lirfip vnd fflrsl-
liciie Lossen, aujf des köntys vonl^ugelland
lestersehHß. (1527). Aiij\
Fürstlich, adü.principaliter. aufeinedem
fürsten geziemende tn-isp: ich sorcrp, yhm
werde nicbl zu woren seyu, die fdrslen
stellen sich denn fürstlich vnd fahen widder
an mit vemnnfft vnd seuberlich zu regirn.
VOM weltlicher oberkeyt. (1523). Eiij".
Fürstreckf n, vorstrecken , vorschieszen,
leihen: denn die idie fucker) hallen das
gelt fürgestreckt, wider Bant Witrst.
(1541). Lij"; ich bedarfTl wol, das du mir
zehen oder zwenzig gülden fürstreckest, vier
predifjten. ( I 54H). Jj"*.
Fort (ton Eisl. 1, 355'), m. und /.. t-a-
tfum* mhd. vurt m. [Ben. 3, 447^, ohd.
furt {Gtaff 5S0): vnd zoch an den fort
laboc. 1 Jlfo«. 32, 22; vnd gewannen die
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FÜilTRABEH
760
FUKCltl^HliEUEN
Furt um Jonlau. richl. 3. 28 ; an den furt tlcs
Joiilans. r>, 0. hildlirh: .ils/o \s\ vnsz das
sacraiuciil eyn lurl» cyii brück u. w. eyn
»ermtM wm den hoehuirdigen taeramenU
(1519). bilij".
Furiraber (furdrabcr). m. voriraber, Vor-
läufer: er ' Christas f wird s«?llM'r herab
kouicn uircuiiicii viul sicbUglidi ynn wutkcn
, , . vnd nicht on eynen fartraber vnd tra-
b8nt6il, wie für den königcn hrilaiifTei).
swoprcdiyl. (15251. Ciiij''; sein furdrabcr,
die slym des crlzeng»'ls wird riilTen. ebtud.
Dj^; vnd saudlesl für her deine iurdrübcr.
weUh. 12, 8 iti der amg. v. 1529* die bibel
hat: vordraber.
fartragen < nirtniftcn). «orlraymi, tnAd.
vürlragen {Ben. 3, 72' ).
1) speisen furlragen, auftragen, vor-
aeUen: vnd man trug jncn esaen für. 1 Hos.
43, 34; vnd hallen ein wenig fiscbltn. vnd
er danckt vnd bics die selbigen auch fttr-
tragen. JUarc. S, 7 ; eüäet was euch wird
furgflragen. Imc. 10» 8.
2) in warten vot^rvitgen: er {der leufel)
|<in dit' selben {die lügen) aulTs schünsi filr-
li.i^cn. das 14. und 15. cap. s. Johannis.
(1538;. AAiij''; was vuü mehr denn gutlis
worl wirt furlragen. das sey gewisz yr-
ihUDlb. auff das ibirchrisllich buch bocks
Emsxers. (1521). (Iij''; der [.ilschcii pro-
phelen weise war m der zeit, das sie ybr
lorc für trugen vnlcr gotlcs nauicn. der
fm>]»ft. SadUtrja. (1528). Rij'; das valer
vn5er siebennerley notl furtregl. ausleg. der
euang. von oslern. (1527). Oij''; ^« in. !
»undeu siud viel am lagu durch den iiru< k
attsgebreit auch für dem keiser «u Regcns-
burg fiirgelragen. an den fduurflhnten su
Sachsen. (1515). Ciij'.
Purtrüsiirh f furlroghch), dien!h:h. nütz-
liclkt förderlich, zuträglich, von iiirUagcn,
Hütten, ßrdem : liesz sich dunken es soll
yhin nil wenig datzu furtreghch seyn , wo
er doclor Luthern yin lictTscbihU furel. eyn
scndbrief an bapst Leo X. (152U). A iiij^.
Fnrtrefflichi adj. vortrefflich, vor au-
äerm nek onexeMmend, mM, füriNilTenlich
tBen. 3, Ol'']: ob sie auch in bischollUcbor
konyghcher, konigyitnisrher oddfr wih hor-
ley wirden, es sey ^eyslUcii odder well-
lich, fut tn rnich weren. Mla cene domürf
(1522). Bij'. hier iroh( r n angpfi'hm,
Iwchangesehen , in welcher bedeutung et
s. b. aueh L.*$ »e^enotte J. Jona* in fü-
gender stelle gehrauelU: sind nidil die
philosophi vnd wei.scn ynn kriucheii vud
sondcrhch zu Afhon hohe, furtrcfllicbo leule
gewesen? das der freie wUle nichts seg.
(1526). PÜj*.
FirfreteTy m. Vertreter, vicarius: denn
so nalur mn^' gnade rliTiirpti ist Cliri^lns
kein not zu einem liitiieittT vnd miiler.
umleg, der ep. md euaug. vom aduenl.
(1528). Hh5^
l'nrAbcr (für vbcr), adv. vorüber, „von
di r zu jenrr scite eines dinges fort und
dahin*', aus dem älteren vor — ul)er {vgl.
hemadi furübergeheu 1 ) emoaimei^^
bei L, ereth^Mt es in folgenden uneigent-
lichen Zusammensetzungen :
Fttrtibfrfahffn fntvlioi raren i, vorüber-
fahren, vorbei und dalUn fahren: es isl
alles dahin gefaren wie ein sdialte vod
wie ein geachrcy das ftirvber ferei. weitk.
5, 10.
Fnrübf rfiicszen (ftir vberdicszcti * , tf r-
überflieszen, praeterjluere : wie die waaäcr-
siröme für vberflieasen. Hlod 6, 1 5.
Nrfikeischci (für vber gdien), voriiter-
geht-ti.
1) raumlich: wenn denn im mein berr-
ligkeil für vbergchel, ^vü ich dich in der
felsldnfft lassen aiehen vnd meine band «4
üb dir halten, bis ich für vbergehe. 2 Jfo«.
"VA, 22; Hoas gieng hin aulT ins thor vnd
^ai7.i sich daselbs. vud sihe, da der erbe für
vber gieng, redet Boas uiii jiu. Rnlh 4, 1;
die aber für vber giengen leslertoi je.
Uatlh. 27, 39; es Iiejinl) sieh -iher on pe-
fehr, <las ein priesler (lie>ellii^e >lr3>>ie ino
ab zoch» vnd dn er jn [den von den mvrdcm
halb lodi getehlagenen Samariter) sähe,
gieiif^ er für vber. Loo, 10, 31; da lie$
Isni fiii vliergehen S.mnna. 1 Sam. 9;
cgi. dagegen da hcs isai seine sieben süne
für Saumel vbergchen. v. 10. ebenso hcrr,
hai) ich gnade funden fnr deinen äugen, so
gehe nicht fnr deinem kncchl vbcr. 1 Hos.
IS, 3 ; vnt! da iler herr für seiiifin an^csicbl
vbcrgicug. 2 Mos. wofür heute lieber
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FÜRÜOEAKOMHGN
761
FÜRWENDEN
gesagt toM: vor seinem angesiclil vorüber
gieng.
2) zeiÜirh : vnlff «Irni srii.iltnn ilrinrr
fliignl halii^ ich ziUhiclii Iiis il.is {äaszi il.is
vnglUck liir vhor gehe. ps. 5 7. 2; vcrbirye
dicli ein klein augenblick Iii» der xom far
vber gehe. Jes. 2C. 20; bis die «eil für
Vnrüberkonncn (lur vbcr korocu), vor-
überkommen,
1) räumst: da ich ein wenig far vber
kam. <ia f.md ich den meine seele liebet.
hohelied 3, 1.
2) xHUich; es luus dos schalcks ^'Im k
vergehen vnd seNie seyt luiben* bis {bis es)
far vber kumpl {wrübergdH, vorftet iil).
rii^r Irostlirhe psalmen. (1520). A 6*.
I'urübf rkAnnfn , rarbeikUnnen: ilciin
weil sie sahen , das sh; tiichl lur solchen
liellen sprtlchen fartlher knnden muslen sie
einen solchen gedankcn andlii-ingen. das 17.
rap. Johannis. (15 ;'.(!). Gj'.
fnräbcrlailfeB j tonihfrlauj'en: schrcih
das gcsichl vnd male C5 .uiH eine lafcl, das es
lesen knndA. virer für vberleiiflt. Hab. 2, 2.
Viribtiraiischen , vorüberrauschen:
hesser, er sehwcigr vnii rrttissche fiir ' lior,
denn das er drdhcr er^lirkcn vnd iiflciilhi Ii
inüslc crnyder liegen, vom abendmal ChrisU.
(1528). niiij^
fafiWmiie«! wrUerreisen. vorbei"
reisen: vnd da die Midianitei. Im- k iiifnoinr
für vber reiselco, zogen .sie jn (Jost-ph) her-
aas ans der gruben. 1 Mos. 37, 2S.
f wttcfMli (furvber sein), vorMmem,
vorbeisein,
1) vom räume: wie oin scIiilT anfT ilen
Wasserwegen dalun ietilU, welches man, so
es ftirvber ist, keine spür linden kan. wHsh.
27. ».
2) ron der zeit: wenn aber «iic drille
na<lil fiir vhcr ist. Tnb. 6. 23; das auch «he
fasten schon furvber war. apost.gesch. 27,9.
FnileflieheH , vorübergiehen: da der
könig für vbcrzoch. 1 kön. 20, 39 ; sihc
kdnigc sind versamlel vnd mit rinnndcr für
vber gezogen, ps. 48, 5; vnd j.n-^i-u Itium
für vber. apost. gesch. 27, 8. der inf. sub-
«faiifivisdk: ich wil euchjtsi nicht sehen
im Air vbersiehen. 1 Cor. 16, V
Finrahr(farwar, für war), aäc. inuMAr*
heit, in «oirJUidUkeil, wartfcft, mhd. vfirwär,
d. I. dir prarp. vflr mit dem starhen aäch-
lirhfn arr. sg. ron u u' wahr ivfjl. \i r i tjan d
tctb. 1, 379). fiiiwar du Inst ein verborgener
goll, du gotl Israel. Jet. Ab» 15; furwar
ertrug vnserkranrkheii vndldd auf sirii vn-
sor scluncrlzen. 53. 1 ; fnr war dieser ist
ein fromer mensch gewesen. Luc. 23, 47.
da müssen wir fnr war einer des andern
spilal meister vnd pfleger sein, oft moM für
dem sterben ßiehtn mtge, (1527). Rij'*;
dn<5 wevs icli Tiir war. dis niicli d. idr.)
Carl.siads gewissen selbst lue zajipcll vnd
vngewis ist. dat ander leyf mddsr A. hymL
propheteH. (1525). Pj^; meyn trotz soll
yhren IroU ausstehen , das weys ich fiir
w.ir. ermannnge zum friede. (152r)). Rij''.
In den früheren Schriften begegnet auch
vorwar af. furwar, x. ft. vorwar wustel
(umslet) yrs anders, yhr wurdet (wwrdef)
die lifttp vikI lustige IngfT mit niigen ihre-
ncn waschen, die sieben pmzpsaim. (1517).
ßj' ; das worUein amen ist hcbrcischcr oder
indischer sprach vnd heysi aulT deutsch vor-
war oder werlich. autleg. ieuUeh iet v. «.
Fürwcnden^ ronrcndm, bedeutet bei L.
1) s.v.a. anweHdea {vgl. auchSchmel^
f er 4, 105): widderumb («Ind) vM die sich
gros« mühen vnd jdlen vicys fnrwenden.
pr/n sermon von dem n. test. (1520). Ciij'';
sich auch da neben erholten milUcr zeyll
solclis concilij allen vlcys furwenden vnd
suhaben . . . damit «. s. w. migi$Mr. v,
j. 1 523 tm orehf« s« IPdmitr. Opag.
74. FF 2.
2) vorschützen, vorgeben, als vortcand
bemtUen.
a) mit acc. der «adke; den namcn vnit
sfliciii f'liiisii fnrwenden. auff das vbir-
chrisilirh buch bocks Emszers. (1521).
Ciij''; weh cucli schrilTlgclcrlcn vnd jdiari-
seer, jr heuchler, die jr der widwen heuscr
fresset vnd wendet lang gehet für. Motlh*
23, 14 ; die fressen der widwen Iietiser viul
wenden langes gcbel fnr {tcörtlich: die zum
vorwand lange bclcn;. Jlfärc. 12, 40; nu
aber können sie nichts furwenden jre sande
tu entachflldigen. M, 15» 22.
98
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FÜRWfiBFEN
762 FÜRWITZIG
b) mü abhämgi^m «oIm: es isl fttr vns
konoen, lieben freunde, »h sollen eltlidie zu
Lcyplzig ewre herlzen vml ppwisspn jrre
geinaclil haben vnd fiirgewand , das ein ral-
sclikig solle von uns odSton von den vntern
zu WiUenberYaudi schrillUich an siekomen
■seh). Verantwortung der auffgelegten auff-
rur. ( 1 533). Gj* ; ich weysz wol, das {dasz)
der römische itaulTe wirt furwcndcn . . . wie
«)er l)a|ist habe das hcyligc römische reich
von dem kiiechsclien keyszer genumnien
vnnd an die noiilsL?irnn bradil. an den
chrüü. adel. (1520). Liiij''; der macht
sich bald aud* vnd wendet für er mUslc reute
einnenen. 2 Jfaee, 3, 6.
Vimrfeif mhi. vurwerfen (Ben, 3,
736').
1) vorwerfen, vorhalten: keines dem an-
dern kan etwas sunderlichs furwerlTeu. von
dm Mm vnd ihren liigm. (1543). Ciij' :
{ihre wUefwärti^) warflTyhr auch fiir yhr
vnfriichlparkeil. vor. zu 1 Snm. 1, 0; mit
sohdien vnd andern mehr Worten warfT sie
jm sein elend ftir. Tob. 2, 23; vnd wenn
mans jm rnrwirllk « so Ihnts jm im hertaen
weh. Sir. 25, 24.
2) venrerfen : wr?n ich dm i^-Kiiihcn szu
ht>uh antzyhc vnd sulclie vngleidiige werck
furwirff, schuldigen sie mich , ich vorhieie
gute werck. wmdmfvMmwnitm. (1520).
Aiij'*; das nutligeri vnd zwingim (sc. zur
beichte) furwirlT ich. euang. von den z^hfn
ausselsigem. (1521). Aij''; nu bin icii von
deynen aogen AirwoHlcn. eAeMl. Güij*.
fiirweik, n. vorwerft» pfwikm : an den-
selbigen drtern aber halte der (dM-rsit* in der
insuien, mit nnraen Poblius, ein furwerck.
af>ns(. qf^ich. 2i>, 7.
tfnrwerklin^ n. dim. üei vorigen: mit
einem fUrwerklin lies klosters Buche auf
drcy jar begnadet. Burkharil örie/to.
27 1.
I'urwpsfo, rorsirhen, ahd. fornwi'san,
d.i. vorwesen ^ vorsein, pravessv : gib
mir mein hcrr vnd vattcr, da.s {dam) ich
deinm volck mnge nirwesicn. dos moffni-
ßcat. (1521). liij*.
fttrweHer, m. vorstehen gedenckt ;i»
ewr furwei^zi-T , wiicher ende sehet an.
aitfsi^. ifor ep« tnd mMM^r. vom airnnt.
(1522). niiij', rar. zu Hehr. 13. 7. wo die
ersten ausgg. ^Iff n. te$L furgenger. dk
spiUeren Icvi'v kabni.
fibrwill (furwitz), anfangs noch f., später
nur m., vorwits, nmgier . curiontat: das
I man die u.dr.irlfn pon Hoiii .diPtlirt r\<Wt
niemant von fi).'cn< r firfvisr oddcr andadii
wallen licsse. an den chruU. adei. (1520).
Gj'; das sihet man auch wol an den
iungen melzen , die jungfrawen sind
vnd fifu'h L'»'\ls vnd furwilzs vn\] nua-
leg. der cp. md euang. von der heil, drey
könige fest. j l525). fiiij*; inn der erst
gehets wol so an » das sie ein ander (wie
man sagt) fiir liebe freaaen wollen, aber
wenn der furwitz aus ist, so ist der tenffcl
da mit dem vbcrdrus. das 5. ti. vnd 7.
cap. §, MMIM. .(1532|. Tiij"; ist gute
hoffnung, wenn dieser zeit furwiu gcbflsst
ist, meint' IulcJior sollen auch nicht lange
hlcibi.'n. WiHniih. I . * ij'' ; vjt^ «.< limil-
ckel sieb nicht aus iuimi?, [vuig. libtdino,
Meyer : wollnst), sondern gott an lob. Jud.
10,5; denn wir hOren, das etliche vnler
euch wandeln voHrdif? vnd erboilen nirliis,
sundern treiben furwiiz iwas sie nicht an-
geht, unnölhige nebendinge). 2 Thes. 3.
1 1. «ime «prteftiPdrtfuA jpeisordMe redsns-
arf ist: was deines nm|)is nicht ist. da las
deinen furwitz. Sir, 3* 24.
nihd. vir%vitz au «nd vtrwitze f. {Ben. 3,
793. 794), oML viriwiui {Gnff 1. 1099).
eine form rtirhitz mil b aus w, leeiehe nach
Weigand wtb. 1, .170 bei L. vorkommen
soll, ist mir aus L,'t tchriflm mchi ^
hannt.
Virwlliig (rnrwitzig), adj. «onstCs^«
curiosus . mhd. virwilzic {Üen. 3, 795').
o/id. iiriwizir. {Graff } lOM^ i: tlu- >p|brn
{die klüglinge) scheu den ehlicben stand an
als were es eyn vbrige, für witzige, mensrh-
liehe habe, das 7. eap. i. Pünü an den
Corinthem* (1528). Aüj'; damit sie nichts
thun, denn «perren dem l!ir\v(izii;en pidt<l
th«- nu^ul aiiU. derpropheHkicharja. (152v>)-
Aij ; viel aber die da farwitzige knnsl ge*
trieben hatten« apost. geseh. 19» 19; nicht
allein aber sind sie faul , sondern auch
schweizig vnd fnrwilsig. 1 lüm. 5» 13.
bigiiizea by <^oo^b
4
PURZ
76S
FUSZ
IwdbKden begepiMie nebenform von U>n
{$. d.): 50 weise ninn jrt {den leitffel} ilu^s
iiiil rincm furlz ah. tisvJir.
Förilehen (fiirzilicn). voriiehen, den vor-
sug geben, mhd. vUrxieben {Ben. 3, 925"):
maclil en beMcr, wanimb solt man yhin
ntclil myr funihen ? vorr. auf das a. lest.
Bindseil 7. 31'); jt »ichl vnreclil
bantleln am gericlii, wnl ^uli nichl furziclicn
den geriuijeD. 3 itfo*. 19, 15; wie lange
woll jr ynrecht richten vnd die pcrson der
g;onlo«cii fiirziflhen. p«. 82. 2. icozu L. in
der ausleg. dieses psatmes vrkUirt : ilns Itcisi
Ine der vers pcrson fQrzichcD odiler pcrson
anscliea, wo man die lere nicht aus lieb der
warheitt sondern aus luat der person gegen
auiler erwelet.
Vineg) m. vorzug, von-nng, mhd. vfirzoc
(Öen. 3, 934'): denn soll In«' ilis lleisclics
aiiselieo gellen, so wcre es ja lechl vnd liil-
lich» das dieser leiblicher vnd crslgeporner
son Isinacl den fürzog vnd segen bchallon
belle, vber das erste buch Mose, (1527).
llbj".
Fmsi (fubs, fus), B*. pfi, inliä. vuü4 (lien.
6, Iii), ahd. fuü% {GraffS. 733), goUi.
fötus, iautcersehoben siimmend «» lal.
I>cs pedis, gr. novü noÖQi, das wort be-
teichnel
1 ' dfH unlersien iheil des gehegliedes.
a) Oll mensciien: UaiL yeiuand der flisz wee,
ia das cleynisl tzinleyn , sto sieht da» aug
damadi, greilFen die linger, rumpdel sieh
das angesiiiil vii.l tlcr ^miiIz rori>er hügel
>ii Ii <I.iliyn. fijn sermon ton dem hochwir-
tUgen sai ramenl. (1519). aiij'j vnd da die
eselin den engel des herrn sähe, drengci sie
sich an die wand vnd klemmel Bdeaiu <!• ii
fiis an der wand. 4 Blo^. 22. 25 ; man sol
euch ein wenig wa>sers bnugen vud ewre
füsse waschen, l Hof. 19, 4; «euch deine
schnch aus von deinen fassen. 2Mos,Z, 5;
vnd soll jn (den widder] srhla< liifn vnd sein
hluls nemcn vnd Aaron vinl st iiuMi sonen ...
ault den groriscu icbe jre> reebleu fusscs
Ihun. 29. 20; auch halte Jonathan der son
Saul einen son, der war lahm an ftis-^en.
2 SoM, 4, 4 ; md es war ein man lu Ly-
stra, der muste siizen , denn er hatte bttse
fasse, apnst. gesch. 11, s.
hierher gehörige besondere reäensarlen.
es heiszl zu iu^^e {in Tulszcn) geben, zicben,
(liehen elc. im gegensats des reüMi oder
fahrens: ChrisUis vnnd sanel Peler giengen
7ti fu'üsen atiff il;»s vIik; stiilhaltcr desie
mebr zu pracblen vnd prangen bellen, an
den chrisüiehen adel. (1520). Dij'*; vnd
der kttnig gi^sg au fttssen hin aus. 2 Sam.
15, 16; icli subc knecbte aufl rossen vnd
fürslen zu fuss gehen wie knecble. pred.
lU, 7 ; vnd er wolle zu fusse gehen, aposl.
gest* 20, 13; wir wollen nichts denn nur
zu fusse hindurch sieben. 4lfo«. 20* 19;
(las Sissera von seinem wagen sprang vnd
floh zu fiissen. rirhi 1, 15. auf seine fiisze
Irelen, sich auj nduen: iril aulF deine
füsse, so wil ich mit dir reden. JBxeeft. 2» 1 ;
siebe aulf vnd iril auff deine fUsse. aposl.
gesch. 26. Iß. die fiiszc aufbeben, sich zum
gehen anschicken : da liub Jacob seine liissc
auff vod gicog in das laod das gegen morgen
ligt. 1 Hos. 29, 1. einem auf dem fusse
folgen, unmiUelbar, sehf nahe nachfolgen:
der mir atifTm fu-«se folf^el. xwo predigt auff
der kindertaujfe. 1 15411). 0]''; also das ylim
{Johasmes dem lauf er} der herr selbs aulf
dem ftiss nach kompl. ausleg. der ep. vnd
euang. von oslem. (152S). Kiij'*; ein fursl
durlll sich nichl so scer furchten für denen,
so fern von jm wcren, als für denen, so jra
aulT dem fusi nachgeben, nmdgl. *« sl. m
Esth. 6, 2. SU jemandes ftlszen sitxen, set»
Zuhörer . schüler ■<rin : zun fttssen sein
heisst scbuler vrul vuU i lban sein, randgl. zu
2 kön. 2, 3 ; sie werden sich setzen zu dei-
nen fttssen vnd werden lernen von deinen
worlen. 5 Mos, 33, 3; vnd sie halle eine
si hwcslcr, die bies Maria, die satzle sieb zu
Jiicsus füsscn vud börel seiner rede zu.
iMC. 10, 39 ; ich bin ein jüdischer man ...
erxogen in dieser slad su den fUssen Gama-
lielis. aposl. gesch. 22. 3. einem zu fti^se.
zu rüsscn fallen, aLs zeichen der huldigung
oder anbelung vor ihm niederfaiien : vül-
cker müssen dir dienen vnd leute masaen
dir zu fusse fallen, sey ein herr vher deine
briider vnd deiner nniller kinder müssen dir
zu fusse falloo. I Mos, 27, 29 ; vod luslbcr
96*
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FUSZBANK
764
FUSZSOHL
rvdel weiter für ileii> künig vnd fiel jiii /.iiit
fiHspfi villi lli lict jn. Esih. S, 3; vnd als
Pclrus )ini ( III k.im, p^ieiig jirHlui iioliiH oiU-
gegeo vtiii lit'l m ^eiiieu füssen viitl lielel jti
an. apoiU geti^ 10« 25. «ioea, etwas mit
füsivK Irelcn, schimpflich und verächllich
({('handeln: der mein l>rol i'isci. der Iril
mich uiil füssen. Joh. 13, Ib, inderparal-
leMeUe ps.il, 10: vnler die füsse; der
den «OD gotlei mit Ittssen triu i7«6r. 10,
29; Vilser mussig genger, die alle heubt-
snrhrn des chri.sli ii ^laiilions selb mit f(l*«scti
Iretlen. von detn bapUum lu Rome. ( 1 520 ).
Aiij** die fflsze decken fHne noütiurfi
wrrk^en «.»deckeii 1). beUg« ßhr die
redensari : weder hittde noch fösse haben
.s, HHier band.
b) bei Ihieren: da aber die taube nicbt
fand da jr fiiss rügen kund. 1 Moi. 8» 9 ;
da rasselten der pfcrde fiissp. rieht. 5, 22;
denn da tnii;,'Pt jr die füsse der ocb<cn vnd
escl «li.'iiiiV geben InsNPn. /ev. 32, 20.
, 2) das unterste, worauf tiwai nUu, ba-
aifp fuasjreflell: zwenzig (6re<ler) sollen jr
stehen gegen dem mittag, die sollen vierzig
silbern fii«:s<> vnlen tialten, j;i f/'') 7\veen
Hisse vuter jgliclieni bret. 2 Mos. 2i), 19;
du soll aacli ein ehrn baudfas macbcn mit
eioi ehm fus. 30» 18; aas den hundert
L't'iitiHTn Silbers gos man die füsse des
iMMli^ihuma Tttd die ffisae'ües furhangs.
3% 27.
PisshMik, f.teaheUumpedum: so spricht
der herr: der himel ist mein stoel vnd die
erde meine fusbank. Jes. 66, 1.
I'nsiciscni n. murr'x, fuszangel: büll
dicli für des Lultiers beimli« licn briefTcn, sie
sticken vol faseisen vnd strieke. «oti hnm-
lichcn vnd geslolen brieffen. (1529). Big*.
Vu8xen , dvn fusz wohin setzen, festen
fus: fassen: vnd der uiensch nirhl weis,
wu bin er den ersten inll setzen odder
ftissen vnd vber nacht bleiben s(d. 4at 17.
cmp, i, Johannis. (1530). Sj^ auf etwas
fuszen, mil den füszi'n auf eltra^ stehen:
vnd eine ieiler fussel anll der erden, du: gen
bimel reicbet. Eisl. 2, 170*'. dann bUd-
lieh, fe$t auf elwoi «leAen, sieh «mf eliwu
atfilztfn» verlassen: duriimb müssen wir
fassen auffdas wort 'heiligen geisi*. dmäteh
ca^. (1520). Oj''; so tsts iiiclit müglich,
d.is er gewis dniiifT füssen vnd ;.;kMili!n
miige, wasjbm .der scldü»sel znsa^'i. »t»«
den schlüsseln. (1530). Eif ; auf diesem
Stück mlist jr nu fassen, «iitfer die stMor
ther. (153S). fiij'; sie baben einen grund
daraiiff sie fassen, wider das bapstum vs
Rom. U515). Diij*; suslanlivisch: vnd
müssen von dem gewissen vfer dieses lebeos
hynuber springen ynn den ahgrund, da keyn
fulen, nocli selten, nocb fassen, nocb stdoea
ist. der prophel Jona. (152»» * Fiij'*.
Fnsxgängcr (fus^enger), m. wer su fuiu
geht, ptdes^ viator: so wird dich das araint
vbereilen wie ein fusgcngcr. spr, 6, II;
wie ein fussgenger» der durstig ist, Icchlact
sie. Sir. 20, 15.
fasxkaecht, m. juszsoldat: das bcist aufl
schweizerisch den Luther gcsclibgeo, das
nicbt ein fusknecbl vberbleibl. vom abend-
mal Christi. M'2S). nj**; die fii4Ti< )it
oder fusv(dck. von den concilijs vnd kinhcü.
(1539). Fiij''; Maccabeus aber ordnet seia
vohsk vnd zoch wider Timotheum, welcher
bundcri vnd zucnzig lausent fusknecht vnd
funflzebeu hundert reisigen brv sieb hatte.
2 Macc. 12, 20; der begegnet jnen mil
drey tausenl fuskoedilen vnd vier kuDdect
reisigen. 33.
Pnaikiissen) n. osculalio pedum: zum
eylfltcn, das {dasz) das fuszkussen des bapsls
auch nil mcbr geschehe, an den duisü.
M, (1520). Füij".
Viailcta (fiissliB)p n. dte. von fusz: vnd
die Seiten, daran die Icwcn vnd utli-cn wa-
ren, Ii.iaeii leisten oben vnd voleu vnd füss-
lio dran. 1 kön. 7, 29.
fUBilMNid» m. wu fuszbank: ein fus-
Schemel den füssen unsers gottes. 1 chron.
29, 2; vn.i dor stuel Imtlc scdis >lu(rcn
vnd oincM gülden fusscheuiel au sluel.
2 chron. 9, 18.
FlUMhl (ftissol), fluiNUe, f.flum,
whd. vnos^sol (Ben. 2\ 466'): ekel tieisl
ein fnssol. vber das erste buch Bfo^e.
(I527j. Mmij''; alle ürter, darauffewr fus-
solen Irit. 5 Mos. II, 23; von seiner fus-
sölen an bis aulT seme sclieilel war nicht ein
feil an jm. 2 Sam. 1 4, 25 ; von defifussden
bis aulTs heubl. Jes» 1» 6.
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PUSZSTAfi
765
FUTTER
VisigUpfe^ fttllBUppe, m. wsliglum,
futzlrilt, fustspur, mhtl \tio7,slaphe (Ifen.
Vf 55G'J. L. schreil/l ius<>ia|tfle, fusstappc,
MMä (Mit wfimi <in sx [L. SS» sj in fusz ver-
fcM«eJklm s dss noetton loorlM) ftosiapITe,
riisiappe, nebm tre^c/ien formen ehmal
auch fusislab vorkommt: wenn er ^d^^r
teufet} (iicl) am slcrben iindnn wirl, das itii
deyn gewissen aulT monschen gcpot- stdnesi
. . . szo wirl er dich slttrtxen » «las keyn
fiiszslab fJ(*n. 2. 74'': ftissstapIT) vher
Idcyiicn wirL von l^eider ggstalt. (1522j.
ßij'.
1) eigenlUeh: die Tussiapflcn der schafe.
hohel. l, 8; vnd liasi ai la aufTallc meine
pfadtc vnd sihesl aufl die fiissUpITon (1539:
fuslapilcn) meiner fdsse. //tob 13, 27; wcs
sind die fustapflen ? Bei zu Babel 1 2 ; icli
sehe W9I fuslapITen menner md weiber vnd
kinder. v. 13; soletm Tusslappcn macht er
da, wo er hin trat, der projiī! Babaeue.
(1526). niiij*.
2) MdUth: denn dazu seid jr beniffen ...
das jr soll nachfolgen seinen fusslapfTen.
l Pet. 2, 2 1 : haben wir nicht in einem
geisl gewandeil? haben wir nicht in einer-
Icy fusslapflcu gegangeo? 2 Cor. 12, 18;
der« die wandeln in den Aisslapffen des
glatibcns. Rom. 4, 12.
3) eine sprichwörlUche rcdensarf ifit : itcs
hcvrxi ftisla|»[U!ii lilngcii den aciter wol, selbst
ist der mann, das 14. vnd 15. cap. Johan-
nis, (1538). (Jqiiij''; aiN'Ades herrn fus-
tappen müssen den acker fett machen, der
65. psalm. (1531). liij".
Visistaplln, n. das dim. von fuszslappu:
wie wol nu solche weise abgangcn isl, das
die Propheten odder prediger also jnn der
kirchon sitzoii vnd vmb einander reden (wie
stinct Panhisliic 1 1 Cor. 14J sagl)so isl doch
etn kiem anzeigen vnd russlapbo da von blie-
ben, nemlicb das man jm chor vmb einan-
der singet vml eine lecüon nach der andern
llitil. von den Schleichern. (1532). Cj''.
Fesistcig, m. semita, funztceg, fusspfad:
erhalte meinen gang aiilF deinen fuüs>leigen.
p«. 17. 5; der tenfel ist vnsers harn got«
tes alle . er hat neben dem gebeneten wege
vnd der landslrasse des götütehen worts
alloseit seine holtswege vnd fussteige , da-
durch er die leute verlöret. JSifi. 1, 493*.
Fnsitapfe» Awlaife« m. «. ftiststapfe.
fisitrittj m. gretsvu: frcucl soll man
nicht widderstclion, ^niulern lovdon, man
soll yhn aber niciil liiiiiciicn noch dalzu die-
nen oder folgen oder gehorchen mit ejm
rusziritl odder mit eynem finger. von welt-
licher oberheit. (1523). Ej\
Vnsstnch, n. „Unteum ad abuteryondot
pedes" {Frisch 1, 310*): es isl nicht
wcrd des hcrrn Christi fusluch zu sein, das
17. eap. a. Johwnam, (1530). Pj*; wer
ein Christen ist, der mus sich aller weit
gonsl, giinde, Sicherheit, f^iotniicli vnd nigc
verzeihen vnd des leutlcis lus luch sein,
eftemt. Sj"; m thul wehe, sidi lassen jnn
kercker werffen, stttcken vnd plttcken, alles
raren lassen \nd jcdermans fusluch sein.
das 11. vnd 15, rap. s. Johannis. (1538).
Liiiij'*; man sdict viid erfercl Icgiich, wie
die tnmtn geplagt vnd verfolget werden
viid müssen der weit Ibsluch sein, ausleg.
der ep. vnd mang, von ostem etc. (1511)
iniiij''; {sio i,'(>li('n mit vns \m\i als mil
fiisstücheni. aualeg. ät i ep. vnd euang.
ton der Aejft drey hönige fest. (1525).
diij',
Fusivolk , ». pediles, Infanterie, im ge-
geimalit zur reiterei: vnd Isaschar war wie
Barak im gründe gesand mil seinem fuss-
uolcb. rieht. 5, 15; vnd es war ein aeer
grosse Schlacht, da aus Israel fielen dreissig
lauscnl man fusuoicks. 1 Sam. 1, 10; vnd
lies zusawcn foddern seine fiirslcn vnd
lieublleute vber das fusuolck vnd vber die
reisigen. 1 Jfooo. 6. 28; vnd ordnet die
reisigen neben das fassuolck. 16, 7.
Vnsswasrhen^ n. dicso Iiisinria von dem
fü-^7was( lH'ii lintli't man allem in .lolianne.
hau^pusl. {Witlemb. 1545) winlerteil 102%
gemeiia ist die Jeh. 13 enähUe fnu-
waschung, welche der herr nach der pas~
snhmahli^ mil seinen jimgem vornahm.
Ntterj n. wie mhd. vuoter (Ben. :{,443''
u. 444"), ahd. fiiotar {GraffZ. 378 u. 379)
in doppelter hedeutung:
1) jMsbnlum, nahrm^^ und smsr a) fte-
«omiers fUr dß$ vtcft; da aber einer semeo
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PUTTBR
766
KCTTERüNfi
sack aullUiet, das er »einem esd fuUer gehe.
1 Jfat. 42, 27 ; der oclisc lilückel nicht,
wenn er »ein ftitlfr Iiat. Iliob 6, 5; 'Ii r
liem vich sein fuUer gihl. p*. 147, 9.
b) doch auch für den menst^ent speise:
ila» heytit recht faslen, das maA dem Icyli
nicht mehr fuller gii>(, <h>nn yhai noll ist
die gcsiindhcyll zu erhallen, pp. Pclri
gepredigt, (1523). Eiiii'; uius doch eyn
afkeritaeeht fitttor vnd lohn von seyncs er-
heyl haben. vo%,kmi^Mhandlung rnduwcAer.
(1524). Aiiij"; wenn wir .iher futler vml
>i<M ke hahcn , so l.tssct vns honüf^en. rar
;u 1 lim. 6, S, wo bei der revision der
^bH imj. 1 541 narung und kteider ge»eUt
wurde.
2) involurrum , futterul: mkI isl phen,
als wenn man anticugu zu Icrcu, es were
Sünde des kelcbs TuUer anciirttmi. /».
2. 74V
Tnüern, fullcrn, fuHer, nahrung rtichen:
«he gewissen wöllen vnd nifigco auch allein
durch goUes worl gefürt, gefiiilcrl md er-
hallen werden , so fflrt vnd futtert er (der
bapst) sie allein mit seinem eigen rolz »nd
gcylTcr. ausleg. der ep. vnd enmng. vom
aduenl. (1528). Oo 6*.
fUtknng (ruiienmg), f. wa$ fotlerlj,
mA4. vuoterunge {Ben. 3,443^): vnd sie
nnrnrn fiittorung für das voirk inil sich.
richl. 7, h; vnd er gah jncn fiUlenitig tUe
luengo. 2 cAro». II, 23; vud vnser vclcr
runden nicht fulternng. apoH. 7, 11; da
namcn sie alle halie zu Sodoni vnd Goniorra
vnd alle hiUerung {bibel v. 1545: speiset.
vor. SU 1 Mos. 14, it.
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Nacbtlüge and Berichtigungen.*)
«. 6* X. 1 «. 2 «. 0. ttet: das .<<(>ync . . .
sondern
t. 7" kann ich jetzt zu ;ilicii«l»'s.«rn nach-
tragen, dost mir das wori zwar immer
noch nicht bei L., wohl aber and&rwüru
im der ftMlMAMi^: pheU, iAendmohi** U-
gegnel ist. üh ßhre kUr nur eine tieUe
au< forvinus kurze auslegunge der ep.
tuä eaang. (1539) bl, XIX*' an: vvpiin
ich jnn ilem abcDt^sscn nicht aulT den bcfehl
Clirisli vnil verheissung sühe vnil intl glaii»
licn hrrzii komn, so ist mir d.is essen vnd
liimkrn dfs ]nh^ unt\ hluls (llirisli niclil
allein kein nüizc, sondern aiirli vordamlich.
«. 1 2' fehlt Abcitckickei (ahc er»dirc-
ken), alisitltrccken. «ar. zu HM 31, 34.
s. 13" s. 3 V. n. Het: part. jmicl. ab-
gefciinl.
s. 18'' z. 13 V. u. füge hmzu: sh U ali-
hall«n, enthalten: wie die nasarcr sidi hei-
Iif<Ii<-h abhaken vml meiden. ^1. mu 3 J|f<w.
22,2.
*. 22* trage nach :
Ahleraei^ von einem ändern lernen:
den (DwU^ sollen wir die kunsl ablernen.
der 2%. fsalm. (1536). ßj\
s. 2f>^ iiit nach akscIiaiVen «tiisi^e» da«
dawn abgeleitete subst.
UmAt9n§f f. obrogatio, beseiliyung :
des httscn ahscIialTung. van den eaneUiJ»
undkirehen. (I539J. Yg^
*) p/r uichl ii'fjii^ f ih-r »iichs.li licuiliti
berichtigungeH grbiihrt hervn dr. J''rom-
mann in Nürnberg »«/it rftmA, den ich
hiermit gern abetaUe,
«. 30* M, 26 V. 0, Ue* i wirdigcr
>t. 3 S'' «erdienei» tMcfc etntf« belege en
ach mit gen. nachgetraf/en :w werden ■ nch
smcv srlifpfllirlirn vrrHiirlilrii jiii<l.iiitkliar-
keil. det [W.pnalm. (1;')30). i!^«>j' ach
des Chrislus und des knnigs von Israel, «ar.
zu Marc. 1 5, 33 ; ah meyns leids. «ar. w
ps. 120, 5.
s. 45* X. 7 V. u. /iVx: dicnel
«.47 tsl SM aflerreden olsfretimders/it-
gnng nmdmtretgm otnem »ftcrreden : wer
seinem bnidcr afTlorredel vnd vrloilrl seinen
Iinider, der .iflfnrfilot dem geaclx vnd vrlci-
lel das geselz. Jac. 4, 11.
t. AB*" s. 13 «. o. fae«: diel. Eej'') geläu-
figes wortf
V. fiO" (rage nnrh :
Aid<'\ (;iy(l<;\ i, /. *. oiderbse.
Ain (nyn), f. s. ahne.
s. s. 20 V. o. tie§: A» 18.
ns' isi nacha\lerscbXhuleinm$^tnÜen:
Allerseits^ adr. ubirumqw: das oin jod^r-
man sonderlich die vcrordenl werden zu
reden» hüreo vnd iiandeln aUcrseils frey
mtigen sagen, klagen vnd antworten, was
zur Sachen dienet, wider dat hopatum tu
Rom. (1515). Biij\
s, 64*" mag zu aitarslein noch jolgender
beleg nachgelraycn werden: denn ilarnoib
Stehen taulTstein, allarälcin vnfl predigslnl
da. von der heil, tau ^e. (15:^5). 0\\
s. 66'' ist durch ein versehen folgender
arlikel ausgefallen:
AhmI, f. merula, mhd, anisel (Heu. 1
31), ahd. ams;ila, amisala {Graff K 254),
als er fast nahe su konipt, fragt er den knechl :
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768 vNACiiTnAOK mu
Iiastn die kue fnnd«nt nein, sprach der
knci'lil, sondrrn icli lialie ein lin.ss<;rs fiin-
ilen. was hasiu denn fiin<lon? dor knoclil
spracli: drey ainscln. der 101. psalm.
(1534). fiiiij*.
8. CT' trage nach:
Antknecbt, (nmiilkncrlilj, m. nur in den
ersten ausgaben des ersten und ztr eilen ih ei-
let des a. tesl. vorkommende Übersetzung
des hebr, o^1D\d. s. b. b.'Mos. 1. 15. Jot.
I, 10. .3. 2. 23. 2. 21, 1.
s. 09'' s. 19 V. u. lies: mbd. ancbielcn
s. 72" fehlt nach .iniläcliti;.'lirli :
And<^nken| n. die richtung der gedanken
worauf, der inf. de* ghtdUamten^ ver^
bums, ahd, «nadcnkan [Graff 5, 158). hei
L. mit gen. : .kin/. I.inilicr nmltMirkon seiner
iiarmherlzigkcil. das magnifical. (1521).
k iüj
s. 76* ittnadk anfahren /b^emf«r arfätel
nachzutragen :
Anfahrt (anfarl), f. hafen, landeplats:
wie ein schUT für der anfarl weg sclicussl
in« verderben, randjß. fu Jleftr. 2, 1. die
nd, MAel hat an der betreffeadeH «fette
havcn. spätere bibriausgg. setzen anfiirt.
s. 80" z. 8 V. M. lies: mhd. i^'cnxiue
s. bÜ ". z. 7 i*. M. lies : aniut>tne
t. 91* füge nodb anlegen ein:
Allcgnng, f. die handinmg de$ aiUegens :
anlc^'iing der kicydcr. rar. zu l Pet. 3. 3.
s. 108'* z. 25 V. Ii. lies: mhd. anczichcn
s. llV' ist zu arbcil als dritte bedeutung
noch naduutroffen: »da» dureJk AäUj^seil
henergekrachte werk." Ezech. 27, 16«. 18.
s. 113" z. II i\ 0. lies: nach Vorgang
s, WA" z. 25 V. o. lies: Jes. statt Jen.
t. 116* 2. 9 o. «. fte#: AraaeUgkeit
9, 116* s. 17 «. «. Ket; AnckhuuMl
s. 1 1 (•'* s. 23 V. o» Uest offmb, JoJk st.
apost. ge.fih.
*. IIb' trage nacA;
Arliiel» m. au» dm laL dm. trlieulas,
gUed. absatz.
1 ) abfichnill als glied eines srhrift-
sifirkFs: woian so wollen wii- ymi poiics
udimni mr sadien greidcn vnd solc-lie iimm
roeinnnff vnd rat ynn etliche artickel vnd
Stück fassen, von ehesachen (1530) Aig**.
2) da» getehleelUiwart: hie kein prono-
BERICIITIGÜNGEN
men, sondern ein artikel stehet, vom oten^
mal Christi. (1528). miij''; bat er solchs
ans Cyrillo, (Iliriso«;|f>mn vnd Ern<mo von
den arlickeln gelerncl, so hat er sie warlich
yin trawiD odiler ranehhidi gelMen. äbemi.
m uq".
8. 1 19"^ Z. 2 V. U. /<>.<; t.His rss
s' l"2(V fehlt nach .iiirciifli.Tlt , m.
AafcBtiitlhciij sich, .<itch auf hallen, tcoh-
»en; er befesiigci atidi Belbxura, das das voick
eine Festung innen IicUe gegen Idninea, da-
rin sie <\rh mir onlli.illen vnd wehren knn-
dlen. I Maec. 4.61. — mild, üf enUiallcii
(Ben. l, Ü21').
». 127* i»l naeh anferwecken iiaehM>
tragen :
AnfcrwefkoHg, f. excHatio: dem heiligen
gcistwinizugccigeul die auOerweckung vom
tod. der acs^ «o nimi »aelb der mme
aprtchl. (1532). Biij>>.
s. 131* fehlt Anlhang, m. = Vorhang,
welches wort als var. zu 2 Mns. 27. fl. 1 1.
12. 14; 37, 17; 38, 16elc. i» den ersten
au»§$. des a. te»t. eri^heimL im der WW
fikeraelxl L. das hebr. durch vnihhan^.
s. 132' ist am sehlutse de» arläteit aut-
hehcn nachzutragen :
13) aullicbcn ~ anlteben. beginnen: vnd
er (Bileam) hnb anlT seine spmch (pL).
var. zu 4 Mos. 24, 3. ebenso v. 15. 20.
23. Hiob 2n. 1. an \>3eiehen sieUea die
bibel anhchea /miI. ^
s. 133'' kann als tt.iterer beleg su auf*
her (attfler) ^ herauf noeh die M Bind'
seil mitgeAe^, aber als druck fehler be-
zeichnete var. SU hohelied 3, 6: .iiifTorgehel
» heraufgehet angemerkt werden, ebenso
ist aulThin, die wRafeUw^ wn hinanf, cen
mir ödeneften «oenlen, wMh«l5 iek die be-
treffende stelle hier nachtrage : vnd i?i»^ng<'n
neben jnen rtnflT den stufTcn zur sind Pimid
die maurcn aidl hm zum hause Dauid Inn ao.
Neh, 12, 37.
s. 1 36* f . 1 tt« 2 V. 0. lies : Unsen
V. frage nach niifmcrkcn n. nach:
Aufmerknng, f. das.seibe: es darfT ntdit
viel spilzigffr vnd ."»charpf^r tracbtung. son-
dern nfir eynfeliigc schlechte aafmercknag
anfl* die worl. ausleg. der epw vnd eMMf.
ilea odnefif«. (1528). Tif.
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NACIlTHAdi:; UND BEKICHTIGUNGEN'.
769
V 1 12' Irage nach:
Aafs (autlsj steht
t) für auf das. belege s. unter auf i/.
2) ßr auf des: auifs kciscrs erkentnis.
«yott ftm^. 25, 21 ; auffs priestere frage.
raikdgl. XU 4 Mos. 27, 21.
s. 152'' X. 2 r. n /»e<: ziehen
s. 159 (rflfiff muh:
AMbcickkn, herausbeichten: wenn wir
rurDemeti alle 5önde rein ausxubeichten,
Ihmi wir nichts anders , denn das wir der
Kötllii licn liiM iiiIioii/i^kcil wollen nicht las-
sen, das sie vergebe. Jen. \, 381''.
s. Ib'l' X. 25 V. 0. lies: auserschollen
«. 169*' f. 3 V, u. Un: mhd, ft; gleiten.
«. 172 X. 10 V. u. füge hinzu: aber auch
SPitgennssen L. gebraucht n tins icort aus-
lage im sinne von ausleguny, tnlerpretatio.
wie folget^ stelle seigi : vnd «eind nit ge-
Dugig an austlag der schrillt, sondern ma-
chen ncw crklcrung. ü odenstfin wn
beiden gestaldtcn. (1521). Dj' .
«. 173'' ist zu :m 'nssen nachzutragen.
üj auslassen, wt\ tapsen, fehlen lassen:
die ander vntugenl, so er mir aulHegl isl,
da» ich süt den lexl nicht rcchl verdcudsclit
hnlicn (Heisch isl kein riit/' » yni grie-
chischen siehe, das fleisch ü^l ketti uüU vud
ich das würüin 'das* ausgelassen habe, «om
abenämßl ChH$H. 1528). mj*; vnd kan
niemand gewisse mas noch rcgel slellen,
wenn «ie (die arlikr > ausgel isscn oddcr da
bcy in scUcii sind, ebend. inj'.
merken, dasz das subst. au5S|).1her bei
Burkhardt briefw. 87i) vorkommt,
s. 188" trage nach:
AiaWiclMn, 1 ) hervorwa^m : es wird
ein tweig auswachsen aus dem stani Jesse.
vom schein harn j)h() ras. (ll"> ir?). Aiiij''.
2) heranwachsen, ,,zur rechten grosze
erwachsen" : das wil ein hepsUin werden
wens nu ausgewechst («o *UM ausgewach-
sen), wider das baptiMm %• Jlom. (1545).
J iij '•.
X. 192' 1. 30 V. 0. lies: Aisweissagen
. . . weistagen
s, ISS'' s. 12 V. «. ß^e hhisu: wrgl.
Schmid schw. wtb. 529.
s. 195" 15 V. u. lies: Marc.
s. 197" 5. 4 V. u. lies: ü/, ziehen
X. 198** s. 27 «. 0. He»: hewcn
#. 199*' t. 38 V. 0. fitge hinsu: so bei
L. selbst in (inwrexen {baueraxtenK eyn
vrinjl der ihtohgen. (1521). Kiij', wcl'
ches wart s. 2 1 5" nachzutragen ist.
s. 199'* Itage naek:
RachsUult) f' vDohl s. V. a, Stadl an
einem docfte; sun bachstedlen. Jos, 17, 9.
und
Bachstein, m. ein stein am odtr an
einem baeKe: dein wesen isl an den glallen
bachsleinen. Jes. 57
s. 200* s. 24 V. o. Iiv6: 12, 39.
X. 203'' trage als belege für den nom.
balke nacft: dis isl der baicke. randgl, xu
MsMk. 7. I ; ein halcke isl in deinem angc.
, . Matth. 7, 4. ßr den gen. hnlkcn; des
s. 177'' füge zu aum-chiien noch /o<- , i»,ic|jen. La«. 6, 4 1 ; jres balcken. gl, su
genäe üe form ausrechen belegende stelle: \ ^ ^
wer kan es ausrechen, was vnclirc goit vnd J 205<' iroj^e naeft:
Banketicrer (pankciirer), m. conviraton
vnd geschieht solchen panketirern kaum
I recht, sie Kilndcn fein messig zeren vnd
leben, hauspoiit. (Wiltemb. 1545j «omnier-
<etl86K
209" mag zu baren noch folgender
vnserm horrn Clirislo allein mit <lein scilii'^M'n
slück gp<rliicht, das man sein sacramciit
bo vcraclti. vermanung zum setcramenl.
(1537). Dj^
«. 182*' M, 21 V. «. üts: (1521).
«. 184* X. 7 V, u. lies: iV/, slie/.en.
s. 184'' 9 r. o. füge hinzu: das pari. t,cleg nachgetragen irerdm: wer nhcr liie
praeL ausgesclinillen steht in folgender | anders w il baren , la.sstii wir geschelien.
Stelle Im sinne mn versehmUen: du soll | (jeudic/te mexxe. (1526). Hiij\
auch dem herm V*wk zusiusscns oder zu-; f. 209'* ist als eine weitere bedeutung
riehons . . . oder aii.sgeschniUettS opffcrn. ' roii barmherzig f«ar/i;i(lra(/( m .* ..wifr/pid ein-
var. zu ;{ Mos. 22, 24. ^ßöszend, erbarmungswerUi, clrnd": sol«h
X. 187 " kann ich xu auss|)ühen jelxl öe-| elend, barmherlzig kucbcu laiin. ein bepH'
OiKTX, Wörtarbacb.
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I
770
NACHTRÄGE UND BERICUTIGUNGEN.
lieh breue, (1523). By*; ein arm bann-
hertzi^'c lugen, rfas Jhesui ein gekwnm'
Jude sey. (1523(. Aij'.
s. 210'' z, 6 t?. o. lies: gülem
t. 215^ s. 25 «. o. Uet: eines
s.2lH^ X. 12 V. u. Uesi bilit «f. bAtli.
*. 220'' trage zu bftileuten nach: einen
bedeuten, zurechlwfiisen. Mehren: wo aber
yeniands so halsslarng viiil slörrijj werc,
der sich nicht woll lassen weysen. den sel-
bigen las man faren, denn die können wyr
nif'iit bcilcullcn. ^fn predigt fick zu hüten
für falschen Propheten. (1^25). I>ij''.
s. 22V' ^. 17 V. u. lies: u. so ö/(er in der
6idtl, aber nirgend bedrtncn (bedrcwen),
welches in der semptemberausg. des n» UM,
f. j. I'i22 hin und wieder eracAetnl» x. b.
Marc. ;i, 12. 8, 30.
s. 231" z. 32 V. o. lies : begie7,en
s. 235'' z. 13 t\ 0. lies: bchülscn
t, 236** acftalte nacft Bebeme
BehnüsAy hSkmiittk: es mag aber auch
%voI seyn, wie die cwern sagen, das ewr
tling gar viel h.i*^ yiiri cwn- lichcnii-- lirr
sprach lauUe, denn yhr.s /m idüii ^obeu kün-
det. WM wfijb^m des tacrem/enU. {1522j.
D5''.
s. 237« 22 v. o. lies: 12. 7.
s. 237' z. 32 V. 0. lies: I.-23 st. 1524.
s. 246'' 3. 6 V. o. lies: jühdu «I. jaliea
a. 248'' trage nach:
BeMecl(€B> Ae/fecjken, fteacAnnMaen.- halte
dich von jra, das du nicht in einen scinveis
gefUrt vnd von seinem voflal beklecltl wer-
dest. Sir. 22, 15.
*. 249' s. 23 V. o. füge hinzu: bildlich:
ich hab newlich ein buehlin vb«r den C&vij
l>s;i!ni I i n ausgehen» aber weil das selbige
jnn t il vtid vriiiprschons sn pros worden,
dazu mit einem gering« ii niisflitn . hin«; vnd
nackel ausgangcu ist, iiab ichs widcriimb
von newen jnn die esse gesUiasen vnd (wie
wo! nicht viel ) gebessertp damit es ein wenig
bas bekleidet, nngenemer werden vnd mehr
Trucht schallen mitohl. der 117. psalm.
(1530). Aij'.
t. 250- s. 21 «. o. U«s: Behrlftisnng
Ä. 252'' trage nach:
ielferlcii (peluerlin), n. kleiner fumdi
gott wird auch newe pelnerlin vnd hMnUin
schaffeß. (iidbr. 358*.
s. 252** 2. 1 1 V. II. lies: mhd. beliegeo
s. 254' z. 2 V. 0. lies: 12, 3.
s. 255" 2. ti V. tt. lies: bequasme
a. 255** s. 28 v.ü.Ues: Joe, sk iei.
a. 204'- 6 v. o. lies: BetchMM
s. 2C7'' 2. 20 «. «. äss: praek scar
schor V. scJ'ran,
s. 2G9' z. 2G V. 0. lies: rtUid. be$li'7,i'n
a. 269'* s, 34 e. o* ifl nach „Crnntker»
ausgefallen: (1534). ef*.
s. 272" r. 24 r. o. lies: 4 Vo*
«. 275* im durch ein versehen folgender
artikel ausgefallen :
•icsetiug) f. praesfOurn, besaisttng: tmI
fürten den hauffen etliche die aulT der burf
in der lio«(^iziiiif:; [gelegen waren. I Maec.
4, 2 ; viid Irgc'i kricg«tioIck darem in Hie
beseuung. y, 5 1 ; da lies er einen hauiTen
kricgsookk darin anr besetsung. II. 3.
a. 285* a. 15 V. «. lies : •encbiig
s. 2S(i^ z. 23 «. 0. Jlia: mtf das a. lest,
ji. 28!)*^ z. 24 r. o. musz en hn$zen:
pl. lautet bei L. anfangs noch belle: die
bette vnd lustige lager. die sieben jMii"
psaim. (1517)1. Bj*; a|Milar betten.
s. 291'' 2. 21 r. 0. lies: 9. 34.
s. 292' trage nach:
Bcttwerki n. linlea, bettseug, L bell-
werg. 2 Smn. 17» 28.
s. 300" ist aw beteugen 4) eüs Mne te-
sondere fügung noch nnchzulragi'n : rm^n
eines dinge» bezeugen, uberfutiren: auch
ein autlrhttrischer mcusch, den uiaa des be*
zeugen kan, schon in goUea md keiserifcher
.lebt ist. Jen. 3» 129 .
< 309* trage nach:
Bisij n. => gebisz: ich wil nit iru ii niiind
bowaren mit eynem bis«, rar. zu ps. 39,2.
s. 313^ ist nachsntragen:
ilecktly adj, wird in der ^, aw 3 ifat.
21. IS neben kmm «mI schartig als «tj^fn-
srh(if( eines unf)t's(nlteten mnulrs genannt
und soll damit jedmtfalis ein solches be-
zeichnet werden , welches die zähne gern
blicken tässt. vgl, blecken, bUeken, ir-
scheinen, sehen lassen,
s. 315" trage nwsh:
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NACHTRÄGE UND BBiUCHTlOUIVGl».
771
Bif^lebC) f. gt lsuchl: hrunsl, «lurrc vnA
1>I< i' li''. i n» , zu :> Mos. 2S, 22. ebenstr
HWihaUf H. '=p richlsdieit: ricblsclieid
oder bleiholtz. $L xu Saelb. 4. 10.
s. 317° 26 V. o. Un: 2, 5.
s. 321" trage nach:
BIm!« adv. allein^ nur: wie er sicli an
goltes wort blos hell. gl. xu 2 Mos. 14, 15.
i, 325^.* BIllTergiesiHBg, f. effutio
sanguinis: zu hat er erlehcn vnd mit
•lugea sebeo müsssen . . . viel grossoii jamer
vnd blutvergiessung. vorr, mf den proph.
Jenrnio. Bind» tili, 3iS,
}t. 32(;* z. 5 V. Q. ßlge kinsu: vgt, ghtte
SU Ezerh. 4, 2.
s. 332" 1. 13 t;. o. lies : böser wichi st.
böserwieht
s. :Va:>*' Utnach brachen n(icAzii(nii|reii*
Braehaoniii (brachmond), m. derwunuU
jwni. gl. SU 2 Mos. 23, 14.
t. 345" trage nach:
ifcimri M. htcamu tenm, Mruhkäfer.
$1.3m2M0S* 8, 2\.rgl. Grimm mylh. 167.
s. 357" r. 1. 2 r. u. lies: a!lr obliquen
casus gehen schwach, nur im gen. wecitseln
biichstaben (i* b» des bucbsiaben. auff das '
vherdtfüa, buch kodu Mxen, 1521.1
Eiiij") und buchslabeas (i. K des buchsta-
bcns. 2 Cor. 3, fi).
*. 37 2* :. 10 i'. o. lies: 5, 21.
«. 396* *, 2 V. o. He«: 30, 5.
». 404" fehlt :
BtrerMetfn, darhicien: alle dio s'u ]i wil-
lig dar orhoton ... zu erbeileo an deo) wercke.
2 ilfo«, 3H. 2.
«. 407'' s. 20 V. 0. He«: 2 k^.
«. 437'' (ro^lMcA: j
Bienstaaitj " "ff^cium: der erstlich .«ein
dieni^tampt .soll weidlich vnd wol ausriehten
vud verseben, das h'Ä.cap. Jesaia. (1539).
Bj*.
s. 438" fehlt nach dicnslknecbl:
Bienstleute, pl. von (lien.simann : daher
so grosse klag ist vbcr geüind vnd dienst-
leule ynn der weit, vbw da* erste buch
Jfeee. (1527). yiij*.
*. 442" z. 5 r. u, lies: consecrare. mhd.
lärmen, tirmeo {Ben. 3, 31'% aus dem kU.
lerniinare :
s. 443" s. 20 V. u. liea: Hebr. 6.8.
T. 450'* z. 23 v.o. lies: von ah<L Ar ajan
mhd. drsjen, drehen.
$, 450'* z. 23 «. ti. Uet: eine «eelMone
•Hea Iraininer? {vgl. Scbroellcr 1*. 662.)
«. 453'' z. 14. 15 ü. o. lies: inkalUi
s. 45G'' z. 17 V. u. lies: 41, 15.
s. 457' z. 17 «. «I. Hes: nicht sU Bich
f. 468" JP. 9 9,u,Ue9: imUcichlig«
keft
*. 469'' z. 26 r. o. /»V« : Durchstfrhea.
«, 473* X. 18 t>. u. lies: Jer. st. Jes.
9, 474'' s. 24 «. «et.* 7, 14.
s. 476' s. 19 o. «. b'et: kerne vemreN»
wcre (aucÄ wcere) essem.
s. 47<i' z. f) r. M. (i7y&: ä odtr
j. 47 U'' s. 5 V. u. 2te«; ibns ^t. liuio
e. 479'' «r. 19 «. e. Um: tcke^ /: («m-
mal [fjred^ 46, 19) amdk «.)
EcktherjR. 2 &on. 14,13. 2 cAron. 25,23
2G.y.
«. 487^ (ttiye noeA;
Ehrerbietig, tcas ehrbietig: eiso wil nu
golt das dip cliristcn ebrcrhietig seycn auch
gegen ybren feinden, vber das erste buch
Mo$i, (1527). cciif.
«. 488^ z, 7 V. 0. Hes; die sf. sie
s. 488'' z. 9 V. o. lies: 44, 8.
*. 491' z. r. u. ftVs; 11, 30.
s. 493* z. 14 r. 0. /t>«; rar. zu Hörn.
11,11 Sl. 1 Cor. 11,11.
9, 496*' z. 15 V. «. Hes: 22 «I. 21.
■r. u»r,'' /-p^ff ,•
lUlend. adj. ffstinm, prvpems: die sache
des kOnigs war eilend, 1 Sam. 21, 8; jr
fasse sind eilend blol suuergiessen. BSm,
3, 15.
y. !S(M'' trar/e nach:
Elut'ormig, einfach: aber die comment
vnd seilen muslcn abcthan vnd gleich wie
Ciceronis rbetorica on comnenl vnd selten,
.so tadl Aristoteles logkt einförmig on solch
grosz comment geleszen werden, an den
Christi, adel. (1520). Lj^
Sf 505* trage nach:
Blaini, f, — 9in;fiihfws: eyn eynfort
einer bessern boHnnng. var. zu J7e^. 7>
18.
s, 508' trage nach:
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772
liAGUTRÄGE UND BfiBICUTItiUlIGfiN.
UiherwMkieltt , mm einhergehen. var.
zu Rom, 4, 12.
*. 520* z. 4. V. M. lies: 2 Mos.
s. r>20'' z. 1 V. u. Ues: kön. sl. Hörn.
s. b2'S" z. 11 v. o. lies: eisen nur l
hon. 6, 7. 2 ehrm, 30, 2. |w. 107, 16.
Arnos 1,
s. r>25'' t. 11 f. 0. !i'-s 11, 25.
«. 527* lÜ f. u. ; m. jrl. n.
528" X. 1 V. 0. : 1 Macc.
9, 529** X. 10 «. «t. Um: ilface.«l.#arc.
«. 529** «. S f. 11. lie$: Marc. st. Macc.
s. 537 ** füge zu enlderkpii 2i noch fal-
gende steei belege: auff das da entilcckl
werden gedancken aus vieleo herlsen. past.
(1528). Beij**; das nu solche blindbeil vnd
liiistprnis >o onenllicli entdeckt, doa 16.
cnp. s. Juhannis. (1538). (iinj''.
s. 53b'' z. 12 V. o. lies: hütfukeu
$. S3d* z. 10 «. o. fügehinzu! sicli enl-
fr«D)Jen. rar. zu pt. 58, 4.
s. 510" z. 25 V. 0. It'ei; 16,8.
«. 517'* fohlt: I
KBbttfldwat»»erj n. aqua luslrationis : du
soll entsundwasser aulT sie sprengen, vor. zu
4 Mos. H, 7.
V ' frffr/f :»« f/»'?! uneigentUchen su- \
sammi'nsvizungen mil entzwei noch nach:
EntiwcireUun« tNlemmtpeiv, snrtw-
Mtn: ein drdfeUige schnür reissei nichl
leichl enizwry. pred. 1. 12.
Knttwcispnltcn, äif^dere : vnd <ier olc-
bei'({ wird sich millen enlzvvey spalten.
S9€h, 14, 4.
f. 553" «. 21 «. u. liet: ereogetcn.
,s r>"i7*' frrt</t' nach : '
Frlircnnen i ntbri nnt ii : vnd sein griiu
ü bt and in jin. Esü». 1, 12.
s. 565^ s. 3 «. o. Ji«s; 5, 13.
s. 567*' (rajrc nach: %
Krglaubfn (erglenhcn , ofu/r/j glauben
erlangen' (Bindseil): sie wd niciit tfiselien,
sondern ergleubl sein. BindteU 7, 474.
«. 568'' «. 15 9. 0. ü«i: /er. 17, D. 10.
s. 560'* X. 2 V. 0. lies : 27, 5.
s. 573^ r. 2 v. u. ifocc. sf. M6§.
s. 571" z. 4 D.O. tief: 17, 12.
4. 57 G'' fehU:
MiUci (critolen), MiAleii: wasserdas
mich erkulcl. vor. «« jm. 23, 2.
578'' trage zu erlassen nnrh:
4) etwas erlassen, unterlassen: vnd er-
lasset das drewcu. var. zu Ephes. U. 'J.
t. 583' s. 26 V. «. (Mf.* 11, 7.
5. 58S* 17 «. K. Heg: brennend «I.
brenend
s. 588" Z. 16 V. u. lies: 34, 20.
f. 591" a. 10 «. 0. /iijre Ainsii.' sieb er-
schtttlern. «ar. a« Jo/^. 13. 21.
s. 5M2" 5 r. 0. We«: 5u*. s(. Luc.
s. 5'J7' fra^e :u crsurlien nach :
5) einen ersuchen, ausforschen, au&fra'
fftm. «or. aw apiMl. fsaeft. 22. 24, 29.
a. 64 1* 1. 16 V. tt. üe« : Züljifteii
s. 6G2'' r. 7 r. o. ändr> : 77<>*).«
1. 667' :. 10 V, u. lies: Jen.
s. 704* z. 28 V. o. /ies; wacbel
a. 707'* a. 21 v. «. intfre: en^nemdcn ■
St. cnlfromdon
«.719" z. 27. r. o. lies: ^Uaiog.
s. 735'* z. 2.^. u. (te«.* jUdcu.
a. 736** 1. 6. V. «. Ha: prant
a. 741" a. 21 «. o. fiar; NiMncht
s. 741':. 22 v. o. lies; pwi. V9n fOrbe-
denken, vorbedenken.
s. 741* z. 2S V. 0. lie*: rnrheiwU
«. 741* t. 7 0. «. Ji«a: NiblM
s. 741" a. 16 «. 0. U9*: KlUUk» (furw
bilden I.
s. 747'' z. \Av.u.Ues: Mardern Itmlrrn^,
s. 7 48* 2. 20 V. 0. lies: Fürdringen
a. 746' a. 14 v. n. Um: ilifbliini
s. 748* z. 10 V. u. lies : FirfnhftB
Ä. 741»" z. 13 r. »I /t>.<fr Für^fh«!
Ä. 719" z. 9 r. M./itf«; rirknlt
£. 755*" ^. II V. M. Mm: oM. rnriacun.
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